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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bohren von Entwässerungslöchern in
die untere Fläche
einer Betonhohlkernplatte. Hohlkernplatten, die aus Beton mittels Schiebegießen hergestellt
sind, werden hauptsächlich
für die
Bautechnik verwendet. Es ist bereits in der Fabrik notwendig, in
die untere Fläche
der Platten nahe deren Endabschnitten Löcher an der Stelle der Hohlkerne
zu bohren, um Wasser zu beseitigen, das von oben durch den Beton
zu den Hohlkernen fließt oder
als Ergebnis von Temperaturänderungen
kondensiert.
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Unterschiedliche
Verfahren werden zum Bohren von Entwässerungslöchern an der Stelle der Hohlkerne
verwendet. Häufig
werden die Löcher
unter Verwendung von Handbohrmaschinen von der Unterseite der bereits
installierten Betonplatten nicht bis zur Bauseite gebohrt. Durch
weiterentwickelte Verfahren werden die Entwässerungslöcher bereits in der Fabrik
in Verbindung mit der Produktion gebohrt.
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Die
Patentpublikation Fl 82631 offenbart ein Verfahren zum Bohren von
Entwässerungslöchern, wobei
die Bohrmaschinen mit dem Balken zum Anheben der Hohlkernplatten
verbunden sind. Dort können
die Entwässerungslöcher während des
Anhebens gebohrt werden, und ein separates Transportieren oder Anhalten
für das
Bohren ist nicht erforderlich, es kann gleichzeitig mit dem Transport
durchgeführt
werden. Gemäß dieser
bekannten Lösung
sind separate Bohreinheiten zum Bohren der Löcher an beiden Enden des Hebebalkens
befestigt. In der Vorrichtung sind die Bohrer in einem Schwenkbohrrahmen
angeordnet, wobei die Bohrer aus standardisierten elektrischen Handbohrmaschinen
bestehen, und zwar in einem einstellbaren Abstand voneinander. Eine
Schwäche
und ein Nachteil des Verfahrens bestehen in den Schwierigkeiten,
die durch die Änderungen
der Anzahl und Positionen der Bohrer und durch die Einstellungen
verursacht werden, die erforderlich sind, wenn Entwässerungslöcher in
unterschiedliche Arten von Platten gebohrt werden, in denen z.B.
der Abstand der Hohlkerne und die Dicke der zu bohrenden Wandung
variieren. Falls die Einstellung der Position der Bohrer etc. automatisiert
ist, wird die Vorrichtung relativ teuer, wie es ebenfalls der Fall
bei der in der
GB 2
196 276 A offenbarten Maschine ist.
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Die
Patentanmeldungspublikation
EP
0 455 495 A1 , die den nächstkommenden
Stand der Technik bildet, offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Transport von Betonplatten, wobei die Vorrichtung mindestens
eine Bohrereinheit zum Bohren von Drainageöffnungen in einer Hohlkernplatte
aufweist, während
die Platte durch Hebemittel transportiert wird. Die Bohrereinheiten
sind an einem Balken befestigt, der aus schwenkbaren Laufstegen
besteht, und besitzen mehrere parallele Bohrer, deren Abstand dem
Abstand der Hohlräume
der Hohlplatten entspricht.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die zuvor erwähnten Nachteile
zu beseitigen. Die Eigenschaften des Verfahrens und der Vorrichtung
gemäß der Erfindung
sind in den beigefügten
Ansprüchen
1 und 2 angegeben. Die Erfindung präsentiert eine Lösung, bei
welcher die Bohrer in vollständigen
Modulen konstruiert und installiert sind, die in Abhängigkeit
von jeder Element-Art jeweils aufgebaut sind, wodurch überhaupt
keine Einstellungen oder Änderungen
erforderlich sind und die Bohrer mit dem korrekten Leistungsvermögen gemäß jeder Platten-Art
konstruiert werden können.
Somit wird die augenblickliche Bohrzeit verkürzt, kann die Vorrichtung zuverlässig gemacht
werden und werden außerdem
Bohrkosten gespart, während
die Haltbarkeit der Vorrichtung erhöht wird. Die Bohrereinheit
gemäß der Erfindung
ist in Abhängigkeit
von jeder Platten-Art aufgebaut, und aufgrund ihrer schnelllösenden Befestigung
kann sie in Abhängigkeit
von der geforderten Platten-Art schnell gewechselt werden. Die Bohrereinheit
ist als eine komplette Baueinheit konstruiert, wobei die erforderliche
Rotation, Vibration, Längsbewegung
und Begrenzung der Bewegungen der Bohrer in einer abnehmbaren Baueinheit
kombiniert sind.
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Die
Erfindung und ihre Einzelheiten werden nun in weiterem Detail nachfolgend
anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben, wobei
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1 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, wobei ein Bohrbalken in seine Querposition gedreht ist,
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2 eine
Stirnansicht derselben Vorrichtung in größerem Maßstab ist,
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3 in
größerem Maßstab einen
Abschnitt des Bohrbalkens, betrachtet von der Seite des Balkens,
zeigt,
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4 ein
Abschnitt von 3, von oben betrachtet, ist,
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5 eine
vergrößerte Einzelheit
von 2 ist, und
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6 ein
schematischer Querschnitt des Verbindungspunktes des Bohrbalkens
und des Rahmenabschnittes der Bohrvorrichtung ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist einen Balken 1 zum Anheben von Hohlkernplatten und darunter
dicht an deren beiden Enden die momentanen Zangen 2 zum
Anheben der Hohlkernplatte auf. Die Halteaugen 3 des Balkens
werden von einem Hebehaken 4 gefasst. In 2 ist
eine von den Hebezangen gehaltene Platte 5 in gestrichelten
Linien dargestellt. Die Hebevorrichtung selbst und ihre Funktion
sind im Stand der Technik bekannt.
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Eine
Vorrichtung 6 zum Bohren von Entwässerungslöchern ist an der Seite der
Hebezangen 2 angebracht. Die Bohrvorrichtung weist als
untersten Teil eine abnehmbare Bohreinheit entsprechend jeder Platte
auf, welche mit Hilfe eines Druckluftzylinders 7 angehoben
und abgesenkt werden kann. Die Bohreinheit kann um ihre vertikale
Achse zwischen der Position in Längsrichtung
an der Seite der Platte und der Position quer unter der Platte,
wie in den Figuren gezeigt ist, mit Hilfe eines getrennten Druckluftzylinders 8 gedreht
werden.
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Die
Bohreinheit ist mit Bohrmaschinen 10 versehen, die am Bohrbalken
oder -arm 9 befestigt sind. Es sind so viele Bohrmaschinen
im Balken wie Hohlkerne in der zu handhabenden Platte vorgesehen,
und der Abstand der Bohrmaschinen voneinander entspricht dem Abstand
der Hohlkerne der zu handhabenden Platte. Die Bohrmaschinen werden von
einem Elektromotor 11 angetrieben.
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Die
Welle des Elektromotors 11 ist mit der Antriebswelle 13 der
Bohreinheit durch eine schnelllösende
Befestigung gekoppelt (5 und 6). Die
Bewegung der Antriebswelle 13 wird an jede Bohrmaschine
des Bohrbalkens mit Hilfe einer Kette 14 als Rotationsbewegung übertragen
(4). Jede Bohrmaschine ist zusätzlich mit einer Druckluftbeaufschlagungsvorrichtung 16 versehen,
durch welche der Bohrer axial bewegt wird (3).
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Bei
den Ausführungen
der 5 und 6 ist die schnelllösende Befestigung
als Quernut 17 und in der Nut anzubringender flacher bügelförmiger Vorsprung 18 jeweils
an den Enden der Wellen 12 und 13 ausgebildet.
Der entfernbare Bohrbalken 9 wird an der Bohrvorrichtung 6 befestigt,
indem zunächst
sowohl die Nut 17 als auch der Vorsprung 18 in
eine Position parallel zum Balken 9 gedreht werden und
anschließend
der Balken in einen Schlitten 19 im Rahmenteil der Bohrvorrichtung
gedrückt
und der Vorsprung 18 in der Nut 17 befestigt wird.
Der Schlitten ist mit Längsstegen 20 an
seinen Seiten unter Ausbildung eines Spaltes zwischen diesen zur Aufnahme
der Welle 13 versehen. Der Balken ist unterhalb der Seitenstege 20 befestigt,
und die Stege sichern den Balken vertikal an seinem Ort. Zusätzlich kann
der Balken mit Bolzen gesichert werden, die sich durch Löcher 21, 21' in den Balken
und der unteren Wandung des Schlittens erstrecken.
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Die
Vorrichtung besitzt zusätzlich
erfolgende Positionssensoren und Begrenzungsschalter.
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In
der Praxis geht das Bohren von Entwässerungslöchern wie folgt vonstatten.
Der Hebebalken wird mit einem Portalkran über eine bereits fertiggestellte
Hohlkernplatte bewegt, welche in einem Formenbett liegt. Der Hebebalken
wird auf die Hohlkernplatte abgesenkt, und die Hebezangen greifen
gegen die Seiten der Platte. Dort ist der Bohrbalken zur Seite der
Platte gedreht und in seine obere Position angehoben worden. Anschließend wird
die Platte aus ihrem Formenbett angehoben, und der Transport zu den
Abtransportwagen beginnt.
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Die
Entwässerungslöcher werden
während dieses
Transportes gebohrt. Wenn die Platte aus dem Formbett angehoben
worden ist, wird der Bohrvorgang eingeschaltet. Anschließend wird
der Bohrbalken auf die untere Grenze abgesenkt. Nach Erkennen der
unteren Grenze dreht sich der Bohrbalken um 90° in eine Querposition unter
der Platte. Bei Erkennen der Drehbewegungsgrenze beginnt die Aufwärtsbewegung
des Bohrbalkens. Gleichzeitig beginnt die Rotation der von den Elektromotoren
angetriebenen Bohrer und die Beaufschlagung mit Druckluft. Die Bohrer
werden durch Federdruck entlastet, um den Druck der Bohrer während des
Bohrens auszugleichen. Wenn der Bohrbalken die untere Fläche der
Platte erreicht hat und die Bohrung beendet wird, erkennt der Begrenzungsschalter
die beendete Bohrbewegung und stoppt die Aufwärtsbewegung, wobei ein Absenken
des Bohrbalkens beginnt. In der unteren Position werden der Motor
und die Beaufschlagungseinrichtung angehalten. Dieselbe Erkennungsbegrenzung
stellt fest, wenn der Bohrer gebrochen ist. Anschließend dreht
sich der Bohrbalken zur Seite in die Längsrichtung der Platte und
bewegt sich nach oben in seine ursprüngliche Position, wodurch der
federbelastete Sperrzylinder aktiviert wird. Dieses Verfahren wird
zum Bohren der Wasserlöcher in
den Platten nacheinander fortgesetzt.
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Wenn
die Platten-Art gewechselt wird, wird der Bohrbalken in Abhängigkeit
von der Platten-Art auf die Bohreinheit gewechselt. Da der Bohrbalken an
der Bohreinheit mit Hilfe einer schnelllösenden Befestigung angebracht
ist, kann der Balken leicht gewechselt werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die zuvor beschriebene Ausführung nicht
beschränkt,
sondern kann auf unterschiedliche Weise innerhalb des Umfanges der
Ansprüche
variieren. Die Konstruktion der schnelllösenden Befestigung kann von
der zuvor beschriebenen Konstruktion abweichen. Jedoch sind vorzugsweise
die Gegenflächen 17 und 18 der
miteinander zu koppelnden Wellen 12 und 13 so
ausgebildet, dass sie eine axiale Abmessung besitzen und ihr Querschnittsprofil
nicht ein Kreis ist. Dadurch sind sie in der Lage, das Drehmoment
von der ersten Welle zur anderen zu übertragen, und es besteht kein Bedarf
an irgendwelchen Spezialwerkzeugen oder einer anderen Ausrüstung zur
Kopplung der Wellen.