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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zur Verabreichung von Fentanyl
und Sufentanil. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
die Anwendung kontrollierter Wärme
zur Verbesserung der Verabreichung von Fentanyl und Sufentanil.
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Stand der Technik:
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Die
dermale Verabreichung von pharmazeutisch wirksamen Verbindungen
beinhaltet die direkte Applikation einer pharmazeutisch wirksamen
Formulierung auf die Haut, wobei die Haut einen Teil der pharmazeutisch
wirksamen Verbindung absorbiert, der dann vom Blutstrom aufgenommen
wird. Diese Verabreichung ist in der medizinischen Praxis seit langem
bekannt und bleibt nach wie vor eine wichtige Technik zur Abgabe von
pharmazeutisch wirksamen Verbindungen. US Patent 4.286.592, erteilt
am 1. September 1981 an Chandrasekaran, zeigt beispielsweise einen
Verband zur Verabreichung von Arzneimitteln auf die Haut eines Anwenders,
der aus einer undurchlässigen
Rückschicht,
einer aus einem Arzneimittel und einem Träger bestehenden Arzneimittelreservoir-Schicht
und einer Kontaktkleberschicht besteht, mit der der Verband auf
der Haut befestigt wird.
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Diese
dermale Verabreichung bietet zahlreiche wichtige Vorteile gegenüber anderen
Abgabetechniken, wie z.B. Injektion, orale Tabletten und Kapseln.
Diese Vorteile umfassen den nichtinvasiven Charakter (und somit
das geringere Infektionsrisiko), die Vermeidung eines First-Pass-Metabolismus
(Verstoffwechselung des Arzneimittels in der Leber bei oraler Einnahme
des Arzneimittels und Absorption durch den Verdauungstrakt) und
die Vermeidung von hohen Spitzen und tiefen Tälern der Konzentration von
pharmazeutisch wirksamen Verbindungen im Blutstrom eines Patienten.
Insbesondere sind hohe Konzentrationsspitzen und tiefe Konzentrationstäler bei
Injektionen und oralen Verabreichungen typisch und sind häufig mit
unerwünschten
Nebenwirkungen und/oder suboptimalen beabsichtigten Wirkungen verbunden.
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Der
Begriff „transdermales
Analgesie-Abgabesystem" oder „TADS" wie hierin verwendet
ist definiert als Gegenstand oder Gerät, das Analgetika zur Abgabe
in die Haut, die regionalen Gewebe unter der Haut, den systemischen
Kreislauf oder andere Zielstellen in einem menschlichen Körper durch
Hautpermeation enthält.
Der Begriff „TADS" bezieht sich in
dieser Anmeldung sofern nicht anders angegeben nur auf die Systeme, in
denen die Hauptantriebskraft für
die Arzneimittelpermeation das Arzneimittelkonzentrationsgefälle ist.
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Der
Begriff „Analgetikum" wie hierin verwendet
ist definiert als jede pharmazeutisch wirksame Verbindung, die einen
menschlichen Körper
oder einen Teil eines menschlichen Körpers ohne Bewusstseinsverlust gegenüber Schmerzen
unempfindlich macht.
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Der
Begriff „Haut" wie hierin verwendet
umfasst definitionsgemäß die vom
Stratum corneum bedeckte Haut und Schleimhaut.
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Der
Begriff „klinische
Wirkung" wie hierin
verwendet umfasst definitionsgemäß mindestens
eine Verringerung von Schmerzen in einem einzelnen Patienten. Die
Menge des Analgetikums, die für
eine klinische Wirkung benötigt
wird, schwankt natürlich
von Patient zu Patient.
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In
TADS ist ein Analgetikum in der Regel in einer Formulierung enthalten,
beispielsweise in einem Hydro-Alkohol-Gel,
und kann eine ratenbegrenzende Membran zwischen der Formulierung
und der Haut zur Minimierung der Schwankung der Permeation des Analgetikums
umfassen. Wenn ein TADS auf die Haut aufgebracht wird, beginnt das
Analgetikum mit dem Transport aus der Formulierung und durch die
ratenbegrenzende Membran (sofern vorhanden). Das Analgetikum dringt
dann in die Haut, in die Blutgefäße und Gewebe
unter der Haut ein und wird vom Blut in den systemischen Kreislauf
des Körpers
aufgenommen. Zumindest einige TADS haben vor dem Gebrauch eine bestimmte
Menge des Analgetikums in oder auf der Hautseite der ratenbegrenzenden
Membran (sofern vorhanden). Bei diesen TADS dringt dieser Teil des
Analgetikums auf der Hautseite der ratenbegrenzenden Membran in
die Haut ein, ohne durch die ratenbegrenzende Membran zu gehen.
Ein signifikanter Teil des dermal absorbierten Analgetikums kann
in der Haut und/oder den Geweben unter der Haut (hiernach „Depotstellen" genannt) gespeichert
werden, bevor er allmählich
vom systemischen Kreislauf aufgenommen wird (hiernach als „Depotwirkung" bezeichnet). Es
wird beispielsweise angenommen, dass diese Depotwirkung zumindest
teilweise für
das verzögerte
Erscheinen von Fentanyl im systemischen Kreislauf nach Applikation
eines dermalen Fentanyl-Abgabesystems,
wie z.B. Duragesic® Fentanyl-Hautpflaster (vertrieben
von Janssen Pharmaceutica, Inc. in Piscataway, New Jersey, USA),
und für
die fortgesetzte Abgabe von Fentanyl in den systemischen Kreislauf
nach Entfernung des dermalen Fentanyl-Abgabesystems von der Haut verantwortlich
ist.
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Nach
der Platzierung des TADS auf der Haut bleibt die Analgetika-Konzentration
im Blut in der Regel eine Zeit lang auf oder um Null, bevor sie
allmählich
ansteigt und eine Konzentration erreicht, die für medizinisch vorteilhaft gehalten
wird, der sogenannte „therapeutische
Spiegel" (die Zeit,
die notwendig ist, um den therapeutischen Spiegel zu erreichen,
wird hiernach „Zeit
des Wirkungseintritts" genannt).
Im Idealfall sollte die Konzentration des Analgetikums im Blutstrom
ihr Plateau (d.h. im Wesentlichen den Steady State) auf einem etwas
höheren
Wert als dem therapeutischen Spiegel erreichen und über längere Zeit
auf diesem Wert bleiben. Für
eine gegebene Person und ein gegebenes TADS kann das Verhältnis der „Konzentration
des Analgetikums im Blutstrom zur Zeit" üblicherweise
unter normalen Anwendungsbedingungen nicht verändert werden.
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Die
Zeit des Wirkungseintritts und die Abgaberate des Analgetikums in
die Zielgebiete des Körpers
für ein
TADS werden in der Regel durch mehrere Faktoren bestimmt: die Freisetzungsrate
des Analgetikums aus der Formulierung, die Permeabilität des Analgetikums
durch die ratenbegrenzende Membran (sofern eine ratenbegrenzende
Membran verwendet wird), die Permeabilität des Analgetikums durch die
Haut (insbesondere das Stratum corneum), die Speicherung des Analgetikums
in und die Freisetzung aus den Depotstellen, die Permeabilität der Wände der
Blutgefäße und die
Zirkulation von Blut und anderen Körperflüssigkeiten in den Geweben (einschließlich der
Haut) unter und um das TADS. Obwohl diese primären Faktoren mit Einfluss auf die
Zeit des Wirkungseintritts und die Abgaberate bekannt sind, ist
kein existierendes TADS so ausgelegt, dass seine Abgaberate im Verlauf
der Applikation des Analgetikums verändert werden kann.
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Ein
TADS funktioniert zwar in vielerlei Hinsicht gut, aber die derzeitige
dermale Analgesie-Abgabetechnologie ist mit einigen schwerwiegenden
Einschränkungen
behaftet, einschließlich:
1) die Zeit des Wirkungseintritts ist in vielen Situationen unerwünscht lang;
2) die Aufnahmerate des Analgetikums in den systemischen Kreislauf
oder die Zielgebiete des Körpers
kann nach Applikation des TADS auf die Haut nicht mehr problemlos variiert
werden und nach Erreichen der Steady-State-Abgaberate kann sie nicht
mehr problemlos verändert werden;
und 3) die Hautpermeabilität
ist so gering, dass viele Analgetika nicht dermal abgegeben werden
können,
weil die abgegebene Analgetika-Menge nicht ausreicht, um einen therapeutischen
Spiegel zu erreichen. Darüber
hinaus wird davon ausgegangen, dass Temperaturschwankungen in der
Haut und dem TADS zur Schwankung der dermalen Absorption von Analgetika
beitragen.
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Es
ist bekannt, dass erhöhte
Temperatur die Absorption von Arzneimitteln durch die Haut erhöhen kann.
US Patent 4.898.592, erteilt am 6. Februar 1990 an Latzke et al.,
betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen von erwärmten transdermal absorbierbaren
Wirksubstanzen mit einem Träger,
der mit einer transdermal absorbierbaren Wirksubstanz imprägniert ist,
und einer Unterlage. Die Unterlage ist ein Laminat aus ein oder mehr
Polymerschichten, die wahlweise auch ein wärmeleitendes Element enthält. Dieses
wärmeleitende
Element wird zur Verteilung der Körperwärme des Patienten verwendet,
so dass die Absorption der Wirksubstanz verbessert wird. US Patent
4.230.105, erteilt am 28. Oktober 1980 an Harwood, offenbart einen
Verband mit einem Arzneimittel und einer wärmeerzeugenden Substanz, vorzugsweise
in Mischung, zur Verbesserung der Absorptionsrate des Arzneimittels
durch die Haut des Anwenders. Separate Schichten mit Arzneimittel
und wärmeerzeugender
Substanz werden ebenfalls offenbart. US Patent 4.685.911, erteilt
am 11. August 1987 an Konno et al., offenbart ein Hautpflaster mit
einer Arzneimittelkomponente und einem wahlweisen Wärmeelement
zum Schmelzen der arzneimittelhaltigen Formulierung, wenn die Körpertemperatur
dazu nicht ausreicht.
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WO
93/07842, die den nächsten
Stand der Technik darstellt, offenbart eine Vorrichtung zur Kontrolle der
Rate der Arzneimittelabgabe (einschließlich Analgetika- Abgabe) aus einem
TADS, das auf die Haut eines menschlichen Körpers aufgebracht ist, um das
Arzneimittel an den systemischen Kreislauf des menschlichen Körpers abzugeben.
Die Vorrichtung umfasst ein Temperaturmodifikationsgerät, das kontrollierte
Wärme in
der Nähe
des TADS erzeugen kann, indem es erste und zweite chemische Spezies
kombiniert, die nach Kombination exotherm reagieren. In einer Ausführungsform
hat das Gerät
zwei Behälter,
die durch ein durch Druck platzendes Wandelement voneinander getrennt
sind. Die jeweiligen Behälter
enthalten die ersten und zweiten chemischen Spezies. Auf eine Rückwand wird
Druck aufgebracht, um das durch Druck platzende Wandelement zum
Bersten zu bringen, damit die beiden chemischen Spezies sich vermischen
und miteinander reagieren können.
Die Wärme
wird in der Regel durch Verbrennungswärme oder Oxidationswärme (beispielsweise durch
eine Reaktion zwischen Eisenspänen,
Salz und Wasser) oder Lösungswärme erzeugt.
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Es
wäre aber
vorteilhaft, Verfahren und ein Gerät zur Verbesserung der Verabreichung
von Analgetika mit TADS zu entwickeln und insbesondere die Anwendung
von TADS flexibler, kontrollierbarer und titrierbarer (Veränderung
der Analgesie-Abgaberate, der Menge oder des Zeitraums je nach biologischer
Wirkung des Analgetikums) zu gestalten, um den verschiedenen klinischen
Bedürfnissen
besser gerecht zu werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wird eine
Vorrichtung zur Kontrolle der Abgaberate eines Analgetikums aus
einem transdermalen Analgesie-Abgabesystem wie in Anspruch 1 angegeben
bereitgestellt. Bevorzugte Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zur Verbesserung der transdermalen
Verabreichung von Fentanyl und Sufentanil durch Anwendung kontrollierter
Wärme.
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Obwohl
sich die folgende Erörterung
primär
auf die Anwendung von Fentanyl bezieht, versteht sich natürlich, dass
sie auch auf Sufentanil, einer strukturell Fentanyl ähnlichen
Verbindung, anwendbar ist. Es versteht sich ferner, dass die Erörterung
auch für
andere Analgetika gilt, die wirkungsvoll sind, so dass eine transdermale
Abgabe möglich
ist. Diese Analgetika umfassen: Dihydroetophin, Bupremorphin, Hydromorphin,
Lerophanol, Butorphanol und Oxymorphin.
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Bei
der Applikation eines transdermalen Analgesie-Abgabesystems (TADS), wie z.B. Duragesic® Fentanyl-Hautpflaster (vertrieben
von Janssen Pharmaceutica, Inc. in Piscataway, New Jersey, USA)
wird die Absorption des Analgetikums üblicherweise von einer Reihe
von Faktoren beeinflusst, einschließlich: Diffusionskoeffizient
der Analgetika-Moleküle
in der Arzneimittelformulierung, Permeabilitätskoeffizient des Analgetikums
durch die ratenbegrenzende Membran (sofern eine im TADS verwendet
wird), Konzentration des gelösten
Analgetikums in der Formulierung, Hautpermeabilität für das Analgetikum,
Speicherung des Analgetikums in und Freisetzung aus den Depotstellen
(Stellen in der Haut und/oder den Unterhautgeweben, in denen dermal
absorbierte Analgetika-Moleküle
gespeichert werden, bevor sie allmählich in andere Teile des Körpers freigesetzt
werden), Zirkulation von Körperflüssigkeit
(einschließlich
Blut) in der Haut und/oder anderen Geweben unter der Haut, und Permeabilität der Wände der
Kapillarblutgefäße in den
Unterhautgeweben. Um die Grenzen der derzeitigen dermalen Analgetika-Abgabetechnologien
anzugehen, ist es somit wünschenswert
diese Faktoren kontrollieren und verändern zu können. Es wird davon ausgegangen,
dass eine kontrollierte Erwärmung
jeden einzelnen der oben genannten Faktoren potenziell beeinflussen
kann.
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Insbesondere
kann eine erhöhte
Temperatur im Allgemeinen Diffusionskoeffizienten von Analgetika
in den Formulierungen und ihre Permeabilität durch die ratenbegrenzende
Membran und die Haut erhöhen.
Vermehrte Wärme
erhöht
auch den Fluss von Blut und/oder anderen Körperflüssigkeiten in den Geweben unter dem
TADS, wodurch die Arzneimittelmoleküle schneller in den systemischen
Kreislauf befördert
werden sollten. Darüber
hinaus erhöht
eine erhöhte
Temperatur auch die Permeabilität
der Wände
der Kapillarblutgefäße in den
Unterhautgeweben. Somit verwendet die vorliegende Erfindung kontrollierte
Erwärmung
zur Beeinflussung jedes der oben genannten Faktoren, um kontrollierbare
dermale Absorption von Analgetika zu erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet ferner kontrollierte Erwärmung auf
mehrere neuartige Weisen, um die dermale Analgetika-Abgabe flexibler
und kontrollierbarer zu gestalten, damit verschiedene klinische
Zustände
angesprochen und die Bedürfnisse
der einzelnen Patienten erfüllt
werden können.
Breiter gesagt stellt die Erfindung neue Verfahren und Geräte für die kontrollierte
Erwärmung
(hiernach „Temperaturkontrollgerät" genannt) beim Anwenden
von TADS bereit, so dass die Erwärmung
eingeleitet, verringert, erhöht
und gestoppt werden kann, um diese Bedürfnisse zu erfüllen.
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Es
ist wünschenswert,
die Dauer der kontrollierten Erwärmung
des TADS auf Grundlage der Wirkung des Analgetikums zur Erzielung
einer ausreichenden Menge des wärmeinduzierten
Extra-Analgetikums und Minimierung einer Unterbehandlung und von
Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Unter- oder Überdosierung zu bestimmen.
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Durch
richtige Auswahl auf Basis der jeweiligen Anwendung und/oder der
individuellen Bedürfnisse des
Patienten, des Moments zur Einleitung kontrollierter Erwärmung, der
Erwärmungstemperatur
und des Moments zum Abbrechen der kontrollierten Erwärmung sollte
die folgende Kontrolle/Manipulation der Absorptionsraten erreicht
werden: 1) Verkürzung
der Zeit des Wirkungseintritts des Analgetikums im TADS ohne signifikante
Veränderung
der Abgaberaten im Steady State; 2) Bereitstellung der richtigen
Menge von Extra-Analgetikum
während
der Applikation eines TADS bei Bedarf; und 3) Erhöhung der
Analgetikum-Absorptionsrate während
eines signifikanten Zeitraums oder während der gesamten Dauer der
TADS-Anwendung.
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Eine
Verkürzung
der Zeit des Wirkungseintritts ist in Situationen wichtig, in denen
das TADS ausreichende Steady-State-Abgaberaten bietet, aber die
Wirkung zu langsam eintritt. Bereitstellen der richtigen Menge an
Extra-Analgetikum ist wichtig, wenn ein TADS eine ausreichende „Ausgangs"-Menge des Analgetikums liefert,
aber der Patient an bestimmten Momenten für bestimmte Zeiträume während der
Anwendung des TADS Extra-Analgetikum
benötigt.
Die Erhöhung
der Analgetikum-Absorptionsrate
wird für
die Patienten verwendet, die höhere
Analgetika-Abgaberaten aus dem TADS benötigen.
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Der
erste der oben beschriebenen Wege kann dadurch erreicht werden,
dass kontrollierte Erwärmung zum
Startzeitpunkt der TADS-Anwendung aufgebracht wird und die Erwärmung so
lange dauert, dass die Konzentration des Analgetikums im systemischen
Kreislauf oder anderen Zielgebiet des Körpers bis nahe an die therapeutischen
Spiegel steigt und kurz danach (oder allmählich) stoppt. Der zweite Weg
kann erreicht werden, indem kontrollierte Wärme aufgebracht wird, wenn
die Notwendigkeit für
Extra-Analgetikum besteht, und indem die kontrollierte Erwärmung entweder
an einem bestimmten Moment beendet wird oder wenn die gewünschte Wirkung
des Extra-Analgetikums erreicht worden ist. Der dritte Weg kann
erreicht werden, indem die kontrollierte Erwärmung am Startzeitpunkt der
TADS-Anwendung aufgebracht
wird. Bei allen drei Wegen muss die Temperatur der kontrollierten
Erwärmung
so beschaffen sein, dass der Grad der Erhöhung der Analgetikum-Abgaberaten
kontrolliert wird.
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Solche
Wege sind besonders nützlich
in Situationen, in denen der Anwender eines TADS die meiste Zeit über ausreichende
analgetische Absorption erhält,
aber es Zeiträume
gibt, in denen eine erhöhte
Absorption des Analgetikums erwünscht
ist. Während
der Behandlung von Krebspatienten mit einem Analgetikum, wie z.B.
Duragesic® Fentanyl-Hautpflaster,
kann es beispielsweise zu „Durchbruchschmerzen" kommen (plötzlich zunehmende
und relativ kurz anhaltende Schmerzen zusätzlich zu einem kontinuierlichen „Ausgangs"-Schmerz). Eine zusätzliche
Dosis eines Analgetikums in Form einer Tablette, oralen Dosierform
oder einer Dosierform für
die nasale Schleimhautabsorption, oder eine Injektion muss zur Behandlung
der Durchbruchschmerzen verabreicht werden. Mit Hilfe von kontrollierter
Erwärmung
kann ein Wärmepflaster
auf das Duragesic® Pflaster gelegt werden,
wenn eine Episode von Durchbruchschmerzen eintritt, um mehr Fentanyl in
den systemischen Kreislauf abzugeben. Die Wärmedauer des Wärmepflasters
ist vorzugsweise so lange, dass ausreichend Extra-Fentanyl abgegeben
wird, aber nicht so lang, dass die Extramenge Fentanyl für den Patienten
ein Risiko darstellt. Der Patient kann das Wärmepflaster auch entfernen,
wenn die Durchbruchschmerzen zurückgehen.
Somit kann mit Hilfe von kontrollierter Wärme ein einzelnes Duragesic® Fentanyl-Hautpflaster
sowohl die Ausgangsschmerzen als auch Episoden von Durchbruchschmerzen
behandeln.
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Aufgrund
von geringer Hautpermeabilität
können
die Zeiten des Wirkungseintritts von TADS, wie ein Duragesic Fentanyl-Pflaster,
unerwünscht
lang sein. Somit ist ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung die
Bereitstellung eines Gerätes
zur Anwendung von kontrollierter Erwärmung zur Verkürzung der
Zeiten des Wirkungseintritts von TADS, vorzugsweise ohne erhebliche
Veränderung
der Steady-State-Arzneimittelabgaberaten.
Eine besonders nützliche
Anwendung dieses Aspekts der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines kontrollierten Erwärmungsgerätes zur
Verwendung mit herkömmlichen,
handelsüblichen
TADS, wie z.B. Duragesic® Fentanyl-Pflaster, zur Verkürzung der
Zeiten des Wirkungseintritts im klinischen Gebrauch ohne die Notwendigkeit
der Umgestaltung der TADS oder Anpassung ihrer Steady-State-Arzneimittelabgaberaten.
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Fentanyl
wird beispielsweise zurzeit transdermal durch ein Hautpflaster (Duragesic®)
verabreicht. Duragesic® liefert Fentanyl zwar
in vielen Situationen mit ausreichenden Raten nach der Verzögerungszeit,
aber es hat dennoch mehrere Einschränkungen:
- 1)
Die Verzögerungszeit
ist in vielen Situationen zu lang;
- 2) Die Fentanyl-Abgaberate in den systemischen Kreislauf kann
nicht verändert
werden, obwohl es Situationen gibt, in denen erhöhte Fentanyl-Absorptionsraten
wünschenswert
sind. Beispielsweise wäre
es für einen
Krebspatienten, der ein Duragesic® Pflaster
trägt,
wünschenswert,
wenn er die Krebsschmerzen kontrollieren könnte, indem mehr Fentanyl zugeführt wird,
wenn es zu Durchbruchschmerzen kommt, aber mit der derzeitigen Technologie
kann der Patient kein zusätzliches
Fentanyl aus dem Duragesic® Pflaster erhalten;
- 3) Begrenzte handelsübliche
Dosen. Zurzeit gibt es Duragesic® nur
in 4 handelsüblichen
Dosen: Pflaster mit 25, 50, 75 und 100 μg/Stunde. Ein Patient kann keine
Abgaberate erhalten, die zwischen diesen Raten liegt oder höher ist
als 100 μg/Stunde.
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Mit
der oben besprochenen Technologie können alle diese Einschränkungen
angesprochen werden.
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Es
wird angenommen, dass die Schwankung der Temperatur des TADS und
der benachbarten Haut durch Schwankungen der Umgebungstemperatur
und/oder des körperlichen
Zustands der Person eine wichtige Ursache für die Schwankung der Analgetika-Absorption
in TADS ist. Die Temperaturschwankung kann natürlich auch alle Faktoren beeinflussen,
die zusammen die letztendlichen Analgetika-Abgaberaten von TADS bestimmen.
Mit der vorliegenden Erfindung mit der Bereitstellung eines Gerätes zur
Anwendung kontrollierter Erwärmung
wird somit auch erwartet, dass die Temperaturschwankungen der Haut
und des auf die Haut aufgelegten TADS minimiert werden. Es ist auch
vorgesehen, ein Isoliermaterial in das kontrollierte Erwärmungsgerät einzuarbeiten,
um bei der Minimierung der Temperaturschwankung zu helfen und die
Temperatur des TADS und der darunter liegenden Haut zu erhöhen (durch
Verringerung des Wärmeverlustes),
wodurch jeweils die dermale Arzneimittelabsorption erhöht wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Gerät zur Verwendung einer Isoliervorrichtung,
beispielsweise einer Abdeckung aus Isoliermaterial (d.h. Pflaster
aus geschlossenzelligem Schaumstoff) mit Kleberändern und einer Größe, die
etwas größer ist
als das TADS, um dieses abzudecken, wenn das TADS und die Haut des
Anwenders extremen Temperaturen ausgesetzt sind (d.h. heiße Dusche
oder heißes
Wannenbad; direkte Sonneneinstrahlung).
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Ein
wichtiger Bereich in der modernen Anästhesiologie ist die patientenkontrollierte
Analgesie (hiernach „PCA"), bei der der Patient
sich selbst eine Dosis des Analgetikums verabreicht, wenn er den
Bedarf dazu verspürt.
Die Dosisbereiche und die Dosierfrequenz werden in der Regel von
der Betreuungsperson (d.h. dem behandelnden Arzt, der Krankenschwester
usw.) eingestellt. In vielen PCA-Situationen erhält der Patient eine Ausgangsrate
des Analgetikums und eine zusätzliche
Bolus-Dosis des Analgetikums, wenn er der Ansicht ist, dass er es
benötigt.
Die Technologie in der vorliegenden Erfindung kann für ein PCA
verwendet werden, wobei der Patient die Ausgangsdosis über ein
reguläres
analgetisches Hautpflaster erhält
und die zusätzliche
(„Rettungs")-Dosis durch Erwärmung des
analgetischen Hautpflasters. Die Erwärmungstemperatur und die Erwärmungsdauer
müssen
so abgestimmt sein, dass eine richtige Menge der Extradosis verabreicht
wird.
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Einer
der wichtigeren Aspekte der vorliegenden Erfindung ist das Gerät zur Erzeugung
und Bereitstellung von kontrollierter Erwärmung. Dieses Gerät zur Erzeugung
von kontrollierter Erwärmung
umfasst im Allgemeinen einen Wärmeerzeugungsteil
und ein Mittel zum Weiterleiten der vom Wärmeerzeugungsteil erzeugten
Wärme an
das TADS, die Haut und/oder das Unterhautdepot und die Speicherstellen.
Dieses kontrollierte Wärmeerzeugungsgerät enthält im Allgemeinen
ferner einen Mechanismus (beispielsweise ein Pflaster, Kleber und
dergleichen) zum Befestigen des Geräts am TADS und/oder der Haut.
Vorzugsweise hält
der Befestigungsmechanismus das kontrollierte Wärmeerzeugungsgerät im Gebrauch
fest an Ort und Stelle, aber es gestattet auch die relativ einfache
Entfernung nach dem Gebrauch. Zusätzlich können diese kontrollierten Wärmeerzeugungsgeräte ferner
einen Mechanismus zur Beendigung der Wärmeerzeugung enthalten. Für Anwendungen
mit TADS sind Form und Größe des Bodens
des kontrollierten Wärmeerzeugungsgerätes im Allgemeinen
speziell an die TADS angepasst, mit denen sie verwendet werden sollen.
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Eine
Ausführungsform
eines kontrollierten Wärmeerzeugungsgerätes ist
eine flache Kammer mit nicht-luftdurchlässigen Seitenwänden, einer
unteren Wand und einer nicht-luftdurchlässigen oberen Wand mit Bereichen
mit begrenzter und erwünschter
Luftdurchlässigkeit
(z.B. Löcher,
die mit einer mikroporösen
Membran bedeckt sind). Ein Wärmeerzeugungsmedium
ist in der flachen Kammer angeordnet. Das Wärmeerzeugungsmedium umfasst
vorzugsweise ein Gemisch aus Eisenpulver, aktivem Kohlenstoff, Salz,
Wasser und wahlweise Sägespänen. Das
kontrollierte Wärmeerzeugungsgerät wird vorzugsweise
in einem luftdichten Behälter
aufbewahrt, von dem es vor dem Gebrauch entfernt wird. Nach der
Entnahme aus dem luftdichten Behälter
fließt
Sauerstoff aus der Atmosphäre
(„Umgebungssauerstoff") in das Wärmeerzeugungsmedium
durch die Bereiche der nicht-luftdurchlässigen Oberseite
mit erwünschter
Luftdurchlässigkeit,
um eine wärmeerzeugende
Oxidationsreaktion (d.h. eine exothermische Reaktion) einzuleiten.
Die erwünschte
Erwärmungstemperatur
und -dauer können
durch Auswahl der Luftexposition der Oberseite (z.B. Auswahl der
richtigen Größe und Anzahl
der Löcher
auf der Abdeckung und/oder Auswahl der mikroporösen Membran, die die Löcher abdeckt,
so dass sie eine bestimmte Luftdurchlässigkeit aufweist) und/oder
Auswahl der richtigen Mengen und/oder Verhältnisse von Bestandteilen des
Wärmeerzeugungsmediums.
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Diese
Ausführungsform
des kontrollierten Wärmeerzeugungsgerätes umfasst
vorzugsweise einen Mechanismus zum Befestigen des kontrollierten
Wärmeerzeugungsgerätes auf
der Haut oder einem TADS, das auf die Haut aufgelegt wird. Für Anwendungen,
bei denen die Entfernung oder Beendigung der Erwärmung notwendig sein kann,
kann das Wärmeerzeugungsgerät auch einen
Mechanismus aufweisen, der die leichte Entfernung vom TADS und/oder
der Haut oder die Beendigung der Erwärmung gestattet. Ein Mechanismus zur
Gestattung der leichten Entfernung der flachen Kammer von einem
TAS ohne Entfernung des TADS von der Haut umfasst eine Schicht aus
Klebstoff auf den Seitenwänden
des Wärmeerzeugungsgerätes mit
einem nichtklebenden Bereich oder einem weniger klebenden Bereich
(weniger klebend als der Klebstoff, mit dem das TADS auf der Haut
befestigt ist) auf dem Boden der flachen Kammer, wobei der nicht
oder weniger klebende Bereich eine ähnliche Form wie das TADS aufweist.
Wenn ein solches Wärmeerzeugungsgerät auf das TADS
aufgebracht wird, das sich auf der Haut befindet, haftet der Klebstoff
auf dem Boden der Seitenwände des
Wärmeerzeugungsgerätes an der
Haut und der nicht oder weniger klebende Teil befindet sich auf
dem TADS, ohne aber daran zu kleben bzw. nicht fest daran zu kleben.
Dies gestattet die Entfernung des Wärmeerzeugungsgerätes ohne
Störung
des TADS.
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Obwohl
eine Anwendung eines solchen Wärmeerzeugungsgerätes die
Verwendung in Verbindung mit einem TADS ist, versteht sich, dass
das Wärmeerzeugungsgerät auch direkt
auf die Haut aufgebracht werden kann, um die Freisetzung von Arzneimitteln
von Depotstellen zu erhöhen.
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Der
erfindungsgemäße Wärmeerzeugungsmechanismus
für das
kontrollierte Wärmeerzeugungsgerät kann das
bevorzugte exothermische Reaktionsgemisch aus Eisenpulver, Aktivkohle,
Salz, Wasser und wahlweise Sägespänen sein,
enthält
aber kein Heizgerät,
dessen Wärme
durch Elektrizität
erzeugt wird. Ein elektrisches Heizgerät kann eine zweidimensionale
Oberfläche
aufweisen, um die Wärme
an das TADS und/oder die Haut abzugeben. Das elektrische Heizgerät kann auch
ein Temperatur- Feedbacksystem
und einen Temperaturfühler
enthalten, der auf das TADS oder die Haut aufgelegt wird. Der Temperaturfühler überwacht
die Temperatur des TADS oder der Haut und überträgt ein elektrisches Signal
auf Basis der gefühlten
Temperatur an ein Steuergerät,
das den elektrischen Strom oder die Spannung zum elektrischen Heizgerät reguliert,
um die Temperatur des TADS oder der Haut auf den erwünschten
Werten zu halten. Ein doppelseitiges Klebeband kann zur Befestigung
des elektrischen Heizgerätes
auf der Haut verwendet werden.
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Ein
Wärmeerzeugungsmechanismus
außerhalb
des Umfangs der Erfindung kann auch ein Infraroterzeugungsgerät und einen
Mechanismus zum Richten der Infrarotstrahlung auf das TADS oder
die Haut aufweisen. Er kann auch ein Temperatur-Feedbacksystem und
einen Temperaturfühler
aufweisen, der auf das TADS oder die Haut aufgebracht werden kann,
um die Intensität
der Infrarotemission zu steuern, damit die Temperatur des TADS oder
der Haut auf den gewünschten
Werten gehalten werden kann.
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Ein
Wärmeerzeugungsmechanismus
außerhalb
des Umfangs der Erfindung kann ferner ein Mikrowellenerzeugungsgerät und einen
Mechanismus zum Richten der Mikrowellenstrahlung auf das TADS oder
die Haut aufweisen. Der Wärmeerzeugungsmechanismus
kann ein Temperatur-Feedbacksystem und einen Temperaturfühler aufweisen,
um die Intensität
der Mikrowellenemission zu steuern, damit die Temperatur des TADS
oder der Haut auf den gewünschten
Werten gehalten werden kann.
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Ein
Wärmeerzeugungsmechanismus
außerhalb
des Umfangs der Erfindung kann ferner einen Behälter mit supergekühlter Flüssigkeit
aufweisen, die Wärme
durch Kristallisation („exotherm") erzeugt. Die Kristallisation
wird in dem Behälter
eingeleitet, beispielsweise durch Biegen eines Metallstücks in der
supergekühlten Flüssigkeit,
und der Behälter
wird auf das TADS oder die Haut gestellt. Die Wärme, die bei dem Kristallisationsprozess
freigesetzt wird, wird an das TADS und/oder die Haut weitergeleitet.
Durch Kristallisation erzeugte Wärme
kann in der Regel aber im Zeitverlauf nicht auf einem konstanten
Niveau gehalten werden. Ein solcher Wärmeerzeugungsmechanismus ist
daher nicht ideal für
die Anwendung, bei der eine erhöhte
Temperatur in einem engen Bereich über einen längeren Zeitraum notwendig ist,
aber er ist nützlich,
wenn nur eine kurze Erwärmungszeit
benötigt
wird, beispielsweise mit einem TADS oder einer analgetischen Injektionsformulierung mit
kontrollierter/verzögerter
Freisetzung, die ausreichende Mengen von Extraarzneimittel bei Bedarf
durch eine solche Erwärmung
freisetzen kann.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Spezifikation endet zwar mit Ansprüchen, die insbesondere die
Aspekte hervorheben und speziell beanspruchen, die als vorliegende
Erfindung angesehen werden, aber die Vorteile dieser Erfindung werden aus
der folgenden Beschreibung der Erfindung in Verbindung mit den beiliegenden
Zeichnungen besser verständlich.
In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Querschnittsansicht einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Temperaturkontrollgerätes;
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2 eine
Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Temperaturkontrollgerätes;
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3 eine
Querschnittsansicht einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen transdermalen
Analgesie-Abgabesystems;
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4 eine
seitliche Querschnittsansicht des Temperaturkontrollgerätes aus 2 in
Verbindung mit dem erfindungsgemäßen transdermalen
Analgesie-Abgabesystem
aus 3;
-
5 eine
grafische Darstellung der Zeit gegenüber der Temperatur für ein erfindungsgemäßes Temperaturkontrollgerät;
-
6 eine
grafische Darstellung der mittleren Konzentration von Fentanyl von
neun Probanden gegenüber
der Zeit für
eine vierstündige
Kontaktzeit eines Fentanyl enthaltenden TADS mit erfindungsgemäßer Erwärmung und
ohne Erwärmung;
-
7 eine
grafische Darstellung der Zeit gegenüber der Temperatur für ein erfindungsgemäßes Temperaturkontrollgerät;
-
8 eine
seitliche Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Temperaturkontrollgerätes;
-
9 eine
seitliche Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen transdermalen
Analgesie-Abgabesystems;
-
10 eine
seitliche Querschnittsansicht des Temperaturkontrollgerätes aus 8 in
Verbindung mit dem erfindungsgemäßen transdermalen
Analgesie-Abgabesystem
aus 9;
-
11 eine
seitliche Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen transdermalen
Analgesie-Abgabesystems;
-
12 eine
seitliche Querschnittsansicht des Temperaturkontrollgerätes aus 8 in
Verbindung mit dem erfindungsgemäßen transdermalen
Analgesie-Abgabesystem
aus 11;
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13 eine
seitliche Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform eines Temperaturkontrollgerätes mit
drei Deckschichten über
Kammern eines erfindungsgemäßen sauerstoff-aktivierten
Temperaturregelmechanismus;
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14 eine
seitliche Querschnittsansicht des Temperaturkontrollgerätes aus 13 mit
einer ersten Abdeckschicht, die erfindungsgemäß entfernt wurde;
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15 eine
Draufsicht auf die Oberseite des Temperaturkontrollgerätes aus 14 entlang
Linie 15-15 gemäß der vorliegenden
Erfindung;
-
16 eine
seitliche Querschnittsansicht des Temperaturkontrollgerätes aus 14 mit
einer zweiten, erfindungsgemäß entfernten
Abdeckschicht;
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17 eine
Draufsicht auf die Oberseite des Temperaturkontrollgerätes aus 16 entlang
Linie 17-17 gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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18 eine
seitliche Querschnittsansicht des Temperaturkontrollgerätes aus 16 mit
einer dritten, erfindungsgemäß entfernten
Abdeckschicht;
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19 eine
Draufsicht auf die Oberseite des Temperaturkontrollgerätes aus 18 entlang
Linie 19-19 gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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20 eine
seitliche Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform eines transdermalen
Analgesie-Abgabesystems
mit einer erfindungsgemäßen ratenbegrenzenden
Membran;
-
21 eine
seitliche Querschnittsansicht eines elektrischen Temperaturregelmechanismus
außerhalb des
Umfanges der vorliegenden Erfindung;
-
22 eine
seitliche Querschnittsansicht eines Temperaturkontrollgerätes mit
einem flexiblen Beutel, der mit einer supergekühlten Flüssigkeit gefüllt ist,
außerhalb
des Umfanges der vorliegenden Erfindung;
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23 eine
seitliche Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Temperaturkontrollgerätes, das direkt
auf die Haut eines Patienten aufgelegt ist, und
-
24 eine
seitliche Querschnittsansicht eines Isoliermaterials über einem
TADS zur Minimierung von Temperaturschwankungen und/oder zur Erhöhung der
Temperatur des TADS und der darunter liegenden Haut, gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER DARGESTELLTEN AUSFÜHRUNGSFORM
-
1–24 zeigen
verschiedene Ansichten von Temperaturkontroll- oder anderen Geräten und transdermalen
Analgesie-Abgabesystemen. Es versteht sich, dass die in Verbindung
mit der Beschreibung dargestellten Figuren nicht tatsächliche
Ansichten des jeweiligen Gerätes
veranschaulichen sollen, sondern nur idealisierte Darstellungen
sind, die verwendet werden, um die vorliegende Erfindung deutlicher
und ausführlicher
zu beschreiben als sonst möglich
wäre. Elemente,
die in den Figuren gemeinsam vorkommen, behalten dieselben numerischen
Bezeichnungen.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Temperaturkontrollgerät 100 mit
einer Kammer, die von einer unteren Wand 102, einer oberen
Wand 104 und Seitenwänden 106 definiert
wird und in der ein Temperaturregelmechanismus 108 angeordnet
ist. Der Temperaturregelmechanismus 108 ist ein wärmeerzeugender
Oxidationsreaktionsmechanismus. Temperaturregelmechanismen außerhalb
des Umfanges der vorliegenden Erfindung sind ein elektrisches Heizgerät, ein exothermer
Kristallisationsmechanismus, ein endothermer Kristallisationsmechanismus,
ein Heiz/Kühlmechanismus,
ein Kühlmechanismus
oder dergleichen.
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2 zeigt
ein Temperaturkontrollgerät 100 mit
einem Temperaturregelmechanismus 108, der von einer unteren
Wand 102, einer oberen Wand 104 und Seitenwänden 106 umgeben
ist. Die untere Wand 102 besteht vorzugsweise aus Plastik
und die Seitenwände 106 bestehen
vorzugsweise aus einem flexiblen nicht-luftdurchlässigen Material, wie z.B. nicht-luftdurchlässigem geschlossenzelligen
Schaumstoffmaterial. Ein Teil der unteren Wand 102, oder
die gesamte untere Wand 102, des Temperaturkontrollgerätes 100 enthält ein Klebematerial 112 zur
Befestigung an einem TADS oder der Haut eines Patienten. Der Temperaturregelmechanismus 108 umfasst
vorzugsweise eine Zusammensetzung aus Aktivkohle, Eisenpulver, Natriumchlorid und
Wasser in einem richtigen Verhältnis.
Wahlweise können
der Zusammensetzung Sägespäne hinzugefügt werden,
um den Luftfluss in der Zusammensetzung zu erleichtern und/oder
der Zusammensetzung „Körper" zu verleihen. Die
obere Wand 104 besteht vorzugsweise auch aus einem flexiblen
nicht-luftdurchlässigen
Material mit Löchern 114 darin.
Eine luftdurchlässige
Membran 116 ist vorzugsweise zwischen der oberen Wand 104 und
dem Temperaturregelmechanismus 108 angeordnet, um die Luftmenge,
die den Temperaturregelmechanismus 108 durch die Löcher 114 erreicht,
zu regulieren. Die luftdurchlässige
Membran 116 ist vorzugsweise eine poröse Folie (beispielsweise Nr.
9711 mikroporöse
Polyethylen-Folie CoTranWZ, 3M Corporation,
Minneapolis, Minnesota, USA).
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3 zeigt
ein transdermales Analgesie-Abgabesystem 120 (hiernach „TADS 120" genannt) aus einem
Gehäuse 122 aus
einem flexiblen Material bzw. flexiblen Materialien. Das Gehäuse 122 umfasst
vorzugsweise Seitenwände 124 und
eine obere Wand 126 mit einer analgetischen Formulierung 128 in
dem Gehäuse 122.
Vorzugsweise enthält
der Boden der TADS-Seitenwände 124 einen
Klebstoff 132 zur Befestigung des TADS 120 an
der Haut eines Patienten.
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4 zeigt
das Temperaturkontrollgerät 100 aus 2,
das am TADS 120 aus 3 befestigt
ist. Das TADS 120 ist an einem Teil der Haut 134 eines
Patienten befestigt. Die Fläche
des Temperaturregelmechanismus 108 ist vorzugsweise etwas
größer als
die Fläche
der analgetischen Formulierung 128. Das Temperaturkontrollgerät 100 und
das TADS 120 werden vorzugsweise in separaten Fächern eines
luftdichten Behälters (oder
in separaten luftdichten Behältern)
aufbewahrt.
-
Beispiel 1
-
Ein
Beispiel für
die Verwendung der in 2–4 gezeigten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zur Verabreichung von analgetischem Material
zur Schmerzlinderung besteht darin, dass ein Patient oder eine Pflegekraft
das TADS 120 auf die Haut 134 des Patienten legt,
wo es vorzugsweise mit dem TADS Kleber 132 auf der Haut 134 anhaftet.
Der Patient oder die Pflegekraft befestigt dann das Temperaturkontrollgerät 100 auf
dem TADS 120, das durch den Kleber 112 des Temperaturkontrollgerätes an dem
TADS 120 anhaftet. Sauerstoff in der Umgebungsluft fließt in den
Temperaturregelmechanismus 108 durch die Löcher 114 und
die luftdurchlässige
Membran 116. Natürlich
versteht sich, dass die Rate, mit der der Sauerstoff mit dem Temperaturregelmechanismus 108 in
Kontakt kommt, von der Größe und Anzahl
der Löcher 114 auf
der oberen Wand 104 und der Luftdurchlässigkeit der luftdurchlässigen Membran 116 bestimmt
wird. Eine wärmeerzeugende
(exotherme) chemische Reaktion tritt im Temperaturregelmechanismus 108 ein.
Wärme aus
dieser Reaktion fließt
durch die untere Wand 102 des Temperaturkontrollgerätes, durch
die obere Wand 126 des TRDS, durch die analgetische Formulierung 128 und
erhöht
die Temperatur der Haut 134 des Patienten unter dem TADS 120.
-
Bei
einem tatsächlichen
Versuch umfasste das Temperaturkontrollgerät 100 die Seitenwände 106,
definiert durch ein 3,18 mm (1/8 Zoll) dickes rechteckiges Schaumstoffpflaster
(2 Schichten aus Nr. 1779 3,98 mm (1/6'')
weißes
Schaumstoffpflaster, 3M Corporation, Minneapolis, Minnesota, USA)
mit einer Außenabmessung
von ca. 57,2 mm (2,25 Zoll) auf 102 mm (4 Zoll) und einer Öffnung darin
mit einer Innenabmessung von ca. 44,5 mm (1,75 Zoll) auf 88,9 mm
(3,5 Zoll), wobei die untere Wand 102 ein rechteckiges
medizinisches Pflaster (Nr. 1525L plastic medical tage, 3M Corporation,
Minneapolis, Minnesota, USA) mit einer Abmessung von ca. 57,2 mm
(2,25 Zoll) auf 102 mm (4 Zoll) umfasst, wobei eine nichtklebende
Seite auf dem Boden der Seitenwände 106 befestigt
ist und eine obere Wand 104 ein rechteckiges 1,54 mm (1/32
Zoll) dickes Schaumstoffpflaster (Nr. 9773 1,59 mm (1/32'') tan foam tage, 3M Corporation, Minneapolis,
Minnesota, USA) mit 45 Löchern 114 (Durchmesser
ca. 0,9 mm, in einem 5x9 Muster mit einem Mittenabstand von ca.
7,5 mm bis 8,0 mm) umfasst. Die Seitenwände 106, die untere
Wand 102 und die obere Wand 104 definierten eine
Kammer. Die Löcher 114 der
oberen Wand 104 waren mit einer luftdurchlässigen Membran 116 abgedeckt,
die eine poröse
Membran (Nr. 9711 mikroporöse
Polyethylenfolie – CoTranWZ, 3M Corporation, Minneapolis, Minnesota, USA)
zwischen der oberen Wand 104 und dem Temperaturregelmechanismus 108 umfasste.
Die Seitenwände 106,
die untere Wand 102 und die obere Wand 104 hatten
alle abgerundete Ecken mit einer Größe von 3,18 mm (1/8''). Der in der Kammer angeordnete Temperaturregelmechanismus 108 umfasste
ein Gemisch aus Aktivkohle (HDC Güte – Novit Americas, Inc., USA), Eisenpulver
(Güte R
1430 – ISP
Technologies, USA), Sägespänen (Wood
Flour, Pine – Pioneer
Sawdust, USA), Natriumchlorid und Wasser im Gewichtsverhältnis von ca.
5:16:3:2:6 und einem Gewicht von ca. 16,5 Gramm. Das Temperaturkontrollgerät 100 wurde
sofort nach der Herstellung in einem luftdichten Behälter verschlossen.
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Das
Temperaturkontrollgerät 100 wurde
an einem freiwilligen Probanden getestet, wobei eine Temperatursonde
zwischen dem Temperaturkontrollgerät 100 und der Haut
des Probanden angeordnet wurde, um die Temperatur zu messen. Die
Ergebnisse dieses Temperaturversuches sind in 5 und
in Tabelle A gezeigt, die zeigt, dass das Temperaturkontrollgerät 100 die
Hauttemperatur in einem engen erhöhten Bereich von ca. 41°C bis 43°C über längere Zeiträume (mindestens
ca. 240 Minuten) halten kann.
-
-
-
Neun
freiwillige Probanden erhielten eine Fentanyl-Dosis in einem TADS 120. Das
TADS 120 umfasste ein handelsübliches Fentanyl-Hautpflaster,
Duragesic-50® (zur
Abgabe von durchschnittlich 50 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde).
Der Versuch wurde durchgeführt,
um die Konzentrationen von Fentanyl im Blut der Probanden (über einen
Zeitraum von 12 Stunden) ohne Erwärmen des TADS 120 und
mit Erwärmen
des TADS 120 (mit dem oben beschriebenen Temperaturkontrollgerät 100)
zu bestimmen. Die Versuche wurde mit einem Intervall von mindestens
zwei Wochen zwischen den Sitzungen mit und ohne Erwärmung durchgeführt. In
der Sitzung ohne Erwärmung
wurde das TADS 120 auf die Brusthaut des Probanden aufgelegt
und nach ca. 240 Minuten wieder entfernt. In der Sitzung mit Erwärmung wurde
das TADS 120 auf die Brusthaut des Probanden aufgelegt
und sofort mit dem Temperaturkontrollgerät 100 bedeckt. Sowohl
das TADS 120 als auch das Temperaturkontrollgerät 100 wurden
nach ca. 240 Minuten entfernt. In beiden Sitzungen wurden Blutproben
in unterschiedlichen Abständen über 12 Stunden
entnommen und die Fentanyl-Konzentrationen in den Serumproben wurden
mit einem Radioimmunassay bestimmt.
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6 und
Tabelle B zeigen die mittleren Fentanylkonzentrationen im Serum,
die durch die erwärmten bzw.
nicht erwärmten
Duragesic-50® Pflaster über einen
Zeitraum von 720 Minuten hervorgerufen wurden (der niedrigste im
Assay verwendete Standard war 0,11 ng/ml. Konzentrationen unter
0,11 ng/ml wurden mit einem Extrapolationsverfahren erhalten). Bei
Erwärmung
mit dem Temperaturkontrollgerät 100 wurde
gefunden, dass Fentanyl früher
und schneller in den systemischen Kreislauf gelangte. Nach 240 Minuten,
dem Ende der Erwärmung
und der Applikation des Fentanyl-Pflasters, waren die durchschnittlichen
Serumkonzentrationen von Fentanyl bei den Probanden mit erwärmtem Duragesic-50® Pflaster
ca. 5 Mal so hoch wie mit dem nicht erwärmten Duragesic-50®. Diese überraschenden
Ergebnisse zeigen, dass kontrollierte Hitze die Geschwindigkeit
der dermalen Fentanyl-Absorption signifikant erhöhen und die Zeit des Wirkungseintritts
verkürzen
kann.
-
-
-
Somit
wird angenommen, dass die erhöhte
Temperatur die Hautpermeabilität
(im Vergleich mit einem TADS ohne einen solchen Erwärmungsmechanismus)
erhöht,
was dazu führt,
dass Fentanyl schneller in den systemischen Kreislauf des Patienten
gelangt. Dies sollte dazu führen,
dass die Serumkonzentrationen von Fentanyl schneller einen Steady
State erreichen. Ferner wird davon ausgegangen, dass die Erwärmung die Flüssigkeitszirkulation
im Körper
und die Permeabilität
der Blutgefäßwände in den
Unterhautgeweben erhöht und
so dazu führt,
dass Fentanyl weniger lange in den Depotstellen unter der Haut bleibt.
Dadurch erhält
der Patient die analgetische Verbindung schneller und die Schmerzlinderung
wird verbessert.
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In
einem anderen Versuch umfasste das Temperaturkontrollgerät 100 die
Seitenwände 106,
definiert durch ein 4,76 mm (3/16 Inch) dickes rechteckiges Schaumstoffpflaster
(3 Schichten aus Nr. 1779 1,59 mm (1/16'')
weißes
Schaumstoffpflaster, 3M Corporation, Minneapolis, Minnesota, USA)
mit einer Außenabmessung
von ca. 57,2 mm (2,25 Inch) auf 102 mm (4 Inch) und einer Öffnung darin
mit einer Innenabmessung von ca. 44,5 mm (1,75 Inch) auf 88,9 mm
(3,5 Inch), wobei die untere Wand 102 ein rechteckiges
medizinisches Pflaster (Nr. 1525L plastic medical tape, 3M Corporation,
Minneapolis, Minnesota, USA) mit einer Abmessung von ca. 57,2 mm
(2,25 Inch) auf 102 mm (4 Inch) umfasst, wobei eine nichtklebende
Seite auf dem Boden der Seitenwände 106 befestigt
ist und eine obere Wand 104 ein rechteckiges 1,59 mm (1/32
Inch) dickes Schaumstoffpflaster (Nr. 9773 1,59 mm (1/32'') tan foam tape, 3M Corporation, Minneapolis,
Minnesota, USA) mit 78 Löchern 114 (Durchmesser
ca. 1,59 mm (1/32 Inch), in einem 6x13 Muster mit einem Mittenabstand
von ca. 6 mm) umfasst. Die Seitenwände 106, die untere
Wand 102 und die obere Wand 104 definieren eine
Kammer. Die Löcher 114 der
oberen Wand 104 sind mit einer luftdurchlässigen Membran 116 abgedeckt,
die eine poröse Membran
(Nr. 9711 CoTranWZ Membran, 3M Corporation,
Minneapolis, Minnesota, USA) zwischen der oberen Wand 104 und
dem Temperaturregelmechanismus 108 umfasst. Die Seitenwände 106,
die untere Wand 102 und die obere Wand 104 hatten
alle abgerundete Ecken mit einer Größe von 3,18 mm (1/8''). Der in der Kammer angeordnete Temperaturregelmechanismus 108 umfasste
ein Gemisch aus Aktivkohle, Eisenpulver, Sägespänen, Natriumchlorid und Wasser
im Gewichtsverhältnis
von ca. 5:16:3:2:6 und einem Gewicht von ca. 25 Gramm. Dieses Temperaturkontrollgerät 100 wurde
auf dem Bauch eines Probanden getestet, wobei eine Temperatursonde
zwischen dem Temperaturkontrollgerät 100 und der Haut
des Probanden angeordnet wurde, um die Temperatur zu messen. Die
Ergebnisse dieses Temperaturversuches sind in 7 und
in Tabelle C gezeigt, die zeigt, dass das Temperaturkontrollgerät 100 die
Hauttemperatur in einem engen erhöhten Bereich von ca. 41°C bis 44°C über längere Zeiträume (mindestens
ca. 450 Minuten) halten kann.
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8 zeigt
eine andere Ausführungsform
eines Temperaturkontrollgerätes 150 mit
einem Temperaturregelmechanismus 108, der von einer unteren Wand 102,
einer oberen Wand 104 und Seitenwänden 152 umgeben ist.
Die Seitenwände 152 erstrecken
sich über
eine Strecke unter der unteren Wand 102 zur Definition
eines Hohlraums 154. Die untere Wand 102 besteht
vorzugsweise aus Plastikbandmaterial und die Seitenwände 152 bestehen
vorzugsweise aus einem flexiblen nicht-luftdurchlässigen Material,
wie z.B. nicht-luftdurchlässiges
geschlossenzelliges Schaumstoffmaterial. Ein Teil des Bodens des
Temperaturkontrollgerätes 150 enthält ein Klebematerial 112 auf
dem Boden der Seitenwände 152 und
vorzugsweise ein zweites Klebematerial 156 im Boden der
unteren Wand 102, wobei das zweite Klebematerial 156 vorzugsweise
weniger stark klebt als das Klebematerial 112. Der Temperaturregelmechanismus 108 umfasst
wiederum vorzugsweise eine Zusammensetzung aus Aktivkohle, Eisenpulver,
Natriumchlorid, Wasser und wahlweise Sägespänen. Die obere Wand 104 besteht
vorzugsweise auch aus flexiblem nicht-luftdurchlässigem Material mit Löchern 114 darin.
Eine luftdurchlässige
Membran 116 ist zwischen der oberen Wand 104 und
dem Temperaturregelmechanismus 108 zur Regulierung der
den Temperaturregelmechanismus 108 durch die Löcher 114 erreichenden
Luftmenge angeordnet.
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9 zeigt
ein TADS 160 mit einem Gehäuse 122 aus flexiblen
Materialien. Das Gehäuse 122 umfasst
vorzugsweise Seitenwände 124 und
eine obere Wand 126 mit einer analgetischen Formulierung 128 im Gehäuse 122,
und es kann eine Membran 130 umfassen, bei der es sich
um eine ratenbegrenzende Membran handeln kann.
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10 zeigt
das Temperaturkontrollgerät 150 aus 8,
das an dem TADS 160 aus 9 befestigt ist.
Das TADS 160 wird auf einen Teil der Haut 134 eines
Patienten gelegt (oder mit einem Kleber daran befestigt, nicht gezeigt)
und das Temperaturkontrollgerät 150 wird über das
TADS 160 gelegt, so dass das TADS 160 in dem Hohlraum 154 liegt (siehe 8).
Das Klebematerial 112 haftet an der Haut 134 und
hält das
Temperaturkontrollgerät 150 an
Ort und Stelle. Wenn das TADS 160 nicht auf der Haut 134 befestigt
wird, hält
das Temperaturkontrollgerät 150 das
TADS 160 an Ort und Stelle. Vorzugsweise wird das TADS 160 an
der Haut 134 mit einem (nicht gezeigten) Klebematerial
befestigt, wobei das Temperaturkontrollgerät 150 über das TADS 160 gelegt
wird. Das Temperaturkontrollgerät 150 wird
mit dem Klebematerial 112 auf der Haut 134 befestigt
und das zweite Klebematerial 156 (das weniger klebt als
zur Befestigung verwendeter Klebstoff (nicht gezeigt) zwischen dem
TADS 160 und der Haut 134 und weniger als das
Klebematerial 112 zwischen dem Temperaturkontrollgerät 150 und
der Haut 134) befestigt das Temperaturkontrollgerät 150 am
TADS 160. Diese Anordnung führt zur sicheren Anhaftung
des Temperaturkontrollgerätes 150 und
dem TADS 160 an der Haut 134, gestattet aber die
Entfernung des Temperaturkontrollgerätes 150 ohne Entfernung
des TADS 160.
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11 zeigt
ein anderes TADS 165 mit einem Gehäuse 123 aus flexiblem
Material. Das Gehäuse 123 umfasst
vorzugsweise eine obere Wand 125 und eine Membran 103,
die eine ratenbegrenzende Membran sein kann, mit einer analgetischen
Formulierung 128 im Gehäuse 123. 12 zeigt
das Temperaturkontrollgerät 150 aus 8,
das am TADS 165 aus 11 ähnlich wie
in 10 beschrieben befestigt ist.
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Beispiel 2
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Ein
Beispiel für
die Verwendung der in 8–12 gezeigten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zur Verabreichung von analgetischem Material
zur Behandlung von Durchbruchschmerzen besteht darin, dass ein Patient
oder eine Pflegekraft das TADS 160, 165 auf die
Haut 134 des Patienten legt und das Temperaturkontrollgerät 150 darüber legt.
Wenn das TADS 160, 165 beispielsweise ein handelsübliches
Fentanyl-Pflaster
Duragesic-50® ist,
dauert es nach der Applikation des TADS 160, 165 mehrere
Stunden, bis ein ausreichender Steady State von Fentanyl im Blutkreislauf
des Patienten zur Kontrolle der Ausgangsschmerzen vorhanden ist.
Bei der Behandlung von beispielsweise Krebspatienten hat ein Patient
aber von Zeit zu Zeit Durchbruchschmerzen, die plötzlich zunehmen,
in der Regel aber nicht lange dauern. Wenn ein Patient das Herannahen
von Durchbruchschmerzen fühlt,
legt der Patient das Temperaturkontrollgerät 150 über das
TADS 160, 165. Die vom Temperaturkontrollgerät 150 ausgehende
Wärme erhöht die Temperatur
des Fentanyl-Pflasters, der Haut und der Unterhautgewebe. Dadurch
wird mehr Fentanyl durch die Haut absorbiert. Ferner wird Fentanyl,
das sich bereits in der Haut und den Unterhaut-Depotstellen befindet
(d.h. Fentanyl-Moleküle, die
bereits die Haut durchdrungen haben, aber in der Haut und in den
Unterhautgeweben gespeichert wurden), aufgrund des erhöhten Blut/Körperflüssigkeitsflusses
in den Geweben unter dem Fentanyl-Pflaster und der verstärkten Permeabilität der Blutgefäßwände aufgrund
der Wärme
des Temperaturkontrollgerätes 150 schneller
in den systemischen Kreislauf freigesetzt. Das Gesamtergebnis ist,
dass die Fentanyl-Konzentration im Blutstrom des Patienten kurz
nach Anlegen des Wärmepflasters
signifikant erhöht
ist (im Vergleich zu der Situation ohne Temperaturkontrollgerät 150)
und die erhöhte
Fentanyl-Konzentration im Blutstrom lindert die Durchbruchschmerzen
rechtzeitig. Für
lipophile Verbindungen, wie z.B. Fentanyl, die in der Regel eine signifikante
dermale Depotwirkung aufweisen (Speicherung in Depotstellen in Haut
und Unterhautgeweben und allmähliche
Freisetzung aus den Depotstellen), wird davon ausgegangen, dass
die verstärkte
Freisetzung des Analgetikums aus den Depotstellen aufgrund der Erwärmung einen
schnelleren und erheblicheren Beitrag zur Erhöhung der Arzneimittelkonzentrationen
im Blutstrom leistet als der Beitrag, der auf die erwärmungsbedingte
erhöhte
Hautpermeabilität
zurückzuführen ist.
Der Patient kann das Wärmepflaster
für eine
vorbestimmte Zeitdauer auf Grund seiner früheren Erfahrungen mit Durchbruchschmerzen
auf der Haut lassen, bevor er die Erwärmung beendet, indem er das
Pflaster entfernt oder ein luftundurchlässiges Pflaster zur Abdeckung der
gesamten Löcher
in der oberen Wand 104 auflegt. Der Patient kann die Erwärmung auch
unterbrechen, wenn er der Ansicht ist, dass die aktuelle Episode
von Durchbruchschmerzen zu Ende ist oder dem Ende zugeht.
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Vorzugsweise
hat das Wärmepflaster
eine vorbestimmte Erwärmungsdauer,
die zur Behandlung der Durchbruchschmerzen der meisten Patienten
ausreicht, die aber nicht so lange ist, dass schwerwiegende Nebenwirkungen
durch eine Überdosis
Fentanyl entstehen. Wenn ein bestimmter Patient aber eine höhere Toleranz
gegenüber
Fentanyl hat, kann der Patient zwei oder mehr Wärmepflaster nacheinander anwenden,
so dass der Patient gerade so viel zusätzliches Fentanyl erhält, wie
er zur Behandlung der Durchbruchschmerzen benötigt.
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Beispiel 3
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Ein
weiteres Beispiel für
die Verwendung der in 8–12 gezeigten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Verwendung des Temperaturkontrollgerätes 150 zur
Verabreichung von analgetischem Material zur Behandlung von Schmerzen,
wenn der Diffusionskoeffizient der Wirkstoffe in der Formulierung 128 und/oder
der Permeabilitätskoeffizient
durch eine ratenbegrenzende Membran 130 so niedrig ist, dass
er hauptsächlich
die Gesamtabsorptionsrate des analgetischen Materials aus dem TADS 160, 165 in
den Körper
eines Patienten bestimmt. Bei Verwendung eines TADS 160, 165 platziert
der Patient oder die Pflegekraft beispielsweise das TADS 160, 165 auf
der Haut 134 des Patienten. Wenn nach einer Tragezeit des
TADS 160, 165 festgestellt wird, dass für diesen
bestimmten Patienten und seinen Zustand eine höhere Konzentration von Fentanyl
im Blutstrom benötigt
wird, um seine Schmerzen richtig zu behandeln, wird das Temperaturkontrollgerät 150 auf
das TADS 160, 165 gelegt, um das TADS 160, 165 zu
erwärmen.
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Die
erhöhte
Temperatur erhöht
den Diffusionskoeffizienten des Wirkstoffes in der Formulierung
im TADS 160, 165 und den Permeabilitätskoeffizienten über die
ratenbegrenzende Membran 130 im TADS 160, 165 und
somit auch die Gesamtraten, mit denen der Wirkstoff in den Körper des
Patienten eindringt. Dies erhöht
wiederum die Konzentration des Wirkstoffes im Blutstrom. Dadurch
erhält
der Patient eine verstärkte
und richtige Wirkung.
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Beispiel 4
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Ein
weiteres Beispiel für
die Verwendung der in 8–12 gezeigten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Verwendung des Temperaturkontrollgerätes 150 zur
Verringerung der Zeit des Wirkungseintritts eines analgetischen
Materials aus dem TADS 160, 165. Bei Verwendung
eines handelsüblichen
Fentanylpflasters, wie z.B. Duragesic-50®, als
TADS 160, 165, platziert der Patient oder die
Pflegekraft beispielsweise das TADS 160, 165 auf
der Haut 134 des Patienten und legt das Temperaturkontrollgerät 150 über das
TADS 160. Vorzugsweise enthält das Temperaturkontrollgerät 150 eine
ausreichende Menge an Aktivkohle, Eisenpulver, Natriumchlorid und
Wasser im Temperaturregelmechanismus 108, um mindestens
4 Stunden lang eine exotherme Reaktion aufrecht zu erhalten.
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Die
Wärme vom
Temperaturkontrollgerät 150 erhöht die Temperatur
an einer Kontaktfläche
der Haut 134 und dem TADS 160, 165 auf
Temperaturen von bis zu ca. 60°C,
vorzugsweise einen engen Temperaturbereich zwischen ca. 36°C und 46°C, ganz besonders
bevorzugt zwischen 37°C
und 44°C,
und hält
diese Temperatur eine Zeit lang (d.h. ca. 4 Stunden) aufrecht. In
dieser Zeit erhöht
die Wärme
die Geschwindigkeit der Freisetzung von Fentanyl aus dem TADS 160, 165,
die Permeationsrate durch die Haut 134, die Permeation der
Blutgefäßwände und
die Geschwindigkeit des Blutkreislaufes, der Fentanyl schneller
in den systemischen Kreislauf bringt. Die exotherme Reaktion ist
so ausgelegt, dass sie (allmählich)
endet, wenn der therapeutische Fentanyl-Spiegel im Serum erreicht
ist oder demnächst
erreicht wird. Dadurch beginnt die Absorption und Konzentration
von Fentanyl im Blutstrom von den erhöhten Werten, die durch die
Wärme des
TADS 160, 165 ausgelöst wurden, zu normalen (ohne
Erwärmung
erreichten) Werten abzunehmen. Der Patient trägt das System insgesamt zwischen
ca. 48 und 72 Stunden weiter. Im Vergleich mit einem TADS 160, 165 ohne
Verwendung des Temperaturkontrollgerätes 150 beginnt Fentanyl
signifikant früher
im Blutstrom zu erscheinen, um eine verkürzte Zeit des Wirkungseintritts
zu erhalten, und die Fentanyl-Konzentrationen im Blutstrom in den
ersten Stunden nach der Applikation sind signifikant höher als
dies mit einem nicht erwärmten
TADS 160, 165 der Fall wäre. Die therapeutische Fentanyl-Konzentration
im Serum schwankt von Person zu Person. Einige Menschen sprechen
beispielsweise auf Spiegel über
0,2 ng/ml an. In 6 wird diese Konzentration von
0,2 ng/ml in ca. einem Drittel der Zeit mit einem erwärmten System
gegenüber
einem nicht erwärmten
System erreicht (d.h. in ca. 70 Minuten im Vergleich mit ca. 210
Minuten).
-
Nach
einer Zeit, nach der die exotherme Reaktion des Temperaturkontrollgerätes 150 langsam
aufhört Wärme zu erzeugen,
erreicht die Fentanyl-Konzentration im Blutstrom allmählich die
normale Steady-State-Konzentration
von Fentanyl im Blutstrom, die letztendlich nach einer ausreichenden
Zeit auch bei einem nicht erwärmten
TADS 160, 165 gesehen werden würde. Dadurch verkürzt das
Temperaturkontrollgerät 150 signifikant
die Zeit des Wirkungseintritts von Duragesic-50® ohne
signifikant die Abgaberaten im Steady State zu verändern. Somit
besteht der wichtige Vorteil dieses Wegs darin, dass die Zeit des
Wirkungseintritts eines TADS 160, 165, das bereits
im klinischen Gebrauch ist, verkürzt
werden kann, ohne die Abgaberaten im Steady State, die nicht nur
angemessen, sondern für
die Pfleger und die Patienten auch vertraut sind, signifikant zu
verändern.
-
Beispiel 5
-
Ein
weiteres Beispiel für
die Verwendung der in 8–12 gezeigten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Verwendung des Temperaturkontrollgerätes 150 für eine anhaltend
hohe Absorptionsrate eines analgetischen Materials aus dem TADS 160, 165.
Krebspatienten neigen dazu, nach längerem Gebrauch eine Toleranz
gegenüber
Fentanyl (und anderen analgetischen Stoffen) zu entwickeln. Wenn ein
Patient beispielsweise gegenüber
einem Duragesic-100® (Abgaberate 100 Mikrogramm/Stunde)
Hautpflaster Toleranz entwickelt, kann ein Pfleger ein Duragesic-100® und
ein Duragesic-50® (Abgaberate 50 Mikrogramm/Stunde)
auflegen, um die krebsbedingten Schmerzen des Patienten zu behandeln.
Statt der Verwendung von zwei Duragesic® Pflaster
kann ein Pfleger aber auch ein Duragesic-75® (Abgaberate
75 Mikrogramm/Stunde) in Verbindung mit dem Temperaturkontrollgerät 150,
vorzugsweise für
ca. 12 bis 24 Stunden, zur Erhöhung
der Fentanylabsorption verwenden. Der Pfleger ersetzt das Wärmepflaster
nach der bestimmten Erwärmungsdauer
durch ein anderes Wärmepflaster,
um eine gewünschte
Temperatur aufrecht zu erhalten, und fährt damit fort, bis das Fentanyl
im Duragesic-75® Pflaster
keine therapeutische Fentanyl-Menge
mehr liefern kann. Es versteht sich natürlich, dass das Temperaturkontrollgerät 150 so
lange gebraucht werden kann, bis die erwartete Anwendungszeit des
Duragesic-75® Pflasters
zu Ende ist.
-
Wärmepflaster
mit unterschiedlichen Erwärmungstemperaturen
können
verwendet werden, um unterschiedliche erhöhte Fentanyl-Abgaberaten zu
erhalten.
-
13–19 zeigen
eine weitere Ausführungsform
eines Temperaturkontrollgerätes 170. 13 zeigt
das Temperaturkontrollgerät 170,
das der Ausführungsform
in 8 ähnelt,
aber einen Temperaturregelmechanismus 108 aus einer Vielzahl
von Kammern 172 umfasst, die durch nicht-luftdurchlässige Wände 174 voneinander
getrennt sind. Der Temperaturregelmechanismus 108 ist im
Wesentlichen von einer unteren Wand 102, einer oberen Wand 104 und
Seitenwänden 152 umgeben.
Der Temperaturregelmechanismus 108 umfasst vorzugsweise
eine Zusammensetzung aus Aktivkohle, Eisenpulver, Natriumchlorid,
Wasser und wahlweise Sägespänen, die
sich in jeder der Kammern 172 befindet. Die obere Wand 104 besteht
vorzugsweise auch aus einem flexiblen nicht-luftdurchlässigen Material
mit einer Vielzahl von Löchern 114,
vorzugsweise einer Reihe von Löchern 114 für jede Kammer 172.
Eine luftdurchlässige
Membran 116 ist zwischen der oberen Wand 104 und
dem Temperaturregelmechanismus 108 angeordnet, um die Luftmenge
zu regulieren, die den Temperaturregelmechanismus 108 durch
die Löcher 114 erreicht.
Die obere Wand 104 kann mindestens eine Abdeckung aufweisen,
die eine Vielzahl von Löchern 114 zur
Regulierung der Luft in die Kammern 172 abdeckt. Wie in 13 gezeigt
befinden sich auf der oberen Wand 104 drei Abdeckschichten.
Eine erste Abdeckschicht 176 ist an der oberen Wand 104 befestigt
und weist Öffnungen 178 (siehe 17)
zur Freilegung von 2 von 3 Löchern 114 auf.
Eine zweite Abdeckschicht 182 ist an der ersten Abdeckschicht 176 befestigt
und hat eine Öffnung 184 (siehe 15)
zur Freilegung von 1 von 3 Löchern 114.
Eine obere Abdeckung 186 ohne Öffnungen ist an der zweiten
Abdeckschicht 182 befestigt. Somit hat ein Patient mehrere
Möglichkeiten,
welchen Anteil der Kammern 172 er der Umgebungsluft aussetzen
will. Wenn die von einem Drittel der Kammern erzeugte Wärme benötigt wird,
wird die obere Abdeckung 186 wie in 14 und 15 gezeigt
entfernt. Wenn die Wärme
von zwei Dritteln der Kammern benötigt wird oder wenn zusätzliche
Wärme benötigt wird, nachdem
die Wärme
des ersten Drittels des Temperaturregelmechanismus 108 erschöpft ist,
werden die obere Abdeckung 186 und die zweite Abdeckschicht
wie in 16 und 17 gezeigt
entfernt. Wenn die Wärme aller
Kammern benötigt
wird oder wenn zusätzliche
Wärme benötigt wird,
nachdem die Wärme
des ersten und zweiten Drittels des Temperaturregelmechanismus 108 erschöpft ist,
werden die obere Abdeckung 186, die zweite Abdeckschicht 182 und
die erste Abdeckschicht 176 wie in 18 und 19 gezeigt
entfernt. Es versteht sich natürlich,
dass mehr oder weniger Abdeckschichten mit einer beliebigen Anzahl
von Löchern
verwendet werden können,
damit jede beliebige Menge des Temperaturregelmechanismus 108 aktiviert
werden kann.
-
Beispielsweise
kann ein Patient somit mehrere Möglichkeiten
bei der Verwendung des Temperaturkontrollgerätes 170 haben, beispielsweise
zur Unterdrückung
von Durchbruchschmerzen. Wenn die Durchbruchschmerzen auftreten,
legt der Patient das Temperaturkontrollgerät 170 über das
TADS mit analgetischem Material und kann dann Folgendes tun:
- 1) Er kann eine bestimmte Anzahl oder einen
bestimmten Anteil der Kammern 172 aktivieren, indem er
die entsprechenden Abdeckungen entfernt, je nachdem, wie viel zusätzliches
analgetisches Material er zur Behandlung der Durchbruchschmerzen
benötigt.
Die Abdeckungen können
vorzugsweise wieder aufgelegt werden, um die exotherme Reaktion
zu beenden, wenn kein zusätzliches
analgetisches Material mehr benötigt
wird.
- 2) Er kann eine bestimmte Anzahl oder einen bestimmten Anteil
der Kammern 172 aktivieren, die Wärmeerzeugungskapazität dieser
Kammern 172 ausschöpfen
und dann weitere (nicht aktivierte) Kammern 172 aktivieren.
Dies verlängert
die Wärmedauer
des Temperaturkontrollgerätes 170.
Die Dauer der gesamten Erwärmungszeit
hängt von
der typischen Dauer der Durchbruchschmerzen des jeweiligen Patienten
ab.
- 3) Er kann genügend
Kammern 172 aktivieren, um eine Episode von Durchbruchschmerzen
zu behandeln, und das Wärmepflaster
an Ort und Stelle lassen. Wenn die nächste Episode von Durchbruchschmerzen auftritt,
kann er die ungenutzten Kammern 172 aktivieren.
-
20 zeigt
ein transdermales Analgesie-Abgabesystem 190 (hiernach „TADS 190") mit einer ratenbegrenzenden
Membran 192. Die Struktur des TADS 190 ähnelt der
von 3. Das TADS 190 enthält jedoch eine ratenbegrenzende
Membran 192 zwischen der analgetischen Formulierung 128 und
der Haut 134 eines Patienten.
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Im
Allgemeinen ist die Permeabilität
des Analgetikums in der analgetischen Formulierung 128 durch das
ratenbegrenzende Element 192 signifikant niedriger als
die Permeabilität
des Analgetikums in der analgetischen Formulierung 128 in
die Haut eines durchschnittlichen Patienten. Ratenbegrenzende Membranen 192 werden
zur Minimierung der Schwankung der Gesamtpermeation und zur Regulierung
der an den Patienten abgegebenen Analgetika-Menge verwendet, um
eine Überdosierung
zu vermeiden. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist
die Verwendung einer temperaturempfindlichen ratenbegrenzenden Membran,
so dass die Permeationsrate des Analgetikums durch die ratenbegrenzende
Membran mit steigender Temperatur signifikant zunimmt. Bei einem
solchen TADS 190 können
die oben besprochenen Temperaturregelmechanismen 100 (1 & 2), 150 (8)
und 170 (13) zur Erhöhung der Analgetika-Abgaberate
durch die ratenbegrenzende Membran 192 zur Behandlung von
Durchbruchschmerzen, zur Verkürzung
der Zeit des Wirkungseintritts, zur Erhöhung der Abgaberate im Steady
State oder für
andere Vorteile wie oben besprochen verwendet werden.
-
Die
möglichen
Temperaturregelmechanismen können
das exotherme Reaktionsgemisch aus Eisenpulver, Aktivkohle, Salz,
Wasser und Sägespänen wie
oben besprochen beinhalten. 21 zeigt
einen elektrischen Temperaturregelmechanismes 200 außerhalb
des Umfangs der vorliegenden Erfindung, mit einem elektrischen Heizelement 202,
das von einer unteren Wand 102, einer oberen Wand 104 und
Seitenwänden 152 (ähnlich wie
in 8) umgeben ist. Die Seitenwände 152 können sich
eine Strecke unterhalb der unteren Wand 102 erstrecken,
um einen Hohlraum 154 zu definieren. Es versteht sich natürlich, dass
das elektrische Heizelement 202 keine einen Hohlraum 154 formenden
Seitenwände 152 aufweisen
muss.
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Die
untere Wand 102 und die Seitenwände 152 können aus
einem flexiblen nicht-luftdurchlässigen Material
bestehen, wie beispielsweise aus nicht-luftdurchlässigem geschlossenzelligem
Schaumstoffmaterial. Ein Teil des Bodens des Temperaturkontrollgerätes 200 enthält ein Klebematerial 112 auf
dem Boden der Seitenwände 152 und
kann ein zweites Klebematerial 156 im Boden der unteren
Wand 102 enthalten, wobei das zweite Klebematerial 156 vorzugsweise
weniger stark klebt als das Klebematerial 112. Das elektrische
Heizelement 202 kann eine flexible Resistorplatte umfassen,
die Wärme
erzeugen kann, wenn sie durch Spuren 206, 208 mit
elektrischem Strom versorgt wird. Der elektrische Strom kann von
einer Batterie 212 zugeführt werden, die an einem Kontrollmechanismus 214 befestigt
ist, und einem elektronischen Schalter 216. Die Batterie 212, der
Kontrollmechanismus 214 und der elektronische Schalter 216 können auf
der Oberfläche
der oberen Wand 104 befestigt sein. Das elektrische Heizelement 202 wird
durch Auslösen
des elektronischen Schalters 216 aktiviert, wodurch der
Fluss des elektrischen Stroms von der Batterie 212 zu dem
elektrischen Heizelement 202 beginnt. Ein Temperaturfühler 218,
beispielsweise ein Thermistor, kann am Boden der unteren Wand 102 befestigt
sein und sendet ein Signal (entsprechend der Temperatur am Boden
der unteren Wand 102) durch die elektrische Spur 222 zum
Kontrollmechanismus 214. Der Kontrollmechanismus 214 reguliert
den Fluss des Stroms zum elektrischen Heizelement 202,
so dass das elektrische Heizelement 202 die Temperatur
an einer Kontaktfläche
zwischen der unteren Wand 102 und einer Oberseite eines
TADS (nicht gezeigt) schnell auf eine vorbestimmte Höhe bringt
und die Temperatur auf dieser vorbestimmten Höhe hält. Die folgenden Merkmale können in
den Kontrollmechanismus 214 eingebaut werden: 1) ein Mechanismus,
der es einem Arzt oder Pfleger gestattet, die Länge jeder Erwärmungsperiode
für jeden
Patienten einzustellen, wodurch der Arzt die Erwärmung und somit auch das zusätzliche
Analgetikum, das der Patient erhalten kann, je nach Zustand des Patienten
begrenzen kann; 2) ein Mechanismus, der es dem Arzt oder Pfleger
gestattet, die Mindestzeit zwischen den Erwärmungsperioden einzustellen
und somit auch, wie oft der Patient zusätzliches Analgetikum durch
Erhöhung
der Wärme
erhalten kann; 3) ein Mechanismus, der es dem Arzt oder Pfleger
gestattet, eine vorbestimmte Temperatur einzustellen; und/oder 4)
ein Mechanismus, der es dem Arzt oder Pfleger gestattet, das Erwärmungstemperaturprofil
zu regeln, beispielsweise durch allmähliche Erhöhung der Erwärmungstemperatur
oder Verringerung der Temperatur über einen vorbestimmten Zeitraum.
Diese Merkmale können
bei einfachen TADS eine Vielzahl von Kontrolloptionen für den Arzt
und/oder den Patienten im Hinblick auf die Menge und den Zeitpunkt
der Abgabe von zusätzlichem
Analgetikum bieten.
-
Beispiel 6
-
Ein
Beispiel für
die Verwendung einer Vorrichtung wie in 21 gezeigt,
umfasst die Verwendung des Temperaturregelmechanismus 200 für eine anhaltend
hohe Absorptionsrate eines Analgetikums aus dem DDDS 160, 165.
Krebspatienten neigen dazu, nach längerem Gebrauch eine Toleranz
gegenüber
Fentanyl (und anderen analgetischen Stoffen) zu entwickeln. Wenn
ein Patient beispielsweise gegenüber
einem Duragesic-100® (Abgaberate 100 Mikrogramm/Stunde)
Hautpflaster Toleranz entwickelt, kann ein Pfleger ein elektrisches
Heizgerät,
wie z.B. den Temperaturregelmechanismus 200, auf ein Duragesic-100® Pflaster
legen und die Temperatur so einstellen, dass die Hautfläche auf
38°C erwärmt wird,
um eine höhere
Fentanyl-Abgaberate aus dem Duragesic-100® Pflaster
zur Behandlung der krebsbedingten Schmerzen des Patienten zu erhalten. Wenn
der Krebspatient nach einer bestimmten Behandlungsdauer aber Toleranz
gegenüber
der Fentanyl-Abgaberate
bei 38°C
entwickelt, kann der Pfleger den Temperaturregelmechanismus 200 auf
dem Duragesic-100® Pflaster so einstellen,
dass die Hautoberfläche
auf 40°C
erwärmt
wird, um eine noch höhere
Fentanyl-Abgabe aus dem Duragesic-100® Pflaster
zur Behandlung der Krebsschmerzen des Patienten zu erhalten.
-
22 zeigt
ein anderes Temperaturkontrollgerät 240 außerhalb
des Umfangs der Erfindung mit einem im Wesentlichen flachen, flexiblen
Beutel 242, der mit einer supergekühlten Flüssigkeit 244 gefüllt ist,
beispielsweise mit einer konzentrierten Lösung aus Natriumacetat. Ein
Bodenteil des Beutels 242 kann ein Klebematerial 246 enthalten.
Der Beutel 242 kann etwas größer sein als das TADS 160,
so dass das Klebematerial 246 mit der Haut 134 in
Kontakt kommen und daran kleben kann. Der Beutel 242 enthält ferner
einen Auslösemechanismus 248,
wie z.B. einen Metallstreifen. Wenn beispielsweise ein Patient,
der ein TADS mit einem entsprechenden analgetischen Material trägt, fühlt, dass
Durchbruchschmerzen unmittelbar bevorstehen, wird der Beutel 242 über das
TADS 160 gelegt. Der Auslösemechanismus 248 wird
aktiviert (beispielsweise durch Biegen eines Metallstreifens), wodurch
Kristallisation in der supergekühlten
Flüssigkeit
ausgelöst
wird. Die durch Kristallisation (Phasenübergang) erzeugte Wärme erhöht die Transportgeschwindigkeit
des analgetischen Materials in den Körper und die Geschwindigkeiten
der Freisetzung von analgetischem Material aus den Depotstellen
in der Haut und den Unterhautgeweben. Dadurch erhält der Patient
schnell zusätzliches
Analgetikum zur Behandlung seiner Durchbruchschmerzen. In der Regel
kann die durch einen Phasenübergang
erzeugte Wärme
nicht längere
Zeit aufrecht erhalten werden, aber sie kann ausreichen, um eine
ausreichende Menge von analgetischem Material aus den Depotstellen
in den Geweben unter der Haut freisetzen, um die Durchbruchschmerzen
zu behandeln. Der Vorteil des Temperaturkontrollgerätes 240 ist
der, dass es wiederverwendbar ist. Nach dem Gebrauch kann das Temperaturkontrollgerät 240 in
heißes
Wasser gelegt und dann bei Raumtemperatur abgekühlt werden, um den verfestigten
Inhalt im Beutel wieder zu einer supergekühlten Flüssigkeit 244 zu verwandeln.
-
Beispiel 7
-
Ein
Beispiel für
eine verstärkte
Absorption aus der Depotstelle unter Verwendung der in 1 und 2 gezeigten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zur Verabreichung von analgetischem Material zur
Schmerzlinderung besteht darin, dass ein Patient oder Pfleger das
TADS, wie z.B. ein Fentanyl enthaltendes TADS, auf die Haut des
Patienten an einer ersten Stelle legt. Nach ausreichender Erschöpfung des
Analgetikums im TADS wird das TADS entfernt und ein zweites TADS
wird auf die Haut des Patienten an einem zweiten Ort gelegt, um
die Abgabe des Analgetikums fortzusetzen. Wenn eine Episode von
Durchbruchschmerzen auftritt, kann das Temperaturkontrollgerät 100 direkt
auf die Haut 134 des Patienten an der ersten Stelle (das
TADS ist nicht mehr dort) wie in 22 gezeigt
gelegt werden. Die Wärme
vom Temperaturkontrollgerät 100 erhöht die Geschwindigkeit
der Freisetzung des Analgetikums aus der Depotstelle 252 in
der ersten Hautstelle und den darunter liegenden Geweben, um eine
erhöhte
Analgetika-Absorption in den systemischen Kreislauf 254 zur
Behandlung der Durchbruchschmerzen zu erhalten.
-
Beispiel 8
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Wie
in 24 gezeigt kann ein Isoliermaterial in das Temperaturkontrollgerät eingebaut
werden, um nicht nur die Temperaturschwankung zu minimieren, sondern
auch die Temperatur des TADS und der darunter liegenden Haut (durch
Verringerung des Wärmeverlustes)
zu erhöhen,
wodurch die Absorption des Analgetikums durch die Haut erhöht wird.
-
24 zeigt
eine ähnliche
Konfiguration wie 4, wobei das Temperaturkontrollgerät 100 aus 2 am
TADS 120 aus 3 befestigt ist. Das TADS 120 ist
an einem Teil der Haut 134 eines Patienten befestigt. Eine
Isolierhülse 350 liegt
an der Haut 134 an und umgibt einen wesentlichen Teil des
Temperaturkontrollgerätes 100 und
des TADS 120.
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Heizgeräte außerhalb
des Umfangs der Erfindung umfassen ein Infrarot-Heizgerät mit einem
Feedback-Mechanismus. Alle oben angesprochenen Kontrollen und Schwankungen
würden
auf ein solches Infrarot-Heizgerät
zutreffen. Der Vorteil von Infrarotstrahlung gegenüber einfacher
Wärme ist
der, dass erstere bei den richtigen Wellenlängen tiefer in die Haut eines
Patienten eindringt.
-
Es
versteht sich ferner, dass sich die obigen Beispiele zwar hauptsächlich auf
die Verwendung von Fentanyl beziehen, die Diskussion aber gleichermaßen auch
auf Sufentanil, ein Derivat von Fentanyl, zutrifft.
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Nachdem
die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung nun so beschrieben sind, versteht sich,
dass die in den anhängenden
Ansprüchen
definierte Erfindung nicht auf bestimmte in der obigen Beschreibung
aufgeführte
Details beschränkt
ist, da viele offensichtliche Abwandlungen möglich sind, ohne vom Umfang
der Erfindung abzuweichen.