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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einführen eines
Mittels in das Zytosol oder die Plasmamembran einer Zelle unter
Einsatz einer lipidüberzogenen
Spitze einer Pipette oder eines Stabes oder ähnlichem, um die Zelle zu kontaktieren,
jedoch nicht zu durchdringen. Zusätzlich bezieht sich die Erfindung
auf eine Pipette oder einen Stab mit einer lipidüberzogenen Spitze zum Einführen von
Mitteln in das Zytosol oder die Plasmamebran einer Zelle und auch
auf ein Verfahren zum Überziehen
einer Spitze einer Pipette oder eines Stabes mit dem Lipid.
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Die
Mikroinjektion von Mitteln, wie etwa Proteinen und Nukleinsäure (mRNA
und DNA), in das Zytosol von lebenden Zellen ist eine kraftvolle
Technik, die zu vielen neuen Entdeckungen geführt hat. Darüber hinaus
unterliegt sie einigen neuen Näherungen
im Hinblick auf molekulare und genetische Technik und wird geeignet
für die
in-vitro-Befruchtung. Die Mikroinjektion durch Einführung einer
Glasmikropipette in die Zelle ist jedoch möglicherweise ein schädliches
Ereignis und gegenwärtig
begrenzt auf Zellen, die sowohl groß als auch robust sind. Die Mikroinjektion
von kleinen Säugetierzellen
(sphärischer
Durchmesser 2–15 μm) oder sehr
flacher Zellen (1 bis 2 μm
Dicke) war stets schwierig zu erzielen ohne Beschädigung der
Zelle und führte
zu schlechten Zeltüberlebenschancen.
Die Penetration kleiner Zellen, insbesondere sphärischer Zellen, erfordert einen
raschen Eintritts- und
Austritts-"Stoß", da ein langsames
Herausziehen der Mikropipette oft zu einem Bruch der Zelle führt. Dementsprechend
lag die "Stoß"-Injektion, bei welcher
sich der Mikroinjektor innerhalb der Zelle befindet, bei etwa 100
ms, wobei ein Hochdruck (100–200
mbar) eingesetzt werden muss, um ausreichend Material während dieser
Zeit in die Zelle einzuführen.
Dies muss sorgfältig
gesteuert werden, da ein unzureichender Druck dazu führt, dass
zuwenig Material injiziert wird, und ein exzessiver Druck zu einer
Zellbeschädigung
oder einem Reißen
führt.
Die Zelle muss auch fest an einem Substrat für den "Stoß" angebracht werden,
um wirkungsvoll die Zellmembran zu durchdringen. Abgesehen von diesen
Problemen ist das Verfahren im wesentlichen blind und infolge der
geringen Größe der Zelle und
des großen
Volumens des Zellzytoplasmas, welches bei Organellen anzutreffen
ist, wie etwa dem Kern, Lysosomen und ER, verursacht das Eindringen des Mikroinjektors
bei hohen Geschwindigkeiten leicht zu intrazellularer Schädigung.
Beispielsweise ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Mikropipette, die
in die Zelle eindringt mit einer Geschwindigkeit von etwa 700 μm/s, den
Kern verschiebt, schädigt oder
in diesen eindringt (wobei bei kleinen Zellen, wie etwa Neutrofilen
und Basofilen bis zu 50 % des Zellvolumens ausmachen) anstatt direkt
in das Zytosol einzudringen, auch wenn die Plasmamembran überlebt.
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Traditionelle
Injektion wurde erfolgreich bei einer Anzahl von Zelltypen eingesetzt
einschließlich Hepatocyten
(Cobbold) und Jurkat-Zellen. Die Erfolgsrate ist jedoch begrenzt,
wobei viele Zellen die Stoßinjektion
nicht überleben.
Es gab verschiedene Versuche, die Probleme der Zellschädigung zu
minimieren einschließlich
des Einsatzes von pharmakologischen Ca2+-Kanalblockern.
Auch andere Techniken sind zum Einsatz gekommen zur Einführung von
Mitteln, wie etwa Peptidinhibitoren, Antikörper usw. in Zellen durch Membranpermeabilisation
unter Verwendung von chemischen oder biologischen Molekülen oder
Techniken, wie etwa durch Elektroporation. Obwohl diese Näherung nützlich sein
kann, ist die Zellschädigung
groß und
Mechanismen, mit welchen die Zelle die Schädigung repariert, sind schwer
verständlich,
aber sie können
Ca2+ und aktives Signalisieren durch die
Zelle involvieren. Somit können möglicherweise
erholte Zellen diese nicht in dem Status repräsentieren, der ursprünglich für das Studium beabsichtigt
war. Ein weiteres Verfahren, welches eingesetzt wurde, ist interne
Perfusion. Bei dieser Technik tritt die Mikropipette nicht in die
Zelle ein, aber die Membran wird in die Mundöffnung der Mikropipette gesaugt
und verursacht einen lokalen Riss der Zellmembran an diesem Punkt.
Dies minimiert die Schädigung
der intrazellularen Strukturen, aber der Vorgang des "Brechens in" die Zelle führt zu einer nicht
umkehrbaren Abdichtung und die Zelle muss an der Pipette für ihr Überleben
angeheftet bleiben. Dies schließt
Studien der Zellformänderung
usw., aus und der negative Druck, der erforderlich ist, um einen Bruch
auszuführen,
zieht auch Zytosol ab, wenn dies nicht sorgfältig gesteuert wird. In jedem
Fall tritt während
der Zeitdauer, in welcher die Mikropipette angeheftet ist, die Fusion
von Material sowohl von der Mikropipette in die Zelle als auch von
dem Zytosol in die Mikropipette ein. Die Fusion aus der Zelle von
wichtigen kleinen Molekülen,
wie etwa GTP, ATP usw. beschränkt
wirkungsvoll die Eignung dieser Technik für die Verfahren, bei welchen
sie nicht in volviert sind oder reguliert werden durch die Inhalte
der Mikropipette. All diese Verfahren unterliegen, obwohl sie geeignet
sind, somit Einschränkungen.
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Andere
Näherungen,
die keine Glasmikroinjektion involvieren, sind ebenfalls eingesetzt
worden. Eine frühe
Näherung
war der Einsatz von Lipidfusion entweder durch den Einsatz von Liposomen
oder einer Erythrocyt-Geistfunktion. Während die Lipidfusion erfolgreich
sein kann bei der Einführung
von cDNA usw. in Zellen, wie bei der Lipofektion, ist die Menge
an injiziertem Material sehr gering und wahrscheinlich reicht nur
eine Kopie der cDNA aus für
das Experiment. Um beispielsweise eine kleine Zelle (d = 10 μm) mit 1
% ihres Volumens durch Fusion von Liposomen (d = 50 nm) zu injizieren,
erfordert dies tausende von Fusionseventen. Diese Anzahl von Fusionseventen
ist unwahrscheinlich und der Einsatz von Liposomen für die Zellphysiologie
war nicht in großem
Umfang erfolgreich. Die Fusion von größeren Bläschen, wie etwa Rotzellengeistern,
wurde ebenfalls eingesetzt, wobei ein Fusionsevent große Mengen
von Material einführen
kann. Die große
Menge einer Fremdmembran wird jedoch ebenfalls eingeführt und
die Zellen sind im wesentlichen Hybride anstatt ursprüngliche
Zellen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Einführen
eines Mittels in das Zytosol und/oder die Plasmamembran der Zelle
bereitgestellt, folgende Schritte umfassend:
- (a) Überziehen
mindestens eines Teils einer Spitze einer Übertragungsvorrichtung mit
einem Lipid;
- (b) Inkontaktbringen der lipidüberzogenen Spitze der Übertragunseinrichtung
mit der Zelle und
- (c) Übertragen
mindestens eines Teils des Inhaltes der Übertragungseinrichtung in das
Zytosol und/oder die Plasmamembran der Zelle, ohne in das Zytoplasma
einzudringen.
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Die Übertragungsvorrichtung
ist vorzugsweise eine Pipette oder ein Stab. Die Pipette ist normalerweise
eine Mikropipette (normalerweise aus Glas hergestellt) und der Stab
ist normalerweise ein Mikrostab. Der Mikrostab ist eine Einrichtung
(normalerweise aus Glas hergestellt), die fest ist und keine innere
Bohrung aufweist. Eine Mikropipette kann zum Einsatz gebracht werden
für Lipid-assistierte
Mikroinjektion von Substanzen in das Zytosol oder in die Plasmamembran,
während
ein Mikrostab eingesetzt werden kann zum Einführen von Substanzen exklusiv
in die Plasmamembran. Der Mikrostab besitzt den Vorteil, dass Lipide
und die Lipid-löslichen
Moleküle, wie
etwa Proteine, von dem Mikrostab in die Zelle übertragen werden können und
umgekehrt, ohne wässrigen Übergang
in das Zytosol. Im Fall eines Stabes kann der "Inhalt" der Übertragungsvorrichtung in dem
Lipid an der Spitze vorhanden sein.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Technik eine Fusion bereitstellt zwischen
dem Lipid an der Spitze und der Zellmembran, was zu einem Kanal
in das Zellzytosol führt
ohne die Möglichkeit
einer intrazellularen Organellschädigung und der niedrige Druck
der Übertragungsvorrichtung
stellt sicher, dass die Menge an injiziertem Material gesteuert
wird und die Zelle nicht zu stark schädigt. Darüber hinaus muss, da nur ein
Kontakt statt einer Penetration für die Mitteleinführung dieser
Nährung
erforderlich ist, die Zelle nicht festgehalten werden. Die Anmelder
haben den Einsatz einer einfachen Lipid-assistierten Mikroinjektion
("SLAM") an menschlichen
Neutrofilen ausgeführt,
lose anhaftend als sphärische
individuelle Zellen oder verteilt auf Deckgläsern mit einer Zellstärke von
lediglich 1 – 3 μm. Bei diesen
Zellen war es sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, eine erfolgreiche Mikroinjektion
durch herkömmliche
Maßnahmen
auszuführen.
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Vorzugsweise
wird mindestens ein Teil der Inhalte der Übertragungsvorrichtung unter
Druck übertragen,
wobei der Druck klein genug ist, um eine Schädigung der Zellinhalte zu verhindern.
Dieser Druck kann typischerweise im Bereich zwischen 5 und 40 mbar
liegen.
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Das
Verfahren ist besonders geeignet, wenn die Zelle eine lebende Zelle
ist, die leben bleibt nach der Übertragung
der Inhalte von der Übertragungsvorrichtung
in das Zytosol und/oder die Plasmamembran der Zelle. Beispielsweise
kann es sich bei der Zelle um eine kleine Säugetierzelle handeln. Somit
ist das Verfahren gemäß der Erfindung
besonders geeignet, beim Einführen
von Mitteln in eine Zelle mit einem sphärischen Durchmesser zwischen
2 und 15 μm
oder einer Zelle mit einer im wesentlichen flachen Form mit einer
Dicke von nur 1 bis 3 μm.
Somit kann es sich bei der Zelle typischerweise um eine menschliche
Neutrofil-Zelle handeln mit einer Dicke von 1 bis 3 μm.
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Typischerweise
findet der Transfer des Lipids und der Lipid-löslichen Moleküle zwischen
der Übertragungsvorrichtung
und dem Zytosol und/oder der Plasmamembran der Zelle statt, wenn
die Inhalte der Übertragungsvorrichtung
auf die Zelle übertragen werden.
Die Inhalte der Übertragungsvorrichtung
liegen vorzugsweise in der Form einer wässrigen Lösung vor, die eine Farbe einschließen kann,
wie z.B. Luzifergelb, und die helfen kann bei der Überprüfung des Übergangs
der wässrigen
Inhalte in die Zelle.
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Das
Verfahren kann darüber
hinaus den Schritt umfassen, das Lipid aufzuquellen zur Bildung eines
Lipidüberzuges
oder einer bimolekularen Schicht (Bischicht) vor dem Inkontaktbringen
der Spitze mit der Zelle.
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Im
gegenwärtigen
Kontext ist ein Lipid jegliche Substanz einer fettartigen Natur.
Somit schließt der
Ausdruck Fettsäuren
oder Derivate ein, die löslich
in organischen Lösungsmitteln
sind und unlöslich in
Wasser, wie z.B. die einfachen Fette und Wachse und die Phospholipide
und Cerebroside. Der Ausdruck schließt auch Verbindungen ein, wie
Sterole und Squalen. Als Beispiele können gemäß der vorliegenden Erfindung
sowohl natürliche
als auch synthetische Lipide und Phospholipide zum Einsatz kommen.
Das Lipid umfasst vorzugsweise Phosphatidylcholinoleyl-plamitoyl
(PCOP). Das PCOP kann in irgendeinem geeigneten Lösungsmittel
aufgelöst
werden, z.B. Chloroform, vor dem Aufbringen des Lipids auf die Übertragungsvorrichtung
vor dem Trocknen des Lipids.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Übertragungsvorrichtung
bereitgestellt zum Einführen
eines Mittels in das Cytosol und/oder die Plasmamembran einer Zelle
umfassend eine lipidüberzogene
Spitze, die in der Lage ist, zumindest ein Teil der Inhalte der Übertragungsvorrichtung
auf die Zelle zu übertragen,
ohne in das Cytoplasma einzudringen.
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Wie
oben diskutiert wurde, kann die Übertragungsvorrichtung
eine Pipette oder ein Stab sein.
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Bei
der Spitze kann es sich um einen Wegwerfgegenstand handeln. Somit
kann eine lipidüberzogene
Spitze für
den Einsatz in der Übertragungsvorrichtung
vorgesehen sein.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kitt zur Verfügung gestellt zum
Einführen
eines Mittels in eine Zelle, wobei das Kitt ein Mittel und eine Übertragungsvorrichtung
umfasst zum Einführen
des Mittels in das Zytosol und/oder die Plasmamembran der Zelle,
wobei die Vorrichtung eine lipidüberzogene
Spitze umfasst, die in der Lage ist, zumindest einen Teil der Inhalte
der Vorrichtung in das Zytosol und/oder die Plasmamembran der Zelle
zu übertragen,
ohne in das Zytoplasma einzudringen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt zur
Beeinflussung einer Zelle umfassend das Einführen eines Beeinflussungsmittels
in die Zelle, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Überziehen
mindestens eines Teils einer Spitze einer Übertragungsvorrichtung mit
einem Lipid;
- (b) Inkontaktbringen der lipidüberzogenen Spitze der Übertragungsvorrichtung
mit der Zelle und
- (c) Übertragung
mindestens eines Teils der Inhalte der Übertragungsvorrichtung auf
die Zelle. Es wird außerdem
eine Zelle oder ein Produkt einer Zelle bereitgestellt, die behandelt
ist gemäß dem Verfahren
der Erfindung.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt zum Überziehen
einer Spitze einer Übertragungsvorrichtung
mit einem Lipid umfassend das Aufbringen einer Lipidlösung auf
die Spitze der Übertragungsvorrichtung
und Verdampfen des Lösungsmittels
aus der Lipidlösung.
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Das
Verfahren ist besonders geeignet für die Massenproduktion von
lipidüberzogenen
Pipetten oder Stäben.
Das Lösungsmittel
ist vorzugsweise flüchtig.
Der Kontakt der Übertragungsvorrichtung mit
der Lipidlösung
kann erzielt werden auf jede geeignete Weise, wobei Beispiele das
Eintauchen in Lösungen
des Lipids oder das Durchführen
der Übertragungsvorrichtung
durch ein Aerosolspray der Lipidlösung sind.
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Die
Lipidlösung
kann gemäß einer
Ausführungsform
bereitgestellt werden in einem luftdichten und einem lichtdichten
Behälter.
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Das
Verfahren des Überziehens
der Spitze kann darüber
hinaus den Schritt umfassen der Beladung der Übertragungsvorrichtung mit
einer wässrigen
Lösung
vor dem Aufbringen der Lipidlösung.
Das Verfahren kann darüber
hinaus den Schritt umfassen, die Übertragungsvorrichtung in eine
wässrige Lösung zu
platzieren, derart, dass das getrocknete Lipid aufquillt zur Bildung
eines Lipidüberzuges
oder einer bimolekularen Schicht.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Verpackung
für eine Übertragungseinrichtung
mit einer lipidüberzogenen Spitze
bereitgestellt, wobei die Verpackung ein luftdichtes und lichtdichtes
Ummantelungselement umfasst zur Aufnahme der Übertragungsvorrichtung, wobei,
wenn die Verpackung zum Einsatz kommt, das Ummantelungselement zumindest
die lipidüberzogene
Spitze derart umgibt, dass die Bewahrung des Lipids in seiner molekularen
Form maximiert wird.
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Die
Verpackung umfasst darüber
hinaus vorzugsweise ein äußeres Verpackungselement.
Die Verpackung kann zusätzlich
darüber
hinaus ein wasserabsorbierendes Mittel innerhalb des äußeren Verpackungselementes
umfassen, z.B. Silikagel. Vorzugsweise wird das äußere Verpackungselement mit einem
Inertgas gespült,
beispielsweise Stickstoff, bevor es abgedichtet wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung einer lipidüberzogenen
Spitze der Übertragungsvorrichtung
bereitgestellt, umfassend:
- (a) Positionieren
einer Spitze einer Übertragungsvorrichtung
in eine Ummantelung, die eine Öffnung
hierin besitzt;
- (b) Eintauchen der Spitze in ein Lipid in einem Lösungsmittel
unter Gestattung des Hindurchtretens des Lösungsmittels durch die Öffnung und
- (c) Verdampfen des Lösungsmittels.
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Die Öffnung kann
in einer Basis und einer Seitenwandung der Ummantelung positioniert
sein, welche vorzugsweise entfernbar ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt zur
Herstellung einer Übertragungsvorrichtung
mit einer lipidüberzogenen
Spitze für
den Einsatz der Einführung
eines Mittels in das Zytosol und/oder die Plasmamembran einer Zelle,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst, nämlich:
- (a) Platzieren der einzuführenden Substanz in die Übertragungsvorrichtung,
- (b) Eintauchen der Spitze der Übertragungsvorrichtung in eine
wässrige
Flüssigkeit,
die die Zelle umgibt, und
- (c) Anlegen eines Drucks auf die Inhalte der Übertragungsvorrichtung.
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Vorzugsweise
wird die einzuführende
Substanz von hinten in die Übertragungsvorrichtung
platziert (d.h. das nicht-lipidüberzogene
Ende). Eine bimolekulare Lipidschicht kann sich auf der Übertragungsvorrichtung
ausbilden, während
sie in die wässrige
Flüssigkeit
eingetaucht wird. Beim Schritt c) wird vorzugsweise ein Hochdruck
angelegt, der zwischen 1000 und 3000 mbar liegen kann. Der Druck wird
vorzugsweise vorübergehend
angelegt (d.h. 0,1 bis 2 s). Wenn das Anlegen des Drucks eingehalten wird,
bildet sich das Lipid an der Spitze neu und die Über tragungsvorrichtung ist
bereit für
den Einsatz in Lipid-assistierten Mikroinjektionstechniken, wie
beschrieben.
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Während die
Erfindung oben erläutert
wurde, erstreckt sie sich auf jegliche erfinderische Kombination
der Merkmale, wie sie zuvor dargelegt sind, oder in der nachfolgenden
Beschreibung.
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Die
Erfindung soll nun beispielhaft erläutert werden unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen
und das Beispiel, wobei:
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1(a)(i) bis (iii) sind Bilder unter Wiedergabe
des Lipidübergangs
und (b)(i) bis (iii) von einer Mikropipette auf eine Zellmembran;
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2(i) bis (v) sind Bilder der wässrigen
Inhalte auf das Zytosol zeigend;
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3(i) bis (iii) sind Bilder, die die Zellschädigung zeigen
in Verbindung mit dem Injektionsdruck;
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4 ist
eine graphische Darstellung unter Wiedergabe des Zeitverlaufes der Übertragung
des Materials auf das Zytosol;
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5 zeigt
Bilder zur Erläuterung
des Eintritts des Materials in das Zytosol durch die Fusion;
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6(i) zeigt eine Verpackung für die Vorrichtung
gemäß der Erfindung,
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6(ii) zeigt eine Draufsicht und eine Seitenansicht
einer alternativen Verpackung und
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7 zeigt
ein Verfahren zum Lipidüberziehen
innerhalb einer Schutzummantelung.
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BEISPIEL
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Materialien
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Mikropipetten
wurden vorgefertigt und die Mikromanipulation erzielt durch den
Einsatz eines Eppendorf-Manipulators (Modell 9525). Phosphatdidylcholin-oleylpalmitoyl,
PCOP, (Sigma) wurde in Chloroform (20 mg/ml) gelöst und gelagert unterhalb von
0°C. Aliquote
dieser Lösung
wurden verdünnt 1/30
mit Chloroform vor dem Einsatz (endliche PCOP-Konzentration in etwa
1 mM). DilC18(3), (1,1'-Dioctadecyl-3,3,3',3'-tetramethylindocarbocyaninperchlorat)
wurde erhalten von Molekularproben, Oregon. Luzifergelb CH wurde
in Wasser aufgelöst bis
auf eine Konzentration von 10–50
mg/ml für
den Einsatz.
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Neutrofil-Isolation
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Neutrofile
wurden isoliert von heparinisiertem Blut von gesunden Freiwilligen,
wie dies im Stand der Technik bekannt ist. Im Anschluss an eine Dextransedimentation,
einem Zentrifugieren durch Ficoll-Paque (Pharmacia) und einer hypotonischen Lyse
von roten Zellen wurden Neutrofile gewaschen und resuspendiert in
Krebs-Puffer (120
mM NaCl, 4,8 mM KCl, 1,2 mM KH2PO4, 1,2 mM MgSO4,
1,3 mM CaCl2, 25 mM HEPES (N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-N-[2-ethansulfonsäure] und
0,1 % Bovinserumalbumin, eingestellt auf einen pH-Wert von 7,4 mit
NaOH).
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Lipidüberziehen
der Mikropipette
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Die
Mikropipette wurde beladen mit einem ausreichenden wässrigen
Volumen von einer Luzifergelb-Lösung,
derart, dass sie einen Druck ausübte, der
gerade den Kapillardruck versetzte, wenn die Mikropipette in der
Nähe der
Zelle platziert war. Die Mikropipette wurde dann an einer Steuerdruckeinrichtung
angeschlossen (Ependorf, Mikroinjektor) mit einem auf 0 eingestellten
Druck und ein Tropfen (in etwa 10 μl) der Lipidlösung (PCOP
gelöst
in Chloroform (1 mM)), welche auf Eis gehalten wurde, wurde auf
die Spitze der Mikropipette aufgebracht. Ein Verdampfen des Chloroform
führte
zu einem Überzug von
Lipid auf dem Glas. Die Mikropi pette wurde dann in das wässrige Medium
mit Aufnahme der Zellen platziert und das getrocknete Lipid an der
Spitze der Mikropipette quoll auf zur Bildung einer Doppelschicht.
Der Druck in der Mikropipette wurde erhöht auf 10 mbar und das Fehlen
von Ejektion oder Diffusion der Farbe von der Mikropipette, beobachtet durch
Epi-Fluoreszenz, wurde als Evidenz genommen, dass eine wirksame
Lipidabdichtung sich an der Spitze der Mikropipette gebildet hatte.
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Das "SLAM"-Verfahren
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Neutrofilen
gestattete man es zu sedimentieren auf Deckgläsern, die angeordnet waren
zur Betrachtung mit einem Öl-Immersionsobjektiv
(100X). Die beladene lipidüberzogene
Mikropipette wurde in das Gesichtsfeld eingebracht unter Einsatz
eines motorisierten Mikroprozessors, gesteuert durch einen Mikromanipulator
und in sanften Kontakt gebracht mit der Oberfläche eines Neutrofilen. Dies führte zum Übergang
auf die Zelle sowohl des Lipids als auch der wässrigen Inhalte der Mikropipette
auf die Zelle. Der Druck innerhalb der Mikropipette wurde geregelt
und niedrig gehalten (5–10
mbar), da dies die Zellschädigung
reduziert.
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Bildsammlung
und Analyse
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Bilder
wurden erhalten unter Einsatz entweder einer gering empfindlichen
CCD-Kamera oder
für die
Fluoreszenzerfassung bei niedrigem Niveau einer intensivierten CCD-Kamera
(ISIS, Photonics, UK) angekoppelt an ein invertiertes Zeiss-IM35-Mikroskop. Die
Bilder wurden anschließend
aufgezeichnet von einem Band unter Einsatz eines Videodruckers (Mitsubishi).
Die Intensität
der Signale von den individuellen Zellen wurde quantifiziert durch
das Einstellen einer Exklusionsmaske über die Zelle von Interesse
für die
photometrische Aufzeichnung unter Einsatz einer Fotomultiplikatorrohrgruppe,
eingestellt auf 100 ms Integrationszeit für die Aufnahme unter Einsatz
von Spex DM3000CM-Software.
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Die
Ergebnisse der Verfahren wurde erhalten wie folgt:
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(i) Lipidtransfer
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Um
das Überziehen
der Spitze der Mikropipette mit Lipid zu demonstrieren, wie dies
in dem Verfahren beschrieben wurde, kam das Fluorochrom DilC18(3)(1,1'-Dioctadecyl-3,3,3'.3'-tetramethylindocarbocyaninperchlorat)
zum Einsatz. Diese Probe ist schwach fluoreszierend in Wasser, aber
fluoresziert stark in Lipiddoppelschichten und wurde dementsprechend
verwendet, um den Lipidüberzug
an der Mikropipettenspitze zu visualisieren (1).
Dies demonstrierte, dass das zuvor beschriebene Verfahren zu einem
Lipidüberzug
auf der Spitze der Mikropipette führte (1a).
Beim Berühren
eines lose anhaftenden Neutrofils (Durchmesser = 10 μm) mit der
lipidüberzogenen
Mikropipette wurde das DilC18(3) auf die
Zelle übertragen
(1b). Eingangs war die DilC18(3)-Fluoreszenz am Kontaktpunkt am stärksten,
während
später
die Fluoreszenz gleichmäßiger wurde
mit einer signifikanten Fluoreszenz an dem entgegengesetzten Pol
der Zelle. Dies stimmte überein
mit dem Transfer des DilC18(3)-Transfers
von der lipidüberzogenen
Mikropipette auf die Zellmembran durch direkten Kontakt und das
Ergebnis der Bildung einer Lipid-"Brücke" zwischen der Mikropipette
und der Plasmamembran der Zelle.
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Somit
zeigen in 1(a) die Reihen der Bilder
(i) die Phasenkontrastansicht eines einzigen Neutrofils mit der
lipidüberzogenen
Mikropipette vor dem Kontakt, (ii) das Fluoreszenzbild der Dil-Farbmarkierung
der Stelle des Lipids an der Mikropipet tenspitze und (iii) die Überlagerung
der Fluoreszenz- und Phasenkontrastbilder. In 1(b) zeigen
die Reihen der Bilder (i) den Kontakt zwischen der Mikropipette
und dem Neutrofil unter Phasenkontrast, (ii) das Fluoreszenzbild
des Dil-Transfers auf die Neutrofilmembran unmittelbar nach dem
Kontakt, bei welchem die Fluoreszenz am hellsten an dem Mikropipettenkontaktpunkt
ist und (iii) 2 min später,
wenn die Fluoreszenz gleichförmiger
verteilt ist, um die Zellmembran.
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(ii) Wässriger Transfer
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Um
zu bestimmen, ob sich eine wassergefüllte Lipidbrücke an dem
Kontakt gebil det hat zwischen der lipidüberzogenen Pipette und der
Zelle, wurde die Mikropipette mit Luzifergelb beladen und als Markierung
eingesetzt für
den wässrigen
Phasentransfer zwischen den Inhalten der Mikropipette und dem Zellzytosol.
Obwohl eine "Stich"-Injektion mit einer
unbehandelten Pipette das Luzifergelb auf die Zelle übertragen
könnte,
versagte lediglich ein Berühren
der Zelle mit der Mikropi pette dabei, ein erfassbares Luzifergelb
auf das Zellzytosol zu übertragen
(2). Der Überzug
der Mikropipettenspitze mit Lipid erzeugte jedoch einen signifikanten
Transfer von Luzifergelb auf die Zelle (2). Dies
war dementsprechend konsistent mit der Bildung einer wassergefüllten Lipidbrücke von
der Mikropipettenspitze auf das Zellzytosol. Dies bildete die Basis
für die
Einführung
von Material in das Neutrofilzytosol ohne die Durchdringung der
Zelle und diese Technik war dementsprechend charakterisiert für die Bestimmung,
ob dieses eintraf ohne eine exzessive Zellbeschädigung.
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Somit
zeigt in 2 die Reihe der Bilder (i) die
nichtüberzogene
Mikropipette, die ein Neutrofil berührt, und die konsequente Abwesenheit
des Transfers von fluoreszierendem Luzifergelb, zu sehen in (ii)
dem Fluoreszenzbild. Im Bild (iii) wurde der Vorgang wiederholt
nach dem Überziehen
der Mikropipettenspitze mit Lipid unter Wiedergabe (iv) des Transfers
der Farbe auf das Neutrofil und (v) unter dem Fluoreszenzmikroskop
zum Vergleich mit dem Bild (ii).
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(iii) Zell-"Schädigung"
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Es
war wichtig zu bestimmen, ob der "SLAM"-Vorgang
signifikant weniger schädlich
für die Zellen
war als die Stichinjektion. Dies konnte verifiziert werden durch
den Einsatz von Trypanblau. Durch die Beigabe von Trypanblau zum
Inkubationsmedium war die Gesamtschädigung der Zelle erfassbar
als Farbakkumulation innerhalb der Zelle. Mit der "Stichinjektion" überleben wenige (weniger als
5%) Neutrofile den "Stich", ohne dass sie Trypanblau-positiv
werden, und wurden somit als nicht überlebensfähig ausgezählt. Im Gegensatz dazu erzeugte
unter optimalen Bedingungen das "SLAM"-Verfahren sehr gute Überlebensraten,
wobei der Trypanblau-Ausschluß nach "SLAM" dicht bei 100% lag.
Ein kritischer Faktor bei der Bestimmung des Überlebens des Neutrofils nach "SLAM" war der Druck, der
durch die Mikropipette erzeugt wurde innerhalb der Zelle. Dies konnte überwacht
werden durch das Ausmaß an
Material, welches pro Zeiteinheit injiziert wurde. Die 3 zeigt
ein Demonstrationsexperiment, bei welchem drei Neutrofile SLAMinjiziert
worden waren mit unterschiedlichen Drucken, und zwar zur Erläuterung
des Problems des Einsatzes der Beibehaltung von Luzifergelb allein
als Kriterium für
eine erfolgreiche Mikroinjektion. Die mittlere Zelle wurde SLAM- injiziert bei einem
Druck, der ausreicht, um die Zelle vollständig zu zerreißen, wie
dies aus beiden endlichen fluoreszierenden und hellen Feldbildern
ersichtlich ist. Die obere Zelle wurde SLAM-injiziert bei einem
Druck von (10 mbar), wodurch eine geeignete Menge in die Zelle injiziert
wurde (etwa 1 % ihres Volumens), wodurch kein Anstieg der Permeabilität von Trypanblau
verursacht wurde, welches von der Zelle ausgeschlossen wurde. Die
untere Zelle wurde jedoch SLAM-injiziert mit einem mittleren Druck,
der die Zelle nicht zerriss und die Beibehaltung von mikroinjiziertem
Luzifergelb gestattete. Es ist jedoch deutlich von dem Einschluss
von Trypanblau, dass eine Zellschädigung eingetreten war und
dass dieser Druck zu hoch war.
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Dementsprechend
zeigt in 3 die Reihe der Bilder (i) die
letzten der ersten Neutrofile, mikroinjiziert durch das SLAM-Verfahren
bei verschiedenen Injektionsdrucken etwa wie folgt: Obere Zelle
10 mbar, untere Zelle 50 mbar und mittlere Zelle 100 mbar. Die Bilder
(ii) und (iii) zeigen die entsprechende Beladung von Luzifergelb
und Trypanblau jeweils, nachdem alle drei mikroinjiziert waren.
Wie das Bild (ii) zeigt, war die mittlere Zelle lysiert durch einen
exzessiven Druck und enthielt kein Luzifergelb, während die
untere Zelle Luzifergelb beibehielt, jedoch ebenfalls versagte Trypanblau
auszuschließen.
Die obere Zelle repräsentiert
eine optimale Mikroinjektion, bei welcher Luzifergelb beibehalten
wurde, jedoch Trypanblau ausgeschlossen war.
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(iv) Charakterisierung
der Lipid-assistierten Mikroinjektion
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Obwohl
die Anmelderin hieran nicht gebunden sein soll, ist das Nachfolgende
ein Vorschlag für eine
Charakterisierung der Lipid-assistierten Mikroinjektion.
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Unter
dem entsprechenden niedrigen Druck für die Mikroinjektion (10 mbar)
ergab sich ein ersichtlicher Anstieg des Zellvolumens, bestimmt
durch den Zelldurchmesser oder die Änderung der Zellformen. Um
eine Sicht in den Mechanismus hinein zu erzielen, durch welchen
das wässrige
Material in die Zelle eintritt, wurde der Zeitverlauf des Anstieges
der Zellfluoreszenz bestimmt. Es ergaben sich zwei Charakteristika
des Eintrittes des wässrigen
Materials. Das erste war, dass Mikroinjektion nicht eintrat unmittelbar
beim Kontakt zwischen der Mikropipette und der Zelle (4).
Dies war oft weniger als 1 s, jedoch in manchen Fällen mehrere
Sekunden. Dies kann übereinstimmen
mit der Bildung einer Lipidbrücke, die
sich aus der Fusion des Lipids an der Mikropipettenspitze und der
Zellmembran ergab. Das zweite war, dass ein quasi Gleichgewicht
gebildet wurde innerhalb von etwa 20 s des Kontakts, wobei die Rate des
Anstiegs der Fluoreszenz innerhalb der Zelle in etwa konstant war
zwischen unterschiedlichen Zellen, wobei ein t1/2 etwa
10 s betrug. Eine Möglichkeit für das quasi-Gleichgewicht
war, dass weiteres Material nicht mit der ursprünglichen Rate injiziert wurde, da
der Druck innerhalb der Mikropipette und der innere Druck innerhalb
der Zelle in etwa gleich war. Von dem Rahmen durch Rahmendarstellung
der ersten Sekunde des "SLAM"-Verfahrens wurde
eine klare Welle von fluoreszierendem Material, welches in die Zelle
eintritt beobachtet (5). Es war schwierig zu unterscheiden,
ob diese Welle sich aus der Diffusion von Material aus der Mikropipette
oder aus der Niedrigdruckinjektion ergab, aber die Kinetik könnte beschrieben
werden durch Diffusion. Die abgeschätzte Diffusionskonstante für Luzifergelb
mit dem Neutrofil war somit D = 100 μm2/s
(einfaches Wandern von etwa 10 μm
in etwa 1 s). Da dieser Wert ähnlich
demjenigen ist, der erwartet wird für ein kleines Molekül in Zytosol
(Dconst für IP3 =
283 μm/s),
legte dieses nahe, dass der Eintritt des Materials in der ersten
Sekunde durch Diffusion erfolgt sein kann.
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Dementsprechend
zeigt die 4 die graphische Darstellung
die Fluoreszenzintensität
von Luzifergelb innerhalb des Neutrofils (gezeigt in dem Einschub),
während
des SLAM-Verfahrens. Der Kontakt zwischen der lipidüberzogenen
Mikropipette, welche das Luzifergelb enthielt und der Zelle ist
an der Spur durch einen Pfeil markiert. Die Reihe der Bilder unterhalb
der gleichen Zelle zeigen die ersten 25 s nach dem Kontakt mit einer
Mikropipette. Die Position der Mikropipettenspitze wurde sichtbar
gemacht mit Dil. In 5 zeigt die untere Reihe der
Bilder die Fluoreszenzverteilung von Luzifergelb innerhalb des Neutrofils,
dargestellt in dem oberen Band, nach dem Kontakt mit der Mikropipette.
Die Bilder sind für
die erste Sekunde gezeigt.
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Unter
Einsatz der obigen Nährung
hat die Anmelderin die erfolgreiche Mikroinjektion von Neutrofilen
gezeigt sowohl lose anhaftend (etwa 10 μm Durchmesser) als auch dünn verteilt
(etwa 1 μm
Dicke), die lebend und chemotaktisch verbleiben.
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Weitere Information
hinsichtlich der Produktion von lipidüberzogenen Mikropipetten
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Die
Herstellung der Mikropipetten, die vorüberzogen sind mit Lipid, kann
als Massenproduktion erfolgen, indem man die Spitze der Mikropipette
in Kontakt mit Lipid bringt, welches in einem flüchtigen Lösungsmittel aufgelöst ist.
Dies kann erzielt werden durch ein einfaches Eintauchen der Mikropipetten
in Lösungen
des Lipids oder durch die Passage von Mikropipetten durch einen
Aerosolspray der Lipidlösung.
Ein Verdampfen des Lösungsmittels
lässt die Spitze
der Mikropipette entsprechend überzogen
mit Lipid. Es ist wichtig, die Bedingungen zu beachten, unter welchen
die lipidüberzogenen
Mikropipetten verpackt werden zur Maximierung der Konservierung des
Lipids in seiner ursprünglichen
molekularen Form. Dementsprechend sollten Wasser und Wasserdampf
ausgeschlossen werden durch die Verpackung der lipidüberzogenen
Mikropipette in einer äußeren luftdichten
Umhüllung
und Verpackung. Dies kann verstärkt
werden durch den Einschluss von Silikagel oder einem ähnlich wirkenden
Mittel, welches Wasserdampf innerhalb der Verpackung absorbiert. Die äußere Verpackung
sollte ebenfalls mit einem inerten Gas gespült werden, wie etwa mit Stickstoff, bevor
eine Abdichtung erfolgt, um eine Oxidation des Lipids zu minimieren.
Die Verpackung und die Schutzumhüllung
würden
einfach entfernt durch den Benutzer vor dem Einsatz. Die Verpackung
ist in 6(i) und (ii) dargestellt.
Die Mikropipette oder der Stab 1 in 6(i) ist
innerhalb einer Kunststoffumhüllung 2 positioniert
und dann innerhalb eines Beutels 3 verpackt, welcher abgedichtet
ist. Der Beutel 3 ist ausgelegt, um Luft, Feuchtigkeit
und Licht auszuschließen
und ist mit einem inerten Gas gefüllt oder vakuumabgedichtet.
Alternativ wird in 6(ii) die Pipette
oder der Stab 1 auf Abstützungen 4 innerhalb einer
festen Schachtel 5 gehalten mit einer Lasche 6. Die
Umhüllung 2 kann,
muss aber nicht vorgesehen sein, je nachdem wie dies erforderlich
ist. Die Schachtel 5 schließt Luft, Feuchtigkeit und Licht
aus und ist mit einem inerten Gas gefüllt oder vakuumabgedichtet.
Für den
Einsatz würde
die Substanz, die zu mikroinjizieren ist, in die Mikropipette von
hinten eingeführt
(nicht am lipidüberzogenen
Ende). Die bimolekulare Lipidschicht würde gebildet an der Mikropipette,
während
sie in eine wässrige
Flüssigkeit
eingetaucht ist, wie die Zelle, die zu mikroinjizieren ist. Hoher
Druck (in etwa 1000-3000 mbar) würde
dann ü bergangsweise
(0,1–2
s) an die Mikropipette angelegt, um die Lipiddichtung aufzubrechen
und die Inhalte auf die Spitze der Mikropipette zu drücken. Nach
Beendigung des Hochdruckimpulses bildet sich das Lipid an der Spitze
neu und die Mikropipette ist bereit für den Einsatz für Lipid-assistierte
Mikroinjektionstechniken.
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Eine
Alternative zum Lipidvorüberziehen, welche
das Problem der Lipidoxidation und Zerstörung eliminiert, liegt darin,
das Lipid als Lösung
in einem flüchtigen
Lösungsmittel
vorzusehen innerhalb eines luftdichten Behälters. Der Behälter würde so ausgelegt
sein, dass er es gestattet, dass die Mikropipette in das Lösungsmittel
eingetaucht werden kann und dementsprechend überzogen mit Lipid, wie dies
zuvor beschrieben wurde. Um die Möglichkeit der Beschädigung der
empfindlichen Spitze der Mikropipette zu elminieren, sollte die
Mikropipette eingeschlossen sein in einer äußeren Umhüllung, die eine Öffnung an
der Basis und am Rand besitzt. Dies macht den Eintritt von Lösungsmittel
möglich
in die Umhüllung
hinein und überzieht
die Mikropipette mit Lipid ohne die Möglichkeit der Schädigung der
inneren Glasmikropipettenspitze. Die Umhüllung würde dann entfernt werden vor
dem Einsatz, um die lipidüberzogene
Mikropipette freizusetzen. Dies ermöglicht das Präparieren
der Mikropipette in situ für
anschließend
folgende Mikroinjektionstechniken.
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Dies
ist in den 7(i) bis (v) dargestellt. Eine
Glaspipette oder ein Stab 1 ist in einer Kunststoffumhüllung 7 positioniert,
welche eine Öffnung 8 besitzt.
Die Pipette wird gefüllt über eine
Fülleinrichtung 9 mit
der erforderlichen wässrigen
Lösung.
Die Spitze der Umhüllung 7 wird
in die Lipidlösung 10 eingetaucht.
Die Öffnungen 8 gestatten
es der Lipidlösung 10,
in das Glas einzutreten und dies zu kontaktieren. Die Umhüllung 7 wird
entfernt und lässt
die Pipette oder den Stab 1 zurück überzogen mit Lipid bereit für den Einsatz.