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Das
Gebiet dieser Erfindung sind Verbindungen und deren Verwendung bei
der Behandlung von Prostatakrebs und hyperandrogenen Syndromen,
einschließlich
Alopezie, Hirsutismus und Akne vulgaris.
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Die
Existenz einer Anzahl von pathologischen Syndromen hängt von
androgenen Hormonen ab. Das Wachstum von Prostatakrebs in frühen Stufen
wird von Androgenen vorangetrieben und kann zumindest vorübergehend
durch einen Androgenentzug gestoppt werden. Androgene Alopezie wird
durch eine nicht erklärbare
Umstellung von dem wachstumsfördernden
Effekt von Androgenen auf die Haarfollikel zu Haarausfall verursacht.
Bei Androgenvermittelten Hautstörungen,
wie z.B. Alopezie, Akne vulgaris und Hirsutismus, wurde gezeigt,
dass ein Überschuss
von kutanen Androgenen der nosologische Hauptfaktor ist.
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Die
androgenen Hormone können
nur mittels eines androgenen Rezeptors (AR) wirken, bei dem es sich
um einen Transkriptionsfaktor handelt, d.h. ein Protein, das mit
einer spezifischen DNA-Region eine Wechselwirkung eingeht. Folglich
hängt die
Wirkungsart von Testosteron und dessen viel stärkerem Analogon, 5-alpha-Dihydrotestosteron
(DHT), von der Bindung an den AR ab. Nur dann kann eine Transkription
durch RNA-Polymerase II stattfinden.
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Bei
der Behandlung einer androgenen Alopezie wurden verschiedene Antiandrogene,
die ursprünglich für die Behandlung
von Prostatakrebs entwickelt worden sind, für eine systemische Anwendung
beansprucht, jedoch traten mit diesen systemisch absorbierbaren
Substanzen Nebenwirkungen einer chronischen Therapie auf. Bei kutanen
Beschwerden wurden antiandrogene Zusammensetzungen versucht, jedoch
mit beschränktem
Erfolg, und zwar möglicherweise
da alle nicht-steroiden Verbindungen durch die Haut resorbiert werden und
systemische Effekte auslösen,
die deren Verwendung in Männern
verhindern. In der Kopfhaut werden die Vorläufer von Androgenen normalerweise
in stark wirksame Androgene umgewandelt, die an den AR in den Haarfollikeln
binden und das Haarwachstum fördern.
In genetisch prädisponierten
Lebewesen verursachen Androgene bei bestimmten Lebewesen jedoch
Haarausfall. Es ist klar, dass eine topisch aktive Zusammensetzung,
die zu einer kutanen, jedoch nicht zu einer systemischen Resorption
fähig ist
und den AR lokal unterdrücken
oder beseitigen kann, bei der Verhinderung oder Rückführung einer
beginnenden androgenen Alopezie nützlich wäre.
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Der
gegenwärtige
Status der Therapie von Prostatakrebs (CaP), wobei es sich um den
zweithäufigsten
bösartigen
Tumor bei Männern
handelt, ist nicht zufrieden stellend. Wenn der Tumor früh festgestellt
wird und genau auf die Prostatadrüse beschränkt ist, kann der CaP häufig durch
die Implantierung radioaktiver Partikel oder durch eine Prostatektomie,
die häufig
zu Inkontinenz und Impotenz führt,
kontrolliert werden. Ein lokal fortgeschrittener Prostatakrebs kann
häufig
vernünftig
kontrolliert werden, wenn er sich im Becken befindet und in eine
einzelne Öffnung
für einen
externen Strahl einer Bestrahlung einbezogen wird.
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Bei
einem fortgeschrittenen CaP ist die Standardbehandlung eine Androgenrezeptorblockade,
und zwar üblicherweise
mit LHRH-Superantagonisten, die sowohl adrenales als auch testikuläres Testosteron
unterdrückt.
Der Grund für
diesen Ansatz besteht darin, dass früher Prostatakrebs ausnahmslos
von Androgenen für
das Wachstum abhängt.
Es wird davon ausgegangen, dass der Aktivitätsmechanismus von klinisch
eingesetzten Antiandrogenen die Blockade des AR durch Binden an
den AR und/oder durch eine Störung
des Bindens des AR an die DNA umfasst, wobei einige agonistische
Verbindungen sogar die DNA-Bindung fördern können, jedoch die Bindungsdomäne modifizieren.
Dabei wurde gefunden, dass Cyproteronacetat etwa 50 % des AR-Bindens
an die DNA blockiert, während
gefunden wurde, dass Flutamid, Bicalutamid oder Nilutamid ein solches
Binden vollständig
blockiert. Alle diese Zusammensetzungen des Standes der Technik
weisen dennoch nur eine beschränkte
Anwendbarkeit auf, da der Primärtumor
und dessen Metastasen schließlich
gegen eine weitere antiandrogene Therapie hormonell beständig und
resistent werden. Der Grund dafür
ist eine dauerhafte AR-Mutation, die gelegentlich als genetische
Abweichung auftreten kann, jedoch üblicherweise das Ergebnis der
AR-Blockade ist. Selbst wenn sowohl suprarenale als auch testikuläre Androgene
durch chemische Maßnahmen
unter Verwendung von LHRH-Superagonisten
und/oder durch eine chirurgische Maßnahme beseitigt werden, bewahrt
der mutierte Rezeptor das Vermögen
zur Aktivierung durch verschiedene steroide Metaboliten und sogar
durch Progestine und Östrogene.
Verschiedene andere Faktoren können
das Androgenrezeptorgen mittels AR-Aktivierung aktivieren, wie z.B.
insulinartiger Wachstumsfaktor, epidermaler Wachstumsfaktor und
Keratinozytenwachstumsfaktor, sowie Neuroendokrintransmitter, wie
z.B. Serotonin. Daher ist die Blockierung des AR keine ideale Behandlung
und ein neuer Ansatz ist erforderlich. Es wurde auch gezeigt, dass
als ein Ergebnis der AR-Blockade das AR-Gen amplifiziert wird, womit
eine Überproduktion
des AR einhergeht. In 6 bis 24 Monaten mutiert der AR und der Tumor
und die Metastasen wurden hormonbeständig und wuchsen weiter.
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Der
gemeinsame Nenner der Resistenz gegen derzeitige Antiandrogene ist
eine Modifizierung des AR. Selbst nach einem Rückfall nach einer Androgenblockadetherapie
zeigen Ex perimente, dass der AR nach wie vor vorliegt und eine Hauptrolle
bei der Vermehrung von CaP-Zellen spielt.
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Bei
der Auswahl therapeutischer Optionen kann eine korrekte therapeutische
Entscheidung nur getroffen werden, wenn das Ausmaß der Erkrankung
bekannt ist. Wenn ein CaP strikt auf die Drüse beschränkt ist, kann bzw. können eine
Chirurgie und/oder eine lokale oder externe Bestrahlung heilend
wirken. In dem Fall einer nicht-eingekapselten Erkrankung ist eine
Prostatektomie oder eine Bestrahlung nicht nur nutzlos, sondern
schädlich,
da eine hohe Rate schwerwiegender Nebenwirkungen, wie z.B. Impotenz,
Inkontinenz und chronische Entzündung
der angrenzenden Gewebe mit diesen Eingriffen einhergeht. Die Elemente
des gegenwärtigen
diagnostischen Rüstzeugs
umfassen eine Rektalpalpation mit dem Finger, eine prostataspezifische Serum-Antigenbestimmung
und eine Ultraschall-, Magnetresonanz- oder Röntgenbildgebung. Diese Techniken
können
einen CaP, der sich in die weichen Gewebe ausgebreitet hat, nicht
zuverlässig
nachweisen. Folglich können
Metastasen in die Lymphknoten mit diesen Verfahren nicht einfach
nachgewiesen werden, was zu einer klinischen Untereinstufung von
40 bis 60 % der Fälle
führt.
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Der
Stand der Technik bezüglich
diagnostischer Lokalisierungsmittel für CaP lehrt spezifische radioaktiv
markierte Antikörper,
jedoch wird eine verbreitete Anwendung durch die Komplexität des Verfahrens
beschränkt.
5α-Dihydrotestosteron,
das mit 18F markiert worden ist, wurde für ein PET-Scanning
verwendet, wobei es sich um einen im Allgemeinen nicht zugänglichen
Bildgebungsmodus handelt.
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Es
liegen daher wesentliche Mängel
sowohl bei therapeutischen als auch bei diagnostischen Ansätzen für eine Behandlung
von CaP vor. Es ist daher von Interesse, Verbindungen zu finden,
die nicht nur den AR blockieren, sondern auch die Anzahl von verfügbaren AR's vermindern. Darüber hinaus
würde es
sich bei einer anderen erwünschten
Charakteristik für
topische Zwecke um Verbindungen handeln, die eine geringe oder keine
systemische Resorption aufweisen. Die Verbindungen sollten auch
zu Komponenten mit einer geringen oder ohne Toxizität abgebaut
oder metabolisiert werden und eine geringe oder keine antiandrogene
Aktivität aufweisen.
Darüber
hinaus wären
Radioisotopen-markierte Verbindungen, die für neoplastische Prostatazellen
spezifisch sind, sehr hilfreich. Diese Verbindungen würden es
dem Arzt erlauben, die Pathomorphologie von CaP genau zu visualisieren,
so dass eine unnötige
und teure Chirurgie und/oder Bestrahlung in Patienten vermieden
wird, bei denen sich der CaP über
die Reichweite einer heilenden Chirurgie oder den Umfang einer einzelnen
Bestrahlungsöffnung
hinaus erweitert hat. Andere geeignete Therapien, wie z.B. eine
Androgenablation und/oder eine unspezifische Chemotherapie, können dann
durchgeführt
werden.
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Das
US-Patent Nr. 5,656,651 und
WO 97/00071 und darin zitierte
Literatur beschreiben antiandrogen ausgerichtete Zusammensetzungen
auf der Basis von Phenyldimethylhydantoinen, bei denen die Phenylgruppe
mit einer Trifluormethylgruppe und entweder einer Cyano- oder Nitrogruppe
substituiert ist. Vgl. auch Battmann et al., J. Steroid Biochem.
Molec. Biol. 64, 103-111 (1998), Cousty-Berlin, ebenda, 51, 47-55
(1994) und Battmann et al., ebenda, 48, 55-60 (1994) bezüglich einer
Beschreibung analoger Verbindungen und deren Aktivität. Bezüglich anderer
Verbindungen, die den substituierten Phenylrest aufweisen, vgl.
die
US-Patente Nr. 4,636,505 und
4,880,839 , und
EP 0 100 172 . Bezüglich Diskussionen im Hinblick
auf die Aktivitäten
von Antiandrogenen vgl. Kuil und Brinkmann, Eur. Urol. 29, 78-82
(1996), Kondo et al., Prostate 29, 146-152 (1996) und Simard et
al., Urology 49, 580-589 (1997). Bezüglich Diskussionen im Hinblick
auf Alopezie und deren Zusammenhang mit Androgenen vgl. Kaufman,
Dermatologic Clinics 14, 697-711 (1996), Toney et al., J. Steroid Biochem.
Molec. Biol. 60, 131-136 (1997), Brouwer et al., J. of Dermatology
137, 699-702 (1997) und Shapiro und Price, Dermatologic Clinics
16, 341-356 (1998).
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US-A-4,191,775 betrifft
3,4-disubstituierte Acylanilide, die eine Struktur aufweisen, die
derjenigen von Hydroxyflutamid ähnlich
ist, mit der Ausnahme, dass eine Methylgruppe β zu dem Carbonylrest fluoriert
ist. Das Dokument enthält
keine Aktivitätsdaten.
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US-A-4,535,092 beschreibt
3,4-disubstituierte Acylanilide, die eine Struktur aufweisen, die
derjenigen von Hydroxyflutamid ähnlich
ist, jedoch eine endständige
Gruppe aufweist, die als ein 5- oder 6-gliedriger gesättigter
oder ungesättigter
Heterocyclus definiert ist. Auch hier enthält das Dokument keine Aktivitätsdaten.
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Tucker
et al., J. Med. Chem. 1998, 31, 954-959, und Tucker et al., J. Med.
Chem. 1998, 31, 885-887 beschreiben eine Reihe von Flutamid-Analoga,
die einen Thio-, Sulfinyl- oder Sulfanylrest in der endständigen Gruppe
distal von dem Benzolring aufweisen.
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Durch
die Erfindung werden die nachstehend definierten antiandrogenen
Verbindungen bereitgestellt. Die Verbindungen sind aktive, antiandrogene
Verbindungen und werden bei der Behandlung von Neoplasmen und Alopezie,
die von Androgenhormonen abhängig
sind, eingesetzt. Darüber
hinaus können
die Verbindungen zur Verwendung in der Therapie und der Diagnose
radioisotopenmarkiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Verbindung der Formel
worin:
- – X Nitro,
Cyano oder Halogen ist,
- – V
CF3, Halogen oder H ist,
- – U
eine Bindung oder NH ist, mit der Maßgabe, dass dann, wenn Y eine
Bindung ist, U ebenfalls eine Bindung ist,
- – Q
Sauerstoff oder Schwefel ist,
- – n
1 oder 2 ist und d 0 oder 1 ist,
- – e
0 ist, wenn d 0 ist, und ansonsten 1 ist,
- – wenn
n 1 ist, Y eine Bindung oder eine aliphatische C1-C2-Verknüpfungsgruppe
ist und Z eine aliphatische Gruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
eine Polyfluoracylamidogruppe mit 2 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 und
mehr bevorzugt 3 bis 5 Kohlenstoffatomen und mit mindestens 2 Fluoratomen
und nicht mehr als 2m-1 Fluoratomen, wobei m die Anzahl von Kohlenstoffatomen
ist, oder Halogenanilino ist, wobei das Halogen eine Ordnungszahl
von 9 bis 80 aufweist, und
- – wenn
n 2 ist, Y und Z zur Bildung einer Bindung oder einer gesättigten
aliphatischen Verknüpfungsgruppe mit
1 bis 10 Kohlenstoffatomen zusammengenommen sind, wobei 0 bis 2
Heteroatome in der Kette vorliegen, wobei die Heteroatome N, O oder
S sind,
und radioaktiv markierte Derivate davon bereit.
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Wie
es aus der vorstehenden Formel ersichtlich ist, enthalten die erfindungsgemäßen Verbindungen eine
Anilingruppe, die mindestens einen Substituenten an der para-Position,
vorzugsweise einen zweiten Substituenten an der meta-Position aufweist.
Die Verbindungen weisen einzelne oder kollektive Eigenschaften auf, die
mit einer Zelltoxizität,
einer Verminderung von Androgenrezeptoren auf der Oberfläche von
Zellen und einer niedrigen systemischen Resorption, wenn sie topisch
verabreicht werden, zusammenhängen.
Darüber
hinaus können
die Verbindungen radioisotopenmarkiert werden, um in der Diagnose
und Therapie verwendet zu werden.
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Die
monomeren Verbindungen weisen im Allgemeinen mindestens 12 Kohlenstoffatome, üblicherweise
mindestens 14 Kohlenstoffatome, mehr bevorzugt mindestens 16 Kohlenstoffatome
und nicht mehr als etwa 36 Kohlenstoffatome, üblicherweise nicht mehr als
etwa 28 Kohlenstoffatome auf, während
die Bis-Verbindungen üblicherweise
mindestens 20 Kohlenstoffatome, üblicherweise
mindestens 22 Kohlenstoffatome und nicht mehr als etwa 40 Kohlenstoffatome, üblicherweise
nicht mehr als etwa 36 Kohlenstoffatome aufweisen.
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In
den Verbindungen der Erfindung
handelt es sich bei X, wenn
es Halogen ist, insbesondere um Fluor oder Chlor,
ist V CF3, Halogen, insbesondere mit einer Ordnungszahl
von 9 bis 35, insbesondere von 9 bis 17 (Fluor und Chlor) oder H, üblicherweise
CF3,
ist Z, wenn es nicht mit Y zusammengenommen
wird, eine aliphatische Gruppe mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 5
Kohlenstoffatomen, die gesättigt
oder ungesättigt
ist, z.B. eine Doppel- oder
Dreifachbindung aufweist, eine Polyfluoracylamidogruppe mit 2 bis
10, häufig
2 bis 8, üblicherweise
2 bis 6, mehr bevorzugt 3 bis 5 Kohlenstoffatomen und mit mindestens
2 Fluorgruppen und insgesamt 2m-1 Fluorgruppen, üblicherweise mindestens 2m-2
Fluorgruppen, wobei m die Anzahl von Kohlenstoffatomen ist, oder
Halogenanilino, wobei das Halogen eine Ordnungszahl von 9 bis 80
aufweist, insbesondere F, Cl, Br und I, mehr bevorzugt Br und I
(Ordnungszahl 35 bis 80), insbesondere para-substituiert.
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Wenn
n 2 ist, werden Y und Z zur Bildung einer Bindung oder einer aliphatischen
gesättigten
Verknüpfungsgruppe
mit 1 bis 10, üblicherweise
1 bis 8 Kohlenstoffatomen, mehr bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und
0 bis 2 Heteroatomen in der Kette, wobei die Heteroatome N, O, S
sind, zusammengenommen.
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Typischerweise
ist Z Perfluoracylamido.
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Die
Phenylgruppe, Y und/oder Z können
mit einem herkömmlichen
Radiomarker substituiert sein, insbesondere Z, wobei der Marker
radioaktives Iod, chelatisiertes Technetium oder ein anderer geeigneter
Strahler sein kann.
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Wenn
Y eine Bindung ist, ist U ebenfalls eine Bindung, so dass der Stickstoff
der Polyfluoracylamido- oder -anilinogruppe mit dem Propionylkohlenstoffatom
verbunden ist.
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Zur
Radiomarkierung kann Z verschiedene herkömmliche Funktionalitäten abhängig von
der Art des Radiomarkers aufweisen. Beispielsweise kann bei radioaktivem
Iod eine acetylenische Gruppe zur Addition eines Hydrids, z.B. eines
Zinnhydrids, verwendet werden, worauf die Zinngruppe durch Iod substituiert
wird. Wenn der Radiomarker chelatisiert ist, kann die chelatisierende
Gruppe mit jedweder herkömmlichen
Funktionalität
an Z gebunden sein, wie z.B. mit einer Amidgruppe, einem Ester,
Ether, Thioether, Amino, usw. Chelatisierende Verbindungen umfassen
Kombinationen von Imidazolen, Thioessigsäuren, Cystein, Glycinamiden,
usw.
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Typischerweise
ist Z mit einem Iod-Radioisotop radioaktiv markiert.
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Die
Verbindungen können
ein stereoisomeres Zentrum oder mehrere stereoisomere Zentren aufweisen
oder nicht. Die Verbindungen können
als racemische Gemische verwendet oder in deren Enantiomere aufgetrennt
und als Enantiomere verwendet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
haben die erfindungsgemäßen Verbindungen
die Formel
worin:
- – X2 Nitro, Cyano oder Halogen ist,
- – V2 CF3 ist,
- – n2 1 oder 2 ist,
- – U2 eine Bindung oder NH ist,
- – wenn
n2 1 ist, Y2 eine
Bindung oder eine aliphatische C1-C2-Verknüpfungsgruppe
ist, mit der Maßgabe, dass
dann, wenn U2 eine Bindung ist, Y2 ebenfalls eine Bindung ist, und Z2 Polyfluoracylamido mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen
und mit mindestens 2m-2 Fluoratomen, wobei m die Anzahl von Kohlenstoffatomen
ist, eine aliphatische Gruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die
mit einem Radioisotop substituiert ist, oder Halogenanilino ist,
wobei das Halogen eine Ordnungszahl von 9 bis 80 aufweist, und
- – wenn
n2 2 ist, Y2 und
Z2 zur Bildung einer gesättigten aliphatischen Verknüpfungsgruppe
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen zusammengenommen sind, wobei 0 bis
2 Heteroatome in der Kette vorliegen, wobei die Heteroatome N, O
oder S sind.
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In
diesen Verbindungen ist Z2 Polyfluoracylamido
mit 2 bis 10, üblicherweise
2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und mindestens 2m-2
Fluorgruppen, oder Halogenanilino, wobei das Halogen eine Ordnungszahl
von 9 bis 80 aufweist, insbesondere F, Cl, Br und I, mehr bevorzugt
Br und I, vorzugsweise para-substituiert.
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Typischerweise
ist Z2 eine aliphatische Gruppe, die mit
einem Iod-Radioisotop substituiert ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
haben die erfindungsgemäßen Verbindungen
die Formel
worin:
- – X3 Nitro, Cyano oder Halogen ist,
- – V3 CF3 ist,
- – N3 1 oder 2 ist,
- – Q3 ein Chalkogen ist,
- – wenn
n3 1 ist, Y3 eine
aliphatische C1-C2-Verknüpfungsgruppe
ist, und Z3 Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
Polyfluoracylamido mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und mit mindestens
2m-2 Fluoratomen, wobei m die Anzahl von Kohlenstoffatomen ist,
oder Halogenanilino ist, wobei das Halogen eine Ordnungszahl von 9
bis 80 aufweist, und
- – wenn
n3 2 ist, Y3 und
Z3 zur Bildung einer gesättigten aliphatischen Verknüpfungsgruppe
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen zusammengenommen sind, wobei 0 bis
2 Heteroatome in der Kette vorliegen, wobei die Heteroatome N, O
oder S sind.
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In
den vorstehenden Verbindungen ist Z3 Alkyl
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Polyfluoracylamido mit 2 bis 6, vorzugsweise
2 bis 4 Kohlenstoffatomen, und mindestens 2m-2 Fluorgrup pen, oder
Halogenanilino, wobei das Halogen eine Ordnungszahl von 9 bis 80
aufweist, insbesondere F, Cl, Br und I, mehr bevorzugt Br und I,
vorzugsweise para-substituiert.
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Die
vorliegenden Verbindungen können
gemäß herkömmlicher
Verfahren hergestellt werden, wobei das jeweilige Verfahren auf
der Basis der jeweiligen Seitengruppen variiert wird. Die Harnstoffverbindungen können unter
Verwendung eines Isocyanats (einschließlich Thioisocyanat) und einer
Aminoverbindung hergestellt werden. Eine signifikante Anzahl von
Beispielen wird für
die Verbindungen mit Propionylrest in dem experimentellen Teil dieser
Anmeldung bereitgestellt.
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Die
vorliegenden Verbindungen können
als Antiandrogene, als Ersatz für
bekannte Antiandrogene bei der Behandlung proliferativer Erkrankungen,
von Hirsutismus, Akne und androgener Alopezie verwendet werden.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung auch die Verwendung einer Verbindung
der Erfindung zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer
Indikation abhängig
von der Aktivierung des Androgenrezeptors bereit.
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Die
vorliegenden Verbindungen zeigen eine oder mehrere der folgenden
Eigenschaften: Ein spezifisches Binden und eine hohe Affinität für den Androgenrezeptor,
die Zerstörung
oder Unterdrückung
der Gegenwart des Androgenrezeptors in einer konzentrationsabhängigen Weise,
eine niedrige oder keine systemische Resorption, wenn sie topisch
angewandt werden, und eine begrenzte Stabilität und einen Abbau zu Komponenten
mit niedriger Toxizität
und ohne androgene Aktivität.
Die vorliegenden Verbindungen können
einzeln oder in einer Kombination und mit anderen Antiandrogenen
oder anderen Behandlungen eingesetzt werden, wie z.B. Flutamid,
Bicalutamid und Nilutamid, eine Bestrahlung, Wärme oder dergleichen, wie sie
herkömmlich eingesetzt
und zur Verwendung zusammen mit den vorliegenden Verbindungen angepasst
werden können. Die
Behandlungen können
gleichzeitig, aufeinander folgend oder gemäß einer vorgegebenen Vorschrift
durchgeführt
werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Resistenz neoplastischer
Zellen zu minimieren.
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Es
zeigt sich, dass die vorliegenden Verbindungen eine hohe cytostatische
und cytotoxische Aktivität aufweisen
und das Zellwachstum und die Lebensfähigkeit von Zellen, die einen
Androgenrezeptor aufweisen, inhibieren. Sie weisen verglichen mit
normalen Zellen auch einen wesentlich stärkeren Effekt gegen neoplastische
Zellen auf.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine pharmazeutische Formulierung
bereit, die eine erfindungsgemäße Verbindung
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
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Therapeutische
Zusammensetzungen können
gemäß herkömmlicher
Verfahren und der zu behandelnden Indikation formuliert werden.
Die Zusammensetzung kann für
eine orale oder parenterale, wie z. B. eine intravaskuläre, subkutane,
intratumorale, intraperitoneale, usw., Verabreichung als Tablette,
Pulver, Kapsel, wässrige
oder ölige
Suspension oder Dispersion oder dergleichen formuliert werden. Herkömmliche
Träger
umfassen Kochsalzlösung,
phosphatgepufferte Kochsalzlösung,
Wasser, Pflanzenöle,
Ethanol, Isopropanol, usw. Träger,
Puffer, Stabilisatoren, Geschmacksstoffe oder dergleichen können eingesetzt
werden. Die Konzentration kann von etwa 0,1 bis 10 Gew.-% reichen
und eine Dosierung im Bereich von etwa 0,1 mg bis etwa 5 g, üblicherweise
von nicht mehr als etwa 2 g/Dosis kann eingesetzt werden. Eine Dosierung
oder mehrere Dosierungen kann bzw. können täglich verabreicht werden.
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Die
vorliegenden Verbindungen können
zusammen mit herkömmlichen
therapeutischen Mitteln für eine
spezifische Behandlung verwendet werden, die in Kombination mit
antineoplastischen Mitteln, Mitteln für die Behandlung von Alopezie,
usw., eingesetzt wird. Von besonderem Interesse ist der Einsatz
eines Behandlungsschemas, bei der die vorliegende Verbindung mit
einem Mittel zur Behandlung von Alopezie verwendet wird, wie z.B.
Minoxidil7 oder Aminexil7 (eine Marke von L'Oréal),
wobei die Dosierung, die für
das bekannte Mittel eingesetzt wird, die gleiche sein kann wie in
der Abwesenheit der vorliegenden Verbindung oder auf der Basis der
vorhandenen Erfahrung mit der Kombination vermindert werden kann.
Die Bestimmung der optimalen Dosierung für die Kombination kann in herkömmlicher
Weise unter Verwendung geeigneter klinischer Studien und variierender
Verhältnisse
der zwei Bestandteile durchgeführt
werden, die in einer gemeinsamen Formulierung vorliegen können oder
als zwei unabhängige
Formulierungen eingesetzt werden können.
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Die
vorliegenden Verbindungen können
in kompetitiven Tests oder als Kontrollen für die Bewertung anderer Verbindungen
bezüglich
ihrer cytostatischen oder cytotoxischen Effekte oder zum Blockieren
des Androgenrezeptors verwendet werden. Folglich können spezifische
Zelllinien eingesetzt werden, bei denen der Effekt eines Mittels
auf die Aktivität
einer vorliegenden Verbindung bezogen auf die Überlebensrate oder anderer
Indizien der Zielzellen bestimmt werden kann. Ebenso können in
Gemischen von Zellen, die neoplastische, androgenen Rezeptor-enthaltende
Zellen enthalten, die vorliegenden Verbindungen zur Beseitigung
der neoplastischen Zellen in der Gegenwart von normalen Zellen verwendet
werden. Folglich können
in verschiedenen Kulturen, bei denen androgenen Rezeptor-enthaltende Zellen
dahingehend, tumorartig zu werden, empfindlich sind, oder tumorartig
sind, durch Aufrechterhalten eines cytotoxischen Niveaus einer vorliegenden Verbindung
in dem Medium Zellen selektiv abgetötet werden.
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Darüber hinaus
können
die radiomarkierten Verbindungen für therapeutische und/oder diagnostische Zwecke
verwendet werden, und zwar abhängig
von der Auswahl des Radiomarkers. Die radiomarkierten Verbindungen
können
gemäß herkömmlicher
Verfahren unter Verwendung physiologisch verträglicher Komponenten, wie z.B.
verschiedener flüssiger
Dispergiermittel, wie z.B. von entionisiertem Wasser, PBS, DMSO, Ethanol,
usw., zusammen mit verschiedenen Additiven, wie z.B. nichtionischen
grenzflächenaktiven
Mitteln, Dextrose, Stabilisatoren, Antibiotika, usw., formuliert
werden. Normalerweise wird der radiaktive Marker unmittelbar vor
der Verwendung bereitgestellt, so dass das radioaktive Produkt an
der Stelle der Injektion hergestellt oder zur Injektionsstelle transportiert
wird. Die Formulierung wird normalerweise durch eine intravenöse Injektion
verabreicht.
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Die
folgenden Beispiele werden lediglich zur Veranschaulichung angegeben
und sind nicht beschränkend
aufzufassen.
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Experimenteller Teil
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Beispiele
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Beispiel 1: 4-Nitro-3-trifluormethyl-N-(2-hydroxy-2-methyl-3-aminopropionyl)anilin
(BP-34)
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Ein
Druckreaktor wurde mit 4-Nitro-3-trifluormethyl-N-[2,3-epoxy-2-methylpropionyl]anilin,
BP-33 (10,0 g, 34,46 mmol) und Methanol (100 ml) beschickt. Nach
dem Abkühlen
auf -70°C
wurde Ammoniak im Überschuss
in den Reaktor einkondensiert, der verschlossen und 14 Stunden gerührt wurde.
Nach dem Verdampfen wurde der rohe Feststoff mit kaltem CH2Cl2 (50 ml) gewaschen.
Das Filtrieren und das Trocknen ergaben 6,1 g BP-34 (58 % Ausbeute).
Schmelzpunkt:
142-145°C.
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Beispiel 2: 4-Nitro-3-trifluormethyl-N-(2'-hydroxy-2'-methyl-3'-N-(heptafluorbutyramido)propionyl)anilin (BP-521)
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BP-34
(247 mg, 0,80 mmol) unter Stickstoff mit CH2Cl2 (5 ml), THF (10 ml) und NEt3 (1,1
ml, 0,80 mmol) wurden auf 0°C
gekühlt
und Heptafluorbutyrylchlorid (120 μl, 0,80 mmol) wurde zugesetzt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurden die flüchtigen
Bestandteile entfernt. CH2Cl2 (30
ml) und H2O (50 ml) wurden zugesetzt, die
organische Schicht wurde abgetrennt und über MgSO4 getrocknet.
Das Produkt wurde nach der Reinigung mit Silicagel (CHCl3/Aceton) als farbloses Öl isoliert (320 mg, 82 % Ausbeute).
1H-NMR (CDCl3, 500
MHz): δ 9,27
(s, Ar-NHC(O)), 4,75 (s, C-OH), 3,82 (m, CCH, NH).
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Beispiel 3: 4-Nitro-3-trifluormethyl-4-N-(2'-hydroxy-2'-methyl-3 '-pentadecafluoroctylamido)propylamid (BP-562)
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BP-34
(360 mg, 1,17 mmol) wurde THF (10 ml) und NEt3 (485 μl, 3,5 mmol)
zugesetzt. Die Lösung wurde
auf 0°C
abgekühlt
und Pentadecyloctanoylchlorid (295 μl, 1,17 mmol) wurde zugesetzt.
Nach dem Erreichen von Raumtemperatur wurden die flüchtigen
Bestandteile entfernt. Das Produkt wurde nach der Reinigung mit
Silicagel (CHCl3/Aceton) als blassgelber
Feststoff erhalten (689 mg, 84 % Ausbeute).
Massenspektrum
(m/z): 704 (MH+), 726 (M+Na+). 19F-NMR (470 MHz, CDCl3):
-56,8 ppm, -77,3, -116,3, -118,1, -118,6, -119,1, -119,4, -122,7.
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Beispiel 4: 4-Nitro-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-N-(heptafluorbutyl)aminopropionyl]anilin (BP-626)
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BP-33
(50 mg, 0,172 mmol) wurde in THF (1 ml) und 2,2,3,3,4,4,4-Heptafluorbutylamin
(200 mg, 1 mmol) gelöst
und 6 Stunden bei 90°C
erwärmt.
Nach dem Abstreifen ergab der Feststoff nach der Reinigung mit Silicagel
(CH2Cl2/Aceton)
BP-626 als Öl
(61 mg, 72 % Ausbeute).
Massenspektrum (m/z): 590 (MH+), 512 (MNa+).
-
Beispiel 5: 2-Thioethylheptafluorbutyramid
(BP-532)
-
Heptafluorbutyrylchlorid
(11,9 g, 51 mmol) wurde einer Lösung
von 2-(S-Triphenylmethylthio)-ethylamin
(15,58 g, 49 mmol) und NEt3 (5,43 g, 54
mmol) in CH2Cl2 (50
ml) bei 0°C
zugesetzt. Nach 2 Stunden wurde die Reaktion gequencht und mit H2O (1 × 20
ml), gesättigtem
NaHCO3 (20 ml) und gesättigtem NaCl (20 ml) extrahiert.
Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
aus Hexan (150 ml) umkristallisiert, wobei 23,06 g (91,3 %) erhalten
wurden. Schmp.: 99-104°C.
-
Trifluoressigsäure (22,16
g, 194 mmol) wurde einer Lösung
des Produkts (10,02 g, 194 mmol) in CH2Cl2 (20 ml) zugesetzt. Nach 5 min wurde Triethylsilan
(5,65 g, 49 mmol) zugesetzt. Das Lösungsmittel wurde verdampft
und der Feststoff wurde mittels Silicagelchromatographie (CH2Cl2) gereinigt,
wobei 4,69 g (88,3 %) erhalten wurden.
-
Beispiel 6: 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[(2'-hydroxy-2'-methyl-3'-S-{(2''-heptafluorbutyramido)ethyl)thio}propionyl]anilin
(BP-533)
-
Eine
Lösung
von BP-532 (1,6 g, 5,9 mmol) in THF (5 ml) wurde einer Suspension
von NaH (0,157 g, 6,6 mmol) in THF (2,6 ml) bei 0°C zugesetzt.
Nach 30 min wurde eine Lösung
von 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2,3-epoxy-2-methylpropionyl]anilin
(1,58 g, 5,9 mmol) in THF (5 ml) bei Raumtemperatur zugesetzt. Die Reaktion
wurde mit H2O gequencht und mit Et2O (3 × 20
ml) extrahiert. Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
wurde mittels Silicagelchromatographie (Chloroform/Aceton) gereinigt,
wobei ein weißer kristalliner
Feststoff (2,55 g, 79,9 % Ausbeute) erhalten wurde.
-
Beispiel 7: N-(4-Cyano-3-trifluormethylphenyl)-N'-heptafluorbutyl)thioharnstoff
(BP-628)
-
4-Cyano-3-trifluormethylphenylisothiocyanat
(2,28 g, 10 mmol) wurde in THF (15 ml) gelöst und auf 5°C gekühlt. 2,2,3,3,4,4-Heptafluorbutylamin
(209 mg, 10,5 mmol) wurde nach 1 Stunde Rühren zugesetzt, wobei EtOAc
(60 ml) und 1N HCl (25 ml) zugesetzt wurden. Die organische Schicht
wurde mit gesättigtem NaCl
(15 ml) gewaschen und getrocknet (MgSO4).
Eine Silicagelchromatographie (CH2Cl2/Aceton) ergab einen weißen Feststoff (90 % Ausbeute).
-
Beispiel 8: 4-Nitro-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-{N'-(methyl)-N'-(3''-phenyl-3''-(p-trifluormethylphenyl))propyl}aminoanilin
(BP-657)
-
BP-33
(77 mg, 0,264 mmol) und Fluoxetin (68 mg, 0,22 mmol) wurden in p-Dioxan
(3 ml) gelöst
und die Lösung
wurde 6 Stunden bei 95°C
erwärmt.
Das Lösungsmittel
wurde entfernt und das Produkt wurde auf Silicagel (CH2Cl2/MeOH/NEt3) gereinigt.
Ausbeute = 64 mg (48 % Ausbeute).
-
Beispiel 9: 2-Hydroxy-3-((2-hydroxy-2-(N-(4-nitro-3-(trifluormethyl)phenyl)carbamoyl)propyl)amino)-2-methyl-N-(4-nitro-3-(trifluormethyl)phenyl)propanamid
(BP-673)
-
BP-33
(1,0 g, 34 mmol) wurde in Methanol (40 ml) gelöst. NH4OH
(30 %, 4 ml) wurde zugesetzt und das Reaktionsgemisch wurde 24 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt.
Die flüchtigen
Bestandteile wurden entfernt und der rohe Feststoff wurde mit Methanol
(2 × 10
ml) gewaschen. Das Produkt wurde als Niederschlag aus Methylenchlorid
gesammelt und unter Verwendung einer Säulenchromatographie (CH2Cl2/MeOH-Gradient)
gereinigt, wobei ein gelber Feststoff erhalten wurde. Ausbeute von
BP-673 = 490 mg (48 %).
Massenspektrum (m/z): MH+ 598.
-
Beispiel 10: 2-Hydroxy-3-((2-(2-(2-hydroxy-2-(N-(4-nitro-3-(trifluormethyl)phenyl)carbamoyl)propyl)amino)ethoxy)ethoxy)ethyl)amino)-2-methyl-N-(4-nitro-3-(trifluormethyl)phenyl)propanamid
(BP-676)
-
BP-33
(500 mg, 1,72 mmol) wurde in einen Kolben mit einem Rührstab eingebracht.
Dioxan wurde zugesetzt. In einem separaten Kolben wurde Diamin (Hunstman
XTJ-504) (127 mg, 0,86 mmol) in Dioxan (4 ml) gelöst. Dieses
wurde der BP-33-Lösung
zugesetzt und die resultierende Lösung wurde 5 Stunden bei 90°C gerührt und
erwärmt.
Das Ölbad
wurde entfernt und das Reaktionsgemisch wurde 9 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Die flüchtigen
Bestandteile wurden entfernt und Chloroform (10 ml) wurde zugesetzt,
wobei ein farbloser Niederschlag erhalten wurde, der gesammelt und
getrocknet wurde, wobei das Produkt als farbloser Feststoff erhalten
wurde. Ausbeute von BP-676 = 290 mg (46 %).
Massenspektrum
(m/z): MH+ = 729.
-
Beispiel 11: N-(4-Chlorphenyl)-3-((2-(N-(4-chlorphenyl)carbamoyl)-2-hydroxypropyl)amino)-2-hydroxy-2-methylpropanamid
(BP-708)
-
BP-706
(3,0 g, 14,2 mmol) wurde in CH3OH in einem
Kolben mit Rührstab
gelöst.
NH4OH (12 ml) wurde zugesetzt, wobei sich
die Lösung
in eine gelbe Flüssigkeit
umwandelte. Nach zweitägigem
Rühren
wurden die flüchtigen
Bestandteile entfernt und das Rohprodukt mit Methanol (2 × 120 ml)
gewaschen. Das Produkt wurde unter Verwendung einer Säulenchromatographie
(CH2Cl2:MeOH-Gradient)
gereinigt und isoliert, wobei weiße Kristalle erzeugt wurden.
Ausbeute von BP-708 = 2,56 g (41 %).
Massenspektrum (m/z):
MH+ = 440.
Schmp.: 76-78°C.
-
Beispiel 12: 3-((((4-Bromphenyl)amino)thioxomethyl)amino)-2-hydroxy-2-methyl-N-(4-nitro-3-(trifluormethyl)phenyl)propanamid
(BP-668)
-
BP-34
(2,0 g, 6,5 mmol) wurde in wasserfreiem THF (30 ml) unter N2 (g) gelöst.
NEt3 wurde zugesetzt (100 μl). In einem
separaten Kolben unter N2 (g) wurde 4-Bromphenylisothiocyanat
entsprechend dem erstgenannten Gemisch zugesetzt. Nach 1 Stunde
Rühren
wurden die flüchtigen
Bestandteile entfernt und das Rohprodukt wurde mittels Silicagelsäulenchromatographie
(CHCl3:Aceton-Gradient) gereinigt, wobei
das Produkt als gelber Feststoff mit einer Ausbeute von 67 % erhalten
wurde (Schmp. 192-195°C).
Massenspektrum
(m/z): MH+ = 521, 523.
-
Beispiel 13: 3-((((Cyclohexylmethyl)amino)thioxomethyl)amino)-2-hydroxy-2-methyl-N-(4-nitro-3-(trifluormethyl)phenyl)propanamid
(BP-743)
-
BP-34
(2,0 g, 6,5 mmol) wurde in wasserfreiem THF (30 ml) unter N2 (g) gelöst.
NEt3 (2,7 ml) und dann Cyclohexylmethylisothiocyanat
(1,0 g, 6,4 mmol) wurden zugesetzt. Nach 3 Stunden Rühren wurden
die flüchtigen
Bestandteile entfernt und das Produkt wurde mittels Silicagelsäulenchromatographie
(CH2Cl2:Aceton-Gradient)
gereinigt, wobei ein gelber Feststoff mit einer Ausbeute von 84
% erhalten wurde (Schmp. 77-81 °C).
Massenspektrum
(m/z): MH+ = 463, MNa+ =
485.
-
Beispiel 14: 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-(2'-hydroxy-2'-methyl-3'-N-(heptafluorbutyramido)propionyl)anilin (BP-713)
-
BP-646
(das Cyano-Analogon von BP-34) (1,121 g, 3,89 mmol) wurde in trockenem
CH2Cl2 gelöst und NEt3 (1,6 ml) wurde zugesetzt. Heptafluorbutyrylchlorid
wurde zugesetzt (558 μl,
4,28 mmol). Nach 3 Stunden wurden flüchtige Bestandteile entfernt
und das Produkt wurde mittels Silicagelchromatographie (CH2Cl2/Aceton) gereinigt,
wobei ein farbloser Feststoff erhalten wurde (1,03 g, 55 % Ausbeute).
Massenspektrum
(m/z): 482 (MH+). Schmelzpunkt 142-144°C.
-
Beispiel 15: N-(3-Trifluormethyl-4-cyanophenyl)-N-propylthioharnstoff
(BP-735)
-
4-Cyano-3-trifluormethylphenylisothiocyanat
(1 g, 4,39 mmol) wurde in wasserfreiem THF (30 ml) gelöst und auf
0°C gekühlt. n-Propylamin
wurde langsam zugesetzt und das Eisbad wurde entfernt. Nach 16 Stunden
Rühren
bei Raumtemperatur wurden flüchtige
Bestandteile entfernt und das Produkt wurde aus Toluol kristallisiert,
wobei weißliche
Plättchen
erhalten wurden (1,02 g, 77 % Ausbeute).
-
Beispiel 16: 2-Hydroxy-3-(((4'-iodphenyl)amino)carbonylamino)-2-methyl-N-(4''-nitro-3''-trifluormethyl)phenyl)propanamid
(BP-754)
-
BP-34
(2,35 g, 7,66 mmol) wurde in wasserfreiem THF (25 ml) gelöst. In einem
separaten Kolben wurde p-Iodphenylisocyanat (2,0 g, 8,16 mmol) in
wasserfreiem THF (10 ml) gelöst.
NEt3 (3,2 ml) wurde der ersten Lösung zugesetzt,
worauf die Isocyanatlösung
zugesetzt wurde. Nach 2 Stunden wurden die flüchtigen Bestandteile entfernt
und das Rohprodukt wurde mit CH2Cl2 (2 × 50
ml) gewaschen und das resultierende Produkt wurde als blassgelber
Feststoff gesammelt (4,0 g, 95 % Ausbeute).
-
Beispiel 17: 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-(propargyloxypropionyl]anilin
(BP-632)
-
Einer
Lösung
von Propargylalkohol (2,59 ml, 44,5 mmol), die auf -78°C gekühlt war,
wurde tropfenweise eine Lösung
von Methyllithium in Diethylether (27,8 ml, 1,6 M) zugesetzt. Nach
30 min wurde eine Lösung von
4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2,3-epoxy-2-methylpropionyl]anilin (4,0
g, 14,8 mmol, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren in
EP 0 100 172 )
in THF (40 ml) zugesetzt. Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen, 20 Stunden gerührt
und die flüchtigen
Bestandteile wurden entfernt. Der Rückstand wurde zwischen THF/gesätt. wässrigem
NaCl (50 ml/50 ml) verteilt, die organische Schicht wurde unter
vermindertem Druck zu einem Öl
konzentriert und mittels Silicachromatographie (CHCl
3/Aceton)
gereinigt, wobei 4,27 g (88 %) BP-632 erhalten wurden.
-
Beispiel 18: 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-[3''-(125I)-iod-trans-2''-propenyloxy]propionylanilin
(BP-636), 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-[3''-(125I)-iod-cis-2''-propenyloxy]propionylanilin (BP-637),
4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-[gem-di-3''-(125I)-iod-2''-propenyloxy]propionylanilin (BP-638)
-
- A. 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-[3''-tributylstannyl-trans-2''-propenyloxy]propionylanilin
(BP-633), 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3' [3''-tributylstannyl-cis-2''-propenyloxy]propionylanilin (BP-634),
4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-[gem-di-tributylstannyl-2''-propenyloxy]propionylanilin (BP-635)
Einer
Lösung
von BP-632 (2,60 g, 8,0 mmol) in Toluol (30 ml) wurde BuSnH (3,21
ml, 12,0 mmol) und AIBN (1,39 g, 12,0 mmol) zugesetzt. Die Lösung wurde
20 Stunden unter Rückfluss
gehalten, die flüchtigen
Bestandteile wurden entfernt und das Rohprodukt wurde mittels Silicachromatographie
(CHCl3/Aceton) gereinigt, wobei 4,07 g (89
%) eines 8:1:1-Gemischs von trans-, cis- und gem-Isomeren erhalten
wurden (BP-633, -634, -635).
- B. Das in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellte Gemisch
wird in einer kleinen Menge DMF gelöst. Die Radioiodierung wird
unter Verwendung von Na[123]I, Na[125]I oder Na[131]I
mit bekannten Verfahren durchgeführt
(vgl. Hunter und Greenwood, Nature (1962), 194, 495-6).
-
Beispiel 19: 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3''-[3''-(125I)-iod-trans-2''propenylthio]propionylanilin (BP-552),
4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-[3''-(125I)-iod-cis-2''-propenylthio]propionylanilin (BP-553),
4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-[gem-di-3''-(125I)-iod-2''-propenylthio]propionylanilin (BP-554)
-
- A. Eine Lösung
von Propargylthiol (100 ml, 0,13 M in THF/CH2Cl2, gemäß J. Castro
et al., Synthesis 1977, 518 hergestellt) wurde einer Suspension
von NaH (0,52 g, 13,0 mmol, 60 % in Öl) in THF (25 ml) bei -78°C zugesetzt
und 1 Stunde gerührt.
Dieser kalten Lösung
wurde eine Lösung
von 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2,3-epoxy-2-methylpropionyl]anilin
(3,51 g, 13,0 mmol, gemäß dem allgemeinen
Verfahren von EP 0 100 172 hergestellt)
in THF (20 ml) zugesetzt und 1 Stunde bei -78°C gerührt. Die Lösung wurde Raumtemperatur erreichen
gelassen, 1 Stunde gerührt
und die flüchtigen
Bestandteile wurden entfernt. Der Rückstand wurde zwischen CHCl3/H2O (200 ml/200
ml) verteilt, die organische Schicht wurde unter vermindertem Druck
zu einem Öl
konzentriert und mittels Silicachromatographie (CH2Cl2) gereinigt, wobei 1,13 g (25 %) BP-548
erhalten wurden.
- B. 4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-[3''-tributylstannyl-trans-2''-propenylthio]propionylanilin (BP-549),
4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-[3''-tributylstannyl-cis-2''-propenylthio]propionylanilin (BP-550),
4-Cyano-3-trifluormethyl-N-[2'-hydroxy-2'-methyl-3'-[gem-2''-di-3''-tributylstannyl-2''-propenylthio]propionylanilin (BP-551)
BP-548
(1,03 g, 30 mmol) wurde in 1,4-Dioxan (15 ml) und Toluol (30 ml)
gelöst.
Bu3SnH (1,21 ml, 4,5 mmol) und AlBN (0,52
g, 4,5 mmol) wurden zugesetzt und das Reaktionsge misch wurde 12
Stunden unter Rückfluss
erwärmt.
Die flüchtigen
Bestandteile wurden entfernt und das Rohprodukt wurde mittels Silicachromatographie
(CHCl3) gereinigt, wobei 0,78 g (44 %) eines
5:3:2-Gemischs der gem-, cis- und trans-Isomere (BP-551, -550 bzw.
-549) erhalten wurde.
- C. Das in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellte Gemisch
von BP-549, -550 und -551 wird in einer kleinen Menge DMF gelöst. Die
Radioiodierung wird unter Verwendung von Na[123]I,
Na[125]I oder Na[131]I
mit bekannten Verfahren durchgeführt
(vgl. Hunter und Greenwood, Nature (1962), 194, 495-6).
-
Verbindungen
wurden bezüglich
der Stabilität
in menschlichem Serum bei 38°C
getestet. Sie wurden in Isopropanol/H
2O
(95:5) gelöst,
mit menschlichem Serum bis zu einer Konzentration von 0,5 mg/ml
gemischt und bei 38°C
inkubiert. Serumaliquots wurden mit Ethylacetat extrahiert und mittels
HPLC analysiert. In einer beschleunigten Verfügbarkeitsstudie der Verbindungen
BP-521, BP-668 und BP-673, die in Isopropanol/H
2O (95:5)
formuliert und bei 50°C
inkubiert worden sind, wurde bis zu 6 Tage mittels HPLC keine Veränderung
festgestellt. Tabelle 1 Prozentsatz der intakten Verbindung, die
in menschlichem Serum bei 38°C
nach der Inkubation verblieb
Verbindung | 6
Stunden | 24
Stunden | 48
Stunden | 6
Tage |
BP-521 | 97,5 | 90,0 | 84,0 | 60,0 |
BP-668 | - | 100 | 100 | 100 |
BP-673 | - | 100 | 100 | 100 |
-
Es
ist ersichtlich, dass die Verbindung, die einen aliphatischen Perfluorkohlenstoff
enthält,
eine begrenzte Stabilität
aufweist, die aus der Hydrolyse des Perfluoramids resultiert, wobei
das freie Amin, BP-34 (Beispiel 1) und der Perfluorkohlenstoffrest
zurückbleiben.
Die Verbindungen BP-673 (eine dimere Spezies) und BP-668 haben sich
dennoch als stabil erwiesen.
-
Verbindungen,
die sich als ausreichend stabil erwiesen haben, wurden in EtOH/DMSO
gelöst
und mit menschlichen Prostatakrebszellen LNCaP, die AR mit einer
geringfügigen
Mutation enthalten, inkubiert. Nach 72 Stunden wurde ein XXT-Test
(Scudievo et al., Cancer Research, 48, 4827 (1988)), der die Lebensfähigkeit von
Zellen anzeigt, durchgeführt.
Die Tabelle 2 zeigt die niedrigsten Arzneistoffkonzentrationen,
die erforderlich sind, um 50 % der zellulären Lebensfähigkeit zu beseitigen. Tabelle 2 Effekt auf die Lebensfähigkeit von Zellen
Verbindung: | Molare
Konzentration: |
Bicalutamid | 7,0
H 10-5 |
Hydroxyflutamid | 5,0
H 10-5 |
BP-34
(Beispiel 1) | <1 H 10-4 |
BP-521
(Beispiel 2) | 5,6
H 10-6 |
BP-668
(Beispiel 12) | 1,5
H 10-5 |
BP-673
(Beispiel 9) | 2,7
H 10-5 |
BP-676
(Beispiel 10) | 1,4
H 10-5 |
BP-713
(Beispiel 14) | 1
H 10-5 |
-
Die
Wechselwirkung der Verbindungen mit AR wurde durch Inkubation mit
LNCaP-Zellen, eine anschließende
Zelllyse und den Standard-Westernblottest untersucht. Die Tabelle
3 zeigt den Prozentsatz an restlichem AR, der in dem Lysat nach
der Inkubation der Zellen mit den Testverbindungen für 48 Stunden
enthalten war. Tabelle 3 Prozentsatz des Androgenrezeptors, der
in den menschlichen Prostatakrebszellen, LNCaP, verblieb, gemäß Westernblot
Verbindung: | bei
einer Konzentration von 3 μM | bei
einer Konzentration von 10 μM |
BP-34
(Beispiel 1) | 97 | 98 |
BP-668
(Beispiel 12) | 73 | 0 |
BP-673
(Beispiel 9) | 74 | 3 |
BP-676
(Beispiel 10) | 64 | 20 |
BP-713
(Beispiel 14) | 50 | 3 |
BP-735
(Beispiel 15) | 45 | 1 |
BP-754
(Beispiel 16) | 28 | 14 |
Bicalutamid | 97 | 89 |
Hydroxyflutamid | 98 | 94 |
-
Es
ist ersichtlich, dass nicht alle Verbindungen, die in dem XXT-Test
eine starke Inhibierung von LNCaP-Zellen zeigen, auch bei der Unterdrückung des
AR entsprechend aktiv waren. Während
die Kontroll-Antiandrogene, d.h. Hydroxyflutamid und Bicalutamid,
keinerlei signifikanten Effekt auf den AR zeigten, wurde eine bedeutende
Unterdrückung
bei einer Konzentration von 3 μM
mit den Verbindungen BP-521, BP-673, BP-668, BP-713 und BP-735 gefunden.
Diese Verbindungen eliminierten den AR bei einer Konzentration von 10 μM praktisch
vollständig.
-
Das
freie Amin, BP-34, bei dem es sich um ein Produkt der Zusammensetzung
BP-521 handelt, wies weder einen Effekt auf den AR, noch einen Effekt
auf die LNCaP-Zellen auf.
-
BP-521-Bioverfügbarkeitsergebnisse
sind in der Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4 Bioverfügbarkeit von BP-521
Art | Anwendung/Dosis in mg/kg bw | μg/ml Blut
bei Stunden: | kumulative
mg/Gesamtblutvolumen und % Dosis |
0,5 | 1,0 | 1,5 | 2,5 | 7,0 | 24 |
Hase etwa
3 kg | oral, 100 | 1,5 | 1,7 | 2,6 | 1,5 | 1,0 | 1,0 | 3,0 μg | 1,50
% |
Hase etwa
3 kg | i.p.,
150 | 1,9 | 3,2 | 1,9 | 1,5 | 3,0 | 2,2 | 11,6 μg | 2,8
% |
Hase etwa
3 kg | Haut
20 cm2 100 mg/Tag 10 Tage | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Ratte etwa 140
g | i.m.,
75 | 0,7 | 4,7 | 2,2 | | - | 1,0 | 2,1 μg | 2,9
% |
-
Es
ist ersichtlich, dass nur ein Bruchteil der Dosis bei einer oralen,
i.p.- oder i.m.-Verabreichung
systemisch verfügbar
ist, wobei die Serumspitzenkonzentrationen in dem oralen Test 0,0052
% der injizierten Dosis betrugen, verglichen mit den 0,03 %, die
für Bicalutamid
beschrieben worden sind (I.D. Cockshott et al., Eur. Urol. 1990,
Band 18, Ergänz.
3, 10-17). Die Bioverfügbarkeit
von BP-521 aus den subkutanen, muskulären und intraperitonealen Räumen war
ebenfalls gering.
-
Wenn
unversehrten Ratten zehnmal subkutan 100 mg/kg BP-521 verabreicht
wurden, wurde das durchschnittliche Gewicht ihrer Prostata- und
Samenvesikel um etwa 46 % vermindert. Andererseits verminderte eine
0,1 mg/kg-Dosis von BP-521 oder BP-668 in kastrierten Ratten, denen
Testosteronpropionat verabreicht worden ist, das Gewicht der sekundären Geschlechtsorgane
nicht, während
0,5 mg/kg Bicalutamid das Gewicht um etwa 20 % verminderten (die
Dosis von 0,1 mg/kg entspricht etwa der erwarteten täglichen
topischen Dosis für
Menschen).
-
Die
topische Absorption wurde in Hasen untersucht, die zweimal täglich mit
0,5 ml einer 10 %igen Lösung
von BP-521 in 50/50 PEG 400/EtOH auf einem rasierten Hautbereich
von 20 cm2 behandelt worden sind. Mittels
HPLC mit einer kalibrierten Standardnachweisempfindlichkeit von
5 Nanogramm wurde keine Absorption gefunden.
-
Die
systemische Toxizität
wurde orientierungsmäßig mittels
i.p.-Injektion jeden zweiten Tag in Mäusen bewertet. 200 mg/kg bw
BP-521 wurden fünfmal
täglich
verabreicht, ohne dass eine Sterblichkeit oder Morbidität auftrat,
während
eine Morbitität,
jedoch keine Sterblichkeit bei 350 mg/kg bw auftrat. Für BP-34
betrugen die entsprechenden Werte 150 mg/kg bw und 300 mg/kg bw.
-
In
einem Orientierungstest mit drei männlichen Freiwilligen brachte
eine 1 %ige Lösung
von BP-521 in Ethanol, von der 0,5 ml zweimal täglich auf die betroffene Kopfhaut
aufgebracht wurden, eine beginnende androgene Alopezie der Stirnlinie
effektiv zum Stillstand und induzierte nach 8 Wochen ein reichliches
Wachstum von Vellushaar.
-
Es
kann der Schluss gezogen werden, dass BP-521 aufgrund der niedrigen
systemischen Toxizität und
des Mangels an kutaner Absorption und der im Allgemeinen niedrigen
Bioverfügbarkeit
für die
Behandlung von Hautstörungen
geeignet ist, bei denen eine langsame biologische Abbaubarkeit ein
Vorteil ist: Das resultierende freie Amin, BP-34, weist keine antiandrogene
Aktivität
auf und es wurde gezeigt, dass das andere Abbauprodukt, Perfluorbuttersäure, eine
niedrige Toxizität
aufweist (Takagi et al., Cancer Letters 1991, 57, 55-60).
-
Es
wurde gezeigt, dass Testverbindungen, die nicht-radioaktives Iod
enthielten (BP-554, -636 und -305), verglichen mit Kontrollen eine
Wechselwirkung mit AR eingehen. Diese Verbindungen wurden unter
Verwendung eines Standardmediums formuliert, das Ethanol, DMSO,
Tween und Dextrose in Wasser umfasste, und intravenös in männliche
300 g-Ratten injiziert. Nach 4 Stunden wurden die Ratten getötet und
die Menge des Testelements wurde in verschiedenen Organen und im
Blut relativ zu den Prostatakonzentrationen bestimmt. Es lag eine
wesentliche Ansammlung in der Prostata bezogen auf die anderen Gewebe,
die analysiert worden sind, vor. Wie es in dem
US-Patent Nr. 5,656,651 beschrieben
worden ist, können
die vorliegenden Verbindungen für
ein Ganzkörper-Scannen
verwendet werden, um Prostatakrebs und -metastasen darzustellen.
-
Aus
den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, dass Verbindungen
bereitgestellt werden, die bei Indikationen wirksam sind, die mit
dem Androgenrezeptor zusammenhängen,
wie z.B. bei Androgen-abhängigen
Tumoren und Androgen-vermittelten Hautstörungen, wie z.B. Akne, Hirsutismus
und androgener Alopezie. Zusätzlich
zu einer cytotoxischen und cytostatischen Aktivität zeigen
einige der Verbindungen eine Androgenrezeptorunterdrückung. Für eine topische
Behandlung werden Verbindungen bereitgestellt, die eine niedrige Resorption
aufweisen.