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Die vorliegende Erfindung betrifft
veterinäre
Zubereitungen, die auf einer Kombination von Nitroenaminderivaten
der nachstehend genannten Formel (I) mit Benzoylharnstoffderivaten
der auch nachstehend genannten Formel (II) basieren und deren Verwendung
bei der systemischen Bekämpfung
von Flöhen
auf Haustieren sowie die Herstellung und Verwendung solcher Zubereitungen
und Kombinationen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
somit eine Veterinärzusammensetzung,
die eine für
die Bekämpfung von
Flöhen
wirksame Menge einer Kombination einer Verbindung der Formel (I)
worin R
1 Wasserstoff,
C
1-C
6-Alkyl oder
C
3-C
7-Cycloalkyl
darstellt;
R
2 Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl oder C
3-C
7-Cycloalkyl darstellt;
R
3 Wasserstoff oder C
1-C
6-Alkyl darstellt und
A Heterocyclyl
darstellt, das unsubstituiert oder einmal oder wiederholt mit gleichen
oder verschiedenen Halogenatomen substituiert ist;
und einer
Verbindung der Formel (II)
worin
X Halogen darstellt;
X
1 Wasserstoff oder Halogen darstellt;
X
2 Wasserstoff oder Halogen darstellt;
Y
1 Wasserstoff oder Halogen darstellt;
Y
2 Wasserstoff oder Halogen darstellt;
Y
3 Wasserstoff oder Halogen darstellt;
Z
1 Wasserstoff oder C
1-C
3-Alkyl darstellt und
Z
2 Wasserstoff
oder C
1-C
3-Alkyl
darstellt und einen physiologisch verträglichen Formulierungsexzipienten
umfasst.
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Die Nitroenaminderivate der Formel
(I) und die Benzoylharnstoffderivate der Formel (II) sind bekannte Insektizide.
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Ein bekannter Vertreter der Nitroenamine
der Formel (I) ist Nitenpyram der Formel (III)
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IUPAC Name: (E)-N-(6-Chlor-pyridin-3-ylmethyl)-N-ethyl-N'-methyl-2-nitrovinylidendiamin.
Nitenpyram und seine Herstellung werden in EP-0 302 389 als Beispiel
41 auf Seite 63 beschrieben. Die veröffentlichte Anmeldung offenbart
eine eher große
Gruppe von Nitroenaminen, wovon Nitenpyram nur ein ausgewählter Vertreter
ist. Diese Nitroenamine werden darin als Kontaktinsektizide und
Kontaktacarizide beschrieben. Weitere Nitroenamine werden in EP-0
302 833 offenbart. Aus EP-0 616 494 ist bekannt, dass Nitenpyram
auch oral an Wirtstiere verabreicht werden kann. Die synergistische
Kombination von Lufenuron mit einer Vielzahl von anderen Pestiziden,
einschließlich
auch Nitenpyram, wird in WO 95/33380 vorgeschlagen. Darin vorgeschlagene
Kombinationen sind jedoch Pflanzen pestizidzusammensetzungen für die Oberflächenbehandlung von
Pflanzenblättern
gegen Schädlingsbefall.
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Eine Vielzahl von Benzoylharnstoffen,
die unter Formel (II) fallen, und auch deren Herstellung und Verwendung
werden in US-5 420 163 und in der darin zitierten Literatur beschrieben.
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Verbindungen der Formel (II), worin
X F darstellt, X1 6-F darstellt, X2 H darstellt, Y CF2CHFCF3 darstellt, Y1 2-F
darstellt, Y2 3-Cl darstellt, Y3 5-Cl
darstellt, Z1 H, Methyl oder Ethyl darstellt
und Z2 H, Methyl oder Ethyl darstellt und
worin mindestens Z1 oder Z2 Methyl
oder Ethyl darstellt, werden in WO 98/19542 offenbart.
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Verbindungen der Formel (II), worin
X F darstellt, X1 6-F darstellt, X2 H darstellt, Y CF2CHFCF3 darstellt, Y1 2-F
darstellt, Y2 3-Cl darstellt, Y3 5-Cl
darstellt, Z1 H, Methyl oder Ethyl darstellt
und Z2 H, Methyl oder Ethyl darstellt und
worin mindestens Z1 oder Z2 Methyl
oder Ethyl darstellt, werden in WO 98/29542 beschrieben.
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Verbindungen der Formel (II), worin
X F darstellt, X1 6-F darstellt, X2 H darstellt, Y CF2CHFCF3 darstellt, Y1 3-Cl
darstellt, Y2 H darstellt, Y3 5-Cl
darstellt, Z1 H, Methyl oder Ethyl darstellt
und Z2 H, Methyl oder Ethyl darstellt und
worin mindestens Z1 oder Z2 Methyl
oder Ethyl darstellt, werden in WO 98/19543 beschrieben.
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Verbindungen der Formel (II), worin
X F darstellt, X1 6-F darstellt, X2 H darstellt, Y CH(CH3)CF2R darstellt, R CF3 oder
CF2CF3 darstellt,
Y1 2-H oder F darstellt, Y2 3-Cl
darstellt, Y3 5-Cl darstellt, Z1 H
darstellt und Z2 H darstellt, werden in
WO 98/19995 beschrieben.
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Verbindungen der Formel (II), worin
X F darstellt, X1 6-F darstellt, X2 H darstellt, Y CF=CFCF3 oder CF2CF2=CFCF3 darstellt, Y1 3-Cl
darstellt, Y2 H darstellt, Y3 5-Cl
darstellt, Z1 H darstellt und Z2 H
darstellt, werden in WO 98/19994 beschrieben.
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Kombinationen einer Verbindung der
Formel (II), worin X F darstellt, X2 6-F
darstellt, X2 H darstellt, Y CF2CFHOCF3 darstellt, Y1 3-Cl
darstellt, Y2 H darstellt, Y3 H
darstellt, Z1 H darstellt und Z2 H
darstellt, mit anderen antiparasitären Mitteln werden in WO 98/25466
beschrieben.
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Ein bekannter Vertreter der Formel
(II) ist Lufenuron aus EP-0 179 021. Die hier in Frage kommende Substanz
ist (R,S)-1-[2,5-Dichlor-4-(1,1,2,2,3,3,3-hexafluorpropoxy)-phenyl]-3-(2,6-difluorbenzoyl)harnstoff.
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Ein weiterer bekannter Vertreter
der Formel (II) ist Novaluron von EP-0 271 923. Die hier in Frage
kommende Substanz ist (+)-1-[3-Chlor-4-(1,1,2-trifluor-2-trifluormethoxyethoxy)-phenyl]-3-(2,6-difluorbenzoyl)harnstoff.
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Die in den Definitionen der Substituenten
vorliegenden Alkylgruppen können
geradkettig oder verzweigt, in Abhängigkeit von der Anzahl der
Kohlenstoffatome, sein und sie können
beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl oder Hexyl,
sowie die verzweigten Isomere davon, beispielsweise Isopropyl, Isobutyl,
sec-Butyl, tert-Butyl, Isopentyl, Neopentyl oder Isohexyl sein.
C3-C7-Cycloalkyl
ist Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl.
Typische Reste Y, die teilweise oder vollständig halogeniertes C1-C6-Alkyl oder vollständig halogeniertes
C1-C6-Alkyl, das
durch ein Sauerstoffatom unterbrochen ist, oder teilweise oder vollständig halogeniertes
C2-C6-Alkenyl bedeuten,
sind: Geradkettige oder verzweigte C1-C6-Alkylreste, die teilweise oder vollständig mit
gleichen oder verschiedenen Halogenatomen substituiert sind und deren
Kohlenstoffkette nicht unterbrochen ist oder an einem Punkt durch
ein Sauerstoffatom unterbrochen ist oder geradkettige oder verzweigte
C2-C6-Alkenylreste
mit einer Kohlenstoffdoppelbindung, wie OCF3,
OC2F5, OC3F7, OC4F9, OC5F11,
OC6F13, OCF(CF3)2, OCF(C2F5)(CF3)
OCF(C2F5)(C2F5), OCF2OCF3, OCF2OCF(C2F5)2, OCF2CHFCF3, OCH(CF3)CF2CF3, OCH(CF3)CF2C2F5, OCF=CFCF3, OCF2CF2=CFCF3, OCF2(CF3)CF2=CFCF3, OCF2CCl3, OCF2CHCl2, OCF2CHF2, OCF2CFCl2, OCF2CHBr2, OCF2CHClF, OCH2CHBrCH2Br, OCF2CHBrF, OCClFCHClF und so weiter. Alkoxyreste
stammen von den Alkylgruppen, Halo bedeutet Halogen und ist normalerweise
Fluor, Chlor, Brom oder Jod, vorzugsweise Fluor oder Chlor, insbesondere
Chlor, wobei ein teilweise oder vollständig halogenierter Substituent
ein oder mehrere gleiche oder verschiedene Halogenatome enthalten
kann. Obwohl angemessene Angaben zu der Anzahl von enthaltenen Kohlenstoffatomen,
die von Fall zu Fall in der entsprechenden Gruppe enthalten sind,
erfolgten, ist Alkenyl entweder geradkettig, beispielsweise Vinyl,
1-Methylvinyl, Allyl, 1-Butenyl oder 2-Hexenyl, oder verzweigt,
beispielsweise Isopropenyl.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung ist Heterocyclyl zu verstehen als mittlere aliphatische
oder aromatische cyclische Reste, die mindestens ein Sauerstoff-,
Schwefel- oder Stickstoffatom enthalten. Fünf- und sechsgliedrige Heterocyclen
sind bevorzugt. Heterocyclyl schließt typischerweise Substituenten,
wie Dioxolanyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Morpholinyl, Pyridyl,
Pyrrolyl, Pyrryl, Furyl, Thienyl, Imidazolyl, Tetrahydrofuryl, Tetrahydropyranyl,
Dihydrofuryl, Dihydropyranyl, Isoxazolyl, Oxazolyl, Thiazolyl, Oxazolinyl, Oxazolidinyl,
Imidazolinyl, Imidazolidinyl und Dioxanyl, ein. Vorzug wird insbesondere
jenen gegeben, die unsubstituiert sind oder ein oder zwei Halogenatome
aufweisen, Halogen bedeutet in diesem Fall Fluor, Chlor oder Brom,
jedoch insbesondere Chlor. Von diesen heterocyclischen Resten sind
Pyridyl, Thiazolyl und Tetrahydrofuryl besonders bemerkenswert.
Insbesondere bevorzugt sind jedoch 6,5-Dichlorpyridin-3-yl, insbesondere
6-Chlorpyridin-3-yl, jedoch auch 5-Chlorthiazol-3-yl und Tetrahydrofur-3-yl,
ganz besonders 6-Clorpyridin-3-yl.
Die speziell genannten Reste werden im Zusammenhang der vorliegenden
Erfindung als bevorzugte Ausführungsformen
betrachtet.
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Beim Betrachten der Kinetik von beiden
Substanzklassen, jener von den Nitroenaminderivaten der Formel (I)
und jener von den Benzoylharnstoffderivaten der Formel (II), wird
festgestellt, dass nach Anwendung auf ein Tier Benzoylharnstoffe
aufgrund ihrer langsamen Erhöhung
der Blutzählungen
und hohen Blutspiegel über
längere
Zeiträume
hervorragen. Dies bedeutet, dass obwohl die Aktivität sehr langsam
zunimmt, sie für einen
langen Zeitraum bei einem hohen Spiegel verbleibt. Im Allgemeinen
zeigen die Benzoylharnstoffderivate ihre volle Wirkung nur Tage
oder Wochen nach der Verabreichung. Diese Wirkung setzt sich aber
für Wochen oder
auch einige Monate fort. Im Gegensatz dazu zeigen Nitroenamine ihre
vollständige
Wirkung fast direkt nach Verabreichung, jedoch dauert sie nur ein
paar Stunden oder maximal 1 bis 2 Tage.
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Obwohl beide Substanzklassen Insektizide
darstellen, zeigen sie eine völlig
andere Wirkungsart. Beide Substanzklassen unterbrechen tatsächlich den
Lebenszyklus des Insekts, jedoch jede Substanzklasse auf ihre eigene
spezielle Weise. Während
die Nitroenamine als sogenannte Adultizide, die als Kontaktgifte
wirken, eingestuft werden, gehören
die Benzoylharnstoffderivate zur Klasse von Oviziden oder Larviziden,
in Abhängigkeit
von der Rate der Konzentration. Das bedeutet, dass Nitroenaminderivate
als Kontaktgifte hauptsächlich die
erwachsenen, auf dem Wirtstier lebenden Insekten töten, wohingegen
die Benzoylharnstoffderivate zwar die erwachsenen Flöhe hinterlassen,
aber Eiablage verhindern oder zum Legen von sterilen Eiern führen oder den Übergang
von einem Stadium zum nächsten
Jugendstadium blockieren.
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Nitroenamine der Formel (I) sind äußerst wirksam,
wenn sie als Kontaktinsektizide, beispielsweise extern, das heißt örtlich auf
den Pelz eines befallenen Wirtstiers verabreicht werden. Sie zeigen
auch eine bestimmte systemische Wirkung, das heißt, wenn sie oral, parenteral
oder durch Injektion auf das befallene Wirtstier verabreicht werden.
Aus EP-0 616 494 ist beispielsweise bekannt, dass Nitenpyram schon
nach nur 30 Minuten in dem in-vitro-Test eine erste wesentliche
Wirkung zeigt, das heißt
nach Füttern
von Flöhen mit
kontaminiertem Blut. 100% Wirksamkeit wird nach 24 Stunden erreicht.
Es wird hierin auch beschrieben, dass 6 Stunden nach oraler Verabreichung
an Katzen Nitenpyram eine Wirkung von 60% gegen die auf den Katzen vorliegenden
Flöhe erreicht
und am 2. Tag erneuten Befalls noch 55% Wirkung ergibt. Daraus kann
geschlussfolgert werden, dass, um vollständige Wirkung zu erreichen,
Nitenpyram oral in ein oder zwei Tagesintervallen zu verabreichen
ist, was für
den Halter kaum angemessen ist.
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Der Befall von Flöhen auf Haustieren wirft für den Veterinärmediziner
noch ein weiteres Problem auf, das noch nicht befriedigend gelöst wurde.
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Flöhe haben. einen sehr komplizierten
Lebenszyklus. Dies ist auch der Grund, warum keine der bekannten
Methoden bei deren Bekämpfung
völlig
befriedigend ist. Die bekannten Methoden zielen entweder nur auf
die Bekämpfung
der erwachsenen Flöhe
im Pelz des Wirtstiers und hinterlassen vollständig nur die verschiedenen
Jugendstadien der Flöhe,
welche nicht nur im Pelz des Tieres vorliegen, sondern auch auf
dem Boden, in Teppichen, in den Tierlagern, auf Sesseln, im Garten
und allen anderen Orten, mit denen das befallene Tier in Kontakt
kommt oder sie beabsichtigen nur, die Jugendstadien zu bekämpfen.
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Erwachsene Katzen- und Hundeflöhe (Ctenocephalides
felis und C. canis) leben als blutsaugende Parasiten normalerweise
in dem Pelz der Wirtskatze oder Wirtshund. Sie fressen von dem Blut
des Wirtstiers und legen ihre Eier in seinen Pelz. Da jedoch diese
Eier nicht selbst anhaftend sind, fallen sie im Allgemeinen schnell
ab und können
auf dem Boden, in Teppichen, im Korb des Hundes oder der Katze,
auf Sesseln, die für das
Tier verwendet werden, im Hinterhof und deshalb irgendwo, wo das
befallene Tier in der Regel hingeht, gefunden werden.
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Dies bedeutet, dass das gesamte Lebensgebiet
der Wirtstiere mit den Floheiern, aus denen sich unter normalen Bedingungen
innerhalb von zwei Tagen Larven bilden, befallen ist. Drei Entwicklungsstadien
der Larve können
unterschieden werden und jedes dauert drei Tage. Im letzten Stadium
spinnt sich die Larve in ihren Kokon und wird in die Puppe umgewandelt.
Unter günstigen
Bedingungen, das heißt
33°C und
bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65% findet die Überführung von
dem Ei zu der Puppe in etwa 8 bis 10 Tagen statt. Nach etwa weiteren
8 Tagen entwickeln sich die jungen Flöhe in den Kokons, die sich
noch auf dem Boden, in den Teppichen, den Betten, Stühlen usw.
befinden. Die jungen erwachsenen Flöhe bleiben dort bis sie die
Anwesenheit eines annehmbaren Wirtstiers empfinden, dann schlüpfen sie
aus ihrem Kokon und versuchen auf das Wirtstier zu springen. Es
kann daraus ersichtlich werden, dass es mindestens drei Wochen für einen
jungen Floh dauert, der sich aus einem Ei entwickelt hat, zu einer
Position zu gelangen, um das Wirtstier erneut zu befallen.
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Jedoch in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen
kann dieser junge Floh auch in seinem Kokon für Monate, möglicherweise bis zu einem Jahr
verbleiben. Andererseits kann die Entwicklung vom Ei zum erwachsenen
jungen Floh unter weniger optimalen Bedingungen 4 bis 5 Monate dauern.
Um ihre Sexualreife zu erreichen, brauchen die Flöhe Blut
als Nahrungsmittel, um in der Lage zu sein, sich zu reproduzieren
und darüber
hinaus muss dieses Blut aus dem richtigen Wirtstier stammen.
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Dieser lange Lebenszyklus, der durch
verschiedene Stadien gelangt und auch zum Teil unabhängig von
dem Wirtstier stattfinden kann, erfordert spezielle Flohbekämpfungszusammensetzungen
und Verfahren, die bis jetzt noch nicht erzeugt wurden.
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Auch wenn die Flöhe im Pelz des Wirtstiers erfolgreich
bekämpft
werden können,
das heißt,
wenn alle erwachsenen Flöhe
durch ein geeignetes Kontaktgift getötet werden, besteht für die Katze
oder den Hund für Wochen
oder auch Monate noch ein Risiko von konstantem Neubefall durch
neu schlüpfende
Flöhe aus
der Tierumgebung. Ein typischer Kreislauf setzt ein, der zum konstanten
Wiederbefall führt,
auch wenn das Wirtstier nicht mit einem befallenen Tier der gleichen
Spezies in Kontakt kommt. Der Halter des Tiers kann häufig nicht
das Ende dieses Prozesses sehen, da er nur entdeckt, dass sein scheinbar
erfolgreich behandeltes Tier nach einer geringen Zeit wieder Flöhe aufweist.
Dies führt
häufig
zu Enttäuschung
und zum Entzug der scheinbar uneffektiven Behandlung.
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Flohbefall von Hunden und Katzen
hat unerwünschte
Nebenwirkungen nicht nur für
das zu behandelnde Tier, sondern auch für seinen Halter. Flohbisse
führen
beispielsweise zu örtlicher
Hautreizung oder lästigem Jucken
und häufig ändert es
sich zu starkem Kratzen und Schädigung
der Haut, wobei folglich starke Infektion einsetzt. Eine große Anzahl
der häufig
gebissenen Tiere wird mit der Zeit auf die Flohausscheidungen allergisch,
was zu sehr juckenden und krustigen Hautveränderungen um die Bissstellen
auf dem Tierkörper
führt. Diese
Hautveränderungen
haben normalerweise einen Durchmesser von etwa 3 mm oder mehr und
machen das Tier häufig
boshaft und veranlassen es zum Kratzen, sodass es folglich zu einem
teilweisen Haarverlust kommt. Zusätzlich sind Floh befallene
Tiere somit einer größeren Gefahr
ausgesetzt, dass sie mit Dipylidium, einer Art Bandwurm befallen
sind, der durch infizierte Flöhe übertragen
wird und nur mit großer
Schwierigkeit bekämpft
werden kann.
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Flohbefall ist nicht nur äußerst lästig für das befallene
Tier, sondern hat auch unerwünschte
Folgen für den
Halter, da er schließlich
erkennt, dass sein Haustier sich ungewöhnlich verhält und krank sein muss und leidend
und dass er helfen muss. Zusätzlich
kann es unerwünschte
Folgen für
den Halter geben, wenn er sich nicht von seinem Tier fern hält oder
es stirbt oder zeitweilig von der Lebensumgebung entfernt, da frisch
geschlüpfte
Flöhe in
dem Boden auch zwangsweise den Menschen befallen können, wenn
ein geeignetes Wirtstier für
einen langen Zeitraum nicht erreichbar ist, obwohl sie sich nicht
fortpflanzen können,
wenn Menschenblut nur die einzige Nahrungsquelle ist. Selbst wenn
der Hund oder die Katze gegenwärtig
ist, kann der Halter von den Flöhen
gebissen werden.
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Weiterhin können Hunde- und Katzenflöhe oder
deren Ausscheidungen zu allergieähnlichen
Hautproblemen von vielen Menschen führen, die den Eigentümer in vielen
Fällen
zwingen, sich von dem Tier zu trennen. Es war deshalb immer erwünscht, Flöhe von Hunden
und Katzen wirksam zu bekämpfen.
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Eine Reihe von üblichen Bekämpfungsmethoden ist bekannt,
jedoch haben sie verschiedene Arten von Nachteilen. Wenn der Halter
beispielsweise Flohkämme
verwendet, dann ist die einzige Wahl, das Tier sorgfältig und
häufig
zu kämmen,
was in Abhängigkeit
von der Größe des Tiers
sehr zeitaufwendig sein kann und es wird teilweise nicht von jedem
Tier angenommen. Auch ist nicht jeder Halter vorbereitet oder in
der Lage, die dafür
benötigte
Zeit aufzuwenden. In bestimmten Fällen können geeignete flohwirksame
Shampoos nicht erfolgreich angewendet werden, da insbesondere Katzen
und zahlreiche Hunde sich vom Halter überhaupt nicht oder nur mit
Gewalt baden lassen. Außerdem
dauert die Wirkung solcher Badebehandlung maximal circa eine Woche
und das ganze aufwendige Verfahren muss wiederholt werden. Die gleichen
oder sehr ähnliche
Probleme erwachsen beim Anwenden von Tauchungen oder Spülungen.
Die Verwendung von stäubenden
Pulvern wird im Allgemeinen auch nicht ohne Widerstand des Tiers
angenommen, da es einige Minuten braucht, um die gesamte Hautoberfläche gleichmäßig zu behandeln
und unvermeidlich Staub Mund, Nase und Augen erreicht. Selbst bei
sorgfältiger
Auftragung kann die Möglichkeit,
dass das Pulver durch das Tier und den Menschen inhaliert wird,
nicht ausgeschlossen werden. Es ist praktisch unvermeidlich, dass
der Mensch auch in mehr oder weniger intensiven Kontakt mit der
Zusammensetzung kommt.
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Bei der Verwendung von Sprühungen gibt
es für
viele eine unangenehme Überraschung,
da die meisten Tiere, insbesondere Katzen, die Flucht ergreifen
oder aggressiv reagieren, sobald sie das Sprühgeräusch hören. Darüber hinaus haben auch Sprühungen alle
die für
Pulver erwähnten
Nachteile und zusätzlich
werden sie noch in der Atmosphäre
fein verteilt und deshalb durch Menschen und Tiere inhaliert. Flöhe werden
auch häufig
mit sogenannten Flohhalsbändern
bekämpft,
die gute Wirksamkeit für
einen Übergangszeitraum
garantieren. Eine gewisse Schwäche
dieser Behandlung ist insbesondere die örtlich sehr begrenzte Anwendung. Die
Tötungswirksamkeit
in den Nacken- und Brustflächen
ist im Allgemeinen 100%, jedoch Teile des Körpers, die weiter weg sind,
werden stark befallen, zusätzlich
gibt es eine Zeitgrenze für
die Wirksamkeit dieser Halsbänder.
Nebenbei sind viele von diesen Halsbändern unattraktiv und können das
Tier stören.
Man kann auch heute Scheiben kaufen, die von üblichen Halsbändern hängen und
wirksam sein sollten. Diese sind von einem attraktiven Aussehen,
jedoch ist ihre Wirksamkeit, weil der Hautkontakt unzureichend ist,
unbefriedigend. Einige flohwirksame Organophosphorverbindungen sind
auch als spot-on-Formulierungen erhältlich und werden somit auf
einen örtlich
begrenzten Platz auf den Pelz aufgetragen. Im Allgemeinen zeigen
sie gute Kurzzeitwirkung gegen erwachsene Flöhe, jedoch hat die verwendete
Zusammensetzung häufig
problematische Toxizitätswerte.
Organophosphorverbindungen wurden zum Teil auch oral verabreicht,
jedoch gibt es strenge Sicherheitsgrenzen für diese und unter keinen Umständen dürfen sie
gleichzeitig wie andere Organophosphorverbindungen angewendet werden.
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Insgesamt kann gesagt werden, dass
viele der vergangenen Verfahren auf das Abtöten von erwachsenen Flöhen zielen
und zum Teil gute Kurzzeitbekämpfung
ergeben. Jedoch was früher
nicht ausreichend eingeschätzt
wurde, war die Tatsache, dass aufgrund des speziellen Lebenszyklus
von den Flöhen
Hunde und Katzen immer wieder erneut befallen werden, einerseits ist
der Kontakt mit den Floheiern, Flohlarven und jungen erwachsenen
Flöhen
auf dem Boden oder in der engsten Umgebung des Tiers unvermeidbar
und andererseits weil viele Haustiere immer wieder in Kontakt mit
befallenen Tieren der gleichen Art kommen.
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Als die Notwendigkeit zum Verhindern
von konstantem Wiederbefall erkannt wurde, wurden spezielle Zusammensetzungen
entwickelt, die die Schlafgebiete von Hunden und Katzen desinfizierten.
Das Desinfizieren ist jedoch nur anwendbar, wenn gleichzeitig das
Wirtstier selbst behandelt wird.
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Weiterhin wurde unter Verwendung
von bestimmten Benzoylharnstoffen, wie Lufenuron, eine Substanzklasse
hergestellt, die speziell auf die Jugendstadien der Flöhe wirkte.
Ihre Anwendung unterbricht den Lebenszyklus der Flöhe sehr
wirksam, jedoch nicht direkt am Beginn der Behandlung.
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Alles in allem ist Flohbefall von
Haustieren noch ein unbefriedigend gelöstes Problem. Es ist der beschriebene
sehr komplizierte Lebenszyklus der Flöhe, welcher durch verschiedene
Jugendstadien gelangt, die nicht nur auf dem Wirtstier leben, sondern
manchmal auch in seinen Umgebungen, was die Bekämpfung um so viel schwieriger
macht. Dies ist auch der Grund, warum keine der bekannten Bekämpfungsmethoden
sich über
einen langen Zeitraum befriedigend erwiesen hat. Moderne Flohbehandlung
bedingt heutzutage noch die parallele zeit- und arbeitsaufwendige Anwendung verschiedener
Methoden über
lange Zeiträume.
Erfolg hängt beim
Behandeln gewöhnlich
nicht nur von dem befallenen Tier, beispielsweise dem Hund oder
der Katze, ab, sondern zusätzlich
vom Desinfizieren der Orte, die das befallene Tier frequentiert.
Der Halter des Tiers hat nicht nur die Arbeit, sondern hat auch
die Umgebungen, die mit den Wirksubstanzen in Kontakt gekommen sind,
zu berücksichtigen.
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Bis jetzt mussten, wenn Haustieren
umfassender und lang dauernder Schutz gegen sowohl die jungen Flohstadien
als auch die Erwachsenen gegeben werde sollte, verschiedene ge trennte
Behandlungsmethoden ausgeführt
werden. Um Addulte auf dem Wirtstier zu entfernen, wurden schnell
wirkende Kontaktadultizide örtlich,
gewöhnlich
in kurzen Intervallen verabreicht, während die Jungendstadien gewöhnlich oral
mit Langzeitzubereitungen bekämpft
wurden. Die Entfernungen von allen Stadien, die in den Umgebungen
des Wirtstiers leben, wurde durch wiederholtes Desinfizieren aller
Orte, die das Wirtstier frequentierte, bewirkt. Sowohl Tierärzte als
auch Halter wünschten
sich seit langem ein einfaches, jedoch wirksames Verfahren.
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Der unterschiedliche Verlauf an Wirksamkeit
und insbesondere die sehr verschiedene Dauer der Wirksamkeit von
Adultiziden, wie Nitroenaminen, verglichen mit Oviziden oder Larviziden,
wie Benzoylharnstoffen, hat bislang den Fachmann vom Anwenden einer
Kombination von zwei Substanzklassen abgehalten.
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Nebenbei wurden zahlreiche wenig
erfolgreiche Versuche auch zur Beseitigung der kurzen Wirkungsdauer
gemacht, welche eher für
die praktische Anwendung bei systemischer Verabreichung von Nitroenaminen
unbefriedigend waren. Es wurde gezeigt, dass ein Verlängern der
systemischen Wirkung durch Erhöhen der
Konzentration der Verabreichung nur bis zu einem Punkt erreicht
werden kann, weil die Wirksubstanz viel zu schnell ausgeschieden
wird. Wenn man andererseits wünscht,
Depotformen unter die Haut oder in die Muskel einzuführen, welche
den Wirkbestandteil über
einige Wochen freisetzen, würden
die zu injizierenden oder implantierenden Mengen so groß sein,
dass sie nicht mehr für
das Wirtstier anzunehmen sind, sodass sie zu wesentlicher Reizung
führen.
Deshalb wurde diese Lösung
aus ethischen und praktischen Gründen
abgebrochen. Es wurde in ähnlicher
Weise erkannt, dass Langzeitwirksamkeit mit Hilfe von erhöhter oraler
Verabreichung auch nicht erreichbar ist, weil eine größere verabreichte
Menge tatsächlich
keine Wirkung auf die Dauer der Wirksamkeit hat. Wenn oral verabreicht,
beispielsweise als Tabletten, werden Nitroenamine absorbiert und sehr
schnell im Blut über
den Gastrointestinaltrakt dispergiert, jedoch so schnell wie möglich über den
Harn ausgeschieden. Die Halbwertzeit im Blut von circa 7 bis 9 Stunden
für Katzen
und circa 3 bis 5 Stunden für Hunde
ist viel zu kurz, um eine Verbesserung der Wirksamkeit mit Hilfe
der Erhöhung
der Dosis zu erreichen. Ein sehr jähes Ansteigen in den Blutwerten
nach der Applikation wird beobachtet und ein gleichmäßig sehr schnelles
Abflachen der Kurve, ohne einen wesentlichen Einfluss auf verlängerte Bioverfügbarkeit.
Dies hat starke Wirkungen auf systemisch anwendbare Zubereitungen,
beispielsweise Tabletten oder Injektionen. Aufgrund der kurzen Wirkungsdauer
müssen
Tabletten oder Injektionen in kurzen Intervallen, vorzugsweise jeden weiteren
Tag verabreicht werden, das bedeutet, dass der Halter die Behandlung
wiederholen muss oder häufig den
Veterinärmediziner
aufsuchen muss. Ein intensives Behandlungskonzept dieser Art erfordert
eine große Menge
Disziplin und Erfahrung hat gezeigt, dass dies nach einer kurzen
Zeit eine Belastung für
das Tier und den Halter verursacht. Häufig zeigt sich dies selbst
als eine Aversion für
eine Behandlung und führt
zur Unterbrechung der Behandlung. Deshalb war ein Verlängern der
systemischen Wirkung dieser sehr wirksamen Klasse von Substanzen
ein Ziel, das für
einen langen Zeitraum zwar erwünscht,
jedoch scheinbar nicht zu erreichen war.
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Obwohl die Nitroenaminderivate der
Formel (I) annehmbare Antiflohwirksamkeit nur für einige Stunden bis zu einem
Maximum von zwei Tagen zeigen, wenn oral an ein Wirtstier verabreicht,
haben wir nun überraschenderweise
ihre Wirkungsdauer durch Vereinigen derselben mit Benzoylharnstoffderivaten
der Formel (II) um mindestens zwei Wochen erfolgreich verlängert. Es
würde zu
erwarten sein, dass beim Verabreichen von Lufenuron das Nitenpyram über den
gesamten Behandlungszeitraum in wöchentlichen Intervallen zu
verabreichen sein müsste,
um die vollständige
Breitbandwirkung gegen alle Stadien der Entwicklung zu halten. Jedoch
ist dies überhaupt nicht
der Fall. Es wurde überraschenderweise
festgestellt, dass eine Behandlung von Nitenpyram für sechs
Wochen vollständig
ausreicht. Es war vollständig
unerwartet, dass kein Wiederbefall von irgendeiner Art anschließend stattfinden
würde.
Dies ist auch überraschender,
da das Nitenpyram auch mit Intervallen von zwei Wochen gegeben werden
kann.
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Es wurde also gefunden, dass mit
Hilfe von systemischer Verabreichung, beispielsweise oral, parenteral
oder als Implantat, einer Menge der erfindungsgemäßen Kombination,
die gegen Flöhe
wirksam ist, nämlich
von einer Verbindung der Formel (I) und einer Verbindung der Formel
(II), der Flohbefall von Haustieren von der zweiten Woche der Behandlung
an und über
die gesamte Dauer der Behandlung vollständig verhindert werden kann
und auch die Umgebung des Wirtstiers für einen langen Zeitraum frei
von Flöhen
bleibt. Dies erfolgt weder während
der Behandlung mit Nitenpyram einzeln noch mit Lufenuron einzeln.
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Diese erwünschte Wirkung wird dabei nicht
nur nach Injektion oder mit einem Implantat erreicht, sondern auch
nach oraler Verabreichung, das heißt über den Durchgangsweg durch
den Gastrointestinaltrakt und durch das kontaminierte Blut.
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Sowohl die Verbindungen der Formel
(I) als auch die Verbindungen der Formel (II) sind aufgrund ihrer ausgezeichneten
Antiflohwirkung bemerkenswert und durch Vereinigen von (I) und (II)
werden nicht nur die erwachsenen Flöhe schnell getötet, sondern
auch alle die Jugendflohstadien. Die Flohlarve, die aus den Floheiern
schlüpft,
ernährt
sich grundsätzlich
von den Ausscheidungen der erwachsenen Flöhe. Da die erfindungsgemäßen Kombinationen ähnlich schnell
die erwachsenen Flöhe
töten,
werden die notwendigen Ausscheidungen, die die Grundlage der Nahrung
für die
Jugendstadien bilden, vermisst. Diese Nahrungsbasis liegt nun nicht
vor, sodass die Jugendstadien zerstört werden, bevor sie das Erwachsenensta dium
erreichen. Wenn sich tatsächlich
einige junge Flöhe
entwickeln, werden sie durch die Kontaktwirkung entfernt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
somit eine veterinäre
Zusammensetzung für
eine systemische und somit problemfreie und besonders umfassende
Langzeitbekämpfung
von Flöhen,
die sofort nach Behandlung einsetzt und sich für einen langen Zeitraum fortsetzt.
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Was für die Erfindung wesentlich
ist, ist dass die erfindungsgemäßen Kombinationen
systemisch verabreicht werden. Orale Verabreichung ist bevorzugt,
jedoch insbesondere die Verabreichung von Tabletten oder Suspensionen.
Ausreichende Wirksamkeit wird auch mit anderen verschiedenen Arten
der Verabreichung, beispielsweise durch Injizieren der formulierten
Verbindungen oder Mischen mit Nahrung, erhalten. Im Zusammenhang
der vorliegenden Erfindung bedeutet formuliert, beispielsweise in
Form eines Pulvers, einer Tablette, eines Granulats, einer Kapsel,
einer Emulsion, einer Suspension, eines Schaums, einer mikroeingekapselten
Form und so weiter, wobei wie bereits erwähnt, die Zubereitung nicht
notwendigerweise an das Tier direkt gegeben werden muss, sondern
auch geeigneterweise mit seiner Nahrung gemischt werden kann. Natürlich können alle
oral zu verabreichenden Zusammensetzungen zusätzlich zu üblichen Formulierungsexzipienten
weitere Zusätze
enthalten. Diese Zusätze
ermutigen den Verzehrwillen durch das Wirtstier, beispielsweise
geeignete Geruchssubstanzen, Duft- und/oder Geschmacksssubstanzen.
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Aufgrund ihrer einfachen Ausführbarkeit
ist die orale Anwendung einer der bevorzugten Gegenstände der
Erfindung. Eine weitere Art der Anwendung ist parenterale Anwendung,
beispielsweise durch subcutane Injektion oder Injektion in die Vene
oder die Langzeitzubereitung (Depotform) in Form eines Implantats.
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Orale Verabreichung schließt beispielsweise
auch Verabreichung über
Hunde- und Katzenfutter ein, welches die erfindungsgemäße Kombination
von Verbindungen der Formel (I) und (II) bereits vermischt darin, beispielsweise
als Biskuit oder als Titbits, als Kaugummi, als in Wasser lösliche Kapseln
oder Tabletten, in Wasser löslicher
Form, die in die Nahrung getaucht werden kann oder in anderen Formen,
die mit dem Tierfutter vermischt werden können, enthält. Die Implantate schließen auch
alle die Vorrichtungen ein, die in den Tierkörper eingeschoben werden können, um
die Substanz beispielsweise sogenannte Minipumpen freizusetzten.
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Percutane Verabreichungsformen schließen beispielsweise
die subcutane, dermale, intramuskuläre und auch intravenöse Verabreichung
von injizierbaren Formen ein. Neben den gewöhnlichen Injektionsspritzen
mit Nadeln kann auch eine nadellose Apparatur. vom Pistolentyp verwendet
werden.
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Durch Auswählen einer geeigneten Formulierung
ist es möglich,
die Eindringstärke
einer erfindungsgemäßen Kombination
durch das Lebendgewebe des Tiers zu verstärken oder seine Verfügbarkeit
beizubehalten. Dies ist beispielsweise von Wichtigkeit, wenn eine
weniger lösliche
Zusammensetzung verwendet wird, deren geringe Löslichkeit ein Löslichkeit
verstärkendes
Maß erfordert,
da die Körperflüssigkeiten
des Tiers nur zu einem Zeitpunkt in der Lage sind, kleine Mengen
Substanz aufzunehmen.
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Weiterhin kann auch eine Kombination
gemäß der Erfindung
in einer Matrixformulierung vorliegen, um eine stark verzögerte Freisetzung
des Wirkbestandteils zu erreichen, wobei diese Matrixformulierung
physikalisch ihre Freisetzung und vorzeitige Ausscheidung verhindert
und die Bioverfügbarkeit
des Wirkbestandteils beibehält.
Diese Matrixformulierung wird in den Körper, beispielsweise intramuskulär oder subcutan,
injiziert und verbleibt als eine Art Depot, von dem die Wirkbestandteile
kontinuierlich freigesetzt werden. Solche Matrixformulierungen sind
dem Fachmann bekannt, sie sind im Allgemeinen wachsartige, halbfeste
Substanzen, beispielsweise Pflanzenwachse und Polyethylenglycole
mit einem hohen Molekulargewicht. Beide Wirkstoffbestandteilszusammensetzungen
kön nen
entweder in der gleichen Matrix oder in verschiedenen Matrizes verwendet
werden, welche, falls erforderlich, in verschiedenen Teilen des
Körpers
angewendet werden.
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Die Langzeitverfügbarkeit der Wirkstoffbestandteilskombination
wird auch durch Einfügen
eines Implantats der Wirksubstanzen in das Tier erreicht. Solche
Implantate werden in der Veterinärmedizin
vielfältig
verwendet und bestehen häufig
aus Silikon enthaltendem Kautschuk. Hier werden die Wirksubstanzen
in dem festen Kautschuk dispergiert oder befinden sich in einem
Hohlkautschukelement. Man muss Vorsicht walten lassen, dass eine
erfindungsgemäße Kombination
ausgewählt
wird, welche in dem Kautschukimplantat löslich ist, da sie zuerst in
dem Kautschuk gelöst
wird und anschließend
kontinuierlich aus dem Kautschukmaterial in die Körperflüssigkeiten
des zu behandelnden Tiers einsickert. Beide Klassen von Wirkbestandteil
können
entweder in dem gleichen Implantat oder in verschiedenen Implantaten
und in verschiedenen Körperteilen
verwendet werden.
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Die Geschwindigkeit der Freisetzung
der Wirksubstanzen aus dem Implantat und somit die Zeitspanne, während der
das Implantat Wirkung zeigt, wird allgemein durch die Genauigkeit
der Messung (Menge des Wirkbestandteils in dem Implantat) des Implantats,
der Umgebung des Implantats und der Polymerformulierung, aus der
das Implantat hergestellt wird, bestimmt.
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Die Verabreichung einer erfindungsgemäßen Kombination
mit Hilfe von Implantat gibt einen weiteren bevorzugten Bestandteil
der vorliegenden Erfindung wieder. Diese Art der Verabreichung ist
wirtschaftlich und wirksam, weil ein korrekt bemessenes Implantat
eine konstante Konzentration der Wirksubstanz in dem Gewebe des
Wirtstiers garantiert. Heutigentags können Implantate in einer einfachen
Weise aufgebaut und implantiert werden, sodass sie in einer Position
vorliegen, um den Wirkbestandteil über einige Monate frei zu setzen.
Nach Einführen
des Implantats gibt es keinen Bedarf, das Tier erneut zu stören und
es gibt auch keinen Anlass mehr, sich über die Dosierung zu sorgen.
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Die Verabreichung von veterinärmedizinischen
Zusätzen
an Tiernahrung ist auf dem Gebiet der Tiergesundheit bestens bekannt.
Gewöhnlich
wird zuerst ein sogenanntes Premix erzeugt, in dem die Wirkssubstanzen
in einer Flüssigkeit
oder fein verteilt in festen Trägern
dispergiert sind. Dieses Premix kann normalerweise in Abhängigkeit
von der gewünschten
Endkonzentration in der Nahrung, etwa bis 1 bis X g eines Nitroenamins
der Formel (I) und etwa 1 bis Y g eines Benzoylharnstoffs der Formel
(II) pro kg Premix enthalten, wobei X und Y werte zwischen 10 und
15 sind und vom Körpergewicht
des Wirtstiers abhängen.
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Da die Kombinationen der Erfindung
durch Bestandteile in der Nahrung beeinflusst werden können, sollten
sie vorzugsweise in einer schützenden
Matrix, beispielsweise in Gelatine, vor der Zugabe zu dem Premix,
formuliert werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
somit auch den Aspekt einer veterinären Zusammensetzung für die Flohbekämpfung,
welche durch eine Wirkbestandteilskombination gemäß der Erfindung,
die an das Wirtstier mit der Nahrung verabreicht wird, charakterisiert
ist.
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Eine erfindungsgemäße Kombination
wird üblicherweise
in den nachstehenden Dosierungen genommen: Nitroenamin der Formel
(I) 0,01 bis 800 mg/kg, vorzugsweise 0,1 bis 200 mg/kg, insbesondere
0,5 bis 30 mg/kg Körpergewicht,
bezogen auf das Wirtstier, Benzoylharnstoff der Formel (II) 0,01
bis 800 mg/kg, vorzugsweise 0,1 bis 200 mg/kg, insbesondere 0,5
bis 30 mg/kg Körpergewicht,
bezogen auf das Wirtstier, wobei orale Verabreichung gegenüber allen
anderen bevorzugt ist.
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Eine gute Dosierung, die regelmäßig an das
Wirtstier verabreicht werden kann, ist 0,5 bis 100 mg/kg Körpergewicht
eines Nitroenamins der Formel (I), gegeben zwei- oder vorzugsweise
einmal die Woche und die Parallelverabreichung von 0,5 bis 100 mg/kg
Körpergewicht
eines Benzoylharnstoffs der Formel (II), gegeben monatlich, beziehungsweise
dreimonatlich. Das Verabreichungsintervall für den Benzoylharnstoff der
Formel (II) kann bei einer späteren
Behandlungsphase sogar bis zu einem halben Jahr ausgedehnt werden,
wodurch die Zugabe des Nitroenamins der Formel (I) auch dosiert
sein kann, wenn es einen geringen Befall aus der Umgebung des Haustiers
gibt.
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Die Anordnung, unter der eine Kombinationszubereitung
eines Nitroenamins der Formel (I) und eines Benzoylharnstoffs der
Formel (II) verabreicht wird, kann auf vielen verschiedenen Wegen
ausgeführt
werden. Der Anwender, ob ein Tierarzt die Behandlung ausführt oder
der Halter, kann zu seiner Verfügung
speziell konstruierte Verpackungen haben, in denen entweder getrennte
Einheitsdosen für
jeden Wirkstoff vorliegen, beispielsweise Tabletten, die eine spezielle
Einzeldosis für
den Wirkbestandteil enthalten und gemäß einem bestimmten Verabreichungsschema
appliziert werden müssen
oder in denen speziell charakterisierte Einheitsdosen vorliegen,
beispielsweise Tabletten, die beide Wirkbestandteile in der gleichen
Tablette und in den relevanten Konzentrationen enthalten und bei
gegebenem Intervall zu verabreichen sind.
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Die Gesamtdosis für den gleichen Wirkbestandteil
kann von den Arten des Tiers zu einer anderen und auch innerhalb
einer Art variieren, da sie unter anderem von dem Gewicht, dem Alter
und dem Zustand des zu behandelnden Wirtstiers abhängt.
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Mit den erfindungsgemäßen -Kombinationen
werden die Wirkbestandteile normalerweise nicht in reiner Form verab
reicht, sondern vorzugsweise in Form einer Zusammensetzung oder
Zubereitung, die zusätzlich
zu dem Wirkbestandteil applikationsfördernde Bestandteile oder Formulierungsexzipienten
enthält,
wobei solche Bestandteile für
das Wirtstier hilfreich sind.
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Solche erfindungsgemäß anzuwendenden
Zusammensetzungen oder Zubereitungen enthalten gewöhnlich 0,1
bis 99 Ge wichtsprozent, insbesondere 0,1 bis 95 Gewichtsprozent
eines Nitroenamins der Formel (I) oder eines Benzoylharnstoffs der
Formel (II) oder von beiden Wirkbestandteilen und 99,9 bis 1 Gewichtsprozent,
insbesondere 99,9 bis 5 Gewichtsprozent eines festen oder flüssigen,
physiologisch verträglichen
Trägers,
einschließlich
0 bis 25 Gewichtsprozent, insbesondere 0,1 bis 25 Gewichtsprozent,
eines nicht toxischen Tensids.
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Obwohl es bevorzugt ist, kommerzielle
Produkte als Konzentrate zu formulieren, wird der Endverbraucher
normalerweise verdünnte
Formulierungen anwenden.
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Solche Zusammensetzungen können auch
weitere Zusätze,
wie Stabilisatoren, Antischaummittel, Viskositätsregulatoren, Bindemittel
oder Klebrigkeitsmacher, sowie andere Wirkbestandteile enthalten,
um die speziellen Wirkungen zu erreichen.
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Die Formulierungsexzipienten, die
verwendet werden können,
sind physiologisch verträgliche
Träger, die
von der Veterinärmedizin
zur oralen und parenteralen Verabreichung und zur Verabreichung
durch Implantate bekannt sind. Einige Beispiele werden anschließend erwähnt.
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Geeignete Träger sind insbesondere Füllstoffe,
wie Zucker, beispielsweise Lactose, Saccharose, Mannit und Sorbit,
Cellulosezubereitungen und/oder Calciumphosphate, beispielsweise
Tricalciumphosphat oder Calciumhydrogenphosphat in einem breiteren
Sinn auch Bindemittel, wie Stärkepasten,
unter Verwendung von beispielsweise Mais, Weizen, Reis oder Kartoffelstärke, Gelatine,
Tragacanth, Methylcellulose und/ oder, falls erwünscht, Sprengmittel, wie die
vorstehend erwähnten
Stärken,
in einem breiteren Sinne auch Carboxymethylstärke, vernetztes Polyvinylpyrrolidon,
Agar, Alginsäure
oder ein Salz davon, wie Natriumalginat. Exzipienten sind insbesondere
Fließkonditionierungsmittel
und Gleitmittel, beispielsweise Kieselsäure, Talkum, Stearinsäure oder
Salze davon, wie Magnesium- oder Calciumstearat und/oder Polyethylenglycol.
Tablettenkerne können
mit geeigneten, falls pas send, Magensaft resistenten Beschichtungen
unter Verwendung von unter anderem konzentrierten Zuckerlösungen,
die Gummiarabicum, Talkum, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenglycol und/
oder Titandioxid umfassen können,
oder Beschichtungslösungen
in geeigneten organischen Lösungsmitteln
oder Lösungsmittelgemischen
oder zur Herstellung von Magensaft resistenten Beschichtungen, Lösungen von
geeigneten Cellulosezubereitungen, wie Acetylcellulosephthalat oder
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, bereitgestellt werden. Farbstoffe,
Duftstoffe oder Pigmente können
den Tabletten oder Tablettenbeschichtungen zugesetzt werden, beispielsweise
für Identifizierungszwecke
oder um verschiedene Dosen des Wirkstoffs anzuzeigen.
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Weitere oral verabreichbare Zubereitungen
sind harte Kapseln, die aus Gelatine bestehen, und auch weiche verschlossene
Kapseln, die aus Gelatine und einem Plastifizierungsmittel, wie
Glycerin oder Sorbit, bestehen. Die harten Kapseln können den
Wirkbestandteil in Form von Granulaten, beispielsweise in Anmischung
mit Füllstoffen,
wie Lactose, Bindemitteln, wie Stärken, und/oder Gleitmitteln,
wie Talkum oder Magnesiumstearat, und wo geeignet, Stabilisatoren
enthalten. In Weichkapseln werden die Wirkstoffe vorzugsweise in
geeigneten Flüssigkeiten,
wie fetten Ölen,
Paraffinöl
oder flüssigen
Polyethylglycolen, gelöst
oder suspendiert und gleichfalls können Stabilisatoren zugesetzt
werden. Unter anderen Formen sind Kapseln, die entweder leicht gekaut
oder auch leicht geschluckt werden können, bevorzugt.
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Die zur parenteralen Verabreichung
geeigneten Formulierungen sind insbesondere wässrige Lösungen von Wirkbestandteilen
in Wasser löslicher
Form, beispielsweise ein Wasser lösliches Salz im breiteren Sinne,
auch Suspensionen der Wirkbestandteile, wie geeignete ölige injizierbare
Suspensionen unter Verwendung von geeigneten lipophilen Lösungsmitteln
oder Trägern,
wie Ölen,
beispielsweise Sesamöl
oder synthetischen Fettsäureestern,
beispielsweise Ölsäureethylester
oder Triglyceride oder wässrige,
injizierbare Suspensionen, die viskositätserhöhende Mittel enthalten, beispielsweise
Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbit und/oder Dextran und, falls
geeignet, Stabilisatoren.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in
an sich bekannter Weise hergestellt werden, beispielsweise mit Hilfe
von üblichen
Vermisch-, Granulier-, Beschichtungs-, Lösungs- oder Lyophilisierungsverfahren.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen zur oralen Verabreichung
können
beispielsweise durch Kombinieren des/der Wirkbestandteils(e) mit
festen Trägern,
Granulieren eines erhaltenen Gemisches, falls geeignet und falls
erforderlich, Verarbeiten des Gemisches oder Granulate oder notwendig
unter Bildung von Tabletten oder Tablettenkernen nach der Zugabe
von geeigneten Exzipienten erhalten werden.
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Die Verabreichung der erfindungsgemäßen Kombinationen
kann entweder durch Überführen beider Wirkbestandteile
als ein tatsächliches
Gemisch in einer einzelnen Dosierungsform und Verabreichen an das Wirtstier
oder durch Verabreichen an das Wirtstier in getrennten Dosierungsformen,
sodass die Wirksubstanzen nur miteinander in den Körperflüssigkeiten,
insbesondere im Blut, vermischt werden, stattfinden. Das letztere
Verfahren ist vorteilhaft, da die Wirksubstanzen auch mit verschiedenen
Zeitverzögerungen
appliziert werden können.
Beispielsweise kann der Benzoylharnstoff, der über lange Zeitperioden wirksam
ist, bei längeren Intervallen
appliziert werden und das kürzer
wirkende Nitroenaminderivat kann in etwas kürzeren Intervallen appliziert
werden. Dieses Verfahren führt
zu einer Verminderung der Menge an verwendeter Wirksubstanz.
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Es sind ebenfalls Applikationen denkbar,
in denen eine Packung für
den Halter verfügbar
ist, in der Einzeldosierungsformen verschiedene Mengen an Benzoylharnstoff
und Nitroenaminderivat enthalten und der Anwender einem Verabreichungsschema
folgt.
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Folglich können in Kombinationen gemäß der Erfindung
oder der Anwendung der Verbindungen der Formeln (I) und (II) gemäß der Erfindung
die Wirkbestandteile in der Dosierungsform tatsächliche Gemische wiedergeben,
jedoch können
sie auch einzeln verabreicht werden und nur Gemische bilden, wenn
sie sich im Wirtsorganismus befinden. Ausschlaggebend ist, dass
sie für
bestimmte Zeiträume
lange genug in dem Wirtsorganismus zusammen vorliegen, sodass die
gewünschte
Wirkung entsteht.
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Bevorzugte Verbindungen der Formeln
(I) und (II) innerhalb des Zusammenhangs der vorliegenden Erfindung
werden in den nachstehenden Tabellen 1 und 2 gezeigt.
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Tabelle
1: Verbindungen der Formel (I), worin A darstellt
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Tabelle
2: Bevorzugte Benzoylharnstoffe der Formel (II)
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Die nachstehenden Kombinationen von
Verbindungen der Formel (I) und Formel (II) sind insbesondere bevorzugt:
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-
-
-
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Die nachstehenden Beispiele und Patentansprüche erläutern die
vorliegende Erfindung, jedoch begrenzen sie in keiner Weise ihren
Umfang. Die Temperaturen werden in Grad Celsius angegeben.
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In den nachstehenden Formulierungsbeispielen
gibt der Begriff der Verbindung der Formel (I) (E)-N-(6-Chlor-3-pyridylmethyl)-N-ethyl-N'-methyl-2-nitrovinylidendiamin
oder (R,S)-1-[2,5-Dichlor-4-(1,1,2,2,3,3,3-hexafluorpropoxy)-phenyl-3-(2,6-difluorbenzoyl)harnstoff
wieder.
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Beispiel 1: Tabletten, enthaltend
25 mg der Verbindung der Formel (I) oder (II) oder von beiden Wirkstoffen,
können
wie nachstehend hergestellt werden:
Bestandteile
(für 1000
Tabletten)
Wirkbestandteil | 25,0
g |
Lactose | 100,7
g |
Weizenstärke | 7,5
g |
Polyethylenglycol
6000 | 5,0
g |
Talkum | 5,0
g |
Magnesiumstearat | 1,8
g |
Entmineralisiertes
Wasser | q.
s. |
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Zubereitung: Zuerst werden alle festen
Bestandteile in ein Sieb von 0,6 mm Maschengröße gedrückt. Dann werden der Wirkbestandteil,
die Lactose, das Talkum und die Hälfte der Stärke angemischt. Die andere Hälfte der
Stärke
wird in 40 ml Wasser suspendiert und diese Suspension wird zu einer
kochenden Lösung
von Polyethylenglycol in 100 ml Wasser gegeben. Die erhaltene Stärkepaste
wird zu der Hauptmenge gegeben und das Gemisch, falls erforderlich,
unter Zusetzen von Wasser granuliert. Das Granulat wird über Nacht
bei 35° getrocknet,
durch ein Sieb von 1,2 mm Maschengröße gedrückt, mit dem Magnesiumstearat
vermischt und in bikonkave Tabletten von ca. 6 mm Durchmesser verpresst.
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Beispiel 2: Tabletten, enthaltend
0,02 g der Verbindung der Formel (I) oder (II) oder von beiden Wirkstoffen,
können
wie nachstehend hergestellt werden: Bestandteile
(für 10
000 Tabletten)
Wirkbestandteil | 200,00
g |
Lactose | 290,80
g |
Kartoffelstärke | 274,70
g |
Stearinsäure | 10,00
g |
Talkum | 200,00
g |
Magnesiumstearat | 2,50
g |
Kolloidales
Siliciumdioxid | 32,0
g |
Ethanol | q.
s. |
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Ein Gemisch einer Verbindung der
Formel (I), die Lactose und 194,70 g Kartoffelstärke wird mit einer ethanolischen
Lösung
von Stearinsäure
angefeuchtet und durch ein Sieb granuliert. Nach Trocknen werden die
verbleibende Kartoffelstärke,
das Talkum, das Magnesiumstearat und das kolloidale Siliciumdioxid
angemischt und das Gemisch wird in Tabletten von jeweils 0,1 g Gewicht
verpresst, welche mit Teilungskerben für die feinere Dosierungseinstellung
ausgestattet sein können.
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Beispiel 3: Kapseln, enthaltend 0,025
g einer Verbindung der Formel (I) oder (II) oder beiden Wirkstoffen,
können
wie nachstehend hergestellt werden: Bestandteile
(für 1000
Kapseln)
Wirkbestandteil | 25,00
g |
Lactose | 249,80
g |
Gelatine | 2,00
g |
Maisstärke | 10,00
g |
Talkum | 15,00
g |
Wasser | q.
s. |
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Der/die Wirkbestandteil e) wird/werden
mit der Lactose vermischt, wobei das Gemisch gleichmäßig mit einer
wässrigen
Lösung
von Gelatine befeuchtet wird und durch ein Sieb mit einer Maschengröße von 1,2–1,5 mm
granuliert wird. Das Granulat wird mit der getrockneten Maisstärke und
dem Talkum vermischt und 300 mg Portionen davon werden in Hartgelatinekapseln
(Größe 1) gefüllt.
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Beispiel 4: Premix (Nahrungszusatz)
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- 0,25 Gewichtsteile Wirkbestandteil und
- 4,75 Gewichtsteile sekundäres
Calciumphosphat, Aluminiumoxid, Aerosil, Carbonat oder Kalk werden
vermischt bis zur Homogenität
mit
- 95 Gewichtsteilen eines Tierfutters.
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Beispiel 5: Premix (Nahrungszusatz)
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- 0,40 Gewichtsteile Wirkbestandteil und
- 5,00 Gewichtsteile Aerosil/Kalk (1 : 1) werden bis zur Homogenität vermischt
mit
- 94,6 Gewichtsteilen eines kommerziellen Trockenfutters.
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Beispiel 6: Emulgatorkonzentrat
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- 20 Gewichtsteile Wirkbestandteile werden vermischt mit
- 20 Gewichtsteilen eines Emulgators, beispielsweise einem Gemisch
von Alkylarylpolyglycolether mit Alkylarylpolysulfonaten und mit
- 60 Gewichtsteilen eines Lösungsmittels,
bis die Lösung
vollständig
homogenisiert war. Durch Verdünnen
mit Wasser werden Emulsionen einer gewünschten Konzentration erhalten.
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Beispiel 7: Lösungen (beispielsweise
zur Verwendung als ein Trankzusatz)
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- 15 Gewichtsprozent Wirkbestandteil,
- 10 Gewichtsprozent Wirkbestandteil in Diethylenglycolmonoethylether,
- 10 Gewichtsprozent in Polyethylenglycol 300 und
- 5 Gewichtsprozent in Glycerin.
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Beispiel 8: Lösliches
Pulver
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- 25 Gewichtsteile Wirkbestandteil
- 1 Gewichtsteile Natriumlaurylsulfat
- 3 Gewichtsteile kolloidales Siliciumdioxidgel und
- 71 Gewichtsteile Harnstoff.
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Die Bestandteile werden vermischt
und bis zur Homogenität
miteinander vermahlen.
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Weitere biologisch wirksame Substanzen
oder Zusätze,
die gegenüber
dem Wirkbestandteil neutral sind und keine schädliche Wirkung auf das zu behandelnde
Wirtstier aufweisen, sowie Mineralsalze oder Vitamine können den
beschriebenen Zusammensetzungen zugesetzt werden.
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Weitere Zubereitungen für Wirkstoffe
der Formel (2) oder (II) können
auch analog zu den vorstehend beschriebenen Formulierungen in Beispielen
1 bis 8 hergestellt werden.
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Biologisches Beispiel
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Beispiel B 1: Vergleich zwischen
der Wirkung von Lufenuron allein und der Kombination von Nitenpyram
und Lufenuron gegen, Hundeflöhe
in einer kontaminierten Umgebung, entsprechend den tatsächlichen Bedingungen.
Ort: Parasitologie- und Dermatologieabteilung der Toulouser Veterinärschule,
Toulouse, Frankreich.
Art
der Studie: | Wirkung
gegen Flöhe |
Zeitraum: | Frühling bis
Herbst 1997 |
Zu
testende Tiere: | 20
Hunde, gesunde Beagle der gleichen Züchtung |
Parasiten: | Katzenfloh
Ctenocephalides felis |
Verfahren: | Placebo-kontrolliert,
Blindtest, Simulation der neutralen Umgebung (Haus) |
Behandlungsmethode: | Bestimmung
der Wirksamkeit in einer kontaminierten Umgebung nach oraler Verabreichung
von Tabletten |
Testsubstanzen: | Nitenpyram
als wohlschmeckende, runde,bikonvexe und duftende Tabletten von
100 mg (11,4 mg Wirkstoff) für
Hunde von 1,0 bis 11,0 kg und 500 mg (57 mg Wirkstoff) für Hunde
von 11,1 bis 57 kg Lufenuron wurde in Form von kommerziell verfügbaren PROGRAM® M
Tabletten, enthaltend 204,9 mg Lufenuron für Hunde von 7 bis 29 kg Körpergewicht,
verabreicht. |
Placebo: | Wohlschmeckende,
runde, bikonvexe und duftende 100 bis 500 mg Tabletten wie vorstehend,
jedoch ohne den Wirkstoff |
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In der Studie wurden im Haushalt
vorliegende Bedingungen simuliert. Dazu wurden vier isolierte und klinisch
saubere Räume
verwendet. Sie enthielten einen Schlafbereich, der mit Stroh ausgelegt
wurde, und einen kleinen Auslauf nach außen. Die Räume wurden natürlichen
Lichtbedingungen unterzogen. Fünf
gesunde Hunde wurden in jedem Raum angeordnet und jeweils dreimal
die Woche mit 50 frisch geschlüpften
Flöhen infiziert,
bis die Hunde eine konstante Flohpopulation aufwiesen. Anschließend wurde
jede Gruppe von Hunden einer unterschiedlichen Behandlung unterzogen.
Kontrollgruppe 1 wurde kein Wirkstoff gegeben, jedoch nur ein Placebo
und diente als Bezugsgruppe. Gruppe 2 wurde Lufenuron in einer monatlichen
Dosierung gemäß den Anweisungen
der Verpackung gegeben und einmal die Woche wurde ein Placebo gegeben.
Gruppe 3 wurde Lufenuron in einer monatlichen Dosierung gemäß den Anweisungen
der Packung gegeben und einmal die Woche wurde zusätzlich Nitenpyram
für einen
Zeitraum von 6 Wochen gegeben. Gruppe 4 wurde Lufenuron in einer
monatlichen Dosierung gemäß den Anweisungen
der Packung gegeben und zweimal die Woche wurde oral Nitenpyram
für einen
Zeitraum von 6 Wochen gegeben. Dies war ein Blindtest, in dem Behandlung
und Bewertung durch verschiedene Menschen ausgeführt wurden, die nicht den Testverlauf
kannten. Für alle
vier Gruppen wurden die Flohpopulation durch Zählen derselben zweimal wöchentlich
vor der ersten Behandlung und einmal wöchentlich während der Behandlung bestimmt.
Die Wirkung der Testsubstanzen wurde unter simulierten Haushaltsbedingungen
gemäß der nachstehenden
Formel bestimmt:
-
-
Nach der ersten Verabreichung von
Nitenpyram starben alle Flöhe
mit Ausnahme von einem innerhalb von 16 bis 24 Tagen, jedoch gab
es deutliche Unterschiede während
der gesamten Behandlung. Die Ergebnisse werden in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Tabelle
1: Wirkung (% bezogen auf Kontrolle) von Gruppen 1 bis 4 nach der
ersten Behandlung
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Wie ersichtlich, war die Wirkung
von Gruppe 2, die nur mit Lufenuron behandelt wurde, sehr niedrig bis
zu Tag 28, im Vergleich mit Gruppen 3 und 4 und erreichte erst nach
ca. 84 Tagen ein befriedigendes Niveau zur praktischen Verwendung.
Im Gegensatz dazu war die Wirkung in Gruppen 3 und 4 vom Beginn
an beträchtlich
höher und
erreichte die vollständige
Wirkung nach spätestens
28 Tagen. Gruppen 3 und 4 unterschieden sich nicht wesentlich von
einander, das heißt,
kein wesentlicher Unterschied wurde in der ein- oder zweiwöchentlichen
Verabreichung von Nitenpyram erkannt.