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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue, von Cyclophilin B abstammende
Tumorantigen-Peptide und Derivate davon, die funktionell äquivalente
Eigenschaften aufweisen, und außerdem
Arzneimittel, prophylaktische Mittel oder Diagnosemittel für Tumoren,
die in vivo oder in vitro solche Tumorantigen-Peptide, Derivate davon,
Cyclophilin-B-Polypeptide oder Gene dafür nutzen.
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Es
ist bekannt, dass das Immunsystem, insbesondere T-Zellen, eine wichtige
Rolle in der Eliminierung eines Tumors durch einen lebenden Körper spielen.
Tatsächlich
wurde eine Infiltration von Lymphocyten, die cytotoxische Effekte
auf Tumorzellen ausüben,
in menschlichen Tumorherden festgestellt (Arch. Surg. 126: 200,
1990), außerdem
wurden cytotoxische T-Lymphocyten (CTLs), welche autologe Tumorzellen
erkennen, ohne große
Schwierigkeiten aus Melanomen isoliert (z. B. Immunol. Today 8:
385, 1987; J. Immunol. 138: 989, 1987; und Int. J. Cancer 52: 52,
1992). Des Weiteren weisen auch die Ergebnisse einer klinischen
Behandlung von Melanomen durch eine Übertragung der CTLs, die autologe
Tumorzellen erkennen, darauf hin, dass T-Zellen bei der Eliminierung
von Tumoren eine wichtige Rolle spielen (J. Natl. Cancer. Inst.
86: 1159, 1994).
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Lange
war unbekannt, welches die Zielmoleküle für die CTLs, die autologe Tumorzellen
angreifen, sind; durch Erfolge in der Immunologie und Molekularbiologie
macht jedoch in letzter Zeit die Aufklärung solcher Zielmoleküle immer
mehr Fortschritte. Insbesondere wurde gefunden, dass ein CTL unter
Verwendung der T-Zell-Rezeptoren
(TCRs) einen Komplex zwischen einem Peptid, genannt Tumorantigen-Peptid,
und einem Haupt-Histokompatibilitätskomplex-Antigen der Klasse
I (MHC Klasse-I-Antigen, und im Fall des Menschen als HLA-Antigen
bezeichnet) erkennt und dadurch autologe Tumorzellen angreift.
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Tumorantigen-Peptide
werden durch Abbau von Proteinen, welche für Tumoren spezifisch sind,
d. h. Tumorantigen-Proteinen, in Zellen mit Proteasomen erzeugt,
wobei diese Proteine intrazellulär
synthetisiert werden. Die auf diese Weise erzeugten Tumorantigen-Peptide
binden an MHC Klasse-I-Antigene (HLA-Antigene) im endoplasmatischen
Retikulum, wodurch Komplexe gebildet werden, und die Komplexe werden
zur Zelloberfläche
transportiert, wo sie als Antigen präsentiert werden. Ein tumorspezifischer
CTL erkennt den als Antigen präsentierten
Komplex und übt
durch seine cytotoxische Wirkung oder durch die Produktion von Lymphokinen
anti-Tumor-Effekte aus. Als Folge davon, dass eine Reihe der Wirkungen
aufgeklärt
wurde, ist es nun möglich
geworden, Tumoren durch die Verwendung von Tumorantigen-Proteinen
oder Tumorantigen-Peptiden als sogenannte Krebsvakzine zu behandeln,
wodurch tumorspezifische CTLs im Körper eines Tumorpatienten vermehrt
werden.
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Im
Jahr 1991 identifizierten T. Boon et al. erstmals ein MAGE genanntes
Protein aus menschlichen Melanomzellen als ein Tumorantigen-Protein
(Science 254: 1643, 1991). In der Folge wurden mehrere weitere Tumorantigen-Proteine
hauptsächlich
aus Melanomzellen identifiziert. Beispiele von Melanomantigenen,
die identifiziert wurden, sind melanosomale Proteine wie ein Melanocytengewebespezifisches
Protein, gp100 (J. Exp. Med. 179: 1005, 1994), MART-1 (Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91: 3515, 1994) und Tyrosinase (J. Exp. Med. 178:
489, 1993), MEGE-verwandte Proteine, die nicht nur auf Melanomen,
sondern auch auf verschiedenen Krebszellen und normalen Hodenzellen
exprimiert werden (J. Exp. Med. 179: 921, 1994), β-Catenin,
das eine tumorspezifische Aminosäuremutation
aufweist (J. Exp. Med. 183: 1185, 1996), und CDK4 (Science 269: 1281,
1995). Außerdem
wurden noch andere Tumorantigen-Proteine als diejenigen aus Melanomen
identifiziert, einschließlich
Produkte von Onkogenen wie HER2-neu (J. Exp. Med. 181: 2109, 1995)
und p53 (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 14704, 1996), Tumormarker
wie CEA (J. Natl. Cancer Inst. 87: 982, 1995) und PSA (J. Natl.
Cancer Inst. 89: 293, 1997), und Virusproteine wie HPV (J. Immunol
154: 5934, 1995) und EBV (Int. Immunol. 7: 653, 1995). Ausführliche
Beschreibungen dieser Themen finden sich in veröffentlichten Übersichtsartikeln
(z. B. Immunol. Today 18: 267, 1997; J. Exp. Med. 183: 725, 1996;
und Curr. Opin. Immunol. 8: 628, 1996).
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Bei
Anwendungen eines Tumorantigen-Proteins oder Tumorantigen-Peptids
zur Behandlung oder Diagnose von Tumoren ist es wichtig, ein Tumorantigen
zu identifizieren, das ein großes
Spektrum von Anwendungsmöglichkeiten
für Epitheltumoren
wie Magen- und Lungenkarzinome hat, die im Vergleich zu Melanomen mit
einer viel höheren
Inzidenz auftreten. In diesem Zusammenhang clonierten die Erfinder
ein Gen, welches ein neues Tumorantigen-Protein codiert, aus Plattenepithelkarzinomzellen,
die von einem Ösophaguskarzinom
stammten, und sie identifizierten erstmals aus Tumorzellen, die
keine Melanome sind, verschiedene Tumorantigen-Peptide, die an HLA-Antigene
der HLA-Typen HLA-A24 oder HLA-A26 gebunden und darauf präsentiert
werden (J. Exp. Med. 187: 277, 1998; Internationale Patentveröffentlichung
WO 97/46676 ).
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Wenn
diese Tumorantigen-Peptide in der Praxis klinisch angewendet werden,
ist es wünschenswert, eher
zwei oder mehrere verschiedene Tumorantigen-Peptide als nur ein
einzelnes Peptid einzusetzen. Das heißt, wenn man die Tatsache in
Betracht zieht, dass nicht alle Krebszellen gemeinsam ein identisches
Tumorantigen exprimieren und dass auf einer einzelnen Krebszelle
zwei oder mehrere verschiedene Tumorantigen-Peptide präsentiert
werden, kann man davon ausgehen, dass eine Behandlung unter Verwendung
von zwei oder mehreren verschiedenen Tumorantigen-Peptiden besser
wirksam ist. Tatsächlich
wurden im Fall des Melanoms Versuche unternommen, Cocktail-Formulierungen,
welche zwei oder mehrere Peptide enthalten, zu entwickeln, da ein
einzelnes Peptid, das von einem Tumorantigen stammte, nicht die
entsprechenden Effekte zeigte (Int. J. Cancer 66: 162, 1996; und
Int. J. Cancer 67: 54, 1996). Unter solchen Umständen ist es erforderlich, neue
Tumorantigen-Proteine und Tumorantigen-Peptide zu identifizieren,
die ein großes
Spektrum von Anwendungsmöglichkeiten
für Epitheltumoren
wie Magen- und Lungenkarzinome, die mit einer hohen Inzidenz auftreten,
haben.
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf, neue Tumorantigen-Peptide, bestehend
aus einer Länge
von 8 bis 14 Aminosäuren
von Cyclophilin B, die eine Aminosäuresequenz, wie in einer der
SEQ ID NOs: 1 bis 36 gezeigt, umfassen und die an ein HLA-Antigen
binden und von cytotoxischen T-Lymphocyten erkannt werden, und Derivate
davon, die funktionell äquivalente
Eigenschaften aufweisen, sowie Arzneimittel, prophylaktische Mittel
und Diagnosemittel für
Tumoren bereitzustellen, welche in vivo oder in vitro die Tumorantigen-Peptide, die
Derivate davon, Cyclophilin-B-Polypeptide oder Gene dafür nutzen.
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Das
von Cyclophilin B abstammende Tumorantigen-Peptid der vorliegenden
Erfindung umfasst ein Tumorantigen-Peptid, das an HLA-A24 und HLA-A2
gebunden ist und darauf präsentiert
wird, wobei es sich um HLA-Antigene handelt, welche die Japaner
und Kaukasier mit einer hohen Wahrscheinlichkeit aufweisen, und außerdem handelt
es sich um ein Tumorantigen-Peptid, das für die Behandlung oder Verhinderung
eines großen
Spektrums von Tumoren, einschließlich Epitheltumoren, wie Lungenkrebs,
Blasenkrebs und Osteosarkom, sowie Leukämien, angewendet werden kann.
Demgemäß kann man
davon ausgehen, dass Cyclophilin B oder von Cyclophilin B abstammende
Tumorantigen-Peptide und ein Gen dafür als neue Antitumormedikamente
geeignet sind.
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Die
Erfinder sind wie folgt vorgegangen, um neue Tumorantigen-Peptide
und ein Tumorantigen-Protein, von welchem die Peptide abstammen,
zu erhalten.
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Zuerst
haben die Erfinder aus Lymphocyten eines Patienten mit Lungenadenokarzinom
eine CTL-Zelllinie etabliert, welche HLA-A24- oder HLA-A2-positive Blasenkrebs-,
Lungenkrebs-, Osteosarkom- oder Leukämie-Zelllinien erkennt, und
sie mit KG-CTL bezeichnet (Hinterlegungsnummer: FERM BP-6725).
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Als
nächstes
wurde eine cDNA-Bank aus der Blasenkrebs-Zelllinie HT-1376 hergestellt,
mit welcher der vorstehende KG-CTL stark reagierte, und sodann wurden
COS-7-Zellen mit einem rekombinanten Plasmid der Bank und einem
rekombinanten Plasmid, enthaltend HLA-A2402-(ein Typ von HLA-A24)cDNA,
doppelt transfiziert. Die resultierenden Transfektanten wurden mit
dem vorstehenden KG-CTL behandelt, und danach wurde die Menge des
produzierten IFN-γ gemessen,
um zu bestimmen, ob der KG-CTL aktiviert war oder nicht. Als Ergebnis
einer solchen wiederholt durchgeführten Durchmusterung konnten
die Erfinder schließlich ein
Gen clonieren, welches ein Tumorantigen-Protein codiert. Durch Basensequenzierung
des Gens wurde gezeigt, dass das Tumorantigen-Protein die gleiche
Aminosäuresequenz
wie diejenige eines bekannten Proteins, Cyclophilin B, aufwies.
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Von
Cyclophilin B ist bekannt, dass es ein Bindungsprotein für ein immunsuppressives
Mittel, Cyclosporin A, darstellt und an der Aktivierung von Immunzellen
beteiligt ist. Jedoch war bisher, bevor die vorliegende Erfindung
gemacht wurde, noch nicht bekannt, dass es eine Funktion als ein
Tumorantigen hat.
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Danach
identifizierten die Erfinder Tumorantigen-Peptid-Teile in der Aminosäuresequenz
von Cyclophilin B, die an HLA-A24 und HLA-A2 gebunden und darauf
präsentiert
werden, und sie zeigten, dass solche Peptide und Derivate davon
eine Aktivität
als Tumorantigen-Peptid besitzen.
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Weiterhin
haben die Erfinder gezeigt, dass Homologa von Cyclophilin B, die
Cyclophiline A, C und D, auch Tumorantigen-Peptid-Aktivitäten ähnlich wie
Cyclophilin B besitzen.
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Die
vorliegende Erfindung wurde auf Grundlage der wie vorstehend beschriebenen
Erkenntnisse vervollständigt.
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Somit
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf:
- (1)
ein Tumorantigen-Peptid, bestehend aus einer Länge von 8 bis 14 Aminosäuren von
Cyclophilin B, das eine Aminosäuresequenz,
wie in einer der SEQ ID NOs: 1 bis 36 gezeigt, umfasst und das an
ein HLA-Antigen bindet und von cytotoxischen T-Lymphocyten erkannt
wird;
- (2) das Tumorantigen-Peptid gemäß dem vorstehenden Punkt (1),
das die in SEQ ID NO: 1 oder 2 gezeigte Aminosäuresequenz umfasst;
- (3) ein Derivat des Tumorantigen-Peptids gemäß dem vorstehenden Punkt (1),
in welchem der Aminosäurerest
an Position 2 und/oder der C-Terminus in der in einer der SEQ ID
NOs: 1 bis 36 gezeigten Aminosäuresequenz
durch einen anderen Aminosäurerest
ersetzt ist und in welchem das Derivat an ein HLA-Antigen bindet
und von cytotoxischen T-Lymphocyten erkannt wird;
- (4) das Derivat gemäß dem vorstehenden
Punkt (3), in welchem der Aminosäurerest
an Position 2 und/oder der C-Terminus in der in SEQ ID NO: 1 oder
2 gezeigten Aminosäuresequenz
durch einen anderen Aminosäurerest
ersetzt ist;
- (5) das Derivat gemäß dem vorstehenden
Punkt (3), in welchem der Aminosäurerest
an Position 2 in der in einer der SEQ ID NOs: 1 bis 11 gezeigten
Aminosäuresequenz
durch Tyrosin, Phenylalanin, Methionin oder Tryptophan ersetzt ist
und/oder der Aminosäurerest
am C-Terminus durch Phenylalanin, Leucin, Isoleucin, Tryptophan
oder Methionin ersetzt ist;
- (6) das Derivat gemäß dem vorstehenden
Punkt (3), in welchem der Aminosäurerest
an Position 2 in der in einer der SEQ ID NOs: 12 bis 36 gezeigten
Aminosäuresequenz
durch Leucin, Methionin, Valin, Isoleucin oder Glutamin ersetzt
ist und/oder der Aminosäurerest
am C-Terminus durch Valin oder Leucin ersetzt ist;
- (7) das Derivat gemäß dem vorstehenden
Punkt (5), umfassend die in SEQ ID NO: 37 oder 38 gezeigte Aminosäuresequenz;
- (8) das Derivat gemäß dem vorstehenden
Punkt (7), umfassend die in SEQ ID NO: 39 oder 40 gezeigte Aminosäuresequenz;
- (9) ein Arzneimittel, umfassend mindestens einen der Stoffe,
ausgewählt
aus Tumorantigen-Peptiden und Derivaten davon gemäß einem
der vorstehenden Punkte (1) bis (8);
- (10) ein Arzneimittel, umfassend ein partielles Polypeptid von
Cyclophilin B, welches ein Tumorantigen-Peptid gemäß dem vorstehenden
Punkt (1) oder (2) umfasst, oder ein Gen, welches das partielle
Polypeptid codiert;
- (11) einen Antikörper,
welcher spezifisch an das Tumorantigen-Peptid oder das Derivat davon
gemäß einem
der vorstehenden Punkte (1) bis (8) bindet;
- (12) eine Antigen-präsentierende
Zelle, wobei ein Komplex zwischen einem HLA-Antigen und dem Tumorantigen-Peptid
oder dem Derivat davon gemäß einem
der vorstehenden Punkte (1) bis (8) auf der Oberfläche einer
Zelle, welche Antigenpräsentierende
Eigenschaften hat, präsentiert
wird, wobei die Zelle aus einem Tumorpatienten isoliert ist;
- (13) eine Antigen-präsentierende
Zelle, auf welcher ein Komplex zwischen einem HLA-Antigen und dem von
Cyclophilin B abstammenden Tumorantigen-Peptid präsentiert
wird, wobei die Antigen-präsentierende Zelle
dadurch hergestellt wird, dass einer Zelle, welche Antigen-präsentierende
Eigenschaften hat und welche aus einem Tumorpatienten isoliert ist,
erlaubt wird, Cyclophilin B, ein partielles Polypeptid von Cyclophilin
B, welches das Tumorantigen-Peptid gemäß dem vorstehenden Punkt (1)
oder (2) umfasst, oder ein Gen, welches das Cyclophilin B oder das
partielle Polypeptid davon codiert, aufzunehmen;
- (14) ein Arzneimittel, umfassend die Antigen-präsentierende
Zelle gemäß dem vorstehenden
Punkt (12) oder (13);
- (15) einen cytotoxischen T-Lymphocyt, welcher spezifisch einen
Komplex zwischen einem HLA-Antigen und einem Tumorantigen-Peptid
oder Derivat davon gemäß einem
der vorstehenden Punkte (1) bis (8) erkennt;
- (16) einen cytotoxischen T-Lymphocyt, welcher spezifisch einen
Komplex zwischen einem HLA-Antigen und einem Tumorantigen-Peptid
oder Derivat davon erkennt, welches auf einer Antigen-präsentierenden Zelle
gemäß einem
der vorstehenden Punkte (12) oder (13) präsentiert wird;
- (17) ein Arzneimittel, umfassend den cytotoxischen T-Lymphocyt
gemäß dem vorstehenden
Punkt (15) oder (16);
- (18) einen cytotoxischen T-Lymphocyt, welcher die Hinterlegungsnummer
FERM BP-6725 hat;
- (19) ein Verfahren zur Identifizierung von Tumorantigen-Proteinen
oder Tumorantigen-Peptiden, umfassend die Verwendung von FERM BP-6725
gemäß dem vorstehenden
Punkt (18);
- (20) ein Diagnosemittel für
Tumoren, umfassend ein Tumorantigen-Peptid oder ein Derivat davon
gemäß einem
der vorstehenden Punkte (1) bis (8);
- (21) Verwendung von mindestens einem der Stoffe, ausgewählt aus
Tumorantigen-Peptiden und Derivaten davon, gemäß einem der vorstehenden Punkte
(1) bis (8), Cyclophilin B, einem partiellen Polypeptid von Cyclophilin
B, welches ein Tumorantigen-Peptid gemäß dem vorstehenden Punkt (1)
oder (2) umfasst, oder einem Gen, welches Cyclophilin B oder das
partielle Polypeptid davon codiert, einer Antigen-präsentierenden
Zelle gemäß dem vorstehenden
Punkt (12) oder (13) oder dem cytotoxischen T-Lymphocyt gemäß dem vorstehenden
Punkt (15) oder (16), für
die Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Tumoren.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf unserer ersten Demonstration, dass
Stoffe, die Cyclophiline genannt werden, eine Aktivität als ein
Tumorantigen-Protein besitzen. Obwohl die vorliegende Erfindung
nachstehend mit Bezug auf Cyclophilin B als Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ausführlich
beschrieben wird, sind die folgenden Beschreibungen nicht auf Cyclophilin
B beschränkt
und beziehen sich auch auf die anderen bekannten Cyclophiline, d.
h. Cyclophilin A, C und D (Biochemistry 3: 8218, 1994), die jedoch
nicht im Umfang der vorliegenden Erfindung liegen.
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In
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff „Tumorantigen-Peptid" auf ein partielles
Peptid, das einen Teil von Cyclophilin B umfasst und in der Lage ist,
an ein HLA-Antigen zu binden und durch CTL erkannt zu werden. Demgemäß fällt ein
beliebiges Peptid in den Umfang eines Tumorantigen-Peptids der vorliegenden
Erfindung, das eine Länge
von 8 bis 14 Aminosäuren
hat und eine wie in den SEQ ID NOs: 1 bis 36 gezeigte Aminosäuresequenz
umfasst, wobei es ein Teil der Aminosäuresequenz des menschlichen
Cyclophilin B ist, welches in der Datenbank WWW Entrez Databases
als GenBank-Hinterlegungsnummer M60857 registriert ist und in Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 88: 1903–1907,
1991, beschrieben ist, und wobei ein Komplex zwischen dem Peptid
und einem HLA-Antigen in der Lage ist, von CTL erkannt zu werden.
Solche Tumorantigen-Peptide der vorliegenden Erfindung können identifiziert
werden, indem ein Peptidkandidat synthetisiert wird, der einen Teil
von Cyclophilin B umfasst, und indem ein Test durchgeführt wird,
mit dem bestimmt wird, ob ein Komplex zwischen dem Peptidkandidaten
und einem HLA-Antigen durch CTL erkannt wird oder nicht, mit anderen
Worten ob der Peptidkandidat eine Aktvität als ein Tumorantigen-Peptid
hat oder nicht.
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In
diesem Zusammenhang kann die Synthese von Peptiden gemäß einem
Verfahren durchgeführt werden,
das üblicherweise
in der Peptidchemie eingesetzt wird. Beispiele solcher bekannten
Verfahren sind diejenigen, die in der Fachliteratur beschrieben
sind, umfassend „Peptide
Synthesis", Interscience,
New York, 1966; „The
Proteins", Bd. 2,
Academic Press Inc., New York, 1976; „Pepuchido-Gosei", Maruzen Co. Ltd., 1975; „Pepuchido-Gosei-no-Kiso-to-Jikkenn", Maruzen Co. Ltd.,
1985; und „Iyakuhin-no-Kaihatu,
Zoku, Bd. 14, Peputido-Gosei",
Hirnkawa Shoten, 1991.
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Verfahren
zum Identifizieren von Tumorantigen-Peptiden der vorliegenden Erfindung
werden nachstehend noch weiter beschrieben.
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Die
entsprechenden Sequenzregeln (Motive) von Antigen-Peptiden, die
an die folgenden HLA-Typen gebunden und darauf präsentiert
werden, waren schon bekannt; HLA-A1, -A0201, -A0204, -A0205, -A0206, -A0207,
-A11, -A24, -A31, -A6801, -B7, -B8, -B2705, -B37, -Cw0401 und -Cw0602
(vgl. z. B. Immunogenetics 41: 178, 1995). Wenn man z. B. das Motiv
für HLA-A24
betrachtet, ist bekannt, dass in der Sequenz von Peptiden, die aus
8 bis 11 Aminosäuren
bestehen, die Aminosäure
an Position 2 Tyrosin, Phenylalanin, Methionin oder Tryptophan ist
und die Aminosäure
am C-Terminus Phenylalanin, Leucin, Isoleucin, Tryptophan oder Methionin
ist (J. Immunol. 152: 3913, 1994; Immunogenetics 41: 178, 1995;
J. Immunol. 155: 4307, 1994). Genauso sind die Motive, die in der
folgenden Tabelle 1 dargestellt sind, für HLA-A2 bekannt (Immunogenetics 41:
178, 1995; J. Immunol. 155: 4749, 1995). Tabelle 1
Typ
von HLA-A2 | Aminosäure an der
2. Position vom N-Terminus aus | Aminosäure am C-Terminus |
HLA-A0201 | L,
M | V,
L |
HLA-A0204 | L | L |
HLA-A0205 | V,
L, I, M | L |
HLA-A0206 | V,
Q | V,
L |
HLA-A0207 | L | L |
- (Die Peptide haben eine Länge von
8 bis 11 Aminosäuren)
-
Durch
die Analyse von Antigenpeptiden, die an verschiedene HLA-Moleküle gebunden
waren (Immunogenetics 41: 178, 1995), wurde gezeigt, dass die Länge der
Peptide üblicherweise
etwa 8 bis 14 Aminosäuren
beträgt,
wobei jedoch für
HLA-DR, -DP und
-DQ auch Antigenpeptide mit einer Länge von 14 oder mehr Aminosäuren festgestellt
wurden.
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Es
ist einfach, Peptidteile zu selektieren, die an solchen Motiven
aus der Aminosäuresequenz
von Cyclophilin B beteiligt sind. D. h. solche Peptidteile, die
an den vorstehenden Motivstrukturen beteiligt sind, können einfach
selektiert werden, indem die Aminosäuresequenz von Cyclophilin
B untersucht wird. Danach können
Tumorantigen-Peptide der vorliegenden Erfindung identifiziert werden,
indem auf dieses Weise selektierte Peptidkandidaten gemäß einem
vorstehend beschriebenen Verfahren synthetisiert werden und anschließend ein
Test durchgeführt
wird, mit dem bestimmt wird, ob ein Komplex zwischen dem Peptidkandidaten
und einem HLA-Antigen durch CTL erkannt wird oder nicht, mit anderen
Worten ob der Peptidkandidat eine Aktivität als ein Tumorantigen-Peptid
besitzt oder nicht.
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Ein
spezifisches Beispiel des Verfahrens zum Identifizieren von Tumorantigen-Peptiden
der vorliegenden Erfindung ist ein in J. Immunol. 154: 2257, 1995,
beschriebenes Verfahren. Genau gesagt werden periphere Blutlymphocyten
aus einem Menschen isoliert, der für denjenigen Typ eines HLA-Antigens
positiv ist, von dem man erwartet, dass er den Peptidkandidaten
präsentiert,
und diese werden sodann in vitro durch Zugabe des Peptidkandidaten
stimuliert. Wenn der Kandidat einen CTL stimuliert, der spezifisch
die mit dem Peptidkandidaten gepulsten HLA-Antigen-präsentierenden Zellen erkennt,
wird dadurch angezeigt, dass der Peptidkandidat möglicherweise
eine Funktion als Tumorantigen-Peptid hat. In diesem Zusammenhang
kann das Vorliegen oder die Abwesenheit einer CTL-Induktion nachgewiesen
werden, indem z. B. die Menge von verschiedenen Cytokinen (z. B.
IFN-γ) gemessen
wird, die durch den CTL als Antwort auf die Antigenpeptid-präsentierenden
Zellen produziert werden, wobei z. B. ein ELISA-Verfahren eingesetzt werden kann. Alternativ kann
für einen
solchen Nachweis auch ein Verfahren verwendet werden, in welchem
die Cytotoxizität
von CTL gegen Antigenpeptid-präsentierende
Zellen, markiert mit 51Cr, gemessen wird
(51Cr-Freisetzungs-Test,
Int. J. Cancer 58: 317, 1994).
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Weiterhin
kann der vorstehende Nachweis auch wie folgt erreicht werden. Ein
Expressionsplasmid, welches eine cDNA für denjenigen Typ eines HLA-Antigens
exprimiert, von welchem man erwartet, dass er den Peptidkandidaten
präsentiert,
wird z. B. in COS-7-Zellen (ATCC Nr. CRL1651) oder VA-13-Zellen
(RIKEN CELL BANK, The Institute of Physical and Chemical Research)
eingeführt,
und sodann werden die resultierenden Zellen mit dem Peptidkandidaten
gepulst. Danach werden die Zellen, wie vorstehend beschrieben, mit CTLs
behandelt, und sodann wird die Menge von verschiedenen, durch die
CTLs produzierten Cytokinen (z. B. IFN-γ) gemessen (J. Exp. Med. 187:
277, 1998).
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Spezifische
Beispiele von verschiedenen Tests, wie vorstehend beschrieben, werden
nachstehend in den Beispielen 7, 10 und 12 erläutert.
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Cyclophilin
B enthält
HLA-A24- oder HLA-A2-restringierte Tumorantigen-Peptid-Teile. Um HLA-A24-restringierte
Tumorantigen-Peptide zu identifizieren, kann HLA-A24-cDNA (Cancer
Res. 55: 4248–4252,
GenBank-Hinterlegungsnummer M64740) als eine cDNA, welche das HLA-Antigen
codiert, zusammen mit denjenigen CTLs, die durch Peptidstimulation
menschlicher peripherer Blutlymphocyten hergestellt wurden, oder
zusammen mit KG-CTL (FERM-BP-6725) verwendet werden. Genauso kann
für HLA-A2-restringierte
Tumorantigen-Peptide eine Identifizierung solcher Tumorantigen-Peptide
in ähnlicher Weise
erreicht werden wie vorstehend, nur mit der Ausnahme, dass HLA-A2-cDNA
(GenBank-Hinterlegungsnummer
M84379) verwendet wird.
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Abgesehen
von den vorstehenden Fällen,
bei denen die Sequenzregeln (Motive) aufgeklärt wurden, können in
den Fällen,
wenn ein relevantes Peptidmotiv noch nicht aufgeklärt wurde,
wie HLA-A26, Tumorantigen-Peptide der vorliegenden Erfindung z.
B. gemäß dem in
WO 97/46676 beschriebenen
Verfahren identifiziert werden, mit der Maßgabe, dass eine CTL-Linie,
welche einen Komplex zwischen HLA-A26 und einem Tumorantigen-Peptid
erkennt, verfügbar
ist.
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Die
Verfahren zum Identifizieren von Tumorantigen-Peptiden, wie vorstehend
beschrieben, können nachstehend
alle zusammen als „Testverfahren
für Tumorantigen-Peptide" bezeichnet sein.
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Wie
vorstehend beschrieben, ist bekannt, dass die Sequenzen von Tumorantigen-Peptiden,
die an HLA-A24 gebunden und darauf präsentiert werden, einer bestimmten
Regel (Motiv) gehorchen, wobei insbesondere das Motiv so aussieht,
dass in einer Sequenz eines aus 8 bis 11 Aminosäuren bestehenden Peptids die
Aminosäure
an Position 2 Tyrosin, Phenylalanin, Methionin oder Tryptophan ist
und die Aminosäure
am C-Terminus Phenylalanin, Leucin, Isoleucin, Tryptophan oder Methionin
ist (J. Immunol. 152: 3913, 1994; Immunogenetics 41: 178, 1995;
J. Immunol. 155: 4307, 1994). Genauso lässt sich eine ähnliche
Regel (Motiv) in den Sequenzen von Tumorantigen-Peptiden finden,
die an HLA-A2 gebunden und darauf präsentiert werden, wobei insbesondere
die Motive bekannt sind, die in der vorstehenden Tabelle 1 dargestellt
sind (Immunogenetics 41: 178, 1995; J. Immunol. 155: 4749, 1995).
Demgemäß dienen
von den Tumorantigen-Peptiden
der vorliegenden Erfindung die HLA-A24- und HLA-A2-restringierten
Tumorantigen-Peptide als Beispiele für diejenigen Tumorantigen-Peptide,
welche partielle Peptide sind, die an solchen Motivstrukturen in
der Aminosäuresequenz
von Cyclophilin B beteiligt sind und die in der Lage sind, an entsprechende
HLA-Antigene zu binden und durch CTLs erkannt zu werden.
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Spezielle
Beispiele von den vorstehend beschriebenen HLA-A24-restringierten Tumorantigen-Peptiden
sind diejenigen Tumorantigen-Peptide, welche die gesamte oder einen
Teil einer Aminosäuresequenz
umfassen, die in einer der SEQ ID NOs: 1 bis 11 dargestellt ist,
und welche in der Lage sind, an HLA-A24-Antigen zu binden und durch CTL erkannt
zu werden. Genauso sind spezielle Beispiele von HLA-A2-restringierten
Tumorantigen-Peptiden diejenigen Tumorantigen-Peptide, welche die
gesamte oder einen Teil einer Aminosäuresequenz umfassen, die in
einer der SEQ ID NOs: 12 bis 36 dargestellt ist, und welche in der
Lage sind, an HLA-A2-Antigen zu binden und durch CTL erkannt zu
werden.
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Somit
schließen
Beispiele von Tumorantigen-Peptiden der vorliegenden Erfindung ein:
- 1) Peptide, welche aus einer Aminosäuresequenz,
wie in einer der SEQ ID NOs: 1 bis 36 gezeigt, bestehen,
- 2) Peptide, welche die vollständige Länge einer Aminosäuresequenz,
wie in einer der SEQ ID NOs: 1 bis 36 gezeigt, umfassen und welche
in der N-terminalen und/oder C-terminalen Richtung im Vergleich
zu der Aminosäuresequenz
verlängert
sind, oder Peptide, welche aus einem zusammenhängenden Teil einer Aminosäuresequenz,
wie in einer der SEQ ID NOs: 1 bis 36 gezeigt, bestehen, wobei die
Peptide in der Lage sind, an entsprechende HLA-Antigene zu binden
und durch CTLs erkannt zu werden. In diesem Zusammenhang können die
Peptide im vorstehenden Punkt 2) eine Länge von etwa 8 bis 14 Aminosäuren aufweisen,
und zwar unter Berücksichtigung
der Tatsache, dass sie an entsprechende HLA-Antigene gebunden und
darauf präsentiert
werden.
-
Geeignete
Beispiele von HLA-A24-restringierten Tumorantigen-Peptiden der vorliegenden
Erfindung schließen
diejenigen Tumorantigen-Peptide ein, welche die in SEQ ID NO: 1
oder 2 gezeigte Aminosäuresequenz
umfassen und welche in der Lage sind, an ein HLA-A24-Antigen zu
binden und von CTL erkannt zu werden. Somit sind Beispiele:
- 1) Peptide, welche aus der in SEQ ID NO: 1
oder 2 gezeigten Aminosäuresequenz
bestehen,
- 2) Peptide, welche die vollständige Länge der in SEQ ID NO: 1 oder
2 gezeigten Aminosäuresequenz
umfassen und welche in der N-terminalen und/oder C-terminalen Richtung
im Vergleich zu der Aminosäuresequenz
verlängert
sind, oder Peptide, welche aus einem zusammenhängenden Teil der in SEQ ID
NO: 1 oder 2 gezeigten Aminosäuresequenz
bestehen, wobei die Peptide in der Lage sind, an HLA-A24-Antigene zu
binden und durch CTLs erkannt zu werden. In diesem Zusammenhang
können
die Peptide im vorstehenden Punkt 2) eine Länge von etwa 8 bis 14 Aminosäuren aufweisen,
und zwar unter Berücksichtigung der
Tatsache, dass sie an HLA-A24-Antigene gebunden und darauf präsentiert
werden.
-
In
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff „Derivat,
das Eigenschaften aufweist, die zu denjenigen eines Tumorantigen-Peptids
funktionell äquivalent
sind" (kann nachstehend
einfach als Tumorantigen-Peptid-Derivat bezeichnet werden) auf ein
verändertes
Peptid, dessen Aminosäuresequenz
eine Substitution von einem oder zwei spezifischen Aminosäureresten
einer Aminosäuresequenz
eines Tumorantigen-Peptids der vorliegenden Erfindung enthält und welches
die Eigenschaften eines Tumorantigen-Peptids aufweist, das in der
Lage ist, an ein HLA-Antigen zu binden und durch CTL erkannt zu
werden.
-
Die
Länge von
Tumorantigen-Peptid-Derivaten der vorliegenden Erfindung beträgt 8 bis
14 Aminosäuren,
wie im Fall des vorstehend beschriebenen Tumorantigen-Peptids.
-
Solche
Tumorantigen-Peptid-Derivate der vorliegenden Erfindung können identifiziert
werden, indem veränderte
Peptide, die eine Änderung
eines Teils eines Tumorantigen-Peptids der vorliegenden Erfindung enthalten,
gemäß der vorstehenden
Herstellung des Peptids synthetisiert werden und indem der vorstehende Test
für Tumorantigen-Peptide
durchgeführt
wird.
-
Wie
vorstehend beschrieben, wurden die Sequenzregeln (Motive) für Peptide
aufgeklärt,
welche an HLA-Typen wie HLA-A0201, -A0204, -A0205, -A0206 und -A0207
gebunden und darauf präsentiert
werden. Folglich können
Tumorantigen-Peptid-Derivate,
welche eine Substitution von einer oder zwei spezifischen Aminosäuren in
einem Tumorantigen-Peptid der vorliegenden Erfindung enthalten,
auf der Grundlage solcher Motive hergestellt werden.
-
Z.
B. ist unter Betrachtung des Motivs für Antigenpeptide, die an HLA-A24
gebunden und darauf präsentiert
werden, wie vorstehend beschrieben, bekannt, dass in der Sequenz
eines aus 8 bis 11 Aminosäuren bestehenden
Peptids die Aminosäure
an Position 2 Tyrosin, Phenylalanin, Methionin oder Tryptophan ist
und die Aminosäure
am C-Terminus Phenylalanin, Leucin, Isoleucin, Tryptophan oder Methionin
ist (J. Immunol. 152: 3913, 1994; Immunogenetics 41: 178, 1995;
J. Immunol. 155: 4307, 1994). Genauso sind die Motive; die in der
vorstehenden Tabelle 1 dargestellt sind, für HLA-A2 bekannt. Außerdem können auch
Aminosäurereste akzeptiert
werden, welche ähnliche
Eigenschaften wie diejenigen von Aminosäuren gemäß den Motiven aufweisen. Deshalb
schließen
Beispiele von Tumorantigen-Peptid-Derivaten der vorliegenden Erfindung
diejenigen Peptidderivate ein, die das Tumorantigen-Peptid der vorliegenden
Erfindung umfassen, in welchem ein oder zwei Aminosäurereste
an beliebigen Positionen, für
die eine Substitution gemäß den Motiven
möglicherweise
erlaubt ist (für
HLA-A24 und HLA-A2, Position 2 und der C-Terminus), durch andere
Aminosäuren
ersetzt sind, wobei diese Derivate eine Aktivität zur Bindung an HLA-Antigene
und zur Erkennung durch CTLs besitzen. Bevorzugte Beispiele sind
diejenigen Tumorantigen-Peptid-Derivate, die das Tumorantigen-Peptid
der vorliegenden Erfindung umfassen, in welchem eine Substitution
von Aminosäureresten
ausgewählt
ist aus derjenigen von Aminosäureresten
an den Positionen gemäß den vorstehenden
Motiven, wobei die Derivate die vorstehende Aktivität besitzen.
Die Länge
der Aminosäuresequenz
beträgt
8 bis 14 Aminosäuren.
-
Beispiele
von HLA-A24- oder HLA-A2-restringierten Tumorantigen-Peptid-Derivaten schließen diejenigen
Peptidderivate ein, die das Tumorantigen-Peptid der vorliegenden
Erfindung darstellen, in welchem ein oder zwei Aminosäurereste
an Positionen, an denen eine Substitution gemäß den vorstehenden Motiven
erlaubt ist, insbesondere an Position 2 und/oder am C-Terminus,
eines von der Aminosäuresequenz
von Cyclophilin B abstammenden Peptids, das ein Bindungsmotiv für HLA-A24
oder HLA-A2 aufweist, durch andere Aminosäurereste ersetzt sind, wobei
die Derivate die vorstehende Aktivität besitzen. Bevorzugte Beispiele
sind diejenigen Tumorantigen-Peptid-Derivate, die das Tumorantigen-Peptid der vorliegenden
Erfindung darstellen, in welchem die Aminosäurereste an Position 2 und/oder
der C-Terminus durch Aminosäurereste
gemäß den vorstehenden
Motiven ersetzt sind, wobei die Derivate die vorstehende Aktivität besitzen.
In solchen HLA-A24- oder HLA-A2-restringierten Tumorantigen-Peptid-Derivaten beträgt eine
bevorzugte Länge
der Aminosäuresequenz
8 bis 11 Aminosäuren.
Insbesondere sind Beispiele von HLA-A24-restringierten Tumorantigen-Derivaten
diejenigen Tumorantigen-Peptid-Derivate, die die Tumorantigen-Peptid-Derivate
der vorliegenden Erfindung sind, in welchen der Aminosäurerest
an Position 2 einer Aminosäuresequenz,
wie in einer der SEQ ID NOs: 1 bis 11 gezeigt, durch Tyrosin, Phenylalanin,
Methionin oder Tryptophan ersetzt ist und/oder der Aminosäurerest
am C-Terminus durch Phenylalanin, Leucin, Isoleucin, Tryptophan
oder Methionin ersetzt ist, wobei die Derivate die vorstehende Aktvität besitzen.
Genauso sind Beispiele von HLA-A2-restringierten Tumorantigen-Derivaten diejenigen
Tumorantigen-Peptid-Derivate, welche das Tumorantigen-Peptid der vorliegenden Erfindung
darstellen, in welchem der Aminosäurerest an Position 2 einer
Aminosäuresequenz,
wie in einer der SEQ ID NOs: 12 bis 36 gezeigt, durch Leucin, Methionin,
Valin, Isoleucin oder Glutamin ersetzt ist und/oder der Aminosäurerest
am C-Terminus durch Valin oder Leucin ersetzt ist, wobei die Derivate
die vorstehende Aktvität
besitzen.
-
Geeignete
Beispiele von HLA-A24-restringierten Tumorantigen-Peptid-Derivaten der vorliegenden
Erfindung sind diejenigen Tumorantigen-Peptid-Derivate, welche das
Tumorantigen-Peptid der vorliegenden Erfindung darstellen, in welchem
die Aminosäurereste
an Position 2 und/oder am C-Terminus der Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID NO:
1 oder 2 gezeigt, durch andere Aminosäurereste ersetzt sind, wobei
die Derivate die vorstehende Aktvität besitzen. Stärker bevorzugte
Beispiele sind diejenigen Tumorantigen-Peptid-Derivate, die das
Tumorantigen-Peptid der vorliegenden Erfindung darstellen, in welchem
ein oder mehrere Aminosäurereste
gemäß den vorstehenden
Motiven ersetzt sind, d. h. ein Derivat, wie vorstehend definiert,
umfassend die Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NO: 37 oder 38 gezeigt, wobei die Derivate die vorstehende
Aktivität
besitzen. Geeignete Beispiele solcher Tumorantigen-Peptid-Derivate
sind in den SEQ ID NOs: 39 und 40 dargestellt.
-
Ein
Tumorantigen-Peptid oder ein Derivat davon der vorliegenden Erfindung
kann für
ein Arzneimittel zur Behandlung oder Verhinderung von Tumoren wie
folgt verwendet werden.
-
Bei
der Verwendung mit dem Ziel zur Behandlung oder Verhinderung von
Tumoren wird mindestens eines der Tumorantigen-Peptide oder ihrer
Derivate der vorliegenden Erfindung oder eine Kombination von zwei
oder mehreren davon an einen Patienten verabreicht, sofern erforderlich
in Kombination mit anderen Mitteln wie anderen Tumorantigen-Peptiden.
Wenn die Zusammensetzung zur Behandlung oder Verhinderung von Tumoren,
welche als Wirkstoff ein Tumorantigen-Peptid oder ein Derivat davon
der vorliegenden Erfindung umfasst, an einen Cyclophilin-B-positiven Patienten
verabreicht wird, wird das Tumorantigen-Peptid oder ein Derivat
davon zusammen mit einem HLA-Antigen von Antigen-präsentierenden
Zellen mit einer hohen Dichte präsentiert,
und deshalb proliferieren CTLs, die für den präsentierten HLA-Antigenkomplex
spezifisch sind, und zerstören
die Tumorzellen. Als Ergebnis kann der Tumor des Patienten behandelt
werden, oder die Proliferation oder Metastasierung des Tumors kann
verhindert werden. Weiterhin kann die Zusammensetzung zur Behandlung
oder Verhinderung von Tumoren, wobei die Zusammensetzung als Wirkstoff
ein Tumorantigen-Peptid oder ein Derivat davon der vorliegenden
Erfindung umfasst, durch ihre Verwendung in Kombination mit einer
Chemotherapie oder Radiotherapie noch eine gesteigerte therapeutische
Wirkung zur Folge haben.
-
Die
Zusammensetzung zur Behandlung oder Verhinderung von Tumoren, die
als Wirkstoff ein Tumorantigen-Peptid oder ein Derivat davon der
vorliegenden Erfindung umfasst, kann zusammen mit einem Adjuvans
verabreicht werden, um die zelluläre Immunität effektiv aufzubauen, oder
sie kann in einer partikulären Dosierungsform
verabreicht werden. Hierfür
können
diejenigen Adjuvantien eingesetzt werden, die in der Literatur beschrieben
sind (Clin. Microbiol. Rev. 7: 277–289, 1994). Des Weiteren sind
auch liposomale Präparate, partikuläre Präparate,
in welchen der Bestandteil an Perlen mit einem Durchmesser von mehreren μm gebunden
ist, oder Präparate,
in welchen der Bestandteil an Lipide angelagert ist, möglich. Die
Verabreichung kann z. B. intradermal, hypodermal oder durch intravenöse Injektion
erfolgen. Zwar kann die Menge eines Tumorantigen-Peptids oder eines
Derivats davon der vorliegenden Erfindung in der Formulierung, die
verabreicht werden soll, abhängig
von z. B. der zu behandelnden Krankheit, dem Alter und dem Körpergewicht
des jeweiligen Patienten auf einen geeigneten Wert eingestellt werden, üblicherweise
ist es jedoch bevorzugt, 0,0001 mg bis 1000 mg, vorzugsweise 0,001
mg bis 1000 mg und stärker
bevorzugt 0,1 mg bis 10 mg alle paar Tage bis alle paar Monate zu
verabreichen.
-
Weiterhin
kann auch ein Cyclophilin-B-Protein, von welchem Tumorantigen-Peptide der vorliegenden Erfindung
abstammen, oder ein Gen, welches das Cyclophilin B codiert, für die Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung oder Verhinderung von Tumoren
verwendet werden. Außerdem
kann die gewünschte
Behandlung oder Verhinderung von Tumoren zusätzlich zu dem vollständigen Cyclophilin
B oder dem vollständigen Gen
hierfür
durch beliebige Teile hiervon wie miteinander verbundene Teile oder
sogar solche, die Änderungen in
ihren Basen- oder
Aminosäuresequenzen
enthalten, erreicht werden, so lange sie mindestens einen der Peptidteile
umfassen, welche an ein HLA-Antigen binden können und durch CTLs erkannt
werden. In diesem Zusammenhang werden diejenigen Stoffe, die „mindestens
einen der Peptidteile umfassen, welche an ein HLA-Antigen binden
können
und durch CTLs erkannt werden",
hier als „partielle
Polypeptide" bezeichnet.
-
Wenn
ein Cyclophilin-B-Protein oder ein partielles Polypeptid davon als
die Zusammensetzung zur Behandlung oder Verhinderung von Tumoren
angewendet wird, kann es in einer Dosierungsform, Verabreichungsart
und Dosis verabreicht werden, welche denjenigen des vorstehenden
Tumorantigen-Peptids oder Derivats davon ähnlich sind. Wenn ein Cyclophilin-B-Protein
oder ein partielles Polypeptid davon an einen Tumorpatienten verabreicht
wird, wird es von Antigenpräsentierenden
Zellen aufgenommen, und dann binden Tumorantigen-Peptide, die anschließend durch
intrazellulären
Abbau erzeugt werden, an HLA-Antigene, wodurch Komplexe gebildet
werden. Die Komplexe werden mit einer hohen Dichte auf der Oberfläche von
Antigen-präsentierenden
Zellen präsentiert,
und sodann proliferieren CTLs, die für den präsentierten Komplex spezifisch
sind, im Körper
effizient und zerstören
die Tumorzellen. Auf diese Weise wird eine Behandlung oder Verhinderung
von Tumoren erreicht.
-
Die
folgenden Verfahren können
verwendet werden, um ein Gen, welches Cyclophilin B oder ein partielles
Polypeptid davon codiert, in einer Zusammensetzung zur Behandlung
oder Verhinderung von Tumoren anzuwenden.
-
Die
Verabreichung und Einführung
des Gens der vorliegenden Erfindung in Zellen kann erreicht werden,
indem virale Vektoren gemäß einem
von weiteren Verfahren verwendet werden (Nikkei-Science, April 1994,
S. 20–45;
Gekkan-Yakuji 36 (1): 23–48
(1994); Jikken-Igaku-Zokan 12 (5), 1994, und darin zitierte Referenzen).
-
Beispiele
der Verfahren unter Verwendung von viralen Vektoren schließen diejenigen
Verfahren ein, in welchen DNA der vorliegenden Erfindung in ein
DNA- oder RNA-Virus
wie Retrovirus, Adenovirus, Adeno-assoziiertes Virus, Herpesvirus,
Vacciniavirus, Pockenvirus, Poliovirus oder Sindbis-Virus eingebaut
wird und dieses dann in Zellen eingeführt wird. Von diesen Verfahren
sind diejenigen besonders bevorzugt, bei denen Retrovirus, Adenovirus,
Adeno-assoziiertes Virus oder Vacciniavirus verwendet wird.
-
Andere
Verfahren können
wie folgt einschließen:
diejenigen, bei denen Expressionsplasmide direkt intramuskulär injiziert
werden (DNA-Vakzination), das Liposom-Verfahren, Lipofectin-Verfahren,
Mikroinjektion, das Calciumphosphat-Verfahren und Elektroporation, wobei
die DNA-Vakzination und das Liposom-Verfahren besonders bevorzugt sind.
-
Eines
der folgenden zwei Verfahren kann eingesetzt werde, um die Verwendung
eines Gens der vorliegenden Erfindung in der Praxis als ein Medikament
möglich
zu machen: ein in vivo-Verfahren, bei welchem DNA direkt in den
Körper
eingeführt
wird, oder ein ex vivo-Verfahren, bei dem bestimmte Zellen aus einem Menschen
entnommen werden und die Zellen, nachdem DNA in diese Zellen extrakorporal
eingeführt
wurde, wieder in den Körper
eingeführt
werden (Nikkei-Science, April 1994, S. 20–45; Gekkan-Yakuji, 36 (1):
23–48, (1994);
Jikkenn-Igaku-Zokan,
12 (15), 1994; und die darin zitierten Referenzen). Ein in vivo-Verfahren ist stärker bevorzugt.
-
Im
Fall von in vivo-Verfahren kann das Gen über eine beliebige geeignete
Route verabreicht werden, abhängig
von der Krankheit und den Symptomen, die behandelt werden sollen,
sowie von anderen Faktoren. Z. B. kann es über die intravenöse, intraarterielle,
subkutane, intrakutane oder intramuskuläre Route verabreicht werden.
Im Fall von in vivo-Verfahren können
die Zusammensetzungen in verschiedenen Dosierungsformen wie als
Lösung
verabreicht werden, und sie werden typischerweise z. B. in Form
einer Injektionslösung formuliert,
welche DNA der vorliegenden Erfindung als Wirkstoff enthält, zu der
auch herkömmliche
Träger
zugegeben werden können,
falls dies erforderlich ist. Wenn ein Gen der vorliegenden Erfindung
in Liposomen oder Membran-fusionierte Liposomen (wie Sendai-Virus
(HVJ)-Liposomen) eingeschlossen ist, können die Zusammensetzungen
in Form von Liposomformulierungen wie einer Suspension, eines gefrorenen
Arzneistoffs, eines durch Zentrifugation eingeengten, gefrorenen
Arzneistoffs und dergleichen vorliegen.
-
Zwar
kann die Menge eines Gens der vorliegenden Erfindung in solchen
Formulierungen variieren, abhängig
von der zu behandelnden Krankheit, dem Alter und dem Gewicht des
Patienten und dergleichen, üblicherweise
ist es jedoch typischerweise bevorzugt, 0,0001 bis 100 mg, vorzugsweise
0,001 mg bis 10 mg eines Gens der vorliegenden Erfindung alle paar
Tage bis alle paar Monate zu verabreichen.
-
Durch
eine solche Verabreichung eines Gens der vorliegenden Erfindung
wird das Tumorantigen-Protein in Antigen-präsentierenden Zellen stark exprimiert.
Tumorantigen-Peptide, die anschließend durch intrazellulären Abbau
erzeugt werden, binden an HLA-Antigene, wodurch Komplexe gebildet
werden, und die Komplexe werden auf der Zelloberfläche mit
einer hohen Dichte präsentiert.
Als Ergebnis proliferieren CTLs, die für diese Komplexe spezifisch
sind, im Körper
effizient und zerstören
Tumorzellen. Auf diese Weise wird eine Behandlung oder Verhinderung
einer Proliferation oder Metastasierung von Tumoren erreicht.
-
Cyclophilin
B, partielle Polypeptide davon und Gene, welche solche Stoffe codieren,
die als Medikamente, wie vorstehend beschrieben, verwendet werden
können,
können
wie folgt hergestellt werden. Ein Gen, welches Cyclophilin B codiert,
kann einfach cloniert werden, indem geeignete PCR-Primer auf der
Grundlage der Basensequenz der menschlichen Cyclophilin-B-cDNA hergestellt
werden, welche bei GenBank unter der Hinterlegungsnummer M60857
registriert ist, zu finden durch eine Datenbanksuche: WWW Entrez
Databases Search, und indem diese dann zur Durchführung einer
PCR gemäß der Beschreibung
eines Standardtextes wie „Molecular
Cloning", 2. Auflg.,
Cold Spring Harbor Laborstory Press (1989), eingesetzt werden. Für diesen Zweck
kann man Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 1903, 1991, zu Rate ziehen,
wobei es sich um einen Bericht handelt, der die Clonierung von Cyclophilin
B betrifft. Weiterhin kann auch ein kommerziell verfügbarer Cyclophilin-B-cDNA-Clon
(ATCC-Nr. 107758, Bezeichnung: HTNAQ10) verwendet werden. Sofern
es gewünscht wird,
kann eine Änderung
gemäß einem
Standardtext, wie dem vorstehend erwähnten „Molecular Cloning", einfach durchgeführt werden.
Weiterhin kann die Expression von Cyclophilin-B-Protein unter Verwendung
eines auf diese Weise clonierten Gens, welches menschliches Cyclophilin
B codiert, gemäß zahlreichen
Veröffentlichungen
und Referenzen wie dem vorstehend erwähnten „Molecular Cloning" erreicht werden.
Ein Expressionsplasmid, welches sich in Wirtszellen repliziert und
darin funktioniert, wird konstruiert, indem DNA, die exprimiert
werden soll, in einen geeigneten Vektor (z. B. pSV-SPORT1) eingebaut
wird, in einigen Fällen
nachdem (eine) regulatorische Sequenz(en) wie eine Promotorsequenz,
welche die Transkription steuert (z. B. trp-, lac-, T7- oder früher SV40-Promotor),
stromaufwärts
der DNA angefügt
wird (werden). Danach wird das Expressionsplasmid in geeignete Wirtszellen
eingeführt,
wodurch Transformanten erhalten werden. Beispiele von Wirtszellen
schließen
z. B. Prokaryonten wie Escherichia coli, einzellige Eukaryonten
wie Hefe und Zellen ein, die von mehrzelligen Eukaryonten wie Insekten
oder Tieren stammen. Ein Gentransfer in Wirtszellen kann durch das
Calciumphosphat-Verfahren, DEAE-Dextran-Verfahren,
das Elektropuls-Verfahren oder dergleichen erreicht werden. Transformanten,
die in einem geeigneten Medium gezüchtet werden, produzieren dann
das Protein von Interesse. Das auf diese Weise erhaltene Tumorantigen-Protein kann gemäß biochemischen
Standardverfahren isoliert und gereinigt werden.
-
Es
kann bestimmt werden, ob Cyclophilin-B-Protein, ein partielles Polypeptid
davon oder ein Gen, welches einen solchen Stoff codiert, wie vorstehend
beschrieben hergestellt, eine Aktivität als Tumorantigen aufweist
oder nicht, d. h. ob Tumorantigen-Peptide, die in der Lage sind,
an ein HLA-Antigen zu binden und von CTL erkannt zu werden, durch
intrazellulären
Abbau des Proteins erzeugt werden oder nicht, und zwar z. B. durch
ein Verfahren unter Verwendung von Genexpression, das im Folgenden
beschrieben wird.
-
Zuerst
werden ein Expressionsplasmid, welches einen Genkandidaten oder
ein Genfragment enthält, und
ein anderes Expressionsplasmid, welches DNA, die ein HLA-Antigen
codiert, enthält,
in Zellen, welche keine Tumorantigen-Proteine exprimieren, wie COS-7
(ATCC CRL 1651), hergeleitet von der Niere der afrikanischen grünen Meerkatze,
oder Fibroblast VA-13 (RIKEN CELL BANK, The Institute of Physical
and Chemical Research), doppelt transfiziert. Die Transfektion kann
z. B. durch ein Lipofectin-Verfahren unter Verwendung von Lipofectamin-Reagens (Gibco BRL)
durchgeführt
werden. Anschließend
wird ein auf Tumor ansprechender CTL, der für das bestimmte, verwendete
HLA-Antigen restringiert ist, zugegeben, man lässt ihn auf die Transfektanten
wirken, und danach kann die Menge verschiedener Cytokine (z. B.
IFN-γ),
die durch den CTL als Antwort auf die Zielzellen produziert werden,
z. B. durch ELISA gemessen werden, wobei bestimmt wird, ob der Genkandidat
eine DNA ist, welche ein Tumorantigen-Protein codiert. Da Cyclophilin
B HLA-A24- oder HLA-A2-restringierte Tumorantigen-Peptid-Teile enthält, kann
HLA-A24-cDNA (Cancer Res. 55: 4248–4252 (1995); GenBank-Hinterlegungsnummer
M64740) oder HLA-A2-cDNA (GenBank-Hinterlegungsnummer M84379) als die
vorstehende DNA, welche das HLA-Antigen codiert, eingesetzt werden,
und diejenigen CTLs, die aus menschlichen peripheren Blutlymphocyten
hergestellt werden, und außerdem
KG-CTL (FERM BP-6725) können
als der vorstehende CTL eingesetzt werden.
-
Ein
spezifisches Beispiel einer solchen Aktivitätsmessung wird nachstehend
in Beispiel 2 beschrieben.
-
Auch
Antikörper,
die spezifisch an ein Tumorantigen-Peptid der vorliegenden Erfindung
oder ein Derivat davon binden, sind in der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen. Solche Antikörper
werden einfach hergestellt, z. B. gemäß einem Verfahren, das in „Antibodies:
A Laboratory Manual",
Lane, H. D., et al., Hrsg., Cold Spring Harbor Laboratory Press,
New York, 1989, beschrieben ist. Genau gesagt werden Antikörper, die
ein Tumorantigen-Peptid oder ein Derivat davon der vorliegenden
Erfindung erkennen, und Antikörper,
die weiterhin seine Aktivität
neutralisieren, einfach hergestellt, indem unter Verwendung des
Tumorantigen-Peptids
oder Derivats davon ein Tier in herkömmlicher Weise geeignet immunisiert
wird. Solche Antikörper
können
in Affinitäts-Chromatographie,
immunologischer Diagnose und dergleichen eingesetzt werden.
-
Eine
immunologische Diagnose zur Bestimmung des Vorliegens oder der Abwesenheit
von Tumoren unter Verwendung des Antikörpers kann durchgeführt werden,
indem zuerst der vorstehende Antikörper wie erforderlich markiert
wird und indem er sodann verwendet wird, um das Vorliegen von Antigenen
in einer Probe (wie Blut, Tumorgewebe) nachzuweisen, die von einem
Patienten erhalten wurde, von dem angenommen wird, dass er einen
Tumor hat. Insbesondere kann eine solche immunologische Diagnose
geeignet ausgewählt
werden aus Immunblot-Verfahren,
Radioimmuntest (RIA), enzymverbundenem Immunadsorptionstest (ELISA),
einem Fluoreszenz- oder Luminsenez-Test und dergleichen.
-
Ein
Tumorantigen-Peptid, Derivat davon, Tumorantigen-Protein (Cyclophilin
B) oder Gen dafür
der vorliegenden Erfindung kann auch in vitro für die Behandlung von Tumorpatienten
wie folgt eingesetzt werden.
-
Bei
Verwendung eines Tumorantigen-Peptids, Derivats davon, Tumorantigen-Proteins oder Gens
dafür in
der Behandlung eines Tumors ist es wichtig, ein Verabreichungsverfahren
einzusetzen, welches spezifische CTLs im Körper eines Patienten effizient
induzieren kann. Die vorliegende Erfindung stellt als eines der Mittel
hierfür
eine Antigen-präsentierende
Zelle bereit, die einen Komplex zwischen einem HLA-Antigen und einem
Tumorantigen-Peptid oder einem Derivat davon der vorliegenden Erfindung
umfasst, wobei der Komplex auf der Oberfläche einer Zelle präsentiert
wird, welche Antigen-präsentierende
Eigenschaften hat und aus einem Tumorpatienten isoliert ist, und
außerdem
stellt sie ein Arzneimittel zur Behandlung von Tumoren bereit, welches
die Antigen-präsentierende
Zelle als einen Wirkstoff umfasst.
-
In
diesem Zusammenhang ist die „Zelle,
welche Antigen-präsentierende
Eigenschaften hat" nicht
spezifisch eingeschränkt,
so lange sie eine Zelle darstellt, welche auf ihrer Zelloberfläche ein
HLA-Antigen exprimiert, das in der Lage ist, ein Tumorantigen-Peptid
oder ein Derivat davon der vorliegenden Erfindung zu präsentieren,
wobei dendritische Zellen bevorzugt sind, von denen berichtet wurde,
dass sie besonders stark ausgeprägte
Antigen-präsentierende
Eigenschaften besitzen. Der Stoff, der zugegeben werden muss, um
eine Antigen-präsentierende
Zelle der vorliegenden Erfindung aus der vorstehend erwähnten Zelle,
welche Antigen-präsentierende
Eigenschaften hat, herzustellen, kann Tumorantigen-Peptide oder
ihre Derivate der vorliegenden Erfindung, außerdem das Tumorantigen-Protein,
Cyclophilin B und ein Gen dafür
darstellen. Für
die Herstellung einer Antigen-präsentierenden
Zelle der vorliegenden Erfindung können nicht nur das vollständige Cyclophilin
B und das Gen dafür,
sondern auch ein partielles Polypeptid davon und ein Gen dafür verwendet werden.
Wenn hierfür
ein Protein oder Gen verwendet wird, muss dieses von den Zellen
aufgenommen werden. Vgl. in dieser Hinsicht die vorstehenden Beschreibungen
für die
Zusammensetzung zur Behandlung oder Verhinderung von Tumoren, wobei
die Zusammensetzung das Gen oder Protein als ein Wirkstoff umfasst.
-
Für die Herstellung
von Antigen-präsentierenden
Zellen der vorliegenden Erfindung werden Zellen, welche Antigen-präsentierende
Eigenschaften haben, aus einem Tumorpatienten isoliert und ex vivo
mit einem Tumorantigen-Peptid, einem Derivat davon, einem Tumorantigen-Protein
oder einem partiellen Polypeptid davon der vorliegenden Erfindung
gepulst, wodurch ein Komplex zwischen einem HLA-Antigen und dem Tumorantigen-Peptid
oder Derivat davon hergestellt wird (Cancer Immunol. Immunother.
46: 82, 1998; J. Immunol. 158: 1796, 1997; Cancer Res. 59: 1184,
1999). Wenn dendritische Zellen verwendet werden, können Antigen-präsentierende
Zellen der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, indem z. B.
Lymphocyten aus dem peripheren Blut eines Tumorpatienten unter Verwendung
des FicoII-Verfahrens isoliert werden, nicht-adhärente Zellen entfernt werden,
adhärente
Zellen in Gegenwart von GM-CSF und IL-4 inkubiert werden, um dendritische
Zellen zu induzieren, und sodann die dendritischen Zellen mit einem
Tumorantigen-Peptid, Tumorantigen-Protein der Erfindung oder dergleichen
inkubiert und gepulst werden. Einzelheiten finden sich in Beispiel 11.
-
Wenn
Antigen-präsentierende
Zellen der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, indem ein
Gen, welches ein Tumorantigen-Protein oder ein partielles Polypeptid
davon der vorliegenden Erfindung codiert, in die vorstehend erwähnten Zellen,
welche Antigen-präsentierende
Eigenschaften haben, eingeführt
wird, kann das Gen in Form von DNA oder RNA vorliegen. Insbesondere
kann DNA verwendet werden, vgl. z. B. Cancer Res. 56: 5672, 1996;
oder J. Immunol. 161: 5607, 1998; und RNA kann eingesetzt werden,
vgl. z. B. J. Exp. Med. 184: 465, 1996.
-
Ein
Arzneimittel zur Behandlung von Tumoren, welches die vorstehenden
Antigen-präsentierenden Zellen
als ein Wirkstoff umfasst, enthält
vorzugsweise physiologische Kochsalzlösung, Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung (PBS),
Medium oder dergleichen, um die Antigen-präsentierenden Zellen stabil
aufrechtzuerhalten. Es kann z. B. intravenös, subkutan oder intradermal
verabreicht werden. Durch Wiedereinführen einer solchen Zusammensetzung
zur Behandlung von Tumoren, welche Antigen-präsentierende Zellen als einen Wirkstoff
umfasst, in den Körper
des Patienten werden spezifische CTLs in dem Cyclophilin-B-positiven
Patienten effizient induziert, so dass eine Behandlung des Tumors
erreicht wird. Es sollte selbstverständlich sein, dass die HLA-Typen
zwischen dem Patienten und dem verwendeten Peptid kompatibel sein
müssen.
Z. B. muss bei einem HLA-A24-positiven
Tumorpatienten ein HLA-A24-restringiertes Tumorantigen-Peptid oder
ein Derivat davon eingesetzt werden.
-
Ein
weiteres Beispiel einer in vitro-Verwendung eines Tumorantigen-Peptids,
eines Derivats davon, eines Tumorantigen-Proteins oder eines Gens
dafür gemäß der vorliegenden
Erfindung stellt außerdem
die folgende adoptive Immuntherapie dar.
-
Bei
Melanomen wurde festgestellt, dass eine adoptive Immuntherapie eine
therapeutische Wirkung erreicht, wobei Tumor-infiltierende T-Zellen,
die aus dem Patienten oder der Patientin selbst entnommen wurden, ex
vivo in großen
Mengen gezüchtet
wurden und danach in den Patienten wiedereingeführt wurden (J. Natl. Cancer
Inst. 86: 1159, 1994). Genauso wurde beim Melanom der Maus eine Suppression
der Metastasierung durch eine in vitro-Stimulation von Splenocyten
mit einem Tumorantigen-Peptid TRP-2 festgestellt, wobei CTLs, die
für das
Tumorantigen-Peptid spezifisch waren, proliferierten und die CTLs
dann an eine Melanom-transplantierte Maus verabreicht wurden (J.
Exp. Med. 185: 453, 1997). Dies kam durch eine in vitro-Proliferation
eines CTL zustande, der spezifisch den Komplex zwischen einem HLA-Antigen
von Antigen-präsentierenden
Zellen und dem Tumorantigen-Peptid erkennt. Demgemäß kann man
davon ausgehen, dass ein Verfahren zur Behandlung von Tumoren nützlich ist,
welches eine in vitro-Stimulation von peripheren Blutlymphocyten
aus einem Patienten unter Verwendung eines Tumorantigen-Peptids,
eines Derivats davon, eines Tumorantigen-Proteins oder eines Gens
davon gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Proliferieren von Tumorspezifischen CTLs und ein anschließendes Wiedereinführen der
CTLs in den Patienten umfasst.
-
Somit
stellt die vorliegende Erfindung CTLs bereit, die spezifisch einen
Komplex zwischen dem HLA-Antigen und dem Tumorantigen-Peptid oder
einem Derivat davon erkennen, und sie stellt außerdem ein Arzneimittel zur
Behandlung von Tumoren bereit, welches die CTLs als einen Wirkstoff
umfasst. Eine solche Zusammensetzung enthält vorzugsweise physiologische
Kochsalzlösung,
Phosphatgepufferte Kochsalzlösung
(PBS), Medium oder dergleichen, um die CTLs stabil aufrechtzuerhalten.
Sie kann z. B. intravenös,
subkutan oder intradermal verabreicht werden. Durch Wiedereinführen der
Zusammensetzung zur Behandlung von Tumoren, wobei die Zusammensetzung
CTLs als einen Wirkstoff enthält,
in den Körper
des Patienten wird die toxische Wirkung von CTLs gegen die Tumorzellen
in dem Cyclophilin-B-positiven Patienten verstärkt und dadurch werden die
Tumorzellen zerstört,
wodurch eine Behandlung des Tumors erreicht wird.
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Tumorantigen-Proteine,
Tumorantigen-Peptide und Derivate davon gemäß der vorliegenden Erfindung
können
auch als ein Wirkstoff eines Diagnosemittels zum Diagnostizieren
von Tumoren eingesetzt werden. Somit ist es möglich, durch die Verwendung
eines Tumorantigen-Proteins, Tumorantigen-Peptids oder Derivats
davon gemäß der vorliegenden
Erfindung selbst als ein Diagnosemittel zum Nachweisen des Vorliegens
von Antikörpern
in einer Probe (wie Blut oder ein Tumorgewebe), die von einem Patienten
erhalten wurde, von dem angenommen wird, dass er einen Tumor hat,
Tumoren schon früh
nachzuweisen und ein Rezidiv und eine Metastasierung zu diagnostizieren.
Die gleiche Prozedur kann auch für
die Auswahl von Tumorpatienten eingesetzt werden, denen Medikamente
verabreicht werden, welche als einen Wirkstoff z. B. Tumorantigen-Protein
oder Tumorantigen-Peptid der vorliegenden Erfindung enthalten. Insbesondere
kann eine solche Diagnose unter Verwendung von Immunblot-Verfahren,
RIA, ELISA oder eines Fluoreszenz- oder Luminsezenz-Tests durchgeführt werden.
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Weiterhin
wurde in den letzten Jahren ein neues Nachweisverfahren zum Nachweisen
von Antigen-spezifischen CTLs eingeführt, wobei ein Komplex zwischen
dem Antigenpeptid und einem HLA-Antigen verwendet wird (Science
274: 94, 1996). Der frühe
Nachweis von Tumoren und die Diagnose eines Rezidivs oder einer
Metastasierung sind möglich,
indem ein Komplex zwischen einem Tumorantigen-Peptid oder Derivat davon gemäß der vorliegenden
Erfindung und einem HLA-Antigen
dem vorstehenden Nachweisverfahren unterworfen wird und dadurch
Tumorantigen-spezifische CTLs nachgewiesen werden. Diese gleiche
Prozedur kann auch für
eine Auswahl von Tumorpatienten eingesetzt werden, an welche ein
Medikament verabreicht werden kann, welches als einen Wirkstoff
z. B. ein Tumorantigen-Protein oder Tumorantigen-Peptid der vorliegenden
Erfindung umfasst, oder sie kann für die Bestimmung der therapeutischen
Wirkung des Medikaments eingesetzt werden. Somit stellt die vorliegende
Erfindung auch ein Diagnosemittel für Tumoren bereit, das als einen
Teil des Wirkstoffs ein Tumorantigen-Peptid oder Derivat davon gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst.
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Insbesondere
kann eine solche Diagnose wie folgt durchgeführt werden: ein Tetramer eines
Komplexes zwischen einem HLA-Antigen, das gemäß dem in der Literatur beschriebenen
Verfahren fluoreszierend markiert wurde (Science 274: 94, 1996),
und einem Tumorantigen-Peptid wird hergestellt und eingesetzt, um die
Antigenpeptid-spezifischen CTLs in peripheren Blutlymphocyten eines
Patienten, von dem angenommen wird, dass er einen Tumor hat, unter
Verwendung eines Durchflusscytometers quantitativ zu bestimmen.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung KG-CTL bereit (Hinterlegungsnummer FERM
BP-6725); dabei handelt es sich um einen CTL, der aus Tumor-infiltrierenden
Lymphocyten, die von einem Lungen-Adenomkarzinom stammten, etabliert
wurde. Es wurde gezeigt, dass KG-CTL auf HLA-A24- und HLA-A2-positive Krebszellen
anspricht, und auch Cyclophilin B der vorliegenden Erfindung ist
ein Tumorantigen-Protein, das anhand seiner Reaktivität mit dem
KG-CTL als Indikator
entdeckt wurde. Deshalb können
unter Verwendung von KG-CTL wie beim Cyclophilin B möglicherweise
noch neue Tumorantigen-Proteine und Tumorantigen-Peptide gefunden
werden. Einzelheiten finden sich im nachstehenden Beispiel 2.
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1 ist
eine grafische Darstellung, welche die Ergebnisse einer Messung
zeigt, wobei COS-7-Zellen, die mit einem rekombinanten Plasmid von
HLA-A2402-cDNA oder
einem rekombinanten Plasmid von HLA-A2601-cDNA transfiziert waren, zusammen
mit KG-CTLs nach Zugabe eines Tumorantigen-Peptids der vorliegenden
Erfindung „84–92 (SEQ
ID NO: 1)" gezüchtet wurden
und wobei sodann die Menge des durch KG-CTLs produzierten IFN-γ gemessen
wurde. Die Abszisse gibt die Konzentration des zugegebenen Peptids an,
und die Ordinate gibt die Menge des durch KG-CTLs produzierten IFN-γ an.
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2 ist
eine grafische Darstellung, welche die Ergebnisse einer Messung
zeigt, wobei COS-7-Zellen, die mit einem rekombinanten Plasmid von
HLA-A2402-cDNA oder
einem rekombinanten Plasmid von HLA-A2601-cDNA transfiziert waren,
zusammen mit KG-CTLs nach Zugabe eines Tumorantigen-Peptids der vorliegenden
Erfindung „91–99 (SEQ
ID NO: 2)" gezüchtet wurden
und wobei sodann die Menge des durch KG-CTLs produzierten IFN-γ gemessen
wurde. Die Abszisse gibt die Konzentration des zugegebenen Peptids an,
und die Ordinate gibt die Menge des durch KG-CTLs produzierten IFN-γ an.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele noch weiter
erläutert,
sie wird durch diese Beispiele jedoch in keiner Weise eingeschränkt.
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Beispiel 1
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Etablieren einer Zelllinie cytotoxischer
T-Lymphocyten (CTLs) aus Tumorinfiltrierenden Lymphocyten (TILs), die
von einem Lungenadenokarzinom stammen
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Eine
von einem Patienten mit Lungenadenokarzinom operativ entnommene
Probe wurde in einem Kulturmedium in kleine Stücke zerteilt, und anschließend wurden
die Zellen in einem Kulturmedium, das Kollagenase und DNase enthielt,
suspendiert. Sodann wurden die Lymphocyten aus der Zellsuspension
durch Dichtezentrifugation unter Verwendung einer FicoII-Conray-Lösung abgetrennt.
Die Lymphocyten wurden in einem Kulturmedium gezüchtet (nachstehend als Lymphocytenmedium
bezeichnet), bestehend aus 45% RPMI-1640, 45% AIM-V (Gibco BRL)
und 10% FKS, angereichert mit 100 E/ml Interleukin-2 und 0,1 mM
NEAA (Gibco BRL). Während
der ersten zwei Tage der Züchtung
wurde ein anti-CD3-Antikörper NU-T3
(Nichirei Corporation) zum Kulturmedium bei 1 μg/ml zugegeben. Die Züchtung wurde
länger
als 30 Tage fortgesetzt, und auf diese Weise wurde eine CTL-Linie
etabliert, die auf mehrere Typen von HLA-A24- oder HLA-A2-positiven Krebszelllinien
ansprach. Die CTL-Linie wurde mit KG-CTL bezeichnet und in den folgenden
Experimenten eingesetzt. Die Reaktivität von KG-CTL gegenüber verschiedenen
Krebszelllinien wurde wie folgt bestimmt. Krebszelllinien wurden
in die Vertiefungen einer Platte mit 96 Vertiefungen bei 1 × 10
4 Zellen pro Vertiefung plattiert. Am nächsten Tag
wurden KG-CTLs bei 1 × 10
5 Zellen pro Vertiefung zugegeben und weitere
18 Stunden gezüchtet,
danach wurde das Kulturmedium geerntet und die Menge des durch die
KG-CTLs produzierten Interferon-γ (IFN-γ) bestimmt.
Die quantitative Bestimmung von IFN-γ erfolgte durch einen Enzymimmuntest (ELISA).
Genau gesagt wurde ein gegen menschliches IFN-γ gerichteter monoclonaler Antikörper der
Maus an Vertiefungen einer Mikroplatte mit 96 Vertiefungen als Festphasen-Antikörper adsorbiert,
anschließend, nachdem
unspezifische Bindungen mit Rinderserumalbumin blockiert worden
waren, ließ man
das IFN-γ in
der Probe an den Antikörper
binden. Danach ließ man
einen gegen menschliches IFN-γ gerichteten
polyclonalen Antikörper
des Kaninchens als Nachweisantikörper
binden. Nach der Bindung eines mit alkalischer Phosphatase markierten,
gegen Kaninchen-Immunglobulin gerichteten Antikörpers der Ziege ließ man eine
Farbentwicklung zu, indem man einen Peroxidase-Farbentwicklungs-Kit
T (Sumitomo Bakelite Co.) einsetzte, und danach wurde die Absorption
(405 nm) gemessen. Diese wurde mit den Werten verglichen, die mit
Standard-IFN-γ erhalten
wurden, und auf diese Weise wurde die Menge von IFN-γ quantitativ
bestimmt. Die Reaktivität
von KG-CTL jeweils gegenüber
verschiedenen Adenokarzinom-Zelllinien ist in Tabelle 2 angegeben.
Genauso ist die Reaktivität
von KG-CTL jeweils gegenüber
Lymphoid-Zelllinien in Tabelle 3 dargestellt. Tabelle 2
Adenokarzinom-Zelllinie | Menge
von IFN-γ,
produziert durch KG-CTL (pg/ml) | HLA-A-Typ |
HT-1376
(Blasenkrebs-Zelllinie) | 4608 | 2402/2402 |
1–87 (Lungenkrebs-Zelllinie) | 194 | 0207/1101 |
11–18 (Lungenkrebs-Zelllinie) | 4632 | 0201/2402 |
PC-9
(Lungenkrebs-Zelllinie) | 1102 | 0206/2402 |
LC-1
(Lungenkrebs-Zelllinie) | 129 | 3101/3302 |
YT-803
(Lungenkrebs-Zelllinie) | 285 | 3101/3302 |
143
B (Osteosarkom-Zelllinie) | 1547 | 0211/0211 |
Keine
(nur KG-CTL) | 100 | - |
Tabelle 3
Zelllinie | Menge
von IFN-γ,
produziert durch KG-CTL (pg/ml) | HLA-A-Typ |
SSB
(B-Zelllinie) | 5769 | 2402/2402 |
Ban-B1
(B-Zellinie1) | 78 | 3101/3302 |
HPB-MLT
(Leukämie-Zelllinie) | 189 | 0101/0201 |
MOLT-16
(Leukämie-Zelllinie) | 13 | 2301/3002 |
MT-2
(Leukämie-Zelllinie) | 3495 | 2402/2402 |
Keine
(nur KG-CTL) | 0 | - |
- 1)B-Zelllinie,
die durch Transformation von B-Zellen eines gesunden Spenders mit
EB-Virus erhalten wurde.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen, dass KG-CTL mit HLA-A2402-positiven
Krebszellen in der Tabelle (HT-1376, 11–18 und PC-9) stark reagiert
und IFN-γ produziert
und dass er außerdem
mit HLA-A2-positiven Zellen (1438) reagiert und IFN-γ produziert.
Genauso zeigen die Ergebnisse in Tabelle 3, dass KG-CTL mit der HLA-A2402-positiven
EB-Virus-transformierten B-Zelllinie und einer Leukämie-Zelllinie (SSB und
MT-2) stark reagiert und dass er außerdem mit der HLA-A2-positiven Leukämie-Zellline
(HBP-MLT) stark reagiert.
-
Der
angelegte KG-CTL wurde bei The National Institute of Bioscience
and Human Technology, Agency of Industrial Science and Technology
(1-1-3 Higashi, Tsukuba, Ibaraki, Japan) hinterlegt (Bezeichnung
von Mikroorganismus: KG-CTL; Hinterlegungsdatum: 19. Juni 1998;
Hinterlegungsnummer FERM P-16854) (Datum der Umwandlung zur internationalen
Hinterlegung: 20. Mai 1999, Hinterlegungsnummer: FERM BP-6725).
Des Weiteren wurde eine Typisierung von HLA-Molekülen von
KG-CTL durch Shionogi & Co.
gemäß dem in
Nakao et al., Cancer Res. 55: 4248–4252 (1995), beschriebenen
Verfahren durchgeführt,
und es wurde bestätigt, dass
der A-Locus A0206 und A2402 ist.
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Beispiel 2
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Identifizierung eines Tumorantigen-Proteins
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Eine
cDNA-Bank wurde aus der Blasenkrebs-Zelllinie HT-1376 (ATCC CRL
1472), mit welcher KG-CTL in Beispiel 1 stark reagierte, durch das
folgende Beispiel hergestellt.
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Zuerst
wurde Poly(A)+-mRNA aus HT-1376 hergestellt,
indem die gesamte RNA-Fraktion isoliert und auf einer Oligo(dT)-Säule unter
Verwendung eines mRNA-Reinigungssystems
(Pharmacia Biotech) gemäß dem Protokoll
des Herstellers gereinigt wurde. Aus den mRNAs wurden cDNAs, bei
welchen ein NotI-Adapter und ein ScaI-Adapter an jeweils einem Terminus
gebunden waren, unter Verwendung von SuperSciptTM Plasmid
System (Gibco BRL) gemäß dem Protokoll
des Herstellers hergestellt und diese danach in die gespaltene Stelle
eines Expressionsvektors, des Plasmids pSV-SPORTI (Gibco BRL), das
mit den Restriktionsenzymen NotI und SalI gespalten worden war,
ligiert, wodurch rekombinante Plasmide erhalten wurden. Die rekombinanten
Plasmide wurden unter Verwendung elektrischer Pulse im Gene Pulser
(Bio-Rad) in E. coli ElectroMAX DH10BTM-Zellen
(Gibco BRL) eingeführt,
und sodann wurden Transformanten, in welche die rekombinanten Plasmide
eingeführt
worden waren, in LB-Medium (1% Bacto-Trypton, 0,5% Hefeextrakt,
0,5% NaCl, pH 7,3), das Ampicillin enthielt (50 μg/ml), selektiert.
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Die
rekombinanten Plasmid-DNAs wurden aus Pools von etwa 100 vorstehend
beschriebenen Transformanten wie folgt gewonnen. 100 Transformanten
wurden in jede Vertiefung einer Mikroplatte mit 96 Vertiefungen
und U-förmigem
Boden, enthaltend LB-Medium plus Ampicillin (50 μg/ml), eingeführt und
gezüchtet. Sodann
wurde ein Teil der Kultur auf eine andere Mikroplatte mit 96 Vertiefungen
und U-förmigem
Boden überführt, die
0,25 ml TYGPN-Medium (F. M. Ausubel et al., „Current Protocols in Molecular
Biology", John Wiley & Sons, Inc.) pro
Vertiefung enthielt, und 48 Stunden bei 37°C gezüchtet. Die restlichen Kulturen
in LB-Medium auf der Mikroplatte wurden gefroren aufbewahrt. Die
Herstellung rekombinanter Plasmid-DNAs aus Transformanten, die in
TYGPN-Medium gezüchtet
worden waren, erfolgte auf der Mikroplatte durch das alkalische
Lyseverfahren (F. M. Ausubel et al., „Current Protocols in Molecular
Biology", John Wiley & Sons, Inc.).
Die rekombinanten Plasmid-DNAs, die durch Isopropanol-Fällung gewonnen
wurden, wurden in 50 μl
10 mM Tris, 1 mM EDTA, pH 7,4, enthaltend 20 ng/ml RNase, suspendiert.
-
Andererseits
wurden, ausgehend von einer Ösophaguskarzinom-Zelllinie
KE-4, hinterlegt
bei The National Institute of Bioscience and Human Technology, Agency
of Industrial Science and Technology (1-1-3 Higashi, Tsukuba, Ibaraki,
Japan) (Hinterlegungsdatum: 23. Mai 1997; Hinterlegungsnummer: FERM
BP-5955), rekombinante Plasmide hergestellt, in welchen cDNAs für HLA-A2402
(GenBank-Hinterlegungsnummer M64740)
und HLA-A2601 in einen Expressionsvektor, pCR3 (Invitrogen), gemäß der Beschreibung
in Nakao et al., Cancer Res. 55: 4248–4252 (1995), eingebaut worden
waren.
-
Anschließend wurde
eine Zelllinie, die von der Niere der afrikanischen grünen Meerkatze
abstammte, COS-7 (ATCC Nr. CRL1651), mit dem rekombinanten Plasmid
von HT-1376-cDNA und dem rekombinanten Plasmid von HLA-A2402-cDNA unter Verwendung
des Lipofectin-Verfahrens wie folgt doppelt transfiziert. 8000 COS-7-Zellen
wurden in jede Vertiefung eines Mikroplatte mit 96 Vertiefungen und
flachem Boden gegeben und einen Tag in 100 μl RPMI-1640-Medium, enthaltend
10% FKS, inkubiert. Unter Verwendung von Lipofectamin-Reagens (Gibco
BRL) wurden 30 µl
eines 70-µl-Gemisches,
bestehend aus 25 µl
des rekombinanten Plasmids von HT-1376-cDNA, entsprechend etwa 100
Transformanten, 10 µl
(200 ng) des rekombinanten Plasmids von HLA-A2402-cNDA und 35 µl einer
etwa 50-fachen Verdünnung
von Lipofectin-Reagens zugegeben, wodurch die COS-7-Zellen doppelt
transfiziert wurden. Transfektanten wurden in doppelter Ausführung hergestellt.
Nach fünf
Stunden wurden 200 µl
eines Kulturmediums, enthaltend 10% FKS, zu den Transfektanten zugegeben
und diese sodann weitere 48 Stunden bei 37°C inkubiert. Nach Entfernung
des Kulturmediums wurden 1,5 × 105 Zellen/Vertiefung von KG-CTL zugegeben
und 24 Stunden bei 37°C
in 100 µl
eines Kulturmediums, das 10% FKS und 25 E/ml IL-2 enthielt, gezüchtet. Das
Kulturmedium wurde gewonnen und die Menge von IFN-γ durch das
ELISA Verfahren, wie in Beispiel 1 beschrieben, gemessen.
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Für diejenigen
Gruppen, die zu einer hohen Produktion von IFN-γ führten, wurden in den weiteren Durchmusterungstests
die entsprechenden gefroren gelagerten Pools von etwa 100 Transformanten,
die mit rekombinanten Plasmiden von HT-1376-cDNA transfiziert waren,
verwendet. Die Pools der Transformanten wurden auf LB-Agarmedium,
das Ampicillin enthielt (50 µg/ml),
plattiert, so dass Kolonien erhalten wurden. Für jede Gruppe wurden 400 Kolonien,
wie vorstehend beschrieben, gezüchtet,
so dass in jeder Vertiefung ein einzelner Typ einer Transformante
enthalten war, und rekombinante Plasmid-DNAs für HT-1376-cDNA wurden hergestellt.
Weiterhin wurden in ähnlicher
Weise, wie vorstehend beschrieben, COS-7-Zellen mit dem rekombinanten
Plasmid von HT-1376-cDNA und dem rekombinanten Plasmid von HLA-A2402-cDNA
doppelt transfiziert, worauf eine gemeinsame Kultivierung mit KG-CTL
folgte, anschließend
wurde das durch KG-CTL als Antwort auf die Zielzellen produzierte
IFN-γ quantitativ
bestimmt, und auf diese Weise wurden positive Plasmide selektiert.
Durch diese Vorgehensweisen wurde ein rekombinanter HT-1376-cDNA-Plasmidclon
selektiert, und der Clon wurde mit 4F2 bezeichnet. Des Weiteren
wurden ähnliche
Verfahren mit 4F2 wiederholt, wobei die Menge des durch KG-CTL produzierten
IFN-γ bestimmt
wurde. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 4 dargestellt. Tabelle 4
Zellen | Menge
von IFN-γ,
produziert durch KG-CTL (pg/ml) |
COS-7
+ HLA-A2402 | 469 |
COS-7
+ HLA-A2402 + 4F2 | 543 |
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Im
Vergleich zu COS-7-Zellen, die nur mit HLA-A2402 transfiziert waren,
reagierte der KG-CTL stärker mit
COS-7-Zellen, die mit HLA-A2402 und 4F2 doppelt transfiziert waren,
und er produziert mehr IFN-γ.
Diese Ergebnis zeigte, dass das durch 4F2 codierte Protein ein Tumorantigen-Protein
ist.
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Beispiel 3
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Bestimmung der Basensequenz des Gens des
Tumorantigen-Proteins
-
Die
Basensequenz des wie vorstehend in Beispiel 2 erhaltenen Plasmidclons
4F2, welcher das Tumorantigen-Protein codiert, wurde unter Verwendung
des DyeDeoxy Terminator Cycle Sequencing-Kits (Perkin-Elmer) bestimmt.
Die bestimmte Basensequenz und die durch die Basensequenz codierte
Aminosäuresequenz
wurden mit bekannten Sequenzen unter Verwendung von WWW Entrez-Datenbanken
verglichen, wobei gezeigt wurde, dass die Basensequenz des Plasmidclons
4F2 der Aminosäuresequenz
des menschlichen Cyclophilin B, registriert als GenBank-Hinterlegungsnummer
N60857, entspricht. Die Sequenz des Cyclophilin B ist auch in Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 88: 1903, 1991, beschrieben. Cyclophilin B
ist ein Bindungsprotein für ein
immunsuppressives Mittel, Cyclosporin A, und es ist bekannt, dass
es in vivo an der Aktivierung von Immunzellen beteiligt ist. Durch
das vorstehende Beispiel 2 wurde erstmals gefunden, dass Cyclophilin
B, dessen einzige benannte Funktion seine Beteiligung an einer Aktivierung
von Immunzellen war, eine Funktion als ein Tumorantigen-Protein besitzt.
-
Beispiel 4
-
Selektion von Peptidkandidaten
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Es
gibt bestimmte Regeln (Motive) in den Sequenzen von Antigenpeptiden,
die durch HLA-Antigene gebunden und präsentiert werden. Wenn man das
Motiv für
HLA-A24 betrachtet, ist bekannt, dass in der Sequenz von Peptiden,
die aus 8 bis 11 Aminosäuren
bestehen, die Aminosäure
an Position 2 Tyrosin, Phenylalanin, Methionin oder Tryptophan ist
und die Aminosäuren
am C-Terminus Phenylalanin, Tryptophan, Leucin, Isoleucin oder Methionin
ist (Immunogenetics 41: 178, 1995; J. Immunol. 152: 3913, 1994;
J. Immunol. 155: 4307, 1994). Genauso ist für HLA-A2 bekannt, dass die
Peptide aus 8 bis 11 Aminosäuren
bestehen und dass für
HLA-A0201 die Aminosäure an Position
2 Leucin oder Methionin ist und die Aminosäure am C-Terminus Valin oder
Leucin ist; dass für
HLA-A0204 die Aminosäure
an Position 2 Leucin ist und die Aminosäure am C-Terminus Leucin ist;
dass für
HLA-A0205 die Aminosäure an Position
2 Valin, Leucin, Isoleucin oder Methionin ist und die Aminosäure am C-Terminus
Leucin ist; dass für
HLA-A0206 die Aminosäure
an Position 2 Valin oder Glutamin ist und die Aminosäure am C-Terminus
Valin oder Leucin ist; dass für
HLA-A0207 die Aminosäure
an Position 2 Leucin ist und die Aminosäure am C-Terminus Leucin ist
(Immunogenetics 41: 178, 1995; J. Immunol. 155: 4749, 1995; vgl.
auch Tabelle 1).
-
Gemäß solchen
Motiven wurden Peptidteile, welche aus 8 bis 11 Peptiden bestanden
und die vorstehenden Motive aufwiesen, aus der Aminosäuresequenz
von Cyclophilin B (GenBank-Hinterlegungsnummer M60857) selektiert,
für die
durch die Erfinder nachgewiesen wurde, dass sie eine Funktion als
Tumorantigen-Protein haben. Ausgewählte Peptide, die ein Bindungsmotiv
für HLA-A24
aufweisen, sind in den SEQ ID NOs: 1 bis 11 dargestellt, und Peptide,
die ein Bindungsmotiv für
HLA-A2 aufweisen,
sind in den SEQ ID NOs: 12 bis 36 dargestellt. Diese Peptide wurden
bei Biologica Co. durch das Fmoc-Verfahren synthetisiert.
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Danach
wurden 104 COS-7-Zellen mit einem rekombinanten
Plasmid von HLA-A2402-cDNA durch das Lipofectin-Verfahren gemäß der Literatur
transfiziert, so dass sie HLA-A2402 exprimierten (J. Exp. Med. 187:
277, 1998). Zu diesen Zellen wurden verschiedene, vorher synthetisierte
Peptide, die ein Bindungsmotiv für
HLA-A24 aufwiesen,
jeweils bei 10 µM
für zwei
Stunden zugegeben, wodurch die Zellen gepulst wurden. Danach wurden
die Zellen zusammen mit 2 × 104 KG-CTLs 18 Stunden kultiviert, und anschließend wurde
die Menge des durch KG-CTL produzierten IFN-γ im Kulturüberstand durch das ELISA-Verfahren
bestimmt. Anschließend
wurden zwei Peptide den folgenden Experimenten unterworfen, d. h.
ein Peptid, das die Sequenz von Position 84 bis zu Position 92 in
der Aminosäuresequenz
von Cyclophilin B umfasste (SEQ ID NO: 1, nachstehend manchmal einfach
als „84–92" bezeichnet), und
ein Peptid, das die Sequenz von Position 91 bis zu Position 99 umfasste
(SEQ ID NO: 2, nachstehend manchmal einfach als „91–99" bezeichnet).
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Beispiel 5
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Synthese von Lys-Phe-His-Arg-Val-Ile-Lys-Asp-Phe
(SEQ ID NO: 1)
-
In
dieser Synthese wurde als Harz Fmoc-Phe-Alko Resin (0,56 mMol/g,
100–200
Mesh) eingesetzt. Unter Verwendung von 100 mg dieses Harzes wurde
die Synthese gemäß dem nachstehend
beschriebenen Schema 1 gestartet, wobei die folgenden Reste in der
Reihenfolge gekoppelt wurden: Fmoc-Asp(OtBu)-OH, Fmoc-Lys(Boc)-OH, Fmoc-Ile-OH,
Fmoc-Val-OH, Fmoc-Arg(Pmc)-OH, Fmoc-His(Trt)-OH, Fmoc-Phe-OH und Fmoc-Lys(Boc)-OH.
Nach der Kopplung wurden die Verfahren bis zu Schritt 3 des nachstehend
in Tabelle 5 dargestellten Schemas 1 durchgeführt, wodurch ein Peptidharz
erhalten wurde.
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Zu
diesem Peptidharz wurden 2 ml Reagens K (5% Phenol, 5% Thioanisol,
5% H2O und 2,5% Ethandithiol in TFA) zugegeben,
und sodann wurde die Reaktion 2,5 Stunden bei Raumtemperatur zugelassen. Während der
Kühlung
mit Eis wurden 10 ml Diethylether zum Reaktionsgemisch zugegeben,
das Gemisch wurde zehn Minuten gerührt, filtriert und danach mit
10 ml Diethylether gewaschen. Zu dem Filterkuchen wurden 10 ml 10%
wässrige
Essigsäurelösung (nachstehend
als wässrige
Essigsäure
bezeichnet) zugegeben und das Gemisch 30 Minuten gerührt. Danach
wurde das Harz abfiltriert und mit 4 ml wässriger Essigsäure gewaschen.
Nach Lyophilisieren des Filtrats und der Waschlösung wurde das erhaltene Rohpeptid
in wässriger
Essigsäure
gelöst
und in eine Packmaterial COSMOSIL 5C18-AR-Umkehrphasen-Säule (25 ⌀ × 250 mm),
voräquilibriert
mit 0,1% wässriger
TFA, injiziert. Die Säule
wurde mit 0,1% wässriger
TFA gewaschen, und anschließend wurde die Konzentration von Acetonitril innerhalb
von 260 Minuten auf 25% erhöht,
wobei das Produkt mit einer Fließrate von 7 ml/Min. eluiert
wurde. Das Eluat wurde bei A 220 nm überwacht. Die Fraktionen, welche
das gewünschte
Produkt enthielten, wurden vereinigt und gefriergetrocknet, wodurch
11,7 mg von Lys-Phe-His-Arg-Val-Ile-Lys-Asp-Phe erhalten wurden.
-
Das
erhaltene Peptid, Lys-Phe-His-Arg-Val-Ile-Lys-Asp-Phe, hatte in
einer Analyse unter Verwendung einer Packmaterial YMC-PACK ODS-AM-Umkehrphasen-Säule (4,6 ⌀ × 250 mm),
eluiert mit einem linearen Gradienten einer Acetonitril-Konzentration
von 0 bis 60%, enthaltend 0,1% TFA, eine Retentionszeit von 23,9 Minuten,
und die Ergebnisse von Aminosäureanalyse
und Massenspektrometrie des Produkts stimmten mit den theoretischen
Werten überein.
-
Aminosäureanalyse:
-
- Hydrolyse: 1% Phenol/6 N wässrige Salzsäure, 110°C, 24 Stunden;
- Analyseverfahren: Ninhydrin-Verfahren;
- * Referenzaminosäure;
die theoretischen Werte sind in Klammern angegeben:
- Asx: 1,01 (1)
- *Val: 1,00 (1)
- Ile: 0,85 (1)
- Phe: 1,94 (2)
- Lys: 1,74 (2)
- His: 0,95 (1)
- Arg: 0,86 (1)
-
Massenspektrum (FAB):
-
-
Tabelle
5 Schema
1
Schritt | Dauer
(Min.) × Zahl
der Behandlungen |
1.
(Waschen) DMF 1,2 ml | 1 × 2 |
2.
(Entfernen v. Schutzgruppen) 50% Piperidin/DM | F
12 × 1 |
3.
(Waschen) DMF 1,2 ml | 1 × 7 |
4.
(Kopplung) jede aminogeschütze
Aminosäure | |
(5 Äquivalente)/NMP-Lösung 0,9
ml, | |
DIC
(5 Äquivalente)/NMP-Lösung 0,3
ml | 30 × 1 |
5.
(Waschen) DMF 1,2 ml | 1 × 2 |
6.
(Kopplung) jede aminogeschützte
Aminosäure | |
(5 Äquivalente)/NMP-Lösung 0,9
ml, | |
DIC
(5 Äquivalente)/NMP-Lösung 0,3
ml | 30 × 1 |
7.
(Waschen) DMF 1,2 ml | 1 × 4 |
-
Beispiel 6
-
Synthese von Asp-Phe-Met-Ile-Gln-Gly-Gly-Asp-Phe
(SEQ ID NO: 2)
-
In
gleicher Weise, wie in Beispiel 5 beschrieben, wurden unter Verwendung
von 100 mg Fmoc-Phe-Alko Resin, Fmoc-Asp (OtBu)-OH, Fmoc-Gly-OH,
Fmoc-Gly-OH, Fmoc-Gln-OH,
Fmoc-Ile-OH, Fmoc-Met-OH, Fmoc-Phe-OH und Fmoc-Asp(OtBu)-OH in der Reihenfolge gekoppelt,
und danach wurden von dem Produkt die Schutzgruppen entfernt. Das
erhaltene Rohpeptid wurde in wässriger
Essigsäure
gelöst
und in eine Packmaterial COSMOSIL 5C18-AR-Umkehrphasen-Säule (25 ⌀ × 250 mm),
voräquilibriert
mit 0,1% wässriger
TFA, injiziert. Die Säule
wurde mit 0,1% wässriger
TFA gewaschen, und anschließend
wurde die Konzentration von Acetonitril innerhalb von 260 Minuten
auf 31% erhöht,
wobei das Produkt mit einer Fließrate von 7 ml/Min. eluiert
wurde. Das Eluat wurde bei A 220 nm überwacht. Die Fraktionen, welche
das gewünschte
Produkt enthielten, wurden vereinigt und gefriergetrocknet, wodurch
3,6 mg von Asp-Phe-Met-Ile-Gln-Gly-Gly-Asp-Phe erhalten wurden.
-
Das
erhaltene Peptid, Asp-Phe-Met-Ile-Gln-Gly-Gly-Asp-Phe, hatte in
einer Analyse unter Verwendung einer Packmaterial YMC-PACK ODS-AM-Umkehrphasen-Säule (4,6 ⌀ × 250 mm),
eluiert mit einem linearen Gradienten einer Acetonitril-Konzentration
von 0 bis 60%, enthaltend 0,1% TFA, eine Retentionszeit von 25,8
Minuten, und die Ergebnisse von Aminosäureanalyse (wobei Met nicht
nachgewiesen wird) und Massenspektrometrie des Produkts stimmten
mit den theoretischen Werten überein.
-
Aminosäureanalyse:
-
- Hydrolyse: 1% Phenol/6 N wässrige Salzsäure, 110°C, 24 Stunden;
- Analyseverfahren: Ninhydrin-Verfahren;
- * Referenzaminosäure;
die theoretischen Werte sind in Klammern angegeben:
- Asx: 2,02 (2)
- Glx: 1,04 (1)
- Gly: 2,04 (2)
- *Ile: 1,00 (1)
- Phe: 1,97 (2)
-
Massenspektrum (FAB):
-
-
Beispiel 7
-
Identifizierung eines Tumorantigen-Peptids
-
Ein
Experiment wurde mit zwei Peptiden, die in den vorstehenden Beispielen
5 und 6 synthetisiert wurden, in gleicher Weise, wie in Beispiel
4 beschrieben, durchgeführt,
und es wurde gefunden, dass diese Peptide eine Funktion als Tumorantigen-Peptid
haben. Die Ergebnisse sind in den 1 und 2 dargestellt.
In den Figuren gibt die Abszisse die Peptidkonzentration (pg/ml)
an, und die Ordinate gibt die Menge des durch KG-CTLs produzierten
IFN-γ an.
Wenn COS-7-Zellen,
die mit einem rekombinanten Plasmid von HLA-A2402-cDNA transfiziert
waren, mit „84–92" und „91–99" gepulst wurden,
wurde die Reaktivität
von KG-CTL in einer konzentrationsabhängigen Weise erhöht. Im Vergleich
zu COS-7-Zellen, die mit einem rekombinanten Plasmid von HLA-A2601-cDNA
transfiziert waren, ergaben COS-7-Zellen, die mit dem rekombinanten
Plasmid von HLA-A2402-cDNA transfiziert waren, wenn sie gepulst
wurden, eine höhere
Reaktivität
von KG-CTL. Durch die vorstehenden Ergebnisse wurde gezeigt, dass
die zwei Peptide „84–92" und „91–99" eine Funktion als
HLA-A24-restringiertes Tumorantigen-Peptid haben.
-
Beispiel 8
-
Synthese von Lys-Tyr-His-Arg-Val-Ile-Lys-Asp-Phe
(SEQ ID NO: 39)
-
Da
im Beispiel 7 gezeigt wurde, dass „84–92" und „91–99" eine Funktion als Tumorantigen-Peptid
haben, wurden zwei Derivate hergestellt, in welchen Phenylalanin
an Position 2 innerhalb des Umfangs des Bindungsmotivs für HLA-A24
durch Tyrosin ersetzt ist, nämlich „84–92·2F-Y" (SEQ ID NO: 39)
und „91–99·2F-Y" (SEQ ID NO: 40).
-
Das
Peptid Lys-Tyr-His-Arg-Val-Ile-Lys-Asp-Phe (SEQ ID NO: 39) wurde
in gleicher Weise, wie in Beispiel 5 beschrieben, synthetisiert.
Genau gesagt wurden unter Verwendung von 100 mg Fmoc-Phe-Alko Resin, Fmoc-Asp
(OtBu)-OH, Fmoc-Lys(Boc)-OH,
Fmoc-Ile-OH, Fmoc-Val-OH, Fmoc-Arg(Pmc)-OH, Fmoc-His(Trt)-OH, Fmoc-Tyr(tBu)-OH
und Fmoc-Lys(Boc)-OH in der Reihenfolge gekoppelt, und danach wurden
von dem Produkt die Schutzgruppen entfernt. Das erhaltene Rohpeptid
wurde in wässriger
Essigsäure
gelöst
und in eine Packmaterial COSMOSIL 5C18-AR-Umkehrphasen-Säule (25 ⌀ × 250 mm),
voräquilibriert
mit 0,1 % wässriger
TFA, injiziert. Die Säule
wurde mit 0,1% wässriger
TFA gewaschen, und anschließend
wurde die Konzentration von Acetonitril innerhalb von 200 Minuten
auf 25% erhöht,
wobei das Produkt mit einer Fließrate von 7 ml/Min. eluiert
wurde. Das Eluat wurde bei A 220 nm überwacht. Die Fraktionen, welche
das gewünschte
Produkt enthielten, wurden vereinigt und gefriergetrocknet, wodurch
44,9 mg von Lys-Tyr-His-Arg-Val-Ile-Lys-Asp-Phe erhalten wurden.
-
Das
erhaltene Peptid, Lys-Tyr-His-Arg-Val-Ile-Lys-Asp-Phe, hatte in
einer Analyse unter Verwendung einer Packmaterial YMC-PACK ODS-AM-Umkehrphasen-Säule (4,6 ⌀ × 250 mm),
eluiert mit einem linearen Gradienten einer Acetonitril-Konzentration
von 0 bis 60%, enthaltend 0,1% TFA, eine Retentionszeit von 17,7 Minuten,
und die Ergebnisse von Aminosäureanalyse
und Massenspektrometrie des Produkts stimmten mit den theoretischen
Werten überein.
-
Aminosäureanalyse:
-
- Hydrolyse: 1% Phenol/6 N wässrige Salzsäure, 110°C, 24 Stunden;
- Analyseverfahren: Ninhydrin-Verfahren;
- * Referenzaminosäure;
die theoretischen Werte sind in Klammern angegeben:
- Asx: 1,06 (1)
- *Val: 1,00 (1)
- Ile: 0,85 (1)
- Tyr: 0,89 (1)
- Phe: 0,95 (1)
- Lys: 1,85 (2)
- His: 0,98 (1)
- Arg: 0,91 (1)
-
Massenspektrum (FAB):
-
-
Beispiel 9
-
Synthese von Asp-Tyr-Met-Ile-Gln-Gly-Gly-Asp-Phe
(SEQ ID NO: 40)
-
In
gleicher Weise, wie in Beispiel 5 beschrieben, wurden unter Verwendung
von 100 mg Fmoc-Phe-Alko Resin, Fmoc-Asp (OtBu)-OH, Fmoc-Gly-OH,
Fmoc-Gly-OH, Fmoc-Gln-OH,
Fmoc-Ile-OH, Fmoc-Met-OH, Fmoc-Tyr(tBu)-OH und Fmoc-Asp(OtBu)-OH in der
Reihenfolge gekoppelt, und danach wurden von dem Produkt die Schutzgruppen
entfernt. Das erhaltene Rohpeptid wurde in wässriger Essigsäure gelöst und in
eine Packmaterial COSMOSIL 5C18-AR-Umkehrphasen-Säule (25 ⌀ × 250 mm),
voräquilibriert
mit 0,1% wässriger TFA,
injiziert. Die Säule
wurde mit 0,1% wässriger
TFA gewaschen, und anschließend
wurde die Konzentration von Acetonitril innerhalb von 200 Minuten
auf 27% erhöht,
wobei das Produkt mit einer Fließrate von 7 ml/Min. eluiert
wurde. Das Eluat wurde bei A 220 nm überwacht. Die Fraktionen, welche
das gewünschte
Produkt enthielten, wurden vereinigt und gefriergetrocknet, wodurch
12,8 mg von Asp-Tyr-Met-Ile-Gln-Gly-Gly-Asp-Phe erhalten wurden.
-
Das
erhaltene Peptid, Asp-Tyr-Met-Ile-Gln-Gly-Gly-Asp-Phe, hatte in
einer Analyse unter Verwendung einer Packmaterial YMC-PACK ODS-AM-Umkehrphasen-Säule (4,6 ⌀ × 250 mm),
eluiert mit einem linearen Gradienten einer Acetonitril-Konzentration
von 0 bis 60%, enthaltend 0,1% TFA, eine Retentionszeit von 24,7 Minuten,
und die Ergebnisse von Aminosäureanalyse
(wobei Met nicht nachgewiesen wird) und Massenspektrometrie des
Produkts stimmten mit den theoretischen Werten überein.
-
Aminosäureanalyse:
-
- Hydrolyse: 1% Phenol/6 N wässrige Salzsäure, 110°C, 24 Stunden;
- Analyseverfahren: Ninhydrin-Verfahren;
- * Referenzaminosäure;
die theoretischen Werte sind in Klammern angegeben:
- Asx: 2,04 (2)
- Glx: 1,02 (1)
- Gly: 2,06 (2)
- *Ile: 1,00 (1)
- Tyr: 0,82 (1)
- Phe: 0,98 (1)
-
Massenspektrum (FAB):
-
-
Beispiel 10
-
Induktion von CTL aus peripheren Blutlymphocyten
durch Tumorantigen-Peptide und Derivate davon
-
Die
Erfinder untersuchten, ob Antigen-spezifische CTLs aus peripheren
Blutlymphocyten unter Verwendung des Peptids „84–92" (SEQ ID NO: 1), das in Beispiel 5 synthetisiert
wurde, und des Peptids „84–92·2F-Y" (SEQ ID NO: 39),
das in Beispiel 8 synthetisiert wurde, induziert werden können.
-
Lymphocyten
wurden aus peripherem Blut eines Leukämiepatienten, der für A24 im
HLA-A-Locus heterozygot war, unter Verwendung des FicoII-Verfahrens
abgetrennt. Die Lymphocyten wurden in die Vertiefungen einer Platte
mit 24 Vertiefungen bei 2 × 106 Zellen pro Vertiefung eingebracht und im Lymphocytenmedium gezüchtet. Die
vorstehenden Tumorantigen-Peptide wurden zum Kulturmedium bei 10 µM zugegeben,
um die peripheren Blutlymphocyten zu stimulieren. Nach einer Woche
wurde das vorstehende Tumorantigen-Peptid, so dass 10 µM erreicht
wurden, zusammen mit etwa 2 × 105 Zellen von röntgenbestrahlten (50 Gy) peripheren Blutlymphocyten
für die
zweite Stimulation zugefügt.
-
Nach
einer weiteren Woche wurde die dritte Stimulation in ähnlicher
Weise durchgeführt.
Die gezüchteten
Lymphocyten wurden eine Woche nach der dritten Stimulation geerntet.
Unter Verwendung der Zielzellen (1 × 10
4 Zellen)
BEC-2, wobei es sich um eine HLA-A2402-positive, EB-Virus-transformierte
B-Zelllinie handelt, die das Tumorantigen-Protein der vorliegenden
Erfindung (Cyclophilin B) exprimiert, und Ban-B1, wobei es sich
um eine HLA-A2402-negative, EB-Virus-transformierte B-Zelllinie handelt,
die das Tumorantigen-Protein der vorliegenden Erfindung exprimiert,
wurde die Menge des durch die vorstehenden Lymphocyten (8 × 10
4 Zellen) als Antwort auf die Zielzellen
produzierten IFN-γ im
Kulturmedium durch ELISA gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle
6 dargestellt. Tabelle 6
| IFN-γ im Überstand
(pg/ml) |
Antigenpeptid | BEC-2 | Ban-B1 |
„84–92" | 383 | 38 |
„84–92·2F-Y" | 489 | 63 |
Keines | 245 | 74 |
-
Außerdem wurde
ein weiteres Experiment, ähnlich
wie das vorstehend beschriebene, unter Verwendung von „91–99" (SEQ ID NO: 2),
synthetisiert in Beispiel 6, und „91–99·2F-Y" (SEQ ID NO: 40), synthetisiert in Beispiel
9, und außerdem
des vorstehenden „84–92" (SEQ ID NO: 1) und „84–92·2F-Y" (SEQ ID NO: 39) durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 7 dargestellt. Tabelle 7
| IFN-γ im Überstand
(pg/ml) |
Antigenpeptid | BEC-2 | Ban-B1 |
„84–92" | 1896 | 160 |
„84–92·2F-Y" | 710 | 46 |
„91–99" | > 2000 | 40 |
„91–99·2F-Y" | 650 | 100 |
-
Periphere
Blutlymphocyten, die mit „84–92"-, „84–92·2F-Y"-, „91–99"- und „91–99·2F-Y"-Peptiden stimuliert
wurden, reagierten mit HLA-A24-positiven BEC-2, nicht jedoch mit
HLA-A24-negativen Ban-B1, dies zeigt eine Induktion von HLA-A24-restringierten Tumorantigen-Peptid-spezifischen
CTLs. Weiterhin reagierten die mit „84–92·2F-Y"- und „91–99·2F-Y"-Peptiden stimulierten peripheren Blutlymphocyten
mit BEC-2 wie die mit „84–92"- und „91–99"-Peptiden stimulierten
peripheren Blutlymphocyten; dies zeigt, dass die Derivate, die durch
Substitution aus den ursprünglichen
Peptiden erhalten wurden, eine Fähigkeit
zur CTL-Induktion besaßen,
die ähnlich
war wie diejenige der ursprünglichen
Peptide.
-
Genauso
kann ein ähnliches
Experiment durchgeführt
werden, wobei COS-7-Zellen
(ATCC Nr. CRL 1651) oder VA-13-Zellen (RIKEN CELL BANK, The Institute
of Physical and Chemical Research), in welche ein Expressionsplasmid
für HLA-A2402-cDNA (GenBank-Hinterlegungsnummer
M64740) eingeführt
worden war und welche mit den vorstehenden Peptiden gepulst worden
waren, anstelle der im vorstehenden Experiment verwendeten BEC-2
eingesetzt werden und wobei COS-7- oder VA-13-Zellen, in welche das Expressionsplasmid
für HLA-A2402-cDNA
eingeführt
worden war, die jedoch nicht mit den Peptiden gepulst worden waren,
anstelle der im vorstehenden Experiment verwendeten Ban-B1 eingesetzt
werden (J. Exp. Med. 187: 277, 1998).
-
Beispiel 11
-
Induktion von CTL aus peripheren Blutlymphocyten
durch ein Cyclophilin-Protein
-
Unter
Bezug auf die in der Literatur beschriebenen Verfahren (z. B. J.
Immunol. 158: 1796, 1997; und Cancer Res. 59: 1184, 1999) können geeignete
Zellen mit einem Cyclophilin der vorliegenden Erfindung, einem partiellen
Polypeptid davon, einem von Cyclophilin abstammenden Tumorantigen-Peptid
der vorliegenden Erfindung oder dergleichen gepulst werden, um Antigen-präsentierende
Zellen herzustellen, auf welchen ein Komplex zwischen einem HLA-Antigen
und einem von Cyclophilin abstammenden Tumorantigen-Peptid präsentiert
wird. Die erfolgreiche Herstellung von gewünschten Antigen-präsentierenden
Zellen kann bestätigt werden,
indem bestimmt wird, ob Antigen-spezifische CTLs aus peripheren
Blutlymphocyten durch die Antigen-präsentierenden Zellen induziert
werden oder nicht. Obwohl die folgenden Beschreibungen ein Beispiel darstellen,
in welchem peripheres Blut von einem gesunden Spender verwendet
wird, ist es selbstverständlich auch
möglich,
dass Antigen-präsentierende
Zellen in ähnlicher
Weise unter Verwendung von peripherem Blut von einem Tumorpatienten
hergestellt werden können.
-
Zuerst
werden die Lymphocyten durch das FicoII-Verfahren aus dem peripheren
Blut eines HLA-A24-positiven, gesunden Spenders abgetrennt. Die
Lymphocyten lässt
man drei Stunden bei 37°C
in einem Kulturkolben stehen, um nicht-adhärente Zellen zu entfernen.
Die adhärenten
Zellen werden sieben Tage in Gegenwart von GM-CSF (2000 E/ml) und
IL-4 (2000 E/ml) gezüchtet,
um dendritische Zellen zu induzieren, von denen bekannt ist, dass
sie stark ausgeprägte
Antigen-präsentierende
Eigenschaften besitzen. Die geernteten dendritischen Zellen werden
mit 10 µg/ml
Tumorantigen-Peptid der vorliegenden Erfindung oder 100 µg/ml Tumorantigen-Protein
(Cyclophilin) der vorliegenden Erfindung oder eines partiellen Polypeptids
davon zwei Stunden bei 37°C
gezüchtet,
wodurch sie gepulst werden, und danach werden sie mit Röntgenstrahlen (5000
Rad) bestrahlt. Anschließend
werden die mit dem vorstehenden Peptid oder Protein gepulsten dendritischen
Zellen in einer Platte mit 24 Vertiefungen zusammen mit CD8+-T-Zellen,
die unter Verwendung biomagnetischer Trennperlen (Dynal) aus peripheren
Blutlymphocyten des vorstehenden gesunden Spenders hergestellt wurden,
für die
antigene Stimulation gezüchtet.
Am Tag nach der Stimulation wird IL-2 (100 E/ml) zugegeben. Die
T-Zellen werden wöchentlich
(zwei- bis viermal) in gleicher Weise stimuliert, wobei die vorstehenden,
mit dem Peptid oder Protein gepulsten dendritischen Zellen verwendet
werden. Eine Woche nach der letzten Stimulation werden die gezüchteten
T-Zellen geerntet. Unter Verwendung der Zielzellen BEC-2, wobei es
sich um eine HLA-A2402-positive, EB-Virus-transformierte B-Zelllinie
handelt, die das Tumorantigen-Protein der vorliegenden Erfindung
exprimiert, und Ban-B1, wobei es sich um eine HLA-A2402-negative
EB-Virus-transformierte B-Zelllinie
handelt, die das Tumorantigen-Protein der vorliegenden Erfindung
exprimiert, wurde die Reaktivität
der vorstehenden T-Zellen bestimmt, indem die Menge von IFN-γ im Kulturüberstand durch
ELISA wie in Beispiel 10 gemessen wurde oder indem die cytotoxische
Aktivität
bei 51Cr-markierten Zielzellen gemessen
wurde. Wenn Antigen-spezifische CTLs induziert wurden, wird die
Reaktion nur gegenüber BEC-2
festgestellt. Anhand des vorstehenden Experiments kann man bestimmen,
ob Antigen-präsentierende Zellen
(dendritische Zellen), die mit dem Tumorantigen-Peptid, Tumorantigen-Protein
der vorliegenden Erfindung oder dergleichen gepulst wurden, eine
Aktivität
zum Induzieren von Antigen-spezifischen CTLs besitzen.
-
Genauso
kann ein ähnliches
Experiment durchgeführt
werden, wobei COS-7-Zellen
(ATCC Nr. CRL 1651) oder VA-13-Zellen (RIKEN CELL BANK, The Institute
of Physical and Chemical Research), in welche ein Expressionsplasmid
für HLA-A2402-cDNA (GenBank-Hinterlegungsnummer
M64740) eingeführt
worden war und welche mit einem Tumorantigen-Peptid oder Tumorantigen-Protein
der vorliegenden Erfindung gepulst worden waren, anstelle der im
vorstehenden Experiment verwendeten BEC-2 eingesetzt werden und
wobei COS-7- oder VA-13-Zellen, in welche das Expressionsplasmid
für HLA-A2402-cDNA
eingeführt
worden war, die jedoch nicht mit dem vorstehenden Peptid oder dergleichen
gepulst worden waren, anstelle der im vorstehenden Experiment verwendeten
Ban-B1 eingesetzt werden (J. Exp. Med. 187: 277, 1998).
-
Freier Text zum Sequenzprotokoll
-
In
der Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 37 dargestellt ist, ist die zweite Aminosäure Phenylalanin,
Tyrosin, Methionin oder Tryptophan, und die neunte Aminosäure ist
Phenylalanin, Leucin, Isoleucin, Tryptophan oder Methionin.
-
In
der Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 38 dargestellt ist, ist die zweite Aminosäure Phenylalanin,
Tyrosin, Methionin oder Tryptophan, und die neunte Aminosäure ist
Phenylalanin, Leucin, Isoleucin, Tryptophan oder Methionin.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
von Cyclophilin B abstammende Tumorantigen-Peptide und Derivate
davon, welche die funktionell äquivalenten
Eigenschaften aufweisen, sowie Arzneimittel, prophylaktische Mittel
oder Diagnosemittel für
Tumoren unter Verwendung von solchen Tumorantigen-Peptiden, Derivaten
davon, Cyclophilin-B-Polypeptiden oder Genen dafür in vivo oder in vitro bereitgestellt
werden. Sequenzprotokoll