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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Zelllinien, genauer
gesagt eine serumfreie C3A-Zelllinie, die Säugerzell-Produkte produziert,
wie z.B. isolierbare Polypeptide, die durch rekombinante Verfahren gewonnen
werden.
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2. Hintergrund der Erfindung
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Zellkultur
wird weit verbreitet zur Produktion von verschiedenen isolierbaren
Bioprodukten eingesetzt, einschließlich Polypeptid-Wachstumsfaktoren,
Hormonen, Enzymen, Impfstoffen und Proteinen. Diese Bioprodukte
werden in Kultur von normalen, transformierten und gentechnologisch
hergestellten Zelllinien produziert.
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Wenn
eine Zelle aus ihrer natürlichen
Umgebung entfernt wird, muss ein künstliches Medium jedoch alle
entscheidenden Faktoren zur Verfügung
stellen, die für
das normale Zellwachstum, die Differenzierung und die Wirtszellexpression
erforderlich sind. Demnach muss das synthetische Kulturmedium entscheidende Nährstoff-,
Hormon- und Stroms-Faktoren liefern, die normalerweise in vivo zur
Verfügung
stehen. Darüber
hinaus sollte das Kulturmedium die Produktion oder die Verwendung
des gewünschten
Bioprodukts nicht stören. Da
die Funktion von vielen Zellkulturfaktoren auf der molekularen Ebene
noch nicht geklärt
ist, werden die meisten Zelllinien, die für die Produktion von biologischen
Stoffen eingesetzt werden, in Kulturmedien gezüchtet, die mit Tierserum ergänzt sind,
das als ein universeller Nährstoff
dient. Serum ist eine sehr komplexe Flüssigkeit, die unter anderen
Bestandteilen mindestens 500 verschiedene Proteinbestandteile enthält, einschließlich Hormone,
Wachstumsfaktoren, Trägerproteine,
Spurenelemente und Bindungs- und
Ausbreitungsfaktoren. Tierserum wie z.B. fötales Rinderserum (FBS) kann
bis zu 10% eines typischen Kulturmediums ausmachen. Derzeit züchtet man
C3A-Zellen in Gewebekulturmedium, das ungefähr 5% FBS enthält.
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Obwohl
sie weit verbreitet eingesetzt wird, hat die Ergänzung mit Serum viele Limitierungen,
besonders wenn sie bei der Herstellung von biotechnologischen Produkten
verwendet wird (Barnes, 1987; Barnes & Sato, 1980; Broad, i.e., 1991; Jayme,
1991). Serum enthält
große
Mengen zahlreicher Proteine, welche heterolog exprimierte Polypeptide
stören
können
und es muss anschließend
von hergestellten Bioprodukten während
deren Ernte getrennt werden. Hinzu kommt, dass der zunehmende Preisanstieg
von im Handel erhältlichem
Serum, die unkontrollierbare Streubreite in der Qualität von dessen
Batches und das zusätzliche
Erfordernis, dieses zu sterilisieren, zusammen den Produktionsprozess
erschweren und die Herstellungskosten aufblähen.
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Des
Weiteren kann die Verwendung von Serum eine potenzielle Biogefährdung darstellen.
Serum kann verborgene cytotoxische Elemente enthalten, die entfernt
werden müssen,
bevor irgendein biologisches Produkt nach der Herstellung sicher
angewendet werden kann. Die Food and Drug Administration der Vereinigten
Staaten hat im Hinblick auf die mögliche Kontaminierung von isolierbaren
Bioprodukten aus Kulturen, die Serum enthalten, ernsthafte regulatorische
Befürchtungen
geäußert. Rossi
et al. (Am. J. Vet. Res. 41: 1680-1681 (1980); Chu et al., (In vitro
9: 31-34 (1973)); sowie Nuttall et al. (Nature 266: 835-837 (1977))
sprechen einen Punkt dieses Problems an (nämlich die Möglichkeit einer Kontamination
von serumhaltigen Zellkulturen mit Viren). Wie von Chu et al. angemerkt
worden ist, können
kontaminierende Viren mit Säugerzellen
in Kultur biologisch interagieren, oder durch unklare klinische
Reaktionen mit anderen Agenzien, wie von Nuttall et al., beobachtet
worden ist.
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Man
hat eine Reihe von Methoden eingesetzt, um die Kontamination von
serumhaltigen Kulturen mit Viren zu verringern. Diese umfassen aufmerksames
Screening und vollständige
Beseitigung von kontaminierenden Viren durch Affinitäts-Chromatographie.
Wie von Orr et al. (J. Cain. Microbial. 3: 402-5 (1976)) berichtet worden
ist, ist es jedoch leider schwierig, eine vollständige Beseitigung von allen
möglichen
unerwünschten Agenzien
zu gewährleisten,
die in einer kontaminierten Zellkultur vorliegen können. Vor
kurzem sind weitere Befürchtungen
aufgekommen, was die Verfälschung
mit Agenzien anbelangt, die nicht viralen Ursprungs sind. Solche
Befürchtungen
haben sich daraufhin durch den Nachweis der Übertragung von Prion-artigen
Krankheiten von Tieren auf Menschen bewahrheitet (z.B. neuro degenerative
Störungen
wie z.B. Creutzfeldt-Jakob und in jüngster Vergangenheit durch
eine menschliche Form des Rinderwahns; Collinge, J. Hum. Mol. Genet.
6: 1699-1705 (1997)). Diese Entwicklungen haben weitere ernste Befürchtungen
bezüglich
der Verwendung von aus Tieren stammenden Seren bei der Zellkultur
geweckt.
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Demzufolge
gibt es ein großes
Interesse an der Entwicklung von Zelllinien, die an Wachstum und
Kultur in serumfreiem Medium angepasst sind. Galfre,
U.S. Patent Nr. 4,350,683 , beschreibt
eine Rattenmyelomzelllinie (CNCM J-078), die für die Entwicklung von Ratten-Ratten-Hybridomen
nützlich
ist, die angeblich in der Lage ist, in serumfreiem Medium zu wachsen.
In vielen serumfreien Kulturen wird es jedoch häufig berichtet, dass das Zellwachstum
im Vergleich zu dem Zellwachstum in mit Serum ergänzten Kulturen
langsamer ist. Golde,
U.S. Patent
Nr. 4,438,032 , beschreibt eine menschliche T-Lymphoblasten-Zelllinie
(Mo), die in der Lage ist, in serumfreiem Medium zu wachsen, obwohl
deren Wachstumsrate deutlich langsamer ist als wenn man die Zellen
in Medium züchtet
und hält,
das 20% FBS enthält.
Darüber
hinaus ist es auch berichtet worden, dass serumfreie Zelllinien
an einer verminderten Zelldichte, geringeren Sättigungsspiegeln und verminderter
Lebensfähigkeit
kranken.
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Es
gibt demzufolge einen Bedarf, serumfreie Zelllinien zu schaffen,
die wachsen und gedeihen können,
wenn sie in serumfreiem Medium gehalten werden (einschließlich „chemisch
definiertem" Medium,
das keinerlei Serum oder Serumergänzung enthält). Solche serumfreien Zelllinien
sollten auch normale Lebensfähigkeit,
Wachstumsraten zeigen und in der Lage sein, isolierbare Bioprodukte
zu exprimieren, die keine biologische Kontamination enthalten.
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Dementsprechend
bietet die vorliegende Erfindung eine Zelllinie – klonal von einer parentalen C3A-Hepatocyten-Zelllinie
abgeleitet – die
an normales Wachstum und Haltung in serumfreiem Medium angepasst
ist. Außerdem
eignet sich die vorliegende Zelllinie für die Synthese und Expression
in serumfreier Kultur von beträchtlichen
Titern isolierbarer Bioprodukte in einer einigermaßen hohen
Reinheit, einschließlich
von Polypeptiden und Proteinen. Ein Vorteil der serumfreien C3A-Zelllinie der Erfindung
besteht darin, dass Bioprodukte, die von Kulturen geerntet werden,
die diese Zellen verwenden, ein wesentlich geringeres Risiko aufweisen,
verborgene infektiöse
Agenzien zu beherbergen als Bioprodukte, die mit serum haltigen Ergänzungsstoffen
hergestellt werden. Ein weiterer Vorteil ist die wahrscheinlich
erleichterte regulatorische Zulassung von Bioprodukten, die mit
Hilfe der Zellen der Erfindung erlangt wurden, auf Grund des verminderten
Kontaminationsrisikos. Eine Zulassungsbehörde, das Landwirtschaftsministerium
der Vereinigten Staaten, ist besonders besorgt über die ungewollte Einführung der
Maul und Klauenseuche in den Viehbestand der Vereinigten Staaten
durch den Import von kontaminierten Bioprodukten, die aus Kulturen
hergestellt worden sind, die fötales Kälberserum
enthalten. Infolgedessen bieten die Zelllinie der Erfindung und
die Methoden ihrer Anwendung Vorteile gegenüber Zelllinien, die in serumhaltigem
Medium wachsen gelassen oder gehalten werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung und Entwicklung
einer serumfreien Zelllinie, die von einer parentalen C3A-Hepatocyten-Zelllinie
abgeleitet ist. Die serumfreie C3A-Zelllinie ist unter der ATCC-Hinterlegungsnummer
CRL-12461 hinterlegt
worden und ist an das Wachstum in einem serumfreien Medium angepasst
und darin kloniert worden. Ein überraschender
Vorteil der serumfreien C3A-Zellen besteht darin, dass sie eine
höhere
Wachstumsrate und eine kürzere
Verdopplungszeit aufweisen als Zellen der parentalen C3A-Linie.
Die serumfreie C3A-Zelllinie eignet sich für die Produktion von isolierbaren
Bioprodukten in serumfreier Kultur, wodurch das Risiko vermindert
wird, durch Serumübertragung
kontaminierte Bioprodukte zu erzeugen.
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In
einer ersten Ausführungsform
hat die serumfreie C3A-Zelllinie der vorliegenden Erfindung eine
Verdopplungszeit, welche signifikant geringer ist als die Verdopplungszeit
der parentalen oder einer vergleichbaren C3A-Zelllinie.
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In
einer weiteren Ausführungsform
exprimieren Zellen der serumfreien C3A-Zelllinie ein einzelnes oder eine Kombination
aus einer Mehrzahl von isolierbaren Bioprodukten in serumfreier
Kultur.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
sind die isolierbaren Bioprodukte, die mit den serumfreien C3A-Zellen
hergestellt werden, Säuger-Polypeptide
wie z.B.
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Alpha-fötales Protein
(AFP), menschliches Albumin, α-1-Antichymotrypsin, α-1-Antitrypsin,
Antithrombin III, Komplement C3, Faktor V und Transferrin.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer serumfreiem C3A-Zelllinie
bereitgestellt sowie ein Verfahren zur Herstellung von isolierbaren
Bioprodukten, wobei Zellen der serumfreien C3A-Zelllinie verwendet
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitgestellt,
um ein Individuum zu behandeln, das im Verdacht steht, eine Lebererkrankung,
Leberstörungen
oder eingeschränkte
Leberfunktion zu haben, wobei Zellen der serumfreien C3A-Zelllinie
in einer bio-artifiziellen Lebervorrichtung eingesetzt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zum Screenen von Verbindungen auf
metabolische Aktivität
oder zum Studium von enterischen Erkrankungen bereitgestellt, wobei
Zellen der serumfreien C3A-Zelllinie ver wendet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
folgenden Zeichnungen stellen die Ausführungsformen der Erfindung
dar und sollen nicht den Schutzbereich der Erfindung einschränken, wie
er durch die Ansprüche
umfasst ist.
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Die 1a–1f sind Abbildungen, die die Ergebnisse
von Western-Blots zeigen, wobei 10% SDS-PAGE-Gele für den Nachweis
von isolierbaren Polypeptiden verwendet werden, die von Zellen der
serumfreien C3A-Zelllinie exprimiert werden, die in serumfreiem
Medium gezüchtet
worden sind.
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1a zeigt den Nachweis des isolierbaren
Bioprodukts α-1-Antichymotrypsin.
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1b zeigt den Nachweis des isolierbaren
Bioprodukts α-1-Antitrypsin.
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1c zeigt
den Nachweis des isolierbaren Bioprodukts Antithrombin III.
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1d zeigt
den Nachweis des isolierbaren Bioprodukts Komplement C3.
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1e zeigt den Nachweis des isolierbaren
Bioprodukts Faktor V.
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1f zeigt den Nachweis des isolierbaren
Bioprodukts Transferrin.
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2 ist
ein Diagramm, das den Vergleich der Wachstumsraten von serumfreien
C3A-Zellen und Zellen der parentalen C3A-Zelllinie darstellt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine serumfreie C3A-Hepatocyten-Zelllinie
bereit, die für
die Verwendung bei der Herstellung von isolierbaren Bioprodukten
in serumfreier Kultur geeignet ist. Die serumfreien C3A-Zelllinien
der vorliegenden Erfindung sind von einer bekannten parentalen C3A-Zelllinie
abgeleitet. Der Begriff „abgeleitet" wie hierin verwendet
bedeutet, dass die Zelllinie durch ein hierin bereitgestelltes Selektionsverfahren
aus einer bekannten parentalen C3A-Zelllinie kloniert worden ist.
Der Begriff „kloniert", „klonal abgeleitet" oder „klonale
Zelllinie" wie hierin
verwendet bedeutet eine sich vermehrende Population von genetisch
identischen Zellen von einer spezifischen Zelllinie, die von einer
einzelnen Vorläuferzelle
abgeleitet worden sind. Die parentale Zelllinie ist eine Leberzelllinie,
welche der in
U.S. Patent Nr.
5,290,684 beschriebenen Zelllinie ähnlich ist. Die klonal abgeleitete
serumfreie C3A-Zelllinie der Erfindung bewahrt die meisten Eigenschaften
der parentalen menschlichen Hepatocyten-Linie C3A mit der Ausnahme,
dass die nun beanspruchte Zelllinie in serumfreiem Medium gezüchtet, gehalten
wird und Leberspezifische biologische Aktivität exprimiert. Die serumfreie
Zelllinie der Erfindung und die Verfahren ihrer Verwendung ahmen
sowohl qualitativ als auch quantitativ Leberzellen oder die Leber
als funktionierendes Organ nach. Serumfreie C3A-Zellen exprimieren annähernd normale
Mengen von Polypeptiden aus mehreren zentralen metabolischen Reaktionswegen,
einschließlich
Reaktionswegen für
Glycolyse, Gluconeogenese, Glycogenese und Ureogenese. Außerdem schließen die
serumfreien Zellen die folgenden zusätzlichen Eigenschaften ein:
sie synthetisieren annähernd normale
Mengen von Albumin und anderen Proteinen, sie enthalten große Mengen
von Leber-spezifischen Transkriptionsfaktoren und sie zeigen die
Struktur- und die Polaritätseigenschaften
von normalen menschlichen Hepatocyten.
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Es
sollte selbstverständlich
sein, dass diese Erfindung nicht auf die jeweiligen hierin beschriebenen Verfahren,
Zusammensetzungen und Zelllinien beschränkt ist, da solche Verfahren,
Zusammensetzungen und Zelllinien natürlich variieren können. Es
sollte ebenfalls selbstverständlich
sein, dass die hierin verwendete Terminologie nur der Beschreibung
von spezifischen Ausführungsformen
dient und nicht dazu gedacht ist, den Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung einzuschränken,
welcher nur durch die Ansprüche
im Anhang beschränkt
ist.
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Wie
hierin verwendet, was die Ansprüche
im Anhang einschließt,
umfassen die Singularformen von Worten wie z.B. „ein", „eine" und „der/die/das" deren entsprechende
Pluralangaben, sofern der Kontext nicht eindeutig anderes bestimmt.
So umfasst zum Beispiel der Verweis auf „einen Organismus" einen oder mehrere verschiedene
Organismen, der Verweis auf „eine
Zelle" schließt eine
oder mehrere solcher Zellen ein und der Verweis auf „ein Verfahren" schließt einen
Bezug auf gleichwertige Schritte und Verfahren ein, die einem Durchschnittsfachmann
bekannt sind, und so weiter.
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Soweit
nicht anders angegeben, haben alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe dieselbe Bedeutung wie sie üblicherweise
von einem Durchschnittsfachmann des Gebiets verstanden werden, zu
dem die Erfindung gehört.
Obwohl bei der Anwendung oder dem Test der vorliegenden Erfindung Verfahren
und Materialien eingesetzt werden können, die den hierin beschriebenen ähnlich oder
gleichwertig sind, werden geeignete Verfahren und Materialien nachstehend
beschrieben. Alle vorstehenden diskutierten Veröffentlichungen, Patentanmeldungen,
Patente und andere Referenzen werden nur auf Grund ihrer Offenbarung
vor dem Anmeldedatum der vorliegenden Anmeldung bereitgestellt.
Nichts hierin soll als ein Anerkenntnis interpretiert werden, dass
die Erfindung nicht berechtigt ist, einer beliebigen solchen Offenbarung
auf Grund ihrer vorherigen Erfindung voranzugehen. Alle hierin erwähnten Veröffentlichungen,
Patentanmeldungen, Patente und andere Referenzen sind hierin unter
Bezugnahme in ihrer Gänze
aufgenommen, einschließlich
aller Figuren und Zeichnungen.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „serumfrei" ein Kulturmedium, das ohne Serum formuliert worden
ist, und seine Bedeutung umfasst sowohl die Medienformulierungen,
die als „serumfreie" Medien definiert
werden (die ansonsten mit Protein ergänzt sein können), „Protein-freie" (keine Ergänzung mit
Protein) als auch „chemisch
definierte" Medien
(ultrarein mit oder ohne niedermolekulare Bestandteile, gentechnologisch
konstruierte Peptide oder Proteine). Die Verhältnisse der Komponenten des
serumfreien Mediums kann für
die jeweilige Verwendung, für
welche die Zelllinie der Erfindung eingesetzt werden wird, angepasst
und optimiert werden, einschließlich
ihrer Verwendung in irgendeinem Polypeptid-Expressionssystem, ihrer
Verwendung in einer bio-artifiziellen Leber-Vorrichtung oder ihrer
Verwendung in metabolischen oder enterischen Studien, welche die
Funktion des Leberorgans oder von Hepatocytenzellen einbeziehen.
Um die Zellzüchtungseigenschaften
des mit Zellen der Erfindung verwendeten serumfreien Mediums zu
verbessern, kann das serumfreie Medium, außer mit Zusatzstoffen auch
mit anderen Komponenten wie z.B. Fettsäuren, Aminosäuren oder
Phospholipid-Vorläufern
ergänzt
werden. Serumfreies Medium kann käuflich erworben oder de novo
im Labor hergestellt werden. Bevorzugt ist Medium, das mit den Zellen
der Erfindung verwendet wird, serumfrei, und stärker bevorzugt ist es mit 2
mM L-Glutamin ergänzt.
Noch stärker
bevorzugt ist das serumfreie Medium die im Handel erhältliche
Sorte, die als JRH BioScience ExCell 620 bezeichnet wird, die mit
2 mM L-Glutamin ergänzt
ist.
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Die
parentale C3A-Zelllinie, von welcher die Zellen der Erfindung klonal
abgeleitet sind, ist in Gislason et al., Artificial Organs, Bd.
18, S. 385-389 (1994); Miwa et al., Int. Jour. of Artificial Organs,
Bd. 19, S. 240-244 (1996) und Sussman et al., Hepatology, Bd. 16,
S. 60-65 (1992) beschrieben. Sie ist bei der American Type Culture
Collection (ATCC), 12301 Parklawn Drive, Rockville, MD, USA unter
den ATCC-Hinterlegungsnummern SD 2078 und SD 3283 hinterlegt worden.
Die klonal abgeleiteten serumfreien C3A-Zellen der Erfindung sind
ebenfalls bei der ATCC hinterlegt worden und haben die Hinterlegungsnummer
CRL-12461. Die serumfreie C3A-Zelllinie ist frei von biologischen
Kontaminanten und enthält
keinerlei genetische Sequenzen von Hepatitis B – Virus (HBV).
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ATCC-Hinterlegungen
sind nach den Vorschriften des Budapester Vertrags zur Internationalen
Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen zum Zweck von Patentverfahren
und den Bestimmungen hierunter hinterlegt (Budapester Vertrag).
Der Vertrag gewährleistet
die Erhaltung lebensfähiger
Kulturen für 30
Jahre nach dem Datum der Hinterlegung. Die serumfreie C3A-Zelllinie
ist von der ATCC unter den Bestimmungen des Budapester Vertrags
verfügbar,
welche nach Erteilung des entsprechenden US-Patents oder nach der
Offenlegung einer beliebigen US- oder
fremden Patentanmeldung, was auch immer früher eintrifft, die dauerhafte
und unbegrenzte Verfügbarkeit
von Nachkommen der Zelllinie für
die Öffentlichkeit
gewährleisten.
Der Budapester Vertrag gewährleistet
die Verfügbarkeit
der Zelllinie für
jemand, der von dem Bevollmächtigten
des US-Patent- und Markenamts nach 35 USC §122 und den hierfür geltenden
Vorschriften des Bevollmächtigten
dazu berechtigt ist (einschließlich
37 CFR §1.14
unter speziellem Bezug auf 886 OG 638).
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Der
Rechtsinhaber der vorliegenden Anmeldung hat zugestimmt, dass für den Fall,
dass die hinterlegte Zelllinie absterben, verloren gehen oder zerstört werden
sollte, wenn sie unter geeigneten Bedingungen gezüchtet wird,
sie nach ordnungsgemäßer Benachrichtigung
umgehend mit einer lebensfähigen
Probe derselben Zelllinie ersetzt werden wird. Die Verfügbarkeit
einer hinterlegten Zelllinie soll nicht als eine Lizenz ausgelegt
werden, die Erfindung unter Zuwiderhandlung der Rechte auszuführen, die
von der Behörde
von irgendeiner Regierung in Übereinstimmung
mit ihren Patentgesetzen gewährt
worden sind.
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Klone
von serumfreien C3A-Zellen sind zu unbegrenzter Haltung, Wachstum
und Vermehrung in vivo in der Lage. Kontinuierliche serumfreie C3A-Zelllinien
vermehren sich, können
subkultiviert werden (d.h. wiederholt in neue Kulturgefäße passagiert
werden), und für
einen Zeitraum kryokonserviert werden (d.h. in der Dampfphase von
flüssigem
Stickstoff mit einem Kältekonservierungsmittel
wie z.B. 10% Dimethylsulfoxid oder Glycerin gelagert werden). Serumfreie
C3A-Zellen können
als eine Zelllinie in Langzeitkultur gehalten werden, welche den
Primärkulturen
sehr ähnelt.
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Die
Zellen der Erfindung werden größtenteils
in einem beliebigen für
die Züchtung
von Zellen verwendeten Behälter,
Flasche, Gewebekulturschale oder Vorrichtung gezüchtet, die eine geeignete Oberfläche für die Anhaftung
von Zellen und Ausbreitung bereit stellen (z.B. Culture of Hematopoetic
Cells (Culture of Specialized Cells), R. I. Freshney et al., Hrsg.,
I. Freshney, Wiley-Liss 1994; hierin unter Bezugnahme aufgenommen).
Normalerweise handelt es sich bei einer Ausgangskultur um eine,
in der Zellen von einem vorliegenden Bestand von parentalen C3A
entfernt werden, in einem Gemisch aus serumhaltigen und serumfreien
Medium in ein Kulturgefäß platziert
und anschließend
wie hierin ausführlich
beschrieben bis zum serumfreien Status passagiert wird.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Begriff „Anhaftung" auf die Adhärenz von Zellen und die Ausbreitung
auf einer Oberfläche
in einer solchen Vorrichtung, wobei Faktoren, die die Anhaftung
von Zellen und die Ausbreitung fördern,
die gezüchteten
Zellen direkt kontaktieren. Das Zellwachstum wird direkt auf der
den Oberflächen
des Kulturgefäßes oder
auf ergänzenden
Einsätzen
aufrechterhalten, wie z.B. Kassetten oder Membranen, die innerhalb
des Gefäßes angebracht
sind. Geeignete Anhaftungs- und Ausbreitungsoberflächen werden
hergestellt, indem man entweder anfänglich ein geeignetes Oberflächenmaterial
auswählt
oder indem man anschließend
eine vorliegende Oberfläche
behandelt. Übliche
Behandlungen sind wohlbekannt und umfassen die Beschichtung von
Oberflächen
mit Zusammensetzungen, welche Anhaftung und Ausbreitung fördern. Solche
Zusammensetzungen sind ebenfalls wohlbekannt und schließen polybasische
Aminosäuren
wie z.B. Polyornithin und Polylysin ein. Des Weiteren kann die Anhaftungsoberfläche mit
einem bekannten extrazellulären
Matrixprotein beschichtet oder ausgerüstet sein oder mit Zusammensetzungen
oder artifiziellen Umgebungen, die einer extrazellulären Matriv
in vivo gleichwertig sind. Solche Umgebungen verstärken das serumfreie
Wachstum von C3A-Zellen, deren Haltung und die Expression von isolierbaren
Bioprodukten. Typische Zell-Matrix-Zusammensetzungen sind wohlbekannt
und schließen
Laminin, Kollagen und Fibronectin ein. Andere extrazelluläre Matrixproteine
oder künstliche
extrazelluläre
Matrix- Umgebungen, die eine in vivo extrazelluläre Matrix nachahmen, sind auf
dem Fachgebiet bekannt (siehe z.B. Synthetic Biodegradable Polymer
Scaffolds (Tissue Engineering) A. Atala und D.J. Mooney (Hrsg.),
Birkhauser, 1997).
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Nach
dem Erreichen der Konfluenz nehmen die serumfreien Zellen einen
erwachsenen Phänotyp
an, bei dem sich die Zellteilung drastisch verlangsamt, und sie
entwickeln histologische Merkmale normaler menschlicher Leberzellen.
Bei Konfluenz exprimieren serumfreie C3A-Zellen auch beträchtliche
Mengen von menschlichem Alpha-fötalem
Protein (AFP), menschlichem Albumin, α-1-Antichymotrypsin, α-1-Antitrypsin, Antithrombin
III, Komplement C3, Faktor V und Transferrin und anderen Serumproteinen
bei einer einigermaßen
hohen Reinheit. Der Begriff „Konfluenz" wie hierin verwendet
bezieht sich auf eine Dichte von gezüchteten Zellen, bei der die
Zellen einander berühren,
wobei sie den Großteil
der oder die ganzen zum Wachstum zur Verfügung stehenden Oberflächen bedecken.
Während
des präkonfluenten
Wachstums verhalten sich ausgewählte
Zellen wie sich regenerierende Hepatocyten und zeigen entsprechende
Muster der Regulation der Genexpression. Serumfreie C3A-Zellen haben
eine schnelle Verdopplungszeit, welche wesentlich geringer ist als die
Verdopplungszeit der Zellen der parentalen nicht serumfreien C3A-Linie.
Der Begriff „Verdopplungszeit" wie hierin verwendet
bezieht sich auf die Zeit, die Zellen in einer Zellkultur brauchen,
um ihre Zahl zu verdoppeln. In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die Verdopplungszeit der serumfreien C3A-Zelllinie im Bereich
von etwa weniger als 50% bis etwa weniger als 70% der Verdopplungszeit
der parentalen C3A-Zelllinie in serumfreiem Medium. In einer stärker bevorzugten
Ausführungsform
liegt die Verdopplungszeit der serumfreien C3A-Zelllinie im Bereich
von etwa weniger als 60% bis etwa weniger als 70% der Verdopplungszeit
der parentalen C3A-Zelllinie in serumfreiem Medium.
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Serumfreie
C3A-Zellen zeigen auch Leber-spezifische biologische Aktivität und synthetisieren
Serumproteine, Isoenzyme, Gerinnungsfaktoren und dergleichen. Dementsprechend
werden die Zellen in serumfreiem Medium als in vitro-biologische
Fabriken genutzt, die im Wesentlichen reine isolierbare Bioprodukte
exprimieren, einschließlich
Moleküle
aus natürlichen
Quellen, Serumproteine, Impfstoffe und rekombinante Polypeptide
wie z.B. Antikörper,
Wachstumsfaktoren, Mitglieder der Blutkaskade, Cytokine und morphogene
Proteine. Bevorzugt umfassen isolierbare Bioprodukte, die von Zellen
der Erfindung produziert werden, ein einzelnes oder eine beliebige
Kombination aus einer Mehrzahl von isolierbaren Polypeptiden. Stärker bevorzugt
ist das isolierbare Polypeptid ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus: Alpha-fötales
Protein (AFP), menschliches Albumin, α-1-Antichymotrypsin, α-1-Antitrypsin,
Antithrombin III, Komplement C3, Faktor V und Transferrin. Bioprodukte,
die von Zellen der serumfreien C3A-Zelllinie exprimiert werden,
werden während
der Ernte wegen des Fehlens von störenden Proteinen relativ leicht
aus dem Kulturmedium isoliert. Außerdem vermindert die Verwendung
von Zellen der vorliegenden Erfindung beträchtlich das Risiko einer Kontamination
der Zelllinie oder des Bioprodukts durch Organismen oder Agenzien,
die üblicherweise
im Serum zu finden sind. Mit dem Begriff „Ernten" oder „isolierbar" ist das Züchten der
Zellen der Erfindung in serumfreiem Medium gemeint, um ein gewünschtes
Bioprodukt zu exprimieren, und dann die Wiedergewinnung oder das
Zurückerlangen
des Bioprodukts aus dem serumfreien Kulturmedium in einem im Wesentlichen
reinen Zustand, wobei eine beliebige auf dem Fachgebiet bekannte
Methode verwendet wird (z.B. Culture of Hematopoetic Cells (Culture of
Specialized Cells), R. I. Freshney et al., Hrsg., I. Freshney, Wiley-Liss
1994; Large Scale Cell Culture Technology, B.K. Lydersen, Hrsg.,
John Wiley & Sons,
1993). In einer Ausführungsform
wird die Überstandsflüssigkeit
aus der Zellkultur gewonnen und die isolierbaren Bioprodukte werden
isoliert und aufgereinigt. In einer anderen Ausführungsform kann man die Zellen
auf einer semipermeablen Membran oder Oberfläche wachsen lassen, welche
die Diffusion von isolierbaren Bioprodukten, wie z.B. Proteinen,
durch die Membran oder die Oberfläche hindurch erlauben, wo sie
anschließend
durch Isolierung und erhebliche Aufreinigung geerntet werden. Der
Begriff „im
Wesentlichen rein" oder „im Wesentlichen
aufgereinigt" wie
hierin verwendet bezieht sich ein beliebiges isolierbares Bioprodukt,
das im Wesentlichen frei von anderen Proteinen, Lipiden, Kohlenhydraten
oder anderen Materialien ist, mit denen es natürlicherweise assoziiert ist.
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In
einer Ausführungsform
wird ein im Wesentlichen reines isolierbares Polypeptid aus einer
serumfreien C3A-Zellkultur üblicherweise
eine einzelne Hauptbande auf einem nicht denaturierenden Polyacrylamidgel ergeben.
Die Reinheit eines beliebigen isolierbaren Polypeptids kann auch
durch aminoterminale Aminosäuresequenzanalyse
bestimmt werden. Im Wesentlichen reine isolierbare Polypeptide umfassen
funktionelle Fragmente des Polypeptids, so lange dessen biologische
Aktivität
erhalten bleibt. Außerdem
sind andere rekombinante Modifikationen, zum Beispiel durch Ort-spezifische
Mutagenese einer beliebigen cDNA eines isolierbaren Polypeptids
umfasst. Ein „rekombinantes" isolierbares Polypeptid
bezieht sich auf ein isolierbares Polypeptid, das mit Hilfe einer
beliebigen bekannten rekombinanten molekularbiologischen Methode
hergestellt worden ist (z.B. Zelltransfektion mit einem exogenen
Nucleinsäuresequenzkonstrukt).
Eine „codierende
Sequenz" einer Nucleinsäure oder
eine „Nucleotidsequenz", die ein bestimmtes
isolierbares Polypeptid wie hierin verwendet „codiert", ist eine endogene oder exogene Nucleinsäuresequenz,
die transkribiert und in ein isolierbares Polypeptid translatiert
wird, wenn sie unter die Kontrolle einer geeigneten regulatorischen
Nucleinsäuresequenz
gebracht wird.
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Die
Erfindung schließt
Verfahren ein, die serumfreie Zellen der Erfindung verwenden, um
eine beliebige gentechnologisch konstruierte heterologe eukaryontische
Nucleinsäuresequenz
zu exprimieren, die ein isolierbares Polypeptid oder ein funktionelles
Fragment davon codiert, indem eine beliebige rekombinante Methode
wie vorstehend beschrieben benutzt wird. Verfahren zur Expression
von heterologen eukaryontischen Nucleinsäuresequenzen, die ein entsprechend
heterologes Polypeptid codieren, sind wohlbekannt. Der Begriff „heterologe
Nucleinsäure" wie hierin verwendet
bezieht sich auf eine beliebige regulatorische oder strukturelle genetische
Nucleinsäuresequenz
oder Material, das nicht ursprünglich
in der serumfreien C3A-Zelle
der Erfindung enthalten ist, in die sie/es eingeführt (z.B.
transfiziert) wird. Nucleinsäuresequenzen
umfassen DNA-, cDNA- und RNA-Sequenzen, die Poly peptide oder funktionelle
Fragmente davon in einer geeigneten funktionierenden Anordnung mit
einem beliebigen bekannten Expressionsvektor codieren. Der Begriff „exprimierend" oder „Expression" wie hierin verwendet
bezieht sich auf die vollständigen
Nutzung der Information in einer Nucleinsäuresequenz via Transkription
und Translation, welche zur Erzeugung einer entsprechenden Polypeptidsequenz
führt,
die durch ihre codierende Nucleinsäuresequenz bestimmt ist. Die
Genexpression wird an mehreren Stellen in der Abfolge von Schritten
kontrolliert, beginnend mit der Initiation der Transkription und
gipfelnd in der Synthese eines funktionierenden Polypeptids. Transfektion
einer heterologen Nucleinsäure
wird mit Hilfe eines beliebigen herkömmlichen Verfahrens erreicht,
einschließlich
der Verwendung von viralen Vektoren (Eukaryotic Viral Vectors, Cold
Spring Harbor Laborstory, Gluzman, Hrsg., 1982), rekombinanten Retroviren,
chemischen (Calciumphosphat-Copräzipitation)
oder physikalischen Methoden, einschließlich mechanischer Prozeduren
(z.B. Mikroinjektion, ballistische Transfektion) oder Liposomen.
Genetisches Material (z.B. eine Nucleinsäuresequenz) wird mit Hilfe
einer beliebigen von einer Vielzahl von Prozeduren in einen Vektor
eingesetzt. Im Allgemeinen wird die Nucleinsäuresequenz in eine geeignete
Restriktionsendonuclease-Stelle(n) eingesetzt. Alle derartigen Prozeduren
und beliebige andere werden als innerhalb des Schutzbereichs der
Erfindung angesehen und innerhalb der Fähigkeit eines beliebigen Durchschnittsfachmanns.
Beispiele für
solche Vektoren umfassen chromosomale, nicht chromosomale und synthetische
DNA-Sequenzen (z.B. Derivate von SV40; bakterielle Plasmide; Phagen-DNA;
Baculovirus; Hefeplasmide; Vektoren, die aus Kombinationen von Plasmiden
und Phagen-DNA abgeleitet sind, virale DNA wie z.B. Vaccinia, Adenovirus,
Geflügelpockenvirus und
Pseudorabies). Es kann ein beliebiger anderer Vektor benutzt werden,
solange er innerhalb der Zellen der Erfindung repliziert und funktioniert.
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Andere
virale Vektoren, die in Erwägung
gezogen werden, dafür
benutzt zu werden, heterologes genetisches Material in eine serumfreie
C3A-Zelle der Erfindung zu übertragen,
umfassen Adenovirus, Adeno-assoziiertes Virus, Herpesvirus, Vaccinia
oder ein RNA-Virus wie z.B. ein Retrovirus. Beispiele für retrovirale
Vektoren, in denen ein einzelnes fremdes Gen eingesetzt ist, umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf: Moloney-Mausleukämievirus
(MoMuLV), Harvey-Maussarkomvirus (HaMuSV), Maus-Mammatumorvirus (MuMTV),
Gibbonaffen-Leukämievirus (GaLV)
und Rous-Sarkomvirus (RSV). Eine Reihe von zusätzlichen retroviralen Vektoren
kann mehrere Gene einbauen. Erwähnenswert
sind menschliche auf Lentivirusbasierende Vektoren, die eine Langzeitexpression
von Transgenen in Leber- und
Muskelzellen zeigen (Kafri, T. et al., Nature Genetics 17(3): 314
(1997); hierin unter Bezugnahme aufgenommen). Alle diese Vektoren
können
ein Gen übertragen
oder für
einen Selektionsmarker einbauen, so dass transfizierte Zellen identifiziert
und erzeugt werden.
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Da
retrovirale Vektoren defekt sind, benötigen sie Hilfe, um infektiöse Vektorpartikel
zu produzieren. Diese Hilfe wird bereitgestellt, indem Helferzellinien
verwendet werden, die Plasmide enthalten, die alle Strukturgene
des Retrovirus (gag, env und pol-Gene) unter der Kontrolle von regulatorischen
Sequenzen innerhalb des Long Terminal Repeat (LTR) codieren. Diesen
Plasmiden fehlt eine Nucleotidsequenz, die es dem Verpackungsmechanismus
ermöglicht,
ein RNA-Transkript zur Verpackung zu erkennen. Helferzelllinien,
die Deletionen des Verpackungssignals aufweisen, umfassen zum Beispiel,
sind aber nicht beschränkt
auf Ψ2,
PA317, PA12, CRIP, CRP-4 und CRE. Diese Zelllinien erzeugen leere
Virionen, da kein Genom verpackt wird. Wenn ein retroviraler Vektor
in solche Zellen eingeführt
wird, in dem das Verpackungssignal intakt ist, aber die Strukturgene
durch andere Gene von Interesse ersetzt worden sind, wird der Vektor
verpackt und das Vektorvirion wird hergestellt. Vektorvirionen,
die mit dieser Methode hergestellt werden, können dann dazu verwendet werden,
eine Zelllinie zu infizieren, um große Mengen von chimären retroviralen
Virionen zu produzieren.
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Die
Zelllinie der vorliegenden Erfindung hat den eindeutigen Vorteil
gegenüber
früher
beschriebenen Hepatocyten-Zelllinien, dass deren Zellen gut differenziert
sind und in serumfreiem Medium gezüchtet werden können. Demzufolge
besitzen serumfreie C3A-Zellen konstitutive Leber-spezifische biologische
Aktivität
und sie behalten diese nach Erreichen der Konfluenz. Der Begriff „konstitutiv" wie hierin verwendet
bezieht sich auf die Tatsache, dass serumfreie C3A-Zellen normalerweise
Leber-spezifische biologische Aktivität besitzen ohne irgendeine
besondere Art von Induktion zu benötigen. Der Begriff „Leber-spezifische
biologische Aktivität" wie hierin verwendet
bezieht sich auf physiologische/biochemische Reaktionen, die spezifisch
in normalen Hepatocyten ablaufen. Zellen der vorliegenden Erfindung
besitzen auch diese Leber-spezifischen physiologischen/biochemischen
Reaktionen, exprimieren diese und erhalten sie aufrecht. Des Weiteren
sind hiermit durch den Gebrauch des Begriffs „Leber-spezifische biologische
Aktivität" die Synthese und
die Sekretion von Protein- und niedermolekularen Produkten eingeschlossen,
die in normalen Hepatocyten zu beobachten sind. Des Weiteren erhalten
die Zellen der Erfindung die Expression von Leber-spezifischen biologischen
Funktionen in Mengen aufrecht, die hoch genug sind um einem Individuum
zu helfen, das im Verdacht steht, eine Lebererkrankung aufzuweisen
oder an einem Leberversagen oder einer Störung zu leiden, die durch eingeschränkte Leberfunktion
verursacht oder verschlimmert worden ist.
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Normale
Hepatocyten führen
mehrere exakt abgestimmte Funktionen aus, die für das Funktionieren der Leber
und die Homöostase
des Organismus entscheidend sind. Hepatocyten kombinieren Reaktionswege für die gleichzeitige
Synthese und den Abbau von Kohlenhydraten, Lipiden, Aminosäuren, Proteinen,
Nucleinsäuren
und Coenzymen. „Leber-spezifische" biologische Schlüsselfunktionen
umfassen (1) Gluconeogenese; (2) Glycogensynthese, -lagerung und
-abbau; (3) Synthese von Serumproteinen einschließlich Albumin,
Hämopexin,
Ceruloplasmin, die Blutgerinnungsfaktoren (einschließlich der
Faktoren V, VII, X, Prothrombin und Fibrinogen), cyl-Antitrypsin,
Antithrombin III und AFP; (4) Konjugation von Gallensäuren; (5)
Umwandlung von Häm
zu Gallenpigmenten; (6) Synthese von Lipoproteinen; (7) Lagerung
und Metabolismus von Vitaminen; (8) Cholesterinsynthese; (9) Ammoniak-Metabolismus, einschließlich der
Harnstoff-Synthese und der Glutamin-Synthese; (10) Metabolismus
von Aminosäuren,
einschließlich
der metabolischen Umwandlung und Wiederverwertung von aromatischen
Aminosäuren;
und (11) Entgiftung und Metabolismus von Medikamenten.
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Da
die Leber 20% des Sauerstoffverbrauchs des Körpers ausmacht, benötigen Kulturen,
die Zellen der vorliegenden Erfindung verwenden, eine ausreichende
Versorgung mit Sauerstoff, um die hohe Leber-spezifische biologische
Aktivität
aufrecht zu erhalten. Die konstante Umwälzung von mit Sauerstoff angereichertem
Medium erfüllt
die metabolischen Bedürfnisse
der Zellen (Wolfle, D. et al., Eur: J. Biochem 151: 299-303 (1985)).
Eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff stimuliert auch das
Wachstum und Differenzierungsfunktionen. Die entscheidende Rolle
von Sauerstoff beim Metabolismus der Leber ist in der Literatur,
die sich mit der isolierten perfundierten Rattenleber (IPRL) befasst,
gut dokumentiert, aber dessen Rolle ist in der Literatur, die sich
mit Zellkultur befasst, weitgehend ignoriert worden. Zum Beispiel
sind herkömmliche
Kulturen von HepG2/C3- oder HepG2/C3A-Zellen oft Sauerstoff- und
daher Energie-limitiert. Falls zusätzliche Sauerstofftransportkapazität beim Züchten oder
Verwenden der Zellen der Erfindung erforderlich ist, wird der Einsatz von
roten Blutkörperchen
oder gelöstem
Hämoglobin
bereitgestellt, wie für
perfundierte Organe beschrieben (Gores, G.J. et al., Hepatology
6: 511-517 (1986)).
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Um
festzustellen, ob serumfreie C3A-Zellen die korrekte Leber-spezifische
metabolische Aktivität
exprimieren und aufrecht erhalten, sollten die metabolischen Funktionen
der Zellen getestet werden, einschließlich des Testens ihrer Sauerstoffabhängigkeit,
ihrer Fähigkeit,
Glucose und Harnstoff zu synthetisieren, ihrer Fähigkeit, Bilirubin aufzunehmen
und zu konjugieren und ihrer Fähigkeit,
Gerinnungsfaktoren zu produzieren. Die Durchführung von Tests wird besonders
empfohlen, wenn die serumfreien C3A-Zellen in einer bio-artifiziellen
Leber-Vorrichtung verwendet werden sollen.
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Die
Abhängigkeit
von Sauerstoff wird getestet, indem die Wachstumsrate der serumfreien
Zellen in Kultur untersucht wird, welche kontinuierlich mit steigenden
Konzentrationen von gelöstem
Sauerstoff perfundiert wird (d.h. über einen Bereich von gelöstem Sauerstoff
von etwa 4% bis etwa 20%). Bevorzugt wird die zelluläre Wachstumsrate
entweder in serumfreiem Medium untersucht, welches hohe Konzentrationen
von Glucose enthält,
oder in serumfreiem Medium, welches Glucose-frei ist (mit Lactat
und Aminosäuren
als der einzigen Kohlenstoffquelle). Andere Indikatoren der metabolischen
Aktivität
sind der Gesamtverbrauch von Sauerstoff, die Energieladung, der
Redoxstatus und das Verhältnis
von Glucose- zu Sauerstoffverbrauch. Bevorzugt sollten diese Tests
wie vorstehend beschrieben auch bei unterschiedlichen Konzentrationen
von gelöstem
Sauerstoff durchgeführt
werden.
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Da
die Glucose- und Harnstoff-Synthese die Hauptmethode für das Entfernen
von überschüssigen Aminosäuren und
Ammoniak aus dem Blut darstellen, sollten die Zellen der Erfindung
auf ihre Fähigkeit
getestet werden, beide zu synthetisieren, insbesondere wenn die
Zellen der Erfindung dazu eingesetzt werden, um Leberspezifische
Funktionen auszuführen.
Verfahren zum Testen der Glucose- und Harnstoff-Synthese sind wohlbekannt
(Kerscher et al., in Methods of Enzymatic Analysis, H.U. Bergmeyer,
Hrsg, aktuelle Ausg., Verlag Chemie, Weinheim, Bd. VII, S. 59-67
(1983)).
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Die
Produktion verschiedener Vitamin K-abhängiger Gerinnungsfaktoren,
einschließlich
Prothrombin, Faktoren VII, IX und X sowie. Antithrombin III lässt sich
ebenfalls leicht mit allgemein bekannten Methoden bestimmen, einschließlich unter
anderem Methoden wie z.B. Festphasen-Radioimmunassay (Kelly et al.,
In vitro Cell Dev. Biol. 25: 217-222 (1987) sowie Methoden, bei
denen im Handel erhältliche
Antikörper
(DAKO, Inc.) eingesetzt werden.
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Wenn
man Zellen der Erfindung auf einer Membran oder in einer bio-artifiziellen
Leber-Vorrichtung wachsen lässt,
stellen sie ein nützliches
in vitro-Modell zum Studium aller menschlichen Leberfunktionen bereit,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf das Funktionieren des ganzen Organs, zelluläres, metabolisches und molekulares
Funktionieren. Die Zellen sind auch nützlich für Studien von: (1) Metabolismus,
(2) Toxikologie von Medikamenten oder anderen pharmazeutischen Zusammensetzungen,
(3) enterischer Krankheit, (4) Leber-spezifischer Genexpression
oder Genregulation und (5) Gentransportmethoden (z.B. Gentransport
zu Hepatocyten mit einem Asialoglycoprotein-Rezeptor; Wu et al.,
Proc. Assoc. Am. Physicians 107: 2211-7(1995)).
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Die
Zellen der Erfindung haben Vorteile gegenüber anderen Systemen wie z.B.
dem der isolierten perfundierten Rattenleber (IPRL). Da sie eine
permanente Kultur ist, ermöglicht
die serumfreie Zelllinie die Durchführung von gründlichen
experimentellen Langzeit-Studien. Einzelschichtkulturen mit den
serumfreien Zellen der Erfindung werden normalerweise für mehrere
Monate aufrecht erhalten, und eine mit diesen Zellen hergestellte
bio-artifizielle Leber-Vorrichtung funktioniert über eine längere Zeit hinweg normal (z.B.
acht Wochen), wie es anhand der Albuminproduktion und der Glucoseverwertung
bestimmt wurde. Darüber
hinaus spiegeln Einsätze,
die gezüchtete
Zellen der Erfindung enthalten, den Metabolismus der menschlichen
Leber präziser wider
als isolierte perfundierte Lebern von anderen Spezies. Somit werden
die klinischen Wirkungen verschiedener Medikamente, Verbindungen
oder Metabolite in einem besonders effektiven in vitro-Modell getestet, wenn
Zellen der Erfindung eingesetzt werden.
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Zum
Beispiel werden in einer bestimmten Ausführungsform Studien des Metabolismus
und der Toxikologie von Kokain wie z.B. der hydrolytische Metabolismus
von Kokain in Benzoylecgonin, Ecgoninmethylester und Ecgonin wie
von Falk et al. (J. Pharmacol. Toxicol. Methods 33: 2 113-20 (1995))
beschrieben, und Studien des Metabolismus von Antikrebsmitteln wie
z.B. Crisnatol, wie von Patel et al. (Biochem. Pharmacol. 42: 2
337-46 (1991)) beschrieben, in einem solchen in vitro-Modell durchgeführt, indem
man Zellen der Erfindung verwendet. Weitere metabolische, pharmakologische
oder toxikologische Studien, die andere xenobiotische Verbindungen
oder Krankheitserreger beinhalten, werden ebenfalls erwogen und
sind innerhalb der Maße
und Grenzen der vorliegenden Erfindung abgedeckt.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden serumfreie C3A-Zellen der Erfindung zum Screenen von metabolischen
Verbindungen oder Nebenprodukten eingesetzt, indem Verbindungen
identifiziert werden, welche diese beeinflussen. Dieses Verfahren
umfasst Inkubieren von Verbindungen, die im Verdacht stehen, die Leber-
oder Hepatocyten-Funktion bei serumfreien C3A-Zellen zu beeinträchtigen,
unter Bedingungen, die ausreichend sind, um eine Interaktion der
Komponenten zu ermöglichen,
und dann anschließend
Messen der Wirkung, welche die im Verdacht stehende Zusammensetzung
auf Zellen der Erfindung hat. Das Eintreten einer biologischen Reaktion
wird mit Hilfe von Standardmethoden überwacht. Zum Beispiel werden
viele biologische Reaktionen identifiziert, indem man den Expressionsspiegel
bestimmter Gene in der serumfreien C3A-Zelle im Anschluss an eine
Inkubation verwendet. Solche Gene können Early Response – Gene wie
z.B. fos, myc oder jun einschließen (Greenberg, Met. und Ziff,
E., Nature 311: 433 (1984); Hrsg. Burck et al., in Oncogenes, 1998,
Springer Verlag, New York). Es sind andere Gene bekannt, die für solche
Studien nützlich
sind. Methoden, welche die Wirkung von solchen Zusammensetzungen
messen, schließen
Northern Blot – Analyse von
RNA (Transkription), SDS-PAGE – Analyse
von Protein (Translation), die Aufnahme von [3H]-Thymidin (DNA-Synthese)
und Reaktivität
gegenüber
Antikörpern
(sowohl intrazellulär
als auch extrazellulär)
ein.
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Wie
vorstehend beschrieben, exprimieren Zellen der vorliegenden Erfindung „Leber-spezifische
biologische Aktivität", einschließlich der
Fähigkeit,
Ammoniak- und Aminosäuren-Metabolismus,
Entgiftung und Produktion von Polypeptiden auszuführen, besonders
von Polypeptiden wie z.B. Gerinnungsfaktoren. Das Ausführen Leber-spezifischer
Funktionen ist besonders wichtig, wenn die vorliegenden Zellen in
einer bio-artifiziellen Leber-Vorrichtung verwendet werden. Eine
solche Vorrichtung wird dazu verwendet, ein Subjekt zu behandeln,
das eine Lebererkrankung, eine Leber-bedingte Störung oder eingeschränkte Leberfunktion
hat oder zu haben im Verdacht steht, die entweder von einer Krankheit
oder von einer Verletzung herrühren
(z.B. einem fulminanten Nierenversagen (FHF), auf eine Lebertransplantation
wartend oder nach einer Leberabstoßung auf eine Retransplantation
einer Leber wartend). Der Begriff „behandeln" oder „Behandlung" wie hierin verwendet
umfasst Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge von Blut,
die mit den serumfreien Zellen der Erfindung für eine Zeit in Kontakt gewesen
ist, die ausreichend ist, um das Blut zu reinigen, bevor es dem
Individuum zurückgegeben
wird. Der Begriff „säubern" oder „reinigen" wie hierin verwendet
bedeutet Entfernen von ungewollten und unerwünschten Molekülen aus
dem Blut des Individuums. Darüber
hinaus umfasst der Begriff „säubern" oder „reinigen" ferner die Freisetzung
von erwünschten
Molekülen
aus den Zellen der Erfindung in das Blut, bevor es dem Individuum
zurückgegeben
wird. Der Begriff „therapeutisch
wirksam" wie hierin
verwendet schließt
die Fähigkeit
ein, die Auswirkungen einer Leberstörung oder einer eingeschränkten Leberfunktion
in einem Individuum, das auf die Behandlung mit Zellen der Erfindung
anspricht, zu verbessern. Der Begriff „verbessern" wie hierin verwendet
bezieht sich auf ein Mildern der Erkrankung des ansprechenden Individuums.
Bei dem Individuum der Behandlung handelt es sich bevorzugt um einen
Menschen, es ist jedoch vorgesehen, dass jedes Tier mit einer Leberstörung, Lebererkrankung
oder einer eingeschränkten
Leberfunktion mit serumfreien C3A Zellen behandelt wird.
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Fulminantes
Leberversagen ist eine schwere hepatozelluläre Funktionsstörung, die
im Allgemeinen durch eine virale Hepatitis, Reaktionen auf Medikamente
oder eine Vergiftung verursacht wird, bei der typischerweise innerhalb
von acht Wochen nach dem Beginn von Symptomen eine Encephalopathie
auftritt (Bernau, J. et al., Sem. Liv. Dis. 6: 97-106 (1986); Yanda,
R.J., West. J. Med. 149: 586-591 (1988); Katelaris, P.H. et al.,
Med. Clinics N. Amer. 73: 955-970 (1989)). Eine Behandlung von FHF
oder einer anderen Lebererkrankung beinhaltet Züchten von Zellen der Erfindung
in einer bio-artifiziellen Leber-Vorrichtung und Reinigen des Bluts
eines Individuums. Die Spiegel von Leber-spezifischer biologischer
Aktivität,
die wirksam sind, ein Individuum, das an FHF, Nierenversagen oder
eingeschränkter
Leberfunktion leidet, zu behandeln oder zu verbessern, sind solche,
die normale oder annähernd
normale Spiegel von Serumproteinen, Gerinnungsfaktoren, Aminosäuren und
anderen Metaboliten zur Folge haben, die normalerweise in der Leber
produziert oder von ihr metabolisiert werden. Diese verschiedenen
Moleküle
und metabolischen Produkte und ihre physiologischen sowie pathologischen
Konzentrationsbereiche oder Spiegel sind wohlbekannt und sind in
Braunwald, E. et al., Hrsg. Harrison's Principles of Internal Medicine, aktuelle
Ausg., McGraw-Hill, New York, N.Y. ausgeführt, was hiermit unter Bezugnahme
aufgenommen ist.
-
Die
Leber-spezifischen Eigenschaften der serumfreien C3A-Zelllinie machen
sie besonders nützlich
in einer bio-artifiziellen Leber-Vorrichtung, indem sie die Probleme
anderer Zellen bewältigt,
die in solchen Vorrichtungen eingesetzt werden. Serumfreie C3A-Zellen
sind permanent in der Lage, lebenswichtige Funktionen der Leber
zu reproduzieren, und gut differenziert. Wenn sie in einer bio-artifiziellen
Leber-Vorrichtung eingesetzt werden, sind die Zellen in der Lage,
Leber-spezifische biologische Aktivitäten in einer Menge zu exprimieren,
die wirksam ist, einem Individuum bei einem Nierenversagen oder
einer eingeschränkten
Leberfunktion über
lange Zeiträume
hinweg zu helfen. Somit stellen die serumfreien C3A Zellen der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren bereit, die Leberfunktion zu unterstützen. Dies
stellt genügend
Zeit zur Verfügung,
dass eine Regeneration der Leber eintreten kann ebenso wie es eine
bessere Umgebung für
eine Regeneration der Leber bereitstellt, indem es im Kreislauf
befindliche Toxine entfernt. Darüber
hinaus werden Individuen, bei denen sich die Lebern nicht regenerieren,
am Leben gehalten, während
sie auf eine Transplantation warten. Das Verfahren der Verwendung
von serumfreien C3A-Zellen
in einer bio-artifiziellen Leber-Vorrichtung stellt auch ein Mittel
bereit, das es den Individuen ermöglicht, sich nach einem Leberversagen
vor der Transplantation einer ersten Leber zu erholen. Auch bei
denjenigen Individuen, die zweite Nottransplantate benötigen, ermöglicht die
Verfügbarkeit
einer bio-artifiziellen Leber-Vorrichtung
diesen sich zu erholen, bevor sie sich einer zweiten größeren Operation
unterziehen.
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Sofern
erforderlich werden die serumfreien C3A-Zellen genetisch modifiziert,
so dass sie eine heterologe Nucleinsäuresequenz (wie hierin beschrieben)
enthalten, deren Expression und anschließendes Funktionieren besonders
vorteilhaft für
ein Individuum wäre,
das eine Leberstörung
aufweist oder an einer eingeschränkten
Leberfunktion leidet. Membranen oder Kapillaren einer bio-artifiziellen
Leber-Vorrichtung
erlauben die Reinigung von Blut, indem sie den Übertritt von gelösten toxischen
Stoffen aus dem Blut zu in der Vorrichtung gezüchteten Zellen erlauben (z.B.
diffundieren gelöste
molekulare Spezies wie z.B. Bilirubin durch die Membran und werden
aufgenommen und metabolisiert) ebenso wie sie die Diffusion von
lebenswichtigen Metaboliten aus in der Vorrichtung gezüchteten
Zellen in das Blut gestatten, welches an das Individuum zurückgegeben
wird, das sich einer Behandlung unterzieht. Die selektiv permeable
oder semipermeable Eigenschaft der Membran einer bio-artifiziellen
Leber-Vorrichtung stellt auch eine mechanische Barriere gegenüber Komponenten
des Immunsystems aus dem Blut eines Individuums bereit, das die
Vorrichtung benutzt. Die Membran oder die Kapillare weist üblicherweise
einen Molekulargewichtsausschluss von etwa 20.000 Dalton bis zu etwa
80.000 Dalton auf, im Allgemeinen etwa 30.000 Dalton bis etwa 50.000
Dalton. In einer bevorzugten Ausführungsform hat die Membran
jedoch Poren von etwa 0,1 μm
bis etwa 0,3 μm
im Durchmesser, üblicherweise etwa
0,2 μm.
Eine Porengröße in diesem
Durchmesserbereich schließt
zelluläre
Elemente aus, während
sie es Proteinen und Protein-Komplexen erlaubt, zu passieren und
so einen Mangel an Serumproteinen eines Individuums, das an einer
Lebererkrankung leidet, verbessert.
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Solche
Vorrichtungen, deren Verfahren, Verwendung und Wirkmechanismen sind
einem Durchschnittsfachmann allgemein bekannt. Es wird in Betracht
gezogen, dass eine beliebige solche Vorrichtung – von denen mehrere Bauweisen
in der Literatur diskutiert sind – die in der Lage ist, lebende
Zellen in Kultur zu halten, mit den Zellen der Erfindung verwendet
wird. Bio-artifizielle Leber-Vorrichtungen sind beispielsweise von
Viles et al. (
U.S. Patent Nr.
4,675,002 und
4,853,324 );
Jauregin (
GB 2,221,857A );
Wolf et al. (International J. of Artificial Organs 2: 97-103 (1979);
Wolf et al. (International J. of Artificial Organs 1: 45-51 (1978);
und Ehrlich et al. (In Vitro 14: 443-450 (1978)) beschrieben, die
alle hierin unter Bezugnahme aufgenommen sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform
schließt
die bio-artifizielle Leber-Vorrichtung einen Hohlfasereinsatz oder einen ähnlichen
Perfusionsapparat ein, der wie vorstehend beschrieben über eine
Membran oder eine Kapillare verfügt.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann auch ein Bioreaktor, wie z.B. ein Hohlfaser-Bioreaktor als
eine bio-artifizielle Leber-Vorrichtung verwendet werden, indem
er den Zellen der Erfindung erlaubt, als eine perfundierte Leber
zu fungieren. Bioreaktoren, die Einsätze oder andere ähnliche
Perfusionsvorrichtungen benutzen, die in der Lage sind, hohe Zellzahlen
zu generieren, können
Leber-spezifische bio logische Aktivität ersetzen oder die präzise Beurteilung
des Metabolismus der menschlichen Leber ermöglichen (wie vorstehend diskutiert).
Hohlfasereinsätze
sind Zweikammereinheiten, welche die dreidimensionalen Eigenschaften
normaler Organe reproduzieren (Knazek, R.H., Feder. Proc. 33: 1978-1981
(1974); Kultur, K. et al., Biotechnol. Bioeng. 23: 79-95 (1983),
welche hierin unter Bezugnahme aufgenommen sind). Kultur- oder Wachstumsmedium
wird durch den Kapillarraum zirkulieren gelassen und die Zellen
der Erfindung – die
nach dem Aussäen
in dem extrakapillären
Raum gewachsen sind – werden
mit einem konstanten Zufluss von frischem Medium versorgt (Tharakan,
J.P. et al., Biotechnol. Bioeng. 28: 1605-1611 (1986). Üblicherweise
werden 1400 cm2 große Einsätze mit einer effektiven Zahl
von Zellen angeimpft (z.B. ungefähr
1 × 109 Zellen) und in etwa 14 bis etwa 21 Tagen
bis zur Konfluenz wachsen gelassen. Solche Hohlfaser-Kultursysteme
sind wohlbekannt (z.B. Heifetz et al., BioTechniques 7: 192-199
(1989); Donofrio, D. Amer. Biotech. Lab. Sept. 1989, Veröffentlichung
#940; hierin unter Bezugnahme aufgenommen) und im Handel erhältlich (z.B.
die Anchomet-Serie).
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Auf
Hohlfaser basierende Systeme bieten mehrere Vorteile, wenn sie in
einer bio-artifiziellen Leber-Vorrichtung verwendet werden. Die
Einsätze
fördern
das Wachstum von Kulturen mit einer sehr hohen Dichte. Basierend
auf dem extrakapillären
Volumen werden 15 bis 20 g Zellen in einer 1400 cm2 großen Einheit wachsen
gelassen und 100 g Zellen werden in einer 7000 cm2 großen Einheit
wachsen gelassen. Diese Menge an Zellmasse ist in der Lage, Leberunterstützung für ein Individuum
bereitzustellen, das an Leberversagen leidet. Auch sind Zellen,
die in Einsätzen
gewachsen sind, polarisiert und ihr Wachstum kommt einer normalen Leberstruktur
nahe. Die Zellen erhalten Nährstoffe
aus dem Kapillarraum und sezernieren Abfallprodukte in den extrakapillären Raum.
Dieser extrakapilläre
Raum wird perfundiert, um die Ansammlung toxischer Produkte zu verhindern.
Der kontinuierliche Fluss von Medien und der Inline-Oxygenator stellen
eine konstantere Versorgung mit Sauerstoff und Energie zur Verfügung.
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Größtenteils
beabsichtigt man, die bio-artifiziellen Leber-Vorrichtungen mit
den Zellen der Erfindung zu verwenden, in erster Linie um Blut aufzubereiten,
indem man sie außerhalb
des Körpers
an ein Subjekt anschließt
(z.B. typischerweise eine Flüssigkeitsverbindung
von der Vorrichtung zu der Blutversorgung des Subjekts herstellt,
normalerweise zwischen einer Arterie und einer Vene). Eine solche
Anordnung ist besonders nützlich,
um eine temporäre
Leberunterstützung
für Subjekte
zur Verfügung
zu stellen, die an einer Leberstörung
(z.B. FHF) leiden. Alternativ wird die Zelllinie innerhalb des Körpers als
eine bio-artifizielle Leber oder als eine bio-artifizielle Leberunterstützung eingesetzt.
Wenn sie auf diese Weise verwendet werden, werden die Zellen der
Erfindung für
eine interne Anwendung eingekapselt oder in Hohlfaserkapillarmembranen
wachsen gelassen. Üblicherweise
heften sich die Zellen beim Wachsen an den Träger an. Es können jedoch
Bindungsstoffe bereitgestellt werden, um die Zellen an einen Träger anhaften
zu lassen (
GB 2,221,857A ).
Zellen der Erfindung sind in Biomaterial wie z.B. Alginat-Polylysin-Membranen eingekapselt,
wie von Cai et al. gelehrt (Artificial Organs 12: 388-393); Sun
et al. (Trans. Am. Soc. Artif. Intern. Organs, Bd. XXXII: 39-41
(1986); O'Shea et
al. (Biochimica Biophysica Acta 804: 133-136 (1984); Sun et al.
(J. Controlled Release 2: 137-141 (1985); und
U.S. Patent Nr. 4,391,909 , von denen
alle hierin unter Bezugnahme aufgenommen sind.
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Die
verkapselten Zellen und Vehikel-Kapseln werden dann intraperitoneal
in das Individuum injiziert.
-
Außerdem können die
Zellen der Erfindung in einem synthetischen Leberartigen Gewebe
verwendet werden, das Fibroblasten und C3A-Hepatocyten der Erfindung
umfasst. Normalerweise nimmt eine Cokultur von Fibroblasten und
Hepatocyten nicht automatisch die Anordnung an, die normalerweise
in der Leber zu finden ist, und weil die zwei Zelltypen dann schlecht
miteinander kommunizieren, sind die Hepatocyten häufig funktionell
ineffizient. Toner et al. (Herbst-Treffen der Materials Research
Association, 1.-5. Dezember 1997; Nature 39: 128 (1988) beschreiben
jedoch das Bedrucken eines Substrats (z.B. eines Borosilikat-Wafers)
mit Hilfe von photolithographischen Standardtechniken der Mikroelektroniktechnologie
mit gemusterten Filmen von Kollagen, das die Zelladhäsion fördert. Hepatocyten
der Erfindung können
dann auf solchen Oberflächen gezüchtet werden,
wobei sie nur an den mit Kollagen beschichteten Regionen anhaften.
Fibroblasten werden dann auf den blanken Oberflächenregionen aufgebracht, was
ein inniges Gemisch der zwei Zelltypen in einem wiederkehrenden
Muster erzeugt, was jedes beliebige Verhältnis von Zelltypen auf der
Oberfläche
erlaubt, was eine Anpassung an jeden beliebigen physiologischen
Wert erlaubt. Mit Hilfe dieses Verfahrens kann jede(s) beliebige
Muster, Größe, Form
und Nummerndichte abgeleitet und in einem solchen artifiziellen
Lebergewebe auf Bestellung konstruiert werden.
-
Ohne
dies weiter auszuführen,
ist es anzunehmen, dass ein Durchschnittsfachmann unter Verwendung
der vorangehenden Beschreibung die vorliegende Erfindung in vollem
Ausmaß nutzen
kann. Die folgenden Beispiele sind ausschließlich zum Zweck der Veranschaulichung
aufgeführt,
wie die Zellen oder Zelllinien der vorliegenden Erfindung herzustellen
und zu verwenden sind, und sind nicht dazu gedacht, noch sollten
sie dahingehend ausgelegt werden, den Schutzbereich dessen zu beschränken, was
die Erfinder als ihre Erfindung betrachten. Soweit nachstehend nicht
anders angegeben, sind Teile Gewichtsanteile, Molekulargewicht ist
das gewichtsgemittelte Molekulargewicht, Temperatur ist in Grad
Celsius und Druck ist atmosphärisch
oder annähernd
atmosphärisch.
-
BEISPIEL 1
-
HERSTELLUNG EINES SERUMFREIEN C3A-KLONS
-
Sieben
im Handel erhältliche
serumfreie Formulierungen und eine maßgeschneiderte serumfreie Formulierung
(Hepatix Inc.) wurden auf ihre Fähigkeit
hin getestet, das gleich bleibende Wachstum von C3A-Zellen während der
Passagierung zum Serum-unabhängigen
Status zu unterstützen:
- (1) JRH Biosciences' ExCell 620 – Medium (Produkt #14620-79P),
ergänzt
mit 2 mM Glutamin;
- (2) Gibco's
Hepatozyme-SFM (Katalognummer #17705-021), ergänzt mit L-Glutamin
- (3) Gibco's
Aim V Medium (Katalognummer #12055-091);
- (4) HyClone's
HyQ-CCM4 Medium (Katalognummer #SH30106.02);
- (5) Irvine Scientific's
15293 Medium (Katalognummer #99269);
- (6) Clonetic's
Hepatocyte Maintenance Medium (Katalognummer # CC-3197), ergänzt mit
Insulin und Dexamethason;
- (7) BioWhittaker Hepatocyten-Medium-Prototyp (Ref ~ 97-0454),
ergänzt
mit Glucagon, Insulin, Dexamethason, Natriumselenit, Trijodthyronin
(T3) und Linolsäure/Rinderserumalbumin
(Hepatix-Ergänzungsstoffe);
und
- (8) eine serumfreie Hepatix-Medienformulierung, bestehend aus
25% Waymouth MAB 87/3 Medium (Gibco Katalognummer #86-4124EL) und
75% Minimum Essential Medium (Gibco Katalognummer #41500-018), ergänzt mit
Glucagon, Insulin, Dexamethason, Natriumselenit, Trijodthyronin
und Linolsäure/Rinderserumalbumin.
-
Ein
konfluentes Fläschchen
von C3A-Zellen wurde mit Trypsin behandelt, dann durch Zugabe von
serumhaltigem Komplettmedium (5% Rinderkälberserum) (Hepatix Inc. MM
Medium von HyClone, Katalognummer #SH3A323.01) neutralisiert. Die
Zellen wurden anschließend
in Aliquots von 5 × 106 lebensfähigen
Zellen aufgeteilt und wieder für
5 Minuten bei 25°C
zentrifugiert (100 UpM). Jedes Pellet, das durch die Prozedur erzeugt
worden war, wurde in einem 50:50-Gemisch eines serumhaltigen Hepatix
MM-Mediums und eines der acht serumfreien Medien resuspendiert,
die vorstehend aufgeführt
sind. Die Zellkulturen wurden für
eine Woche (drei Fütterungen
im gleichen Abstand) in dem jeweils entsprechenden 50:50 Mediengemisch
wachsen gelassen und gehalten.
-
Bei
Konfluenz wurden die Zellen wieder mit Trypsin behandelt, gesplittet
(im Verhältnis
1:8) und wie beschrieben in Kulturmedium überführt, außer dass der serumhaltige Teil
des Mediums reduziert wurde (z.B. von 50% auf ein 25:75 Gemisch
von serumhaltigem und serumfreiem Medium). Die Zellen wurden wie
vorstehend gefüttert
und gehalten.
-
Während der
dritten Zellpassage in gemischtem serumhaltigen und serumfreien
Medium, wurden die Zellen von jeder Kultur geerntet und in ein serumfreies
Medium überführt (eines
der acht serumfreien Medien, die vorstehend aufgeführt sind).
Die Zellen wurden vier Mal unter den vorstehend beschriebenen Kulturbedingungen
passagiert. Zellen in den serumfreien Medien Gibco's Hepatocyme-SFM und HyClone's HyQ-CCM4 (Nr. 2
und 4) zeigten eine abgerundetes Erscheinungsbild, das dem Verlust
an Oberflächenhaftung
zugeschrieben wurde.
-
BEISPIEL 2
-
VERGLEICH DER WACHSTUMSRATEN DES C3A-KLONS
IN VERSCHIEDENEN SERUMFREIEN MEDIEN
-
Nach
vier Passagen in 100% serumfreiem Medium wurde eine vergleichende
Analyse der Wachstumsraten an Zellen von jeder der acht Kulturen
durchgeführt.
Die Wachstumsrate wurde mit dem Promega MTS Assay-System im Medium
Nr. 1, 3 bzw. 5 getestet (JRH Biosciences' ExCell 620, ergänzt mit 2 mM L-Glutamin; Gibco's Aim V bzw. Irvine
Scientific's IS293).
Das gleichmäßigste Wachstum
wurde bei Zellen bestimmt, die in Medium Nr. 1 (JRH Biosciences' ExCell 620) gehalten
worden waren. Folglich wurde dieses Medium anschließend verwendet,
um klonale Isolate von serumfreien Zellen herzustellen.
-
BEISPIEL 3
-
ERZEUGUNG VON KLONALEN C3A-ZELLKOLONIEN
-
Klone
wurden durch Grenzverdünnung
in einer Platte mit 96 Vertiefungen hergestellt (2,5 Zellen pro Vertiefung
in serumfreiem JRH Biosciences' ExCell
620 Medium (JRH-SFM)). Unter Verwendung dieser Strategie wurden
12 getrennte Klone angesetzt, geerntet, expandiert und anschließend kryokonserviert.
Von den zwölf
klonalen Isolaten wurde ein Klon (als 2.5B1 bezeichnet) für die weitere
Entwicklung ausgewählt.
-
Der
Klon 2.5B1 bei Passage Null (P0) wurde 21 Tage nach dem Ausplattieren
geerntet. Er wurde für 4
Tage (P1) neu ausplattiert (Gewebekulturplatte mit 96 Vertiefungen),
mit Trypsin behandelt und zur Expansion in JRH-SFM (Nr. 1) in eine
T25-Flasche ausgesät (P2).
Zwölf Tage
später
wurde er geerntet, für
2 Tage in eine andere T25-Flasche neu ausplattiert (P3), anschließend in
eine T75-Flasche (P4) gesplittet (1:3), dann ungefähr alle
sieben Tage gesplittet (1:8), mit Fütterungen mit JRH-SFM drei
Mal pro Woche. Die klonale Kultur 2.5B1 wurde 14 Mal erfolgreich
passagiert, mit über
30 Verdopplungen der Population seit P2.
-
BEISPIEL 4
-
CHARAKTERISIERUNG DER KLONALEN C3A-ZELLKOLONIEN
-
Eine
Charakterisierung der klonalen serumfreien Kolonie 2.5B1 maß die Sezernierungsraten
der zwei menschlichen Proteine (d.h. menschliches Alphafötales Protein
(AFP) und menschliches Albumin), die in den Zellen des Klons exprimiert
werden. Die Ergebnisse der Messung sind in Tabelle 1 dargestellt.
Die Daten zeigen, dass ungefähr
27,5 × 10
6 Zellen, die von dem Klon 2.5B1 erzeugt
worden waren, im Durchschnitt 390 μg Albumin und 96 μg AFP in
einem Zeitraum von 24 Stunden produzieren (n = 6). TABELLE 1
PASSAGE NUMMER | GEERNTETE
GESAMTZELLEN (X 10E6) | TAGE
IN KULTUR | GESAMTVERDOPPLUNGEN DER
POPULATION SEIT P2 | %
LEBENSFÄHIGKEIT (TRYPANBLAU) | GESAMT ALBUMIN (μg) | GES.
AFCP (μg) |
P4 | 40.10 | 6 | 2.85 | 95 | 485 | 120 |
P5 | 26.08 | 7 | 5.15 | 95 | 342 | 69 |
P6 | 17.58 | 7 | 7.65 | 87 | 389 | 98 |
P7 | 29.00 | 7 | 11.16 | 95 | 416 | 103 |
P9 | 23.28 | 7 | 16.98 | 96 | 395 | 90 |
P10 | 28.96 | 7 | 20.35 | 95 | 310 | 93 |
AVG | 27.550 | 7 | - | 94 | 390 | 96 |
-
Eine
weitere Charakterisierung der Proteinexpression von diesen Zellen
mit Hilfe von Western Blot – Techniken
zeigte, dass diese serumfreien C3A-Zellen bei Passage 11 (P11) auch
die folgenden isolierbaren Polypeptide exprimieren: (1) alpha-1-Antichymotrypsin,
(2) alpha-1-Antitrypsin, (3) Antithrombin III, (4) Komplement C3,
(5) Faktor V und (6) Transferrin (1; Western
Blot mit 10% SDS-PAGE-Gelen).
-
BEISPIEL 5
-
VERGLEICH DER WACHSTUMSRATE DER KLONALEN
C3A-ZELLE MIT DER WACHSTUMSRATE DER PARENTALEN C3A-ZELLE
-
Um
festzustellen, ob die Passagierung und die klonale Ableitung der
parentalen C3A-Zellen auf Serumunabhängigkeit deren Lebensfähigkeit
oder deren Wachstums- und Haltungsfähigkeit beeinträchtigte,
wurde die Wachstumsrate der serumfreien 2.5B1-Zellen mit der Wachstumsrate
von Zellen von der parentalen C3A-Linie verglichen, wobei JRH-SFM-Medium
verwendet wurde. Die Ergebnisse (2) zeigen,
dass serumfreie 2.5B1-Zellen eine höhere Wachstumsrate und eine
signifikant niedrigere Verdopplungszeit aufweisen als die parentalen
C3A-Zellen. Die Daten zeigen eine Verdopplungszeit von ungefähr 24 Stunden
für Zellen des
Klons 2.5B1 an, wohingegen die Verdopplungszeit für die Zellen
der parentalen C3A-Zelllinie ungefähr 35 Stunden betrug. Somit
ist die Verdopplungszeit der Zellen der Erfindung in serumfreiem
Medium geringer als etwa 70% der Verdopplungszeit von Zellen der
entsprechenden C3A-Zelllinie in serumfreiem Medium.
-
BEISPIEL 6
-
SERUMFREIE KOLONIEN DES C3A-ZELLKLONS
ZEIGEN EIN NORMALES
-
WACHSTUMSPROFIL
-
Die
Normalität
und die Lebensfähigkeit
des serumfreien Klons 2.5B1 wurde gezeigt, indem dessen Wachstumsprofil
untersucht wurde. Zellen von dem Klon 2.5B1 wurden wie vorstehend
beschrieben auf einen Althin-Einsatz (Unisyn CP-3000) ausgesät und für neun Tage wachsen gelassen.
Die Ergebnisse (Tabelle 2) weisen auf ein normales Wachstums- und
metabolisches Profil hin. TABELLE 2
DATUM
DER PROBE | ALBUMINPRODUKTION [mg/Tag] | GLUCOSEVERBRAUCH
[g/Tag] |
Tag
1 | 3.2 | 0.3 |
Tag 2 | 17 | 0.96 |
Tag
3 | 41 | 2.3 |
Tag
4 | 92 | 4.1 |
Tag
5 | 172 | 7.1 |
Tag
6 | 256 | 9.0 |
Tag
7 | 540 | 12.4 |
Tag
8 | 600 | 14.0 |
Tag
9 | 602 | 15.0 |
-
BEISPIEL 7
-
BESTIMMUNG DES METABOLISMUS IN KOLONIEN
VON SERUMFREIEN C3A-ZELLEN
-
Um
die Machbarkeit der Verwendung der serumfreien C3A Zellen (Klon
2.5B1) als Surrogat-Hepatocyten zu testen, lassen sich mehrere entscheidende
erforderliche metabolische Prozesse ohne weiteres bestimmen. Man
kann in Experimenten messen, ob die Zellen unter Gewebekultur-Standardbedingungen
aerob oder anaerob metabolisieren.
-
In
anfänglichen
Bestimmungen wird die Glucose-Verwertung in einfachen Einzelschichten
gemessen, um die Glucose-Konzentration zu bestimmen (z.B. über einen
Zeitraum von 24 Stunden hinweg). Die Glucose-Verwertung wird entweder
unter Standardbedingungen untersucht oder in vorher mit Sauerstoff
angereicherten Medien. Um festzustellen, ob die Verwertung überschüssiger Glucose
auf das Versagen der Zellen zurückzuführen ist,
Pyruvat durch den Citronensäure-Zyklus
zu leiten, werden ähnliche
Experimente in Gegenwart von Nitropropionsäure (NOP) durchgeführt. NOP
ist ein Übergangsstadium-Analogon
von Succinat, das die Succinat-Dehydrogenase irreversibel inaktiviert,
was die Nutzung des Citronensäure-Zyklus verhindert (Alston,
T.A. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 74: 3767-3771 (1977)).
Die Zugabe von NOP ist unter hypoxischen Bedingungen unwirksam,
da der Citronensäure-Zyklus
nicht aktiv ist. In mit Sauerstoff angereicherten Kulturen verschiebt
NOP jedoch die Glucose-Verwertungskurve so, dass sie einer hypoxischen
Kurve ähnelt. Eine
entscheidende Variable beim Testen der metabolischen Aktivität der Zellen
ist es zu gewährleisten,
dass der metabolische Pfad nicht durch Sauerstoff limitiert und
damit Enerige-limitiert ist. Das Ausmaß, in dem in Kultur gehaltene
Zellen durch Sauerstoff limitiert sein können, ist weitgehend unerkannt.
Die Synthese von Glucose und Harnstoff aus Lactat wird in T-Flaschen
in Abwesenheit von zugesetztem Sauerstoff getestet.
-
BEISPIEL 8
-
BESTIMMUNG DER GLUCONEOGENESE-AKTIVITÄT IN SERUMFREIEN
C3A-ZELLEN**
-
- ** Die Experimente, über
die in den restlichen Beispielen berichtet wird, werden in luftdichten
Gefäßen durchgeführt, die
eine Atmosphäre
von 95% O2 + 5% CO2 aufweisen
und serumfreies Medium enthalten, das mit der gleichen atmosphärischen
Gemisch begast ist.
-
Die
Synthese von Glucose aus Lactat oder Aminosäuren ist eine wesentliche Leber-spezifische
metabolische Funktion. Ölsäure stimuliert
die Glucose-Produktion, da Fettsäuren
Energie für
den Prozess bereitstellen, während
Lactat den Kohlenstoff liefert. Die Glucosesyntheseraten werden
gemessen, um zu bestimmen, ob die Rate der Glucose-Synthese in serumfreien
C3A-Zellen ähnlich
der Rate der Glucose-Synthese in perfundierter Rattenleber oder
in isolierten Rattenhepatocyten ist (Krebs, H.A. et al., S. 269-291
(1976)). Die Bestimmung dieser Rate ist ein Maß für den Energiefluss durch einen
gesamten Leber-spezifischen Reaktionspfad, nicht nur eine Messung
auf der Ebene eines einzelnen Enzyms. Ein solches Maß gibt an,
ob wichtige gluconeogene Enzyme, Pyruvatcarboxylase, Phosphoenolpyruvatcarboxykinase
und Fructosediphosphatase in serumfreien C3A-Zellen ausreichend
exprimiert und entsprechend reguliert sind.
-
BEISPIEL 9
-
BESTIMMUNG DER GLYCOGENSYNTHESE UNTER
VERWENDUNG VON SERUMFREIEN C3A-ZELLEN
-
Newgard
et al. (Biol. Chem. 258: 8046-8052 (1983)) verwendeten eine Doppelmarkierungstechnik,
die den prozentualen Anteil der verabreichten Glucose quantifizierte,
die vor der Ablagerung als Glycogen zuerst den glycolytischen Reaktionspfad
durchlief, um zu zeigen, dass die Verabreichung von Glucose an ausgehungerte
Ratten zuerst einen Abbau zu Pyruvat zur Folge hatte und dann anschließend die
Re-Synthese zu Glycogen, und nicht, wie erwartet, zur direkten Re-Synthese
von Glycogen. In Anbetracht dieser Befunde stellt sich weiterhin
die Frage nach der Lage des Ausgangspunkts des Glucose-Metabolismus
unter solchen Bedingungen (Glucose kann zuerst durch ein peripheres
Gewebe wie z.B. Muskel verwertet und dann als Lactat zur Leber zurückgeschickt
werden, um zu Glucose-6-phosphat und Glycogen synthetisiert zu werden,
oder alternativ könnte
Glucose von unterschiedlichen metabolischen Zonen innerhalb der
Leber unterschiedlich verwertet werden).
-
Um
die Lage des Ausgangspunkts des Glucose-Metabolismus unter solchen
Bedingungen zu bestimmen, können ähnliche
Doppelmarkierungsstudien wie die von Newgard et al. mit serumfreien
C3A-Zellen der Erfindung durchgeführt werden. Solche Studien
zeigen, ob die Leber in der Lage ist, alle diese metabolischen Umwandlungen
auszuführen.
Wenn 14C-Glucose und 3H-Wasser
gleichzeitig mit einer großen
Menge von unmarkiertem Zucker verabreicht wird, kann der Großteil der
Glucose erst durch Glycolyse abgebaut und dann zu Glycogen wieder
aufgebaut werden, was durch die Menge von 3H
angezeigt wird, die im Glycogen zu finden ist. Glucose, die die
Glycolyse durchläuft
und dann resynthetisiert wird, wird viel mehr 3H
inkorporieren als Glucose, die direkt verwertet wird. Wenn markierte
Glucose und 3H-Wasser für unterschiedliche Zeitdauer
nach dem anfänglichen
Bolus von Glucose verabreicht werden, werden abnehmende Mengen von
Kohlenhydrat die Glycolyse durchlaufen, bevor es zu einer Einlagerung
in Glycogen kommt, was durch eine abnehmende Menge von 3H
relativ zu 14C angezeigt wird. Solche Ergebnisse
würden
darauf hinweisen, dass Glycolyse und Gluconeogenese gleichzeitig
aktiv sind, aber dass es mit der Zugabe von Glucose ein allmähliches
Umschalten zur direkten Synthese von Glycogen gibt.
-
BEISPIEL 10
-
BESTIMMUNG DES STICKSTOFF-METABOLISMUS
UNTER VERWENDUNG VON SERUMFREIEN C3A ZELLEN
-
Die
Leber ist das Hauptorgan für
die Ausscheidung von Ammoniak und anderen Stickstoff enthaltenden
Verbindungen, und ein Stickstoff-Ungleichgewicht ist eines der ernsteren
metabolischen Probleme, mit denen ein Individuum konfrontiert ist,
das an einer Leberstörung
leidet. Daher wird die Fähigkeit
von C3A Zellen bestimmt, Leberfunktionen auszuführen, indem man ihre Fähigkeit
misst, Harnstoff aus Lactat und Ammoniumchlorid zu synthetisieren.
Die so erhaltene Rate der Harnstoffsynthese wird mit Raten verglichen,
die anhand von Messungen mit perfundierten Rattenlebern und isolierten
Hepatocyten ermittelt wurden (Krebs, H.A. et al., S. 269-291 (1976)).
-
Bei
einem Test des Stickstoff-Metabolismus werden serumfreie C3A-Zellen
mit einer Serumprobe von einem Patienten inkubiert, der an einer
Leberstörung
(z.B. FHF) leidet. HeLa- oder HepaSK-Zellen können dann als eine Kontrolle
für die
Fähig keit
eingesetzt werden, Stickstoffverbindungen zu metabolisieren. FHF-Serum
enthält
normalerweise erhöhte
Spiegel von Ammoniak und Aminosäuren,
besonders Phenylalanin und Ornithin. Eine Behandlung dieses Serums
mit 0,5 g serumfreien C3A-Zellen für 3 Stunden misst die Fähigkeit,
Ammoniak wieder unter normale Spiegel zu bringen, Harnstoff zu erhöhen und
Aminosäurespiegel
zu senken. Der Abbau von Phenylalanin (über Tyrosin unter der Einwirkung
von Phenylalaninhydroxylase) kann während einer solchen Behandlung
dramatisch abnehmen. Phenylalaninhydroxylase ist abhängig von
Tetrahydrobiopterinreduktase, um das Coenzym für die Reaktion zu liefern.
-
Dieser
Test misst auch den Fluss durch einen Leber-spezifischen Reaktionspfad
indem er anzeigt, dass serumfreie C3A-Zellen den Metabolismus normaler
Hepatocyten erreichen können.
-
BEISPIEL 11
-
BESTIMMUNG DES WACHSTUMS VON SERUMFREIEN
C3A-ZELLEN IN HOHLFASER-EINSATZEN
-
Hohlfaser-Vorrichtungen
für die
Zellkultur sind in erster Linie für das Wachstum von Hybridomen
bei der Produktion monoclonaler Antikörper eingesetzt worden (Heifetz,
A.H. et al., BioTechniques 7: 192-199 (1989)). Da diese Vorrichtungen
mit einem Inline-Oxygenierungssystem ausgestattet sind, ist zu erwarten, dass
serumfreie C3A-Zellen besser arbeiten, wenn man sie in der Hohlfaser-Vorrichtung
(z.B. einem Amicon FloqPath 1400 – Einsatz) statt in statischer
Kultur wachsen lässt.
Hohlfaser-Vorrichtungen haben einen zusätzlichen Vorteil, dass sie
die dreidimensionale Architektur der normalen Leber nachahmen.
-
Glucoseverwertung
und Albuminproduktion werden täglich überwacht.
Der Einsatz wird mit ungefähr 1 × 109 Zellen angeimpft. Da es derzeit keine Methode
gibt, um die Zahl der Zellen genau zu messen, die in einem Einsatz
angesiedelt sind, nachdem die Albuminproduktion abklingt, während die
Kultur aufrecht erhalten wird, muss eine Schätzung durchgeführt werden
(unter der Annahme, dass der extrakapilläre Raum der Vorrichtung vollständig belegt
ist (= 20 ml), errechnet sich die Maximalzahl der Zellen von ungefähr 20 × 109 oder 20 g dem Gewicht nach).
-
Unter
normalen Kulturbedingungen in T-Flaschen oder Platten mit mehreren
Vertiefungen (die wie vorstehend diskutiert Sauerstoff-limitiert
sein können)
können serumfreie
C3A-Zellen in einer konfluenten Kultur etwa 390 μg Albumin/24 Stunden produzieren.
Serumfreie C3A-Zellen, die man wie vorstehend beschrieben in einem
Hohlfaser-Einsatz wachsen lässt,
können
diese Menge übertreffen.
Die vorhergesagte Steigerung der Ausbeute von Albumin ist den physiologischen
Kulturbedingungen zuzuschreiben, die Leber-ähnlicher sind, wenn man eine
Hohlfaser-Vorrichtung
verwendet.
-
BEISPIEL 12
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EIN TIERMODELL FÜR DIE BEHANDLUNG EINES INDIVIDUUMS,
DAS EINE LEBERSTÖRUNG
ODER EINE EINGESCHRÄNKTE
LEBERFUNKTION AUFWEIST, UNTER VERWENDUNG VON SERUMFREIEN C3A ZELLEN
IN EINER BIO-ARTIFIZIELLEN LEBER-VORRICHTUNG
-
Serumfreie
C3A-Zellen können
in einem Tiermodell eingesetzt werden, das prädiktiv für menschliche Individuen ist,
die wegen einer Leberstörung
oder einer Lebererkrankung behandelt werden, wobei eine ähnliche
Methodik zum Einsatz kommt. Man lässt die serumfreien Zellen
wie vorstehend beschrieben in Hohlfaser-Einsätzen
oder anderen bio-artifiziellen Leber-Vorrichtungen auf hohe Dichten
wachsen. Dies gestattet es den Zellen, ähnlich wie eine perfundierte
Leber zu funktionieren. Eine bio-artifizielle Leber-Vorrichtung,
die auf diese Weise unter Verwendung der hierin beschriebenen Verfahren
hergestellt worden ist, wird in Experimenten eingesetzt, die Individuen
nachbilden, die an einer schweren Leberstörung (zb FHF) leiden. Leberstörungen werden
in Tieren nachgestellt, denen man eine subletale Dosis Acetaminophen
injiziert hat, und die Parameter der Leberfunktion werden während des
ganzen Behandlungsplans überwacht.
-
Unter
sterilen Bedingungen und unter Vollnarkose wird in einem Tier (z.B.
in einem Hund) ein Shunt zwischen der Halsschlagader und der inneren
Halsvene hergestellt. Es wird ein Einschnitt entlang der vorderen Grenze
des Sternocleidomastoideus gemacht und die Halsschlagader und die
innere Halsvene werden freigelegt. Beide Gefäße werden auf der Höhe des Kieferwinkels
ligiert und es wird ein Shunt zwischen den beiden Gefäßen hergestellt.
Es werden silastische Dialyse-Katheter eingenäht, durch den Einschnitt nach
außen
geführt,
und die Wunde wird mit 4/0-Seide
verschlossen. Die Tiere werden beobachtet, bis sie sich von der
Narkose erholen und anschließend
sechs Stunden später
untersucht. Schmerz wird über wacht
und nach 6 Stunden wird nach Bedarf Acetaminophen (100 mg/kg) verabreicht.
Die Nähte
werden nach einer Woche entfernt und die Dialyse wird erst begonnen,
wenn sich der Shunt vollständig
entwickelt hat. Der Anschluss einer bio-artifiziellen Leber-Vorrichtung wird
hergestellt, indem man den Einsatz über Dialyse-Katheter an die afferenten und efferenten
Enden des Shunts anschließt.
Die Wunde bleibt während
der ganzen Zeit mit chrirurgischem Pflaster abgedeckt, um eine Verletzung
an der Shunt-Stelle zu vermeiden. Injektionen von Acetaminophen (750
mg/kg bei der ersten Dosis, 200 mg/kg für die zwei weiteren) werden
von einer subkutanen Injektion mit 1% Xylocain begleitet, um eine
lokale Schmerzreaktion zu vermeiden. Die Schädigung der Leber in der Gruppe,
die eine subletale Dosis erhält,
verursacht keine schweren Symptome, wohingegen die Gruppe, die die
letale Dosis erhält,
Anorexie, Erbrechen und Durchfall im präkomatösen Zustand durchmacht. Nach
dem Modell von Francavilla et al. (Gastroenterology 96: 470-478
(1989)) werden den Kontrolltieren (Tiere, die eine Leberdialyse
erhalten, sind asymptomatisch) keine weiteren Medikamente verabreicht.
Eine bio-artifizielle Leber-Vorrichtung, die in Kultur gehaltene
Zellen der Erfindung enthält,
wird dann dazu verwendet, Toxine zu entfernen, Bilirubin zu konjugieren,
ein normales Aminosäureprofil
wieder herzustellen und Serumproteine und Gerinnungsfaktoren zu
ersetzen. Eine solche Behandlung verhindert den Tod des Tiers.
-
Die
bio-artifizielle Leber-Vorrichtung wird auch dazu eingesetzt, Leberfunktionen
in hepatischen Hunden zu unterstützen,
denen eine lethale Dosis von Acetaminophen gegeben wurde. Die Hunde
wurden durch zeitweilige extrakorporale Leberdialyse am Leben gehalten.
-
Die
vorangehende schriftliche Beschreibung wird als ausreichend erachtet,
um einen Durchschnittsfachmann in die Lage zu versetzen, die Erfindung
auszuführen.
Die vorliegende Erfindung soll in ihrem Schutzbereich nicht durch
die hinterlegte Zelllinie beschränkt
sein, da die hinterlegte Ausführungsform
als einzelne Veranschaulichung einer Ausführungsform der Erfindung gedacht
ist, und beliebige Zelllinien, die funktionell gleichwertig sind,
sind innerhalb des Schutzbereichs dieser Erfindung. Die Hinterlegung
des Materials stellt keine Anerkenntnis dar, dass die hierin enthaltene
schriftliche Beschreibung unzureichend ist, die Ausführung von
einer beliebigen Ausführungsform
der Erfindung zu ermöglichen,
einschließlich
der bestmöglichen
Ausführungsform
davon, noch ist sie als Beschränkung
des Schutzbereichs der Ansprüche
auf die spezielle Abbildung zu interpretieren, die sie darstellt.
Tatsächlich
werden verschiedene Modifikationen der Erfindung zusätzlich zu
denen, die hierin gezeigt und beschrieben sind, aus der vorangehenden
Beschreibung offensichtlich werden und fallen in den Schutzbereich
der Ansprüche
im Anhang.