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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von isolierten Stromazellen,
die aus einer Knochenmarksprobe, welche von einem normalen, abgestimmten,
syngenetischen Spender erhalten wurde, isoliert wurden, in der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung eines Patienten, der an einer Krankheit,
einer Störung
oder einem Zustand, gekennzeichnet durch einen Knochen- oder Knorpeldefekt,
leidet, wobei der Spender syngenetisch mit dem Patienten ist und
wobei das Medikament für
die Verabreichung an den Patienten durch intravenöse Infusion
bestimmt ist und die Verwendung von isolierten Stromazellen, die
aus einer Knochenmarksprobe von einem Patienten isoliert wurden
und die unter Bedingungen, welche in einer Replikation der Stromazellen
in eine expandierte Kultur von Stromazellen resultieren, kultiviert
worden sind, in der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
eines Patienten, welcher an einer Krankheit, einer Störung oder
einem Zustand leidet, der/die durch ein mutiertes, nicht funktionierendes
oder unterexprimiertes Gen gekennzeichnet ist, welches in einem
Defekt in dem Knochen oder dem Knorpel des Patienten resultiert,
wobei das Medikament für
die Verabreichung an den Patienten durch intravenöse Infusion
bestimmt ist.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Zusätzlich zu
hämatopoetischen
Stammzellen enthält
Knochenmark "Stromazellen", die mesenchymale
Vorläuferzellen
sind (Friedenstein, A.J. et al., Exp. Hemat. 4: 267–274 (1976)),
die durch ihre Anhaftungseigenschaften gekennzeichnet sind, wenn
Knochenmarkszellen entfernt und auf Kunststoffschalen gesetzt werden.
Innerhalb von etwa vier Stunden heften sich Stromazellen an das
Kunststoff an und können
so durch Entfernen der nicht-haftenden Zellen von den Schalen isoliert werden.
Diese Knochenmarkszellen, die stark am Kunststoff haften, sind intensiv
untersucht worden (Castro-Malaspina, H. et al., Blood 56: 289–301 (1980); Piersma,
A.H. et al., Exp. Hematol. 13: 237–243 (1985); Simmons, P.J.
und Torok-Storb, B., Blood 78: 55–62 (1991); Beresford, J.N.
et al., J. Cell. Sci. 102: 341–351
(1992); Liesveld, J.L. et al., Blood 73: 1794–1800 (1989); Liesveld, J.L.
et al., Exp. Hematol. 19: 63–70
(1990); und Bennett, J.H. et al., J. Call. Sci. 99: 131–139 (1991)).
Der Ausdruck "haftende
Zellen", wie hier
verwendet, soll Stromazellen and der Ausdruck "nicht-haftende Zellen" soll hämatopoetische
Vorläuferzellen
bezeichnen.
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Es
wird angenommen, dass Stromazellen an der Bildung der Mikroumwelt
bei dem Knochenmark in vivo beteiligt sind. Wenn isoliert, sind
Stromazellen zunächst
ruhend, aber fangen schliesslich an sich zu teilen, so dass sie
in vitro kultiviert werden können.
Expandierte Anzahlen von Stromazellen können etabliert und aufrechterhalten
werden. Stromazellen sind dazu verwendet worden, Kolonien von fibroblastischen
adipocytischen und osteogenetischen Zellen herzustellen, wenn sie
unter entsprechenden Bedingungen kultiviert wurden. Wenn die haftenden
Zellen in Anwesenheit von Hydrocortison oder anderen Selektionsbedingungen
kultiviert werden, erhält
man Populationen, die mit hämatopoetischen
Vorläufern
oder osteogenetischen Zellen angereichert sind (Carter, R.F. et
al., Blood 79: 356–364
(1992) und Bienzle, D. et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA. 91: 350–354 (1994)).
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Es
gibt mehrere Beispiele für
die Verwendung von Stromazellen. Das europäische Patent
EP 0,381,490 offenbart Gentherapie
unter Verwendung von Stromazellen. Insbesondere wird ein Verfahren
zur Behandlung von Hämophilie
offenbart. Stromazellen sind verwendet worden, um fibrose Gewebe,
Knochen oder Knorpel herzustellen, wenn sie in vivo in ausgewählte Gewebe
implantiert worden waren (Ohgushi, H. et al., Acte. Orthop. Scand.
60: 334–339
(1989); Nakahara, H. et al., J. Orthop. Res. 9: 465–476 (1991);
Niedzwiedski, T. et al., Biomaterials 14: 115–121 (1993); und Wakitani,
S. et al., J. Bone & Surg.
76A: 579–592 (1994)).
In einigen Berichten wurden Stromazellen dazu verwendet, Knochen
oder Knorpel in vivo herzustellen, wenn sie subkutan mit einer porösen Keramik
(Ohgushi, H. et al., Acta Orthop. Scand. 60: 334–339 (1989)), intraperitoneal
in einer Diffusionskammer (Nakahara, H. et al., J. Orthop. Res.
9: 465–476
(1991)), perkutan in einen operativ hervorgerufenen Knochendefekt
(Niedzwiedski, T. et al., Biomaterials. 14: 115–121 (1993)) implantiert oder
in einem Collagengel transplantiert wurden, um einen operativen
Defekt in einem Gelenkknorpel zu reparieren (Wakitani, S. et al.,
J. Bone & Surg.
76A: 579–592
(1994)). Piersma A. H. et al., (Brit. J. Hematol. 54: 285–290 (1983))
offenbaren, dass Fibroblastenkolonie-bildende Zellen, die das hämatopoetischen
Stroms bilden, sich nach intravenöser Knochenmarkstransplantation
im Wirtsknochenmark niederlassen und dort verweilen. Stewart et
al. (Blood 81: 2566–2571
(1993)) beobachteten vor kurzem, dass ungewöhnlich grosse und wiederholte
Verabreichungen von Gesamt-Markzellen Langzeit-Verpflanzung von
hämatopoetischen
Vorläufern
in Mäusen
ergab, die nicht einer Knochenmarksentfernung unterzogen worden
waren. Ausserdem haben Bienzle et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
91: 350–354
(1994)) erfolgreich Langzeit-Knochenmarkskulturen
als Spenderzellen dazu verwendet, hämatopoetische Zellen in Hunden
ohne Knochenmarksentfernung dauerhaft anzusiedeln. In einigen Berichten
wurden Stromazellen entweder als Zellen verwendet, die eine Mikroumwelt
für die
Kultur von hämatopoetischen
Vorläufern
bilden (Anklesaria, PNAS USA 84: 7681–7685 (1987)), oder als Quelle
für eine
angereicherte Population von hämatopoetischen
Stammzellen (Kiefer, Blood 78(10): 2577–2582 (1991)).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist so wie in den Ansprüchen definiert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ABBILDUNG
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1 zeigt
eine schematische Darstellung der retroviralen Konstrukte pCMV-lacZ,
pCOL1-lacZ und pCOL2-lacZ. Die Kassetten der Genkonstrukte sind:
LTR-Neo-Promotor-lacZ-LTR.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Diffusionskammer.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Wie
hierin verwendet, sind "Stromazellen", "Kolonie-bildende
Fibroblasten", "Mark-Stromazellen", "haftende Zellen" und "MSCs" untereinander austauschbar
verwendet und sollen die kleine Fraktion von Zellen im Knochenmark
bezeichnen, die als Stammzell-ähnliche
Vorläufer
von Osteocyten, Chondrocyten und Adipocyten dienen kann und die über ihre
Eigenschaft, an Kunststoffschalen anzuhaften, vom Knochenmark isoliert werden
kann. Stromazellen können
von jedem Tier abgeleitet werden. In einigen Ausführungsformen
sind Stromazellen von Primaten abgeleitet, vorzugsweise Menschen.
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Wie
hierin verwendet, sollen "Erkrankungen,
Störungen
und Verfassungen, die durch einen Gendefekt gekennzeichnet sind," Erkrankungen, Störungen und
Verfassungen bezeichnen, in denen defekte Gene und/oder nicht ausreichende
Genexpression kausal mit der Krankheit oder Symptomen verknüpft ist.
Individuen, die eine von mehreren wohlbekannten Erkrankungen, Störungen und
Verfassungen, die durch einen Gendefekt gekennzeichnet sind, haben,
können
durch einen Durchschnittsfachmann identifiziert werden. Beispiele für Erkrankungen,
Störungen
und Verfassungen, die durch einen Gendefekt charakterisiert sind,
beinhalten, sind aber nicht begrenzt auf Wachstumshormondefizienz,
Diabetes, Adenindeaminase-Defizienz,
Hämophilie A
und Hämophilie
B. Die Verfahren und Mittel, um jede dieser Verfassungen zu diagnostizieren,
sind wohlbekannt.
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Wie
hierin verwendet, soll der Begriff "Erkrankung, Störung oder Verfassung, die durch
einen Knochen-, Knorpel- oder Lungendefekt gekennzeichnet sind," Krankheiten, Störungen und
Verfassungen bezeichnen, die durch eine genetische Mutation in einem
Gen, das in Knochenzellen, Zellen, die Knorpel machen, oder Lungenzellen
exprimiert wird, verursacht werden, so dass einer der Effekte einer
solchen Mutation sich durch abnormale Struktur und/oder Funktion
des Knochens, Knorpels bzw. der Lungen manifestiert.
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Wie
hierin verwendet, soll der Begriff "Erkrankung, Störung oder Verfassung, die durch
einen Defekt in der Dermis, Blutgefässen, Herz und Niere gekennzeichnet
sind," Krankheiten,
Störungen
und Verfassungen bezeichnen, die durch eine genetische Mutation
in einem Gen, das in Zellen der Dermis, Blutgefässen, Herz und Niere exprimiert
wird, verursacht werden, so dass einer der Effekte einer solchen
Mutation sich durch abnormale Struktur und/oder Funktion der Dermis,
Blutgefässe,
Herz- bzw. Niere manifestiert. Beispiele für Erkrankungen, Störungen und Verfassungen,
die durch einen Defekt in der Dermis charakterisiert sind, beinhalten,
Verbrennungen, Wundliegen und diabetische Geschwüre.
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Wie
hierin verwendet, soll "Erkrankungen,
Störungen
und Verfassungen, die durch einen Gendefekt eines Gens, das ein
sezerniertes Protein codiert, gekennzeichnet sind," Erkrankungen, Störungen und
Verfassungen bezeichnen, die gekennzeichnet sind durch einen Gendefekt,
in dem das Gen, das defekt ist oder nicht ausreichend exprimiert
wird, ein Protein codiert, das normalerweise sezerniert wird.
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Wie
hierin verwendet, soll "Erkrankungen,
Störungen
und Verfassungen, die durch vorteilhafte Proteine behandelt werden
können," Krankheiten, Störungen und
Verfassungen bezeichnen, die behandelt oder verhindert werden können durch
die Anwesenheit eines Proteins, das die Ursachen und/oder Symptome,
die die Krankheit, Störung
oder Verfassung kennzeichnen, lindert, reduziert, verhindert oder
die Linderung, Reduktion oder Verhinderung bewirkt. Erkrankungen,
Störungen
und Verfassungen, die mit Proteinen behandelt werden können, schliessen
ein Erkrankungen, Störungen
und Verfassungen, die durch einen Gendefekt gekennzeichnet sind
sowie solche, die nicht durch einen Gendefekt gekennzeichnet sind,
welche aber dennoch durch die Anwesenheit eines Proteins, dass die
Ursachen und/oder Symptome, welche die Krankheit, Störung oder
Verfassung kennzeichnen, lindert, reduziert, verhindert oder die
Linderung, Reduktion oder Verhinderung bewirkt, behandelt oder verhindert
werden können.
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Wie
hierin verwendet, sollen "immunologisch
isoliert", "immunologisch geschützt", "immunologisch neutralisiert" und "eine Weise, welche
sie physisch von dem Immunsystem des Empfängers isoliert", die Einkapselung,
Eingrenzung oder andere physische Trennung der implantierten Zelle
von dem Körper,
in welchen sie implantiert ist, so dass die Zelle nicht dem Immunsystem
des Körpers
ausgesetzt ist und nicht durch dieses eliminiert werden kann, so
dass Zellen, welche immunologisch isoliert sind, in einer Weise
verabreicht werden, dass sie physiologisch vom Immunsystem des Empfängers isoliert
sind. Beispiele von immunologischen Isolierungsmitteln beinhalten,
sind aber nicht begrenzt auf bekannte Technologien und Geräte, wie
Mikroeinkapselung, biokompatible Matritzen, Diffusionskammern, implantierbare
Kartuschen, Implantationsvorrichtung mit Membranteilen und andere
Behälter
mit Membranen. Vorzugsweise werden Zellen immunologisch isoliert durch
das Erhalten von Ihnen mit Implantationsvorrichtung.
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Wie
hierin verwendet, sind "vorteilhaftes
Protein" und "heterologes Protein" untereinander austauschbar
und bezeichnen 1) Proteine, die ein Protein kompensieren können, das
durch ein defektes Gen codiert wird und/oder nicht ausreichende
Genexpression, die kausal mit der Erkrankung oder Symptomen der
Erkrankungen, Störungen
oder Verfassungen, die durch einen Gendefekt gekennzeichnet sind,
verknüpft
sind, und 2) Proteine, deren Anwesenheit die Ursachen und/oder Symptome,
die die Erkrankungen, Störungen
und Verfassungen kennzeichnen, welche durch vorteilhafte Proteine
behandelt werden können,
lindert, reduziert, verhindert oder die Linderung, Reduktion oder
Verhinderung bewirkt.
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Wie
hierin verwendet, soll "Genkonstrukt" fremde, rekombinante
Nukleinsäuremoleküle bezeichnen, die
codierende Sequenzen beinhalten, die vorteilhafte Proteine funktional
verknüpft
mit regulatorischen Elementen, die ausreichend für die Expression der codierenden
Sequenzen in Stromazellen sind, codieren.
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Wie
hierin verwendet, soll "fremde
rekombinante Nucleinsäuremoleküle" rekombinante Nucleinsäuremoleküle bezeichnen,
die entweder nicht in Stromazellen vorhanden sind oder als Protein
nicht in ausreichenden Mengen in Stromazellen exprimiert werden,
bis diese in die Zelle eingeführt
werden durch Mittel wie, aber nicht limitiert auf, klassische Transfektion
(CaPO4 oder DEAE-Dextran), Elektroporation,
Mikroinjektion, Liposomen-vermittelter Transfer, chemisch vermittelter
Transfer, Liganden-vermittelter Transfer oder rekombinanter viraler
Vektortransfer.
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Wie
hierin verwendet, soll "heterologes
Gen" die codierende
Sequenz des Genkonstrukts bezeichnen.
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Wie
hierin verwendet, sind die Begriffe "exogenes genetisches Material" und "exogenes Gen" untereinander austauschbar
verwendet und sollen genomische DNA, cDNA, synthetische DNA und
RNA, mRNA und Antisense-DNA und -RNA, die in die Stromazellen eingeführt werden,
bezeichnen. Das exogene genetische Material kann heterolog sein
oder eine zusätzliche
Kopie oder Kopien von genetischem Material, das normalerweise in
dem Individuum oder Tier vorhanden ist. Wenn Zellen als Komponente
einer pharmazeutischen Zusammensetzung in einem Verfahren zur Behandlung
von menschlichen Erkrankungen, Verfassungen oder Störungen verwendet
werden, kann das exogene genetische Material, das zur Transformation
der Zellen verwendet wird, Proteine codieren, die als Therapeutikum
ausgewählt
wurden zur Behandlung des Individuums und/oder, um die Zellen zugänglicher
für die
Transplantation zu machen.
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Wie
hierin verwendet, soll "transfizierte
Stromazellen" Stromazellen
bezeichnen, die mit einem Genkonstrukt versehen wurden mithilfe
irgendeiner Technologie, die zur Einführung fremder Nukleinsäuremoleküle in Zellen
verwendet wird, wie beispielsweise, aber nicht begrenzt auf klassische
Transfektion (CaPO4 oder DEAE-Dextran), Elektroporation,
Mikroinjektion, Liposomen-vermittelter Transfer, chemisch vermittelter
Transfer, Liganden-vermittelter Transfer oder rekombinanter viraler
Vektor-Transfer.
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Einige
hier beschriebene Aspekte gehen aus der Entdeckung hervor, dass
einige Stromazellen, die in einen Patienten eingeführt werden,
sich zu Knochen, Knorpel und Lunge entwickeln, während andere Vorläuferzellen
bleiben, die Tochterzellen abwerfen, die sich zu Knochen, Knorpel
und Lunge entwickeln. Diese Entdeckung ermöglicht die erfolgreiche Behandlung
von Individuen, die unter Erkrankungen, Verfassungen und Störungen leiden,
die assoziiert sind mit Defekten von Knochen-, Knorpel- oder Lungenzellen,
dadurch, dass man diese Individuen entweder mit Stromazellen von
normalen passenden syngenetischen Spendern versorgt oder durch Isolierung
von Stromazellen des Patienten, deren Kultivierung und genetischer
Modifizierung, denjenigen genetischen Defekt zu korrigieren, der
für die
Erkrankungen, Verfassungen und Störungen verantwortlich ist,
die mit den Knochen-, Knorpel- oder Lungenzellendefekten assoziiert
sind. Ähnlich
wir davon ausgegangen, dass Stromazellen sich auch zu Zellen der
Dermis, von Blutgefässen,
Herz und Nieren entwickeln oder, dass sie Tochterzellen entwickeln,
die dies tun.
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Die
Entdeckung, dass isolierte, kultivierte Stromazellen Gewebe, insbesondere
Knochen-, Knorpel- und Lungengewebe, repopulieren, wenn sie in den
Blutkreislauf eines Individuums verabreicht werden, macht sie geeignet
für die
Behandlung von Individuen, die an Erkrankungen, Verfassungen und
Störungen
leiden, die mit Defekten in Knochen-, Knorpel- oder Lungenzellen
assoziiert sind. Die Entdeckung, dass einige isolierte, kultivierte
Stromazellen als Vorläuferzellen
agieren, wenn sie in den Blutkreislauf eines Individuums verabreicht
werden, die Tochterzellen produzieren, welche dann zu differenzierten
Zellen ausreifen, macht dies besonders nützlich, weil es die langfristige
und kontinuierliche Anwesenheit der gespendeten normalen oder genetisch
modifizierten Zellen erlaubt, ohne die Notwendigkeit für eine fortgesetzte
Verabreichung von Zellen. Ähnlich
ermöglicht
die Entwicklung von Stromazellen in Zellen der Dermis, von Blutgefässen, Herz
und Niere oder das Auslösen
von Tochterzellen die Behandlung der Erkrankungen durch das Beeinflussen
der Gewebe durch ähnliche
Mittel.
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Demgemäss können Stromazellen
eines passenden Spenders intravenös Individuen verabreicht werden,
die an Erkrankungen leiden, welche Knochen-, Knorpel- oder Lungenzellen
oder Dermis-, Blutgefäss-, Herz-
oder Nierenzellen involvieren, um die Knochen-, Knorpel- oder Lungenzellen
oder Dermis-, Blutgefäss-, Herz-
oder Nierenzellen des Individuums vermehren oder zu ersetzen. Stromazellen
eines passenden Spenders können
intravenös
Individuen verabreicht werden, die an einer Erkrankung leiden, die
mit defekter Genexpression in Knochen-, Knorpel- oder Lungenzellen
oder Dermis-, Blutgefäss-,
Herz- oder Nierenzellen assoziiert ist, um die Knochen-, Knorpel-
oder Lungenzellen oder Dermis-, Blutgefäss-, Herz- oder Nierenzellen des
Individuums zu ersetzen, die das normale Gen nicht exprimieren oder
unzureichend exprimieren und/oder ein mutiertes Gen exprimieren.
In Gentherapie-Protokollen können
Stromazellen auch mit heterologen Genen transfiziert werden. Gemäss solchen
Aspekten können
Stromazellen eines passenden Spenders oder Stromazellen eines Individuums
entfernt werden und genetisch verändert werden, bevor sie wieder
in das Individuum zurückgeführt werden.
Die Zellen können
genetisch so verändert
werden, dass ein Gen eingeführt
wird, dessen Expression einen therapeutischen Effekt auf das Individuum
hat. Entsprechend einigen hier beschriebenen Aspekten können Stromazellen
eines Individuums genetisch so verändert werden, dass ein defektes
Gen ersetzt wird und/oder ein Gen eingeführt wird, dessen Expression
einen therapeutischen Effekt auf das Individuum hat.
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In
einigen hier beschriebenen Aspekten der Erfindung können Individuen,
die an Erkrankungen und Störungen
leiden, die Knochen betreffen und durch einen genetischen Defekt
gekennzeichnet sind, behandelt werden durch das Ergänzen, Erweitern
und/oder Ersetzen von defekten oder unzureichenden Knochenzellen mit
Zellen, die ein normales Gen korrekt exprimieren. Die Zellen können von
den Stromazellen eines normalen passenden Spenders abgeleitet werden
oder von Stromazellen des zu behandelnden Individuums. Wenn sie von
dem zu behandelnden Individuum stammen, können die Zellen genetisch so
modifiziert werden, dass der Defekt korrigiert wird. Ein Beispiel
für eine
Erkrankung oder Störung,
die Knochen betrifft und durch einen genetischen Defekt gekennzeichnet
ist, ist Osteogenesis imperfecta. Ein weiteres Beispiel für eine Erkrankung oder
Störung,
die Knochen betrifft und durch einen genetischen Defekt gekennzeichnet
ist, ist Osteoporose. Osteoporose wird häufig als multifaktorielle Erkrankung
angesehen, zu der Umweltfaktoren wie Diät und Bewegung beitragen. Studien
der Erkrankung bei Zwillingen, Grossfamilien und grossen Populationen
zeigen jedoch, dass viele Individuen die Krankheit vorwiegend aufgrund
eines genetischen Defekts entwickeln (siehe Morrison et al., Nature
367: 284–287
(1994)). Individuen, die an Osteogenesis imperfecta leiden, können Stromazellen
eines normalen passenden Spenders verabreicht werden, welche die
Knochenzellen in dem Individuum, die ein mutiertes Collagen-Gen
haben, ersetzen. In solchen Ausführungsformen
kompensieren die normalen Zellen die defekten Zellen. In einigen
Ausführungsformen
können
die normalen Zellen auch aus den eigenen Stromazellen des Individuums
hergestellt werden, da Zellen mit einem mutierten Collagendefekt
einen Wachstumsnachteil haben, verglichen mit normalen Zellen, wenn
sie in Kultur wachsen. Wenn Stromazellen eines Individuums mit Osteogenesis
imperfecta in Kultur wachsen, werden sie daher allmählich mit
normalen Zellen angereichert werden. Diese Ausführungsform wird besonders effektiv
sein, wenn das Individuum ein Mosaik für das mutierte Collagen ist,
so dass einige seiner oder ihrer Zellen das mutierte Collagen-Gen
enthielten und andere nicht. In einer alternativen Ausführungsform
werden Stromazellen, die von einem Individuum, das an Osteogenesis
imperfecta leidet, isoliert und in die ein normales Gen für Collagen
I in die islierten Stromazellen insertiert. Die transfizierten Zellen
werden dann in das Individuum rückgeführt. Einige
wenige Individuen, die an Osteoporose leiden, haben ebenfalls Mutationen
in einem der beiden Gene für
Collagen I, und die gleichen Ausführungsformen werden die defekten
Zellen kompensieren. Bei den meisten Individuen mit Osteoporose
sind die verantwortlichen Gene noch unbekannt, aber werden wahrscheinlich
bald identifiziert. In diesen Individuen werden normale Zellen den
Defekt kompensieren. Wenn die verantwortlichen Gene identifiziert
und isoliert worden sind, wird eine alternative Ausführungsform
darin bestehen, Stromazellen von einem Individuum zu isolieren,
eine normale Kopie oder Kopien des mutierten Gens zu insertierten
worden ist/sind und die Zellen in das Individuum zurückzuführen.
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In
einigen hier beschriebenen Aspekten können Individuen, die an Erkrankungen
und Störungen
leiden, die Knorpel betreffen und durch einen genetischen Defekt
gekennzeichnet sind, behandelt werden durch das Ergänzen, Erweitern
und/oder Ersetzen von defekten Knorpelzellen mit Zellen, die ein
normales Gen korrekt exprimieren. Die Zellen können von den Stromazellen eines
normalen passenden Spenders abgeleitet werden oder von Stromazellen
des zu behandelnden Individuums. Falls sie von dem zu behandelnden
Individuum abgeleitet sind, können
die Zellen genetisch modifiziert werden, um den Defekt zu korrigieren.
Ein Beispiel für
eine Erkrankung oder Störung,
die Knorpel betrifft und durch einen Gendefekt gekennzeichnet ist,
ist Chondrodysplasie, die schweren Kleinwuchs, schwere Probleme
mit Gelenken und verwandte Probleme verursacht. Individuen, die
an Chondrodysplasie leiden, können
Stromazellen von einem normalen passenden Spender verabreicht werden,
die die Zellen ersetzen, die den Knorpel im Individuum produzieren,
die ein mutiertes Collagen-Gen haben. In solchen Ausführungsformen
werden die normalen Zellen die defekten Zellen kompensieren. In
einer alternativen Ausführungsform
können
Stromazellen von einem Individuum, das an Chondrodysplasie leidet,
isoliert werden, und ein normales Gen für Collagen II kann in die isolierten
Stromazellen insertiert werden. Die transfizierten Zellen werden
dann in das Individuum zurückgeführt. Die
Ausführungsform
mit dem Collagen II-Gen wird für
20 % bis 90 % der Individuen mit verschiedenen Varianten der schweren
Chondrodysplasie nützlich
sein. Die verbleibenden Individuen mit Chondrodysplasie haben Mutationen
in anderen Collagen-Genen (Collagen X und X1), in anderen Genen
(Fibroblasten-Wachstumsfaktorrezeptor 3) und in noch nicht identifizierten Genen.
In diesen Individuen werden normale Zellen die defekten Zellen kompensieren.
In einer alternativen Ausführungsform
können
auch Stromazellen verwendet werden, die aus einem Individuum isoliert
worden sind und in die eine normale Kopie oder Kopien des mutierten
Gens insertiert worden ist/sind. Die transfizierten Stromazellen
können
dann in das Individuum zurückgeführt werden. Ein
weiteres Beispiel einer Erkrankung oder Störung, die Knorpel betrifft,
ist Osteoarthritis. Osteoarthritis ist eine heterogene Erkrankung
sowohl in Hinsicht auf die Etiologie als auch die Manifestation.
Einige Individuen entwickeln die Degeneration des Knorpels in Gelenken,
die Osteoarthritis kennzeichnet, wegen eines Traumas oder wegen
der Spätfolgen
von Infektionen. Einige wenige Individuen entwickeln Osteoarthritis
in mehreren Gelenken wegen Mutationen in dem Gen für Collagen
II, ähnlich
den Mutationen in dem Gen, das Chondrodysplasie verursacht. Solche
Individuen können,
müssen
aber nicht Zeichen einer milden Chondrodysplasie zeigen. Die Ursache
von Osteoarthritis in anderen Individuen ist nicht bekannt, aber
Studien in Grossfamilien legen nahe, dass die Erkrankung vererbt
wird und daher von Mutationen in bislang nicht identifizierten Genen verursacht
wird. Daher werden die gleichen Ausführungsformen, die verwendbar
sind, um mutierte Gene in Individuen mit Chondrodysplasie zu kompensieren,
auch für
viele Individuen mit Osteoarthritis nützlich sein.
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In
einigen hier beschriebenen Aspekten können Individuen, die an Erkrankungen
und Störungen
leiden, welche die Lungen betreffen und durch einen genetischen
Defekt gekennzeichnet sind, behandelt werden durch das Ergänzen, Erweitern
und/oder Ersetzen von defekten Lungenzellen mit Zellen, die ein
normales Gen korrekt exprimieren. Die Zellen können von Stromazellen eines
normalen passenden Spenders oder von Stromazellen des zu behandelnden
Individuums abgeleitet werden. Falls die Zellen vom zu behandelnden
Individuum abgeleitet sind, können
sie genetisch modifiziert werden, um den Defekt zu korrigieren.
Ein Beispiel für eine
Erkrankung oder Störung,
welche die Lungen betrifft und durch einen genetischen Defekt charakterisiert ist,
ist zystische Fibrose. Ein weiteres Beispiel für eine Erkrankung oder Störung, welche
die Lungen betrifft und durch einen genetischen Defekt charakterisiert
ist, ist Defizienz von α1-Antitrypsin.
Individuen, die an zystischer Fibrose leiden, können Stromazellen verabreicht
werden von einem normalen passenden Spender, die eine normale zystische
Fibrose haben, um die Lungenzellen des Individuums mit dem mutierten
zystischen Fibrosegen zu ersetzen oder zu ergänzen. In diesen Ausführungsformen
werden die normalen Zellen die defekten Zellen kompensieren. In
einer alternativen Ausführungsform
werden Stromazellen von einem Individuum, das an zystischer Fibrose
leidet, isoliert, und ein normales zystisches Fibrosegen wird in
die isolierten Stromazellen insertiert. Die transfizierten Zellen
werden dann in das Individuum zurückgeführt.
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In
einigen Aspekten können
Individuen, die an Erkrankungen des Knochens, des Knorpels und der Lungen
leiden, sowie solche, welche an Erkrankungen der Dermis, der Blutgefässe, des
Herz und der Nieren leiden, durch isolierte Stromazellen, eine Erhöhung ihrer
Anzahl und das systematische Verabreichen der expandierten verjüngten Stromazellen
behandelt werden. Einige der verjüngten Stromazellen werden sich
zu normalen Knochen-, Knorpel-, Lungen-, Dermis-, Blutgefäss-, Herz- oder Nierenzellen
entwickeln. Normale Stromazellen expandieren schneller als defekte,
und die expandierte, verjüngte
Population wird einen grösseren
Anteil an normalen Zellen darstellen. Tabelle 1 beschreibt Medien,
die für
die Kultur von expandierten, verjüngten Kulturen von isolierten
Stromazellen verwendbar sind.
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Zusätzlich zum
Ersetzen der Zellen, welche defekt sind, mit reparierten Zellen
oder normalen Zellen von passenden Spendern wird ferner die Verwendung
zur Expression der gewünschten
Proteine, welche sezerniert werden, beschrieben. Dies heisst, dass
die Stromazellen isoliert werden können, mit einem Gen für das gewünschte Protein
versehen werden können
und in ein Individuum in dem das gewünschte Protein produziert und
eingesetzt werden oder auf eine andere Weise ein therapeutischer
Effekt erreicht werden. Dieser Aspekt betrifft eine Gentherapie,
in der therapeutische Proteine einem Individuum verabreicht werden.
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Gemäss einigen
hierin beschriebenen Aspekten werden immunologisch isolierte transfizierte
Stromazellen als Zelltherapeutika zur Behandlung von Krankheiten,
Störungen
und Verfassungen verwendet, die durch einen Gendefekt und/oder Krankheiten,
Störungen
und Verfassungen, welche durch die Proteine behandelt werden können, gekennzeichnet
sind. Insbesondere werden Genkonstrukte, welche heterologe Gene
umfassen, welche vorteilhafte Proteine kodieren, in Stromazellen
eingeführt.
Die transfizierten Stromazellen werden dann immunologisch isoliert
und in ein Individuum implantiert, welches einen Nutzen daraus ziehen
wird, wenn das Protein exprimiert wird und durch die Zelle in den
Körper
sezerniert wird.
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Immunologisch
isolierte Stromazellen sind besonders nützlich in zelltherapeutischen
Zusammensetzungen, denn zusätzlich
zu der Tatsache, dass sie geeignete Wirte für die Expression von heterologen
Genen und die Produktion von heterologen Proteinen sind, verhalten
sich Stromazellen vorteilhaft, wenn sie immunologisch isoliert sind.
Immunologisch isolierte Stromazellen weisen eine sehr hohe Lebensfähigkeit
auf, wenn sie an Stellen, die eine direkte vaskuläre Blutversorgung
ermangeln, implantiert werden. Zudem können Stromazellen leicht und
einfach erhalten werden, sie expandieren schnell in Kultur, was
sie zu einer guten Quelle für
eine angemessene Versorgung mit brauchbaren Zellen für immunologisch
isolierte Zelltherapeutika macht.
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Demgemäss können Genkonstrukte,
die Nukleotidsequenzen enthalten, die heterologe Proteine codieren,
in Stromazellen eingeführt
werden. Das heisst, die Zellen werden genetisch verändert, um
ein Gen einzuführen,
dessen Expression einen therapeutischen Effekt auf das Individuum
hat. Entsprechend einigen hier beschriebenen Aspekten können Stromazellen
eines Individuums oder eines anderen Individuums oder eines nicht-humanen
Tiers genetisch verändert
werden, um das defekte Gen zu ersetzen und/oder ein Gen einzuführen, dessen
Expression einen therapeutischen Effekt auf das Individuum hat.
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Demgemäss sind
Stromazellen geeignet, um transfizierte Zellen herzustellen, welche
immunologisch isoliert werden können
und heterologe vorteilhafte Gene exprimieren, welches Mittel zum
Korrigieren von genetischen Defekten und/oder zum Herstellen von
therapeutischen Proteinen zur Verfügung stellt. Stromazellen können mit
relativer Leichtigkeit isoliert werden und isolierte Stromazellen
können
kultiviert werden, so dass die Anzahl der verfügbaren Zellen steigt. Stromazellen
können
transfiziert werden, immunologisch isoliert werden und implantiert
werden mit einem hohen Grad an Lebensfähigkeit in Stellen, welche
eine direkte Blutversorgung ermangeln, wie subkutane Stellen. In
einigen Ausführungsformen
können
Stromazellen immortalisiert sein wie durch SV40 Virus oder Proteine
mit transformierenden Eigenschaften.
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In
einigen hier beschriebenen Aspekten können Individuen, die an einer
genetischen Erkrankung oder Störung
leiden, durch Ergänzen,
Erweitern und/oder Ersetzen des defekten oder unzureichenden Gens
dadurch behandelt werden, dass immunologisch isolierte Stromazellen
bereitgestellt werden, die Genkonstrukte enthalten, die normale
funktionierende Kopien des defizienten Gens beinhalten. Dieser Aspekt
betrifft Gentherapie, in der das Individuum mit Genen versorgt wird,
für die
sie hinsichtlich Anwesenheit und/oder Funktion defizient sind. Die
Gene, die mit dem Zelltherapeutikum bereitgestellt werden, kompensieren
das defekte Gen des Individuums. Solche Gene codieren vorzugsweise
Proteine, die sezerniert werden.
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Stromazellen
werden transfiziert und immunologisch isoliert. In einigen Ausführungsformen
sind Stromazellen transfiziert mit Genen, für die das Individuum, das behandelt
werden soll, an einer kompletten Abwesenheit einer nicht mutierten
Kopie des Gens leidet oder an einer Abwesenheit oder ungenügenden Expression
einer nicht mutierten Form des Proteins leidet. Stromazellen werden
mit einer nicht mutierten Kopie des Gens in einer exprimierbaren
Form transfiziert. Das heisst, dass das Protein, welches durch das
transfizierte Gen kodiert wird, durch die Stromazelle exprimiert
werden wird, vorzugsweise als ein sezerniertes Protein. Beispiele
von Erkrankungen, Störungen
oder Verfassungen, in welchen die defekten Gene oder die ungenügende Genexpression
kausal mit einer Erkrankung oder Symptomen verbunden ist, beinhalten,
sind aber nicht begrenzt auf Wachstumshormondefizienz, Diabetes,
Adenindeaminasedefizienz, Hämophilie
A und Hämophilie B.
Andere genetische Erkrankungen, welche unter Verwendung der erfindungsgemässen Verfahren
behandelt werden können,
schliessen ein: α1-Antitrypsindefizienz, Fabray-Krankheit, familiäre Hypercholesterolämie, Gauchers-Erkrankung,
Lesch-Nyhan-Syndrom,
Ahornsirup-Krankheit, Ornithintranscarbamylase-Defizienz, Phenylketonurie,
Sandhoff-Erkrankung, Tay-Sachs-Erkrankung und von Willebrand-Krankheit. Durch
das Einführen
normaler Gene in einer exprimierbaren Form, welche Wachstumshormon,
Insulin, Adenindeaminase oder einen geeigneten Blutgerinnungsfaktor
kodieren, können
Individuen, welche an einer Wachstumshormondefizienz, Diabetes,
Adenindeaminase-Defizienz bzw. Hämophilie
leiden, mit Mitteln zur Kompensation der genetischen Defekte und
zur Eliminierung, Minderung oder Reduzierung von einigen oder aller
Symptome, welche mit einer solchen Erkrankung verbunden sind, versorgt
werden. Die Tabellen IV und V enthalten Teillisten der Erkrankungen,
Störungen
und Verfassungen, welche unter Verwendung der vorliegenden Erfindung behandelt
werden können.
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Zusätzlich zum
Ersetzen von Genen, welche defekt sind, mit funktionierenden Genen
wird ferner die Verwendung zur Expression von gewünschten
sezernierten Proteinen, welche einen biologisch aktiven therapeutischen
oder prophylaktischen Effekt ausüben,
beschrieben. Solche Proteine werden vorzugsweise durch die Zellen
sezerniert. Das heisst, dass Stromazellen isoliert, mit einem Gen
für ein
gewünschtes
Protein versehen, immunologisch isoliert und in ein Individuum eingeführt werden
können,
in welchem das gewünschte Protein
produziert würde
und einen therapeutischen Effekt ausübt oder auf eine andere Weise
erzielt. Dieser Aspekt bezieht sich auf eine Gentherapie, in welcher
therapeutische Proteine einem Individuum verabreicht werden. Gemäss diesen
Aspekten sind die isolierten Stromazellen Vektoren für das Einbringen
therapeutischer Gene in ein Individuum als auch Wirte für solche
Gene, wenn die Zellen dem Individuum verabreicht werden.
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In
solchen Ausführungsformen
werden Stromazellen mit Genen, welche Proteine kodieren, welche
einen therapeutischen Effekt bei der Expression in einem Individuum,
welches behandelt werden soll, aufweisen, kodieren. Eher als das
therapeutische Protein direkt und bei einer Reihe von Zeitintervallen
zu verabreichen, werden Mittel zum kontinuierlichen Verabreichen
eines therapeutischen Proteins durch das Verabreichen von Zellen,
welche das Protein produzieren, bereitgestellt. Stromazellen werden
mit einem Gen, welches das Protein in einer exprimierbaren Form
kodiert, transfiziert. Das heisst, dass das Protein, welches durch
das transfizierte Gen kodiert wird, durch die Stromazellen exprimiert
wird, vorzugsweise als sezerniertes Protein. Beispiele von therapeutischen
Proteinen beinhalten, sind aber nicht begrenzt auf Adipositasfaktor
(Considine, R.V. et al., J. Clin. Invest., 1995, 95, 2986–2988; Arner,
P., N. Engl. J. Med., 1995, 333, 382; Emorine, L. et al., Trends
Pharmacol. Sci., 1994, 15, 3; Flier, J. S., Cell, 1995, 80, 15,
Lowell, B.B., et al., J. Clin. Invest., 1995, 95, 923; and Rink,
T.J. et al., Nature, 1994, 372, 406), Granulozyten-Makrophagenkolonie-stimulierender
Faktor, Granulozytenkolonie-stimulierender Faktor, Erythropoietin,
Interleukin-2 und Interleukin-1 Rezeptorantagonistprotein. Tabellen
IV und V enthalten Teillisten von Erkrankungen, Störungen oder
Verfassungen, welche unter Verwendung der vorliegenden Erfindung
behandelt werden können,
und enthält
die Namen von Proteinen, welche durch ein Genkonstrukt beliefert
werden können.
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In
allen Fällen,
in denen ein Genkonstrukt in die Stromazellen transfiziert wird,
ist das heterologe Gen funktionell mit regulatorischen Sequenzen
verknüpft,
die notwendig sind, um Expression der Gene in den Stromazellen zu
erreichen. Solche regulatorischen Sequenzen beinhalten einen Promotor
und ein Polyadenylierungssignal.
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Das
Genkonstrukt wird vorzugsweise als Expressionsvektor bereitgestellt,
der die codierende Sequenz für
ein heterologes Protein enthält,
die funktionell mit essentiellen regulatorischen Sequenzen verknüpft ist,
so dass die codierende Sequenz von der Zelle exprimiert wird, wenn
der Vektor in die Zelle transfiziert wird. Die codierende Sequenz
ist funktionell mit dem regulatorischen Element verknüpft, das
notwendig für
die Expression dieses Gens in den Zellen ist. Die Nukleotidsequenz,
die das Protein codiert, kann cDNA, genomische DNA, synthetisierte
DNA oder ein Hybrid daraus oder ein RNA-Molekül, wie beispielsweise mRNA
sein.
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Das
Genkonstrukt, das die Nukleotidsequenz beinhaltet, die das vorteilhafte
Protein codiert, funktionell verknüpft mit den regulatorischen
Elementen, kann in der Zelle verbleiben als funktionierendes cytoplasmatisches
Molekül,
funktionierendes episomales Molekül oder es kann in die chromosomale
DNA der Zelle integrieren. Exogenes genetisches Material kann in
die Zellen eingeführt
werden, wo es als separates genetisches Material in Form eines Plasmids
verbleibt. Als Alternative kann lineare DNA, die in das Chromosom
integrieren kann, in die Zelle eingeführt werden. Beim Einführen der
DNA in die Zelle können
Reagenzien hinzugefügt
werden, die die Integration der DNA in die Chromosomen fördert. DNA-Sequenzen,
die verwendbar sind, um die Integration zu fördern, können ebenfalls in dem DNA-Molekül enthalten
sein. Als Alternative kann RNA in die Zelle eingeführt werden.
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Die
regulatorischen Elemente, die für
Genexpression notwendig sind, schliessen ein: einen Promotor, ein
Initiations-Codon, ein Stopp-Codon und ein Polyadenylierungssignal.
Es ist notwendig, dass diese Elemente in den Stromazellen oder in
den Zellen, die aus den Stromazellen nach Infusion in das Individuum
entstehen, funktionsfähig
sind. Darüber
hinaus ist es notwendig, dass diese Elemente funktionell mit der
Nukleotidsequenz verknüpft
sind, die das Protein codiert, so dass die Nukleotidsequenz in den
Stromazellen exprimiert werden kann und somit das Protein produziert
werden kann. Initiations-Codons und Stopp-Codon werden allgemein
als Teil der Nukleotidsequenz, die das Protein codiert, angesehen.
Es ist jedoch notwendig, dass diese Elemente in den Stromazellen
oder in den Zellen, die aus Stromazellen entstehen, funktionsfähig sind.
In ähnlicher
Weise müssen
auch Promotoren und Polyadenylierungssignale, die verwendet werden,
in den Stromazellen oder Zellen, die aus Stromazellen entstehen,
funktionsfähig
sein. Beispiele für
verwendbare Promotoren schliessen ein, sind jedoch nicht begrenzt
auf Promotoren, die in vielen Zellen aktiv sind, wie beispielsweise der
Cytomegalievirus-Promotor,
SV40-Promotoren und retrovirale Promotoren. Andere Beispiele für verwendbare
Promotoren schliessen ein, sind aber nicht begrenzt auf gewebespezifische
Promotoren, das heisst, Promotoren, die in einigen Geweben funktionieren,
aber nicht in anderen; ausserdem Promotoren von Genen, die normalerweise
in Stromazellen exprimiert werden, mit oder ohne spezifischen oder
allgemeinen Verstärkersequenzen.
In einigen Ausführungsformen
werden Promotoren verwendet, die konstitutiv Gene in Stromazellen exprimieren,
mit oder ohne Verstärkersequenzen.
Verstärkersequenzen
werden in diesen Ausführungsformen bereitgestellt,
wenn dies geeignet oder wünschenswert
ist.
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Entsprechend
einiger Ausführungsformen
sind gewünschte
Gene für
die Transfektion in Stromazellen funktionell mit dem menschlichen
Procollagen I-Promotor,
dem menschlichen Procollagen II-Promotor und dem menschlichen Procollagen
III-Promotor verknüpft.
In einigen Ausführungsformen
sind die Gene mit relativ kurzen 5'-Fragmenten von entweder dem COL1A1-
oder dem COL2A1-Gen verknüpft,
das den Promotor zusammen mit Teilen der 5'-translatierten und/oder nicht-translatierten
Sequenzen des Gens umfasst. In einigen Ausführungsformen ist das zu transfizierende
Gen funktionell verknüpft
mit einer Sequenz, die ein 1,9 kb SphI-HindIII-Fragment vom 5'-Ende des humanen
COL1A1 enthält.
Das Fragment enthält
von –476
bp bis +1440 bp des COL1A1-Gens und umfasst deshalb den Promotor
(476 bp), Exon 1 (222 bp) und den grössten Teil des Intron 1 (1223
bp von insgesamt 1453 bp). In einigen Ausführungsformen ist das zu transfizierende Gen funktionell
verknüpft
mit einer Sequenz, die ein Fragment des 5'-Endes des menschlichen COL2A1 enthält. In einigen
Ausführungsformen
enthält
das Fragment –4,0
kb des COL2A1-Promotors und das gesamte COL2A1-Gen das eine oder
mehrere Exons und Introns nacheinander von Exon 1 bis Exon 15 und
Intron 1 bis Intron 14. Einige Konstrukte können so ausgeführt sein
wie in der ebenfalls anhängigen
US-Seriennummer 08/184,260 ,
eingereicht am 18. Januar 1994, mit dem Titel "Verfahren zur gezielten DNA-Insertion
in das Genom" gelehrt
wird, die hiermit durch Verweis aufgenommen wird.
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Beispiele
für Polyadenylierungssignale,
die verwendbar sind, um die vorliegende Erfindung auszuführen, schliessen
ein, sind aber nicht limitiert auf das menschliche Collagen I-Polyadenylierungssignal,
das menschliche Collagen II-Polyadenylierungssignal
und SV40-Polyadenylierungssignal.
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Um
das exogene genetische Material in einem Expressionsvektor zu exprimieren,
müssen
die regulatorischen Elemente funktionell mit der Nukleotidsequenz
verknüpft
sein, die das Protein codiert. Um die Proteinproduktion zu maximieren,
können
regulatorische Sequenzen ausgewählt
werden, die gut für
die Genexpression in den gewünschten
Zellen geeignet sind. Darüber
hinaus können
Codons ausgewählt
werden, die am effizientesten in der Zelle transkribiert werden.
Der Durchschnittsfachmann kann exogenes genetisches Material in
Form von Expressionsvektoren herstellen, die in den gewünschten
Zellen funktionsfähig
sind.
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Man
wird ausserdem in Erwägung
gezogen, regulatorische Elemente auszuwählen, um eine gewebsspezifische
Expression des Proteins zu ermöglichen.
So können
z. B. spezifische Promotoren zur Verfügung gestellt werden, so dass
das heterologe Gen nur in Gewebe exprimiert wird, in dem die immunologisch
isolierten Stromazellen implantiert sind.
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Das
heterologe Protein enthält
vorzugsweise eine Signalsequenz, die den Transport und die Sezernion
des heterologen Proteins in den Stromazellen leitet. Die Signalsequenz
wird im Allgemeinen weiter bearbeitet und bei der Sezernion des
reifen Proteins von der Zelle entfernt.
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Zusätzlich zur
Versorgung der Zellen mit genetischem Material, das entweder 1)
genetische Defekte in den Zellen korrigiert, 2) Proteine codiert,
die sonst nicht in ausreichenden Mengen und/oder in funktionsfähiger Verfassung
vorhanden wären,
so dass das genetische Material den genetischen Defekt des Individuums korrigiert,
und/oder 3) kodiert Proteine, welche als Therapeutika in der Behandlung
oder Prävention
eines bestimmten Krankheitszustands oder Störung oder Prävention
eines damit assoziierten bestimmten Krankheitszustands oder Störung oder
Symptomen verwendbar sind, kann genetisches Material auch in die
Stromazellen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
eingeführt
werden, um ein Mittel für
die selektive Termination solcher Zellen bereitzustellen, sofern
eine solche Termination wünschenswert
wird. Solche Mittel für die
gezielte Zerstörung
von Zellen können
in Stromazellen eingeführt
werden, die auch in anderer Weise genetisch modifiziert werden sollen,
als auch in solche, in die kein weiteres exogenes genetisches Material
eingeführt
werden soll.
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Isolierte
Stromazellen werden mit genetischem Material ausgestattet, das sie
spezifisch empfänglich für Zerstörung macht.
Zum Beispiel können
die Stromazellen mit Genen ausgestattet werden, die einen Rezeptor
codieren, auf den spezifisch mit einem cytotoxischen Agens abgezielt
werden kann. Eine expressionsfähige
Form eines Gens, das dazu verwendet werden kann, selektiv Zelltod
zu induzieren, kann in die Zellen eingeführt werden. In einem solchen
System sind Zellen, die das Protein exprimieren, das durch das Gen
codiert wird, empfänglich
für die
gezielte Abtötung
unter bestimmten Bedingungen oder in der Anwesenheit oder Abwesenheit
spezifischer Agenzien. Zum Beispiel kann eine expressionsfähige Form
eines Herpesvirus-Thymidinkinase (herpes tk)-Gens in die Zellen
eingeführt
werden und dazu verwendet werden, selektiven Zelltod zu induzieren.
Wenn das exogene genetische Material, das (herpes tk)-Gen beinhaltet,
in das Individuum eingeführt
wird, wird herpes tk produziert werden. Wenn es wünschenswert
oder notwendig ist, die implantierten Zellen zu töten, kann
dem Individuum das Medikament Gangcyclovir verabreicht werden, und
dieses Medikament wird die selektive Tötung von jeder Zelle, die herpes
tk produziert, bewirken. Auf diese Weise kann ein System bereitgestellt
werden, das die selektive Zerstörung
der implantierten Zellen erlaubt.
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Durchschnittsfachmänner können Individuen,
welche an genetischen Erkrankungen, wie die in Tabellen IV und V
aufgelisteten, leiden, einschliesslich Wachstumshormondefizienz,
Diabetes, Adenindeaminasedefizienz und Hämophilie, routinemässig unter
Verwendung von Standarddiagnostizierverfahren identifizieren.
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Stromazellen
können
durch das Entfernen von Knochenmarkszellen von einem Spender und
Platzieren der Zellen in einem sterilen Behälter mit Kunststoffoberfläche oder
einer anderen geeigneten Oberfläche, mit
der die Zellen in Kontakt kommen, gewonnen werden. Die Stromazellen
werden sich innerhalb von 30 Minuten bis ungefähr 3 Tagen an die Kunststoffoberfläche anheften.
Nach mindestens 30 Minuten, vorzugsweise ungefähr vier Stunden können die
nicht-haftenden
Zellen entfernt und verworfen werden. Die haftenden Zellen sind
Stromazellen, die sich zu Beginn nicht teilen. Nach ungefähr 2–4 Tagen
beginnen die Zellen jedoch sich zu vermehren und können mithilfe
von Standard-Zellkulturtechniken
kultiviert werden, um ihre Anzahl zu erhöhen.
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Gemäss bevorzugten
Ausführungsformen
können
Stromazellen im Medium, das mit 2–20 % fötalem Kälberserum ergänzt wurde
oder serumfreiem Medium mit oder ohne zusätzliche Ergänzungen kultiviert werden.
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Isolierte
Stromazellen können
mit wohlbekannten Techniken transfiziert werden, die für den Durchschnittsfachmann
leicht erhältlich
sind. Fremde Gene können
durch Standardverfahren, welche für die Einführung von Genkonstrukten in
Zellen verwendet werden, in Stromazellen eingeführt werden, die die Proteine
exprimieren werden, die durch die Gene codiert sind. In einigen
Ausführungsformen
werden die Zellen transfiziert durch Calciumphosphat-Präzipitationstransfektion,
DEAE-Dextran-Transfektion,
Elektroporation, Mikroinjektion, Liposomen-vermittelten Transfer,
chemisch vermittelten Transfer, Liganden-vermittelten Transfer oder Transfer
mit rekombinanten viralen Vektoren.
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In
einigen Ausführungsformen
werden rekombinante Adenoviren-Vektoren dazu verwendet, DNA mit gewünschten
Sequenzen in die Stromazelle einzuführen. In einigen Ausführungsformen
werden rekombinante Retrovirus-Vektoren dazu verwendet, DNA mit
gewünschten
Sequenzen in die Stromazelle einzuführen. In einigen Ausführungsformen
werden Standard-CaPO4-, DEAE-Dextran- oder
Lipidträger-vermittelte
Transfektionstechniken angewandt, um gewünschte DNA in sich teilende
Zellen einzufügen.
Standard-Antibiotikumresistenz-Selektionstechniken können verwendet
werden, um transfizierte Zellen zu identifizieren und zu selektionieren.
In einigen Ausführungsformen
wird die DNA direkt in die Zellen durch Mikroinjektion eingeführt. In ähnlicher
Weise können
auch wohlbekannte Elektroporations- oder Teilchenbeschuss-Techniken
dazu verwendet werden, fremde DNA in isolierte Stromazellen einzuführen. Ein
zweites Gen wird normalerweise co-transfiziert oder ist mit dem
therapeutischen Gen verknüpft.
Das zweite Gen ist häufig
ein selektionierbares Antibiotikumresistenz-Gen. Transfizierte Zellen
können
dadurch selektioniert werden, dass die Zellen in einem Antibiotikum
wachsen, das die Zellen abtötet,
die das selektionierbare Gen nicht aufnehmen. In den meisten Fällen, in
denen die zwei Gene, die nicht verknüpft sind und co-transfiziert
wurden, werden die Zellen, die die Antibiotikabehandlung überleben,
beide Gene in sich haben und werden beide von ihnen exprimieren.
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Nach
der Isolierung der Stromazellen können die Zellen bei Isolierung
oder nachdem sie kultiviert worden sind, verabreicht werden. Isolierte
Stromazellen, die bei Isolierung verabreicht werden, werden innerhalb einer
Stunde nach Isolation verabreicht. Im Allgemeinen können Stromazellen
direkt bei Isolierung verabreicht werden in Situationen, in denen
der Spender gross und der Empfänger
ein Kleinkind ist. Vorzugsweise werden Stromazellen vor der Verabreichung
kultiviert. Isolierte Stromazellen können von 1 Stunde bis zu über einem Jahr
kultiviert werden. In einigen bevorzugten Ausführungsformen werden die isolierten
Stromazellen vor der Verabreichung für einen Zeitraum kultiviert,
der ausreicht, um es ihnen zu ermöglichen sich von nicht-zyklischen
in replizierende Zellen umzuwandeln. In einigen Ausführungsformen
werden die isolierten Stromazellen für 3–30 Tage, vorzugsweise 5–14 Tage
und besonders bevorzugt 7–10
Tage kultiviert. In einigen Ausführungsformen
werden die isolierten Stromazellen für 4 Wochen bis zu einem Jahr,
vorzugsweise 6 Wochen bis 10 Monate, besonders bevorzugt 3–6 Monate
kultiviert.
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Wenn
die Zellen transfiziert werden, werden entweder 1) isolierte nicht-cyclisierende
Stromazellen zunächst
transfiziert und dann als nicht-cyclisierende Zellen verabreicht,
2) isolierte nicht-cyclisierende Stromazellen werden zuerst transfiziert,
dann für
einen Zeitraum kultiviert, der ausreicht, um von nicht-cyclisierenden zu
replizierenden Zellen zu konvertieren, und dann verabreicht, 3)
isolierte nicht-cyclisierende
Stromazellen werden zuerst für
einen Zeitraum kultiviert, der ausreicht, um sie von nicht-cyclisierenden
zu replizierenden Zellen zu konvertieren, dann transfiziert und
danach verabreicht, oder 4) isolierte nicht-cyclisierende Stromazellen
werden zunächst
für einen
Zeitraum kultiviert, der ausreicht, um von nicht-cyclisierenden zu replizierenden Zellen
zu konvertieren, dann transfiziert, dann kultiviert und dann verabreicht.
In einigen Ausführungsformen
werden Stromazellen isoliert, transfiziert und unmittelbar verabreicht.
Vorzugsweise werden Stromazellen vor Transfektion und/oder Verabreichungen
kultiviert. Isolierte Stromazellen können für 3–30 Tage, in einigen Ausführungsformen
für 5–14 Tage,
in einigen Ausführungsformen
für 7–10 Tage
vor Transfektion kultiviert werden. Transfizierte Stromazellen können für 3–30 Tage,
in einigen Ausführungsformen
für 5–14 Tage,
in einigen Ausführungsformen
für 7–10 Tage
vor Verabreichung kultiviert werden. Isolierte Stromazellen können für 3–30 Tage,
in einigen Ausführungsformen
für 5–14 Tage,
in einigen Ausführungsformen
für 7–10 Tage
vor Transfektion kultiviert werden und bei Transfektion zusätzlich für 3–30 Tage,
in einigen Ausführungsformen
für 5–14 Tage,
in einigen Ausführungsformen
für 7–10 Tage
vor Verabreichen kultiviert werden. In einigen Ausführungsformen
werden die isolierten Stromazellen für 4 Wochen bis ein Jahr, in
einigen Ausführungsformen
für 6 Wochen
bis 10 Monate, in einigen Ausführungsformen
für 3–6 Monate
vor Transfektion kultiviert. Transfizierte Stromazellen können für 4 Wochen
bis ein Jahr, in einigen Ausführungsformen
für 6 Wochen
bis 10 Monate, in einigen Ausführungsformen
für 3–6 Monate
vor Verabreichen kultiviert werden. In einigen Ausführungsformen
werden die isolierten Stromazellen für 4 Wochen bis ein Jahr, in
einigen Ausführungsformen
für 6 Wochen bis
10 Monate, in einigen Ausführungsformen
für 3–6 Monate
vor Transfektion kultiviert und bei Transfektion weitere 4 Wochen
bis ein Jahr, in einigen Ausführungsformen
für 6 Wochen
bis 10 Monate, in einigen Ausführungsformen
für 3–6 Monate
vor Verabreichung kultiviert.
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Isolierte
Stromazellen können
mit wohlbekannten Techniken transfiziert werden, die dem Durchschnittsfachmann
einfach zur Verfügung
stehen. In einigen Ausführungsformen
werden rekombinante adenovirale Vektoren dazu verwendet, DNA mit
den gewünschten
Sequenzen in die Stromazelle einzuführen. In einigen Ausführungsformen
werden Standard-CaPO4-, DEAE-Dextran- oder
Lipidträgervermittelte
Transfektionstechniken verwendet, um die gewünschte DNA in sich teilende
Zellen einzufügen.
Standard-Antibiotikaresistenz-Selektionstechniken können verwendet
werden, um transfizierte Zellen zu identifizieren und zu selektionieren.
In einigen Ausführungsformen
wird die DNA direkt in die Zellen durch Mikroinjektion eingeführt. In ähnlicher
Weise können
auch bekannte Elektroporations- oder Teilchenbeschusstechniken verwendet
werden, um fremde DNA in isolierte Stromazellen einzuführen.
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Für die Verabreichung
von Stromazellen werden die isolierten Stromazellen von den Kulturschalen entfernt,
mit Kochsalzlösung
gewaschen, zu einem Pellet zentrifugiert und in einer Glukoselösung resuspendiert,
die dem Patienten infundiert wird. In einigen Ausführungsformen
wird vor der Infusion eine Knochenmarksentfernung vorgenommen, um
im Knochen Raum für
die eingeführten
Zellen zu schaffen. Knochenmarksentfernung kann durch Röntgenbestrahlung
des zu behandelnden Individuums erreicht werden, durch die Verabreichung
von Medikamenten wie Cyclophosphamid oder durch die Kombination
von Röntgenstrahlung
und Verabreichung von Medikamenten. In einigen Ausführungsformen
wird die Knochenmarksentfernung durch Verabreichung von Radioisotopen
bewirkt, von denen bekannt ist, dass sie metastatische Knochenzellen
abtöten,
wie beispielsweise radioaktives Strontium, Samarium-135 oder Holmium-166
(siehe Applebaum, F.R. et al., 1992, Blood 80(6): 1608–1613),
die hiermit durch Verweis aufgenommen wird.
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Wenn
eine Knochenmarksentfernung dem Verabreichen von Stromazellen vorausgeht,
muss die Verabreichung von Stromazellen von der Verabreichung von
nicht-haftenden Zellen, die Blutzellenvorläufer enthalten, die notwendig
für das Überleben
sind, begleitet werden. Solche nicht-haftenden Zellen können aus
der gleichen Probe geborgen werden, die auch als Ausgangsmaterialien
für die
Isolierung von Stromazellen verwendet und aufbewahrt wurde, oder
sie können
von einer anderen Probe abgeleitet werden. In einigen bevorzugten
Ausführungsformen
werden die nicht-haftenden Zellen vom Empfänger/Patienten bereitgestellt.
Vor den Massnahmen, die die Knochenmarksentfernung hervorrufen,
wird eine Probe vom Patienten/Empfänger-Knochenmark gewonnen und
aufbewahrt. Die gesamte Probe kann verwendet werden oder die nicht-haftenden
Zellen können
isoliert und zusammen mit isolierten Stromazellen zum Verabreichen
verwendet werden. Nicht-haftende
Zellen, die im Zusammenhang mit der Verabreichung von Stromazellen
verabreicht werden, können
getrennt vor oder nach der Stromazellenverabreichung verabreicht
werden oder können
vor der Verabreichung mit isolierten Stromazellen vermischt werden.
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Knochenmarksentfernung
ist optional. In einigen Ausführungsformen
wird eine partielle, aber nicht vollständige Knochenmarksentfernung
vor Verabreichung der Stromazellen bewirkt. In einigen Ausführungsformen
werden Stromazellen ohne Knochenmarksentfernung verabreicht.
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Zwischen
107 und 1013 Zellen
pro 100 kg Körpergewicht
werden pro Infusion verabreicht. In einigen Ausführungsformen werden zwischen
ungefähr
1–5 × 106 und 1–5 × 1012 Zellen pro 100 kg Körpergewicht intravenös infundiert.
In einigen Ausführungsformen
werden zwischen ungefähr
1 × 109 und 5 × 1011 Zellen pro 100 kg Körpergewicht intravenös infundiert.
In einigen Ausführungsformen
werden 4 × 109 Zellen pro 100 kg Körpergewicht infundiert. In
einigen Ausführungsformen
werden 2 × 1011 Zellen pro 100 kg Körpergewicht infundiert.
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In
einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von Zellen vorgesehen. In einigen
Ausführungsformen
sind mehrere Verabreichungen vorgesehen. In einigen Ausführungsformen
sind mehrere Verabreichungen über
einen Zeitraum von 3–7
aufeinanderfolgenden Tagen vorgesehen. In einigen Ausführungsformen
sind 3–7
Verabreichungen über
einen Zeitraum von 3–7
aufeinanderfolgenden Tagen vorgesehen. In einigen Ausführungsformen
sind 5 Verabreichungen über
einen Zeitraum von 5 aufeinanderfolgenden Tagen vorgesehen.
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In
einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von zwischen 107 und
1013 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen. In
einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von zwischen ungefähr 1–5 × 108 und 1–5 × 1012 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen. In
einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von zwischen ungefähr 1 × 109 und 5 × 1011 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen. In
einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von 4 × 109 Zellen pro
100 kg Körpergewicht
vorgesehen. In einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von 2 × 1011 Zellen
pro 100 kg Körpergewicht
vorgesehen.
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In
einigen Ausführungsformen
sind mehrere Verabreichungen von zwischen 107 und
1013 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen. In
einigen Ausführungsformen
sind mehrere Verabreichungen von zwischen ungefähr 1–5 × 108 und
1–5 × 1012 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen. In
einigen Ausführungsformen
sind mehrere Verabreichungen zwischen ungefähr 1 × 109 und
5 × 1011 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen über einen
Zeitraum von 3–7
aufeinanderfolgenden Tagen. In einigen Ausführungsformen sind mehrere Verabreichungen
von 4 × 109 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen in einem
Zeitraum von 3–7
aufeinanderfolgenden Tagen. In einigen Ausführungsformen sind mehrere Verabreichungen
von 2 × 1011 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen über einen
Zeitraum von 3–7
aufeinanderfolgenden Tagen. In einigen Ausführungsformen sind 5 Verabreichungen
von 3–5 × 109 Zellen vorgesehen über einen Zeitraum von 5 aufeinanderfolgenden
Tagen. In einigen Ausführungsformen
sind 5 Verabreichungen von 4 × 109 Zellen vorgesehen über einen Zeitraum von 5 aufeinanderfolgenden
Tagen. In einigen Ausführungsformen
sind 5 Verabreichungen von 1–3 × 1011 Zellen vorgesehen über einen Zeitraum von 5 aufeinanderfolgenden
Tagen. In einigen Ausführungsformen
sind 5 Verabreichungen von 2 × 1011 Zellen vorgesehen über einen Zeitraum von 5 aufeinanderfolgenden
Tagen.
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Stromazellen
in Diffusionskammern werden in Benayahu, D et al. (1989) J. Cell
Physiol. 140: 1–7
und Mardon, H.J. et al. (1987) Cell Tissue Res. 250: 157–165 beschrieben.
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Nach
dem Einbringen des Genkonstrukts in die Stromazellen können die
Zellen sofort oder nachdem sie kultiviert wurden immunologisch isoliert
werden. Stromazellen können
implantiert werden, nachdem sie immunologisch isoliert sind. Stromazellen
können
durch jede Anzahl von wohlbekannten Verfahren immunologisch isoliert
werden unter Verwendung von einfach verfügbaren Ausgangsmaterialien
und/oder Vorrichtungen. Stromazellen können mikroeingekapselt werden
unter Verwendung von vielen Mikroeinkapselungsprotokollen einschliesslich
der beispielsweise in
US-Patent
4,391,909 ,
US-Patent
4,806,355 ,
US-Patent
4,942,129 und
US-Patent
5,334,640 offenbarten.
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Stromazellen
können
in Kammern mit diffundierbaren bzw. durchlässigen Membranen verabreicht werden
oder in Microbeads eingekapselt werden. In einer weiteren Ausführungsform
sind die Stromazellen in einer Hohlfaser wie sie von Amicon, Inc.
(Beverly MA) erhältlich
ist, enthalten. Diese Fasern werden beispielsweise zum Herstellen
von Kartuschen für
die Dialyse verwendet. Ein Ende kann von unter der Haut hervorgezogen
werden und seine Grösse
kann reduziert werden, wenn die Dosierungen des von den Zellen hergestellten
Proteins reduziert werden sollen. Der Oberflächenbereich der Fasern ist
sehr hoch. Zudem können
die Zellen in der Faser periodisch ausgeschwemmt werden und ersetzt
werden. Hohlfasern sind auf den Seiten 50 bis 51 von Amicon, Inc.
Publikation Nr. 323 beschrieben.
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Ähnlich ermöglicht die
Inkorporation von transfizierten Stromazellen in biokompatible Matrizes
die Sezernierung bzw. Sekretion des vorteilhaften Proteins an das
Individuum, wobei die Zellen in einem immunologisch isoliertem Zustand
bleiben. Beispiele für
biokompatible Matrizes sind beispielsweise in
US-Patent 4,902,295 und
US-Patent 4,997,443 offenbart. In
einigen Ausführungsformen
werden die transfizierten Stromazellen immunologisch isoliert durch
das Einschliessen derselben in Gewebeimplantatsystemen, die Membrananordnungen
sind. Das heisst, dass die Zellen in Containern, welche mindestens
eine poröse
Membran enthält,
aufrechterhalten werden. Die Zellen innerhalb der Membrananordnung
sind immunologisch isoliert, wobei die vorteilhaften Proteine den
Individuen durch ein Passieren durch die Membran zur Verfügung gestellt werden
können.
Implantationsvorrichtungen, welche Membrananordnungen sind, beinhalten,
sind aber nicht begrenzt auf die in
US-Patent
5,314,471 und
US-Patent
5,344,454 beschriebenen. Gemäss einer Ausführungsform
der Erfindung wird eine Implantationsvorrichtung bereitgestellt,
welche zwei Ringanordnungen umfasst. Jede Ringanordnung umfasst
eine zirkulären
Kunststoffring und eine 0,3 micron Millipore- Membran, welche den Bereich des Kreises
bedeckt. Transfizierte Stromazellen werden zwischen die beiden Ringanordnungen
angeordnet, welche am Umfang miteinander verbunden sind. Die konstruierte
Implantationsvorrichtung wird vorzugsweise subkutan implantiert.
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In
manchen bevorzugten Implanatationsvorrichtungen werden 104 bis 1011 Zellen
zur Verfügung
gestellt.
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Immunologisch
isolierte Zellen können
subkutan oder intraperitoneal implantiert werden. Alternativ können sie
in der Nähe
von Organen und Geweben, zu denen das vorteilhafte Protein vorzugsweise
geliefert wird, befestigt oder auf einer anderen Weise implantiert
werden. In bevorzugten Ausführungsformen
werden die Implantationsvorrichtungen subkutan oder intraperitoneal
implantiert.
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Die
Erfindung ist insbesondere brauchbar, um jene Erkrankungen, Störungen und
Verfassungen zu behandeln, welche relative kleine Mengen von Protein,
vorzugsweise sezerniertem Protein, benötigen. Beispiele beinhalten
Wachstumsfaktor, Adipositasfaktor und Faktor IX, welche jeweils
sehr kleine Mengen an Protein benötigen, um zu funktionieren.
Die Tabellen IV und V enthalten Teillisten von Erkrankungen, Verfassungen
und Störungen,
welche unter Verwendung der vorliegenden Erfindung behandelt werden
können.
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Es
ist bevorzugt, dass Stromazellen vor der immunologischen Isolation
kultiviert werden. Stromazellen können von einer Stunde bis über ein
Jahr kultiviert werden. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
werden die Stromazellen für
eine Zeitspanne, die ausreicht, um sie von nicht-zyklierenden zu
replizierenden Zellen umzuwandeln, kultiviert. In einigen Ausführungsformen
werden die Stromazellen für
3–30 Tage,
vorzugsweise 5–14
Tage, mehr bevorzugt 7–10
Tage, kultiviert. In einigen Ausführungsformen werden die Stromazellen
für 4 Wochen
bis ein Jahr, vorzugsweise 6 Wochen bis 10 Monate, mehr bevorzugt
3 bis 6 Monate, kultiviert.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die Zellen entweder 1) isolierte, nicht-zyklisierende Stromazellen, die zuerst
transfiziert werden und dann immunologisch isoliert werden, dann
als nicht-zyklisierende Zellen implantiert werden, 2) isolierte, nicht-zyklisierende
Stromazellen, die zuerst transfiziert werden, dann für eine Zeitdauer
kultiviert werden, die ausreicht, um sie von nicht-zyklisierenden
zu replizierenden Zellen umzuwandeln, dann immunologisch isoliert
werden und dann implantiert werden, 3) isolierte nicht-zyklisierende Stromazellen,
die zuerst für
einen Zeitraum, der ausreicht um von nicht-zyklisierenden Zellen
zu replizierenden Zellen umzuwandeln, kultiviert werden, dann transfiziert
werden, dann immunologisch isoliert werden und dann implantiert
werden, oder 4) isolierte, nicht-zyklisierende Stromazellen, die
zuerst kultiviert werden für
einen Zeitraum, der ausreicht, um von nicht-zyklisierenden zu replizierenden
Zellen umzuwandeln, dann transfiziert werden, dann kultiviert werden,
dann immunologisch isoliert werden und dann implantiert werden.
In einigen Ausführungsformen
werden die Stromazellen isoliert, transfiziert, immunologisch isoliert
und implantiert. Es wird bevorzugt, dass Stromazellen vor und nach
der Transfektion kultiviert werden. Isolierte Stromazellen können für 3 bis
30 Tage, in einigen Ausführungsformen
5 bis 14 Tage, in einigen Ausführungsformen
7 bis 10 Tage vor der Transfektion kultiviert werden. Transfizierte
Stromazellen können
für 3 bis
30 Tage, in einigen Ausführungsformen
5 bis 14 Tage, in einigen Ausführungsformen
7 bis 10 Tage vor der Verabreichung kultiviert werden. Isolierte
Stromazellen können
für 3 bis
30 Tage in einigen Ausführungsformen
5 bis 14 Tage, in einigen Ausführungsformen
7 bis 10 Tage vor der Transfektion kultiviert werden und nach der
Transfektion zusätzlich für 3 bis
30 Tage, in einigen Ausführungsformen
5 bis 14 Tage, in einigen Ausführungsformen
7 bis 10 Tage vor der Verabreichung kultiviert werden. In einigen
Ausführungsformen
werden die isolierten Stromazellen für 4 Wochen bis zu einem Jahr,
in einigen Ausführungsformen
6 Wochen bis 10 Monate, in einigen Ausführungsformen 3 bis 6 Monate
vor der Transfektion kultiviert. Transfizierte Stromazellen können für 4 Wochen
bis zu einem Jahr, in einigen Ausführungsformen 6 Wochen bis 10
Monate, in einigen Ausführungsformen
3 bis 6 Monate vor der Implantation kultiviert werden. In einigen
Ausführungsformen
werden die isolierten Stromazellen für 4 Wochen bis zu einem Jahr,
in einigen Ausführungsformen
6 Wochen bis 10 Monate, in einigen Ausführungsformen 3 bis 6 Monate
vor der Transfektion kultiviert und nach der Transfektion weiter
für vier
Wochen bis zu einem Jahr, in einigen Ausführungsformen 6 Wochen bis 10
Monate, in einigen Ausführungsformen
3 bis 6 Monate vor der Implantation kultiviert.
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Ein
weiterer hier beschriebener Aspekt betrifft das Behandeln von Patienten,
welche an einer Erkrankung, Störung
oder Verfassung leiden, die durch einen Knochen- oder Knorpeldefekt gekennzeichnet ist.
Er umfasst die Schritte des Identifizierens eines Individuums mit
einem Knochen- oder Knorpeldefekt, das Erhalten einer Knochenmarksprobe
von einem normalen, passenden, syngenetischen Spender und das Verabreichen
der Knochenmarksprobe an den Patienten mittels intravenöser Infusion.
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Wie
oben erwähnt,
kann die Knochenmarksprobe für
die Transplantation von einem passenden Spender stammen. Ein Durchschnittsfachmann
kann passende Spender unter Anwendung von Standardtechniken und
Kriterien einfach identifizieren.
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Knochenmarksproben
für Transplantation
können
von einem passenden Spender mit Standardtechniken gewonnen werden.
In einigen Ausführungsformen
wird vor der Infusion eine Knochenmarksentfernung vorgenommen, um
im Knochen Raum für
die eingeführten
Zellen zu schaffen. Knochenmarksentfernung kann durch Röntgenbestrahlung
des zu behandelnden Individuums erreicht werden, durch Verabreichung
von Medikamente wie Cyclophosphamid oder durch eine Kombination
von Röntgenbestrahlung
und Medikamentenverabreichung. In einigen Ausführungsformen wird die Knochenmarksentfernung
durch Verabreichung eines Radioisotops bewirkt, das bekannt dafür ist, metastatische
Knochenzellen zu töten,
wie beispielsweise radioaktives Strontium, Samarium-135 oder Holmium-166
(siehe Applebau, F.R. et al., 1992, Blood 80(6): 1608–1613).
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Knochenmarksentfernung
ist optional. In einigen Ausführungsformen
wird eine partielle, aber nicht komplette Knochenmarksentfernung
vor der Knochenmarkstransplantation bewirkt. In einigen Ausführungsformen
wird das Knochenmark ohne jede Knochenmarksentfernung verabreicht.
Bevorzugt wird, dass die Anzahl der Zellen, die für eine Knochenmarkstransplantation
zur Behandlung von Knochen- und Knorpelerkrankungen verwendet wird,
diejenige übersteigt,
die normalerweise für
andere Behandlungen verwendet wird. Zwischen dem 3- bis 10-fachen
der normalen Knochenmarksdosis pro 100 kg Körpergewicht wird pro Infusion
verabreicht.
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In
einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von Zellen vorgesehen. In einigen
Ausführungsformen
sind mehrere Verabreichungen vorgesehen. In einigen Ausführungsformen
sind mehrere Verabreichungen über
einen Zeitraum von 3–7
aufeinanderfolgenden Tagen vorgesehen. In einigen Ausführungsformen
sind 3–7
Verabreichungen über
einen Zeitraum von 3–7
aufeinanderfolgenden Tagen vorgesehen. In einigen Ausführungsformen
sind 5 Verabreichungen über
einen Zeitraum von 5 aufeinanderfolgenden Tagen vorgesehen.
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In
einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von zwischen 107 und
1013 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen. In
einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von zwischen ungefähr 1–5 × 108 und 1–5 × 1012 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen. In
einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von zwischen ungefähr 1 × 109 und 5 × 1011 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen. In
einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von 4 × 109 Zellen pro
100 kg Körpergewicht
vorgesehen. In einigen Ausführungsformen
ist eine einzelne Verabreichung von 2 × 1011 Zellen
pro 100 kg Körpergewicht
vorgesehen.
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In
einigen Ausführungsformen
sind mehrere Verabreichungen von zwischen 107 und
1013 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen. In
einigen Ausführungsformen
sind mehrere Verabreichungen von zwischen ungefähr 1–5 × 108 und
1–5 × 1012 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen. In
einigen Ausführungsformen
sind mehrere Verabreichungen zwischen ungefähr 1 × 109 und
5 × 1011 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen über einen
Zeitraum von 3–7
aufeinanderfolgenden Tagen. In einigen Ausführungsformen sind mehrere Verabreichungen
von 4 × 109 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen in einem
Zeitraum von 3–7
aufeinanderfolgenden Tagen. In einigen Ausführungsformen sind mehrere Verabreichungen
von 2 × 1011 Zellen pro 100 kg Körpergewicht vorgesehen über einen
Zeitraum von 3–7
aufeinanderfolgenden Tagen. In einigen Ausführungsformen sind 5 Verabreichungen
von 3–5 × 109 Zellen vorgesehen über einen Zeitraum von 5 aufeinanderfolgenden
Tagen. In einigen Ausführungsformen
sind 5 Verabreichungen von 4 × 109 Zellen vorgesehen über einen Zeitraum von 5 aufeinanderfolgenden
Tagen. In einigen Ausführungsformen
sind 5 Verabreichungen von 1–3 × 1011 Zellen vorgesehen über einen Zeitraum von 5 aufeinanderfolgenden
Tagen. In einigen Ausführungsformen
sind 5 Verabreichungen von 2 × 1011 Zellen vorgesehen über einen Zeitraum von 5 aufeinanderfolgenden
Tagen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Zellen
von einer transgenen Mauslinie, die ein menschliches Mini-Gen für Collagen
I in einer gewebsspezifischen Weise exprimiert, wurden dazu verwendet,
um zu sehen, ob mesenchymale Vorläuferzellen vom Mark, die in
Kultur expandiert wurden, nach intravenöser Infusion in bestrahlte
Mäuse als
Langzeitvorläufer von
Knochen und anderen Bindegeweben dienen kann. Das Markergen bestand
aus einem intern deletierten Mini-Gen für die menschliche Proα1(I)-Kette
des Procollagen I, das die Synthese verkürzter Proα1(I)-Ketten bewirkt (Khillan,
J.S. et al, J. Biol. Chem. 266: 23373–23379 (1991); Pereira, R.
et al., J. Clin. Invest. 91: 709–716 (1983); und Solokov, B.P.
et al., Biochemistry 32: 9242–9249
(1993)). Zellen, die das Gen exprimieren, wurden von einer Linie
von transgenen Mäusen
gewonnen, in denen die Anzahl der Kopien für das menschliche Mini-Gen
relativ zum endogenen Mausgen ungefähr 100 zu 1 betrug und das
Gleichgewichtsniveau die mRNA-Mengen
des menschlichen Mini-Gens relativ zur mRNA des endogenen Mausgens
in den meisten Geweben ungefähr
0,5:1 betrug.
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Spenderzellen
von Mark, die teilweise mit mesenchymalen Vorläufern angereichert waren, wurden nach
Standardprotokollen präpariert
(Friedenstein, A.J. et al., Exp. Hemat. 4: 267–274 (1976); Castro-Malaspina,
H. et al., Blood 56: 289–301
(1980); Piersma, A.H. et al., Exp. Hematol. 13: 237–243 (1985);
Simmons, P.J. und Torok-Storb,
B., Blood 78: 55–62
(1991); Beresford, J.N. et al., J. Cell Sci. 102: 341–351 (1992);
Liesveld, J.L. et al., Blood 73: 1794–1800 (1989); Liesveld, J.L.
et al., Exp. Hematol. 19: 63–70
(1990); und Bennett, J.H. et al., J. Cell. Sci. 99: 131–139 (1991)).
Kurz gesagt wurden die Enden der langen Knochen von transgenen Mäusen abgeschnitten
und das Mark mit einer mit α-MEM
(Sigma) mit 10 % fötalem
Kälberserum
(Atlanta Biologicals) gefüllten
Spritze unter Druck extrahiert. Ungefähr 10 Zellen mit Kern wurden
auf einer 175 cm2-Kunststoffkulturflasche
in 25 ml α-MEM
mit 10 % fötalem
Kälberserum
ausplattiert. Nach 4 Stunden wurden die nicht-haftenden Zellen verworfen,
indem das Medium ersetzt wurde. Foci, die zwei bis vier Fibroblasten-ähnliche
Zellen enthielten, erschienen in 2 bis 3 Tagen, die Foci wuchsen
zu nahezu konfluenten Kolonien in ca. 1 Woche. Die Ausbeute betrug
ungefähr
107 Zellen pro Flasche nach Trypsin-Verdauung.
Gemäss
Phasenkontrastmikroskopie waren die meisten Zellen Fibroblasten-ähnlich,
aber auch einige wenige Makrophagen und Adipocyten wurden beobachtet.
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Ungefähr 105 der kultivierten haftenden Zellen wurden
vermischt mit 6 × 105 nicht-haftenden
Zellen, die durch Inkubation von Mark von normalen Mäusen für 4 Stunden
auf 175 cm2-Flaschen unter den gleichen Bedingungen
gewonnen wurden, wie sie für
die ursprüngliche
Isolation der haftenden Zellen verwendet worden ist. Die Mischung
von ungefähr
7 × 105 Zellen in 0,2 bis 0,4 ml α-MEM und
10 % fötalem
Kälberserum wurde
in die Schwanzvene jeder Empfängermaus
injiziert.
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Acht
Wochen alte Mäuse
von der gleichen Inzucht-FVB/N-Linie wurden durch Bestrahlung mit
einem 137Cu-Bestrahlungsgerät (Atomic
Energy of Canada, Ltd.) darauf vorbereitet, Spenderzellen zu erhalten.
Die Einheit hatte eine Dosisrate von 116 cG/min mit einer parallel
entgegengesetzten Strahlenkonfiguration (engl: parallel opposed
beam configuration). Jedes Tier erhielt 9,0 Gy in zwei Abschnitten
mit einem 4-Stunden-Zwischenraum (4,5 Gy + 4,5 Gy) (O'Hara, M.D. et al.,
Exp. Hemat. 19: 878–881
(1991)). Ein bis 2 Stunden nach dem zweiten Bestrahlungsabschnitt
wurde die Mischung aus markierten haftenden Zellen und normalen nicht-haftenden
Zellen intravenös
injiziert. Bestrahlte Kontrollmäuse,
die keine Zellinfusion erhielten, starben nach 10 bis 13 Tagen an
Markversagen.
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Um
das Schicksal der Spenderzellen zu verfolgen, wurden zwei PCR-Bestimmungen
für das
menschliche COL1A1 Mini-Gen und das endogene Maus-COL1A1-Gen entwickelt.
Mit einer Zwei-Primer-Bestimmung waren die Werte für das Verhältnis von
menschlichem zum Maus-Gen linear über einen Bereich von 10–4 bis ungefähr 10+1 und betrugen deshalb ungefähr 106 bis 10–1 Spenderzellen
pro Empfängerzelle.
Mit der Drei-Primer-Bestimmung waren die Werte über einen Bereich von ungefähr 10–3 bis
10+2 linear und deshalb ungefähr 10–5 bis
1 Spenderzelle pro Empfängerzelle.
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Messungen
von bestrahlten Mäusen
nach einem Tag zeigten nur Spuren von Spenderzellen in Mark, Milz,
Knochen, Lunge oder Hirn (Tabelle 1). Geringfügig höhere Werte wurden nach sieben
Tagen gesehen. Nach 30 Tagen und 150 Tagen machten die Nachkommen
der Spenderzellen 2,0 bis 12 % der Zellen in Mark, Milz, Knochen
und Lunge aus (Tabelle 1). Nach 150 Tagen machten sie ausserdem
1,5 bis 5,0 % der Zellen im Schwertfortsatz aus, der unter dem Mikroskop
von irgendwelchem mineralisiertem oder faserigem Gewebe freipräpariert
worden war. Obwohl die Durchschnittswerte einen Rückgang zwischen
1 und 5 Monaten zu zeigen schienen, gab es keinen statistisch signifikanten
Rückgang
in den kombinierten Werten für
Mark, Milz, Knochen und Lunge zwischen diesen beiden Zeitabschnitten
(Tabelle 1). Untersuchungen von nicht-bestrahlten Mäusen zeigten
nur sehr geringe Werte von Donorzellen zu den gleichen Zeitpunkten
(< 0,0001 bis 0,05 %).
In situ PCR-Bestimmungen an Lungengewebsschnitten zeigten, dass
Nachkommen der Spenderzellen gleichmässig im Parenchym von sowohl
Alveolen als auch Bronchien verteilt waren.
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Um
zu bestätigen,
dass Nachkommen der Spenderzellen im Knorpel vorhanden waren, wurden
Chondrocyten aus Schwertfortsatz- und Gelenksknorpel durch Verdau
mit 0,5 mg/ml bakterieller Collagenase (Sigma) in DMEM bei 37 °C über Nacht
isoliert. PCR-Messungen deuteten an, dass die Nachkommen der Spenderzellen
2,5 % der isolierten Chondrocyten ausmachten.
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Um
festzustellen, ob die Spenderzellen in den Geweben, die sie bevölkern, zu
funktionsfähigen
mesenchymalen Zellen werden, wurden Gewebe von den Empfängermäusen durch
RT-PCR auf die Expression des menschlichen Mini-Gens für Collagen
I, das in den Spenderzellen enthalten ist, untersucht. In drei Mäusen, die
nach 150 Tagen untersucht wurden, wurde das Mini-Gen im Knochen
exprimiert, einem Gewebe, in dem mehr als die Hälfte des synthetisierten Proteins
Collagen I ist. Die Expression im Knochen wurde durch eine ähnliche
Untersuchung an Knochenzellen, die aus dem Femur isoliert worden
waren und für
eine Woche kultiviert wurden, bestätigt. Die Expression des Mini-Gens
für Collagen
I war in Mark, Milz und Lunge, Geweben, in denen die Syntheserate
für Collagen
I geringer ist als in Knochen, variabler. Wie erwartet, wurde das
Mini-Gen nicht im Knorpel exprimiert, einem Gewebe, in dem über die
Hälfte
des synthetisierten Proteins Collagen II ist, aber in dem keine
Synthese von Collagen I stattfindet. Das Mini-Gen für Collagen
I wurde auch nicht in Kulturen von Chondrocyten der Empfängermäuse exprimiert,
die das Markergen enthielten und die Collagen II synthetisieren,
aber nicht Collagen I.
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Frühere Berichte
haben gezeigt, dass Untersuchungen an den Zellen mit cytochemischen
Markern oder mRNAs andeuteten, dass die Zellen Collagen I, Collagen
III, Fibronectin, alkalische Phosphatase und Osteopontin synthetisieren,
aber keine Eigenschaften aufweisen, die charakteristisch für Makrophagen,
Granulocyten, T-Lymphocyten, B-Lymphocyten oder endotheliale Zellen
sind. Die Ergebnisse hier zeigen, dass die expandierten Kulturen
von haftenden Zellen nach intravenöser Injektion in bestrahlte
Mäuse mehrere
Bindegewebe effizient bevölkern.
Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Zellen als echte Vorläuferzellen
für diese
Gewebe dienen, da sie das Markergen für Collagen I in einer gewebsspezifischen
Art und Weise exprimieren und diffus in das mesenchymale Parenchym
der Lunge eingebaut werden.
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Beispiel 2
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Bedingungen für die Isolierung und Kultivierung
von MSCs
-
Bedingungen
für die
Kultivierung von MSCs, so dass sie expandieren, aber ihren Stammzell-ähnlichen Phänotyp behalten,
wurden untersucht. Tabelle 1 zeigt, dass die Ko-Kultivierung von
MSCs mit Knochenstückchen
die Zahl der Zellen, die nach einer Woche erhalten wurden, erhöht. Gleichzeitig
verringerte die Ko-Kultivierung mit Knochen das Level an alkalischer
Phosphatase (APase) in den Zellen, eine Beobachtung, die nahe legt,
dass die Zellen nicht zu Osteoblasten differenzierten. Ausserdem
gab es einen Rückgang
in den Leveln von Tartrat-resistenter saurer Phosphatase (TRAP),
eine Beobachtung, die nahe legt, dass die Zellen nicht zu Osteoklasten
differenzierten. Ähnliche
Effekte wurden mit sekundären
Kulturen der MSCs beobachtet. Die Ergebnisse deuten daher an, dass
die Ko-Kultivierung mit Knochenstücken verbesserte Bedingungen
für die
Expansion von MSCs bieten kann. Ausserdem kann das Medium von kultivierten
Knochenstücken
eine wichtige Quelle für
Cytokine und Wachstumsfaktoren für
die Expansion von MSCs in Kultur sein.
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In ähnlichen
Experimenten wurde herausgefunden, dass sekundäre Kulturen von MSCs für lange
Zeiträume
aufrechterhalten werden können.
MSCs können
in Kultur über
mehr als 4 Monate durch Trypsinisierung und Wiederausplattieren
passagiert werden. In stationären
Phase-Kulturen sind die Zellen bemerkenswert stabil. In einem Experiment
blieb eine stationäre
Kultur für über 4 Monate
lebensfähig
bei Wiederfütterung
ungefähr
einmal pro Woche. In einem weiteren Experiment blieben die Zellen überlebensfähig, als
sie durch einen Fehler für
1 Monat ohne Wiederfütterung
im Inkubator belassen wurden.
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Stabile Transfektion von MSCs
mit einem retroviralen Vektor
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Um
Virus für
die Infektion von MSCs zu erhalten, wurde der LNCZ-retrovirale Vektor
(Miller, A.D. und Rosman, G.J., Bio Techniques 7, 980–990 (1989)
so modifiziert, dass der Promotor für den Cytomegalovirus (pCMV)
die Expression des lacZ-Gens trieb (1). Der
Vektor wurde stabil in eine amphotrope Maus-Verpackungszelllinie (PA317) transfiziert.
Konstitutive Virus-produzierende Klone wurden durch G418-Selektion isoliert,
und der Überstand
dieser Klone wurde für
die Infektion von MSCs verwendet. Primärkulturen-MSCs (3 Tage alt)
wurden an drei aufeinanderfolgenden Tagen mit frischem Überstand
der produzierenden Linie mit dem höchsten Titer infiziert. Färben der
Zellen 5 Tage später
zeigte, dass ungefähr
15–20
% der Zellen typischerweise das lacZ-Gen exprimierten. Mehrere Kulturen
von infizierten Zellen wurden einer Selektion mit G418 (0,44 μg/ml aktive
Konzentration) für
5 Tage unterzogen. Die meisten der Zellen, die sich erholten, fuhren fort,
das lacZ-Gen zu exprimieren. Modifikationen des LNCZ wurden auch
konstruiert, so dass die Expression des lacZ-Gens vom Promotor des
COL1A1-Gens und vom Promotor des COL2A1-Gens (pCOL2A1) getrieben wird.
Expression des lacZ-Gens in primären
Kulturen von MSCs wurde mit beiden Konstrukten erfolgreich erzielt.
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Ersatz von Knochenzellen in
transgenen Mäusen
mit normalen MSCs
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MSCs
aus normalen Mäusen
wurden in transgene Mäuse,
die hohe Level des mutierten COL1A1-Gens (Tabellen II und III) exprimieren,
infundiert. Einen Monat nach der Infusion von normalen MSCs in die
Osteoimperfecta (OI)-Mäuse
(Tabelle II) machten Nachfahren der Spenderzellen 10 bis 45 % der
Knochenzellen in den Empfängermäusen aus,
die mit der maximal tolerierbaren Dosis von Röntgenstrahlen (700 centi-Gray
oder cGy) bestrahlt worden waren. Ähnliche Werte wurden mit Mäusen erhalten,
die mit der halben der maximal tolerierbaren Dosis von Röntgenstrahlung
(350 cGy) bestrahlt worden waren. Die Verringerung der Dosis auf
ein Viertel (175 cGy) reduzierte die Werte in vier Mäusen jedoch
auf 0 %, 5 %, 10 % und 40 %. Ähnliche
Werte erhielt man, wenn OI-transgene Mäuse mit hohen Zahlen von Gesamt-Markzellen,
von denen die MSCs nicht entfernt worden waren infundiert wurden
(Tabelle III).
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In
fünf Empfängermäusen, in
denen die Synthese von Proα1(1)-Ketten
untersucht wurde (Tabellen II und III), wurde der Ersatz der Knochenzellen
des Empfängers
durch normale Spender-MSCs begleitet durch einen Anstieg des Verhältnisses
von normalen Proα1(1)-Ketten
zu mutierten Proα1(1)-Ketten
im Knochen. Der Ersatz durch normale Zellen wurde also durch die
erwarteten Veränderungen
auf der Proteinebene begleitet.
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Beispiel 3
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Langzeit-Expression der menschlichen Gene
für hGH,
Faktor IX oder Ob in stabil transfizierten MSCs
-
MSCs
wurden aus Mäusen
isoliert und unter den Bedingungen wie in Pereira, R.F. et al, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 92: 4857–4861
(1995), das hiermit durch Verweis aufgenommen wird, beschrieben,
kultiviert. MSCs werden mit retroviralen Vektoren infiziert oder
mit nackter DNA transfiziert, um Klone zu erhalten, die die Gene
für das
menschliche Wachstumshormon (hGH), das menschliche Fettsuchtprotein
(Ob) oder das Gen für
den menschlichen Faktor IX zu exprimieren. Da bereits ein lacZ-Gen
erfolgreich mit einem retroviralen Vektor in Maus-MSCs eingeführt wurde,
werden Varianten desselben Vektors verwendet. Gleichzeitig werden MSCs
mit Elektroporation (Andreason, G.L. und Evans, G.A., (1988) BioTechniques
6: 650–660
und Toneguzzo, F. et al., (1986) Mol. Cell. Biol. 6: 703–706), Lipofectamin
und nuklearer Injektion (Mercer, W.E. et al., (1992) in Antisense
Strategies, Ann. N. Y. Acad. Sci. Biol. 660: 209–218) stabil transfiziert,
so dass auch grössere
endogene Gene verwendet werden können.
Des Weiteren werden einige der möglichen
Nachteile von Retroviren bei Verwendung einer alternativen Einführungsmethodik
vermieden.
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Standardbedingungen
für Isolierung
und Kultivierung sind: Gesamtmark wird aus den Tibiae und Femuren
von 6 bis 10 Wochen alten FVB/N-Mäusen gewonnen durch Abschneiden
der Enden von den Knochen und Auspressen des Marks mit einer Spritze,
die 1 bis 2 ml eiskaltes α-MEM
und 10 % fötales
Rinderserum (FRS) enthält.
Die vereinigten Markzellen werden durch sanftes Schütteln gleichmässig verteilt
und in einem automatischen Zähler
(Coulter, Model ZM) gezählt.
Von 5 × 106 bis 5 × 10
Zellen mit Kern werden in 25 ml α-MEM
mit 10 % FRS auf 75 cm2-Kulturflaschen ausplattiert. Nach 4
Stunden oder 3 Tagen entfernt man die nicht-haftenden Zellen durch Ersetzen des
Mediums. Die haftenden Zellen werden expandiert als primäre Kulturen
für 10
bis 12 Tage mit einer erneuten Fütterung
ungefähr
alle 4 Tage. Die Zellen werden durch Verdau mit 0,25 % Trypsin und
1 bis 5 mM EDTA für
5 Minuten bei 37 °C,
gefolgt durch sanftes Abkratzen, zurückgewonnen. Die Zeilen werden
mit α-MEM
mit 10 % FRS verdünnt
und bei einer Dichte von 3 × 104 bis 1 × 105 Zellen pro 9,5 cm2 in
6-Well-Platten ausplattiert. Unter diesen Bedingungen beträgt die Verdopplungszeit
der Zellen 19 bis 22 Stunden. Die sekundären Kulturen werden ungefähr alle
4 Tage erneut gefüttert
und durch Trypsinieren und Ausplattieren unter den gleichen Bedingungen
passagiert.
-
Herstellung von Genkonstrukten
-
Der
Retrovirus-Vektor LNCX wird als Ausgangskonstrukt verwendet. Günstige Klonierungsstellen
in dem Konstrukt werden dazu verwendet, die modifizierten Konstrukte
pRSV-lacZ, pCMV-lacZ, pCOL1-lacZ und pCOL2-lacZ (1)
anzufertigen. Der pCOL1-Promotor ist ein 1,4 kb-Fragment, das 476
bp des Promotors enthält,
das erste Exon und den grössten
Teil des ersten Introns des menschlichen COL1A1-Gens. Es wurde gezeigt,
dass der Promotor in transgenen Mäusen eine promotorlose Form
des COL2A1-Gens in einer sehr gewebsspezifischen und entwicklungsspezifischen
Weise exprimiert (Sokolov, B.P. et al., (1995) J. Biol. Chem. 270:
9622–9629
). Der COL2A1-Promotor ist ein 1 kb-Fragment des menschlichen COL2A1-Gens
(Ala-Kokko, L., et al., (1991) J. Biol. Chem. 266: 14175–14178),
der eine gewebsspezifische Expression vermittelt (Bradham, D.M.,
et al., (1994) J. Cell Physiol. 158: 61–68). Das lacZ-Gen wird durch
das hGH-Gen (Nichols Laboratories) ersetzt; das OB-Gen (Considine,
R.V., et al, (1995) J. Clin. Invest. 95: 2986–2988) oder das menschliche
Faktor IX-Gen (Genetic Therapy, Inc.).
-
Verwendung des Retrovirus-Vektors
-
Retrovirus-produzierende Zelllinien.
-
Um
produzierende Zelllinien zu etablieren, wurden amphotrope Retrovirus-verpackende Mauszellen PA317
verwendet. Die Zellen wurden bei 20%-iger Konfluenz in 100 mm-Schalen
durch die Calciumphosphat-Präzipitationsverfahren
(Promega) transfiziert unter Verwendung von 15 μg Plasmid-DNA, die durch Verdau
mit ScaI, das die pBR322-Region des Retrovirus-Vektors schneidet,
linearisiert war. Einen Tag nach der Transfektion wurde G418 (GIBCO/BRL)
in einer aktiven Konzentration von 1 mg/ml dem Medium hinzugefügt. Neomycin-resistente
Kolonien erschienen nach 7 bis 10 Tagen Selektion und wurden durch
Klonierung mit mechanischen Ringen isoliert. Die Klone wurden expandiert
und individuelle Klone wurden auf ihre Fähigkeit, lacZ zu exprimieren,
durch direkte Anfärbung
von duplizierten Wells getestet. Der Virustiter, der von den positiven Zellen
produziert wurde, wurde durch einzelne Zugabe von 50 μl des Mediums
zu HT-1080 menschlichen Tumorzellen, die in 6-Well-Mikrotiterplatten
mit 3 ml Medium pro Well und in der Anwesenheit von 4 μg/ml Polybren
auf 20 % Konfluenz angewachsen waren, gemessen. Der Titer wurde
durch Bestimmung der Zahl von HT-1080-Zellen, die sich positiv für die Expression
des lacZ-Gens anfärbten,
gemessen. Typischerweise war der Titer 1 × 105 bis
1 × 106.
-
Retrovirusinfektion von Maus-MSCs
-
Primäre Kulturen
von Maus-MSCs wurden wie oben beschrieben hergestellt. Nach 3 Tagen
wurden die nicht-haftenden Markzellen verworfen und frisches Medium
dazugegeben. Die Zellen wurden dann in Anwesenheit von 4 μg/ml Polybren
durch Zugabe % Volumens von frischem Überstand des Mediums von stabil transfizierten
produzierenden Zellen, das den höchsten
Titer von Virusproduktion aufwies, mit dem Retrovirus infiziert.
Die Infektion wurde an zwei zusätzlichen
aufeinanderfolgenden Tagen wiederholt. Die Zellen wurden dann entweder
direkt für
die lacZ-Expression gefärbt
oder in grössere
Schalen verteilt und einer Selektion mit 0,4 mg/ml G418 (aktive
Konzentration) unterworfen. Ungefähr 15 bis 20 % der primären Kulturen waren
positiv für
lacZ, und die meisten Zellen, die die G418-Selektion überlebten,
waren positiv für
lacZ.
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Lipofectamin-Transfektion
-
Primäre Kulturen
von MSCs wurden 10 Tage lang in 10 % FRS enthaltendem α-MEM wachsen
gelassen. Nach Trypsinierung und leichtem Abschaben wurden die Zellen
in 6-Well-Platten in einer Dichte von 105 Zellen
pro Well ausgesät.
Die Zellen wurden 2 Tage lang wachsen gelassen, dann 2-mal mit PBS
gewaschen und mit einem DNA-Lipofectaminkomplex inkubiert. Der DNA-Lipofectaminkomplex
wurde wie folgt hergestellt: 6 μl
Lipofectamin (GIBCO/BRL) wurden mit 1 μg LINCZ-DNA in 200 μl α-MEM gemischt,
bei Raumtemperatur für
30 Minuten inkubiert und dann zu einem Well auf einer 6-Well-Platte,
das die MSCs in 800 μl α-MEM enthielt,
hinzugefügt.
Nach 6 Stunden Inkubation bei 37 °C
wurde der DNA-Lipofectaminkomplex durch 2 ml 10 % FRS enthaltendem α-MEM ersetzt.
Die Zellen wurden für
lacZ angefärbt
oder einer G418-Selektion nach 18 Stunden Inkubation in FRS enthaltendem
Medium unterzogen. Man erhielt positive Klone, die jedoch sehr langsam
wuchsen, offensichtlich, weil die Zelldichte nach der G418-Selektion
zu niedrig war. Um diese Situation zu vermeiden, können drei
verschiedene Strategien angewandt werden: (a) Zellen werden in höheren Dichten
ausgesät;
(b) Ko-Kultivierungseinsätze
für Zellkulturen
werden früh
im Selektionsprozess über
die überlebenden
Klone platziert und frische MSCs oder Knochenstückchen (siehe Tabelle 1) werden
auf täglicher Basis
in die Einsätze
gegeben, um die notwendigen Zellfaktoren für Wachstumsstimulation zur
Verfügung
zu stellen; (c) zu einem Zeitpunkt, an dem die Selektion mit G418
viele der nicht-transfizierten Zellen getötet hat, werden die Kulturen
erneut ausgesät
mit MSCs, die mit einer Variante des Retrovirus LNCX (1)
infiziert worden waren, in dem das lacZ-Gen durch das selektierbare
Gen für
Thymidinkinase ersetzt wurde. Die stabil mit Retrovirus transfizierten
MSCs werden daher dazu verwendet, die Cytokine, Wachstumsfaktoren
und Zellinteraktionen, die für
das anfängliche
Wachstum der transfizierten MSCs während der Selektion in G418 notwendig
sind, zur Verfügung
zu stellen. Wir können
dann die Zellen, die mit dem Retrovirus infiziert sind, durch negative
Selektion mit Gangcyclovir entfernen.
-
Zufuhrverfahren
-
Nukleare Injektionen
-
Nukleare
Injektionen sind sehr effizient als Mittel zur Transfektion einiger
Zellen. Zellen wurden in 60 mm-Schalen ausplattiert, die ein 22 × 22 mm-Deckgläschen enthielten,
das mit einem Kreis markiert war, um die Region für Mikroinjektion
zu beschreiben. Zellen wurden für
5 Tage in einem Medium mit 0,1 % CS inkubiert, um einen Wachstumsstopp
vor der Mikroinjektion zu induzieren. Unter diesen Bedingungen inkorporierten
zwischen 8 und 15 % der Zellen [3H]-Thymidin
während
einer 24-ständigen
Markierung zwischen Tag 5 und 6. Mikroinjektion wurde unter Verwendung
eines Zeiss Axiovert-invertierten Mikroskops durchgeführt, das
mit einem Eppendorf-Mikroinjektor und -Mikromanipulator ausgestattet
war, unter Verwendung kommerziell erhältlicher Glaskapillaren-Femtospitzen
(Eppendorf). Alle Zellen innerhalb der beschriebenen Region des
Deckgläschens
(normalerweise 150–200)
wurden mit DNA in Konzentrationen, die von 0,01–10 μg/ml in 10 mM Trispuffer (pH
7,6) reichten, in den Kern mikroinjiziert. Die injizierten Zellen
werden expandiert und wie oben beschrieben untersucht.
-
Elektroporation
-
MSCs
werden mit 0,25 % Trypsin und 1 bis 5 mM EDTA für 5 Minuten bei Raumtemperatur
behandelt und dann durch Abschaben abgeerntet. Die Zellen werden
durch Zentrifugation bei 4000 g für 10 Minuten pelletiert und
dann zweimal durch Resuspendieren des Pellets in eiskaltem PBS (pH
7,4) gewaschen. MSCs werden auf 2 × 106 Zellen
pro 0,8 ml resuspendiert und in eine Elektroporationsküvette (0,4
cm Abstand) aliquotiert. Die Zellen werden 10 Minuten auf Eis inkubiert,
DNA wird zur Suspension hinzugegeben (5–50 μg), und die Zellen werden für zusätzliche
10 Minuten abgekühlt.
Die Zellsuspension wird dann elektroporiert unter Verwendung eines
kommerziellen Geräts
(BioRad Gene Pulser; Modell 1652076) bei einer empirisch bestimmten Feldstärke, die
den höchsten
Prozentsatz an Zellen, die die exogen hinzugefügte DNA einbehalten, ergibt.
Um die angemessene Feldstärke
für MSCs
zu ermitteln, wurden Titrationen im Bereich von 0,25–2,5 kv/cm
durchgeführt.
Die Elektroporationseffizienz wurde durch Einführen eines lacZ-Gens (LNCZ-Vektor)
und anschliessendes Färben
der Zellen 48 bis 72 Stunden nach der Elektroporation ermittelt.
-
Messungen
-
hGH
-
Expression
des hGH-Gens wurde ermittelt, indem das Medium von Zellklonen, die
in 6-Well-Mikrotiterplatten gewachsen waren, durch einen ELISA (engl:
enzyme linked immuno absorbant assay) mit einem kommerziell erhältlichen
Kit (GIBCO/BRL) gemessen wurde. Bei dieser Messung werden 0,1 ml
des 2-fach-Verdünnungspuffers
pro Well einer Mikrotiterplatte zugegeben. Nach 5 Minuten werden
0,1 ml der Testprobe hinzugefügt
und die Platte wird für
30 Minuten bei 37 °C
inkubiert. Die Wells werden 5-mal gewaschen und 0,2 ml des primären Antikörpers werden
pro Well hinzugefügt.
Die Proben werden 30 Minuten bei 37 °C inkubiert und 5-mal gewaschen.
Dann werden 0,2 ml des Substratpuffers hinzugefügt, der das O-Phenylendiaminsubstrat
enthält.
Die Proben werden 30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, und die
Reaktion wird durch Hinzufügen
von 0,1 ml 2 N Schwefelsäure
abgestoppt. Die Absorbanz der Probe wird bei 490 nm gemessen.
-
Ob-Protein
-
Zellen
werden auf die Expression des Ob-Gens mit einem Protein-Radioimmunoassay
des Zellmediums untersucht. Der primäre Antikörper für das menschliche Ob-Protein
wurde in Kaninchen erzeugt, gegen ein rekombinantes Protein, das
in einem E. coli-Expressionssystem synthetisiert und bis zur Homogenität aufgereinigt
worden war. Das menschliche Protein ist sehr homolog zu dem der
Maus, und deshalb sollten antimenschliche Antikörper mit dem Mausprotein kreuzreagieren.
Wenn sie dies nicht tun, wird die kurze Maus-cDNA (619 nt) in E.
coli exprimiert, das Protein aufgereinigt und Antikörper hergestellt.
Als Alternative werden synthetische Peptide von der Maussequenz
gekauft und diese werden zur Herstellung der Antikörper verwendet. Für die Messung
wurde rekombinantes menschliches Ob-Protein mit 125Iod
durch das Bolton-Hunter-Verfahren, gefolgt durch Gelfiltrationsaufreinigung
mit Sephadex G-25, radioaktiv markiert. Die spezifische Aktivität, die erhalten
wurde, betrug 30 μCi/μg. Messproben
(0,2 ml) wurden mit primärem
Antiserum (1:2000-Verdünnung)
in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung mit 0,1 % Triton X-100
für 16
Stunden bei 4 °C
in einem Gesamtvolumen von 0,4 ml präinkubiert. 125I-Ob-Protein
(30000 cpm in 100 μl tragend)
wurde dann hinzugefügt und
die Inkubation für
weitere 24 Stunden fortgeführt.
Das gebundene Ob-Protein (12±1
%; nicht-spezifische Bindung 1,4±0,1 %) wurde durch Zusetzen
von 0,1 ml Schaf-Anti-Kaninchen-IgG-Serum (Antibodies, Inc., Davis,
CA), 0,1 ml normalem Kaninchenserum (GIBCO/BRL, Gaithersburg, MD)
und 0,1 ml 10%-igem Polyethylenglycol immunpräzipitiert. Die Reaktionsgefässe wurden
15 Minuten zentrifugiert (2200 Upm) und die nicht-gebundene Markierung
abgeschüttet
und das Pellet in einem Packard 5000 Gamma-Zähler (Downers Grove, IL) gezählt. Die
Konzentration des Ob-Proteins in nicht bekannten Proben wurde unter
Anwendung von Rodbard's
ungewichteter Vier-Parameter-Funktion berechnet. Die Detektionsgrenze
für diese
Messung ist 0,39 ng/ml. Die Varianz innerhalb einer Messung beträgt 11,6
% bei 12 ng/ml mit einer Varianz zwischen den Messungen von 20,8
% bei 13,1 ng/ml.
-
Menschlicher Faktor IX
-
Die
Expression des Gens für
Faktor IX wird mit einem kommerziell erhältlichen ELISA (American Bioproducts
Company) unter Bedingungen gemessen werden, die denen ähnlich sind,
die auch für
den hGH-Assay (oben) verwendet wurden. Wie durch Smith et al. (74)
berichtet, reichte die Standardkurve von 1–50 ng/ml–1,
und die Sensitivitätsgrenze
war 1 ng/ml–1.
Der Test zeigte keine Kreuzreaktion mit Faktor IX der Maus.
-
Beispiel 4
-
Anhaltende Expression der drei Gene in
physiologisch wichtigen Mengen durch systemische Infusion von stabil
transfizierten MSCs in Mäusen
-
Experimente
mit den OI-transgenen Mäusen
(Tabellen II und III) zeigten, dass kultivierte MSCs nach systemischer
Infusion als Stammzell-ähnliche
Vorläufer
von Knochen, Knorpel und anderen mesenchymalen Geweben dienen können. MSCs,
die hGH, das Ob-Protein oder Faktor IX exprimieren, werden deshalb
in bestrahlte und nicht-bestrahlte Mäuse infundiert, um die anhaltende
Expression der Gene in vivo zu evaluieren.
-
Infusion von MSCs
-
Zunächst werden
MSCs unter Bedingungen, wie in Tabelle II beschrieben, in Mäuse infundiert
(3 Wochen alte Mäuse:
300 oder 700 Gray-Bestrahlung; intraperitoneale Injektion; 1 × 106 MSCs; und 2 × 108 Gesamt-Markzellen).
Zusätzlich
wird die intravenöse
Infusion mit der intraperitonealen verglichen; und geringere Level
von Röntgenstrahlung
werden angewandt. Ausserdem werden Zellen durch Kaiserschnitt in
Embryos infundiert. In vorläufigen
Versuchen wurden 50 μl
von 5 × 104 ES injiziert in das Amnion von sieben 13
Tage alten Embryos; 6 von 7 wurden als lebensfähige Jungtiere geboren. Die
intrauterine Injektion von MSCs ist daher möglich.
-
Wachstumskurven
-
Effektive
in-vivo-Expression von hGH sollte die Wachstumsrate von Mäusen erhöhen und
die Expression des Ob-Proteins sollte Hungern induzieren. Daher
werden Gewicht und Grösse
der behandelten Mäuse und
Kontroll-Wurfgeschwistern überwacht.
-
Messungen der Genexpression
-
Blut
wird aus dem retro-orbitalen Plexus der Mäuse nach 1 Woche, 1 Monat,
3 Monaten, 5 Monaten, 10 Monaten und 20 Monaten nach der Infusion
der MSCs gewonnen. hGH und Faktor IX werden mit ELISA gemessen,
und das Ob-Protein wird mit einem Radioimmunassay gemessen. Falls
ein messbarer Anstieg von menschlichem Faktor IX mit ELISA erzielt
wird, wird zusätzlich
das in Smith, T.A.G., et al., (1993) Nature Genet. 5: 397–402, das
hiermit durch Verweis aufgenommen wird, beschriebene Verfahren verwendet,
um biologisch aktiven menschlichen Faktor IX zu messen. Bei diesem
Verfahren wurde menschlicher Faktor IX zunächst in einem Mikrotiter-Well
mit dem monoklonalen Antikörper
BGIX1 eingefangen und dann mit Faktor X1a aktiviert. Der aktive
Faktor IX in Kombination mit Faktor VIII konvertierte Faktor X zu
Xa. Faktor Xa spaltete ein chromogenes Substrat S2765, das ein gelbes
Produkt ergab. BGIX1-beschichtete Mikrotiterplatten und Faktor VIII
wurden von Elcatech, Inc. (Winston-Salem, NC) gekauft. Faktor X1a
wurde von Enzyme Research Labs, Inc. (South Bend, IN) gekauft. Faktor
X, Phospholipidlösung,
S2765 und der Thrombin-Inhibitor 1-2581 wurden von Kabi Pharmacia
Hepar, Inc. (Franklin, OH) gekauft. Vier Puffer wurden hergestellt:
A: 50 mM Tris, 150 mM NaCl, 1 % BSA, pH 7,5; B: 150 mM Tris, 5 mM
CaCl2, 10 mg/ml–1 Gelatine,
pH 7,6; C: 50 mM Tris, 10 mM CaCl2, pH 7,5;
D: 50 mM Tris, 150 mM NaCl, pH 8,4. Der Faktor VIII/X-Reaktionsmix
wurde frisch hergestellt durch Mischen von gleichen Mengen der folgenden
Vorratslösungen:
Faktor VIII: 5 U ml–1 in Puffer A; Faktor X:
1 U ml–1 in
Puffern; 1-2581: 34 μg/ml–1 in
Puffer A; CaCl2: 25 mM in Wasser; sowie Phospholipid. Plasmaproben
wurden in Puffer A verdünnt,
und 100 μl
wurden in jedes Mikrotiter-Well gefüllt. Die Platte wurde 90 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert und dann fünfmal mit Puffer B gewaschen.
100 μl von
Faktor XIa (2 μg/ml–1 in
Puffer C) wurden zu jedem Well hinzugefügt. Nach 30 Minuten bei 37 °C wurden
100 μl von
S2765 (0,5 mM in Puffer D) zu jedem Well hinzugefügt, und
die Platte wurde 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, bevor
die Reaktion durch Zugabe von Essigsäure bis zu einer Endkonzentration
von 10 % abgestoppt wurde. Absorptionen bei 405 nm wurden mit einem
BioRad Mikrotiterplatten-Leser bestimmt. Die Standardkurve, hergestellt
mit Verdünnungen
von normalem menschlichem vereinigtem Plasma, war linear von 3–25 ng/ml.
Die Messung zeigte keine Kreuzreaktion mit Mausfaktor IX. Faktor
IX-Levels von 250 ng/ml oder 5 % der Normalwerte werden allgemein
als therapeutisch angesehen und 100 bis 150 ng/ml werden als vorteilhaft betrachtet.
-
Beispiel 5
-
Anhaltende Expression der Gene auf physiologisch
wichtigen Niveaus durch das Platzieren der MSCs in subkutane Diffusionskammern.
-
Zellen,
die in subkutane Diffusionskammern implantiert sind, haben zumindest
zwei verschiedene Vorteile für
die Therapie von Patienten: (a) Immunantworten werden umgangen;
und (b) wenn sie in Kapseln in Mäuse
implantiert werden, (Benayahu, D., et al (1989) J. Cell Physiol.
140, 1–7,
in Ratten (Mardon, H.J., et al. (1987) Cell Tissue Res. 250, 157–165), oder
Kaninchen (Friedenstein, A.J., et al. (1987) Cell Tissue Kinet.
20, 263–272, überleben
sie für
mindestens sechs Wochen (Wakitani, S., et al. (1994) J. Bone and
J.T. Surgery 76A, 579–592),
offensichtlich, weil sie als Knochen, fibröses Gewebe oder Knorpel, der
keine Vaskularisierung benötigt,
fortbestehen (Benayahu, D., et al. (1989) Supra, Mardon, H.J., et
al. (1987) Supra, Owen, M. and Friedenstein, A.J. (1988) In: Cell
and Moleclular Biology of Invertebrate Hard Tissues, Wiley Chicester,
CIBA Foundation Symposium, 136, 42–60, A.J., et al. (1987) Supra.
-
Vorbereitung der Kammern
-
Diffusionskammern
werden mit kommerziell erhältlichen
Bestandteilen bestückt
(Millipore Corp.) und wie in vorhergehenden Berichten verwendet
(Benayahu, D., et al. (1989) Supra, Mardon H.J. et al. (1987) Supra.
Kurzgefasst, werden Membranfilter mit einer Porengrösse von
0,3 μm mit
Acryloidkleber auf eine Seite von jeder der beiden Kunststoffringe
geklebt. Die beiden Ringe werden dann zusammengeklebt, um eine Kammer zu
bilden, wobei die Abmessungen 9 mm Innendurchmesser und 2 mm Dicke
mit einem Volumen von etwa 127 mm3 sind.
Von 104 bis 107 MSCs
werden in den Kammern durch ein Loch in einem Ring inokuliert und
das Loch wird mit einem kegelförmigen
Kunststoffpfropfen, der mit Kleber beschichtet ist, versiegelt.
Die Kammern werden in Mäuse
entweder auf dem Rücken
subkutan oder unter Anästhesie
intraperitoneal implantiert. Anfangs werden eine oder mehrere Kammern
in frisch entwöhnte
Mäuse (3
Wochen) eingeführt.
Anschliessend werden die Kammern in eine Wochen alte Mäuse eingebracht.
Für die
Experimente mit den eine Woche alten Mäusen werden kleinere Kammern
von Scheiben (5 mm, I.D.), die aus Kunststoffspitzen von Mikropipetten
herausgeschnitten wurden, hergestellt.
-
Untersuchungen
-
Blut
wird aus dem retroorbitalen Plexus eine Woche, einen Monat, 3 Monate,
5 Monate, 10 Monate und 20 Monate nach der Implantation der Kammern
erhalten. Das Plasma wird auf hGH, Ob Protein und Faktor IX, wie
vorstehend beschrieben, untersucht.
-
Beispiel 6
-
Bezugnehmend
auf 2 kann die Diffusionskammer (1) eine
Kammertrommel (3) mit zwei Enden, einem ersten Ende (5)
und einem zweiten Ende (7) aufweisen. Die Trommel kann
einen oder mehrere Ringe, welche mit nicht-giftigen Mitteln aneinander
befestigt sind, umfassen. Die Kammer ist an jedem Ende mit einem Filter,
einem ersten Filter (9) und einem zweiten Filter (11)
ausgerüstet.
Die Filter sind für
Faktoren porös,
wie die Faktoren, die zwischen der Kammer und dem Säugetier
passieren können.
Die Filterporengrösse
kann etwa 0,25 μm
oder kleiner, vorzugsweise etwa 0,1 μm, sein. Die Filter können aus
Kunststoff, Teflon, Polyester oder jeglichem inerten Material, welches
stark, flexibel und fähig
chemikalischen Behandlungen zu widerstehen ist, hergestellt sein.
Die Filter können
in ihrer Position mit Gummidichtringen befestigt sein, die auch
eine festere Versiegelung bewirken können. Optional kann der Trommelteil
der Kammer eine Öffnung
(13) aufweisen, welche von einem Deckel verschlossen sein
kann (nicht gezeigt). Der Deckel kann vom Typus des Aufschraubens
sein aus selbst versiegelndem Gummi und kann für die Öffnung passend gemacht sein.
Das Einbringen der Zellen in die Kammerinhalte kann daher durch
den Eintritt in die Öffnung
durch das Entfernen des Deckels und das Einführen der Zellen unter Verwendung
einer gewöhnlichen
Nadel und Spritze durchgeführt werden.
Die Kammer kann aus jedem Stoff wie und nicht beschränkt auf
Kunststoff, Teflon, Lucite bzw. Plexiglas, Titan oder jeglichem
inerten Material, welches ungiftig für und gut toleriert von Säugetieren
ist. Zusätzlich sollte
die Kammer in der Lage sein, Sterilisation zu überleben.
-
Die
Kammer kann durch folgende nicht-limitierende Weisen implantiert
werden: Beispielsweise subkutan oder intraperitoneal. Die Kammer
kann nach etwa 24 bis etwa 30 Stunden nach der Implantation entfernt werden.
Alternativ kann eine wiederbefüllbare
Kammer verwendet werden, so dass die Kammer für Behandlungen wiederverwendet
werden kann und nach den Behandlungen gelehrt wird. Tabelle I: Bedingungen für das Wachstum
von primären
und sekundären
Kulturen von MSCs
MSCs | Kultivierungsbedingungen | Zellen
pro Well X105 | APasea (mmol min/mg) | TRAPa (mmol min/mg) |
primär | Standarda | 2,0 | 426 | 144 |
ko-kultiviertb | 6,41 | 22,3 | 102 |
ko-kultiviertc | 6,94 | 42,0 | 105 |
(Matrigel) | | | |
sekundärd | Standard | 1,33 | 2052 | 75 |
ko-kultiviert | 7,40 | 362 | 60,6 |
ko-kultiviert | 5,08 | 506 | 59,2 |
(Matrigel) | | | |
- a Gesamt-Markzellen
(20 × 106) von 6 Wochen alten Mäusen wurden in individuelle
9,5 cm2-Wells in 2 ml 10%igem FCS und α-MEM kultiviert.
Nicht-haftende Zellen
wurden am Tag 3 entfernt und die Inkubation in frischem Medium bis
Tag 7 fortgesetzt. APase und TRAP wurden wie in Referenz 55 beschrieben
gemessen.
- b Ko-kultiviert mit Knochenstücken (zur
Hälfte
Femur und zur Hälfte
Tibia) in Zellkultureinsätzen
(23 mm; 3 μm Porengrösse; Becton
Dickinson).
- c Ebenso wie b,
mit Einsätzen,
die mit Matrigel beschichtet waren.
- d Primärkulturen wurden am Tag 10
mit 0,25 % Trypsin und 1 mM EDTA 5 Minuten in 37 °C abgelöst, gefolgt durch
sanftes Abkratzen. Zellen aus einem Well (2 × 105)
wurden 1:4 verdünnt
und in 9,5 cm2-Wells 7 Tage kultiviert mit
Mediumwechsel an Tag 3 und Tag 6.
- e APase (20, 54)- und TRAP (55)-Aktivitäten sind
angegeben in mg pro Gesamtprotein.
Tabelle II: Experimente mit (a) transgenen
Mäusen
als Empfängern;
(b) normalen MSCs als Spenderzellen; und (c) abnehmender Röntgenstrahlen-Dosis Empfänger-Mäuse | Röntgen-Strahlung | Spenderzellena | Knochenersatz nach 1 Monat(%) | Rückgang
in mutierten Proα1(1)-Ketten |
(cG) | MSCs | Gesamt-Mark |
transgen
(3 Wochen alt) | 700 | 0,7 × 106 (N)a | 15 × 106 (TG)ab | 10
bis 45 % (n = 3) | 26
bis 73 % (n = 3) |
transgen
(3 Wochen alt) | 350 | 1,2 × 106 (N) | 2 × 106 (TG) | 28
bis 60 % (n = 4) | |
transgen
(3 Wochen alt) | 175 | 1,2 × 106 (N) | 2 × 106 (TG) | 0
bis 40 % (n = 4) | |
- a (N): normal;
(TG): transgen
- b MSCs vor Infusion aus Gesamt-Markzellen
durch Inkubation auf Kunststoff-Kulturschalen
für 4 Stunden
bei 37 °C
entfernt.
Tabelle III: Experimente mit (a) transgenen
Mäusen
als Empfängern;
(b) 10-fachem Anstieg
in Gesamt-Knochenmarkszellen als Spenderzellen; und (c) abnehmender
Röntgenstrahlendosis Empfänger-Mäuse | Röntgen-Strahlung | Spenderzellena | Knochenersatz nach 1 Monat (%) | Rückgang
in mutierten Proα1(1)-Ketten |
(cG) | MSCs | Gesamt-Mark |
transgen
(3 Wochen alt) | 700 | | 5 × 106 (N) | 20
bis 38 % (n = 3) | |
transgen
(3 Wochen alt) | 350 | 16 × 106 (N) (n = 3) | 50
bis 78 % (n = 3) | 21
bis 24 % (n = 2) |
transgen
(3 Wochen alt) | 350 | 5 × 106 (N) | 22
bis 45 % (n = 4) | |
- a (N): Gesamt-Mark
von normalen Mäusen
ohne Behandlung, um MSCs zu entfernen.
-
-