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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Dampfphasenoxidation
und einen Röhrenkesselreaktor,
und insbesondere ein Verfahren zur katalytischen Dampfphasenoxidation,
das Reaktionswärme
effektiv entfernen kann, die erzeugt wird, wenn ein Rohmaterialgas
durch Reaktionsröhren
hindurch tritt und reagiert, wodurch das Auftreten einer Heißstelle
(Bereich mit übermäßig hoher
Temperatur, der sich in der Katalysatorschicht befindet) während der
katalytischen Dampfphasenoxidationsreaktion unterdrückt wird, bei
der eine Reaktion, die von einer sehr großen Wärmeentwicklung begleitet ist,
bei einer hohen Temperatur in einem Festbett-Röhrenkesselreaktor durchgeführt wird,
sowie einen Röhrenkesselreaktor,
der in dem Verfahren vorzugsweise verwendet wird.
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In
einem Röhrenkesselreaktor
ist der Raum außerhalb
(Gehäuseseite)
der Reaktionsröhren
mit einem Wärmeaustauschmedium
gefüllt,
um das Wärmeaustauschmedium
darin zu zirkulieren, und ein Reaktionsrohmaterial wird in die Reaktionsröhren zugeführt, um
darin zu reagieren, während
die während
der Reaktion erzeugte Wärme
durch das Wärmeaustauschmedium
entfernt wird, wodurch vorbestimmte Reaktionsbedingungen aufrechterhalten
werden.
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Die 1 zeigt ein typisches Beispiel
eines Röhrenkesselreaktors
des Standes der Technik. In der 1 bezeichnet
das Bezugszeichen 1 einen Reaktor, 2 bezeichnet
einen Rohmaterialgaseinlass, 3 bezeichnet einen Katalysator, 4 bezeichnet
eine Reaktionsröhre, 5 bezeichnet
eine Produktgasaustragöffnung, 6a bezeichnet
eine obere Röhrenträgerplatte, 6b bezeichnet
eine untere Röhrenträgerplatte, 7a, 7b, 7c bezeichnen Umlenkplatten, 8 bezeichnet
ein Wärmeaustauschmediumeinlassansatzrohr
und 9 bezeichnet ein Wärmeaustauschmediumauslassansatzrohr.
Das Rohmaterialgas, das ein Gemisch aus einem Reaktionsrohmaterial
und Luft umfasst, wird durch den Rohmaterialgaseinlass 2 in
den Reaktor 1 zugeführt,
in die Reaktionsröhre 4,
die mit dem Katalysator 3 gefüllt ist, strömen gelassen,
und, nachdem es in der Reaktionsröhre zur Umwandlung in ein Reaktionsprodukt
oxidiert worden ist, durch die Produktgasaustragöffnung 5 ausgetragen.
Der Katalysator 3 für
die katalytische Dampfphasenoxidationsreaktion kann entweder aus
einer einzelnen Art von Material oder aus zwei oder mehr Arten von
Materialien bestehen und ist in der Vielzahl von Reaktionsröhren 4 eingebracht,
die an der oberen und unteren Röhrenträgerplatte 6a, 6b fixiert
sind.
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Das
Wärmeaustauschmedium,
das den Raum des Reaktors auf der Gehäuseseite zur Entfernung der Reaktionswärme füllt und
darin zirkuliert, wird durch das Wärmeaustauschmediumeinlassansatzrohr 8 eingeführt, das
am unteren Teil des Gehäuses
des Reaktors ausge bildet ist, und aus dem System durch das Wärmeaustauschmediumauslassansatzrohr 9 ausgetragen,
nachdem die Reaktionswärme
entfernt worden ist, während
die Strömung
in einer Richtung erlaubt wird, die der Strömung des Rohreaktionsmaterialgases
in der axialen Richtung entgegengesetzt ist. Die Umlenkplatten 7a, 7b, 7c sind
in dem Gehäuse
des Reaktors derart installiert, dass die Richtung der Strömung des
Wärmeaustauschmediums
geändert
wird und die Temperaturdifferenz über einer horizontalen Ebene
vermindert wird, wodurch es möglich
wird, dass das Wärmeaustauschmedium
einheitlich in dem Reaktorgehäuse
strömt
und die Temperatur in allen Reaktionsröhren bei ähnlichen Werten gehalten wird.
Das Rohmaterialgas kann z. B. Propylen, Isobutylen, Benzol, Xylol,
Naphthalin, Acrolein und Methacrolein sein, aus denen durch katalytische
Dampfphasenoxidation Acrolein und Methacrolein, Maleinsäureanhydrid,
Phthalsäureanhydrid,
Acrylsäure
und Methacrylsäure,
usw., erzeugt wird.
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In
den meisten Röhrenkesselreaktoren
des Standes der Technik wird das Wärmeaustauschmedium so zirkuliert,
dass es in der axialen Richtung der Reaktionsröhre fließt, so dass es der Strömung des
Reaktionsrohmaterials, das durch das obere Ende des Reaktors eingebracht
wird und durch die Reaktionsröhren strömt, entgegengesetzt
ist, wie es in der 1 gezeigt
ist. Als Folge davon wird das Wärmeaustauschmedium von
der Außenseite
des Reaktors in den unteren Teil des Reaktorgehäuses zugeführt, durch den Wärmeaustausch
nach und nach auf hohe Temperaturen erhitzt, während es sich in dem Reaktor
nach oben bewegt, und die Wärmeaustauschkapazität nimmt
in der Nähe
des Rohmaterialgaseinlasses der Reaktionsröhren (oberes Ende der Reaktionsröhre) ab,
wo die Reaktionswärme
im größten Ausmaß erzeugt
wird.
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Die
katalytische Dampfphasenoxidation ist insbesondere ein Verfahren,
das bei einer hohen Temperatur unter Erzeugung einer sehr großen Wärmemenge
durchgeführt
wird, und es ist häufig
von lokalen Bereichen mit übermäßig hoher
Temperatur begleitet (Heißstellen).
Daher war es bei der katalytischen Dampfphasenoxidation unter Verwendung
des Röhrenkesselreaktors
des Standes der Technik erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, wie z.
B. die Konzentration des Reaktionsmaterials auf einem niedrigen
Niveau zu halten oder die Reaktionstemperatur zu vermindern, wodurch
es schwierig war, die Reaktionsbedingungen konstant zu halten. Es
bestand auch das Problem, dass das Auftreten einer Heißstelle
die katalytische Aktivität
vermindern kann, was zu einer niedrigeren Produktivität führt. Folglich
ist es sehr wichtig, das Auftreten einer Heißstelle bei einem Röhrenkesselreaktor
zu unterdrücken,
wenn eine katalytische Dampfphasenoxidation in einem industriellen
Maßstab
durchgeführt
wird.
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Die
japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 48-85485 beschreibt ein Verfahren zum Unterdrücken des
Auftretens der Heißstelle
in Reaktorröhren
durch Vermindern des Durchmessers der Reaktionsröhre und Verdünnen des
Katalysators mit einem inerten Material. Bei diesem Verfahren werden
jedoch Reaktionsbedingungen eingesetzt, die keine Heißstelle
verursachen und es erfordert eine Erhöhung der Anzahl der Reaktionsröhren und
die Verwendung eines viel größeren Reaktors,
um ein bestimmtes Niveau des Produktionsvolumens sicherzustellen.
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Die
japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 8-92147 beschreibt ein Verfahren zur Durchführung einer
katalytischen Dampfphasenoxidation dadurch, dass das Wärmeaustauschmedium
von dem unteren Teil des Gehäuses
in den Reaktor nach oben fließen
gelassen wird, während
ein Reaktionsgas an einem unteren Abschnitt des Reaktors zugeführt und
durch den oberen Teil des Reaktors ausgetragen wird. Dieses Verfahren
ermöglicht
die Verhinderung des Auftretens einer Heißstelle in der Nähe des Rohmaterialgaseinlasses.
Da sich der Rohmaterialgaseinlass jedoch an einem unteren Abschnitt
befindet, müssen
dann, wenn zwei oder mehr Arten von Katalysatoren verwendet werden
und die Lebensdauer des Katalysators, der in der ersten Stufe verwendet
wird, von der Lebensdauer des Katalysators, der in der zweiten Stufe
und den folgenden Stufen verwendet wird, verschieden ist, selbst
in einem Fall alle Katalysatoren ausgetauscht werden, bei dem es
erwünscht
ist, nur den Katalysator auszutauschen, der sich an einer unteren
Position in der Nähe
des Rohmaterialgaseinlasses befindet. Auch in einem Fall, bei dem
der Katalysator aufgrund eines Adsorptionsblockierens von Carbid
oder dergleichen in der Nähe
des Rohmaterialgaseinlasses dem Prozess eines partiellen Abbaus
unterliegt, nimmt die Druckdifferenz in dem Reaktor zu, was es schwierig
macht, gleich bleibende Reaktionsbedingungen aufrechtzuerhalten,
wenn der Teil des Katalysators, der aufgrund eines Adsorptionsblockierens
von Carbiden oder dergleichen in der Nähe des Rohmaterialgaseinlasses
abgebaut worden ist, entfernt und ersetzt wird. Da der abgebaute
Katalysator darüber
hinaus den gesamten Katalysator beeinflusst und zu einer kürzeren aktiven
Lebensdauer des Katalysators führt,
ist es erforderlich, den Katalysator, der sich in der Nähe des Rohmaterialgaseinlasses
befindet, periodisch zu entfernen. In diesem Fall ist bei einer Konstruktion,
die es dem Rohmaterialgas erlaubt, von unten aufwärts zu strömen, viel
Arbeit erforderlich, um den Katalysator zu ersetzen.
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Daher
ist es gebräuchlich,
das Rohmaterialgas von oben abwärts
fließen
zu lassen, wenn eine solche Reaktion durchgeführt wird, die es erfordert,
den Katalysator periodisch zu entfernen, der sich in der Nähe des Rohmaterialgaseinlasses
befindet und der einer Adsorptionsblockierung von Carbiden oder
dergleichen unterliegt, und das in der japanischen unge prüften Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 8-92147 beschriebene Verfahren wird im Allgemeinen nicht
verwendet.
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Die
US-A-2 852 594 beschreibt ein System zur Verwendung bei der Dampfphasenoxidation
von Alkoholen zu Aldehyden, wobei das System die Steuerung der Übertragung
exothermer Wärme
einer chemischen Reaktion von Fluiden bereitstellt, die bei erhöhten Temperaturen
durchgeführt
wird, wobei die exotherme Wärme
auf ein hochsiedendes, nicht-wässriges
Wärmeübertragungsfluid übertragen
wird, das von den flüssigen Reaktanten
durch ein Metall oder eine andere Barriere getrennt ist und das
ein gewisses Maß an
genauer Temperatursteuerung bereitstellt.
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Die
vorliegende Erfindung wurde unter den vorstehend genannten Umständen gemacht
und eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zur katalytischen Dampfphasenoxidation, das es
einfach macht, nur den Katalysator zu ersetzen, der sich in der
Nähe des
Rohmaterialgaseinlasses befindet, und das Auftreten einer Heißstelle
bei einer Konstruktion zu unterdrücken, die es dem Rohmaterialgas
ermöglicht,
vom oberen Ende des Reaktors nach unten zu strömen, sowie eines Röhrenkesselreaktors, der
vorzugsweise in dem Verfahren verwendet werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur katalytischen Dampfphasenoxidation, das die vorstehend genannten
Probleme löst,
ist ein Verfahren zur katalytischen Dampfphasenoxidation, bei dem
ein Röhrenkesselreaktor
verwendet wird, umfassend eine Vielzahl von Reaktionsröhren, welche
zwischen einer oberen Röhrenträgerplatte
und einer unteren Röhrenträgerplatte
des Reaktors eingebaut sind, und eine Vielzahl von Umlenkplatten,
welche in dem Reaktor angeordnet sind, welche die Fließrichtung
des Wärmeaustauschmediums ändern, wobei
das Wärmeaustauschmedium,
welches die Reaktionswärme
absorbiert, zirkuliert wird, während es
die Reaktionsröhren
umgibt, während
die Reaktionsröhren
mit einem Katalysator gefüllt
sind und ein Rohmaterialgas zugeführt wird, wodurch die Reaktion
von statten geht, wobei das Verfahren umfasst: dem Rohmaterialgas
zu erlauben, vom oberen Ende der Reaktionsröhren abwärts zu fließen und ebenfalls, dem Wärmeaustauschmedium
zu erlauben, von dem oberen Teil des Gehäuses in dem Reaktor abwärts zu fließen, wie auch
das Austragen von Gas, welches zusammen mit dem Wärmeaustauschmedium
eingeführt
wird und sich unter der oberen Röhrenträgerplatte
des Reaktors ansammelt aus dem Reaktor heraus, derart, dass das
Reaktorgehäuse
vollständig
mit dem flüssigen
Wärmeaustauschmedium
gefüllt
ist.
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In
dem vorstehend beschriebenen Verfahren ist es bevorzugt, das Wärmeaustauschmedium,
welches aus dem Reaktor an dessen Boden entnommen wird, zu entnehmen,
es zu zwingen, sich nach oben zu bewegen und es in den Reaktor durch
den oberen Teil des Gehäuses
einzuspeisen, während
ein vorbestimmter Teil des Wärmeaustauschmediums,
welches aus dem Reaktor entnommen wird, durch ein kaltes Wärmeaustauschmedium
ersetzt wird, welches neu von der Außenseite zugeführt wird.
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Der
erfindungsgemäße Röhrenkesselreaktor,
der die vorstehend beschriebenen Probleme löst, ist ein Röhrenkesselreaktor
mit einer Vielzahl von Reaktionsröhren, welche darin eingebaut
sind, einem Zirkulationsweg für
das Wärmeaustauschmedium,
welcher außerhalb
der Reaktionsröhren
durch eine Vielzahl von Umlenkplatten gebildet ist, einem Einlassbereich
für das
Wärmeaustauschmedium,
welcher in dem oberen Teil des Gehäuses in dem Reaktor angeordnet
ist, und einem Auslassbereich für
das Wärmeaustauschmedium, welcher
in dem unteren Teil des Gehäuses
in dem Reaktor angeordnet ist, wobei der Reaktor ferner ein Mittel zum
Anlegen eines Gegendrucks für
das Wärmeaustauschmedium
in dem Auslassbereich für
das Wärmeaustauschmedium
umfasst, wobei das Reaktorgehäuse
während
des Betriebs vollständig
mit dem Wärmeaustauschmedium
gefüllt
ist.
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Ferner
kann in dem Röhrenkesselreaktor
auch ein Rohr direkt unter der oberen Röhrenträgerplatte des Reaktors für das Austragen
von Gas, welches zusammen mit dem Wärmeaustauschmedium eingeführt wird
und sich darin ansammelt, aus dem Reaktor heraus installiert sein.
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1 ist eine schematische
erläuternde
Ansicht, die einen Röhrenkesselreaktor
des Standes der Technik zeigt.
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2 ist eine schematische
erläuternde
Ansicht, die einen erfindungsgemäßen Röhrenkesselreaktor zeigt.
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3 ist eine schematische
erläuternde
Ansicht, die ein Beispiel einer Entgasungsrohrinstallation zeigt.
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4A und 4B sind schematische erläuternde
Ansichten, die Beispiele für
eine Entgasungsrohrkonfiguration zeigen.
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Erfindungsgemäß wird die
katalytische Dampfphasenoxidation in einem Röhrenkesselreaktor des Festbett-Typs
durchgeführt,
und zwar dadurch, dass ein Rohmaterialgas zugeführt wird und es dem Rohmaterialgas
ermöglicht
wird, vom oberen Ende des Reaktors abwärts zu strömen und dass ein Wärmeaustauschmedium
ebenfalls vom oberen Ende des Reaktorgehäuses zugeführt wird, wodurch das Rohmaterialgas
und das Wärmeaustauschmedium
dazu gebracht werden, parallel in der axialen Richtung der Reaktionsröhren zu
strömen.
Folglich wird die Reaktionswärme
durch das Wärmeaustauschmedium,
das eine niedrige Temperatur aufweist, während der katalytischen Dampfphasenoxidation,
bei der das Rohmaterialgas dem Reaktor in einer abwärts gerichteten
Strömung
zugeführt
wird, in der oberen Zone der Reaktionsröhren absorbiert, wo der exotherme
Effekt am höchsten
ist, wodurch in der axialen Richtung in den Reaktionsröhren eine gleichmäßige Temperaturverteilung
erreicht wird und geeignete Reaktionsbedingungen in den Reaktionsröhren aufrechterhalten
werden, während
das Auftreten einer Heißstelle
verhindert wird.
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Wenn
das Wärmeaustauschmedium
vom oberen Ende des Reaktors nach unten fließen gelassen wird, besteht
jedoch die Möglichkeit,
dass ein Raum ohne das Wärmeaustauschmedium
unterhalb der oberen Röhrenträgerplatte
in der oberen Zone des Reaktors erzeugt wird, was eine Gasansammlung
(Gasstau) in dem Reaktorgehäuse
verursacht, wodurch ein lokaler Abschnitt erzeugt wird, an dem Wärme nicht
ausreichend entfernt werden kann, wenn das Gas in das Reaktorgehäuse eingeführt wird,
wodurch die Möglichkeit eines
lokalen übermäßigen Temperaturanstiegs
entstehen kann, der es schwierig macht, stabile Reaktionsbedingungen
aufrechtzuerhalten.
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Dieses
Problem kann durch ein Drücken
des Wärmeaustauschmediums,
das die Reaktionswärme aufgenommen
hat und am Boden des Reaktors aus diesem entnommen worden ist, nach
oben und dann Austragen desselben aus dem Reaktor gelöst werden,
wodurch das Reaktorgehäuse
immer mit dem Wärmeaustauschmedium
gefüllt
bleibt. Alternativ kann zum Austragen des Gases ein Rohr unterhalb
der oberen Röhrenträgerplatte
installiert werden.
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Die 2 zeigt schematisch ein
typisches Beispiel des erfindungsgemäßen Röhrenkesselreaktors. Das Bezugszeichen 1 bezeichnet
einen Reaktor, 2 bezeichnet einen Rohmaterialgaseinlass, 3 bezeichnet
einen Katalysator, 4 bezeichnet eine Reaktionsröhre, 5 bezeichnet
eine Produktgasaustragöffnung, 6a bezeichnet
eine obere Röhrenträgerplatte, 6b bezeichnet
eine untere Röhrenträgerplatte, 7a, 7b, 7c bezeichnen
Umlenkplatten, 11 bezeichnet eine Wärmeaustauschmediumaustragöffnung, 12 bezeichnet
einen Wärmeaustauschmediumaustragbehälter, 13 bezeichnet
ein Ansatzrohr, 21 bezeichnet ein Einlassrohr für kaltes
Wärmeaustauschmedium, 22 bezeichnet
ein Wärmeaustauschmediumauslassrohr, 23 bezeichnet
eine Pumpe und 24 bezeichnet ein Wärmeaustauschmediumeinlassrohr.
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Das
Rohmaterialgas, das ein Gemisch aus Reaktionsrohmaterial und Luft
umfasst, wird durch den Rohmaterialgaseinlass 2 in den
Reaktor 1 eingeführt,
in den Reaktionsröhren 4,
die mit dem Katalysator 3 gefüllt sind, strömen gelassen,
und, nachdem es in den Reaktionsröhren zur Umwandlung in ein
Reaktionsprodukt oxidiert worden ist, durch die Produktgasaustragöffnung 5 ausgetragen.
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Ein
vorbestimmter Teil des Wärmeaustauschmediums
wird nach der Aufnahme der Reaktionswärme durch die Wärmeaustauschmediumaustragöffnung 11,
die sich an einer unteren Position des Reaktors befindet, entnommen,
und das entnommene Wärmeaustauschmedium
wird dazu gezwungen, sich nach oben zu dem Wärmeaustauschmediumaustragbehälter 12 zu
bewegen, der oberhalb der oberen Röhrenträgerplatte 6a des Reaktors
angeordnet ist, und dann durch das Ansatzrohr 13 nach außen ausgetragen.
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Kaltes
Wärmeaustauschmedium
wird in der gleichen Menge wie das durch den Wärmeaustauschmediumaustragbehälter nach
außen
ausgetragene Wärmeaustauschmedium
durch das Wärmeaustauschmediumeinlassrohr 21 zugeführt. Das
Innere des Reaktorgehäuses
wird deshalb mit dem Wärmeaustauschmedium gefüllt gehalten.
Das kalte Wärmeaustauschmedium
und das Wärmeaustauschmedium,
das von dem Wärmeaustauschmediumaustragrohr 22 zurückgewonnen
worden ist, werden gemischt, während
sie durch die Pumpe 23 wie z. B. einer Axialpumpe oder
einer Kreiselpumpe nach oben gepumpt werden, wobei das Gemisch durch
das Wärmeaustauschmediumeinlassrohr 24 in
den Reaktor zugeführt
wird. Die Menge des zuzuführenden
kalten Wärmeaustauschmediums
kann entsprechend einer Zunahme der Reaktionstemperatur aufgrund eines
Abbaus des Katalysators im Zeitverlauf gesteuert werden.
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Die
Zuführung
des Wärmeaustauschmediums
zu dem Reaktorgehäuse
und der Austrag aus dem Reaktorgehäuse werden vorzugsweise gleichmäßig in der
Umfangsrichtung des Reaktors über
ringförmige
Rohre durchgeführt,
die auf dem Umfang des Reaktors in dem oberen und unteren Abschnitt
angeordnet sind und miteinander diskontinuierlich über dem
gesamten Umfang in Verbindung stehen.
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Der
Austrag des Wärmeaustauschmediums
aus dem Reaktor nach außen
muss nicht notwendigerweise durchgeführt werden, nachdem das Wärmeaustauschmedium
dazu gezwungen worden ist, sich nach oben zu der oberen Röhrenträgerplatte
des Reaktors zu bewegen, so lange das Reaktorgehäuse mit dem Wärmeaustauschmedium
gefüllt
gehalten werden kann. Das Reaktorgehäuse kann dadurch mit dem Wärmeaustauschmedium
gefüllt
gehalten werden, dass ein Mittel zum Anlegen eines Gegendrucks an
der Wärmeaustauschmedium austragöffnung 11 in
dem unteren Abschnitt des Reaktorgehäuses oder davor und danach
bereitgestellt wird, wodurch ein ausreichender Gegendruck für das Wärmeaustauschmedium
ausgeübt
wird, das in den Reaktionsröhren
strömt.
Das Mittel zum Anlegen eines Gegendrucks kann z. B. eine Widerstandsöffnung,
ein Ventil oder ein Wärmetauscher
sein.
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Ferner
besteht in dem Fall, bei dem das Wärmeaustauschmedium dazu gebracht
wird, von oben in dem Gehäuse
des Reaktors abwärts
zu fließen,
die Möglichkeit,
dass sich das Gas, das zusammen mit dem zugeführten Wärmeaustauschmedium eingeführt wird,
in dem Reaktor auf der Gehäuseseite
ansammelt. Das Gas, das sich in dem Reaktor auf der Gehäuseseite
ansammelt, wird vorzugsweise aus dem Reaktor auf der Gehäuseseite
zu dem Wärmeaustauschmediumaustragbehälter oder
zu dem Raum oberhalb einer Wärmeaustauschmediumpumpvorrichtung über eine
Verrohrung, die auf dem Umfang des Reaktors installiert ist, und einer
Verrohrung ausgetragen, die in der Mitte eingesetzt ist. Mit solchen
Entgasungsrohren wird es ermöglicht, zu
verhindern, dass sich Gas, das eine ungleichmäßige Wärmeentfernung in dem Reaktor
verursachen würde, in
dem Reaktor auf der Gehäuseseite
ansammelt, was zu einer abnormalen Reaktion führen würde.
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Beispielsweise
wird es ausreichen, wie es in der 2 gezeigt
ist, das Entgasungsrohr 14, das auf dem oberen Teil des
Gehäuses
in dem Reaktor angeordnet ist, so zu installieren, dass es mit dem
Wärmeaustauschmediumaustragbehälter 12 in
Verbindung steht, der sich oberhalb der oberen Röhrenträgerplatte des Reaktors befindet,
und das Gas durch die Entgasungsöffnung 15 auszutragen,
oder ein Entgasungsrohr 25 mit einem Raum oberhalb der
Wärmeaustauschmediumpumpvorrichtung 20 zu
verbinden, um dadurch das Gas durch das Ansatzrohr 26 auszutragen.
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Die 3 zeigt ein Beispiel für die Installation
des Entgasungsrohrs. Die Gasansammlung entlang der Wand des Reaktors
kann aus dem Reaktor durch Ausbilden eines Strömungswegs in der oberen Röhrenträgerplatte 6a,
der mit dem Bezugszeichen 27 bezeichnet ist, aus dem Reaktor
ausgetragen werden, und die Gasansammlung in der Mitte des Reaktors
kann durch Installieren des Entgasungsrohrs 14 direkt unterhalb der
oberen Röhrenträgerplatte 6a ausgetragen
werden. Das Entgasungsrohr 14 zum Austragen des Gases von
dem Mittelabschnitt kann ein zylindrisches Rohr sein, das den in
der 4A gezeigten Querschnitt
hat, oder ein Rohr mit einem halbkreisförmigen Querschnitt, wie er
in der 4B gezeigt ist.
Das halbkreisförmige Rohr
ist aufgrund des einfachen Schweißens an die obere Röhrenträgerplatte 6a und
der einfachen Entgasung bevorzugt.
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Als
Wärmeaustauschmedium,
das für
die vorliegende Erfindung verwendet werden kann, werden beispielsweise
geschmolzene Salze gebräuchlich
als Wärmeaustauschmedium
verwendet, sowie ein Medium auf der Basis eines Phenylethers, wie
z. B. Dowtherm, jedoch ist das Medium nicht auf diese Materialien
beschränkt.
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Da
das Wärmeaustauschmedium
von dem oberen Teil des Gehäuses
in den Reaktor parallel zu dem Rohmaterial zugeführt wird, das vom oberen Ende
des Reaktors zugeführt
wird, kontaktiert kaltes Wärmeaustauschmedium,
das von dem oberen Teil des Gehäuses
zugeführt
wird, im Zustand einer niedrigen Temperatur vor dem Aufheizen in
dem Reaktor einen Bereich, der den höchsten exothermen Effekt in
dem Reaktor aufweist, so dass es erfindungsgemäß möglich ist, entlang der axialen
Richtung des Reaktors einen starken Wärmeaustauscheffekt und eine
gleichmäßige Temperaturverteilung
zu erreichen, wie es vorstehend beschrieben worden ist.
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Dies
ermöglicht
es, in der katalytischen Dampfphasenoxidationsreaktion, bei der
eine extrem stark exotherme Reaktion bei einer hohen Temperatur
durchgeführt
wird, das Auftreten einer Heißstelle
zu verhindern, eine gleichmäßige Temperaturverteilung
im Reaktor zu erreichen und gleichmäßige und optimale Reaktionsbedingungen
aufrechtzuerhalten, wodurch eine hochselektive Reaktion erreicht
wird und die Lebensdauer des Oxidationskatalysators verlängert wird,
der die Röhren
füllt.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter
veranschaulicht. Es sollte beachtet werden, dass die vorliegende
Erfindung nicht auf die Beispiele beschränkt ist und verschiedene Gestaltungsvariationen,
die gemäß den vorstehend
und nachstehend beschriebenen Vorgaben durchgeführt werden können, sind
ebenfalls von dem technischen Schutzbereich der vorliegenden Erfindung
umfasst.
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Beispiel 1
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In
einem Röhrenkesselreaktor,
der zehn aus Stahl hergestellte Reaktionsröhren mit einem Innendurchmesser
von 25,0 mm (Außendurchmesser:
29,0 mm) und einer Länge
von 4000 mm umfasst, bei dem ein Wärmeaustauschmedium auf der
Gehäuseseite
zirkuliert wird, werden die Reaktionsröhren mit einem Oxidationskatalysator
auf der Basis einer Heteropolysäure
gefüllt,
so dass die Gesamtlänge
des Katalysators 2700 mm beträgt.
Ein Rohmaterialgas, das aus einem Gemisch aus Methacrolein (5 mol-%),
Sauerstoff (10 mol-%), Wasserdampf (30 mol-%) und Stickstoff (55
mol-%) bestand, wurde vom oberen Ende des Reaktors bei einer linearen
Raumgeschwindigkeit von 1500 Stunde–1 so
zugeführt,
dass es über
das Katalysatorbett strömte,
so dass eine katalytische Dampfphasenoxidationsreaktion zur Erzeugung
von Methacrylsäure
kontinuierlich für
9000 Stunden durchgeführt
wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Wärmeaustauschmedium, das aus
einem geschmolzenen Salz bestand, das aus einem Gemisch aus Kaliumnitrat
und Natriumnitrit (1 : 1) hergestellt worden ist, vom oberen Ende
des Reaktors so zugeführt,
dass es abwärts
floss und es wurde parallel mit dem Rohmaterialgas zirkuliert. Der
Katalysator wurde auf eine Anfangstemperatur von 287°C eingestellt
und nach und nach mit einer Geschwindigkeit von 1°C pro 1000
Stunden aufgeheizt, um die Umwandlungsrate des Methacroleins während der
Reaktion konstant zu halten. Die Ergebnisse der Reaktion sind in der
Tabelle 1 gezeigt.
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Als
Vergleichsbeispiel 1 wurde die Reaktion kontinuierlich 9000 Stunden
unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 durchgeführt, jedoch
wurde das Wärmeaustauschmedium
von unterhalb der Gehäuseseite
des Reaktors aufwärts
zirkuliert, d. h. in Gegenstromrichtung gegen das Reaktionsgas.
Die Ergebnisse der Reaktion sind in der Tabelle 1 gezeigt.
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Wie
es in der Tabelle 1 gezeigt ist, konnte in der Reaktion von Beispiel
1 die Peaktemperatur der Katalysatorschicht über einem Reaktionszeitraum
von 9000 Stunden niedriger gehalten werden als diejenige des Vergleichsbeispiels
1. Als Ergebnis wurde die hohe Katalysatorleistung im Beispiel 1 über einen
längeren
Zeitraum aufrechterhalten, wodurch hohe Werte bei dem Methacroleinumwandlungsverhältnis, der
Methacrylsäureselektivität und der
Methacrylsäureausbeute
erreicht wurden.
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Beispiel 2
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In
einem Reaktor, der zehntausend aus Stahl hergestellte Reaktionsröhren mit
einem Innendurchmesser von 25,0 mm (Außendurchmesser: 29,0 mm) und
einer Länge
von 4000 mm umfasst, die gleichmäßig in einer
Querschnittsebene angeordnet sind und durch eine obere und eine
untere Röhrenträgerplatte
geklemmt sind, wurden die Reaktionsröhren mit einem Oxidationskatalysator
auf der Basis einer Heteropolysäure
gefüllt, so
dass die Gesamtlänge
des Katalysators 2700 mm betrug. Ein Wärmeaustauschmedium, das aus
einem geschmolzenen Salz bestand, das aus einem Gemisch aus Kaliumnitrat
und Natriumnitrit (1 : 1) hergestellt worden ist, wurde so zirkuliert,
wie es in der 2 gezeigt
ist.
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Ein
Rohmaterialgas, das aus einem Gemisch aus Methacrolein (5 mol-%),
Sauerstoff (10 mol-%), Wasserdampf (30 mol-%) und Stickstoff (55
mol-%) bestand, wurde vom oberen Ende des Reaktors bei einer linearen
Raumgeschwindigkeit von 1500 Stunde–1 so
zugeführt,
dass es über
das Katalysatorbett in den Reaktionsröhren von oben abwärts strömte, so
dass die Reaktion zur Erzeugung von Methacrylsäure kontinuierlich durchgeführt wurde.
Die Katalysatortemperatur wurde mit einer Geschwindigkeit von 1°C pro 1000
Stunden erhöht,
um die Umwandlungsrate des Methacroleins während der Reaktion konstant
zu halten. Die Ergebnisse der Reaktion sind in der Tabelle 2 angegeben
und zeigen, dass die Reaktion 20000 Stunden in einem stationären Zustand
durchgeführt
werden konnte, während
die Peaktemperatur der Katalysatorschicht bei einem niedrigen Niveau
gehalten wurde, das mit dem von Beispiel 1 vergleichbar war. In
der Richtung des Querschnitts in der oberen Zone des Reaktors wurde
während
der Reaktion eine einheitliche Temperaturverteilung festgestellt,
wie sie in der Tabelle 3 gezeigt ist, und es wurde keine Abnormalität bei der
Entfernung der Wärme festgestellt,
die mit einer Gasansammlung innerhalb des Reaktors auf der Gehäuseseite
einhergeht.
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Beispiel 3
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In
einem Röhrenkesselreaktor,
der zehn aus Stahl hergestellte Reaktionsröhren mit einem Innendurchmesser
von 25,0 mm (Außendurchmesser:
29,0 mm) und einer Länge
von 3000 mm umfasst, bei dem ein Wärmeaustauschmedium auf der
Gehäuseseite
zirkuliert wird, wurden die Reaktionsröhren mit einem Oxidationskatalysator
auf der Basis von Vanadium-Titan
gefüllt,
so dass die Gesamtlänge
des Katalysators 2500 mm betrug. Ein Rohmaterialgas, das aus einem
Mischgas aus Sauerstoff (10 mol-%), Wasserdampf (10 mol-%) und Stickstoff
(80 mol-%), das mit Naphthalin in einem Anteil von 85 g/Nm3 gemischt war, bestand, wurde vom oberen
Ende des Reaktors bei einer linearen Raumgeschwindigkeit von 2500
Stunde–1 so
zugeführt, dass
es über
das Katalysatorbett strömte,
so dass eine katalytische Dampfphasenoxidationsreaktion zur Erzeugung
von Phthalsäureanhydrid
kontinuierlich für
6000 Stunden durchgeführt
wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Wärmeaustauschmedium, das aus
einem geschmolzenen Salz bestand, das aus einem Gemisch aus Kaliumnitrat
und Natriumnitrit (1 : 1) hergestellt worden ist, vom oberen Ende
des Reaktors zur Gehäuseseite
zugeführt
und parallel mit dem Reaktionsgas zirkuliert. Die Temperatur des
Wärmeaustauschmediums wurde
konstant bei 340°C
gehalten. Die Ergebnisse der Reaktion sind in der Tabelle 4 gezeigt.
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Als
Vergleichsbeispiel 3 wurde die Reaktion kontinuierlich 6000 Stunden
unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 3 durchgeführt, jedoch
wurde das Wärmeaustauschmedium
von unterhalb der Gehäuseseite
des Reaktors aufwärts
zirkuliert, d. h. in Gegenstromrichtung gegen das Reaktionsgas.
Die Ergebnisse der Reaktion sind in der Tabelle 4 gezeigt.
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Wie
es in der Tabelle 4 gezeigt ist, konnte in der Reaktion von Beispiel
3 die Peaktemperatur der Katalysatorschicht über dem Reaktionszeitraum von
6000 Stunden niedriger gehalten werden als diejenige des Vergleichsbeispiels
3. Als Ergebnis wurde die hohe Katalysatorleistung im Beispiel 3 über einen
längeren
Zeitraum aufrechterhalten, während
eine hohe Phthalsäureanhydridausbeute
erreicht wurde. Im Vergleichsbeispiel 3, bei dem ein Ausbeuteniveau
erreicht wurde, das mit dem von Beispiel 3 vergleichbar ist, wäre es erforderlich,
die Reaktionstemperatur weiter zu erhöhen, was die Verschlechterung
des Katalysators beschleunigen würde.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die vorstehend beschriebene katalytische
Dampfphasenoxidationsreaktion, bei der das Auftreten einer Heißstelle
unterdrückt
werden kann, sowie einen Röhrenkesselreaktor
bereit, der vorzugsweise in dem Verfahren verwendet wird.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung mit einem gewissen Maß an Genauigkeit beschrieben
und beispielhaft dargestellt worden ist, sollte beachtet werden,
dass die nachstehenden Ansprüche
nicht derart beschränkt sind,
sondern einen Schutzbereich bereitstellen, der dem Wortlaut jedes
Merkmals des Anspruchs und dessen Äquivalenten entspricht.