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Technologisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft aufgeschäumte mikrozelluläre Polyurethan-Elastomere. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf mikrozelluläre Polyurethan-Elastomere,
die aus Polyoxyalkylen-Polyethern mit niedriger Nichtsättigung
hergestellt werden und mit permanenten Gasen aufgeschäumt werden.
Diese mikrozellulären
Elastomere sind zur Verwendung als Schuhsohlen-Komponenten gut geeignet.
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Beschreibung der verwandten
Technik
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Mikrozelluläre Polyurethan-Elastomere
haben zahlreiche Anwendungen, z.B. als Energieabsorptionspuffer,
Kraftfahrzeug-Komponenten wie Kopfstützen und Armlehnen und insbesondere
als Schuhsohlen-Komponenten. Vor dem Montreal-Protokoll war es möglich, flüchtige Halogenkohlenwasserstoffe
wie CFC-11, CFC-22,
Methylenchlorid und dergleichen als Treibmittel zu verwenden, um
die zahlreichen mikrozellulären Elastomere
mit sehr feiner Zellencharakteristik bereitzustellen. Die starken
Einschränkungen,
die der Verwendung von halogenierten Kohlenwasserstoffen auferlegt
sind, und die zunehmenden Umweltprobleme in Bezug auf die Verwendung
sogar der umweltfreundlicheren organischen Treibmittel hat die Entwicklung
von mit Wasser geschäumten
mikrozellulären
Elastomeren notwendig gemacht.
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In
mit Wasser geschäumten,
mikrozellulären
Polyurethan-Elastomeren reagiert Wasser, das in der Formulierung
vorliegt, mit einem Teil der Isocyanat-Verbindung, um ein Amin und Kohlendioxid
zu bilden. Dieses Kohlendioxid dient als Treibmittel. Das gebildete
Amin reagiert jedoch mit weiterem Isocyanat, um Harnstoff-Bindungen
zu bilden. Das so hergestellte mikrozelluläre Elastomer ist kein Polyurethan-Elastomer,
sondern aus Polyurethan/Harnstoff-Elastomer, das im hohen Maße Hartsegment-Harnstoffbindungen
enthält.
Solche Elastomere sind häufig
härter
und weniger elastisch als ihre nur aus Polyurethan bestehenden Gegenstücke. Noch
wichtiger jedoch ist die Reißfestigkeit
solcher Elastomere eingeschränkt.
Die Reißfestigkeit
ist besonders bei Anwendungen wie solchen in der Fußbekleidungsindustrie
wichtig.
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US-A-5,728,745
offenbart mikrozelluläres
Polyurethan, das für
Schuhsohlen geeignet ist und aus Polyoxyalkylenen mit geringer Nichtsättigung
erhalten wird, indem man zuerst ein NCO-terminiertes Prepolymer bildet,
anschließend
eine gleichzeitige Kettenverlängerung
mit einem niedermolekularen Polyol und einem hochmolekularen Polyoxyalkylenpolyol
durchführt.
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GB-A-1,460,863
offenbart die Verwendung der Gas-Schäumungstechnik und eines Dreikomponenten-Reaktionssystems,
umfassend NCO-terminiertes Prepolymer, das durch Umsetzung eines
Isocyanats mit einem Polyol eines Äquivalentgewichts von höchstens
1000 gebildet wurde, einen Kettenverlängerer und ein Polyetherpolyol,
um Polyurethan-Elastomere mit Dichten von größer als 0,2 g/cm3 herzustellen.
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Flexible
Polyurethanschäume
wurden mit Luft aufgeschäumt,
um bei Teppichverstärkungs-
und Teppichunterlagen-Anwendungen verwendet zu werden. Solche Schäume sind
jedoch nicht mikrozellulär.
Die Zellengröße ist ziemlich
groß,
wie sich durch die sehr viel geringere Dichte dieser Schäume zeigt,
d.h. von etwa 0,015 g/cm3 bis etwa 0,09
g/cm3, und die Systeme sind stark gefüllt, um
die Tragfähigkeit
zu erhöhen.
Die großen
Zellengrößen, die
bei diesen Schäumen
notwendig sind, gekoppelt mit der Verwendung von Rakeln und dergleichen,
um die Schaumhöhe
zu regulieren, ergeben einen beträchtlichen Zusammenbrechungsgrad
der Zellen. Die relativ niedrige Viskosität dieser geschäumten Systeme
aus flexiblem Schaum trägt
sowohl zur großen
Zellengröße als auch
der Neigung dieser Zellen zum Zusammenbrechen bei. Ein Zusammenbrechen
kann in geformten mikrozellulären
Elastomeren nicht toleriert werden, und die Formulierungen, die
in einer aufgeschäumten
Teppichunterlage verwendet werden, sind für mikrozelluläre Elastomere
nicht geeignet.
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Es
wäre wünschenswert,
mikrozelluläre
Elastomere bereitzustellen, die ausschließlich Urethan-Bindungen enthalten,
oder die im Wesentlichen alle Urethan-Bindungen mit nur einer äußerst geringen
Menge an Harnstoff-Bindung enthalten, ohne dass flüchtige organische
Treibmittel verwendet werden. Es wäre weiterhin wünschenswert,
mikrozelluläre
Polyurethan-Elastomere bereitzustellen, die eine verbesserte Reißfestigkeit aufweisen,
bezogen auf mit Wasser geschäumte,
mikrozelluläre
Polyurethan/Harnstoff-Elastomere einer ähnlichen Dichte.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft aufgeschäumte mikrozelluläre Elastomere,
die durch Aufschäumen der
im Prinzip reaktiven Polyurethan-bildenden Inhaltsstoffe mit einem
nicht organischen permanenten Gas in Gegenwart eines Verschäumungstensids
hergestellt werden, und auf geschäumte mikrozelluläre Polyurethan/Harnstoff-Elastomere,
die sehr viel geringere Harnstoffgruppen-Gehalte aufweisen als vergleichbare
mit Wasser aufgeschäumte,
mikrozelluläre
Polyurethan/Harnstoff-Elastomere. Die A-Seite und die B-Seite der Formulierungen
können
separat aufgeschäumt
werden, und die beiden Schäume
können
vereinigt und in geeigneter Weise verarbeitet werden. Die sich ergebenden
mikrozellulären
Polyurethan- und Polyurethan/Harnstoff-Elastomere haben überraschenderweise
verbesserte Reißfestigkeiten,
wenn ein wesentlicher Anteil des Polyoxypropylenpolyol-Anteils eines
Isocyanat-terminierten Prepolymers, das zur Herstellung der Elastomere verwendet
wird, ein Polyoxypropylenpolyol mit geringer Nichtsättigung
ist.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
mikrozellulären
Polyurethan-Elastomere der vorliegenden Erfindung werden durch Aufschäumen mikrozellulär aufschäumbarer
Polyurethan-reaktiver Inhaltsstoffe hergestellt, die im Allgemeinen
in Form wenigstens zweier reaktiver Komponentenströme zugegeben
werden: ein Harzstrom, der eine Isocyanat- reaktive Polyol-Mischung enthält, und
ein Isocyanatstrom, der eine oder mehrere aufschäumbare Di- und/oder Polyisocyanat-Prepolymere,
Quasi-Prepolymere oder deren Mischungen enthält, gegebenenfalls zusammen
mit einem oder mehreren Di- oder Polyisocyanaten.
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Die
Harz-Seite (B-Seite) enthält
minimal ein oder mehrere Isocyanat-reaktive Polyole und/oder Polymerpolyole
und vorzugsweise einen Kettenverlängerer. Wahlweise Komponenten
schließen
Katalysatoren, Vernetzungsmittel, Pigmente, Füllstoffe und andere konventionelle
Additive ein. Ein Verschäumungstensid muss
im Allgemeinen auch vorliegen. Geeignete Isocyanat-reaktive Polyole
sind Polyoxypropylenpolyole mit geringer Nichtsättigung, die Äquivalentgewichte
im Bereich von 1000 Da bis 6000 Da, vorzugsweise von 1500 Da bis
5000 Da und mehr bevorzugt von 1500 Da bis 3000 Da aufweisen. Die
Nichtsättigung
dieser Polyole muss geringer als 0,015 Milliäquivalente/g sein, vorzugsweise
geringer als 0,010 Milliäquivalente/g
und am meisten bevorzugt etwa 0,007 Milliäquivalente/g oder weniger sein.
Molmassen und Äquivalentgewichte
in Da (Dalton) sind hierin Zahlenmittel der Äquivalentgewichte und Molmassen,
falls nichts Anderweitiges angegeben wird. Geeignete Polyole schließen Polyoxyalkylenpolyole
mit nominellen Funktionalitäten
von etwa 2 bis etwa 8 ein. Unter "nomineller Funktionalität" versteht man die
theoretische Funktionalität,
d.h. die Funktionalität des
Initiator-Moleküls, das
zur Herstellung des Polyols verwendet wird. Mischungen von Polyoxyalkylenpolyolen
werden im Allgemeinen verwendet, wobei durchschnittliche Funktionalitäten im Bereich
von 2 bis etwa 4 und durchschnittliche Äquivalentgewichte von mehr
als etwa 1000 Da bevorzugt werden.
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Die
Polyoxyalkylenpolyole sind vorzugsweise Polyoxypropylen-Homopolymerpolyole
oder Polyoxypropylenpolyole, die bis zu etwa 30 Gew.-% Oxyethylen-Struktureinheiten
enthalten, wobei diese Oxyethylen-Struktureinheiten auf statistische
Weise in der Polymerkette. verteilt sind oder an den Enden der Polymerkette
als Polyoxyethylen-Kappe angeordnet sind. Sowohl Polyole mit inneren
(statistischen und/oder Block-) Oxyethylen-Struktureinheiten als
auch Polyole mit äußeren Oxyethylen-Blöcken (verkappt)
sind auch brauchbar. Polyole von höheren Alkylenoxiden, d.h. 1,2-Butylenoxid
oder 2,3-Butylenoxid, Oxetan oder Tetrahydrofuran sind auch brauchbar,
wenn sie in Verbindung mit den Polyoxypropylenpolyolen mit geringer
Nichtsättigung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden. Polyesterpolyole sind als
Nebenkomponenten bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung
auch brauchbar.
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Bevorzugte
Polyoxyalkylenpolyetherpolyole sind di- und trifunktionelle Polyole,
die durch Oxyalkylierung difunktioneller Initiatoren wie Propylenglycol,
Dipropylenglycol, Ethylenglycol, Diethylenglycol, 1,4-Butandiol
und dergleichen hergestellt werden, oder trifunktionelle Initiatoren
wie Glycerin und Trimethylolpropan. Dies sind nicht einschränkende Beispiele
von Initiatoren. Polyole mit geringer Nichtsättigung, d.h. im Bereich von
0,012 Milliäquivalenten/g
bis 0,020 Milliäquivalenten/g,
gemessen durch ASTM D-2849-69, "Testing
Of Urethane Foam Polyol Raw Materials", können
mit Doppelmetallcyanid-Komplex-Katalysatoren hergestellt werden,
wie solchen, die in den US Patenten 5,158,922, 5,470,813, 5,482,908
und 5,545,601 offenbart werden.
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Am
meisten bevorzugt werden jedoch Polyoxyalkylenpolyole mit äußerst geringer
Nichtsättigung,
die Nichtsättigungsgehalte
von weniger als etwa 0,010 Milliäquivalenten/g
und allgemein im Bereich von 0,003 Milliäquivalenten/g bis 0,007 Milliäquivalenten/g
haben, deren Synthese durch hochaktive DMC-Katalysatoren ermöglicht wird,
wie in den US Patenten 5,470,812, 5,482,908, 5,545,601 und 5,689,012
gelehrt wird.
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Diskontinuierliche
und kontinuierliche Verfahren, in denen solche Katalysatoren verwendet
werden, werden in der gleichzeitig anhängigen US Anmeldung Serial
Nr. 08/597,781 und im US Patent 5,689,012 offenbart. Solche Polyoxyalkylenpolyetherpolyole
sind im Handel als ACCLAIMTM Polyole von
ARCO Chemical Company erhältlich.
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Zur
Verwendung in den vorliegenden Schäumen sind ebenfalls Polymerpolyole
geeignet. Polymerpolyole sind Polyoxyalkylenpolyole, Polyesterpolyole
oder andere Basispolyole, die eine fein dispergierte feste Polymerphase
enthalten. Polymere, die feste Phasen aufweisen, die sich aus den
Umsetzungen von Isocyanaten mit einer Vielfalt von reaktiven Spezies
wie Di- und Trialkanolaminen ("PIPA
Polyole"), Hydrazin
("PHD Polyole") und anderen ergeben,
einschließlich
Polyharnstoff ("PUD")- und Polyisocyanat
("PID")-Dispersionen, können verwendet
werden. Die bevorzugten Polymerpoylole sind die Vinyl-Polymerpolyole,
die durch die in situ Polymerisation eines oder mehrerer Vinylmonomere
in Gegenwart eines geeigneten Initiators der Vinyl-Polymerisation
hergestellt werden können.
Bevorzugte Vinylmonomere schließen
Styrol, Acrylnitril, α-Methylstyrol
Methylmethacrylat und dergleichen ein, sie sind aber nicht auf dieselben
beschränkt.
Am meisten bevorzugt werden Acrylnitril und Styrol, gegebenenfalls
mit geringen Anteilen anderer Monomere. Der Feststoffgehalt der
Polymerpolyole kann von etwa 5 Gew.-% bis etwa 70 Gew.-% reichen,
wobei Feststoffgehalte im Bereich von 20 Gew.-% bis 50 Gew.-% bevorzugt
werden. Die Herstellungsverfahren der verschiedenen Polymerpolyole
sind wohlbekannt und eine große
Vielfalt solcher Polyole ist im Handel erhältlich. Am meisten bevorzugt
sind die Basispolyole der Polymerpoylole Polyoxyalkylenpolyetherpolyole
mit geringer oder äußerst geringer
Nichtsättigung.
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Zusätzlich zu
den Polyolen und Polymerpolyolen enthält die Harz-Seite (B-Seite)
vorzugsweise minimal etwa 50 Äquivalent-%,
bezogen auf den Gehalt an freier Isocyanatgruppe der Isocyanat-Seite
(A-Seite), einen oder mehrere niedermolekulare Kettenverlängerer,
vorzugsweise solche mit einer Molmasse von weniger als 300 Da, mehr
bevorzugt von weniger als etwa 150 Da. Geeignete Kettenverlängerer schließen difunktionelle
Spezies ein, wie Ethylenglycol, Diethylenglycol und Triethylenglycol,
Propylenglycol, Dipropylenglycol und Tripropylenglycol, 1,3-Propandiol,
1,4-Butandiol, 2,2,4-Trimethylpentandiol, 1,4-Cyclohexandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol,
1,6-Hexandiol und dergleichen. Am meisten bevorzugt wird 1,4-Butandiol.
Mischungen von Kettenverlängerern
können
verwendet werden.
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Der
Katalysator ist oder die Katalysatoren sind normalerweise in der
Harz-Seite der Formulierung eingeschlossen. Konventionelle Urethan-begünstigende
Katalysatoren, wie die verschiedenen Zinn-Katalysatoren, d.h. Dibutylzinndilaurat,
Dibutylzinndiacetat, Zinnoctoat und dergleichen, sind geeignet.
Katalysatoren auf Amin- Basis
wie Diazabicyclooctan können
auch verwendet werden. Wenn die bevorzugten Formulierungen, die
im Wesentlichen kein Wasser enthalten, verwendet werden, sind Verschäumungskatalysatoren,
welche die Wasser-Isocyanat-Reaktion
beschleunigen und üblicherweise
für die
Herstellung von mit Wasser geschäumten,
mikrozellulären
Polyurethan/Harnstoff-Elastomeren notwendig sind, nicht benötigt. Wenn
die Formulierung etwas Wasser enthält, wie nachstehend beschrieben
wird, sollte ein Verschäumungskatalysator,
wie Diazabicyclo[2.2.2]octan oder ein anderer Katalysator, der die
Isocyanat/Wasser-Reaktion
katalysiert, auch in der Formulierung eingeschlossen sein. Katalysatortypen
und -mengen können
durch den Fachmann der mikrozellulären Polyurethan-Elastomere
leicht ausgewählt
werden.
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Obwohl
bevorzugte Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung im Wesentlichen kein Wasser enthalten, d.h. Wasser wird
nicht absichtlich zur Formulierung gegeben, um als Treibmittel zu
dienen, kann die Harz-Seite eine äußerst geringe Menge an Wasser
enthalten, wie nachstehend definiert wird. Polyurethan-Reaktionsteilnehmer
enthalten oft sehr geringe Mengen an Wasser – so wie sie angeliefert werden –, insbesondere
Polyole, Kettenverlängerer
und Vernetzungsmittel. Die Mengen sind jedoch so gering, dass kein beobachtbares
Verschäumen
stattfindet, und ohne die Zugabe eines reaktiven oder nicht reaktiven
Treibmittels oder Verschäumungsmittels
würden
sich bei der Verwendung derselben nur nichtzelluläre Polyurethane
ergeben.
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Bei
mit Wasser geschäumten
mikrozellulären
Polyurethan/Harnstoff-Elastomeren wird Wasser in Mengen von etwa
0,05 bis etwa 0,5 Teilen Wasser pro 100 Teile von kombiniertem Harz/Isocyanat
zugegeben. Diese Mengen können
z.B. mikrozelluläre
Schäume
mit Dichten im Bereich von etwa 0,8 g/cm3 bis
etwa 0,2 g/cm3 erzeugen. In der vorliegenden
Erfindung können
die bevorzugten nur aus Polyurethan bestehenden mikrozellulären aufgeschäumten Schäume in diesem
gleichen Dichtebereich hergestellt werden, ohne dass irgendwelches
Wasser als Treibmittel eingefügt
wird. Die Schäume
enthalten im Wesentlichen keine Harnstoffgruppen. Wenn jedoch geringe
Mengen an Harnstoffgruppen für
eine spezielle Anwendung toleriert werden können, dann kann auch eine äußerst geringe
Menge an Wasser zugegeben werden. Diese "äußerst geringe" Menge an Wasser
kann als 50 Gew.-% oder weniger der Menge an Wasser definiert werden,
die notwendig wäre,
um ein mikrozelluläres
Elastomer der gleichen Dichte ohne Aufschäumen bereitzustellen.
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Wenn
zur Veranschaulichung 0,1 Teile Wasser pro 100 Teile der gesamten
Elastomersystem-Formulierung ein mikrozelluläres Elastomer bereitstellen
würden,
das eine Zieldichte von etwa 0,70 g/cm3 hat,
und zwar in Abwesenheit eines Aufschäumens, dann wäre eine "äußerst geringe" Menge an Wasser
in einem solchen System etwa 0,05 Teile oder weniger. Die zusätzlichen
Mikrozellen und/oder größeren Mikrozellen,
die notwendig sind, um die Zieldichte zu erzeugen, werden, durch
Aufschäumen
bereitgestellt. Das so hergestellte Elastomer wird weitaus weniger
Harnstoffgruppen aufweisen als das nur mit Wasser geschäumte mikrozelluläre Elastomer,
und es wird somit erwartet, dass es physikalische Eigenschaften
aufweist, die beträchtlich
verschieden sind, insbesondere eine höhere Dehnung und Reißfestigkeit.
Ein solches Elastomer, das einen Anteil an Harnstoff-Bindungen aufweist,
der beträchtlich
geringer ist als die Menge, die in einem allein mit Wasser geschäumten Polyurethan/Harnstoff-Elastomer
von ähnlicher
Dichte enthalten ist, wird noch als ein mikrozelluläres Polyurethan-Elastomer angesehen,
wie dieser Begriff hierin verwendet wird, und nicht als ein Polyurethan/Harnstoff-Elastomer.
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Obwohl
die Isocyanat-reaktiven Komponenten als die "B-Seite" oder "Harz-Seite" oben beschrieben wurden, sollte diese
Terminologie nicht so interpretiert werden, dass sie bedeutet, dass
die Isocyanat-reaktiven Komponenten zu einer einzigen Komponente
vermischt werden müssen.
Wenn dies auch sicherlich möglich ist
und in einigen Fällen
bevorzugt werden kann, ist es wahrscheinlich, dass bei der Produktion
mit hohem Durchsatz die verschiedenen Komponenten der Harz-Seite
zu einem Mischkopf mit mehrfachen Öffnungen geschickt werden können, wie
einem solchen, der von Henneke, Kraus-Maffei und anderen Herstellern
geliefert wird. Die vereinigten Ströme der Harz-Seite können dann
aufgeschäumt
und mit dem A-Seiten-Schaum vereinigt werden, oder die A-Seite (zusammen
oder separat vorliegende Isocyanat-Komponenten) kann als separate
Ströme
zusammen mit den Komponenten der B-Seite zugegeben und aufgeschäumt werden.
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Die
Isocyanat-Komponente, die zur Bildung der Isocyanat-terminierten
Prepolymere und Quasi-Prepolymere verwendet wird, kann aus den organischen
aliphatischen und aromatischen Di- und Polyisocyanaten ausgewählt werden,
die zur Herstellung von Polyurethanpolymeren brauchbar sind. Nicht
einschränkende
Beispiele von geeigneten Isocyanaten schließen die folgenden ein: aromatische
Isocyanate wie 2,4- und 2,6-Toluoldiisocyanat und Mischungen derselben;
die verschiedenen Methylendiphenylendiisocyanate (MDI), einschließlich 2,2'-, 2,4'- und 4,4'-MDI und deren verschiedene Mischungen;
modifizierte aromatische Isocyanate, wie solche, die durch die Umsetzung
von Isocyanaten mit sich selbst oder mit reaktiven niedermolekularen oder
oligomeren Spezies hergestellt werden, insbesondere Carbodiimid,
Uretdion und Urethan-modifiziertes MDI; polymeres MDI und die verschiedenen
aliphatischen und cycloaliphatischen Isocyanate, wie 1,6-Hexandiisocyanat,
1,8-Octandiisocyanat, 2,4- und 2,6-Methylcylohexandiisocyanat, 2,2'-, 2,4'- und 4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat
und Isophorondiisocyanat. Modifizierte aliphatische und cycloaliphatische
Isocyanate sind auch brauchbar.
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Vorzugsweise
werden Isocyanat-terminierte Prepolymere verwendet, die durch die
Umsetzung eines stöchiometrischen Überschusses
eines Di- oder Polyisocyanats mit einem Polyoxyalkylengylcol oder
einer Mischung eines oder mehrerer Polyoxyalkylengylcole mit einer
höherfunktionellen
oxyalkylierten Spezies hergestellt werden. Die durchschnittliche
nominelle Funktionalität
liegt zwischen etwa 2,0 und 2,2 und sie ist am meisten bevorzugt
etwa 2,0. Geeignete Glycole schließen Folgendes ein: Polyoxypropylenglycole,
Polyoxypropylenglycole, die weiterhin bis zu etwa 30 Gew.-% Oxyethylen-Struktureinheiten
als inneren und/oder äußeren Block
und/oder als statistische innere Oxyethylen-Reste enthalten, und
Polytetramethylenetherglycole (PTMEG). Die Polyoxyalkylenpolyol-Komponente kann geringe
Mengen an Polyesterdiolen, Polycaprolactondiolen und ähnlichen
Spezies enthalten. Die Isocyanat-reaktive Komponente hat vorzugsweise
eine Molmasse von etwa 1000 Da bis etwa 15 000 Da, mehr bevorzugt
von 1000 Da bis 8000 Da und am meisten bevorzugt von etwa 2000 Da
bis 4000 Da. Am meisten bevorzugt werden Polyoxypropylen-Homopolymerglycole
mit äußerst geringer
Nichtsättigung
und Polyoxypropylen/Polyoxyethylen-Copolymerglycole mit äußerst geringer Nichtsättigung,
die statistische innere Oxyethylen-Reste enthalten, wobei die letzteren
vorzugsweise durch DMC-Katalyse hergestellt werden, wie oben beschrieben
wurde.
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Die
Isocyanat-terminierten Prepolymere sollten Isocyanatgruppen-Gehalte
zwischen etwa 2 Gew.-% und 18 Gew.-%, vorzugsweise von 4 Gew.-%
bis 12 Gew.-% und am meisten bevorzugt von etwa 6 bis 10 Gew.-%
haben. Isocyanate mit niedriger Viskosität, z.B. TDI und MDI, können zusätzlich dazu
in Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, wenn die einzelnen Komponenten oder
die separaten A- und B-Seiten zuerst vermischt und dann aufgeschäumt werden,
natürlich
mit der Maßgabe,
dass die Mischung von Polyolen, Isocyanaten mit niedriger Viskosität, Kettenverlängerern
und dergleichen eine solche Viskosität aufweist, bei der ein Aufschäumen erfolgen
kann, dass ein stabiler, nicht zusammenbrechender Schaum erhalten
werden kann. Für
Elastomere, die wünschenswerte
physikalische Eigenschaften aufweisen, ist es jedoch im Allgemeinen
notwendig, Isocyanat-terminierte Prepolymere zu verwenden. In der
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, in der die A-Seite und die B-Seite separat
aufgeschäumt
werden, muss die Isocyanat-Komponente der A-Seite von sich aus eine
Viskosität
haben, bei der ein Aufschäumen
erfolgen kann. Aus diesem Grund sind Isocyanat-terminierte Prepolymere
besonders geeignet, obwohl Isocyanate mit einer Viskosität, bei der
ein Aufschäumen
erfolgen kann, hergestellt werden können, indem man Viskositätsverbesserer zu
Di- oder Polyisocyanaten niedriger Viskosität, Quasi-Prepolymeren oder
Prepolymeren mit niedriger Viskosität gibt.
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Das
Aufschäumen,
entweder als kombinierter Strom oder in Form separater Ströme, muss
im Allgemeinen in Gegenwart eines geeigneten Verschäumungstensids
erfolgen. Solche Tenside sind von OSI, Inc. erhältlich. Ein derartiges Tensid
ist VAX6123. Andere Tenside können
ebenso brauchbar sein. Es ist möglich, dass
eine bestimmte Komponente oder Seite ohne Zugabe eines Verschäumungstensids
aufgeschäumt
werden kann. Der Ausdruck "mikrozellulär aufschäumbar" in Bezug auf ein
vollständiges
System, System A oder B-Seite oder Systemkomponente weist darauf
hin, dass das entsprechende System, die Seite oder die Komponente
zu einem stabilen nicht zusammenbrechenden Schaum einer geeigneten
Dichte oder Zellengröße aufgeschäumt werden
kann, um ein mikrozelluläres
Elastomer-Teil zu formen. Solche mikrozellulär aufschäumbaren Komponenten schließen im Allgemeinen
ein oder mehrere Verschäumungstenside
ein.
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Es
war überraschend,
dass die aufgeschäumten
mikrozellulären
Schäume
der vorliegenden Erfindung eine geringere Variation der physikalischen
Eigenschaften aufwiesen, wie sich durch die Unterschiede der Gesamtdichte
und der Kerndichte zeigt, verglichen mit mit Wasser geschäumten mikrozellulären Elastomeren. Dies
ist besonders im Hinblick auf die Neigung zum leichten Zusammenzubrechen
der auf herkömmliche
Weise aufgeschäumten
Schäume
(die nicht mikrozellulär
sind) unerwartet. Am überraschendsten
war jedoch die Tatsache, dass die Komponenten der A-Seite und B-Seite
separat aufgeschäumt
werden konnten, die Schäume
kombiniert und geformt werden konnten, um ein vollständig gehärtetes mikrozelluläres Polyurethan-Elastomer
zu bilden, dass ausgezeichnete physikalische Eigenschaften hat.
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Zusätzlich zu
den reaktiven Komponenten, wie sie oben beschrieben wurden, kann
die Formulierung andere konventionelle Additive und Hilfsstoffe
enthalten, z.B. Farbstoffe, Pigmente, Weichmacher, Füllstoffe und
dergleichen. Diese Komponenten liegen in äußerst geringen Mengen vor,
und falls sie vorliegen, sollten sie nicht berücksichtigt werden, wenn man
die mikrozelluläre
Schaumdichte berechnet oder misst.
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Die
aufgeschäumte
reaktive Formulierung wird in ein geeignetes Werkzeug eingeführt und
im Allgemeinen erwärmt,
bis das Elastomer eine ausreichende Grünfestigkeit entwickelt hat,
um ein Herausnehmen aus dem Werkzeug zu ermöglichen. Z.B. können Werkzeuge
herkömmlicherweise
vorher aus 50 °C
erwärmt werden,
die aufgeschäumte
Mischung kann eingeführt
werden und das Werkzeug kann in einem Ofen von 50 °C gehalten
werden, bis die Mischung gehärtet
ist. Der Schaum wird im Allgemeinen bei einem Überdruck in das Werkzeug eingeführt. Ein Überdruck
gewährleistet,
dass der Werkzeughohlraum vollständig
gefüllt
wird und ein porenfreies Teil hergestellt wird.
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Unter
dem Ausdruck "permanentes,
nicht organisches Gas (permanente, nicht organische Gase)" versteht man eine
Substanz, die bei Standardtemperatur und -druck ein Gas ist, kein
Kohlenwasserstoff oder Halogenkohlenstoff ist und als Gas eingeführt wird,
das nicht durch eine chemische Reaktion gebildet wurde. Bevorzugte
permanente Gase sind Stickstoff, Luft und Kohlendioxid oder Mischungen
derselben. Der Ausdruck sollte nicht so aufgefasst werden, dass
die vollständige
Abwesenheit organischer Treibmittel erforderlich ist, da geringe
Mengen solcher Treibmittel zugegeben werden können, ohne dass eine wesentliche Änderung
der physikalischen Eigenschaften verursacht wird, und man daher
nicht vom Erfindungsgedanken abweichen würde. Die Mengen an organischen
Treibmitteln müssen
kleiner als 20 Gew.-% der berechneten Menge an Treibmittel sein,
die notwendig ist, um einen nicht aufgeschäumten, geblasenen Schaum einer ähnlichen
Dichte herzustellen, um der obigen Definition zu genügen. Vorzugsweise
wird kein organisches Treibmittel verwendet. Ein wesentlicher Teil
der Gase und vorzugsweise alle Gase, die in den Zellen enthalten
sind, sollten durch Aufschäumen
und/oder durch Zugabe von Wasser in einer geringen Menge eingeführt werden.
Vorzugsweise wenigstens 50 % der Gase sind Luft, Stickstoff oder
Kohlendioxid, die durch Aufschäumen
eingeführt
werden, oder deren Mischungen, mit oder ohne nicht kondensierbaren
(0 °C oder
höher)
Wasserdampf. Mehr bevorzugt umfasst diese Gasmischung 70 % und am
meisten bevorzugt 90 % oder mehr des gesamten Gases, das in den
Mikrozellen enthalten ist.
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Nachdem
die Erfindung allgemein beschrieben wurde, kann ein weiteres Verständnis unter
Bezugnahme auf bestimmte, spezielle Beispiele erlangt werden, die
hierin nur zum Zwecke der Erläuterung
bereitgestellt werden und nicht einschränkend sein sollen, falls nichts
Anderweitiges angegeben wird.
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Beispiele 1 und 2
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Mikrozelluläre Elastomere
wurden gemäß der folgenden
Arbeitsweise hergestellt:
Die in der Tabelle 1 aufgeführten Formulierungen
wurden unter Verwendung eines Schneebesen-Mischers ("Wirewhip mixer") aufgeschäumt. Der
sich ergebende Schaum hatte eine Dichte von 0,67 g/cm3.
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Separat
dazu wurden Prepolymer-Zusammensetzungen, die durch vorheriges Umsetzen
der Komponenten, die in der Tabelle 1a aufgeführt sind, unter Verwendung
eines "Wirewhip"-Mischers aufgeschäumt. Die sich
ergebenden Prepolymer-Schäume
hatten die Dichten, die in der Tabelle 1a aufgeführt sind.
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Die
Schäume
der Tabellen 1 und 1a wurden zusammen schaumig geschlagen und in
ein Werkzeug von 50 °C
gegossen und härten
gelassen. Die Schaum- und Elastomerdichten und andere physikalische
Eigenschaften des Elastomers sind in der nachstehenden Tabelle 2
aufgeführt.
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Vergleichsbeispiel C1
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Ein
Vergleichs-Polyurethan/Harnstoff-Elastomer wurde aus einer ähnlichen
Formulierung hergestellt, die aber eine ausreichende Menge an Wasser
enthielt, um ein mit Wasser geschäumtes mikrozelluläres Elastomer
bereitzustellen, das eine Dichte von 0,49 g/cm3 (beabsichtigte
Dichte 0,50 g/cm3) hat.
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Einer
der Vorteile des Urethangruppen-freien mikrozellulären Elastomers
ist die verbesserte Reißfestigkeit.
Die Reißfestigkeit
ist eine der wichtigsten Eigenschaftenbei Fußbekleidungsanwendungen: In
der folgenden Tabelle werden die Reißfestigkeiten von mit Wasser
geschäumten
und mit Luft geschäumten
(aufgeschäumten)
mikrozellulären
Elastomeren verglichen.
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Wie
in der Tabelle 3 erläutert
wird, wiesen die mikrozellulären
Polyurethan-Elastomere,
die durch Aufschäumen
hergestellt wurden, eine 46%ige Verbesserung des Weiterreißens (split
tear) und eine 30%ige Verbesserung des C-Reißens
auf, verglichen mit einem mit Wasser geschäumten mikrozellulären Polyurethan/Harnstoff-Schaum
der gleichen Dichte. Die Polymerpolyole, die in der B-Seite der
Formulierungen der Beispiele 1 und 2 verwendet wurden, enthielten
konventionell katalysierte Polyole auf Polyoxypropylen/Polyoxyethylen-Basis.
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Beispiel 3 (nicht gemäß der Erfindung)
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Eine
Schaum-Formulierung wurde hergestellt, indem man Folgendes in eine
Mischschüssel
gab: 48,61 g eines 7%igen NCO-Prepolymers, das aus 4,4'-MDI und einem Polyoxypropylen/Polyoxyethylen-Diol mit äußerst geringer
Nichtsättigung
und einer Molmasse von ca. 4000 Da hergestellt wurde, 121,5 g eines 7%igen
NCO-Prepolymers, das aus 4,4'-MDI
und einem Polyoxypropylentriol mit äußerst geringer Nichtsättigung
und einer Molmasse von 6000 Da hergestellt wurde, 42,4 g Butandiol
und 6,1 g des Verschäumungstensids
VAX 6123.
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Die
Prepolymere, die unter Verwendung von Polyolen mit äußerst geringer
Nichtsättigung
hergestellt wurden, wurden zusammen mit dem Kettenverlängerer und
dem Verschäumungstensid
in eine Mischschüssel gegeben.
Diese wurden während
einer Zeitspanne von 30 Sekunden vermischt, wonach die Katalysatoren (0,19
g BL 11, 0,16 g NIAX® 33LV) zugegeben wurden,
und das Vermischen wurde 60 Sekunden lang mit einem Schneebesen
(whip) fortgesetzt. Der sich ergebende Schaum wurde in ein Aluminium-Werkzeug
einer Größe von 8'' × 6'' × 1'' (20,3 cm × 15,2 cm × 2,5 cm), das vorher auf 50 °C erwärmt wurde,
gegossen und 5 bis 10 Minuten lang bei 50 °C gehärtet.
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Beispiel 4 (nicht gemäß der Erfindung)
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Eine
Formulierung wurde auf eine Weise hergestellt, aufgeschäumt und
gehärtet,
die mit derjenigen des Beispiels 3 identisch ist, und wobei eine
identische Formulierung verwendet wurde, jedoch wurde das anfängliche
Vermischen auf 16 Sekunden verkürzt,
und das Vermischen nach der Katalysator-Zugabe wurde auf 30 Sekunden
verkürzt.
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Vergleichsbeispiele C3
und C4
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Elastomere
wurden aus der gleichen Formulierung hergestellt, wie derjenigen,
die in den Beispielen 3 und 4 verwendet wurde, außer dass
Wasser als Treibmittel verwendet wurde, um mit Wasser geschäumte mikrozelluläre Schäume für Vergleichszwecke
herzustellen, die Gesamtdichten von 0,53 g/cm3 und
0,56 g/cm3 hatten. Die physikalischen Eigenschaften
der aufgeschäumten
und mit Wasser geschäumten
Schäume
sind nachstehend in der Tabelle 4 aufgeführt.
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Aus
der Tabelle ist ersichtlich, dass die aufgeschäumten Schäume eine größere Konsistenz hatten und einen
geringeren Unterschied zwischen der Gesamtdichte und der Kerndichte
aufwiesen. Zusätzlich
dazu waren die Schäume
unerwarteterweise härter
und hatten auch größere Zugfestigkeiten.
Das C-Reißen
und das Weiterreißen
(split tear) waren beide deutlich verbessert, der elastische Wirkungsgrad
war höher
und die Druckverformung war sehr stark reduziert. Bei Fußbekleidungsanwendungen
ist eine geringe Druckverformung sehr wichtig.
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Die
Eigenschaften der Schäume,
die in der Tabelle beschrieben sind, zeigen einige signifikante
Unterschiede zwischen aufgeschäumten
und mit Wasser geschäumten
Proben. Es wird angenommen, dass diese Unterschiede auf Unterschiede
in der Zusammensetzung des hartes Segments zurückgeführt werden können; die
aufgeschäumten
Proben sind zu 100 % Urethan, während die
mit Wasser geschäumten
Proben eine Mischung von Urethan und Harnstoff sind.
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Zusätzlich zu
den Eigenschaften die in der obigen Tabelle aufgeführt sind,
wurden Kompressions-Hysterese-Techniken getestet, die mit Komfortfaktoren
in Schuhen korreliert werden können.
Der Test umfasst 5 wiederholte Kompressionen bei einer bekannten
Geschwindigkeit zu einer 50%igen Deformation einer Probe. Die folgende
Tabelle zeigt Ergebnisse, die beim fünften Zyklus bei drei Geschwindigkeiten – 5, 10
und 20 inch/min (0,127, 0,25 und 0,508 m/min) – erhalten wurden. Die getesteten
Materialien sind die gleichen, die in der vorhergehenden Tabelle
beschrieben wurden.
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Das
aufgeschäumte
System weist eine überlegene
Hysterese und eine höhere
Tragfähigkeit
auf, verglichen mit dem mit Wasser geschäumten System.
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Beispiel 5 und Vergleichsbeispiel
C5
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Zwei ähnliche
Elastomer-Formulierungen wurden verwendet, um mikrozelluläre Elastomere
herzustellen, und die physikalischen Eigenschaften der Elastomere
wurden verglichen. Das erste Elastomer wurde aufgeschäumt. Wasser
wurde zu der zweiten Formulierung gegeben, um ein mit Wasser geschäumtes mikrozelluläres Polyurethan/Harnstoff-Elastomer
zu erzeugen. In beiden Beispielen wurde ein Isocyanat-terminiertes Prepolymer
auf Diolbasis mit äußerst geringer
Nichtsättigung
verwendet, das hergestellt wurde, indem man 2500 g AcclaimTM 4201 – ein
Polyoxyalkylendiol mit einer Hydroxylzahl von 28, das von ARCO Chemical
Co. erhältlich
ist – mit
856,1 g Mondur® M
(reines MDI) umsetzte. In beiden Beispielen wurde auch ein Isocyanat-terminiertes
Prepolymer auf Triolbasis mit äußerst geringer
Nichtsättigung
verwendet, das hergestellt wurde, indem man 2500 g AcclaimTM 6300 – ein
Polyoxyalkylentriol mit einer Hydroxylzahl von 28, das von ARCO Chemical
Co. erhältlich
ist – mit
858,1 g Mondur® M
umsetzte. Die Formulierung ist in der nachstehenden Tabelle 6a aufgeführt.
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Die
physikalischen Eigenschaften des Elastomers sind in der nachstehenden
Tabelle 6b aufgeführt.
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Beispiel 6 und Vergleichsbeispiel
C6
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Zwei
aufschäumbare
Formulierungen wurden auf die gleiche Weise wie im Beispiel 3 hergestellt,
aufgeschäumt
und gehärtet.
Das mikrozelluläre
Polyurethan-Elastomer des Beispiels 6 wurde aus ACCLAIM® 4200
Polyetherpolyol – ein
Polyoxypropylendiol mit einer Molmasse von 4000 Da und einer Nichtsättigung
von 0,005 Milliäquivalenten/g – hergestellt.
Das mikrozelluläre
Polyurethan-Elastomer des Vergleichsbeispiels C6 wurde aus einem
Polyoxypropylendiol mit einer Molmasse von 4000 Da, aber einer höheren Nichtsättigung
im konventionellen Bereich von etwa 0,08 Milliäquivalenten/g hergestellt.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 7 aufgeführt.
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Unter
dem Ausdruck "Dichte
im nicht gefüllten
Zustand" versteht
man die Dichte, die der Schaum haben würde, wenn er ohne Füllstoff
verwendet werden würde.
Molmassen und Äquivalentgewichte
sind Massenmittel der Molmasse bzw. der Äquivalentgewichte in Dalton
(Da). Unter dem Ausdruck "Hauptanteil" versteht man 50
% oder mehr. Unter dem Ausdruck "geringerer
Anteil" versteht
man weniger als 50 %, wobei diese Prozentgehalte Gewichtsprozentgehalte
sind, falls nichts Anderweitiges angegeben ist. Jede hierin aufgeführte Komponente
kann verwendet werden, unter Ausschluss von Komponenten, die zum
Erreichen der Zwecke der Erfindung nicht notwendig sind, und insbesondere
können
sie unter Ausschluss von Komponenten und Verfahren verwendet werden,
die nicht hierin beschrieben wurden. Notwendige Komponenten schließen eine Isocyanat-Komponente und eine
Isocyanat-reaktive Komponente ein, wobei wenigstens eine derselben
aus einem Polyol mit geringer oder äußerst geringer Nichtsättigung
hergestellt wird, so dass das letztere wenigstens 35 Gew.-% und
vorzugsweise einen Hauptanteil der gesamten Polyoxyalkylenpolyol-Komponente
der Formulierung ausmacht, unabhängig
davon, ob es als Isocyanat-reaktives Polyol vorliegt oder in ein
Isocyanat-terminiertes Prepolymer oder Quasi-Prepolymer eingeführt wird.