DE69911822T2

DE69911822T2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Behälters

Info

Publication number: DE69911822T2
Application number: DE69911822T
Authority: DE
Inventors: Herbert Rees
Original assignee: UMass Boston
Current assignee: UMass Boston
Priority date: 1998-02-03
Filing date: 1999-01-14
Publication date: 2004-07-29
Anticipated expiration: 2019-01-15
Also published as: ATE251541T1; DK0933187T3; ES2210865T3; US5971740A; PT933187E; US6083449A; EP0933187B1; EP0933187A1; DE69911822D1

Description

ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Behältern, wie Gläsern, Tassen, Flaschen usw. aus einem Kunststoffmaterial wie beispielsweise Polyethylenterephthalat (PET), einschließlich der wahlweisen Hinzufügung von Sperren während des Formungsprozesses zur Verleihung spezieller Eigenschaften.
Viele dieser Kunststoffbehälter müssen hinreichend undurchlässig gegen Feuchtigkeit, Alkohol, CO₂, Sauerstoff usw. und ferner fähig sein, bei Bedarf einer Druckbeaufschlagung standzuhalten. Sie können zum Beispiel zur Aufbewahrung von alkoholfreien Getränken, Bier, Obstsäften und dergleichen verwendet werden. Eine weitere wichtige Anforderung für diese Behälter ist, dass der so geformte Kunststoff weder übel riecht noch einen üblen Geschmack abgibt.
Bei der Formung von PET ist es jedoch schwierig, wenn nicht unmöglich, die Gegenvwart von Acetataldehyd (AA) zu vermeiden, das dem aufbewahrten Produkt einen schlechten Geschmack verleiht. Leider ist AA ein unvermeidbares Nebenprodukt beim Erhitzen von PET, wobei die generierte Menge in direkter Beziehung zu dessen Wärmegeschichte von der Herstellung bis zu den endgültigen Blasarbeiten steht. Bei jedem Erhitzen von PET erhöht sich die Menge des freigegebenen AA. Die Industrie schreibt höchstzulässige Grenzen für die Gegenwart von AA in PET-Behältern vor.
In herkömmlichen Spritzguss- und Blasformverfahren für diese Produkte wird der Kunststoff während seiner Herstellung erhitzt und dann extrudiert, gekühlt und zu Kügelchen geformt (pelletisiert), die der Spritzgussmaschine zugeführt werden, wo der Kunststoff wiederum im Extruder zum Formen der Vorformlinge erhitzt wird.
Bei der einstufigen Methode werden die nicht ganz abgekühlten Vorformlinde nach dem Formen teilweise erhitzt und ihre Temperatur nach Bedarf stabilisiert. Dann werden die Vorformlinge auf eine Blasstation zur endgültigen Verarbeitung übertragen. Bei der zweistufigen Methode werden die Vorformlinge nach dem Formen vollständig abgekühlt. Dann werden sie erneut erhitzt und für das endgültige Blasformen stabilisiert. Bei beiden Verfahren werden die Vorformlinge nur von außen her erhitzt und müssen auf eine über der benötigten Blastemperatur liegende Temperatur erhitzt werden, damit die Stabilisierung des Kunststoffs, bei der gewünschten Temperatur erfolgen kann, wobei die Temperatur gleichmäßig von der Außenseite bis auf die Innenseite verteilt wird. Bei jeder der beiden Methoden findet eine beträchtliche Wärmeentwicklung im Kunststoff statt, was zu höheren, erschwert regelbaren AA-Mengen und leicht zu Ausschlusseware führt.
Die den Stand der Technik beschreibende Patentschrift US-A-4,315,889 bezieht sich auf das Formen von geblasenen thermoplastischen Artikeln durch Formpressen des extrudierten Vorläufers in einen Vorformling und anschließendes Expandieren des Vorformlings in einen Blasartikel. Das beschriebene Formungssystem zur Herstellung des Vorformlings beinhaltet interne Kanäle, um die Zirkulation einer temperaturregelnden Flüssigkeit zu ermöglichen. Die von den Formen erzielte temperaturregelnde Wirkung funktioniert in Verbindung mit der temperaturregelnden Wirkung des Kernstiftes, um die Vorläufertemperatur schnell zu reduzieren und die gewünschte Temperatur zu erzielen. Das Kernstiftsystem umfasst einen Kernstift, der in die Aushöhlung eingesetzt wird und den Vorformling durch Pressen des Vorläufers innerhalb der Aushöhlung der beiden Formabschnitte formt. Die Bildung des Vorläufers selbst erfolgt durch Schließen des Formabschnittes mit einem darin befindlichen extrudierten Schlauch und Abschneiden des Gebläseendes des Schlauchs. Der Kernstift beinhaltet Wärmeübertragungsmittel wie z. B.
Kühlkanäle, wobei der Stift den Vorformling bis auf eine vorherbestimmte Temperatur abkühlen kann.
Es sei daran erinnert, dass aufgrund einer schädigenden Wärmegeschichte das Verfahren zur Herstellung des Behälters mit einem wesentlich teureren Polymer gestartet werden muss, als das, welches den Eigenschaften des endgültigen Behälters genügen würde. Somit ist es besonders vorteilhaft, wenn man im Wesentlichen mit der gleichen Polymerqualität, wie sie im fertigen Behälter zu finden ist, beginnen kann. Ein höherwertiges Polymer ist sehr viel kostspieliger als das Polymer, das aus der Schädigung aufgrund der Verwendung des herkömmlichen Verfahrens, d. h. Spritzgussstreckblasformung, resultiert.
Demgemäß besteht ein hauptsächliches Ziel der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum zweckmäßigen, schnellen und rentablen Formen eines Kunststoffbehälters vorzusehen.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung wie vorbeschrieben vorzusehen, die zur Formung eines Behälters aus einem Vorläufer und Vorformling in einem kontinuierlichen Arbeitsgang dienen.
Schließlich ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung wie vorgenannt vorzusehen, die die Wärmegeschichte des Kunststoffs wesentlich reduziert und den AA-Gehalt verringert.
KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Die obigen Ziele und Vorteile lassen nach den Ansprüchen der vorliegenden Erfindung ohne weiteres erreichen.
Die vorliegende Erfindung beinhaltet ein Verfahren zur Herstellung eines Behälters, der umfasst: Tragen einer in einer räumlich getrennten Beziehung zueinander stehenden Pressform und Blasform; Einsetzen eines erhitzten Vorformling-Vorläufers in die Pressform und Formen des Vorformlings aus dem Vorläufer in der Pressform; Bewegen des Vorformlings aus der Pressform in die Blasform unter Aufrechterhaltung der räumlich getrennten Beziehung zwischen Pressform und Blasform; und Formen des Vorformlings zu einem Behälter in der Blasform. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Pressform und die Blasform von einem beweglichen Trägermittel getragen, das die räumlich getrennte Beziehung zwischen ihnen aufrechterhält, und das die Pressform und die Blasform aus einer ersten in eine zweite Stellung und zurück in die erste Stellung bewegt und das die Schritte des Bewegens der Pressform und der Blasform in die erste Stellung zur Formung des Vorformlings und des Bewegens der Pressform und der Blasform in die zweite Stellung zum Einsetzen des Vorformlings in die Blasform und des Bewegens der Pressform und der Blasform zurück in die erste Stellung umfasst, um den Behälter zu formen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorzugsweise eine Einlage zum Formen eines Vorformlings mit mindestens zwei Schichten und eines daraus resultierendem Behälters mit mindestens zwei Schichten eingesetzt.
Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung beinhaltet eine Pressform und eine Blasform in einer räumlich getrennten Beziehung zueinander, Mittel zum Formen eines Vorformlings aus einem erhitzten Vortormling-Vorläufer in der Pressform, Mittel zum Bewegen des Vorformlings aus der Pressform in die Blasform, wobei die räumlich getrennte Beziehung zwischen Pressform und Blasform aufrechterhalten wird, und Mittel zum Formen eines Behälters aus dem Vorformling in der Blasform.
Vorteilhafterweise reduziert das Verfahren zusammen mit der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung die Wärmegeschichte des Kunststoffs und somit den AA-Gehalt im Falle von PET durch Auslassen der Erhitzungsschritte, die in herkömmlichen Spritzgussblasformmethoden zur Herstellung dieser Behälter erforderlich sind, und arbeitet demzufolge mit niedrigeren Temperaturen und verursacht kein Erhitzen des Kunststoffs, woraus sich eine Schädigung desselben ergibt. Dadurch werden vorteilhafterweise die im Verfahren und in der Vorrichtung insgesamt verbrauchte Energiemenge und somit die Kosten zur Herstellung des Endproduktes signifikant reduziert. Ferner ist es nach der vorliegenden Erfindung möglich, mit im Wesentlichen der gleichen Polymerqualität, wie sie im endgültigen Behälter zu finden ist, zu beginnen.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden beschrieben.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung werden die obigen Beispiele anhand der folgenden Zeichnungen näher beschrieben, in denen
1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in der ersten Stellung darstellt;
2 eine vergrößerte Seitenansicht der Vorrichtung von 1 einschließlich zusätzlicher Komponenten darstellt;
3 eine vergrößerte Seitenansicht der Vorrichtung von 2 in einer zweiten Stellung darstellt;
4 eine vergrößerte Seitenansicht der Vorrichtung von 2 in einer dritten Zwischenstellung darstellt;
5 eine Ansicht der Unterseite der Vorrichtung zum Öffnen einer Blasform darstellt;
6 eine detaillierte Seitenansicht des Sockels der Blasform darstellt, und
7 eine 2 ähnliche Ansicht darstellt, in der sich die Komponenten in einem weiteren Arbeitsstadium befinden.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
Wie aus 1–4 und 7 ersichtlich, umfasst die Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung eine Pressform 10 und eine Blasform 12, die in einer festen, räumlich getrennten Beziehung zueinander stehen, und die auf ein bewegliches Trägermittel bzw. einen Schlitten 14 montiert sind. Der Schlitten 14 wird von Führungsschienen 16 geführt, um die Pressform und die Blasform zusammen aus einer in 1 und 2 dargestellten ersten Stellung in eine in 3 dargestellte zweite Stellung unter Beibehaltung ihrer festen räumlich getrennten Beziehung zueinander zu bewegen.
Die Pressform 10 enthält einen erhitzten Vorläufer 16, der durch schematisch dargestellte Erhitzungs- und Zuführmittel 17, die wie weiter unten beschrieben, ein integraler Teil des Verfahrens und der Vorrichtung sind, im erhitzten Zustand in die Pressform eingesetzt wurde. Der Vorläufer 16 wird auf eine vorherbestimmte Temperatur vorerwärmt, die zum Formpressen eines Vorformlings 18 und zum nachfolgenden Blasen in die endgültige, mit der Form der Blasform identische Form geeignet ist. Wie aus 2 ersichtlich, befindet sich der Vorläufer 16 in der korrekten Stellung in Aushöhlung 20 der Pressform 10 zum Formen des Vorformlings.
Somit wird wie in 2 dargestellt, ein Vorformling-Vorläufer in die Pressform 10 eingesetzt, die eine Vortormling-förmige Vertiefung bzw. eine Aushöhlung 20 aufweist. Der Vorläufer muss das gleiche Gewicht wie der daraus herzustellende Vorformling aufweisen. Der Vorläufer kann ein teilweise geformter Vorformling sein, wobei die spezifische Form des Vorläufers 16 nicht wirklich ausschlaggebend ist. Allgemein unterscheidet er sich vom Vorformling im Wesentlichen nur dadurch, dass er hinsichtlich seiner Kontur und Wanddicke korrigiert verden muss, um den Vorformling darzustellen. Der Vorläufer wird unter Einsatz beliebiger Verfahren wie z. B. Thermoform-, Spritzguss- oder Formpressverfahren hergestellt. Falls gewünscht, kann der Vorläufer laminiert sein, um einen laminierten Vorformling, z. B. einen Vorformling mit zwei oder mehr Schichten zu bilden.
Vorläufer 16 wird, wie in 7 dargestellt, durch Zusammenwirkung eines Formpressmittels in Form des Formpresskerns 22 und Pressform 10 in der Pressform zu dem Vorformling 18 geformt, wobei Kern 22 durch (nicht dargestellte) geeignete Bewegungsmittel in die Pressform 10 bewegt wird.
Nach Formen des Vorformlings 18 in der Pressform 10 wird Kern 22 zusammen mit dem daran durch z. B. Saugwirkung über Kanäle 24 festgehaltenen Vorformling 18 nach oben aus der Pressform heraus bewegt, wonach Schlitten 14 die Pressform und die Blasform aus der in 1 und 2 dargestellten ersten Stellung in die in 3 dargestellte zweite Stellung bewegt. In der in 3 dargestellten zweiten Stellung befindet sich der an Kern 22 festgehaltene Vorformling 18 jetzt in einer Stellung nächst der Blasform 12. Kern 22 mit Vorformling 18 daran platziert nun, wie in 2 dargestellt, den Vorformling 18 mit Hilfe irgendwelcher gewünschten Mittel wie z. B. Luft, die durch Kanäle 24 geblasen wird, in die Blasformaushöhlung 26, wobei der Vorformling 18 vom Kern 22 abgelöst wird. Danach wird Kern 22 von der den Vorformling 18 enthaltenden Blasform 12 wegbewegt, wobei Schlitten 14 die Pressform und die Blasform von der in 3 dargestellten zweiten Stellung zurück in die in 1 und 2 dargestellte erste Stellung zurückbewegt, um den Zyklus zu wiederholen.
In der in 2 dargestellten ersten Stellung ist jetzt ein Blasformungsmittel wie z. B. Blaskern 28 neben der den Vorformling 18 enthaltenden Blasform 12 positioniert. Der Blaskern 28 wird nun, wie in 7 dargestellt, abgesenkt, um den Vorformling in der Formaushöhlung 26 versiegeln, welche Aushöhlung die Zufuhr von Druckgas, z. B. Druckluft, über Blaskern-Kanäle 30 zulässt, um Behälter 32 in der Blasformaushöhlung 26 zu formen. Falls gewünscht, kann der Blaskern 28 auch eine (nicht dargestellte) Streckstange enthalten, um die Konzentrizität des heißen Vorformlings in der Blasform zu gewährleisten. Während dieses Vorgangs ist der Vorformling noch heiß vom vorhergehenden Zyklus. Die Blasform 12 enthält Kühlkanäle 34, um den neu geformten Behälter 32 schnell abzukühlen.
Während Blaskern 28, wie in 7 dargestellt, in Zusammenwirkung mit Blasform 12 den Behälter 32 formt, formt der Pressformkern 22 den Vorformling 18 in Pressform 10 für den nächsten Zyklus.
Die Vorläufer 16 werden bei erhöhter Temperatur in einem Vorläufer-Erhitzungs- und Zuführmittel 17 gehalten, welches geeignete Mittel zur Bereitstellung und Aufrechterhaltung der gewünschten Temperatur des (nicht dargestellten) Vorläufers, z. B. durch Funkfrequenz- oder Mikrowellenheizung, Heizschlangen oder dergleichen, nächst der Pressform 10 umfasst, wobei die Vorläufer jeweils einzeln der Pressform über einen in 3 schematisch dargestellten Vorläufer-Zuführarm 36 zugeführt werden, während sich die Pressform und die Blasform in der zweiten Stellung befinden. Die Vorläufer werden in einem Vorläuferzuführmittel auf einer vorherbestimmten Temperatur gehalten, die zum Pressformen in den Vorformling und zum nachfolgenden Blasformen in den gewünschten Behälter geeignet ist. Besonders vorteilhaft ist, dass der gesamte Zyklus ab erhitztem Vorläufer bis zum endgültigen Blasformen bei weitgehender Aufrechterhaltung des Wärmeinhalts des Vorläufers durchgeführt werden kann, d. h. der Zyrklus wird weitgehend bei der Temperatur des erhitzten Vorläufers durchgeführt.
Wie oben angedeutet, kann der Vorläufer und/oder der Vorformling zwei oder mehr Schichten zum Formen eines Behälters mit zwei oder mehr Schichten aufweisen. Ein vorteilhaftes Verfahren zum Formen eines laminierten Vorformlings besteht darin, dass eine Einlage oder ein Einlagenspender 38 vorgesehen wird, der eine Mehrzahl von Einlagen 40 zwischen der von Schlitten 14 getragenen Pressform 10 und Blasform 12 enthält und zusammen mit der Pressform und Blasform bewegt werden kann. Wenn somit der Pressformkern 22 ohne Vorformling aus der zweiten Stellung in die erste Stellung zurückkehrt, werden die Pressform, Blasform und der Einlagenspender in eine in 4 dargestellte drittes Stellung bewegt. In dieser dritten Stellung befindet sich Kern 22 nächst den Einlagen 40 und senkt sich, um über Kanäle 24 eine Einlage anzusaugen. Kern 22 mit einer daran befindlichen Einlage wird nun angehoben, der Schlitten kehrt in die erste Stellung zurück und formt aus dem Vorläufer und der Einlage: einen laminierten Vorformling. Die Einlagen können kalt oder leicht erwärmt sein und weisen die Form von Kern 22 auf. Wenn die Pressform geschlossen wird, wobei Kern 22 eine Einlage aufweist und, wie in 7 dargestellt, in die Form 10 eingreift, wird die Einlage durch den Kontakt mit dem heißen Kern 22 und die erwärmte Masse des Vorläufers 16 erwärmt und verbindet sich beim Formpressen des Vorformlings mit dem Vorläufer. Selbstverständlich können auch andere Methoden verwendet werden, um die Einlage auf Kern 22 zu laden, z. B. könnte ein Zuführarm verwendet werden, der eine Einlage aus einem benachbarten Spender aufgreift und diese auf den Kern 22 platziert, bevor der Kern 22 in Form 10 eingreift, um den Vorformling zu formen.
Nach Blasformen des Behälters 32 werden, wie aus 5-6 ersichtlich, die zwei an Scharnieren aufgehängten Blasformhälften 42, die um Drehbolzen 44 drehbar sind, durch Öffnen von Klinke 46 oder ähnlicher Entriegelungsmittel entsperrt und öffnen sich, wie schattenhaft für eine der Formhälften in 5 dargestellt, durch Wirksamwerden der Verbindungselemente 48 und des Stell- oder Bedienungselementes 50 irgendeines zweckmäßigen Typs, wie beispielsweise eine; durch (nicht dargestellte) geeignete Betätigungsmittel betriebenen Druckluftzylinders. Sobald sich die Formhälften 42 öffnen, werden die gefederten Bolzen 52 von der Blasformsockelfläche 54 dort, wo die Bolzen 52 den Blasformsockel 56 trugen, zurückgezogen. Jetzt ist es möglich, den Blasformsoekel bis unter den Schlitten 14 abzusenken, und den Behälter 32 aus der Blasformaushöhlung 26 mit Hilfe von beliebigen Entnahmemitteln wie z. B. eines Entnahmearms, mechanischen Greifern oder Saugtassen oder einfach, indem das Produkt aus dem Formbereich weggeblasen wird, zu entfernen. Sobald der letzte Behälter 32 entfernt wurde, wird die Blasformaushöhlung 26 wieder durch das Wirksamwerden des Stell- oder Bedienungselements 50 und die umgekehrte Bewegung der Komponenten, wie im Blasformöffnungsverfahren beschrieben, und durch Verriegeln mit Klinke 46 geschlossen. Die Baugruppe kann nun für einen weiteren Zyklus eingesetzt werden, sobald der Formpresszyklus abgeschlossen ist. Die für den Blasvorgang benötigte Zeit ist kürzer als die für den Formpressvorgang benötigte Zeit, so dass genügend Zeit für alle zugehörigen Bewegungen wie Entsperren, Öffnen, Auf- und Abbewegen des Blasformsockels, Schließen und Zusperren der Blasformaushöhlung besteht.
Sobald die Pressform 10 geöffnet wird, wobei der neu geformte Vorformling 18 auf Kern 22 positioniert ist, kann der nächste Zyklus beginnen.
Die Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung sind äußerst vorteilhaft. Sie reduzieren weitgehend das erforderliche Erhitzen des Kunststoffs und somit, im Falle von PET, den AA-Gehalt durch Eliminieren der für herkömmliche Arbeitsweisen benötigten Erhitzungsschritte und können bei niedrigeren Temperaturen betrieben werden. Die Pressform wird vorzugsweise auf einer Formpresstemperatur gehalten, die nahe an der für das Blasformen liegt. Das kontinuierliche Verfahren ermöglicht es, direkt von einem erhitzten Vorläufer auszugehen, der nicht erneut erhitzt werden muss. Die vorliegende Erfindung vermeidet thermische Schädigung, reduziert die benötigte Energiemenge, reduziert die Zykluszeit und kann signifikant die Kosten zur Fertigung des Endproduktes reduzieren. Außerdem und bezeichnenderweise beginnen das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung mit im Wesentlichen der gleichen Polymerqualität, wie sie im fertigen Behälter zu finden ist.
Selbstverständlich sind Variationen sowohl im Verfahren sowie auch in der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung möglich, so zum Beispiel könnten die Blasform und die Pressform stationär gehalten und die im Zyklus verwendeten entsprechenden Kerne bewegt werden.

Claims

Vorrichtung zur Herstellung eines Behälters aus einem Vorformling, umfassend eine Preßform (10) und eine Blasform (12) in einer räumlich getrennten Beziehung zueinander; ein Mittel zum Formen eines Vorformlings (18) in der Preßform (10); ein Mittel (14) zum Bewegen des Vorformlings (18) von der Preßform (10) zur Blasform (12), während die räumlich getrennte Beziehung zwischen der Preßform (10) und der Blasform (12) aufrechterhalten wird; und ein Mittel (28, 30) zum Formen des Vorformlings (18) in der Blasform (12) zu einem Behälter (32), gekennzeichnet durch ein Erhitzungs- und Zufuhrmittel (17) für einen Vorläufer (16), der ein teilweise geformter Vorformling mit einer Aushöhlung darin ist; wobei das Erhitzungs- und Zufuhrmittel (17) räumlich von der Preßform (10) getrennt ist und ein Mittel zum Bereitstellen und Aufrechterhalten der gewünschten Temperatur des Vorläufers (16); ein Mittel (15) zum Bewegen des Vorläufers (16) zur Preßform (10), wobei die Preßform (10) eine solche Form aufweist, daß der Vorläufer (16) mit der Preßform (10) zusammenpaßt; und ein Mittel zum Formen eines Vorformlings (18) aus dem Vorläufer (16) in der Preßform (10) beinhaltet.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Wärmeinhalt des erhitzten Vorläufers (16) im wesentlichen vom erhitzten Vorläufer (16) bis zum Blasformen aufrechterhalten wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, beinhaltend ein bewegliches Trägermittel (14) das die Preßblasform (10) und die Blasform (12) trägt, welches eine feste räumlich getrennte Beziehung zwischen den Formen aufrechterhält und die Preßform (10) und die Blasform (12) zusammen von einer ersten in eine zweite Stellung und zurück in die erste Stellung bewegt, ein Mittel zum Formen des Vorformlings (18) aus dem Vorläufer (16) in der ersten Stellung, ein Mittel zum Anordnen des Vorformlings (18) in der Blasform (12) in der zweiten Stellung, und ein Mittel zum Formen des Behälters (32) in der Blasform (12) in der ersten Stellung.
Vorrichtung nach Anspruch 3, beinhaltend ein Formpreßmittel (22, 24) nächst der Preßform (10) in der ersten Stellung zum Formen des Vorformlings (18), und ein Blasformmittel (26, 28, 30, 34) nächst der Blasform (12) in der ersten Stellung zum Formen des Behälters (32).
Vorrichtung nach Anspruch 4, beinhaltend ein Mittel zum Anordnen einer Einlage (40) auf dem Formpreßmittel (22, 24), bevor der Vorformling (18) geformt wird, wobei das Mittel zum Formen des Vorformlings (18) aus dem Vorläufer (16) einen Vorformling (18) formt, der zumindest zwei Schichten aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, beinhaltend ein Mittel (38) zum Halten einer Vielzahl von Einlagen (40) in einer festen räumlich getrennten Beziehung zwischen der Preßform (10) und der Blasform (12), und ein Mittel (22, 24) zum Anordnen einer Einlage (40) vom Mittel zum Halten auf dem Formpreßmittel (22) in einer dritten Zwischenstellung der Preßform (10) und der Blasform (12).
Vorrichtung nach Anspruch 3, beinhaltend ein Mittel zum Anordnen des Vorläufers (16) in der Preßform (10) in der zweiten Stellung.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei in gleichzeitig erfolgenden Arbeitsgängen der Behälter (32) aus dem Vorformling (18) geformt wird und der Vorformling (18) aus dem Vorläufer (16) geformt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei in gleichzeitig erfolgenden Arbeitsgängen der Vorläufer (16) bei einer gewünschten Temperatur gehalten wird, der Behälter (32) aus dem Vorformling (18) geformt wird, und der Vorformling (18) aus dem Vorläufer (16) geformt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Vorläufer (16) das gleiche Gewicht wie der Vorformling (18) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Vorformling (18) zumindest zwei Schichten aufweist, um einen Behälter (32) mit zumindest zwei Schichten zu formen.
Verfahren zur Herstellung eines Behälters, umfassend: ein Bereitstellen eines vorgeformten Vorläufers (16), der ein teilweise geformter Vorformling mit einer Aushöhlung darin ist; ein Tragen einer Preßform (10) und einer Blasform (12) in einer räumlich getrennten Beziehung zueinander; ein Bereitstellen eines von der Preßform (10) räumlich getrennten Erhitzungs- und Zufuhrmittels (17) für den vorgeformten Vorläufer (16), das den Vorläufer (16) auf eine erhitzte Temperatur erhitzt und die erhitzte Temperatur des Vorläufers (16) mit dem Erhitzungsmittel (17) aufrechterhält; ein Bewegen des erhitzten Vorläufers (16) mit dem Zufuhrmittel (17) zur Preßform (10), wobei die Preßform (10) eine solche Form aufweist, daß der Vorläufer (16) mit der Preßform (10) zusammenpaßt; ein Anordnen des erhitzten Vorläufers (16) in der Preßform (10) und ein Formen des Vorläufers (16) in der Preßform (10) zu einem Vorformling (18), wobei der Vorformling (18) die Form der Preßform (10) aufweist; ein Bewegen des Vorformlings (18) von der Preßform (10) zur Blasform (12), während die räumlich getrennte Beziehung zwischen der Preßform und der Blasform aufrechterhalten wird; und ein Blasformen des Vorformlings (18) in der Blasform (12) zu einem Behälter (32).
Verfahren nach Anspruch 12, beinhaltend ein im wesentlichen Aufrechterhalten des Wärmeinhalts vom erhitzten Vorläufers (16) bis zum Blasiformen.
Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Preßform (10) und die Blasform (12) durch ein bewegliches Trägermittel (14) getragen werden, welches eine feste räumlich getrennte Beziehung zwischen den Formen aufrechterhält und die Preßform (10) und die Blasform (12) zusammen von einer ersten in eine zweite Stellung und zurück in die erste Stellung bewegt, beinhaltend die Schritte eines Bewegens der Preßform (10) und der Blasform (12) in die erste Stellung, um den Vorformling (18) aus einem Vorläufer (16) zu formen, eines Bewegens der Preßform (10) und der Blasform (12) in die zweite Stellung, um den Vorformling (18) in der Blasform (12) anzuordnen, und eines Bewegens der Preßform (10) und der Blasform (12) zurück in die erste Stellung, um den Behälter (32) zu formen.
Verfahren nach Anspruch 14, beinhaltend die Schritte eines Anordnens einer Formpreßmittels nächst der Preßform (10) in der ersten Stellung zum Formen des Vorformlings (18), und eines Anordnens eines Blasformmittels nächst der Blasform (12) in der ersten Stellung zum Formen des Behälters (32).
Verfahren nach Anspruch 15, beinhaltend den Schritt eines Formens des Vorförmlings (18) durch das Zusammenwirken des Formpreßmittels (22) und der Preßform (10), und eines Formens des Behälters (32) durch das Zusammenwirken des Blasformmittels (26, 28, 30, 34) und der Blasform (12).
Verfahren nach Anspruch 15, beinhaltend die Schritte eines Anordnens einer Einlage (40) auf dem Formpreßmittel vor dem Formen des Vorformlings (18), und eines Formens eines Vorformlings (18) aus dem Vorläufer (16) und der Einlage (40), wobei der Vorformling (18) zumindest zwei Schichten aufweist.
Verfahren nach Anspruch 17, beinhaltend ein Anordnungsmittel zum Halten einer Vielzahl von Einlagen (40) in einer festen räumlich getrennten Beziehung zwischen der Preßform (10) und der Blasform (12), wobei die Preßform (10) und die Blasform (12) vor der Rückbewegung in die erste Stellung in eine dritte Zwischenstellung bewegt werden, und ein Anordnen einer Einlage (40) von diesem Mittel zum Halten in dieser dritten Stellung auf dem Formpreßmittel.
Verfahren nach Anspruch 14, beinhaltend den Schritt eines Anordnens des Vorläufers (16) in der Preßform (10) in der zweiten Stellung.
Verfahren nach Anspruch 12, beinhaltend ein Formen des Behälters (32) aus dem Vorformling (18) und ein Formen des Vorformlings (18) aus dem Vorläufer (16) in gleichzeitig erfolgenden Arbeitsgängen.
Verfahren nach Anspruch 12, beinhaltend ein Aufrechterhalten der gewünschten Temperatur des Vorläufers (16), ein Formen des Behälters (32) aus dem Vorformling (18) und ein Formen des Vorformlings (18) aus dem Vorläufer (16) in gleichzeitig erfolgenden Arbeitsgängen.
Verfahren nach Anspruch 12, wobei der Vorformling (18) zumindest zwei Schichten aufweist, um einen Behälter (32) mit zumindest zwei Schichten zu formen.