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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der diagnostischen Bildgebung
von Thrombose. Die Erfindung betrifft insbesondere pharmazeutische
Zusammensetzungen zur Bildgebung von Thromben. Die Erfindung betrifft
ebenfalls das Gebiet der Behandlung von Thrombose mit Medikamenten,
die aus neuen Vorstufen-Reagenzien hergestellt werden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Thrombose
und Thromboembolie, insbesondere tiefe Venenthrombose (DVT) und
Lungenembolie (PE) sind allgemeine klinische Zustände, die
mit erheblicher Morbidität
und Mortalität
einhergehen. Man schätzt,
dass in den Vereinigten Staaten etwa 5 Millionen Patienten eine
oder mehrere DVT-Episoden pro Jahr erfahren, und dass mehr als 500000
Fälle von
Lungenembolie auftreten, was zu 100000 Sterbefällen führt. Es wird auch geschätzt, dass
mehr als 90% sämtlicher
Lungenembolien aufgrund von DVT in den unteren Extremitäten entstehen.
Eine Antikoagulanztherapie kann diese Zustände effizient behandeln, wenn
sie früh
genug angewendet wird. Eine solche Behandlung ist jedoch mit Gefahren
verbunden (beispielsweise inneren Blutungen), die eine prophylaktische
Anwendung unnötigerweise
verhindern. Fortschrittlichere Techniken des thrombolytischen Eingriffs
(wie das Verabreichen von rekombinantem Gewebe-Plasminogenaktivator oder Streptokinase)
können
in akuten Fällen
verwendet werden, aber diese Techniken bergen noch größere Gefahren.
Darüber
hinaus erfordert eine effiziente klinische Anwendung dieser Techniken,
dass die Stelle des angreifenden Thrombus identifiziert wird, damit
sich die Wirkung der Behandlung überwachen
lässt.
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Aus
diesen Gründen
ist eine rasche Maßnahme
zur Lokalisierung von Thromben in vivo, am stärksten bevorzugt mittels nicht-invasiver
Verfahren, sehr erwünscht.
In der Vergangenheit wurden zur Identifizierung von Stellen tiefer
Venenthrombose Kontrast-Venographie und Kompressions-B-Modus-Ultraschall
verwendet; die verwendete Technik wurde je nach der erwarteten Stelle
des Thrombus ausgewählt.
Die herkömmliche Technik
ist jedoch invasiv, und beide Techniken sind für den Patienten unangenehm.
Zudem sind diese Verfahren in vielen Fällen entweder ungeeignet oder
ergeben ungenaue Ergebnisse. Gängige
Verfahren, die zur Diagnose von PE verwendet werden, umfassen Thorax-Röntgen, Elektrokardiogramm (EKG),
arterielle Sauerstoffspannung, Perfusions- und Ventilations-Lungen-Scans sowie Lungen-Angiographie.
Außer
dem letzteren (invasiven) Verfahren, kann keines dieser Verfahren
eine eindeutige Diagnose bereitstellen.
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Vor
kurzem vervollständigte
ein 99mTc-radioaktiv markiertes Peptid Apcitid,
das an den GPIIb/IIIa-Rezeptor auf Blutplättchen, einer Komponente von
Thromben, bindet, wodurch ein spezifisch auf Thromben gerichtetes
Bildgebungsmittel geschaffen wird, klinische Untersuchungen zur
szintigraphischen Bildgebung von akuter DVT. Ein Kit zur Herstellung
von 99Tc-radioaktiv markiertem Apcitid,
ACUTECTTM, befindet sich derzeit im Verfahren
zur Erlangung der Zulassung für
den Verkauf als radiopharmazeutisches Produkt. ACUTECTTM wird
mit Bibapcitid formuliert, dessen chemische Struktur nachstehend
gezeigt ist.
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Bibapcitid
und seine radioaktive Markierung sind in den gemeinschaftlich übertragenen
US-Patenten Nr. 5,508,020 und 5,645,815; in der gemeinschaftlich übertragenen
gleichzeitig anhängenden
Anmeldung USSN 08/253,317; und in WO 93/23085; WO 93/25244; WO 94/23758
und WO 95/33496 beschrieben. Die gemeinschaftlich übertragene
WO 94/07918 offenbart, dass Bibapcitid ebenfalls in unmarkierter
Form als Antithrombosemittel verwendet werden kann.
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Bibapcitid
ist ein Dimer des monomeren Apcitids, das ebenfalls in den vorstehend
genannten US-Patenten, der US-Anmeldung sowie in den internationalen
Patentanmeldungen offenbart ist. Das Dimer Bibapcitid wird durch
eine Bismaleimid-Bindung der carboxyterminalen Cysteine der beiden
Apcitid-Monomere gebildet. Monomeres Apcitid wurde mit 99TcO
komplexiert, und der Apcitid/99Tc-Komplex wurde in
Zheng et al., Abstract 336, 213. American Chemical Society Meeting,
13.-17. April, 1997, charakterisiert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder haben zwei neue Dimere von Apcitid, Bibapcitid-monocarboxylat
und Bibapcitid-dicarboxylat, entdeckt, die in wässrigen Lösungen von Bibapcitid bei einem
pH-Wert über
etwa 5 vorliegen. Diese neuen Apcitid-Dimere können als Vorstufen zur Herstellung
von 99mTc-radioaktiv markiertem Apcitid verwendet werden.
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Bei
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Vorstufen-Reagens bereit, das Bibapcitid-monocarboxylat
umfasst.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Vorstufen-Reagens bereit, das Bibapcitid-dicarboxylat umfasst.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, die Bibapcitid-monocarboxylat umfasst.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, die Bibapcitid-dicarboxylat umfasst.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit,
die Bibapcitid-monocarboxylat und einen pharmazeutisch unbedenklichen
Träger
umfasst.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit,
die Bibapcitid-dicarboxylat und einen pharmazeutisch unbedenklichen
Träger
umfasst.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
hier zitierte Patent- und Wissenschafts-Literatur veranschaulicht das Wissen,
das dem Fachmann zugänglich
ist.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen stellen neue Vorstufen-Reagenzien, Bibapcitid-monocarboxylat
und Bibapcitid-dicarboxylat, zur Herstellung von Bildgebungsmitteln
und Antithrombosemitteln bereit, die von Bibapcitid hergeleitet
sind.
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Die
chemische Struktur von Bibapcitid-monocarboxylat ist nachstehend
gezeigt.
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Die
chemische Struktur von Bibapcitid-dicarboxylat ist nachstehend aufgeführt.
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Das
Vorhandensein freier Carboxylatgruppen verleiht den Vorstufen-Reagenzien
größere Löslichkeit als
Bibapcitid in wässrigen
Medien. Ein Vergleich der Löslichkeiten
von Bibapcitid und Bibapcitid-dicarboxylat in 0,1M Phosphatpuffer
bei mehreren pH-Werten bei Raumtemperatur ist in der nachstehenden
Tabelle 1 gezeigt.
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Bibapcitid
ist von Diatide, Inc. Londonderry, NH, USA, erhältlich. Bibapcitid kann beispielsweise
mit Hilfe der Festphasenpeptidsynthese hergestellt werden, wie in
den US-Patenten Nr. 5,508,020; 5,645,815; in USSN 08/253,317 und
in WO 93/23085; WO 93/25244; WO 94/23758; WO 94/07918 und WO 95/33496
offenbart. Bibapcitid wird vorzugsweise bei einem pH-Wert von weniger
als etwa 4 hergestellt und als Trifluoracetatsalz isoliert. Bibapcitidtrifluoracetat
wird mit Acetonitril oder Ethanol und Wasser oder einer wässrigen
Lösung
vor der Formulierung löslich
gemacht. Zur Verwendung in Säugetieren,
wie Menschen, ist die Solubilisierung mit Ethanol und Wasser oder
einer wässrigen
Lösung
bevorzugt.
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Bibapcitid-monocarboxylat
und Bibapcitid-dicarboxylat
werden vorzugsweise aus Bibapcitid hergestellt, indem der pH-Wert
des löslich
gemachten Bibapcitids mit einem geeigneten Puffer, wie einem auf
den gewünschten
pH-Wert eingestellten Phosphatpuffer, wie in Beispiel 1 veranschaulicht,
oder einem Bicarbonat-Puffer,
wie in Beispiel 2 offenbart, erhöht
wird. Am stärksten
bevorzugt werden Bibapcitid-monocarboxylat und Bibapcitid-dicarboxylat
durch Wiederherstellen von lyophilisiertem Bibapcitidtrifluoracetat
mit einem Puffer bei physiologischem pH-Wert hergestellt. Jeder
Puffer kann zur Einstellung des pH-Wertes von Bibapcitid verwendet
werden, so dass Bibapcitid-monocarboxylat und/oder Bibapcitid-dicarboxylat
hergestellt werden.
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Beispielsweise
können
Phosphatpuffer, Bicarbonatpuffer, Boratpuffer, Citratpuffer, Sulfatpuffer,
und dergleichen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vorstufen-Reagenzien eingesetzt
werden. Alternativ können
Bibapcitid-monocarboxylat und/oder Bibapcitid-dicarboxylat enzymatisch hergestellt
werden, beispielsweise mit einer Hydrolase. Bibapcitid-monocarboxylat und
Bibapcitid-dicarboxylat können
mit bekannten Verfahren, wie HPLC, isoliert und gereinigt werden,
wie in den Beispielen 1 und 2 gezeigt.
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Die
Stabilitäten
von Bibapcitid, Bibapcitid-monocarboxylat
und Bibapcitid-dicarboxylat bei einer Reihe von pH-Werten sind in
der nachstehenden Tabelle 2 gezeigt. Die Stabilität ist in
Tabelle 2 als 95% Stabilitätszeit bei
Raumtemperatur ausgedrückt.
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Die
erfindungsgemäßen Vorstufen-Reagenzien
können
in der Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung bereitgestellt
werden. Die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung umfasst Bibapcitid-monocarboxylat oder Bibapcitid-dicarboxylat.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung umfasst stärker
bevorzugt Bibapcitid-monocarboxylat und Bibapcitid-dicarboxylat.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung umfasst am stärksten bevorzugt
Bibapcitid-monocarboxylat, Bibapcitid-dicarboxylat und Bibapcitid. Die Mengen
an Bibapcitid-monocarboxylat,
Bibapcitid-dicarboxylat und Bibapcitid in der pharmazeutischen Zusammensetzung
können
gemäß dieser
erfindungsgemäßen Ausführungsform
variieren. Kommerziell formuliertes Bibapcitid, das als ACUTECTTM verkauft werden soll, enthält gewöhnlich zwischen
etwa 10% und etwa 50% Bibapcitid-monocarboxylat und zwischen etwa
3% und etwa 12% Bibapcitid-dicarboxylat.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann zudem ein pharmazeutisch unbedenkliches Verdünnungsmittel
oder einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger, wie ein arteigenes Albumin, umfassen.
Der Begriff "pharmazeutisch
unbedenkliches Verdünnungsmittel
oder pharmazeutisch unbedenklicher Träger", wie er hier verwendet wird, kann beliebige
und sämtliche
Lösungsmittel,
Dispersionsmittel, antibakterielle und Antipilzmittel, isotonische
Mittel, Enzyminhibitoren, und dergleichen beinhalten. Die Verwendung
dieser Medien und Mittel für
pharmazeutische Wirkstoffe ist im Fachgebiet bekannt. Beispielsweise
werden gemeinhin Natriumchlorid-Injektion und Ringer-Injektion als Verdünnungsmittel
verwendet. Das Vorstufenmittel wird als sterile pyrogenfreie parenteral
unbedenkliche wässrige
Lösung
formuliert, die gegebenenfalls in lyophilisierter Form geliefert
wird und vom Verbraucher wiederhergestellt wird. Die Herstellung
solcher parenteral unbedenklicher Lösungen mit der gebührenden
Berücksichtigung
von pH-Wert, Isotonie, Stabilität
und dergleichen, liegt innerhalb der Fähigkeiten des Fachmanns.
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Die
neuen erfindungsgemäßen Vorstufen-Reagenzien
können
zur Herstellung zur Produktion diagnostischer und therapeutischer
Mittel verwendet werden, die von Bibapcitid hergeleitet werden.
Solche Mittel umfassen Szintigraphie-Bildgebungsmittel zum Erfassen
und Diagnostizieren von Thromben, wie vollständiger in den US-Patenten 5,508,020;
5,645,815; in USSN 08/253,317 und in WO 93/23085; WO 93/25244; WO 94/23758
und WO 95/33496 beschrieben. Bibapcitid-monocarboxylat und/oder
Bibapcitid-dicarboxylat können ebenfalls
zur Herstellung von Antithrombosemitteln verwendet werden, wie in
WO 94/07918 offenbart. Die erfindungsgemäßen Vorstufen-Reagenzien können ebenfalls
zur Herstellung eines Antithrombosemittels verwendet werden, das
ein Targetting-Peptid umfasst, das von kovalent an eine thrombolytische
Proteinase gebundenem Bibapcitid hergeleitet ist, wie in den gleichzeitig
anhängenden
Patentanmeldungen USSN 08/753,781 und USSN 08/982 981, eingehend
beschrieben.
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Wird
ein erfindungsgemäßes Vorstufen-Reagens
zur Herstellung eines markierten diagnostischen oder therapeutischen
Mittels verwendet, das von Bibapcitid hergeleitet ist, kann jede
signalerzeugende Markierung verwendet werden. Diese Markierungen
können
in ein erfindungsgemäßes Vorstufen-Reagens
auf eine Weise eingebracht oder damit komplexiert werden, die sich
für die
jeweilige Markierung eignet, und zwar durch direkte kovalente oder
nicht-kovalente Bindung an das Vorstufen-Reagens oder durch indirekte kovalente
oder nichtkovalente Bindung daran. Geeignete Markierungen umfassen
radioaktive Markierungen, Fluoreszenzmarkierungen, paramagnetische
Markierungen, schwere Elemente oder Seltenerdeionen, die sich zur Computer-Tomographie
eignen und dergleichen. Radioaktivmarkierungen sind bevorzugt. Stärker bevorzugt werden γ-Strahlen-aussendende
Radionuklide, wie 123I, 67Ga, 111In und 99mTc bei
den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet. Am stärksten
bevorzugt wird 99mTc zur Markierung der
erfindungsgemäßen Vorstufen-Reagenzien
verwendet. Wird 99mTc als Markierung verwendet,
wird dieses zu der pharmazeutischen Zusammensetzung, die Bibapcitid-monocarboxylat
und/oder Bibapcitid-dicarboxylat umfasst, bei einem pH-Wert von mehr
als etwa 5 gegeben, und das resultierende Gemisch wird für eine Zeit
und bei einer Temperatur erwärmt, die
hinreicht, dass die Bildung eines Apcitid-monomers und die Radioaktivmarkierung
des Monomers ermöglicht
wird. Das Gemisch der pharmazeutischen Zusammensetzung, das das
Bibapcitid-monocarboxylat und/oder Bibapcitid-dicarboxylat sowie 99mTc
enthält,
wird vorzugsweise für
etwa 15 min in einem siedenden Wasserbad erwärmt, so dass ein Szintigraphie-Bildgebungsmittel
erhalten wird, das 99mTc-markiertes Apticid enthält.
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Markierte
oder unmarkierte Thrombus-Bildgebungsmittel
oder Antithrombusmittel, die mit den erfindungsgemäßen Vorstufen-Reagenzien
hergestellt werden, werden vorzugsweise intravenös in Kombination mit einem
pharmazeutisch unbedenklichen Träger
an ein lebendes Säugetier
verabreicht. Gemäß den Lehren dieser
Erfindung werden Bildgebungs- oder Antithrombosemittel, die aus
pharmazeutischen Zusammensetzungen, umfassend Bibapcitid-monocarboxylat
und/oder Bibapcitid-dicarboxylat,
hergestellt werden, vorzugsweise in einer einzelnen injizierbaren
Einheitsdosis in einem beliebigen herkömmlichen Medium zur intravenösen Injektion,
wie einem wässrigen
Salzmedium oder in einem Blutplasmamedium verabreicht. Die in Einheitsdosierung
zu injizierende Lösungsmenge
reicht von etwa 0,01 ml bis etwa 10 ml.
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Diagnostische
und therapeutische Mittel, die aus pharmazeutischen Zusammensetzungen
hergestellt werden, welche Bibapcitid-monocarboxylat und/oder Bibapcitid-dicarboxylat umfassen,
werden vorzugsweise in einer diagnostisch oder therapeutisch wirksamen
Menge an ein Säugetier
verabreicht, das potentiell der Gefahr eines mit einem Thrombus
in Zusammenhang stehenden Zustands unterliegt oder an einem solchen Krankheitszustand
leidet. Der Begriff "diagnostisch
wirksame Menge",
wie er hier verwendet wird, steht für die Gesamtmenge jedes Wirkstoffs
der pharmazeutischen Zusammensetzung des Diagnostikums, das aus
Bibapcitid-monocarboxylat und/oder Bibapcitid-dicarboxylat hergestellt
wird, oder die Gesamtmenge einer solchen Zusammensetzung, die in
einem Verfahren unter Einsatz des Diagnostikums verabreicht wird,
welche ausreicht, dass ein messbares Signal erzeugt wird, das sich
an einer In-vivo-Thrombusstelle befindet. Der Begriff "therapeutisch wirksame
Menge" steht für die Gesamtmenge
jedes Wirkstoffs der pharmazeutischen Zusammensetzung des Therapeutikums,
das aus einem Bibapcitid-monocarboxylat und/oder Bibapcitid-dicarboxylat hergestellt
wird, oder die Gesamtmenge dieser Zusammensetzung, die in einem
Verfahren verabreicht wird, das das Therapeutikum einsetzt, welche
ausreicht, dass ein bedeutender Vorteil für den Patienten sichtbar ist, d.h.
Reduktion der Inzidenz und Stärke
von Thromben verglichen mit derjenigen, die man für eine vergleichbare
Gruppe von Patienten erwartet, die kein Therapeutikum erhielten,
wie es vom beiwohnenden Arzt bestimmt wird. Auf einen allein verabreichten
Einzelwirkstoff bezogen betreffen die Begriffe nur diesen Wirkstoff. Auf
eine Kombination bezogen betreffen die Begriffe die vereinigten
Mengen der Wirkstoffe, die zu einer diagnostischen oder therapeutischen
Wirkung führen,
unabhängig
davon, ob sie in Kombination, seriell oder gleichzeitig verabreicht
werden. Bildgebungsmittel oder Therapeutika, die aus Bibapcitid-monocarboxylat
und/oder Bibapcitid-dicarboxylat hergestellt werden, können beispielsweise
bei einer Dosis von etwa 0,1 bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht verabreicht werden,
und zwar werden sie entweder vollständig als Bolus oder teilweise als
Bolus, gefolgt von Infusion über
1 bis 2 Std. intravenös
verabreicht. Werden radioaktiv markierte diagnostische oder therapeutische
Mittel aus Bibapcitid-monocarboxylat und/oder Bibapcitid-dicarboxylat
hergestellt, hat die zu verabreichende Einheitsdosis eine Radioaktivität von etwa 0,01
mCi bis etwa 100 mCi, vorzugsweise etwa 1 mCi bis etwa 20 mCi. Nach
der intravenösen
Verabreichung wird die Thrombusstelle in bestimmten Ausführungsformen
durch Radioaktiv-Bildgebung in vivo überwacht.
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Verfahren
zur Herstellung von Bibapcitid-monocarboxylat
und Bibapcitid-dicarboxylat sind in den nachfolgenden Beispielen
vollständiger
veranschaulicht, die zur Veranschaulichung und nicht zur Einschränkung gezeigt
sind.
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BEISPIEL 1
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SYNTHESE VON BIBAPCITID-MONOCARBOXYLAT
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Bibapcitidtrifluoracetat
(100 mg) wurde in 10 ml Acetonitril (CH3CN)
suspendiert, eine min. mit Ultraschall behandelt, und dann mit 40
ml Wasser (H2O) verdünnt. Das Peptid löste sich
bei der Zugabe von Wasser (H2O) vollständig. Zu
dieser Lösung
wurden 40 ml 0,05M Natriumphosphat bei pH-Wert 7 zugegeben, wodurch die
Lösung
leicht trüb
wurde. Die Peptidlösung
hatte einen pH-Wert von 7,2. Die Lösung wurde in einem siedenden
Wasserbad für
drei min inkubiert, was zu einer klaren Lösung führte. Die HPLC-Analyse zeigte
die Anwesenheit von Bibapcitid-dicarboxylat, Bibapcitid-monocarboxylat
und Bibapcitid in Mengen von ungefähr 26%, 54% bzw. 14%. Die Reaktionslösung wurde
direkt auf eine 47 × 300
mm Delta-Pak C18-Säule
aufgetragen, die in 10 mM Ammoniumbicarbonat (NH4HCO3), eingestellt mit festem CO2 (mobile
Phase C) auf pH-Wert 6 bis 6,5, äquilibriert
wurde. Die Säule
wurde für
fünf min
mit mobiler Phase C gespült,
gefolgt von einem Gradienten von 100/0 C/D bis 90/10 C/D über fünf min und
dann 90/10 C/D bis 80/20 C/D über
30 min. (mobile Phase D = 10 mM NH4HCO3 in 75/25 CH3CN-H2O bei pH-Wert 6-6,5). Die HPLC-Puffer wurden
mit festem CO2 kontinuierlich bei pH-Wert
6-6,5 gehalten. Die Fraktionen wurden auf der Basis des Abstroms,
der bei 220 nm überwacht
wurden, gesammelt. Die Fraktionen wurden dann durch analytische
HPLC analysiert, und solche, bei denen sich herausstellte, dass
sie reines (≥ 98%)
Bibapcitid-monocarboxylat enthielten, wurden vereinigt und lyophilisiert,
so dass etwa 30 mg Bibapcitid-monocarboxylat
(30% Ausbeute) als Ammoniumcarbonatsalz als weißes Pulver erhalten wurde.
Die NMR-Analyse des so erhaltenen Bibapcitid-monocarboxylates (20% CD3CN/80% H2O, pH-Wert
6, T = 20°C),
ist in der nachstehenden Tabelle 3 veranschaulicht.
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Tabelle
3 Daten
für die
chemische
1H-NMR-Verschiebung (δ, ppm) für Bibapcitid-monocarboxylat
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BEISPIEL 2
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SYNTAESE VON
BIBAPCITID-DICARBOXYLAT
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Bibapcitidtrifluoracetat
(100 mg) wurde in fünf
ml CH3CN suspendiert, für eine Minute mit Ultraschall behandelt
und dann mit 25 ml H2O verdünnt. Das
Peptid löste
sich vollständig
bei der Zugabe von H2O auf. Zu dieser Lösung wurde
ein ml gesättigtes
Natriumbicarbonat (NaHCO3) und 0, 5 ml 1M
Kaliumcarbonat (K2CO3) gegeben.
Der pH-Wert der Peptidlösung
wurde mit pH-Papier auf 8,5 geschätzt. Die Lösung wurde bei der Zugabe von
K2CO3 trüb, klärte sich
aber langsam über
zwei Stunden bei Raumtemperatur. Nach drei Stunden stellte sich
heraus, dass die Reaktion 84% Bibapcitid-dicarboxylat enthielt,
wie es durch analytische HPLC gemessen wurde. Die Reaktionslösung wurde
direkt auf eine 47 × 300
mm Delta-Pak C18-Säule aufgetragen, die
in 10 mM Ammoniumbicarbonat (NH4HCO3) , eingestellt mit festem CO2 (mobile
Phase C) auf pH-Wert 6-6,5, äquilibriert
wurde. Die Säule
wurde für
5 Min mit 100% mobiler Phase C gespült, gefolgt von einem Gradient
mit 100/0 C/D bis 90/10 C/D über
fünf Minuten
und dann 90/10 bis 70/30 C/D über
30 min. Die HPLC-Puffer wurden mit festem CO2 kontinuierlich
bei pH-Wert 6-6,5 gehalten. Die Fraktionen wurden auf der Basis
des Abstroms, der bei 220 nm überwacht
wurde, gesammelt. Die Fraktionen wurden dann durch analytische HPLC analysiert,
und solche, bei denen sich herausstellte, dass sie reines (≥ 98%) Bibapcitid-dicarboxylat enthielten, wurden
vereinigt, und lyophilisiert, so dass etwa 54 mg Bibapcitid-dicarboxylat
(Peptidgehalt 86%, isolierte Ausbeute 53%) als Ammoniumcarbonatsalz
als weißes
Pulver erhalten wurde. Die NMR-Analyse des so erzeugten Bibapcitid-dicarboxylats
(20% CD3CN/80% H2O,
pH-Wert 6, T = 20°C)
ist in der nachstehenden Tabelle 4 aufgeführt.
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Tabelle
4 Daten
für die
chemische
1H-NMR-Verschiebung (δ, ppm) für Bibapcitid-dicarboxylat