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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen die Gebiete der Zellbiologie und
der Diagnose neoplastischer Erkrankungen. Genauer betrifft die vorliegende
Erfindung eine extrazelluläre
Serinprotease, bezeichnet als Tumor-Antigen abgeleitetes Gen-15 (TAGD-15), das
in Brust- und Eierstock-Karzinomen überexprimiert wird.
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Beschreibung des Fachgebiets
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Extrazelluläre Proteasen
sind direkt mit Tumorwachstum, Verteilen von Tumorzellen und Invasion
von Zielorganen in Zusammenhang gebracht worden. Die individuellen
Protease-Klassen sind beteiligt an (1) der Verdauung des Stroma,
welches das initiale Tumorgebiet umgibt, (2) der Verdauung der zellulären Adhäsionsmoleküle, wodurch
die Dissoziation von Tumorzellen ermöglicht wird; und (3) der Invasion
der Basalmembran, wodurch das Wachstum von Metastasen und die Aktivierung
von Tumorwachstumsfaktoren als auch Angionese-Faktoren möglich wird,
sie sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Im
Stand der Technik stehen bisher keine wirksamen Mittel zum Durchmustern
zum Identifizieren von in Karzinomen überexprimierten Proteasen zur
Verfügung.
Die vorliegende Erfindung erfüllt
dieses seit langem auf dem Fachgebiet bestehende Erfordernis.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ein Programm zum Durchmustern zum
Identifizieren von in Karzinome überexprimierten
Proteasen, indem PCR-Produkte untersucht werden, die mittels Differential
Display in frühen
Tumorstadien amplifiziert werden, und indem metastasierende Tumore
mit denen des normalen Gewebe verglichen werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine DNA bereitgestellt, die ein
TAGD-15 Protein kodiert, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: (a) isolierter DNA, die ein TAGD-15
Protein kodiert; und (b) isolierter DNA, die sich von der isolierten
DNA aus (a) in der Codonsequenz infolge der Degeneration des genetischen
Codes unterscheidet und die ein TAGD-15 Protein kodiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden ein Vektor, der die erfindungsgemäße DNA exprimieren
kann und der für
die Expression in einer rekombinanten Zelle angepasst ist, sowie regulatorische
Elemente, die zur Expression der DNA in der Zelle notwendig sind,
bereitgestellt.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Wirtszelle bereitgestellt, die
mit dem erfindungsgemäßen Vektor
transfiziert ist, wobei der Vektor ein TAGD-15 Protein exprimiert.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Nachweisen der
Expression einer TAGD-15 mRNA bereitgestellt, umfassend die Schritte:
(a) In-Kontakt-Bringen von mRNA, die von der Zelle erhalten wurde,
mit der markierten Hybridisierungssonde; und (b) Nachweisen einer Hybridisierung
der Sonde mit der mRNA.
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Andere
und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden aus der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung augenscheinlich, die der Offenbarung dienen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Damit
die vorstehend erwähnten
Merkmale, Vorteile und Gegenstände
der vorliegenden Erfindung sowie andere verständlicher werden, wird die vorstehend
kurz dargestellte Erfindung in Bezug zu bestimmten Ausführungsformen,
die in den beigefügten
Zeichnungen veranschaulicht werden, genauer beschrieben. Diese Zeichnungen
sind ein Teil der Beschreibung. Es ist jedoch anzumerken, dass die
beigefügten
Zeichnungen bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung veranschaulichen und nicht den Bereich
der Erfindung einschränken.
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1 zeigt einen Vergleich
von PCR-Produkten, die von cDNA von normalem Gewebe und Brust-Karzinom
abgeleitet sind, dargestellt durch Färben in einem Agarose-Gel.
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2 zeigt einen Vergleich
der katalytischen Serinprotease-Domäne von TAGD-15 (SEQ ID Nr.
14) mit Hepsin (Heps, SEQ ID Nr. 3), (Scce, SEQ ID Nr. 4), Trypsin
(Try, SEQ ID Nr. 5), Chymotrypsin (Chymb, SEQ ID Nr. 6), Faktor
7 (Fac7, SEQ ID Nr. 7) und Gewebe-Plasminogen-Aktivator (Tpa, SEQ
ID Nr. 8). Die Sternchen kennzeichnen konservierte Aminosäuren der
katalytischen Triade.
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3 zeigt eine quantitative
PCR-Analyse der Expression von TAGD-15.
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4 zeigt das Verhältnis der
Expression von TAGD-15 zur Expression von β-Tubulin in normalen Geweben,
gering malignen potenziellen Tumoren (LMP) und Karzinomen.
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5 zeigt die Expression von
TAGD-15 in Tumor-Zelllinien,
die sowohl von Eierstock- als auch Brust-Karzinomgeweben abgeleitet
sind.
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6 zeigt die Überexpression
von TAGD-15 in anderen Karzinomgeweben.
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7 zeigt die Northern Blots
der Expression von TAGD-15 in Brust-Karzinomen, fötalen und
normalen adulten Geweben.
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8 zeigt ein Diagramm des
TAGD-15-Transkripts und der Klone mit dem Ursprung ihrer Abstammung.
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9 zeigt die Nukleotidsequenz
der TAGD-15-cDNA (SEQ ID Nr. 1) und die Aminosäuresequenz des TAGD-15-Proteins
(SEQ ID Nr. 2).
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10 zeigt die Aminosäuresequenz
der TAGD-15-Protease einschließlich
der funktionellen Stellen und Domänen.
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11 zeigt ein Strukturdiagramm
des TAGD-15-Proteins einschließlich
der funktionellen Domänen.
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12 zeigt einen Vergleich
der Nukleotidsequenzen zwischen TAGD-15 und humanen SNC-19 (GeneBank
Zugangsnummer #U20428).
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Beschreibung der Erfindung
im Einzelnen
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Der
hier verwendete Begriff „cDNA" soll die DNA-Kopie
des mRNA-Transkripts eines Gens bezeichnen.
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Der
hier verwendete Begriff „abgeleitete
Aminosäuresequenz" soll die Aminosäuresequenz
bezeichnen, die durch Lesen der Triplet-Sequenz der Nukleotidbasen
in der cDNA bestimmt wird.
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Der
hier verwendete Begriff „Durchmustern
einer Library" soll
das Verfahren der Verwendung einer markierten Sonde bezeichnen,
das dazu dient, zu prüfen,
ob es unter den geeigneten Bedingungen eine Sequenz gibt, die komplementär zu der
in einer bestimmten DNA-Library vorhandenen Sonde ist. Zudem kann das „Durchmustern
einer Library" mittels
PCR durchgeführt
werden.
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Der
hier verwendete Begriff „PCR" bezeichnet die Polymerasekettenreaktion,
die Gegenstand sowohl der US-Patente 4683195 und Nr. 4683202 von
Mullis als auch anderer auf dem Fachgebiet bekannter Verbesserungen
ist.
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Die
TAGD-15 cDNA besteht aus 3147 Basenpaaren (SEQ ID Nr. 1) und sie
kodiert ein aus 855 Aminosäuren
bestehendes Protein (SEQ ID Nr. 2). Die Verfügbarkeit des TAGD-15-Gens öffnet den
Weg für
zahlreiche Untersuchungen, die zu verschiedenen Anwendungen führen können. Das
TAGD-15-Gen kann beispielsweise als ein diagnostisches oder therapeutisches
Ziel bei Eierstock-Karzinom oder anderen Karzinomen, einschließlich Brust,
Prostata, Lunge und Kolon, verwendet werden.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung können
herkömmliche
Verfahren der Molekularbiologie, Mikrobiologie sowie rekombinante
DNA-Arbeitstechniken angewendet werden, die dem Fachmann bekannt
sind. Diese Verfahren werden in der Literatur ausführlich erklärt. Siehe
z. B. Maniatis, Fritsch & Sambrook, „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual" (1982); „DNA Cloning:
A Practical Approach," Bände I und
II (D. N. Glover Hrsg. 1985); „Oligonucleotide
Synthesis" (M. J.
Gait Hrsg. 1984); „Nucleic
Acid Hybridization" [B. D.
Hames & S. J.
Higgins Hrsg. (1985)].; „Transcription
and Translation" [B.
D. Hames & S.
J. Higgins Hrsg. (1984)]; „Animal
Cell Culture" [R.
I. Freshney Hrsg. (1986)]; „Immobilizes
Cells And Enzymes" [IRL
Press, (1986)]; B. Perbal, „A
Practical Guide To Molecular Cloning" (1984).
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Daher
sollten die nachfolgenden Begriffe, falls sie in der vorliegenden
Erfindung erscheinen, die nachstehend erörterten Definitionen haben.
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Die
hier beschriebenen Aminosäuren
liegen bevorzugt in der isomeren „L"-Form vor. Reste in der isomeren „D"-Form können jedoch
jede L-Aminosäure
ersetzen, so lange die erwünschte
funktionelle Eigenschaft der Immunglobulin-Bindung durch das Polypeptid
erhalten bleibt. NH2 bezeichnet die am aminoterminalen Ende
des Polypeptids vorhandene freie Aminosäure. COOH bezeichnet die am
carboxyterminalen Ende des Polypeptids vorhandene freie Carboxylgruppe.
In Übereinstimmung
mit der herkömmlichen
Nomenklatur für Polypetide,
J. Biol. Chem., 243: 3552–59
(1969), sind die Abkürzungen
für Aminosäurereste
in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
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TABELLE
ZUR ÜBEREINSTIMMUNG
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Es
sollte erwähnt
werden, dass alle Sequenzen der Aminosäurereste hier durch Formeln
dargestellt werden, deren linke und rechte Orientierung mit der
herkömmlichen
Richtung vom aminoterminalen zum carboxyterminalen Ende übereinstimmt.
Des weiteren sollte erwähnt
werden, dass ein Gedankenstrich am Anfang oder Ende einer Sequenz
eines Aminosäurerestes
ein Peptid kennzeichnet, das an eine weitere Sequenz einer oder
mehrerer Aminosäurereste
gebunden ist. Die vorstehende Tabelle dient der Korrelation des drei-Buchstaben-Codes
und des ein-Buch staben-Codes, die beide abwechselnd in der vorliegenden
Erfindung verwendet sein können.
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Ein „Replikon" ist ein beliebiges
genetisches Element (z. B. Plasmid, Chromosom, Virus), das in vivo als
eine autonome Einheit der DNA-Replikation dient, d. h. es ist zur
Replikation in der Lage, die unter seiner eigenen Kontrolle steht.
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Ein „Vektor" ist ein Replikon
wie ein Plasmid, ein Phage oder ein Cosmid, an das ein weiteres DNA-Segment
gebunden sein kann, sodass die Replikation auf das gebundene Segment übertragen
wird.
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„DNA-Molekül" bezeichnet die polymere
Form von Desoxyribonukleotiden (Adenin, Guanin, Thymin oder Cytosin),
die entweder in einzelsträngiger
Form oder als eine doppelsträngige
Helix vorliegen. Dieser Begriff bezieht sich nur auf die primäre und sekundäre Struktur
des Moleküls,
es wird damit nicht auf bestimmte tertiäre Formen eingeschränkt. Somit
schließt
dieser Begriff doppelsträngige
DNA ein, die unter anderem in linearen DNA-Molekülen (z. B. Restriktionsfragmenten),
Viren, Plasmiden und Chromosomen nachgewiesen wurde. In Übereinstimmung
mit den herkömmlichen
Standards wird für
die Sequenz der erfindungsgemäßen Struktur
nur die 5'- zu 3'-Richtung entlang des nicht-transkribierten
DNA-Strangs angegeben (d. h., der Strang der Sequenzhomologie zur
mRNA aufweist).
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„Ursprung
der Replikation" bezeichnet
jene DNA-Sequenzen, die an der DNA-Synthese beteiligt sind.
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Eine
DNA „kodierende
Sequenz" ist eine
doppelsträngige
DNA-Sequenz, die in vivo in ein Polypetid transkribiert und translatiert
wird, wenn sie sich unter der Kontrolle geeigneter regulatorischer
Sequenzen befindet. Die Grenzen der kodierenden Sequenz werden durch
ein Start-Codon an dem 5'-(amino)terminalen Ende
und ein Translationsstop-Codon an dem 3'-(carboxy)terminalen Ende bestimmt.
Eine kodierende Sequenz kann prokaryotische Sequenzen, cDNA von
eukaryotischer mRNA, genome DNA-Sequenzen von eukaryotischer (d.
h. Säugetier)
DNA, und sogar synthetische DNA-Sequenzen einschließen, ohne
auf diese beschränkt
zu sein. Ein Polyadenylierungssignal und eine Transkriptionsabbruch-Sequenz
befinden sich üblicherweise
3' zu der kodierenden
Sequenz.
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Die
Transkriptions- und Translationskontrollsequenzen sind DNA regulatorische
Sequenzen, wie Promotor, Enhancer, Polyadenylierungssignale, Terminatoren
und ähnliche,
welche die Expression einer kodierenden Sequenz in einer Wirtszelle
sicherstellen.
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Eine „Promotorsequenz" ist eine DNA regulatorische
Region, die zur Bindung einer RNA-Polymerase in einer Zelle und
zum Initiieren der Transkription einer sich stromaufwärts befindenden
(3'-Richtung) kodierenden
Sequenz fähig
ist. Um die vorliegende Erfindung genauer zu beschreiben, sollte
erwähnt
werden, dass die Promotorsequenz an ihrem 3'-Ende durch die Transkriptionsinitiationsstelle
gebunden ist, und dass sie sich stromabwärts (5'-Richtung) erstreckt, wobei sie die
minimale Anzahl an Basen oder Elementen einschließt, die zum
Initiieren einer nachweisbaren Transkription notwendig sind. Innerhalb
der Promotorsequenz befinden sich sowohl eine Transkriptionsinitiationsstelle
als auch Protein-Bindungsdomänen
(Consensussequenzen), die für
die Bindung von mRNA-Polymerase
verantwortlich sind. Eukaryotische Promotoren enthalten häufig, jedoch
nicht immer, „TATA"-Boxen und „CAT"-Boxen. Prokaryotische. Promotoren enthalten
zusätzlich
zu den –10
und –35
Consensussequenzen Shine-Dalgarno-Sequenzen.
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Eine „Expressionskontrollsequenz" ist eine DNA-Sequenz,
die die Transkription und Translation einer weiteren DNA-Sequenz kontrolliert
und reguliert. Eine kodierende Sequenz befindet sich „unter
der Kontrolle" von
Transkriptions- und Translationskontrollsequenzen in einer Zelle,
wenn RNA-Polymerase
die kodierende Sequenz in mRNA transkribiert, die anschließend in
das Protein translatiert wird, das durch die kodierende Sequenz
kodiert wird.
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Nahe
der kodierenden Sequenz kann eine „Signalsequenz" eingeschlossen sein.
Diese Sequenz kodiert ein Signalpeptid, N-terminal zu dem Polypeptid,
das mit der Wirtszelle kommuniziert, um das Polypeptid in Richtung
der Zelloberfläche
zu lenken oder damit die Sekretion des Polypeptids in das Medium
erfolgt, und dieses Signalpeptid wird durch die Wirtszelle ausgeschleust,
bevor das Protein die Zelle verlässt.
Es kann festgestellt werden, dass Signalsequenzen mit einer Vielzahl
nativer Proteine von Prokaryoten oder Eukaryoten assoziiert sind.
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Der
Begriff „Oligonukleotid", der in Bezug auf
die erfindungsgemäße Sonde
verwendet wird, ist als ein Molekül definiert, das zwei oder
mehrere Ribonukleotide, vorzugsweise mehr als drei, umfasst. Seine
genaue Größe ist von
vielen Faktoren abhängig,
die wiederum von der letztendlichen Funktion und der Verwendung des
Oligonukleotids abhängen.
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Der
Begriff „Primer" bezeichnet ein Oligonukleotid,
das entweder natürlich
vorkommt, wie in einer gereinigten Restriktionsverdauungslösung, oder
das synthetisch hergestellt wird, und das in der Lage ist, die Synthese
auszulösen,
wenn es unter Bedingungen vorliegt, in denen die Synthese eines
Primer-Extensionsprodukts
induziert wird, das komplementär
zu einem Nukleinsäurestrang
ist, d. h. in Anwesenheit von Nukleotiden und einem induzierenden
Mittel, wie einer DNA-Polymerase und bei einer geeigneten Temperatur
und geeignetem pH-Wert. Der Primer kann entweder einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein und er muss ausreichend lang sein, um die Synthese des erwünschten
Extensionsprodukts in Anwesenheit des induzierenden Mittels voranzutreiben.
Die genaue Länge
des Primers ist von vielen Faktoren abhängig, einschließlich der
Temperatur, der Quelle des Primers und des angewendeten Verfahrens.
Für diagnostische
Anwendungen enthält
der Oligonukleotid-Primer, z. B. in Abhängigkeit von der Komplexizität der Zielsequenz
typischerweise 15–25
oder mehr Nukleotide, obwohl er weniger Nukleotide enthalten kann.
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Die
hier verwendeten Primer werden dahingehend ausgewählt, dass
sie komplementär
zu verschiedenen Strängen
einer besonderen DNA-Zielsequenz sind. Das bedeutet, dass die Primer
ausreichend komplementär
sein müssen,
damit sie an die entsprechenden Stränge hybridisieren können. Daher
muss die Primersequenz nicht die genaue Sequenz des Templats widerspiegeln.
Ein nicht-komplementäres
Nukleotid-Fragment kann beispielsweise an das 5'-Ende des Primers gebunden sein, wobei
die verbleibende Primersequenz komplementär zu dem Strang ist. Alternativ
können
nicht-komplementäre
Basen oder längere
Sequenzen in den Primer eingefügt
sein, unter der Voraussetzung, dass die Primersequenz ausreichend
komplementär
zu der Sequenz ist oder dass sie damit hybridisiert und dabei das
Templat für
die Synthese des Extensionsprodukts bildet.
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Der
Begriff „Restriktionsendonuklease" und „Restriktionsenzyme" bezeichnet Enzyme,
die jeweils doppelsträngige
DNA an oder nahe einer spezifischen Nukleotidsequenz schneiden.
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Eine
Zelle ist durch exogene oder heterologe DNA „transformiert" worden, wenn eine
derartige DNA in die Zelle eingeführt worden ist. Die transformierende
DNA kann in das Genom der Zelle integriert werden oder nicht (kovalent
gebunden). In Prokaryoten, Hefe und Säugetierzellen kann die transformierende
DNA beispielsweise auf einem episomalen Element, wie einem Plasmid,
erhalten bleiben. Im Hinblick auf eukaryotische Zellen ist eine
stabil transformierte Zelle, eine Zelle, in der die transformierende
DNA in ein Chromosom integriert worden ist, sodass es durch Tochterzellen
während
der chromosomalen Replikation vererbt wird. Diese Stabilität wird durch
die Fähigkeit
der eukaryotischen Zelle veranschaulicht, Zelllinien oder Klone
herzustellen, die eine Tochterzellpopulation umfassen, welche die
transformierende DNA enthält.
Ein „Klon" ist eine Zellpopulation,
abgeleitet von einer einzelnen Zelle oder durch Mitose vererbt.
Eine „Zelllinie" ist ein Klon einer
primären
Zelle, die über
viele Generation zu einem stabilen in vitro-Wachstum fähig ist.
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Zwei
DNA-Sequenzen sind „im
Wesentlichen homolog",
wenn sich mindestens etwa 75% (vorzugsweise mindestens etwa 80%
und am meisten bevorzugt mindestens etwa 90% oder 95%) der Nukleotide über die
definierte Länge
der DNA-Sequenzen paaren. Sequenzen, die im Wesentlichen homolog
sind, können identifiziert
werden, indem die Sequenzen unter Verwendung von herkömmlicher,
in Sequenz-Datenbanken verfügbarer
Software oder in einem Southern-Hybridisierungs-Versuch unter beispielsweise
für dieses
bestimmte System definierten strengen Bedingungen miteinander verglichen
werden. Die Definition geeigneter Hybridisierungsbedingungen sind
dem Fachmann bekannt. Siehe z. B. Maniatis et al., supra; DNA Cloning, Bd.
I & II supra;
Nucleic Acid Hybridization, supra.
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Eine „heterologe" Region des DNA-Konstrukts
ist ein identifizierbares DNA-Segment innerhalb eines größeren DNA-Moleküls, dass
es in der Natur nicht mit dem größeren Molekül assoziiert
ist. Wenn die heterologe Region ein Säugetier-Gen kodiert, wird das
Gen somit üblicherweise
durch DNA flankiert, die die genome Säugetier-DNA in dem Genom des
Organismus, von der sie abstammt, nicht flankiert. In einem weiteren
Beispiel ist die kodierende Sequenz ein Konstrukt, in dem die kodierende
Sequenz selbst nicht in der Natur nachgewiesen wird (z. B. eine
cDNA, in der die kodierende genome Sequenz Introns oder synthetische
Sequenzen mit Codons aufweist, die sich von denen des nativen Gens
unterscheiden). Allele Variationen oder natürlich vorkommende Mutationsereignisse
führen
nicht zu einem Anstieg an den hier definierten heterologen DNA-Regionen.
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Die
am häufigsten
für diese
Untersuchungen verwendeten Markierungen sind radioaktive Elemente, Enzyme,
Chemikalien, die fluoreszieren, wenn sie ultraviolettem Licht ausgesetzt
werden, und andere. Eine Vielzahl fluoreszierender Materialien sind
bekannt und können
als Markierungen verwendet werden. Diese schließen beispielsweise Fluorescein,
Rhodamin, Auramin, Texas-Rot, AMCA-Blau und Lucifer-Gelb ein. Ein besonderes
nachzuweisendes Material ist ein Anti-Kaninchen-Antikörper, der
in Ziegen erzeugt und durch Isothiocyanat mit Fluorescein konjugiert
wird.
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Proteine
können
auch mit einem radioaktiven Element oder mit einem Enzym markiert
sein. Die radioaktive Markierung kann durch ein beliebiges, derzeit
verfügbares
Zählverfahren
nachgewiesen werden. Die bevorzugten Isotope können ausgewählt sein aus 3H, 14C, 32P, 35S, 36Cl, 51Cr, 57Co, 58Co, 59Fe, 90Y, 125I, 131I und 186Re.
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Enzym-Markierungen
sind ähnlich
geeignet und sie können
durch jedes gegenwärtig
angewendete kolorimetrische, spektrophotometrische, fluorspektrophotometrische,
amperometrische oder gasometrische Verfahren nachgewiesen werden.
Das Enzym ist an ein ausgewähltes
Teilchen durch Umsetzung mit Brückenmolekülen, wie
Carbodiimiden, Diisocyanaten, Glutaraldehyd und ähnlichem, konjugiert. Viele
Enzyme, die in diesen Verfahren verwendet können, sind bekannt und können verwendet
werden.
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Die
bevorzugten sind Peroxidase, β-Glucuronidase, β-D-Glucosidase, β-D-Galactosidase,
Urease, Glucoseoxidase plus Peroxidase und alkalische Phosphatase.
Die US-Patente 3654090, Nr. 3850752 und Nr. 4016043 nehmen in ihren
Beispielen Bezug auf verschiedene Markierungsmaterialien und -verfahren.
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Ein
besonderes auf dem Fachgebiet entwickeltes und angewendetes Assay-System
ist als Rezeptor-Assay bekannt. In einem Rezeptor-Assay wird das
zu untersuchende Material in geeigneter Weise markiert und anschließend mit
bestimmten zellulären
Testkolonien in einer Menge an beiden mit der Markierung beimpft,
wonach Bindungsstudien durchgeführt
werden, um zu bestimmen, in welchem Ausmaß das markierte Material an
die Zellrezeptoren bindet. Auf diese Weise können Affinitätsunterschiede
zwischen Materialien ermittelt werden.
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Ein
auf dem Fachgebiet geeignetes Assay ist als ein „cis/trans"-Assay bekannt. Kurz dargestellt verwendet
dieses Assay zwei genetische Konstrukte, von denen eines typischerweise
ein Plasmid ist, das kontinuierlich einen bestimmten interessierenden
Rezeptor exprimiert, wenn es in eine geeignete Zelllinie transfiziert
wurde, und das zweite ist ein Plasmid, das einen Reporter, wie Luciferase,
unter der Kontrolle eines Rezeptor/Liganden-Komplexes exprimiert.
Wenn es somit beispielsweise erwünscht
ist, eine Verbindung als einen Liganden für einen bestimmten Rezeptor
zu bewerten, könnte
eines der Plasmide ein Konstrukt sein, das zur Expression des Rezeptors
in der ausgewählten
Zelllinie führt,
während
das zweite Plasmid einen Promotor besitzen könnte, der mit dem Luciferase-Gen
verbunden ist, in dem das auf den besonderen Rezeptor ansprechende
Element inseriert ist. Wenn die zu testende Verbindung ein Agonist
für den
Rezeptor ist, bildet der Ligand einen Komplex mit dem Rezeptor und
initiiert die Transkription des Luciferase-Gens. Anschließend wird die
entstehende Chemilumineszenz photometrisch gemessen und es werden
Dosis-Reaktions-Kurven
erhalten und mit denen bekannter Liganden verglichen. Die vorstehende
Methodologie ist genauer in US-Patent 4981784 beschrieben.
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Der
hier verwendet Begriff „Wirt" schließt nicht
nur Prokaryoten, sondern auch Eukaryoten, wie Hefe, Pflanzen und
tierische Zellen, ein. Ein rekombinantes DNA-Molekül oder Gen,
das ein erfindungsgemäßes humanes
TAGD-15 Protein kodiert, kann verwendet werden, um einen Wirt unter
Anwendung jedes dem Fachmann bekannten Standardverfahrens zu transformieren.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines Vektors, der kodierende
Sequenzen für
das Gen enthält,
das ein erfindungsgemäßes humanes
TAGD-15-Protein für
die Transformation eines Prokaryoten kodiert. Prokaryotische Wirte
können
E. coli, S. tymphimurium, Serratia marcescens und Bacillus subtilis
einschließen.
Eukaryotische Wirte schließen
Hefen, wie Pichia pastoris, Säugetierzellen
und Insektenzellen, ein.
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Im
Allgemeinen werden Expressionsvektoren, die Promotorsequenzen enthalten,
welche die effiziente Transkription des eingefügten DNA-Fragments erleichtern,
in Verbindung mit dem Wirt verwendet. Der Expressionsvektor enthält typischerweise
einen Replikationsursprung, Promotor(en), Terminator(en) sowie spezifische
Gene, die in der Lage sind, die phänotypische Selektion in transformierten
Zellen bereitzustellen. Die transformierten Wirte können zum
Erreichen des optimalen Zellwachstums gemäß den auf dem Fachgebiet bekannten
Mitteln fermentiert und kultiviert werden.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
eine im Wesentlichen reine DNA ein, die ein TAGD-15-Protein kodiert,
sowie einen Strang, mit dem die DNA unter strengen Bedingungen an
eine Sonde, die eine Sequenz von mindestens 15 aufeinanderfolgenden
Nukleotiden der SEQ ID Nr. 1 enthält, hybridisiert. Das durch
die erfindungsgemäße DNA kodierte
Protein kann eine Sequenzidentität
von mindestens 80% (vorzugsweise 85%, bevorzugter 90%, am meisten
bevorzugt 95%) mit den in 10 (SEQ
ID Nr. 2) aufgeführten
Aminosäuren
aufweisen. Bevorzugter schließt
die DNA die kodierende Sequenz der Nukleotide der 9 (SEQ ID Nr. 1) oder einer degenerierten
Variante einer derartigen Sequenz ein.
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Die
Sonde, mit der die erfindungsgemäße DNA hybridisiert,
besteht vorzugsweise aus einer Sequenz von mindestens 20 aufeinanderfolgenden
Nukleotiden, bevorzugter 40 Nukleotiden, sogar mehr als 50 Nukleotiden,
und am meisten bevorzugt 100 Nukleotiden oder mehr (bis zu 100)
der kodierenden Sequenz der in 9 aufgeführten Nukleotide
(SEQ ID Nr. 1) oder dem Komplement davon. Eine derartige Sonde ist
zum Nachweisen der Expression von TAGD-15 in einer humanen Zelle
durch ein Verfahren geeignet, einschließend die Schritte von (a) In-Kontakt-Bringen von
mRNA, die von der Zelle erhalten wurde, mit der markierten Hybridisierungssonde;
und (b) Nachweisen einer Hybridisierung der Sonde mit der mRNA.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch eine im Wesentlichen reine DNA ein, enthaltend eine Sequenz
von mindestens 15 aufeinanderfolgenden Nukleotiden (vorzugsweise
20, bevorzugter 30, noch bevorzugter 50, und am meisten bevorzugt
alle) aus der Region der Nukleotide 1 bis 3147 der 9 (SEQ ID Nr. 1).
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Unter „sehr strenge
Bedingungen" ist
zu verstehen, dass die DNA-Hybridisierung und die Waschbedingungen
durch eine ho he Temperatur und eine geringe Salzkonzentration charakterisiert
sind, wie z. B. Waschbedingungen von 65°C bei einer Salzkonzentration
von annähernd
0,1 × SSC,
oder einem funktionellen Äquivalent
davon. Sehr strenge Bedingungen können beispielsweise eine Hybridisierung
bei etwa 42°C
in Anwesenheit von etwa 50% Formamid; einen ersten Waschschritt
bei etwa 65°C
mit etwa 2 × SSC,
enthaltend 1% SDS; gefolgt von einem zweiten Waschschritt bei etwa
65°C mit
etwa 0,1 × SSC
einschließen.
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„Im Wesentlichen
reine DNA" bedeutet
eine DNA, die nicht Teil eines Milieus ist, in der die DNA natürlich vorkommt,
infolge der Abtrennung (teilweise oder vollständige Reinigung) von einigen
oder allen Molekülen
dieses Milieus, oder infolge von Veränderungen der Sequenzen, welche
die erfindungsgemäße DNA flankieren.
Dieser Begriff schließt
daher beispielsweise eine rekombinante DNA ein, die in einen Vektor,
in ein(en) autonom replizierendes/n Plasmid oder Virus, oder in
die genome DNA eines Prokaryoten oder Eukaryoten eingefügt ist;
oder die unabhängig
von anderen Sequenzen als ein getrenntes Molekül existiert (z. B. eine cDNA
oder ein genomes oder cDNA-Fragment, erzeugt durch die Polymerasekettenreaktion
(PCR) oder eine Restriktionsendonukleaseverdauung). Auch eingeschlossen
ist eine rekombinante DNA, die Teil eines Hybrid-Gens ist, das eine zusätzliche
Polypetidsequenz, wie z. B. ein Fusionsprotein, kodiert. Auch eingeschlossen
ist eine DNA, die einen Teil der in 9 (SEQ
ID Nr. 1) aufgeführten
Nukleotide einschließt,
die eine alternative Splice-Variante von TAGD-15 kodiert.
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Die
DNA kann mindestens etwa 70% Sequenzidentität zu der kodierenden Sequenz
der in 9 aufgeführten Nukleotide
(SEQ ID Nr. 1), bevorzugter mindestens 75% (z. B. mindestens 80%);
und am meisten bevorzugt mindestens 90% aufweisen. Die Identität zwischen
zwei Sequenzen ist eine direkte Funktion der Zahl der Paarungen
oder identischen Positionen. Wenn eine Position einer Subeinheit
in beiden der zwei Sequenzen durch die gleiche monomere Subeinheit
besetzt ist, z. B. wenn eine festgelegte Position in jeder der beiden
DNA-Moleküle
durch ein Adenin besetzt ist, dann sind sie bezüglich dieser Position identisch.
Wenn beispielsweise 7 Positionen in einer Sequenz mit einer Länge von
10 Nukleotiden zu den korrespondierenden Positionen in einer zweiten
10 Nukleotide langen Sequenz identisch sind, dann besteht zwischen
den zwei Sequenzen 70% Sequenzidentität. Die Länge der Vergleichssequenzen
beträgt
im Allgemeinen mindestens 50 Nukleotide, vorzugsweise mindestens
60 Nukleotide, bevorzugter mindestens 75 Nukleotide, am meisten
bevorzugt mindestens 100 Nukleotide. Sequenzidentität wird typischerweise
unter Verwendung von Sequenzanalyse-Software gemessen (z. B. das
Sequenzanalyse-Software-Paket von Genetics Computer Group, University
of Wisconsin Biotechnology Center, 1710 University Avenue, Madison,
WI 53705).
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Die
vorliegende Erfindung umfasst einen Vektor, umfassend eine DNA-Sequenz,
die für
ein humanes TAGD-15 Protein kodiert und der Vektor ist zur Replikation
in einem Wirt fähig,
der in einer funktionsfähigen Verbindung:
a) einen Replikationsursprung; b) einen Promotor; und c) eine DNA-Sequenz,
die das genannte Protein kodiert, umfasst. Vorzugsweise enthält der erfindungsgemäße Vektor
einen Teil einer in SEQ ID Nr. 1 dargestellten DNA-Sequenz. Ein „Vektor" kann als replizierbares
Nukleinsäure-Konstrukt
definiert werden, wie z. B. ein Plasmid oder eine virale Nukleinsäure. Vektoren
können
verwendet werden, um TAGD-15-Protein kodierende Nukleinsäure zu amplifizieren
und/oder zu exprimieren. Ein Expressionsvektor ist ein replizierbares Konstrukt,
in dem eine, ein Polypeptid kodierende Nukleinsäuresequenz in funktionsfähiger Weise
mit einer geeigneten Kontrollsequenz verbunden ist, die zur wirksamen
Expression des Polypetids in einer Zelle fähig sind. Die Notwendigkeit
für derartige
Kontrollsequenzen kann in Abhängigkeit
von der ausgewählten
Zelle und dem gewählten
Transformationsverfahren variieren. Im Allgemeinen schließen Kontrollsequenzen
einen transkriptionalen Promotor und/oder Enhancer, geeignete ribosomale
mRNA-Bindungsstellen und Sequenzen ein, die den Transkriptions-
und Translationsabbruch kontrollieren. Verfahren, die dem Fachmann
gut bekannt sind, können
verwendet werden, um einen Expressionsvektor zu konstruieren, der
geeignete Transkriptions- und Translationskontrollsignale enthält. Siehe
z. B. die in Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual
(2. Ausg.), Cold Spring Harbor Press, N.Y. beschriebenen Verfahren.
Ein Gen und seine Transkriptionskontrollsequenzen sind in „funktionsfähiger Weise
verbunden", wenn
die Transkriptionskontrollsequenzen die Transkription des Gens wirksam
kontrollieren. Erfindungsgemäße Vektoren
schließen
Plasmidvektoren und virale Vektoren ein, sie sind jedoch nicht auf
diese beschränkt.
Bevorzugte erfindungsgemäße virale
Vektoren sind diejenigen, die von Retroviren, Adenoviren, Adreno-assoziierten
Viren, dem SV40-Virus oder Herpes-Viren abgeleitet sind.
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Ein „im Wesentlichen
reines Protein" ist
ein Protein, das von mindestens einigen derjenigen Bestandteile
abgetrennt ist, die es natürlichen
begleiten. Typischerweise ist das Protein im Wesentlichen rein,
wenn es wenigsten zu 60 Gew.-% frei von Proteinen und anderen natürlich vorkommenden
organischen Molekülen
ist, mit denen es in vivo natürlich
assoziiert ist. Vorzugsweise beträgt die Reinheit der Präparation
mindestens 75 Gew.-%, bevorzugter mindestens 90 Gew.-%, und am meisten
bevorzugt mindestens 99 Gew.-%. Ein im Wesentlichen reines TADG-15-Protein
kann beispielsweise durch Extraktion aus einer natürlichen
Quelle; durch Expression einer rekombinanten Nukleinsäure, die
ein TAGD-15-Protein kodiert; oder durch chemische Synthese des Proteins
erhalten werden. Die Reinheit kann durch ein beliebiges geeignetes
Verfahren gemessen werden, z. B. durch Säulenchromatografie, wie der
Immunaffinitätschromatografie
unter Verwendung eines für TAGD-15
spezifischen Antikörpers,
durch Polyacrylamidgel-Elektrophorese oder durch HPLC-Analyse. Ein Protein
ist im Wesentlichen frei von natürlich
assoziierten Bestandteilen, wenn es von mindestens einigen dieser
Verunreinigungen abgetrennt ist, die es in seinem natürlichen
Zustand begleiten. Ein Protein, das in einem zellulären System
chemisch synthetisiert oder erzeugt wird, welches sich von der Zelle
unterscheidet, aus der es natürlicherweise
abstammt, ist somit entsprechend der Definition im Wesentlichen
frei von seinen natürlich assoziierten
Bestandteilen. Demgemäß schließen im Wesentlichen
reine Proteine eukaryotische Proteine ein, die in E. coli, anderen
Prokaryoten oder jedem anderen Organismus, in dem sie nicht natürlich vorkommen, synthetisiert
werden.
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Zusätzlich zu
den Proteinen, die im Wesentlichen Volllängen-Proteinen sind, schließt die vorliegende Erfindung
auch Fragmente (z. B. antigene Fragmente) des TAGD-15-Proteins (SEQ
ID Nr. 2) ein. Ein „Fragment" besteht, angewendet
auf ein Polypeptid, üblicherweise
aus mindestens 10 Resten, typischerweise aus mindestens 20 Resten
und bevorzugter aus mindestens 30 (z. B. 50) Resten in der Länge, aber
weniger als der gesamten intakten Sequenz. Fragmente des TAGD-15-Proteins
können
durch Verfahren erzeugt werden, die dem Fachmann bekannt sind, z.
B. durch enzymatische Verdauung von natürlich vorkommendem oder rekombinantem
TAGD-15-Protein, durch rekombinante DNA-Arbeitstechniken unter Verwendung eines
Expressionsvektors, der ein definiertes Fragment von TAGD-15 kodiert,
oder durch chemische Synthese. Die Fähigkeit eines Kandidaten-Fragments,
die Eigenschaften von TAGD-15 aufzuweisen (z. B. die Bindung an
einen für
TAGD-15 spezifischen Antikörper),
kann durch die hier beschriebenen Verfahren bestimmt werden. Gereinigtes
TAGD-15 oder antigene Fragmente von TAGD-15 können verwendet werden, um neue
Antikörper
zu erzeugen oder vorhandene Antikörper zu testen (z. B. als Positivkontrollen
in einem diagnostischem Assay), indem Standardverfahren angewendet
werden, die dem Fachmann bekannt sind. Eingeschlossen in die vorliegende
Erfindung sind polyklonale Antiseren, die durch Verwendung von TAGD-15
oder einem Fragment von TAGD-15 als das Immunogen in z. B. Kaninchen
erzeugt wurden. Zur Herstellung monoklonaler und polyklonaler Antikörper werden
Standardverfah ren angewendet, die dem Fachmann bekannt sind. Die
durch dieses Verfahren erzeugten monoklonalen Antikörper können bezüglich ihrer
Fähigkeit,
rekombinante TAGD-15 cDNA-Klone zu identifizieren, und sie von bekannten
cDNA-Klonen zu unterscheiden, durchgemustert werden.
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Eingeschlossen
in die vorliegende Erfindung sind des weiteren TAGD-15 Proteine,
die mindestens teilweise durch gewisse Anteile von SEQ ID Nr. 2
kodiert werden, z. B. Produkte von alternativen mRNA-Splicing-Ereignissen
oder alternativen Proteinentwicklungsergeignissen, oder in denen
ein Abschnitt der TAGD-15-Sequenz deletiert worden ist. Das Fragment
oder das intakte TAGD-15-Polypeptid kann kovalent an ein anderes
Polypeptid gebunden sein, z. B. an eines, das als ein Marker, ein
Ligand oder ein Mittel zur Erhöhung
der Antigenizität
wirkt.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch einen polyklonalen oder monoklonalen Antikörper ein, der spezifisch an
TAGD-15 bindet. Die Erfindung umfasst nicht nur einen intakten monoklonalen
Antikörper,
sondern auch immunologisch wirksame Antikörper-Fragmente, z. B. ein Fab-
oder (Fab)2-Fragment; ein erzeugtes einzelkettiges
Fv-Molekül;
oder ein chimäres
Molekül,
z. B. einen Antikörper,
der die Bindungsspezifität
eines Antikörpers
enthält,
der z. B. von der Maus abstammt, sowie die verbleibenden Anteile
eines anderen Antikörpers,
der z. B. humanen Ursprungs ist.
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In
einer Ausführungsform
kann der Antikörper
oder ein Fragment davon an ein Toxin oder an eine nachweisbare Markierung
gebunden sein, z. B. an eine radioaktive Markierung, nicht-radioaktive
Isotopen-Markierungen, fluoreszierende Markierung, chemilumineszierende
Markierung, paramagnetischen Markierung, Enzym-Markierung oder kolorimetrische
Markierung. Beispiele für
geeignete Toxine schließen
Diphtherie-Toxin; Pseudomonas exotoxin A, Ricin und Cholera-Toxin
ein. Beispiele für
geeignete Enzym-Markierungen schließen Maleathydrogenase, Staphylokokken-Nuklease, δ-5-Steroid-Isomerase,
Alkoholdehydro genase, α-Glycerolphosphatdehydrogenase,
Triosephosphat-Isomerase, Peroxidase, alkalische Phosphatase, Asparaginase,
Glucoseoxidase, β-Galactosidase,
Ribonuklease, Urease, Katalase, Glucose-6-phosphatdehydrogenase,
Glucoamylase, Acetylcholinesterase usw. ein. Beispiele für geeignete
radioisotopische Markierungen schließen 3H, 125I, 131I, 32P, 35S, 14C usw. ein.
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Paramagnetische
Isotope zur Verwendung in der in vivo-Diagnostik können gemäß den Verfahren der vorliegenden
Erfindung ebenfalls verwendet werden. Es gibt zahlreiche Beispiele
für Elemente,
die für
die Magnet-Resonanz-Bildgebung geeignet sind. Erörterungen bezüglich der
in vivo-kernmagnetischen-Resonanz-Bildgebung
siehe beispielsweise Schaefer et al., (1989) JACC 14, 472–480; Shreve
et al., (1986) Magn. Reson. Med. 3, 336–340; Wolf, G. L., (1984) Physiol.
Chem. Phys. Med. NMR 16, 93–95;
Wesbey et al., (1984), Physiol. Chem. Phys. Med. NMR 16, 145–155; Runge
et al., (1984) Invest. Radiol. 19, 408–415. Beispiele für geeignete
fluoreszierende Markierungen schließen eine Fluorescin-Markierung,
eine Isothiocylat-Markierung, eine Rhodamin-Markierung, eine Phycoerythrin-Markierung,
eine Phycocyanin-Markierung, eine Allophycocyanin-Markierung, eine
Ophthaldehyd-Markierung, eine Fluorescamin-Markierung usw. ein.
Beispiele für
chemiluminesziernde Markierungen schließen eine Luminal-Markierung,
eine Isoluminal-Markierung, eine aromatische Acridiniumester-Markierung,
eine Imidazol-Markierung, eine Acridiuniumsalz-Markierung, eine
Oxalatester-Markierung, eine Luciferin-Markierung, eine Luciferase-Markierung,
eine Aequorin-Markierung usw. ein.
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Dem
Fachmann sind weitere geeignete Markierungen bekannt, die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Die
Bindung dieser Markierungen an Antikörper oder an Fragmente davon
kann unter Verwendung von Standardverfahren erfolgen, die dem Fachmann
bekannt sind. Typische Verfahren sind von Kennedy et al., (1976)
Clin. Chem. Acta 70, 1–31;
und Schurs et al., (1977) Clin. Chem. Acta 81, 1–40 beschrieben. Die im letzteren
Hinweis erwähnten
Kupp lungsverfahren sind das Glutaraldehyd-Verfahren, das Perjodat-Verfahren, das Dimaleimid-Verfahren,
das m-Maleimidbenzyl-N-hydroxy-succinimidesterverfahren.
Alle diese Verfahren sind durch diesen Hinweis in die vorliegende
Erfindung aufgenommen.
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Im
Bereich der vorliegenden Erfindung liegt auch ein Verfahren zum
Nachweisen von TAGD-15-Protein in einer biologischen Probe, welches
die Schritte des In-Kontakt-Bringens der Probe mit dem markierten Antikörper, wie
z. B. einem für
TAGD-15 spezifischen,
radioaktiv markierten Antikörper,
und des Nachweisens der Bindung des Antikörpers an einen Bestandteil
der Probe einschließt.
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Wie
erwähnt,
liefert die vorliegende Erfindung zahlreiche Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
auf dem Gebiet der Diagnostik. Das TAGD-15-Protein ist beispielsweise
zum Diagnostizieren von Krebs in verschiedenen Geweben geeignet,
da dieses Protein in Tumorzellen hoch überexprimiert ist. Antikörper (oder
Antigen-bindende Fragmente davon), die an ein für TAGD-15 spezifisches Epitop
binden, sind für
ein Verfahren zum Nachweisen von TAGD-15 Protein in einer biologischen
Probe sowie zur Diagnostik von Krebs oder neoplastischen Transformationen
geeignet. Dieses Verfahren schließt die Schritte des Erhaltens
einer biologischen Probe (z. B. Zellen, Blut, Plasma, Gewebe usw.)
von einem möglicherweise
an Krebs erkrankten Patienten, das Inkontaktbringen der Probe mit
einem für
TAGD-15 spezifischen, markierten Antikörper (z. B. radioaktiv markierter
Antikörper)
und das Nachweisen von dem TAGD-15-Protein unter Anwendung herkömmlicher
Immunassay-Verfahren, wie einem ELISA, ein. Die Antikörper-Bindung
an die biologische Probe weist darauf hin, dass die Probe einen
Bestandteil enthält,
der spezifisch an ein Epitop innerhalb von TAGD-15 bindet.
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In Übereinstimmung
mit herkömmlichen
Northern-Hybridisierungsverfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, kann in ähnlicher Weise ein Northern-Blot-Assay
verwendet werden, um die relativen Mengen an TAGD-15-mRNA in einer
Zelle oder in Gewebe zu ermitteln, die von einem Patienten erhalten
wurden, der möglicherweise
an Krebs erkrankt ist. Dieses Northern-Assay verwendet eine Hybridisierungssonde,
z. B. radioakiv markierte TAGD-15-cDNA, die entweder die einzelsträngige Volllängen-DNA
mit einer Sequenz, die komplementär zu SEQ ID Nr. 1 (9) ist, oder ein Fragment
dieser DNA-Sequenz mit mindestens 20 (vorzugsweise mindestens 30,
bevorzugter mindestens 50, und am meisten bevorzugt mindestens 100)
aufeinanderfolgenden Nukleotiden enthält. Die DNA-Hybridisierungssonde
kann durch jedes der vielen verschiedenen Verfahren, die dem Fachmann
bekannt sind, markiert sein.
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Antikörper gegen
das TAGD-15-Protein können
in einem Immunoassay verwendet werden, um erhöhte Expressionsspiegel an TAGD-15-Protein
in Geweben nachzuweisen, in denen möglicherweise eine neoplastische
Transformation erfolgt ist. Mit den Northern-Blot-Assays und -Analysen
kann der gleiche Nutzen erreicht werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine DNA gerichtet, die ein TAGD-15-Protein
kodiert, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: (a) isolierter DNA, die ein TAGD-15-Protein
kodiert; und (b) isolierter DNA, die sich von der isolierten DNA
aus (a) bezüglich
der Codonsequenz infolge der Degeneration des genetischen Codes unterscheidet,
und die ein TAGD-15-Protein
kodiert. Vorzugsweise hat die DNA die in SEQ ID Nr. 1 dargestellte Sequenz.
Bevorzugter kodiert die DNA ein TAGD-15-Protein mit der in SEQ ID Nr. 2 dargestellten
Sequenz.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf einen Vektor gerichtet, der in
der Lage ist, die erfindungsgemäße DNA zu
exprimieren, angepasst an die Expression in einer rekombinanten
Zelle sowie regulatorische Elemente, die für die Expression der DNA in
der Zelle erforderlich sind. Vorzugsweise enthält der Vektor DNA, die ein
TAGD-15-Protein mit der in SEQ ID Nr. 2 dargestellten Aminosäuresequenz
kodiert.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf eine Wirtszelle gerichtet, die
mit dem vorstehend beschriebenen Vektor transfiziert ist, wobei
der Vektor ein TAGD-15-Protein exprimiert. Veranschaulichungen
für Wirtszellen
schließen
Bakterienzellen, Säugetierzellen
und Insektenzellen ein.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf ein isoliertes und gereinigtes
TAGD-15-Protein gerichtet, das durch eine DNA kodiert wird, die
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus: (a) isolierter DNA, die ein TAGD-15
Protein kodiert; und (b) isolierter DNA, die sich von der isolierten
DNA aus (a) bezüglich
der Codonsequenz infolge der Degeneration des genetischen Codes
unterscheidet, und die ein TAGD-15-Protein kodiert. Vorzugsweise
hat das isolierte und gereinigte TAGD-15-Protein aus Anspruch 9 die in SEQ ID
Nr. 2 dargestellte Aminosäuresequenz.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf ein Verfahren zum Nachweisen
der Expression des Proteins aus Anspruch 1 gerichtet, umfassend
die Schritte: (a) In-Kontakt-Bringen von mRNA, die von der Zelle
erhalten wurde, mit der markierten Hybridisierungssonde; und (b)
Nachweisen einer Hybridisierung der Sonde mit der mRNA.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung verschiedener
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und sie schränken die vorliegende Erfindung
in keiner Weise ein.
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Beispiel 1
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Gewebesammlung und -lagerung
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Nach
der Hysterektomie oder der bilateralen Salpingo-Oophorektomie eines Patienten oder der
operativen Entfernung von neoplastischen Gewebe werden die Proben
erfasst und auf Eis gelagert. Die Proben wurden anschließend dem
Pathologen zum Isolieren und Identifizieren von spezifischen Gewebeproben übergeben.
Abschließend
wurden die Proben in flüssigem
Stickstoff eingefroren, in das Laborprotokoll eingetragen und bei –80°C gelagert.
Zusätzliche
Proben wurden häufig
von Cooperative Human Tissue Network (CHTN) erhalten. Diese Proben
wurden von CHTN präpariert
und uns auf Trockeneis geliefert. Nach der Ankunft wurden diese
Proben, in das Laborprotokoll eingetragen und bei –80°C gelagert.
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Beispiel 2
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Isolieren von mRNA und
Synthese von cDNA
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41
Eierstock-Tumore (10 gering maligne potenzielle Tumore und 31 Karzinome)
und 10 normale Eierstöcke
wurden aus Operationsproben erhalten und in flüssigem Stickstoff eingefroren.
Die humanen Eierstock-Karzinom-Zelllinien SW 626 und Caov 3, die
humanen Brust-Karzinom-Zelllinien MDA-MB-231 und MDA-MB-435S, und
die vom humanen zervikalen Gebärmutter-Karzinom abgeleitete
Zelllinie Hela wurden von American Type Culture Collection (Rockville,
MD) bezogen. Die Zellen wurden bis zur Subkonfluenz in Dulbecco's modifiziertem Eagle's Medium, suspendiert
mit 10% (v/v) fötalem
Rinderserum und Antibiotika, kultiviert.
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Das
Isolieren von Messenger-RNA (mRNA) wurde unter Verwendung des Mini
RiboSepTM Ultra mRNA-Isolierungskits von
Becton Dickinson (Kat. #30034) entsprechend den Anweisungen des
Herstellers durchgeführt.
Dies war ein auf Oligo(dT)-Chromatografie basierendes System für das Isolieren
von mRNA. Die Menge an gewonnener mRNA wurde durch UV-Spektrophotometrie
quantifiziert.
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DNA,
komplementär
bezüglich
des ersten Strangs (cDNA), wurde unter Verwendung von 5,0 mg mRNA
und entweder einem zufälligen
Hexamer oder Oligo(dT)-Primern mittels eines Erst-Strang-Synthese-Kits
von Clontech (Kat. #K1402-1) entsprechend den Anweisungen des Herstellers
synthetisiert. Die Reinheit der cDNA wurde durch PCR unter Anwendung
von Primern durchgeführt,
die für
das p53-Gen spezifisch sind. Diese Primer umspannen ein Intron derart,
dass reine cDNA von cDNA unterschieden werden kann, die mit genomer
DNA verunreinigt ist.
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Beispiel 3
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PCR-Reaktionen
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Die
mRNA-Überexpression
von TAGD-15 wurde unter Anwendung einer quantitativen PCR bestimmt. Die
nachfolgenden Oligonukleotid-Primer wurden verwendet für: TAGD-15,
vorwärts
5'-ATGACAGAGGATTCAGGTAG-3' (SEQ ID Nr. 10)
und rückwärts 5'-GAAGGTGAAGTCATTGAAGA-3' (SEQ ID Nr. 11);
und β-Tubilin,
vorwärts
5'-TGCATTGACAACGAGGC-3' (SEQ ID Nr. 12)
und rückwärts CTGTCTTGACATTGTTG-3' (SEQ ID Nr. 13). β-Tubulin
diente als eine interne Kontrolle. Die Reaktion wurden folgendermaßen durchgeführt: aus
50 ng mRNA erzeugter Erst-Strang cDNA wird als Templat in Anwesenheit
von 1,0 mM MgCl2, 0,2 mM dNTPs, 0,025 U
Taq-Polymerase/ml Reaktionslösung
und 1 × Puffer
mit Enzym verwendet. Zudem müssen
die Primer der PCR-Reaktion zugesetzt werden. Degenerierte Primer,
die eine Vielzahl von cDNAs amplifizieren können, werden mit einer Endkonzentration
von jeweils 2,0 mM verwendet, wohingegen die Primer, die spezifische
cDNA amplifizieren, bis zu einer Endkonzentration von jeweils 0,2
mM zugesetzt werden.
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Nach
der 3-minütigen
initialen Denaturierung bei 95°C
wurden 30 PCR-Zyklen in einem Gene Amp 2400 Thermocycler von Perkin-Elmer
durchgeführt.
Jeder Zyklus besteht aus 30 Sekunden Denaturierung bei 95°C, 30 Sekunden
Primer-Annealing bei der geeigneten Annealing-Temperatur und 30
Sekunden Extension bei 72°C.
Der abschließende
Zyklus bei 72°C
erfolgt über
7 Minuten. Um sicherzustellen, dass die Reaktion erfolgreich war,
wird eine Fraktion des Gemisches in einem 2% Agarose/TEA-Gel elektrophoretisch
aufgetrennt und mit Ethidiumbromid gefärbt (Endkonzentration 1 mg/ml).
Die Annealing-Temperatur variiert entsprechend der in der PCR-Reaktion
verwendeten Primer. Für
Reaktionen mit degenerierten Primern wurde eine Annealing-Temperatur von 48°C verwendet.
Die geeignete Annealing-Temperatur
für die
TAGD-15 und β-Tubulin
spezifischen Primer beträgt
62°C.
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Beispiel 4
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T-Vektor Ligation und
Transformationen
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Die
gereinigten PCR-Produkte wurden in das T-Vektor-Plasmid von Promega ligiert und die
Ligationsprodukte wurden in kompetente JM109-Zellen gemäß den Anweisungen
des Herstellers transformiert (Promega, Kat. #A3610). Die positiven
Kolonien wurden für
die Amplifikation kultiviert, die Plasmid-DNA mittels des WizardTM Miniprep DNA-Reinigungssystems (Promega,
Kat. #A7500) isoliert und die Plasmide mit den Restriktionsenzymen
ApaI und SacI verdaut, um die Größe des Inserts
zu bestimmen. Plasmide mit Inserts, deren Größe(n) durch die vorstehend
beschriebene Gel-Elektrophorese für die PCR-Produkt sichtbar
gemacht wurde(n), wurden sequenziert.
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Beispiel 5
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DNA-Sequenzierung
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Unter
Verwendung eines Plasmid spezifischen Primers nahe der Klonierungsstelle
wurden die Sequenzierungsreaktionen mittels PRISMTM Ready
Reaction Dye DeoxyTM Terminatoren (Applied
Biosystems, Kat. #401384) gemäß den Anleitungen
des Herstellers durchgeführt.
Reste der Farbstoff-Terminatoren wurden nach Abschluss der Sequenzierungsreaktion
unter Verwendung einer Centri-SepTM Spin-Säule (Princeton
Separation, Kat. #CS901) entfernt. Ein DNA-Sequenzierungssystem
Modell 373A von Applied Biosystems stand zur Verfügung und
wurde für
die Sequenzierungsanalyse verwendet. Basierend auf der ermittelten
Sequenz wurden Primer entworfen und synthetisiert, die das interessierende
Gen spezifisch amplifizieren.
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Beispiel 6
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Northern-Blot-Analyse
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10 μg mRNAs wurden
entsprechend der Größe in einem
1% Formaldehyd-Agarose-Gel in 0,02 M MOPS, 0,05 M Natriumacetat
(pH 7,0) und 0,001 M EDTA elektrophoretisch aufgetrennt. Anschließend wurden die
mRNAs durch Kapillarwirkung in 20 × SSPE auf Hybobond-N (Amersham)
geblottet. Die mRNAs wurden durch 2-stündiges
Erwärmen
auf 80°C
auf die Membran fixiert. Zusätzliche
Multiple-Tissue-Northern-Blots (MTN) wurden von CLONTECH Laboratories,
Inc. bezogen. Die Blots schließen
den Human MTN Blot (Kat. #7760-1), den Human MTN II Blot (Kat. #7759-1),
den Human Fetal MTN II Blot (Kat. #7756-1 und den Human Gehirn MTN
III Blot (Kat. #7750-1) ein. Die geeigneten Sonden wurden unter
Verwendung des Prime-a-Gene-Markierungssystems von Promega (Kat.
#U1100) radioaktiv markiert. Die Blots wurden gemäß dem ExpressHyp
Hybridisierungsprotokoll von CLONTECH (Kat. #8015-1 oder 8015-2)
sondiert und gestrippt.
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Beispiel 7
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Quantitative PCR
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Die
quantitative PCR wurde in einem Reaktionsgemisch, bestehend aus
cDNA, abgeleitet von 50 ng mRNA, 5 pMol Sense- und Antisense-Primern für TAGD-15
und der internen Kontrolle β-Tubulin, 0, 2 mmol dTNPs,
0, 5 mCi [α-32P] dCTP und 0, 625 U Taq-Polymerase in 1 × Puffer
in einem Endvolumen von 25 ml durchgeführt. Dieses Gemisch wurde 1
Minute der Denaturierung bei 95°C
unterzogen, gefolgt von 30 Zyklen Denaturierung für 30 Sekunden
bei 95°C,
30 Sekunden Annealing bei 62°C
und 1 Minute Extension bei 72°C mit
weiteren 7 Minuten Extension im letzten Zyklus. Das Produkt wurde
in einem 2% Agarose-Gel elektrophoretisch aufgetrennt und das Gel
wurde unter Vakuum getrocknet und der Autoradiografie unterzogen.
Die relative Radioaktivität
jeder Bande wurde durch den PhosphoImager von Molecular Dynamics
bestimmt.
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Beispiel 8
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt die Verwendung von Primern, die
auf konservierte Gebiete der Serinproteasen-Familie gerichtet sind, um Mitglieder
dieser Familie zu identifizieren, die in Karzinomen überexprimiert
sind. In anderen Geweben wurden mehrere Gene identifiziert und kloniert,
jedoch bislang keine, die mit Eierstock-Karzinomen assoziiert sind.
Die vorliegende Erfindung beschreibt eine in Eierstock-Karzinomen identifizierte
Protease. Dieses Gen wurde unter Verwendung von Primern für die konservierte
Domäne
identifiziert, welche die katalytische Domäne der konservierten Aminosäure Histidin
umgibt und die stromaufwärts konservierte
Aminosäure
Serin, die annähernd
150 Aminosäuren
in Richtung des carboxyterminlane Endes der Protease liegt.
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Das
Gen, das die neuartige erfindungsgemäße extrazelluläre Serinprotease
kodiert, wurde aus einer Gruppe von Proteasen, die in Karzinomen überexprimiert
sind, durch Subklonierung und Sequenzierung der geeigneten PCR-Produkte
identifiziert. Ein Beispiel für
eine derartige PCR-Reaktion ist in 1 dargestellt. Die
Subklonierung und Sequenzierung individueller Banden aus einer derartigen
Amplifikation liefern eine Grundlage für die Identifizierung der erfindungsgemäßen Protease.
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Beispiel 9
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Die
für die
katalytische Domäne
von TAGD-15 ermittelte Sequenz ist in 2 dargestellt
und sie stimmt mit der anderer Serinproteasen überein und enthält insbesondere
konservierte Aminosäuren,
die der katalytischen Domäne
der Trypsinähnlichen
Protease-Familie entsprechen. Es wurden spezifische, von dieser Sequenz
abgeleitete Primer (20mers) verwendet.
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Um
die Expression des TAGD-15-Gens in Eierstock-Karzinomen zu bestimmen, wurde eine
Reihe cDNAs untersucht, die von normalen Geweben und Tumoren abgeleitet
sind. In einer Reihe von cDNAs, die aus normalen Geweben abgeleitet
sind, war TAGD-15 im Vergleich zu den aus Karzinomen abgeleiteten
cDNAs, unter Verwendung von β-Tubulin
als interne Kontrolle für
die PCR-Amplifikation, in allen untersuchten Karzinomen wesentlich überexprimiert
und es wurde in normalem Epithelgewebe entweder nicht nachgewiesen
oder in einem sehr geringen Grad nachgewiesen (3). Diese Bewertung wurde auf eine Standardreihe
von etwa 40 Tumore ausgedehnt. Unter Verwendung dieser spezifischen
Primer wurde auch die Expression dieses Gens in sowohl von Eierstock-
als auch von Brust-Karzinom-Gewebe abgeleiteten Tumorzelllinien
untersucht, wie in 5 dargestellt,
und in anderen Tumorgewebe, wie in 6 dargestellt.
Die Expression von TAGD-15 wurde auch in Karzinomen von Brust, Kolon,
Prostata und Lunge beobachtet.
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Unter
Verwendung der spezifischen Sequenz für TAGD-15, die die gesamte
Domäne
der katalytischen Stelle abdeckt, als eine Sonde für die Northern-Blot-Analyse,
wurden drei Northern Blots untersucht: einer, abgeleitet aus Eierstock-Geweben,
sowohl aus normalem Gewebe als auch Tumorgewebe; einer aus fötalen Geweben;
und einer aus adulten normalen Geweben. Wie in 7 dargestellt, wurden in allen Eierstock-Karzinomen
TAGD-15 Transkripte beschrieben, sie waren jedoch in allen den nachfolgenden
Gewebeproben nicht in nachweisbaren Spiegeln vorhanden: a) normaler
Eierstock, b) fötale
Leber und Hirn, c) adulte Milz, Thymus, Hoden, Eierstock und periphere
Blut-Lymphozyten,
d) skeletaler Muskel, Leber, Hirn oder Herz. Es wurde festgestellt,
dass die Größe des Transkripts
annähernd
3,2 kB betrug. Die Hybridisierung für die fötalen und adulten Blots war
sachgerecht und erfolgte mit der gleichen Sonde wie bei Eierstock-Gewebe.
Im Anschluss an diese Untersuchung wurde festgestellt, dass diese
Blots andere nachweisbare mRNA-Transkripte
enthielten.
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Durch
die anfängliche
Verwendung der katalytischen Domäne
der Protease zum Sondieren von Hela cDNA und Eierstock-Tumor cDNA-Libraries
wurde ein Klon erhalten, der das gesamte 3'-Ende des TAGD-15-Gens aus der Eierstock-Tumor-Library
abdeckt. Durch das nachfolgende Durchmustern unter Verwendung des
5'-Endes der neu
nachgewiesenen Klone wurden zwei weitere Klone identifiziert, die
das 5'-Ende des
TAGD-15-Gens aus der Hela-Library abdecken (8). Die vollständige Nukleotidsequenz (SEQ
ID Nr. 1) wird in 9 gemeinsam
mit der Translation des offenen Leserasters (SEQ ID Nr. 2) geliefert.
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In
der Nukleotidsequenz gibt es eine Kozak-Sequenz, die für Sequenzen
typisch ist, die sich stromabwärts
von der Translationsinitiationsstelle befinden. Es gibt auch eine
Polyadenylierungssignalsequenz und einen polyadenylierten Schwanz.
Das offene Leseraster besteht aus einer, aus 855 Aminosäuren bestehenden Sequenz
(SEQ ID Nr. 2), die einen aminoterminalen cytoplasmatischen Schwanz
aus den Aminosäuren
1–50 und
eine aus annähernd
22 Aminosäuren
bestehenden Transmembran-Domäne
einschließt,
gefolgt von einer extrazellulären
Sequenz, der zwei sich wiederholende CUB-Einheiten vorangehen, die
aus den Komplement-Subbestandteilen Clr und Cls identifiziert wurden.
Diesen beiden sich wiederholenden Einheiten folgen vier sich wiederholende
Domänen
eines Klasse A-Motifs des LDL-Rezeptors und diesen vier Wiederholungen folgt
das Protease-Enzym der Trypsin-Familie, die aus dem carboxyterminalen
Ende des TAGD-15 Proteins besteht (11).
Auch eine verständliche
Darstellung der katalytischen Domäne des konservierten Histidins, der
Asparaginsäure
und der Serinreihe sowie eine Serie von konservierten Aminosäuren innerhalb
der Serinprotease-Familie ist ausgewiesen (10).
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Eine
Suche in der GeneBank bezüglich ähnlicher,
vorher identifizierter Sequenzen lieferte eine derartige Sequenz
mit verhältnismäßig hoher
Homologie zu einem Teil des TAGD-15-Gens. Die Ähnlichkeiten zwischen dem Teil
von TAGD-15 von dem Nukleotid #182 bis 3139 und SNC-19 (SEQ ID Nr.
9; GeneBank Zugangsnummer #U20428) beträgt annähernd 97% (12). Es gibt jedoch wesentliche Unterschiede
zwischen SNC-19 und TAGD-15, d. h. TAGD-15 hat ein offenes Leseraster
von 855 Aminosäuren,
wohingegen das längste
offene Leseraster von SNC-19 nur 173 Aminosäuren beträgt. SNC-19 schließt weder
eine korrekte Startstelle für
die Initiation der Translation ein, noch den aminoterminalen Anteil
des Proteins, der durch TAGD-15 kodiert wird. Außerdem schließt SNC-19
kein offenes Leseraster für
eine funktionelle Serinprotease ein, da die His-, Asp- und Ser- Reste, die für die Funktion
notwendig sind, in verschiedenen Leserastern kodiert werden.
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TAGD-15
ist ein in Tumoren stark überexprimiertes
Gen. Es wird in einer begrenzten Anzahl von normalen Geweben exprimiert,
vorrangig in Geweben, die entweder an der Aufnahme oder Sekretion
von Molekülen
beteiligt sind, wie z. B. Kolon und Pankreas. TAGD-15 ist des weiteren
neuartig bezüglich
der Struktur der Domänen,
indem es eine katalytische Protease-Domäne
aufweist, die freigesetzt werden kann und die als ein diagnostisches
Mittel verwendet werden kann und ein potenzielles Ziel für therapeutische
Interventionen sein kann. TAGD-15 besitzt auch Liganden-Bindungsdomänen, die
häufig
mit Molekülen
assoziiert sind, die Liganden von der äußeren Oberfläche der
Zelle verinnerlichen oder aufnehmen können, so wie der LDL-Rezeptor
unter Bildung des LDL-Cholesterin-Komplexes. Diese Domänen können an
der Aufnahme spezifischer Liganden beteiligt sein und sie sind potenziell
in der Lage, toxische Moleküle
oder Gene an Tumorzellen abzugeben, die dieses Molekül an ihrer
Oberfläche
exprimieren. Es weist Merkmale auf, die denen des Hepsin-Serinprotease-Moleküls ähnlich sind,
indem sie gleichfalls eine aminoterminale Transmembran-Domäne, mit
der proteolytischen katalytischen Domäne, die sich in die extrazelluläre Matrix
ausdehnt, aufweisen. Der Unterschied ist hier, dass TAGD-15 diese
sich wiederholenden Liganden-Bindungsdomänen einschließt, die das
Hepsin-Gen nicht hat. Zusätzlich
zu der Verwendung dieses Gens als ein diagnostisches oder therapeutisches
Ziel bei Gebärmutter-Karzinomen
oder anderen Karzinomen, einschließlich Brust, Prostata, Lunge
und Kolon, kann seine Liganden-Bindungsdomäne bezüglich der Aufnahme spezifischer
Moleküle
in Tumorzellen wertvoll sein.
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Alle
in dieser Beschreibung erwähnten
Patente oder Veröffentlichungen
sind an den Fachmann gerichtet, den die vorliegende Erfindung betrifft.
Ein Fachmann wird schnell einschätzen
können,
dass die Erfindung an die Durchführung
der Gegenstände,
und die Gewinnung der Endprodukte und erwähnten Vorteile gut angepasst
ist. Die vorliegenden Beispiele sowie die Verfahren, Verfahrensweisen,
Behandlungen, Moleküle
und spezifischen Verbindungen, die beschrieben sind, sind Veranschaulichungen
der bevorzugten Ausführungsformen,
sie sind beispielhaft und schränken
den Bereich der Erfindung in keiner Weise ein. Dem Fachmann werden Änderungen
und weitere Verwendungen deutlich, die vom Erfindungsgedanken umfasst
sind, wie durch den Umfang der Ansprüche definiert.
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