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Die vorliegende Erfindung lehrt die
Verwendung einer neuen Form von Zinkoxid als ein Mittel zum Absorbieren
unangenehmer Gerüche.
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Der menschliche Geruchssinn ist empfindlich.
Einige der peinlichsten Situationen für Menschen sind mit einem unangenehmen
Duft, wie z. B. Mundgeruch und Körpergeruch,
verbunden. Um derartige gesellschaftlich unakzeptable Situationen
zu vermeiden, ist eine Fülle
von Zusammensetzungen erhältlich,
die darauf abzielen, Geruch durch Maskieren der schlechten Düfte zu verhindern.
Der Geruch wird dadurch nicht beseitigt, sondern nur durch einen
stärkeren,
angenehmeren Geruch verdeckt. Es gibt auch andere Zusammensetzungen,
die versuchen, eine Geruchsentwicklung zu verhindern.
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Des Weiteren gibt es viele für die Verwendung
an Menschen bestimmte Zusammensetzungen, insbesondere für die Applikation
auf Haut oder Haare, deren Geruch äußerst unangenehm ist. Wenn
es nicht möglich
ist, derartige Düfte
zu maskieren, hat man bei der Benutzung eines solchen Produkts keine
andere Wahl als einen Gestank zu tolerieren.
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Es gibt bestimmte Kriterien, die
ein zum Verhindern, Absorbieren oder Maskieren von Geruch verwendetes
Mittel erfüllen
sollte. Sie sollten effektiv und kosmetisch annehmbar sein. Wenn
sie in Zusammensetzungen zum Gebrauch eingebunden sind, sollten
sie sich angenehm anfühlen
oder angenehm schmecken und keine Verfärbungen/Flecken verursachen.
Gegenwärtig
sind keine Agenzien in Gebrauch, die allen diesen anspruchsvollen
Maßstäben entsprechen.
Eines der erfolgreichsten in Zusammensetzungen für die Mundhygiene verwendeten
Biozid-Produkte ist Chlorhexidin, das Bakterien abtötet, die
für Mundgeruch
verantwortliche flüchtige
Schwefelzusammensetzungen erzeugen. Seine Nachteile sind ein unangenehmer
Geschmack und die Neigung, die Zähne
braun zu verfärben.
Es besteht eindeutig ein Bedarf für ein neues Mittel, das Geruch verhindern,
absorbieren oder maskieren kann.
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Die vorliegende Erfindung offenbart
die neue Verwendung einer spezifischen Form von Zinkoxid, die weit überragende
geruchsabsorbierende Eigenschaften hat, ohne viele der Nachteile
konventioneller geruchmaskierender Agenzien. Dieses Material hat
einen extrem hohen Oberflächenbereich,
zwischen 30 m2/g und 100 m2/g,
wobei über
90 m2/g am meisten bevorzugt werden. Die
Zinkoxidteilchen haben einen Durchmesser zwischen 0,01 und 200 μm. Im Folgenden
werden derartige Zinkoxidteilchen als „Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs" bezeichnet. Der
Oberflächenbereich
des Materials kann mithilfe von Laserdiffraktion bestimmt werden.
Anhand des Oberflächenbereichs
kann der mittlere geschätzte
Kugeldurchmesser berechnet werden. Der Durchmesser der Teilchen
bedeutet im Folgenden der mittlere geschätzte Kugeldurchmesser. Der
Oberflächenbereich
der bei dieser Erfindung verwendeten Zinkoxidteilchen hohen Oberflächenbereichs
wurde mit einer Micromeritics Flavsorb II 2300 BET Vorrichtung berechnet.
Ein geeignetes Zinkoxid ist im Handel unter dem Namen Activox C80
von Elementis erhältlich.
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Die Produktion derartiger Zinkoxide
ist gut dokumentiert.
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WO 95/04704 (Harcros)
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Dieses Patent beschreibt ein Verfahren
für die
Produktion von Zinkoxid in der Form diskreter Teilchen, die eine
durchschnittliche Teilchengröße von 0,08 μm oder weniger
im Durchmesser und einen Oberflächenbereich
von > 12,5 m2/g haben. Das produzierte Zinkoxid eignet
sich besonders gut als ein Zusatzstoff zum Streuen/Absorbieren von
UV-Licht.
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S. Tichy. SOFW-Journal
119, Jahrgang 8/93
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Dieser Artikel lehrt ein Verfahren
zum Produzieren von Zinkoxid mit einer Teilchengröße von 0,2 μm und einem
Oberflächenbereich
von 50 – 150
m2/g.
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Liu et al-Journal of Materials
Science 21 (1986) 3698–3702
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Dieser Artikel beschreibt ein weiteres
Verfahren zum Produzieren von Zinkoxidteilchen mit einem Durchmesser
von 0,15 μm
und einem Oberflächenbereich
von ungefähr
50 m2/g.
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Diese Artikel sind nur eine kleine
Auswahl aus einer großen
Zahl von Artikeln, die die Herstellung dieses besonderen Typs von
Zinkoxidteilchen beschreiben.
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Die vorliegende Erfindung sieht die
Verwendung eines Pulvers aus Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
mit einem Oberflächenbereich
zwischen 30 m2/g und 100 m2/g
und einem Teilchendurchmesser zwischen 0,1 und 200 μm und eines
akzeptablen Verdünnungsmittels
oder Trägers
in der Herstellung einer geruchsabsorbierenden Zusammensetzung vor,
bei der das genannte Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs den Geruch absorbiert.
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Mundgeruch kann ein äußerst unangenehmer
und gesellschaftlich unakzeptabler Zustand sein. Er kann durch schlechte
Zähne,
Zahnfleischentzündungen,
Verdauungsbeschwerden oder chronische Mandelentzündung hervorgerufen werden.
Auch die Ernährung
spielt eine Rolle, da gewisse Nahrungsmittel, wie z. B. Knoblauch,
dem Atem einen starken charakteristischen Geruch verleihen.
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Maßnahmen gegen diesen Zustand
erfordern die Berücksichtigung
der Mundhygiene. Auf einer Ebene bedeutet dies zahnärztliche
Behandlung und Zahnfleischpflege. Es gibt aber auch eine Anzahl
vorübergehenderer
Lösungen.
Kurzfristige Erleicherung kann mit der Verwendung eines Bakteriozids
zum Abtöten
der Bakterien, die sich im Mund vermehren und den Geruch erzeugen,
verschafft werden. Der Geruch kann auch durch einen anderen Geruch
maskiert werden, wie z. B. Minze. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines
Mittels zum Absorbieren der schädlichen
Verbindungen, die in Mundgeruch vorhanden sind.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs die flüchtigen Schwefelverbindungen
absorbiert, die bei Mundgeruch vorliegen. Das angenehme Gefühl im Mund,
das Fehlen eines unangenehmen Geschmacks und das Nichtverfärben der
Zähne machen
es ausgesprochen geeignet für
die Einbeziehung in eine geruchabsorbierende orale Zusammensetzung.
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Vorzugsweise ist der Oberflächenbereich
des Zinkoxids hohen Oberflächenbereichs
größer als
90 m2/g und der Teilchendurchmesser beträgt zwischen
0,1 und 20,5 μm.
In einer bevorzugten oralen Formulierung ist der hohe Oberflächenbereich
bei der Herstellung einer geruchabsorbierenden Zusammensetzung zur Verwendung
in der Mundhöhle,
in der das genannte Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs den Geruch absorbiert,
zu 0,01 bis 10, vorzugsweise 0,1 bis 5, am bevorzugtesten 0,3 bis
1 Gewichtsprozent der Gesamtzusammensetzung vorhanden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung kann die Zusammensetzung zur Verwendung in der Mundhöhle eine
Zahncreme oder ein Mundwasser sein. Derartige Produkte können Bestandteile
enthalten, die der fachkundigen Person bekannt sind. Zu derartigen
Bestandteilen können
unter anderem die Folgenden zählen:
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- a) nichtkationische, nicht wasserlösliche antibakterielle
Agenzien wie Bromchlorophen und Triclosan;
- b) kationische antibakterielle Agenzien wie Cetylpyridiniumchlorid
und Chlorhexidinsalze;
- c) Fluoridquellen wie Natriumfluorid, Zinkfluorid, Kalium, Aluminiumfluorid,
Lithiumfluorid, Natriummonofluorphosphate, gesäuertes Phosphatfluorid, Zinnfluorid,
Ammoniumfluorid, Ammoniumbifluorid und Aminfluorid;
- d) Abrasivmittel wie Kieselsäure,
Calciumcarbonat, Calciumphosphat, Aluminiumoxid und unlösliche Metaphosphate;
Kunstharze; Dicalciumphosphat, Calciumpyrophosphat, natürlicher
und synthetischer Ton;
- e) Polyalkohole wie Xylitol, Sorbitol, Ethanol, Glycerol, Propylenglykol
und Polyethylenglykol;
- f) Konservierungsmittel wie Methylparaben, Natriumbenzoat und
andere Parabene;
- g) Tenside wie Natriumlaurylsulfat und mit anionischen, nichtionischen
und amphoteren Tensiden, z. B. Natriummethylcocoyltaurat, Natrium-Kokos-Monoglyceridsulfonate,
Alkylarylsulfonate und Natriumsalze, Natriumsalze des Kokosnuss-Fettsäureamids
von N-Methyltaurin;
- h) Süßungsmittel
wie Natriumsaccharin und Aspartam;
- i) Mittel gegen Zahnbelag, wie z. B. Metallionen-Citrate und
Alkalimetall-Pyrophosphate;
- j) Verdickungsmittel wie Zellulosegummi und andere Bestandteile,
die Fachpersonen bekannt sind;
- k) Pigment, wie Titandioxid und jede andere Farbe.
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Zu weiteren Zusammensetzungen zur
Verwendung in der Mundhöhle
können
Tabletten zur oralen Anwendung, zu lutschende oder zu zerkauende
feste Dosierungsformen, zum Beispiel Pastillen oder Kaugummi, zählen.
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Feste Zusammensetzungen für die orale
Verabreichung können
die bekannten pharmazeutischen Formen für eine solche Verabreichung
sein, z. B. Tabletten. Geeignete Tabletten können durch Mischen der Wirkstoffkomponenten
mit einem inerten Verdünnungsmittel
in Anwesenheit von Auflösungsmitteln,
Bindemitteln, Fließmitteln
und/oder Gleitmitteln und Tablettieren der Mischung mit bekannten
Verfahren hergestellt werden. Die Tabletten können auf eine Weise zusammengestellt
werden, die der fachkundigen Person bekannt ist.
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Geeignete Verdünnungsmittel sind Laktose,
Calciumphosphat, Dextrin, mikrokristalline Cellulose, Saccharose,
Stärke,
modifizierte Stärke,
Calciumsulfat oder Mischungen davon. Geeignete Gleitmittel sind Magnesiumstearat,
Stearinsäure,
Calciumstearat, Natriumstearylfumarat (wird unter der Handelsbezeichnung PRUV
verkauft), gehärtete
Pflanzenöle
oder Gemische davon. Das Gleitmittel ist vorzugsweise Magnesiumstearat
oder Stearinsäure.
Geeignete Auflösungsmittel
sind Maisstärke,
Natrium-Stärke-Glykolat, wenig substituierte
Hydroxypropylcellulose, Algininsäure,
Calciumcarboxymethylcellulose, Croscarmellose oder Gemische davon.
Geeignete Bindemittel sind Polyvinylpyrrolidon, Gelatine, Hydroxypropylmethylcellulose,
Stärke oder
Gemische davon. Das Bindemittel ist vorzugsweise Polyvinylpyrrolidon.
Geeignete Fließmittel
sind Talkum und kolloides Siliciumdioxid. Fachpersonen erkennen,
dass ein besonderer Arzneiträger
mehr als eine Funktion ausführen
kann, z. B. kann Maisstärke
als Verdünnungsmittel,
als Bindemittel oder als Auflösungsmittel
wirken.
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Zum Lutschen oder Zerkauen vorgesehene
feste Dosierungsformen können
mit Verfahren hergestellt werden, die im Bereich der Herstellung
von Pastillen oder Kaugummis gut bekannt sind, und können andere in
derartigen Dosierungsformen bekannte Bestandteile enthalten, wie
z. B. Säureregulatoren,
Trübungsmittel, Stabilisierungsmittel,
Puffermittel, Geschmacksstoffe, Süßungsmittel, Farbstoffe und
Konservierungsstoffe. Pastillen können hergestellt werden, indem
die Pastillenbasis (z. B. ein Gemisch aus Zucker und flüssiger Glukose)
im Vakuum erwärmt
wird, um überschüssiges Wasser
zu entfernen, und dann die übrigen
Bestandteile in das Gemisch gemengt werden. Das resultierende Gemisch
wird dann in eine endlose zylindrische Masse gezogen, aus der die
einzelnen Pastillen geformt werden. Die Pastillen werden dann abgekühlt und
in geeignete Verpackungen verpackt, z. B. eine Blasenpackung (Durchdrückpackung)
aus einem wasserundurchlässigen
Kunststoff (z. B. Polyvinylchlorid), die mit einer Metallfolie,
z. B. Aluminiumfolie, verschlossen wird. Der Benutzer entfernt die
Pastille, indem er auf die Blase drückt, um die Pastille zu zwingen,
den Metallfolienverschluss zu zerreißen und durch ihn hindurch
zu kommen. Normalerweise werden Pastillen vom Patienten gelutscht,
um die Bestandteile freizusetzen. Zerkaubare feste Dosierungsformulierungen
können
mithilfe der Verfahren hergestellt werden, die zum Produzieren kaubarer
Süßigkeiten
oder Kaugummis verwendet werden. Beispielsweise kann eine kaubare
feste Dosierungsform aus einem stranggepressten Gemisch aus Zucker und
Glukosesirup hergestellt werden, zu dem das Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
gegeben wurde, bei wahlweiser Zugabe von Aufschlagmitteln, Feuchtigkeitsstabilisatoren,
Gleitmitteln, Geschmacksstoffen und Farbstoffen (siehe Pharmaceutical
Dosage Forms: Tablets, Band 1, Zweite Ausgabe, herausgegeben von
H. A. Lieberman, L. Lachman und J. B. Schwartz, veröffentlicht
1989).
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Derartige Zusammensetzungen zur Verwendung
in der Mundhöhle
haben sich bei der Behandlung von Mundgeruch als hoch wirksam erwiesen. Zinkoxidteilchen
hohen Oberflächenbereichs
können
somit in der Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von Mundgeruch
verwendet werden. Derartige Arzneimittel können als Mundwasser, als Zahncreme,
in Tablettenform oder als Kaugummi formuliert werden. Die Formulierung
derartiger Produkte kann auf eine Weise erfolgen, die der fachkundigen
Person bekannt ist. Zusätzliche Bestandteile,
die Fachpersonen bekannt sind, können
in die Formulierung aufgenommen werden.
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Körpergeruch
kann eine ähnlich
peinliche Situation darstellen. Zu viel Schweiß oder Sebum auf der Haut wird
als ein Faktor bei den Ursachen von Körpergeruch impliziert. Wenn
Schweiß oder
Sebum nicht abgewaschen wird, nähren
sich Bakterien daran und erzeugen einen unangenehmen Geruch. Es
ist eine Fülle von
mit diesem Zustand assoziierten Zusammensetzungen erhältlich,
die die Aufgabe haben, den Geruch zu maskieren, zu verhindern oder
zu absorbieren
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Es wurde festgestellt, dass Zinkoxid
hohen Oberflächenbereichs
die für
Körpergeruch
verantwortlichen Verbindungen absorbiert. Als ein mildes nichtreizendes
Reagens kann es unbedenklich in Zusammensetzungen zum Auftragen
auf den menschlichen Körper
eingebunden werden. Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs kann daher zur
Behandlung von Körpergeruch
verwendet werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung sieht die Verwendung von Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
mit einem Oberflächenbereich
zwischen 30 m2/g und 100 m2/g
und einem Teilchendurchmesser zwischen 0,1 und 200 μm und eines
kosmetisch akzeptablen Verdünnungsmittels
oder Trägers
in der Herstellung einer geruchsabsorbierenden, für die topische
Applikation formulierten Zusammensetzung bei der Herstellung einer
topischen geruchsabsorbierenden Zusammensetzung vor, bei der das
genannte Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
den Geruch absorbiert.
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Vorzugsweise ist der Oberflächenbereich
des Zinkoxids hohen Oberflächenbereichs
größer als
90 m2/g und der Teilchendurchmesser beträgt zwischen
0,1 und 20,5 μm.
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In einer bevorzugten topischen Formulierung
ist das Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
zu 1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 8, am bevorzugtesten 4 bis 6 Gewichtsprozent
der Gesamtzusammensetzung vorhanden.
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Bei derartigen topischen Zusammensetzungen
kann die Formulierung eine kosmetische Zusammensetzung sein, die
sich zum Auftragen auf Haare oder Haut von Menschen eignet. In einer
bevorzugten Ausgestaltung wird die Zusammensetzung zum Absorbieren
von Geruch vom menschlichen Körper
verwendet, wie z. B. Desodorants oder Fußpuder. Derartige Produkte
können
auf eine Weise formuliert werden, die der fachkundigen Person bekannt
ist. Derartige Produkte können
Bestandteile enthalten, die von Fachpersonen gewöhnlich verwendet werden. Zu
derartigen Bestandteilen können
unter anderem die Folgenden zählen:
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- a) Schweißhemmende
Mittel wie Aluminiumchlorhydrat oder Aluminiumzirkonium;
- b) Zerfließmittel
wie Zea Mays, Reisstärke,
Natriumbicarbonat, Talkum;
- c) Fließmittel
wie Kieselsäure;
- d) Emulgatoren wie Steareth-2 und -21 und Polypropylenglykol-15-Stearylether.
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Es gibt eine Anzahl von zum Auftragen
auf den menschlichen Körper
bestimmten Produkten, deren Geruch äußerst stark und unangenehm
ist. Konventionelle Methoden wie das Maskieren des Geruchs haben im
Allgemeinen keine Wirkung auf die stark riechenden Bestandteile
von Produkten wie Haarfärbemitteln,
Dauerwellenlösungen
und Haarentfernungsmitteln. Es gibt daher keine Alternative als
bei der Verwendung derartiger Produkte einen unangenehmen Duft zu
tolerieren.
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Es wurde festgestellt, dass Zinkoxid
hohen Oberflächenbereichs üble Gerüche absorbieren
kann, die von diesen Produkten entwickelt werden. Zinkoxid hohen
Oberflächenbereichs
kann in die Formulierung eines Produktes einbezogen werden und wirken,
um den unangenehmen Geruch der Zusammensetzung zu absorbieren, ohne
seine Wirksamkeit zu beeinträchtigen.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung
sieht die Verwendung eines Zinkoxidpulvers hohen Oberflächenbereichs
mit einem Oberflächenbereich
zwischen 30 m2/g und 100 m2/g
und einem Teilchendurchmesser zwischen 0,1 und 200 μm und eines
unangenehm riechenden Wirkstoffs in der Herstellung einer Zusammensetzung
vor, bei der das Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs die Wirkung hat,
den Duft des unangenehm riechenden Wirkstoffs zu absorbieren. Zu
derartigen unangenehm riechenden Wirkstoffe können unter anderem die Folgenden
zählen:
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- a) Haarentfernungsmittel, wie Natrium-, Kalium-
oder Calciumthioglycolat;
- b) Hautbräunungsmittel
wie Dihydroxyaceton;
- c) Ammoniak in permanenten Haarfärbemitteln;
- d) Ammoniumthioglycolat in Produkten zum Dauerwellen von Haaren.
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Zu geeigneten Formulierungen können unter
anderem Haarfärbemittel,
Dauerwellenmittel, Epilationsmittel und Zusammensetzungen für künstliche
Bräune
zählen.
Derartige Produkte können
auf eine Weise hergestellt werden, die der fachkundigen Person bekannt
ist. Derartige Produkte können
Bestandteile enthalten, die von Fachpersonen gewöhnlich verwendet werden. Zu
derartigen Bestandteilen können
unter anderem die Folgenden zählen:
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- a) Antioxidanzien wie Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyaceton
oder Vitamin E;
- b) Konservierungsmittel wie Methylparaben, Natriumbenzoat, ein
beliebiges Paraben;
- c) Verdickungsmittel wie Salz, Magnesiumstearat oder Zinkstearat,
Xanthangum, Hydroxyethylcellulose und Natrium-Magnesiumsilikat,
Polyethylenglykol-55-Propylen, Glykol-Oleat und Propylenglykol;
- d) Emulgatoren wie Cetyl-Dimethicon-Copolyol, Ceteth-20, Glycerylstearat,
Gemisch aus hydriertem Rizinusöl
und Citrat, Cetylalkohol;
- e) Emollientia wie Butylenglykol, Glycerin, Panthenol, Propylenglycol.
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Die Wirksamkeit von Zinkoxiden hohen
Oberflächenbereichs
als geruchsabsorbierende Mittel wurde mit In-vivo- und In-vitro-Versuchen
demonstriert. Die Eignung von Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
für die hierin
angegebenen Zwecke wurde durch Versuche mit Standard-Kontrollformulierungen
im Vergleich zu jenen Formulierungen, die Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
enthielten, demonstriert.
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Die Erfindung wird mithilfe der folgenden,
nicht einschränkenden
Beispiele weiter beschrieben.
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Sofern nicht anders angegeben, haben
die in diesen Formulierungen verwendeten Zinkoxidteilchen einen
durchschnittlichen Oberflächenbereich
von 90 m2/g und einen durchschnittlichen
Durchmesser von 10,47 μm.
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Beispiel
1 - Fußpulver
und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Kieselsäure und die Hälfte des
gereinigten Talkums wurden durch ein Sieb mit einer Maschenweite von
40 mesh in eine Schüssel
gesiebt, die das Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs enthielt, dann
gemischt, bis sie gründlich
dispergiert waren.
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Das restliche gereinigte Talkum wurde über ein
Sieb mit einer Maschenweite von 20 mesh in einen Simon Solitec-Mischer
gesiebt. Die Mischung mit Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs wurde über ein
Sieb mit einer Maschenweite von 40 mesh dazu gegeben. Der Zea Mays
wurde zugegeben und das Gemisch 10 Minuten lang gerührt. Dann
wurde ein Fünftel des
Gemischs entfernt und durch ein Sieb mit einer Maschenweite von
20 mesh wieder in den Mischer hinein gesiebt. Die Mischung wurde
dann weitere 20 Minuten lang gerührt.
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Beispiel
2 - Fußpuder
und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Die Bestandteile wurden durch ein
Sieb mit einer Maschenweite von 40 mesh gesiebt und dann 20 Minuten
lang gemischt.
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Beispiel
3 - Deodorantroller und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Tetranatrium-EDTA wurde in das gereinigte
Wasser gegeben, mit einem Homogenisierapparat eine Minute lang gemischt,
dann auf 70–75°C erwärmt, bis
sich alle Feststoffe aufgelöst
hatten.
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Polypropylenglykol-15-Stearylether,
Steareth-21, Steareth-2 und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs wurden
gemischt und auf 70–75°C erwärmt, bevor
sie zu der Tetranatrium-EDTA-Lösung
gegeben wurden. Die Mischung wurde 5 Minuten lang homogenisiert,
dann während
des Abkühlens
auf 35°C
langsam gerührt.
Dann wurde die Aluminiumchlorhydrat-Lösung langsam zu der gerührten Lösung gegeben,
gefolgt von dem Parfüm. Die
Mischung wurde gerührt,
bis sie homogen war, dann wurde die Farblösung zugegeben.
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Beispiel
4 - Absorbenstabletten (Vergleich)
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Die Bestandteile wurden durch ein
Sieb mit einer Maschenweite von 30 mesh passiert, in einem Turbula-Mischer
vermischt und dann zum Formen der Tabletten verdichtet.
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Beispiel
5 - Absorbenstabletten und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Die Bestandteile wurden durch ein
Sieb mit einer Maschenweite von 30 mesh passiert, in einem Turbula-Mischer
vermischt und dann zum Formen der Tabletten verdichtet.
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Beispiel
6 - Zahncreme und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Sorbitol-Lösung wurde zu in Wasser aufgelöstem Natriumfluorid
und Natriumsaccharin gegeben. Die Lösung wurde in die Fryma gegeben
und vorgemischtes hydratisiertes Siliciumdioxid, Cellulosegummi,
Titandioxid, Natriumlaurylsulfat und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
wurden zugegeben. Zu diesem Gemisch wurde Geschmacksstoff gegeben,
dann wurde das Gemisch im Vakuum 15 Minuten lang gerührt.
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Beispiel
7 - Mundwasser und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Zu gerührtem Wasser wurde ein Brei
aus wässriger
Montmorillonit-Lösung, Zinkoxid
hohen Oberflächenbereichs
und Glycerin gegeben. Zu diesem Gemisch wurde eine Lösung aus
Natriumsaccharin und Natriumfluorid in Wasser gegeben, gefolgt von
Farbstoff, Methylparaben, dann hydratisiertes Siliciumdioxid und Natriumlaurylsulfat.
In Geschmacksstoff aufgelöstes
Bromchlorophen wurde zum Gemisch gegeben, das dann mit Wasser aufgefüllt wurde.
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Beispiel
8 - Zahncreme und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Natriumsaccharin, Natriumfluorid
und Natriumhydroxid wurden in Wasser aufgelöst. Dann wurde Sorbitol zugegeben.
Siliciumdioxidhydrat-Abrasivmittel,
Siliciumdioxidhydrat-Verdickungsmittel, Natriumcarboxymethylcellulose,
Titandioxid, Natriumlaurylsulfat, Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
und Geschmacksstoff wurden zugegeben und die Masse im Vakuum gemischt,
bis sie homogen war.
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Beispiel
9 - Zahncreme und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Polyethylenglycol 1500, Natriumsaccharin,
Natriumtripolyphosphat, Natriumfluorid, Zitronensäure und Natriumcitrat
wurden in der Wassermenge aufgelöst.
Sorbitol, Xylitol wurden zugegeben und gemischt, bis sie aufgelöst waren.
Natriumlaurylsulfat wurde in ungefähr 70 g warmem Wasser aufgelöst und Natriumolefinsulfonat
zugegeben, um die Tensidphase zu bilden. Geschmacksstoff und Tensidphasen
wurden zu der wässrigen
Phase gegeben und unter hohen Scherkräften gerührt, um zu emulgieren. Siliciumdioxidhydrat-Abrasivmittel, Natriumcarboxymethylcellulose,
Titandioxid, Cellulose-Abrasivmittel
und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
wurden zugegeben und die Masse im Vakuum gemischt, bis sie homogen
war.
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Beispiel
10 - Zahncreme und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Polyethylenglycol 1500, Natriumsaccharin,
Natriumfluorid und Natriumbicarbonat wurden in der Wassermenge aufgelöst. Sorbitol
und Xylitol wurden zugegeben und gemischt, bis Polyethylenglycol
1500, Natriumsaccharin, Natriumfluorid und Natrium aufgelöst waren.
Natriumlaurylsulfat wurde in ungefähr 70 g warmem Wasser aufgelöst und Natriumolefinsulfonat
dazugegeben. Triclosan wurde im Geschmacksstoff aufgelöst. Geschmacksstoff
und Tensidphasen wurden zu der wässrigen
Phase gegeben und unter hohen Scherkräften gerührt, um zu emulgieren. Siliciumdioxidhydrat-Abrasivmittel,
Siliciumdioxidhydrat-Verdickungsmittel, Natriumcarboxymethylcellulose,
Titandioxid und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs wurden zugegeben
und die Masse im Vakuum gemischt, bis sie homogen war.
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Beispiel
11 - Zahncreme und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Dinatriumphosphat, Mononatriumphosphat,
Cetylpyridiniumchlorid, Natriumfluorid, Natrium-Saccharin, Zinkoxid
hohen Oberflächenbereichs
und die Farbstoffe wurden vor Zugabe von Sorbitol in Wasser aufgelöst. Gemischtes
Triglycerid, Geschmacksstoff, hydriertes, mit PEG-40 umgesetztes
Rizinusöl
und Ethanol wurden gemischt, bis das Gemisch homogen war, und dann
zu der wässrigen
Phase gegeben.
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Beispiel
12 - Deodorantstift und Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
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Das Stearatgemisch, das Rizinusöl und der
Stearylalkohol wurden miteinander verschmolzen. In einem separaten
Behälter
wurden das Aluminiumchlorhydrat und das Kieselsäure-Verdickungsmittel mithilfe
eines Silverson-Mischers mit hohen Scherkräften zu dem Cyclomethicon gegeben.
Dann wurden die zwei Gemische miteinander vermischt und auf 75–80°C erwärmt. Das
Talkum und das Butyl-Hydroxytoluol wurden in das resultierende Gemisch
gegeben, während
es gerührt
wurde. Das Gemisch wurde mit einem Silverson-Mischer mit hohen Scherkräften gerührt, um
sicherzustellen, dass es homogen war, und dann unter Rühren auf
75°C abgekühlt. Der
Kräuterextrakt
und das Parfüm
wurden zugegeben und das Gemisch verdichtet. Schließlich wurde
die Zusammensetzung in geeignete Verpackungen gegossen und auf Umgebungstemperatur
abkühlen
gelassen, um ein Deodorant mit feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften
zu bilden.
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Es wurde eine kleine Studie durchgeführt, um
die Wirkung von Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs in vitro zu demonstrieren.
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IN-VITRO-VERSUCH 1
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VERFAHREN
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Bei sieben Freiwilligen wurden morgens
vor dem Essen oder Zähneputzen
Speichelproben entnommen. Für
jede Probe wurden 1,3 g Speichel in zwei Gläser abgemessen und wenn möglich, wurden
Duplikatproben gemacht. Ein Glas enthielt nur Speichel und ein Glas
enthielt 0,1 g des Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs in dem Speichel.
Diese Proben wurden zum Faulen drei Stunden in ein Wasserbad mit
einer Temperatur von 37°C
gestellt, wobei um den Rand des Glases Klarsichtfolie angebracht
wurde, um einen Luftraum zu bilden, in dem sich die flüchtigen
Schwefelverbindungen ansammeln konnten. Diese flüchtigen Bestandteile wurden
mit einem Halimeter in Teilen je Milliarde Teile (ppb) gemessen.
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Die Endkonzentration des Zinkoxids
hohen Oberflächenbereichs
in dem Speichel betrug 4,8%. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
1 enthalten.
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Je höher die Halimeteranzeige, desto
mehr flüchtige
Schwefelverbindungen lagen vor (Anm.: 1999 ist der Skalenendwert
des Halimeters).
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Diese Ergebnisse zeigen, dass das
Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
dazu beiträgt,
flüchtige Schwefelverbindungen
in vitro zu verringern.
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IN-VIVO-VERSUCH 1
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VERFAHREN
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Es wurde eine kleine Studie zur Untersuchung
der Wirkung von Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs in vivo durchgeführt.
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Das Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
wurde zu einer Tablette verarbeitet (wie in Beispiel 5). Diese enthielt
ein Drittel der empfohlen Tagesdosis an Zink (5 mg/Tablette). Außerdem wurden
VergleichstTabletten ohne Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs hergestellt (wie
in Beispiel 4).
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Bei elf Freiwilligen wurden nach
einer stark gewürzten
Mahlzeit Speichelproben entnommen. Dann nahm jeder) Freiwillige
eine Tablette (Vergleich oder Test) und eine Stunde später wurden
Speichelproben entnommen. Diese Proben wurden wie bei dem In-vitro-Versuch
1 verarbeitet, in die Gläser
wurde aber kein Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs gegeben. Die Speichelproben
wurden vier Stunden lang zum Faulen stehen gelassen, dann wurden
Halimetermessungen durchgeführt.
Die in jeder Probe vorhandenen flüchtigen Schwefelverbindungen
wurden dann mit einem Halimeter in Teilen je Milliarde Teile (ppb)
gemessen. Dieser Vorgang wurde zwei Tage später dann wiederholt, wobei
die Teilnehmer die jeweils andere Tablette (Vergleich bzw. Test)
erhielten, die sie zuvor genommen hatten.
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ERGEBNISSE
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
zu sehen.
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Sie zeigten bei 10 der 11 Proben
von Freiwilligen, die eine Tablette von Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs
genommen hatten, eine Verringerung der Menge flüchtiger Bestandteile. Die Vergleichsproben
zeigten eine Verringerung der Menge vorhandener flüchtiger
Bestandteile von 5/11.
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Es wurde festgestellt, dass das Kauen
einer Tablette, die Zinkoxid hohen Oberflächenbereichs enthält, den
Anteil der in Speichel gefundenen flüchtigen Schwefelverbindungen
verringert.
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