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Gebiet der
Erfindung
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Diese Erfindung betrifft ein Schmierfähigkeitsadditiv,
ein Verfahren zur Herstellung von Schmierfähigkeitsadditiven und schwefelarme
Mitteldestillatbrennstoffölzusammensetzungen
(Mitteldestillatkraftstoffölzusammensetzungen:nachfolgend.."kraftstoff"..), die dieselben
enthalten.
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Hintergrund der Erfindung
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Die internationale Anmeldung WO 98/01516
betrifft Säuren
mit hervorragendem Schmierfähigkeitsverhalten,
wenn sie in einer Kraftstoffölzusammensetzung
verwendet werden, die eine größere Menge
schwefelarmes Mitteldestillatkraftstofföl umfasst.
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Die internationale Anmeldung WO 98/16596
betrifft spezifische substituierte aromatische Esterverbindungen,
die als Schmierfähigkeitsadditiv
für Mitteldestillatkraftstoffölzusammensetzungen
brauchbar sind, die einen größeren Anteil
Dieselkraftstofföl
mit einer Schwefelkonzentration von 0,2 Gew.% oder weniger und einen
geringen Anteil des Additivs umfassen. Die spezifischen substituierten
aromatischen Esterverbindungen werden durch Veresterung einer Säure ähnlich derjenigen
von WO 98/01516 mit ein- oder mehrwertigem Alkohol hergestellt.
Typische Beispiele basieren auf der Veresterung einer C18-Alkylsalicylsäure mit
Ethylenglykol (Umwandlung der Säure
in das Esterprodukt in einem Grad von 45%) oder durch Epoxy-Ringöffnungsreaktion unter
Verwendung von Glycidol (Umwandlung bis zu 80,4%).
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Es wäre erwünscht, Schmierfähigkeitsadditive
mit sogar noch besseren Eigenschaften zu finden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfindung liefert demnach ein
Schmierfähigkeitsadditiv
in Form von Ester aus Säure
und Alkohol, wobei die Säure
aromatische, ein-, zwei- oder mehrere OH-Gruppen enthaltende Mono-,
Di- oder Polycarbonsäure
oder Mischung davon ist, die alkyliert und/oder alkoxyliert sein
kann und wobei die Alkyl- und/oder Alkoxygruppen, falls vorhanden,
unabhängig
ausgewählt
sind aus Gruppen mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, wobei
- (a) der Alkohol Glycerin ist;
- (b) der Molprozentsatz der Säuregruppen
in dem Schmierfähigkeitsadditiv
weniger als 10% beträgt,
bezogen auf die Summe aus Säure-
und Estergruppen. Die Molprozent der Säuregruppen in dem Schmierfähigkeitsadditiv
ist vorzugsweise weniger als 5%.
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Die Erfindung liefert auch ein Verfahren
zur Herstellung des Schmierfähigkeitsadditivs,
wobei
- (a) die Säure aromatische, ein-, zwei-
oder mehrere OH-Gruppen enthaltende Mono-, Di- oder Polycarbonsäure ist,
wobei die Carboxyl- und Hydroxylgruppen an den aromatischen Kern
gebunden sind;
- (b) der Alkohol Glycerin ist;
- (c) das Verhältnis
von OH-Äquivalenten
von Glycerin zu COOH-Äquivalenten
der Säure
mindestens 1 beträgt;
und
- (d) die Veresterung in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt wird,
der ausgewählt
ist aus Borsäure oder
Titanalkoxid, und wobei das gebildete Wasser abdestilliert wird.
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Die Erfindung liefert auch ein Mitteldestillatkraftstofföl mit einer
Schwefelkonzentration von 0,2 Gew.% oder weniger und einem geringen
Anteil des Schmierfähigkeitsadditivs.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die erfindungsgemäßen Schmierfähigkeitsadditive
sind durch Veresterung produziert worden, wobei der Veresterungsgrad
mindestens 90 Gew.%, vorzugsweise mindestens 95 Gew.% und insbesondere
mindestens 97 Gew.% der ursprünglichen
Menge der Säure
oder der Derivatreaktantsäure
ist. Diese Ester können auch
durch ihren Restsäurewert
identifiziert werden, vorausgesetzt, dass das (durchschnittliche)
Molekulargewicht der Säure
bekannt ist. Falls das Schmierfähigkeitsadditiv
beispielsweise aus einer Mischung von Säuren mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 400 mit einem entsprechenden Säurewert
von 2,5 mmol/g hergestellt wird, hat das Schmierfähigkeitsadditiv
einen Restsäurewert
von weniger als 0,25 mmol/g.
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Die Schmierfähigkeitsadditive unterscheiden
sich daher von denjenigen von WO 98/16596 dahingehend, dass ihre
Restsäurewerte
wesentlich niedriger sind, und in der Auswahl von Glycerin als Alkoholeinsatzmaterial.
Unter Berücksichtigung
der bereits hervorragenden Leistung der Säuren und der etwas schlechteren Leistung
des Glycidolesters D in WO 98/16596 gegenüber den mehr Säure enthaltenden
Glykolestern A, B und C in WO 98/16596 war eine weitere Verbesserung
für die
Schmierfähigkeitsadditive
der vorliegenden Erfindung nicht zu erwarten.
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Die Säure, der Ester, das Verfahren
und die Kraftstoffzusammensetzung werden nun detaillierter erörtert.
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Die Säure
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Die Säure, von der der Ester abgeleitet
ist, kann eine aromatische ein-, zwei- oder drei OH-Gruppen enthaltende
Mono-, Di- oder
Polycarbonsäure
sein, wobei die Carboxyl- und Hydroxylgruppen an den aromatischen
Kern gebunden sind. Der aromatische Kern kann monocyclisch, bicyclisch
oder polycyclisch sein, z. B. ein Benzolring oder Naphthalinring.
Der aromatische Kern kann außerdem
heterogene Elemente enthalten, z. B. Stickstoff- und Sauerstoffatome.
Der aromatische Kern ist vorzugsweise ein Benzolring. Die Anwesenheit von
mindestens einer Hydroxylgruppe (im Unterschied zu Estern auf Basis
von Benzoesäure)
hat sich als wesentlich herausgestellt. Es kann mehr als eine Hydroxylgruppe
vorhanden sein, die Anwesenheit von einer Hydroxylgruppe ist jedoch
bevorzugt. Die Anwesenheit von einer Carboxylgruppe anstelle von
2 oder mehreren ist bevorzugt.
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Der aromatische Kern kann mit einer
oder mehreren Gruppen substituiert sein, die unabhängig ausgewählt sind
aus Alkyl- und Alkoxygruppen mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen. Bevorzugte
Säuren
sind jene, bei denen, wenn weniger als drei Gruppen ausgewählt aus
Alkyl- und Alkoxygruppen an den aromatischen Kern gebunden sind,
mindestens eine Gruppe ausgewählt
aus Alkyl- und Alkoxy gruppen mit 2 bis 30 Kohlenstoffatomen an diesen
Kern gebunden ist. Die Säure
ist vorzugsweise eine Alkylsalicylsäure, die eine oder zwei Alkylgruppen
mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen enthält. Die oder jede Alkyl- oder
Alkoxygruppe in der Säure
hat vorzugsweise 8 bis 22 Kohlenstoffatome, insbesondere 8 bis 18
Kohlenstoffatome.
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Die Säuren, von denen der Ester abgeleitet
ist, sind entweder bekannte Verbindungen oder können nach Verfahren hergestellt
werden, die analog zu Verfahren sind, die zur Herstellung bekannter
Verbindungen verwendet werden, wie Fachleute leicht erkennen werden.
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Bevorzugte Alkylsalicylsäuren können sehr
leicht nach den in GB-A-1 146 925 beschriebenen Verfahren hergestellt
werden. (In jenem Patent sind die Alkylsalicylsäuren Zwischenstufen zur Herstellung
mehrwertiger Metallsalze, die als Dispergiermittel in Schmierstoffzusammensetzungen
verwendet werden).
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Der Ester
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Der Ester wird durch direktes Verestern
der Säure
mit dem Alkohol in Gegenwart eines Katalysators und Abdestillieren
des gebildeten Wassers hergestellt.
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Das Verfahren
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Die Herstellung von Estern einer
aromatischen Säure über direkte
Veresterung ist Fachleuten bekannt. Das rumänische Patent RO-102 886 und
US-A-4 098 708 beschreiben Verfahren unter Verwendung von p-Toluolsulfonsäure als
Katalysator; RO-93 627 beschreibt Verfahren unter Verwendung von
Schwefelsäure als
Katalysator; FR-A-2 200 241 beschreibt Verfahren unter Verwendung
von p-Toluolsulfonsäure
oder Schwefelsäure
als Katalysator; die russische Zeitschrift Maslo-zhir Prom-st (1986),
(8), 25–6,
J. Chem. Educ., (1996), 73(2), 173–5, und das chinesische Patent
CN 1 056 488 beschreiben Verfahren unter Verwendung von Borsäure als
Katalysator; das indische Patent 167 688 beschreibt Verfahren, die
Molekularsieb als Katalysator verwenden. WO 98/165596 beschreibt
Verfahren zur Herstellung von Estern aus Salicylsäure und
Polyolen. Es gibt keine Angabe in irgendeiner der obigen Druckschriften,
welches Verfahren und/oder welcher Katalysator verwendet werden
kann bzw. können,
um Schmierfähigkeitsadditive
zu produzieren, die in der Leistung jene von WO 98/16596 übertreffen.
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Wir haben in der vorliegenden Erfindung
gefunden, dass Verfahren unter Verwendung von Borsäure oder
Titanalkoxiden als Katalysator und Glycerin als Alkoholreaktant
zu der höchsten
Umwandlung der Säure zu
Ester führen,
typischerweise so hoch wie 99,9%.
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Bevorzugte Titanalkoxide basieren
auf Alkoxygruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise auf
Alkoxygruppen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen. Ein geeignetes Titanalkoxid
ist beispielsweise Titan(IV)butoxid.
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Das Verfahren wird gewöhnlich bei
Temperaturen von 50 bis 250°C
durchgeführt.
Das Verfahren wird vorzugsweise bei Temperaturen von 100 bis 250°C und insbesondere
125 bis 250°C
durchgeführt.
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Die Reaktion kann mit oder ohne Verdünnungsmittel
durchgeführt
werden. Typischerweise wird sie in Gegenwart von inertem, unpolarem,
flüssigem,
organischem Verdünnungsmittel
durchgeführt,
beispielsweise Kohlenwasserstoffen wie Naphtha, Mineralöl, Toluol,
Xylol (ortho, meta, para oder einer Mischung davon).
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Das Verhältnis von OH-Äquivalent
von Glycerin gegenüber
COOH-Äquivalent
der Säure
ist mindestens 1, in der Regel im Bereich von 1 bis 10, vorzugsweise
1 bis 5.
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Die schwefelarme Mitteldestillatkraftstoffölzusammensetzung
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Erfindungsgemäße Kraftstoffölzusammensetzungen
können
nach einem Verfahren hergestellt werden, bei dem das Additiv oder
ein Additivkonzentrat, das das Additiv enthält, mit dem Kraftstofföl gemischt
werden.
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Der Ester ist vorzugsweise in einer
Menge im Bereich von 50 bis 600 Gew.ppm, insbesondere 50 bis 500
Gew.ppm, am meisten bevorzugt 150 bis 300 Gew.ppm vorhanden ("Gew.ppm" ist Teile pro Million,
bezogen auf das Gewicht), bezogen auf das Gesamtgewicht der Kraftstoffzusammensetzung.
Es können
auch Mischungen von Estern verwendet werden.
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Das Mitteldestillatkraftstofföl kann von
Erdöl oder
pflanzlichen Quellen oder einer Mischung davon abgeleitet sein.
Es hat einen Siedebereich im Bereich von 100°C bis 500°C, z. B. 150°C bis 400°C. von Erdöl abgeleitete Kraftstofföle können atmosphärisches
Destillat oder Vakuumdestillat oder gecracktes Gasöl oder ein
Gemisch in beliebigen Anteilen aus direkt destilliertem und thermisch
und/oder katalytisch gecrackten Destillaten umfassen. Kraftstofföle schließen Kerosin,
Düsentreibstoffe,
Dieselkraftstoffe; Heizöle
und schwere Heizöle
ein. Das Kraftstofföl
ist vorzugsweise ein Dieselöl
und bevorzugte erfindungsgemäße Kraftstoffölzusammensetzungen
sind daher Dieselkraftstoffzusammensetzungen. Dieselkraftstoffe
haben typischerweise eine Anfangsdestillationstemperatur von etwa
160°C und
Enddestillationstemperatur von 290 bis 360°C in Abhängigkeit von Kraftstoffqualität und -verwendung.
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Ein Kraftstofföl, z. B. Dieselöl, kann
selbst ein additiviertes (additivhaltiges) Öl oder ein nicht additiviertes
(additivfreies) Öl
sein. Wenn das Kraftstofföl,
z. B. Dieselöl,
ein additiviertes Öl
ist, enthält
es geringe Mengen von einem oder mehreren Additiven, z. B. ein oder
mehrere Additive ausgewählt
aus Antistatikmitteln, Reibungswiderstandsverminderungsmitteln für Pipelines,
Fließverbesserern
(z. B. Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren oder Acrylat-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren)
und Paraffin-Antiabsetzmitteln (z. B. jene, die im Handel unter
den Handelsmarken "PARAFLOW" (z. B. "PARAFLOW" 450; von Paramins), "OCTEL" (z. B. "OCTEL" W 5000; von Octel)
und "DODIFLOW" (z. B. DODIFLOW
v 3958; von Hoechst) erhältlich
sind).
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Das Kraftstofföl ist vorzugsweise ein Mitteldestillatöl, z. B.
ein Dieselöl
mit einem Schwefelgehalt von höchstens
0,2 Gew.% (2000 Gew.ppm), insbesondere höchstens 0,05 Gew.% (500 Gew.ppm).
Vorteilhafte erfindungsgemäße Zusammensetzungen
werden auch erreicht, wenn der Schwefelgehalt des Kraftstofföls unter 0,005
Gew.% (50 Gew.ppm) oder sogar unter 0,001 Gew.% (10 Gew.ppm) liegt.
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Erfindungsgemäße Kraftstoffölzusammensetzungen
können
nach einem verfahren zu deren Herstellung hergestellt werden, bei
dem das Additiv oder Additivkonzentrat, das das Additiv enthält, mit
dem Kraftstofföl
gemischt wird.
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Additivkonzentrate, die zur Einbringung
in die Kraftstoffölzusammensetzung
geeignet sind (vorzugsweise Dieselkraftstoffzusammensetzungen) enthalten
das Additiv und können
ein kraftstoffverträgliches
Verdünnungsmittel
enthalten, das ein Trägeröl (z. B.
ein Mineralöl),
ein Polyether, der verkappt oder unverkappt sein kann, ein unpolares
Lösungsmittel
wie Toluol, Xylol, Testbenzine und jene sein können, die von angeschlossenen
Firmen der Royal Dutch/Shell-Gruppe unter der Handelsmarke "SHELLSOL" angeboten werden, und/oder
polares Lösungsmittel
wie Ester und insbesondere Alkohole, z. B. Hexanol, 2-Ethylhexanol,
Decanol, Isotridecanol und Alkoholmischungen, wie jene, die von
angeschlossenen Firmen der Royal Dutch/Shell-Gruppe unter der Handelsmarke "LINEVOL" angeboten werden,
insbesondere "LINEVOL" 79 Alkohol, der
eine Mischung von primären
C7-9-Alkoholen ist, oder die C12-
4-Alkoholmischung, die kommerziell von Sidobre
Sinnova, Frankreich, unter der Handelsmarke "SIPOL" erhältlich
ist.
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Additivkonzentrate und daraus hergestellte
Kraftstoffölzusammensetzungen
können
ferner weitere Additive enthalten, wie aschefreie Detergentien oder
Dispergiermittel, z. B. lineare oder verzweigte Kohlenwasserstoffamine,
beispielsweise Alkylamine, kohlenwasserstoffsubstituierte Succinimide,
wie jene, die in EP-A-147 240 beschrieben sind, vorzugsweise das
Reaktionsprodukt von Polyisobutylenbernsteinsäure oder -anhydrid mit Tetraethylenpentamin,
wobei der Polyisobutylensubstituent ein durchschnittlichen Molekulargewicht
(Zahlenmittel) (Mn) im Bereich von 500 bis
1200 hat, und/oder ein Alkoxyessigsäurederivat, wie in der internationalen
Anmeldung WO 97/41092 beschrieben ist; Enttrübungsmittel, z. B. alkoxylierte
Phenol/Formaldehyd-Polymere, wie jene, die im Handel als "NALCO" (Handelsmarke) EC5462A
(früher
7D07) (von Nalco) und "TOLAD" (Handelsmarke) 2683
(von Petrolite) erhältlich
sind; Antischaummittel (z. B. die polyethermodifizierten Polysiloxane,
die im Handel als "TEGOPREN" (Han delsmarke) 5851,
Q 25907 (von Dow Corning) erhältlich
sind, oder "RHODORSIL" (von Rhone Poulenc);
Zündverbesserer
(z. B. 2-Ethylhexylnitrat, Cyclohexylnitrat, Di-tert.-butylperoxid
und jene, die in US-A-4 208 190 in Spalte 2, Zeile 27 bis Spalte
3, Zeile 21 offenbart sind); Antirostmittel (z. B. jenes, das kommerziell
von Rhein Chemie, Mannheim, Deutschland, als "RC 4801" angeboten wird, oder Ester von mehrwertigem
Alkohol und Bernsteinsäurederivat,
wobei das Bernsteinsäurederivat
an mindestens einem seiner α-Kohlenstoffatome
eine unsubstituierte oder substituierte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
aufweist, die 20 bis 500 Kohlenstoffatome enthält, z. B. der Pentaerythritdiester
von polyisobutylensubstituierter Bernsteinsäure), Geruchsverbesserer, Antiverschleißadditiv;
Antioxidantien (z. B. Phenolverbindungen wie 2,6-Di-tert.-butylphenol,
oder Phenylendiamine, wie N,N'-Disec-butyl-p-phenylendiamin)
und Metalldeaktivatoren.
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Wenn nicht anderweitig angegeben,
beträgt
die Konzentration (an aktivem Material) von jedem weiteren Additiv
in dem Dieselkraftstoff vorzugsweise bis zu 1 Gew.%, insbesondere
im Bereich von 5 bis 1000 Gew.ppm (Teile pro Million, bezogen auf
das Gewicht des Dieselkraftstoffs). Die Konzentration (an aktivem
Material) des Detergens oder Dispergiermittels in dem Dieselkraftstoff
ist vorzugsweise 30 bis 1000 Gew.ppm, insbesondere 50 bis 600 Gew.ppm,
vorteilhaft 75 bis 300 Gew.ppm, z. B. 95 bis 150 Gew.ppm.
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Die Konzentration (an aktivem Material)
des Enttrübungsmittels
in dem Dieselkraftstoff liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis
20 Gew.ppm, insbesondere 1 bis 15 Gew.ppm, bevorzugter 1 bis 10
Gew.ppm und vorteilhaft 1 bis 5 Gew.ppm. Die Konzentrationen (an
aktivem Material) von anderen Additiven (mit Ausnahme des Zündverbesserers)
liegen jeweils vorzugsweise im Bereich von 0 bis 20 Gew.ppm, insbesondere
0 bis 10 Gew.ppm. Die Konzentration (an aktivem Material) des Zündverbesserers
in dem Dieselkraftstoff liegt vorzugsweise im Bereich von 0 bis
600 Gew.ppm und insbesondere 0 bis 500 Gew.ppm. Falls ein Zündverbesserer
in den Dieselkraftstoff eingebracht wird, kann er zweckmäßig in einer
Menge von 300 bis 500 Gew.ppm verwendet werden.
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Die Erfindung liefert ferner die
Verwendung einer Kraftstoffzusammensetzung wie oben definiert als Kraftstoff
in einem kompressionsgezündeten
Motor zur. Kontrolle der Verschleißrate in dem Kraftstoffinjektionssystem
des Motors, insbesondere in Kraftstoffeinspritzpumpen und/oder Kraftstoffinjektoren.
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Dieser letztere Aspekt der Erfindung
kann auch als ein Verfahren zum Betreiben eines kompressionsgezündeten Motors
ausgedrückt
werden, bei dem eine Kraftstoffzusammensetzung wie oben definiert
als Kraftstoff in dem Motor bereitgestellt wird, um dadurch die
Verschleißrate
in dem Kraftstoffeinspritzsystem des Motors zu kontrollieren, insbesondere
von Kraftstoffeinspritzpumpe und/oder Kraftstoffinjektoren.
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Die Erfindung wird durch die folgenden
illustrierenden Beispiele näher
erläutert,
in denen der Säurewert
unter Verwendung eines "METROHM
670" (Handelsmarke)
potentiometrischen Titrometers gemäß einem Verfahren auf Basis
von ASTM D 664-89 mit einem modifizierten Lösungsmittelsystem ermittelt
wurde (das Produkt wird zuerst in einer Toluol/Methylethylketon
60/40 Gew./Gew.-Mischung gelöst
und dann mit einer tert.-Butanol/Wasser Toluol 38,8/2,9/58,2 Gew./Gew./Gew.-Mischung
aufgelöst,
wobei die Basiskraftstoffe und Additivkomponenten wie folgt waren:
"Alkylsalicylsäure" wurde aus C
14-18-Alkylphenol
durch Phenolatbildung, Carboxylierung und Hydrolyse hergestellt,
wie in GB-A-1 146
925 beschrieben ist. Das Ausgangsalkylphenol wurde aus einer Mischung
von Olefinen (C
14 : C
16 :
C
18 Gewichtsverhältnis 1 : 2 : 1) hergestellt,
indem Phenol und die Olefine (Molverhältnis 5 : 1) in Gegenwart von
3 Gew.%, bezogen auf die Olefine, von säureaktiviertem Montmorillonitkatalysator
bei 190°C und
40 kPa Druck hergestellt, wobei überschüssiges Phenol
durch Destillation entfernt wurde. Das Endprodukt C
14-18-Alkylsalicylsäure enthielt
typischerweise etwa 72 Mol.% Monoalkylsalicylsäure, 17 Mol.% Monoalkylphenol
und 5 Mol.% Dialkylphenol, wobei der Rest geringe Mengen an 4-Hydroxyisophthalsäure, Dialkylsalicylsäure, 2-Hydroxyisophthalsäure und
Alkylphenylether war. Geringe Variationen finden sich pro Charge,
und in den Beispielen wurden unterschiedliche Chargen verwendet.
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Beispiel 1
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30 g (0,074 Mol) Alkylsalicylsäure, 6,8
g (0,074 Mol) Glycerin, 2,3 g (0,037 Mol) Borsäure und 150 ml Xylol wurden
unter Stickstoff für
6 Stunden auf Rückfluss
(etwa 140°C)
erhitzt und das gebildete Wasser über eine Dean-Stark-Falle entfernt.
Weitere 0,5 g (0,008 Mol) Borsäure
wurden zugegeben und der Rückfluss
weitere 5 Stunden fortgesetzt. Die Mischung wurde dann durch "CELITE" (Handelsmarke) Filterhilfsmittel
filtriert und unter vermindertem Druck eingedampft, um 21 g dunkelbraune
Flüssigkeit
zu ergeben. GPC-Analyse (unter Verwendung von Polystyrolstandards)
ergab ein Mn von 1194 und eine Polydispersität von 1,3; Säurewert: 0,0024
mÄq/g (99,9%
Umwandlung von Alkylsalicylsäure),
IR: 1680 cm–1.
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Beispiel 2
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2500 g (3,475 Mol) Alkylsalicylsäure in Xylol
(Säurewert
1,39 mÄq/g),
319,7 g (3,475 Mol) Glycerin und 50,3 g (0,128 Mol) Titan(IV)butoxid
wurden unter Stickstoff 14,5 Stunden unter Rückfluss gehalten und gebildetes
Wasser durch eine Dean/Stark-Falle
entfernt.
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Die Mischung wurde abgekühlt und
dann durch "CELITE" (Handelsmarke) Filterhilfsmittel
filtriert und unter vermindertem Druck eingedampft, um 1572 g einer
orangebraunen viskosen Flüssigkeit
zu ergeben. Es wurde gefunden, dass der Säurewert 0,0019 mÄq/g betrug
(98,7% Umwandlung von Alkylsalicylsäure); IR: 1677 cm–1
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Vergleichsbeispiel 3
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32 g (0,072 Mol) Alkylsalicylsäure, 9,76
g (0,072 Mol) Pentaerythrit und 2,2 g (0,036 Mol) Borsäure wurden
unter Stickstoff 5 Stunden auf 200°C erhitzt. Die Reaktionsmischung
wurde abgekühlt
und Toluol zugegeben, und die Mischung wurde zur Entfernung des
weißen
Feststoffs filtriert. Das Filtrat wurde im Vakuum eingedampft, um
31 g Produkt (Säurewert:
0,60 mÄq/g;
73 Umwandlung von Alkylsalicylsäure)
zu ergeben. Dieses Rohprodukt wurde erneut in Toluol aufgelöst, einmal
mit 4 M Natriumhydroxidlösung,
zweimal mit Wasser und einmal mit Salzlösung gewaschen. Die Lösung wurde über Magnesiumsulfat
getrocknet, durch "CELITE" (Handelsmarke) Filterhilfsmittel
filtriert und eingedampft, um 29,5 g eines braunen Öls zu ergeben
(Säurewert:
0). GPC-Analyse (unter Verwendung von Polystyrolstandards) ergab
ein Mn von 681 und eine Polydispersität von 1,3; IR 1677 cm–1.
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Unter Verwendung des in Beispiel
1 von US-A-4 098 708 beschriebenen Verfahrens wurde ein Esterderivat
von Alkylsalicylsäure
mit Pentaerythrit mit nahezu identischen Ergebnissen (auch hinsichtlich
der Schmierfähigkeitsleistung)
erhalten. {Säurewert
von 0,4 mÄq/g}.
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Vergleichsbeispiel 4
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20 g (0,045 Mol) Alkylsalicylsäure, 2,78
g (0,045 Mol) Ethylenglykol, 1,38 g (0,022 Mol) Borsäure und 50
ml Xylol wurden unter Stickstoff 16 Stunden auf Rückfluss
erhitzt. Das gebildete Wasser wurde über eine Dean/Stark-Falle entfernt.
Die Mischung wurde im Toluolüberschuss
aufgelöst,
durch "CELITE" (Handelsmarke) Filterhilfsmittel
filtriert und eingedampft, um 20,3 g Rohprodukt zu ergeben. Dies
wurde erneut in Toluol ge löst,
einmal mit 4 M Natriumhydroxidlösung,
zweimal mit Wasser und zweimal mit Salzlösung gewaschen. Die Lösung wurde über Magnesiumsulfat
getrocknet, durch "CELITE" (Handelsmarke) Filterhilfsmittel
filtriert und eingedampft, um 17,2 g braunes Öl zu ergeben. GPC-Analyse (unter
Verwendung von Polystyrolstandards) ergab ein Mn von 520 und eine
Polydispersität
von 1,4; Säurewert:
0,22 mÄq/g
(90% Umwandlung von Alkylsalicylsäure); IR 1678 cm–1.
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Vergleichsbeispiel 5
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25 g (0,069 Mol) Alkylsalicylsäure, 63
g (0,69 Mol) Glycerin und 1,2 g p-Toluolsulfonsäure in 200 ml Xylol wurden über Nacht
mit Dean/Stark-Wasserabscheider auf Rückfluss erhitzt. Es bildete
sich ein schwarzes Gummi ohne Esterbildung gemäß IR.
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Vergleichsbeispiel 6
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61,6 g (0,0866 Mol) 60% Xylollösung von
Alkylsalicylsäure,
7,98 g (0,0866 Mol) Glycerin und 5 g Amberlyst 15 wurden über Nacht
mit Dean/Stark-Wasserabscheider unter Stickstoff auf Rückfluss
erhitzt. Die Mischung wurde filtriert, über Magnesiumsulfat getrocknet,
durch "CELITE" (Handelsmarke) Filterhilfsmittel
filtriert, das Lösungsmittel
eingedampft, um ein dunkelbraunes Öl zu ergeben. Säurewert:
1,58 mÄq/g;
IR zeigte Anwesenheit von sowohl Ester als auch Säure: 1678,
1660 cm–1.
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Vergleichsbeispiel 7
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66 g (0,0937 Mol) 60% Xylollösung von
Alkylsalicylsäure,
8,63 g (0,0937 Mol) Glycerin und 1 g DOWEX 50WX2-100 wurden 28 Stunden
mit Dean/Stark-Wasserabscheider unter Stickstoff auf Rückfluss
erhitzt. Die Mischung wurde filtriert, über Magnesiumsulfat getrocknet,
durch "CELITE" (Handelsmarke) Filterhilfsmittel
filtriert, das Lösungsmittel
eingedampft, um ein dunkelbraunes Öl zu ergeben. Säurewert:
1,84 mÄq/g;
IR zeigte Anwesenheit von sowohl Ester als auch Säure: 1678,
1660 cm–1.
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Vergleichsbeispiel 8
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11 g (0,062 g) 4-n-Butylbenzoesäure, 5,68
g (0,062 Mol) Glycerin und 2,36 g (0,038 Mol) Borsäure wurden
3 Stunden unter Stickstoff auf 200°C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurden
9,56 g eines klaren hellbraunen Feststoffs produziert. Das Rohprodukt
wurde in Dichlormethan aufgelöst,
einmal mit 4 M Natriumhydroxidlösung,
zweimal mit Wasser und einmal mit Salzlösung gewaschen. Die Lösung wurde über Magnesiumsulfat getrocknet,
durch "CELITE" (Handelsmarke) Filterhilfsmittel
filtriert und eingedampft, um 4,22 g eines blassgelben Öls zu ergeben.
GPC-Analyse (unter Verwendung von Polystyrolstandards) ergab ein
Mn von 646 und eine Polydispersität von 1,1; Säurewert:
0,032 mÄq/g;
IR: 1723 cm–1.
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Anmerkungen zu den Verfahren
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Beim Vergleich von Vergleichsbeispielen
3 und 4 mit Beispielen 1 und 2 fällt
der viel höhere
Veresterungsgrad in den Beispielen 1 und 2 auf. Wenn diese Katalysatoren
durch andere Katalysatoren ersetzt werden (die z. B. aus WO 98/16596
bekannt sind), wie in den Vergleichsbeispielen 5 bis 8 gezeigt ist,
verbessert sich der Veresterungsgrad nicht. Unter Verwendung anderer
Katalysatoren, wie konzentrierter Schwefelsäure, Eisen(III)chlorid, Montmorillonit
K10 (nicht in die Beschreibung eingeschlossen), wurde überhaupt
keine Esterbildung erhalten, oder sie führten zu hohen Restsäurewerten
(wie im Fall von Zinkchlorid, AMBERLYST 15 oder DOWEX 50WX2-100,
ebenfalls nicht gezeigt).
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Leistung als Schmierfähigkeitsadditive
für schwefelarmen
Diesel
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HFRR-Testen wurde gemäß dem Verfahren
von CEC F-06-T-96 (Volumen des verwendeten Kraftstoffs war 2 ml
und die Flüssigkeitstemperatur
war 60°C).
Dieselkraftstoffe wurden somit hergestellt, indem Mengen einer Reihe
unterschiedlicher Ester zu Basiskraftstoff 1 auf Konzentrationen
von 200 und 300 Gew.ppm zugegeben wurden. Die resultierenden Kraftstoffe
wurden auf Schmierfähigkeitsleistung
untersucht, und die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Tabelle
1. HFRR-Ergebnisse
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Es sei darauf hingewiesen, dass die
schwefelarmen Dieselzusammensetzungen, die Testmaterialien der vorliegenden
Erfindung enthalten, überraschend
verbesserte Schmierfähigkeit
zeigen. Die Glykol- und Pentaerythritester verhielten sich im Unterschied
dazu viel schlechter.