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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Heteropolysaccharid (HP),
das durch Fermentation eines Mediums erhalten werden kann, das wenigstens
einen Stamm Agrobacterium radiobacter I-2001 (oder DSM 12095), eine
seiner rekombinanten Formen oder seiner Mutanten und eine durch
besagten Stamm, eine seiner rekombinanten Formen oder eine seiner
Mutanten assimilierbare Kohlenstoffquelle umfasst.
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In
zahlreichen Industriesparten ist man ständig auf der Suche nach neuen
Verbindungen, die:
- – verbesserte rheologische
Eigenschaften aufweisen und Gele bilden können,
- – eine
gesteigerte Kompatibilität
mit den Medien, denen sie zugesetzt werden, und
- – eine
hohe Stabilität
in einer weiten Temperatur- und pH-Spanne aufweisen.
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Im
Fall der Verbindungen, die am Ende einer bakteriellen Fermentation
erhalten werden, ist es auch wichtig, dass die Verbindung eine gute
Produktivität
besitzt.
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Die
Fähigkeit
zu gelieren ist sehr interessant, weil dies aufgrund der Vielfalt
der Gebiete, in denen sie Anwendungen finden, besonders attraktive
System sind: bestimmte Anwendungen erfordern die Verwendung eines
Gels.
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So
schlägt
beispielsweise die Agrifood-Industrie eine große Palette von gelierten Produkten
vor (Cremes, Joghurts, verschiedene Gelees, Eis ...), die Pharmaindustrie
verwendet die Gele als Wirkstoffträger oder Verdickungsmittel.
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Auf
einem ganz anderen Gebiet tropfen bestimmte Farben nicht, weil sie
in Ruhe Gelmerkmale besitzen, während
sie sich unter der Wirkung eines Pinsels leicht verstreichen lassen
(strukturviskoses Profil).
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Die
wässrigen
Gele werden auch als Chromatographieträger oder auch für die Herstellung
von Kontaktlinsen verwendet.
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Die
Heteropolysaccharide bakteriellen Ursprungs, wie beispielsweise
Xanthangummi, wurden bereits beschrieben und wegen ihrer leistungsstarken
rheologischen Eigenschaften unter extremen Temperatur- und pH-Bedingungen
verwendet. Jedoch führen
diese Heteropolysaccharide, die sich bei Anwendungen in Lösung eignen,
nicht immer zu Gelen.
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Es
ist bekannt, dass die Gelierung eines Mediums stattfindet, wenn
als Folge der Vernetzung der Bestandteile besagten Mediums ein dreidimensionales
Netz gebildet wird.
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Üblicherweise
wird diese Gelierung durch Zugabe von zusätzlichen Kationen, insbesondere
vom Typ Alkali oder Erdalkali (beispielsweise Calcium und/oder Magnesium)
zu dem Medium, durch Kippen des pH zu sauren oder basischen pH-Werten, durch Zusatz
einer weiteren Verbindung, insbesondere eines weiteren Polysaccharids
(beispielsweise die Kombination von Xanthan und Johannisbrotkernmehl)
oder durch Veränderung
der Temperatur herbeigeführt.
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Wie
auch immer die angestrebte Anwendung sein mag, die zuvor angeführten Gelierungsbedingungen
können:
- – der
Stabilität
und der Kompatibilität
des endgültigen
Gels wegen der Wechselwirkungen zwischen den zusätzlichen Kationen oder dem
Coadditiv, die man einführen
muss, um das Gel zu erhalten, und den anderen Bestandteilen, die
in besagten Zusammensetzungen vorhanden sind, schaden oder
- – das
Heteropolysaccharid und/oder die anderen Bestandteile, die in besagten
Zusammensetzungen vorhanden sind, aufgrund der hohen Temperaturen
und/oder der pH-Änderungen
denaturieren.
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US 4 247 639 und
EP 0 001 895 beschreiben
ein Heteropolysaccharid, das aus 33% Mannose, 29% Glucose, 21% Galactose
und 17% Glucuronsäure
besteht und 5,7% Acetyl und 4,9% Pyruvat enthält.
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WO
94/06927 beschreibt ein mit Hilfe von Agrobacterium ATCC 55341 erhaltenes
Heteropolysaccharid, das Glucose und Galactose in einem Molverhältnis von
7:1 enthält.
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Mit "Gel" bezeichnet man im
Rahmen der vorliegenden Erfindung einen Pseudo-Feststoff (Verhalten nahe
am Feststoff), der aus der wenigstens teilweisen Assoziation von
Heteropolysaccharidketten, die in einer Flüssigkeit dispergiert sind,
resultiert. In einem Bereich von Beanspruchungsfrequenzen ω sind die
pseudofesten Gele im Allgemeinen bezüglich ihrer festen Komponente
durch einen Elastizitätsmodul
G'(ω), der auch Speichermodul
genannt wird, und bezüglich
ihrer flüssigen oder
viskosen Komponente durch einen Viskositätsmodul G''(ω), der auch
Verlustmodul genannt wird, gekennzeichnet.
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Die
mechanischen Größen G'(ω) und G''(ω) können mit
Hilfe eines deformationsgesteuerten Rheometers, das in oszillierendem
Betrieb arbeitet, gemessen werden. Als Anhaltspunkt und nicht beschränkend kann man
beispielsweise ein Rheometer Rheo-Fluid Spectrometer® anführen.
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G' und G'' können
auch auf einem schubspannungsgesteuerten Rheometer, das in oszillierendem
Betrieb arbeitet, gemessen werden. Als Anhaltspunkt kann man beispielsweise
ein CARRIMED®-
Rheometer anführen.
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Das
Prinzip der Messung besteht darin, als Erstes das Gebiet der reversiblen
mechanischen Deformation, in dem die Reaktion des Gels auf die mechanische
Beanspruchung als Funktion besagter Deformation linear ist, zu bestimmen.
Als Zweites wird das Gel einem festen Wert der mechanischen Deformation,
der in dem zuvor bestimmten linearen Gebiet liegt, unterzogen. Dann
nimmt das Rheometer einen Sweep der Frequenz ω vor.
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Die
Reaktion des Gels auf die Schubspannung, die mit der Deformation
in Phase ist, ergibt den Zugang zu dem Elastizitätsmodul G'(ω).
G'(ω) entspricht
der Energie, die von dem Gel in elastischer Form aufgenommen wird
und die wiedergewinnbar ist.
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Die
Reaktion des Gels auf die Schubspannung, die um einen Winkel von
90° zur
Deformation phasenverschoben ist, ergibt den Zugang zu dem Viskositätsmodul
G''(ω). G''(ω) entspricht
der Energie, die durch viskoses Fließen dissipiert wird und die
nicht wiedergewinnbar ist.
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Ein
Gel wird stark oder echt genannt, wenn in dem gesamten durchfahrenen
Bereich der Beanspruchungsfrequenz (ω) das Verhältnis G'/G'' größer oder
gleich 10 ist, das heißt
wenn die Elastizität
des Gels stark bleibt, und wenn der Wert von G'(ω)
größer oder
gleich 10 Pa ist.
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Die
vorliegende Erfindung hat genau zum Ziel, Heteropolysaccharide vorzuschlagen,
die sehr gute rheologische Eigenschaften insbesondere bezüglich der
verdickenden und pseudo-plastischen (strukturviskosen) Eigenschaften
sowie die Fähigkeit
besitzen, ohne Zugabe von zusätzlichen
Kationen zu dem Medium, ohne Kippen des pH zu echten Gelen zu führen und
dies bei Temperaturen unter oder gleich 40°C.
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Die
vorliegende Erfindung hat auch zum Ziel, ein Heteropolysaccharid
vorzuschlagen, das sehr gute rheologische Eigenschaften bei geringen
Konzentrationen aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich also auf ein Heteropolysaccharid
(HP), das durch Fermentation eines Mediums erhalten werden kann,
das wenigstens einen Stamm Agrobactenum radiobacter I-2001 (oder DSM
12095), eine seiner rekombinanten Formen oder eine seiner Mutanten
und eine durch besagten Stamm, eine seiner rekombinanten Formen
oder eine seiner Mutanten assimilierbare Kohlenstoffquelle umfasst.
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Der
Stamm Agrobacterium radiobacter wurde gemäß dem Budapester Vertrag bei
der Collection Nationale de Culture des Micro-organismes (CNCM)
am 3. April 1998 eingetragen, wo er unter der Nummer I-2001 öffentlich
zugänglich
ist. Er wurde auch bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen GmbH (DSMZ) am 21. April 1998 eingetragen, wo er
unter der Nummer DSM 12095 öffentlich
zugänglich
ist.
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Die
Reinkultur von Agrobactenum radiobacter I-2001 (oder DSM 12095)
kann in einer Petrischale, die bei einer Temperatur zwischen 25°C und 30°C und spezieller
zwischen 25°C
und 28°C
etwa 24 Stunden lang inkubiert wird, ausgeführt werden.
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Die
von Agrobacterium radiobacter I-2001 (oder DSM 12095) assimilierbaren
Kohlenstoff- und Stickstoffquellen können ausgewählt sein unter Glucose, Fructose,
Galactose, Trehalose, Mannose, Melobiose, Saccharose, Raffinose,
Maltotriose. Maltose, Lactose, Lactulose, Methyl-β-galactopyranosid,
Methyl-α-galactopyranosid,
Cellobiose, Gentobiose, Methyl-β-D-glucopyranosid,
Methyl-α-D-glucopyranosid,
Esculin, Ribose, Arabinose, Xylose, Palatinose, Rhamnose, Fucose,
Melezitose, D(+)-Arabitol, L(–)-Arabitol,
Xylitol, Dulcitol, Tagatose, Glycerol, myo-Inositol, Mannitol, Maltitol,
Turanose, Sorbitol, Adonitol, Lyxose, Erythritol, D(–)-Tartrat,
D(+)- Malat, L(–)-Malat,
cis-Aconitat, trans-Aconitat, 2-Keto-D-gluconat, N-Acetylglucosamin,
Chinat, Betain, Succinat, Fumarat, Glycerat und Glucosamin.
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Unter
den möglichen
Erhaltungsmedien für
den Stamm wird das Erhaltungsmedium vom Typ MY-Agar von Difco (Artikelnummer
0712-01-8) als besonders vorteilhaft betrachtet. Besagtes MY-Agar-Medium
von Difco hat die folgende Zusammensetzung:
– Bacto-HefeextraktTM | 3
g |
– Malzextrakt | 3
g |
– Bacto-PeptonTM | 5
g |
– Bacto-DextroseTM | 10
g |
– Bacto-AgarTM | 20
g |
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Für die Aufbewahrung
des Stamms ist es vorzuziehen, wenigstens einen Schritt der Vorkultur
vorzusehen. Unter Vorkulturschritt versteht man einen Schritt, der
darin besteht, dass sich der Bakterienstamm ohne Produktion von
Polysaccharid entwickelt und vermehrt.
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Es
konnte gezeigt werden, dass das Heteropolysaccharid (HP) ausschließlich Einheiten
aus Glucose und/oder ihren Derivaten, Galactose und/oder ihren Derivaten,
Glucuronsäure
und/oder ihren Salzen, Essigsäure
und/oder ihren Salzen, Brenztraubensäure und/oder ihren Salzen umfasst.
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Die
Grundeinheiten des Heteropolysaccharids (HP) liegen im Allgemeinen
in folgenden molaren Anteilen vor, wobei man als Bezug Glucose gleich
1 setzt:
- – Galactose
und/oder ihre Derivate 0,2–5,
- – Glucuronsäure und/oder
ihre Salze 0,1–3,
- – Essigsäure und/oder
ihre Salze 0–5,
- – Brenztraubensäure und/oder
ihre Salze 0,01–2.
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Spezieller
sind besagte Einheiten in folgenden molaren Anteilen vorhanden,
wobei man als Bezug Glucose gleich 1 setzt:
- – Galactose
und/oder ihre Derivate 0,5–4
und bevorzugt 0,8–2,
- – Glucuronsäure und/oder
ihre Salze 0,2–2
und bevorzugt 0,4–1,
- – Essigsäure und/oder
ihre Salze 0–4
und bevorzugt 0–3,
- – Brenztraubensäure und/oder
ihre Salze 0,01–2.
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Glucuron-,
Essig- und Brenztraubensäure
können
in Form von Salzen vorliegen. Als Salze kann man die Natrium-, Kalium-,
Calcium- oder Ammoniumsalze anführen.
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Die
Verfahren zur Analyse des Heteropolysaccharids (HP), die es ermöglichten,
seine Rohformel, wie oben spezifiziert, zu bestimmen, haben die
Bestimmung der Grundelemente (Monosaccharide und Säuren) nach
Hydrolyse besagten Heteropolysaccharids (HP) und chromatographische
quantitative Bestimmungen durch internen oder externen Standard
als Prinzip.
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So
wurde die quantitative Bestimmung der Monosaccharide auf die folgende
Weise durchgeführt:
100
mg Heteropolysaccharid (HP) werden in hermetischen Röhrchen mit
5 ml molarer Trifluoressigsäure
bei 105°C
drei bis sechs Stunden lang hydrolysiert.
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Diesem
Vorgang folgt ein Verdampfen bis zur Trockne und eine Wiederaufnahme
des trockenen Rückstands
in 5 ml Pyridin, das 15 mg Sorbitol als internen Standard enthält; dann
eine Silylierung an 1 ml Pyridinlösung mit 0,9 ml Hexamethyldisilazan.
Die Silylierung wird mit 0,1 ml Trifluoressigsäure katalysiert.
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Die
quantitative Bestimmung der Monosaccharide wird dann durch Gaschromatographie
mit FID-Detektion (Flame Ionisation Detection) auf einer Kapillarsäule aus
Glas mit 25 m Länge
und 0,25 mm Durchmesser, die mit einer Methylsiliconphase, die eine
Filmdicke von 0,14 Mikrometer aufweist, belegt ist, ausgeführt. Das
verwendete Trägergas
ist Wasserstoff mit einem Durchsatz von 2 ml/Minute.
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Die
quantitative Bestimmung der Brenztraubensäure wird ausgehend von einer
Mutterlösung
durchgeführt,
die durch Hydrolyse von 50 mg Heteropolysaccharid (HP) mit 5 ml
1 N Salzsäure
während
1 Stunde bei 105°C,
dann Zugabe von 2 mg Ketoglutarsäure
(die den internen Standard darstellt) und Einstellen auf 25 ml mit
destilliertem Wasser erhalten wird. Diesem Vorgang folgt eine Reaktion
mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin (DNPH):
- – zu
1 ml der vorhergehenden Lösung
fügt man
1 ml DNPH-Lösung
mit 7 mg/ml in 2 N HCl hinzu;
- – die
Reaktionszeit beträgt
5 Minuten; dann
- – fügt man 2
ml Aceton und 6 ml Wasser-Acetonitril-Gemisch hinzu.
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Die
quantitative Bestimmung wird dann durch Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) mit einer Säule
durchgeführt,
die mit C-18 modifiziertem Kieselgel mit 5 Mikrometer Durchmesser
belegt ist, deren Länge
250 mm und deren Durchmesser 4,6 mm beträgt. Das verwendete Eluierungsmittel
ist ein 50/50-Volumengemisch von Phosphorsäure mit 0,02 mol/l und von
Acetonitril. Der Durchsatz beträgt
2 ml/Minute.
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Die
Detektion der Brenztraubensäure
erfolgt mit Ultraviolett bei 375 nm.
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Die
quantitative Bestimmung der Essigsäure erfolgt nach Hydrolyse
von 100 mg Heteropolysaccharid (HP) mit 5 ml 2 N Salzsäure bei
105°C während einer
Stunde. Dann fügt
man 5 ml einer Propionsäurelösung mit
5 mg/ml als internen Standard hinzu und man füllt mit 15 ml entmineralisiertem
Wasser auf. Die quantitative Bestimmung wird durch HPLC mit einer
Säule,
die mit C-18 modifiziertem Kieselgel mit 5 Mikrometer Durchmesser
belegt ist, mit einer Länge
von 250 cm und einem Durchmesser von 4,6 mm ausgeführt. Das
Eluierungsmittel ist eine wässrige
Phosphorsäurelösung mit
0,02 mol/l mit einem Durchsatz von 1,2 ml/Minute. Die Detektion
erfolgt refraktometrisch.
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Die
Glucuronsäure
wird quantitativ über
das CO2 bestimmt, das durch die Decarboxylierung
als Folge der Behandlung des Gummis mit Salzsäure in der Hitze gemäß dem Verfahren,
das in Food Chemical Codex, 4. Auflage, Seite 768 beschrieben ist,
freigesetzt wird.
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Das
Gewichtsmittel der Molmasse wird durch Ausschlusschromatographie
auf einer Säule
TSK PW 4000TM und 6000TM in
Reihe (Säulen
mit einer Länge
von 30 cm und einem Durchmesser von 7 mm) mit refraktometrischer
Detektion bestimmt. Das Eluierungsmittel ist eine Natriumnitratlösung mit
0,1 mol/l. Das Heteropolysaccharid ist zu etwa 0,015 Gew.-% in dem
Eluierungsmittel. Die Kalibrierung wird mit Pullulanen durchgeführt, die
monodisperse Polysaccharide mit Molmassen zwischen 5·103 und 1,6·106 g/ml
sind, die bis auf 107 g/mol extrapoliert
werden.
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Das
Gewichtsmittel der Molmasse (Mw) wird aus der aus dem Chromatogramm
stammenden Massenverteilungskurve erhalten: es liegt im Allgemeinen
zwischen 1·105 und 5·106 g/mol, vorzugsweise zwischen etwa 8·105 und 5·106 g/mol. Das Gewichtsmittel der Molmasse
beträgt
spezieller etwa 3·106 g/mol.
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Wie
bereits erwähnt,
weist das (HP) in Lösung,
insbesondere in destilliertem Wasser oder in Leitungswasser sehr
gute rheologische Eigenschaften auf.
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So
hat man feststellen können,
dass beispielsweise Lösungen
mit 1% in Gewicht/Gewicht (HP) in destilliertem Wasser bei 23°C und bei
einer Frequenz von 1 Hz zu Werten von G' zwischen 0,1 und 200 Pa und von G'' zwischen 0,1 und 20 Pa führen.
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(HP)
führt zu
starken oder echten Gelen, wenn die Werte von G' und G'' vorteilhafterweise
zwischen 20 und 200 Pa für
G' und zwischen
0,5 und 15 Pa für
G'' liegen. Noch vorteilhafter
liegt G' zwischen
20 und 150 Pa und G'' zwischen 0,5 und
10 Pa. Gemäß einer
besonders bevorzugten Form beträgt
der Wert von G' etwa
100 Pa und der von G'' etwa 5 Pa (in destilliertem
Wasser).
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Das
(HP) verleiht dem wässrigen
Medium Viskosität,
die durch die Rheologie beim Fließen gemessen wird. Die rheologischen
Messungen der Fließviskosität werden
mit einem Rheometer mit vorgegebener Schubspannung oder mit vorgegebenem
Schergradienten, wie beispielsweise mit einem Viskosimeter vom Typ
RHEOMAT® beziehungsweise
CARRIMED® durchgeführt.
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In
beiden Fällen
misst die Apparatur die Schubspannung beim Fließen des Gemischs HP + Wasser, wenn
dieses Gemisch irreversibel verformt wird. Aus der Schubspannung
lässt sich
die Fließviskosität berechnen.
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Diese
Apparatur ermöglicht
so, die Höhe
der Viskosität
bei einem gegebenen Schergradienten quantitativ zu bestimmen.
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Die
Fließviskosität kann leichter
mit Hilfe eines BROOKFIELD®-Viskosimeters bestimmt
werden.
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Diese
rheologischen Messungen der Fließviskosität des (HP) ermöglichen
es zudem, die Fließgrenze der
(HP)-Lösung
und/oder der Formulierung, die es enthält, zu bestimmen. Besagte Grenze
stellt die Kraft dar, die aufgebracht werden muss, um die Struktur
des Mediums zu zerstören
und es zum Fließen
zu zwingen.
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Die
Rheologie beim Fließen
ermöglicht
es ebenfalls, quantitativ die Leichtigkeit zu bestimmen, mit der eine
(HP)-Lösung
und/oder eine Formulierung, die es enthält, fließt, wenn die vorgegebene Scherung
steigt (pseudo-plastisches oder strukturviskoses Verhalten).
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Man
hat beispielsweise festgestellt, dass Lösungen mit 1% in Gewicht/Gewicht
HP in destilliertem Wasser, das 1% in Gewicht/Gewicht NaCl enthält, bei
23°C zu
Werten der Fließviskosität bei einem
Schergradienten von 0,1 s–1 zwischen 100 und 5000
Pa·s
und spezieller zwischen 200 und 2000 Pa·s führen.
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Unter
gleichen Bedingungen bei einem Schergradienten von 10 s–1 zwischen
0,5 und 300 Pa·s
und spezieller zwischen 5 und 150 Pa·s.
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Diese
Rheologiedaten beim Fließen
sind für
das Verhalten der Formulierung bei ihrem Mastizieren, ihrem Umgießen, ihrem
Aufschlagen usw. repräsentativ.
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Die
durch Zusatz von (HP) zu dem Medium erhaltenen Gele sind selbstheilende
Gele, das heißt
dass nach einer Scherung, selbst einer starken, die "gebrochenen" Gele die Fähigkeit
haben, sich neu zu bilden und ihre anfänglichen Eigenschaften wieder
zu finden.
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Das
Selbstheilungsvermögen
der aus (HP) erhaltenen Gele wird durch Kompressionsmessungen bestimmt,
die beispielsweise ausgeführt
werden auf einem Texture Analyzer ETIA T2TM,
der aus einem zylindrischen Messkörper mit 12,7 mm Durchmesser
besteht, einer Eindringgeschwindigkeit von 0,05 mm/s und einer Eindringtiefe
von 15 mm. Der Kolben wird mehrere Male an derselben Stelle in das
Gel während
verschiedener Zeitintervalle eingedrückt und man nimmt die Kompressionskraft
auf. Man bestimmt die Steigung am Ursprung, ausgedrückt in mN/mm,
die für
die Elastizität
des Gels repräsentativ
ist.
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Beispielsweise
wird ein Gel mit 1% in Gewicht/Gewicht (HP) in destilliertem Wasser
hergestellt. Dieses Gel wird dann 24 Stunden gelagert, bevor man
die Kompressionsmessungen entweder bei Raumtemperatur (etwa 25°C) oder in
der Kälte
bei etwa 6°C
ausführt.
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Kompressionsmessungen
werden mit unterschiedlichen Zeitintervallen ausgeführt: 0,
5, 15 Minuten und 24 Stunden, wobei man zwischen jeder Messung 5
Minuten wartet.
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So
bleibt die Steigung konstant und ist etwa gleich 45 ± 1 mN/mm,
unabhängig
von der Messzeit (t = 0, 5, 15 Minuten und 24 Stunden).
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Dies
bedeutet, dass die Elastizität
des Gels stabil ist und dass es die Fähigkeit hat, sich mehrere Male nacheinander
im Verlauf der Zeit selbst zu heilen, wobei es gleichzeitig die
gleiche Gelkraft behält.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung
des Heteropolysaccharids (HP), wie zuvor definiert.
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Das
Herstellungsverfahren besteht zuerst aus der Fermentation eines
Mediums, das wenigstens eine durch einen Stamm Agrobacterium radiobacter
I-2001 (oder DSM
12095), eine seiner rekombinanten Formen oder eine seiner Mutanten
assimilierbare Kohlenstoffquelle umfasst.
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Außer besagter
assimilierbarer Kohlenstoffquelle kann das Fermentationsmedium auch
wenigstens eine Quelle für
organischen oder anorganischen Stickstoff und gegebenenfalls ein
oder mehrere anorganische Salze umfassen.
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Das
Medium wird auf herkömmliche
Weise mit dem Stamm Agrobacterium radiobacter I-2001 (oder DSM 12095)
geimpft.
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Als
organische Kohlenstoffquelle, die das Fermentationsmedium bildet,
kann man außer
den zuvor angeführten
Zuckern auch Zucker, wie Stärke,
vorteilhafterweise hydrolysierte, die Stärkehydrolysate, die Gemische
dieser Zucker und die Gemische, die wenigstens einen dieser Zucker
umfassen, anführen.
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Spezieller
kann man Glucose, Saccharose, vorteilhafterweise hydrolysierte Stärke, die
Stärkehydrolysate,
Lactose, die Gemische dieser Zucker und die Gemische, die wenigstens
einen dieser Zucker umfassen, anführen. Glucose und Saccharose
sind die noch stärker
bevorzugten Zucker.
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Die
Konzentration an Kohlenstoffquelle in dem Fermentationsmedium kann
zwischen 1 und 100 g/l und vorzugsweise zwischen 15 und 60 g/l liegen.
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Als
organische Stickstoffquelle kann man Casein und die Caseinate, die
Fischhydrolysate, die Weizen-, Mais oder Sojamehle, die Hefeextrakte
(Bäckerhefe,
Bierhefe, Milchhefen usw.), corn steap liquor (CSL), Harnstoff und
die Kartoffelproteine anführen.
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Als
anorganische Stickstoffquellen kann man die Ammonium- oder Natriumnitrate,
die Ammoniumphosphate oder -sulfate anführen.
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Die
Fermentation kann auch mit einem Gemisch von organischen und anorganischen
Stickstoffquellen stattfinden.
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Die
Konzentration an Stickstoffquelle (organisch, anorganisch oder Gemisch
der beiden) in dem Fermentationsmedium kann zwischen 1 und 80 g/l
und vorzugsweise zwischen 3 und 50 g/l liegen.
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Das
Fermentationsmedium kann auch Spurenelemente, wie Spuren von Eisen- und/oder Calcium- und/oder
Mangan- und/oder Magnesiumsalzen sowie Vitamine und Nukleotide enthalten.
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Die
Fermentation kann bei Drücken
zwischen 1 und 4 bar bei einer Temperatur zwischen 25°C und 35°C, vorzugsweise
zwischen 25°C
und 30°C
unter aeroben Bedingungen durchgeführt werden.
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Der
pH des Fermentationsmediums kann zwischen 5 und 9 und vorzugsweise
zwischen 6 und 8 liegen. Der pH kann je nach Fall mit einer Base,
wie Natronlauge, Kalilauge oder Ammoniak, oder mit einer Säure, wie
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Salzsäure
oder Salpetersäure,
eingestellt werden.
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Das
Fermentationsmedium, das in einen Fermentationstank oder -behälter gegeben
wird, kann vorteilhafterweise gerührt werden. Dieses Rühren kann
beispielsweise mittels eines Umkehrschüttlers, eines Kreisschüttlers,
eines Rührwerks
oder einer Blasensäule
ausgeübt
werden. Die Fermentationszeit beträgt üblicherweise mehr als 30 Stunden,
liegt aber im Allgemeinen zwischen 40 und 100 Stunden.
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Die
Fementationsausbeuten sind im Allgemeinen höher als 40%, liegen spezieller
zwischen 55 und 75% und ganz speziell zwischen 60 und 75 Gew.-%
erzeugtem Heteropolysaccharid (HP), bezogen auf die eingesetzte
Kohlenstoffquelle.
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Nach
der Fermentation wird das Heteropolysaccharid (HP) von der Fermentationsbrühe gemäß den folgenden
Schritten abgetrennt:
- i – man behandelt die Endfermentationsbrühe thermisch
zwischen 80°C
und 120°C
10 bis 60 Minuten lang, die aus dem Schritt (i) hervorgegangene
Brühe wird
bei der gleichen Temperatur wie die Temperatur der thermischen Behandlung
gehalten;
- ii – man
fällt das
Heteropolysaccharid (HP) heiß bei
einer Temperatur, die höher
als 80°C
ist, mittels einer mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit,
die unter den Alkoholen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Ethanol,
Propanol, Isopropanol, Butanol, tert-Butanol oder ihr Gemisch, ausgewählt ist;
- iii – man
trennt das Heteropolysaccharid (HP) von der organischen Flüssigkeit
ab.
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Im
Schritt (i) wird die Fermentationsbrühe, die das Heteropolysaccharid
(HP) enthält,
10 bis 60 Minuten und vorzugsweise zwischen 15 und 45 Minuten lang
auf Temperaturen zwischen 80°C
und 120°C
erhitzt.
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Die
obige thermisch behandelte Brühe
weist vorteilhafterweise einen pH zwischen 6 und 8 auf.
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Dieser
pH kann jedoch, wenn notwendig, je nach Fall mit einer Base oder
einer Säure
eingestellt werden.
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Diese
Letzteren können
unter den oben erwähnten
Basen und Säuren
ausgewählt
werden, die für
das Einstellen des pH des Fermentationsmediums verwendet werden.
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Die
aus dem Schritt (i) hervorgegangene Brühe wird bei der gleichen Temperatur
wie die Temperatur der thermischen Behandlung gehalten.
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Im
Schritt (ii) gewinnt man das Heteropolysaccharid (HP) aus der im
Schritt (i) erhaltenen Brühe
durch Ausfällen
mittels einer organischen Flüssigkeit,
die wenigstens teilweise mit Wasser mischbar ist und in der das
Heteropolysaccharid (HP) unlöslich
oder praktisch unlöslich
ist.
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Besagte
organische Flüssigkeit
ist ausgewählt
unter Aceton oder den Alkoholen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie
Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, tert-Butanol oder ihr Gemisch.
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Spezieller
wird das Ausfällen
von (HP) mit Isopropanol ausgeführt.
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Das
verwendete Volumen an organischer Flüssigkeit beträgt im Allgemeinen
wenigstens das 2-fache von demjenigen des zu behandelnden Brühevolumens.
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Das
Ausfällen
des Heteropolysaccharids (HP) durch eine organische Flüssigkeit
kann auch in Gegenwart von Salzen, wie die Sulfate, die Chloride
oder die Phosphate von Natrium, Kalium oder Calcium, durchgeführt werden.
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Wenn
das Heteropolysaccharid (HP) ausgefällt ist, kann es dann im Schritt
(iii) von der organischen Flüssigkeit
abgetrennt werden.
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Das
Verfahren zur Abtrennung an sich ist nicht entscheidend und kann
gleichermaßen
unter den bekannten üblichen
Trennverfahren, wie beispielsweise Filtration, Zentrifugation oder
Abnutschen, ausgewählt werden.
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Die
erhaltenen Fasern können
optional beispielsweise mit Aceton oder einem Alkohol, wie Ethanol, Propanol
oder Isopropanol, entwässert
werden.
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Das
notwendige Gewicht an Alkohol, um diesen Entwässerungsvorgang auszuführen, liegt
im Allgemeinen beim 1- bis 10-fachen von demjenigen der zu behandelnden
Fasern.
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Die
entwässerten
Fasern können
neuen Filtrations-, Zentrifugations- oder Abnutschvorgängen unterzogen
werden.
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Gegebenenfalls
können
die Fasern getrocknet, zerkleinert und/oder gesiebt werden, um ein
Pulver des Heteropolysaccharids (HP) zu erhalten.
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Wenn
man ein reineres Pulver erhalten möchte, ist es möglich, entweder
die Fermentationsbrühe
oder eine wässrige
Lösung,
die aus dem gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren erhaltenen Pulver wiederhergestellt wird,
mit einem oder mehreren Enzymen zu behandeln.
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Als
Enzyme, die sich zu diesem Zweck eignen können, kann man die Proteasen,
die Mutanasen, die Lipoproteasen, die Cellulasen und die Chitinasen
anführen.
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Die
enzymatische Reinigung kann mit physikalischen Reinigungsverfahren,
wie die verschiedenen Arten von Filtration, Zentrifugation, Dialyse,
oder mit verschiedenen Chromatographietechniken kombiniert werden
oder durch sie ersetzt werden.
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Die
Fermentationsbrühen
und die wiederhergestellten Lösungen
des Heteropolysaccharids (HP), die einer Reinigungsbehandlung unterzogen
wurden oder nicht, können
konzentriert werden.
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Das
Konzentrieren kann in bestimmten Fällen vorteilhaft sein, insbesondere
wenn so die Transportkosten reduziert werden können. Zudem können die
konzentrierten Lösungen
schneller eingesetzt werden als die Pulver des Heteropolysaccharids
(HP).
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Das
Konzentrieren kann durch alle dem Fachmann bekannten Techniken,
insbesondere Verdampfen, Ultrafiltration oder Diafiltration, durchgeführt werden.
-
In
der vorliegenden Erfindung liegt das Heteropolysaccharid (HP) vorteilhafterweise
in Form eines Feststoffs vom Typ Fasern oder Pulver vor.
-
Wie
bereits erwähnt,
weist (HP) sehr gute rheologische Eigenschaften und insbesondere
die Fähigkeit,
echte Gele zu bilden, auf. Je nach den Fermentationsbedingungen,
insbesondere je nach den Bestandteilen und ihren Konzentrationen
in dem Kulturmedium und/oder den Ausfällungsbedingungen im Schritt
(ii) des Verfahrens (spezieller, wenn das Ausfällen in Gegenwart von Salzen
erfolgt oder nicht) hat (HP) den Vorteil, entweder als Verdickungsmittel
oder als Geliermittel oder als beides verwendet werden zu können.
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So
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung des Heteropolysaccharids
(HP), wie zuvor beschrieben oder wie durch das oben definierte Verfahren
erhalten, als Verdickungs- und/oder Geliermittel.
-
(HP)
kann als Verdickungs- und/oder Geliermittel beispielsweise in der
Erdöl-,
Agrochemie-, Lebensmittel-, Kosmetik-, Papier-, Textilindustrie
sowie in Farben, Kontaktlinsen, Klebern, Druckfarben und Haushalts-
oder Industriereinigungsmitteln verwendet werden.
-
Die
Menge an Heteropolysaccharid (HP) der Erfindung, die in den kosmetischen
Zusammensetzungen eingesetzt werden kann, ist abhängig von
dem wässrigem
Medium, das verdickt und/oder geliert werden soll. Diese kann etwa
0,01% bis 5%, vorzugsweise in der Größenordnung von 0,1% bis 0,3%
des Gewichts des verdickten oder gelierten wässrigen Mediums darstellen.
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Unter
dem Ausdruck kosmetische Zusammensetzung oder Formulierung versteht
man alle kosmetischen Produkte oder Zubereitungen vom Typ derjenigen,
die im Anhang I ("Illustrative
list by category of cosmetic products") der europäischen Richtlinie Nr. 76/768/CEE
vom 27. Juli 1976, Kosmetikrichtlinie genannt, beschrieben sind.
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Die
kosmetischen Zusammensetzungen können
in einer großen
Anzahl von Produkttypen für
die Haut und/oder das Haar formuliert werden, wie Schäume, Gele
(insbesondere zum Frisieren), Konditionierer, Formulierungen für das Frisieren
oder um das Kämmen
der Haare zu erleichtern, Spülungen,
Lotionen für
die Hände
und den Körper,
Produkte, die die Hydratisierung der Haut regulieren, Toilettenmilch,
Zusammensetzungen zum Abschminken, Cremes oder Lotionen zum Schutz
gegen Sonne und Ultraviolettstrahlung, Pflegecremes, Zubereitungen
gegen Akne, Lokalanalgetika, Maskara, Produkte, die dazu bestimmt
sind, auf die Lippen oder andere Schleimhäute aufgebracht zu werden,
Stifte und viele andere Zusammensetzung des gleichen Typs.
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Diese
kosmetischen Zusammensetzungen verwenden einen Träger oder
ein Gemisch von mehreren Trägern,
der in besagten Zusammensetzungen in Konzentrationen zwischen etwa
0,5% und 99,5%, im Allgemeinen zwischen etwa 5 und 90% vorhanden
ist.
-
Die
Wahl des geeigneten Trägers
hängt von
der Art der verwendeten Bestandteile und der Bestimmung besagter
Zusammensetzungen ab, je nach dem, ob von dem formulierten Produkt
erwartet wird, dass es auf der Oberfläche, wo es aufgebracht wurde,
bleibt (beispielsweise Sprays, Schäume, Gesichtswässer oder
Gele) oder im Gegensatz dazu nach der Verwendung abgespült wird
(beispielsweise Shampoo, Konditionierer, Spüllotionen).
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Die
in den kosmetischen Zusammensetzungen vorhandenen wässrigen
Träger
können
außerdem C1-C6-Alkohole, insbesondere
Methanol, Ethanol, Isopropanol enthalten. Sie können auch ein weiteres Lösungsmittel
enthalten, das es ermöglicht,
die verschiedenen Bestandteile, die in besagten Zusammensetzungen
verwendet werden, in dem wässrigen
Medium zu lösen
oder zu dispergieren.
-
Besagte
Träger
können
so außerdem
eine große
Vielfalt weiterer Lösungsmittel
enthalten, wie Aceton, Kohlenwasserstoffe, halogenierte Kohlenwasserstoffe,
Linalol, Ester und flüchtige
Silikone. Die verschiedenen Lösungsmittel,
die in den wässrigen Trägern verwendet
werden können,
können
untereinander mischbar oder nicht mischbar sein.
-
Wenn
die kosmetischen Zusammensetzungen in Form von Sprays, Gesichtswässern, Gelen
oder Schäumen
vorliegen, umfassen die bevorzugten Träger neben Wasser Ethanol, flüchtige Silikonderivate
und deren Gemische.
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Die
Formulierungen für
Schäume
und Aerosolsprays können
auch ein Treibmittel enthalten, das in der Lage ist, die Produkte
in Form von Schaum oder gleichmäßigen feinen
Sprays hervorzubringen. Als Beispiele kann man Trichlorfluormethan,
Dichlordifluormethan, Difluorethan, Dimethylether, Propan, n-Butan
oder Isobutan anführen.
-
Besagte
wässrige
Träger
können
eine große
Anzahl von Formen annehmen, insbesondere diejenigen von Emulsionen,
die die Wasser-in-Öl-, Öl-in-Wasser-Emulsionen und die
multiplen Emulsionen einschließen, deren
angestrebte Viskosität
bis zu 2 000 000 mPa·s
gehen kann.
-
Neben
dem wässrigen
Träger
können
die kosmetischen Zusammensetzungen Tenside enthalten, die eingesetzt
werden, um verschiedene, insbesondere wegen ihrer erweichenden oder
befeuchtenden Eigenschaften verwendete Verbindungen zu dispergieren,
zu emulgieren, zu lösen,
zu stabilisieren. Sie können
vom anionischen, nicht ionischen, kationischen, zwitterionischen
oder amphoteren Typ sein; als Beispiele kann man anführen:
- – anionische
Tenside in einer Menge, die von 3% bis 50%, vorzugsweise von 5%
bis 20% gehen kann, Mittel wie
- • die
Alkylestersulfonate
- • die
Alkylsulfate
- • die
Alkylamidsulfate
- • die
Salze von gesättigten
oder ungesättigten
Fettsäuren
- – nicht
ionische Tenside in einer Menge, die von 0,1% bis 30%, vorzugsweise
von 2% bis 10% gehen kann, Mittel wie
- • die
Polyoxyalkylen-alkylphenole
- • die
Glucosamide, Glucamide
- • die
von N-Alkylaminen abgeleiteten Glycerolamide
- • die
aliphatischen Polyoxyalkylen-C8-C22-Alkohole
- • die
Produkte, die aus der Kondensation von Ethylenoxid mit einer hydrophoben
Verbindung resultieren, die aus der Kondensation von Propylenoxid
mit Propylenglykol hervorgeht
- • die
Aminoxide
- • die
Alkylpolyglycoside und ihre Polyoxyalkylen-Derivate
- • die
Amide von C8-C20-Fettsäuren
- • die
ethoxylierten Fettsäuren
- • die
ethoxylierten Amide, Amine, Amidoamine
- – amphotere
und zwitterionische Tenside in einer Menge, die von 0,1% bis 30%,
vorzugsweise von 1% bis 10% gehen kann, Mittel wie
- – diejenigen
vom Betain-Typ, wie
- • die
Betaine
- • die
Sulfobetaine
- • die
Amidoalkylbetaine
- • und
die Sulfobetaine
- – die
Alkylsulfaine
- – die
Kondensationsprodukte von Fettsäuren
und Proteinhydrolysaten
- – die
Cocoamphoacetate und Cocoamphodiacetate
- – die
Alkylamphopropionate oder -dipropionate
- – die
amphoteren Derivate der Polyalkylamine.
-
Es
können
auch konditionierende Mittel vorhanden sein in Mengen, die von 0,05%
bis 5%, vorzugsweise von 0,1% bis 1% gehen können.
-
Unter
diesen kann man diejenigen synthetischen Ursprungs anführen, die
bekannter sind unter dem Namen Polyquaternium, wie Polyquaternium-2,
-7 und -10, die kationischen Derivate von Polysacchariden, wie Cocodimonium-hydroxyethylcellulose,
Guar Hydroxypropyl Trimoniumchlorid, Hydroxylpropyl Guar Hydroxypropyl
Trimoniumchlorid, die nicht flüchtigen
Siliconderivate, wie Amodimethicon, die Cyclomethicone, die nicht
wasserlöslichen
und nicht flüchtigen
Organopolysiloxane, wie die Öle,
Harze oder Gummis, wie die Diphenyldimethicon-Gummis.
-
Die
kosmetischen Zusammensetzungen können
auch Polymere enthalten, die filmbildende Eigenschaften aufweisen
und die verwendet werden können,
um eine fixierende Funktion beizubringen. Diese Polymere sind im
Allgemeinen in Konzentrationen vorhanden, die zwischen 0,01 und
10%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 5% liegen. Sie sind vorzugsweise
vom Typ Polyvinylpyrrolidon, Copolymere von Polyvinylpyrrolidon
und Methylmethacrylat, Copolymer von Polyvinylpyrrolidon und Vinylacetat,
Polyethylenglykolterephthalat/Polyethylenglykol- Copolymere, sulfonierte
Terephthalcopolyester-Polymere.
-
Die
kosmetischen Zusammensetzungen können
auch Polymerderivate, die eine Schutzfunktion ausüben, in
Mengen in der Größenordnung
von 0,01–10%,
vorzugsweise etwa 0,1–5
Gew.-% enthalten, Derivate wie
- • die Cellulosederivate
- • die
auf Polyalkylenrümpfe
gepfropften Polyvinylester
- • die
Polyvinylalkohole
- • die
sulfonierten Terephthalcopolyester-Polymere
- • die
ethoxylierten Monoamine oder Polyamine, die ethoxylierten Aminpolymere.
-
Die
Leistungen der kosmetischen Zusammensetzungen können auch durch die Verwendung
von Weichmachern in einer Menge, die von 0,1 bis 20% der Formulierung,
vorzugsweise von 1 bis 15% gehen kann, verbessert werden. Unter
diesen Mitteln kann man die Adipate, die Phthalate, die Isophthalate,
die Azelate, die Stearate, die Copolyolsilikone, die Glykole, Rizinusöl oder deren
Gemische anführen.
-
Man
kann auch vorteilhafterweise zu diesen Zusammensetzungen Mittel,
die Metalle komplexieren, spezieller diejenigen, die Calcium komplexieren,
wie die Citrationen, oder dispergierende Polymermittel in einer
Menge in der Größenordnung
von 0,1–7
Gew.-% hinzufügen,
um die Härte
an Calcium und Magnesium zu kontrollieren, Mittel, wie
- • die
wasserlöslichen
Salze von Polycarbonsäuren
- • die
Polyethylenglykole mit einer Molekülmasse in der Größenordnung
von 1000 bis 50 000.
-
Man
kann den kosmetischen Zusammensetzungen auch befeuchtende Mittel
zusetzen; man kann Glycerol, Sorbitol, Harnstoff, Kollagen, Gelatine
anführen,
und weich machende Mittel, die im Allgemeinen unter den Alkylmonoglyceriden,
den Alkyldiglyceriden, den Triglyceriden, wie die Öle, die
aus Pflanzen und Gewächsen
extrahiert werden, oder die Öle
tierischen Ursprungs oder ihre hydrierten Derivate, den Mineralölen oder
den Paraffinölen,
den Diolen, den Fettestern, den Siliconen ausgewählt sind.
-
Zu
diesen Verbindungen kann man als Kombination mineralische Pulver
oder Teilchen hinzufügen,
wie Calciumcarbonat, anorganische Oxide in Form von Pulver oder
in kolloidaler Form, wie Titandioxid, Siliciumdioxid, Aluminiumsalze,
Kaolin, Talk, Tone und deren Derivate.
-
Zu
diesen Bestandteilen fügt
man im Allgemeinen einen oder mehrere Duftstoffe, Farbstoffe und/oder trübende Mittel,
wie Pigmente hinzu.
-
Um
die Haut und/oder die Haare vor Angriffen der Sonne und der UV-Strahlen
zu schützen,
kann man zu diesen Formulierungen Sonnenfilter hinzufügen, die
entweder chemische Verbindungen sind, die die UV-Strahlung stark
absorbieren, oder mineralische Teilchen, wie Zinkoxid, Titandioxid
oder die Ceroxide.
-
Konservierungsmittel,
wie p-Hydroxybenzoesäure,
Natriumbenzoat oder jedes chemische Mittel, das die Vermehrung von
Bakterien oder Schimmel verhindert und herkömmlicherweise in den kosmetischen
Zusammensetzungen verwendet wird, werden im Allgemeinen in einer
Höhe von
0,01 bis 3 Gew.-% zu diesen Zusammensetzungen zugesetzt.
-
Manchmal
kann man Mittel verwenden, die die Aktivität des Wassers verändern und
den osmotischen Druck stark erhöhen,
wie die Kohlenhydrate oder Salze.
-
Die
kosmetische Zusammensetzung kann auch andere viskositätserhöhende und/oder
gelierende Polymere enthalten, wie die vernetzten Polyacrylate,
die durch Fermentation erhaltenen Hydrokolloide, wie Xanthangummi
und Rheozan, die Cellulosederivate, wie Hydroxypropylcellulose,
Carboxymethylcellulose, die Guar und deren Derivate ..., die allein
oder kombiniert verwendet werden.
-
Die
Erfindung betrifft spezieller die Verwendung des Heteropolysaccharids
als Verdickungs- und/oder Geliermittel in Lebensmittelformulierungen.
-
Die
Lebensmittelformulierungen, zu denen das Heteropolysaccharid (HP)
hinzugefügt
wird, sind herkömmlicherweise
einfache oder multiple Emulsionen von Flüssigkeiten, komplexe Emulsionen
von Gasen und Flüssigkeiten
(aufgeschlagene Systeme), Suspensionen von Flüssigkeiten und Feststoffen
oder jedes andere System, das diese Möglichkeiten kombiniert.
-
In
diesen Formulierungen ist die Flüssigkeit
vorteilhafterweise Wasser oder eine Flüssigkeit, die wenigstens teilweise
Wasser umfasst.
-
Die
Lebensmittelformulierungen werden erhalten, indem man die herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung der Lebensmittelformulierungen je nach
ihrem Typ anwendet. So wird das (HP) vorteilhafterweise in Form
eines Feststoffs vom Typ Fasern oder Pulver mit den anderen für die Formulierung
notwendigen Bestandteilen gemischt. Das Ganze kann gegebenenfalls
homogenisiert werden.
-
Die
Temperatur, bei der die Formulierung hergestellt wird, ist an sich
nicht entscheidend. Die Formulierungen, die das (HP) umfassen, können ohne
jeglichen Schaden für
ihre Gebrauchseigenschaften sterilisiert werden. Ein weiterer Vorteil
von (HP) ist, dass es möglich
ist, die Lebensmittelformulierungen herzustellen, ohne die Bestandteile
zuvor erhitzt haben zu müssen.
-
Trotz
der Vielfalt der Lebensmittelformulierungen (pH, Ionenstärke, Zusammensetzung)
bleibt (HP) kompatibel und behält
im Wesentlichen seine Eigenschaften.
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Die
interessanten rheologischen Eigenschaften, die mit dem Heteropolysaccharid
(HP), das Gegenstand der Erfindung ist, verknüpft sind, sowie die Fähigkeit
dieses Letzteren, bei Temperaturen unter oder gleich 40°C zu echten
Gelen zu führen,
und dies in einer weiten pH-Spanne, ermöglichen es außerdem,
den Formulierungen, in denen es allein oder im Gemisch mit anderen
Zusätzen
verwendet wird, eine Textur zu verleihen, die derjenigen der Formulierungen,
die ausschließlich
besagte Zusätze
enthaften, nahe kommt.
-
Die
messbaren Parameter, um die Textur der Lebensmittelformulierungen
zu charakterisieren, sind rheologischen Natur und bestehen im Wesentlichen
darin, den Elastizitätsmodul
(G') und den Viskositätsmodul (G'') und die Fließviskosität bei einem gegebenen Schergradienten
zu messen. G' und
G'' sowie die Viskosität wurden
zuvor definiert.
-
Diese
rheologischen Merkmale haben zum Ziel, das viskoelastische und/oder
das pseudo-plastische Verhalten der Formulierungen aufzuzeigen,
um sie untereinander zu vergleichen.
-
(HP),
vorteilhafterweise in Form eines Feststoffs vom Typ Faser oder Pulver,
hat die Fähigkeit,
der Formulierung, die es umfasst, ein strukturviskoses Profil zu
verleihen.
-
(HP)
hat desgleichen die Fähigkeit,
zu echten Gelen zu führen,
die nach Anwendung einer mechanischen Beanspruchung selbst heilen
können.
-
Es
muss betont werden, dass die Module G' und G'' sowie
die Viskosität,
die für
eine Formulierung gemessen werden, verschieden sein können von
denjenigen, die für
(HP) in destilliertem Wasser gemessen werden.
-
In
den gelierten Milchdesserts, wie beispielsweise Puddings, kann man
vorteilhafterweise wenigstens teilweise die üblichen Geliermittel, insbesondere
die Gelatine, durch (HP) ersetzen.
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In
den salzig-sauren Medien, wie beispielsweise die Salatsoßen, kann
man das enthaltene wässrige Medium
durch Zugabe von geringen Mengen (HP) strukturieren.
-
Auf
dem Gebiet der Süßwaren,
insbesondere in den gelierten Bonbons vom Typ HARIBO® kann
man vorteilhafterweise wenigstens teilweise die Geliermittel, wie
beispielsweise die Gelatine, durch (HP) ersetzen.
-
In
den Medien mit hoher Ionenstärke,
insbesondere in den Wurstwaren, kann (HP) zu den Carraghenanen hinzugefügt werden,
um die Textur, insbesondere den elastischen Aspekt der Würste beispielsweise
zu verstärken.
-
In
den Formulierungen, die dazu bestimmt sind, aufgeschlagen zu werden,
wie Schlagsahne, Nappage, Eiscremes, kann (HP) als Verdickungs-
und/oder Geliermittel angewandt werden.
-
Desgleichen
kann (HP) in Formulierungen, wie Mayonnaisen, Gemüsemousses,
Proteine enthaltende Mousses, wie Fleisch-, Fischmousses, Albumin
enthaltende Mousses, wie Meringuen, verwendet werden.
-
Als
Verdickungs- und/oder Geliermittel kann (HP) auch in die Zusammensetzung
von Joghurts eingehen.
-
In
den oben angeführten
Lebensmittelanwendungen verwendet man im Allgemeinen 0,01 bis 5 Gew.-%
und vorzugsweise zwischen 0,05 und 2 Gew.-% Heteropolysaccharid
(HP), bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung oder Formulierung,
die es enthält.
Noch stärker
bevorzugt verwendet man 0,1 bis 1 Gew.-% Heteropolysaccharid (HP),
bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung oder Formulierung.
-
Es
muss hervorgehoben werden, dass das Heteropolysaccharid (HP) den
Geschmack der Lebensmittel, denen es zugegeben wird, nicht beeinträchtigt.
-
Die
Erfindung betrifft schließlich
die Lebensmittelzusammensetzungen oder -formulierungen, die das Heteropolysaccharid
(HP), wie zuvor definiert, umfassen.
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung, ohne dadurch jedoch die Reichweite einzuschränken.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Reinkultur von Agrobacterium radiobacter
I-2001 (oder DSM
12095) und die Aufbewahrungsbedingungen des Stamms.
-
Reinkultur von Agrobactenum
radiobacter I-2001 (oder DSM 120951:
-
Das
Erhaltungsmedium des Stamms Agrobacterium radiobacter I-2001 (oder
DSM 12095) ist das Medium MY-Agar von Difco (Artikelnummer 0712-01-8).
Die Zusammensetzung dieses bereits fertigen Mediums ist:
– Bacto-HefeextraktTM | 3
g |
– Malzextrakt | 3
g |
– Bacto-PeptonTM | 5
g |
– Bacto-DextroseTM | 10
g |
– Bacto-AgarTM | 20
g |
-
Man
verdünnt
21 g dieses Mediums in einem Liter destilliertem Wasser. Nach Auflösen wird
das Medium 15 Minuten lang bei 121°C im Autoklaven sterilisiert.
Man verteilt dann das Medium in Petrischalen.
-
Die
Kultur wird auf der Petrischale, die zwischen 25°C und 30°C, vorzugsweise zwischen 25°C und 28°C, wenigstens
24 Stunden lang inkubiert wird, durchgeführt.
-
Vorkultur – Aufbewahrung:
-
Der
Stamm wird dann in Form von Röhrchen,
die bei –196°C durch das
Gefrierverfahren mit flüssigem Stickstoff
(CAL) eingefroren werden, aufbewahrt.
-
Für ein Einfrieren
mit flüssigem
Stickstoff (CAL) stellt man eine Vorkultur auf PYG10-Medium her,
das die folgende Zusammensetzung hat:
-
-
Für die Herstellung
des Mediums werden alle Bestandteile in Mineralwasser dispergiert.
Der pH wird mit 10%iger H2SO4 auf
6,5 eingestellt. Das Medium wird 20 Minuten im Autoklaven bei 120°C sterilisiert.
-
Nach
24 Stunden Inkubation bei 28°C
auf einem Kreisschüttler
mit 220 U/min und einer Amplitude = 50 mm werden 10 Vol.-% steriles
reines Glycerol zu der Kultur hinzugefügt. Die Kultur wird dann in
Kryoröhrchen
mit Inhalten, die von 1 ml bis 10 ml, vorzugsweise von 2 ml bis
4 ml variieren, verteilt.
-
Diese
Röhrchen
werden in flüssigem
Stickstoff aufbewahrt.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung und den Erhalt des Heteropolysaccharids
gemäß zwei Fermentationsverfahren,
das eine mit einer organischen Stickstoffquelle und das andere mit
einer anorganischen Stickstoffquelle.
-
In
diesem Beispiel kommen zwei "Vorkultur"schritte vor. Diese
Schritte finden in Erlenmeyerkolben mit 500 ml statt, was 100 ml
Medium entspricht.
-
Der
Produktionsschritt, der dem Schritt entspricht, in dessen Verlauf
der Bakterienstamm das Polysaccharid produziert, findet in einem
Fermenter mit 20 Litern, davon 15 Nutzliter, statt.
-
Die
Rührbedingungen
des Kreisschüttlers
sind: Geschwindigkeit = 220 U/min und Amplitude = 50 mm.
-
Vorkulturschritt 1:
-
Der
Vorkulturschritt 1 wird mit einem PYG 10-Medium der folgenden Zusammensetzung
durchgeführt:
-
-
Alle
Bestandteile werden in destilliertem Wasser q.s. für 1 l dispergiert.
Der pH wird vor Sterilisieren mit 10%iger H2SO4 auf 6,5 eingestellt. Das Medium wird 20
Minuten bei 120°C
im Autoklaven sterilisiert.
-
Nach
Sterilisieren und vor Beimpfen mit dem Kryoröhrchen (qsp) beträgt der pH
7,33.
-
Jeder
Erlenmeyer wird mit der Menge qsp des CAL beimpft.
-
Nach
24 Stunden Inkubation bei 28°C
auf einem Kreisschüttler
(220 U/min, A = 50 mm) weist das Medium die folgenden Merkmale auf:
- – pH
= 6,82
- – Viskosität = 100
mPa·s
- – die
auf MY-Agar (Difco-Medium, Artikelnummer 0712-01-8) nach 72 Stunden
bei 28°C
abgelesene Population = 1,8·109 ufc/ml
-
Nach
24 Stunden Inkubation wird die Vorkultur 1 verwendet, um die Vorkultur
2 zu impfen.
-
Vorkulturschritt 2:
-
Der
Vorkulturschritt 2 wird mit einem Medium der folgenden Zusammensetzung
durchgeführt:
-
-
-
Eine
Glucoselösung
mit 100 g/l wird in destilliertem Wasser hergestellt, dann bei natürlichem
pH 15 Minuten bei 121°C
sterilisiert.
-
Der
Rest der Bestandteile wird in enthärtetem Wasser q.s. für 900 ml
dispergiert, dann auf pH 6,8 eingestellt vor der Sterilisation bei
121°C für 15 Minuten.
-
Nach
Sterilisation gibt man 10 ml der Glucoselösung in jeden Erlenmeyer.
-
Nach
Sterilisation und vor Beimpfen beträgt der pH 6,88.
-
Jeder
Erlenmeyer wird mit der für
die Vorkultur 1 ausreichenden Menge beimpft.
-
Nach
24 Stunden Inkubation bei 28°C
auf einem Kreisschüttler
(220 U/min, A = 50 mm) weist das Medium die folgenden Merkmale auf:
- – pH
= 6,82
- – Viskosität = 50–100 mPa·s
- – die
auf MY-Agar (Difco-Medium, Artikelnummer 0712-01-8) nach 72 Stunden
bei 28°C
abgelesene Population = 1,6·109 ufc/ml
-
Nach
24 Stunden Inkubation wird die Vorkultur 2 verwendet, um die zwei
Fermentationsmedien (Fermenter 1 und 2) beim Produktionsschritt
zu impfen.
-
Produktionsschritt:
-
Der
letzte Schritt ist der Schritt zur Produktion des Heteropolysaccharids
(HP). Das Medium des Fermenters 1 hat die folgende Zusammensetzung:
-
-
-
Glucose ⇒ Qsp Gramm
Glucose werden in enthärtetem
Wasser q.s. für
3 l aufgelöst.
Der pH wird mit 10%iger H2SO4 auf
5 abgesenkt. Die Lösung
wird in einem Mariotte-Kolben
30 Minuten bei 120°C
im Autoklaven sterilisiert.
-
Stickstoff
+ Salze ⇒ Qsp
Gramm corn-steep-liquor (CSL), 15 g K2HPO4, 12 g MgSO4·7H2O, 23 ml einer MnSO4·H2O-Lösung
mit 10 g/l und 3 ml Entschäumer
werden in enthärtetem
Wasser q.s. für
7 l gelöst.
Der pH wird mit 10%iger H2SO4 auf
6,5 eingestellt. Dieses Gemisch wird in situ 30 Minuten bei 120°C sterilisiert.
-
1
N Natronlauge ⇒ 40
g NaOH-Pastillen werden in destilliertem Wasser q.s. für 1 l gelöst. Die
Lösung wird
in einem Mariotte-Kolben 30 Minuten bei 120°C im Autoklaven sterilisiert.
-
Wenn
alle Bestandteile auf 28°C
sind, werden sie in dem Fermenter gemischt. Der Fermenter wird dann
mit qsp Vorkultur 2 beimpft.
-
Die
Fermentationsbedingungen im Fermenter 1 sind die folgenden:
Rühren ⇒200 U/min
von 0 bis 20 Stunden Alter, dann 400 U/min bis zum Ende der Fermentation
Belüftung ⇒ 400 l/h
von 0 bis 18 Stunden, dann 825 l/h von 24 Stunden bis zum Ende der
Fermentation
Die Temperatur wird auf 28°C eingestellt.
Der pH wird
mit 1 N NaOH auf 6,8 eingestellt.
Der Druck ist der Atmosphärendruck.
-
Das
Medium des Fermenters 2 hat die folgende Zusammensetzung:
-
-
-
Glucose ⇒ Qsp Gramm
Glucose werden in enthärtetem
Wasser q.s. für
3 l aufgelöst.
Der pH wird mit 10%iger H2SO4 auf
5 eingestellt. Die Lösung
wird in einem Mariotte-Kolben
30 Minuten bei 120°C
im Autoklaven sterilisiert.
-
Stickstoff
+ Salze ⇒ 18
g NaNO3, 3,75 g NH4NO3, 4,5 g CaSO4·2H2O, 23 ml einer MnSO4·H2O-Lösung mit
10 g/l, 12 g MgSO4·7H2O,
75 ml einer FeSO4·7H2O-Lösung mit
2 g/l, 4,5 g Na2HPO4 und
3 ml Entschäumer werden
in enthärtetem
Wasser q.s. für
7 l gelöst.
Der pH dieser Lösung
wird mit 10%iger H2SO4 auf
6 eingestellt. Dieses Gemisch wird in situ 30 Minuten bei 120°C sterilisiert.
-
1
N Natronlauge ⇒ 40
g NaOH-Pastillen werden in destilliertem Wasser q.s. für 1 l gelöst. Die
Lösung wird
in einem Mariotte-Kolben 30 Minuten bei 120°C im Autoklaven sterilisiert.
-
Wenn
alle Bestandteile auf 28°C
sind, werden sie in dem Fermenter gemischt. Der Fermenter wird dann
mit qsp Vorkultur 2 beimpft.
-
Die
Fermentationsbedingungen im Fermenter 2 sind die folgenden:
Rühren ⇒ 200 U/min
von 0 bis 20 Stunden Alter, dann 400 U/min bis zum Ende der Fermentation
Belüftung ⇒ 400 l/h
von 0 bis 24 Stunden, dann 825 l/h von 24 Stunden bis zum Ende der
Fermentation
Die Temperatur wird auf 28°C eingestellt.
Der pH wird
mit 1 N NaOH auf 6,8 eingestellt.
Der Druck ist der Atmosphärendruck.
-
Ergebnisse der Fermentation:
-
Je
nach dem untersuchten Kulturmedium variieren die Fermentationsdauern
von 65 bis 90 Stunden, die mit Isopropanol fällbaren Trockensubstanzen variieren
von 15 bis 26 g/kg und die Gewichtsausbeute, bezogen auf die eingesetzte
Kohlenstoffquelle, variiert von 33 bis 60%.
-
Extraktion und Reinigung
-
Die
Brühe am
Ende der Fermentation wird mit 10% reinem Isopropanol (Gewicht/Gewicht)
stabilisiert. Sie wird dann 25 Minuten lang thermisch bei 110°C bei natürlichem
pH (hier pH = 7) behandelt. Der pH variiert während der thermischen Behandlung
nicht.
-
Wenn
die Brühe
aus der thermischen Behandlung kommt, wird sie in der Hitze (Temperatur > 80°C) extrahiert.
-
Die
Bedingungen des Fällens
sind:
= Isopropanol = 53% in Gewicht/Gewicht
= Na2SO4 = 0,2% in Gewicht/Gewicht
=
Trockensubstanz = 0,4% in Gewicht/Gewicht.
-
Nach
dem Fällen
werden die Fasern gehackt, dann gewaschen und mit Isopropanol mit
einem Gehalt von 78% entwässert.
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Die
Fasern werden dann im belüfteten
Trockenschrank bei 80–85°C bis zum
Erhalt eines Produkts mit einer Feuchtigkeit von etwa 10 Gew.-%
getrocknet.
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Die
Fasern werden dann gemahlen und gesiebt.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel hat die Verwendung von (HP), das in Beispiel 2 erhalten
wurde, in einer Lebensmittelformulierung für Nappage zum Gegenstand.
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In
den folgenden Beispielen wurden die Fließviskositäten, ausgedrückt in mPa·s, mit
einem BROOKFIELDTM RVT 20-2-Viskosimeter
bei Raumtemperatur gemessen.
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Die
Werte der Elastizitätsmodule,
ausgedrückt
in Pa, wurden mit einem CARRIMEDTM CSL 100
Rheometer mit vorgegebener Schubspannung ausgeführt. Sie wurden im oszillierendem
Betrieb – Frequenz
von 0,01 bis 10 Hz gemessen.
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Die
Messungen der Volumenzunahmen, ausgedrückt in%, wurden auf die folgende
Weise durchgeführt:
- • in
ein Becherglas mit bekanntem Volumen (V) und bekannter Masse gibt
man den Schaum, man klopft drei Mal kurz an und man streicht ab;
- • man
wiegt das Becherglas, um die Masse (M) des Schaums, den es enthält, zu bestimmen;
- • Volumenzunahme
= [M(g)/V(ml)] × 100
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Man
stellt zwei Formulierungen her:
Formulierung 3.1: die das erfindungsgemäße Heteropolysaccharid/HP)
umfasst,
Formulierung 3.2 (zum Vergleich): die Natriumcaseinat
und Natriumalginat umfasst.
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Die
Zusammensetzungen der Formulierungen sind in der Tabelle 1 zusammengefasst.
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Wässrige Phase:
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In
ein Becherglas, das mit einem Entflockungsrührblatt versehen ist, wiegt
man die erforderliche Wassermenge ein und man dispergiert unter
heftigem Rühren
(500 U/min) das in der obigen Tabelle beschriebene Pulvergemisch.
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Nach
Zugabe besagter Pulver rührt
man 5 Minuten weiter.
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Ölige Phase
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In
einem Becherglas erhitzt man im Wasserbad bei 70°C das Fett und die Emulgatoren.
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Man
fügt dann
unter Rühren
mit 1000 U/min die ölige
Phase zu der wässrigen
Phase hinzu.
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Nach
Zugabe der öligen
Phase rührt
man 5 Minuten weiter. Während
dieses Vorgangs kompensiert man das Verdampfen des Wassers.
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Das
Ganze wird dann mit dem Ultraturrax 2 Minuten lang bei 20000 U/min
homogenisiert.
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Man
kühlt das
Gemisch auf eine Temperatur unter 10°C ab, bevor man das Aufschlagen
vornimmt. Dieses findet unter Verwendung eines Labormischers vom
Typ KENNWOODTM CHEF mit maximaler Geschwindigkeit
3 Minuten lang bei einer Temperatur nahe 5°C statt.
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Die
Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengefasst.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass die Formulierung 3.1, die das erfindungsgemäße (HP)
verwendet, eine geringere Viskosität als diejenige der Vergleichsformulierung
3.2 aufweist, und die deshalb leichter aufzuschlagen ist.
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Außerdem ist
die Formulierung 3.1 (erfindungsgemäß) andererseits stärker geliert
(G' größer bei
hoher Frequenz) und weist eine verbesserte Volumenzunahme auf.