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Gebiet der
Erfindung
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Die Erfindung betrifft den Nachweis
von pathogenen Mikroorganismen oder biologischen Materialien und
insbesondere ein Bioassay-Verbundmaterial, das sich zum Nachweis
von bestimmten toxischen Substanzen eignet, sowie ein Verfahren
zu dessen Herstellung und dessen Verwendung, wobei sich das Verbundmaterial
insbesondere für
die Verpackung von Nahrungsmitteln und dergl. eignet und dazu befähigt ist,
gleichzeitig eine Mehrzahl von derartigen biologischen Materialien
nachzuweisen und zu identifizieren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Obgleich erhebliche Anstrengungen
und finanzielle Aufwendungen gemacht wurden, um eine Kontrolle über nahrungsmitteltypische,
pathogene Mikroorganismen auszuüben,
gibt es immer noch erhebliche Sicherheitsprobleme bei der Bereitstellung von
abgepackten Nahrungsmitteln. Beispielsweise haben Nahrungsmittelvergiftungen
durch Nahrungsmittel, die mit Mikroorganismenstämmen von E. coli, Campylobacter,
Listeria, Cyclospora und Salmonella verunreinigt waren, zu Krankheits-
und sogar zu Todesfällen
geführt,
ganz zu schweigen, von erheblichen Einkommensverlusten für die Nahrungsmittelproduzenten.
Diese und weitere Mikroorganismen können auch bei sorgfältiger Nahrungsmittelhandhabung
zu einem unbeabsichtigten Verderb von Nahrungsmitteln führen. Die
Möglichkeit
einer zufälligen Verunreinigung
allein, z. B. durch unsachgemäße Temperatureinwirkungen,
rechtfertigt bereits die Anwendung von sicheren und wirksamen Diagnose- und
Nachweisverfahren für
biologische Materialien. Noch komplizierter wird die Situation durch
die sehr realistische Möglichkeit,
dass eine terroristische Vereinigung gezielt die Nahrungsmittel-
oder Wasserversorgung einer Gemeinde oder sogar einer ganzen Nation
angreifen kann, indem versucht wird, einen pathogenen Mikroorganismus
oder eine toxische Verunreinigung zuzusetzen, die dazu befähigt ist,
in breitem Umfang Krankheitsfälle
oder sogar Todesfälle
hervorzurufen. Wenn zufällig
oder absichtlich die Nahrungsmittelversorgung einer bestimmten Bevölkerung
verunreinigt werden sollte, ist es nicht nur notwendig, die Bevölkerung
rasch auf die Verunreinigung hinzuweisen, sondern es ist auch erforderlich, dass
die spezielle Verunreinigung rasch und genau erfasst wird, um geeignete
Gegenmaßnahmen
ergreifen zu können.
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Wenn man somit über die Möglichkeit verfügte, in
einfacher Weise herkömmliche
Verpackungsmaterialien durch ein flexibles Material, das
- 1) zu einem raschen und einfachen Nachweis
der Anwesenheit und
- 2) zur Anzeige der speziellen Identität einer Vielzahl von pathogenen
biologischen Materialien
befähigt ist, zu ersetzen, ließe sich
ein seit langem bestehendes Bedürfnis
befriedigen.
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Beschreibung
des Stands der Technik
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In The Berkeley Lab Research News
vom 10.12.1996 wird in dem Artikel "New Sensor Provides First Instant Test
für Toxic
E. Coli Organism" über eine
Arbeit von Stevens und Cheng zur Entwicklung von Sensoren, die zum
Nachweis des E. coli-Stammes
0157 : H7 befähigt
sind, berichtet. Eine Farbänderung
von Blau nach Rot signalisiert sofort die Anwesenheit des virulenten
Mikroorganismus E. coli 0157 : H7. Beim Stand der Technik war eine
Testprobenentnahme und eine 24-stündige Züchtungsdauer erforderlich,
um die Anwesenheit des E. coli-Mikroorganismus festzustellen, wobei
die Verwendung einer Vielzahl von diagnostischen Werkzeugen, einschließlich Farbstoffe
und Mikroskope, erforderlich war. Eine alternative Technik, die
die Anwendung der Polymerase-Kettenreaktionstechnik beinhaltet,
vervielfältigt
die Menge der in einer Probe vorhandenen DNA bis zum Erreichen eines
nachweisbaren Niveaus. Bei diesen Tests muss man mehrere Stunden auf
die Ergebnisse warten. Der Berkeley-Sensor ist kostengünstig und
kann an einer Vielzahl von Materialien, wie Kunststoff, Papier oder
Glas, z. B. in einem Flaschenverschluss oder Behälterdeckel, angebracht werden.
Mehrfachkopien eines einzelnen Moleküls werden zu einem dünnen Film
ausgebildet, der eine zweiteilige Verbundstruktur aufweist. Die
Oberfläche
bindet das biologische Material, während das Gerüst unter
der Oberfläche
das Farbänderungs-Signalsystem
darstellt.
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Die Berkeley-Forscher lehren aber
weder das Konzept der Einverleibung eines Sensors in eine Nahrungsmittelverpackung
noch ziehen sie die Einverleibung von Mehrfachsensoren in Betracht,
die es einem technisch ungeübten
Endanwender, z. B. einem Käufer
oder Verbraucher von Nahrungsmitteln, ermöglichen, die Quelle einer pathogenen
Verunreinigung nachzuweisen und zu identifizieren.
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US-5 776 672 beschreibt eine einzelsträngige Nucleinsäuresonde
mit einer Basensequenz, die zum nachzuweisenden Gen komplementär ist. Die Sonde
ist an der Oberfläche
einer optischen Faser immobilisiert und wird mit der Genprobe, die
zu einer einzelsträngigen
Form denaturiert ist, umgesetzt. Die Nucleinsäuresonde, die mit dem Gen hybridisiert
ist, wird durch ein elektrochemisches oder optisches Nachweisverfahren
nachgewiesen. Im Gegensatz zu der hier beschriebenen Erfindung legt
diese Druckschrift nicht die Immobilisierung der Sonde an einem flexiblen
Polyolefinfilm nahe. Sie schlägt
auch nicht die Verwendung von Gelüberzügen mit variierenden Porositäten vor,
die in Bezug auf die Wanderung von Antikörpern oder mikrobiellen Materialien
durch das Bioassay-Testmaterial als Steuerungs- oder Begrenzungsmittel
dienen oder die als Medium für
eine Verstärkung
des Wachstums des mikrobiellen Materials wirken.
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US-5 756 291 beschreibt ein Verfahren
zum Identifizieren von oligomeren Sequenzen. Das Verfahren erzeugt
Aptamere, die zur Bindung an Serumfaktoren und sämtliche Oberflächenmoleküle befähigt sind.
Eine Komplexbildung der Zielmoleküle mit einem Gemisch von Nucleotiden
erfolgt unter Bedingungen, bei denen ein Komplex mit den spezifisch bindenden
Sequenzen, jedoch nicht mit den übrigen Bestandteilen
des Oligonucleotidgemisches gebildet wird. In dieser Druckschrift
wird weder die Immobilisierung der Aptameren an einem flexiblen
Polyolefin-Grundmaterial noch die Verwendung einer schützenden
Gelüberzugsschicht
nahegelegt, die als Mittel zur selektiven Steuerung der Wanderung
von Antikörpern
und Antigenen oder als Medium zur Verstärkung des Wachstums von mikrobiellem
Material dient:
US-A-4 870 005 beschreibt ein mehrschichtiges
Analysenelement vom Trockentyp zum Testen von Analyten in Körperflüssigkeiten,
wobei das Element auf einem kompetitiven Immunoassay beruht und
folgendes umfasst: (i) eine Verteilungsschicht (z. B. ein mit einem
hydrophilen Polymeren bedeckter textiler Werkstoff), die ein freisetzbares
markiertes (Detektor)-Antigen umfasst, (ii) eine poröse Mittelschicht
(z. B. Polyethylen) mit einem darin immobilisierten (Abfang)-Antikörper und
(iii) eine Reagenzschicht (der gleichen Art wie die poröse Mittelschicht),
die sowohl für
das markierte Antigen als auch für
das zu analysierende Antigen durchlässig ist.
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EP-A-0347839 beschreibt ein analytisches Element
vom Trockentyp, das auf einem kompetitiven Enzym-Immunoassay beruht
und mindestens eine wasserdurchlässige
Schicht (z. B. Agarose) aufweist, die folgendes umfasst: ein in
Wasser unlösliches
makromolekulares Substrat, einen (Abfang)-Antikörper, der mit einem Enzym,
das zur Einwirkung auf das in Wasser unlösliche makromolekulare Substrat
befähigt
ist, konjugiert ist, und ein "Detektor-Antigen", bei dem es sich
um ein Konjugat des zu analysierenden Antigens mit einer makromolekularen
Substanz handelt.
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EP-A-0327918 beschreibt ein mehrschichtiges
Analysenelement vom Trockentyp, das auf einem homogenen kompetitiven
Immunoassay beruht und folgendes umfasst: (i) eine nicht-faserige
poröse Verteilungsschicht
(z. B. eine Polyolefinfolie), (ii) eine faserige poröse Reaktionsschicht
(z. B. Agarose), die einen (Abfang)-Antikörper umfasst, und (iii) eine nicht-poröse Schicht,
die eine makromolekulare Substanz umfasst, der das markierte (Detektor)-Antigen einverleibt
ist.
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US-A-4966856 beschreibt ein mehrschichtiges
Analysenelement vom Trockentyp, das auf einem kompetitiven Immunoassay
beruht und folgendes umfasst: (i) eine Reaktionsschicht, die eine
(Abfang)-Substanz (z. B. einen Antikörper) umfasst, die zur Bindung
an den nachzuweisenden Analyten (z. B. ein Antigen) und an ein Markierungs-Analyt-Konjugat befähigt ist,
und (iii) eine Absorptionsschicht, die eine zweite (Detektor)-Substanz
(z. B. einen zweiten Antikörper)
enthält,
die zur Bindung an den Markierungsteil des markierten Analyten befähigt ist.
Beide Schichten können
aus einem porösen
Material, wie Polypropylen oder Agarose, gefertigt sein.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Verpackungsmaterialien für
Nahrungsmittel und andere Produkte, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
und ihre Verwendung. Die Anwesenheit von unerwünschten biologischen Materialien
im verpackten Material wird vom Verbraucher, Händler, Ordnungspersonal und
dergl. unter üblichen
Bedingungen und ohne Verwendung einer speziellen Ausrüstung leicht
festgestellt. Zahlreiche biologische Materialien stellen eine Bedrohung
für unsere
Nahrungsmittelversorgung dar. Die vorliegende Erfindung stellt ein
besonderes Verbundmaterial bereit, das zum Nachweisen und Identifizieren
von mehreren biologischen Materialien innerhalb einer einzigen Packung
befähigt
ist. Das Identifikationssystem für
biologisches Material ist zur Einverleibung in vorhandene Typen
von flexiblen Verpackungsmaterialien, wie Polyolefinfolien, konzipiert. Sein
Einbau in die vorhandene Verpackungsinfrastruktur erfordert nur
geringfügige
oder gar keine Veränderungen
der gegenwärtigen
Systeme oder Verfahren. Somit erweist sich eine vielfältige Einbeziehung
des erfindungsgemäßen Nachweissystems
für biologisches
Material sowohl als wirkungsvoll als auch als wirtschaftlich. Ein
neues biologisches Testmaterial zum Nachweis der Anwesenheit einer
bestimmten toxischen Substanz umfasst folgendes:
eine Grundschicht,
bei der es sich um eine flexible Polyolefinfolie handelt, die eine
Oberfläche
aufweist, die einer Behandlungsstufe unterzogen worden ist, die
eine Verstärkung
der Fähigkeit
der Folie zur Immobilisierung eines darauf aufgebrachten Liganden bewirkt;
einen
Capture-Antikörper
(Abfang-Antikörper),
bei dem es sich um einen biologisch aktiven Liganden handelt, der
durch seine Fähigkeit
zum Erkennen eines Epitops der speziellen toxischen Substanz gekennzeichnet
ist, wobei der Ligand auf der Oberfläche der Polyolefinfolie immobilisiert
ist;
eine erste Agarose-Gelüberzugsschicht,
die über dem
Capture-Antikörper
liegt, wobei die Agaroseschicht für die toxische Substanz durchlässig ist
und Bestandteile zur Verstärkung
des Wachstums der Substanz enthält,
wobei die Schicht ferner einen Detektor-Antikörper enthält, bei dem es sich um einen biologisch
aktiven Liganden handelt, der durch seine Fähigkeit zum Erkennen eines
unterschiedlichen Epitops der speziellen toxischen Substanz gekennzeichnet
ist, wobei ein Detektor-Antikörper/Antigen-Komplex
gebildet wird; und
eine zweite Schutz-Gelüberzugsschicht, die über dem
Detektor-Antikörper
liegt und einen Porositätsgrad
aufweist, der den Durchgang der toxischen Substanz ermöglicht und
den Durchgang des Detektor-Antikörper/Antigen-Komplexes
verhindert, wobei die zweite Schutz-Gelüberzugsschicht einen Grad der
Abriebfestigkeit, der einen Schutz des biologischen Testmaterials
bewirkt, aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung druckt das Nachweissystem für biologisches Material ein
Muster mit einem Gehalt an mehreren Antikörpern oder Aptameren auf ein
Verpackungsmaterial, das üblicherweise
vom Typ einer polymeren Folie, vorzugsweise einer Polyolefinfolie
und insbesondere einer Polyethylenfolie ist, wobei die Folie einer
Oberflächenbehandlung,
z. B. einer Coronaentladung, unterzogen worden ist, um die Fähigkeit
der Folie zur Immobilisierung der Antikörper auf ihrer Oberfläche zu verstärken. Die
Mittel werden durch einen speziellen abriebfesten Gelüberzug geschützt, dessen
Porosität
exakt so ausgebildet ist, dass bestimmte Antikörper, toxische Substanzen und
dergl. gesteuert hindurchwandern können. Jeder Antikörper ist
für ein
bestimmtes biologisches Material spezifisch und wird mit einer charakteristischen
Bild- oder Symbolgestalt gedruckt. Das Nachweissystem kann eine
Anzahl von Antikörpern
umfassen, die zum Nachweisen einer Vielzahl von üblichen toxischen Nahrungsmittel-Mikroorganismen befähigt sind.
Obgleich eine beliebige Anzahl von Mikroorganismen durch das hier
vermittelte erfindungsgemäße Konzept
identifiziert werden können,
wird in der vorliegenden Beschreibung eine Beschränkung der
in Frage stehenden Mikroorganismen auf E. coli, Salmonella, Listeria
und Cyclospora vorgenommen.
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Ein wichtiges Merkmal des Nachweissystems
für biologisches
Material besteht in seiner allumfassenden Gegenwart um das verpackte
Produkt herum und auf dem Produkt. Da das Nachweissystem für biologisches
Material als ein zu 100% integrierender Bestandteil des Verpackungsmaterials konzipiert
ist und sämtliche
verwendeten Oberflächen
bedeckt, gibt es keinen Teil des verpackten Produkts, der nicht-nachgewiesenen
Mikroorganismen ausgesetzt werden kann. In der Vergangenheit hat die
Verwendung von Detektoren an einer einzigen Stelle oder von in situ-Detektoren
einen Großteil
der Fläche
rund um oder auf dem verpackten Produkt einer Einwirkung von nicht-nachgewiesenen
Mikroorganismen ausgesetzt. Dies erhöhte in erheblichem Maße die Gefahr,
dass ein verdorbenes Produkt versehentlich konsumiert wurde, bevor
das toxische Mittel sich bis zu der Stelle des in situ-Detektors
ausgebreitet hatte. Das erfindungsgemäße Nachweissystem für biologisches
Material vermeidet dieses Problem, indem eine Mehrzahl von einzelnen
Detektoren pro Flächeneinheit
bereitgestellt wird, wobei diese Detektoren einen positiven Nachweis
von beliebigen pathogenen Mikroorganismen innerhalb des getesteten
Produkts gewährleisten.
Zur Gewährleistung
der Wirksamkeit ist ein bestimmter Empfindlichkeitsgrad erforderlich,
z. B. muss das Nachweissystem dazu befähigt sein, eine einzelne Mikroorganismenzelle
in einer Fleischprobe von 25 g positiv zu identifizieren. In einer
bevorzugten Ausführungsform
werden 6,2 × 103 oder mehr Detektoren pro m2 (vier
Detektoren pro Quadratzoll) der Oberfläche des Verpackungsmaterials
eingesetzt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden 1,4 × 104 oder mehr Detektoren pro m2 (neun
oder mehr Detektoren pro Quadratzoll) der Folienoberfläche einverleibt.
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Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Nachweissystems
für biologisches
Material kann ein Verpacken oder Verarbeiter in unabhängiger Weise die
Vielzahl und Identität
der biologischen Materialien festlegen, gegen die das verpackte
Produkt geschützt
werden soll. Ferner ist es vorgesehen, dass der weit überwiegende
Teil der mit denn biologischen Nachweismaterial behandelten Verpackung
allgemein für
etwa vier der gebräuchlichsten
Mikroorganismen geeignet ist, wobei das System es trotzdem jedem
Anwender ermöglicht,
den der Öffentlichkeit angebotenen
Schutz auf die Kundenbedürfnisse
zuzuschneiden.
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Das Nachweissystem für biologisches
Material weist nicht nur die Anwesenheit von biologischen Materialien
nach, sondern identifiziert auch die speziellen biologischenn Materialien,
die sich in einem verpackten Produkt befinden. Dieses einzigartige
Merkmal ermöglicht
die sofortige Identifizierung der einzelnen bestimmten biologischen
Materialien, die vorhanden sind, da die Antikörper für einen Detektor, der eine
definierte Bildgestalt oder andere Identifizierungseigenschaften
aufweist, spezifisch sind. Obgleich der Endverbraucher vorwiegend
an der Frage interessiert ist, ob das Nahrungsmittelprodukt an sich kontaminiert
ist oder nicht, ist die sofortige Möglichkeit zum Nachweis und
zur Identifikation des bestimmten biologischen Materials für Händler, Verarbeiter,
Prüfer
und Mitarbeiter von Gesundheitsbehörden von unmessbarem Wert.
Die Möglichkeit
zur sofortigen Identifikation eines toxischen Materials führt zu stark
verringerten Reaktionszeiten auf Bedrohtangen der Gesundheit, die
durch das biologische Material hervorgerufen werden können, und
setzt ferner die Verantwortlichen in erhöhtem Maße in die Lage, die Quelle
für die
Schwierigkeit zu lokalisieren. Das erfindungsgemäße Nachweissystem für biologisches Material
weist unter normalen Betriebsbedingungen eine aktive Lagerbeständigkeit
von mehr als 1 Jahr auf. Dadurch werden die Anwendungsmöglichkeiten für ein Nachweissystem
für biologisches
Material auf Produkte, die für
eine Langzeitlagerung vorgesehen sind, erweitert. Wenn diese Produkte
so gelagert werden, dass sie zum Zeitpunkt des Bedarfs sofort bereitstehen,
ist es von sehr großem
Wert, über
die Möglichkeit
zu verfügen,
die Sicherheit des Produkts zum Anwendungszeitpunkt zu bestimmen.
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Ein besonders wichtiges Merkmal des
erfindungsgemäßen Nachweissystems
für biologisches Material
besteht in der Möglichkeit,
die Reagenzien quantitativ zu sensibilisieren, so dass nur die biologischen
Materialien, die eine vorbestimmte Konzentration oder einen Schwellenwert,
die für
den Menschen als schädlich
angesehen werden, erreicht haben, visuell identifiziert werden.
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Beispielsweise enthält fast
jedes Geflügelfleisch
Spurenmengen an Salmonella-Bakterien. In den meisten Fällen erreichen
die Salmonellen kein schädliches
Konzentrationsniveau. Die Nachweisreagenzien für biologisches Material sind
so konzipiert, dass sie visuell nur die Fälle anzeigen, bei denen das Konzentrationsniveau
der biologischen Materialien von den Gesundheitsbehörden als
schädlich
angesehen werden.
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Das Verfahren zur Herstellung des
Nachweissystems für
biologisches Material ist so konzipiert, dass eine leichte Einverleibung
in die Verpackungsinfrastruktur von vorhandenen Systemen möglich ist,
ohne dass die Systeme oder die Verfahren, gemäß denen sie arbeiten, eine
Unterbrechung erfahren. Das Nachweissystem für biologisches Material kann
Verpackungsfolien, die vom Verpacken hergestellt werden, oder Folien,
die von einem Folienhersteller geliefert werden, einverleibt werden.
Die Vorrichtung, die zum Aufbringen des Nachweissystems für biologisches
Material erforderlich ist, kann in einfacher Weise zu Beginn eines
beliebigen kontinuierlichen Verfahrens angeordnet werden, z. B.
als Druck- oder Laminationsvorgang. Die Vorrichtung arbeitet als
integrierender Bestandteil eines vorhandenen Systems.
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Das erfindungsgemäße Nachweissystem für biologisches
Material stellt ein vollkommen neuartiges Verpackungsmaterial dar,
das so konzipiert ist, dass es den Verbraucher über die Anwesenheit von bestimmten
biologischen Materialien oder Pathogenen, die in Nahrungsmitteln
oder anderen mit dem Nachweissystem verpackten Materialien vorhanden sind,
informiert. Das System ist so konzipiert, dass die Anwesenheit eines
biologischen Materials dem Verbraucher in einer deutlichen, unmissverständlichen
Weise in einer für
das bloße
Auge leicht erkennbaren Art angezeigt wird. Der Ausbruch von E.
coli-Infektionen und andere Gesundheitsgefährdungen stellten in jüngerer Zeit
ernsthafte Probleme für
die allgemeine Bevölkerung
dar und haben Bedenken bezüglich
der Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung entstehen lassen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Nachweissystem für
biologisches Material bereitzustellen, das dem Verbraucher in einer
für das ungeübte Auge
eindeutigen Weise sichtbare Bilder auf dem Verpackungsmaterial anzeigt,
die die Anwesenheit einer Anzahl von Pathogenen im Nahrungsmittel
oder anderen Materialien in einer für den Menschen schädlichen
Konzentration anzeigen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, ein biologisches Testmaterial bereitzustellen,
bei dem ein Antikörpersystem
zum Nachweis eines Antigens auf der Oberfläche einer flexiblen Polyolefinfolie
immobilisiert ist.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist es, ein Nachweissystem für
ein biologisches Material bereitzustellen, das in Bezug auf Erscheinungsbild
und Anwendung eine so starke Ähnlichkeit
aufweist, dass seine Verwendung anstelle von herkömmlichen
Verpackungsmaterialien dem Nahrungsmittelverarbeitungsbetrieb oder
anderen Verpackungsbetrieben nicht auffällt.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, ein Nachweissystem für ein biologisches Material
bereitzustellen, das im Vergleich zu herkömmlichen Verpackungsmaterialien
kostengünstig ist.
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Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit
der beigefügten
Zeichnung, wobei hier lediglich bestimmte Ausführungsformen der Erfindung
erläutert
und beispielhaft belegt werden. Die Zeichnung stellt einen Teil
der Beschreibung dar und umfasst beispielhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, worin verschiedene Ziele und Merkmale
der Erfindung erläutert
werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 ist
eine Querschnittdarstellung einer Antikörper-Sandwich-Immunoassay-Vorrichtung.
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2 ist
eine Querschnittansicht eines Einzelliganden-Tests.
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2A ist
eine Querschnittansicht eines Einzelliganden-Tests unter Einschluss
eines chromogenen Liganden.
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3 ist
eine schematische Darstellung der Funktionsweise eines Einzelliganden-Tests.
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4 ist
eine Querschnittansicht eines Antikörper-Sandwich-Immunoassays
unter Einschluss eines Scavenger-Systems (Abfangsystems) für eine quantitative
Mikroorganismenbestimmung.
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5 und 6 sind schematische Darstellungen
zur Erläuterung
der Funktionsweise eines Sandwichtests/Scavenger-Systems.
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7 ist
eine Draufsicht eines Beispiels für die Anbringung und das Aufdrucken
von Symbolen.
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7A ist
ein Beispiel für
einen typischen Identifizierungscode, der für das Symbolmuster angewandt
wird.
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8 zeigt
die Ergebnisse von Beispiel 2 und belegt beispielhaft die
Erfassungsempfindlichkeit einer mit einem Einzelliganden behandelten
Polyethylenfolie.
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9 ist
ein Blockdiagramm einer Vorrichtung zur Erläuterung der Verfahrensstufen
zur Herstellung einer Sandwich-Testvorrichtung.
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10 ist
ein Blockdiagramm einer Vorrichtung zur Erläuterung der Verfahrensstufen
zur Herstellung einer Einzelliganden-Testvorrichtung.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Gemäß 1 wird der Nachweis und die Identifizierung
von verschiedenen biologischen Materialien in verpackten Nahrungsmitteln
oder anderen Produkten durch Verwendung von Antikörpern erreicht,
die spezifisch für
das gesuchte biologische Material sind. Bei den spezifischen Antikörpern, die als
Capture-Antikörper (Abfang-Antikörper) definiert sind,
handelt es sich um biologisch aktive Liganden, die durch ihre Fähigkeit
zur Erkennung eines Epitops der bestimmten toxischen Substanz, die
getestet werden soll, gekennzeichnet sind. Diese Capture-Antikörper werden
unter Materialien, wie Antikörpern, Aptameren,
einzelsträngigen
Nucleinsäuresonden, Lipiden,
natürlichen
Rezeptoren, Lectinen, Kohlenhydraten und Proteinen, ausgewählt. Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung werden die Capture-Antikörper mit besonderen Symbolformen
und in speziellen Mustern angeordnet. Diese Capture-Antikörper werden
an der Polymerfolie immobilisiert. Ein Agarosegel-Überzug,
der Detektor-Antikörper
enthält,
wird in Ausrichtung über
den Capture-Antikörpern
aufgedruckt. Ein Schutzgel-Überzug
vervollständigt
den Aufbau des Verpackungsmaterials. Der die innere Schicht darstellende
Gelüberzug,
z. B. die Schicht, die dem verpackten Produkt am nächsten ist,
stellt einen speziellen Typ von Gelüberzug oder ein Äquivalent
dazu dar, wobei eine ausreichende Porosität gegeben ist, um toxischen
Molekülen,
die als Antigene bekannt sind, die Wanderung durch die Schicht zu
einem Antikörper,
der sandwichartig zwischen der Polymerfolie und dem Gelüberzug laminiert
ist, zu ermöglichen.
Der spezielle Gelüberzug weist
eine ausreichende Abriebfestigkeit auf, um zu verhindern, dass die
Reagenzien dem Produkt ausgesetzt werden. Beim erfindungsgemäß geeigneten speziellen
Gelüberzug
handelt es sich um einen leicht verfügbaren Überzug, der gebräuchlicherweise in
der Nahrungsmittelindustrie zur Beschichtung von Süßigkeiten
und dergl. verwendet wird, z. B. für beschichtete Schokolade,
um ein Schmelzen des Produkts in der Hand zu verhindern. Die Wanderung
von Antigenen erfolgt aufgrund von Kapillarwirkung und erreicht
normalerweise innerhalb von 72 Stunden einen Gleichgewichtszustand.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform lässt sich
bei Anwendung in einem Temperaturbereich von 4–25°C eine erste positive Ablesung
innerhalb von 30 Minuten erhalten, wonach sich der Testvorgang fortsetzt,
bis die Ergebnisse nach etwa 72 Stunden erhalten werden. Bei der
Wanderung durch den speziellen Gelüberzug gelangt das Antigen
in eine Agarosegel-Folie, die Tensideigenschaften aufweist und freie
Detektor-Antikörper
sowie Bestandteile, die zur Verstärkung des Wachstums von mikrobiellen
Materialien geeignet sind, z. B. Nährstoffe, wie Sorbit, NOVOBIOCIN,
CEFIXIME und TELLURITE, die die Wachstumsgeschwindigkeit erhöhen und
die Isolierung von E. coli 0157H erleichtern, enthält. Wenn
das Antigen auf eine Antikörper-Spezies
trifft, die für
ein Epitop davon spezifisch ist, bindet es daran unter Bildung eines Detektor- Antikörper-Komplexes.
Nach der Bindung ist der gebundene Antigen-Antikörper-Komplex für eine Rückwanderung durch den speziellen
Gelüberzug
aufgrund von dessen gegebener feinporöser Struktur zu groß. Dies
stellt sicher, dass das pathogene Material nicht zurück in das
zu testende Produkt wandern kann. Ein anhaltender Kapillardruck
in Richtung zum Gleichgewichtszustand bewirkt tendenziell eine Bewegung
des Antigens zusammen, mit einem gebundenen Antikörper durch
eine zweite Gelüberzugsschicht
und in einen Bereich der flexiblen Polyolefinfolie, die entsprechende
Spezies von immobilisierten Capture-Antikörpern enthält. Die Schicht von immobilisierten
Antikörpern
ist an der äußeren Polymerfolie
in vorbestimmten Mustern von einfachen Symbolen angebracht, wie
am besten aus den 7 und 7A ersichtlich ist. Wenn
die bestimmte Spezies von gebundenem Antigen auf eine bestimmte
entsprechende Spezies eines immobilisierten Antikörpers trifft,
der für
ein separates und bestimmtes Epitop davon spezifisch ist, ergibt
sich eine weitere Bindung. Bei der Bindung des Antigens an die beiden Antikörper taucht
am äußeren Film
an der Bindungsstelle eine bestimmte Symbolform auf und stellt einen visuellen
Indikator bereit.
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Obgleich es theoretisch möglich ist,
eine unbegrenzte Anzahl von Pathogenen, die in einem verpackten
Produkt vorhanden sind, nachzuweisen und anschließend diese
Information in sehr klarer und unmissverständlicher Weise einem ungeübten Verbraucher
zu präsentieren,
bestehen in der Praxis Grenzen für
die Informationsmenge, die im Nachweissystem für biologisches Material entwickelt
und dargestellt werden kann. Einige der begrenzenden Faktoren sind
Kosten, verfügbare
Oberfläche
für die
Informationsanzeige, Komplexität
und andere Gesichtspunkte. Somit verwendet (lediglich zu Erläuterungszwecken)
das Nachweissystem für
biologisches Material, das hier beispielhaft vorgestellt wird, vier
separate Paare von Antikörpern,
wie in den 7 und 7A dargestellt ist. Dies
soll in keiner Weise ein Hinweis auf eine Begrenzung der Anzahl
von Antikörpern
sein, die in einem einzigen Nachweissystem für biologisches Material eingesetzt
werden können.
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Wie in den 7 und 7A dargestellt
ist, wird die Erfindung unter Bezugnahme auf den Nachweis der folgenden
vier Mikroorganismen beispielhaft erläutert:
- 1.
E. coli
- 2. Salmonella
- 3. Listeria und
- 4. Cyclospora.
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Jedem der vier Mikroorganismen wird
eine spezielle Symbolform zugeordnet. Obgleich es eine unbegrenzte
Anzahl von verwendbaren Symbolen gibt, unter Einschluss von Buchstaben,
Ziffern oder auch Wörtern,
haben wir für
Demonstrationszwecke einfache Identifikationssymbole gewählt. Als
Anfangsstufe beim Aufbau des Nachweissystems für biologisches Material unterliegt
die äußere Polymerfolie
oder Grundschicht einem Druckvorgang, bei dem ein Muster der vier
Symbole aufgedruckt wird, wobei jedes Symbol sich einer bestimmten
Spezies von immobilisierten Capture-Antikörpern bedient. Entsprechende
Spezies von freien Antikörpern,
die als Detektor-Antikörper
bekannt sind, bei denen es sich um biologisch aktive Liganden handelt,
die durch ihre Fähigkeit
zur Erkennung eines unterschiedlichen Epitops der gleichen speziellen
toxischen Substanz, die getestet wird, charakterisiert sind und
in einer Agarosegel-Lösung,
die ein Tensid und einen Nährstoff
enthält,
suspendiert sind, werden in Ausrichtung zu den immobilisierten Antikörpern so
aufgedruckt, dass sie darüber
und daneben angeordnet sind. Anschließend erfolgt eine Trocknung.
Schließlich
wird ein zweiter Gelüberzug
auf das Präparat
laminiert, dessen Porositätsgrad
ausreicht, eine Passage der Detektor-Antikörper zu verhindern.
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Obgleich der Nachweis von biologischen Materialien
durch die Verwendung von Antikörpern bekannt
ist, gibt es mehrere neue Aspekte bezüglich der Anwendung der Antikörpertechnik,
die bei der Entwicklung des erfindungsgemäßen Nachweissystems für biologisches
Material zur Anwendung kommen.
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Hierzu gehören: 1) die Verwendung von mehrfachen
Antikörpern
zum Nachweisen von mehrfachen biologischen Materialien in einzelnen
Packungen; 2) die Verwendung eines unterscheidungskräftigen Symbols
oder einer anderen Gestalt, um die biologischen Materialien für den Verbraucher,
Verkäufer, Prüfer und
dergl. nicht nur nachzuweisen, sondern auch visuell zu identifizieren;
3) Sicherstellung, dass der Nachweis und die Identifikation der
biologischen Materialien rechtzeitig bei jeder speziellen Anwendung
erreicht werden, indem man in gezielter Weise die Porosität des Gelüberzugs
kontrolliert und dabei die Ablaufgeschwindigkeit der Reaktion durch
die Stärke
der Kapillarwirkung steuert; 4) Einverleibung von Additiven in den
speziellen Gelüberzug,
um die Konzentrationen an vorhandenen Mikroorganismen zu erhöhen; 5)
Einordnen des erfindungsgemäßen Nachweissystems
für biologisches
Material in die vorhandene Infrastruktur der Verpackungsindustrie; und
6) Bereitstellen eines biologischen Testmaterials und Verfahren
zu dessen Herstellung und Verwendung, wobei die Antikörper an
der Oberfläche
eines flexiblen Olefins, z. B. eines oberflächenbehandelten Polyethylens,
Polypropylens oder eines Gemisches davon, immobilisiert werden.
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Die vorstehend erörtere Ausführungsform beruht auf einem
Sandwich-Immunoassay
gemäß der Darstellung
in 1, bei dem spezielle
Mikroorganismen gemessen werden, wobei es sich bei der speziellen
toxischen Substanz um einen oder mehrere Bestandteile aus der folgenden
Gruppe handelt: ein spezieller Mikroorganismus, biologische Materialien
mit einem Gehalt an den genetischen Eigenschaften dieses speziellen
Mikroorganismus und Mutationen davon. In einer speziellen Ausführungsform wird
die toxische Substanz aus der folgenden Gruppe ausgewählt: Mikroorganismen,
Nucleinsäuren,
Proteine, integrierende Bestandteile von Mikroorganismen und Kombinationen
davon.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die
Erfindung durch direkte Messung von Mikroorganismen mit bestimmten
Typen von Antikörpern
funktioniert, die aus folgender Gruppe ausgewählt sind: ein Antikörper, eine
einzelsträngige
Nucleinsäuresonde,
ein Aptameres, ein Lipid, ein natürlicher Rezeptor, ein Lectin,
ein Kohlenhydrat und ein Protein. Die biologischen Materialien können auch
durch nicht-immunologische
Verfahren insbesondere unter Verwendung von markierten Molekülen, wie
Aptameren, die eine hohe Affinität
für die
biologischen Materialien haben, gemessen werden.
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Die Erfindung bedient sich verschiedener
Typen von Detektor-Antikörpern,
z. B. von solchen, die mit Farbstoffen unter Bildung einer sichtbaren
Anzeige konjugiert sind, oder alternativ photoaktiver Verbindungen,
die zur Bildung einer sichtbaren Anzeige in Reaktion auf einen speziellen
Typ von Belichtung gebildet werden, z. B. eines Abtastsystems, das
lumineszierende Eigenschaften, die bei der Bindung von Antigen und
Antikörper
sichtbar gemacht werden, nachweist. Bei diesem Verfahren werden
biologische Materialien direkt mit einem biologisch aktiven Liganden,
z. B. einem Antikörper,
einem Aptameren, einer Nucleinsäuresonde
oder dergl., gemessen, was eine Konformationsänderung unter Bildung einer
sichtbaren Anzeige herbeiführt.
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Ferner ist darauf hinzuweisen, dass
erfindungsgemäß bestimmte
Polymere einverleibt werden können
und dass bei Bindung eines biologischen Materials an die Oberfläche dieses
Material eine molekulare Veränderung
im Polymeren herbeiführt,
die zu einem Symbol mit unterscheidungskräftiger Färbung führt. Gemäß den 2 und 2A ist
in einer alternativen Ausführungsform
ein sandwichartiger Aufbau nicht erforderlich. Wie in den 2 und 2A dargestellt ist, ermöglicht die
Bereitstellung bestimmter Typen eines biologisch aktiven Liganden,
z. B. von chromogenen Liganden, an die Rezeptoren gebunden werden,
die visuelle Bestätigung
der Bindung des Antigens an den immobilisierten Liganden.
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Wie in 3 dargestellt
ist, wird ein polymerer Film bereitgestellt und ein biologisch aktiver
Ligand, vorzugsweise ein chromogenen Ligand, wird am polymeren Film
immobilisiert. In der Vergangenheit wurden immobilisierte Liganden
an starren, festen Trägermatrices,
wie Kunststoff, Polystyrolkügelchen,
Mikrotiterplatten, Latexkügelchen,
Fasern, Metall- und Glasoberflächen
und dergl., angebracht. Die immobilisierten Liganden wurden auch
an flexiblen Oberflächen,
wie Nitrocellulose- oder
Polyesterfolien, die nicht transparent waren, angebracht. Überraschenderweise
hat der Erfinder festgestellt, dass es möglich ist, biologisch aktive
Liganden an der Oberfläche
einer Polyolefinfolie mit entsprechenden Eigenschaften in Bezug
auf Transparenz und Flexibilität
anzubringen, und dass der Verbundstoff als biologischer Sensor oder
Testmaterial dient. Nach Aufdrucken des reaktiven Polymerfilms durchläuft das
Material eine Trocknungsstufe. Anschließend wird ein spezieller Gelüberzug oder
Flüssigkeitsfilm
als Schutzschicht aufgetragen. Schließlich wird das Endprodukt getrocknet.
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Beispiele für Folien, die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
sind Folien, die eine strukturelle Polymergrundlage mit einer behandelten Oberfläche enthalten
und denen ein fluoreszierender Antikörper-Rezeptor und schließlich ein
stabilisierender Gelüberzug
einverleibt ist. Diese Folien werden hergestellt, indem man zunächst die
Folie einer Elektronenentladungsbehandlung an ihrer Oberfläche aussetzt
und anschließend
einen fluoreszierenden Antikörper-Rezeptor
aufdruckt. Anschließend
wird die Folie zur Immobilisierung des Rezeptors einer Trocknungs- oder Erwärmungsstufe
unterzogen. Sodann wird die Folie zur Entfernung von nichtimmobilisiertem
Rezeptor gewaschen. Sodann wird die Folie mit einem Gel beschichtet
und schließlich
getrocknet. Zu Beispielen für
Typen von handelsüblichen
Folien, die verwendet werden können,
gehören
Folien aus geradkettigem Polyethylen mit einer Elektronenentladungsbehandlung,
die unter der Handelsbezeichnung SCLAIRR vertrieben
werden. Die Elektronenentladungsbehandlung macht den Film gegenüber einer
Immobilisierung der Antikörper
an ihrer Oberfläche
empfindlicher. Weitere Folien, die verwendet werden können, sind
Nylon 66-Folien, z. B. DARTEKR, eine koextrudierbare
Klebefolie, wie BYNELR und ein Gemisch aus
BYNELR mit einer Polyethylenfolie.
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Gemäß den 4–6 besteht eines der wichtigsten
Merkmale des Nachweissystems für
biologisches Material in seiner Fähigkeit zur quantitativen Sensibilisierung
des Antikörpers
oder Aptameren, um nur die biologischen Materialien visuell zu identifizieren,
die Konzentrationsniveaus erreicht haben, die für den Menschen als schädlich angesehen
werden. Eine Maßnahme
zur Erzielung dieser Sensibilisierung besteht im Zusatz eines Scavenger-Antikörpers, bei
dem es sich um einen biologisch aktiven Liganden handelt, der durch
eine im Vergleich zum Capture-Antikörper höhere Affinität für die spezielle toxische
Substanz gekennzeichnet ist. Der Scavenger-Antikörper wird in einer ausreichenden
Menge bereitgestellt, um eine Bindung mit der speziellen toxischen
Substanz bis einschließlich
einer bestimmten Schwellenkonzentration einzugehen. Auf diese Weise
wird der Capture-Antikörper
an einer Bindung mit dem Detektor-Antikörper gehindert, bis die Konzentration
des speziellen biologischen Materials die spezifische Schwellenkonzentration übersteigt.
Auf diese Weise gibt das Nachweissystem für das biologische Material
visuell nur die Fälle
an, bei denen die Konzentrationsniveaus von den Gesundheitsbehörden als
schädlich
angesehen werden.
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Da das hier beschriebene Nachweissystem für biologisches
Material seine Aktivität über lange Zeiträume hinweg
aufrechterhalten kann, z. B. bis zu einem Jahr, ist es dazu befähigt, in
Produkten mit langer Lagerbeständigkeit
einen Schutz gegen Kontamination zu erreichen. Ferner werden dadurch,
dass nur toxische Konzentrationen angezeigt werden, "falsche positive
Ergebnisse" vermieden,
wobei in einigen Fällen
die Lebensdauer des Produkts verlängert werden kann.
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In den 9 und 10 wird die Vorrichtung zur Herstellung
des Nachweissystems für
biologisches Material dargestellt. Bei diesen Ausführungsformen handelt
es sich im wesentlichen um bestimmte Kombinationen von Druckern,
Beschichtungsvorrichtungen und Trocknern, die dazu herangezogen
werden, biologisch aktive Reagenzien auf eine dünne Polymerfolie, die sich
zum Verpacken von Nahrungsmitteln und anderen Produkten eignet,
aufzubringen. Diese Folien werden im Anschluss auf das Aufbringen
des Nachweissystems für
das biologische Material einer weiteren Behandlung unterzogen, indem man
sie bedruckt, laminiert oder anderweitig verarbeitet. Die maschinelle
Einrichtung ist so konzipiert, dass sie sehr dünne Folien mit recht hohen
Geschwindigkeiten transportiert und verarbeitet. Ferner ist die
maschinelle Einrichtung so konzipiert, dass sie in wirksamer Weise
als zusätzliche
Verarbeitungsstufe verwendet werden kann, wenn sie in einer bereits in
Betrieb befindlichen Herstellungsanlage für Verpackungsmaterial einem
kontinuierlichen Verarbeitungsbetrieb hinzugefügt wird. Die Druckmaschine
ist so konzipiert, dass mindestens vier unterschiedliche, biologisch
aktive Liganden in einer wässrigen
Lösung in
Mustern in genauer Anpassung auf die polymere Folie aufgedruckt
werden können.
Der Druckvorgang kann durch Sprühstrahl-
oder Walzenauftrag oder durch äquivalente
Druckverfahren erreicht werden. Die einzelnen Druckvorrichtungen
sind zum Bedrucken mit einem detaillierten Symbol mit einer Größe von nicht
mehr als 6,4 × 6,4
mm (1/4 Zoll × 1/4
Zoll) in einer minimalen Dicke befähigt. Die Musterbildung kann
rechnergesteuert oder durch Walzenkalandrieren erfolgen. Es ist
wichtig, die entsprechende Viskosität der aufzutragenden Lösung festzulegen,
so dass erfolgreiche Druck-, Beschichtungs- und Trocknungsvorgänge vorgenommen werden können. Nach
der Bedruckungsstufe müssen
die Symbole geschützt
werden. Dies wird durch einen letzten Auftrag eines dünnen speziellen
Gelüberzugs
oder eines dünnen
Flüssigkeitsfilms
erreicht. Diese Stufe wird unter 100%iger Beschichtung der gesamten
Folie oder alternativ durch selektive Beschichtung der einzelnen
Symbole in der Weise erreicht, dass sich eine 10%ige Überlappung über das
Symbol hinaus in sämtliche
Richtungen ergibt. Diese Beschichtungsstufe kann durch Sprühvorrichtungen
oder Walzen durchgeführt
werden. Die Viskosität
des Beschichtungsmaterials muss optimal eingestellt werden, um eine
angemessene Bedeckung bereitzusfellen. Das Nachweissystem für biologisches
Material muss nach dem Drucken und erneut nach dem Beschichten getrocknet
werden. Das Trocknen wird in sehr rascher Weise erreicht, so dass
das Verfahren mit hohem Durchsatz durchgeführt werden kann. Verschiedene
Trocknungseinrichtungen umfassen die Verwendung von Strahlungsheizquellen,
Umluft und Gefriertrocknung. Es muss darauf geachtet werden, dass
Trocknungstemperaturen, bei denen die aufgebrachten biologischen
Reagenzien inaktiviert werden, vermieden werden. Eine polymere Folie,
die einer Oberflächenbehandlung
in Form einer Elektronenentladung, z. B. einer Korona-Behandlung,
unterzogen worden ist, wird besonders bevorzugt. Nach der Herstellung
wird die dünne
Folie mit relativ hohen Geschwindigkeiten transportiert, so dass
eine faltenfreie Oberfläche
für Druck-,
Beschichtungs- und Aufwickelvorgänge
bereitgestellt wird. Ferner liefert die Vorrichtung ein vollständiges Rückgewinnungssystem
für die
Reagenzien, das eine vollständige
Rückgewinnung
der Mittel und der flüchtigen
organischen Verunreinigungen ermöglicht.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand
von Beispielen erläutert.
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Beispiel 1
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Nachweis von
Antikörpern
der Oberfläche
einer vorbehandelten dünnen
Schicht
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Polyethylenfolie
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Polyklonales Kaninchen-IgG wurde
in 0,1 M Carbonat (Na2CO3)/Bicarbonat
(NaHCO3)-Puffer vom pH-Wert 9,6 auf eine
Endkonzentration von 2,0 μg/ml
verdünnt.
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Unter Verwendung eines 5,1 × 7,6 cm
(2 Zoll × 3
Zoll)-Gitters wurden 75 μl
(150 ng) in Abständen von
2,5 cm (1 Zoll) auf eine Folie von vorbehandeltem Polyethylen aufgebracht.
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Die mit dem Antikörper behandelte Polyethylenfolie
wurde 1,5 Stunden bei einer Temperatur von 37°C getrocknet.
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Die getrocknete Folie wurde sodann
3-mal mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung vom pH-Wert 7,4 gewaschen.
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Mit HRP konjugiertes Ziegen-anti-Kaninchen-IgG
(GaRHRP) wurde auf eine Konzentration von 1
: 7000 in 1% Casein, 0,1 M Kaliumhexacyanoferrat(III) (K3Fe(CN)6), 0,1% Phosphatglas (Na15P13O40-Na20P18O55),
pH-Wert 7,4, verdünnt.
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Eine Präzisionspipette wurde zum Aufbringen
von 125 μl
von verdünntem
GHRP auf die mit dem Gitter gestützte Polyethylenfolie
in Abständen
von 2,5 cm (1 Zoll), die mit der mit dem vorher gekuppelten RαG bedeckten
Fläche
zusammenfiel, verwendet.
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Die Folie wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert.
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Sodann wurde die Folie 3-mal mit
phosphatgepufferter Kochsalzlösung
vom pH-Wert 7,4 gewaschen.
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125 μl präzipitierendes TMB-Enzymsubstrat wurde
auf die Testflächen
gegeben.
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Die Folie wurde bei Raumtemperatur
inkubiert, bis die Farbentwicklung vollständig war.
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Schließlich wurde die Folie 3-mal
mit entionisiertem Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
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Beispiel 2
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Vollständiger Sandwich-Immunoassay
an der Oberfläche
einer vorbehandelten Dünnschicht-Polyethylenfolie
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Polyklonales Kaninchen-IgG wurde
in 0,1 M Carbonat (Na2CO3)/Bicarbonat
(NaHCO3)-Puffer vom pH-Wert 9,6 auf eine
Endkonzentration von 2,0 μg/ml
verdünnt.
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Ein Stück von 13 × 9 cm der bei der Fa. Dupont
erhältlichen
vorbehandelten Dünnschicht-Polyethylenfolie
wurde in eine B10-RAD DOT-SPOT-Vorrichtung mit 96 Probenvertiefungen
im Abstand von 1,0 cm in einem 12 × 8-Vertiefungsgitter eingesetzt.
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In jede Vertiefung der Spalte 1 wurde
eine 100 μl-Probe
(1,0 μg)
polyklonales Kaninchen-IgG gegeben.
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Antikörperproben, die in die Spalten
2–12 gegeben
wurden, entsprachen seriellen Verdünnungen des Antikörpers von
500 ng bis 0,5 ng.
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Die mit dem Antikörper behandelte Polyethylenfolie
wurde über
Nacht bei 37°C
getrocknet.
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Die getrocknete Folie wurde 3-mal
mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) vom pH-Wert 7,4
gewaschen.
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Antigen wurde in mit Tris gepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) mit einem Gehalt an 1% Casein vom pH-Wert 7,4 auf eine Endkonzentration
von 1,0 μg/ml
verdünnt.
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100 μl (entsprechend 100 ng) Antigen
wurden in die einzelnen Vertiefungen der Vorrichtung gegeben und
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
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Sodann wurde die Polyethylenfolie
3-mal mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) vom pH-Wert 7,4
gewaschen.
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Monoklonaler Mäuse-Detektor-Antikörper wurde
mit TBS mit einem Gehalt an 1% Casein, 0,1 M Kaliumhexacyanoferrat
(K3Fe(CN)6) und
0,1% Phosphatglas (Na15P13O40-Na20P18O55) vom pH-Wert 7,4 im Verhältnis von
1 : 625 verdünnt.
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100 μl einer 1 : 625-Verdünnung von
Detektor-Antikörper-Lösung wurde
in jede Vertiefung der Reihe 1 gegeben.
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Detektorproben von 100 μl, die in
die Reihen 2–7
gegeben wurden, stellten serielle Verdünnungen des Antikörpers von
1 : 1250 bis 1 : 80 000 dar. Die Verdünnungen des Detektor-Antikörpers wurden
1 Stunde bei Raumtemperatur auf der Polyethylenfolie inkubiert.
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Sodann wurde die Polyethylenfolie
3-mal mit phosphatgepufterter Kochsalzlösung (PBS) vom pH-Wert 7,4
gewaschen.
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100 μl Ziegen-anti-Maus-IgGHRP wurden
in die einzelnen Vertiefungen der DOT-SPOT-Vorrichtung gegeben und
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
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Die Polyethylenfolie wurde 3-mal
mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) vom pH-Wert 7,4
gewaschen.
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100 μl des präzipitierenden TMB-Enzymsubstrats
wurde auf die Testflächen
gegeben.
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Die Folie wurde bei Raumtemperatur
bis zur vollständigen
Farbentwicklung inkubiert (vergl. 8).
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Schließlich wurde die Folie 3-mal
mit entionisiertem Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass vorstehend bestimmte
Ausführungsformen
beschrieben wurden, die jedoch keine Beschränkung auf die spezielle Form
oder Anordnung der hier beschriebenen und dargestellten Bestandteile
bedeuten.