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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Insulin-produzierenden
Zellen aus nicht-Insulin-produzierenden Zellen und insbesondere
die Herstellung von Insulin-produzierenden Zellen aus Hepatozyten.
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Hintergrund der Erfindung
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Seit
seiner Entdeckung wurde Insulin allgemein für die Behandlung diabetischer
Patienten mit einem absoluten Insulinmangel verwendet. Während normale
pankreatische β-Zellen die Sekretion
von Insulin als Reaktion auf sich ändernde Glucosespiegel im Blut
kontinuierlich anpassen, kann eine exogene Verabreichung von Insulin
jedoch nicht die Glucosespiegel im Blut innerhalb eines physikalischen
Bereichs, in dem der Entwicklung verschiedener diabetischer Komplikationen
vorgebeugt werden könnte,
einschränken.
Obwohl die Transplantation von Pankreas oder pankreatischen Inselzellen
Normoglykämie
bei absoluter Insulininsuffizienz erreichen können [Robertson RP et al.,
Diabetes Care 23: 112–116
(2000)], macht insbesondere ein Mangel an transplantierbarem Pankreas
oder pankreatische Inselzellen diesen Ansatz unmöglich. Aus diesem Grund wurde
die Transplantation pankreatischer β-Zellen oder Inselzellen, die
aus Stammzellen erzeugt wurden, zu einem vielversprechenderen therapeutischen
Ansatz zum Erreichen von Normoglykämie [Soria B. et al., Diabetes
49: 157–162
(2000), Lumelsky N. et al., Science 292: 1389–1394 (2001), Assady S. et
al., Diabetes 50: 1691–1697
(2001)]. Der erste Schritt einer Zelltherapie für Diabetes mellitus ist, Insulin-sekretierende Zellen
zu erzeugen, die in Patienten implantierbar sind.
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Während die
Etablierung embryonischer Stammzell-(ES-Zell-)Linien ein nützliches
System zum Untersuchen des Mechanismus der Differenzierung von Stammzellen
in viele verschiedene Zelltypen bereitgestellt hat, bestehen gewaltige
Hürden
bei der klinischen Verwendung von ES-Zellen. Eine Allotransplantation humaner
ES-Zellderivate in Patienten würde
allgemein eine Immunantwort auslösen,
die derjenigen ähnelt,
die bei transplantierten pankreatischen Inselzellen oder transplantiertem
Pankreas ausgelöst
wird [Odorico JS et al., Stem Cells 19: 193–204 (2001)]. Daneben könnte die
Transplantation von ES-Zellderivaten in humane Empfänger zu
der Bildung von von ES-Zellen stammenden Tumoren führen [Odorico
JS et al., Stem Cells 19: 193–204
(2001)]. Beim Entnehmen humaner ES-Zellderivate würden sich
auch ethische Probleme ergeben [McLaren A et al., Nature 414: 129–131 (2001)].
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Ein
weiterer Ansatz für
den Austausch von pankreatischen β-Zellen
ist die Transplantation autologer β-Zellen, die ex vivo aus den
eigenen Stamm- oder multipotenten Progenitorzellen eines Patienten
erzeugt wurden. Vor kurzem wurde berichtet, dass die Stammzellen
oder multipotenten Progenitorzellen aus adulten Geweben zu einer
Differenzierung in verschiedene Typen von Zellen in der Lage sind
(Clarke D et al., Curr. Opin. Genet. Dev. 11: 575–580 (2001)].
Strukturen, die pankreatischen Inselchen gleichen, wurden in vitro
aus pankreatischen Stammzellen von Menschen und adulten Mäusen gebildet
[Bonner-Weir S et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97: 7999–8004 (2000),
Ramiya VK et al., Nat. Med. 6: 278–282 (2000), Zulewski H et
al., Diabetes 50: 521–533
(2001)]. Es wurde auch berichtet, dass der Transfer des PDX-1-Gens
in die Leber Insulin-produzierende Zellen in vivo induziert [Ferber
S et al., Nat. Med. 6: 568–772
(2000)]. Diese Erkenntnisse zeigen das Vorhandensein von multipotenten
Progenitorzellen, die in der Lage sind, in Insulin-produzierende Zellen
zu differenzieren, in adulten Geweben.
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Hepatozyten
besitzen mehrere Eigenschaften mit den β-Zellen gemeinsam. Zum Beispiel
stammen sowohl Hepatozyten als auch β-Zellen aus dem Endoderm [Well
JM et al., Annu. Rev. Cell Dev. Biol. 15: 393–410 (1999)] und die Glucose-Transporter
GLUT2 und Glucokinase, die für
das Erkennen von Glucose erforderlich sind, sind sowohl in Hepatozyten
als auch β-Zellen
vorhanden. Daneben steuert das HNF-Transkriptionsnnetzwerk, das
bei der Entwicklung von sowohl Hepatozyten als auch β-Zellen wichtig
ist, die Expression von Genen, die an dem Glucose-Stoffwechsel beteiligt
sind [Bell GI et al., Nature 414: 788–791 (2001)]. Diese Erkenntnisse
legen die Möglichkeit
nahe, Zellen mit dem Phänotyp
pankreatischer β-Zellen
aus hepatischen Progenitorzellen zu erzeugen.
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Neben
der Synthese von Insulin liegen andere wesentliche Merkmale pankreatischer β-Zellen,
einschließlich
Glucose-Responsivität,
Reaktion auf elektrische Reize und regulierte Exozytose, vor. Der
KATP-Kanal in pankreatischen β-Zellen koppelt,
als metabolischer Sensor, die Signalwirkung der Glucose mit der
elektrischen Aktivität
[Seino S., Annu. Rev. Physiol. 61: 337–362 (1999)]. Das Schließen des
KATP-Kanals depolarisiert die Membran der β-Zellen und öffnet die
spannungsabhängigen
Calciumkanäle
(voltage-dependent calcium channels, VDCCs), was einen Einstrom
von Calcium ermöglicht,
der eine Exozytose auslöst
[Wollheim CB et al., Diabetes Rev. 4: 276–297 (1996)].
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Eine
neuere Studie hat gezeigt, dass sowohl das Insulin 1- als auch das
Insulin-2-Gen in einer Langzeitkultur in hepatischen Progenitorzellen
von Mäusen
in einem Medium, das Nicotinamid enthält, exprimiert werden [Suzuki
A et al., J. Cell Biol. 156: 173–184 (2002)]. Es liegt jedoch
kein Bericht über
die Expression von Genen vor, die mit anderen wesentlichen Merkmalen
von β-Zellen,
d. h. Glucose-Responsivität,
Reaktion auf elektrische Reize und regulierte Exozytose, assoziiert
sind.
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Da
die Leber und der Pankreas beide endodermalen Ursprungs sind, aus
dem oberen primitiven Darmrohr stammen [Well JM et al., Annu. Rev.
Cell Dev. Biol. 15: 393–410
(1999)], ist eine gegenseitige Umwandlung zwischen Leber- und Pankreaszellen
möglich
[Ferber S et al., Nat. Med. 6: 568–572 (2000), Shen CN et al.,
Nat. Cell Biol. 2: 879–887
(2000)]. Tatsächlich
induzierte der durch Adenviren vermittelte Transfer des PDX-1-Gens
in Mäuseleber
in vivo die Transdifferenzierung einer Hepatozyten-Subpopulation
zu dem Phänotyp
pankreatischer β-Zellen
[Ferber S et al., Nat. Med. 6: 568–572 (2000)]. Es existiert
jedoch kein Bericht über
eine Transdifferenzierung hepatischer Mauszellen in einen pankreatischen β-Zell-Phänotyp in
vitro.
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Die
Aufgabe dieser Erfindung ist, Insulin-produzierende Zellen aus nicht-Insulin-produzierenden, fötalen Hepatozyten
bereitzustellen und insbesondere Zellen, die nicht nur Insulin sondern
auch andere Gene, die für β-Zellen charakteristisch
sind, insbesondere das SUR1(eine Untereinheit des ATP-sensitiven
K+-Kanals)-Gen, das α1 1.3
(eine Untereinheit des spannungsabhängigen Caclium-Kanals vom L-Typ)-Gen
und ganz besonders das Prohormon-Konvertase PC1/3-Gen, exprimieren,
bereitzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegenden Erfinder kultivierten murine, fötale Hepatozyten unter Bedingungen,
bei denen primitive, hepatische Progenitorzellen in Hepatozyten
oder biliäre
Epithelzellen differenzieren [Suzuki A. et al., Hepatology 32: 1230–1239 (2000)].
Als Ergebnis wurde gefunden, dass Zellen, die sowohl das Insulin
1- oder das Insulin-2-Gen exprimieren, durch Kultivieren in einem
Kultursystem, das eine hohe Konzentration an Nicotinamid enthält, hergeleitet
wurden. Es wurde gefunden, dass durch Veranlassen einer Expression
von NeuroD (auch BETA 2 genannt), das ein Transkriptionsfaktor ist,
der für
die Differenzierung von Neuronen benötigt wird, in nicht-humanen,
fötalen
Hepatozyten und Kultivieren der Zellen in dem oben angegebenen Kultivierungssystem,
Zellen erhalten werden, die nicht nur erhöhte Expressionsmengen an SUR1
und α1 1.3 aufweisen, sondern auch PC1/3, einer
hauptsächlichen
Prohormon-Konvertase, die an der regulierten Sekretion in Neuroendokrinzellen
beteiligt sind, exprimieren [Steiner DF, Curr. Opin. Chem. Biol.
2: 31–39
(1998)].
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ein Verfahren zur Herstellung
von Insulin-produzierenden
Zellen aus nicht-Insulin-produzierenden Zellen bereit, wobei die
nicht-Insulin-produzierenden
Zellen nicht-humane, fötale
Säugetierhepatozyten
sind und wobei das Verfahren das Kultivieren der nicht-humanen,
fötalen
Säugetierhepatozyten
mit 1.50 mmol/l Nicotinamid und das gleichzeitige Veranlassen der
Expression des NeuroD-Gens in nicht-humanen, fötalen Säugetierhepatozyten umfasst.
Mit diesem Verfahren werden solche Zellen erhalten, die das Insulin
1- und das Insulin-2-Gen exprimieren und erhöhte Expressionsmengen an SUR1 und α1 1.3,
die für
die Regulierung der Insulinsekretion wesentlich sind, aufweisen.
Das Einschleusen des NeuroD-Gens ergibt insbesondere solche Zellen,
die zudem erhöhte
Expressionsmengen an PC1/3, das für die Herstellung von reifem
Insulin erforderlich ist, aufweisen.
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Das
oben angegebene Verfahren ist dazu ausgelegt, eine Transdifferenzierung
hepatischer Progenitorzellen, die in nicht-humanen, fötalen Säugetierzellen
eingeschlossen sind, in Insulin-produzierende Zellen zu bewirken.
Die vorliegende Erfindung stellt daher auch ein Verfahren zur Herstellung
von Insulin-produzierenden Zellen aus nicht-Insulin-produzierenden Zellen
bereit, wobei die nicht-Insulin-produzierenden Zellen hepatische
Säugetier-Progenitorzellen
sind und wobei das Verfahren das Kultivieren der hepatischen Säugetier-Progenitorzellen
mit 1–50
mmol/l Nicotinamid und das gleichzeitige Veranlassen der Expression
des PDX-1-Gens oder des NeuroD-Gens in den hepatischen Säugetier-Progenitorzellen
umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt des Weiteren ein Verfahren zum Bewirken
einer Transdifferenzierung nicht-fötaler, hepatischer Säugetier-Progenitorzellen
in Insulin-produzierende
Zellen bereit, wobei das Verfahren das Kultivieren der hepatischen
Säugetier-Progenitorzellen
mit 1–50
mmol/l Nicotinamid und das Veranlassen der Expression des NeuroD-Gens
in den hepatischen Säugetier-Progenitorzellen
umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt zudem nicht-humane, fötale, von
Hepatozyten stammende, NeuroD-Gen exprimierende, Insulin produzierende
Zellen bereit, die mit einem Verfahren hergestellt wurde, das das
Kultivieren nicht-humaner, fötaler
Säugetierhepatozyten
mit 1–50
mmol/l Nicotinamid und das gleichzeitige Veranlassen der Expression
des NeuroD-Gens
in den nicht-humanen, fötalen
Säugetierhepatozyten,
wobei die Expression des Gens durch Einschleusen des Gens in die
nicht-humanen, fötalen
Säugetierhepatozyten erreicht
wird, umfasst.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung nicht-fötale,
hepatische, von Progenitorzellen stammende, NeuroD-Gen exprimierende,
Insulin produzierende Zellen bereit, mit einem Verfahren hergestellt sind,
das das Kultivieren nicht-fötaler,
hepatischer Säugetier-Progenitorzellen
mit 1–50
mmol/l Nicotinamid und das gleichzeitige Veranlassen der Expression
des NeuroD-Gens in den hepatischen Säugetier-Progenitorzellen, wobei
die Expression des Gens durch Einschleusen des Gens in die hepatischen
Säugetier-Progenitorzellen
erreicht wird, umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die nicht-fötalen,
hepatischen Säugetier-Progenitorzellen nicht-human.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ein Mittel zur Herstellung von
Insulin-produzierenden
Zellen unter Verwenden von Zellen, die keine pankreatischen β-Zellen sind,
bereit. Insbesondere ermöglicht
die vorliegende Erfindung, Zellen mit dem Phänotyp pankreatischer β-Zellen unter
Verwenden somatischer Stamm-/Progenitorzellen, die in der adulten
Leber vorhanden sein können,
bereit. Ohne in der vorliegenden Erfindung ES-Zellen zu verwenden,
ist zudem ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass sie das Problem einer
Tumorentwicklung, die durch die Verwendung von ES-Zellen veranlasst
werden könnte,
vermeiden kann.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
den Vergleich der Expression des Insulingens mit und ohne Ergänzung mit
Nicotinamid.
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2 zeigt
das Ergebnis der Reaktion für
den Nachweis von Insulin in den Zellen, die ohne Ergänzung mit
Nicotinamid kultiviert wurden.
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3 zeigt
das Ergebnis der Reaktion für
den Nachweis von Insulin in den Zellen, die mit Ergänzung mit
Nicotinamid kultiviert wurden.
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4 zeigt
den Vergleich der Expression von Genen in den kultivierten Zellen. „Keine
cDNA" = kein Templat
für eine
PCR; „MIN6" = pankreatische β-Zelllinie.
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5 veranschaulicht
eine Karte des pCl-neo-Vektors.
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6 veranschaulicht
eine Karte des Cosmidvektors pAxcw.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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In
der vorliegenden Erfindung meint der Begriff „nicht-humane, fötale Hepatozyten" die Zellen, die
eine nicht-humane, fötale
Leber bilden. Der Begriff „hepatische
Progenitorzellen" meint
solche Zellen, die in der Population der Zellen eingeschlossen sind,
die eine Leber bilden und die das Potential besitzen, sich in Zellen
zu entwickeln, die neben dem Phänotyp
von Hepatozyten andere Phänotypen
aufweisen.
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In
der vorliegenden Erfindung können
die verwendeten „nicht-humanen,
fötalen
Hepatozyten" oder „hepatischen
Progenitorzellen" solche
Zellen aus jedem beliebigen Säugetier,
einschließlich
Menschen (für
die hepatischen Progenitorzellen) und jedem beliebigen nicht-humanen
Säugetier
sein. Beispiele für
nicht-humane Säugetiere
schließen
Nagetiere, wie beispielsweise Mäuse
und Ähnliche,
Rinder, Pferde, Schweine, Ziegen, Schafe, Hunde, Katzen und Ähnliche,
und jedes Tier, das insoweit ausgewählt werden kann, weil es von der
gleichen Art ist wie das Tier, das eine Implantation der Insulin-produzierenden Zellen,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden, erhalten soll, ein, sind jedoch nicht
auf diese beschränkt.
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In
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung beträgt die Konzentration von Nicotinamid
in dem Kulturmedium ungefähr
1–50 mmol/l,
vorzugsweise 2–30
mmol/l und besonders bevorzugt 5–20 mmol/l.
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In
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren zum Veranlassen der
Expression des NeuroD-Gens in nicht-humanen, fötalen Hepatozyten oder hepatischen
Progenitorzellen nicht auf ein bestimmtes Verfahren beschränkt. Es
kann zum Beispiel durch Einschleusen des NeuroD-Gens in die Zellen
erreicht werden. Das Einschleusen des NeuroD-Gens in nicht-humane, fötale Hepatozyten
kann zum Beispiel, aber nicht ausschließlich durch Infektion der nicht-humanen,
fötalen
Hepatozyten mit einem NeuroD-rekombinanten Adenvirus durchgeführt werden.
Für das
Einschleusen des NeuroD-Gens kann jedes andere Verfahren verwendet werden,
vorausgesetzt, dass das auf diese Weise eingeschleuste NeuroD-Gen
in den nicht-humanen, fötalen Hepatozyten
exprimiert wird.
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Beispiele
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Herstellung nicht-humaner, fötaler Hepatozyten
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Zum
Herstellen der nicht-humanen, fötalen
Hepatozyten wurde die Leber fötaler
ICR-Mäuse (Tag
des Embryos 13,5) herausgeschnitten und mit 0,1% Trypsin-Phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
5 Minuten lang bei 37°C
behandelt. Dann wurde eine Lösung
des Kulturmediums dazugegeben und die Mischung wurde durch eine
Nylonmembran (Nr. 200) filtriert. Die so erhaltene Zellsuspension
wurde 5 Minuten lang bei 50 g zentrifugiert. Das Zellpellet wurde
in einem Medium, das aus 1:1 DMEM/F12 (Sigma D6421), das mit 10%
fötalem
Rinderserum, L-Glutamin (2 mmol/l), β-Mercaptoethanol (β-ME), (50 μmol/l), Penicillin
(100.000 U/l) und Streptomycin (100 mg/l) ergänzt worden war, bestand, suspendiert.
Die Formel des 1:1 DMEM/F12 (Dulbeccos Modifiziertem Eagle-Medium/Hams-Nährmischung
F-12: Sigma D6421) war wie folgt (in g/l): Ca2Cl2/2H2O (0,1545),
CuSO4/5H2O (0,0000013),
Fe(NO3)3/9H2O (0,00005), FeSO4/7H2O (0,000417), MgCl2/6H2O (0,0612), MgSO4 (0,04884),
KCl (0,3118), NaHCO3 (1,2), NaCl (6,996),
Na2HPO4 (0,07102),
NaH2PO4 (0,0543),
ZnSO4/7H2O (0,000432),
L-Alanin (0,0045), L-Argininhydrochlorid
(0,1475), L-Asparagin/H2O (0,0075), L-Asparaginsäure (0,00665),
L-Cysteinhydrochlorid/H2O (0,01756), Cystindihydrochlorid (0,03129), L-Glutaminsäure (0,00735),
Glycin (0,01875), L-Histidinhydrochlorid/H2O
(0,03148), L-Isoleucin (0,05447), L-Leucin (0,05905), L-Lysinhydrochlorid
(0,09125), L-Methionin (0,01724), L-Phenylalanin (0,03578), L-Prolin (0,01725),
L-Serin (0,02625), L-Threonin (0,05345), L-Tryptophan (0,00902),
L-Tyrosin 2Na/2H2O (0,05579), L-Valin (0,05285),
Biotin (0,0000035), Cholinchlorid (0,00898), Folsäure (0,00265),
Myoinositol (0,0126), Nicotinamid (0,00202 = 0,0165 mmol), D-Pantothensäure/1/2Ca
(0,00224), Pyridoxinhydrochlorid (0,002031), Riboflavin (0,000219),
Thiaminhydrochlorid (0,00217), Vitamin B12 (0,00068), D-Glucose
(3,15), HEPES (3,5745), Hypoxanthin (0,0021), Linolsäure (0,000042),
Phenolrot-Na (0,00863), Putrecindihydrochlorid (0,000081), Natriumpyruvat
(0,055), DL-Thioctsäure
(0,000105), Thymidin (0,000365).
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Für den Versuch
einer Infektion mit rekombinantem Adenvirus wurden die Zellen in
dem obigen Medium, das mit Insulin (172 nmol/l), Dexamethason (100
nmol/l), epidermalem Wachstumsfaktor (EGF) (20 μg/l) und Nicotinamid (10 mmol/l
= 1,2 g/l) ergänzt
worden war, kultiviert. Die pelletierten Zellen wurden in dem Kulturmedium
suspendiert und 6 × 106 Zellen wurden auf 3–5 cm großen Petrischalen, die mit Collagen
Typ I beschichtet worden waren, ausplattiert und in 5% CO2, 95% Luft bei 37°C inkubiert.
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[Infektion mit rekombinanten Adenviren]
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Unter
Verwenden eines Adenvirus-Expressionsvektor-Kits (Produktkennzeichnung
6150, TAKARA) gemäß den Anweisungen
des Herstellers wurde ein rekombinanter Adenvirus aus murinem PDX-1
(AdCMVPDX-1) und ein rekombinanter Adenvirus aus humanem NeuroD
(AdCMVNeuroD) konstruiert, die unter dem unmittelbar frühen Enhancer/Promotor
des Cytomegalievirus (des Klonierungsvektors pCl-neo [Genbank-Zugangsnr. U47120:
Promega Katalog-Nr. E1841), der in 5 gezeigt
ist] entsprechend die DNA des Kodierungsbereichs von murinem PDX-1
und humanem NeuroD aufwiesen.
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Das
PDX-1 wurde mittels PCR unter Verwenden von CDNAs einer kultivierten,
pankreatischen β-Zelllinie
(MIN6) als Template und unter Bezugnahme auf die Nukleotidsequenz,
der eine Genbank-Zugangsnnr. NM_008814 zugewiesen wurde, kloniert.
Die verwendeten Primer waren die folgenden:
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Mit
dieser PCR wurde eine für
PDX-1 kodierende DNA (SEQ ID NO: 25) (Kodierungsbereich: Nukleotide
59-914) erhalten, die dann in den Adenovirus eingeschleust wurde.
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Eine
DNA (SEQ ID NO: 27, Kodierungsbereich: Nukleotide 13-1083), die
den gesamten Kodierungsbereich des humanen NeuroD-Gens enthält, der
mit der Genbank-Zugangsnr.
AF045152 (SEQ ID NO: 26) (Kodierungsbereich: Nukleotide 103-1173)
offenbart wurde, wurde erhalten und in den Adenvirus eingeschleust.
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Für die Konstruktion
rekombinanter Adenoviren wurde der Cosmidvektor pAxcw verwendet,
der in das Adenvirus-Expressionsvektor-Kit (TAKARA) eingeschlossen
wurde. Die Struktur dieses Cosmidvektors ist in 6 gezeigt.
Dieser Vektor besaß eine
SwaI-Schnittstelle
für das
Einschleusen exogener Gene.
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An
der SwaI-Klonierungsstelle des Vektors pAxcw wurden auf herkömmliche
Weise der unmittelbar frühe
Enhancer/Promotor des Cytomegalievirus und die oben erhaltenen PDX-1
und NeuroD insertiert. In Kürze:
Es wurde eine Expressionseinheit (mit stumpfen Enden) hergestellt,
die den unmittelbar frühen
Enhancer/Promotor des Cytomegalievirus und den Kodierungsbereich
des PDX-1 oder des NeuroD enthält,
hergestellt und dann zu dem vollständig mit SwaI verdauten Cosmidvektor
pAxcw gegeben, mit Ethanol gefällt
und einer Ligationsreaktion unterzogen. Der auf diese Weise erhaltene,
rekombinante Cosmidvektor wurde λ-gepackt
und dann wurden damit E. coli-Zellen infiziert. Die Cosmidklone
wurden mit ClaI verdaut, um das Insert für eine Überprüfung auszuschneiden und die
Klone mit der insertierten Expressionseinheit wurden ausgewählt. Jeder
ausgewählte
Cosmidklon, bei die zirkuläre
Struktur intakt war, wurde λ-gepackt
und dann wurden damit E. coli-Zellen infiziert. Durch Kultivieren
der E. coli-Zellen wurde der Cosmidklon in großem Maßstab hergestellt. Die Cosmid-DNA
wurde mit dem mit Restriktionsenzymen behandelten DNA-TPC (terminaler
Proteinkomplex der genomischen DNA des Adenovirus), der in dem Kit
enthalten war, vermischt und zum Transfizieren kultivierter 293-Zellen
mit Hilfe des Calciumphosphat-Verfahrens
verwendet. Die Zellen wurden kultiviert und rekombinante Adenoviren
gesammelt. Mit jedem der gesammelten rekombinanten Adenvirus-Proben
wurden 293-Zellen
und HeLa-Zelen infiziert und es wurden nur solche Zellen ausgewählt, die
293-Zellen töteten, jedoch
keine Denaturierung in HeLa-Zellen hervorriefen. Nach Bestätigen der
Struktur dieser rekombinanten Viren ermöglichte eine Kultur von 293-Zellen,
die mit jedem dieser Viren infiziert worden war, die angestrebten rekombinanten
Adenoviren AdCMVPDX-1
und AdCMVNeuroD zu sammeln.
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Als
Kontrolle wurde ein rekombinanter Adenovirus auf die gleiche Weise
unter Verwenden des in de Kit enthaltenen Kontrollplasmids pAxCAiLacZ
hergestellt.
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Nach
viertägiger
Kultivierung wurden isolierte, murine, fötale Hepatozyten mit jedem
der rekombinanten Adenoviren AdCMVPDX-1 und AdCMVNeuroD oder mit
dem Kontrollvirus mit Infektionsmultiplizität (multiplicity of infections,
moi) innerhalb eines Bereichs von 1 bis 200 infiziert und für eine Bestimmung
der Expression verschiedener Gene zwei Tage lang kultiviert. Die
Expression von PDX-1 und NeuroD wurde mittels Immunoblot-Analyse
unter Verwenden von Antikörpern,
die entsprechend für
humanes PDX-1 und
murines NeuroD spezifisch sind (Santa Cruz Biotechnology, Santa
Cruz, CA) bestätigt.
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Unter
Verwenden eines Kits, RNeasy mini (Qiagen, Tokio) wurden die gesamten
RNAs aus murinen, fötalen
Hepatozyten isoliert. Die RNA-Proben wurden mit DNase I (Invitrogen,
Carlsbad, CA) behandelt. Die cDNAs wurden unter Verwenden von 3 μg der gesamten
RNAs und 25 pmol pd(N)6-Primer (Invitrogen) in einer 20 μl-Lösung hergestellt.
Unter Bezugnahme auf die bei der GenBank hinterlegten Sequenzen
wurden für
jede der zu amplifizierenden DNAs PCR-Primer konstruiert, so dass
die amplifizierten Bereiche ein Intron in dem Gen, außer dem
Kir6.2-Gen, das kein Intron in dem für das Protein kodierenden Bereich
aufwies (Tabelle 1), umspannten.
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Tabelle
1 Primersequenzen
und PCR-Bedingungen
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- Temp., Annealing-Temperatur; GK, Glucokinase; HK 1, Hexokinase
1
- *1–22,
Sequenznummern 1 bis 22
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Alfa-Tubulin-Primer
wurden dazu verwendet, zu zeigen, dass jede Probe eine äquivalente
Menge an mRNAs enthält.
Die PCR-Bedingungen waren wie folgt: Denaturierung bei 94°C für 15 Sekunden,
Annealing für
30 Sekunden, Extension bei 72°C
für 45
Sekunden. Die Annealing-Temperatur und die Anzahl an Zyklen waren,
wie in Tabelle 1 gezeigt ist [Immunhistochemie].
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Fötale Hepatozyten
wurden mit 4% Paraformaldehyd in 0,1 m Phosphatpuffer fixiert und
mit Hilfe des direkten Immunperoxidaseverfahrens unter Verwenden
eines Meerschweinchen-Anti-Schwein-Insulin-Antikörpers (Zymed Laboratories,
South San Francisco, CA) und eines mit Peroxidase markierten Schwein-Anti-Meerschweinchen-IgG
(DAKO Japan, Tokio) gefärbt.
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Sowohl
das Insulin-1- als auch das Insulin-2-Gen wurden unter den Kulturbedingungen
deutlich exprimiert, wie mittels RT-PCR-Analyse bestimmt wurde.
Es wurde angenommen, dass einige der Ergänzungen (Nicotinamid, EGF,
Insulin oder Dexamethason) zu dem Kulturmedium für die Expression der Insulingene
in den Hepatozyten responsibel waren. Jede dieser Ergänzungen
wurde separat zu dem DMEM/F12, das 10% FBS enthielt, gegeben und
die Auswirkungen auf die Insulinexpression wurden in den so gebildeten,
verschiedenen Medien bewertet. Wenn die murinen, fötalen Hepatozyten
in einem Medium kultiviert wurden, das nicht mit Nicotinamid ergänzt worden
war (und nur 0,0165 mmol/l Nicotinamid enthielt), exprimierten sie
weder das Insulin-1- noch das Insulin-2-Gen oder exprimierten sie
nur sehr schwach (1). Wenn sie dagegen in einem Medium
kultiviert wurden, das mit 10 mmol/l Nicotinamid ergänzt worden
war, wurde die Expression von sowohl dem Insulin-1- als auch dem
Insulin-2-Gen in den fötalen
Hepatozyten erheblich induziert (1). Als
Negativkontrolle wurden murine, embryonische Fibroblasten (MEF)
aus fötalen
Gliedmaßen
(ED13.5) hergestellt und unter den gleichen Bedingungen kultiviert.
Sowohl das Insulin-1- als auch das Insulin-2-Gen wurden in den MEF,
die in dem mit Nicotinamid ergänzten
Medium kultiviert worden waren, exprimiert (1). Die
anderen Ergänzungen
(d. g. EGF, Insulin und Dexamethason) hatten jeweils keine Auswirkung
oder nur eine geringe Auswirkung auf die Induktion der Expression
des Insulin-1- oder des Insulin-2-Gens. Unter Verwenden eines Anti-Insulin-Antikörpers wurde
Immunhistochemie dazu verwendet, zu bestätigen, dass eine hohe Konzentration
von Nicotinamid für
die Differenzierung von murinen, fötalen Hepatozyten in Insulin-produzierende
Zellen erforderlich war. Das Kultivieren in einem Medium, das mit
Nicotinamid ergänzt
worden war, führte
zur Erzeugung von Insulin-positiven Zellen (2; nicht
mit Nicotinamid ergänzt, 3;
mit Nicotinamid ergänzt).
Diese Ergebnisse zeigen, dass murine, fötale Hepatozyten Progenitorzellen
enthalten, die in der Lage sind, in Insulin-produzierende Zellen
zu differenzieren und dass hohe Konzentrationen von Nicotinamid
für das
Induzieren einer Differenzierung wesentlich sind.
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[Induktion der Expression von Genen, die
mit dem Phänotyp
der β-Zellen
assoziiert sind, mittels PDX-1]
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Unter
Verwenden eines durch Adenviren vermittelten Gentransfersystems
wurde PDX-1 in murine, fötale
Hepatozyten eingeschleust und die Expression verschiedener Gene
wurde 48 Stunden nach der Infektion untersucht (4).
Wenn die fötalen
Hepatozyten in dem Medium des Kultursystems für hepatische Progenitorzellen
kultiviert wurden, wurden sowohl das Insulin-1- als auch das Insulin-2-Gen
in mock-(LacZ-)infizierte, fötale Hepatozyten
(d. h. fötalen
Hepatozyten als Kontrolle) exprimiert. Jedoch erhöhte PDX-1
die Expressionsmengen der Insulingene nicht signifikant.
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Die
Glucose erfassende Vorrichtung, die hauptsächlich aus einer spezifischen
Isoform des Glucose-Transporters, GLUT2 [Thorens B, Mol. Membr.
Biol. 18: 265–273
(2001)] und der Typ IV-Hexokinase, Glucokinase (GK) [Matschinsky
FMet al., Diabetes 47: 307–315
(1998)] besteht, ist für
pankreatische β-Zellen
und Hepatozyten üblich.
GLUT2 und Typ I-Hexokinase
(HK1) wurden in den fötalen
Hepatozyten als Kontrolle exprimiert und eine Überexpression von PDX-1 hatte
keine Auswirkung auf ihre Expression (4). Unter
den verwendeten Kulturbedingungen wurde Glucokinase in den fötalen Hepatozyten
deutlich exprimiert.
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Da
sowohl KATP-Kanäle als auch VDCCs entscheidende
Moleküle
für die
Glucose-Responsibilität, die Reaktion
auf elektrische Reize und die regulierte Exozytose sind, die jeweils
den Phänotyp
pankreatischer β-Zellen
kennzeichnen [Seio S, Annu. Rev. Physiol. 61: 337–362 (1999),
Ashcroft FM et al., Prog. Biophys. Mol. Biol. 54: 87–143 (1989)],
bewerteten die vorliegenden Erfinder die Expression der Ionenkanal-Untereinheiten
(4). Der KATP-Kanal der β-Zellen umfasst
zwei verschiedene Untereinheiten: die Poren-bildende Kir6.2-Untereinheit
der nach innen gleichrichtenden K+-Kanalfamilie
und die regulatorische SUR1-Untereinheit, einen Rezeptor der Sulfonylharnstoffe,
die weitgehend bei der Behandlung von Diabetes Typ 2 verwendet werden
[Seino S, Annu. Rev. Physiol. 61: 337–362 (1999)]. Sowohl das Kir6.2-
als auch das SUR1-Gen wurden in den fötalen Hepatozyten als Kontrolle
exprimiert. Die Expression des Kir6.2-Gens wurde nicht durch PDX-1
beeinträchtigt,
diejenige des SUR1-Gens wurde jedoch signifikant durch eine Überexpression
von PDX-1 erhöht
(4). Die Expression des Gens der α1 1.3-Untereinheit,
die die Poren-bildende
Untereinheit von VDCCs des L-Typs in pankreatischen β-Zellen ist,
wurde in den fötalen
Hepatozyten als Kontrolle nachgewiesen und dessen Expression wurde
durch die Überexpression
von PDX-1 erhöht
(4). Diese Ergebnisse geben an, dass PDX-1 an der
Expression der KATP-Kanäle und der VDCCs beteiligt
sind.
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[Induktion der Expression von Genen, die
mit dem Phänotyp
von β-Zellen
assoziert sind, mittels NeuroD]
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Die
vorliegenden Erfinder schleusten NeuroD mit Hilfe des Adenovirus-Systems
in murine, fötale
Hepatozyten ein (4). Die Überexpression von NeuroD erhöhte die
Expressionsmengen der Insulingene nicht signifikant. Die Expression
des Kir6.2-Gens wurde von NeuroD nicht beeinträchtigt und diejenige des SUR1-Gens
wurde durch die Überexpression
von NeuroD signifikant erhöht
(4). Die Expression des Gens der α1 1.3-Untereinheit wurde
ebenso durch eine Überexpression
von NeuroD erhöht
(4). Diese Ergebnisse geben an, dass NeuroD an
der Expression von sowohl dem KATP-Kanalals
auch den VDCC-Genen beteiligt ist.
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Im
Hirn und neuroindokrinen Zellen und endokrinen Zellen werden sowohl
PC2 als auch PC1/3 exprimiert [Steiner DF, Curr. Opin. Chem. Biol.
2: 31–39
(1998)]. Die Expression dieser Konvertasen gibt daher die Eigenschaften
neuronaler, endokriner und neuroendokriner Zellen wieder. Die Expressionsmengen
von sowohl PC2 als auch PC1/3 waren in den Kontroll-Hepatozyten
trotzdem sehr gering und die Überexpression
von NeuroD erhöhte
die Expression des PC1/3-Gens drastisch (4).
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Nicotinamid
beugt nicht nur einem Schaden der β-Zellen infolge der Aktivierung
von Poly(ADP-Ribose)-Synthetase/-Polymerase (PARP) vor [Yamamoto
H et al., Nature 294: 284–286
(1981)], sondern induziert auch die endokrine Differenzierung in
kultivierten, humanen, fötalen,
pankreatischen Inselzellen und eine Erhöhung der Expression des Insulingens
[Otonkoski T et al., J. Clin. Invest. 92: 1459–1466 (1993)]. Die in dem vorliegenden
Beispiel gezeigten Ergebnisse zeigen an, dass eine hohe Konzentration
von Nicotinamid für
die Induktion einer Differenzierung muriner, fötaler Hepatozyten in Insulin-produzierende Zellen
entscheidend ist.
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Die
vorliegenden Erfinder versuchten, Zellen mit dem Phänotyp pankreatischer β-Zellen aus murinen, fötalen Hepatozyten,
die übermäßig viele
Progenitorzellen enthalten [Dabeva MD et al., Am. J. Pathol. 156: 2017–2031 (2000)].
Die vorliegenden Erfinder stellten fest, dass Insulin-produzierende
Zellen in einem in vitro-Kultursystem aus primitiven, hepatischen
Progenitorzellen [Suzuki A et al., Hepatology 32: 1230–1239 (2000)]
mit einer hohen Konzentration von Nicotinamid als entscheidender
Faktor hergestellt werden können. Daneben
wurde auch festgestellt, dass mehrere Gene, die mit dem Phänotyp pankreatischer β-Zellen assoziiert
sind, unter den verwendeten Bedingungen in fötalen Hepatozyten exprimiert wurden
und dass ihre Expression durch die Überexpression von PDX-1 oder
NeuroD mit Hilfe eines durch Adenviren vermittelten Gentransfersystems
induziert wurde. Diese Erkenntnisse geben an, dass murine, fötale Hepatozyten
Progenitorzellen enthalten, die in vitro in Zellen mit einem β-Zell-ähnlichen
Phänotyp
differenzieren können.
Die hepatischen Progenitorzellen können daher eine Quelle für die Erzeugung
von transplantierbaren, Insulin-produzierenden Zellen
bereitstellen.
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Der
Transkriptionsfaktor der Homeodomäne PDX-1, der bei der Entwicklung
des Pankreas benötigt wird,
reguliert die Expression von Genen, die an der Glucose-Responsibilität beteiligt
sind, sowie des Insulingens [Edlund H, Diabetes 47: 1817–1823 (1998),
Watada H et al., Diabetes 45: 1478–1488 (1996)]. Obwohl in den
mock-infizierten, fötalen
Hepatozyten jeweils Insulin, GLUT2 und Glucokinase exprimiert wurden,
erhöhte jedoch
eine Überexpression
von PDX-1 die Expression von Insulin, GLUT2 oder Glucokinase in
der vorliegenden Studie unter den verwendeten Kulturbedingungen
nicht wesentlich. Die obige Feststellung der Expression des GLUT2-Gens
in fötalen
Hepatozyten mit hohen Mengen bestätigt einen vorherigen Bericht
[Postic C et al., Am. J. Physiol. 266: E548–559 (1994)]. Während Glucokinase
vorwiegend in der adulten Leber exprimiert wird, wird Typ I-Hexokinase
in der fötalen
Leber exprimiert [Postic C et al., Am. J. Physiol. 266: E548–559 (1994)]. Obwohl
wir zeigten, dass die Expression des Glucokinase-Gens in einem Kultursystem
primitiver, hepatischer Progenitorzellen induziert wird, ist dessen
Mechanismus unbekannt.
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Der
basische Helix-Loop-Helix (bHLH) Transkriptionsfaktor NeuroD ist
bei der neuronalen Differenzierung sowie der Entwicklung des Pankreas
wichtig [Edlund H, Diabetes 47: 1817–1823 (1998)]. Da pankreatische β-Zellen und
Neuronen solche Merkmale wie Reaktion auf elektrische Reize und
regulierte Exozytose gemeinsam haben, stellten die vorliegenden
Erfinder die Hypothese auf, dass NeuroD die Expression von Genen,
die an einer solchen Funktion beteiligt sind, gut induzieren könnte. Aktuell
wurden die Expressionsmengen der SUR1-Untereinheit des KATP-Kanals und des α1 1.3-Gens
der VDCC-Untereinheit, von denen beide in Neuronen und pankreatischen β-Zellen exprimiert
werden [Miki T et al., Nat. Neurosci. 4: 507–512 (2001), Seino S et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 584–588 (1992)], in fötalen Hepatozyten
durch die Überexpression
von NeuroD erhöht.
PC2 und PC1/3 sind die hauptsächlichen
Konvertasen bei der regulierten Sekretion in neuroendokrinen Zellen
[Steiner DF, Curr. Opin. Chem. Biol. 2: 31–39 (1998)]. Wie von den vorliegenden Erfindern
festgestellt wurde, induzierte NeuroD die Expression von PC1/3,
das das Proinsulin zum Erzielen von Insulin spalten kann, erheblich,
was anzeigt, dass die Expression von NeuroD für die Verarbeitung von Proinsulin
erforderlich ist.
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