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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft neue Phenol oxidierende Enzyme, insbesondere
neue Phenol oxidierende Enzyme, die von Stämmen von Stachybotrys abgeleitet
sind. Die Erfindung stellt Verfahren und Wirtszellen zum Exprimieren
von Phenol oxidierenden Enzymen aus Stachybotrys sowie Verfahren
zum Herstellen von Expressionssystemen bereit. Die Erfindung betrifft
auch Verfahren zum Modifizieren einer gefärbten Verbindung und zur Farbstofftransferverhütung während des
Waschens von Stoffen. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine enzymatische Detergenszusammensetzung
zum Bleichen von Flecken oder Antifarbstofftransfer.
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Hintergrund der Erfndung
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Phenol
oxidierende Enzyme entfalten ihre Wirksamkeit, indem sie Redoxreaktionen
katalysieren, d. h. den Transfer von Elektronen von einem Elektronendonor
(üblicherweise
einer phenolischen Verbindung) zu molekularem Sauerstoff (welcher
als ein Elektronenakzeptor wirkt), der zu H2O
reduziert wird. Obwohl sie in der Lage sind, ein breites Spektrum
von verschiedenen phenolischen Verbindungen als Elektronendonoren
zu verwenden, sind Phenol oxidierende Enzyme sehr spezifisch für molekularen
Sauerstoff als Elektronenakzeptor.
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Phenol
oxidierende Enzyme können
für ein
breites Spektrum von Anwendungen verwendet werden, einschließlich der
Detergens- oder Waschmittelindustrie, der Papier- und Zellstoffindustrie,
der Textilindustrie und der Nahrungsmittelindustrie. In der Detergens-
oder Waschmittelindustrie sind Phenol oxidierende Enzyme für das Verhüten des
Transfers von Farbstoffen in Lösung
von einem Textil zu einem anderen während des Waschens mit Waschmittel
verwendet worden, eine Anwendung, die üblicherweise als Farbstofftransferhemmung
oder -inhibition bezeichnet wird.
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Die
meisten Phenol oxidierenden Enzyme zeigen pH-Optima im sauren pH-Bereich, während sie
bei neutralen oder alkalischen pH-Werten inaktiv sind.
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Phenol
oxidierende Enzyme werden bekanntermaßen durch ein breites Spektrum
von Pilzen, einschließlich
Spezies der Gattungen Aspergillus, Neurospora, Podospora, Botytis,
Pleurotus, Fomes, Phlebia, Trametes, Polyporus, Rhizoctonia und
Lentinus, produziert. Es besteht jedoch weiterhin eine Notwendigkeit, Phenol
oxidierende Enzyme und Organismen, die in der Lage sind, Phenol
oxidierende Enzyme, die pH-Optima im alkalischen Bereich aufweisen,
von Natur aus zu produzieren, für
eine Verwendung in Detergens- oder Waschmittelwaschverfahren und
-zusammensetzungen zu identifizieren und zu isolieren.
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WO 95/01426 offenbart Laccasen
und Mittel, die in der Lage sind, die Aktivitäten von Laccasen zu verstärken.
JP 05 199882 A offenbart
eine Bilirubinoxidase.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft neue Phenol oxidierende Enzyme, wie in den Ansprüchen definiert,
die in der Lage sind, die mit Farbstoffen und gefärbten Verbindungen,
welche unterschiedliche chemische Strukturen aufweisen, assoziierte
Farbe insbesondere bei neutralem oder alkalischem pH zu modifizieren.
Basierend auf ihrer Farbmodifizierungsfähigkeit können Phenol oxidierende Enzyme
der Erfindung beispielsweise für
das Zellstoff- und Papierbleichen, zum Bleichen der Farbe von Flecken
auf Stoffen und zum Antifarbstofftransfer in Detergens- bzw. Waschmittel-
und Textilanwendungen verwendet werden. Unter einem Aspekt der Erfindung
ist das Phenol oxidierende Enzym in der Lage, die Farbe in Abwesenheit
eines Verstärkers
zu modifizieren. Unter einem anderen Aspekt der Erfindung ist das
Phenol oxidierende Enzym in der Lage, die Farbe in Gegenwart eines
Verstärkers
zu modifizieren.
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Die
Erfindung stellt ein Phenol oxidierendes Enzym, welches aus Stachybotrys
erhältlich
ist und mindestens 65% Identität
mit dem Phenol oxidierenden Enzym mit der Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID NO:
2 offenbart, aufweist, bereit.
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Die
Phenol oxidierenden Enzyme, wie sie in den Ansprüchen offenbart werden, sind
aus Stachybotrys erhältlich.
In einer anderen Ausführungsform
werden die Stachybotrys-Enzyme ausgewählt aus Stämmen der Gruppe bestehend aus
S. parvispora, einschließlich
insbesondere S. parvispora var. hughes MUCL 38996; Stämmen der
Spezies S. chartarum einschließlich
insbesondere S. chartarum MUCL 38898; S. parvispora MUCL 9485; S.
chartarum MUCL 30782; S. kampalensis MUCL 39090; S. theobromae MUCL
39293; und Stämmen
der Spezies S. bisbyi, S. cylindrospora, S. dichroa, S. oenanthes
und S. nilagerica. Unter einem Aspekt stellt die Erfindung ein Phenol
oxidierendes Enzym bereit, das ein Molekulargewicht von etwa 38
kD hat, wie durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (PAGE) gemessen. Unter
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Phenol oxidierendes
Enzym bereit, das ein Molekulargewicht von etwa 30,9 kD hat, wie
durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese gemessen.
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Wenn
ein partiell gereinigtes Phenol oxidierendes Enzym, das von einem
Stamm von S. parvispora oder S. chartarum erhalten worden ist, gekocht
und einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese unterworfen wurde,
wurden drei Molekulargewichtsspezies beobachtet. Für das Phenol
oxidierende Enzym, das von S. parvispora MUCL 38996 erhalten worden
ist, waren die drei Molekulargewichtsspezies etwa 70 kD, 45 kD und 22,1
kD. Für
das Phenol oxidierende Enzym, das von S. chartarum MUCL 38898 erhalten
worden ist, waren die drei Molekulargewichtsspezies etwa 58,4 kD,
46,1 kD und 19,7 kD. Die Erfindung umfasst eine jegliche Phenol
oxidierendes Enzym-Aktivität,
die einer jeglichen von diesen Molekulargewichtsspezies allein oder
in Kombination mit wenigstens einer anderen der Molekulargewichtsspezies
innewohnt. Das Phenol oxidierende Enzym, wie in den Ansprüchen definiert,
zeigt nach dem Kochen eine Zunahme des apparenten oder scheinbaren
Molekulargewichts, wobei das Molekulargewicht durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
bestimmt wird.
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Die
Phenol oxidierenden Enzyme der Erfindung sind in der Lage, die mit
Farbstoffen oder gefärbten Verbindungen
assoziierte Farbe zu modifizieren und weisen wenigstens eine antigene
Gruppe auf, die sie mit dem Phenol oxidierenden Enzym, das von Natur
aus durch S. parvispora MUCL 38996 produziert wird, und/oder dem
Phenol oxidierenden Enzym, das von Natur aus durch S. chartarum
MUCL 38898 produziert wird, wie durch die Ouchterlony-Technik, in
welcher ein positives Enzym eine Immunpräzipitationslinie zeigt, gemessen,
gemein haben. In einer Ausführungsform
ist die Immunpräzipitationslinie
eine Linie vom Typ 1. In einer Ausführungsform ist das Phenol oxidierende
Enzym, welches wenigstens eine antigene Gruppe aufweist, die es
mit dem Phenol oxidierenden Enzym, das von Natur aus durch S. parvispora
MUCL 38996 produziert wird, gemein hat, erhältlich aus Stachybotrys Die
Erfindung umfasst auch Mutanten des Phenol oxidierenden Enzyms aus
Stachybotrys, solange die Mutante in der Lage ist, die mit Farbstoffen
oder gefärbten
Verbindungen assoziierte Farbe zu modifizieren.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein isoliertes Polynucleotid, welches ein Phenol
oxidierendes Enzym, welches aus Stachybotrys erhältlich ist, codiert, bereit,
wobei das Polynucleotid eine Nucleinsäuresequenz mit mindestens 65%,
mindestens 70%, mindestens 75%, mindestens 80%, mindestens 85%,
mindestens 90% und mindestens 95% Identität mit SEQ ID NO: 1 oder SEQ
ID NO: 3 umfasst, solange das Polynucleotid ein Phenol oxidierendes
Enzym codiert, welches in der Lage ist, die mit Farbstoffen oder
gefärbten
Verbindungen assoziierte Farbe zu modifizieren. Die Erfindung umfasst
auch Polynucleotidsequenzen, die in der Lage sind, unter Bedingungen
von mittlerer bis hoher Stringenz an das in SEQ ID NO: 1 oder SEQ
ID NO: 3 gezeigte Polynucleotid zu hybridisieren, oder jene, die
dazu komplementär
sind. Die Erfindung stellt auch Polynucleotide bereit, die die Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NO: 2 gezeigt, codieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Polynucleotid die Nucleinsäuresequenz, wie in SEQ ID NO:
1 oder SEQ ID NO: 3 gezeigt, auf. Die Erfindung stellt auch Expressionsvektoren
und Wirtszellen, die Polynucleotide der Erfindung umfassen, bereit.
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Die
Erfindung betrifft zusätzlich
Verfahren zum Herstellen eines Phenol oxidierenden Enzyms, welches
aus Stachybotrys erhältlich
ist. Dementsprechend stellt die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
des Enzyms bereit, welches die Schritte umfasst, eine Wirtszelle,
umfassend ein Polynucleotid, welches das Phenol oxidierende Enzym,
welches aus Stachybotrys erhältlich
ist, codiert, zu erhalten, wobei das Enzym mindestens 65% Identität mit der
in SEQ ID NO: 2 offenbarten Aminosäuresequenz aufweist; die Wirtszelle
unter Bedingungen, die für
die Produktion des Phenol oxidierenden Enzyms geeignet sind, zu
kultivieren; und gegebenenfalls das produzierte Phenol oxidierende
Enzym zu gewinnen. Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Herstellen
eines Phenol oxidierenden Enzyms bereit, welches den Schritt umfasst,
eine rekombinante Wirtszelle, welche durch die Expression eines
Polynucleotids, welches ein Phenol oxidierendes Enzym, welches aus
Stachybotrys erhältlich
ist, codiert, gekennzeichnet ist, wobei das Enzym mindestens 65%
Identität mit
der Aminosäure
mit der Sequenz, wie in SEQ ID NO: 2 gezeigt, aufweist, zu kultivieren;
und gegebenenfalls das Phenol oxidierende Enzym zu gewinnen. In
einer Ausführungsform
liegt das Polynucleotid auf einem replizierenden Plasmid vor und
in einer anderen Ausführungsform
ist es in das Wirtsgenom integriert.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Polynucleotid die Sequenz, wie in SEQ ID NO: 1 gezeigt.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst das Polynucleotid die Sequenz, wie in SEQ ID NO: 3 gezeigt.
In einer weiteren Ausführungsform
ist das Polynucleotid in der Lage, unter Bedingungen von mittlerer
bis hoher Stringenz an SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 zu hybridisieren,
oder ist komplementär
zu SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Herstellen einer rekombinanten
Wirtszelle bereit, welche ein Polynucleotid, welches ein Phenol
oxidierendes Enzym der Erfindung codiert, umfasst, welches den Schritt umfasst,
ein Polynucleotid, welches das Phenol oxidierende Enzym, welches
aus Stachybotrys erhältlich
ist und wenigstens 65% Identität
mit der in SEQ ID NO: 2 offenbarten Aminosäuresequenz aufweist, codiert,
in eine Wirtszelle einzuführen;
und gegebenenfalls die Wirtszelle unter Bedingungen, die für die Produktion
des Phenol oxidierenden Enzyms geeignet sind, zu kultivieren. In
einer Ausführungsform
umfasst das Polynucleotid die Sequenz, wie in SEQ ID NO: 1 gezeigt.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst das Polynucleotid die Sequenz, wie in SEQ ID NO: 3 gezeigt.
In einer weiteren Ausführungsform
ist das Polynucleotid in der Lage, unter Bedingungen von mittlerer
bis hoher Stringenz an SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 zu hybridisieren, oder
ist komplementär
zu SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3.
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Unter
einem Aspekt der Erfindung umfasst die rekombinante Wirtszelle,
welche ein Polynucleotid umfasst, welches ein Phenol oxidierendes
Enzym codiert, Fadenpilze (filamentöse Pilze), Hefen und Bakterien. In
einer Ausführungsform
ist die Wirtszelle ein Fadenpilz (filamentöser Pilz), einschließlich der
Aspergillus-Spezies,
Trichoderma-Spezies und Mucor-Spezies. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die aus einem Fadenpilz (filamentösen Pilz) bestehende Wirtszelle
A. niger var. awamori und T. reseei.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist die Wirtszelle eine Hefe, welche Saccharomyces-, Pichia-,
Hansenula-, Schizosacharomyces-, Kluyveromyces- und Yarrowia-Spezies
umfasst. In noch einer anderen Ausführungsform ist die Saccharomyces-Spezies
S. cerevisiae. In einer zusätzlichen
Ausführungsform ist
die Wirtszelle ein grampositives Bakterium, wie eine Bacillus-Spezies,
oder ein gramnegatives Bakterium, wie eine Escherichia-Spezies. Die Erfindung
umfasst auch Verfahren zum Reinigen des Phenol oxidierenden Enzyms
aus solchen Wirtszellen.
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Es
werden hier auch Detergens- oder Waschmittelzusammensetzungen bereitgestellt,
welche die Aminosäure
mit einer Sequenz mit mindestens 65%, mindestens 70%, mindestens
75%, mindestens 80%, mindestens 85%, mindestens 90% oder mindestens
95% Identität
mit dem Phenol oxidierenden Enzym mit der in SEQ ID NO: 2 offenbarten
Aminosäuresequenz
umfassen, solange das Enzym in der Lage ist, die mit Farbstoffen
oder gefärbten
Verbindungen assoziierte Farbe zu modifizieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform hat
die Aminosäure
die Sequenz, wie in SEQ ID NO: 2 gezeigt. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform wird
das Phenol oxidierende Enzym durch ein Polynucleotid, welches die
Sequenz, wie in SEQ ID NO: 1 gezeigt, umfasst, codiert. In einer
anderen Ausführungsform
wird das Phenol oxidierende Enzym durch ein Polynucleotid, welches
die Sequenz, wie in SEQ ID NO: 3 gezeigt, umfasst, codiert. In einer
weiteren Ausführungsform
ist das Polynucleotid in der Lage, unter Bedingungen von mittlerer
bis hoher Stringenz yon SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 zu hybridisieren,
oder ist komplementär
zu SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3.
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Die
Erfindung umfasst auch Verfahren zum Modifizieren der mit Farbstoffen
oder gefärbten
Verbindungen, die in Flecken auf Stoffen vorkommen, assoziierten
Farbe, umfassend die Schritte, den Stoff mit einer Zusammensetzung,
umfassend eine Aminosäuresequenz
mit mindestens 65%, mindestens 70%, mindestens 75%, mindestens 80%,
mindestens 85%, mindestens 90% oder mindestens 95% Identität mit dem
Phenol oxidierenden Enzym mit der in SEQ ID NO: 2 offenbarten Aminosäuresequenz,
solange das Enzym in der Lage ist, die mit Farbstoffen oder gefärbten Verbindungen
assoziierte Farbe zu modifizieren, in Kontakt zu bringen. In einer
Ausführungsform
des Verfahrens weist die Aminosäure
die Sequenz wie in SEQ ID NO: 2 gezeigt auf. Unter einem Aspekt
des Verfahrens liegt das pH-Optimum
zwischen 5,0 und 11,0, unter einem anderen Aspekt liegt das pH-Optimum zwischen
7 und 10,5 und unter einem noch anderen Aspekt liegt das pH-Optimum zwischen
8,0 und 10. Unter einem weiteren Aspekt des Verfahrens liegt die
optimale Temperatur zwischen 20 und 60°C und unter einem anderen Aspekt
zwischen 20 und 40°C.
Die Erfindung stellt auch Verfahren zum Verhindern eines Farbstofftransfers
in Detergens- bzw. Waschmittel- und Textilanwendungen bereit.
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Hier
auch bereitgestellt werden Detergens- oder Waschmittelzusammensetzungen,
umfassend ein Phenol oxidierendes Enzym von Stachybotrys der Erfindung
allein oder in Kombination mit einem Verstärker und anderen Detergens-
bzw. Waschmittelinhaltsstoffen, einschließlich Proteasen, Amylasen und/oder
Cellulasen
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Verstärker, die
in Detergens- oder Waschmittelzusammensetzungen der Erfindung verwendet
werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Phenothiazin-10-propionsäure
(PPT), 10-Methylphenothiazin (MPT), Phenoxazin-10-propionsäure (PPO), 10-Methylphenoxazin
(MPO), 10-Ethylphenothiazin-4-carbonsäure (EPC),
Acetosyringon, Syringaldehyd, Methylsyringat, 2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonat (ABTS)
und 4-Hydroxy-4-biphenylcarbonsäure
oder Derivate davon.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 veranschaulicht
das pH-Profil der Oxidation von verschiedenen Chromophoren durch
das Phenol oxidierende Enzym aus Stachybotrys parvispora.
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2 veranschaulicht
das pH-Profil eines Bleichens von Direct Blue 1 als Vergleich zwischen
dem Phenol oxidierenden Enzym aus Stachybotrys parvispora und der
Bilirubinoxidase aus Myrothecium verrucaria.
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3 veranschaulicht
das Molekulargewicht des Phenol oxidierenden Enzyms aus Stachybotrys chartarum,
wie durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
bestimmt. Bahn 1 repräsentiert
eine ungekochte Probe und Bahn 2 repräsentiert eine gekochte Probe.
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Die 4A–4B sind
eine auf Homologie basierende Aminosäure-Ausrichtung (Aminosäure-Alignment) von Fragmenten
des Phenol oxidierenden Enzyms aus Stachybotrys chartarum (bezeichnet
als St. ch.) gegenüber
der Bilirubinoxidase aus Myrothecium verracaria (bezeichnet als
biliru oxidas) und dem Mangan-oxidierenden Protein aus LEPTOTHRIX
DISCOPHORA (bezeichnet als mpf-A).
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Die 5A–5B veranschaulichen
die Nucleinsäure-(SEQ
ID NO: 1) und Aminosäure-(SEQ
ID NO: 2)-Sequenz für
ein Phenol oxidierendes Enzym, welches aus Stachybotrys chartarum
erhältlich
ist.
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Die 6A–6B veranschaulichen
die genomische Sequenz (SEQ ID NO: 3) für ein Phenol oxidierendes Enzym,
das aus Stachybotrys chartarum erhältlich ist.
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7 ist
eine auf Homologie basierende Aminosäure-Ausrichtung (Aminosäure-Alignment)
des Phenol oxidierenden Enzyms aus Stachybotrys, SEQ ID NO: 2 (untere
Zeile) und der Bilirubinoxidase (SEQ ID NO: 4).
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8 stellt
eine Veranschaulichung des Vektors pGAPT bereit, der für die Expression
des Phenol oxidierenden Enzyms aus Stachybotrys in Aspergillus verwendet
worden ist. Die Basen 1 bis 1134 enthalten den Glucoamylasegenpromotor
aus Aspergillus niger. Die Basen 1227 bis 1485 und 3079 bis 3100
enthalten den Glucoamylase-Terminator aus Aspergillus niger. Das
pyrG-Gen aus Aspergillus nidulans war von 1486 bis 3078 als ein
Marker für
die Pilz-Transformation inseriert. Der Rest des Plasmids enthält pUC18-Sequenzen
für eine
Propagierung in E. coli. Nucleinsäure, welche das Phenol oxidierende
Enzym aus Stachybotrys von SEQ ID NO: 1 codierte, wurde in die BglII-
und XbaI-Restriktionsstellen
kloniert.
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9A–9B zeigt
die Nucleinsäuresequenz
des durch PCR erzeugten, in Beispiel 17 beschriebenen Fragments
von Stachybotrys, das in Aspergillus exprimiert worden war.
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Detaillierte Beschreibung
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Definitionen
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff Phenol oxidierendes Enzym
auf jene Enzyme, die Redoxreaktionen katalysieren und für molekularen
Sauerstoff und Wasserstoffperoxid als Elektronenakzeptor spezifisch
sind. Wenn Phenol oxidierende Enzyme aus Stachybotrys der Erfindung
gekocht und einer SDS-Gelelektrophorese
unterworfen werden, werden drei Molekulargewichtsspezies beobachtet.
Wie hier verwendet, umfasst der Begriff „Enzym" eine jegliche Molekulargewichtsspezies,
die allein oder in Kombination mit mindestens einer anderen Molekulargewichtsspezies
in der Lage ist, die mit einem Farbstoff oder einer gefärbten Verbindung
assoziierte Farbe zu modifizieren.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich Stachybotrys auf eine jegliche Stachybotrys-Spezies,
die ein Phenol oxidierendes Enzym, wie in den Ansprüchen definiert,
welches in der Lage ist, die mit Farbstoffen oder gefärbten Verbindungen
assoziierte Farbe zu modifizieren, produziert. Die Erfindung umfasst
Derivate von natürlichen
Isolaten von Stachybotrys, einschließlich Nachkommenschaft und
Mutanten, solange das Derivat in der Lage ist, ein Phenol oxidierendes
Enzym zu produzieren, welches in der Lage ist, die mit Farbstoff
oder gefärbten
Verbindungen assoziierte Farbe zu modifizieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Phenol oxidierende Enzym aus Stachybotrys erhältlich und
wird durch das in den Beispielen 4 und 5 offenbarte Verfahren gereinigt.
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Wie
hier bei der Bezugnahme auf Phenol oxidierende Enzyme verwendet,
bedeutet der Begriff „erhältlich aus" Phenol oxidierende
Enzyme, die äquivalent
sind zu jenen, die von dem bestimmten erwähnten mikrobiellen Stamm herstammen
oder von Natur aus produziert werden. Um dies zu exemplifizieren,
beziehen sich Phenol oxidierende Enzyme, welche aus Stachybotrys
erhältlich
sind, auf jene Phenol oxidierenden Enzyme, die von Natur aus durch
Stachybotrys produziert werden. Die Erfindung umfasst Phenol oxidierende
Enzyme, die identisch sind mit jenen, die durch Stachybotrys-Spezies
produziert werden, welche aber durch die Verwendung von Techniken
der Gentechnologie durch Nicht-Stachybotrys-Organismen, die mit
einer Nucleinsäure,
welche das Phenol oxidierende Enzym codiert, transformiert sind,
produziert werden. Dass sie äquivalent sind,
bedeutet, dass das Phenol oxidierende Enzym mindestens eine antigene
Gruppe mit dem Phenol oxidierenden Enzym, welches aus S. parvispora
MUCL 38996 und/oder S. chartarum MUCL 38898 erhältlich ist, gemein hat, wie
durch die Ouchterlony-Technik, in welcher ein positives Enzym eine
Immunpräzipitationslinie zeigt,
gemessen. Alternativ bedeutet, dass sie äquivalent sind, dass das Phenol
oxidierende Enzym durch ein Polynucleotid codiert wird, welches
in der Lage ist, unter Bedingungen von mittlerer bis maximaler Stringenz an
das Polynucleotid mit der Sequenz, wie in SEQ ID NO: 1 oder SEQ
ID NO: 3 gezeigt, zu hybridisieren. Dass sie äquivalent sind, bedeutet, dass
das Phenol oxidierende Enzym mindestens 65%, mindestens 70%, mindestens
75%, mindestens 80%, mindestens 85%, mindestens 90% oder mindestens
95% Identität
mit dem Phenol oxidierenden Enzym mit der in SEQ ID NO: 2 offenbarten
Aminosäuresequenz
aufweist. Prozent Identität
auf der Nucleinsäure-Ebene
wird bestimmt unter Verwendung des FastA-Programms und Prozent Identität auf der
Aminosäure-Ebene
wird bestimmt unter Verwendung von TFastA, welche beide das Verfahren
von Pearson und Lipman (PNAS USA, 1988, 85: 2444–2448) verwenden. Alternativ
wird Identität
bestimmt durch das MegAlign Program von DNAstar (DNASTAR, Inc.,
Maidson, WI 53715), durch die Jotun Hein Method (1990, Method in
Enzymology, 183: 626–645)
mit einer „gap
penalty" = 11, einer „gap length
penalty" = 3 und von „Pairwise
Alignment Parameters Ktuple" =
2. Die Erfindung umfasst auch Mutanten, Varianten und Derivate der
Phenol oxidierenden Enzyme der Erfindung, solange das mutierte,
variierte oder abgeleitete Phenol oxidierende Enzym in der Lage
ist, mindestens eine charakteristische Aktivität des in der Natur vorkommenden Phenol
oxidierenden Enzyms zu bewahren.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „gefärbte Verbindung" auf eine Substanz,
die Textilien Farbe zuführt,
oder auf Substanzen, welche zu dem sichtbaren Auftreten von Flecken
führen.
Wie im Dictionary of Fiber and Textile Technology (Hoechst Celanese
Corporation (1990) PO Box 32414, Charlotte, NC 28232) definiert,
ist ein Farbstoff eine gefärbte
Verbindung, die in die Faser durch eine chemische Reaktion, Absorption
oder Dispersion inkorporiert wird. Beispiele von Farbstoffen umfassen
Direct Blue-Farbstoffe, Acid Blue-Farbstoffe, Direct red-Farbstoffe, Reactive
Blue- und Reactive Black-Farbstoffe. Ein Katalog von üblicherweise
verwendeten Textilfarbstoffen wird im Colour Index, 3. Aufl., Bände 1–8, gefunden.
Beispiele von Substanzen, die zum sichtbaren Auftreten von Flecken
führen,
sind Polyphenole, Carotinoide, Anthocyanine, Tannine, Maillard-Reaktionsprodukte
u. s. w.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Ausdruck „die mit einem Farbstoff oder
einer gefärbten
Verbindung assoziierte Farbe modifizieren" oder „Modifizierung der gefärbten Verbindung", dass der Farbstoff
oder die Verbindung durch Oxidation derart verändert wird, dass entweder die
Farbe modifiziert erscheint, d. h. die Farbe visuell als verringert,
abgeschwächt,
entfärbt,
gebleicht oder entfernt erscheint, oder die Farbe nicht beeinflusst wird,
aber die Verbindung derart modifiziert wird, dass die Wiederablagerung
des Farbstoffs gehemmt wird. Die Erfindung umfasst die Modifizierung
der Farbe durch ein jegliches Mittel oder eine jegliche Maßnahme,
einschließlich
beispielsweise der vollständigen
Entfernung der gefärbten
Verbindung aus einem Fleck auf einem Stoff durch ein jegliches Mittel
oder eine jegliche Maßnahme,
wie auch die Verringerung der Farbintensität oder eine Veränderung
der Farbe der Verbindung.
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Die „Anti-Farbstofftransfer"- oder „Anti-Farbstoff-Wiederablagerungs"-Wirkung kann von der Farbmodifizierungsaktivität einer
Phenol oxidierenden Verbindung abhängig sein, d. h. lösliche Farbstoffe
oder gefärbte
Komponenten werden oxidiert oder gebleicht und sind nicht in der
Lage, als eine Farbe auf dem Stoff erneut abgelagert zu werden,
oder abhängig
von einer Substratmodifizierung in Abwesenheit einer Farbmodifizierung,
so dass ein Farbstoff oder eine gefärbte Komponente wasserlöslich wird
und fortgespült
wird. Die Fähigkeit
einer Phenol oxidierenden Verbindung, die allein oder zusammen mit
einem Verstärker
verwendet wird, eine(n) lösliche(n)
oder dispergierte(n) Farbstoff oder gefärbte Verbindung zu einer farblosen
Spezies in einer Waschlösung
zu oxidieren, verhindert die Farb-Wiederablagerungswirkung.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Mutanten und Varianten", wenn er sich auf
Phenol oxidierende Enzyme bezieht, auf Phenol oxidierende Enzyme,
die durch Veränderung
der in der Natur vorkommenden Aminosäuresequenz und/oder Struktur
davon, wie durch Veränderung
der DNA-Nucleotidsequenz des
Strukturgens und/oder durch direkte Substitution und/oder Veränderung
der Aminosäuresequenz und/oder
der Struktur des Phenol oxidierenden Enzyms, erhalten werden. Der
Ausdruck „Derivat" eines Phenol oxidierenden
Enzyms, wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf einen Abschnitt
oder ein Fragment der in der Natur vorkommenden, volle Länge aufweisenden
oder variierten Aminosäuresequenz
des Phenol oxidierenden Enzyms, der bzw. das mindestens eine Aktivität des in
der Natur vorkommenden Phenol oxidierenden Enzyms bewahrt. Wie hier
verwendet, bezieht sich der Begriff „Mutanten und Varianten", wenn er sich auf
mikrobielle Stämme
bezieht, auf Zellen, die gegenüber
einem natürlichen
Isolat in irgendeiner Form verändert sind,
beispielsweise indem sie eine veränderte DNA-Nucleotidsequenz
von beispielsweise dem Strukturgen, welches das Phenol oxidierende
Enzym codiert; Veränderungen
an einem natürlichen
Isolat, um die Produktion von Phenol oxidierendem Enzym zu verstärken; oder
andere Veränderungen,
die die Expression von Phenol oxidierendem Enzym beeinflussen, aufweisen.
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Der
Begriff „Verstärker" („Enhancer") oder „Vermittlersubstanz" („Mediator") bezieht sich auf
eine jegliche Verbindung, die in Assoziation mit einem Phenol oxidierenden
Enzym in der Lage ist, die mit einem Farbstoff oder einer gefärbten Verbindung
assoziierte Farbe zu modifizieren, oder eine Verbindung, die die
oxidative Aktivität
des Phenol oxidierenden Enzyms erhöht. Das Verstärkungsmittel
ist typischerweise eine organische Verbindung.
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Phenol oxidierende Enzyme
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Die
Phenol oxidierenden Enzyme der Erfindung entfalten ihre Wirkung,
indem sie Redoxreaktionen katalysieren, d. h. den Transfer von Elektronen
von einem Elektronendonor (üblicherweise
einer phenolischen Verbindung) zu molekularem Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid
(welcher bzw. welches als ein Elektronenakzeptor wirkt), welcher
bzw. welches zu Wasser reduziert wird. Beispiele von solchen Enzymen
sind Laccasen (EC 1.10.3.2), Bilirubinoxidasen (EC 1.3.3.5), Phenoloxidasen
(EC 1.14.18.1), Catecholoxidasen (EC 1.10.3.1).
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Die
Erfindung umfasst Phenol oxidierende Enzyme aus Stachybotrys, wie
in den Ansprüchen
definiert, die in der Lage sind, die mit einem Farbstoff oder einer
gefärbten
Verbindung assoziierte Farbe zu modifizieren und die mindestens
eine antigene Gruppe mit dem Phenol oxidierenden Enzym, das von
Natur aus durch S. parvispora MUCL 38996 produziert wird, und/oder
dem Phenol oxidierenden Enzym, welches von Natur aus durch S. chartarum
MUCL 38898 produziert wird, gemein haben. Ein Verfahren zum Messen
des Vorhandenseins von gemeinsamen antigenen Determinanten erfolgt
mittels der doppelten Immundiffusionstests (Ouchterlony-Technik),
welche dem in Clausen, J. (1988) Immunochemical Technique for the
Identification and Estimation of Macromolecules (3. durchgesehene
Auflage), Burdon, R. H., und P. H. van Knippenberg, Hrsg., auf Seite
281 (Anhang 11, „Micro
technique") erläuterten
Protokoll folgen und unter den dort spezifizierten Bedingungen ausgeführt werden,
und wie interpretiert gemäß dem Protokoll,
das in Clausen, a. a. O., in Kapitel 6, S. 143–146 beschrieben worden ist
und unter den ebenda spezifizierten Bedingungen. Ein anderes Verfahren
zum Messen des Vorhandenseins von gemeinsamen antigenen Determinanten
erfolgt durch Western-Blot (Current Protocols in Molecular Biology,
Band 2, John Wiley & Sons,
Inc., Abschnitt 10.8: Immunoblotting and Immunodetection).
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Ein
Phenol oxidierendes Enzym, das aus S. parvispora MUCL 38996 erhältlich ist
und gemäß den Beispielen
4 und 5 hergestellt worden ist, weist ein scheinbares Molekulargewicht
von etwa 38 Kilodalton (kD) auf, wie durch eine SDS-PAGE-Analysenmethode
bestimmt, und einen scheinbaren isoelektrischen Punkt unter 2,8,
wie in Beispiel 6 definiert. Ein Phenol oxidierendes Enzym, das
aus S. chartarum MUCL 38898 erhältlich ist
und durch das Verfahren der Beispiele 4 und 5 hergestellt worden
ist, weist ein scheinbares Molekulargewicht von etwa 30,9 Kilodalton
auf, wie durch eine SDS-PAGE-Analysenmethode bestimmt.
-
Die
Erfindung umfasst Phenol oxidierende Enzyme von Stachybotrys, welche
mindestens 65%, mindestens 70%, mindestens 75%, mindestens 80%,
mindestens 85%, mindestens 90% oder mindestens 95% Identität mit dem Phenol
oxidierenden Enzym mit der in SEQ ID NO: 2 offenbarten Aminosäuresequenz
umfassen.
-
Nucleinsäure, welche Phenol oxidierende
Enzyme codiert
-
Die
Erfindung umfasst Polynucleotide, die Phenol oxidierende Enzyme,
welche aus Stachybotrys-Spezies erhältlich sind, codieren, welche
Polynucleotide mindestens 65% Identität, mindestens 70% Identität, mindestens
75% Identität,
mindestens 80% Identität,
mindestens 85% Identität,
mindestens 90% Identität
oder mindestens 95% Identität
mit der in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 offenbarten Polynucleotidsequenz
umfassen, solange das durch das Polynucleotid codierte Enzym in
der Lage ist, die mit Farbstoffen oder gefärbten Verbindungen assoziierte
Farbe zu modifizieren. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Phenol
oxidierende Enzym die Polynucleotidsequenz, wie in SEQ ID NO: 1
gezeigt oder wie in SEQ ID NO: 3 gezeigt, auf oder ist in der Lage,
an SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 zu hybridisieren, oder ist komplementär dazu. Wie
sich für
den Fachmann auf diesem Gebiet versteht, können aufgrund der Degeneration
des genetischen Codes verschiedene Polynucleotide das in SEQ ID
NO: 2 offenbarte Phenol oxidierende Enzym codieren. Die Erfindung
umfasst alle derartigen Polynucleotide.
-
Die
Nucleinsäure,
welche ein Phenol oxidierendes Enzym codiert, kann erhalten werden
durch Standardverfahren, die in diesem Fachgebiet bekannt sind,
ausgehend von beispielsweise klonierter DNA (z. B. einer DNA-„Bibliothek"), durch chemische
Synthese, durch cDNA-Klonierung, durch PCR oder durch Klonieren von
genomischer DNA oder von Fragmenten davon, aus einer gewünschten
Zelle, wie einer Stachybotrys-Spezies, gereinigt werden (Siehe beispielsweise
Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2.
Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
New York; Glover, D. M. (Hrsg.), 1985, DNA Cloning: A Practical
Approach, MRL Press, Ltd. Oxford, Vereinigtes Königreich, Band I, II). Von
genomischer DNA abgeleitete Nucleinsäuresequenzen können zusätzlich zu
codierenden Regionen regulatorische Regionen enthalten. Was auch
immer die Quelle ist, sollte die isolierte Nucleinsäure, welche
ein Phenol oxidierendes Enzym der Erfindung codiert, in einen geeigneten
Vektor für
eine Propagierung des Gens molekular kloniert werden.
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Bei
der molekularen Klonierung des Gens ausgehend von genomischer DNA
werden DNA-Fragmente erzeugt, von denen einige das gewünschte Gen
codieren werden. Die DNA kann an spezifischen Stellen unter Verwendung
von verschiedenen Restriktionsenzymen gespalten werden. Alternativ
kann man DNAse in Gegenwart von Mangan verwenden, um die DNA zu
fragmentieren, oder die DNA kann physisch geschert werden, wie beispielsweise
durch Beschallen. Die linearen DNA-Fragmente können dann entsprechend der
Größe aufgetrennt
werden durch Standardtechniken, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Agarose- und Polyacrylamid-Gelelektrophorese, PCR und Säulenchromatographie.
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Sind
Nucleinsäurefragmente
einmal erzeugt, kann die Identifizierung des speziellen DNA-Fragments, welches
ein Phenol oxidierendes Enzym codiert, auf verschiedene Weisen bewerkstelligt
werden. Beispielsweise kann ein ein Phenol oxidierendes Enzym codierendes
Gen der Erfindung oder dessen spezifische RNA oder ein Fragment
davon, wie eine Sonde oder ein Primer, isoliert und markiert und
dann in Hybridisierungsassays verwendet werden, um ein erzeugtes
Gen nachzuweisen (Benton, W., und Davis, R., 1977, Science 196:
180; Grunstein, M., und Hogness, D., 1975, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 72: 3961). Jene DNA-Fragmente, welche
gleichermaßen
substantielle Sequenzähnlichkeit
zu der Sonde aufweisen, werden unter stringenten Bedingungen hybridisieren.
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Die
Erfindung umfasst Phenol oxidierende Enzyme, die aus Stachybotrys-Spezies erhältlich sind,
die durch Nucleinsäurehybridisierungstechniken
unter Verwendung von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 als Sonde oder
Primer und Screenen von Nucleinsäure
von entweder genomischem oder cDNA-Ursprung identifiziert werden.
Nucleinsäure,
welche Phenol oxidierende Enzyme, welche aus Stachybotrys-Spezies
erhältlich
sind, codiert und mindestens 65% Identität mit SEQ ID NO: 1 oder SEQ
ID NO: 3 aufweist, kann durch DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierung oder
-Amplifizierung unter Verwendung von Sonden, Abschnitten oder Fragmenten
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 nachgewiesen werden. Dementsprechend
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis von Nucleinsäure, welche
ein Phenol oxidierendes Enzym, welches durch die Erfindung umfasst
wird, codiert, bereit, welches umfasst, einen Teil oder die Gesamtheit
einer Nucleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 mit Stachybotrys-Nucleinsäure von
entweder genomischem oder cDNA-Ursprung zu hybridisieren.
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Innerhalb
des Umfangs der Erfindung sind auch Polynucleotidsequenzen enthalten,
die in der Lage sind, an die in SEQ ID NO: 1 offenbarte Nucleotidsequenz
unter Bedingungen von mittlerer bis maximaler Stringenz zu hybridisieren.
Hybridisierungsbedingungen basieren auf der Schmelztemperatur (Tm)
des Nucleinsäure-Bindungskomplexes,
wie in Berger und Kimmel (1987, Guide to Molecular Cloning Techniques,
Methods in Enzymology, Band 152, Academic Press, San Diego, CA)
gelehrt wird, und verleihen eine definierte „Stringenz", wie nachfolgend erläutert wird.
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„Maximale
Stringenz” tritt
typischerweise bei etwa Tm – 5°C (5°C unterhalb
der Tm der Sonde) auf; „hohe
Stringenz" bei etwa
5°C bis
10°C unterhalb
der Tm; „mittlere
Stringenz" bei etwa
10°C bis
20°C unterhalb der
Tm; und „niedrige
Stringenz" bei etwa
20°C bis
25°C unterhalb
der Tm. Wie sich für
die Fachleute auf diesem Gebiet versteht, kann eine Hybridisierung
bei maximaler Stringenz verwendet werden, um identische Polynucleotidsequenzen
zu identifizieren oder nachzuweisen, während eine Hybridisation bei
mittlerer oder niedriger Stringenz verwendet werden kann, um Polynucleotidsequenz-Homologe
zu identifizieren oder nachzuweisen.
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Der
Begriff „Hybridisation", wie er hier verwendet
wird, soll „den
Prozess, durch welchen ein Strang von Nucleinsäure sich mit einem komplementären Strang
durch Basenpaarung verbindet" („the process
by which a strand of nucleic acid joins with a complementary strand
through base pairing")
(Coombs, J. (1994) Dictionary of Biotechnology, Stockton Press,
New York, NY), umfassen.
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Das
Amplifizierungsverfahren, wie es bei Polymerasekettenreaktions (PCR)-Techniken ausgeführt wird,
wird in Dieffenbach, CW, und GS Dveksler (1995, PCR Primer, a Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Press, Plainview NY) beschrieben. Eine
Nucleinsäuresequenz
von mindestens etwa 10 Nucleotiden und mit bis zu etwa 60 Nucleotiden
aus SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3, vorzugsweise etwa 12 bis 30
Nucleotiden und mehr bevorzugt etwa 25 Nucleotiden kann als Sonde
oder PCR-Primer verwendet werden.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zum Isolieren eines Nucleinsäurekonstrukts
der Erfindung aus einer cDNA- oder genomischen Bibliothek erfolgt
durch die Verwendung einer Polymerasekettenreaktion (PCR) unter
Verwendung von degenerierten Oligonucleotid-Sonden, die auf der
Grundlage der Aminosäuresequenz
des Proteins mit der Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NO: 2 gezeigt, hergestellt worden sind. Beispielsweise
kann die PCR ausgeführt
werden unter Verwendung der Techniken, die in dem
U.S.-Patent Nr. 4,683,202 beschrieben
werden.
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Expressionssysteme
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Die
Erfindung stellt Wirtszellen, Expressionsverfahren und -systeme
für die
Herstellung von Phenol oxidierenden Enzymen gemäß der Erfindung, die aus Stachybotrys-Spezies
erhältlich
sind, in Wirtsmikroorganismen, wie Pilzen, Hefen und Bakterien,
bereit. Ist eine Nucleinsäure,
welche ein Phenol oxidierendes Enzym der Erfindung codiert, einmal
erhalten, können
rekombinante Wirtszellen, welche die Nucleinsäure enthalten, konstruiert
werden unter Verwendung von Techniken, die in diesem Fachgebiet
wohlbekannt sind. Techniken der Molekularbiologie werden in Sambrook
et al., Molecular Biology Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage (1989),
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY (1989)
offenbart. Nucleinsäure,
welche Phenol oxidierende Enzyme, welche aus Stachybotrys-Spezies
erhältlich
sind, codiert und mindestens 65%, mindestens 70%, mindestens 75%,
mindestens 80%, mindestens 85%, mindestens 90% und mindestens 95% Identität mit der
Nucleinsäure
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2 aufweist oder die in der Lage
ist, unter Bedingungen von mittlerer bis hoher Stringenz an SEQ
ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 zu hybridisieren oder zu SEQ ID NO: 1
oder SEQ ID NO: 3 komplementär
ist, wird erhalten und damit wird eine Wirtszelle unter Verwendung
von geeigneten Vektoren transformiert. Den Fachleuten auf diesem
Gebiet sind verschiedene Vektoren und Transformations- und Expressionskassetten,
die für
die Klonierung, Transformation und Expression in Pilzen, Hefen und
Bakterien geeignet sind, bekannt.
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Typischerweise
enthält
der Vektor oder die Kassette Sequenzen, welche die Transkription
und Translation der Nucleinsäure
dirigieren, einen selektierbaren Marker und Sequenzen, welche eine
autonome Replikation oder chromosomale Integration erlauben. Geeignete
Vektoren umfassen eine Region 5' von
dem Gen, welche Transkriptionsstart-Kontrollregionen beherbergt,
und eine Region 3' von
dem DNA-Fragment, welche die Transkriptionstermination steuert.
Diese Kontrollregionen können
abgeleitet sein von Genen, die zu dem Wirt homolog oder heterolog
sind, solange die ausgewählte
Kontrollregion in der Lage ist, in der Wirtszelle ihre Funktion
zu entfalten.
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Initiationskontrollregionen
oder Promotoren, die nützlich
sind, um die Expression der Phenol oxidierenden Enzyme in einer
Wirtszelle zu steuern, sind den Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt.
Für die
Erfindung ist praktisch ein jeglicher Promotor, der in der Lage
ist, diese Phenol oxidierenden Enzyme zu steuern, geeignet. Nucleinsäure, welche
das Phenol oxidierende Enzym codiert, wird funktionsfähig (operativ)
durch Initiationscodons mit ausgewählten Expressionskontrollregionen
für eine
effektive Expression der oxidativen oder reduzierenden Enzyme verknüpft. Sind
geeignete Kassetten einmal konstruiert, werden sie verwendet, um
die Wirtszelle zu transformieren.
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Allgemeine
Transformationsverfahren werden in Current Protocols in Molecular
Biology (Band 1, herausgegeben von Ausubel et al., John Wiley & Sons, Inc., 1987,
Kapitel 9) gelehrt und umfassen Calciumphosphat-Methoden, eine Transformation
unter Verwendung von PEG und Elektroporation. Für Aspergilluns und Trichoderma
kann eine PEG- und Calciumphosphat-vermittelte Protoplasten-Transformation verwendet
werden (Finkelstein, DB, 1992, Transformation. In Biotechnology
of Filamentous Fungi. Technology and Products (hrsg. von Finkelstein & Bill) 113–156. Die
Elektroporation von Protoplasten wird in Finkelstein, DB 1992, Transformation.
In Biotechnology of Filamentous Fungi. Technology and Products (hrsg.
von Finkelstein & Bill) 113–156, offenbart.
Mikroprojektions-Bombardement an Conidien wird in Fungaro et al.
(1995) Transformation of Aspergillus nidulans by microprojection
bombardment an intact conidia. FEMS Microbiology Letters 125 293–298, beschrieben.
Eine Agrobacterium-vermittelte Transformation wird in Groot et al.
(1998), Agrobacterium tumefaciens-mediated transformation of filamentous
fungi. Nature Biotechnology 16 839–842, offenbart. Für eine Transformation
von Saccharomyces sind den Fachleuten eine Lithiumacetat-vermittelte
Transformation und eine PEG- und
Calcium-vermittelte Protoplasten-Transformation wie auch Elektroporationstechniken bekannt.
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Wirtszellen,
die die codierende Sequenz für
ein Phenol oxidierendes Enzym der Erfindung enthalten und das Protein
exprimieren, können
durch verschiedene Vorgehensweisen, die den Fachleuten auf diesem Gebiet
bekannt sind, identifiziert werden. Diese Vorgehensweisen umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf DNA-DNA- oder
DNA-RNA-Hybridisations- und Protein-Bioassay- oder Immunassay-Techniken, die auf
Membranen basierende, auf Lösungen
basierende oder auf Chips basierende Techniken für den Nachweis und/oder die
Quantifizierung der Nucleinsäure
oder des Proteins umfassen.
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Wie
hier beschrieben, wurde die genomische Sequenz (SEQ ID NO: 3), welche
ein Phenol oxidierendes Enzym, welches aus Stachybotrys chartarum
(MUCL 38898) erhältlich
ist, codiert, isoliert und in Aspergillus niger var. awamori und
Trichoderma reesei exprimiert. Die cDNA (SEQ ID NO: 1), welche aus
Stachybotrys chartarum (MUCL 38898) erhältlich ist, wurde isoliert
und in Saccharomyces cerevisiae exprimiert.
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Aktivitäten von Phenol oxidierenden
Enzymen
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Die
Phenol oxidierenden Enzyme der Erfindung sind in der Lage, ein breites
Spektrum von unterschiedlichen phenolischen Verbindungen als Elektronendonoren
zu verwenden, während
sie sehr spezifisch für
molekularen Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid als Elektronenakzeptor
sind.
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Abhängig von
dem speziellen Substrat und den Reaktionsbedingungen, z. B. Temperatur,
Vorhandensein oder Abwesenheit von Verstärkern u. s. w., wird jede Oxidationsreaktion
eines Phenol oxidierenden Enzyms einen optimalen pH haben. Beispielsweise
weist das Phenol oxidierende Enzym von Stachybotrys parvispora,
das wie in Beispiel 4 beschrieben hergestellt worden ist, ein pH-Optimum
von etwa 5,0 bis etwa 7,0, wie durch Inkubation für 2 min
bei 20°C
mit ABTS als Substrat bestimmt; ein pH-Optimum von etwa 6,0 bis
etwa 7,5, wie durch Inkubation für
2 min bei 20°C
mit Syringaldizin als Substrat bestimmt; und ein pH-Optimum von etwa
7,0 bis etwa 9,0, wie durch Inkubation für 2 min bei 20°C mit 2,6-Dimethoxyphenol
als Substrat bestimmt, auf und dieses ist in der Lage, Guiacol zu
oxidieren.
-
Das
aus Stachybotrys chartarum MUCL 38898 erhaltene Phenol oxidierende
Enzym, welches wie in den Beispielen 4 und 5 beschrieben hergestellt
worden ist und die Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NO: 2 gezeigt, aufweist, hat ein pH-Optimum von etwa
8,0 bei sowohl 20 als auch 40°C,
wie durch Inkubation mit DMP als Substrat und in Gegenwart von insgesamt
17,2 μg
Enzym bestimmt, und ein pH-Optimum von etwa 5,0 bis 7,0, wie durch
Inkubation mit ABTS als Substrat und in Gegenwart von insgesamt
1,7 μg Enzym
bestimmt.
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Anwendungen von Polyphenol oxidierenden
Enzymen
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Wie
weiter unten beschrieben, sind die Phenol oxidierenden Enzyme, die
aus Stachybotrys erhältlich sind,
in der Lage, ein breites Spektrum von Farbstoffen oder gefärbten Verbindungen
mit unterschiedlichen chemischen Strukturen unter Verwendung von
Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid als Elektronenakzeptor zu oxidieren.
Dementsprechend werden Phenol oxidierende Enzyme der Erfindung in
Anwendungen verwendet, wo es wünschenswert
ist, die mit Farbstoffen oder gefärbten Verbindungen assoziierte
Farbe zu modifizieren, wie beim Reinigen, zum Entfernen der Nahrungsmittelflecken
auf Stoffen und bei der Anti-Farbstoffwiederablagerung;
Textilien; und Papier- und Zellstoff-Anwendungen. Ein besonders
wichtiges Merkmal der Phenol oxidierenden Enzyme ist ihre Expression
von hohen Ausmaßen
an enzymatischer Aktivität
bei etwa 20–40°C in einem
breiten Bereich von pH-Werten, einschließlich eines breiten Bereichs
von neutralen bis alkalischen pHs. Ganz besonders ist ihre Fähigkeit,
hohe Ausmaße
an enzymatischer Aktivität
in dem pH-Bereich von etwa 7,0 bis etwa 10,5 bei Temperaturen von
etwa 20–35°C zu exprimieren.
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Gefärbte
Verbindungen
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Im
Rahmen der Erfindung könnten
verschiedene gefärbte
Verbindungen Ziele für
eine Oxidation durch Phenol oxidierende Enzyme der Erfindung sein.
Beispielsweise können
bei Detergens- oder Waschmittelanwendungen gefärbte Substanzen, die als Flecken
auf Stoffen auftreten, ein Ziel sein. Nachfolgend werden mehrere
Arten oder Klassen von gefärbten
Substanzen, die in Flecken vorkommen können, beschrieben.
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Sich von Porphyrin ableitende Strukturen
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Porphyrin-Strukturen,
die oftmals an ein Metall koordiniert sind, bilden eine Klasse von
gefärbten
Substanzen, die in Flecken vorkommen. Beispiele sind Häm oder Hämatin in
Blutflecken, Chlorophyll als grüne Substanz
in Pflanzen, z. B. Gras oder Spinat. Ein anderes Beispiel einer
metallfreien Substanz ist Bilirubin, ein gelbes Abbauprodukt von
Häm.
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Tannine, Polyphenole
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Tannine
sind polymerisierte Formen von bestimmten Klassen von Polyphenolen.
Solche Polyphenole sind Catechine, Leuanthocyanine u. s. w. (P.
Ribéreau-Gayon,
Plant Phenolics, Hrsg. Oliver & Boyd,
Edinburgh, 1972, S. 169–198).
Diese Substanzen können
mit einfachen Phenolen, wie z. B. Gallensäuren, konjugiert werden. Diese
polyphenolischen Substanzen kommen in Teeflecken, Weinflecken, Bananenflecken,
Pfirsichflecken u. s. w. vor und sind notorisch schwierig zu entfernen.
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Carotinoide
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Carotinoide
sind die gefärbten
Substanzen, die in Tomate (Lycopin, rot), Mango (Carotin, orange-gelb) vorkommen
(G. E. Bartley et al., The Plant Cell (1995), Band 7, 1027–1038).
Sie kommen in Nahrungsmittelflecken (Tomate) vor, die ebenfalls
notorisch schwierig zu entfernen sind, insbesondere auf gefärbten Stoffen, wo
die Verwendung von chemischen Bleichmitteln nicht angezeigt ist.
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Anthocyanine
-
Diese
Substanzen sind die hochgradig gefärbten Moleküle, die in vielen Früchten und
Blüten
vorkommen (P. Ribéreau-Gayon,
Plant Phenolics, Hrsg. Oliver & Boyd,
Edinburgh, 1972, 135–169).
Typische Beispiele, die für
Flecken relevant sind, sind Beeren, aber auch Wein. Anthocyanine
weisen eine große
Diversität
hinsichtlich Glycosidierungsmustern auf.
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Maillard-Reaktionsprodukte
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Beim
Erwärmen
von Mischungen von Kohlenhydratmolekülen in Gegenwart von Protein/Peptid-Strukturen
tritt eine typische gelb/braun gefärbte Substanz auf. Diese Substanzen
treten beispielsweise in siedendem Öl auf und sind aus Stoffen
schwierig zu entfernen.
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Für die Verhütung eines
Farbstofftransfers von einem gefärbten
Stoffteil auf andere Kleidungsstücke während des
Waschens ist es wünschenswert,
die Farbstoffmoleküle
in der Waschlösung
spezifisch zu bleichen. Verschiedene Arten von Stofffärbemitteln
sind wünschenswerte
Ziele für
das Oxidationsverfahren: z. B. Schwefelfarbstoffe, Küpenfarbstoffe,
direkte Farbstoffe, reaktive Farbstoffe und Azofarbstoffe.
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Verstärker
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Ein
Phenol oxidierendes Enzym der Erfindung kann wirksam sein, um die
mit Farbstoffen oder gefärbten
Verbindungen assoziierte Farbe in Gegenwart oder Abwesenheit von
Verstärkern
abhängig
von den Merkmalen der Verbindung zu modifizieren. Wenn eine Verbindung
in der Lage ist, als ein direktes Substrat für das Phenol oxidierende Enzym
zu wirken, kann das Phenol oxidierende Enzym die mit einem Farbstoff
oder einer gefärbten
Verbindung assoziierte Farbe in Abwesenheit eines Verstärkers modifizieren,
obwohl ein Verstärker nach
wie vor für
eine optimale Aktivität
des Phenol oxidierenden Enzyms bevorzugt sein kann. Für andere
gefärbte
Verbindungen, die nicht in der Lage sind, als ein direktes Substrat
für das
Phenol oxidierende Enzym zu wirken oder für das Phenol oxidierende Enzym
nicht direkt zugänglich
sind, wird ein Verstärker
für eine
optimale Aktivität
des Phenol oxidierenden Enzyms und eine optimale Modifizierung der
Farbe benötigt.
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Verstärker werden
beispielsweise in
WO 95/01426 ,
veröffentlicht
am 12. Januar 1995;
WO 96/06930 , veröffentlicht
am 07. März
1996; und
WO 97/11217 ,
veröffentlicht
am 27. März
1997, beschrieben. Verstärker umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Phenothiazin-10-propionsäure
(PPT), 10-Methylphenothiazin (MPT), Phenoxazin-10-propionsäure (PPO),
10-Methylphenoxazin (MPO), 10-Ethylphenothiazin-4-carbonsäure (EPC),
Acetosyringon, Syringaldehyd, Methylsyringat, 2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonat
(ABTS) und 4-Hydroxy-4-biphenylcarbonsäure oder
Derivate davon.
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Kulturen
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Die
Erfindung umfasst Stachybotrys-Stämme und natürliche Isolate und Derivate
von solchen Stämmen
und Isolaten, wie Stämme
der Spezies S. parvispora, einschließlich insbesondere S. parvispora
var. hughes MUCL 38996; Stämme
der Spezies S. chartarum, einschließlich insbesondere Stachybotrys
chartarum MUCL 38898; S. parvispora MUCL 9485; S. chartarum MUCL
30782; S. kampalensis MUCL 39090; S. theobromae MUCL 39293; und
Stämme
der Spezies S. bisbyi, S. cylindrospora, S. dichroa, S. oenanthes
und S. nilagerica, die Phenol oxidierende Enzyme der Erfindung produzieren.
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Die
Erfindung stellt im Wesentlichen biologisch reine Kulturen von neuen
Stämmen
der Gattung Stachybotrys und insbesondere im Wesentlichen biologisch
reine Kulturen der Stämme
S. parvispora MUCL 38996 und S. chartarum MUCL 38898, aus welchen
Phenol oxidierende Enzyme gereinigt werden können, bereit.
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Reinigung
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Die
Phenol oxidierenden Enzyme der Erfindung können hergestellt werden durch
Kultivierung von Phenol oxidierende Enzyme produzierenden Stachybotrys-Stämmen (wie
S. parvispora MUCL 38996, S. chartarum MUCL 38898) unter aeroben
Bedingungen in Nährmedium,
enthaltend assimilierbaren Kohlenstoff und Stickstoff zusammen mit
einem oder mehreren anderen essentiellen Nährstoff(en). Das Medium kann
gemäß Grundsätzen, die
in diesem Fachgebiet wohlbekannt sind, zusammengestellt werden.
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Während der
Kultivierung sekretieren die Phenol oxidierende Enzyme produzierenden
Stämme
Phenol oxidierendes Enzym extrazellulär. Dies erlaubt, dass die Isolierung
und Reinigung (Gewinnung) des Phenol oxidierenden Enzyms beispielsweise
durch Abtrennung von Zellmasse von einer Kulturbrühe (z. B.
durch Filtration oder Zentrifugation) erzielt werden kann. Die resultierende
zellfreie Kulturbrühe
kann als solche verwendet werden oder kann, sofern gewünscht, zuerst
aufkonzentriert werden (z. B. durch Verdampfen oder Ultrafiltration).
Sofern gewünscht,
kann das Phenol oxidierende Enzym dann von der zellfreien Brühe abgetrennt und
bis zu dem gewünschten
Ausmaß durch
herkömmliche
Methoden, z. B. durch Säulenchromatographie, gereinigt
oder sogar kristallisiert werden.
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Die
Phenol oxidierenden Enzyme der Erfindung können aus der Kulturbrühe, in welche
sie extrazellulär
sekretiert werden, durch Aufkonzentrierung des Überstands der Wirtskultur,
gefolgt von einer Ammoniumsulfat-Fraktionierung und Gelpermeationschromatographie,
isoliert und gereinigt werden.
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Die
Phenol oxidierenden Enzyme der Erfindung können gemäß ihrer beabsichtigten Anwendung
formuliert und eingesetzt werden. In dieser Hinsicht kann das Phenol
oxidierende Enzym, wenn es in einer Detergens- oder Waschmittelzusammensetzung
verwendet wird, direkt ausgehend von der Fermentationsbrühe als ein
beschichteter Feststoff unter Verwendung der Vorgehensweise, die
in dem
United States Letters
Patent Nr. 4,689,297 beschrieben worden ist, formuliert
werden. Darüber
hinaus kann, sofern gewünscht,
das Phenol oxidierende Enzym in einer flüssigen Form mit einem geeigneten
Träger
formuliert werden. Das Phenol oxidierende Enzym kann auch immobilisiert
werden, sofern gewünscht.
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Die
Erfindung umfasst auch Expressionsvektoren und rekombinante Wirtszellen,
welche ein Phenol oxidierendes Enzym aus Stachybotrys der Erfindung
umfassen, und die nachfolgende Reinigung des Phenol oxidierenden
Enzyms aus der rekombinanten Wirtszelle.
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Detergens- oder Waschmittelzusammensetzungen
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Ein
Phenol oxidierendes Enzym aus Stachybotrys der Erfindung kann in
Detergens- bzw. Waschmittel- oder Reinigungszusammensetzungen verwendet
werden. Solche Zusammensetzungen können zusätzlich zu dem Phenol oxidierenden
Enzym herkömmliche
Detergens- oder Waschmittel-Inhaltsstoffe, wie grenzflächenaktive
Mittel (Surfactants), Gerüststoffe
(Builder) und weitere Enzyme, wie beispielsweise Proteasen, Amylasen,
Lipasen, Cutinasen, Cellulasen oder Peroxidasen, umfassen. Andere
Inhaltsstoffe umfassen Verstärker, Stabilisierungsmittel,
Bakterizide, optische Aufheller und Parfümstoffe. Die Detergens- oder
Waschmittelzusammensetzungen können
eine jegliche geeignete physikalische Form, wie ein Pulver, eine
wässrige
oder nicht-wässrige
Flüssigkeit,
eine Paste oder ein Gel, annehmen. Beispiele von Detergens- oder
Waschmittelzusammensetzungen werden in
WO 95/01426 , veröffentlicht am 12. Januar 1995,
und
WO 96/06930 , veröffentlicht
am 07. März
1996, aufgeführt.
-
Nachdem
die Phenol oxidierenden Enzyme der Erfindung so beschrieben worden
sind, werden jetzt die folgenden Beispiele zum Zweck der Veranschaulichung
aufgeführt
und weder sollen sie noch sollten sie als einschränkend gelesen
werden. Verdünnungen,
Mengen u. s. w., die hier als Prozentangaben ausgedrückt werden,
sind, sofern nicht anders angegeben, Prozentangaben, die als Prozent
Gewicht pro Volumen (Gew./Vol.) angegeben sind. Wie hier verwendet,
beziehen sich Verdünnungen,
Mengen u. s. w., die als% (Vol./Vol.) ausgedrückt werden, auf Prozentangaben
bezogen auf Volumen pro Volumen. Temperaturen, auf die hier verwiesen
wird, sind in Grad Celsius (C) angegeben.
-
Beispiel 1
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Isolierung und Identifizierung des Stachybotrys
parvispora var. hughes-Stamms
-
Ein
neuer Stamm der Spezies Stachybotrys parvispora var. hughes war
aus Bodenproben auf einem Agar-Agar-Nährmedium isoliert und aufgrund
seiner Produktion eines Enzyms mit Oxidase-Aktivität selektiert worden.
-
Der
neue Stamm wurde individuell auf Maismehl-Agar (DIFCO) bei 25°C für einen
Zeitraum von drei Wochen kultiviert.
-
Der
neue Stamm von S. parvispora wurde durch sein langsames Wachstum
in Maismehl-Agar bei 25°C,
welches weniger als 4 cm in drei Wochen betrug, seine Bildung von
Conidien und die morphologischen Merkmale der gebildeten Conidien
identifiziert.
-
Nach
dem Wachstum für
drei Tage auf Maismehl-Agar bei 25°C enthüllte eine mikroskopische Beobachtung,
dass die Zellen des neuen Stammes von S. parvispora die Form von
Conidien von 5,25 × 3,75–4,5 mm
Größe aufweisen,
die grob aufgerauht sind und in einem dunkeloliv-grauen schleimigen
Tropfen versammelt sind, gebildet aus Phialiden von 9–11 × 3,5–4,5 mm,
die sich in Quirlen zusammenballen. Conidiophoren weisen eine glatte
Wand auf und sind bis zu 200 mm lang (siehe Jong, S. C., und E.
E. Davis, Mycotaxon 3: 409–485).
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Der
so identifizierte neue Stamm von S. parvispora wurde unter den Regelungen
des Budapester Vertrags bei den Belgian Coordinated Collections
of Microorganisms, Mycothèque
de l'Université Catholique
de Louvain (MUCL), Place Croix du Sud 3, Louvain-La-Neuve, Belgien,
B-1348, am 05. Dezember 1995 hinterlegt und erhielt die Aufnahmenummer
MUCL 38996.
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Beispiel 2
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Isolierung und Identifizierung eines Stachybotrys
chartarum-Stammes
-
Ein
neuer Stamm der Spezies Stachybotrys chartarum (zuvor als Stachybotrys
atra var. corda bezeichnet) wurde aus Bodenproben auf einem Agar-Agar-Nährmedium
isoliert und aufgrund seiner Produktion eines Enzyms mit Oxidase-Aktivität selektiert.
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Der
neue Stamm wurde individuell auf Maismehl-Agar (DIFCO) bei 25°C für einen
Zeitraum von drei Wochen kultiviert.
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Der
neue Stamm von S. chartarum wurde durch sein schnelles Wachstum
auf Maismehl-Agar bei 25°C,
welches mehr als 4 cm in drei Wochen betrug, seine Bildung von Conidien
und die morphologischen Merkmale der gebildeten Conidien identifiziert.
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Nach
dem Wachstum für
drei Tage auf Maismehl-Agar bei 25°C enthüllte eine mikroskopische Beobachtung,
dass die Zellen des neuen Stammes von S. chartarum die Form von
Conidien von 8–11 × 5–10 mm Größe aufweisen,
die grob aufgerauht sind und in einem dunkeloliv-grauen schleimigen
Tropfen versammelt sind, gebildet aus Phialiden von 10–13 × 4–6 mm, die
sich in Quirlen zusammenballen. Conidiophoren weisen eine glatte
Wand auf und sind bis zu 1000 mm lang (siehe Jong, S. C., und E.
E. Davis, Mycotaxon 3: 409–485).
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Der
so identifizierte neue Stamm von S. chartarum wurde unter den Regelungen
des Budapester Vertrags bei den Belgian Coordinated Collections
of Microorganisms, Mycothèque
de l'Université Catholique
de Louvain (MUCL), Place Croix du Sud 3, Louvain-La-Neuve, Belgien,
B-1348, am 05. Dezember 1995 hinterlegt und erhielt die Aufnahmenummer
MUCL 38898.
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Beispiel 3
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Herstellung einer Conidien-Stammsuspension
zur Inokulation
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Stachybotrys
parvispora MUCL 38996, das wie oben in Beispiel 1 beschrieben erhalten
worden ist, wurde auf PDA(Kartoffel-Dextrose-Agar)-Platten (DIFCO)
isoliert.
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Eine
Kolonie wurde in 5 ml 0,9% (Gew./Vol.) NaCl, enthaltend etwa 30
sterile Glaskügelchen
(Durchmesser 5 mm), suspendiert. Die Suspension wurde sorgfältig in
einem Vortex-Mischer (BENDER & HOBEIN AG)
bewegt, bis eine vollständige
Homogenisierung des Myzels erhalten worden war (höchste Geschwindigkeit
für ungefähr 15–20 min).
Dann wurden mehrere Verdünnungen
(welche von 10–5 bis 10–7 reichten)
von diesem Homogenisat auf jeweiligen sterilen PDA-Platten ausplattiert
und bei 30°C
etwa 5 Wochen inkubiert, um die Bildung von Conidien (von dunkelbräunlicher
Farbe) zu ermöglichen.
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Drei
Platten, welche jeweils ungefähr
50 isolierte sporulierte Kolonien (wie anhand ihrer dunkelbräunlichen
Farbe nachgewiesen) enthielten, wurden dann mit 5 ml 0,9% (Gew./Vol.)
NaCl bedeckt und mit einem Glasstab abgeschabt, um die Conidien
zu suspendieren. Die resultierenden Suspensionen wurden vereinigt und
unter Verwendung einer Miracloth(CALBIOCHEM)-Membran filtriert,
um das restliche Myzel zu entfernen. Das Ergebnis waren Conidien-Stammsuspensionen.
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Der
Titer (gemessen als Kolonie-bildende Einheiten (cfu; „colony
forming units")
pro ml) der resultierenden Suspension wurde dann bestimmt, indem
Verdünnungen
[in 0,9% (Gew./Vol.) NaCl] auf PDA-Platten ausplattiert wurden.
Die Titer der resultierenden Conidien-Stammsuspensionen reichte
von 106 bis 107 cfu/ml.
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Beispiel 4
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Herstellung von Phenol oxidierendem Enzym
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Herstellung von Enzym aus Stachybotrys
parvispora
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Ein
20 Liter-Fermenter, welcher Glucose und Kartoffelextrakt enthielt,
wurde vorbereitet, indem 4,5 Kilogramm gekochte und in Stücke geschnittene
Kartoffeln 30 min in 15 l Wasser (Milli-Q-Qualität) gekocht wurden, die resultierende
Suspension durch hydrophile Baumwollgaze (STELLA) filtriert wurde,
das resultierende Filtrat gesammelt wurde und dann das gesammelte
Filtrat mit 300 g Glucose ergänzt
wurde. Das mit Glucose ergänzte
Filtrat wurde dann in den Fermenter gegeben und 30 min bei 120°C sterilisiert.
Das sterilisierte ergänzte
Filtrat hatte einen pH von 5,8.
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Der
20 Liter-Fermenter wurde dann mit 15 ml der Conidien-Stammsuspension,
erhalten wie oben in Beispiel 3 beschrieben, inokuliert und eine
Fermentation wurde für
144 h bei 37°C
ausgeführt.
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Die
Fermentation wurde unter einem konstanten Luftstrom von 4,5 Litern/min
und einer konstanten Bewegung von 100 Upm (Umdrehungen pro Minute)
(Durchmesser 13 cm) ohne pH-Kontrolle ausgeführt.
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Eine
etwa 50 ml-Probe der Kultur(Fermentations)-brühe wurde dann aus dem Fermenter
entnommen und bei 12000 g 5 min zentrifugiert. Der Überstand
wurde dann von dem Pellet entfernt.
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Das
Vorhandensein von Phenol oxidierendes Enzym-Aktivität in dem Überstand
wurde dann gemessen, indem das folgende Standardassayverfahren verwendet
wurde, das auf der Oxidation von ABTS [2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonat)] durch
Sauerstoff basiert: es wurde ein endgültiges Reaktionsvolumen von
1 ml, enthaltend Tris[Tris(hydroxymethyl)aminomethan]/HCL 200 mM
(pH 7,0), 0,9 mM ABTS (Diammoniumsalz von SIGMA) und eine geeignete
Menge des zu testenden Präparats
(welches in diesem Beispiel der mit Wasser verdünnte Überstand, wie nachfolgend beschrieben
ist), hergestellt. Die Assayreaktion wurde gestartet durch die Zugabe
des zu testenden Präparats
(welches in diesem Beispiel die Überstand-Verdünnung ist),
um das endgültige
Reaktionsvolumen von 1 ml zu bilden. Die grünlich-blaue Farbe, die durch
die Oxidation von ABTS produziert wird, wurde dann kontinuierlich
gemessen, indem die optische Dichte (OD) bei 420 nm während zwei
Minuten unter Verwendung eines Spektrophotometers (Ultraspec Plus
von Pharmacia) aufgezeichnet wurde. Die Rate der Zunahme der optischen
Dichte pro Minute (ΔOD/min)
wurde dann aus dem linearen Abschnitt der Kurve während 1
min berechnet.
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Die
geeignete Menge des (Enzym)-präparats,
die diesem Standardassay unterzogen wurde, wurde durch Verdünnung mit
Wasser eingestellt, um eine ΔOD/min,
welche während
des Assays von 0,2 bis 1,0 reichte, zu erhalten.
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Wie
hier verwendet, ist eine Standard-ABTS-Enzymeinheit (im Folgenden
als eine Enzymeinheit oder EU bezeichnet) als die Menge von Enzym
definiert, welche eine Zunahme von einer OD420 pro
Minute unter diesen spezifischen Bedingungen erzeugt.
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Auf
diese Weise wurde eine Enzymaktivität von 30 EU/ml Kulturüberstand
gemessen.
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Herstellung von Phenol oxidierendem Enzym
aus Stachybotrys chartarum
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Stachybotrys
chartarum wurde auf PDA-Platten (Difco) etwa 5–10 Tage kultiviert. Ein Teil
der Plattenkultur (etwa 3/4 × 3/4
Zoll) wurde verwendet, um 100 ml PDB (Kartoffel-Dextrose-Brühe) in 500
ml-Schüttelkolben
zu inokulieren. Der Kolben wurde bei 26–28°C, 150 Upm, 3–5 Tage
inkubiert, bis gutes Wachstum erhalten wurde.
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Die
Brühenkultur
wurde dann als Inokulum zu 1 l PDB in einem 2,8 l-Schüttelkolben
zugegeben. Der Kolben wurde bei 26–28°C, 150 Upm, 2–4 Tage
inkubiert, bis gutes Wachstum erhalten wurde.
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Ein
10 l-Fermenter, welcher ein Produktionsmedium enthielt, wurde vorbereitet
(enthaltend in Gramm/Liter die folgenden Bestandteile: Glucose 15;
Lecithin 1,51; t-Aconitsäure
1,73; KH2PO4 3; MgSO4·7H2O 0,8; CaCl2·2H2O 0,1; Ammoniumtartrat 1,2; Soja-Pepton
5, Staley 7359; Benzylalkohol 1; Tween 20 1; Nitrilotriessigsäure 0,15;
MnSO4·7H2O 0,05; NaCl 0,1; FeSO4·7H2O 0,01; COSO4 0,01;
CaCl2·2H2O 0,01; ZnSO4·7H2O 0,01; CuSO4 0,001;
AlK(SO4)2·12H2O 0,001; H3BO3 0,001; NaMoO4·H2O 0,001). Der Fermenter wurde dann mit der
1 l-Brühenkultur
inokuliert und eine Fermentation bei 28°C für 60 h unter einem konstanten Luftstrom
von 5,0 Litern/Minute und einer konstanten Bewegung von 120 Upm
ausgeführt.
Der pH wurde bei 6,0 gehalten.
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Das
Vorhandensein von Phenol oxidierendes Enzym-Aktivität im Überstand
wurde gemessen unter Verwendung des folgenden Assayverfahrens basierend
auf der Oxidation von ABTS (2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonat))
durch Sauerstoff. ABTS (SIGMA, 0,2 ml, 4,5 mM H2O)
und NaOAc (1,5 ml, 120 mM in H2O, pH 5,0)
wurden in einer Küvette
gemischt. Die Reaktion wurde durch Zugabe einer geeigneten Menge des
zu messenden Präparats
(welches in diesem Falle die Überstandsverdünnung ist),
um eine endgültige
Lösung
von 1,8 ml zu bilden, gestartet. Die durch die Oxidation von ABTS
erzeugte Farbe wurde dann alle 2 Sekunden für einen Gesamtzeitraum von
14 s gemessen, indem die optische Dichte (CD) bei 420 nm unter Verwendung
eines Spektrophotometers aufgezeichnet wurde. Eine ABTS-Einheit
(eine Enzymeinheit oder EACU) in diesem Beispiel ist definiert als
die Veränderung
der CD, gemessen bei 420 (nm) pro Minute/2 (wenn keine Verdünnung bei
der Probe vorgenommen wurde). Auf diese Weise wurde eine Phenol
oxidierendes Enzym-Aktivität
von 3,5 EACU/ml Kulturüberstand
gemessen.
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Beispiel 5
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Reinigung des Enzyms
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Die
restliche Stachybotrys parvispora-Kulturbrühe, die wie oben in Beispiel
4 beschrieben erhalten worden war, wurde dann aus dem Fermenter
abgezogen und 15 min bei 4500 g zentrifugiert. Stachybotrys chartarum
wird auf eine ähnliche
Weise gereinigt.
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Der
resultierende Überstand
wurde dann von dem Pellet entfernt und durch Ultrafiltration unter
Verwendung einer mit einer YMI0-Membran mit einem Rückhaltevermögen von
10 kD ausgestatteten Amicon-Ultrafiltrationseinheit auf 0,6 Liter
aufkonzentriert.
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Zu
dem Konzentrat wurde ein Volumen von 1,4 Litern Aceton zugegeben
und damit gemischt. Die resultierende Mischung wurde dann zwei Stunden
bei 20–25°C inkubiert.
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Nach
der Inkubation wurde die Mischung 30 min bei 10000 g zentrifugiert
und das resultierende Pellet wurde von dem Überstand entfernt. Das Pellet
wurde dann in einem Endvolumen von 800 ml Wasser resuspendiert.
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Die
resultierende Suspension wurde dann einer Ammoniumsulfat-Fraktionierung, wie
folgt, unterworfen: kristallines Ammoniumsulfat (JANSSEN) wurde
zu der Suspension bis zu 40%-iger Sättigung zugegeben und die Mischung
bei 4°C
16 h unter sanftem magnetischem Rühren inkubiert. Die Mischung
wurde dann bei 10.000 g 30 min zentrifugiert und der Überstand
von dem Zentrifugationspellet für
eine weitere Verwendung entfernt. Dann wurde Ammoniumsulfat (JANSSEN)
zu dem Überstand
hinzugegeben, um 80%-ige Sättigung zu
erreichen, und die Mischung bei 4°C
16 h unter sanftem magnetischem Rühren inkubiert. Die Suspension wurde
dann 30 min bei 10.000 g zentrifugiert und das resultierende Pellet
wurde von dem Überstand
entfernt. Das Pellet wurde dann in 15 ml Wasser resuspendiert und
durch Ultrafiltration unter Verwendung einer CENTRIPREP 3000 (AMICON)
auf 6 ml aufkonzentriert.
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Die
Phenol oxidierendes Enzym-Aktivität der Suspension wurde dann
gemessen unter Verwendung des Standard-Assayverfahrens basierend
auf der Oxidation von ABTS durch Sauerstoff, wie oben in Beispiel 4
beschrieben worden ist (aber mit der Ausnahme, dass das getestete
Präparat
das resuspendierte Konzentrat und nicht die Überstandverdünnungen
ist). Die so gemessene Phenol oxidierendes Enzym-Aktivität betrug 5200
EU/ml.
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Das
Enzym wurde dann weiter durch Gelpermeationschromatographie gereinigt.
In dieser Hinsicht wurde eine Säule,
welche 850 ml SEPHACRYL S400 HIGH RESOLUTION (PHARMACIA) enthielt,
mit einem Puffer enthaltend 50 mM KH2PO4/K2HPO4 (pH
= 7,0) äquilibriert
und dann mit dem Rest der 6 ml Suspension, die oben beschrieben
worden war, beladen und mit dem Puffer, welcher 50 mM KH2PO4/K2HPO4 (pH = 7,0) enthielt, mit einer Flussrate
von 1 ml/min eluiert. Es wurden dann jeweilige Fraktionen erhalten.
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Die
jeweiligen Fraktionen, welche die höchsten Phenol oxidierendes
Enzym-Aktivitäten enthielten, wurden
vereinigt, wodurch eine 60 ml-Suspension, welche das gereinigte
Phenol oxidierende Enzym enthielt, bereitgestellt wurde.
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Die
Phenol oxidierendes Enzym-Aktivität der Suspension wurde dann
gemessen unter Verwendung des Standard-Assayverfahrens basierend
auf der Oxidation von ABTS durch Sauerstoff, wie oben in Beispiel 4
beschrieben worden war. Die so gemessene Enzymaktivität betrug
390 EU/ml.
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Dieses
Präparat
wurde dann zur weiteren Charakterisierung des Enzyms verwendet,
wie nachfolgend ausführlich
beschrieben wird.
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Beispiel 6
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Bestimmung des isoelektrischen Punkts
des Phenol oxidierenden Enzyms von S. parvispora
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Der
isoelektrische Punkt (pI) des durch S. parvispora MUCL 38996 produzierten
Enzyms wurde dann ausgehend von dem gereinigten Enzym, das wie oben
in Beispiel 5 beschrieben erhalten worden war, bestimmt.
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Diese
Bestimmung erfolgte durch isoelektrische Fokussierung in Polyacrylamidgelen
durch Einsatz von Pharmacia DryIEF-Gelen, die rehydratisiert worden
waren mit 2 ml einer Ampholin-Lösung
(1 Volumen 8–10,5%
(Gew./Vol.) Ampholin von Pharmacia, zugegeben zu 15 Volumen entionisiertem
Wasser), indem dem vom Lieferanten empfohlenen Protokoll gefolgt
wurde.
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Das
gereinigte Enzym, das wie oben in Beispiel 5 beschrieben erhalten
worden ist, wurde einem isoelektrische Fokussierungs-Gel (IEF 3–9 von PHARMACIA),
wie in dem PHARMACIA Technical File IEF Nr. 100 beschrieben, unterworfen.
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Die
folgenden PHARMACIA-Referenzmarker wurden bei dieser isoelektrischen
Fokussierung verwendet: Pepsinogen (2,8), Amyloglucosidase (3,5),
Methylrot (3,75), Glucoseoxidase (4,15), Sojabohnen-Trypsininhibitor
(4,55), b-Lactoglobulin (5,2), Rinder-Carboanhydrase B (5,85) und
humane Carboanhydrase B (6,55).
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Die
der isoelektrischen Fokussierung zu unterwerfenden Proben wurden
vorbereitet, wie in dem PHARMACIA Technical File IEF Nr. 100 beschrieben.
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Nach
der Fokussierung wurden die Gele mit Coomassie Blau gefärbt, indem
dem Protokoll, welches detailliert in dem Separation Technique File
Nr. 101 (Veröffentlichung
18-1018-20, Pharmacia LKB Biotechnology) dargelegt wird, gefolgt
wurde.
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Unter
Verwendung dieser Technik wurde der scheinbare isoelektrische Punkt
des aus S. parvispora MUCL 38996 sekretierten Phenol oxidierenden
Enzyms auf unter 2,8 bestimmt.
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Beispiel 7
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Bestimmung des pH-Optimums für das Phenol
oxidierende Enzym aus S. Darvispora und S. chartarum
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Es
wurden dreizehn 100 ml-Pufferproben, jeweils enthaltend 50 mM Tris,
50 mM Citronensäure
und 50 mM Na2HPO4,
hergestellt.
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Die
dreizehn Pufferproben wurde dann mit entweder HCl oder NaOH, wie
anwendbar, auf die jeweiligen pH-Werte, die nachfolgend in der Tabelle
1A aufgeführt
sind, eingestellt, so dass eine der Pufferproben jeden der nachfolgend
in Tabelle 1A aufgeführten
pH-Werte aufwies.
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Drei
0,9 ml-Proben wurden aus jeder der dreizehn Pufferproben entnommen.
Auf diese Weise wurden drei Gruppen (eine erste Gruppe, eine zweite
Gruppe und eine dritte Gruppe) von jeweils dreizehn Proben bereitgestellt,
so dass jede Gruppe eine jeweilige Probe von jeder der dreizehn
pH-Pufferproben aufwies.
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Dann
wurden jeweilige Substrate zu jeweiligen Mischungen, wie folgt,
zugesetzt: 0,9 mM ABTS wurde zu den dreizehn Mischungen der ersten
Gruppe zugegeben; 50 μM
DMP (2,6-Dimethoxyphenol) (FLUKA) wurde zu den dreizehn Mischungen
der zweiten Gruppe zugegeben; und 1 mM Syringaldizin (SIGMA) wurde
zu den dreizehn Mischungen der dritten Gruppe zugegeben.
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Die
jeweiligen Reaktionen wurden durch die Zugabe von 2 EU von gereinigtem
Phenol oxidierendem Enzym aus S. parvispora MUCL 38996, das wie
oben in Beispiel 5 beschrieben erhalten worden war, gestartet.
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Das
Endvolumen von jeder der getesteten Probe war 1 ml.
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Die
Assays an jeder der neununddreißig
Proben (eingestellt auf die nachfolgend in der Tabelle 1A aufgeführten pH-Werte)
wurden bei etwa 20°C
mit einer Inkubationszeit von 2 min ausgeführt, indem dem oben in Beispiel
4 erläuterten
Protokoll gefolgt wurde.
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Die
optische Dichte wurde während
2 min (Ultraspec Plus von Pharmacia) bei den folgenden Wellenlängen aufgezeichnet:
420 nm für
die Proben der ersten Gruppe (welche ABTS aufwiesen), 468 nm für die Proben
der zweiten Gruppe (welche DMP aufwiesen) und 526 nm (für die Proben
der dritten Gruppe (welche Syringaldazin aufwiesen).
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Die
Rate der Zunahme der optischen Dichte (ΔOD/min) wurde aus dem linearen
Abschnitt der Kurven während
einer Minute berechnet, wie ausführlich
oben in Beispiel 4 beschrieben.
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Die
Assayergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 1A zusammengefasst. Tabelle 1A Aktivität (ΔOD/min/ml) für das S. parvispora-Enzm
pH | ABTS | Syringaldazin | 2,6-Dimethoxyphenol |
4,0 | 0,76 | 0,00 | 0,21 |
4,5 | 0,89 | 0,00 | 0,21 |
5,0 | 2,04 | 0,00 | 0,32 |
5,5 | 2,0 | 0,25 | 0,43 |
6,0 | 2,11 | 1,27 | 0,61 |
6,5 | 2,14 | 1,61 | 0,91 |
7 | 2,04 | 1,75 | 1,59 |
7,5 | 1,54 | 1,43 | 2,52 |
8 | 0,93 | 0,92 | 3,52 |
8,5 | 0,42 | 0,87 | 3,18 |
9,0 | 0,11 | 0,68 | 1,41 |
9,5 | 0,03 | 0,03 | 0,08 |
10,0 | 0,00 | 0,00 | 0,08 |
-
Auf
eine ähnliche
Weise wurde das pH-Profil für
das Phenol oxidierende Enzym aus S. chartarum erhalten. Anstelle
von 50 μM
DMP wurde 5 mM DMP verwendet. Die pro ABTS-Assay verwendete Menge
an Enzym betrug 1,7 μg
Enzym in insgesamt 0,9 ml Assaymischung. Die Menge von pro DMP-Assay
verwendetem Enzym betrug 17,2 μg
in insgesamt 0,9 ml Assaymischung. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1B angegeben. Tabelle 1B Bestimmung des pH-Optimums des Stachybotrys
chartarum-Enzyms Aktivität
(ΔOD/min/ml)
pH | ABTS
(20°C) | ABTS
(40°C) | DMP
(20°C) | DMP
(40°C) |
4 | 2,60 | 1,72 | 0,01 | 0,03 |
4,5 | 3,26 | 1,73 | 0,01 | 0,03 |
5 | 3,83 | 1,55 | 0,01 | 0,03 |
5,5 | 4,37 | 1,57 | 0,02 | 0,04 |
6 | 4,25 | 1,54 | 0,04 | 0,09 |
6,5 | 4,45 | 1,50 | 0,08 | 0,18 |
7 | 3,65 | 2,70 | 0,21 | 0,33 |
7,5 | 3,01 | 3,31 | 0,47 | 0,63 |
8 | 2,16 | 3,41 | 0,62 | 0,84 |
8,5 | 1,15 | 2,85 | 0,46 | 0,81 |
9 | 0,42 | 1,07 | 0,29 | 0,60 |
9,5 | 0,19 | 0,45 | 0,20 | 0,58 |
10 | 0,10 | 0,19 | 0,01 | 0,33 |
10,5 | 0,04 | 0,02 | 0,04 | 0,06 |
11 | 0,00 | 0,00 | 0,07 | 0,04 |
11,5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,01 |
12 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
- DMP
- = 2,6-Dimethoxyphenol
-
Der
Assay wurde bei 20°C
und 40°C
ausgeführt.
-
Das
obige Protokoll für
Stachybotrys parvispora wurde wiederholt mit den Ausnahmen, dass
alle Pufferproben auf einen pH von 7,0 eingestellt wurden und dass
die eingesetzten Substrate 5 mM von entweder s-Dianizidin (SIGMA),
3,4-Dimethoxyphenol
(FLUKA), 3,4-Dimethoxyanilin (FLUKA), 2-Methoxyphenol (FLUKA) und
Veratrylalkohol (SIGMA) waren.
-
Mit
der Ausnahme von Veratrylalkohol wurde eine Farbbildung qualitativ
ausgehend von jedem dieser anderen Substrate beobachtet.
-
Beispiel 8
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Vergleich mit Bilirubinoxidase
-
DH-Profil der DBI-Bleichung
-
Es
wurden 14 Reaktionsmischungen (1 ml Endvolumen) hergestellt, welche
50 mM Tris, 50 mM Citronensäure
und 50 mM Na2HPO4 enthielten,
wobei zwei von jeder der Reaktionsmischungen mit entweder HCl oder
NaOH auf jeden der jeweiligen pH-Werte, die nachfolgend in Tabelle
2 angegeben sind, eingestellt wurden, und das Substrat, Direct Blue
Nr. 1 (hier als DBI bezeichnet, auch als Chicago Sky Blue 6B bekannt)
von (SIGMA), wurde dazu in einer Menge, welche erforderlich ist,
um eine anfängliche
optische Dichte (CD) von 1,0 (620 nm) zu erhalten, zugegeben.
-
Die
jeweiligen Reaktionen wurden durch die Zugabe von 4,5 EU Phenol
oxidierendem Enzym aus entweder S. parvispora MUCL 38996, das wie
oben in Beispiel 5 beschrieben erhalten worden war, oder der Bilirubinoxidase
aus Myrothecium verrucaria (erworben von SIGMA) zu den jeweiligen
Reaktionsmischungen gestartet.
-
Das
Endvolumen von jeder der getesteten Proben betrug 1 ml.
-
Die
Assays an jeder der Proben wurden bei etwa 20°C mit einer Inkubationszeit
von 2 min ausgeführt, indem
dem oben in Beispiel 4 erläuterten
Protokoll gefolgt wurde.
-
Die
optische Dichte wurde während
2 min (Ultraspec Plus von Pharmacia) bei einer Wellenlänge von 620
nm aufgezeichnet. Die Rate der Abnahme der optischen Dichte (–ΔOD/min) wurde
aus dem linearen Abschnitt der Kurven berechnet.
-
Die
Assayergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 2 zusammengefasst. Tabelle 2
Aktivität (–ΔO/DMinute/ml |
pH | Stachybotrys | Myrothecium |
4,0 | 2,65 | 4,10 |
5,0 | 2,65 | 4,20 |
6,0 | 3,85 | 4,50 |
7,0 | 4,95 | 4,75 |
8,0 | 6,95 | 3,60 |
9,0 | 8,90 | 1,45 |
10,0 | 5,85 | 1,10 |
-
Oxidation von Quiacol
-
Es
wurden Reaktionsmischungen (1 ml Endvolumen) hergestellt, enthaltend
200 tmM Tris/HCl (pH 7,0) und 5 mM Quiacol (2-Methoxyphenol) (MERCK)
als Substrat.
-
Die
Reaktionen wurden durch die Zugabe von 5 EU von Phenol oxidierendem
Enzym aus S. parvispora MUCL 38996, erhalten wie oben in Beispiel
5 beschrieben, oder durch die Zugabe von 5 EU der Bilirubinoxidase
aus Myrothecium verrucaria (erworben von SIGMA) gestartet.
-
Das
Endvolumen von jeder der getesteten Proben betrug 1 ml. Die Assays
an jeder der Proben wurden ausgeführt bei etwa 20°C mit einer
Inkubationszeit von 2 min, indem dem oben in Beispiel 4 erläuterten
Protokoll gefolgt wurde.
-
Die
optische Dichte wurde während
2 min (Ultraspec Plus von PHARMACIA) bei einer Wellenlänge von
440 nm aufgezeichnet. Die Rate der Zunahme der optischen Dichte
(ΔOD/min)
wurde aus dem linearen Abschnitt der Kurven berechnet.
-
Mit
dem Phenol oxidierenden Enzym aus Stachybotrys parvispora MUCL 38996
wurde eine Zunahme der CD aufgezeichnet (0,05 ΔOD/min). Mit der Bilirubinoxidase
aus Myrothecium verrucaria war jedoch keine Aktivität nachweisbar.
-
Beispiel 9
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Gleichung von verschiedenen Farbstoffen
-
Die
Substratspezifität
des Phenol oxidierenden Enzyms aus S. parvispora MUCL 38996 wurde
gegenüber
einer Anzahl von Farbstoffen untersucht. Die Reaktionsmischungen
(1 ml Endvolumen) enthielten 200 mM Tris/HCl (pH 7,0) und die jeweiligen
Farbstoffe, die nachfolgend in Tabelle 3 aufgelistet sind; die Konzentration
von diesen Farbstoffen wurde durch Verdünnung mit Wasser eingestellt,
so dass eine optische Dichte von 1,0 (bei den nachfolgend in Tabelle
3 aufgelisteten Wellenlängen)
dafür gemessen
wurde. Die reaktive und Farbstoff-Nomenklatur ist in Übereinstimmung mit dem Color
Index.
-
Die
Bleichreaktionen wurden durch die Zugabe von Phenol oxidierendem
Enzym von S. parvispora MUCL 38996, das wie oben in Beispiel 5 beschrieben
erhalten worden war, gestartet. Die Menge von Phenol oxidierendem
Enzym wurde durch Verdünnung
mit Wasser eingestellt, um eine Abnahme der OD (bei den in Tabelle
3 aufgelisteten Wellenlängen)
im Bereich von 0,05 bis 0,25 – ΔOD/min zu
messen, um eine lineare Kurve zu erhalten.
-
Das
Endvolumen von jeder der getesteten Proben betrug 1 ml.
-
Die
Assays an jeder der Proben wurden bei etwa 20°C mit einer Inkubationszeit
von 2 min ausgeführt, indem
dem oben in Beispiel 4 erläuterten
Protokoll gefolgt wurde.
-
Die
optische Dichte wurde während
2 min bei der in Tabelle 3 angegebenen Wellenlänge aufgezeichnet (Ultraspec
Plus von Pharmacia). Die Rate der Abnahme der optischen Dichte (–ΔOD/min) wurde
aus dem linearen Abschnitt der Kurve berechnet und mit der Enzymverdünnung multipliziert,
um die endgültige
Bleichrate in –ΔOD/min/ml
Enzymlösung,
die wie oben in Beispiel 5 beschrieben erhalten worden war, auszudrücken.
-
Die
Ergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
In
einem separaten Experiment wurde die Rate des Sauerstoffverbrauchs
mit jedem der Farbstoffe in einer magnetisch gerührten Kammer, die mit einer
Clark-Elektrode (Oxygraph K-IC von Gilson) ausgestattet war, gemessen.
Die Oxygraph-Kammer enthielt in einem Endvolumen von 2 ml 200 mM
Tris/HCl (pH 7,0), 5 mM von jedem der Farbstoffe und 100 ml (39
EU) von Phenol oxidierendem Enzym aus S. parvispora MUCL 38996,
das wie oben in Beispiel 5 beschrieben erhalten worden war. Die
Reaktionen wurden durch die Zugabe des Enzyms gestartet und die
Konzentration von gelöstem
Sauerstoff wurde während
5 min aufgezeichnet. Die Steigung der Kurven wurde aus deren linearen
Abschnitten bestimmt.
-
Die
Ergebnisse von diesem Experiment sind ebenfalls nachfolgend in Tabelle
3 zusammengefasst. Tabelle 3
Farbstoff | Wellenlänge (nm) | Bleichrate ΔOD/min/ml | Sauerstoffverbrauch ΔOD/min/ml |
Direct
Blue 14 (SIGMA) | 584 | 2,5 | 6,5 |
Direct
Blue 1 (SIGMA) | 620 | 2,0 | 6,0 |
Direct
blue 53 (FLUKA) | 590 | 4,2 | 4,6 |
Direct
Blue 98 (ZENECA) | 580 | 0,4 | N.
D. |
Acid
Blue 113 (ALDRICH) | 539 | 0,6 | N.
D. |
Direct
Red 28 (SIGMA) | 480 | 0,2 | 0,6 |
Direct
Red 21 (FLUKA) | 494 | 0,3 | 1,4 |
Direct
Red 79 (ZENECA) | 509 | 0,2 | N.
D. |
Reactive
Blue Cibacron GN_E (CIBA-GEIGY) | 622 | 16,4 | 4,0 |
Reactive
Blue Cibacron C–R
(CIBA-GEIGY) | 610 | 7,8 | 4,3 |
Reactive
Blue 160 (ZENECA) | 617 | 2,7 | N.
D. |
Direct
Blue 71 (ZENECA) | 507 | 0,0 | 1,3 |
Reactive
Black 5 (SANDOZ) | 600 | 0,0 | 2,5 |
Malvin
(ROTH) | 526 | 2,6 | N.
D. |
- N. D.
- bezieht sich auf „nicht
bestimmt".
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass das Phenol oxidierende Enzym aus Stachybotrys
in der Lage ist, verschiedene Farbstoffe, welche unterschiedliche
chemische Strukturen aufweisen, unter Verwendung von Sauerstoff
als Elektronenakzeptor und in Abwesenheit von Vermittlersubstanzen
(Mediatoren) zu oxidieren und zu bleichen.
-
Zwei
Farbstoffe (Reactive Black 5 und Direct Blue 71) werden durch das
Phenol oxidierende Enzym aus Stachybotrys oxidiert, es kann aber
keine Bleichreaktion beobachtet werden. Jedoch zeigen Anti-Farbstofftransfertests
(siehe Beispiel 12 unten), dass der Transfer von Reactive Black
5 tatsächlich
verhindert werden kann. Dementsprechend scheint, sogar obwohl der
Farbstoff durch das Phenol oxidierende Enzym nicht direkt gebleicht
wird, dieser auf eine solche Weise modifiziert worden zu sein, dass
der Transfer gehemmt wird.
-
Die
in Tabelle 3 zusammengefassten Ergebnisse zeigen auch, dass natürliche Farbstoffe
des Anthocyanin-Typs, wie Malvin, durch das Phenol oxidierende Enzym
effizient gebleicht werden können,
was dessen Effizienz zum Entfernen von Flecken, welche eine solche
Art von Farbstoffen enthalten (wie Frucht-Wein, u. s. w.), demonstriert.
-
Beispiel 10
-
Immunologische Eigenschaften
-
Gereinigtes
Phenol oxidierendes Enzym aus S. parvispora MUCL 38996, das wie
oben in Beispiel 5 beschrieben erhalten worden war, wurde zweifach
mit Wasser verdünnt
und 0,5 ml von dieser Lösung
wurde mit 0,5 ml komplettem Freund'-Adjuvans gemischt und subkutan in ein
Kaninchen injiziert, wie in Antibodies (1988), Cold Spring Harbor
Laboratory, Harlow und Lane (Hrsg.), auf Seite 105 beschrieben.
Diese Immunisierungsprozedur wurde drei weitere Male wiederholt
(was insgesamt vier Mal ergibt), wobei ein zweiwöchiges Zeitintervall zwischen
jeder Injektion verstrich.
-
Zwei
Wochen nach der vierten Injektion wurden die Antiseren gesammelt,
wie in Antibodies (1988), a. a. O., auf Seite 119 beschrieben.
-
Dann
wurden doppelte Immundiffusionstests (Ouchterlony-Technik) ausgeführt, indem
dem in Clausen J. (1988) Immunochemical Technique for the Identification
and Estimation of Macromolecules (3. durchgesehene Auflage), Burdon,
R. H., und P. H. van Knippenberg, Hrsg., auf Seite 281 (Anhang 11, „micro
technique" (Mikrotechnik))
erläuterten
Protokoll gefolgt wurde, und unter den ebenda spezifizierten Bedingungen.
-
Vier
jeweilige Mikroskopobjektträger
(25 mm × 75
mm × 1
mm) wurden vorbereitet, die jeweils mit 2,5 ml geschmolzenem Diffusionsmedium
bestehend aus 1,7% (Gew./Vol.) Agar (Agar granuliert von Difco Nr. 0145-17-0)
und 0,9% (Gew./Vol.) NaCl bedeckt waren, indem der in Clausen, a.
a. O. (in Anhang 10, § 10.1: „microtechnique" (Mikrotechnik))
beschriebenen Technik gefolgt wurde. Dann wurden fünf Vertiefungen
in den Agar von jedem Objektträger
unter Verwendung einer Matrize mit einer Saugvorrichtung (ebenfalls
wie in Clausen, a. a. O., in Anhang 10, § 10.1.1.1 beschrieben) gemacht.
Die fünf
Vertiefungen (eine im Zentrum und vier in einem Kreis um die zentrale
Vertiefung herum), die in den Objektträgern gemacht worden sind, hatten
jeweilige Durchmesser von 3 mm, wobei ein Abstand zwischen den Vertiefungen
(Mittelpunkt zu Mittelpunkt) von 8 mm vorgesehen wurde.
-
S.
chartarum MUCL 38898 (erhalten wie in Beispiel 2 oben beschrieben)
wurde auf Malt Extracted Plates (ME von DIFCO) isoliert. Eine Kolonie
davon wurde dann in 5 ml 0,9% (Gew./Vol.) NaCl, enthaltend etwa 30
sterile Glaskügelchen
(Durchmesser 5 mm), suspendiert. Die Suspension wurde sorgfältig mit
einem Vortex-Mischer bewegt, bis eine vollständige Homogenisation des Myzels
erzielt worden war. 30 g TSB (Trypticase Soy Broth von BECTONDICKINSON)-Pulver
wurden in 1 Liter Wasser gelöst
und es erfolgte eine Sterilisation durch Erwärmen für 30 min bei 120°C. Jeweilige
500 ml-Mengen des sterilisierten Kulturmediums wurden dann zu zwei
Polypropylen-Schüttelkolben
(Volumen 2 I) zugegeben. Die Kolben wurden dann mit jeweiligen 1
ml-Proben der Myzel-Suspension inokuliert und 96 h unter konstanter
Bewegung (100 Upm mit 1 Zoll Exzentrizität) bei 37°C inkubiert.
-
Nach
der Fermentation wurde das Kulturmedium aus den jeweiligen Schüttelkolben
bei 10000 g 15 min zentrifugiert. Die resultierenden Überstände wurden
dann entfernt und jeder wurde durch Aceton-Präzipitation (1 Volumen Überstand/3
Volumen Aceton) um das 20-fache aufkonzentriert. Die Mischungen
wurden dann bei 4°C
unter magnetischem Rühren
45 min inkubiert. Die resultierenden Suspensionen wurden dann erneut
bei 10000 g 15 min zentrifugiert und die resultierenden Pellets
daraus entfernt. Die entfernten Pellets wurden dann in 50 ml Wasser
(Milli-Q-Qualität)
resuspendiert. Eine Phenol oxidierendes Enzym-Aktivität von 0,5 U ABTS wurde an ABTS
gemessen. Die resultierenden enzymatischen Lösungen wurden dann für die immunologischen
Tests verwendet.
-
Jeweilige
2×-Verdünnungen
(welche 1 Volumen Enzym und 1 Volumen Verdünnungsmittel aufweisen), 4×-Verdünnungen
(welche 1 Volumen Enzymprobe und 3 Volumen Verdünnungsmittel aufweisen) und 8×-Verdünnungen
(welche 1 Volumen Enzymprobe und 7 Volumen Verdünnungsmittel aufweisen) wurden
hergestellt unter Verwendung von 0,9% (Gew./Vol.) NaCl als Verdünnungsmittel
und von 0,6 EU Enzymproben des Phenol oxidierenden Enzyms aus S.
parvispora MUCL 38996 (erhalten wie oben in Beispiel 5 beschrieben),
des Phenol oxidierenden Enzyms aus S. chartarum MUCL 38898 (erhalten,
wie nachfolgend beschrieben) und der Bilirubinoxidase von M. verrucaria
(SIGMA).
-
Ein
konstantes Volumen von 10 ml der jeweiligen Proben (Verdünnungen),
die getestet werden sollten, wurden dann in die jeweiligen vier
einen Kreis beschreibenden Vertiefungen (wie nachfolgend beschrieben) eingefüllt und
das gegen die Phenol oxidierendes Enzym-Aktivität, die aus S. parvispora MUCL
38996 erhalten worden war, erzeugte Antiserum wurde in die zentrale
Vertiefung eingefüllt
(wie ebenfalls nachfolgend beschrieben wird). Die Objektträger wurden
dann 18 h bei 37°C
inkubiert, bevor sie auf einem schwarzen Hintergrund unter Verwendung
einer Spaltlampe untersucht wurden. Die vier Objektträger, die
so hergestellt worden waren, enthielten die folgenden Proben:
Objektträger | Vertiefung
1 | Vertiefung
2 | Vertiefung
3 | Vertiefung
4 | Zentrale
Vertiefung |
A | 1 | 2 | 3 | 4 | Antiserum |
B | 5 | 6 | 7 | 8 | Antiserum |
C | 9 | 10 | 11 | 12 | Antiserum |
D | 1 | 5 | 9 | 13 | Antiserum |
- Probe 1 ist eine unverdünnte Probe des S. parvispora-Enzyms.
- Probe 2 ist eine 2×-Verdünnung des
S. parvispora-Enzyms.
- Probe 3 ist eine 4×-Verdünnung des
S. parvispora-Enzyms.
- Probe 4 ist eine 8×-Verdünnung des
S. parvispora-Enzyms.
- Probe 5 ist eine unverdünnte
Probe des S. chartarum-Enzyms.
- Probe 6 ist eine 2×-Verdünnung des
S. chartarum-Enzyms.
- Probe 7 ist eine 4×-Verdünnung des
S. chartarum-Enzyms.
- Probe 8 ist eine 8×-Verdünnung des
des S. chartarum-Enzyms.
- Probe 9 ist eine unverdünnte
Probe der Bilirubinoxidase von M. verrucaria.
- Probe 10 ist eine 2×-Verdünnung der
Bilirubinoxidase von M. verrucaria.
- Probe 11 ist eine 4×-Verdünnung der
Bilirubinoxidase von M. verrucaria.
- Probe 12 ist eine 8×-Verdünnung der
Bilirubinoxidase von M. verrucaria.
- Probe 13 ist eine 1/1 (Vol./Vol.)-Mischung von unverdünnten Proben
des Phenol oxidierenden Enzyms von S. parvispora und der Bilirubinoxidase
von M. verrucaria.
-
Interpretationen
der Präzipitationsreaktionen,
die aus diesem Test resultierten, wurden dann ausgeführt, indem
dem Protokoll gefolgt wurde, das in Clausen, a. a. O., in Kapitel
6, S. 143–146
beschrieben wurde, und unter den ebenda spezifizierten Bedingungen.
-
Die
Ergebnisse von Objektträger
A (der die verschiedenen Verdünnungen
des Phenol oxidierenden Enzyms von S. parvispora enthielt) zeigten
einen klaren Präzipitationsbogen
(oder Immunpräzipitationslinie) des
Typs, welcher als Typ I bezeichnet wird, der als typisch für vollständige Identität identifiziert
worden ist (siehe Clausen, a. a. O., Seiten 144–146, § 6.1.2.1). Dies war erwartet
worden, da das Antiserum gegen das Phenol oxidierende Enzym aus
S. parvispora erzeugt worden war.
-
Die
Ergebnisse von Objektträger
B (welcher den gleichen Test umfasste, der unter Verwendung des gleichen
Protokolls und unter den gleichen Bedingungen, wie sie ausführlich oben
in diesem Beispiel beschrieben worden sind, mit äquivalenten Mengen (EU) des
Phenol oxidierenden Enzyms aus Stachybotrys chartarum MUCL Nr. 38898
ausgeführt
wurde) zeigten einen klaren Präzipitationsbogen
des Typs, welcher als TYP 1 bezeichnet wird, welcher als typisch
für vollständige Identität identifiziert
worden ist (siehe Clausen, a. a. O., Seiten 144–146, § 6.1.2.1).
-
Die
Ergebnisse von Objektträger
C (welcher den gleichen Test umfasste, der unter Verwendung des gleichen
Protokolls und unter den gleichen Bedingungen, wie sie ausführlich oben
in diesem Beispiel beschrieben worden sind, mit äquivalenten Mengen (EU) der
Bilirubinoxidase aus Myrothecium verrucaria ausgeführt wurde)
zeigten, dass kein Präzipitationsbogen
beobachtet wurde, was als typisch für ein Fehlen von Identität identifiziert
worden ist (siehe Clausen, a. a. O., Seiten 144–146, § 6.1.2.1). Dementsprechend
sind die Bilirubinoxidase von M. verrucaria und das Phenol oxidierende
Enzym aus S. parvispora weder vollständig (noch teilweise) immunochemisch
identisch.
-
Die
Ergebnisse von Objektträger
D (welcher den gleichen Test umfasste, der unter Verwendung des gleichen
Protokolls und unter den gleichen Bedingungen, wie sie ausführlich oben
in diesem Beispiel beschrieben worden sind, aber mit dem Phenol
oxidierenden Enzym oder Bilirubinoxidase und mit den oben aufgeführten Mengen
(EU) des Phenol oxidierenden Enzyms und von Bilirubinoxidase ausgeführt wurde)
zeigten, dass ein Präzipitationsbogen
in der Vertiefung (Vertiefung 4), die das Phenol oxidierende Enzym
von S. parvispora und die M. verrucaria-Bilirubinoxidase (zusätzlich zu
Vertiefung 1 und 2, aber nicht 3) enthielt, beobachtet wurde, wodurch
bestätigt
wurde, dass die Beobachtung eines Fehlens eines Präzipitationsbogens
dazwischen in Objektträger
3 nicht das Ergebnis einer Inhibition aufgrund von irgendetwas anderem
als dem Phenol oxidierenden Enzym war. Dementsprechend bestätigen dieser
Objektträger
und die Ergebnisse davon, dass die Bilirubinoxidase von M. verrucaria
und das Phenol oxidierende Enzym aus S. parvispora weder vollständig (noch teilweise)
immunchemisch identisch sind.
-
BEISPIEL 11
-
Farbstofftransfer-Verhütung
-
Das
Potential des enzymatischen Systems, einen Farbstofftransfer zu
verhüten,
wurde untersucht, indem ein gefärbtes
(Stoff)Muster in Gegenwart eines weißen Aufnahmemusters gewaschen
wurde. Die Experimente wurden in 25 ml Carbonatpuffer, pH 9, enthaltend
die beiden Muster von 5 × 5
cm, ausgeführt.
Das Enzym wurde als ABTS (2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonsäure)-Einheiten quantifiziert.
Eine ABTS-Einheit ist definiert als die Menge von Enzym, die eine
Zunahme der optischen Dichte von 1 OD/min bei 418 nm in Gegenwart
von 2 mM ABTS in 20 mM Tris-Puffer, pH 9. Die Experimente wurden
in Gegenwart von 0 Einheiten (u), 0,5 u, 1 u und 2 u/ml Waschlösung ausgeführt. Phenothiazin-10-propionat
wurde als ein Verstärker
der Enzymaktivität
zugegeben. Dieser Verstärker
wurde in Konzentrationen von 0 μM,
50 μM, 100 μM und 250 μM zugegeben.
Die Stoffe wurden in der Waschlösung
30 min bewegt. Danach wurden sie im Taumeltrockner getrocknet und
die Remissionsspektren wurden unter Verwendung eines Minolta-Spektrometers gemessen.
Die dadurch erhaltenen Daten wurden zu den CIELAB-L*a*b*-Farbraum-Parametern
transferiert. In diesem Farbraum bezeichnet L* die Helligkeit und
a* und b* sind die Farbartkoordinaten.
-
Die
Farbunterschiede zwischen dem Kontrollmuster ohne Zugabe des enzymatischen
Bleichsystems und dem Stoffmuster, das in Gegenwart des Enzyms und/oder
Phenothiazin-10-propionat gewaschen worden war, wurden ausgedrückt als ΔE, welches
aus der folgenden Gleichung berechnet wurde:
-
Der
Weißanteil
(ΔL) und
der Farbtonunterschied (ΔE),
die durch das obige Verfahren erhalten werden, sind in der nachfolgenden
Tabelle angegeben.
| Reactive
Black 5 | Direct Green
26 |
| ΔL | ΔE | ΔL | ΔE |
Enzym:
0 Einheiten
PTP: 0 μM | 0 | 0 | 0 | 0 |
Enzym:
0,5 Einheit
PTP: 0 μM | 1,6 | 1,7 | –0,4 | 0,7 |
Enzym:
1 Einheit
PTP: 0 μM | 2,6 | 2,7 | –0,1 | 0,5 |
Enzym:
2 Einheiten
PTP: 0 μM | 3,0 | 3,1 | 0,1 | 0,3 |
Enzym:
0 Einheiten
PTP: 50 μM | –0,4 | 0,4 | 0 | 0,3 |
Enzym:
0,5 Einheit
PTP: 50 μM | 4,1 | 4,3 | 1,9 | 2,6 |
Enzym:
1 Einheit
PTP: 50 μM | 5,1 | 5,2 | 1,9 | 3,0 |
Enzym:
2 Einheiten
PTP: 50 μM | 5,2 | 5,3 | 3,0 | 3,9 |
Enzym:
0 Einheiten
PTP: 100 μM | –1,4 | 1,5 | 0,1 | 0,4 |
Enzym:
0,5 Einheit
PTP: 100 μM | 4,3 | 4,5 | 2,2 | 3,1 |
Enzym:
1 Einheit
PTP: 100 μM | 5,2 | 5,2 | 2,5 | 3,5 |
Enzym:
2 Einheiten
PTP: 100 μM | 4,8 | 4,9 | 2,7 | 3,7 |
Enzym:
0 Einheiten
PTP: 250 μM | –1,2 | 1,3 | 0,5 | 0,5 |
Enzym:
0,5 Einheit
PTP: 250 μM | 5,1 | 5,2 | 2,1 | 3,1 |
Enzym:
1 Einheit
PTP: 250 μM | 5,5 | 5,6 | 2,3 | 3,7 |
Enzym:
2 Einheiten
PTP: 250 μM | 5,3 | 5,4 | 2,4 | 3,9 |
-
BEISPIEL 12
-
Bleichen von Tomatenflecken
-
Die
Fähigkeit
eines Phenol oxidierenden Enzyms der Erfindung, Flecken zu bleichen,
wurde untersucht, indem Baumwollmuster, die mit Tomatenmark beschmutzt
sind, in Gegenwart des Phenol oxidierenden Enzyms von Stachybotrys
chartarum (welches durch die in Beispiel 4 und 5 offenbarten Verfahren
erhältlich ist)
und eines Verstärkers
gewaschen wurden. Die Experimente wurden in 15 ml Boratpuffer, pH
9, und Phosphatpuffer, pH 7, ausgeführt. Das Enzym wurde als ABTS(2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonsäure)-Einheiten
quantifiziert. Eine ABTS-Einheit ist definiert als die Menge von
Enzym, die eine Zunahme der optischen Dichte von 1 OD/min bei 418
nm in Gegenwart von 2 mM ABTS in 20 mM Tris-Puffer, pH 9. Die Experimente
wurden in Gegenwart von 2,8 Einheiten/ml Waschlösung ausgeführt.
-
Phenothiazin-10-propionat
wurde als ein Verstärker
der Enzymaktivität
zugesetzt. Dieser Verstärker wurde
in Konzentrationen von 250 μM
zugegeben. Die Muster wurden 30 min bei 30°C gewaschen. Nach dem Waschen
wurde die restliche Farbe der Flecken wie in Beispiel 11 gemessen.
In der nachfolgenden Tabelle ist der Unterschied bei der Farbmessung
zwischen dem Fleck vor und nach dem Waschen angegeben.
Waschbedingung | ΔE |
kein
Enzym, 250 μM
PTP, pH 7 | 11,5 |
2,8
u Enzym, 250 μM
PTP, pH 7 | 16,7 |
kein
Enzym, 250 μM
PTP, pH 9 | 11,4 |
2,8
u Enzym, 250 μM
PTP, pH 9 | 15,2 |
-
Wie
aus den ΔE-Werten
ersehen werden kann, ist das Bleichen des Tomatenflecks in Gegenwart
des Enzympräparats
verbessert.
-
Beispiel 13
-
Aminosäuresequenzanalyse
des Phenol oxidierenden Enzyms aus Stachybotrys chartarum
-
Das
wie in Beispiel 4 offenbart hergestellte Phenol oxidierende Enzym
aus Stachybotrys chartarum wurde einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
unterworfen und isoliert. Die isolierte Fraktion wurde mit Harnstoff
und Iodacetamid behandelt und durch das Enzym endoLysC verdaut.
Die aus dem endoLysC-Verdau resultierenden Fragmente wurden durch
HPLC (Umkehrphasen-„monobore"-C18-Säule, CH3CN-Gradient) aufgetrennt
und in einer Multititerplatte gesammelt. Die Fraktionen wurden durch
MALDI für
eine Massenbestimmung analysiert und über einen Edman-Abbau sequenziert.
Die folgenden Aminosäuresequenzen
wurden bestimmt und sind in der Orientierung vom Aminoterminus zum
Carboxyterminus gezeigt:
-
Die 4A–4B sind
eine auf Homologie basierende Aminosäure-Ausrichtung (Aminosäure-Alignment) der Fragmente
des Phenol oxidierenden Enzyms aus Stachybotrys chartarum gegenüber der Bilirubinoxidase
aus Myrothecium verrucaria und dem Mangan-oxidierenden Protein aus
LEPTOTHRIX DISCOPHORA.
-
Beispiel 14
-
Klonieren von genomischer Nucleinsäure
-
Es
wurden zwei degenerierte Primer basierend auf der Peptidsequenz
gestaltet. Primer 1 enthält
die folgende Sequenz: TATTACTTTCCNAAYTAYCA, worin N eine Mischung
von allen vier Nucleotiden (A, T, C und G) darstellt und Y eine
Mischung von nur T und C darstellt. Primer C enthält die folgende
Sequenz: TCGTATGGCATNACCTGNCC.
-
Für die Isolierung
von genomischer DNA, welche Phenol oxidierendes Enzym kodiert, wurde
aus Stachybotrys chartarum (MUCL Nr. 38898) isolierte DNA als Matrize
für eine
PCR verwendet. Die DNA wurde 100-fach mit Tris-EDTA-Puffer auf eine
Endkonzentration von 88 ng/μl
verdünnt.
Zehn Mikroliter verdünnte DNA
wurden zu der Reaktionsmischung, die 0,2 mM von jedem Nucleotid
(A, G, C und T), 1 × Reaktionspuffer, 0,296
Mikrogramm von Primer 1 und 0,311 Mikrogramm von Primer 2 in einer
Gesamtmenge von 100 Mikrolitern Reaktionsmischung enthielt, zugegeben.
Nach Erwärmen
der Mischung bei 100°C
für 5 min
wurden 2,5 Einheiten Taq-DNA-Polymerase zu der Reaktionsmischung
hinzugegeben. Die PCR-Reaktion wurde bei 95°C für 1 min ausgeführt, die
Primer wurden an die Matrize bei 45°C 1 min anhybridisiert und die
Verlängerung
erfolgte bei 68°C
für 1 min.
Dieser Zyklus wurde dreißigmal
wiederholt, um ein im Gel sichtbares PCR-Fragment zu erhalten. Das durch ein
Agarosegel detektierte PCR-Fragment enthielt ein Fragment von etwa
1 Kilobase, welches dann in den Plasmidvektor pCR-II (Invitrogen)
kloniert wurde. Das 1 kb-Insert wurde dann einer Nucleinsäuresequenzierung
unterworfen. Die Sequenzdaten enthüllten, dass es sich um das
Gen, welches Stachybotrys chartarum codierte, handelte, da die abgeleitete
Peptidsequenz mit den oben offenbarten Peptidsequenzen, die über einen
Edman-Abbau sequenziert worden waren, übereinstimmte. Die PCR-Fragmente, welche
das 5'-Gen und das
3'-Gen enthielten,
wurden dann isoliert und sequenziert. 6 gibt
die genomische Sequenz in voller Länge (SEQ ID NO: 3) von Stachybotrys-Oxidase
einschließlich
der Promotor- und Terminatorsequenzen an.
-
Beispiel 15
-
Klonieren der cDNA, welche das Phenol
oxidierende Enzym von Stachybotrys codiert.
-
Der
Stachybotrys chartarum-Stamm (MUCL 38898) wurde in Laccase-Produktionsmedium
kultiviert und RNA wurde aus dem Myzel extrahiert und als Matrize
für eine
cDNA-Isolierung verwendet. Die Gesamt-cDNA wurde durch reverse Transkriptase
unter Verwendung von 4,3 Mikrogramm RNA in einer 20 Mikroliter-Reaktionsmischung,
enthaltend 0,34 Mikrogramm oligo-dT18-Primer,
0,5 mM von jedem der vier Nucleotide (A, G, C und T), 20 Einheiten
RNA-Inhibitor und 100 Einheiten reverse Transkriptase, synthetisiert.
Die cDNA, welche das Phenol oxidierende Enzym aus Stachybotrys codierte,
wurde dann durch PCR in zwei Schritten kloniert. Als erstes wurde
die 5'-cDNA als
ein 678 bp-Fragment unter Verwendung der folgenden zwei Primer kloniert:
GTCAATATGCTGTTCAAG und CTCGCCATAGCCACTAGG. Als zweites wurde die
3'-cDNA als ein
1301 bp-Fragment
unter Verwendung der folgenden zwei Primer kloniert: CTTTCGATGGTTGGGCTG und
GTTCTAGACTACTCCTCGATTCCAAGATC. Die cDNA-Sequenz von 1791 bp ist in 5 gezeigt.
-
Beispiel 16
-
Vergleich der genomischen DNA und der
cDNA des Phenol oxidierenden Enzyms von Stachybotrys chartarum
-
Ein
Vergleich der cDNA mit genomischer DNA enthüllte, dass es fünf Introns
in der genomischen DNA gab. Die Proteintranslationsstartstelle (ATG)
befindet sich bei Nucleotid Nr. 1044 bis Nr. 1046 und die Translationsstopstelle
befindet sich bei Nucleotid Nr. 3093 bis 3095. Die ausgehend von
der cDNA und genomischen DNA translatierte Proteinsequenz enthält 594 Aminosäuren.
-
Vergleich des Phenol oxidierenden Enzyms
von Stachybotrys chartarum mit anderen oxidierenden Enzymen
-
Die
Proteinsequenz SEQ ID NO: 2 wurde als Abfrage verwendet, um GCG
(Genetics Computer Group University Research Park, Madison Wisconsin)-DNA- und Proteindatenbanken
zu durchsuchen. Es zeigte sich, dass Stachybotrys-Oxidase 60% Identität mit Bilirubinoxidase
auf der Proteinsequenzebene gemein hatte. 7 zeigt
die auf Homologie basierende Sequenzausrichtung (Sequenz-Alignment) der beiden
Proteine.
-
Beispiel 17
-
Expression des Phenol oxidierenden Enzyms
aus Stachybotrys in Aspergillus niger var. awamori
-
Das
DNA-Fragment, welches Nucleinsäure,
welche das Phenol oxidierende Enzym aus Stachybotrys codiert, flankiert
durch zwei neu eingeführte
Restriktionsenzymstellen (BlgII und XbaI) enthält, wurde durch PCR isoliert
(9). Dieses PCR-Fragment wurde zuerst
in den Plasmidvektor pCR-II kloniert und einer Nucleinsäuresequenzierung
unterworfen, um die Gensequenz zu verifizieren. Dieses DNA-Fragment
wurde dann in die BglII- bis XbaI-Stelle des Vektors (pGAPT, siehe 8)
kloniert. Der für
das Exprimieren des Phenol oxidierenden Enzyms aus Stachybotrys
verwendete Vektor enthält
den Aspergillus niger-Glucoamylase-Genpromotor
(von Base 1 bis Base 1134) und -terminator (von Base 1227 bis Base
1485), eine Mehrfachklonierungsstelle (von Base 1135 bis Base 1227),
das pyrG-Gen von Aspergillus nidulans (von Base 1486 bis Base 3078) als
Selektionsmarker für
eine pilzliche Transformation und ein puc18-Plasmid-Gerüst für eine Propagierung
in E. coli. Mit dem als pGAPT-gDO104 bezeichneten Expressionsplasmid
wurde dann Aspergillus (Stamm dgr246:p2, Appl. Micro. Biotechnol.,
1993, 39: 738–743)
durch Standard-PEG-Methoden transformiert. Transformanten wurden
auf Platten ohne Uridin selektiert. Vierzig Transformanten wurden
auf CSA-Platten kultiviert und dann in Schüttelkolben, welche CSL- Spezialmedium mit
Maltose enthielten, transferiert. CSA-Platten enthalten: NaH2PH04·H2O: 1
g/l; MgSO4: 1 g/l; Maltose 50 g/l; Glucose: 2 g/l; Promosoy: 10
g/l, Mazu: 1 ml/l; und Bacto Agar: 15 g/l. Das CSL-Medium wird in
Dunn-Coleman et
al., 1991, Bio/Technology 9: 976–981 beschrieben. CSL-Spezialmedium
ist CSL-Medium, bei welchem Glucose und Fructose eliminiert wurden. ABTS-Assays wurden an
den Tagen 3, 6 und 10 ausgeführt.
Die Transformanten wurden auch zuerst in CSL kultiviert und dann
nach eintägiger
Vermehrung in Clofine-Spezialmedium
transferiert. Nach 6 Tagen Vermehrung wurden diese Proben hinsichtlich
ABTS-Aktivitäten
(> 0,2 Einheiten)
getestet. Die fünf
besten Transformanten wurden über
Sporen gereinigt und erneut auf ABTS-Aktivität nach achttägiger Vermehrung
in Clofine-Medium getestet (> 5
Einheiten/ml). 10 zeigt ein SDS-Protein-Polyacrylamidgel,
wobei das Expressionsniveau der rekombinanten Stachybotrys-Oxidase
in kultivierten Aspergillus niger var. awamori einer Tag 6-Kultur,
kultiviert in CSL-Spezialmedium, angegeben wird.
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Beispiel 18
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Expression von Phenol oxidierendem Enzym
in Trichoderma reesei:
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Das
Expressionsplasmid für
eine Verwendung beim Transformieren von Trichoderma reesei wurde, wie
folgt, konstruiert. Die Enden des in
9 gezeigten
BglII- bis XbaI-Fragments, welches das das Phenol oxidierende Enzym
von Stachybotrys codierende Gen enthält, wurden durch T4-DNA-Polymerase
mit stumpfen Enden versehen und in die PmeI-Restriktionsstelle des
Trichoderma-Expressionsvektors
pTrex inseriert, der eine modifizierte Version von pTEX ist, siehe
PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 96/23928 für eine vollständige Beschreibung
der Herstellung des pTEX-Vektors, welcher einen CBHI-Promotor und
-Terminator für
eine Genexpression und ein Trichoderma-pyr4-Gen als Selektionsmarker
für Transformanten
enthält.
Das lineare DNA-Fragment, welches nur den CBH1-Promotor, das Phenol oxidierende Gen
aus Stachybotrys, den CBH1-Terminator und den Selektionsmarker pyr4
enthält,
wurde aus einem Gel isoliert und wurde verwendet, um einen Uridin-auxotrophen
Stamm von Trichoderma reesei (siehe
U.S.-Patent
Nr. 5,472,864 ), in welchem die vier hauptsächlichen
Cellulasegene deletiert sind, zu transformieren. Stabile Transformanten
wurden auf Trichoderma-Minimalplatten
ohne Uridin isoliert. Die Transformanten wurden auf 50 ml Proflo-Medium in Schüttelkolben
7 Tage bei 28°C
bis 30°C
kultiviert und die Expression des Phenol oxidierenden Enzyms wurde durch
ABTS (> 0,2 Einheiten/ml)
und ein SDS-PAGE-Proteingel bestimmt. Proflo-Medium besteht aus
(g/l): Proflo 22,5; Lactose 30,0; (NH
4)
2SO
4 6,5; KH
2PO
4 2,0; MgSO
4·7H
2O 0,3; CaCl
2 0,2;
CaCO
3 0,72; Spurenmetall-Stammlösung 1,0
ml/l und 10% Tween 80, 2,0 ml/l. Die verwendete Spurenmetall-Stammlösung enthielt (g/l):
FeSO
4·7H
2O 5,0; MnSO
4·H
2O 1,6; ZnSO
4·7H
20 1,4; CoCl
2·6H
2O) 2,8.
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Beispiel 19
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Expression des Phenol oxidierenden Enzyms
aus Stachybotrys in Saccharomyces cerevisiae:
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Das
BglII- bis XbaI-Fragment der cDNA (SEQ ID NO: 1) des Phenol oxidierenden
Gens wurde in den Hefe-Expressionsvektor yES2.0 (Invitrogen), welcher
den Hefe-Gal 1-Promotor und Cyc 1-Terminator, um die Expression
des Phenol oxidierenden Gens zu steuern, und das Hefe-URA3-Gen als
Selektionsmarker enthält, kloniert.
Mit dem Expressionsplasmid wurde ein Hefestamm (Sc2-Stamm von Invitrogen)
transformiert. Die Transformanten wurden auf Hefe-Minimalplatten
ohne Uridin selektiert. Vier zufällig
gepickte Transformanten zeigten im Plattenassay Aktivität (Bildung
von gefärbten
Höfen in
Hefe-Minimalplatte mit 1 mM ABTS), während der Kontroll-Plasmidvektor
keinerlei Bildung von gefärbten
Höfen zeigte.
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