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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Synthese eines neuen antimykotischen
Mittels, welches durch Biotransformation einer bekannten Verbindung,
Sordarin, hergestellt wird.
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Sordarin
ist ein antimykotisches Antibiotikum, das aus dem Ascomyceten Sordaria
araneosa isoliert wurde (siehe GB 1,162,027 und Helvetica Chimica
Acta, 1971, 51:119–20).
Andere Verbindungen mit dem Sordarin-Gerüst wurden ebenfalls als antimykotische
Mittel genannt. Die japanische offengelegte Patentanmeldung J62040292
offenbart die Verbindung Zofimarin, isoliert aus Zopfiela marina
sp., die japanische offengelegte Patentanmeldung J06157582 offenbart
die Verbindung BE-31405, isoliert aus Penicillium sp., und SCH57404
wird in J. Antibiotics, 1995, 48:1171–1172 angegeben. Über halbsynthetische
Sordarin-Derivate wird
in den PCT-Anmeldungen WO96/14326 und WO96/14327 berichtet. Die
Verbindungen zeigen antimykotische Aktivität gegenüber Pilzen, einschließlich Saccharomyces
cerevisiae, Candida albicans, C. glabrata und C. tropicalis.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Synthese der neuen antimykotischen
Verbindung der Formel
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Diese
Verbindung wird durch Biotransformation von Sordarin hergestellt.
Die Verbindung besitzt antimykotische Aktivität gegenüber einer Reihe von pathogenen
Pilzen, einschließlich
Candida spp., ist jedoch von Bedeutung, da sie den Zugang zu einer
Reihe von Sordarin-Derivaten
erlaubt, welche chemisch nicht zugänglich sind.
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Diese
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der Verbindung
durch Fermentation von Acfinomyces spp. MA7235, ATCC Nr. 202103,
in Gegenwart der Substratverbindung Sordarin.
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Die
Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die eine
therapeutisch wirksame Menge an Verbindung I in Kombination mit
einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder Exzipienten enthalten.
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Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Pilzinfektionen
in der Landwirtschaft und die Herstellung von Medikamenten zur Behandlung
von Pilzinfektionen bei einem Säuger.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Offenbart
wird eine Verbindung I der Formel
oder ein
pharmazeutisch annehmbares Salz oder Hydrat davon, welches) mit
einem Biotransformationsverfahren hergestellt werden kann. Die Verbindung
der vorliegenden Erfindung wird hergestellt durch Fermentation des
Mikroorganismus Actinomyces spp. MA7235, ATCC Nr. 202103, in Gegenwart
der Substratverbindung, Sordarin, der Formel:
unter
geeigneten Bedingungen.
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Eine
Probe des Mikroorganismus Actinomyces sp. wurde gemäß dem Budapester
Vertrag in der Kultursammlung der American Type Culture Collection
am 1. April 1998 am 12301 Parklawn Drive, Rockville, Md. 20852,
hinterlegt und erhielt die Zugangsnummer ATCC 202103.
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MA7235
kann allgemein wie folgt beschrieben werden. Beobachtungen des Wachstums
und allgemeiner Kultureigenschaften erfolgten entsprechend den Verfahren
von Shirling und Gottleib (International J. System. Bacteriol. 16:313–340): Die
chemische Zusammensetzung der Zellen wurde unter Anwendung der Verfahren
von Lechevalier und Lechevalier (in Actinomycete Taxonomy, A. Dietz
und D. W. Thayer, Hrsg., Society for Industrial Microbiology, 1980)
bestimmt. Ganzzellfettsäuren
wurden derivatisiert und als Methylester (FAMEs) durch Gaschromatographie
nach dem Verfahren von Miller und Berger unter Verwendung eines
MIDI Mikrobial Identification Systems (Microbial Identification
Systems, Newark, Delaware) analysiert. Die Färbung der Kultur wurde durch
Vergleich mit Farbstandards in den Munsell-Farbkarten (Macbeth Division
of Kollmorgen Instruments Corp., P.O. Box 230 Newburgh, NY 12551-0230)
bestimmt.
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Analyse
von Ganzzellextrakten – Peptidoglycan
enthält
meso-Diaminopimelinsäure
und Ganzzellextrakte enthalten Arabinose, Galactose und Rhamnose.
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Allgemeine
Wachstumseigenschaften – Gutes
Wachstum auf Hefe-Malzextrakt-Agar (YME) und Czapeks-Agar (CZ).
Mäßiges Wachstum
auf Hafermehl-Agar und Glycerin-Asparagin-Agar
(Gas). Schlechtes Wachstum auf Agar mit anorganischem Salz und Stärke (ISS)
und Wasser-Agar, ergänzt
mit NZ-Amin A (Tabelle 1).
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Kolonie-Morphologie
(Hafermehl-Agar nach 21 Tagen) – Kein
Luftmyzel. Das Substratmyzel hat eine orange Farbe (7,5YR/7/8) und
eine ledrige Textur.
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Mikromorphologie – Stark
verzweigte vegetative Hyphen. Es wurden keine Lufthyphen beobachtet
und keine Sporenstrukturen beobachtet.
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Ganzzellfettsäuren-Analyse – Die FAME-Analyse
offenbarte, daß die
Ganzzellextrakte größere Mengen
an 16 : 0 ISO-, 16 : 0 ISO 2 OH- und 17 : 1 Cis-9-Fettsäuren enthielten
(Tabelle 2).
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Schlussfolgerungen – Die Ganzzellanalyse
oftenbart, daß MA7235
eine Zellwand vom Typ IV aufweist. Mikroskopische Beobachtungen
offenbaren, daß MA7235
filamentös
ist, jedoch keine unterscheidenden Merkmale ausbildet. Diejenigen
Stämme,
die eine Zellwandung vom Typ IV aufweisen, werden als zu den Nocaridaceae-
und Nocardioform-Bakterien gehörig
angegeben (7). MA7235 enthält
keine Tuberkulasterinsäure
und kann somit nicht als Mitglied der Nocardiaceae angesehen werden.
MA7235 hat keinerlei phänotypische
Eigenschaften mit den Nocardioformen gemeinsam und bildet gemäß Fettsäure-Analyse
keine Gruppe mit diesen. Deshalb wird MA7235 als Actinomycetes sp.
identifiziert. Tabelle
1: Kultureigenschaften von MA7235 nach 21 Tagen
- NB
- keine Farben zu berichten
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Tabelle
2 – Prozentsatz
von Fettsäuren
in Ganzzellextrakten
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Die
vorliegende Erfindung kann mit irgendeinem Stamm von Actinomycetes
sp. ausgeführt
werden, welcher zur Bildung der Verbindung I in der Lage ist, und
besonders bevorzugt ist der Stamm ATCC Nr. 202103.
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Im
allgemeinen kann die Verbindung I hergestellt werden durch Kultivierung
des oben beschriebenen Mikroorganismus in Gegenwart einer geeigneten
Konzentration der Substratverbindung Sordarin in einem wässerigen
Nährmedium,
das Quellen von assimilierbarem Kohlenstoff und Stickstoff enthält.
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Die
Substratverbindung Sordarin kann wie bereits beschrieben oder durch
synthetische organische Verfahren erhalten werden.
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Die
Verbindung besitzt antimykotische Eigenschaften und kann zur Bekämpfung systemischer
und oberflächlicher
Pilzinfektionen bei Menschen von Nutzen sein. Ferner zeigt die Verbindung
Aktivität
gegen bestimmte pilzliche Pflanzenpathogene und kann als Antimykotikum
für ein
breites Spektrum von Erntepflanzen von Nutzen sein.
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Die
Verbindung dieser Erfindung hat antimikrobielle Eigenschaften und
eignet sich besonders als neue Plattform für Antimykotika und Organismen,
welche systemische humanpathogene Pilzinfektionen verursachen, wie
Candida sp. und Cryptococcus neoformans. Diese Eigenschaften können effektiv
genutzt werden, indem Zusammensetzungen, die eine antimykotische
Menge der Verbindung enthalten, einem Areal, Gegenstand oder Individuum,
auf oder bei dem Pilze bekämpft
werden sollen, verabreicht werden. Somit sind Zusammensetzungen,
die eine antimykotisch wirksame Menge der Verbindung enthalten,
und deren Verwendung zur Bekämpfung
von Pilzen Aspekte der vorliegenden Erfindung. Ein besonders bevorzugter
Aspekt der vorliegenden Erfindung sind Zusammensetzungen in einem
pharmazeutisch annehmbaren Träger
und deren Verwendung zur Bekämpfung
von Pilzinfektionen durch Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge der Verbindung.
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Die
Verbindung I kann als Mittel gegen Pilze, insbesondere als ein antimykotisches
Mittel, von Nutzen sein, was mit der Verbindung in einem Kulturbouillon-Mikroverdünnungs-Assay
zur Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration (MIK) demonstriert
werden kann. Die Verbindung wird in dem Assay gegen Pilze, die wegen
ihrer Resistenz/Sensitivität
gegenüber
bekannten Verbindungen, Virulenz für Lebewesen, Herkunft und klinischen
Bedeutung ausgewählt
wurden, in Konzentrationen, die mit einem etablierten Antimykotikum,
Amphotericin B, vergleichbar sind wird, als wirksam befunden.
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Bei
dem Mikrobouillon-Verdünnungs-Assay
wurden Mikroorganismen durch Animpfen von 5 ml YNBD-Bouillon (Hefe-Stickstoff-Base
mit 2% Dextrose; Difco) mit 50 μl
Hefekultur, als 20 %ige Glycerinstammlösung bei –76°C gelagert, oder durch Ausstreichen
einer Hefekultur auf Sabouraud-Dextrose-Agar (SDA) und Inkubation
für 24–48 Stunden
bei 35–37°C selektioniert.
Drei bis fünf
charakteristische Kolonien wurden selektioniert und auf eine frische
Platte überführt und
unter ähnlichen
Bedingungen inkubiert. Für
die erneute Züchtung
wurden 3 bis 5 Kolonien selektioniert und in 5 ml YNBD-Bouillon
suspendiert. Die Flüssigkulturen
wurden 16 Stunden lang bei 35–37°C in einer
Rolltrommel, die sich mit 56 UpM drehte, inkubiert. Die 16-Stunden-Bouillon-Kulturen
wurden optisch auf eine OD600 von 0,01 durch
Verdünnung
in YNBD eingestellt und 5 Stunden lang bei 35–37°C in einer sich mit 56 UpM drehenden
Rolltrommel inkubiert. Die Kulturen wurden weiter in YNBD auf eine
OD600 von 0,0014 verdünnt, was eine Konzentration
von 1,5 × 104 cfu/ml ergab, welche als Impfgut verwendet
wurde.
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Die
Testverbindung wurde mit 128 μg/ml
in 20%igem Methanol gelöst
und zweifach in YNBD verdünnt, um
eine Konzentration von 64 μg/ml
mit 10% Methanol in der ersten Mulde einer 96-Mulden-U-Boden-Platte zu
erzielen. Die Verbindungen in der Vertikalreihe 1 wurden anschließend zweifach
reihenverdünnt
und 75 ml Zellsuspension wurden jeder Mulde zugegeben, was zu einer
zusätzlichen
zweifachen Verdünnung
der Verbindung führte,
um Konzentrationen von 32 mg/ml bis 0,0075 mg/ml zu ergeben.
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Sordarin,
die Kontrollverbindung, wurde wie oben für Verbindung I beschrieben
hergestellt.
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Die
Platten, welche die verdünnten
Verbindungen und Zell-Impfgüter
enthielten, wurden 48 Stunden lang bei 35–37°C inkubiert, wobei Bestimmungen
der MIC (minimalen Hemmkonzentration nach 24 Stunden und 48 Stunden
Inkubation vorgenommen wurden. Wachstums- und Sterilitätskontrollen für jeden
Organismus und Sterilitätsüberprüfungen für die Verbindungen
wurden ebenfalls durchgeführt.
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In
Anbetracht der Aktivität
ist die Verbindung der vorliegenden Erfindung, entweder allein oder
als Mischung, adaptierbar, um in verschiedenen Anwendungen von antimykotischen
Zusammensetzungen eingesetzt zu werden. In einem solchen Fall können die
Verbindungen mit einem biologisch inerten Träger gemischt werden, gewöhnlich unter
Zuhilfenahme eines oberflächenaktiven
Dispergiermittels, dessen Natur in Abhängigkeit davon, ob der Einsatz
zur Bekämpfung
von Pathogenen ist, die den Menschen oder Tiere infizieren, oder
zur Bekämpfung
von Pilzen in der Landwirtschaft, wie z. B. im Boden oder Pflanzenteilen,
oder zur Bekämpfung
von Pilzen bei unbelebten Gegenständen, variieren würde.
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In
Zusammensetzungen für
medizinische Anwendungen kann die Verbindung mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger
gemischt sein, dessen Natur davon abhängen wird, ob die Zusammensetzung
topisch, parenteral oder oral sein soll.
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Falls
die Anwendung topisch sein soll, kann der Arzneiwirkstoff in herkömmlichen
Cremes und Salben, wie z. B. Alvolen, wasserfreiem Lanolin, Cetylalkohol,
Cold Cream, Glycerinmonostearat, Rosenwasser und dgl., formuliert
werden Für
parenterale Anwendungen können
die Verbindungen in herkömmlichen
parenteralen Lösungen,
wie z. B. 0,85%igem Natriumchlorid oder 5%iger Dextrose in Wasser,
oder anderen pharmazeutisch annehmbaren Zusammensetzungen formuliert
werden.
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Verbindungen
zur oralen Verabreichung können
hergestellt werden durch Mischen der Arzneiwirkstoffbestandteile
mit irgendeinem der gewöhnlichen
pharmazeutischen Medien, einschließlich, für flüssige Präparate, flüssiger Träger wie Wasser, Glycole, Öle, Alkohole
und dgl., und für
feste Präparate
wie Kapseln und Tabletten, fester Träger wie Stärken, Zucker, Kaolin, Ethylcellulose,
oberflächenaktiver
Dispergiermittel, gewöhnlich
mit Gleitmitteln wie Calciumstearat, zusammen mit Bindemitteln,
Desintegrationsmitteln und dgl. Wasser ist der bevorzugte flüssige Träger für die Verbindung
der Erfindung.
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Diese
Zusammensetzungen können
dann in ausreichenden Mengen verabreicht werden, um die gewünschte antimykotische
Wirkung zu erzielen. Für
medizinische Anwendungen umfaßt
das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen antimykotischen
Menge der Verbindungen an ein Individuum, das einer Behandlung bedarf.
Die geeignete Dosis wird in Abhängigkeit
vom Alter, Krankheitsgrad, Körpergewicht und
anderen Bedingungen variieren. Für
die topische Anwendung werden die Zusammensetzungen direkt auf das
Gebiet aufgebracht, wo die Kontrolle erwünscht ist. Für die innere
Verabreichung kann die Zusammensetzung durch Injektion appliziert
werden oder kann oral verabreicht werden.
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Für eine nicht-medizinische
Anwendung kann das Produkt der vorliegenden Erfindung, entweder
allein oder als Mischung, in Zusammensetzungen in einem inerten
Träger
eingesetzt werden, welcher feinteilige trockene oder flüssige Verdünnungsmittel,
Streckungsmittel, Füller,
Conditioner und Exzipienten, einschließlich verschiedener Tonarten,
Diatomeenerde, Talkum und dgl., oder Wasser und verschiedene organische
Flüssigkeiten
wie niedere Alkanole, z. B. Ethanol und Isopropanol, einschließt.
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Zusammensetzungen
zur Injektion, ein bevorzugter Verabreichungsweg, können in
Dosierungseinheitsform in Ampullen oder in Mehrfachdosis-Behältern zubereitet
werden. Die injizierbaren Zusammensetzungen können solche Formen wie Suspensionen,
Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässerigen
Vehikeln annehmen und können
verschiedene Formulierungsmittel enthalten. Alternativ kann der
aktive Bestandteil in Pulverform (lyophilisiert oder nicht-lyophilisiert)
für die
Rekonstitution zum Zeitpunkt der Verabreichung mit einem geeigneten
Vehikel, z. B. sterilem Wasser, vorliegen. In injizierbaren Zusammensetzungen
umfaßt
der Träger
typischerweise steriles Wasser, Salzlösung oder eine andere injizierbare
Flüssigkeit,
z. B. Erdnussöl, für intramuskuläre Injektionen.
Auch können
verschiedene Puffermittel, Konservierungsstoffe und dgl. eingeschlossen
sein.
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Topische
Anwendungen können
in Trägern
wie hydrophoben oder hydrophilen Basen zur Bildung von Salben, Cremes,
Lotionen in wässerigen, ölhaltigen
oder alkoholischen Flüssigkeiten
zur Bildung von Anstrichen oder in trockenen Verdünnungsmitteln
zur Bildung von Pulvern formuliert werden.
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Orale
Zusammensetzungen können
solche Formen wie Tabletten, Kapseln, orale Suspensionen und orale
Lösungen
annehmen. Die oralen Zusammensetzungen können Träger, wie z. B. herkömmliche
Formulierungsmittel, verwenden und können Eigenschaften der verzögerten Freisetzung
ebenso wie schnelle Abgabeformen einschließen.
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Die
zu verabreichende Dosis hängt
weitgehend von dem Zustand und der Größe des zu behandelnden Individuums,
dem Weg und der Häufigkeit
der Verabreichung, der Sensitivität des Pathogens für die spezielle ausgewählte Verbindung,
der Virulenz der Infektion und anderen Faktoren ab. Solche Punkte
sind jedoch dem routinemäßigen Ermessen
des Arztes gemäß wohlbekannten
Behandlungsprinzipien auf dem Gebiet der antibakteriellen Medizin überlassen.
Ein weiterer Faktor, welcher den präzisen Dosierungsplan beeinflußt, abgesehen
von der Art der Infektion und der speziellen Identität des behandelten
Individuums, ist das Molekulargewicht der Verbindung.
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Die
Zusammensetzungen für
die Abgabe an Menschen pro Dosierungseinheit, flüssig oder fest, können von
etwa 0,01% bis zu etwa 99% aktives Material enthalten, wobei der
bevorzugte Bereich etwa 10–60% ist.
Die Zusammensetzung wird im allgemeinen etwa 15 mg bis etwa 2,5
g des aktiven Bestandteils enthalten, jedoch ist es im allgemeinen
bevorzugt, Dosismengen im Bereich von etwa 250 mg bis 1000 mg einzusetzen. Bei
der parenteralen Verabreichung wird die Einheitsdosis typischerweise
die reine Verbindung in einer sterilen Wasserlösung oder in Form eines zur
Lösung
bestimmten löslichen
Pulvers, welches auf neutralen pH-Wert und Isotonie eingestellt
werden kann, einschließen.
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Die
bevorzugten Verabreichungsverfahren der antimykotischen Verbindungen
umfassen oral und parenteral, z. B. intravenöse Infusion, intravenöser Bolus
und intramuskuläre
Injektion.
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Die
folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
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BEISPIEL 1
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Kolben-Biokonversion von
Sordarin
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Eine
eingefrorene Glycerinsuspension von Actinomyces spp. MA7235 wurde
in 25 ml des bevorzugten Produktionsmediums (BASA 10 g/l Glucose,
20 g/l Hefeextrakt, 20 g/l Hycase, 2,0 g/l KNO3,
0,5 g/l NaCl, 0,5 g/l MgSO4, 0,02 g/l CuCl,
0,025 g/l FeSO4, 0,01 g/l ZnSO4,
0,005 g/l MnSO4, pH auf 7,0 mit HCl) in
einem 250-ml-Kolben angeimpft, aerob drei Tage lang bei 29°C auf einem
mit 200 UpM betriebenen Rotationsschüttler inkubiert. Ein Milliliter
der Drei-Tage-Impfkultur wurde zu 25 ml frischem Produktionsmedium überführt und die
Kultur unter denselben Bedingungen 20–28 Stunden lang auf einen
Kultur-pH-Wert zwischen 7,2 und 8,0 gezüchtet. Sordarin, in 80% gelöst, wurde
bis zu einer Endkonzentration von 0,5 g/l zugegeben. Die eingetragene
Bouillon wurde 1 : 1 mit Methanol extrahiert und zentrifugiert,
um Zelltrümmer
vor der HPLC-Analyse zu entfernen. Die Anwesenheit des Peaks der
Verbindung I, 11-Hydroxysordarin, wurde 24 Stunden nach Eintrag der
Bouillon durch Umkehrphasen-HPLC-Auftrennung der Bouillon nachgewiesen.
Eine Phenomenex Primesphere-Säule wurde
eingesetzt, um die Auftrennung zu erreichen, welche mit einem Spectraphysics-HPLC-System unter
Verwendung eines Gradienten von Acetonitril und angesäuertem Wasser
(0,1% HP3O4) durchgeführt wurde.
Der eingesetzte Gradient war 10 bis 60% Acetonitril und der Detektor
wurde auf 220 nm eingestellt.
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Verbindung I
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- 13C-NMR (CD3OD):
14,2, 18,4, 21,5, 23,0, 28,9, 30,1, 30,2, 38,02, 40,1, 41,9, 43,6,
47,5, 57,1, 59,8, 68,1, 69,9, 72,2, 73,6, 75,9, 81,1, 81,2, 100,1,
132,1, 149,9, 175,3, 205,9.
- 1H-NMR (CD3OD):
0,856 (d, 6,5, H-20), 0,979 (d, 6,5, H-15), 1,044 (d, 7,0, H-16),
1,248 (d, 6,0, H-6'),
1,25 (mult, H-4a), ~1,75 (mult, H-8a), 1,848 (mult, H-10), 2,000
(dd, 4,5, 12,5, H-4b), 2,05–2,113
(3H mult, H-8b, 9, 13) 2,330 (mult, H-14), 2,384 (mult, H-12), 2,835
(dd, 4,0, 4,0, H-3), 3,132 (dd, 3,0, 9,5, H-4'), 3,376 (s, H-7'), 3,69–3,75 (3H mult, H-2', 5', 19a), 3,838 (ddd, < 1, 5,5, 5,5, H-11),
3,914 (d, 9,5, H-19b), 4,115 (dd, 4,0, 4,0, H-3'), 4,587 (d, 1,0, H-1'), 6,127 (dd, 1,0,
3,0, H-2), 9,636 (s, H-17).
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Die
Massenspektren wurden auf Jeol SX-102A (Elektronenstoß, EI, 90
eV)- und TSQ700 (LC-MS-ESI, Flüssigchromatographie-Elektrosprayionisation)-Massenspektrometern
aufgezeichnet. Exakte Massenmessungen erfolgten bei hoher Auflösung (HR-EI)
unter Verwendung von Perfluorkerosin (PFK) als interner Standard.
Das Molekülion
der Verbindung I wurde bei m/z 380 beobachtet. Scanning-Hochauflösungs-EI-Massenmessungen
legten eine Molekülformel
von C21H32O6 nahe; gefunden 380,2187, berechnet 380,2199.
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1H- und 13C-NMR-Spektren
wurden bei 500 MHz bzw. 125 MHz bei 25°C mit einem Varian Unity 500-Spektrometer,
ausgerüstet
mit einer Nalorac-Mikroinversions-Nachweissonde, aufgezeichnet.
Chemische Verschiebungen werden in ppm stromabwärts von TMS (Tetramethylsilan)
angezeigt und die Spektren wurden auf den Lösungsmittel-Peak (3,30/49,0
ppm, 1H/13C) bezogen.
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BEISPIEL 2
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Fermenter-Biokonversion
von Sordarin
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Eine
eingefrorene Glycerinsuspension von Actinomyces spp. MA7235 wurde
in 25 ml des bevorzugten Produktionsmediums (BASA, pH 7,0) in einem
250-ml-Kolben angeimpft, aerob drei Tage lang bei 29°C auf einem
Rotationsschüttler,
der bei 200 UpM betrieben wurde, inkubiert. Die 25 ml der dreitägigen Primärimpfkultur
wurden in 600 ml frisches Produktionsmedium überführt und einen weiteren Tag
lang wachsen gelassen, um eine Impfkultur zweiter Stufe zu erzeugen.
Mit der Impfkultur zweiter Stufe wurde ein 23-l-Chemap-Fermenter
angeimpft, der mit 15 l Produktionsmedium (BASA) zu dem 1 g/l Polyethylenglycol
P2000 als Antischaummittel zugesetzt worden war, beschickt war.
Die Temperatur des Fermenters wurde auf 29° C eingestellt und die Kultur
mit 400 UpM mechanisch bewegt. Sordarin wurde in 80%igem Ethanol
gelöst
und dem Fermenter in Konzentrationen von entweder 0,25 g/l oder
0,5 g/l zugegeben. Der Lauf mit 0,25 g/l wurde mit Substrat 22 Stunden
nach der Animpfung beschickt und der Lauf mit 0,50 g/l wurde 20
Stunden nach der Animpfung beschickt. Die Ansätze wurden mit einem gleichen
Volumen Methanol gemischt und bei 4°C gelagert. Der pH-Wert der
Kultur zum Zeitpunkt der Zugabe lag zwischen 7,2 und 8,0 und Verbindung
I wurde während
des Zeitraums von 12 Stunden nach der Beschickung gebildet, wie
bestimmt anhand derselben HPLC-Kriterien wie in Beispiel 1 detailliert
angegeben.
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BEISPIEL 3
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Isolierung der Verbindung
I
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Bouillon
aus zwei 23-l-Fermentern, hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben,
wurde mit einem gleichen Volumen an Methanol extrahiert. Der Extrakt
wurde mit H2O verdünnt und mit konzentrierter
HP3O4 auf pH 3 eingestellt.
Die Lösung
wurde auf eine 2-Liter-Säule
von Mitsubishi SP207 in Aufstrommodus bei einer Strömungsrate
von 400 ml/Min. adsorbiert. Nach der Adsorption wurde die Säule mit
20 Liter einer Lösung
von Methanol/H2O (1 : 4) gewaschen. Rohe
Verbindung I wurde von dem Harz mit einer Lösung von Methanol/H2O (4 : 1) eluiert. Die Fraktionen 2–5, jeweils
1 Liter, enthielten die Verbindung I. Die Fraktionen 2–5 wurden
vereinigt und im Vakuum auf 1 Liter konzentriert. Die Lösung wurde
mit 1 Liter H2O verdünnt und durch Zugabe von 40 ml
5,0 N NaOH auf einen pH-Wert von etwa 11 eingestellt. Diese Lösung wurde
zweimal mit einem gleichen Volumen EtOAc extrahiert. Der pH-Wert der wässerigen
Schicht wurde mit konz. H2SO4 auf
pH 2,5 eingestellt und zweimal mit einem gleichen Volumen an EtOAc
extrahiert. Die EtOAc-Schichten wurden vereinigt und einmal mit
H2O, einmal mit Salzlösung, gewaschen und über wasserfreiem
Na2SO4 getrocknet.
Das Na2SO4 wurde
durch Filtration entfernt und die Lösung im Vakuum konzentriert.
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Die
rohe Verbindung I von oben wurde weiter durch Säulenchromatographie auf Silicagel
60 (E. Merck, 230–400
Mesh, 750 ml) gereinigt. Die Säule
wurde mit einer Lösung
von EtOAc, enthaltend 1% Eisessig, äquilibriert und mit 25 ml/Min.
eluiert. Fraktionen, jeweils 25 ml, wurden gesammelt und die Verbindung
I wurde in 87–133
gewonnen. Die Endreinigung der Verbindung I konnte durch präparative
RP-HPLC auf Phenomenex Primesphere C8 unter Verwendung einer mobilen
Phase, die aus Methanol/H2O (1 : 1) mit
0,1% HP3O4 bestand,
erreicht werden. Die Endreinigung der Verbindung I als Kaliumsalz
erfolgte durch Überführung in
das Kaliumsalz und Kristallisation aus einer Mischung von Isopropanol
: Acetonitril (1 : 2).
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Die
folgenden Beispiele erläutern
repräsentative
Zusammensetzungen, welche die Verbindung I enthalten.
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BEISPIEL A
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1000
gepreßte
Tabletten, jeweils 500 mg Verbindung I enthaltend, werden aus der
folgenden Formulierung hergestellt:
| Gramm |
Verbindung
I | 500 |
Stärke | 750 |
hydratisiertes
Calciumhydrogenphosphat | 5000 |
Calciumstearat | 2,5 |
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Die
fein gepulverten Bestandteile werden gut gemischt und mit 10% Stärkepaste
granuliert. Das Granulat wird getrocknet und zu Tabletten gepreßt.
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BEISPIEL B
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1000
Hartgelatinekapseln, jeweils 500 mg Verbindung I enthaltend, werden
aus der folgenden Formulierung hergestellt:
| Gramm |
Verbindung
I | 500 |
Stärke | 250 |
Lactose | 750 |
Talkum | 250 |
Calciumstearat | 10 |
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Eine
gleichmäßige Mischung
der Bestandteile wird durch Mischen hergestellt und zur Füllung von zweiteiligen
Hartgelatinekapseln verwendet.
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BEISPIEL C
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250
ml einer injizierbaren Lösung
werden nach herkömmlichen
Verfahren aus der folgenden Formulierung hergestellt:
Dextrose | 12,5
g |
Wasser | 400
mg |
Verbindung
I | 250
ml |
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Die
Bestandteile werden gemischt und für die Anwendung sterilisiert.
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BEISPIEL D
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Eine
zur topischen Anwendung geeignete Salbe kann hergestellt werden
durch innige Dispersion von 13 mg Verbindung I in 1 g im Handel
erhältlichem
Polyethylen/Kohlenwasserstoff-Gel.
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BEISPIEL E
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Eine
Aerosol-Zusammensetzung mit der folgenden Zusammensetzung (pro Kanister)
kann hergestellt werden:
Verbindung
I | 24
mg |
Lecithin
NF, flüssiges
Konzentrat | 1,2
mg |
Trichlorfluormethan | 4,025
g |
Dichlordifluormethan | 12,15
g |
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Obwohl
die vorstehende Patentbeschreibung die Prinzipien der vorliegenden
Erfindung lehrt, versteht es sich, daß die Ausführung der Erfindung alle zufälligen Variationen,
Adaptionen, Modifizierungen, Deletionen oder Additionen von Verfahren
und Protokollen umfaßt,
die vom Umfang der folgenden Ansprüche und deren Äquivalenten
umfaßt
werden.