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Das technische Gebiet der Erfindung
betrifft Treibkäfige
für unterkalibrige
Projektile, insbesondere mit großem Kaliber (größer oder
gleich 40 mm).
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Die unterkalibrigen Projektile sind
seit vielen Jahren bekannt, sie umfassen im Allgemeinen einen Treibkäfig im Kaliber,
der aus wenigstens drei Segmenten gebildet wird, welche einen unterkalibrigen Stab
umgeben.
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Der Treibkäfig gewährleistet die Führung des Stabes
im Waffenrohr beim Abschuss. Er gibt den Stab am Austritt des Waffenrohres
als Folge von den aerodynamischen Beanspruchungen frei, die auf
ihn zu diesem Zeitpunkt ausgeübt
werden und den Bruch der Haltegurte der drei Segmente bewirken.
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Das Patent FR2694081 offenbart ein
derartiges Projektil.
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Das Streben nach der Erhöhung der
Effizienz von Pfeilprojektilen führt
zur Herstellung von Stäben,
die immer länger
sind (L/D > 10) und
deren Führung
durch einen ebenfalls sehr langen Treibkäfig gewährleistet werden muss.
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Das Patent US5289777 offenbart ein
derartiges Projektil.
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Die Projektile mit großer Streckung
(Verhältnis
L/D > 10) werfen Probleme
im Bereich der Trennung Treibkäfig/Stab
auf. So bewirken die aerodynamischen Beanspruchungen, die auf die
vordere Tasche des Treibkäfigs
(oder auch auf die von US5289777 beschriebenen vorderen Stützen) ausgeübt werden,
eine Drehung der Segmente von vorn nach hinten in Bezug auf den
Stab. Daraus ergeben sich mechanische Wechselwirkungen (Drücke, Stöße) zwischen
dem hinteren Teil der Segmente des Treibkäfigs und dem Stab. Derartige
Stöße schaden der
Schussgenauigkeit (insbesondere durch Erhöhung der Streuung), und somit
der Effizienz des Projektils.
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Die Patente US4823703 und US5359938 beschreiben
beispielsweise beide Projektile, bei denen der Treibkäfig eine
vordere Tasche aufweist und eine hintere Verschlussdichtung trägt, welche
beim Austritt aus dem Waffenrohr zerbricht. Der Treibkäfig trennt
sich nun durch die Beanspruchung des aerodynamischen Drucks, der
auf die vordere Tasche ausgeübt
wird.
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Das Patent EP86711, auf dem der Oberbegriff
der vorliegenden Erfindung basiert, beschreibt ein unterkalibriges
Projektil, dessen Treibkäfig
einen vorderen Verbindungsring und einen hinteren Gürtel umfasst.
Der Verbindungsring ist in der Weise entworfen, dass er derartig
widerstandsfähiger
als der hintere Gürtel
ist, dass dieser Letztere als Erster zerbricht und dass der Druck
der Gase, die auf eine hintere Tasche ausgeübt werden, ein Öffnen des
Treibkäfigs
von hinten nach vorn gewährleistet.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen
Treibkäfig
für ein
unterkalibriges Projektil vorzuschlagen, der keine derartigen Nachteile
aufweist.
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So ist der Treibkäfig gemäß der Erfindung in der Weise
entworfen, dass er nicht mit dem Stab interferiert und er sich vom
Stab in einer zu diesem nahezu parallelen Weise trennt.
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So ist der Gegenstand der Erfindung
ein Treibkäfig
für ein
unterkalibriges Projektil, der wenigstens drei Segmente im Kaliber
umfasst, die dafür vorgesehen
sind, einen unterkalibrigen Stab zu umgeben, wobei der Treibkäfig erste
Mittel umfasst, wie eine vordere Tasche, die dafür vorgesehen sind, eine aerodynamische
Strömung
am Austritt des Waffenrohres beim Abschuss aufzunehmen, und zweite
Mittel, wie eine hintere Tasche, die vorgesehen sind, Antriebsgase
am Austritt des Waffenrohres aufzunehmen, wobei der Treibkäfig dadurch
gekennzeichnet ist, dass die hintere Tasche eine äußere Vorderkante aufweist,
die sich im Bereich einer ersten Fläche, die senkrecht auf der
Achse des Projektils steht und in einem Abstand LAR vom
Schwerpunkt G des Treibkäfigs
angeordnet ist, die vordere Tasche außerdem eine äußere Vorderkante
besitzt, die sich im Bereich einer zweiten Ebene befindet, die senkrecht
zur Achse des Projektils steht und in einem Abstand LAV vom Schwerpunkt
G des Treibkäfigs
angeordnet ist, wobei das Profil der vorderen und hinteren Tasche
derartig festgelegt ist, dass das Moment MAR in
Bezug auf den Schwerpunkt G der senkrechten Kraftkomponente FARN der Resultierenden FAR der
aerodynamischen Beanspruchungen, die am Austritt des Rohres durch die
Antriebsgase auf die hintere Tasche ausgeübt werden, in derartiger Weise
nahezu gleich dem Moment MAV in Bezug auf
den Schwerpunkt G der senkrechten Kraftkomponente FAVN der
Resultierenden FAV der aerodynamischen Beanspruchungen,
die am Austritt des Rohres durch die aerodynamische Strömung auf
die vordere Tasche ausgeübt
werden, dass der Treibkäfig
sich vom Stab in einer zu diesem nahezu paralleler Weise am Austritt
des Waffenrohres entfernt.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann
die hintere Tasche am hintersten Ende des Treibkäfigs liegen und ihr Innendurchmesser
zwischen 0,4 und 0,7 Kaliber des Treibkäfigs liegen kann.
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Gemäß einer weiteren besonderen
Ausführungsform
kann die hintere Tasche in der Nähe
des Schwerpunktes des Treibkäfigs
in einem Abstand LAR von ihrer Vorderkante
und dem Schwerpunkt G liegen, welcher kleiner oder gleich 0,75 Kaliber
ist, der Innendurchmesser der hinteren Tasche kann dann zwischen
0,8 und 0,95 Kaliber liegen.
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Die vordere Tasche kann am vordersten Ende
des Treibkäfigs
liegen und ihr Innendurchmesser kann zwischen 0,2 und 0,6 Kaliber
des Treibkäfigs
liegen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann
die vordere Tasche in der Nähe
des Schwerpunktes des Treibkäfigs
in einem Abstand LAV von ihrer Vorderkante
und dem Schwerpunkt liegen, welcher kleiner oder gleich 0,75 Kaliber
ist, der innere Durchmesser der vorderen Tasche kann nun zwischen
0,8 und 0,95 Kaliber liegen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können die
Vorderkanten der vorderen und hinteren Taschen in einem nahezu gleichen
Abstand von einer Mittelebene des Gürtels liegen, dieser Abstand
kann nun kleiner oder gleich 0,75 Kaliber sein.
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Der Treibkäfig kann ein Stützmittel
im Kaliber umfassen, das am vorderen Abschnitt des Treibkäfigs angeordnet
ist und Aussparungen umfasst, um die aerodynamische Strömung bis
zur vorderen Tasche strömen
zu lassen.
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Vorteilhafterweise kann das Stützmittel durch
wenigstens drei gleichmäßig winkelförmig verteilte
Arme gebildet werden.
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Weitere Vorteile der Erfindung werden
bei der Lektüre
der folgenden Beschreibung von verschiedenen Ausführungsformen
ersichtlich werden, wobei die Beschreibung in Bezug auf die angefügten Abbildungen
abgefasst ist, in welchen:
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1 ein
Projektil im schematischen Längs-Halbschnitt
gemäß dem Stand
der Technik zeigt,
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2 ein
mit einem Treibkäfig
gemäß einer ersten
Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstetes Projektil
im Längs-Halbschnitt zeigt,
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3 ein
mit einem Treibkäfig
gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstetes
Projektil im Halbschnitt zeigt,
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4 die
Trennung des Treibkäfigs
vom Stab am Austritt des Waffenrohres für ein derartiges Projektil
darstellt,
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5 ein
mit einem Treibkäfig
gemäß einer dritten
Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstetes Projektil
im Halbschnitt zeigt,
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6a ein
mit einem Treibkäfig
gemäß einer vierten
Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstetes
Projektil im Halbschnitt zeigt,
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6b ein
Schnitt der vorhergehenden Ansicht gemäß der angegebenen Ebene AA
ist.
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Bezug nehmend auf 1 umfasst ein unterkalibriges Projektil
gemäß dem Stand
der Technik (zum Beispiel wie durch FR2694081 offenbart) einen Treibkäfig 1 im
Kaliber des Rohres einer Waffe (nicht dargestellt), welcher einen
unterkalibrigen Stab 2 umgibt.
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Der Treibkäfig wird in herkömmlicher
Weise aus drei Segmenten gebildet, die Sektoren von 120° bilden und
die durch einen Führungsgürtel 4 fest
miteinander verbunden sind, welcher auch die Abdichtung gegenüber den
Antriebsgasen zwischen dem Waffenrohr und dem Projektil beim Abschuss
gewährleistet.
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Der Stab ist mit dem Treibkäfig durch
zum Beispiel Gewinde fest verbunden.
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Die Abdichtmittel sind am hinteren
Abschnitt des Treibkäfigs
vorgesehen, um jede Undichtigkeit von Antriebsgasen zwischen Trennflächen, welche die
verschiedenen Segmente trennt, zu vermeiden. Es wird zum Beispiel
eine hintere Verkleidung 5 aus Silikon vorgesehen, die
fest mit einem hinteren Abschnitt des Treibkäfigs 1 verbunden ist.
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Der Treibkäfig 1 umfasst eine
vordere Tasche 6, die dafür vorgesehen ist, am Austritt
des Waffenrohres die aerodynamische Strömung aufzunehmen. Die Resultierende
der aerodynamischen Drücke,
die sich in der vorderen Tasche 6 ausbilden, bewirken das
Zerreißen
des Gürtels 4 und
die Öffnung des
Treibkäfigs.
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Der Nachteil eines derartigen Treibkäfigs ist, dass
seine Öffnungsbewegung
ein Schwenken um einen hinteren Kontaktpunkt A zwischen dem Treibkäfig und
dem Stab sein wird. Daraus ergeben sich mechanische Wechselwirkungen
mit dem Stab, welche die Schussgenauigkeit stören, indem Streuung induziert
wird. Die Segmente können
außerdem
bei deren Öffnung
mit dem Leitwerk des Stabes interferieren.
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Das Projektil gemäß dem hier dargestellten Stand
der Technik könnte
von jedem Kaliber größer als
40 mm, insbesondere von 44 mm oder 120 mm sein.
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2 zeigt
ein mit einem Treibkäfig 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstetes
Projektil.
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Dieser Treibkäfig unterscheidet sich vom
bekannt gewordenen Treibkäfig
dadurch, dass er eine hintere Tasche 7 aufweist, die dafür vorgesehen
ist, die Antriebsgase am Austritt des Waffenrohres aufzunehmen.
Der durch diese Gase ausgeübte
Druck hat eine Resultierende, deren radiale Komponente zur Folge
hat, den Treibkäfig
entsprechend einer Drehbewegung in Bezug auf einen vorderen Punkt
B zu öffnen.
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Diese Bewegung kombiniert sich mit
derjenigen, die durch die aerodynamischen Belastungen, welche im
Bereich der vorderen Tasche 6 ausgeübt werden, bewirkt werden.
Daraus ergibt sich eine Öffnung
des Treibkäfigs 2 durch
Entfernen dessen dreier Segmente in einer zum Stab 2 nahezu
parallelen Weise, also weder mit Interferenzen mit noch Stößen auf
diesen.
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Der Fachmann wird die vordere und
hintere Tasche nach folgenden Gesichtspunkten bemessen:
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Es ist wesentlich, den Treibkäfig vom
Projektil so früh
als möglich
am Austritt des Waffenrohres zu trennen, um die Probleme von mechanischen
Wechselwirkungen und von Stößen zu begrenzen.
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Es wird dafür eine hintere Tasche vorgesehen,
die eine ausreichende Wirksamkeit aufweist, damit die Resultierende
der durch die durch die in den Antriebsgasen enthaltene Energie
erzeugten Beanspruchungen (Druck, Geschwindigkeit) eine Wirkung
besitzt, welche augenblicklich vom Austritt des Waffenrohres an
ausgeübt
werden kann.
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Es wird die Wirksamkeit der Öffnung leicht quantifiziert
werden, indem das Moment MAR in Bezug auf
den Schwerpunkt G des Treibkäfigs
der senkrechten Kraftkomponente FARN der
Resultierenden FAR der am Austritt des Rohres
von den Antriebsgasen auf die hintere Tasche ausgeübten aerodynamischen
Beanspruchungen variiert wird. Diese senkrechte Kraftkomponente
FARN steht senkrecht zur Achse 9 des
Projektils. Ihr Moment MAR ist proportional
zum Wert von FARN und ist ebenfalls proportional zum
Hebelarm des Vektors FAR in Bezug auf den Schwerpunkt
G (siehe 2).
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Die Kraftkomponente FARN ist
maßgeblich
für die Öffnung des
Treibkäfigs.
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Es wird die Stärke dieses Momentes variiert, indem
die Stärke
der Kraft FARN (die von der Form der Tasche
und insbesondere ihres Kalibers abhängt) moduliert wird und indem
der Hebelarm dieser Kraft verändert
wird, das heißt
die Position der Tasche in Längsrichtung,
die durch den Abstand LAR zwischen dem Schwerpunkt
G des Treibkäfigs
und der ersten Ebene 8, die senkrecht auf der Achse 9 des
Projektils steht und in welcher sich die äußere Vorderkante 10 der
hinteren Tasche 7 befindet, bestimmt wird.
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In der selben Weise wird das Moment
MAV in Bezug auf den Schwerpunkt G des Treibkäfigs der senkrechten
Kraftkomponente FAVN der Resultierenden
FAV der am Austritt des Rohres durch die
aerodynamische Strömung
auf die vordere Tasche ausgeübten
aerodynamischen Beanspruchungen variiert, indem die Stärke der
Kraft FAVN moduliert wird (die von der Form
der vorderen Tasche und insbesondere von ihrem Kaliber abhängt) und
indem der Hebelarm dieser Kraft verändert wird.
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Diese senkrechte Kraftkomponente
AAVN steht senkrecht auf der Achse 9 des
Projektils. Ihr Moment MAV ist proportional
zur senkrechten Kraftkomponente FAVN und
ist ebenfalls proportional zum Hebelarm des Vektor FAVN in
Bezug auf den Schwerpunkt G.
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Es wird der Hebelarm dieser vorderen
Kraft variiert, indem die Position der vorderen Tasche in Längsrichtung,
die durch den Abstand LAV zwischen dem Schwerpunkt
G des Treibkäfigs
und der zweiten Ebene 11, die senkrecht zur Achse 9 des
Projektils steht und in welcher sich die äußere Vorderkante 12 der
vorderen Tasche 6 befindet, verändert wird.
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Durch die Tatsache, dass die Wirkung
der Antriebsgase am Austritt des Waffenrohres maßgeblich ist, wird die hintere
Tasche bemessen werden, um den Stab zum frühesten Zeitpunkt freizugeben, wobei
dabei vermieden wird, den Treibkäfig übermäßig von
hinten nach vorne zu schwenken. Die Wirksamkeit der vorderen Tasche
lässt sich
spüren,
wenn das Projektil die Antriebsgase verlässt, bei ungefähr 20 Kalibern
von der Rohrmündung
(2,4 m bei Kaliber 120 mm).
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Die aerodynamischen Beanspruchungen
FAV und FAR werden
vom Fachmann zum Beispiel durch Berechnung der resultierenden Kraft
der auf die innere Fläche
der betrachteten Tasche ausgeübten
Elementardrücke
auf dem Rechner quantifiziert.
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Diese Resultierende weist eine Position
und eine Orientierung auf, die von der Geometrie der Tasche und
den Eigenschaften der Strömung
(Geschwindigkeit, Druck, Orientierung) abhängen. Die Kraftkomponente dieser
Kräfte,
die für
die Öffnung des
Treibkäfigs
maßgeblich
ist, ist die Kraftkomponente, die senkrecht zur Achse 9 des
Projektils steht.
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Global gesehen wird die senkrechte
Kraft, die für
die Öffnung
des Treibkäfigs
wirkungsvoll ist, umso stärker
sein, je:
- – größer das
Kaliber DAR oder DAV der
Tasche, für ein
gegebenes Profil der Tasche, ist, oder auch
- – je
größer der
Abschnitt der zur Achse 9 des Projektils nahezu parallelen
Fläche
der Tasche, für ein
gegebenes Profil der Tasche, ist.
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Es kann somit die Ortsfestlegung
und die Form der vorderen und hinteren Tasche unter der Bedingung
verändert
werden, dass den Taschen so eine Form und Position gegeben werden,
dass die Momente MAR und MAV nahezu
gleich sind.
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In 2 ist
die Vorderkante 10 der hinteren Tasche in einem Abstand
LAR vom Schwerpunkt G in der Größenordnung
von 0,75 Kalibern angeordnet. Für
eine am Schwerpunkt relativ nahe hintere Tasche (LAR kleiner
oder gleich 0,75 Kaliber) liegt der innere Durchmesser der hinteren
Tasche zwischen 0,8 und 0,95 Kaliber. In diesem Beispiel ist DAR gleich 0,9 Kaliber (DAR =
0,9 D), unter Berücksichtigung
der Dicke des Treibkäfigs
im Bereich der Kante 10.
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Die vordere Tasche ist in einem maximalen Abstand
LAV angeordnet. Ihre Vorderkante 12 befindet
sich so weit als möglich
vorne am Treibkäfig
(bei ungefähr
LAV = 1,5 Kaliber).
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Das Kaliber der vorderen Tasche ist
hier gleich 0,9 Kaliber (DAV = 0,9 D), unter
Berücksichtigung
der Dicke des Treibkäfigs
im Bereich der Vorderkante 12.
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Diese Konfiguration ist nicht optimal,
da das Profil der vorderen Tasche in Bezug auf das Profil bezüglich des
Projektils gemäß der 1 nicht modifiziert wurde.
Daraus ergibt sich ein zu starkes Öffnungsmoment MAV.
Das hintere Öffnungsmoment MAR gewährleistet
jedoch schon mit dieser Konfiguration des Treibkäfigs ein Öffnen des Treibkäfigs durch das
Hinterteil, wodurch die Interferenzen Treibkäfig/Stab vermindert werden
und die Schussgenauigkeit verbessert wird.
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3 zeigt
ein mit einem Treibkäfig 1 gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstetes
Projektil.
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Bei dieser Ausführungsform ist die Wirksamkeit
der vorderen Tasche vermindert worden. Es wurde entschieden, die
Form des inneren Taschenprofils gemäß der 1 zu erhalten, und es wurde die Wirksamkeit
der Tasche vermindert, indem ihr Kaliber DAV, welcher
hier gleich 0,58 Kaliber ist (DAV = 0,58
D), vermindert wurde.
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Eine Führungsfläche 13 im Kaliber
ist mit der vorderen Tasche 6 durch eine glatte Vorderseite 14 verbunden.
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Eine hintere Tasche 7 wird
in einem maximalen Abstand vom Schwerpunkt G angeordnet. Da der Hebelarm
LAR sehr groß ist (hier in der Größenordnung
von 2 Kalibern), wurde die Wirksamkeit der hinteren Tasche
vermindert, indem ihr Kaliber verkleinert wurde (mit konstantem
Taschenprofil). Die hintere Tasche besitzt so ein Kaliber DAR in der Größenordnung von 0,66 Kaliber
(DAR = 0,66 D).
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Das hintere Moment ist nahezu gleich
dem vorderen Moment (MAR = MAV),
was zu einer Öffnung der
Segmente in einer zur Achse 9 des Stabes 2 nahezu
parallelen Weise und ohne mechanische Interferenzen, somit ohne
Stöße, mit
dem Stab führt.
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Das Vorhandensein einer hinteren
Tasche 7 bewirkt ebenfalls, dass die Trennung des Treibkäfigs und
des Stabes beschleunigt wird, da verifiziert wurde, dass die aerodynamischen
Beanspruchungen nur in einem Abstand von der Waffe in der Größenordnung
von 20 Kalibern auf die vordere Tasche ausgeübt werden können, während die von den Antriebsgasen
auf die hintere Tasche ausgeübten
Belastungen beim Austritt des Waffenrohres auftreten und so ein
schnelles Zerbrechen der Verkleidung 5 gewährleistet.
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Die zweckmäßige Dimensionierung der vorderen
Tasche in Bezug auf die hintere Tasche, wie sie die Erfindung vorschlägt, gewährleistet
ein Entfernen des Treibkäfigs
und des Stabes in nahezu paralleler Weise, sodass die Probleme von
Interferenzen mit dem Stab zu einem Maximum vermindert werden, wobei
die vordere Tasche die Wirkung der hinteren Tasche ausbalanciert,
sodass eine Interferenz Treibkäfig/Stab
im Bereich dessen vorderen Abschnitts vermieden wird.
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So zeigt 4 die Trennung des Stabes und der Segmente
des Treibkäfigs
(lediglich zwei Segmente 1a und 1b des Treibkäfigs sind
dargestellt). Diese Figur entspricht einer in einem Abstand in der Größenordnung
von 40 Kalibern vom Austritt des Waffenrohres aufgenommenen Aufnahme.
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Wenn wie in 3 die hintere Tasche sich am hintersten
Ende des Treibkäfigs
befindet, wird ihr konkret ein innerer Durchmesser DAR verliehen,
der zwischen 0,4 und 0,7 Kaliber des Treibkäfigs liegt.
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Verschiedene Schussversuche sind
mit Projektilen vom Kaliber 44 mm durchgeführt worden. Die Streuung der
Schüsse
ist für
verschiedene Konfigurationen gemessen worden:
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- – Projektil
gemäß dem Stand
der Technik (1),
- – Projektil
gemäß 2,
- – Projektil
gemäß 3.
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Für
jede Konfiguration sind Schüsse
mit einem 200 m vom Rohr angeordneten Ziel durchgeführt worden.
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Es konnte so verifiziert werden,
das das Projektil mit einem Treibkäfig gemäß der 2 eine Auftreffstreuung im Ziel hatte,
die kleiner als 20% gegenüber
der des Projektils gemäß dem Stand
der Technik (1) ist.
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Das Projektil mit dem Treibkäfig gemäß der 3 hat seinerseits eine Auftreffstreuung
im Ziel, die kleiner als 50% gegenüber der des Projektils gemäß dem Stand
der Technik (1) ist.
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Eine derartige Verbesserung der Ergebnisse ergibt
sich aus dem Nichtvorhandensein von mechanischen Wechselwirkungen
zwischen dem Treibkäfig und
dem Stab, was aus der durch die Erfindung. vorgeschlagenen Struktur
des Treibkäfigs
resultiert.
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5 zeigt
ein mit einem Treibkäfig
gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstetes
Projektil.
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Dieser Treibkäfig umfasst dabei noch eine hintere
Tasche 7, die am hintersten Ende des Treibkäfigs angeordnet
ist. Das Kaliber dieser Tasche beträgt ungefähr 0,5 Kaliber des Treibkäfigs (DAR = 0,5 D). Wobei das innere Profil der
Tasche analog zu dem der vorderen Tasche gemäß der 1 ist.
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Dieser Treibkäfig umfasst ebenfalls eine
vordere Tasche 6, die am vordersten Ende des Treibkäfigs angeordnet
ist und die nahezu vom Kaliber ist (DAV =
0,9 D). Dennoch ist die Wirksamkeit dieser vorderen Tasche (das
heißt
die Bedeutung der Kraftkomponente, die senkrecht zur Achse 9 der
resultierenden Beanspruchung FAV steht)
vermindert worden, indem die Form ihres inneren Profils variiert
wurde. So weist die hier dargestellte Tasche eine in der Größenordnung
von 50% verminderte Wirksamkeit in Bezug auf die einer Tasche auf,
die durch die punktierte Linie 15 in 5 dargestellt wird und die nahezu der
Tasche gemäß 1 entspricht.
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Diese vordere Tasche hat nahezu dieselbe Wirksamkeit
wie eine vordere Tasche, wie sie in 3 dargestellt
ist und die ein Kaliber DAV = 0,5 D hat.
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Ein solcher Treibkäfig wurde
für ein
Projektilkaliber von 120 mm gemessen. Die Öffnung des Treibkäfigs erfolgte
ohne mechanische Interferenzen Treibkäfig/Stab.
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6a zeigt
ein mit einem Treibkäfig
gemäß einer
vierten Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstetes
Projektil.
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Gemäß dieser Ausführungsform
sind die vordere 6 und hintere 7 Tasche in der
Nähe des
Schwerpunktes G des Treibkäfigs
angeordnet.
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Der Abstand LAR ist
in der Größenordnung von
0,75 Kalibern und der Abstand LAV ist in
der Größenordnung
von 0,5 Kalibern. Für
eine derartige Ausführungsform
des Treibkäfigs
gemäß der Erfindung kann
als Ausführungskriterium
eine Symmetrie der Hebelarme beiderseits einer Mittelebene 3 zur
Abdichtung genommen werden, die durch den Gürtel 4 verwirklicht
ist. Es wird ein Abstand L ausgewählt (Abstand der Vorderkanten 10 und 12 zu
dieser Mittelebene 3), der kleiner als 0,75 Kaliber ist
und in der Größenordnung
von 0,5 Kaliber liegt.
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Die Kaliber der Taschen liegen nahe
am Kaliber des Treibkäfigs
DAR = 0,9 D und DAV =
0,9 D. Die Profile der Taschen sind in der Weise ähnlich,
als sie nahezu gleiche Momente erzeugen.
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Um eine Führung des Projektils im Waffenrohr
beim Abschuss zu gewährleisten,
ist ein Stützmittel 16 im
Kaliber am vorderen Teil des Treibkäfigs 1 angeordnet.
Dieses Stützmittel
wird durch wenigstens drei Arme 16a, 16b, 16c gebildet,
die gleichmäßig winkelförmig verteilt
sind und von denen jeder an ihrem Ende eine Führungskufe 17 (17a, 17b, 17c) trägt.
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Die Arme grenzen untereinander Aussparungen
ab, die die aerodynamische Strömung
bis in die vordere Tasche 6 strömen lassen.
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Diese Ausführungsform ist die bevorzugte Form.
Sie erlaubt es tatsächlich,
dem Treibkäfig
eine erhöhte
seitliche Fluchtgeschwindigkeit zu verleihen, indem einerseits das
Kippen des Treibkäfigs
am Austritt des Rohres nach vorne hin vermindert wird (Wirksamkeit
der hinteren Tasche) und andererseits das Kippen nach hinten hin
(wirksame vordere Tasche). Die Verminderung der Hebelarme erlaubt
es, die Biegespannungen, denen der Treibkäfig ausgesetzt ist, zu vermindern,
somit den Treibkäfig
leichter zu machen. Dieser Gewichtsgewinn erlaubt es, die Geschwindigkeit
des Stabes oder seine Masse zu erhöhen. Die Verminderung der Hebelarme
erlaubt ebenfalls eine bessere Reproduzierbarkeit der Trennbewegung
des Treibkäfigs
parallel zum Stab.
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Verschiedene Varianten sind möglich, ohne den
Umfang der Erfindung zu verlassen. Es ist beispielsweise möglich, Formen
und Positionen der Taschen unter der Bedingung zu variieren, dass
die parallele Öffnung
der Segmente des Treibkäfigs
gewährleistet
wird und jede mechanische Wechselwirkung während der Öffnungsphase vermieden wird. Es
ist ebenfalls möglich,
den Treibkäfig
gemäß der Erfindung
für sämtliche
Kaliber von unterkalibrigen Projektilen zu verwenden.