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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft hochfeste hitzebeständige Stähle und
insbesondere hochfeste hitzebeständige
Stähle,
die zur Verwendung in einem mittleren bis hohen Temperaturbereich
bis zu 540°C
geeignet sind und die kostengünstig
erzeugt werden können.
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Diese
Anmeldung basiert auf den Patentanmeldungen Nr. Hei 10-272202 und
Hei 11-40618, beide
eingereicht in Japan.
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2. BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Große Teile
von Materialien für
druckdichte Bauteile von Rohrleitungen zur Verwendung in den Höchsttemperatursektionen
von Kesseln für
unterkritischen Druck und Kesseln für überkritischen Druck in Kraftwerken
und Abwärmerückgewinnungskesseln
in Kraftwerken mit Gemischtzyklus, und Semihochtemperatursektionen
von Kesseln für
ultraüberkritischen
Druck, sind Kohlenstoffstähle
und niedrig legierte Stähle
wie z.B. 1Cr-Stahl und 2Cr-Stahl.
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Spezielle
Beispiele für
niedrig legierte Stähle,
die man verwendet hat, sind 0,5Mo-Stahl (JIS STBA 12), 1Cr-0,5MO-Stahl
(JIS KA STBA 21, STBA 22, STBA 23) und 2,25Cr-IMo-Stahl (JIS STBA 24).
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Da
große
Teile der Materialien für
druckdichte Bauteile von Rohrleitungen Kohlenstoffstähle und
niedrig legierte Stähle
wie z.B. 1Cr-Stahl und 2Cr-Stahl sind, würde die Erzielung von ausreichender
Festigkeit der Materialien für
die Bauteile, in denen sie verwendet werden, ohne die Verwendung
von Legierungselementen zu steigern, stark dazu beitragen, die Kosten
für Errichtung
eines Kraftwerks zu senken.
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In
der japanischen ungeprüften
Patentanmeldung, erste Veröffentlichung
(Kokai) Nr. Hei 10-195593, haben die vorliegenden Erfinder einen
Stahl mit hervorragender Hochtemperaturfestigkeit als ein für die obigen Verwendungen
geeignetes Material vorgeschlagen, umfassend C in einer Menge von
0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent, Si in einer Menge von 0,15 bis 0,5
Gewichtsprozent, Mn in einer Menge von 0,4 bis 2 Gewichtsprozent,
V in einer Menge von 0,01 bis 0,3 Gewichtsprozent und Nb in einer
Menge von 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent, wobei der Rest Fe und unvermeidbare
Verunreinigungen ist.
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Der
wie oben vorgeschlagene hitzebeständige Stahl ist ein nützlicher
Stahl, der eine gesteigerte Hochtemperaturtestigkeit im Vergleich
mit konventionellen Stählen
besitzt, obwohl er kostengünstig
erzeugt werden kann. Jedoch ist weitere Steigerung der Hochtemperaturtestigkeit
gewünscht,
ohne die Kosten zu erhöhen.
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Die
JP-A-10 147 835 offenbart eine Stahlzusammensetzung enthaltend 0,02
bis 0,06 Gewichtsprozent C, 0,05 bis 0,25 Gewichtsprozent Si, 0,8
bis 1,6 Gewichtsprozent Mn, 0,005 bis 0,025 Gewichtsprozent Ti,
0,04 bis 0,10 Gewichtsprozent Nb, 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent V,
0,05 bis 0,40 Gewichtsprozent Mo, 0,002 bis 0,006 Gewichtsprozent
N, 0,003 bis 0,005 Gewichtsprozent O und optional 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent
Cr, Ni und Cu und den Rest Fe. So ein Stahl wird hauptsächlich bei
Strukturelementen für
Gebäude
verwendet, da er verbesserte Zugfestigkeit und Stoßeigenschaften
zeigt. Zeitstandfestigkeit und Oxidationsbeständigkeit dieses Stahls sind
nicht offenbart.
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KURZE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen hitzebeständigen Stahl
bereitzustellen, der kostengünstig
erzeugt werden kann, aber hervorragende Hochtemperaturtestigkeit
besitzt, und ein Erzeugungsverfahren dafür bereitzustellen. Eine weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zur kostengünstigen
Erzeugung so eines hitzebeständigen
Stahls mit hervorragender Hochtemperaturtestigkeit durch vereinfachte
Erzeugungsschritte bereitzustellen.
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Zur
Lösung
der obigen Aufgaben werden die folgenden technischen Maßnahmen
getroffen. Und zwar liefert die vorliegende Erfindung einen hochfesten
hitzebeständigen
Stahl, umfassend C in einer Menge von 0,06 bis 0,15 Gewichtsprozent,
Si in einer Menge von 0,6 bis 1,5 Gewichtsprozent, Mn in einer Menge
von 0,5 bis 1,5 Gewichts prozent, V in einer Menge von 0,05 bis 0,3
Gewichtsprozent, optional Cr in einer Menge von 0,7 Gewichtsprozent
oder weniger und/oder Ro in einer Menge von 0,7 Gewichtsprozent
oder weniger, optional B in einer Menge von 0,005 Gewichtsprozent
oder weniger und wenigstens eines von Nb, Ti, Ta, Hf und Zr in einer
Menge von 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent, wobei der Rest Fe und unvermeidbare
Verunreinigungen ist, wobei der hochfeste hitzebeständige Stahl
eine Struktur aufweist, die hauptsächlich aus einer Bainitstruktur besteht.
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Der
hochfeste hitzebeständige
Stahl gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
zwar eine geringe Menge Legierungselemente, besitzt aber eine hervorragende
Zeitstandfestigkeit, wie z.B. 130 MPa, extrapoliert auf 104 Stunden bei 550°C, und zwar aufgrund von einer
Struktur, die hauptsächlich
aus einer Bainitstruktur besteht oder vorzugsweise aus einer Bainiteinzelphasenstruktur
besteht.
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Si
ist in einer Menge von 0,6 Gewichtsprozent oder mehr in dem hochfesten
hitzebeständigen
Stahl gemäß der vorliegenden
Erfindung vorhanden, weil Oxidationsbeständigkeit als wichtig erachtet
wird.
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Der
obige hochfeste hitzebeständige
Stahl kann durch ein Verfahren zur Erzeugung eines hochfesten hitzebeständigen Stahls
erzeugt werden, wobei das Verfahren die Schritte umfaßt: Normalisieren
eines Stahls von einer Temperatur im Bereich von 1100 bis 1250°C, wobei
der Stahl C in einer Menge von 0,06 bis 0,15 Gewichtsprozent umfaßt, Si in
einer Menge von 0,6 bis 1,5 Gewichtsprozent umfaßt, Mn in einer Menge von 0,5
bis 1,5 Gewichtsprozent umfaßt,
V in einer Menge von 0,05 bis 0,3 Gewichtsprozent umfaßt, optional
Cr in einer Menge von 0,7 Gewichtsprozent oder weniger und/oder
Mo in einer Menge von 0,7 Gewichtsprozent oder weniger umfaßt, optional
B in einer Menge von 0,005 Gewichtsprozent oder weniger umfaßt, und
wenigstens eines von Nb, Ti, Ta, Hf und Zr in einer Menge von 0,01
bis 0,1 Gewichtsprozent umfaßt,
wobei der Rest Fe und unvermeidbare Verunreinigungen ist, Warmbearbeiten
des Stahls bei einem finalen Reduktionsverhältnis von 50% oder mehr bei
einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem Austenit rekristallisiert,
um ein Warmarbeitsprodukt zu erzeugen, und Abkühlen des Warmarbeitsprodukts
auf Raumtemperatur oder auf eine Temperatur unterhalb der Temperatur,
bei der die Umwandlung zu Bainit vollständig ist.
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Alternativ
kann der obige hochfeste hitzebeständige Stahl durch ein Verfahren
erzeugt werden, das die Schritte umfaßt: Herstellen eines Blocks
mit der obigen Zusammensetzung, Warmbearbeiten des Blocks während des
Prozesses des Kühlens
des Blocks bei einem finalen Reduktionsverhältnis von 50% oder mehr bei
einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem Austenit rekristallisiert,
um ein Warmarbeitsprodukt zu erzeugen, und Abkühlen des Warmarbeitsprodukts
auf Raumtemperatur oder auf eine Temperatur unterhalb der Temperatur,
bei der die Umwandlung zu Bainit vollständig ist.
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Bei
den obigen Verfahren der vorliegenden Erfindung kann nach dem Warmarbeitsschritt
bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem Austenit rekristallisiert,
das Warmarbeitsprodukt zusätzlich
bei einer Temperatur im Bereich von 950°C bis zum Ar3-Punkt
warmbearbeitet werden, und danach kann der Schritt durchgeführt werden,
das Warmarbeitsprodukt auf Raumtemperatur oder auf eine Temperatur
unterhalb der Temperatur abzukühlen,
bei der die Umwandlung zu Bainit vollständig ist. Außerdem kann
nach dem Schritt des Abkühlens
auf Raumtemperatur oder auf eine Temperatur unterhalb der Temperatur,
bei der die Umwandlung zu Bainit vollständig ist, um ein gekühltes Produkt
zu erzeugen, der Schritt durchgeführt werden, das gekühlte Produkt
am A1-Punkt oder einer niedrigeren Temperatur
zu tempern.
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Wird
gemäß der vorliegenden
Erfindung ein hochfestes hitzebeständiges Rohr erzeugt, kann das
Verfahren die Schritte umfassen: Normalisieren eines Stahls mit
der obigen Zusammensetzung bei einer Temperatur im Bereich von 1100
bis 1250°C,
Durchbohren des Stahls zur Erzeugung eines durchbohrten Produkts, und
Abkühlen
des durchbohrten Produkts auf Raumtemperatur oder auf eine Temperatur
unterhalb der Temperatur, bei der die Umwandlung zu Bainit vollständig ist.
Alternativ kann das Verfahren die Schritte umfassen: Herstellen
eines Blocks mit der obigen Zusammensetzung, Durchbohren des Blocks
während
des Prozesses des Kühlens
des Blocks bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem Austenit
rekristallisiert, um ein durchbohrtes Produkt zu erzeugen, und Abkühlen des
durchbohrten Produkts auf Raumtemperatur oder auf eine Temperatur
unterhalb der Temperatur, bei der die Umwandlung zu Bainit vollständig ist.
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Die
Wirkungen der vorliegenden Erfindung werden im folgenden erläutert.
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Der
hitzebeständige
Stahl gemäß der vorliegenden
Erfindung ist zwar niedrig legiert, besitzt aber eine Zeitstandfestigkeit,
die jenen von konventionellen hitzebeständigen Stählen überlegen ist, wegen seiner
bestimmten chemischen Zusammensetzung und einer Struktur, die hauptsächlich aus
einer Bainitstruktur besteht. Dementsprechend kann diese Wirkung
beachtlicher gemacht werden, indem die Struktur zu einer Einzelphasenstruktur
gemacht wird. Bei der vorliegenden Erfindung verbessert eine vorgeschriebene
Menge Cr und/oder Mo, die eingebaut werden können, die Härtbarkeit und trägt zur Ausbildung
der Einzelphasenbainitstruktur bei. Außerdem verbessert B die Härtbarkeit,
indem die Erzeugung von Ferrit beschränkt wird, und trägt zur Ausbildung
der Einzelphasenbainitstruktur bei.
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Der
Produktionsprozeß der
vorliegenden Erfindung, gemäß dem ein
Stahl mit einer bestimmten Zusammensetzung bei einer Temperatur
im Bereich von 1100 bis 1250°C
normalisiert wird, dann bei einem finalen Reduktionsverhältnis von
50% oder mehr bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem
Austenit rekristallisiert, warmbearbeitet wird und dann auf Raumtemperatur
oder auf eine Temperatur unterhalb der Temperatur abgekühlt wird,
bei der die Umwandlung zu Bainit vollständig ist, ermöglicht Produktion
eines hochfesten hitzebeständigen
Stahls mit einer Struktur, die hauptsächlich aus einer Bainitstruktur
besteht, welcher zwar niedrig legiert ist, aber eine Zeitstandfestigkeit
besitzt, die jenen von konventionellen hitzebeständigen Stählen überlegen ist.
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Der
andere Produktionsprozeß,
gemäß dem ein
Block mit einer bestimmten Zusammensetzung hergestellt wird, dann
während
des Prozesses des Kühlens
des Blocks bei einem finalen Reduktionsverhältnis von 50% oder mehr bei
einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem Austenit rekristallisiert,
warmbearbeitet wird und dann auf Raumtemperatur oder auf eine Temperatur
unterhalb der Temperatur abgekühlt
wird, bei der die Umwandlung zu Bainit vollständig ist, ermöglicht kostengünstige Produktion
eines hochfesten hitzebeständigen
Stahls, der eine Zeitstandfestigkeit besitzt, die jenen von konventionellen
hitzebeständigen
Stählen überlegen
ist, in einem vereinfachten Produktionsprozeß.
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Im
Falle, daß ein
Rohr wie z.B. ein Kesselrohr gefertigt wird, kann das Durchbohren
bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs erfolgen, in dem Austenit
rekristallisiert, und danach erfolgt Abkühlen auf Raumtemperatur oder
auf eine Temperatur unterhalb der Temperatur, bei der die Umwandlung
zu Bainit vollständig ist.
Dieser Produktionsprozeß ermöglicht Produktion
eines hochfesten hitzebeständigen
Rohres, das zwar niedrig legiert ist, aber eine Zeitstandfestigkeit
besitzt, die jenen von konventionellen hitzebeständigen Rohren überlegen
ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend detaillierter beschrieben.
Mengen der Bestandteile sind auf Basis von Gewichtsprozenten ausgedrückt, wenn
nicht anders angegeben.
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Zuerst
werden nachfolgend die Gründe
für die
Definition der obigen Mengenbereiche der Bestandteile beschrieben.
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C
(Kohlenstoff) vereinigt sich mit V, Nb oder dergleichen, um ein
Feinkarbid auszubilden, wodurch die Hochtemperaturtestigkeit sichergestellt
und die Härtbarkeit
verbessert wird. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der C-Gehalt wenigstens 0,06%, um diese Wirkungen
zu erzielen. Da aber eine Übermenge
C die Schweißbarkeit
verschlechtern würde,
wird der C-Gehalt auf bis zu 0,15% begrenzt. Ein bevorzugter C-Gehalt ist
0,08 bis 0,12%.
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Si
(Silizium) ist ein Element, das als Desoxidationsmittel in der Stahlproduktion
nötig ist,
und der Si-Gehalt wird auf 1,5% oder weniger eingestellt. Si ist
außerdem
ein Element, das bei der Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit
wirksam ist, so daß in
Erwartung dieser Wirkung der Si-Gehalt 0,6% oder höher ist.
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Mn
(Mangan) ist ein Element, das wie Si als Desoxidationsmittel in
der Stahlproduktion nötig
ist. Außerdem
wird Mn gemäß der vorliegenden
Erfindung zu dem Zweck eingebaut, die Bainitstruktur auszubilden. Um
diese Wirkungen zu erzielen, ist wenigstens 0,5% Mn-Gehalt erforderlich.
Da aber ein 1,5 übersteigender Mn-Gehalt
in einer Verminderung des A1-Punktes resultiert,
wird er auf bis zu 1,54% beschränkt.
Ein bevorzugter Mn-Gehalt ist 0,8 bis 1,2%, in welchem Bereich eine
besonders hervorragende Zeitstandfestigkeit erzielt werden kann.
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V
(Vanadium) vereinigt sich mit C, um ein NaCl-Karbid auszubilden.
Dieses Feinkarbid ist selbst bei hoher Temperatur sehr stabil und
verbessert die Hochtemperaturfestigkeit, indem Dislokationsbewegungen verhindert
werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der V-Gehalt wenigstens 0,05%, um diese Wirkung zu
erzielen. Da aber ein 0,3% übersteigender
V-Gehalt nicht darin resultiert, eine vergleichbare Wirkung zu verleihen,
wird der V-Gehalt auf bis zu 0,3% begrenzt. Ein bevorzugter V-Gehalt
ist 0,15 bis 0,25%.
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Nb
(Niob), Ti (Titan), Ta (Tantal), Hf (Hafnium) und/oder Zr (Zirkonium)
bilden wie V ein NaCl-Karbid aus. Da die Feststofflöslichkeiten
von Nb, Ti, Ta, Hf und Zr im γ-Bereich äußerst klein
sind, anders als bei V, bleiben aber Massenkarbide, die während des
Abkühlprozesses
nach der Auflösung
und während
des Heißschmiedens
ausgefällt
werden, wie z.B. NbC, nach Normalisierung bei einer Temperatur von
weniger als 1100°C
zurück,
ohne gelöst
zu werden. Solche Massenkarbide tragen nicht zur Verbesserung der
Hochtemperaturfestigkeit bei. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird daher die Temperatur für
die Normalisierung auf 1100°C
oder höher
eingestellt, um Karbide wie z.B. NbC zu lösen, und es werden dann Feinkarbide
ausgefällt. Dieses
Merkmal wird später
detaillierter beschrieben.
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Cr
(Chrom) und Mo (Molybdän)
haben die Funktion, die Homogenität der Struktur zu verbessern,
um die Dehnbarkeit zu verbessern. Außerdem haben Cr und Mo die
Funktion, die Härtbarkeit
zu verbessern, weshalb Einbau von Cr oder Mo es ermöglicht,
die Bainitstruktur leicht zu erhalten, selbst wenn die Menge von
C oder Mn reduziert ist. Und da Cr ein Cr-Karbid ausbildet und da
Mo in der Matrixphase gelöst
wird, bewirken sowohl Cr als auch Mo eine Verbesserung der Zeitstandfestigkeit.
Da aber Co oder Mo in Mengen von mehr als 0,7% die Kosten erhöhen würden, was
mit dem Ziel der vorliegenden Erfindung unvereinbar ist, wird der Gehalt
an Cr und Mo jeweils auf 0,7% oder weniger festgelegt. Vorzugsweise
wird Cr in einer Menge von 0,3 bis 0,7% und/oder Mo in einer Menge
von 0,3 bis 0,7% eingeschlossen.
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B
(Bor) beschränkt
die Erzeugung von Ferrit und verbessert die Härtbarkeit. Dementsprechend
ermöglicht
es Einbau von B, die Bainitstruktur leicht zu erhalten, selbst wenn
die Menge von C oder Mn reduziert ist. Eine Übermenge B würde aber
in Verminderung der Zähigkeit
und der Dehnbarkeit aufgrund von Ausbildung eines Borides resultieren.
Dementsprechend wird der B-Gehalt auf 0,005% oder weniger festgelegt.
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Als
Nächstes
wird der Produktionsprozeß beschrieben.
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Ein
beachtenswertes Merkmal des Produktionsprozesses gemäß der vorliegenden
Er findung ist, daß der
Normalisierungsprozeß bei
einer hohen Temperatur im Bereich von 1100°C bis 1200°C durchgeführt wird. Das heißt, obwohl
diese Sorte hitzebeständiger
Stahl konventionell bei einer niedrigeren Temperatur als 1100°C normalisiert
wurde, wird der Normalisierungsprozeß gemäß der vorliegenden Erfindung
bei einer Temperatur von 1100°C
oder höher
durchgeführt,
damit NbC und andere Elemente vollständig gelöst werden können. Die Verbesserung der
Härtbarkeit
aufgrund dieser Normalisierung bei hoher Temperatur resultiert in
der Ausbildung der Bainitstruktur und Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit.
Da aber eine 1250°C übersteigende
Temperatur in der Ausbildung von ziemlich groben Kristallkornen
resultieren würde,
wird die Temperatur der Normalisierung auf 1250°C oder niedriger festgelegt.
Eine bevorzugte Temperatur der Normalisierung ist 1150 bis 1200°C. Die Temperatur
der Normalisierung muß nicht
auf einem konstanten Pegel gehalten werden, sondern kann variieren,
solange sie innerhalb des obigen Bereichs liegt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nach dem obigen Normalisierungsprozeß ein Warmbearbeitungsprozeß bei einer
Temperatur innerhalb des Bereichs (γ) durchgeführt, in dem Austenit rekristallisiert.
Die Warmbearbeitung fördert
die Rekristallisation, um die Ausbildung von feinen Kristallkornen
zu ermöglichen, und
ermöglicht
es, daß Karbide
wie z.B. NbC gleichförmig
und fein in den Kristallkornen ausfällen. Wegen dieser feinen Bainitstruktur
besitzt der hitzebeständige
Stahl gemäß der vorliegenden
Erfindung eine hohe Festigkeit.
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Die
Arbeitstemperatur kann in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des Stahls variieren, jedoch kann eine Temperatur
von ungefähr
950°C oder
höher das
Ziel der Warmbearbeitung erreichen. Das Reduktionsverhältnis der
Warmbearbeitung sollte 50% oder größer sein. Dies liegt daran,
das ein Reduktionsverhältnis
kleiner als 50% in unzureichender Erzielung der obigen Wirkungen
resultieren würde.
Ein bevorzugtes Reduktionsverhältnis
ist 70% oder größer. Die
Warmbearbeitung wird normalerweise als Heißwalzen durchgeführt.
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Nach
der obigen Warmbearbeitung kann eine Fertig-Warmbearbeitung (oder
ein Walzen) durchgeführt werden,
wobei die Fertigbearbeitung (oder das Walzen) bei einer Temperatur
im Bereich von 950°C
zum Ar3-Punkt durchgeführt werden kann. Die gewünschte Dicke
eines Blechs oder die gewünschten
Abmessungen eines Rohres können
durch den Fertigbearbeitungsprozeß erhalten werden.
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Nach
Beendigung des Warmbearbeitungsprozesses wird die Matrixphasenstruktur
des Stahls durch Luftkühlen
oder Zwangskühlen
auf Raumtemperatur oder auf eine Temperatur unterhalb der Temperatur,
bei der die Umwandlung zu Bainit vollständig ist, in die Bainitstruktur
umgewandelt, um Dislokationshärtung
zu bewerkstelligen.
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Nach
dem Kühlprozeß kann der
Stahl am A1-Punkt oder einer niedrigeren
Temperatur getempert werden. Ein bevorzugter Bereich der Tempertemperatur
ist (die Temperatur des A1-Punktes)-50°C bis zur
Temperatur des A1-Punktes.
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Der
obige Produktionsprozeß wird
auf der Basis der Annahme durchgeführt, daß ein Block mit bestimmter
Zusammensetzung hergestellt wird, ein Blech ausgebildet wird, indem
der Block einem Heißschmiedeprozeß oder dergleichen
unterzogen wird, und das Blech einmal abgekühlt wird, dann auf eine bestimmte Temperatur
erhitzt wird, dann normalisiert wird und dann warmbearbeitet wird.
Der hochfeste hitzebeständige Stahl
der vorliegenden Erfindung kann aber auch durch einen Prozeß erhalten
werden, der nicht auf den obigen Prozeß beschränkt ist und in dem zum Beispiel
ein Block hergestellt wird, der Block während des Prozesses, den Block
abzukühlen,
bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem Austenit rekristallisiert,
warmbearbeitet wird, und dann das warmbearbeitete Produkt auf eine
bestimmte Temperatur abgekühlt
wird. Das heißt,
der Block wird in dem Zustand, in dem Karbide und andere Elemente
gelöst
sind, dem Warmbearbeitungsprozeß bei
einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem Austenit rekristallisiert,
unterzogen, um Wirkungen ähnlich
denen zu erzielen, die durch den obigen Produktionsprozeß gemäß der vorliegenden
Erfindung erzielt werden. Gemäß diesem
Produktionsprozeß kann
ein gewünschter
Stahl direkt aus dem Block erhalten werden, ohne Neuerhitzung zum
Schmieden und Normalisierung zu erfahren, weshalb Vereinfachung der
Produktionsschritte und Senkung der Produktionskosten erreicht werden
kann.
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Wird
ein Rohr wie z.B. ein Kesselrohr gemäß der vorliegenden Erfindung
erzeugt, kann statt des im obigen Produktionsprozeß der vorliegenden
Erfindung bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem Austenit
rekristallisiert, durchgeführten
Warmbearbeitungsprozesses ein Durchbohrprozeß durchgeführt werden. Dieser Durchbohrprozeß hat dieselbe
Funktion wie jene des Warmbearbeitungsprozesses und ermöglicht es,
daß der
erhaltene hitzebeständige
Stahl eine hohe Festigkeit hat. Spezielle Beispiele für den Durchbohrprozeß sind ein
Kipp-Durchbohrprozeß,
ein Dorn-Durchbohrprozeß und
ein Heißextrusionsverfahren.
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Ausführungsformen
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Der
hochfeste hitzebeständige
Stahl gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen beschrieben.
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Jeder
der Stähle
mit den chemischen Zusammensetzungen wie in Tabelle 1 gezeigt wurde
in einem Vakuum geschmolzen und dann heißgeschmiedet, um ein Blech
mit einer Dicke von 20 mm zu erzeugen. Danach wurde das Blech durch
20 Minuten langes Heizen bei 1200°C
normalisiert, bei einem finalen Reduktionsverhältnis von 40% bei 1000°C heißgewalzt
und dann auf Raumtemperatur luftgekühlt. Jedoch wurde nur die Probe
Nr. 15 in Tabelle 1 bei 1100°C
normalisiert.
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In
Tabelle 1 sind die Proben Nr. 7 und 9 Beispiele, gemäß denen
die Zusammensetzungen und die Temperaturen für Normalisierung innerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegen. Proben Nr. 1 bis 6,
8, und 10 bis 14 sind Beispiele, gemäß denen die Temperaturen für Normalisierung
innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegen, aber die
Zusammensetzungen außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegen. Proben Nr. 15 bis
19 sind Beispiele, gemäß denen
die Zusammensetzungen außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegen.
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Es
wurden Mikrostrukturen der erhaltenen Proben untersucht, und die
auf 10
4 Stunden bei 550°C extrapolierte Zeitstandfestigkeit,
Dehnung, Flächenreduktion
und Oxidationsbeständigkeit
jeder Probe wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
Die Oxidationsbeständigkeit
wurde bewertet, indem eine mittlere Dicke der bei 550°C über eine
Zeitspanne von 3000 Stunden ausgebildeten Oxidhäute gemessen wurde. Tabelle
1
Tabelle
1 (fortgesetzt) Tabelle
2
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Die
Matrixphase einer jeden Probe Nr. 1 bis 14 hat eine Einzelphasenbainitstruktur
oder eine Multiphasenstruktur mit einer Bainitstruktur als Hauptstruktur
und einer kleinen Menge Ferrit. Die mittlere Kristallkorngröße beträgt einige
zehn Mikrometer. Feine NaCl-Karbide mit einer mittleren Korngröße von einigen
zehn Nanometer sind gleichförmig
verteilt.
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Probe
Nr. 15, deren Normalisierungstemperatur 1100°C beträgt, hat eine Struktur mit einer
Matrixphase, die eine Ferriteinzelphase ist, und feinen NaCl-Karbiden
mit einer mittleren Korngröße von einigen
zehn Nanometer, die in der Matrixphase verteilt sind.
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Der
Grund, weshalb jede Matrixphase der Proben Nr. 1 bis 14 eine Einzelphasenbainitstruktur
oder eine Multiphasenstruktur mit einer Bainitstruktur als Hauptstruktur
und einer kleinen Menge Ferrit ist, während die Matrixphase von Probe
Nr. 15 eine Ferriteinzelphasenstruktur ist, besteht in den unterschiedlichen
Normalisierungstemperaturen. Das heißt, der Grund ist, daß der Normalisierungsprozeß bei einer
hohen Temperatur wie z.B. 1200°C
oder höher,
wie für
die Proben Nr. 1 und 3 bis 12 gemäß der vorliegenden Erfindung
durchgeführt,
vollständige
Feststofflösung
von NbC und anderen Elementen ermöglichte und somit die Härtbarkeit verbesserte.
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Probe
Nr. 17, die weniger Mn enthält,
welches ein die Bainitstruktur ausbildendes Element ist, als die vorliegende
Erfindung definiert, hat eine Multiphasenstruktur mit Ferrit als
Hauptstruktur und einer kleinen Menge Bainit. Um daher die Matrixphase
mit einer Bainitstruktur als Hauptstruktur zu bilden, muß der Mn-Gehalt
0,5% oder höher
sein.
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Die
Ergebnisse im Hinblick auf die Proben Nr. 1 bis 4 und 16 in Tabellen
1 und 2 zeigen, daß die
Zeitstandfestigkeit zunimmt, wenn der Nb-Gehalt zunimmt, jedoch
nähert
sich die Zeitstandfestigkeit tendenziell einem konstanten Pegel,
wenn der Nb-Gehalt
0,05% übersteigt.
Dementsprechend ist ein bevorzugter Nb-Gehalt ungefähr 0,05%.
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Weiterhin
zeigen die Ergebnisse im Hinblick auf die Proben Nr. 3, 5, 6, 17
und 18 in Tabellen 1 und 2, daß die
Zeitstandfestigkeit zunimmt, wenn der Mn-Gehalt zunimmt, jedoch
erreicht die Zeitstandfestigkeit bei einem Mn-Gehalt um 1,0% einen
Gipfel, bei dessen Überschreitung
die Zeitstandfestigkeit abnimmt. Dementsprechend ist ein bevorzugter
Mn-Gehalt ungefähr
1,0%.
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Überdies
zeigen die Ergebnisse im Hinblick auf die Proben Nr. 3, 7, 8 und
19 in Tabellen 1 und 2, daß die
Zeitstandfestigkeit zunimmt, wenn der V-Gehalt zunimmt, jedoch ist
die Zunahme der Zeitstandfestigkeit bei einem V-Gehalt um 0,2% am
markantesten, und eine darüber
hinaus gehende Verbesserung der Zeitstandfestigkeit ist nicht vergleichbar
mit den Kosten des zusätzlichen
V. Dementsprechend ist ein bevorzugter V-Gehalt ungefähr 0,2%.
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Probe
Nr. 15 ist ein Beispiel, bei dem eine niedrige Normalisierungstemperatur
wie z.B. 1100°C
in der Ausbildung einer Matrixphase resultierte, die eine Einzelferritphase
ist, obwohl die Stahlzusammensetzung dieselbe wie jene von Probe
Nr. 1 war. Die Zeitstandfestigkeit von Probe Nr. 15 ist jener von
Probe Nr. 1 klar unterlegen.
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Im
Hinblick auf die Oxidationsfestigkeit haben die Proben Nr. 7 und
10 verbesserte Oxidationsfestigkeit im Vergleich mit anderen Proben.
Dies wird angenommen, da die Proben Nr. 7 und 10 mehr Si enthalten
als die anderen Proben.
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Als
Nächstes
wurde ein Block mit der Zusammensetzung von Probe Nr. 3 hergestellt,
und der Block wurde während
des Prozesses, den Block abzukühlen,
bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem Austenit rekristallisiert,
warmbearbeitet und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Danach wurde die Mikrostruktur
untersucht und wurde als eine Struktur aufweisend erkannt, in der
NbC-Korne mit einer mittleren Korngröße von einigen zehn Nanometer
gleichförmig
in der Matrix verteilt waren, welche eine Bainiteinzelphase war.
Die auf 104 Stunden bei 550°C extrapolierte
Zeitstandfestigkeit wurde als 152 MPa bewertet.
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Zusätzlich wurde
ein Block mit der Zusammensetzung von Probe Nr. 3 hergestellt, und
der Block wurde während
des Prozesses, den Block abzukühlen,
bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs, in dem Austenit rekristallisiert,
durchbohrt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Danach wurde die Mikrostruktur
untersucht und wurde als eine Struktur aufweisend erkannt, in der
NbC-Korne mit einer mittleren Korngröße von einigen zehn Nanometer
gleichförmig
in der Matrix verteilt waren, welche eine Bainiteinzelphase war.
Die auf 104 Stunden bei 550°C extrapolierte
Zeitstandfestigkeit wurde als 152 MPa bewertet.
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Wie
oben demonstriert, kann Hochtemperaturfestigkeit sichergestellt
werden, indem der Warmbearbeitungs- oder Durchbohrprozeß direkt
nach dem Schmiedeprozeß bei
einer Temperatur innerhalb des Bereichs durchgeführt wird, in dem Austenit rekristallisiert,
weshalb der Produktionsprozeß gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Vereinfachung der Produktionsschritte und Senkung
der Produktionskosten beiträgt.
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Weiterhin
wurde ein Block mit der Zusammensetzung von Probe Nr. 3 hergestellt,
und der Block wurde heißgeschmiedet,
um ein Blech mit einer Dicke von 20 mm zu erzeugen. Danach wurden
ein Normalisierungsprozeß durch
20 Minuten langes Heizen bei 1200°C,
ein Heißwalzprozeß bei einem
finalen Reduktionsverhältnis
von 40% bei 1000°C
und ein Fertig-Heißwalzprozeß bei einem
finalen Reduktionsverhältnis
von 50% bei 950°C
durchgeführt,
und das Blech wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und dann durch 30 Minuten
langes Heizen bei 650°C
getempert. Danach wurde die Mikrostruktur untersucht und wurde als
eine Struktur aufweisend erkannt, in der NbC-Korne mit einer mittleren
Korngröße von einigen
zehn Nanometer gleichförmig
in der Matrix verteilt waren, welche eine Bainiteinzelphase war.
Die auf 104 Stunden bei 550°C extrapolierte
Zeitstandfestigkeit wurde als 152 MPa bewertet.