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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Phenol-oxidierende Enzyme, insbesondere
neue Phenol-oxidierende Enzyme, die von Stämmen von Stachybotrys herrühren, sowie
neue Stämme
der Gattung Stachybotrys, die diese Enzyme produzieren. Die vorliegende
Erfindung stellt Verfahren und Wirtszellen zur Expression von Phenol-oxidierende Stachybotrys-Enzymen
sowie Verfahren zur Herstellung von Expressionssystemen bereit.
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Hintergrund der Erfindung
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Phenol-oxidierende
Enzyme funktionieren durch Katalyse von Redox-Reaktionen, d.h. mittels
Transfer von Elektronen von einem Elektronendonor (üblicherweise
eine Phenolverbindung) auf molekularen Sauerstoff (der als Elektronenakzeptor
wirkt), der zu H2O reduziert wird. Während Phenol-oxidierende
Enzyme zahlreiche verschiedene Phenolverbindungen als Elektronendonoren
nutzen können,
sind sie in Bezug auf molekularen Sauerstoff als Elektronenakzeptor
sehr spezifisch.
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Phenol-oxidierende
Enzyme können
in einem breiten Anwendungsbereich eingesetzt werden, umfassend
die Waschmittelindustrie, die Papier- und Zellstoffindustrie, die
Textilindustrie und die Nahrungsmittelindustrie. In der Waschmittelindustrie
wurden bisher Phenol-oxidierende Enzyme zur Vermeidung der Übertragung
von Farbstoffen in Lösung
von einer Textilie zur anderen während
des Waschens mit dem Waschmittel verwendet, eine Anwendung, die üblicherweise
als Farbübertrittshemmung
bezeichnet wird.
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Die
meisten Phenol-oxidierenden Enzyme haben ihr pH-Wert-Optimum im
sauren pH-Bereich, während
sie bei neutralen oder basischen pH-Werten inaktiv sind.
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Phenol-oxidierende
Enzyme sind dafür
bekannt, von zahlreichen verschiedenen Pilzen, umfassend Spezies
der Gattungen Aspergillus, Neurospora, Podospora, Boty tis, Pleurotus,
Fomes, Phlebia, Trametes, Polyporus, Rhizoctonia und Lentinus, produziert
zu werden. Es besteht jedoch weiterhin der Bedarf, Phenol-oxidierende
Enzyme zu identifizieren und zu isolieren, sowie Organismen, die
in der Lage sind, Phenol-oxidierende Enzyme natürlich zu produzieren, die zur
Verwendung in reinigenden Waschverfahren und -zusammensetzungen
optimale pH-Werte im basischen Bereich aufweisen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Phenol-oxidierende Enzyme. In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Phenol-oxidierende Enzyme, die
aus Stachybotrys erhältlich
sind. Insbesondere sind die Enzyme der vorliegenden Erfindung in
der Lage, die Farbe, die mit Farbstoffen und farbigen Verbindungen
mit unterschiedlichen chemischen Strukturen assoziiert ist, zu modifizieren,
insbesondere bei neutralem oder basischem pH. Auf Grundlage ihrer
Fähigkeit
zur Farbveränderung
können
Phenol-oxidierende Enzyme der vorliegenden Erfindung beispielsweise
zum Bleichen von Zellstoff und Papier, zum Bleichen der Farbe von
Flecken auf Textilien sowie in Reinigungs- und Textilanwendungen
eingesetzt werden. In einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist
das Phenol-oxidierende Enzym in der Lage, die Farbe eines Farbstoffes oder
einer farbigen Verbindung in Abwesenheit eines Verstärkers zu
modifizieren. In einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung
ist das Phenol-oxidierende Enzym in der Lage, die Farbe in Gegenwart
eines Verstärkers
zu modifizieren.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Identifikation und Charakterisierung
einer genomischen Sequenz (Seq.-ID Nr. 3), die für ein Phenol-oxidierendes Enzym
kodiert, das aus Stachybotrys erhältlich ist und die in Seq.-ID
Nr. 2 gezeigte abgeleitete Aminosäuresequenz aufweist.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung Phenol-oxidierende Enzyme bereit, die
zwischen zumindest 68 % und 100 % Identität, d.h. zumindest 68 % Identität, zumin dest
70 % Identität,
zumindest 75 % Identität,
zumindest 80 % Identität,
zumindest 85 % Identität,
zumindest 90 % Identität
und zumindest 95 % Identität mit
dem Phenol-oxidierenden Enzym aufweisen, das die in Seq.-ID Nr.
2 offenbarte Aminosäuresequenz
aufweist, solange das Enzym in der Lage ist, die mit Farbstoffen
oder farbigen Verbindungen assoziierte Farbe zu modifizieren. In
einer Ausführungsform
weist das Phenol-oxidierende Enzym die in Seq.-ID Nr. 2 gezeigte
oder die in Stachybotrys chartarum mit der MUCL-Zugriffsnummer 38898
enthaltene Aminosäuresequenz
auf.
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In
einer Ausführungsform
ist das Phenol-oxidierende Enzym aus einer Stachybotrys-Spezies, umfassend
Stachybotrys parvispora, Stachybotrys chartarum, S. kampalensis,
S. theobromae, S. bisbyi, S. cylindrospora, S. dichroa, S. oenanthes
und S. nilagerica, erhältlich.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst der Stachybotrys Stachybotrys chartarum MUCL 38898 und S.
chartarum MUCL 30782.
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In
wiederum einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynucleotid bereit,
das für
ein Phenol-oxidierendes Enzym kodiert, worin dieses Polynucleotid
eine Nucleinsäuresequenz
mit zwischen zumindest 65 % und 100 % Identität, d.h. mit zumindest 65 %
Identität,
zumindest 70 %, zumindest 75 % Identität, zumindest 80 %, zumindest
85 %, zumindest 90 % und zumindest 95 % Identität, zu Seq.-ID Nr. 1 umfasst,
solange das Polynucleotid für
ein Phenol-oxidierendes Enzym kodiert, das in der Lage ist, die
mit Farbstoffen und farbigen Verbindungen assoziierte Farbe zu modifizieren.
Die vorliegende Erfindung umfasst Polynucleotidsequenzen, die unter
hochstringenten Bedingungen an das in Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID Nr.
3 gezeigte Polynucleotid hybridisieren, solange die Sequenz in der
Lage ist, die mit Farbstoffen und farbigen Verbindungen assoziierte
Farbe zu modifizieren. Die vorliegende Erfindung umfasst auch Polynucleotide, die
für die
in Seq.-ID Nr. 2 gezeigte Aminosäuresequenz
kodieren. In einer Ausführungsform
weist das Polynucleotid die in Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID Nr. 3
gezeigte oder die in Stachybotrys chartarum mit der MUCL-Zugriffsnummer
38898 enthaltene Nucleinsäuresequenz
auf. Die vorliegende Erfindung stellt auch Polynucleotide der vorliegenden
Erfindung umfassende Expressionsvektoren und Wirtszellen bereit.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiters Verfahren zur Herstellung
eines Phenol-oxidierenden Enzyms der vorliegenden Erfindung. Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Phenol-oxidierenden
Enzyms bereit, umfassend den Schritt des Kultivierens einer Wirtszelle,
die ein isoliertes Polynucleotid umfasst, das für ein Phenol-oxidierendes Enzym
mit einer Sequenz kodiert, die unter für die Produktion dieses Phenol-oxidierenden
Enzyms geeigneten Bedingungen zwischen zumindest 68 % und 100 %
Identität,
d.h. zumindest 68 % Identität,
zumindest 70 %, zumindest 75 % Identität, zumindest 80 % Identität, zumindest
85 % Identität,
zumindest 90 % Identität
und zumindest 95 % Identität,
mit dem Phenol-oxidierenden Enzym aufweist, das die in Seq.-ID Nr.
2 offenbarte Aminosäuresequenz
aufweist; und gegebenenfalls den Schritt des Gewinnens dieses produzierten
Phenol-oxidierenden Enzyms. In einer Ausführungsform umfasst das Polynucleotid
die in Seq.-ID Nr. 1 gezeigte Sequenz. In einer anderen Ausführungsform
umfasst das Polynucleotid die in Seq.-ID Nr. 3 gezeigte Sequenz.
In einer zusätzlichen
Ausführungsform
hybridisiert das Polynucleotid unter hochstringenten Bedingungen
an das Polynucleotid mit der in Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID Nr. 3
gezeigten oder in Stachybotrys chartarum mit der MUCL-Zugriffsnummer
38898 enthaltenen Sequenz. In einer weiteren Ausführungsform
weist das Polynucleotid zwischen 65 % und 100 %, d.h. zumindest
65 % Identität,
zumindest 70 %, zumindest 75 % Identität, zumindest 80 % Identität, zumindest
85 % Identität,
zumindest 90 % Identität
und zumindest 95 % Identität
mit Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID Nr. 3 auf.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
einer rekombinanten Wirtszelle, die ein Polynucleotid umfasst, das
für ein
Phenol-oxidierendes Enzym kodiert, bereit, umfassend die Schritte
des Gewinnens eines isolierten Polynucleotids, das für dieses
Phenol-oxidierende Enzym kodiert, wobei das Polynucleotid zwischen
zumindest 65 % und 100 % Identität,
d.h. zumindest 65 % Identität,
zumindest 70 %, zumindest 75 % Identität, zumindest 80 % Identität, zumindest
85 % Identität,
zumindest 90 % Identität
und zumindest 95 % Identität,
mit Seq.-ID Nr. 3, aufweist; des Einführens dieses Polynucleotids
in die Wirtszelle; und das Züchten
dieser Wirtszelle unter für
die Produktion des Phenol-oxidierenden Enzyms geeigne ten Bedingungen.
In einer Ausführungsform
wird das Polynucleotid in das Wirtsgenom integriert, und in einer
anderen Ausführungsform
ist das Polynucleotid auf einem Replikationsplasmid vorhanden. Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Polynucleotidsequenzen, die unter
hochstringenten Bedingungen an das in Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID
Nr. 3 gezeigte Polynucleotid hybridisieren. Die vorliegende Erfindung
stellt auch Polynucleotide bereit, die für die in Seq.-ID Nr. 2 gezeigte
Aminosäuresequenz
kodieren. In einer Ausführungsform
weist das Polynucleotid die in Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID Nr. 3
gezeigte oder in Stachybotrys chartarum mit der MUCL-Zugriffsnummer
38898 enthaltene Nucleinsäuresequenz
auf.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung schließt die Wirtszelle, die ein
Polynucleotid umfasst, die für
ein Phenol-oxidierendes Enzym kodiert, Fadenpilze, Hefe und Bakterien
ein. In einer anderen Ausführungsform
ist die Wirtszelle ein Fadenpilz, umfassend Aspergillus-Spezies,
Trichoderma-Spezies und Mucor-Spezies. In einer zusätzlichen
Ausführungsform
umfasst die Fadenpilz-Wirtszelle Aspergillus niger var. awamori
und Trichoderma reseei.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Wirtszelle eine Hefe, die Saccharomyces-,
Pichia-, Hansenula-, Schizosaccharomyces-, Kluyveromyces- und Yarrowia-Spezies
umfasst. In wiederum einer anderen Ausführungsform ist die Saccharomyces-Spezies
Saccharomyces cerevisiae. In einer zusätzlichen Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Bakterie, umfassend gram-positive Bakterien,
wie beispielsweise eine Bacillus-Spezies, und gram-negative Bakterien,
wie beispielsweise eine Escherichia-Spezies.
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Auch
hierin bereitgestellt sind enzymatische Zusammensetzungen, die eine
Aminosäure
mit zwischen zumindest 68 % und 100% Identität, d.h. zumindest 68 % Identität, zumindest
70 %, zumindest 75 % Identität, zumindest
80 % Identität,
zumindest 85 % Identität,
zumindest 90 % Identität
und zumindest 95 % Identität, mit
dem Phenol-oxidierenden Enzym mit der in Seq.-ID Nr. 2 offenbarten
Aminosäuresequenz
umfassen. In einer Ausführungsform
weist die Aminosäure
die in Seq.-ID Nr. 2 ge zeigte Sequenz auf. Solche enzymatischen Zusammensetzungen
können
beispielsweise zur Herstellung von Waschmitteln und anderen Reinigungszusammensetzungen;
Zusammensetzungen zur Verwendung in Zellstoff- und Papieranwendungen;
und Textilanwendungen verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Verfahren zur Modifikation der
Farbe, die mit Farbstoffen und farbigen Verbindungen assoziiert
ist, die in Flecken auf Proben auftreten, umfassend die Schritte
des Kontaktierens der Probe mit einer Zusammensetzung, die eine
Aminosäure
mit einer Sequenz, die zwischen zumindest 68 % und 100 % Identität, d.h.
zumindest 68 % Identität,
zumindest 70 %, zumindest 75 % Identität, zumindest 80 % Identität, zumindest
85 % Identität,
zumindest 90 % Identität
und zumindest 95 % Identität,
mit dem Phenol-oxidierenden Enzym aufweist, das die in Seq.-ID Nr.
2 offenbarte Aminosäuresequenz
hat, umfasst, solange das Enzym in der Lage ist, die mit Farbstoffen
oder farbigen Verbindungen assoziierte Farbe zu modifizieren. In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens entspricht die Aminosäure jener, die in Seq.-ID Nr.
2 gezeigt ist.
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In
einem Aspekt des Verfahrens liegt der optimale pH zwischen 5,0 und
11,0, in einem anderen Aspekt liegt der optimale pH zwischen 7 und
10,5, und wiederum in einem anderen Aspekt liegt der optimale pH
zwischen 8,0 und 10. In einem weiteren Aspekt des Verfahrens liegt
die optimale Temperatur zwischen 20 und 60 °C, und in einem anderen Aspekt
zwischen 20 und 40 °C.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Nucleinsäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 1) für
ein aus Stachybotrys chartarum durch PCR erhältliches Phenol-oxidierendes
Enzym, wie in Beispiel 5 beschrieben.
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2 zeigt
die Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 2) der Aminosäure,
die hierin als das Stachybotrys-Oxidase-B-Gen bezeichnet wird.
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3 veranschaulicht
die genomische Sequenz (Seq.-ID Nr. 3) eines aus Stachybotrys chartarum
erhältlichen
Phenol-oxidierenden Enzyms. Diese Nucleinsäuresequenz wird hierin als
Stachybotrys-Oxidase-B-Gen bezeichnet.
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4 ist
eine Aminosäureabgleich
von Stachybotrys-Phenol-Oxidase-B-Enzym der Seq.-ID Nr. 2 (untere
Linie) und Bilirubin-Oxidase (Seq.-ID Nr. 4).
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5 zeigt
eine Illustration des Vektors pGATP2-spoB, der zur Expression von
Stachybotrys-Phenol-oxidierendem Enzym in Aspergillus verwendet
wurde. Die Basen 1 bis 1.134 enthalten den Aspergillus-niger-Glucoamylase-Genpromotor.
Die Basen 3.098 bis 3.356 und 4.950 bis 4.971 enthalten den Aspergillus-niger-Glucoamylase-Terminator. Das Aspergillus-nidulans-pyrG-Gen
wurde von 3.357 bis 4.949 als Pilztransformationsmarker insertiert.
Der Rest des Plasmids enthält
pBR322-Sequenzen zur Fortpflanzung in E. coli. Nucleinsäure, die
für das
Stachybotrys-Phenol-oxidierende Enzym von Seq.-ID Nr. 1 kodiert,
wurde in die Restriktionsstellen von Bgl II und Age I kloniert.
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6 ist
eine Illustration der Expression des Stachybotrys-Oxidase-B-Proteins
in einem Replikationsplasmid. Die Stachybotrys-Oxidase-Expression
steht unter der Steuerung von Aspergillus-Glucoamylase-Promotor
und -Terminator. Das Transformationsmarker-pyrG-Gen und die AMA-1-Sequenz
sind aus Aspergillus nidulans.
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7 zeigt
das pH-Profil für
Stachybotrys-Oxidase-B gegenüber
dem Substrat 2,6-DMP.
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8 zeigt
nicht-denaturierte (native) Gelelektrophorese von Stachybotrys-chartarum-Fraktionen
aus einer Ionenaustausch-Säule
(silbergefärbt),
wie in Beispiel 1 beschrieben.
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9 zeigt
nicht-denaturierte Gelelektrophorese von Fraktionen mit ABTS-Deckschicht,
wie in Beispiel 1 beschrieben.
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10 zeigt
ein SDS-PAGE-Gel von Banden, die aus einer ABTS-Deckschicht des
in 9 gezeigten Gels identifiziert und isoliert wurden.
Stachybotrys-chartarum-Oxidase-B ist in der Spur mit der Benennung "Deckschicht 2" gezeigt. Die Spur "Deckschicht 2" zeigt das beobachtete
Bandenmuster von Stachybotrys-chartarum-Oxidase-B unter den beschriebenen
Bedingungen.
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Detaillierte
Beschreibung
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Definitionen
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Hierin
bezieht sich die Bezeichnung Phenol-oxidierendes Enzym auf jene
Enzyme, die in der Lage sind, Redox-Reaktionen zu katalysieren,
worin der Elektronendonor eine Phenolverbindung ist, und die für molekularen
Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid als Elektronenakzeptor spezifisch
sind. Ein veranschaulichendes Phenol-oxidierendes Enzym der vorliegenden
Erfindung, das aus Stachybotrys chartarum erhältlich ist, ist in Seq.-ID
Nr. 2 gezeigt. Die vorliegende Erfindung umfasst Phenol-oxidierende
Enzyme, die zwischen zumindest 68 % und 100 % Identität, d.h.
zumindest 68 % Identität,
zumindest 70 % Identität,
zumindest 75 % Identität, zumindest
80 Identität,
zumindest 85 % Identität,
zumindest 90 % Identität
und zumindest 95 Identität,
mit dem Phenol-oxidierenden Enzym mit der in Seq.-ID Nr. 2 offenbarten
Aminosäuresequenz
aufweisen. Hierin wird Identität
durch das GAP-Programm der GCG-Software (University Research Park,
Madison, Wisconsin) mit den folgenden Parametern gemessen: Gap Weight
= 12; Length Weight = 4; Gap Creation Penalty = 8; und Gap Extension
Penalty = 2.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich Stachybotrys auf jede beliebige Stachybotrys-Spezies,
die ein Phenol-oxidierendes Enzym bildet, das in der Lage ist, die
mit Farbstoffen und farbigen Verbindungen assoziierte Farbe zu modifizieren.
Die vorliegende Erfindung umfasst auch Derivate von natürlichen
Isolaten von Stachybotrys, einschließlich Nachkommenschaft und
Mutanten, solange das Derivat in der Lage ist, ein Phenol-oxidierendes
Enzym zu produzieren, das in der Lage ist, die mit Farbstoffen oder
farbigen Verbindungen assoziierte Farbe zu modifizieren.
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Wie
hierin in Bezug auf Phenol-oxidierende Enzyme verwendet, beschreibt
die Bezeichnung "erhältlich aus" Phenol-oxidierende
Enzyme, die vom jeweils erwähnten
Mikroorganismenstamm herrühren
oder von diesen natürlich
produziert werden. Beispielsweise beziehen sich Phenol-oxidierende
Enzyme, die aus Stachybotrys erhältlich
sind, auf jene Phenol-oxidierenden Enzyme, die von Stachybotrys
natürlich
produziert werden. Die vorliegende Erfindung umfasst auch Phenol-oxidierende
Enzyme, die mit jenen identisch sind, die von Stachybotrys-Spezies
produziert werden, die jedoch mittels gentechnologischer Verfahren
von Organismen wie beispielsweise Bakterien, Pilze oder Hefe produziert
werden, die mit einem für
dieses Phenol-oxidierende Enzym kodierenden Gen transformiert sind,
oder von Organismen produziert werden, die mit jenen von Stachybotrys
identisch oder zu jenen von Stachybotrys äquivalent sind, wie beispielsweise
Nachkommenschaft oder Mutanten.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Phenol-oxidierende Enzyme, die
durch ein Polynucleotid kodiert werden, das in der Lage ist, an
das Polynucleotid mit der in Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID Nr. 3 gezeigten Sequenz
unter hochstringenten Bedingungen zu hybridisieren. Die vorliegende
Erfindung umfasst Polynucleotide, die für Phenol-oxidierende Enzyme
kodieren, die zumindest 65 % Identität, zumindest 70 %, zumindest 75
% Identität,
zumindest 80 % Identität,
zumindest 85 % Identität,
zumindest 90 % Identität
oder zumindest 95 % Identität
mit dem Polynucleotid aufweisen, das die in Seq.-ID Nr. 1 offenbarte
Sequenz aufweist. Die Identität
in Bezug auf die Nucleinsäure
wird mittels des GAP-Programms der GCG-Software (University Research Park,
Madison, Wisconsin) mit den folgenden Parametern gemessen: Gap Weight
= 50; Length Weight = 4; Cap Creation Penalty = 50; und Gap Extension
Penalty = 3. Die vorliegende Erfindung umfasst auch Mutanten, Varianten
und Derivate, umfassend Abschnitte, der Phenol-oxidierenden Enzyme
der vorliegenden Erfindung, solange das mutierte, variierte oder
derivierte Phenol-oxidierende Enzym in der Lage ist, zumindest eine
charakteristische Aktivität
des natürlich
vorkommenden Phenol-oxidierenden Enzyms beizubehalten.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich die Bezeichnung "farbige Verbindung" auf eine Substanz, die Textilien oder
Substanzen Farbe verleiht, was in fleckigem Aussehen resultiert.
Wie im Dictionary of Fiber and Textile Technology (Hoechst Celanese
Corporation (1990), PO-Box 32414, Charlotte NC 28232) definiert,
ist ein Farbstoff eine farbige Verbindung, die mittels chemischer
Reaktion, Absorption oder Dispersion in die Faser eingebunden wird.
Beispiele für
Farbstoffe umfassen Direktblau-Farbstoffe, Säureblau-Farbstoffe, Direktrot-Farbstoffe,
Reaktivblau- und Reaktiv-Schwarzfarbstoffe. Ein Katalog von herkömmlich verwendeten
Textilfarbstoffen ist im Colour Index, 3. Ausgabe, Bd. 1–8, zu finden.
Beispiele für
Substanzen, die zu fleckigem Aussehen führen, sind Polyphenole, Carotenoide,
Anthocyanine, Tannine, Maillard-Reaktionsprodukte
usw.
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Wie
hierin verwendet bedeutet der Ausdruck "die mit einem Farbstoff oder einer farbigen
Verbindung assoziierte Farbe zu modifizieren" oder "die Modifikation der farbigen Verbindung", dass der Farbstoff
oder die Verbindung durch Oxidation, entweder direkt oder indirekt,
so verändert
wird, dass entweder die Farbe modifiziert erscheint, d.h. dass die
Farbe sichtbar schwächer,
blasser, entfärbt,
gebleicht oder entfernt zu sein scheint, oder nicht die Farbe beeinflusst
ist, jedoch die Verbindung so modifiziert wird, dass neuerliche
Farbstoffablagerung verhindert wird. Die vorliegende Erfindung umfasst
Modifikationen der Farbe durch jedes beliebige Mittel, umfassend
beispielsweise die vollständige
Entfernung der farbigen Verbindung von einem Fleck auf einem Stoffstück durch
jedes beliebige Mittel sowie eine Reduktion der Farbintensität oder eine
Veränderung
der Farbe der Verbindung.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich die Bezeichnung "Mutanten oder Varianten" im Zusammenhang
mit Phenol-oxidierenden Enzymen auf Phenol-oxidierende Enzyme, die
durch Änderung
der natürlich
vorkommenden Aminosäuresequenz
und/oder deren Struktur erhalten wurden, beispielsweise durch Änderung
der DNA-Nucleotidsequenz des Strukturgens und/oder durch direkte
Substitution und/oder Änderung
der Aminosäuresequenz
und/oder Struktur des Phenol-oxidierenden Enzyms. Die Bezeichnung
Phenol-oxidierendes Enzym-"Derivat" bezieht sich wie
hierin verwendet auf einen Abschnitt oder ein Fragment der natürlich vorkommenden
oder variierten Aminosäuresequenz
des Phenol-oxidierenden Enzym mit voller Länge, der/das zumindest eine
Aktivität
des natürlich
vorkommenden Phenol-oxidierenden Enzyms beibehält. Wie hierin verwendet beziehen
sich die Bezeichnungen "Mutanten
und Varianten" im
Zusammenhang mit Mirkoorganismenstämmen auf Zellen, die aus einem
natürlichen
Isolat erhalten auf gewisse Weise geändert wurden, die beispielsweise
eine geänderte
DNA-Nucleotidsequenz aufweisen, beispielsweise des Strukturgens,
das für
das Phenol-oxidierende Enzym kodiert; oder auf Zellen mit anderen Änderungen,
die die Expression von Phenol-oxidierendem Enzym beeinflussen.
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Die
Bezeichnung "Verstärker" oder "Vermittler" bezieht sich auf
jede beliebige Verbindung, die in der Lage ist, die mit einem Farbstoff
oder einer farbigen Verbindung assoziierte Farbe in Verbindung mit
einem Phenol-oxidierenden Enzym zu modifizieren, oder auf eine Verbindung,
die die Oxidationsaktivität
des Phenol-oxidierenden Enzyms verstärkt. Das Verstärkungsmittel
ist typischerweise eine organische Verbindung.
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Phenol-oxidierende
Enzyme
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Die
Phenol-oxidierenden Enzyme der vorliegenden Erfindung funktionieren
durch Katalyse von Redox-Reaktionen, d.h. über Transfer von Elektronen
von einem Elektronendonor (üblicherweise
eine Phenolverbindung) auf molekularen Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid
(der/das als Elektronenakzeptor wirkt), der/das zu Wasser reduziert
wird. Beispiele für
solche Enzyme sind Laccasen (EC 1.10.3.2), Bilirubinoxidasen (EC 1.3.3.5),
Phenoloxidasen (EC 1.14.18.1) und Catecholoxidasen (EC 1.10.3.1).
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Für Phenol-oxidierende
Enzyme kodierende Nucleinsäure
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Polynucleotide, die für Phenol-oxidierende
Enzyme kodieren, die aus Stachybotrys-Spezies erhältlich sind,
worin die Polynucleotide zwischen zumindest 65 % und 100 % Identität, d.h.
zumindest 65 % Identität,
zumindest 70 % Identität,
zumindest 75 % Identität,
zumindest 80 % Identität,
zumindest 85 % Identität,
zumindest 90 % Identität
und zumindest 95 % Identität,
mit der in Seq.-ID Nr. 3 offenbarten Polynucleotidsequenz aufweisen,
solange das durch das Polynucleotid kodierte Enzym in der Lage ist,
die mit Farbstoffen und farbigen Verbindungen assoziierte Farbe
zu modifizieren. In einer Ausführungsform
weist das Phenol-oxidierende Enzym die in Seq.-ID Nr. 3 oder Seq.-ID
Nr. 1 gezeigte Polynucleotidsequenz auf oder weist die in Stachybotrys
chartarum mit der MUCL-Zugriffsnummer 38898 enthaltene Polynucleotidsequenz
auf. Für
Fachleute versteht es sich, dass aufgrund der Degeneration des genetischen
Codes zahlreiche Polynucleotide für das in Seq.-ID Nr. 2 offenbarte
Phenol-oxidierende Enzym kodieren können. Die vorliegende Erfindung
umfasst alle derartigen Polynucleotide.
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Die
Nucleinsäure,
die für
ein Phenol-oxidierendes Enzym kodiert, kann mittels herkömmlicher
Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, erhalten
werden, beispielsweise klonierte DNA (z.B. eine DNA-"Bibliothek") durch chemische
Synthese, durch cDNA-Klonieren, durch PCR oder durch das Klonieren von
genomischer DNA oder Fragmenten davon, gereinigt aus einer gewünschten
Zelle wie beispielsweise einer Stachybotrys-Spezies (siehe beispielsweise
Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Auflage,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York
(1989); D.M. Glover (Hrsg.), DNA Cloning: A Practical Approach,
MRL Press, Ltd., Oxford, U.K., Bd. I, II (1985)). Nucleinsäuresequenzen, die
von genomischer DNA abgeleitet sind, können zusätzlich zu Kodierregionen Regulatorregionen
aufweisen. Unabhängig
von ihrer Quelle sollte die isolierte Nucleinsäure, die für ein Phenol-oxidierendes Enzym
der vorliegenden Erfindung kodiert, zur Fortpflanzung des Gens molekular
in einen geeigneten Vektor kloniert werden.
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Im
Rahmen des molekularen Klonierens des Gens aus genomischer DNA werden
DNA-Fragmente gebildet, von denen manche für das gewünschte Gen kodieren. Die DNA
kann an spezifischen Stellen unter Verwendung verschiedener Restriktions enzyme
gespalten werden. Alternativ dazu kann DNase in Gegenwart von Mangan
verwendet werden, um die DNA zu fragmentieren, oder die DNA kann,
beispielsweise durch Beschallung, physisch geschert werden. Die
linearen DNA-Fragmente können
anschließend
je nach Größe mittels
herkömmlicher
Verfahren, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Agarose- und Polyacrylamid-Gelelektrophorese und Säulenchromatographie,
getrennt werden.
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Nachdem
die Nucleinsäurefragmente
gebildet wurden, kann die Identifikation des spezifischen DNA-Fragments,
das für
ein Phenol-oxidierendes Enzym kodiert, auf zahlreiche verschiedene
Weisen erfolgen. Beispielsweise kann ein Phenol-oxidierendes Enzym,
das für
das Gen der vorliegenden Erfindung oder seine spezifische RNA kodiert,
oder ein Fragment davon, wie beispielsweise eine Sonde oder ein
Primer, isoliert und markiert werden, um anschließend in
Hybridisierungstests verwendet zu werden, um ein gebildetes Gen
nachzuweisen (W. Benton und R. Davis, Science 196, 180 (1977); M.
Grunstein & D.
Hogness, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 72, 3961 (1975)). Diese DNA-Fragmente,
die substanzielle Sequenzähnlichkeit
mit der Sonde aufweisen, hybridisieren unter hochstringenten Bedingungen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Phenol-oxidierende Enzyme, erhältlich aus
Stachybotrys-Spezies, die durch Nucleinsäure-Hybridisierungsverfahren
unter Verwendung von Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID Nr. 3 als eine Sonde
oder Primer und Screening von Nucleinsäure entweder genomischen oder
cDNA-Ursprungs identifiziert werden. Nucleinsäure, die für Phenol-oxidierende Enzyme
kodiert, die aus Stachybotrys-Spezies erhältlich sind und zumindest 65
% Identität
mit Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID Nr. 3 aufweisen, kann durch DNA-DNA-
oder DNA-RNA-Hybridisierung oder -Amplifikation unter Verwendung
von Sonden, Abschnitten oder Fragmenten von Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID
Nr. 3 nachgewiesen werden. Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Detektion von Nucleinsäure bereit, die für ein Phenol-oxidierendes
Enzym kodiert, das Teil der vorliegenden Erfindung ist, umfassend
das Hybridisieren eines Teils einer oder einer gesamten Nucleinsäuresequenz aus
Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID Nr. 3 mit Stachybotrys-Nucleinsäure entweder
genomischen oder cDNA-Ursprungs.
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Demgemäß liegen
Polynucleotidsequenzen im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung,
die in der Lage sind, an die in Seq.-ID Nr. 3 offenbarte Nucleotidsequenz
unter hochstringenten Bedingungen zu hybridisieren. Hybridisierungsbedingungen
basieren auf der Schmelztemperatur (Tm) des Nucleinsäure-Bindungskomplexes,
wie Berger & Kimmel
(Guide to Molecular Cloning Techniques, Methods in Enzymology, Bd.
152, Academic Press, San Diego, CA (1987)) beschreiben, und verleihen,
wie nachstehend beschrieben wird, eine definierte "Stringenz".
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"Maximale Stringenz" tritt typischerweise
bei etwa Tm –5 °C auf (5 °C unter der
Tm der Sonde); "hohe Stringenz" bei etwa 5 °C bis 10 °C unter Tm; "mittlere Stringenz" bei etwa 10 °C bis 20 °C unter Tm;
und "geringe Strigenz" bei etwa 20 °C bis 25 °C unter Tm.
Beispielsweise sind in der vorliegenden Erfindung die folgenden
Bedingungen relevant für
hohe Stringenz: Hybridisierung erfolgte bei 37 °C in Puffer mit 50 % Formamid,
5× SSPE,
0,5 % SDS und 50 μg/ml
gescherter Hering-DNA. Das Waschen erfolgte einmal bei 65 °C 30 Minuten
lang in Gegenwart von 1 × SSC
und 0,1 % SDS, einmal bei 65 °C
30 Minuten lang in Gegenwart von 0,5 × SSC und 0,1 % SDS und einmal
bei 65 °C
30 Minuten lang in Gegenwart von 0,1 × SSC und 0,1 % SDS; nachstehend
sind Bedingungen für
mittlere Stringenz genannt: Hybridisierung erfolgte bei 37 °C in Puffer,
der 25 % Formamid, 5× SSPE,
0,5 % SDS und 50 μg/ml
gescherte Hering-DNA enthielt. Das Waschen erfolgte einmal, bei
50 °C 30
Minuten lang in Gegenwart von 1 × SSC und 0,1 % SDS, einmal
bei 50 °C
30 Minuten lang in Gegenwart von 0,5 × SSC und 0,1 % SDS; im Folgenden
sind die Bedingungen für
geringe Stringenz genannt: Hybridisierung erfolgte bei 37 °C in Puffer,
der 25 % Formamid, 5× SSPE,
0,5 % SDS und 50 μg/ml gescherte
Hering-DNA enthielt. Das Waschen erfolgte einmal bei 37 °C 30 Minuten
lang in Gegenwart von 1 × SSC
und 0,1 % SDS und einmal bei 37 °C
30 Minuten lang in Gegenwart von 0,5 × SSC und 0,1 % SDS. Eine Nucleinsäure, die
in der Lage ist, an eine Nucleinsäuresonde unter hochstringenten
Bedingungen zu hybridisieren, weist etwa 80 % bis 100 % Identität zur Sonde
auf; eine Nucleinsäure,
die in der Lage ist, an eine Nucleinsäurensonde unter mittelstringenten
Bedingungen zu hybridisieren, weist etwa 50 % bis etwa 80 % Identität zur Sonde
auf. Die hierin verwendete Bezeichnung "Hybridisierung" soll "das Verfahren, mittels dessen sich ein
Nucleinsäurestrang
mit einem komplementären
Strang über
Basenpaarung verbindet" (J. Coombs,
Dictionary of Biotechnology, Stockton Press, New York, NY (1994)),
einschließen.
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Das
Amplifikationsverfahren wurde im Rahmen von Polymerasekettenreaktion-(PCR-) Verfahren durchgeführt, wie
sie von C.W. Dieffenbach und G.S. Dveksler (PCR Primer, a Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Press, Plainview, NY (1995)) beschrieben
werden. Eine Nucleinsäuresequenz
mit zumindest 10 Nucleotiden und bis zu etwa 60 Nucleotiden aus
Seq.-ID Nr. 3, vorzugsweise mit etwa 12 bis 30 Nucleotiden, und noch
bevorzugter mit etwa 25 Nucleotiden, können als PCR-Primer verwendet
werden.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zum Isolieren eines Nucleinsäurekonstrukts
der Erfindung aus einer cDNA oder einer genomischen Bibliothek erfolgt
mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) unter Verwendung von degenerierten
Oligonucleotidsonden, die auf Grundlage der Aminosäuresequenz
des Proteins gebildet wurden, die die in Seq.-ID Nr. 2 gezeigte
Aminosäuresequenz
aufweist. Beispielsweise kann PCR unter Verwendung der im US-Patent
Nr. 4.683.202 beschriebenen Verfahren durchgeführt werden.
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Expressionssysteme
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Die
vorliegende Erfindung stellt Wirtszellen, Expressionsverfahren und
Systeme zur Produktion von Phenol-oxidierenden Enzymen in Wirts-Mikroorganismen
wie beispielsweise Pilzen, Hefe und Bakterien bereit. Nachdem die
für ein
Phenol-oxidierendes Enzym der vorliegenden Erfindung kodierende
Nucleinsäure
erhalten wurde, können
rekombinante Wirtszellen, die Nucleinsäure enthalten, unter Anwendung
von auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Verfahren konstruiert
werden. Verfahren der Molekularbiologie sind in Sambrook et al.,
Molecular Biology Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY (1989), offenbart.
Für Phenol-oxidierende
Enzyme kodierende Nucleinsäure,
die zwischen zumindest 65 % und 100 %, zumindest 65 %, zumindest
70 %, zumindest 75 %, zumindest 80 %, zumindest 85 %, zumindest
90 % und zumindest 95 % Identität
mit der Nucleinsäure
aus Seq.-ID Nr. 1 oder Seq.-ID Nr. 3, gemessen mit dem GAP-Programm
der GCG-Software (University Research Park, Madinson, Wisconsin) mit
den folgenden Parametern: Gap Weight = 50; Length Weight = 4; Cap
Creation Penalty = 50; und Gap Extension Penalty = 3, aufweist,
wird erhalten und unter Verwendung geeigneter Vektoren zu einer
Wirtszelle transformiert. Zahlreiche verschiedene Vektoren und.
Transformations- und Expressionskassetten, die zum Klonieren, zur
Transformation und Expression in Pilzen, Hefe und Bakterien geeignet
sind, sind Fachleuten bekannt.
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Typischerweise
enthält
der Vektor oder die Kassette Sequenzen, die Transkription und Translation
der Nucleinsäure
steuern, einen selektierbaren Marker und Sequenzen, die autonome
Replikation oder chromosomale Integration ermöglichen. Geeignete Vektoren
umfassen eine Region 5' des
Gens, die Transkriptionsstartkontrollen in sich trägt, und
eine Region 3' des
DNA-Fragments, die die Transkriptionstermination kontrolliert. Diese
Kontrollregionen können
von Genen abgeleitet sein, die zum Wirt homolog oder heterolog sind,
solange die ausgewählte
Kontrollregion in der Lage ist, in der Wirtszelle zu funktionieren.
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Startkontrollregionen
oder Promotoren, die nützlich
sind, um Expression der Phenol-oxidierenden
Enzyme in einer Wirtszelle zu steuern, sind Fachleuten bekannt.
Praktisch ist jeder beliebige Promotor, der in der Lage ist, diese
Phenol-oxidierenden Enzyme zu steuern, für die vorliegende Erfindung
geeignet. Nucleinsäure, die
für das
Phenol-oxidierende Enzym kodiert, ist für wirksame Expression der oxidativen
oder reduzierenden Enzyme durch Startcodons operabel an Expressionskontrollregionen
gebunden. Nachdem geeignete Kassetten konstruiert wurden, werden
sie verwendet, um die Wirtszelle zu transformieren.
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Allgemeine
Transformationsverfahren werden in Current Protocols In Molecular
Biology (Bd. 1, Ausubel et al. (Hrsg.), John Wiley & Sons, Inc., Kapitel
9 (1987)) beschrieben und umfassen Calciumphosphatverfahren, Transformation
unter Verwendung von PEG und Elektroporation. Für Aspergillus und Trichoderma kann
PEG- und Calcium-vermittelte Transformation verwendet werden (Finkelstein,
DB, Transformation. In: Biotechnology of Filamentous Fungi. Technology
and Produkts (Finkelstein & Bill
(Hrsg.)), 113, 156 (1992)). Elektroporation von Protoplasten wird
in Finkelstein, DB, Transformation. In: Biotechnology of Filamentous
Fungi. Technology and Pro ducts (Finkelstein & Bill (Hrsg.)), 113 – 156 (1992)
offenbart. Mikroprojektions-Beschuss von Konidia wird in Fungaro
et al., Transformation of Aspergillus ridulans by microprojection
bombardment on intact conidia. FEMS Microbiology Letters 125, 293-298
(1995), beschrieben. Agrobacterium-vermittelte Transformation wird
in Groot et al., Agrobacterium tumefaciens-mediated transformation
of filamentous fungi, Nature Biotechnologie 16, 839-842 (1998),
offenbart. Zur Transformation von Saccharomyces sind Fachleuten
Lithiumacetat-vermittelte Transformation und PEG- und Calcium-vermittelte Protoplastentransformation
sowie Elektroporationverfahren bekannt.
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Wirtszellen,
die die Kodiersequenz für
ein Phenol-oxidierendes Enzym der vorliegenden Erfindung enthalten
und das Protein exprimieren, können
durch vielzählige
Verfahren, die Fachleuten bekannt sind, identifiziert werden. Diese
Verfahren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierung
und Proteinbioassay- oder Immunoassay-Verfahren, die Membran-basierte,
Lösungs-basierte oder
Chip-basierte Verfahren zur Detektion und/oder Quantifizierung der
Nucleinsäure
oder des Proteins umfassen.
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Wie
hierin beschrieben wurde die genomische Sequenz (Seq.-ID Nr. 3),
die für
aus Stachybotrys chartarum (MUCL 38898) erhältliches Phenol-oxidierendes
Enzym kodiert, isoliert und in Aspergillus niger var. awamori und
Trichoderma reesei exprimiert.
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Aktivität von Phenol-oxidierenden
Enzymen
-
Die
Phenol-oxidierenden Enzyme der vorliegenden Erfindung sind in der
Lage, zahlreiche verschiedene Phenolverbindungen als Elektronendonor
zu verwenden, während
sie für
molekularen Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid als Elektronenakzeptor
sehr spezifisch sind.
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Je
nach dem spezifischen Substrat und den Reaktionsbedingungen, z.B.
Temperatur, Gegenwart oder Abwesenheit von Verstärkern usw., hat jede Oxidationsreaktion
von Phenol-oxidierendem Enzym ihren optimalen pH.
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Anwendungen
von Polyphenol-oxidierenden Enzymen
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Wie
nachstehend beschrieben sind die Stachybotrys-Phenol-oxidierenden
Enzyme der vorliegenden Erfindung in der Lage, zahlreiche verschiedene
Farbstoffe und farbige Verbindungen mit verschiedenen chemischen
Strukturen unter Verwendung von Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid
als Elektronenakzeptor zu oxidieren. Demgemäß werden Phenol-oxidierende
Enzyme der vorliegenden Erfindung bei Anwendungen verwendet, bei
denen es wünschenswert
ist, die mit Farbstoffen oder farbigen Verbindungen assoziierte
Farbe zu modifizieren, beispielsweise beim Reinigen, zur Entfernung
von Speiseflecken aus Stoffen; und für Anwendungen mit Textilien,
Papier und Zellstoff. Ein Vermittler oder Verstärker kann erforderlich sein,
um gewünschte Wirkung
zu erzielen.
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Farbige Verbindungen
-
In
der vorliegenden Erfindung können
zahlreiche farbige Verbindungen Ziele für Oxidation durch Phenol-oxidierende
Enzyme der vorliegenden Erfindung sein. Beispielsweise können in
Reinigungsanwendungen farbige Substanzen, die als Flecken auf Stoffen
auftreten können,
ein Ziel sein. Mehrere Arten oder Klassen farbiger Substanzen können in
Form von Flecken auftreten, wie beispielsweise Porphyrin-abge leitete
Strukturen wie Häm
in Blutflecken oder Chlorophyll in Pflanzen; Tannine und Polyphenole
(siehe P. Ribéreau-Gayon, Plant
Phenolics, Ed. Oliver & Boyd,
Edinburgh, 169-198 (1972)), die in Teeflecken, Weinflecken, Bananenflecken,
Pfirsichflecken auftreten; Carotenoide, die farbigen Substanzen,
die in Tomaten (Lycopin, rot), Mango (Carotin, orange-gelb) auftreten
(G.E. Bartley et al., The Plant Cell, Bd. 7, 1027-1038 (1995));
Anthocyanine, die stark gefärbten
Moleküle,
die in vielen Früchten
und Blumen auftreten (P. Ribéreau-Gayon,
Plant Phenolics, Hrsg. Oliver & Boyd,
Edinburgh, 135-169 (1972)); und Maillard-Reaktionsprodukte, die
gelb/braun-gefärbten
Substanzen, die beim Erhitzen von Gemischen von Kohlehydratmolekülen in Gegenwart
von Protein/Peptid-Strukturen, beispielsweise von Speiseölen, auftreten.
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Verstärker
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Ein
Phenol-oxidierendes Enzym der vorliegenden Erfindung kann so wirken,
dass es die mit Farbstoffen oder farbigen Verbindungen assoziierte
Farbe, je nach den Eigenschaften der Verbindung in Gegenwart oder
Abwesenheit von Verstärkern,
modifiziert. Ist eine Verbindung in der Lage, als ein direktes Substrat
für das
Phenol-oxidierende Enzym zu wirken, wird das Phenol-oxidierende
Enzym die mit einem Farbstoff oder einer farbigen Verbindung assoziierte
Farbe in Abwesenheit eines Verstärkers
modifizieren, wobei ein Verstärker
für optimale
Aktivität
des Phenol-oxidierenden Enzyms stets bevorzugt werden kann. Für andere
farbige Verbindungen, die nicht in der Lage sind, als direktes Substrat
für das
Phenol-oxidierende Enzym so wirken, oder die für das Phenol-oxidierende Enzym
nicht direkt zugänglich
sind, ist für
optimale Aktivität
des Phenol-oxidierenden Enzyms und Modifikation der Farbe ein Verstärker erforderlich.
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Verstärker werden
beispielsweise in der WO 95/01426, veröffentlicht am 12. Januar 1995;
der WO 96/06930, veröffentlicht
am 7. März
1996; und der WO 97/11217, veröffentlicht
am 27. März
1997, beschrieben. Verstärker
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Phenothiazin-10-propionsäure (PTP),
10-Methylphenothiazin (MPT), Phenoxazin-10-propionsäure (PPO),
10-Methylphenoxazin (MPO), 10-Ethylpheno thiazin-4-carbonsäure (EPC),
Acetosyringon, Syringaaldehyd, Methylsyringat und 2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonat
(ABTS).
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Kulturen
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst Stachybotrys-Stämme und natürliche Isolate sowie Derivate
solcher Stämme
und Isolate, wie beispielsweise Stämme der Spezies Stachybotrys
parvispora, insbesondere einschließlich Stachybotrys parvispora
var. hughes MUCL 38996; Stämme
der Spezies Stachybotrys chartarum, insbesondere einschließlich Stachybotrys
chartarum MUCL 38898; S. parvispora MUCL 9485; S. chartarum MUCL
30782; S. kampalensis MUCL 39090; S. theobromae MUCL 39293; und
Stämme
der Spezies S. bisbyi, S. cylindrospora, S. dichroa, S. oenanthes
und S. nilagerica, die Phenol-oxidierende Enzyme der vorliegenden Erfindung
produzieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt biologisch reine Kulturen neuer Stämme der
Gattung Stachybotrys bereit, und insbesondere im Wesentlichen biologisch
reine Kulturen der Stämme
Stachybotrys parvispora MUCL 38996 und Stachybotrys chartarum MUCL
38898, aus denen Phenol-oxidierende Enzyme gereinigt werden können.
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Reinigung
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Die
Phenol-oxidierenden Enzyme der vorliegenden Erfindung können durch
Kultivieren von Stachybotrys-Stämmen,
die Phenol-oxidierende Enzyme produzieren (wie beispielsweise S.
parvispora MUCL 38996, S. chartarum MUCL 38898), unter aeroben Bedingungen
in Nährmedium,
das assimilierbaren Kohlenstoff und Stickstoff zusammen mit (einem)
anderen essentiellen Nährstoffen)
enthält,
produziert werden. Das Medium kann gemäß den auf dem Gebiet der Erfindung
bekannten Prinzipien zusammengesetzt werden.
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Während des
Kultivierens sekretieren die Phenol-oxidierendes Enzym produzierenden
Stämme
Phenol-oxidierendes Enzym extrazellulär. Dies ermöglicht das Isolieren und die
Reinigung (Gewinnung) des Phenol-oxidierenden Enzyms beispielsweise
durch Abtrennen der Zellmasse aus einem Kulturmedium (z.B. durch Filtration
oder Zentrifugation). Das resultierende zellfreie Kulturmedium kann
als solches verwendet werden oder kann, falls gewünscht, zuerst
konzentriert werden (z.B. durch Eindampfen oder Ultrafiltration).
Falls gewünscht
kann das Phenol-oxidierende Enzym anschließend vom zellfreien Medium
getrennt und bis zu einem gewünschten
Reinheitsgrad mittels herkömmlicher
Verfahren, z.B. mittels Säulenchromatographie,
gereinigt werden.
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Die
Phenol-oxidierenden Enzyme der vorliegenden Erfindung können aus
dem Kulturmedium, in das sie durch Konzentration des Überstandes
der Wirtskultur extrazellulär
sekretiert wurden, isoliert und gereinigt werden, woraufhin Ammoniumsulfat-Fraktionierung und
Gelpermeations-Chromatographie durchgeführt werden.
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Die
Phenol-oxidierenden Enzyme der vorliegenden Erfindung können gemäß ihren
beabsichtigten Verwendungszwecken formuliert und verwendet werden.
In dieser Hinsicht kann das Phenol-oxidierende Enzym, sofern es
in einer Waschmittelzusammensetzung verwendet wird, unter Verwendung
des im US-Patent Nr. 4.689.297 beschriebenen Verfahrens direkt aus
dem Fermentationsmedium als beschichteter Feststoff formuliert werden.
Weiters kann, falls gewünscht,
das Phenol-oxidierende Enzym in einer flüssigen Form mit einem geeigneten
Träger
formuliert werden. Das Phenol-oxidierende Enzym kann auf Wunsch
auch immobilisiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Expressionsvektoren und rekombinante
Wirtszellen, die ein Stachybotrys-Phenol-oxidierendes Enzym der
vorliegenden Erfindung umfassen, und die darauffolgende Reinigung
des Phenol-oxidierenden Enzyms aus der rekombinanten Wirtszelle.
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Enzym-Zusammensetzungen
-
Ein
Phenol-oxidierendes Enzym der vorliegenden Erfindung kann verwendet
werden, um beispielsweise enzymatische Zusammensetzungen zur Verwendung
in Waschmittel- oder Reinigungszusammensetzungen; bei Textilien,
d.h. beim Behandeln, Verarbeiten, Veredeln, Polieren oder Produzieren
von Fasern; bei der Produktion von Papier und Zellstoff; und bei
Anwendungen zur Stärkeverarbeitung
verwendet werden. Enzymatische Zusammensetzungen können auch
zusätzliche
Komponenten wie beispielsweise für
Formulierungen oder als Leistungsverstärker umfassen.
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Beispielsweise
kann eine Waschmittelzusammensetzung zusätzlich zum Phenol-oxidierenden
Enzym herkömmliche
Waschmittelkomponenten wie beispielsweise Tenside, Aufbaumittel
und weiter Enzyme wie z.B. Proteasen, Amylasen, Lipasen, Cutinasen,
Cellulasen oder Peroxidasen, umfassen. Andere Komponenten umfassen
Verstärker,
Stabilisatoren, Bakterizide, optische Aufheller und Dufstoffe. Die
enzymatischen Zusammensetzungen können in jeder geeigneten äußeren Form
vorliegen, wie beispielsweise als Pulver, als wässrige oder nicht wässrige Flüssigkeit,
als Paste oder als Gel.
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Im
Anschluss an die Beschreibung der Phenol-oxidierenden Enzyme der
vorliegenden Erfindung werden nun die folgenden Beispiele zum Zwecke
der Veranschaulichung dargestellt und sind weder als Einschränkung gedacht
noch sollten sie als solche verstanden werden. Verdünnungen,
Mengen usw., die hierin als Prozentsätze dargestellt sind, sind,
sofern nichts anderes angegeben wird, als Prozentsätze Gewicht
pro Volumen (Gew./Vol.) zu verstehen. Verdünnungen, Mengen usw., die hierin
als Vol.-% angegeben sind, beziehen sich auf Prozentsätze Volumen
pro Volumen. Hierin erwähnte
Temperaturen sind stets in Grad Celsius (C) angegeben. Fachleute
können
die Art und das Verfahren der Durchführung der vorliegenden Erfindung
unter Verweis auf die folgenden Beispiele besser verstehen, wobei
die Beispiele keinesfalls den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
oder der beiliegenden Ansprüche
einschränken
sollen.
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Beispiel 1
-
Reinigung
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Reinigung des Stachybotrys-chartarum-Phenol-oxidierenden Enzyms,
das die in 2 gezeigte Sequenz aufweist.
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Stachybotrys
chartarum wurde auf PDA-Platten (Difco) etwa 5–10 Tage lang gezüchtet. Ein
Teil der Plattenkultur (etwa ¾ × ¾ Zoll)
wurde verwendet, um 100 ml von PDB (Kartoffel-Glucose-Nährmedium)
in einem 500-ml-Schüttelkolben
zu inokulieren. Der Kolben wurde bei 26 bis 28 °C, 150 U/min, 3 bis 5 Tage lang inkubiert,
bis gutes Wachstum erreicht war.
-
Die
Nährmediumkultur
wurde dann in 1 l PDB in einem 2,8-l-Schüttelkolben inokuliert. Der
Kolben wurde bei 26 bis 28 °C,
150 U/min, 2 bis 4 Tage lang inkubiert, bis gutes Wachstum erreicht
war.
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Ein
10-l-Fermenter, der ein Produktionsmedium enthielt, wurde vorbereitet
(und enthielt in Gramm/Liter die folgenden Komponenten: Glucose
15; Lecithin 1,51; t-Aconitsäure
1,73; KH2PO4 3;
MgSO4.7H2O 0,8; CaCl2.2H2O 0,1; Ammoniumtartrat
1,2; Sojapepton 5; Staley 7359; Benzylalkohol 1; Tween 20 1; Nitrilotriessigsäure 0,15;
MnSO4.7H2O 0,05;
NaCl 0,1; FeSO4.7H2O
0,01; CoSO4 0,01; CaCl2.2H2O 0,01; ZnSO4.7H2O 0,01; CuSO4 0,001;
ALK(SO4)2.12H2O
0,001; H3BO3 0,001;
NaMoO4.2H2O 0,001).
Der Fermenter wurde anschließend
mit der 1-l-Nährmediumkultur
beimpft, und Fermentation wurde bei 28 °C 60 Stunden lang unter einem
konstanten Luftstrom von 5,0 l/min und einem konstanten Schütteln von
120 U/min durchgeführt.
Der pH wurde auf 6,0 gehalten.
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Die
Zellen aus einem Liter Nährmedium
wurden durch Zentrifugation aus dem Fermentationsnährmedium
entfernt, und der Überstand
wurde mittels Filtrieren durch ein DE-Filter weiter geklärt. Die
niedermolekularen Salze wurden durch Diafiltration gegen 4 Volumen
eines Puffers, der 20 mM MOPS enthielt, eingestellt auf pH 7,0,
unter Verwendung einer Amicon-YM10-Membran entfernt.
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Eine
Ionenaustauschsäule,
die 25 ml Poros-HG-20-Harz enthielt, wurde verwendet, um das Enzym
zu reinigen. Die Säule
wurde zuerst mit 5 Säulenvolumina
(125 ml) von 20 mM MOPS, pH 7,0, äquilibriert. 5 ml der Probe,
die 5–10
mg Gesamtprotein enthielten, wurden auf die Säule geladen. Die Säule wurde
dann mit 3 Säulenvolumina
des MOPS-Puffers gewaschen und anschließend mit einem Gradienten von
0–0,5
M Ammoniumsulfat in einem Volumen von 250 ml eluiert. Die Durchflussgeschwindigkeit
betrug 10 ml/min. Fraktionen wurden in 5-ml-Volumina abgenommen.
Jede Fraktion wurde mittels des ABTS-Verfahrens auf Phenaloxidase-Aktivität getestet.
Die Fraktionen, die ABTS-Aktivität
aufwiesen, wurden Elektrophorese auf SDS-PAGE unterzogen. Die Banden
auf dem Gel, die der ABTS-Aktivität entsprachen, wurden ausgeschnitten,
und die Aminosäuresequenz
wurde bestimmt.
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Die
nachstehend dargestellten Daten stammen von einem anderen Reinigungsdurchgang
und zeigen die Gegenwart von Stachybotrys-Oxidase-B-Bande auf einer
SDS-PAGE. Bei dieser Reinigung wurde Rohmaterial aus der Fermentation
auf einer Ionenaustauschsäule
unter Verwendung von HQ20 gereinigt. Die Fraktionen wurden anfänglicher
nicht-denaturierender (nativer) Gelelektrophorese auf 4- bis 20%igem
Tris-Glycin-Gel unterzogen. Proben wurden mit Elektrophorese-Farbmarker
verdünnt,
und der Laufpuffer war Lämmli-Puffer.
Dieses Ausgangsgel zur Untersuchung der Reinheit wurde an allen
Fraktionen des Elutions-Peaks von Interesse angewandt, und das resultierende
Gel wurde silbergefärbt.
Das zweite Gel zur Bestätigung
des aktiven Proteins wurde mit jeder zweiten Fraktion desselben
Peaks verwendet und bei pH 7 und pH 10 mit ABTS überschichtet. Für die ABTS-Deckschicht
wurden 4,5 mM ABTS mit pH 7 und pH 10 (pH 7 mit 50 mM Natriumacetat
und pH 10 mit 50 mM Natriumborat) hergestellt. Das Gel wurde in
zwei Teile für
die Deckschicht geteilt: die Spuren 1–5 wurden mit pH 7 überschichtet,
und die Spuren 6–10
wurden mit pH 10 überschichtet. Die
Banden, die in Bezug auf ABTS positiv waren, wurden ausgeschnitten
und mit Lämmli-Puffer
und Elektrophorese-Farbmarker, der BME enthielt, homogenisiert.
Proben wurden dann 5 Minuten lang auf 100 °C erhitzt und auf ein 4- bis
20%iges Tris-Glycin-Gradientengel geladen. Der Laufpuffer war Lämmli mit
20 % SDS. Das Gel wurde dann silbergefärbt.
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Die
Resultate des anfänglichen
denaturierenden Gels, des ABTS-überschichteten
Gels und der SDS-PAGE-Gele sind in den 8, 9 bzw. 10 dargestellt.
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Beispiel 2
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Aminosäure-Sequenzanalyse von Phenol-oxidierendem
Enzym von Stachybotrys-chartarum
-
Stachybotrys-charatrum-Phenol-oxidierendes
Enzym, hergestellt wie in Beispiel 1, wurde SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
unterzogen und isoliert. Die isolierte Fraktion wurde mit Harnstoff
und Iodacetamid behandelt und mit dem Enzym endo-LysC verdaut. Die aus dem endoLysC-Verdau
resultierenden Fragmente wurden mittels HPLC (Umkehrphasen-Monobor-C18-Säule, CH3CN-Gradient) getrennt und in einer Multititerplatte
gesammelt. Die Fraktionen wurden durch MALDI zur Massenbestimmung
analysiert und über Edman-Abbau
sequenziert. Die folgenden Aminosäuresequenzen wurden bestimmt
und sind in Amino-Terminus-zu-Carboxyl-Terminus-Ausrichtung dargestellt:
Die folgenden Aminosäuresequenzen
wurden bestimmt und sind in Amino-Terminus-zu-Carboxyl-Terminus-Ausrichtung
dargestellt:
N' FVNSGENTSPNSVHLHGSFSR
C'
N' GVEPYEAAGLKDVVWLAR
C'
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Beispiel 3
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Klonieren
genomischer Nucleinsäure
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Zwei
degenerierte Primer wurden auf Grundlage der Peptidsequenzen, die
in Beispiel 2 bereitgestellt sind, entworfen. Primer 1 enthält die folgende
Sequenz: GTC AACAGTGGNGARAAYAC und Primer 2 enthält die folgende Sequenz: GCGGCCTCATANGGCTCNAC,
worin N für
ein Gemisch aus allen vier Nucleotiden (A, T, C und G) steht, R
für ein
Gemisch aus A und G steht und Y für ein Gemisch aus T und C steht.
-
Zur
Isolierung genomischer DNA, die für Phenol-oxidierendes Enzym
kodiert, wurde DNA, die aus Stachybotrys chartarum (MUCL Nr. 38898)
isoliert war, als eine Matrize für
PCR verwendet. Die DNA wurde 100fach mit Tris-EDTA-Puffer auf eine
Endkonzentration von 88 ng/μl
verdünnt.
10 μl verdünnter DNA
wurden dem Reaktionsgemisch zugesetzt, das 0,2 mM von jedem Nucleotid
(A, G, C und T), 1 × Reaktionspuffer,
0,542 μg
Primer 1 und 0,62 μg
Primer 2 in insgesamt 100 μl
Reaktionsgemisch in einem Eppendorf-Röhrchen enthielt. Nach 5-minütigem Erhitzen
des Gemischs auf 100 °C
wurden dem Reaktionsgemisch 2,5 Einheiten von Taq-DNA-Polymerase
zugesetzt. Die PCR-Reaktion wurde bei 95 °C 1 Minute lang durchgeführt, der
Primer wurde an die Matrize bei 50 °C 1 Minute lang anelliert, und
Extension erfolgte bei 72 °C
1 Minute lang. Dieser Kreislauf wurde 30-mal mit einem zusätzlichen
Extensionszyklus bei 68 °C
7 Minuten lang wiederholt. Das durch Agarosegel nachgewiesene PCR-Fragment
enthielt ein Fragment von etwa 1,3 kB, das anschließend in den
Plasmidvektor pCR-II (Invitrogen) kloniert wurde. Der 1,3-kB-Insert
wurde dann Nucleinsäure-Sequenzierung
unterzogen. Die Sequenzdaten zeigten, dass es das Gen war, das für Stachybotrys-chartarum-Phenoloxidase-B
kodiert, da die abgeleitete Peptidsequenz mit der in Beispiel 2
offenbarten Peptidsequenz, die durch Edman-Abbau sequenziert wurde, übereinstimmte.
Die PCR-Fragmente, die das 5'-Gen
und das 3'-Gen enthielten,
wurden dann unter Verwendung des inversen PCR-Verfahrens mit vier
Primern isoliert, die basierend auf den Sequenzdaten aus dem 1,3-kB-PCR-Fragment abgeleitet
worden waren. 3 zeigt die Volllängen-Genomsequenz
(Seq.-ID Nr. 3) des Stachybotrys-Phenoloxidase-B-Gens (spoB), umfassend
die Promotor- und Stoppsequenzen.
-
Beispiel 4
-
Vergleich
des Phenol-oxidierenden Enzyms B von Stachybotrys charatarum mit
anderen oxidierenden Enzymen
-
Die
translatierte Proteinsequenz (in 2 gezeigt)
(Seq.-ID Nr. 2) wurde als Abfrage verwendet, um DNA und Protein-Datenbanken
zu durchsuchen. Es zeigte, dass Stachybotrys-Oxidase-B in Bezug
auf die Proteinsequenz 67 % Identität mit Bilirubinoxidase aufwies. 4 zeigt
die Sequenzanordnung der zwei Proteine unter Verwendung des GAP-Programms
der GCG-Software (University Research Park, Madison, Wisconsin)
mit den folgenden Parametern: Gap Weight = 12; Length Weight = 4;
Gap Creation Penalty = 8; und Gap Extension Penalty = 2.
-
Beispiel 5
-
Expression von Stachybotrys-Oxidase-B
in Aspergillus niger var. awamori
-
Das
DNA-Fragment, das Nucleinsäure
enthielt, die für
das Stachybotrys-Phenol-oxidierende Enzym B, flankiert durch zwei
neu eingeführte
Restriktionsenzymstellen (BamHI und AgeI), kodiert, wurde durch
PCR isoliert. Dieses PCR-Fragment wurde zuerst in den Plasmid-Vektor
pCR-II kloniert und dann Nucleinsäuresequenzierung unterzogen,
um die Gensequenz (1) zu überprüfen. Dieses DNA-Fragment wurde
dann in die Stelle Bgl-II bis Age-I des Vektors (pGAPT2) kloniert,
um ein Plasmid von pGAPT2-spoB zu schaffen (siehe 5).
Das Expressionsplasmid wurde als pGAPT2-spoB (5)
bezeichnet, das in der Lage ist, sich in das Wirtsgenom zu integrieren.
Das DNA-Fragment, das Nucleinsäure
enthielt, die für
das Stachybotrys-Phenol-oxidierende
Enzym, flankiert mit zwei neu eingeführten Restriktionsenzymstellen
(BamHI und AgeI), kodiert, wurde auch in den Plasmidvektor pRAX1
kloniert, der mit dem Plasmid pGAPT2 identisch ist, unter Ausnahme
eines 5259-bp-HindIII-Fragments
von genomischer DNA-Fragment-AMA1-Sequenz von Aspergillus nidulans
(Molecular Microbiology 19, 565-574 (1996)), das insertiert war.
Das Expressionsplasmid, bezeichnet als pRAX1-sopB (6),
das in der Lage ist, als ein Repli kationsplasmid erhalten zu werden,
wurde dann mittels herkömmlicher
PEG-Verfahren zum Aspergillusstamm GCAP4 (Gene 86, 153-162 (1990))
transformiert. Die Transformanten wurden auf Platten ohne Uridin
ausgewählt.
Drei Transformanten wurden auf Uridinplatten 3 Tage lang gezüchtet. Die
Sporen aus den Transformanten wurden in Wasser mit 0,01 % Tween
80 resuspendiert. Die Sporen (100, 1.000 oder 10.000) wurden den
96-Well-Mikrotiterplatten, die 160 μl PROC-Medium enthielten, zugesetzt.
Nach 5 Tagen Wachstum bei 30 °C
zeigte sich, dass diese Proben ABTS-Aktivitäten aufwiesen. Tausend Sporen
wurden 50 ml PROC-Medium in 250-ml-Schüttelkolben nach 3 Tagen Wachstum
bei 30 °C
zugesetzt, die ABST-Aktivität
belief sich auf 0,33 Einheiten/ml. Nach 4 Tagen Wachstum bei 30 °C belief sich
die ABTS-Aktivität
auf 4,8 Einheiten/ml. Etwa 1,2 Millionen Sporen wurden auch einem
Liter PROC-Medium in einem 2,8-l-Schüttelkolben zugesetzt. Die Produktion
von Stachybotrys-Phenoloxidase-B-Protein erreichte 1 Einheit/ml
am Tag 3 und 4 Einheiten/ml am Tag 4, und Aktivität wurde
im ABTS-Test nachgewiesen.
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Beispiel 6
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Expression
von Phenol-oxidierendem Enzym in Trichoderma reesei
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Das
Expressionsplasmid zur Verwendung bei der Transformation von Trichoderma
reesei wurde wie folgt konstruiert. Die Enden des BamHI-bis-AgeI-Fragments,
das in 5 gezeigt ist und das Gen enthält, das für das Stachybotrys-Phenol-oxidierende
Enzym B kodiert, wurde durch T4-DNA-Polymerase stumpfendig gemacht
und in die PmeI-Restriktionsstelle des Trichoderma-Expressionsvektors,
pTREX, eine modifizierte Version von pTEX, offenbart in der PCT-Anmeldung
Nr. WO 96/23928, insertiert, der einen CBHI-Promotor und -Terminator
für Genexpression
und ein Trichoderma-pyr4-Gen als einen Selektionsmarker für Transformanten enthält. Das
lineare DNA-Fragment, das nur den CBH1-Promotor enthält, das
Phenol-oxidierende Gen (spoB), der CBH1-Terminator und der Selektionsmarker
pyr4 wurden aus einem Gel isoliert und verwendet, um einen auxotrophen
Uridin-Stamm von Trichoderma reesei zu transformieren (siehe US-Patent
Nr. 5.472.864), in dem die vier Haupt-Cellulase gene deletiert sind.
Stabile Transformanten wurden auf Trichoderma-Minimalplatten ohne
Uridin isoliert. Die Transformanten wurden auf 50 ml Proflo-Medium
in Schüttelkolben
4 Tage lang bei 28 °C
bis 30 °C
gezüchtet,
und Expression des Phenol-oxidierenden Enzyms B wurde durch ABTS
wie in Beispiel 8 beschrieben getestet. Proflo-Medium setzt sich
zusammen aus (g/l): Proflo 22,5; Lactose 30,0; (NH4)2SO4 6,5; KH2PO4 2,0; MgSO4.7H2O 0,3; CaCl2 0,2; CaCO3 0,72;
Spurenmetall-Stammlösung
1,0 ml/l und 10 % Tween 80 2,0 ml/l. Die verwendete Spurenmetall-Stammlösung enthielt
(g/l) FeSO4.7H2O
5,0; MnSO4.H2O 1,6; ZnSO4.7H2O 1,4; CoCl2.6H2O 2,8.
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Beispiel 7
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Reinigung
von Stachybotrys-Phenol-Oxidase B
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Das
wie in Beispiel 5 beschrieben erhaltene Stachybotrys-Phenol-Oxidase-B-Kulturnährmedium
wurde aus dem Schüttelkolben
entnommen, auf 4 °C
gekühlt
und in einer Sorval-Zentrifuge 15 Minuten lang bei 10.500 U/min
unter Verwendung eines GAS-Rotors zentrifugiert. Der resultierende Überstand
wurde dann vom Pellet entfernt und durch Ultrafiltration unter Verwendung
einer TFF-Haltevorrichtung und Patrone OF von Millipore Corporation
(6ft^2 PTGC 10K Polyethersulfon Kat.-Nr. CDUF006TG) 6- bis 10fach
konzentriert. Das Konzentrat wurde mit 4 Volumen Di-Wasser durch
Diafiltration gewaschen, was eine Ausbeute zwischen 40–80 % ergab.
Das Material wurde dann wieder zentrifugiert, um die Feststoffe
zu entfernen, und durch ein 0,45-μ-Filter
filtriert. Das Enzym-hältige
Filtrat wurde anschließend
unter Verwendung von Anionenaustausch-Säulenchromatographie weiter
gereinigt. Hierbei wurde eine Q-Sepharose-Anionenaustauschsäule mit 50
mM Kaliumphosphatpuffer, pH 6,9, äquilibriert. Das Konzentrat
(Enzymgemisch, zuvor beschrieben) wurde 1 Teil zu 4 Teile (5 Teile
gesamt) mit 20 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 6,9, verdünnt und
auf die Säule
mit 120 ml/min geladen. Der Großteil
der Verunreinigungen wurde mit 20 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 6,9,
der 300 mM NaCl enthielt, eluiert. Daraufhin wurde die Säule mit
dem Puffer, der 500 mM NaCl enthielt, bei einer Durchflussgeschwindigkeit
von 120 ml/min eluiert. Jeweilige Fraktionen wurden erhalten. Die
je weiligen Fraktionen, die die höchste
Phenol-oxidierende Enzymaktivität
aufwiesen, wurden gepoolt, konzentriert und unter Verwendung eines
Amicon-Konzentrators mit einer YM10-Membran zu Milli-Q diafiltriert.
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Phenol-oxidierende
Enzymaktivität
wurde dann unter Verwendung des herkömmlichen Testverfahrens auf
Grundlage der Oxidation von ABTS, wie in Beispiel 8 beschrieben,
bestimmt. Die so gemessene Enzymaktivität belief sich auf 61,4 Einheiten/ml
bei pH 5 und auf 6,1 Einheiten/ml bei pH 9.
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Beispiel 8
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ABTS-Test
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Das
folgende Beispiel beschreibt den ABTS-Test, der zur Bestimmung von
Phenol-oxidierender
Aktivität
eingesetzt wurde. Der ABTS-Test ist ein spektralphotometrischer
Aktivitätstest,
bei dem die folgenden Reagenzien verwendet werden: Testpuffer =
50 mM Natriumacetat, pH 5,0; 50 mM Natriumphosphat, pH 7,0; 50 mM
Natriumcarbonat, pH 9,0. Das ABTS (2,2'-Azinobis-3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonsäure) war
eine 4,5-mM-Lösung
in destilliertem Wasser. 0,75 ml Testpuffer und 0,1 ml ABTS-Substratlösung werden
kombiniert, vermischt und einer Küvette zugesetzt. Eine Küvette, die
Puffer-ABTS-Lösung
enthielt, wurde als eine Blindprobenkontrolle verwendet. 0,05 ml
Enzymprobe wurden zugesetzt, rasch vermischt und in die die Puffer-ABTS-Lösung enthaltende
Küvette
gefüllt.
Die Geschwindigkeit der Absorptionsänderung bei 420 nm, ΔOD 420/min,
wurde 15 Sekunden lang (oder länger
bei Proben, die Aktivitätsraten
von < 0,1 aufwiesen)
bei 30 °C gemessen.
Enzymproben mit hohen Aktivitätsraten
wurden mit Testpuffer auf ein Niveau zwischen 0,1 und 1 verdünnt.
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Beispiel 9
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Bleichen von
Tomatenflecken
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Verwendung des Stachybotrys-Phenol-oxidierenden
Enzyms mit der in 2 gezeigten Sequenz zum Modifizieren
der mit Tomatenflecken assoziierten Farbe.
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Das
Experiment wurde in 250-ml-Behältern
durchgeführt,
denen 15 ml Waschlösung
zugesetzt wurden (in den Tabellen angegeben). Der pH der Waschlösung wurde
auf pH9 eingestellt. Gereinigte Phenoloxidase aus Stachybotrys wurde
der Waschlösung
mit 6 mg/ml zugesetzt. Als Verstärker
wurde Phenothiazin-10-propionat (PTP) bei einer Dosierung von 250
mM verwendet. Die folgende Formulierung wurde als Waschlösung (2
g/l) verwendet: Waschmittelzusammensetzung:
LAS | 24
% |
STP | 14,5
% |
Natriumcarbonatanhydrid | 17,5
% |
Silicat | 8,0
% |
SCMC | 0,37
% |
Blaupigment | 0,02
% |
Feuchtigkeit/Salze | 34,6
% |
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Die
Stoffmuster wurden 30 Minuten lang bei 30 °C gewaschen. Nach dem Waschen
wurden die Stoffmuster im Wäschetrockner
getrocknet, und die Reflexionsspektren wurden unter Verwendung eines
Spektrometers von Minolta gemessen. Die Farbunterschiede zwischen
den Stoffmustern vor und nach dem Waschgang wurden im CIELAB-L*a*b*-Farbraum
exprimiert. In diesem Farbraum bezeichnet L* Helligkeit und a* und b*
sind Farbton-Koordinaten. Farbunterschiede zwischen zwei Stoffmustern
sind als ΔE
ausgedrückt,
das aus der folgenden Gleichung berechnet wird:
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Die
Resultate als ΔE-Werte
sind nachstehend in Tabelle 1 gezeigt:
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Wie
aus den ΔE-Werten
ersichtlich ist, kann das Bleichen des Tomatenflecks in Gegenwart
des Enzym/Verstärker-Systems
verbessert werden.
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