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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf ein verbessertes
Verfahren zur alkoholischen Fermentation, das die Verwendung einer
mineralreichen oder mineralangereicherten Hefe als Nährstoffquelle in
dem Fermentationsverfahren umfasst, und auf die Verwendung einer
solchen Hefe als Nährstoff
in einem alkoholischen Fermentationsverfahren.
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Es
gibt eine Anzahl von Mineralien, die in Spuren für eine effiziente alkoholische
Fermentation erforderlich sind. Dazu gehören insbesondere Metalle, die
den Fermentationsstoffwechsel verändern können, wie zweiwertige Metalle,
z.B. Mangan, Magnesium und Zink. Man ist sich zunehmend der Bedeutung
solcher Spurenelemente bei alkoholischen Fermentationen bewusst,
insbesondere in Bezug auf Bier.
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Die
Zinkkonzentration einer Würze
ist unter zwei Gesichtspunkten von besonderer Bedeutung. Erstens,
wenn sie limitierend ist, kann dies zu suboptimalen und sogar unvollständigen Fermentationen,
Problemen mit der Schaumhaltbarkeit und der Hefeflockung führen. Zweitens
können
ausreichende Zinkkonzentrationen die Optimierung von alkoholischen
Fermentationen bezüglich
Ethanolproduktion und Aufnahme von fermentierbaren Zuckern unterstützen. Dieser
zweite Gesichtspunkt hat während
der Fermentationen eine größere Bedeutung,
wenn die Hefe größeren Belastungen
unterworfen ist. Außerdem
verwenden Brauereien traditionell ihre Hefe von einer Fermentation
zur nächsten
wieder. Die Wiederverwendung von Hefe aus einer Fermentation, bei
der das Zink limitierend war, in einer anderen Bierwürze, die
ebenfalls defizitär
ist, würde
die Fermentationsprobleme noch verschlimmern.
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Es
hat sich gezeigt, dass auch andere Mineralien im Verlauf einer alkoholischen
Fermentation von Bedeutung sind. So ist bekannt, dass Mangan als
Ersatz im Zinkstoffwechsel beteiligt ist und möglicherweise einige toxische
Wirkungen, die mit hohen Zinkkonzentrationen einhergehen, lindern
könnte.
Ein weiteres Beispiel ist Magnesium, von dem berichtet wird, dass
es wichtig für
die Alkoholeffizienz bei Fermentationen ist. Dies ist insbesondere
ein Problem bei der Fermentation von bestimmten Substraten, wenn
ein Überschuss
an Calciumionen vorhanden ist. Es ist in der tat bekannt, dass Calcium
ein Antagonist des Magnesiumstoffwechsels ist, und zum Beispiel
in Bier wird Calcium absichtlich hinzugefügt, um den pH-Wert (Acidität) zu steuern und
einige der Enzyme der gemälzten
Gerste zu aktivieren.
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Bei
den meisten alkoholischen Fermentationen gibt es also einen wahrgenommenen
natürlichen
Mineralmangel im Substrat, und Mineralien in Form von Mineralsalzen,
wie Zink/Mangan/Magnesiumchlorid oder -sulfat werden im Allgemeinen
direkt in das Substrat gegeben, z.B. in die Würze im Siedestadium der Bierproduktion.
Die Verwendung solcher Mineralsalze ist zwar relativ effektiv, steht
aber im Konflikt mit dem Wunsch einiger Industrieller, zusatzfreie
Alkohole zu produzieren.
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Also
wurden in den vergangenen Dekaden Alternativen zur Zugabe von Mineralsalzen
vorgeschlagen. Dazu gehören
die Vorbeladung der Fermentationshefe mit einem Metall in einer
solchen Weise, dass das Metall während
des Fermentationsvorgangs kaum aus dem Zellkörper der Fermentationshefe
freigesetzt wird (
JP 63287474 ),
oder die Verwendung von veraschtem Trub oder Säureextrakten von Treber oder
Hopfentrub (
US 4,840,802 ),
so dass die darin enthaltenen Spurenelemente genutzt werde. Doch
alle diese Alternativen sind in Bezug auf Produktionsmenge und -qualität der alkoholischen
Fermentation bestenfalls im Wesentlichen äquivalent zur Eingangslösung der
direkten Zugabe von Mineralsalzen. Ihre industrielle Anwendung ist
also stark eingeschränkt,
und einige davon zeigen sogar Probleme mit Geruchsveränderungen,
die mit dem Vorgang (z.B. Verwendung von Säureextrakt) verbunden sind.
Keine der Methoden des Standes der Technik lieferte also voll befriedigende
Ergebnisse.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur alkoholischen Fermentation bereitzustellen, das die Nachteile
von Methoden des Standes der Technik nicht zeigt und weiterhin quantitativ und
auch qualitativ effizienter ist als die Lösung der direkten Zugabe von
Mineralsalzen oder jede andere alternative Lösung. Das Verfahren und die
Verwendung gemäß der Erfindung
ermöglichen
ein verstärktes Wachstum
der Fermentationshefe und eine beschleunigte Fermentation. Es zeigt
auch viele Vorteile: Es ist sehr leicht zu handhaben, es lässt sich
auf jedes Verfahren der alkoholischen Fermentation anwenden und
ist ökonomisch
sehr günstig.
Das Verfahren der Erfindung umfasst die Verwendung wenigstens einer
mineralreichen oder mineralangereicherten Hefe, nicht als Fermentationsmikroorganismus,
sondern als Nährstoffquelle: Die
vorliegende Erfindung zeigt in der Tat, dass entgegen der herrschenden
Meinung in der Brauindustrie ein anderer Mikroorganismus effizient
zu einem Fermentationsvorgang gegeben werden kann, ohne dass dies
zur mikrobiellen Instabilität
führt,
und dass es dadurch überdies
möglich
ist, den Fermentationsmikroorganismus sehr effizient mit Nährstoffen
und insbesondere mit Mineralien, wie Zink, Magnesium und Mangan,
zu versorgen. Wie im Folgenden näher
beschrieben und erläutert
wird, beruht diese Effizienz als Mineralquelle nicht nur auf einem
effizienten Fluss von Mineralien von der als Nährstoffquelle verwendeten Hefe
zum Fermentationsmikroorganismus: Das Verfahren und die Verwendung
gemäß der Erfindung
sind in der Tat effizienter als die direkte Zugabe einer äquivalenten
Menge Mineralsalz in das Substrat und ist sogar effizienter als
die getrennte Zugabe sowohl von Mineralsalz einerseits als auch
von toter Hefe andererseits (siehe Beispiele). Das heißt, das
Verfahren gemäß der Erfindung
zeigt synergistische Wirkungen in Bezug auf die Mineralzufuhr. Diese
synergistischen Wirkungen können
wenigstens teilweise auf einer erhöhten Bioverfügbarkeit
des Minerals beruhen, die für
den Fermentationsmikroorganismus günstig ist.
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Der
Ausdruck "Fermentationsverfahren" soll hier den gesamten
Produktionsprozess umfassen und ist keineswegs auf den genauen biologischen
Schritt der Fermentation (Gärung)
beschränkt.
Er umfasst zum Beispiel auch den Schritt der Vermehrung der Fermentationshefe
und den Vorgang der Produktion des Substrats. Der Ausdruck "Nährstoff" umfasst hier jedes Element, bei dem
davon ausgegangen werden kann, dass es einen Nährwert für den Fermentationsmikroorganismus
hat, und umfasst also auch Mikro- oder Spurennährstoffe. Es ist auch darauf
hinzuweisen, dass das Wort "Hefe" hier eine Hefezelle
bedeutet, die lebend oder tot sein kann und die noch wenigstens
eine Struktur umfasst, die einer unlöslichen Zellstruktur entspricht.
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Eine
bevorzugte Hefe zur Verwendung gemäß der Erfindung ist eine mineralangereicherte
Hefe. Diese wenigstens eine mineralreiche oder mineralangereicherte
Hefe wird vorteilhafterweise aus den lebensmitteltauglichen Hefegattungen
ausgewählt.
Beispiele für
geeignete Hefen sind solche der Gattung Saccharomyces (z.B. Saccharomyces
cerevisiae) und solche der Gattung Kluyveromyces.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die wenigstens eine mineralreiche
oder mineralangereicherte Hefe vor der Verwendung erhältlich durch
Zugabe von etwa 1000 bis etwa 200 000 ppm (relativ zum Gewicht der
Hefe, gemessen auf Trockengewichtbasis) eines Salzes des Mineralstoffs
zu einer Lebendkultur der Hefe bei einer Temperatur von etwa 4-40 °C, vorzugsweise
etwa 25-32 °C,
bei einem pH-Wert zwischen etwa 3,5 und etwa 7,0, vorzugsweise etwa
4,6 bis 6,6, während
etwa 1-20 oder 1-24 Stunden, vorzugsweise 2-16 Stunden, so dass
die Hefe das oder die Mineralien aufnehmen, absorbieren und/oder adsorbieren
kann. Jedes Salz, z.B. Acetat, Caprylat, Carbonat, Chlorid, Chromat,
Gluconat, Iodat, Lactat, Oleat, Oxid, Perchlorat, Peroxid, Phosphat,
Salicylat, Sulfat, Sulfid, Tartrat oder Valerat, ist geeignet. Der
Fachmann kann vergleichende Assays durchführen, um die effizienteste
Mineralquelle zu bestimmen. Diese Mineralaufnahme kann einer Absorption
und/oder einer Adsorption entsprechen. Wenn es aufgenommen wurde, kann
das Mineral als solches erhalten bleiben und/oder in ein Salz und/oder
eine organische Form umgewandelt werden. Es ist darauf hinzuweisen,
dass die Wirksamkeit der Verwendung gemäß der Erfindung nicht notwendigerweise
direkt oder allein von der resultierenden Mineralkonzentration des
Substrats abhängt:
Die Bioverfügbarkeit
muss ebenfalls berücksichtigt
werden. In einer anderen Ausführungsform
ist die wenigstens eine mineralreiche oder -angereicherte Hefe ein
kommerziell erhältliches
Produkt, z.B. ein Produkt aus dem Bereich Mineral Enriched Yeast
der Danstar Ferment AG.
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Diese
Hefe ist vorteilhafterweise reich an oder angereichert mit wenigstens
einem Mineral, das den Stoffwechsel einer alkoholischen Fermentation
verändern
kann. Die Fähigkeit,
den Stoffwechsel einer alkoholischen Fermentation zu verändern, kann
vom Fachmann leicht bewertet werden, z.B. durch Vergleichen der Wachstumsgeschwindigkeit
des Fermentationsmikroorganismus und/oder der Geschwindigkeit der
Fermentation und/oder der Konzentrationen an sekundären Metaboliten
und/oder des Aromaprofils in Anwesenheit und in Abwesenheit des
in Frage kommenden Minerals unter geeigneten Standardlaborbedingungen.
Das Wort "Mineral" umfasst hier auch
Oligoelemente. Ein solches Mineral ist vorzugsweise ein Metall und
am meisten bevorzugt ein zweiwertiges Metall. Es wird vorteilhafterweise
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Zink, Magnesium und Mangan besteht. Ein am meisten bevorzugtes
Mineral ist im Allgemeinen Zink. Doch wenn es sich darum handelt,
der repressiven Wirkung von Calcium entgegenzuwirken und dadurch
den Zucker/Alkohol-Umsatz zu erhöhen,
wird Magnesium bevorzugt. Die wenigstens eine mineralreiche oder
-angereicherte Hefe kann mehr als ein Nährmineral gleichzeitig tragen,
d.h., es kann sich um eine Kombination oder eine Permutation von
zum Beispiel Magnesium und Zink handeln.
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Die
Verwendung der wenigstens einen mineralreichen oder -angereicherten
Hefe gemäß der Erfindung
erfolgt so, dass das bzw. die darin enthaltenen oder daran vorhandenen
Mineralien zum Nutzen der fermentativen Mikroorganismenkultur freigesetzt
werden. Vorzugsweise enthält
die wenigstens eine mineralreiche oder -angereicherte Hefe, bevor
sie verwendet wird, eine Konzentration im Bereich von etwa 1000
bis etwa 200 000 ppm jedes Minerals, das sie trägt.
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Einer
der vielen Vorteile des Verfahrens und der Verwendung gemäß der Erfindung
liegt in der Tatsache, dass die wenigstens eine mineralreiche oder
-angereicherte Hefe in jeder beliebigen Form zugeführt werden
kann, die für
den jeweiligen Fermentationsvorgang geeignet ist, in dem sie verwendet
werden soll.
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Sie
kann in lebender Form oder in toter Form zugeführt werden. Sie kann aus intakten
Zellen bestehen, aber da sie als Nährstoffquelle und nicht für eine Zellproduktion
verwendet wird, kann sie auch aus leicht aufgeschlossenen Zellen
bestehen.
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Die
wenigstens eine mineralreiche oder -angereicherte Hefe kann in der
Tat in einer Vielzahl von Formen verwendet werden einschließlich einer
trockenen Form, einer flüssigen
Form, einer gefrorenen Form, einer gefriergetrockneten Form, einer
Paste oder eines Pulvers. Sie kann sterilisiert worden sein oder
auch nicht. Sie kann allein oder als Bestandteil eines Gemischs
mit anderen Produkten verwendet werden. Das Verfahren und die Verwendung
gemäß der Erfindung
können
also als Verwendung von wenigstens einer Opferhefe als Nährstoffquelle
bei alkoholischen Fermentationen angesehen werden.
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Ein
weiterer Vorteil liegt in der Tatsache, dass die Verwendung nach
Wunsch in jedem Schritt des Fermentationsverfahrens erfolgen kann.
Eine einfache direkte Zugabe der wenigstens einen mineralreichen
oder -angereicherten Hefe in wenigstens einem Schritt des Fermentationsverfahrens
ist effizient. Sie kann also direkt in den Siedekessel und/oder
den Fermenter und/oder ein beliebiges Gefäß zwischen diesen beiden und/oder
in die Fermentationsmikroorganismus-Vorrats- oder Vermehrungsgefäße gegeben
werden. Zum Beispiel bei der Bierherstellung kann die Zugabe zu
der Würze
während
des Alkoholproduktionsvorgangs oder des Fermentationsmikroorganismus-Vermehrungsvorgangs,
vor oder nach dem Sieden, durchgeführt werden.
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Die
wenigstens eine mineralreiche oder -angereicherte Hefe kann also
direkt zur Würze
gegeben werden, so dass sie im Stadium des Siedens der Würze abgetötet wird.
Sie kann auch vor, während
oder nach der Zugabe der Gärhefe
zu der abgekühlten
Würze gegeben
werden. Vorzugsweise wird die wenigstens eine mineralreiche oder
-angereicherte Hefe zu der siedenden Würze gegeben. Vorteilhafterweise
erfolgt die Verwendung gemäß der Erfindung
so, dass die Hefe mit einer solchen Menge und/oder Konzentration
des Minerals verwendet wird, dass sie zu einer Erhöhung des
Mineralgehalts des Substrats der Fermenta tion um wenigstens etwa
0,05 ppm führt.
Das fermentierte Substrat selbst kann destilliert werden oder auch
nicht.
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Die
Verwendung gemäß der Erfindung
ist insofern besonders effizient, als sie die Geschwindigkeit der alkoholischen
Fermentation stärker
erhöht,
als wenn die Mineralkonzentration durch die Zugabe einer äquivalenten
Konzentration des Minerals erhöht
wird, das aus einem Mineralsalz stammt. Eine synergistische Wirkung
kann überdies
nachgewiesen werden, wenn man die Zugabe von Mineralsalz einerseits
und von toter Hefe andererseits miteinander vergleicht (siehe z.B.
Labortests 2 und 3 von Beispiel 1 für Zink). Die benötigte Fermentationsdauer
nimmt daher ab (siehe die folgenden Beispiele). Die Grenze der primären Fermentation wird
schneller erreicht, insbesondere im Vergleich zu dem Fall, dass
die äquivalente
Mineralkonzentration aus einem Mineralsalz stammt. Die Zahl der
Stunden, die notwendig sind, um die Standarddichte (etwa 3,6°P oder etwa
3,8°P für Bier)
zu erreichen, wird reduziert: Die zum Erreichen des Vergärungsgrads
benötigte
Zeit wird um mehrere Stunden gesenkt (etwa 20 Stunden in den folgenden
Beispielen mit Zink).
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Die
Verwendung gemäß der Erfindung
ermöglicht
es auch, dass die Fermentation bis zur absoluten Zuckerfreiheit
fortschreitet, d.h. bis in dem so hergestellten alkoholischen Getränk keine
Rückstände von
fermentierbaren Zuckern mehr vorhanden sind (siehe z.B. das folgende
Beispiel 2). Sie ermöglicht
nicht nur eine höhere
Alkoholproduktion, sondern auch eine qualitativ bessere (siehe z.B.
das folgende Beispiel 1). Und nicht zuletzt schmeckt das gemäß der Erfindung
hergestellte alkoholische Getränk
trotz der Fermentationsbeschleunigung gleich gut oder besser, als
wenn die äquivalente
Mineralkonzentration aus einem Mineralsalz stammt (siehe auch das
folgende Beispiel 3).
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Das
Verfahren und die Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind von primärem
Interesse für
die Bierindustrie, aber sie lässt
sich auf jede alkoholische Fermentation anwenden, seien es auf Getreide basierende,
wie Whisky oder Sake, sowie auf Früchten, Zucker oder Honig basierende
Fermentationen, wie Wein, Weinbrand, Apfelwein, Fruchtweine, Met,
Rum, Tequila, Industriealkohole, Trinkalkohole, Wodka, Gin usw.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung wenigstens
einer mineralreichen oder mineralangereicherten Hefe als Nährstoffquelle,
wie es hier beschrieben ist, bei der Produktion eines alkoholischen
Getränks
durch ein Fermentationsverfahren.
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Die
technischen Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
hier weiterhin anhand von mehreren Beispielen veranschaulicht, die
zu Erläuterungszwecken
angegeben werden und keineswegs den Umfang der Erfindung einschränken sollen.
In diesen Beispielen wird Bezug genommen auf:
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1,
die die Ergebnisse von Brauereiversuch 1 darstellt (Extraktgehalt
[° Balling]
als Funktion der Zahl der Fermentationstage), und auf
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2,
die ähnlich
wie 1 die Ergebnisse von Brauereiversuch 2 darstellt.
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In
den 1 und 2 ist die Legende wie folgt:
Rauten:
Würze ohne
Zusatz
Quadrate: Zinkhefe
horizontale Linie: Hauptgärungsgrenze
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Beispiel 1: Fermentationsgeschwindigkeit
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Drei
Labortests und zwei Brauereiversuche wurden durchgeführt, um
die relative Wirksamkeit von Zinkopferhefe und Zinkchloridzugabe
zu Würzen,
die unterschiedliche natürliche
Zinkkonzentrationen enthalten und dann durch Hefen vergoren werden,
die unterschiedliche natürliche
Zinkkonzentrationen enthalten, zu zeigen.
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Materialien
und Verfahren
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Materialien
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Hefestämme und Herkunft (Labortests)
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Bei
den hier beschriebenen Ergebnissen waren die Hefequellen wie folgt:
Der
in allen Laborversuchen verwendete Hefestamm war ein Stamm von 5,
cerevisiae (Lagerbiertyp), der von vier verschiedenen kommerziellen
Brauereien in Deutschland erhalten wurde. Die entnommene Probe stammte
aus ihrem Vorrat, der zur Verwendung bei der nächsten Gärung bestimmt war. Der Stamm
dient für
die Tests 1, 2 und 3, und der im Brauereiversuch 2 verwendete Stamm
wurde bei der Technischen Universität München, Hefebank Weihenstephan,
hinterlegt und als Stamm Nummer W 34/70 bezeichnet. Der im Brauereiversuch
1 verwendete Stamm wurde bei der Technischen Universität München, Hefebank
Weihenstephan, hinterlegt und als Stamm Nummer W 120 bezeichnet.
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Die
bei allen Laborversuchen verwendete Hefe wurde, wenn sie benötigt wurde,
in Form einer Flüssighefe
von der betreffenden Brauerei erhalten. Die Flüssighefe wurde 10 Minuten lang
in einer Sorval®-RC5B-Zentrifuge
mit 2700 g zentrifugiert, und der Überstand wurde verworfen. Die
Hefepaste wurde gewogen und in abgekühlter Würze resuspendiert, belüftet und
dann direkt zu der frischen Würze
gegeben. Der Zinkgehalt der Hefe wurde vor dem Zusatz der Gärhefe gemessen.
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Medien
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Labortestgärungen
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Die
verwendete Würze
wurde von drei kommerziellen Brauereien in Deutschland erhalten.
In Test Nr. 1 wird die Würze
verwendet, die zur Herstellung von "hellem" Bier verwendet wird. In Test Nr. 2
wird die Würze verwendet,
die zur Herstellung von "Festbier" verwendet wird.
In Test Nr. 3 wird die Würze
verwendet, die zur Herstellung von Bier nach "Pilsener" Art verwendet wird. In allen Fällen wurde
die Würze
an Ende des Siedens aufgefangen und war daher im normalen Maß dieses
Produkts für
dieses besondere Bier gehopft. Die Würzen waren in der jeweiligen
Brauerei in keiner Weise behandelt worden, um die natürliche Zinkkonzentration
zu verändern.
Die Würzen
wurden fünfzehn
Minuten lang gesotten, bevor sie auf die Fermentationstemperatur
10 °C abgekühlt und
mit Gärhefe
versetzt wurden.
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Brauereiversuche
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Zwei
Brauereiversuche wurden in zwei kommerziellen Brauereien in Deutschland
durchgeführt.
Die Brauerei in Versuch 1 war die Brauerei Krieger, 94405 Landau
an der Isar, Bayern, Deutschland. Während einer normalen kommerziellen
Produktionsphase wurden zwei aufeinanderfolgende Würzen des "hellen" Typs, Nummer 22
und 23, die am 20. bzw. 21. April 1999 produziert wurden, für die experimentelle
Beobachtung bestimmt. Sie wurden nach derselben Rezeptur, eine unmittelbar
nach der anderen, aus denselben Malz- und Hopfenvorräten und
mit demselben Brauwasser hergestellt. Für jeden Brauvorgang wurden
110 Hektoliter Würze
aufgefangen.
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Die
Brauerei in Versuch 2 war die Privatbrauerei Kitzmann, Kitzmann
Bräu KG,
Südliche
Stadtmauerstraße
25, 91954 Erlangen, Bayern, Deutschland. Während einer normalen kommerziellen
Produktionsphase wurde eine Würze,
die mit Braunummer 120 bezeichnet wurde, am 26. April 1999 erzeugt
wurde und 286 Liter Würze
mit 11,6° Balling
enthielt, auf zwei Fermenter aufgeteilt, die jeweils 143 Hektoliter "Pilsener"-Würze enthielten.
Beide Temperaturprofile der Gärungen
waren so, wie es für
diese Brauerei für
diesen Biertyp normal ist.
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Zinkpräparat
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Labortests
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Wenn
das Mineral Zink verwendet wurde, wurde es in Form des Salzes Zinkchlorid
hinzugefügt.
Dieses Salz wird ausgedehnt von Brauereien auf der ganzen Welt verwendet.
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Zinkmessungen
an den Würze-
und Hefeproben wurden durch Atomabsorptionsspektrometrie nach Mebak®-Standard-Brauerei-Analyseverfahren
durchgeführt,
siehe z.B. Lutz, A.: Bestimmung, Vorkommen und Verhalten von Kontaminationen
durch verschiedene umweltrelevante Spurenelemente im Bereich der
Brauerei, Dissertation TU München
(1996), S. 21ff.
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Herstellung
von Zinkopferhefe
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Eine
Zinkopferhefe kann vom Fachmann nach jedem Verfahren hergestellt
werden, das für
die Herstellung einer zinkreichen Hefe zweckmäßig ist. Standardverfahren
verwenden die Aufnahme, Absorption und/oder Adsorption von Zink
durch die Hefe. Es sei angemerkt, dass die Hefe zur Ausführung der
vorliegenden Erfindung lebend oder tot sein könnte.
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Die
in den hier berichteten Versuchen verwendeten Präparate wurden auf eine bestimmte
Weise hergestellt, wie nach dem folgenden Verfahren.
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Zink
in einer Konzentration zwischen 1000 und 200 000 ppm (relativ zum
Gewicht der Hefe oder Hefefraktion, gemessen auf Trockengewichtbasis)
in Form von Zinksulfat, -chlorid, -acetat, -phosphat oder einer anderen
geeigneten Zinkform wird bei einer Temperatur von etwa 4 bis etwa
40 °C (vorzugsweise
etwa 25-32 °C) und einem
pH-Wert zwischen etwa 3,5 und etwa 7 (vorzugsweise etwa 4,6 bis
etwa 6,6) während
eines Zeitraums von 1 bis 20 oder 24 Stunden zu einer lebenden oder
toten Kultur von 5. cerevisiae gegeben, so dass die Kultur das Zink
aufnehmen, absorbieren und/oder adsorbieren kann.
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Zwei
Basis-Trockenzinkhefe-Präparate
wurden in den Versuchen verwendet:
Präparat 1 enthielt 10 500 ppm
des Minerals Zink;
Präparat
2 enthielt 70 000 ppm des Minerals Zink.
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Andere
Zinkhefepräparate
sind ebenfalls von Danstar Ferment AG, Alpenstraße 20, 6301 Zug, Schweiz (Mey® Zn
50) kommerziell erhältlich.
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Alle
Zinkpräparate
wurden zu Beginn des Siedens zu den siedenden Würzen gegeben.
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Zusammengefasst
ist der Zustand des Zinks in den Hefen und Würzen in den drei Labortests
und zwei Brauereiversuchen wie in der folgenden: Tabelle
1
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Gärhefeherstellung
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Ein
Teil der Testhefe, 30 g der Paste, wurde in 250 ml gesottener Würze resuspendiert
und ungefähr 5
Minuten lang mittels eines Magnetrührers belüftet. Dann wurde das Hefepräparat in
sieben Aliquote unterteilt und der geeigneten Testwürze zugesetzt.
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Brauereiversuch
1 und Brauereiversuch 2 wurden in ähnlicher Weise durchgeführt.
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Die
Hefen für
Brauereiversuch 1 und für
Brauereiversuch 2 wurden von früheren
Gärungen
aufgefangen, unter Kühlung
als Flüssighefe
aufbewahrt und nach dem für
die Brauerei normalen Verfahren als Gärhefe zugesetzt. Die zur Gärung verwendete
Hefe wurde in einer Konzentration von 1,6 Liter Flüssighefe
pro Hektoliter Würze
(das entspricht den normalen Hefehandhabungs- und zusetzverfahren
für diese
Brauerei) für
Brauereiversuch 1 und 1,8 Liter für Brauereiversuch 2 zugesetzt.
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Vor
dem Zusetzen wurde der Zinkgehalt der Hefe gemessen.
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Experimentelle
Methoden
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Labortests
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Die
erhaltene Probe der Brauereiwürze
wurde in 2,0-Liter-Aliquote unterteilt.
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Für Labortest
1 wurden sieben verschiedene Arten von Aliquoten hergestellt, und
Zusätze
wurden jeweils wie folgt vorgenommen:
Typ 0: kein Zusatz
Typ
1: 0,6 mg Zinkchlorid, was eine gemessene Zunahme des in der Würze vorhandenen
mineralischen Zinks von 0,28 mg pro Liter ergab.
Typ 2: 40
mg Opferzinkhefe-Präparat
(mit 10 500 ppm Zink), was eine gemessene Zunahme des in der Würze vorhandenen
Zinks von 0,24 ppm ergab.
Typ 3: 160 mg Opferzinkhefe-Präparat (mit
10 500 ppm Zink), was eine gemessene Zunahme des in der Würze vorhandenen
Zinks von 0,805 ppm ergab.
Typ 4: 8 mg Opferzinkhefe-Präparat (mit
70 000 ppm Zink), was eine gemessene Zunahme des in der Würze vorhandenen
Zinks von 0,26 ppm ergab.
Typ 5: 16 mg Opferzinkhefe-Präparat (mit
70 000 ppm Zink), was 0,88 ppm gemessenem zusätzlichem in der Würze vorhandenem
Zink entspricht.
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Für Labortest
2 wurden sechs verschiedene Typen von Aliquoten hergestellt, und
Zusätze
wurden jeweils wie folgt vorgenommen:
Typ 0: kein Zusatz
Typ
1: 0,6 mg Opferzinkhefe-Präparat
(mit 70 000 ppm Zink), was 0,16 ppm gemessenem zusätzlichem
Zink in der Würze
entspricht.
Typ 2: 30 mg Opferzinkhefe-Präparat (mit 70 000 ppm Zink),
was 0,8 ppm gemessenem zusätzlichem
Zink in der Würze
entspricht.
Typ 3: 160 mg trockene tote Brauhefe, was keiner
gemessenen Zunahme des Zinkgehalts der Würze entspricht.
Typ 4:
0,6 mg Zinkchlorid, was 0,15 ppm gemessenem zusätzlichem Zink in der Würze entspricht.
Typ
5: Zugabe von 80 mg trockener toter Brauhefe plus 0,6 mg Zinkchlorid,
was 0,15 ppm gemessenem zusätzlichem
Zink in der Würze
entspricht.
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Für Labortest
3 wurden sechs verschiedene Typen von Aliquoten hergestellt, und
Zusätze
wurden jeweils wie folgt vorgenommen:
Typ 0: kein Zusatz
Typ
1: 4,6 mg Opferzinkhefe-Präparat
(mit 70 000 ppm Zink), was 0,26 ppm gemessenem zusätzlichem
Zink in der Würze
entspricht.
Typ 2: 160 mg trockene tote Brauhefe, was 0,01
ppm gemessenem zusätzlichem
Zink in der Würze
entspricht.
Typ 3: 35 mg Opferzinkhefe-Präparat (mit 70 000 ppm Zink),
was tatsächlich
einer gemessenen Zunahme des Zinkgehalts in der Würze von
1,12 ppm entspricht.
Typ 4: 2,5 mg Zinkchlorid, was tatsächlich einer
gemessenen Zunahme des Zinkgehalts in der Würze von 0,25 ppm entspricht.
Typ
5: Zugabe von 160 mg trockener toter Brauhefe plus 0,6 g Zinkchlorid,
was einer gemessenen Zunahme des Zinkgehalts in der Würze von
0,29 ppm entspricht.
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Jedes
Aliquot wurde fünfzehn
Minuten lang gesotten. Die Zinkpräparate wurden zu Beginn des
Siedens zugesetzt. Die Siededämpfe
wurden kondensiert und in die jeweilige Charge zurückgeführt, um
Verdampfungsverluste zu minimieren. Die Würzepräparate wurden verschlossen,
auf 8 °C
abkühlen
gelassen und dann mit der geeigneten Menge Hefe versetzt.
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Brauereiversuche
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Für Brauereiversuch
1 wie für
Brauereiversuch 2 erhielt ein Fermenter das Äquivalent von 0,30 ppm zusätzlichem
Zink, während
der andere nichts erhielt.
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Gärung
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Labortests 1, 2 und 3
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Die
Gärung
wurde in einem temperierten Raum bei ungefähr 10 °C durchgeführt, bis eine Dichte von 3,6°P erreicht
wurde. Dies ist normal für
Biere, die unter Kühlbedingungen
ins Lager übergeführt werden,
so dass eine Nachgärung
und Reifung stattfinden können.
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Brauereiversuche
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Die
Gärung
wurde nach dem Standardtemperaturprogramm für diesen besonderen Würzetyp durchgeführt. Die
Standard- und die Testwürze
wurden demselben Profil unterzogen.
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Messungen
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Labortests 1, 2 und 3
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Proben
wurden aus der Würze
genommen, bevor sie mit Hefe versetzt wurde, und der Zinkgehalt
wurde gemessen.
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Der
Fortschritt der Gärung
wurde mit einem Standard-Braudensitometer gemessen und nach Korrektur
von Temperatureffekten in Grad Plato aufgezeichnet.
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Zu
Beginn der Gärung
wurden die Zinkbestimmungen an der unbehandelten und der behandelten Würze sowie
an der Gärhefe
durchgeführt.
An den Zinkhefepräparaten
wurden schon vorher Bestimmungen durchgeführt.
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Das
fertige Bier wurde in allen drei Versuchen unter Verwendung eines "automatischen Bieranalysators" Scaba® von
Perstop Analytical, Schweden, auf ihre Alkoholkonzentration analysiert,
die in Volumenprozent ausgedrückt
wurde.
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Brauereiversuche
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Während der
Gärung
wurden Proben in regelmäßigen Abständen entnommen,
und der Fortschritt der Gärung
wurde anhand des Dichteabfalls der Würze gemessen und in Grad Balling
ausgedrückt.
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Ergebnisse
und Schlussfolgerungen
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Labortests 1, 2 und 3
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Die
Zeit, die die Gärung
jeweils benötigte,
um 3,6 Grad Plato zu erreichen, was als gegeben angesehen wird,
wenn die Hauptgärung
beendet ist, und die Alkoholkonzentrationen nach 240 Stunden Gärung sind im
Folgenden in Tabelle 2 für
Labortest 1, in Tabelle 3 für
Labortest 2 und in Tabelle 4 für
Labortest 3 aufgeführt.
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-
-
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Schlussfolgerungen
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- 1. In allen Gärtests, bei denen Opferzinkhefe
zugesetzt wurde, wurde die Gärgeschwindigkeit
gegenüber der
Standardwürze,
Würze mit
zugesetztem Zinkchlorid sowie, falls getestet, Würze mit zugesetzter toter Hefe
und Würze
mit zugesetztem Zinkchlorid plus toter Hefe verbessert.
- 2. In allen Gärtests,
bei denen Opferzinkhefe zugesetzt wurde, wurde die Standarddichte,
die für
die Weiterverarbeitung des Biers für die Lagerung vorgesehen ist,
schneller erreicht als bei der Standardwürze, Würze mit zugesetztem Zinkchlorid
sowie, falls getestet, Würze
mit zugesetzter toter Hefe und Würze
mit zugesetztem Zinkchlorid plus toter Hefe. Die Zeit, die benötigt wurde,
um diesen Grad der Vergärung
zu erreichen, betrug wenigstens zwanzig Stunden und war bis zu 76
Stunden kürzer
als beim Standard.
- 3. Gegenüber
dem Test, bei dem Zinkchlorid zugesetzt wurde, erreichten die Versuche
mit Opferzinkhefe den Standardvergärungsgrad wenigstens 6 und
bis zu 63 Stunden früher.
- 4. Wenn die Zinkzugabe auf gleichem Niveau aus mineralischem
Zink (Zinkchlorid) und aus biologischem Zink (Opferzinkhefe) erfolgte,
waren die Experimente mit Opferzinkhefe messbar und signifikant
schneller.
- 5. Bei allen Gärtests,
bei denen Opferzink zugesetzt wurde, war die endgültige Alkoholkonzentration
nach zehn Tagen größer als
bei der Standardwürze,
der Würze,
die Zinkchlorid enthielt, sowie, falls getestet, der Würze, die
inaktivierte Hefe enthielt, und der Würze, die Zinkchlorid plus inaktivierte
Hefe enthielt.
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Brauereiversuch 1 und
2
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Daten,
die aus dem Brauereigärversuch
1 und 2 gesammelt wurden, sind in der folgenden Tabelle 5 gezeigt.
Die graphische Darstellung dieser Daten ist in 1 für Brauereiversuch
1 und in 2 für Brauereiversuch 2 gezeigt.
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Schlussfolgerungen
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- 1. Die Gärung,
die Opferzinkhefe enthielt, verlief schneller als bei der unbehandelten
Standardwürze.
- 2. In den Gärversuchen,
bei denen Opferzinkhefe zugesetzt wurde, wurde die Standarddichte,
3,8 bzw. 3,6 Grad Balling, die für
die Weiterverarbeitung des Biers für die Lagerung vorgesehen ist,
140 Stunden früher (Versuch
1) bzw. 48 Stunden früher
(Versuch 2) erreicht als mit der unbehandelten Standardwürze.
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Die
zwei erzeugten Biere wurden von einer Gruppe von professionellen
Brauern und anderen mit professioneller Fachkenntnis in der Bierverkostung
verkostet. Das Versuchsbier wurde als wenigstens so gut wie der
Standard bewertet und von vielen bevorzugt. Die Verkoster bemerkten,
dass beide Testbiere einen besonders niedrigen "sulfitischen" Charakter hatten. Dies ist von besonderer
Wichtigkeit und Bedeutung, denn es weist nicht nur auf ein "saubereres" Bier hin, sondern
weist auch auf die Möglichkeit
hin, den Reifungsvorgang weiter voranzubringen und somit die Lagerzeiten
und -kosten zu reduzieren. Auf dem zellulären Niveau kann die Zinkzugabe
gemäß der Erfindung
die folgenden stimulatorischen Wirkungen zeigen: Stabilisieren von
Proteinen und Membransystemen, Wirken als katalytisches Zentrum
von essentiellen Enzymen (z.B. Alkohol-Dehydrogenase, Aldolase und
Acetaldehyd-Dehydrogenase), Verstärkung der Riboflavin-Synthese,
Aktivieren der sauren und alkalischen Synthese, Stimulieren der
Aufnahme von Maltose und Maltotriose.
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Beispiel 2: Restzuckeranalyse
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Nach
240 Stunden Gärung
im Labortest wurden die Restzucker in allen Bieren von Test 1 durch Gas-Flüssig-Chromatographie
analysiert. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 6 aufgeführt.
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Schlussfolgerungen
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Aus
den oben vorgestellten Daten geht hervor, dass die Zugabe von Opferzinkhefe
es ermöglicht,
dass die Gärung
bis zur absoluten Zuckerfreiheit fortschreitet. Das heißt, es bleiben
keine fermentierbaren Zucker im Bier zurück. Dies ist von großer Bedeutung,
da es Brauern erlaubt, Biere, die frei von fermentierbaren Restzuckern
sind, viel schneller als zur Zeit herzustellen. Die technischen
Merkmale des Verfahrens gemäß der Erfindung
führen
also zu mehr erzeugtem Alkohol, was einen ökonomischen Vorteil ergibt.
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Beispiel 3: Qualität und Menge
von sekundären
Aromaverbindungen
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Nach
der Beendigung der Gärungen
in Labortest 2 (siehe das obige Beispiel 1) wurde das Bier einer GLC-Analyse
unterzogen, um zu sehen, ob die beschleunigten Gärungen die Qualität und Menge
von sekundären
Aromaverbindungen beeinflussten. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle 7 aufgeführt.
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Schlussfolgerungen
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Aus
den obigen Ergebnissen geht hervor, dass die Beschleunigung der
Gärung
mittels Opferzinkhefe keine signifikante negative Wirkung auf die
hauptsächlichen
sekundären,
organoleptisch aktiven Metabolite hat. Eine solche negative Wirkung
wurde tatsächlich
bei keinem der durchgeführten
Tests und Versuche beobachtet (siehe das obige Beispiel 1). Dies
ist eine besonders verblüffende
Wirkung des Verfahrens der Erfindung, das eine beschleunigte Gärung ermöglicht,
ohne das Alkoholprofil des Produkts zu beeinträchtigen. Diese Schlussfolgerungen über die
Qualität
des gemäß der Erfindung
hergestellten Biers wurden durch Blindverkostungsgruppen weiter
bestätigt.
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Dies
ist ein bedeutendes Ergebnis, das es ermöglicht, ein Standardbier schneller
und daher billiger zu produzieren.
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Der
Fachmann wird sich darüber
im Klaren sein, dass das Verfahren der vorliegenden Erfindung, das die
Verwendung einer mineralreichen Hefe und insbesondere einer zinkreichen
Hefe als Fermentationsnährstoff
umfasst, ein sehr wertvoller technischer Beitrag zum zusatzfreien
Brauen ist. Er wird sich auch darüber im Klaren sein, dass die
obigen Beispiele zur Veranschaulichung dienen sollen und das mehrere
Veränderungen
und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der Erfindung
abzuweichen. Die vorliegende Erfindung, die anhand einer zinkreichen
Hefe veranschaulicht wurde, kann also ohne unzumutbare Belastung
auch mit einer Hefe ausgeführt
werden, die reich an irgendeinem anderen Mineral oder einer Kombination
von Mineralien ist, die für
ein Verfahren der Verstärkung
des Hefewachstums geeignet sind, z.B. Magnesium, Mangan.