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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende betrifft ein Verfahren zur Herstellung von S-Hydroxynitrillyase
unter Verwendung einer rekombinanten Hefezelle, in die das S-Hydroxynitrillyase
codierende Gen, das von Cassava (Manihot esculenta) abgeleitet ist,
eingebracht ist.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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S-Hydroxynitrillyase,
die von Cassava (EC 4.1.2.37) abgeleitet ist, ist ein für die Synthese
von optische aktiven S-Cyanhydrinen aus aromatischen und/oder aliphatischen
Carbonylverbindungen und Cyanwasserstoffsäure geeignetes Enzym. Die Synthese
von optisch aktiven Cyanhydrinen unter Verwendung des Enzyms ist
sehr geeignet für
die Synthese verschiedener optisch aktiver Zwischenprodukte.
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Es
war jedoch schwierig, das vorliegende Enzym industriell zu verwenden,
da Cassava-Gewebe
eine äußerst geringe
Menge des Enzyms enthält.
Ein Beispiel für
ein Verfahren zur Herstellung des Enzyms ist herkömmlich bekannt,
welches die Stufen des Züchtens
von E. coli, die mit rekombinanter DNA transformiert sind, in welche
das von Cassava abgeleitete S-Hydroxynitrillyase codierende Gen
eingebracht wurde, umfaßt
(Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 35. 437-439, 1996; Biotechnol. Bioeng.
53, 332-338, 1997). Jedoch hat solch ein Verfahren unter Verwendung
von E. coli als einen Wirt mehrere Nachteile, einschließlich einer
niedrigen Produktivität
des Enzyms und dem Erfordernis, zur Herstellung einer großen Menge
des Enzyms teure Antibiotika und/oder ein Induktorsubstrat zu dem
Medium hinzuzugeben. Aufgrund dieser Probleme war es schwierig,
ein Verfahren für
eine effiziente Produktion des Enzyms bei geringen Kosten zu erhalten.
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Die
WO 97/03204, Hasslacher et al. (1997), Protein expression & Purfication 11,
Seiten 61-71, und Hasslacher
et al. (1996), Journal of Biological Chemistry 271, Seiten 5884-5891,
lehren die Überexpression von
aktiver S-Hydroxynitrillyase unter Verwendung von rekombinanter
Saccharomyces cerevisiae oder Pichia pastoris, in welche das S-Hydroxynitrillyase
codierende Gen, das von Hevea brasiliensis abgeleitet ist, über einen
integrierenden Hefeexpressionsvektor eingebracht wurde.
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Trummler
et al. (1998), Plant Science (1998) 139, Seiten 19-27, offenbaren
Pichia pastoris als einen Expressionswirt für S-Hydroxynitrillyase, die
von Linum usitatissimum abgeleitet ist.
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Hughes
et al. (1997), Biotechnology & Bioengineering
53, Seiten 332-338, beschreiben die Herstellung und Charakterisierung
einer Pflanzen-Alpha-Hydroxynitrillyase in E.col.
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Wajant & Pfizenmaier (1996),
J. Biol. Chem. 271, Seiten 25830-25834, beschreiben die Identifizierung von
Resten von potentiell aktiven Stellen in der Hydroxynitrillyase
von Manihot esculenta durch ortsgerichtete Mutagenese.
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Hughes
et al. (1994), Archives of Biochemistry & Biphysics 31, Seiten 496-502, beschreiben
die Reinigung, Charakterisierung und Klonierung von Alpha-Hydroxynitrillyase
von Cassava (Manihot esculenta crantz).
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Die
EP-A-0 969 095 beschreibt (S)-Hydroxynitrillyasen von Havea brasiliensis
und Manihot esculenta mit verbesserter Substrateignung.
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Aufgaben und Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Herstellung einer großen Menge
von S-Hydroxynitrillyase durch gentechnische Verfahren bereitzustellen.
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Nach
intensiven Studien waren die vorliegenden Erfinder schließlich erfolgreich
bei der Herstellung einer großen
Menge von S-Hydroxynitrillyase unter Verwendung von Hefe anstelle
der Verwendung von E. coli als einen Wirt für die Expression des von Cassava
abgeleiteten S-Hydroxynitrillyase
codierenden Gens.
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Wir
beschreiben ein Verfahren zur Herstellung von S-Hydroxynitrillyase,
welches die Stufen umfaßt,
in denen man Hefezellen, die mit rekombinanter DNA transformiert
sind, welche aus einem Expressionsvektor besteht, in den das S-Hydroxynitrillyase
(EC 4.1.2.37) codierende Gen, das von Cassava (Manihot esculenta) abgeleitet
ist, aufgenommen wurde, in einem Medium kultiviert und S-Hydroxynitrillyase
aus der Kultur sammelt.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung folgendes:
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ein Verfahren zur Herstellung von S-Hydroxynitrillyase mit den Stufen,
in denen man Hefezellen von Saccharomyces, die mit rekombinanter
DNA transformiert sind, welche aus einem Hefeepisomexpressionsvektor
besteht, in den das S-Hydroxynitrillyase (EC 4.1.2.37) codierende
Gen, das von Cassava (Manihot esculenta) abgeleitet ist, aufgenommen
wurde, in einem Medium kultiviert und S-Hydroxynitrillyase aus der
Kultur sammelt, wobei die Saccharomyces ein diploider Stamm ist
und wobei der Hefeepisomexpressionsvektor DNA, die aus einer Nukleotidsequenz
des GAP(Glycerol-Aldehyd-Phosphat-Dehydrogenase)-Promotors aus der
Hefe Saccharomyces besteht, oder DNA, die aus der GAP-Promotorsequenz
besteht, bei der eine oder mehrere Basen deletiert, substituiert
oder hinzugefügt
wurden, während
die Promotoraktivität
beibehalten wird, enthält,
- (2) ein Verfahren zur Herstellung von S-Hydroxynitrillyase,
welches die Stufen umfaßt,
in denen man Hefezellen von Saccharomyces, die mit rekombinanter
DNA transformiert wurden, welche aus einem Hefeintegrationsexpressionsvektor
besteht, in den das S-Hydroxynitrillyase (EC 4.1.2.37) codierende
Gen, das von Cassava (Manihot esculenta) abgeleitet ist, aufgenommen
wurde, in einem Medium kultiviert und S-Hydroxynitrillyase aus der
Kultur sammelt, wobei die Saccharomyces ein diploider Stamm ist
und wobei der Hefeintegrationsexpressionsvektor DNA, die aus einer
Nukleotidsequenz des GAP(Glycerol-Aldehyd-Phosphat-Dehydrogenase)-Promotors
aus der Hefe Saccharomyces besteht, oder DNA, die aus der GAP-Promotorsequenz
besteht, bei der eine oder mehrere Basen deletiert, substituiert
oder hinzugefügt
wurden, während
die Promotoraktivität
beibehalten wird, enthält,
und
- (3) ein Verfahren zum Herstellen von S-Hydroxynitrillyase, welches
die Stufen umfaßt,
in denen man Hefezellen von Pichia, die mit rekombinanter DNA transformiert
wurden, welche aus einem Hefeintegrationsexpressionsvektor besteht,
in den das S-Hydroxynitrillyase (EC 4.1.2.37) codierende Gen, das
von Cassava (Manihot esculenfa) abgeleitet ist, aufgenommen wurde,
in einem Medium kultiviert und S-Hydroxynitrillyase aus der Kultur
sammelt, wobei der Hefeintegrationsexpressionsvektor DNA, die aus
einer Nukleotidsequenz des AOX1 (Alkoholoxidase)-Promotors aus der
Hefe Pichia besteht, oder DNA, die aus der Sequenz des AOX1-Promotors
besteht, bei der eine oder mehrere Basen deletiert, substituiert
oder hinzugefügt
wurden, währen
die Promotoraktivität
beibehalten wird, enthält.
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Diese
Beschreibung umfaßt
den gesamten Inhalt oder einen Teil des Inhalts, der in den Beschreibungen
der japanischen Veröffentlichungen
mit den Nummern 2000-189159, 2000-245486 und 2000-189160 offenbart
ist.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend ausführlich beschrieben.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das S-Hydroxynitrillyase codierende interessierende
Gen, das von Cassava abgeleitet ist, zuerst kloniert. Die DNA-Sequenz
des Enzyms ist gut bekannt und wurde bereits veröffentlicht (Arch. Biochem,
Biophys. 311. 496-502, 1994). Gesamt-mRNA, einschließlich mRNA
des Enzymgens wird, aus Cassava-Blättern extrahiert, und cDNA
davon wird nach einem herkömmlichen
Verfahren synthetisiert. Das das Enzym codierende Gen wird durch
PCR unter Verwendung von Primern, die auf der Grundlage der gut
bekannten Sequenzdaten von S-Hydroxynitrillyase-cDNA entworfen wurden,
vervielfältigt.
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Anschließend wurde
eine Expressionskassette konstruiert, indem ein Transkriptionspromotor
an einer aufstromig gelegenen Stelle und ein Transkriptionsterminator
an einer abstromig gelegenen Stelle des Enzymgens eingesetzt wurde,
so daß das
Enzymgen, das wie oben beschrieben erhalten wurde, in den rekombinanten
Hefezellen exprimiert werden kann, und die konstruierte Expressionskassette
wird dann in einen Expressionsvektor eingebracht. Wenn ein Transkriptionspromotor
und -terminator bereits in einem Expressionsvektor vorhanden sind,
in den das Enzymgen eingebracht werden soll, können alternativ der Transkriptionspromotor und
der -terminator verwendet und nur das Enzymgen dazwischen eingebracht
werden, d.h. es ist nicht notwendig, eine Expressionskassette aufzubauen.
In beiden Fällen
können
mehrere Expressionskassetten in einem Expressionsvektor vorhanden
sein.
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Da
die Expressionsmenge des Enzyms stark von der Auswahl eines in einer
Expressionskassette zu verwendenen Promtotors abhängt, sollte
ein geeigneter Promotor ausgewählt
werden. Beispiele für
Hefepromotoren für
eine effiziente Expression des eingebrachten Gens in einer Hefezelle
umfassen native Promotoren, wie beispielsweise PGK, GAP, TPI, GAL1,
GAL10, ADH2, PH05, CUP1 und MFα1,
rekombinante Promotoren, wie beispielsweise den PGK/α2-Operator,
GAP/GAL, PGK/GAL, GAP/ADH2, CYC/GRE und PGK/ARE, und mutierte Promotoren,
wie beispielsweise Leu2-d. Insbesondere wird der GAP-Promotor bevorzugt.
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Jeder
der oben beschriebenen Promotoren kann DNA aufweisen, die aus der
Nukleotidsequenz eines nativen Promotors besteht, oder DNA, die
aus der nativen Promotorsequenz, bei der eine oder mehrere Basen deletiert,
substituiert oder hinzugefügt
wurden, während
die Promotoraktivität
beibehalten wird, besteht. Deletion, Substitution oder Hinzufügung von
Base(n) kann durch Anwendung von irgendwelchen herkömmlichen Techniken,
wie beispielsweise ortsgerichtete Mutagenese, erzeugt werden.
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Andererseits
kann ein Transkriptionsterminator auf der abstromig gelegenen Seite
des Enzymgens vorhanden sein, um eine effiziente Beendigung der
Transkription zum Erreichen einer maximalen Genexpression zu ermöglichen.
Beispiele für
solche Transkriptionsterminatoren umfassen ADH1, TDH1, TFF und TFP5.
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Wenn
die Hefe Pichia als ein zu transformierender Wirt verwendet wird,
kann ein Promotor in solch einer Expressionskassette, wie sie oben
beschrieben ist, ein solcher sein, der Enzymexpression in einem
Methanol verwertenden Stamm in der Hefe Pichia in der Gegenwart
einer Methanolkohlenstoffquelle fördert. Ein Terminator in solch
einer Expressionskassette kann ein solcher sein, der eine effiziente
Transkriptionsbeendigung unter Erhalt von maximaler Genexpression
erlaubt. Insbesondere sind der AOX1-Promotor und der AOX1-Terminator
bevorzugt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Hefeepisomexpressionsvektor (autonom
replizierendes Plasmid) als Expressionsvektor verwendet.
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Ein
Hefeepisomplasmidvektor enthält
2μ-Plasmidsequenz,
welche nativ für
Hefe ist. Der Vektor kann in einer Hefewirtszelle repliziert werden,
indem er den Replikationsursprung der 2μ-Plasmidsequenz verwendet.
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Der
in der vorliegenden Erfindung zu verwendende Hefeepisomexpressionsvektor
muß nicht
auf bestimmte Vektoren beschränkt
sein, solange er wenigstens die ORI-Sequenz der Hefe-2μ-Plasmidsequenz umfaßt und in
einer Hefewirtszelle autonom repliziert werden kann. Beispiele für solche
Vektoren umfassen YEp51, pYES2, YEp351 und YEp352, sind aber darauf
nicht beschränkt.
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Vorzugsweise
kann der oben beschriebene Hefeepisomexpressionsvektor ein Shuttle-Vektor
sein, der für
eine Subklonierung in die rekombinanten E. coli in E.coli replizieren
kann. Besonders bevorzugt können solche
Expressionsvektoren auch ein Selektionsmarkergen, wie beispielsweise
eine Ampicillin-Resistenzgen, enthalten. Solche Expressionsvektoren
enthalten auch ein Markergen, mit dem Hefeklone in Abhängigkeit
von ihrer Auxotrophie und/oder Wirkstoffresistenz selektiert werden
können,
wenn rekombinante Hefe hergestellt wird. Beispiele für Markergene
umfassen HIS3, TRP1, LEU2, URA3, LYS2 und Tn903 kanr,
Comr, Hygr, CUP1 und
DHFR, obwohl sie darauf nicht beschränkt sind. Vorzugsweise sollte
ein Markergen auf der Grundlage des genomischen Typs der für eine Genaufnahme
verwendeten Wirts-Saccharomyces ausgewählt werden.
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Spezielle
Beispiele für
den oben beschriebenen Hefeepisomexpressionsvektor zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung umfassen einen Vektor, der durch Aufnahme
des GAP-Promotors
in die multiple Klonierungsstelle des Hefeexpressionsvektors YEp352
des S-Hydroxynitrillyase
codierenden Gens abstromig zu dem Promotor und eines Terminators
weiter abstromig aufgebaut ist (bezeichnet als YEp352-GC), einen
Vektor, der durch Aufnahme des S-Hydroxynitrillyase
codierenden Gens in die multiple Klonierungsstelle abstromig zu
dem GAL10-Promotor
in dem Hefeexpressionsvektor YEp51 aufgebaut ist (bezeichnet als
YEp51-C), einen Vektor, der durch Aufnahme des GAP-Promotors in
die multiple Klonierungsstelle des Hefeexpressionsvektors YE351,
des S-Hydroxynitrillyase codierenden Gens abstromig zu dem Promotor
und eines Terminators weiter abstromig aufgebaut ist (bezeichnet
als YEp351-GC), und einen Vektor, der durch Aufnahme des S-Hydroxynitrillyase
codierenden Gens in die multiple Klonierungsstelle abstromig zu
dem GAL1-Promotor in dem Hefeexpressionsvektor pYES2 aufgebaut ist
(bezeichnet als pYES2-C).
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Hefeintegrationsexpressionsvektor
(welcher in chromosomale DNA integriert werden kann) als Expressionsvektor
verwendet.
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Obwohl
ein Hefeintegrationsplasmidvektor eine DNA-Sequenz (normalerweise
eine Selektionsmarkergensequenz) homolog zu derjenigen des Hefechromosoms
aufweist, kann er in einer Hefezelle nicht als ein Plasmid repliziert
werden. Solch ein Hefeintegrationsplasmidvektor kann in Hefezellen
nur verbleiben, wenn ein homologer Austausch zwischen der Sequenz
auf dem Vektor, die zu dem Hefechromosom homolog ist, und dem Hefechromosomgen
stattfindet, wobei der Plasmidvektor in das Chromosom integriert
wird. Das integrierte Gen wird bekanntermaßen auch nicht unter Wachstumsbedingungen,
bei denen eine Expression von Selektionsmarkergen wesentlich ist,
stabil in der Hefezelle gehalten.
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Der
in der vorliegenden Erfindung zu verwendende Hefeintegrationsexpressionsvektor
ist nicht auf bestimmte beschränkt,
solange er eine Integration des S-Hydroxynitrillyase codierenden
Gens, das von Cassava abgeleitet ist, durch den Vektor in das Hefechromosom
erlaubt. Z. B. können,
wenn sie in das Chromosom von Saccharomyces aufgenommen werden,
Hefeintegrationsvektoren, wie beispielsweise pRS303 und pRS304, oder
modifizierte Vektoren, die durch Ausschneiden der von Hefe-2μ-Plasmid
abgeleiteten Sequenz aus Vektoren, die von Hefe-2μ abgeleitet
sind, wie beispielsweise YEp51, pYES2, YEp351 und YEp352, und anschließendes Zyklisieren
des Vektors aufgebaut sind, bevorzugt verwendet werden. Vektoren
für eine
Integration in das Chromosom eines Methanol verwertenden Stammes
in der Hefe Pichia umfassen pPIC3.5K, pPIC9K und pAO815, sind aber
nicht hierauf beschränkt.
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Hefeintegrationsexpressionsvektoren,
wie sie oben beschrieben sind, können
vorzugsweise Shuttle-Vektoren sein, die zum Subklonieren in den
rekombinanten E. coli-Zellen in E.coli-Zellen replizieren können. Besonders
bevorzugt enthalten solche Hefeexpressionsvektoren Selektionsmarkergene,
wie beispielsweise Ampicillin-Resistenzgene. Alternativ enthalten
solche Expressionsvektoren Markergene, durch welche Hefeklone in
Abhängigkeit
von Auxotrophie und Wirkstoffresistenz selektiert werden können, wenn
rekombinante Hefe hergestellt wird. Beispiele für Markergene zum Einbringen
in die Hefe Saccharomyces umfassen HIS3, TRP1, LEU2, URA3, LYS2,
Tn903 kanr, Cmr,
Hygr, CUP1 und DHFR, obwohl sie auf diese
nicht beschränkt
sind. Ein Markergen sollte abhängig
von dem genomischen Typ des Wirts-Saccharomyces-Stammes, in welchen
das Gen eingebracht werden soll, ausgewählt werden. Beispiele für Markergene
für ein
Einbringen in die Hefe Pichia umfassen HIS4 und kanr,
obwohl sie darauf nicht beschränkt
sind. Ein Markergen sollte in Abhängigkeit von dem genomischen
Typ des Wirts-Pichia-Stammes, in welchen das Gen eingebracht werden soll,
ausgewählt
werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Hefe Saccharomyces als ein Wirt verwendet,
obwohl der in der vorliegenden Erfindung zu verwendende Wirt darauf
nicht beschränkt
ist, solange er solch eine Expressionskassette nach dem Einbringen
der Kassette stabil behalten kann. Beispiele für die Hefe Saccharomyces umfassen
Saccharomyces cerevisiae der Stämme
KK4, Y334, Inv-Sc1 und W303. Des weiteren können sowohl haploide als auch
diploide Stämme
dieser Wirtshefe verwendet werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist, obwohl in der Hefe Pichia ein Methanol
verwertender Stamm als ein Wirt verwendet wird, die Hefe nicht auf
bestimmte beschränkt,
solange sie solch eine Expressionskassette nach dem Einbringen der
Kassette beibehalten kann. Beispiele für Methanol verwertende Stämme in der
Hefe Pichia umfassen Pichia pastoris der Stämme KM71 und GS115. Es können sowohl
haploide als auch diploide dieser Wirtshefen verwendet werden.
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Gemäß herkömmlicher
Transformationstechnik kann rekombinante Hefe mit der Fähigkeit,
eine interessierende S-Hydroxynitrillyase zu produzieren, durch
Einbringen eines Hefeepisomexpressionsvektors, in den das S-Hydroxynitrillyase
codierende Gen, das von Cassava abgeleitet ist, aufgenommen wurde,
in irgendeinen der oben beschriebenen Wirte erhalten werden.
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S-Hydroxynitrillyase
kann durch Kultivieren der erhaltenen rekombinanten Hefe in einem
Medium hergestellt werden.
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Das
Medium kann zweckmäßiger Weise
mit Stickstoffquellen, wie beispielsweise Hefestickstoffbasisaminosäuren (Difco
Laboratories), essentiellen Aminosäuren und Gasaminosäure, Kohlenstoffquellen,
wie beispielsweise Glucose, Galactose, Raffinose und andere Sacchariden,
oder Alkohol, wie beispielsweise Glycerol und Ethanol, versetzt
werden. Das Medium kann auf einen pH-Wert von 4 bis 7 eingestellt
werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Zusammensetzung des Mediums zum Kultivieren von Hefe,
die mit Hefeepisomexpressionsvektor transformiert ist, vorzugsweise
in Abhängigkeit
von dem Selektionsmarkergen auf dem zu verwendenden Vektor verändert werden,
um eine Deletion des in der rekombinanten Hefezelle vorhandenen
Enzymgens zu verhindern. Z. B. wird ein Medium, das im wesentlichen
kein Uracil enthält,
für rekombinante
Hefen ausgewählt,
die mit dem Hefeepisomexpressionsvektor YEp352-GC, bei dem das Selektionsmarkergen
URA3 ist, transformiert sind. Alternativ wird ein Medium, das im
wesentlichen kein L-Leucin enthält,
für eine
rekombinante Hefe ausgewählt,
die mit dem Hefeepisomexpressionsvektor YEp351-GC, bei dem das Selektionsmarkergen
LEU2 ist, ausgewählt.
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Vorzugsweise
kann dem Medium ein Induktorsubstrat in Abhängigkeit von dem zu verwendenden
Promotor, wenn die Enzymproduktion induziert werden muß, hinzugefügt werden.
Wenn z. B. die Promotorexpression durch eine bestimmte Kohlenstoffquelle
gefördert
oder gehemmt wird, sollte für
jeden Fall eine geeignete Kohlenstoffquelle ausgewählt werden.
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Wenn
die Expression des Enzymgens durch den GAP-Promotor kontrolliert
wird, der einer der für
die vorliegende Erfindung zu bevorzugenden Promotoren ist, kann
jede Kohlenstoffquelle, die von der Wirtshefezelle verwertet werden
kann, verwendet werden, weil der Promotor konstitutiv exprimieren
wird.
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Auf
der anderen Seite kann zur Kultivierung von Hefe, die mit Hefeintegrationsexpressionsvektor transformiert
ist, ein Medium geeignet sein, das für ein Wachstum der zu verwendenden
Wirtshefe ausgewählt ist.
Es besteht keine Beschränkung
hinsichtlich einer Nahrungsquelle, noch besteht eine Notwendigkeit,
irgendwelche Antibiotika hinzuzufügen, da das Enzymgen stabil
in den rekombinanten Hefezellen behalten werden kann. Vorzugsweise
kann das Medium auf einen pH-Wert
von 4 bis 7 eingestellt werden.
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Vorzugsweise
kann in Abhängigkeit
von dem zu verwendenden Promotor ein Induktorsubstrat zu dem Medium
hinzugefügt
werden, wenn es erforderlich ist, die Enzymproduktion zu induzieren.
Wenn z. B. die Promotorexpression durch eine bestimmte Kohlenstoffquelle
gefördert
oder gehemmt wird, sollte für
jeden Fall eine geeignete Kohlenstoffquelle ausgewählt werden.
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Wenn
die Expression des Enzymgens von dem GAP-Promotor, der einer der
für die
vorliegende Erfindung geeigneten Promotoren ist, kontrolliert wird,
kann jede Kohlenstoffquelle, die von der Wirtshefezelle verwertet
werden kann, verwendet werden, da der Promotor konstitutiv exprimieren
wird.
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Andererseits,
wenn die Expression des Enzymgens von dem AOX1-Promotor, welcher
einer der für die
vorliegende Erfindung geeigneten Promotoren ist, kontrolliert wird,
sollte Glucose vorzugsweise nicht hinzugefügt werden, da sie die Expression
unterdrücken/hemmen
kann, wogegen Glycerol und Raffinose die Enzymgenexpression nicht
beeinflussen. Darüber
hinaus kann Methanol vorzugsweise für eine effiziente Expression
des Enzymgens und somit für
eine Produktion einer großen
Menge des Enzyms zu der Kultur hinzugefügt werden, weil er die Genexpression
fördert.
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Die
Zellen werden bei 25 bis 35 °C
für mehrere
Stunden bis zu 3 Tagen kultiviert, z. B. bis das Wachstum seine
stationäre
Phase erreicht.
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Die
rekombinanten Hefezellen, die wie oben beschrieben kultiviert werden,
können
eine große
Menge an S-Hydroxynitrillyase produzieren.
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Anschließend kann
die S-Hydroxynitrillyase aus der Kultur gewonnen werden, indem man
herkömmliche
Enzymgewinnungsmethode verwendet, einschließlich Zelllyse unter Verwendung
von zellwandverdauendem Enzym (Zymolyase), Ultraschallbehandlung,
Zerstörung
unter Verwendung von Glasperlen, Extraktion mit grenzflächenaktiven
Stoffen, Selbstverdauung und dem Gefrier-Tau- Verfahren. Anschließend können ungelöste Materialien beispielsweise
durch Filtration oder Zentrifugation unter Erhalt einer rohen Enzymlösung, die S-Hydroxynitrillyase
enthält,
entfernt werden.
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S-Hydroxynitrillyase
kann aus der rohen Enzymlösung
weiter gereinigt werden, indem man irgendein herkömmliches
Proteinreinigungsverfahren alleine oder in Kombination anwendet,
einschließlich
Ammoniumsulfattraktionierung, Präzipitation
mit organischem Lösungsmittel,
Adsorption an Ionenaustauscher, Ionenaustauscherchromatographie,
hydrophobe Chromatographie, Gelfiltrationschromatographie, Affinitätschromatographie
und Elektrophorese.
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Wirkung der
Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein effizientes Verfahren zur Herstellung einer großen Menge von
S-Hydroxynitrillyase unter Verwendung von gentechnischen Verfahren
bereitgestellt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung ausführlich anhand von nicht beschränkenden
Beispielen beschrieben.
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[Beispiel I]
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Herstellung von cDNA aus
Cassava-Gewebe und dem von Cassava abgeleiteten S-Hydroxynitrillyase-Gen
-
Gesamt
mRNA wurde aus Cassava-Blättern
extrahiert. Die extrahierte mRNA wurde als Matrize zum Synthetisieren
von cDNA verwendet. So wurde eine cDNA-Bibliothek von Cassava hergestellt.
Die folgenden PCR-Primer wurden auf der Grundlage der Sequenzdaten
des von Cassava abgeleiteten S-Hydroxynitrillyase codierenden Gens
synthetisiert (siehe Arch. Biochem. Biophys. 311, 496-502, 1994).
Sense-Primer:
GGG GAA TTC ATG GTA ACT GCA CAT TTT GTT CTG ATT C (SEQ ID Nr. 1)
Antisense-Primer:
GGG GTC GAC CTC ACG GAT TAG AAG CCG CCG (SEQ ID Nr. 2)
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Durchführung von
PCR mit der cDNA, die wie oben beschrieben hergestellt wurde, unter
Verwendung dieser Primer (bei 95 °C
für 0,5
Minuten, bei 55 °C
für 0,5
Minuten und bei 72 °C
für 1 Minute:
35 Zyklen insgesamt) lieferte ein Gen, das dem S-Hydroxynitrillyase
codierenden Gen entsprach. Eine Analyse der DNA-Sequenz zeigte,
daß es
das gleiche war, wie dasjenige, das in der Veröffentlichung (oben) offenbart
ist.
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[Beispiel II]
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Expression des Enzymgens
in rekombinanten Hefezellen (1)
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Der
YEp352-GAP-Vektor, bestehend aus dem YEp352-Plasmidvektor, in welchen
der GAP-Promotor und
der -terminator in dessen multiple Klonierungsstelle aufgenommen
worden waren, wurde zur Konstruktion des Hefeepisomexpressionsvektors
YEp352-GC verwendet, indem die cDNA von S-Hydroxynitrillyase, die
in Beispiel I oben erhalten wurde, zwischen den GAP-Promotor und
den -terminator des YEp352-GAP-Vektors eingefügt wurde. Der YEp352-GC war
ein E. coli-Hefe-Shuttle-Vektor,
der ein Ampicillin-Resistenzgen, eine von dem Hefe-2μ-Plasmid
abgeleitete Sequenz und die URA3-Sequenz, die ein Selektionsmarkergen
für die rekombinante
Hefe ist, enthielt.
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Der
Expressionsvektor YEp352-GC wurde zum Transformieren der Wirtshefe
Saccharomyces cerevisiae des Stammes Inv-Sc1 verwendet. Ein rekombinanter
Klon wurde in minimalem Selektionsmedium ohne Uracil mit der folgenden
Zusammensetzung selektiert: Tabelle 1
Die rekombinanten
Hefezellen (YEp352-GC-S2), die wie oben beschrieben erhalten wurden,
wurden in YNBDCas-Flüssigmedium
mit der nachfolgenden Zusammensetzung für 24 Stunden inkubiert, und
die Enzymaktivität
wurde bestimmt, wie es beschrieben werden wird. Tabelle
2
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Zuerst
wurde 1 ml der Kulturlösung,
welche die rekombinanten Zellen enthielt, zentrifugiert, um die
Zellen zu sammeln. Anschließend
wurden 0,1 ml 0,5 mm Glasperlen zu den gesammelten Zellen hinzugefügt, die anschließend mit
flüssigem
Stickstoff eingefroren wurden. Danach wurden die Zellen, nachdem
0,2 ml 0,15 M Natriumcitratpuffer (pH 5) hinzugefügt worden
waren, durch Rühren
zerstört.
Die Lösung,
die die zerstörten Zellen
enthielt, wurde zentrifugiert, um den Überstand zu entfernen, der
für einen
Enzymaktivitätstest
verwendet wurde. Eine Veränderung
der Absorption des Überstandes
wurde bei 249,6 nm überwacht,
während
das Enzym ein Substrat (DL-Mendelonitoril) unter Herstellung von
Benzaldehyd abbaute. Anschließend
wurde die Enzymaktivität
anhand der bestimmten Absorption berechnet und in Einheiten ausgedrückt (eine
Einheit entspricht der Aktivität
des Enzyms, bei der 1 μMol
Substrat pro Minute abgebaut werden).
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Die
S-Hydroxynitrillyase-Aktivität
pro ml Kulturlösung,
welche die rekombinanten Zellen (Stamm YEp352-GC-S2) enthielt, wurde
mit 1,126 Einheiten/ml bestimmt (spezifische Aktivität: 1,33
Einheiten/mg Protein).
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[Beispiel III]
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Enzymgenexpression in
rekombinanten Hefezellen (2)
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Eine
Expressionskassette wurde mit dem Restriktionsenzym BamHI aus dem
Plasmid YEp352-GC, das wie in Beispiel II hergestellt wurde, isoliert.
Auf der anderen Seite wurde die von dem Hefe-2μ-Plasmid abgeleitete Sequenz
in YEp351 mit AatII und HpaI daraus ausgeschnitten, und anschließend wurde
das gespaltene Produkt unter Erhalt von YIp351 rezyklisiert. Anschließend wurde
der YIp351 mit BamHI an seiner Klonierungsstelle gespalten. Der
mit BamHI gespaltene YIp351 wurde mit der oben beschriebenen Expressionskassette
unter Erhalt des Plasmides YIp351-2XGC (Hefeintegrationsexpressionsvektor),
das aufeinanderfolgend zwei Expressionskassetten hintereinander
enthielt, legiert.
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Dieses
Plasmid wurde mit BstXI an seiner Leu 2-Sequenz gespalten unter
Erhalt einer linearen rekombinanten DNA, die zum Transformieren
der Wirtshefe Saccharomyces cerevisiae vom Stamm Inv-Sc1 unter Erhalt
einer Transformande verwendet wurde. Diese Transformande (Stamm YIp351-2XGC-70-55)
wurde im YPD-Medium (1 % Hefeextrakt, 2 % Pepton und 2 % Glucose)
gezüchtet
und gleichzeitig hinsichtlich Enzymaktivität getestet, wie es in Beispiel
2 beschrieben ist.
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Es
wurde bestimmt, daß die
S-Hydroxynitrillyaseaktivität
pro ml der Kulturlösung,
die die rekombinanten Zellen (Stamm YIp351-2XGC-70-55) enthielt,
2,15 Einheiten/ml betrug (spezifische Aktivität 1,09 Einheiten/mg Protein).
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[Beispiel IV]
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Enzymgenexpression in
rekombinanten Hefezellen (3)
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Der
in Beispiel III hergestellte YIp351-2XGC wurde mit den Restriktionsenzymen
SacI und SalI verdaut, um seinen Expressionskassettenbereich auszuschneiden,
welcher dann in pRS303 an der Klonierungsstelle aufgenommen wurde,
um den Hefeintegrationsexpressionsvektor pRS303-2XGC aufzubauen. Dieses Vektorplasmid
wurde mit einem Restriktionsenzym bei ungefähr der Mitte seiner HIS3-Sequenz
unter Erhalt einer linearen DNA gespalten, welche dann dazu verwendet
wurde, die Wirtszellen, die in Beispiel III erhaltenen rekombinanten
Hefezellen (YIp351-2XGC-70-55), zu transformieren. Eine selektierte
Transformande (Stamm YIp351-2XGC-S1) wurde in YPD-Medium gezüchtet, wie
es oben beschrieben ist, und es wurde auf ähnliche Weise bestimmt, daß die S-Hydroxynitrillyaseaktivität pro ml
der Lösung
3,157 Einheiten/ml Lösung betrug
(spezifische Aktivität:
1,24 Einheiten/mg Protein).
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[Beispiel V]
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Enzymgenexpression in
rekombinanten Hefezellen (4)
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Wie
es in Beispiel IV beschrieben ist, wurde eine Expressionskassettenregion,
in welcher zwei Expressionskassetten hintereinander eingefügt worden
waren, aus dem in Beispiel III hergestellten YIp351-2XGC mit den
Restriktionsenzymen SacI und PstI ausgeschnitten und in die Klonierungsstelle
von pRS304 integriert, um einen Hefeintegrationsvektor pRS304-2XGC
aufzubauen. Dieses Vektorplasmid wurde mit einem Restriktionsenzym
bei ungefähr
der Mitte seiner TRP1-Sequenz
unter Erhalt einer linearen DNA gespalten, welche dann zum Transformieren
der Wirtszellen, den in Beispiel IV erhaltenen rekombinanten Hefezellen (YIp351-2XGC-S1),
verwendet. Eine ausgewählte
Transformande (Stamm pRS304-2XGC-33) wurde in YPD-Medium gezüchtet, wie
es oben beschrieben ist, und es wurde bestimmt, daß die S-Hydroxylnitrillyaseaktivität pro ml
der Lösung
1,51 Einheiten/ml Lösung
betrug (spezifische Aktivität).
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[Beispiel VI]
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Enzymgenexpression in
rekombinanten Hefezellen (5)
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Wie
es in Beispiel V beschrieben ist, wurde eine Expressionskassettenregion,
in der zwei Expressionskassetten hintereinander eingefügt worden
waren, aus dem in Beispiel III hergestellten YIp351-2XGC mit den
Restriktionsenzymen XbaI und SaI ausgeschnitten. Andererseits wurde
die von dem Hefe-2μ-Plasmid
erhaltene Sequenz in YEp352 daraus ausgeschnitten, und anschließend wurde
das gespaltene Produkt unter Erhalt von YIp352 rezyklisiert. Die
Expressionskassettenregion, wie sie oben hergestellt wurde, wurde
in den YIp352 eingefügt,
um das Plasmid YIp352-2XGC (Hefeintegrationsplasmid), in das zwei
Expressionskassetten eingefügt
waren, aufzubauen.
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Dieses
Vektorplasmid wurde mit einem Restriktionsenzym bei ungefähr der Mitte
seiner URA3-Sequenz unter Erhalt einer linearen DNA gespalten, welche
dann zum Transformieren der Wirtszellen, den in Beispiel V erhaltenen
rekombinanten Hefezellen (pRS304-2XGC-33), verwendet.
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Eine
selektierte Transformande (Stamm YIp352-2XGC-194) wurde in YPD-Medium
gezüchtet,
wie es oben beschrieben ist, und es wurde in gleicher Weise bestimmt,
daß die
S-Hydroxynitrillyaseaktivität pro ml der
Lösung
3,47 Einheiten/ml Lösung
betrug (spezifische Aktivität).
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[Beispiel VII]
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Enzymgenexpression in
rekombinanten Hefezellen (6)
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Wie
es in Beispiel 1 beschrieben ist, wurden die folgenden PCR-Primer
auf der Grundlage der Sequenzdaten des von Cassava abgeleiteten
S-Hydroxynitrillyase codierenden Gens synthetisiert.
Sense-Primer:
GGG GGA TCC ACC ATG GTA ACT GCA CAT TTT GTT CTG ATT (SEQ ID Nr.
3)
Antisense-Primer: GGG TAC GTA TCA AGC ATA TGC ATC AGC C
(SEQ ID Nr. 4)
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Die
Durchführung
von PCR mit der cDNA von S-Hydroxynitrillyase, die wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt worden war, unter Verwendung dieser Primer
(bei 95 °C
für 0,5
Minuten, bei 55 °C
für 0,5
Minuten und bei 72 °C
für 1 Minute:
35 Zyklen insgesamt) lieferte ein Gen, das dem S-Hydroxynitrillyase codierenden Gen entsprach.
Eine Analyse der DNA-Sequenz zeigte, daß es das gleiche war, wie das
in der Veröffentlichung (oben)
offenbarte.
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Die
in Beispiel 1 erhaltende cDNA von S-Hydroxynitrillyase wurde in
die multiple Klonierungsstelle eines Expressionsvektors für Pichia
(pPIC3.5K, Invitrogen) unter Aufbau des pPIC3.5K-cas-Plasmides (Hefeintegrationsexpressionsvektor)
eingefügt.
Dieses Plasmid wurde mit einem Restriktionsenzym bei ungefähr dem mittleren
Bereich seiner His4-Sequenz unter Erhalt einer linearen rekombinanten
DNA gespalten, welche dann zum Transformieren von Wirtshefezellen
Pichia pastoris KM71 bzw. GS115 verwendet wurde. Eine Selektion der
erhaltenen Transformanden wurde hinsichtlich ihrer Resistenz gegen
das Antibiotikum G418 unter Erhalt von Klonen mit höherer Resistenz
durchgeführt.
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Die
wie oben beschrieben erhaltenen Transformanden wurden in BMMY-Medium
(1 % Hefeextrakt, 2 % Pepton, 10 % 1 M Phosphatpuffer (pH 6,0),
1,34 % Hefestickstoffbasis, 4 × 10-5% Biotin, 1 % Methanol) gezüchtet und
ihre Enzymaktivität
in gleicher Weise bestimmt.
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Es
wurde bestimmt, daß die
S-Hydroxynitrillyaseaktivität
pro ml der Kulturlösungen
für die
von dem Stamm KM-71 abgeleiteten rekombinanten Zellen 6,25 Einheiten/ml
(spezifische Aktivität:
2,77 Einheiten/mg Protein) und für
diejenigen vom Stamm GS-115 4,96 Einheiten/ml (spezifische Aktivität: 1,23
Einheiten/mg Protein) betrug.
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[Vergleichsbeispiel I]
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Enzymgenexpression in
rekombinanten E. coli-Zellen
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Das
Verfahren aus Beispiel I wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß die folgenden
Primer zum Erhalt eines Gens, das dem S-Hydroxynitrillyase codierenden
Gen entsprach, verwendet wurden.
Sense-Primer: GGG GAA TTC
ATG GTA ACT GCA CAT TTT G (SEQ ID Nr. 5)
Antisense-Primer:
TAG GAG CTG CAG GCT TCA AGC ATA TGC ATC (SEQ ID Nr. 6)
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Das
oben beschriebene Gen wurde zwischen die BamHI- und PstI-Stellen
in der multiplen Klonierungsstelle eines Vektors für E. coli
(pKK223-3, Pharmacia Biotech) unter Erhalt eines rekombinanten Vektors eingefügt. Dieses
Vektorplasmid wurde in E. coli unter Erhalt rekombinanter E. coli-Zellen
eingebracht. Die rekombinanten E. coli-Zellen wurden in LB-Medium
kultiviert, welches 1 mM IPTG als Induktorsubstrat und 0,1 g/l Ampicillin
als Antibiotikum enthielt. Es wurde bestimmt, daß die Enzymaktivität in der
Kulturlösung
0,964 Einheiten/ml betrug (spezifische Aktivität: 0,545 Einheiten/mg Protein).