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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Gentechnik ist ein leistungsfähiger
Ansatz zur Manipulation von Proteinen. Jedoch sind genetische Methoden
durch die Verwendung von nur natürlich
codierten Aminosäuren
beschränkt. Überdies
sind cytotoxische Proteine durch Expression und Isolierung aus einer
lebenden Quelle schwer zu gewinnen, weil die Expression des toxischen
Proteins den Tod des Wirts zur Folge haben kann.
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In
gewissem Umfang wurden Vorschriften entwickelt, um diese Probleme
zu umgehen, beispielsweise die chemische Gesamtsynthese (Kent, S.B.
(1988) Ann. Rev. Biochem. 57: 957–989), die Verwendung von misacylierten
tRNAs (Noren, et al., (1989) Science 244: 182–188) und halb-synthetische Techniken
(Review von Offord, R. (1987) Protein Eng. 1: 151–157; Roy,
et al. (1994) Methods in Enzymol. 231: 194–215; Wallace, C.J. (1993)
FASEB 7: 505–515).
Jedoch sind all diese Verfahren entweder durch die Größe des Fragmentes
beschränkt,
das erzeugt werden kann, oder durch die niedrige Reaktionsausbeute.
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Es
wäre deswegen
wünschenswert,
eine halb-synthetische Technik mit hoher Ausbeute zu entwickeln,
um eine in vitro-Fusion eines synthetischen Proteins oder Peptid-Fragmentes
an ein exprimiertes Protein ohne Einschränkung bezüglich der Größe der fusionierten
Fragmente zu ermöglichen.
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Desgleichen
wäre es,
um cytotoxische Proteine zu erzeugen, wünschenswert, ein Verfahren zum
Fusionieren eines synthetischen Fragments in vivo an ein inaktives
exprimiertes Protein zu entwickeln, um eine Proteinaktivität nach der
Produktion durch den Wirt wiederherzustellen.
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Das
modifizierte Sce-VMA-Intein wurde dazu verwendet, Thioester-markierte
Proteine zur Verwendung in der Ligation zu erzeugen (Beispiel 19,
USSN 08/811, 492, eingereicht am 16. Juni 1996; Chong, (1996) J.
Biol. Chem., 271 (36): 22159–22168; Chong,
(1997) Gene, 192: 271–281;
und Muir, et al., (1998) Proc. Natl. Acad. Sci USA 95: 6705–6710).
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Einige
Nachteile waren die niedrigen Ausbeuten, die aufgrund einer schlechten
Spaltung des Sce-VMA-Inteins mit Thiol-Reagenzien, die für die Ligation
optimal sind, dem Bedarf nach großen Peptid-Mengen aufgrund
von An-Säulenreaktionen,
der Verwendung von stark riechenden Reagenzien und/oder niederen
Proteinausbeuten durch Verwendung eines großen, eukaryontischen Inteins,
niedrig waren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Allgemein
gesprochen, wurde nunmehr ein Verfahren zur Herstellung eines halb-synthetischen Fusionsproteins
in vitro herausgefunden, das die Schritte der Erzeugung eines Ziel-
bzw. Targetproteins, fusioniert an ein Proteinspleißelement
(ein Intein) und ein selektives Spalten der Fusion und das Ligieren
eines synthetischen Proteins oder Peptids am C-terminalen Thioester des Targetproteins
umfasst, das viele der Nachteile der oben erwähnten Probleme überwindet.
Ein solches Verfahren weist höhere Ausbeuten
aufgrund einer besseren Thiol-induzierten Spaltung mit Thiol-Reagenzien
auf, die für
die Ligationsreaktion optimiert wurden. Eine von der Säule entfernte
(off-column) Ligation ermöglicht
die Probenkonzentration ebenso wie die Verwendung von weniger Peptid.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das Thiol-Reagenz
2-Mercaptoethansulfonsäure
(MESNA), das ein geruchloses Thiol-Reagenz ist, zur Spaltung und
Ligation zusammen mit dem Mxe-Intein verwendet, das aus einer bakteriellen
Quelle stammt und oftmals in bakteriellen Zellen besser exprimiert
wird. Weiterhin ermöglicht
der neue Ansatz, dass Peptide direkt an die Thioester-Bindung ligiert
werden, die zwischen einem Intein und dem Targetprotein gebildet
werden. Es wurde ebenfalls ein Verfahren zur Erzeugung eines cytotoxischen
Proteins herausgefunden, das die Schritte der Erzeugung einer trunkierten,
inaktiven Form des Proteins in vivo, die an ein Proteinspleißelement
fusioniert ist, und das selektive Spalten der Fusion und ein Ligieren
eines synthetischen Proteins oder Peptids an einen C-terminalen
Thioester des Targetproteins zur Wiederherstellung der Aktivität des nativen cytotoxischen
Proteins, umfasst. Rekombinante Vektoren zur Herstellung einer solchen
spaltbaren Fusionsproteins sind ebenfalls offenbart.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Flussdiagramm, das die chemischen Reaktionen zeigt, die eine
Intein-vermittelte Peptid-Ligation
ermöglichen.
Der am C-Terminus des Targetproteins während der IMPACTTM-Aufreinigung erzeugte
Thioester wurde in einer „nativen
chemischen Ligations"-Reaktion verwendet.
Dies ermöglichte
die Ligation eines synthetischen Peptids an ein bakteriell exprimiertes
Protein. Eine typische Ligationsreaktion schließt die Expression der Zielprotein-Intein-CBD-Fusion,
gefolgt von einer Bindung an ein Chitin-Harz, ein. Ein Thiol-Reagenz induzierte
die Spaltung des Inteins. Das Target wurde aus dem Chitin-Harz eluiert
und ein synthetisches Peptid wurde zugesetzt. Die Ligationsreaktion
schritt über
Nacht voran.
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2 ist
ein Gel, das die Ergebnisse der Spaltung und Ligationsreaktionen
unter Verwendung verschiedener Thiole zeigt. Die Spaltung und Ligationsreaktionen
mit unterschiedlichen Thiolen wurden auf 10 bis 20 % Tricin-Gelen
visualisiert. MYB (ein Fusionsprotein aus Maltose-bindendem Protein-Sce-VMA-Intein
(N454A)-Chitin-Bindungsdomäne)
und MXB (ein Fusionsprotein aus Maltose-bindendem Protein-Mxe-GyrA
(N198A) Intein-Chitin-bindende
Domäne)
wurden über
Nacht bei 4° C mit
verschiedenen Thiolen (50 mM) in 150 mM Tris, 100 mM NaCl, pH 8,
in Gegenwart eines 30-Aminosäurepeptids
mit einem N-terminalen
Cystein inkubiert. Das Peptid ligiert an den C-Terminus von MBP. Bahnen
1 bis 5: Ligation mit MYB. Bahn 1: kein Thiol. Bahn 2: Dithiothreitol.
Bahn 3: 2-Mercaptoethansulfonsäure. Bahn
4: 3-Mercaptopropionsäure.
Bahn 5: Thiophenol. Bahnen 6 bis 10: Ligation mit MXB. Bahn 6: kein
Thiol. Bahn 7: Dithiothreitol. Bahn 8: 2-Mercaptoethansulfonsäure. Bahn 9: 3-Mercaptopropionsäure. Bahn
10: Thiophenol.
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3 ist
ein Gel, das die direkte Ligation eines Peptids an den Thioester
zeigt, der zwischen dem Sce-VMA-Intein und dem Maltose-bindendem Protein
gebildet wird. SDS-PAGE einer direkten Ligationsreaktion mit einem
10–20
% Tricin-Gel. Bahn 1: ein Vorläuferprotein
(MYBleu), das aus Maltose-bindendem Protein-Sce-VMA1 Intein-Chitin-bindende Domäne besteht,
wurde auf > 95° C für 5 Minuten
in einem Puffer von 50 mM Trizma-Base, pH 8,5, erhitzt, die 100
mM NaCl, 1 % SDS und mM Tris-(2-carboxyethyl)phosphin (TCEP), gefolgt
von einer Über-Nacht-Inkubation
bei Raumtemperatur, enthielt. Der Vorläufer (MYBleu) ist zusammen
mit dem Sce-VMA1-Intein (Y) und dem Maltose-bindenden Protein (M)
sichtbar, die Spaltprodukte sind. Bahn 2: Das Vorläuferprotein
wurde denselben Bedingungen wie in Bahn 1 beschrieben unterworfen,
außer
dass das 30-Aminosäurepeptid
(1 mM) zugesetzt wurde. Der Vorläufer
(MYB) und die Spaltprodukte (Y und M) sind zusammen mit dem Ligationsprodukt
(M + 30mer) sichtbar, das gebildet wird, wenn das 30-Aminosäurepeptid
an das Maltose-bindende Protein fusioniert.
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4 ist
ein Diagramm, das den pTXB1-Expressionsvektor aus Beispiel I (SEQ
ID NO:7 und SEQ ID NO:8) darstellt.
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5 ist
die DNA-Sequenz von pTXB1 (SEQ ID NO:5).
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6 ist
ein Gel, das die Ergebnisse der NpaI-Proteinligationsreaktion zeigt.
Proteinligationsreaktionen wurden auf 10–20 % Tricin-Gelen überprüft. Bahn
1: geklärter
Zellextrakt nach IPTG (0,5 mM) Induktion von ER2566-Zellen, die pTXB2-HpaI-Plasmid
enthielten. Das Fusionsprotein von HpaI223-MXEGyrA-Intein-CBD
(52 kDa) ist sichtbar. Bahn 2: Zellextrakt wie in Bahn 1 nach Passage über eine
Chitin-Säule,
was die Bindung des Fusionsproteins zur Folge hat. Bahn 3: HpaI223 (25,7 kDa) nach Spaltung aus dem Fusionsprotein
durch Zusatz von MESNA. Bahn 4: Ligationsprodukt von HpaI223 (0,2 mg/ml) mit 1 mM eines 31-Aminosäurepeptids (Ligationsprodukt
29,6 kDa), das die Reste repräsentiert,
die zur Erzeugung von Volle-Länge-HpaI
notwendig sind, nach Inkubation über
Nacht bei 4° C. Bahn
5: Volle-Länge-HpaI
aus einer rekombinanten Quelle (29,6 kDa), die BSA (66 kDa) und
zwei Verunreinigungen enthält.
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7 ist
ein Western Blot verschiedener Proteine, die an ein biotinyliertes
Peptid ligiert sind. Proteine, die mit dem Mxe-GyrA-IMPACTM-Derivat aufgereinigt wurden, wurden an
ein synthetisches Peptid ligiert, das eine Antikörper-Erkennungssequenz enthielt.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Targetproteins mit einem Carboxy-terminalen Thioester bereit, der
für eine
Peptid-Ligation
geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren Folgendes
umfasst:
- (a) Exprimieren eines rekombinanten
Vorläuferproteins
in einer Wirtszelle, das das Targetprotein an seinem Carboxy-Terminus
an ein Intein umfasst, wobei das Intein einen Amino-Terminus und einen
Carboxy-Terminus aufweist, und wobei der Amino-Terminus des Inteins
an ein Targetprotein fusioniert ist und wobei das Intein aus einem
nativen Intein, einem Intein-Derivat oder einer Intein-Mutante ausgewählt ist;
und
- (b) In-Berührung-Bringen
des exprimierten Vorläuferproteins
mit 2-Mercaptoethansulfonsäure und
Induzieren einer Spaltung des Inteins von dem Vorläuferprotein,
um das Targetprotein mit dem Carboxy-terminalen Thioester zu bilden.
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Vorzugsweise
ist das Intein aus Saccharomyces cerevisiae Vma-Intein und Mycobacterium
xenopi Gyr-A-Intein ausgewählt.
Der Carboxy-Terminus des Inteins kann an eine Protein-bindende Domäne fusioniert
sein, die eine Chitin-bindende Domäne ist. Das Targetprotein kann
aus Bacillus stearothermophilus DNA Polymerase I, großes Fragment,
Thioredoxin oder einem cytotoxischen Protein oder aus einem Maltose-bindenden
Protein und Paramyosin ausgewählt
sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Exprimieren eines
rekombinanten Proteinvorläufers
bereit, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren Folgendes umfasst:
- (a) Einfügen
einer Nucleinsäuresequenz,
die ein Targetprotein codiert, in ein Plasmid an einer multiplen
Klonierungsstelle, die sich stromaufwärts und in-Frame mit einem
Fusionsgen befindet, das ein Intein und eine Chitin-bindende Domäne codiert,
derart, dass
(i) das Intein aus einem natürlich vorkommenden Intein,
einem Intein-Derivat und einer Intein-Mutante ausgewählt wird;
und
(ii) die multiple Klonierungsstelle aus einem Linker aus
SEQ ID NO:3 und SEQ ID NO:4 gebildet ist; und
- (b) Einführen
des Plasmids in eine Wirtszelle und Bereitstellen von Bedingungen,
die zum Exprimieren des rekombinanten Vorläuferproteins durch die Wirtszelle
geeignet sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Modifizieren
eines Targetproteins durch Ligieren eines chemisch synthetisierten
Peptids oder Proteins in vitro an das Targetprotein bereit, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verfahren Folgendes umfasst:
- (a) Exprimieren des Zielproteins in einer Wirtszelle, das an
seinem Carboxy-Terminus an ein Intein fusioniert ist, ausgewählt aus
einem Intein, einem Intein-Derivat und einem mutierten Intein, wobei das
Intein zu einer Thiol-induzierten Spaltung in der Lage ist;
- (b) Induzieren einer Spaltung des Inteins aus dem Zielprotein
durch Zusetzen von 2-Mercaptoethansulfonsäure, um
einen Carboxy-terminalen Thioester am Zielprotein zu bilden;
- (c) Gewinnen des chemisch synthetisierten Peptids oder Proteins
mit einem Amino-terminalen Cystein;
und
- (d) Ligieren des Zielproteins von (b) an das chemisch synthetisierte
Peptid oder Protein aus (c) zur Bildung eines modifizierten Targetproteins.
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Vorzugsweise
wird das Intein an seinem Carboxy-Terminus an eine Chitin-bindende
Domäne
fusioniert. Das Protein kann vor der Modifikation ein cytotoxisches
Protein sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Markierung eines
Targetproteins bereit, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren
Folgendes umfasst:
- (a) Exprimieren eines rekombinanten
Vorläuferproteins
in einer Wirtszelle, das das Targetprotein an seinem Carboxy-Terminus
an ein Intein fusioniert umfasst, wobei das Intein einen Amino-
und einen Carboxy-Terminus derart aufweist, dass das Intein am Amino-Terminus an das Targetprotein
fusioniert wird, wobei das Intein aus einem natürlich vorkommenden Intein,
einem Intein-Derivat oder einer Intein-Mutante ausgewählt ist
und wobei das Intein zu einer Thiol-induzierten Spaltung in der
Lage ist;
- (b) Spalten des Vorläuferproteins
in Gegenwart von 2-Mercaptoethansulfonsäure, um das Zielprotein mit
einem Carboxy-terminalen Thioester auszubilden;
- (c) Gewinnen eines chemisch synthetisierten Peptids oder Proteins
mit einem Marker und einem Amino-terminalen Cystein; und
- (d) Ligieren des Targetproteins von (b) mit dem chemisch synthetisierten
Peptid oder Protein von (c) zum Markieren des Targetproteins.
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Vorzugsweise
wird das Intein an seinem Carboxy-Terminus an eine Chitin-bindende
Domäne
fusioniert. Der Marker kann aus einem fluoreszierenden Marker, einer
Spin-Markierung, einem Affinitätsmarker
oder einem Radiomarker ausgewählt
sein. Das chemisch synthetisierte Peptid oder Protein ist eine Antigen-Determinante.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Ligieren eines
chemisch synthetisierten Proteins oder Peptids an eine inaktive
Form eines Proteins bereit, um die Proteinaktivität wiederherzustellen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren Folgendes umfasst:
- (a) Exprimieren eines Fusionsproteins in einer Wirtszelle,
das die inaktive Form des Proteins fusioniert an seinem Carboxy-Terminus
an einen eines Inteins, eines Intein-Derivats oder einer Intein-Mutante
umfasst, wobei das Fusionsprotein aus einem Plasmid exprimiert wird;
- (b) Induzieren einer Intein-vermittelten Spaltung des Proteins
aus (a) durch Zusetzen von 2-Mercaptoethansulfonsäure, um
einen Carboxy-terminalen Thioester an dem inaktiven Protein zu formen;
- (c) Gewinnen eines chemisch synthetisierten Proteins oder Peptids
mit einem Aminoterminalen Cystein; und
- (d) Ligieren des inaktiven Proteins aus (b) an das chemisch
synthetisierte Peptid oder Protein aus (c), um die Proteinaktivität wiederherzustellen.
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Das
Protein kann ein cytotoxisches Protein sein, das eine Restriktionsendonuclease
sein kann.
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Nachdem
der Umfang der vorliegenden Erfindung dargelegt wurde, wird diese
nunmehr weiter beschrieben und allgemein veranschaulicht werden.
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Die
Ligationsverfahren der vorliegenden Erfindung basieren auf der Entdeckung,
dass ein Cystein- oder Peptid-Fragment, das ein N-terminales Cystein
enthält,
in vitro an ein bakteriell exprimiertes Protein fusioniert werden
kann, das durch eine Thiol-induzierte Spaltung eines Inteins erzeugt
werden kann (US-Patent Nr. 5,496,714; Beispiel 19 von USSN 08/811,492,
eingereicht am 16. Juni 1997; Chong, et al. (1996), siehe oben und
Chong, et al., (1997), siehe oben.
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Das
Ligationsverfahren, das hierin offenbart ist, verwendet ein Proteinspleißelement,
ein Intein (Perler, et al. (1994) Nucleic Acids Res. 22: 1125–1127),
um einen Thioester am C-terminalen α-Kohlenstoff
eines exprimierten Proteins präzise
zu erzeugen. Dieser reaktive Thioester könnte zwischen dem Targetprotein
und dem Intein vorliegen oder durch Zusatz eines Thiol-Reagenzes
erzeugt werden. Kürzlich
wurde die Erzeugung eines solchen Thioesters unter Verwendung eines
Inteins (CIVPS) beschrieben, der so modifiziert war, dass er in
der Lage war, eine Thiol-induzierbare Spaltung an seiner N-terminalen
Verbindungsstelle in Gegenwart des Thiol-Reagenz Dithiothreitol
(DTT) eine Thiol-induzierbare Spaltung durchzumachen (Chong, et
al. (1997), siehe oben; Comb, et al. US-Patent Nr. 5,496,714). Dieser
C-terminale Thioester wurde früher
in einer „nativen
chemischen Ligations"-Reaktion verwendet
(Dawson, et al., (1994) Science 266: 776–779), um 35S-Cystein
oder ein Peptid-Fragment, das
ein N-terminales Cystein enthält,
an ein bakteriell exprimiertes Protein zu fusionieren (Beispiel
19, Comb, et al. US-Patent Nr. 5,834,247, Chong (1996), siehe oben
und Chong (1997), siehe oben).
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Das
Ligationsverfahren der vorliegenden Erfindung beginnt mit der Aufreinigung
des Thioester-markierten Zielproteins unter Verwendung eines Inteins
wie beschrieben (Chong, et al. (1997), siehe oben). Das direkte
Ligationsverfahren der vorliegenden Erfindung beginnt mit der Isolierung
eines Vorläufers,
der aus dem Zielprotein-Intein-CBD zusammengesetzt ist. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle bakteriell. In anderen Ausführungsformen ist die Wirtszelle
Hefe, Insekt oder Säugetier.
Ein Cystein-Thiol am N-Terminus eines synthetischen Peptids greift
nukleophil einen Thioester an, der am frisch isolierten C-terminalen α-Kohlenstoff
des Targetproteins vorliegt, oder greift direkt den Thioester an,
der zwischen dem Targetprotein und dem Intein vorliegt. Dies erzeugt
initial einen Thioester zwischen den beiden Reaktanten, und ordnet
sich spontan zu einer nativen Peptid-Bindung um (1).
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Um
die Ligationseffizienz zu optimieren, so dass mehr als 90 % des
bakteriell exprimierten Targetproteins an das synthetische Peptid
oder Protein fusioniert werden können,
werden spezifische Thiol-Reagenzien und Inteine gescreent. In einer
bevorzugten Ausführungsform
kann das Intein irgendein CIVPS sein, wie beispielsweise SceVMA,
MxeGyrA oder Derivate oder Mutanten hiervon, und das Thiol-Reagenz
ist 2-Mercaptoethansulfonsäure,
Thiophenol, DTT oder 3-Mercaptopropionsäure (Comb, et al. US-Patent
Nr. 5,496,714; US-Patent Nr. 5,834,247).
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wurde ein Intein, dessen Proteinspleißaktivität durch Mutation blockiert
wurde, verwendet. Die Mutante muss jedoch die Fähigkeit beibehalten, eine N-S-Verschiebung
durchzumachen, was somit die Thioester-Bindung zwischen ihr selbst
und einem N-terminalen Protein ermöglicht. Dieser Thioester kann
dann nucleophil durch ein Thiol-Reagenz angegriffen werden oder
durch das N-terminale Cystein einer Peptid-Sequenz. Beispielsweise
erzeugte das Mutieren des C-terminalen Asparagins (asn 198) eines
Inteins aus dem GyrA-Gen von Mycobacterium xenopi (Telenti, et al.,
(1997) J. Bacteriol. 179: 6378–6382)
an ein Alanin ein Thiol-induzierbares Spaltelement. Dieses modifizierte
Intein spaltete mit Thiol-Reagenzien, die für die Ligationsreaktion optimal
waren, gut, wie beispielsweise MESNA und Thiophenol. Weiterhin können optimale
Thiol-Reagenz- und Intein-Kombinationen durch Inkubieren eines Vorläuferproteins,
das das Intein von Interesse enthält, mit einer breiten Vielzahl
von Thiol-Reagenzien, gefolgt von der Bestimmung des Umfangs der
Spaltung des Vorläuferproteins
(2) bestimmt werden.
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Die
Verwendung eines derartigen Inteins und von spezifischen Thiol-Reagenzien
führt zu
optimalen Ausbeuten und hohen Ligationseffizienzen; typischerweise
können
mehr als 90 % des N-terminalen Ligationsfragments modifiziert werden.
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Die
Ligationsverfahren der vorliegenden Erfindung erweitern die Möglichkeit,
nicht codierte Aminosäuren
in größere Proteinsequenzen
durch Erzeugen eines synthetischen Peptid-Fragmentes mit fluoreszierenden Sonden,
Spin-Markierungen, Affinitätsmarkern,
Radiomarkern oder Antigendeterminanten zu inkorporieren und diese
an ein in vivo exprimiertes Protein zu ligieren, das unter Verwendung
eines modifizierten Inteins isoliert wurde.
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Darüber hinaus
ermöglicht
dieses Verfahren die Isolierung cytotoxischer Proteine durch Aufreinigen
eines inaktiven trunkierten Vorläufers
aus einer Wirtsquelle, beispielsweise Bakterien, und die Erzeugung
eines aktiven Proteins oder Enzyms nach der Ligation eines synthetischen
Peptids. Beispielsweise können
Restriktionsendonucleasen, die nicht erfolgreich durch traditionelle
Verfahren kloniert wurden, gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugt werden.
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Ebenfalls
ermöglicht
das direkte Ligationsverfahren die Ligation eines Proteins oder
einer Peptid-Sequenz an ein anderes Protein oder Peptid-Sequenz
ohne Verwendung von exogenen Thiol-Reagenzien. Die direkte Ligation
beruht auf dem nucleophilen Angriff der N-terminalen Aminosäure eines Peptids an dem Thioester,
der zwischen einem Targetprotein und einem Intein gebildet wird
(3).
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In
Zusammenfassung, kann ein Fusionsprotein unter Verwendung der Verfahren
der vorliegenden Erfindung erzeugt werden, das einzigartige Eigenschaften
besitzt, die gegenwärtig
nicht genetisch bzw. gentechnisch erzeugt werden können.
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Die
unten dargestellten Beispiele sind lediglich als spezielle bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung vorgesehen und sollen den Umfang der
Erfindung nicht einschränken.
Die vorliegende Erfindung umfasst Modifikationen und Variationen
der Verfahren, die hierin gelehrt werden, die für den Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet offensichtlich wären.
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Die
oben und unten erwähnten
Bezugnahmen sind hiermit durch diese Bezugnahme mit aufgenommen.
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Beispiel 1
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Erzeugung der Vektoren
pTXB1 und pTXB2 zur Ligation:
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Asparagin
198 des MxeGyrA-Inteins (Telenti, et al., (1997) J. Bacteriol. 179:
6378–6382)
wurden zu Alanin durch die Linker-Einfügung bzw. -Insertion in die
XmnI- und PstI-Stellen bzw. -Orte von pmxeMIPTyrXmnSPdel zur Erzeugung
von pMXP1 mutiert. Der XmnI-Ort war ursprünglich in die unmodifizierte MxeGyrA-Inteinsequenz
durch stille Mutagenese eingebracht worden. Der PstI-Ort war eine
einzigartige Stelle innerhalb des Plasmids. Der Linker war aus mxe#3
(5'-GGTTCGTCAGCCACGCTACTGGCCTCACCGGTTGATAGCTGCA-3') (SEQ ID NO:1) und mxe#4 (5'GCTATCAACCGGTGAGGCCAG
TAGCGTGGCTGACGAACC-3')
(SEQ ID NO:2) zusammengesetzt.
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In
pMXP1 wurde ein anderer Linker, zusammengesetzt aus mxe#1 (5'-TCGAATCTAGACATATGGCCATGGGTGGCGGCCGCCTCGAGGGCTCTTCCTGCATCACGGGAGATGCA-3') (SEQ ID NO:3) und
mxe#2 (5'-CTAGTGCATCTCCCGTGATGCAGGAAGAGCCCTCGAGGCGHGCCGCCACCCA
TGGCCATATGTCTAGAT-3')
(SEA ID NO:4) in die XhoI- und SpeI-Stellen eingefügt, um eine
multiple Klonierungsstelle (XbaI-NdeI-NcoI-NotI-XhoI-SapI) vor dem
MxeGyrA-Intein (pMXP2) einzuführen.
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Das
0,6 Kilobasen NotI an AgeI-Fragment von pMXP2 wurde in denselben
Orten in pTYB1 (IMPACT-Kit, New England Biolabs, Beverly, MA) ligiert und
das NcoI an AgeI-Fragment von pMXP2 wurde in pTYB3 (IMPACT-Kit,
New England Biolabs, Beverly, MA) kloniert, um die Plasmide pTXB1
(siehe 4 und 5) (SEQ ID NO:5) bzw. pTXB2
zu erzeugen. Diese Vektoren weisen eine multiple Klonierungsstelle
stromaufwärts
der modifizierten MxeGyrA-Intein-Chitin-Bindungsdomänen-Fusion
auf. Dies ermöglicht
die Insertion eines Targetgens von Interesse in-Frame mit der Intein-
und Chitin-bindenden Domäne
(CBD).
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Erzeugung von Vektoren
pMYBleu zur Ligation:
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pMYBleu
war wie in Chong, et al., (1998), J. Biol. Chem. 273: 10567–10577 beschrieben.
Dieser Vektor bestand aus Maltose-bindendem Protein stromaufwärts der
SceVMA-Intein-Chitin-bindenden Domäne. Ein
Leucin ist an der -1-Position anstelle des nativen Restes vorhanden
(der ein Glycin ist).
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Aufreinigung von Thioester-markierten
Proteinen:
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Die
Proteinaufreinigung erfolgte wie beschrieben unter Verwendung des
Sce-VMA-Inteins (Chong, et al., (1997) Gene 192: 271–281) mit
geringen Modifikationen. ER2566-Zellen (IMPACT T7 Instruktionshandbuch
von New England Biolabs, Beverly, MA), die den pTXB-Vektor mit dem geeigneten Insert
enthielten, wurden bis zu einer OD600 von
0,5 bis 0,6 bei 37° C
gezüchtet
und an diesem Punkt wurden diese mit 0,5 mM IPTG über Nacht
bei 15° C
induziert. Die Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet und durch
Beschallung lysiert (durchgeführt auf
Eis). Das dreiteilige Fusionsprotein wurde an Chitin-Kügelchen
(10 ml Bettvolumen, 6, Bahnen 1 und 2), äquilibriert
in Puffer A (50 mM Tris, pH 7,4, und 500 mM NaCl) gebunden und mit
10 Säulenvolumina
Puffer A zur Entfernung von ungebundenem Material gewaschen.
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Die
Spaltung wurde unter Verwendung eines Puffers aus 50 mM 2-Mercaptoethansulfonsäure (MESNA),
50 mM Tris, pH 8,0 und 100 mM NaCl gestartet. Andere Thiol-Reagenzien
wurden ebenfalls zu anderen Zeitpunkten verwendet, wie beispielsweise
Thiophenol, Dithiothreitol und/oder 3-Mercaptopropionsäure. Nach Über-Nacht-Inkubation
bei von 4 bis 25° C
wurde Protein aus der Säule
eluiert (6, Bahn 3). Dieses Protein enthielt
einen Thioester am C-Terminus.
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Aufreinigung von MYB.
MYBIeu und MXB:
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Volle-Länge-Vorläuferproteine
bestanden aus Maltose-bindendem Protein-SceVMA-Intein (N454A)-Chitin-bindender
Domäne
(MYB) und Maltose-bindendem Protein-MxeGyrA (N198A)Intein-Chitin-bindende
Domäne
(MXB) wurde nach Induktion und Beschallung wie oben beschrieben durch
Aufbringen der beschallten Probe auf eine 10-ml-Säule aus
Amyloseharz (New England Biolabs, Beverly, MA) aufgereinigt. Ungebundene
Proteine wurden aus der Säule
mit 10 Säulenvolumina Puffer
A (siehe Aufreinigung von Thioester-markierten Proteinen) gewaschen.
Gebundene Proteine wurden mit einem Puffer aus 50 mM Tris, pH 8,
der 100 mM NaCl und 10 mM Maltose enthielt, eluiert. Die Fraktionen
wurden gesammelt und die Proteinkonzentrationen wurden unter Verwendung
des Bio-Rad-Proteinassays (Hercules, CA) bestimmt.
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Peptidsynthese:
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Peptide
für anschließende Ligationsreaktionen
wurden auf einem ABI-Modell 433A Peptidsynthesegerät unter
Verwendung einer FastMocTM Chemie (Fields
et al. (1991) Pept. Res. 4, 95–101)
in einem 0,085 mmol Maßstab
synthetisiert. Vorher beladene HMP (p-Hydroxymethylphenoxymethyl)polystyrolharze
(Applied Biosystems, Foster City, CA), die bei 0,5 mmol/g funktionalisiert
waren, wurden in Verbindung mit Fmoc/NMP Chemie verwendet, die eine HBTU
Aminosäureaktivierung
verwandte (Dourtoglou, et al., (1984) Synthesis 572–754; Knorr,
et al., (1989) Tetrahedron Lett. 30, 1927–1930). Fmoc Aminosäuren wurden
von Applied Biosystems bezogen (Foster City, CA).
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Die
Synthese schritt mit einer einzigen Kopplung während jedes Zyklus voran. Die
Peptidspaltung aus dem Harz und eine gleichzeitige Entfernung von Seitenketten-Schutzgruppen
wurde durch Zusatz eines Spaltgemisches erleichtert (Perkin Elmer,
Norwalk, CT), das aus 0,75 g Phenol, 0,25 ml 1,2-Ethandithiol, 0,5
ml entionisiertem H2O und 10 ml TFA bestand.
Das Harz wurde mit Stickstoff gespült und sanft bei Raumtemperatur
für 3 Stunden
gerührt.
Im Anschluss an die Filtration und die Ausfällung in kaltem (0° C) Methyl-t-butylether
wurde das Präzipitat
in der Etherfraktion durch Zentrifugation gesammelt. Das Peptidpräzipitat
wurde Vakuum-getrocknet und durch Massenspektrometrie unter Verwendung
eines Perceptive Biosystems (Framingham, MA) MALDI-TOF Massenspektrometers
analysiert.
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Die
Endaufreinigung erfolgte durch HPLC unter Verwendung eines Waters
HPLC-Systems mit einem Lambda-Max Model 481 Multiwellenlängendetektor
(eingestellt auf 214 nm), 500 Serienpumpen und einem automatischen
Gradientenkontrollgerät mit
einer Vydac semipräparativen
C18-Säule.
Die Elution des Peptids erfolgte mit einem 60-minütigen linearen
Gradienten von 6 bis 60 % Acetonitril (V/V) in einer wässrigen
Lösung
von 0,1 % TFA (V/V).
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Proteinspaltung und Ligationsreaktionen:
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Spaltung
von MYB und MXB: Das Vorläuferprotein
(1 mg/ml) wurde über
Nacht bei 4° C
mit oder ohne einem Thiol-Reagenz (50 mM) in 150 mM Tris, pH 8,
das 100 mM NaCl enthielt, inkubiert.
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Ligationsreaktionen
mit MYB und MXB: Das Vorläuferprotein
(1 mg/ml) wurde wie zur Spaltung beschrieben behandelt, außer dass
ein 30-Aminosäurepeptid
(1 mM Endkonzentration, NH2-CAYKTTQANKHIIVACEGNPYVPVHFDASV-COOH
(SEQ ID NO:6) in die Reaktion mit eingeschlossen wurde (2).
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Die
Ligationsreaktionen nach der Aufreinigung von Thioester-markierten
Proteinen: Lyophilisierte Peptide (New England Biolabs, Beverly,
MA) wurden (zu 1 mM Endkonzentration) direkt dem Thioester-markierten
Protein hinzugefügt,
das aus der Chitin-Säule
isoliert wurde. Man ließ die
Reaktion über
Nacht bei von 4 bis 25° C
fortschreiten. In beiden Ligationsverfahren ist die Kondensation
der Reaktanten auf einem 10 bis 20 % Tricin-Gel sichtbar (6).
Die Ligationsreaktion wurde in Bedingungen von 5 bis 150 mM Tris
oder HEPES-Puffer, 50 bis 1000 mM NaCl, 10 mM Maltose und pH 6 bis
11 und 0 bis 6 M Urea getestet.
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Direktligationsreaktionen:
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MYBleu
(1 mg/ml) wurde in 6 M Urea oder 1 % SDS, pH 7,5 bis 8,5, 50 bis
200 mM NaCl und 1 mM eines 30-Aminosäurepeptids (NH2CAYKTTQANKHIVVACEGNPYVPVHFDASV-COOH
(SEQ ID NO:6)) inkubiert. Das MYBleu wurde für 0 bis 180 Minuten bei entweder
4° C oder
100° C vor
dem Zusatz des 30-Aminosäurepeptids
inkubiert. Die Ligationsreaktionen schritten über Nacht bei entweder 4° C oder 25° C voran.
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Beispiel II
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Markierung eines Targetproteins:
Maltose-bindendes Protein
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Maltose-bindendes
Protein (MBP, 42 kDa) wurde wie in Beispiel 1 oben beschrieben unter
Verwendung des IMPACT-Verfahrens (IMPACT Handbuch von New England
Biolabs, Inc., Beverly, MA) in Gegenwart von MESNA isoliert.
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Ein
biotinyliertes Peptid, das ein N-terminales Cystein besitzt (CDPEK*DS-COOH
(SEQ ID NO:9)), bei dem das Biotin an der ε-Aminogruppe des Lysinrestes
befestigt war) wurde an das frisch aufgereinigte Targetprotein wie
oben beschrieben ligiert. Kurz gesagt, wurden 4 μl biotinyliertes Peptid (10 mM)
mit einer 36 μl-Teilmenge
der frisch aufgereinigten MBP-Probe
vermischt. Das Gemisch wurde über Nacht
bei 4° C
inkubiert.
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Western
Blots mit alkalischer Phosphatase verbundenem Anti-Biotin-Antikörper wies
das Vorhandensein des ligierten Produktes, jedoch nicht des unligierten
Targetproteins (7) nach. Die Effizienz der Ligation
ist typischerweise größer als
90 %, wenn MESNA zur Spaltung verwendet wird.
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Beispiel III
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Markierung eines Zielproteins:
Bst DNA Polymerase I, großes
Fragment (Bst Pol 1)
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Das
große
Bst DNA Polymerase I Fragment (67 kDa) wurde wie in Beispiel 1 oben
unter Verwendung des IMPACT-Verfahrens (IMPACT Handbuch von New
England Biolabs, Inc., Beverly, MA) in Gegenwart von MESNA isoliert.
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Ein
biotinyliertes Peptid, das ein N-terminales Cystein besitzt (CDPEK*DS-COOH
(SEQ ID NO:9)), bei dem das Biotin an der ε-Aminogruppe des Lysinrestes
befestigt war) wurde an das frisch aufgereinigte Targetprotein wie
beschrieben ligiert. Kurz gesagt, wurden 4 μl biotinyliertes Peptid (10
mM) mit einer 36-μl-Teilmenge
der frisch aufgereinigten Bst-PolI-Probe vermischt. Das Gemisch
wurde bei 4° C über Nacht
inkubiert.
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Western
Blots mit alkalischer Phosphate gebundenem Anti-Biotin-Antikörper wiesen
das Vorhandensein des ligierten Produktes, jedoch nicht das unligierte
Targetprotein (7) nach. Die Effizienz der Ligation
ist typischerweise größer als
90 %, wenn MESNA zur Spaltung verwendet wird.
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Beispiel IV
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Markierung eines Targetproteins:
Paramyosin
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Paramyosin
(29 kDa) wurde wie in Beispiel 1 oben unter Verwendung des IMPACT-Verfahrens (IMPACT
Handbuch von New England Biolabs, Inc., Beverly, MA) in Gegenwart
von MESNA isoliert.
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Ein
biotinyliertes Peptid, das ein N-terminales Cystein besitzt (CDPEK*DS-COOH
(SEQ ID NO:9)), bei dem das Biotin an der ε-Aminogruppe des Lysinrestes
befesigt war) wurde an das frisch aufgereinigte Targetprotein wie
beschrieben ligiert. Kurz gesagt, wurden 4 μl biotinyliertes Peptid (10
mM) mit einer 36 μl-Teilmenge
der frisch aufgereinigten Paramyosin-Probe vermischt. Das Gemisch
wurde bei 4° C über Nacht
inkubiert.
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Western
Blots mit alkalischer Phosphatase-gebundenen Anti-Biotin-Antikörpern wiesen
das Vorhandensein des ligierten Produktes, jedoch nicht des unligierten
Zielproteins (7) nach. Die Effizienz der Ligation
ist typischerweise größer als
90 %, wenn MESNA zur Spaltung verwendet wird.
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Beispiel V
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Markierung eines Targetproteins:
E. coli Thioredoxin
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E.
coli Thioredoxin (12 kDa) wurde wie in Beispiel 1 oben unter Verwendung
des IMPACT-Verfahrens
(IMPACT Handbuch von New England Biolabs, Inc., Beverly, MA) in
Gegenwart von MESNA isoliert.
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Ein
biotinyliertes Peptid, das ein N-terminales Cystein (CDPEK*DS-COOH
(SEQ ID NO:9)) besaß,
bei dem das Biotin an die ε-Aminogruppe
des Lysinrestes gebunden war) wurde an das frisch aufgereinigte
Targetprotein wie beschrieben ligiert. Kurz gesagt, wurden 4 μl biotinyliertes
Peptid (10 mM) mit einer 36 μl-Teilmenge
der frisch aufgereinigten Thioredoxin-Probe vermischt. Das Gemisch wurde bei
4° C über Nacht
inkubiert.
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Western
Blots mit alkalischer Phosphatase gebundenem Anti-Biotin-Antikörper wiesen
das Vorhandensein des ligierten Produktes, jedoch nicht des unligierten
Targetproteins, nach (7). Die Effizienz der Ligation
ist typischerweise größer als
90 %, wenn MESNA zur Spaltung verwendet wird.
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Beispiel VI
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Isolierung
eines cytotoxischen Proteins
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Das
Ligationsverfahren von Beispiel 1 wurde auf die Isolierung eines
potentiell cytotoxischen Proteins angewandt. Eine Endonuclease von
Haemophilus parainfluenzae (HpaI; Ito, et al., (1992) Nucleic Acids
Res. 20: 705–709)
wurde durch Ligieren einer inaktiven trunkierten Form des Enzyms
erzeugt, die in E. coli (ER2566 Zellen, New England Biolabs, Inc., Beverly,
MA) mit den fehlenden Aminosäuren,
die synthetisch chemisch synthetisiert wurden, exprimiert.
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Die
ersten 223 Aminosäuren
von HpaI (Volle-Länge
HpaI ist 254 Aminosäuren
lang) wurden in-Frame mit dem modifizierten MxeGyrA-Intein und dem
CBD fusioniert. Das 223-Aminosäure-HpaI-Fragment
wurde wie zur Aufreinigung von Thioester-markierten Proteinen beschrieben
isoliert. Das trunkierte HpaI zeigte keine nachweisbare enzymatische
Aktivität.
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Ein
synthetisches Peptid, das die 31 Aminosäuren repräsentiert, die notwendig waren,
um HpaI zu vervollständigen,
wurden an die 223 Aminosäure trunkierte
Form von HpaI durch das Verfahren von Beispiel I ligiert.
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Enzymatischer Assay für HpaI:
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Die
Aktivität
des fusionierten HpaI wurde durch seine Fähigkeit bestimmt, Lambda DNA
(New England Biolabs, Beverly, MA) zu digerieren. Reihenverdünnungen
von ligierten oder trunkierten HpaI mit dem geeigneten Peptid, hinzugefügt zu 1
mM, wurden mit 1 μg
Lambda- DNA für 1 Stunde
bei 37° C
in einem Puffer von 20 mM Tris-Acetat, pH 7,9, 10 mM Magnesiumacetat,
50 mM Kaliumacetat, 1 mM Dithiothreitol und 170 μg/ml BSA (Gesamtvolumen 30 μl) inkubiert.
Digestionsreaktionen wurden auf 1 % Agarose-Gelen visualisiert,
die mit Ethidiumbromid durchdrungen waren. Eine Einheit von HpaI
wurde als Menge Enzym definiert, die notwendig war, um 1 μg Lambda
DNA in einer Stunde bei 37° C
zu digerieren.
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Das
neu ligierte HpaI wies eine spezifische Aktivität von 0,5 bis 1,5 × 106 Einheiten/mg auf, die gut mit dem erwarteten
Wert von 1 bis 2 × 106 Einheiten/mg für das Volle-Länge-Enzym
korrelierten.