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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Biochip mit einer Vielzahl
von Zonen zur molekularen Erkennung sowie eine Vorrichtung zum Auslesen
eines solchen Biochips. Unter Biochip versteht man einen Chip oder
einen Träger
mit einer oder mehreren Erkennungszonen genannten Zonen, die mit
Molekülen
versehen sind, die Erkennungseigenschaften aufweisen. In der Folge
des Textes wird die Bezeichnung "Biochip" sowohl für biologische
als auch – sprachlich
unzutreffend – für chemische
Analysechips benutzt.
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Die
Erkennungsmoleküle
können
zum Beispiel Oligonucleotide, Polynucleotide, Proteine wie etwa
Antikörper
oder Peptide, Lektine oder jedes andere System des Ligand-Rezeptor-Typs sein.
Insbesondere können
die Erkennungsmoleküle
DNA- oder RNA-Fragmente
umfassen.
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Wenn
der Biochip mit einer zu analysierenden Probe in Kontakt gebracht
wird, interagieren die Erkennungsmoleküle zum Beispiel durch Komplexierung
oder Hybridisierung mit den sogenannten "Zielmolekülen" der Probe. Indem man also einen Biochip
mit einer Vielzahl Erkennungszonen mit verschiedenen Erkennungsmolekülen ausstattet,
die selektiv auf unterschiedliche Zielmoleküle ansprechen, ist es möglich, eine
große
Anzahl verschiedet artiger in der Probe enthaltener Moleküle zu detektieren
und eventuell zu quantifizieren. Jede Erkennungszone umfasst einen
einzigen Typ identischer Moleküle.
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Die
auf dem Biochip gebildeten Komplexe können mittels einer Fluoreszenzmarkierung
geortet bzw. erkannt werden, angewandt auf die Zielmoleküle des Musters.
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Die
erfindungsgemäße Auslesevorrichtung
dient dazu, die Operation zum Auslesen der in den Erkennungszonen
eines Chips vorhandenen markierten oder nichtmarkierten Moleküle zu erleichtern.
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Das
Auslesen der Erkennungszonen kann nämlich auch ohne Marker erfolgen.
Eine solche Technologie ist aus dem Stand der Technik schon bestens
bekannt. Unter den direkten Hybridisierungsdetektionsmethoden kann
man insbesondere die Detektion der Massenänderung, der Dickenänderung
und der Indexänderung
unterscheiden. Man kennt auch photothermische Methoden, die in dem
Dokument (1) beschrieben werden, dessen Referenz am Ende der vorliegenden
Beschreibung angegeben ist. Schließlich haben Boccara et al.
in den Dokumenten (2) und (3) eine photothermische Deflexionsmethode
beschrieben. Perfektionierungen dieser Technik sind anschließend in
dem Dokument (4) erschienen. Die Referenzen dieser Dokumente sind am
Ende der vorliegenden Beschreibung angegeben.
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Die
Anwendungen der Erfindung betreffen also die Gebiete der biologischen
und chemischen Analyse.
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Spezielle
Anwendungen auf dem Gebiet der biologischen Analyse können die
Untersuchung von Polymorphismen und Mutationen, die Sequenzierung
durch Hybridisierung und die Verfolgung bzw. Fortschreibung der
Expression von Genen.
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Stand der
Technik
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Die
Anzahl der Erkennungszonen eines Chips ist variabel in Abhängigkeit
vom Typ der Analyse, die man durchführen möchte. Man unterscheidet auch
sogenannte "niederdichte" Chips mit einigen
zehn bis einigen hundert Erkennungszonen und "hochdichte" Chips, die mehrere tausend bis mehrere
zehntausend solche Zonen umfassen können.
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Die
Zonen der hochdichten Chips sind von kleiner Größe. Die Ausdehnung der Zonen
liegt unter 100 μm,
ja sogar unter 10 μm.
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Wie
oben angegeben, kann man bei der Ortung von Komplexen, die sich
auf einem Biochip gebildet haben, auf fluoreszierende Marker zurückgreifen.
Die Marker, zum Beispiel das Fluoreszein oder das Phycoerythrin
können
direkt auf den Zielmolekülen
der zu analysierenden Probe gekoppelt werden. Die Zielmoleküle können auch
durch Indirekterkennungsgruppierungen bzw. -gruppen, etwa Biotin
oder Digoxigenin (dioxigènine),
markiert werden.
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Wenn
also die Erkennungsmoleküle
einer bestimmten Erkennungszone interagiert haben oder sich mit
markierten Zielmolekülen
hybridisiert haben, ist der fluoreszierende Marker in diesen Zonen
fixiert.
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Das
Auslesen eines Biochips umfasst die Erregung der fluoreszierenden
Marker unter der Einwirkung eines auf den Chip gerichteten sogenannten
Erregungslichts und für
jede Erkennungszone die Aufzeichnung der durch das Erregungslicht
verursachen Fluoreszenz.
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Die
Detektion einer Fluoreszenz in einer Erkennungszone ermöglicht,
indem man den in dieser Zone präsenten
Erkennungsmolekültyp
kennt, auf das Vorhandensein von (markierten) Zielmolekülen in der
zu analysierenden Probe zu schließen, die fähig sind, mit dem bekannten
Erkennungsmolekül
zu interagieren. Eventuell kann die Intensität der Fluoreszenz gemessen
werden, um daraus die Konzentration der betreffenden Zielmoleküle der Probe
abzuleiten.
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Zur
Erläuterung
dieser Techniken, insbesondere auf den Gebieten der genetischen
Biologie, kann auf die Dokumente (6), (7) und (8) verwiesen werden,
deren Referenzen am Ende der vorliegenden Beschreibung angegeben
sind.
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Für niederdichte
Biochips kann das Auslesen der Erkennungszonen mit Bildherstellungsstationen
erfolgen, die mit CCD-Kameras ausgerüstet sind. Diese Stationen
sind jedoch schlecht an die hochdichten Chips angepasst. Die CCD-Kameras
müssen
nämlich
eine beträchtliche
Anzahl Detektionspixel aufweisen, und da der Fluoreszenzlichtfluss
bei hochdichten Chips besonders schwach ist, müssten die Kameras zusätzlich gekühlt werden,
um ihr Signal-Rausch-Verhältnis
zu verbessern.
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Für die hochdichten
Chips greift man aus Fluoreszenzscanner zurück, die ermöglichen, den Chip abzutasten,
um sukzessive die Erkennungszonen zu analysieren.
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Diese
Scanner sind zur Aufzeichnung der Fluoreszenz jeder Zone mit einem
konfokalen optischen System ausgerüstet, das einem photoelektrischen
Sensor zugeordnet ist. Der Scanner ermöglicht, Objekte mit einer sehr
guten räumlichen
Auflösung
zu beobachten (von 1 bis 10 μm)
und das konfokale optische System ermöglicht, sich freizumachen von
Störlichtemissionseffekten
(Autofluoreszenz, Spiegelung ...).
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Zur
Erläuterung
eines Scanners für
hochdichte Chips kann kann auf das Dokument (4) verwiesen werden,
dessen Referenz ebenfalls am Ende der vorliegenden Beschreibung
angegeben ist.
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Die
Fluoreszenzscanner liefern elektrische Signale, die man erfasst,
um ein zweidimensionales Bild des Biochips zu erzeugen. Die Signale
werden auch benützt,
um die räumliche
Struktur der Oberfläche
des Biochips zu erkennen und um die sich dort befindlichen Erkennungszonen
zu orten und zu begrenzen.
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Schließlich wird
die Intensität
des Signals für
jede Erkennungszone als Analyseresultat aufgezeichnet.
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Diese
Analyseresultate können
anschließend
Gegenstand einer entsprechenden Informatikverarbeitung sein, um
eine wichtige biologische oder chemische Information zu erhalten.
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Indes
hat eine solche Signalverarbeitung den Nachteil, für jede Erkennungszone
eine große
Anzahl Messpunkte oder Pixel zu benötigen.
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Die
genaue Abgrenzung jeder Erkennungszone macht es nämlich notwendig,
für jede
Erkennungszone über
eine ausreichende Bildpixeldichte zu verfügen.
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In
der Praxis stellt man fest, dass für eine Signalverarbeitung unter
akzeptablen Bedingungen für
jede Erkennungszone eine Pixelzahl von ungefähr 36 bis 64 nötig ist,
je nach Größe.
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Die
Signalverarbeitung für
hochdichte Biochips erfordert also aufwändige Verarbeitungs- und Speicherungs-Informatikeinrichtungen.
Die Verarbeitung ist also teuer.
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Außerdem ist
die Bildsegmentierung gemäß den Erkennungszonen
nicht vollkommen zuverlässig.
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Die
Dokumente (9) und (10), deren Referenzen am Ende der vorliegenden
Beschreibung angegeben sind, beschreiben andere Auslesemöglichkeiten
eines Biochips, die ermöglichen,
die obigen Schwierigkeiten in einem gewissen Maße zu vermeiden.
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Das
Dokument (9) sieht vor, auf dem Chip Erkennungs- und Ortungselemente
zu platzieren, die ermöglichen,
das Auslesen zu erleichtern, und ermöglichen, das Auslesen des Biochips
mit Auslesevorrichtungen durchzuführen, etwa mit Kompaktbildplatten
(CD-ROM). Vor der Analyse der die zu analysierenden Zielmoleküle enthaltenden
Probe werden die molekularen Erkennungszonen des Biochips mit einem
reflektierenden Film überzogen,
gebildet durch Metallkügelchen,
die durch "Brückenmoleküle" an seiner Oberfläche verankert
werden. Diese reflektierenden Kügelchen
werden funktionalisiert, um auch Zielmoleküle der Probe anhängen zu
können.
Während
der Hybridisierung muss ein selbiges Zielmolekül an zwei Punkten befestigt
werden: einerseits an der Oberfläche
des Biochips, in den molekularen Erkennungszonen, und andererseits
an der Oberfläche
eines der Metallkügelchen,
das sich über
dieser Erkennungszone befindet. Nach der Hybridisierung bricht eine
entsprechende chemische Bearbeitung die Brückenmoleküle, welche die Metallkügelchen an
der Oberfläche
verankern, und die Oberfläche
des Biochips wird gespült.
Nur die Metallkügelchen,
die dann durch eine minimale Anzahl von Zielmolekülen auf
der Oberfläche
zurückgehalten
werden, bleiben präsent und
bilden ebenso viele "Bits" der biologischen
Information.
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Bei
der in dem Dokument (9) vorgeschlagenen Verarbeitung ist für die Analyse
ein zusätzliche
biochemischer Schritt notwendig. Dieser beruht auf der Spaltung
der Brückenmoleküle. Zudem
wird die Hybridisierung der Zielmoleküle in den Erkennungszonen sehr
verzögert
durch das Vorhandensein der Metallkugeln, welche die Geschwindigkeit
der Diffusion der Zielmoleküle
in Richtung der die Erkennungszonen tragenden Oberfläche beträchtlich
reduziert. Daraus kann eine sehr langsame Analyse resultieren. Außerdem ist
die Relation zwischen der Anzahl der Metallkugeln, die schließlich an
der Oberfläche
hängen
bleiben, und der anfänglichen
Konzentration der Zielmoleküle
in der Probe, keine Relation, die eine leichte Quantifizierung ermöglicht.
Es handelt sich vielmehr um eine Treppenstufen-Relation (relation en marche d'escalier) (über einer Schwelle
bleiben die Kugeln nicht hängen; darüber bleiben
sie hängen.
Der dynamische Bereich, in dem die Anzahl der hängenbleibenden Kugeln dazwischen
liegt und in dem folglich eine Quantifizierung möglich ist, ist wahrscheinlich
sehr klein).
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Nach
Dokument (10) ist der Biochip mit Bezugspunkten versehen, die Erkennungszonen
zugeordnet sind. Diese Bezugspunkte unterscheiden sich jedoch von
den Erkennungsmolekülen
und sind physisch von den Erkennungszonen getrennt. Die Bezugspunkte
können
unabhängig
von einer Hybridisierungs- oder Komplexierungsreaktion detektiert
werden, während
des Abtastens des Biochips.
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Sobald
die Position der Bezugspunkte bekannt ist, kann man die zwischen
der sukzessiven Detektion von zwei Bezugspunkten verstrichene Zeit
messen, um eine Funktion zu erstellen, welche die relative Position des
Scanners auf dem Biochip verbindet bzw. verknüpft. Diese Funktion kann dazu
dienen, den Ort der Erkennungszonen auf dem Biochip genauer zu bestimmen.
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Die
Benutzung von Bezugspunkten auf dem Biochip ermöglicht definitiv, die Lokalisierung
der Messzonen zu verbessern und deren Auslesung zu erleichtern.
Diese Funktion kann dazu dienen, den Ort der Erkennungszonen auf
dem Biochip genauer zu bestimmen.
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Jedoch,
um das optische System des Scanners über den Erkennungszonen genau
zu führen,
sollte die relative Verschiebung des Biochips und/oder des optischen
Auslesesystems des Scanners ausreichend fein gesteuert werden.
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Diese
Steuerung ist nicht allzu schwierig, wenn die Erkennungszonen ausreichend
große
und von geringer Anzahl sind. Die relative Verschiebung des Biochips
und des optischen Systems kann effizient mit mechanischen Einrichtungen
erfolgen, die relativ wenig kosten.
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Jedoch
sind für
hochdichte Chips mit Erkennungszonen, die einige μm nicht überschreiten,
extrem genaue mechanische Einrichtungen erforderlich, um eine korrekte
Abtastung der Erkennungszonen und die Erstellung eines scharten
und nicht deformierten Bildes zu garantieren.
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Extrem
genaue mechanische Einrichtungen sind auch unerlässlich, um eine Abtastung kleindimensionierter
Erkennungszonen mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
zu erzielen, um das erhaltene Bild korrigieren und in Abhängigkeit
von der Verschiebung auswerten zu können.
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Zur
Erläuterung:
für einen
hochdichten Chip mit zum Beispiel 300 × 300 aneinandergrenzenden
Erkennungszonen mit einer Seitenlänge von 20 μm und für eine Abtastung typischen
Ausmaßes
mit 7 × 7
Punkten bedarf es einer Verschiebungsauflösung von 3 μm, einer Genauigkeit dieser
Verschiebung von 1 μm
(±0,5 μm) und einer
Positionierungswiederholbarkeit von 1 μm (±0,5 μm). Die Verschiebungsgeschwindigkeit
muss konstant sein und die Parallelität der Verschiebungen für die Abtastung
muss bis auf 0,3 mrad genau gewährleistet
sein. Eine billige Mechanik hat diese Eigenschaften nicht.
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Außerdem muss
man, um das optische System vor der Auslesung des Chips einzustellen,
den Chip räumlich
ausrichten und mit einer Auflösung
von 10 μm,
einer Genauigkeit von ungefähr
5 μm und
einer Wiederholbarkeit von ungefähr
10 mm verschieben. Diese Eigenschaften gelten für eine Sektionstiefe bzw. Fokustiefe
(profondeur de section) des optischen Systems von 100 μm. Die Reduzierung
der Sektionstiefe bzw. Fokustiefe auf 10 μm erfordert dann beim Einstellen
eine minimale Auflösung
von 2,5 μm,
eine Genauigkeit von 0,5 μm
und eine Wiederholbarkeit von 1 μm.
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Die
Notwendigkeit genauer mechanischer Einrichtungen macht diese Biochip-Auslesevorrichtungen besonders
teuer.
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Zudem,
da die Oberfläche
der Erkennungszonen der hochdichten Biochips klein ist, ist es notwendig, die
Biochips langsam abzutasten, um bei jeder Abtastung jeder Erkennungszonen
ein ausreichend großes Quantum
an Lichtenergie zu sammeln.
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Nun
macht aber ein langsames Abtasten die Analyse des Biochips zu einem
langwierigen Vorgang, wenn dieser eine große Anzahl von Erkennungszonen
umfasst.
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Das
durch Fluoreszenz erzeugte Lichtquantum kann etwas erhöht werden,
indem man die Marker der Zielmoleküle mit leistungsstarken Lasern
anregt. Jedoch macht die Verwendung solcher Ausrüstungen die Auslesevorrichtung
noch teurer.
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Der
Stand der Technik wird auch in den Dokumenten (11), (12) und (13)
illustriert. Das Dokument (11) bezieht sich auf die Detektion und
die Quantifizierung von Zellen, aber nicht auf die molekulare Erkennung.
Die Dokumente (12) und (12) beschreiben Auslesesysteme mit langsamen
Positionierungsmechanismen, bei denen sich das Problem einer "Echtzeit"-Auslesung nicht
stellt.
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Darstellung
der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
zum Auslesen eines Biochips ohne die oben genannten Schwierigkeiten
vorzuschlagen.
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Eine
Aufgabe ist insbesondere die Realisierung einer kostengünstigen
Vorrichtung, die das Auslesen hochdichter Biochips ermöglicht.
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Eine
andere Aufgabe ist die Realisierung einer Vorrichtung, die ermöglicht,
die Chips schneller abzutasten und so die Analysezeit zu reduzieren,
ohne die Messqualität
zu beeinträchtigen.
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Eine
weitere Aufgabe ist die Realisierung einer Vorrichtung, die ermöglicht,
die Position und Ausrichtung einer Erkennungszone schnell zu finden,
ohne eine Überabtastung
bzw. Totalabtastung (sur-échantillonnage)
des Bilds des Chips.
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Noch
eine Aufgabe ist die Realisierung eines Biochips, der so an die
genannte Auslesevorrichtung angepasst ist, dass die Kosten für die Abtastmechanismen
maximal reduziert werden.
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Zur
Lösung
dieser Aufgaben hat die Erfindung eine Echtzeit-Auslesevorrichtung
eines Biochips mit einer Vielzahl von Erkennungszonen und einer
Vielzahl von optischen Positionierungsbezugselemente zum Gegenstand,
wobei die Erkennungszonen DNA- oder RNA-Fragmente enthalten und
bezüglich
der optischen Positionierungsbezugselemente festgelegte Plätze einnehmen,
und die Vorrichtung dabei umfasst:
- – einen
optischen Kopf, fähig
ein einfallendes Licht auf den Biochip zu projizieren,
- – Relativverschiebungseinrichtungen
des Kopfs und des genannten Biochips, die eine Abtastung des Biochips
ermöglichen
und makroskopische (großmaßstäbliche)
Verschiebungseinrichtungen sowie mikroskopische (kleinmaßstäbliche)
Verschiebungseinrichtungen umfassen,
- – ein
Analysesystem genanntes erstes optisches System, dem optischen Kopf
zugeordnet, um ein aus den Erkennungszonen stammendes Licht wenigstens
auf einen ersten elektrooptischen Sensor zu projizieren,
- – ein
Positionierungssystem genanntes zweites optisches System, dem optischen
Kopf zugeordnet, um ein von wenigstens einem Positionierungsbezugselement
stammendes Licht auf wenigstens einen zweiten elektrooptischen Sensor
zu projizieren, und
- – Nachführungseinrichtungen
der Verschiebungseinrichtungen des genannten optischen Kopfs, um
die Verschiebungseinrichtungen in Abhängigkeit von elektrischen Signalen
des elektrooptischen Sensors des optischen Positionierungssystems
zu steuern, wobei die Nachführungseinrichtungen
mit den mikroskopischen Verschiebungseinrichtungen verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der optische Kopf eine Fokussierlinse
und wenigstens einen Aktor zur axialen und/oder lateralen Fokussierverschiebung
der Linse und ein drittes dem optischen Kopf zugeordnetes optisches
System zur Projektion eines von der Reflexion des auf dem Biochip
einfallenden Lichts stammenden Lichts auf einen dritten elektrooptischen
Sensor sowie mit dem Aktor verbundene Nachführungseinrichtungen zur Steuerung
der Fokussierverschiebung der Linse umfasst.
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In
der Folge der Beschreibung wird das von den Erkennungszonen als
Reaktion auf das einfallende Licht abgestrahlte Fluoreszenz-, Reflexions-,
Diffusitäts-
oder Brechungslicht der Einfachheit halber als "von den markierten Molekülen stammendes
Licht" bezeichnet.
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Die
mikroskopischen Verschiebungen werden benutzt, um die Position des
optischen Kopfs entsprechend wenigstens drei Achsen zu verfeinern
(einer erste Achse, der optischen Achse des ersten optischen Systems
entsprechend, sowie zwei zu dieser ersten Achse senkrechten Achsen).
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Unter
Erkennungszone versteht man hier einen Teil des Biochips, der an
seiner Oberfläche
Moleküle mit
der Fähigkeit
aufweist, einen bestimmten Zielmolekültyp zu erkennen.
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Die
Abtaststeuerung des optischen Kopfs mit den elektrischen Signalen
des Positionierungssystems ermöglicht,
die Relativverschiebung des Chips und des optischen Kopfs in Echtzeit
zu korrigieren, so dass man mit kostengünstigen mechanischen Verschiebungseinrichtungen
eine extrem genaue Positionierung erzielen kann. Insbesondere ist
es möglich,
mechanische Einrichtungen wie etwa Aktoren zu verwenden, wie sie üblicherweise
bei Kompaktplatten-Auslesevorrichtungen eingesetzt werden.
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Die
Steuerung ermöglicht
außerdem,
hinsichtlich einer kontinuierlichen Auslesung der Fluoreszenz der
Erkennungszonen eine Verschiebung mit einer relativ homogenen Geschwindigkeit
zu erzielen.
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Es
empfiehlt sich, zu diesem Thema zu präzisieren, dass das den Steuerungs-
bzw. Nachführungseinrichtungen
zugeordnete optische Positionierungssystem eine Einrichtung bildet,
die das Auslesen des Biochips in Echtzeit ermöglicht. Mit anderen Worten
ermöglicht
diese Einrichtung, in Echtzeit die Ausleseposition in Bezug auf
die Erkennungszonen und/oder die optischen Positionierungsbezugselemente
zu kennen.
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Zudem
ermöglicht
die Genauigkeit der durch die Steuerung erlangten Einstellgenauigkeit
die Verwendung eines konfokalen optischen Systems mit einer geringen
Sektionstiefe bzw. Fokustiefe (profondeur de section), so dass der
Einfluss eines von dem Substrat des Biochips stammenden Störlichts
reduziert wird. Man kann also eine bessere Signaldynamik realisieren.
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Die
optischen System der Auslesevorrichtung, dank einer geringen Sektionstiefe
bzw. Fokustiefe frei von Störlicht,
können
mit einer größeren numerischen
Apertur realisiert werden und infolgedessen mehr Licht sammeln.
Daher ist ein schnelleres Auslesen möglich und/oder die Quelle des
einfallenden Lichts kann weniger leistungsstark sein.
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Dank
der Einstellungssteuereinrichtungen kann das Auslesen der Erkennungszonen
kontinuierlich erfolgen, gleichzeitig mit der Einstellung. Diese
Eigenschaft gewährleistet
außerdem,
dass die Ortung auf dem Biochip nicht verloren geht, und ermöglicht,
die Genauigkeit der Messungen zu erhöhen, unabhängig von den Abtastbedingungen.
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Nach
einer vereinfachten speziellen Realisierung der Vorrichtung kann
diese ein einziges optisches System enthalten, welches das erste
und das zweite optische System umfasst, und wenigstens einen für das erste
und das zweite optische System gemeinsamen elektrooptischen Sensor,
wobei dieser gemeinsame Sensor nicht nur das Licht empfängt, das
von den Erkennungszonen stammt, sondern auch das von den Positionierungsbezugselementen
stammende Licht. Der gemeinsame Sensor ist dann mit einem Signalverarbeitungssystem
und mit den Abtastungssteuereinrichtungen des optischen Kopfs verbunden.
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Bei
dieser Realisierung liefert der gemeinsame optische Sensor also
Signale, die sowohl zur Analyse der Fluoreszenz als auch zur Steuerung
der Relativverschiebung des Chips und des optischen Kopfs dienen (Abtastung).
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Die
Erfindung betrifft auch einen Biochip mit einer Vielzahl von Erkennungszonen
und einer Vielzahl von optischen Positionierungsbezugselementen.
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Erfindungskonform überlagern
die Erkennungszonen die optischen Positionierungsbezugselemente ganz
oder teilweise, so dass sie diese ganz oder teilweise überdecken.
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Die
den Erkennungszonen zugeordneten optischen Positionierungsbezugselemente
umfassen zum Beispiel das Erregungslicht reflektierende Bereiche.
Sie ermöglichen,
den Biochip auszurichten, die Stellen der Erkennungszonen zu finden
und eine genaue Abtastung durchzuführen, unabhängig davon, ob eine Hybridisierung
stattgefunden hat oder nicht. Die Positionierungsbezugselemente
können
sich insbesondere in Form von sogenannten Führungsspuren präsentieren.
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Nach
einem speziellen Aspekt können
die Positionierungsbezugselemente so konzipiert sein, dass sie für das einfallende
Ausleselicht eine bestimmte Reflexionskraft aufweisen, die sich
von derjenigen der benachbarten Erkennungszonen unterscheidet.
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Nach
einer speziellen Realisierungsmöglichkeit
des Chips kann jeder Erkennungszone ein optisches Bezugselement
zugeordnet werden. Es ist also nicht notwendig, ein Bild des ganzen
Biochips zu erzeugen, um die Stelle jeder Zone zu kennen.
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Die
Möglichkeit,
die Stellen der Erkennungszonen genau zu bestimmen, ermöglicht,
genaue Messungen durchzuführen,
ohne Überabtastung
bzw. Totalabtastung (sur-échantillonnage)
und mit einer reduzierten Anzahl Pixel für jede Erkennungszone.
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Außerdem,
sobald jede Erkennungszone gefunden ist, ist es möglich, für eine oder
mehrere gegebene Zonen eine lokale Analyse durchzuführen, indem
man den optischen Kopf oder den Chip verschiebt, um den Kopf in
direkte Gegenüberstellung
zu der oder den gewünschten
Zonen zu bringen.
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Es
gibt mehrere Möglichkeiten
zur Erfassung des von den Erkennungszonen des Chips kommenden Lichts.
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Nach
einer ersten Möglichkeit
kann man den optischen Kopf gegenüber einer Erkennungszone immobilisieren
und eine Erfassung des Signals während
einer bestimmten Zeit durchführen
und dann zu einer nächsten
Zone überzugehen.
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Wie
oben angegeben, ermöglichen
die optischen Bezugselemente und die Steuereinrichtungen, den Kopf
mit ausreichender Genauigkeit zu positionieren, so dass eine zuverlässige Analyse
durchgeführt
werden kann. Zudem ermöglichen
die optischen Bezugselemente, eine Erkennungszone auch dann noch
genau zu lokalisieren, wenn diese kein Fluoreszenzlicht abstrahlt.
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Die
Signale der Sensoren können
auch "fliegend" erfasst werden,
indem man den optischen Kopf kontinuierlich längs einer Vielzahl von Erkennungszonen
verschiebt, die so Seite an Seite angeordnet sind, dass sie eine
geschlossene Überdeckung
des aktiven Teils des Biochips bilden, zum Beispiel durch Aneinandergrenzung.
In diesem Fall integriert man die Signale, um das empfangene Lichtquantum
während
der Abtastzeit einer oder mehrerer Erkennungszonen zu bestimmen.
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Schwankungen
der Verschiebungsgeschwindigkeit können jedoch die Analyse des
pro Zeiteinheit durch die Erkennungszonen abgestrahlten Lichtquantums
beeinflussen.
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So
kann man gemäß einer
zweiten Analysemöglichkeit
die empfangenen Signale in Abhängigkeit
von einer Zeit normalisieren, die vergeht, während der optische Kopf aufeinanderfolgende
Positionierungsbezugselemente passiert, die den durchlaufenen Erkennungszonen
zugeordnet sind.
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Gemäß einer
dritten Möglichkeit,
ebenfalls einer "fliegenden" Erfassung entsprechend,
kann man die Relativgeschwindigkeit des optischen Kopfs und des
Chips kontinuierlich steuern, indem man die Zeit misst, während der
der optische Kopf aufeinanderfolgende Bezugselemente passiert.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Biochip, der durch eine wie oben beschriebene
Vorrichtung ausgelesen werden kann und bei dem die molekularen Erkennungszonen
den Positionierungsbezugselementen ganz oder teilweise überlagert
sind, so dass sie diese ganz oder teilweise überdecken.
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Diese
Eigenschaft ist besonders vorteilhaft, denn sie vermeidet eine "Vereinnahmung" der Oberfläche des
Biochips durch die Positionierungsbezugselemente. Sie ermöglicht nämlich, dass
ein größerer Teil,
ja sogar die Gesamtheit der Oberfläche des Chips für die molekularen
Erkennungszonen zur Verfügung
steht.
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Die
Positionierungsbezugselemente ermöglichen, den Biochip auszurichten,
aber auch die Erkennungszonen zu finden und zu identifizieren. Zu
diesem Zweck nehmen diese vorzugsweise in Bezug auf die Positionierungsbezugselemente
festgelegte Stellen ein.
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Es
genügen
sehr feine bzw. dünne
Positionierungsbezugselemente, um den Biochip zu positionieren und/oder
die Erkennungszonen zu identifizieren.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, dass man eine gute Genauigkeit nur mit
Positionierungsbezugselementen erzielt, deren Oberfläche nicht
vernachlässigbar
ist gegenüber
derjenigen der Erkennungszonen, denen sie zugeordnet sind.
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Die
Eigenschaft, entsprechend der die Positionierungsbezugselemente
von Erkennungszonen ganz oder teilweise überlappt werden, ermöglicht,
ihre Oberfläche
zu vergrößern und
so die Steuerung der Positionierung des Biochips in Bezug auf die
Auslesevorrichtung zu verbessern. Auch die Auslesegenauigkeit nimmt zu.
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Wenn
die Positionierungsbezugselemente sich in Form von Führungsspuren
präsentieren,
die dazu bestimmt sind, zur Positionierungssteuerung ein einfallendes
kohärentes
Strahlungsbündel
zu führen,
empfiehlt sich, eine der Breite des Strahlungsbündels entsprechende Breite
der Spur vorzusehen.
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Eine
sehr genaue Ortung der Spur erzielt man mit Positionierungsbezugselementen,
deren Fläche
30 bis 100 % der Gesamtfläche
des Chips einnimmt.
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Aufgrund
der Herstellungskosten der Biochips in Bezug auf ihre Nutzfläche ist
die Überlappung
der Positionierungsbezugselemente zudem wirtschaftlich von Vorteil.
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Außerdem erleichtert
die Zunahme der Fläche
der Positionierungsbezugselemente das Auslesen und ermöglicht,
Auslesevorrichtungen mit einer geringeren Lichtleistung und einer
geringeren Empfindlichkeit zu verwenden.
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Dies
reduziert dann ebenfalls die Kosten der Auslesevorrichtungen.
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Schließlich reduziert
die Möglichkeit,
für die
Positionierung eine schwächere
Lichtquelle zu benutzen, das Risiko, die auf den molekularen Erkennungszonen
vorgesehenen fluoreszierenden Marker zu hemmen oder zu verbrennen.
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Außerdem können die
Positionierungsbezugselemente so konzipiert sein, dass sie im Wesentlichen transparent
für wenigstens
ein Fluoreszenzlicht sind, das von den Erkennungszonen abgestrahlt
wird als Reaktion auf wenigstens ein einfallendes Ausleselicht.
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Wenn
der Laserstrahl von der Rückseite
her ausliest, kann die Reflexionskraft der Positionierungsbezugselemente
und/oder einer Grenzfläche
zwischen dem in den Erkennungszonen angebrachten Garniturmaterial
und den Positionierungsbezugselementen so gewählt werden, dass sie höher als
0 % ist und vorzugsweise zwischen 1 und 10 % und noch genauer zwischen
1 und 5 % enthalten ist.
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Wenn
der Laserstrahl von der Vorderseite her ausliest, kann die Reflexionskraft
der Positionierungsbezugselemente und/oder einer Grenzfläche zwischen
dem in den Erkennungszonen angebrachten Garniturmaterial und den
Positionierungsbezugselementen so gewählt werden, dass sie höher als
0 % ist, also zwischen 1 und 100 % enthalten ist.
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Unter
Vorderseite und Rückseite
des Biochips versteht man jeweils die in den Erkennungszonen mit den
Erkennungsmolekülen
versehene Seite (Vorderseite) und die entgegengesetzte, freie Seite
(Rückseite).
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Außerdem kann
der Biochip zwischen den Positionierungsbezugselementen und den
Erkennungszonen eine Zwischenschicht aus einem Material umfassen,
dessen Reflexionskraft sich von derjenigen der Positionierungsbezugselemente
unterscheidet. Diese Zwischenschicht ermöglicht dann, eine bestimmte
Reflexion des einfallenden Lichts auf den Positionierungsbezugselementen
zu erzielen, unabhängig
von der Garnitur der molekularen Erkennungszonen und unabhängig von
dem flüssigen
oder gasförmigen
Medium, mit dem der Biochip in Kontakt gebracht wird.
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Bei
der Realisierung der Positionierungsbezugselemente gibt es verschiedene
Möglichkeiten.
Insbesondere können
sie eine Folge von Bereichen umfassen, die abwechselnd unterschiedliche
Eigenschaften bezüglich
des einfallenden Lichts haben.
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Nach
einer ersten Möglichkeit
können
benachbarte Bereiche der Positionierungsbezugselemente jeweils unterschiedliche
optische Wege für
das einfallende Licht aufweisen. Den Unterschied bei den optischen Wegen
kann man insbesondere erzielen, indem man benachbarte Bereiche aus
unterschiedlichen Materialien und/oder mit unterschiedlichen Dicken
und/oder mit unterschiedlichen Dotierungen realisiert. Die Wahl
unterschiedlicher Materialien oder Dotierungen verleiht ihnen unterschiedliche
Brechzahlen.
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Nach
einer anderen Realisierungsmöglichkeit
der Positionierungsbezugselemente können diese Bereiche aus doppelbrechendem
Material umfassen, welche die Polarisationsorientierung eines einfallenden
polarisierten Ausleselicht modifizieren können.
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Eine
weitere Realisierungsmöglichkeit
besteht darin, benachbarte Bereiche der Positionierungsbezugselemente
aus Materialien mit jeweils unterschiedlichen Reflexionseigenschaften
herzustellen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen besser aus
der nachfolgenden Beschreibung hervor, die sich auf die beigefügten Figuren
bezieht. Diese Beschreibung ist nur erläuternd und nicht einschränkend.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Die 1 ist
eine vereinfachte schematische Darstellung einer erfindungskonformen
Auslesevorrichtung.
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Die 2 ist
eine spezielle schematische Darstellung eines Details der 1.
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Die 3 ist
eine schematische und vereinfachte Draufsicht eines erfindungskonformen
Biochips, der mit der Vorrichtung der 1 ausgelesen
werden kann.
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Die 4 ist
eine schematische und vereinfachte Draufsicht eines erfindungskonformen
Biochips, der ein Beispiel einer Auslesesequenz eines solchen Chips
darstellt.
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Die 5 bis 9 sind
vereinfachte schematische Schnitte von Teilen von erfindungskonformen
Biochips, die andere Realisierungsmöglichkeiten illustrieren.
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Detaillierte
Beschreibung von Ausführungsarten
der Erfindung
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Das
Bezugszeichen 10 der 1 bezeichnet
einen Biochip, der eine Vielzahl mit spezifischen Erkennungsmolekülen ausgestatteter
Erkennungszonen umfasst und eventuell Führungsspuren und/oder den Erkennungszonen
zugeordnete optische Positionierungsbezugselemente. Die Letzteren
sind in der 1 aus Gründen der Vereinfachung nicht
dargestellt und werden weiter unten im Detail beschrieben.
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In
dem beschriebenen Beispiel sind die spezifischen Erkennungsmoleküle durch
fluoreszierende Gruppierungen bzw. Gruppen markiert, die aber durch
das Licht reflektierende, streuende oder beugende Gruppierungen
bzw. Gruppen ersetzt werden können,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Der
Chip ist vor einer Auslesevorrichtung 12 angeordnet. Diese
Vorrichtung ist dazu bestimmt, die Erkennungszonen abzutasten, um
fluoreszierende Marker tragende Moleküle zu erregen, die in den Erkennungszonen
befestigt sind, und um ein durch diese Moleküle erzeugtes fluoreszierendes
Licht aufzuzeichnen.
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Das
Abtasten der Erkennungszonen erfolgt durch eine Relativverschiebung
zwischen der Auslesevorrichtung 12, oder einem Teil von
dieser, und dem Biochip 10.
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In
dem Beispiel der 1 erzielt man die makroskopische
Relativverschiebung mit Hilfe von Aktoren 14, zum Beispiel
Aktoren mit Motoren, die den Biochip 10 verschieben. Eine
mikroskopische Verschiebung der Linse 22 realisiert man
mittels eines elektromagnetischen Aktors 24. Der rechteckige
Biochip wird in einer Ebene verschoben, die senkrecht ist zu einer
optischen Achse Ω der
Auslesevorrichtung.
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Diese
Ebene ist auch zu der Ebene der Figur senkrecht.
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Die
Verschiebung kann in zwei in der Figur angegebenen, zueinander senkrechten
Richtungen x und y stattfinden.
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Die
Auslesevorrichtung 12 umfasst einen optischen Kopf 20 mit
einer Fokussierlinse 22 mit einer optischen Achse Ω. Die Linse
des optischen Kopfs hat eine doppelte Funktion, nämlich ein
Erregungslicht auf den Biochip zu richten sowie ein als Reaktion
auf das Erregungslicht von dem Biochip abgestrahltes Fluoreszenzlicht
zu sammeln.
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Das
Erregungslicht ist ein monochromatisches Licht mit einer ersten
Wellenlänge,
zum Beispiel der Größenordnung
633 nm. Es wird durch einen Laser 30 geliefert, dessen
Strahl durch einen dichroitischen Spiegel 32 auf den optischen
Kopf gerichtet wird. Die Fokussierlinse 22 dient der Fokussierung
des Strahls auf die Biochip-Rückseite 18,
aktive Seite genannt.
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Der
dichroitische Spiegel 32 reflektiert 80 bis 95 % des Laserlichts
auf die Fokussierlinse. Die restlichen 5 bis 20 % durchqueren den
Spiegel 32 und werden von einem "Bezugssensor" genannten elektrooptischen Sensor 33 gesammelt.
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Der
Bezugssensor 33 ermöglicht,
die zeitlichen Schwankungen der Intensität des durch den Laser 30 emittierten
Strahls zu messen. Diese Messung wird bei der Analyse der durch
den Biochip abgestrahlten Fluoreszenz berücksichtigt, um die Analyse
freizumachen von den durch den Laser verursachten Intensitätsänderungen.
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Ein
erstes optisches Analysesystem 40 ist dem optischen Kopf
zugeordnet und auf die optischen Achse Ω ausgerichtet, um ein Fluoreszenzlicht,
erzeugt durch eventuell auf dem Biochip vorhandene erregte markierte
Moleküle
auf einen (oder mehrere) elektrooptischen Sensor(en) 42 zu
projizieren, der in der Folge des Textes Analysesensor genannt wird.
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Noch
genauer wird das Fluoreszenzlicht durch die Fokussierlinse 22 des
optischen Kopfs 20 zu einem Strahl geformt. Dieser Strahl
durchquert den dichroitischen Spiegel 32, dann eine Konvergenzlinse 44,
die ihn auf ein Diaphragma 46 konvergiert. Das Diaphragma kann
in der Praxis ein kleines Loch in einem opaken Schirm sein. Es ermöglicht ein
räumliches
Filtern entsprechend der optischen Achse Ω und verleiht dem optischen
System einen konfokalen Charakter.
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Das
mit dem punktförmig
beleuchteten Objekt konjugierte Diaphragma lässt nur das aus der beleuchteten
Zone stammende Licht (Erregungslicht) passieren, in einer dünnen "Scheibe", vergleichbar mit
einer Objektebene. Der Vorteil eines konfokalen Systems ist evident,
insbesondere zum Auslesen von DNA-Chips. Die Möglichkeit, eine "Scheibe" des Objektraums
zu definieren, wird benutzt, um eine interessierende Ebene, die die
Molekularerkennungszonen enthält,
vom übrigen
Chip zu isolieren (Glasträger,
Puffer (tampons)). Das empfangene Licht ist also frei von Störlicht,
das von eventuellen kolorierten Zentren des Trägers stammt, und frei von einem
leuchtenden kontinuierlichen Hintergrund.
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Das
Fluoreszenzphänomen
der fluoreszierenden Marker, enthalten auf den in den Erkennungszonen zurückgehaltenen
Zielmolekülen,
drückt
sich durch eine Umwandlung des Erregungslichts in ein Licht aus, dessen
Wellenlänge
größer ist
als die des Erregungslichts.
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Die
Wellenlänge
des Fluoreszenzlichts beträgt
in dem beschriebenen Beispiel zum Beispiel 670 nm.
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Ein
Interferenzfilter 48 ist zwischen der Fokussierlinse 22 des
optischen Kopfs und der Konvergenzlinse 44 angeordnet.
Er ermöglicht,
in dem durch das optische Analysesystem empfangenen Licht ein Spektralband
zu isolieren, das im Wesentlichen dem Fluoreszenzspektralband entspricht.
Derart werden die Störlichter
noch mehr eliminiert.
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Das
Bezugszeichen 50 bezeichnet eine Verarbeitungseinheit der
durch den Analysesensor 42 gelieferten Signale. In dem
beschriebenen Beispiel ist der Analysesensor 42 ein Fotovervielfacher-Sensor,
der ein analoges Signal liefert, das proportional ist zu der Intensität des empfangenen
Fluoreszenzlichts.
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Das
Signal des Analysesensors kann während
einer Zeitdauer integriert werden, in welcher der optische Kopf
das Licht einer bestimmten Erkennungszone empfängt. Wie oben erwähnt, kann
das Signal auch in einem "fliegenden" Messverfahren während einer
Abtastung des Chips aufgezeichnet werden. Das Signal kann auch digitalisiert
werden, um es entsprechend Algorithmen zu verarbeiten, die an die
Art der durchgeführten
Analyse angepasst sind.
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Die
Verarbeitungseinheit 50 erhält auch ein Bezugssignal von
dem Bezugssensor 33. Die Berücksichtigung des Bezugssignals
ermöglicht,
die durch den Analysesensor gelieferten Signale, die – wie schon
erwähnt – von Schwankungen
der Intensität
des Lasers befreit sind, zu normalisieren.
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Der
einem Teilerwürfel 34 zugeordnete
dichroitische Spiegel 32 ermöglicht, das von einer Reflexion, einer
Beugung oder Brechung oder einer Diffusität des auf den Chip einfallenden
Laserlichts stammende Licht auf ein zweites optisches System zu
lenken. Dieses reflektierte Licht kommt zum Beispiel von den Führungsspuren
und/oder den Positionierungsbezugselementen, die auf dem Biochip
vorhanden sind. Falls der Biochip keine Führungsspuren umfasst, kann
er auf einer Platte abgeschieden werden, die Führungsspuren umfasst.
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Das
zweite optische System 60, Positionierungssystem genannt,
umfasst eine Linse 64, die ermöglicht, das Licht zu fokussieren,
das von wenigstens einem elektrooptischen Sensor 62 empfangen
wird, etwa von Vierquadranten- oder Multiquadrantendetektoren, die
einem astigmatischen optischen Analysesystem des Strahls zugeordnet
sind. Der elektrooptische Sensor 62 kann auch eine CCD-Anordnung
oder einen differentiellen Photowiderstand oder irgend ein Positionierungsmesssystem
umfassen.
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Der
elektrooptische Sensor des Positionierungssystems ist mit einer
Einheit 70 verbunden, Steuerungseinheit genannt. Diese
Steuerungseinheit ermöglicht
zum Beispiel, die Signale des Sensors zu decodieren, um zu detektieren,
wenn der optische Kopf ein Positionierungsbezugselement passiert,
die Anzahl der passierten Positionierungsbezugselemente zu zählen und
die Abtastverschiebung zu steuern, um einer Serie von Positionierungsbezugselementen
zu folgen, die einer Serie von Erkennungszonen entsprechen. Zu diesem
Zweck ist die Steuerungseinheit 70 mit den Aktoren 14 und/oder 24 verbunden,
um die Bewegungen des Biochips und/oder der Linse 22 zu
steuern. Sie ermöglicht
auch, den optischen Kopf dynamisch längs einer Abtaststrecke zu
bewegen, vorgeschrieben durch auf dem Biochip angeordnete Positionierungsbezugselemente.
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Die
Aktoren können
zum Beispiel so gesteuert werden, dass die Intensität des durch
den Sensor des optischen Positionierungssystems empfangenen Lichts
innerhalb eines festgelegten Bereichs bleibt. Der Betriebspunkt
entspricht einem Gleichgewichtszustand. Man gibt einen Positionssollwert
vor und das Steuerungssystem hält
diesen Sollwert aufrecht. Man versucht zum Beispiel zu realisieren,
dass die Verteilung der Lichtintensität auf dem Multiquadrantendetektor
immer dieselbe ist.
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Ein
zweiter Teilerwürfel 36,
angeordnet in dem zweiten optischen System, ermöglicht, einen Teil des Lichts
dieses optischen Systems auf ein drittes optisches System 80 zu
lenken, Einstellsystem genannt.
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Das
optische Einstellsystem 80 umfasst eine Linse 84 zur
Fokussierung des von einem elektrooptischen Sensor 82 empfangenen
Lichts, der einem astigmatischen optischen Analysesystem des Strahls
oder einer CCD-Anordnung oder einem differentiellen Photowiderstand
oder irgend einem Positionsmesssystem zugeordnet ist.
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Das
auf den Sensor des optischen Einstellsystem gelenkte Licht stammt
von einer Reflexion des Laserlichts auf dem Biochip. Es kann insbesondere
von Positionierungsbezugselementen oder einer Glas-Reflexion auf
der aktiven Seite des Biochips stammen.
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Der
Sensor 82 des optischen Einstellsystems 80 ist
auch mit einer Steuerungseinheit 70 verbunden. Diese Einheit
dient der Steuerung eines Aktors 24 der Linse 22 des
optischen Kopfs 20. Der Aktor 24 ermöglicht,
die Linse 22 längs
der Achse Ω zu
verschieben, um die Einstellung des optischen Systems auf den Biochip
oder – noch
genauer – auf
bestimmte Teile des Biochips, kontinuierlich zu korrigieren.
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Die
Steuerungseinheit kann zum Beispiel so konzipiert sein, dass sie
die Linse 22 des optischen Kopfes derart verschiebt, dass
die Fläche
eines Fokussierungsspots auf dem Sensor des Einstellsystems kontrolliert
bzw. gesteuert wird in Bezug auf die Fläche (Form und/oder Position)
eines Bezugsspots (zum Beispiel rund).
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Gemäß einer
vereinfachten Realisierungsart kann der elektrooptische Sensor des
ersten optischen Systems 40, das heißt des optischen Analysesystems,
sowohl zur Lieferung von Signalen dienen, die dem von den Erkennungszonen
stammenden Licht entsprechen, als auch von Signalen, die dem durch
die Führungsspuren
und/oder die Positionierungsbezugselemente reflektierten oder gestreuten
Licht entsprechen.
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In
diesem Fall ist der Sensor nicht nur mit der Signalverarbeitungseinheit 50 verbunden,
sondern auch – wie
in der 1 mit gestrichelter Linie dargestellt –, mit der
Steuerungseinheit 70, um die Relativverschiebung zwischen
Chip und optischem Kopf zu steuern und eventuell die Linse des optischen
Kopfs einzustellen.
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Bei
dieser Realisierungsart enthält
die Auslesevorrichtung ein einziges optisches System, das auf funktionelle
Weise das erste und zweite (und eventuell dritte) optische System
umfasst.
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Die 2 zeigt
eine spezielle Realisierung des optischen Analysesystems.
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Aus
Gründen
der Vereinfachung stellt die 2 nur ein
Detail der Vorrichtung dar, wobei die anderen Bauteile mit den in
Bezug auf die 1 beschriebenen identisch sind.
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Das
optische Analysesystem 40 der 2 umfasst
einen Interferenzfilter 48 sowie ein Fokussierobjektiv 44a,
das der Fokussierung eines von dem optischen Kopf 20 empfangenen
Fluoreszenzlichtstrahls auf ein erstes Ende einer optischen Faser 47 dient.
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Das
zweite Ende der optischen Faser 47 ist mit einem elektrooptischen
Sensor 42 für
einen Photovervielfacher oder einer Avalanchephotodiode verbunden.
Die optische Faser 47 (schwach mehrmodenartig) spielt die
Rolle des konfokalen Diaphragmas 46 der 1.
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Die
optischen Analysesysteme der 1 und 2 sind,
wie schon oben erwähnt,
konfokale Systeme.
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Die
hauptsächlichen
Eigenschaften eines konfokalen Systems sind seine hohe räumliche
Auflösung und
seine hohe axiale Auflösung.
Die axiale Auflösung
drückt
die Fähigkeit
des Systems aus, ein sehr kleines Beobachtungsvolumen um die Fokussierebene
herum zu isolieren, das heißt,
Störlichter
von außerhalb
dieses Volumens zu eliminieren. Sie wird durch eine Pds genannte "Sektionstiefe" bzw. "Fokustiefe" ("profondeur de section") des Systems charakterisiert.
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Die
Sektions- bzw. Fokustiefe Pds, schon oben erwähnt, kann man durch folgende
Formel ausdrücken:
wo λ die Wellenlänge ist, ausgedrückt in μm, und u
der Halbwinkel des numerischen Apertur-Kegels des optischen Systems ist.
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Die
für das
optische Analysesystem verwendeten Linsen haben numerische Aperturen
der Größenordnung
0,4 bis 0,5. Man kann also Sektions- bzw. Fokaltiefen der Größenordnung
1,8 bis 2,8 μm
erzielen. Zudem werden 16 bis 22 % des durch den Biochip abgestrahlten
Lichtflusses durch die Linse gesammelt.
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In
der Folge wird nun ein Realisierungsbeispiel eines an die Auslesevorrichtung
angepassten Biochips beschrieben.
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Die 3 zeigt
einen solchen Biochip. Der Biochip 10 umfasst einen Träger 100 mit
Erkennungszonen 110. Die Zonen 110 fallen zum
Beispiel mit Elektroden zusammen, die an der Oberfläche des
Trägers
ausgebildet sind. Diese Elektroden werden selektiv mit einem Überzug bzw.
einer Garnitur versehen, der bzw. die mit einer bestimmten chemischen
oder biologischen Verbindung interagieren kann. Wie im Einführungsteil
der Beschreibung erwähnt,
kann diese Garnitur insbesondere Erkennungsmoleküle umfassen, die sich für eine Hybridisierung
mit Zielmolekülen
eignen.
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Die
verschiedenen Erkennungszonen 110 sind jeweils mit unterschiedlichen,
für bestimmte
Zielmoleküle
spezifischen Erkennungsmolekülen
garniert.
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Jede
Erkennungszone umfasst einen einzigen Typ identischer Moleküle. Die
Moleküle
einer selben Zone unterscheiden sich vorzugsweise von den Molekülen aller
anderen Zonen.
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Man
sieht, dass die rechteckigen Erkennungszonen 110 zeilen-
und spaltenförmig
angeordnet sind. Jedoch sind auch andere Aufteilungsmuster der Substratoberfläche möglich, zum
Beispiel kreisförmige.
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Der
Biochip 10 umfasst auch ein Gitter 120, gebildet
durch Positionierungsbezugselemente, die den Erkennungszonen zugeordnet
sind. In dem dargestellten Beispiel umfasst dieses Gitter Führungsspuren 122 in
Form von geradlinigen Streifen, die sich jeweils zwischen den aufeinanderfolgenden
Zeilen der Erkennungszonen erstrecken.
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Die
Führungsspuren
sind reflektierende oder partiell reflektierende, fluoreszierende
oder diffuse bzw. streuende Spuren, fähig einen Teil des Erregungslichts
zu der Vorrichtung zurückzusenden.
Sie können
auch phasenverschiebend sein, das heißt bei der Ausbreitung der
Retourwelle eine Strahlengangdifferenz erzeugen. Das zu der Vorrichtung
zurückgesendete
Erregungslicht wird durch das zweite und eventuell dritte optische
System analysiert, um die Zeilen von Erkennungszonen zu orten und
zu lokalisieren und das Abtasten des Biochips zu ermöglichen.
Die reflektierenden Spuren können
auch eine strukturierte Oberfläche
haben, mit phasenverschiebenden Ätzungen,
fähig Interferenzfiguren
zu bilden oder in das Erregungslicht eine Phasenverschiebung einzuführen. Diese
Interferenz- oder Phasenverschiebungsfiguren, empfangen durch das optische
Positionierungssystem der Auslesevorrichtung, können auch zur Ortung oder Steuerung
der Abtastung dienen.
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Die
Positionierungsbezugselemente umfassen auch optische Bereiche 124,
Codierer genannt.
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Die
Codierer 124 befinden sich vorzugsweise auf den Führungsspuren 122,
am Anfang und Ende jeder Erkennungszone gemäß einer der Größe dieser
Zonen entsprechenden Teilung.
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Bei
einer speziellen Realisierung können
die Codierer so beschaffen sein, dass sie das Licht schwach reflektieren.
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Die
Codierer sind zum Beispiel Bereiche, die einer Unterbrechung des
reflektierenden Materials oder einer Unterbrechung der strukturierten
Oberfläche
der Führungsspuren 122 entsprechen.
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Gemäß einer
anderen Möglichkeit
können
die Spuren schwach reflektierend sein und sich längs von Erkennungszonenreihen
erstrecken. Sie umfassen zum Beispiel nicht reflektierende Bereiche
(oder Codierer).
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Man
betrachtet eine Oberfläche
als schwach reflektierend, wenn der Prozentsatz des reflektierten Lichts
unter 50 % liegt und vorzugsweise unter 5 %.
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Nach
einer Variante kann der Chip auch nur mit Führungsspuren versehen sein,
die zum Beispiel reflektierende Bereiche sind.
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Die
Zuordnung von Codierern oder – allgemeiner – Positionierungsbezugselementen
ermöglicht
eine besonders schnelle und genaue Lokalisierung jeder einzelnen
Erkennungszone.
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Jedoch
ist es auch möglich,
einer Gruppe von Erkennungszonen ein einzige Bezugselement zuzuordnen;
zum Beispiel ein Bezugselement für
jede Erkennungszonenzeile oder -spalte.
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Bei
der Herstellung der Bezugselemente greift man auf klassische Techniken
der Mikroelektronik zurück.
Sie umfasst zum Beispiel eine Abscheidung einer reflektierenden
Schicht aus Metall, zum Beispiel aus Aluminium, Nickel oder Chrom, über die
gesamte Oberfläche,
und die photolithographische Ausbildung eines Musters in dieser
Schicht entsprechend den gewünschten
Positionierungsbezugselementen.
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Die
Metallschicht kann zum Beispiel mittels eines chemischen Flüssigphasen-Ätzverfahren oder einem Gasphasen-Plasmaätzverfahren
entsprechend einem Ätzmuster
geätzt
werden, das durch eine Resist-Ätzmaske
festgelegt wird.
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Nach
der Ätzung
und der Eliminierung des Resists kann auf dem Träger eine dünne Siliciumdioxidschicht gebildet
werden, um die Kompatibilität
der Oberfläche
für das
Pfropfen von biologischen Molekülen
zu verbessern.
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Präzisiert
sei, dass die Erkennungszonen nicht unbedingt benachbart sein müssen und
die Positionierungsbezugselemente sich nicht unbedingt am Rand der
Erkennungszonen befinden müssen.
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Nach
einer nicht dargestellten Konfiguration können Positionierungsbezugselemente
sich im Innern der Erkennungszonen befinden.
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Eine
solche Konfiguration stört
nicht, wenn das von den Erkennungszonen stammende Licht ein Fluoreszenzlicht
ist: die Unterscheidung zwischen dem Fluoreszenzlicht und dem durch
die Erkennungszonen reflektierten Licht erfolgt auf der Basis der
unterschiedlichen Wellenlängen
dieser beiden Lichter.
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Im
Falle einer Detektion von nicht-fluoreszierenden aber zum Beispiel
streuenden oder beugenden Molekülen
kann die Unterscheidung durch eine Frequenzcodierung der Signale
erfolgen oder durch eine Messung unter einem anderen Winkel als
dem für
die Positionssteuerungen benutzten.
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Nach
der Realisierung der Positionierungsbezugselemente können die
Erkennungszonen mit den Erkennungsmolekülen garniert werden. Die Synthese
dieser Moleküle
und ihre Befestigung in den Erkennungszonen finden gemäß an sich
bekannten photolithographischen Synthesetechniken statt.
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Man
kann feststellen, dass die Oberfläche des Biochips nicht vollkommen
eben ist. An den reflektierenden Bereichen der Positionierungsbezugselemente
weist sie eine Überdicke
von 50 nm bis 200 nm auf.
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Solche
Dickenunterschiede sind gering im Verhältnis zu den Sektions- bzw.
Fokustiefe des vorgeschlagenen optischen Analysesystems.
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Die
Realisierung der Positionierungsbezugselemente und der Synthese
der Erkennungsmoleküle
sind Operationen, die auf einer Glas- oder Siliciumplatte (Wafer)
für eine
Vielzahl von Biochips kollektiv stattfinden können. Diese Platte wird anschließend zertrennt,
um die einzelnen Biochips zu erhalten.
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Die 4 stellt
ebenfalls einen Biochip 10 dar, mit Führungsspuren 122 und
optischen Positionierungsbezugselementen in Form von Codierern 124a aus
einem reflektierenden Material (zum Beispiel Cr), angeordnet längs der
Spuren 122.
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Auf
der Oberfläche
des Chips sieht man eine Vielzahl von gestrichelt dargestellten
quadratischen Erkennungszonen oder Zellen 110. Jede Erkennungszone
wird von vier Führungsspuren
durchquert.
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In
der 4 sind die sukzessiven Positionen eines Erregungslichtspots
schematisch durch strichpunktierte Kreise dargestellt. Die Positionen
tragen die Bezugsbuchstaben A bis G.
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Die
Verschiebungseinrichtungen des Chips (Aktoren) sind so, dass man
die Bewegung des Lichtspots zerlegen kann in eine Bewegung entsprechend
einer ersten Achse x, schnelle Achse genannt, und entsprechend einer
zweiten Achse y, langsame Achse genannt.
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Ein
Beispiel eines Ausleseverfahrens eines Biochips liefert die Tabelle
I, die in Verbindung mit den Bezugsbuchstaben zur Positionsangabe
des Lichtspots in der 4 gelesen werden muss.
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Die
nachfolgende Tabelle I gibt insbesondere für jede Position die ausgeführte Bewegung
an und präzisiert
die Aktivierung der Einstellungs-, Positionierungs- und Auslesefunktionen
(Analyse).
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Die
Angaben "Spur 1", "Spur 2" geben in Reihenfolge
die Spuren 122 in der y-Richtung
an, ausgehend von der Unterseite der Figur, und die Angaben "Zelle Nr.1 ", "Zelle Nr.2" geben die in der
x-Richtung aufeinanderfolgenden Erkennungszonen, ausgehend von der
linken Seite der Figur.
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Die
Bezugszeichen 152, 154 in den Figuren deuten ein
Signal an, das erzeugt werden könnte
durch einen Sensor des Positionierungssystems bei einer Abtastung
des Spots oberhalb der Codierer 124a jeweils gemäß der x-
und y-Achse.
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Die 5 ist
eine schematische Schnittdarstellung eines Biochipteils, bei dem
die Bezugszeichen 201 und 202 jeweils Seiten eines
Substrats 200 bezeichnen, die aus Gründen der Vereinfachung Vorder-
und Rückseite
genannt werden.
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Das
Substrat 200 ist aus einem für das einfallende Ausleselicht
durchlässigen
Material, zum Beispiel aus Glas. Es ist auf seiner Vorderseite 201 mit
einer ersten Schicht 220 überzogen.
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Die
erste Schicht 220 umfasst abwechselnd aneinandergrenzende
Bereiche 221 und 222, jeweils aus einem ersten
Material und einem zweiten Material. Das erste Material, zum Beispiel
Siliciumnitrid, hat eine erste Reflexionskraft für das einfallende Licht, und
zweite Material, zum Beispiel Siliciumoxid, hat eine zweite Reflexionskraft
für das
einfallende Licht, die sich von der ersten Reflextionskraft unterscheidet.
Der Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Reflexionskraft
beträgt
ungefähr
1 bis 5 %, zum Beispiel 2 %.
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Die
Bereiche 221 und 222 der ersten Schicht können eine
Führungsspur
bilden und sind Positionierungsbezugselemente.
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Eine
zweite Schicht 210 ist eine funktionelle Schicht, die Reagenzien
umfasst und die Erkennungszonen bildet. Zu diesem Thema kann man
sich auf die vorhergehende Beschreibung beziehen.
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Bei
dieser Realisierungsart wie auch bei den anderen Realisierungsarten
der 6 bis 9 sind die Bereiche 221 und 222 im
Wesentlichen transparent, das heißt, dass die einfallenden Strahlen
sie durchqueren und dass diese Letzteren ein Auslesen der Erkennungszonen
ermöglichen.
Die Bereiche 221 und 222 sind von Erkennungszonen
und Positionierungsbezugselementen überlagert, die selbst im Wesentlichen
transparent sind.
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Die
Schicht 210 kann direkt auf der ersten Schicht oder – vorzugsweise – auf einer
Befestigungsschicht 211 gebildet werden, die dazu dient,
die Erkennungsmoleküle
zu fixieren.
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Die
Erkennungsmoleküle
werden unter chemischen oder biologischen Verbindungen wie etwa DNA-Sonden,
Antikörpern
oder Antigenen ausgewählt.
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Die
Verwendung eines transparenten Trägers 200 ermöglicht,
das Ausleselicht von der Rückseite 202 einfallen
zu lassen, was den Kontakt der Vorderseite mit einem zu analysierenden
Medium erleichtert. In den Bereichen 221, 222 reflektierte
Strahlen sind in Form von Pfeilen dargestellt.
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Die 6 zeigt
eine andere Realisierungsmöglichkeit,
die eine Variante in Bezug auf die 5 darstellt.
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Auf
dem Träger 200 wird
eine Siliciumnitridschicht abgeschieden und so geätzt, dass
sich voneinander beabstandete erste Zonen 221 bilden. Anschließend wir
eine Siliciumoxidschicht 224 so abgeschieden, dass die
ersten Bereiche 221 umgeben und überdeckt werden. Die Siliciumoxidschicht
umfasst dann zweite Bereiche 222, die sich mit den ersten
Bereichen 221 abwechseln und eine andere Reflexionskraft
als diese aufweisen.
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Die
Siliciumoxidschicht 224 wird mit einer funktionellen Schicht 210 überzogen.
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Eine
andere Realisierungsmöglichkeit
der Positionierungsbezugselemente des Biochips ist in der 7 dargestellt.
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In
dieser Figur ist der Träger 200,
aus Glas, von der Vorderseite 210 her lokal so dotiert
worden, dass sich voneinander beabstandete Bereiche 223 bilden.
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Die
dotierten Bereiche 223 wechseln sich also ab mit vorsätzlich nicht-dotierten
oder mit einer anderen Konzentration dotierten Bereichen.
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Der
Dotierungsunterschied zwischen den Bereichen 223 und dem übrigen Substrat
bewirkt eine Indexdifferenz und folglich eine Strahlengangdifferenz
zwischen den einfallenden Lichtstrahlen, je nach Dotierungszustand
des jeweiligen Bereichs.
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Die
Strahlengangdifferenz, proportional zu der Indexdifferenz zwischen
den dotierten und den nicht-dotierten Bereichen, führt bei
den einfallenden Strahlen zu einer Phasenverschiebung. Diese Phasenverschiebung
erzeugt einen Phasenkontrast zwischen den verschiedenen dotierten
und nicht-dotierten Bereichen. Dieser kann durch die Auslesevorrichtung
detektiert und ausgewertet werden für die relative Positionierung
des Chips und die Ortung der Erkennungszonen.
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Die
dotierten Bereiche 223 bilden also Positionierungsbezugselemente
im Sinne der Erfindung.
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In
dem Beispiel der Figur werden die einfallenden Strahlen durch die
Oberseite des mit einer funktionellen Schicht 210 überzogenen
Substrats reflektiert.
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Um
die Reflexion zu verbessern oder wenigstens eine unabhängige Reflexion
der funktionellen Schicht und des Mediums zu garantieren, mit dem
diese in Kontakt gebracht werden soll, kann zwischen dem Träger und
der funktionellen Schicht eine Reflexionszwischenschicht 226 vorgesehen
werden, zum Beispiel aus Aluminiumoxid. Der Index und die Dicke
dieser Schicht werden so gewählt,
dass der Stapel der optischen Dünnschichten 200, 223, 226 und 210 einen
dichroitischen Spiegel bildet, dessen Reflexionskraft beherrscht wird
gemäß den bekannten
Techniken zur Abscheidung optischer Dünnschichten. Für die Schicht 226 wird zum
Beispiel ein Index gewählt,
der höher
ist als der der Bezugselemente und des Trägers.
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Die
Zwischenschicht kann als Befestigungsschicht dienen und einer Befestigungsschicht
für die
Reagenzien der molekularen Erkennungszonen zugeordnet sein.
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Eine
weitere Realisierungsmöglichkeit
der Positionierungsbezugselemente des Biochips ist in der 8 dargestellt.
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In
dem Beispiel dieser Figur erhält
man die Positionierungsbezugselemente, indem man in den Träger 200 Vertiefungen 225 ätzt, von
seiner Oberseite 201 aus. Die Tiefe e der Vertiefungen
wird vorzugsweise so festgelegt, dass e = λ/4n, wobei λ eine Wellenlänge des
einfallenden Lichts ist und n der optische Index des Trägers 200.
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Lichtstrahlen,
reflektiert von der Oberseite in den geätzten und in den nicht-geätzten Bereichen,
durchqueren unterschiedliche Materialdicken und weisen daher eine
Strahlengangdifferenz auf.
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Die
Strahlengangdifferenz ist proportional zu der Tiefe der Ätzungen
und bewirkte eine Phasenverschiebung zwischen den Strahlen.
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Vergleichbar
mit dem Beispiel der 7 erzeugt die Phasenverschiebung
eine durch eine Auslesevorrichtung detektierbaren Phasenkontrast.
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Eine
die Erkennungszonen bildende funktionelle Schicht 210 bedeckt
die Oberseite 210.
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Wie
oben beschrieben, kann zwischen dem Träger und der funktionellen Schicht
eine Zwischenschicht und/oder eine Befestigungsschicht vorgesehen
werden.
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Die 9 zeigt
ein letzte Realisierungsbeispiel der Positionierungsbezugselemente
des Biochips.
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In
diesem Beispiel werden die Positionierungsbezugselemente nicht aufgrund
eines Unterschieds der Reflexionskraft oder einer Strahlengangdifferenz
detektiert, sondern durch eine Modifizierung der Polarisation des
Lichts, das sie erzeugen bzw. abstrahlen.
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Eine
Schicht aus doppelbrechendem Material des Rotator- oder Viertelwellenlängentyps
wird auf der Oberseite 201 des Trägers gebildet und so geätzt, dass
man Positionierungsbezugselemente in Form von voneinander beabstandeten
Bereichen 227 erhält.
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Wenn
ein einfallender gemäß einer
ersten Richtung polarisierter Lichtstrahl einen Bereich 227 aus doppelbrechendem
Material erreicht und ihn durchquert oder dort reflektiert wird,
wird seine Polarisationsrichtung durch Rotation modifiziert. Hingegen
behält
ein polarisierter Strahl, der das nackte Glas des Trägers 200 erreicht,
seine Polarisation nach der Reflexion unverändert bei.
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Die
Positionierungsbezugselemente können
also detektiert werden, indem man in das optische Positionierungssystem
der Auslesevorrichtung eine Bauteil einführt, das die ursprüngliche
oder modifizierte Polarisationsrichtung selektiert. Dieses Bauteil
ist zum Beispiel ein Analysator.
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Vorteilhafterweise
werden die Positionierungsbezugselemente "unsichtbar", indem man den Analysator neutralisiert
oder eliminiert.
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Ebenso
wie in den vorangehenden Beispielen wird das Substrat mit einer
funktionellen Schicht 210 überzogen. Es kann ebenfalls,
wie oben beschrieben, mit einer Zwischenschicht versehen werden.
-
GENANNTE DOKUMENTE
-
- (1) "Photothermal
spectroscopy methods for chemical analysis", S.E. Bialkowski, Bd. 137 in chemical
analysis: a serie of monographs on analytical chemistry and ist
applications, Wiley.
- (2) J. Appl. Phys. Lett. 36, 130 (1979),
- (3) US-A-4 299 494.
- (4) Fotiou et Morris, Appl. Spectrosc. 40, 704 (1986)".
- (5) US-A-5 646 411
- (6) "La puce
ADN: un multiréacteur
de paillasse" ("Der DNA-Chip : ein
Labortisch-Reaktor") von M. Bellis und P.
Casellas, in Médecine/Sciences,
Nr. 11, Bd. 13, 1997, Seiten 1317 bis 1324
- (7) "DNA sequencing
by hybridization – a
megasequencing method and diagnostic tool ?" von A.D. Mirzabekov in TIBTECH, Bd.
12, Januar 1994, Seiten 27–32,
Elsevier Science.
- (8) "DNA chips:
An array possibilities" von
A. Marshall und J. Hodgson in Nature Biotechnology, Bd. 16, Januar 1998,
S. 27–31.
- W(9)O-A-98 01533
- (10) US-A-5 721 435
- W(11)O-98/28623
- W(12)O-98/38490
- (13) EP-A-0 640 826.