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Zusammensetzung und Verwendung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine biozide Zusammensetzung, die
ein Isothiazolinon wie ein N-Alkyl-Isothiazolin-3-on und einen Metallkomplex
einer zyklischen Thiohydroxamsäure
umfasst und ihre Verwendung zur Inhibierung des Wachstums von Mikroorganismen
in einem Medium, das mikrobiologisch abbaubar ist und insbesondere
zur Inhibierung des Wachstums von Organismen, die im Erdreich verwendete
Kunststoffe abbauen können.
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JP 06 227912 offenbart
ein pilzhemmendes Dichtungsmaterial auf der Basis modifizierter
Silikone, das vor einem Walzknetschritt mit Zink-Omadin und einer
Benzimidazolverbindung behandelt wird, um das pilzhemmende Dichtungsmaterial
zu erzeugen.
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WO
9210380 offenbart eine industrielle Biozidzusammensetzung aus 1,2-Benzisothiazolin-3-on
und dem Zinkkomplex oder Salz von 3-Hydroxi-4-Methylthiazol-2(3-H)-thion.
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GB 2230190 offenbart eine
industrielle Biozidzusammensetzung aus einem Isothiazolinon und
einem Alkalimetallsalz von 2-Mercaptopyridin-1-oxid oder 2,2'-Dithiopyridin-1,1-dioxid
für Anwendungen
zur Konservierung im nassen Zustand.
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WO
96/22023 offenbart die Verwendung von N-(C3-5-Alkyl)-1,2-benzisothiazolin-3-on
als Biozid, insbesondere Fungizid für Kunststoffe. Es wurde nun
gefunden, dass die antimikrobielle Aktivität dieser und anderer Isothiazolinone
deutlich durch den Zusatz eines Metallkomplexes einer zyklischen
Thiohydroxamsäure
verbessert wird.
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Gemäß der Erfindung
wurde ein Verfahren zur Konservierung eines Kunststoffs gefunden,
das die Behandlung des Kunststoffs mit einer Zusammensetzung umfasst,
die (a) ein Isothiazolinon der Formel (1) und (b) einen Metallkomplex
einer zyklischen Thiohydroxamsäure
enthält.
wobei
X für C
1-8-Alkyl, C
3-5-Cycloalkyl
oder Aralkyl, und
Y und Z jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Halogen oder C
1-4-Alkyl stehen.
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Vorzugsweise
ist das Halogen Iod, Brom und insbesondere Chlor.
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Falls
X Alkyl ist, kann es linear oder verzeigt sein, vorzugsweise linear.
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Falls
X Cycloalkyl ist, ist es vorzugsweise Cyclopropyl oder Cyclopentyl.
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Falls
X Aralkyl ist, enthält
es vorzugsweise 2 oder mehr Kohlenstoffatome in der Alkylengruppe,
die die Arylgruppe mit dem Isothiazolinonring verbindet. Vorzugsweise
ist die Aralkylgruppe 2-Phenylethyl. Andere Beispiele für Aralkyl
sind Benzyl und 2-Naphthylethyl.
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Es
ist besonders bevorzugt, dass falls X n-Octyl ist, Y und Z entweder
beide Chlor oder beide Wasserstoff sind. Die Herstellung derartiger
Isothiazolinone ist in
US 4 105
431 offenbart.
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Die
zyklische Thiohydroxamsäure
enthält
vorzugsweise einen 5- oder 6-gliedrigen Ring, der substituiert sein
kann. Es ist vorzugsweise ein Metallkomplex einer Verbindung der
Formel (2)
wobei
A für eine Gruppe
-C(R
2)
2-, -C(R
2)= oder -CR
2=CR
2-;
B für eine Gruppe -C(R
2)
2-, -C(R
2)= oder
-C(NR
2)-;
D für eine Gruppe -C(R
2)
2-, -C(R
2)=, -NR
2-; oder Schwefel; sowie
R
2 für Wasserstoff,
einen gegebenenfalls substituierten C
1-6-Kohlenwasserstoffrest
steht oder zwei Gruppen R
2 zusammen mit
dem sie verbindenden Kohlenstoffatom einen C
3-6-Kohlenwasserstoffring
oder zwei Gruppen R
2 zusammen mit den beiden
Kohlenstoffatomen, an die sie gebunden sind, einen anellierten Ring
bilden.
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Falls
R2 ein Kohlenwasserstoffrest ist, ist er
vorzugsweise Alkyl oder Phenyl und die Alkylgruppe kann verzweigt
oder vorzugsweise linear sein. Es ist besonders bevorzugt, dass
R2 Wasserstoff oder C1-4-Alkyl,
zum Beispiel Methyl ist.
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Falls
R2 substituiert ist, kann der Substituent
irgendeine Gruppe oder irgendein Atom sein, die oder das die mikrobiologischen
Eigenschaften des zyklischen Thiohydroxamringsystems nicht merklich
negativ beeinflussen. Bevorzugte Substituenten sind Hydroxi, Halogen
und Nitril. Es ist besonders bevorzugt, dass R2 unsubstituiert
ist.
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Falls
zwei R2-Einheiten zusammen mit dem Kohlenstoffatom,
an das sie gebunden sind, einen Ring bilden, ist der Ring vorzugsweise
Cyclohexyl.
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Falls
zwei R2-Einheiten zusammen mit dem Kohlenstoffatom,
an das sie gebunden sind, einen anellierten Ring bilden, ist der
Ring vorzugsweise ein anellierter Phenylring.
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Falls
D Schwefel ist, ist die Verbindung der Formel 2 vorzugsweise ein
Thiazol-2-(3-H)-thion, bei dem sowohl A als auch B entweder die
Gruppe -C(R2)2 oder
insbesondere die Gruppe C(R2)= sind.
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Falls
D die Gruppe -NR2- ist, ist die Verbindung
der Formel 2 vorzugsweise ein Imidazolidin-2-thion. Falls D die Gruppe -NR2- ist, ist es auch bevorzugt, dass A die
Gruppe -C(R2)2-,
-C(R2)= und B die Gruppe -C(NR2)-
ist.
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Falls
D eine Gruppe -C(R2)2-
oder eine Gruppe -C(R2)= ist, sind sowohl
A als auch B bevorzugter Weise auch die Gruppen -C(R2)2- oder -C(R2)=.
In diesem Fall ist die Verbindung der Formel 2 vorzugsweise ein Pyrrolinthion,
Pyrrolidinthion oder Isoindolinthion.
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Falls
A die Gruppe -CR2=CR2-
ist, ist sie vorzugsweise die Gruppe -CH=CH- und sowohl B als auch
D sind die Gruppe -C(R2)=, falls die Verbindung
der Formel 2 ein Pyridin-2-thion ist.
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Beispiele
für die
Verbindung der Formel 2 sind:
3-Hydroxi-4-methylthiazol-2-(3H)-thion,
3-Hydroxi-4-phenylthiazol-2-(3H)-thion,
3-Hydroxi-4,5,6,7-tetrahydrobenzothiazol-2-(3H)-thion,
5,5-Dimethyl-1-hydroxi-4-imino-3-phenylimidazolidin-2-thion,
1-Hydroxi-4-imino-3-phenyl-2-thiono-1,3-diazaspiro[4.5]-decan,
1-Hydroxi-5-methyl-4-phenylimidazolin-2-thion,
4,5-Dimethyl-3-hydroxithiazol-2-(3H)-thion,
4-Ethyl-3-hydroxi-5-methylthiazol-2-(3H)-thion,
4-(4-Chlorphenyl)-3-hydroxithiazol-2(3H)-thion.
3-Hydroxi-5-methyl-4-phenylthiazol-2(3H)-thion,
1-Hydroxipyrrolidin-2-thion,
5,5-Dimethyl-1-hydroxipyrrolidin-2-thion,
2-Hydroxi-2,3-dihydro-1H-isoindol-1-thion
und
1-Hydroxipyridin-2-thion.
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Das
Metall, das den Komplex der Verbindung der Formel 2 bildet, ist
vorzugsweise ein Metall aus den Gruppen IIIA bis VA oder IB bis
VIIB oder ein Übergangsmetall
nach dem Periodensystem der Elemente nach Mendelejew, wie es in
hinteren inneren Bucheinband des „Handbook of Chemistry and
Physics", 49. Auflage (1968–9), herausgegeben
von The Chemical Rubber Co., Cleveland, Ohio, USA, dargestellt ist.
Vorzugsweise ist das Metall ein Metall der Gruppe IIB, insbesondere
Zink.
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Besonders
vorteilhafte Effekte wurden erzielt, wenn das Isothiazolinon entweder
N-n-Octyl-isothiazolin-3-on
oder 4,5-Dichlor-N-n-octyl-isothiazolin-3-on ist und der Metallkomplex
der Verbindung der Formel 2 der 2:1-Zinkkomplex von 3-Hydroxi-4-methylthiazol-2-(3H)-thion
oder der 2:1-Zinkkomplex von 1-Hydroxipyridin-2-thion ist. Die Herstellung
der Isothiazolinone wird in
US
4 105 431 beschrieben, und die Herstellung der zyklischen
Thiohydroxamsäuren
wird in
EP 249 328 und
US 5 120 856 beschrieben.
Die Herstellung von Metallkomplexen von 1-Hydroxipiperidin-2-thion wird spezifisch
in
US 2 686 786 ,
US 2 758 116 und
US 2 809 971 beschrieben.
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Die
relativen Anteile von Komponente (a) und Komponente (b) in der Zusammensetzung
können
innerhalb weiter Grenzen variieren, aber sind bevorzugter Weise
zwischen 100:1 und 1:100, in besonders bevorzugter Weise zwischen
10:1 und 1:10 und insbesondere zwischen 3:1 und 1:3, zum Beispiel
ungefähr
1:1.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
hat antimikrobielle Eigenschaften und hat sich als besonders wirksam
erwiesen gegen Organismen, die im Erdreich verwendete Kunststoffe
abbauen können.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann das Wachstum von Mikroorganismen in einem Medium, das mikrobiologisch
abbaubar ist, inhibieren. Komponente (a) und Komponente (b) der
Zusammensetzung können
zum Medium entweder nacheinander oder vorzugsweise gleichzeitig
zugegeben werden. Wo es sinnvoll ist, kann die Zusammensetzung direkt
zu dem Medium gegeben werden, insbesondere wenn das Medium ein Feststoff
wie ein Kunststoff ist. Bei anderen Verwendungen ist es bequemer,
das Medium mit einer Zusammensetzung, die aus Komponente (a), Komponente
(b) und einem Träger
besteht, zu behandeln.
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Wie
oben festgestellt, hat sich die erfindungsgemäße Zusammensetzung als besonders
wirksam erwiesen gegen Organismen, die im Erdreich verwendete Kunststoffe
abbauen können,
insbesondere organisches Polymermaterial, das einen Weichmacher
oder Stabilisator enthält.
Beispiele für
Kunststoffe sind Polyurethane, Polyvinylhalogenide wie Polyvinylchlorid
(PVC), Polyalkylene wie Polypropylen, Polyalkylenvinylacetate wie
Polyethylenvinylacetat, Polyester wie Polyethylenterephthalat, Polyamid
und Polyacrylnitril. Die Zusammensetzung hat sich als besonders
wirksam erwiesen zur Inhibierung des Wachstums von Mikroorganismen
in oder auf Weich-PVC. Andere verwendbare Kunststoffe sind Fugenfüll- und
Dichtmassen, insbesondere Silikondichtmassen.
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Die
Menge an erfindungsgemäßer Zusammensetzung,
die im Kunststoff vorliegt, kann innerhalb weiter Grenzen von einer
Mindestmenge, die Wachstum von Mikroorganismen gerade inhibiert,
bis zu einem Vielfachen dieser Menge variieren. So kann die Menge
an der Zusammensetzung dann, wenn der die Zusammensetzung enthaltende
Kunststoff als Masterbatch zum Vermischen mit unbehandeltem Kunststoff
verwendet werden soll, zwei oder drei Größenordnungen höher sein
als die zur Inhibierung des Wachstums von Mikroorganismen nötige. Vorzugsweise
ist die Menge an Zusammensetzung im Kunststoff, die zur Inhibierung
mikrobiellen Abbaus nötig
ist, nicht kleiner als 10, besonders bevorzugt nicht kleiner als
100, ganz besonders bevorzugt nicht kleiner als 500 und insbesondere
nicht kleiner als 1000 ppm, bezogen auf die Menge an Kunststoff.
Es ist auch bevorzugt, dass die Menge an Zusammensetzung die zur
Inhibierung mikrobiellen Abbaus nötig ist, nicht größer als
5000 ppm, besonders bevorzugt nicht größer als 4000 ppm und insbesondere
nicht größer als
3000 ppm, bezogen auf die Menge an Kunststoff ist.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann auf den Kunststoff nach seiner Herstellung angewendet werden,
um das Produkt zu erzeugen, wird aber vorzugsweise vor der Herstellung
auf den Kunststoff angewendet.
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In
einem bevorzugten Verfahren werden Komponente (a) und Komponente
(b) nacheinander oder vorzugsweise gleichzeitig auf den trockenen
Kunststoff angewendet, der jede feste Form wie Pulver, Flocken, Chips
oder Pellets haben kann, um einen Masterbatch herzustellen. So wird
gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ein Masterbatch hergestellt, der eine
Zusammensetzung ist, die einen Kunststoff zusammen mit Komponente
(a) und Komponente (b) umfasst.
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Wenn
der Kunststoff mit einem Weichmacher oder Stabilisator hergestellt
wird, kann die Komponente (a) und Komponente (b) umfassende Zusammensetzung
bequemer Weise mit einem Träger,
der ein Stabilisator oder ein Weichmacher für Kunststoffe ist, zugegeben
werden.
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Der
Weichmacher oder Stabilisator kann einer der in der Kunststoff herstellenden
Industrie gewöhnlich genutzten
sein und ist vorzugsweise eine Flüssigkeit. Beispiele geeigneter
Weichmacher/Stabilisatoren sind Ester aromatischer und aliphatischer
Mono- und Dicarboxilsäuren
und lineare oder verzweigte Alkohole, insbesondere C8-10-Alkohole,
epoxidierte Fettsäureester
und epoxidierte Pflanzenöle.
Spezifische Beispiele für Weichmacher
sind Dihexyl-, Dioctyl-, Dinonyl-, Diisodecyl- und Di-(2-Ethylhexyl)-adipate,
-sebacate, -trimellitate und -phthalate, epoxidiertes Octylstearat,
epoxidiertes Sojaöl
und Phosphatester der Formel O=P(OR3)3, wobei R3 für Kohlenwasserstoff,
vorzugsweise Phenyl und insbesondere C1-4-Alkyl
steht, und niedermolekulare Oligo- und Polyester wie solche, die
durch die Umsetzung von 1,3-Butandiol
mit Adipinsäure
erhalten werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Zusammensetzung, die einen
Weichmacher und/oder Stabilisator für Kunststoffe zusammen mit
Komponente (a) und Komponente (b) umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Zusammensetzung, die einen
Kunststoff, Komponente (a) und Komponente (b) umfasst.
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Wie
oben festgestellt, kann die Komponente (a) und Komponente (b) umfassende
Zusammensetzung bequem mit einem Träger formuliert werden, der
vorzugsweise ein unpolares organisches Lösungsmittel, ein polares organisches
Lösungsmittel
oder Wasser einschließlich
ihrer Gemische ist. Der Metallkomplex der zyklischen Thiohydramsäure, der
Komponente (b) darstellt, ist im Allgemeinen in einem Träger wie
einem unpolaren organischen Lösungsmittel,
einem polaren organischen Lösungsmittel
oder Wasser unlöslich
oder kaum löslich
und folglich ist es vorteilhaft, den Metallkomplex mittels eines
Dispergiermittels gleichmäßig im Träger zu verteilen.
Die Isothiazolinone, die Komponente (a) der Zusammensetzung darstellen,
sind überwiegend Flüssigkeiten
und im Allgemeinen in organischen Flüssigkeiten löslich. Das
gilt insbesondere, wenn Komponente (a) entweder N-n-Octylisothiazolin-3-on
oder 4,5-Dichlor-N-n-octylisothiazolin-3-on
ist. Folglich kann für viele
Endanwendungen das Isothiazolinon in der organischen Flüssigkeit
ohne Zuhilfenahme von Dispergiermitteln gelöst werden. Wenn es jedoch wünschenswert
ist, solche Isothiazolinone in Wasser als Träger zu formulieren, ist es
bevorzugt, das flüssige
Isothiazolinon in der wässrigen
Phase in Gegenwart eines Emulgiermittels gleichmäßig zu verteilen. Wenn Komponente
(a) ein Feststoff und der Träger
Wasser ist, ist es bevorzugt, ein Dispergiermittel zu verwenden.
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Die
Wahl des Dispergiermittels hängt
von der Art des Trägers
ab. So ist das Dispergiermittel vorteilhafter Weise anionisch oder
nichtionisch, wenn der Träger
Wasser ist. Beispiele für
geeignete anionische Dispergiermittel sind Ligninsulfonate, Polyacrylate,
Alkylarylsulfonate und Formaldehyd-Naphthalinsulfonat-Kondensate.
Beispiele für
geeignete nichtionische Dispergiermittel sind Polyether und insbesondere
die Ethylenoxid-/Propylenoxid-Blockcopolymere,
Nonylphenolethoxilate, Beta-Naphtholethoxilate, Alkoholethoxilate
wie die aus C12-14-Alkoholen erhältlichen,
Aminethoxilate und Amidethoxilate. Wenn der Träger ein polares organisches
Lösungsmittel
ist, ist das Dispergiermittel vorzugsweise ein Polyester, insbesondere
einer, der durch (Co)polymerisation einer C1-6-Hydroxialkylcarboxisäure oder
Lactonen davon erhältlich
ist, wobei der Polyester anschließend mit einem Amin oder Polyimin
umgesetzt wird. Weitere bevorzugte Dispergiermittel sind, wenn der
Träger
ein polares organisches Lösungsmittel
ist, Polyesterphosphate und mit Polyestern umgesetzte Polyisocyanate.
Wenn der Träger
ein unpolares organisches Lösungsmittel
ist, ist das Dispergiermittel vorzugsweise ein Polyesterderivat
einer C6-18-Hydroxialkylcarboxisäure, das
anschließend
mit einem Amin oder Polyimin umgesetzt und wahlweise quaternisiert
wird. Beispiele für
geeignete Dispergiermittel für
unpolare organische Lösungsmittel
sind das Reaktionsprodukt von 12-Hydroxistearinsäure und Dimethylaminopropylamin, das
mit Dimethylsulfat quaternisiert wurde.
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Wie
oben festgestellt, ist es vorteilhaft, Komponente (a) und Komponente
(b) in Gegenwart eines Emulgiermittels zu formulieren, wenn Komponente
(a) eine Flüssigkeit
und der Träger
Wasser ist. Bevorzugte Emulgiermittel sind nichtionisch und anionisch
und schließen
Alkoholethoxicarboxilate ein, insbesondere die aus C12-14-Alkoholen
erhältlichen.
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Dispersionen,
die eine feste Komponente (b) und/oder Komponente (a) (falls fest)
enthalten, können mit
jedem zu bekannten Verfahren hergestellt werden und schließen Mahlen
des Feststoffs im flüssigen
Träger in
Perl-, Pebble- oder Kugelmühlen
bis zum Erreichen der gewünschten
Partikelgröße des Feststoffs
ein. Vorzugsweise ist die Partikelgröße kleiner 20, besonders bevorzugt
kleiner 10 und insbesondere kleiner 5 μ.
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Die
Dispersion kann andere Zusätze
enthalten, die Feststoffe in einem flüssigen Träger stabilisieren. Diese schließen Zusätze ein,
die dem flüssigen
Träger
Struktur verleihen und eine Trennung und/oder Sedimentation des
Feststoffs verhindern. Falls der Träger eine organische Flüssigkeit
ist, sind Verbindungen, die der organischen Flüssigkeit Struktur verleihen,
Polypropylglycol, Quarzglas und natürlich vorkommende Tone wie
Bentonit und insbesondere organisch behandelte Tone. Diese organisch
behandelten Tone werden vorzugsweise gemeinsam mit einem Aktivator
wie Gemischen niederer Alkohole oder Propylencarbonat und Wasser
verwendet. Das bevorzugte Verhältnis
von Propylencarbonat zu Wasser ist 95:5. Falls der flüssige Träger Wasser
ist, sind Verbindungen, die Wasser Struktur verleihen, Harze wie
Guar, Xanthan, Corrageen und Alginat, Cellulosederivate wie Carboximethylcellulose,
Hydroxiethylcellulose und Hydroxipropylmethylcellulose, synthetische
Harze wie Polyacrylamide, Polyacrylate, Polyvinylpyrrolidon und
Polyvinylalkohol, Xanthan ist besonders bevorzugt.
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Falls
die Zusammensetzung ein Zinksalz einer Thiohydroxamsäure enthält, können zusätzliche
Zinksalze wie Zinkacetat ebenfalls zugegeben werden, um die Langzeitstabilität der Thiohydroxamsäure zu verbessern.
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Die
Menge an Dispergiermittel in der Dispersion hängt von der Art des Feststoffs
und der Natur des flüssigen
Trägers
ab, aber liegt im Allgemeinen zwischen 1 und 100% und vorzugsweise
zwischen 5 und 15%, bezogen auf die Menge an Feststoff.
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Die
Menge des Zusatzes, der dem flüssigen
Träger
Struktur verleiht, liegt vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,5%, bezogen
auf die Gesamtmenge der Formulierung.
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Während die
Zusammensetzungen von Verbindungen der Formel (2) und Metallkomplexen
von zyklischen Thiohydroxamsäuren
sich als besonders nützlich
zur Inhibierung des Wachstums von Organismen, die Kunststoffe abbauen
können,
erwiesen haben, können
sie ebenfalls verwendet werden, um andere Medien, speziell durch
Mikroorganismen und insbesondere durch Pilze abbaubare industrielle
Medien zu schützen. Beispiele
für solche
industriellen Medien sind Flüssigkeiten
für Kühltürme, Flüssigkeiten
zur Metallbearbeitung, geologische Bohrschlämme, Latices, Farben, Lacke,
Holz, Leder und Pigmente. Im Allgemeinen ist die Menge an Zusammensetzung,
die zum Schutz solcher industriellen Medien nötig ist, kleiner als die zum
Schutz von Kunststoffen nötige
und mit zwischen 1 und 250 ppm, vorzugsweise zwischen 1 und 100
ppm der Zusammensetzung, bezogen auf das Medium, kann guter Schutz
erzielt werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Schutz
eines Mediums gegen mikrobiologischen Abbau, durch Behandeln des
Mediums mit einer Komponente (a) und Komponente (b) umfassenden
Zusammensetzung.
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Die
Erfindung wird mittels der folgenden Beispiele weiter erläutert, bei
denen alle Bezüge
auf Mengen Gewichtsanteile sind, solange nichts anderes angegeben
ist.
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Beispiel 1
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Polyvinylchloridplatten
wurden mittels Kalandrieren des folgenden Gemisches bei 160°C hergestellt:
100
Teile | Polyvinylchlorid
(Epivol SH65/20 von EVC) |
25
Teile | Dioctylphthalat
(von BP Chemicals) |
25
Teile | Dioctyladipat
(von BP Chemicals) |
2 Teile | Stabilisator,
gemischtes Ca/Zn-Salz (Lankromark LN138 von Lankro Chem.) |
3 Teile | Stabilisator/Weichmacher
(Lankroflex ED6 von Lankro Chem.) |
0,5
Teile | Calciumstearat
(von Aldrich) |
0,2
Teile | Stearinsäure (von
Aldrich) |
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Mit
der in der folgenden Tabelle 1 angegebenen Menge Biozid wurden Platten
hergestellt. Streifen der PVC-Platten (8 Teile, 12,5·5 cm)
wurden geschnitten und auf vier Dezimalstellen genau gewogen, gefaltet
und in Pflanzkompost (John Innes Nr. 2) in einer Kunststoff-Feuchtekammer eingegraben.
Der Kompost wurde mit einer gemischten Impfkultur von Aureobasidium
pullulans, Fusarium solani, Penicillium funicularum, Scopulariopsis
brevicaulis und Streptoverticillium waksmanii besprüht und bei
25°C inkubiert.
Die PVC-Streifen wurden in vierwöchigen
Intervallen durch Reinigen, Trocknen und Wiegen untersucht. Der
Gewichtsverlust nach 20 Wochen ist in Tabelle 1 für die angegebenen
Kombinationen von Zink-Omadin/N-n-Octylisothiazolin-3-on(ZO/OIT) und Zink-Omadin/4,5-Dichlor-N-n-octylisothiazolin-3-on(ZO/DCOIT),
die alle mit 2000 ppm angewandt worden waren, angegeben. Die Verhältnisse
von ZO/OIT und ZO/DCOIT sind in Gewichtsanteilen angegeben.
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Diese
Daten zeigen deutlich, dass der Gewichtsverlust für die Kombinationen
von ZO/OIT und ZO/DCOIT geringer ist als der anhand der Daten für die einzelnen
Komponenten erwartete.
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