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System und Verfahren zur Herstellung
von Sonderfunktionen in kontaktlosen Produktetikette Die vorliegende
Erfindung betrifft die elektronische Auszeichnung von Produkten
mittels aus einem auf einem dem zu identifizierenden Produkt auf
einem Träger
anhaftenden elektronischen Schaltkreis bestehenden Etiketten. Sie
betrifft insbesondere ein System und ein Verfahren zur vorübergehenden
oder endgültigen
Ausschaltung bestimmter oder aller Etikettenfunktionen mittels eines
Lesegeräts.
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Ganz allgemein betrifft die Erfindung
ein System und ein Verfahren zur sehr schnellen Erstellung vom Sonderfunktionen
in kontaktlosen Produktetiketten.
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Die Produkte und insbesondere Massenverbrauchsgüter werden
mit Barcodes identifiziert, die zur automatischen Preiserfassung
an der Kasse mit Hilfe eines EDV Systems abgelesen und analysiert werden.
Diese Streifencodes werden auf der Produktpackung aufgedruckt und
geben z. B. dem Produkttyp und die Herstellerfirma an. Diese üblichen Barcodes
haben jedoch eine rein passive Rolle und lassen sich nicht für die Kontrolle
der Zahlung des Produkts, Haltbarkeitsgrenze, des Lagerbestands oder
eines Diebstahls, usw. benutzen.
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Zur Erfüllung derartiger neuer Funktionen wurde
daher vorgeschlagen, aktive, elektronische Etiketten, bestehend
aus einem durch einen auf dem zu identifizierenden Produkt anhaftenden
elektronischen Miniaturschaltkreis oder elektronischem Chip einzusetzen.
Diese elektronischen Etiketten eignen sich zur Fernabfrage über Lese-
und Abfragegeräte und
zur Antwort durch geeignete Mittel.
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Diese elektronischen Etiketten registrieren beispielsweise
eine Zahl oder einen Code zur Identifizierung, wie beispielsweise
eine bestimmte Zwieback- oder
bestimmte Butterpackung,... und können auch weitere Codes, wie
beispielsweise die Haltbarkeitsdauer oder die Herstellerfirma enthalten.
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Sogenannte Billigetiketten werden
im allgemeinen mit Hilfe von elektronischen Schaltkreisen erstellt,
die nur das Lesen ihres Inhalts gestatten, so daß ihr Inhalt nicht zur Verwirklichung
von Funktionen herangezogen werden kann, die eine Inhaltsänderung
oder Neubeschreibung des Etiketteninhalts erfordern.
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Eine der Funktionen, deren Verwirklichung
in einem elektronischen Lese-Etikett interessant wäre, ist
eine vorübergehende
oder endgültige
Sperrung oder erneute Sperrung des Etiketts oder des Produkts, wenn
dies durch den Hersteller nicht zugelassen ist.
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Außerdem könnte es interessant sein, dass diese
Sperrung komplett total oder partiell ist.
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Beim derzeitigen Stand der Technik
ist die französische
Patentanmeldung 2 677 135 bekannt, die ein Antikollisionsprotokoll
beschreibt, mit dem eine automatische Selbsthemmung eines Etiketts ausgelöst wird,
wenn das Etikett feststellt, daß sein kompletter
Code dem Lesegerät
bekannt ist, ohne daß letzteres
den Code aus dem Etikett abgefragt hat.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist daher die Umsetzung und Verwirklichung eines Systems und Verfahrens
zur vorübergehenden
oder endgültigen,
teilweisen oder kompletten Sperrung von elektronischen, kontaktlosen
Lese-Etiketten oder Lese- und Schreib-Etiketten.
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In einer noch weitergehend verallgemeinernden
Weise bezweckt die Erfindung die Umsetzung eines Systems und die
Verwirklichung eines Verfahrens zur Benutzung oder Nichtbenutzung
bestimmter Funktionen des kontaktlosen, elektronischen Lese- oder
Lese- und Schreib-Etiketts.
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Die Erfindung betrifft daher ein
Steuersystem für
Sonderfunktionen in kontaktlosen, elektronischen Etiketten mithilfe
eines durch eine Antenne mit abgestimmtem Schaltkreis durch eine
Modulator modulierte Signale mit einer Trägerfrequenz F0 sendenden Lesegeräts, wobei
die besagten ausgesendeten Signale durch eine Antenne mit abgestimmtem,
auf jedem elektronischen Etikett angeordnetem Schaltkreis festgestellt
werden, dadurch gekennzeichnet, dass:
- – das Lesegerät außerdem einen
Impulsgenerator einer Vielzahl von Impulsfrequenzen aufweist, wobei
diese Impulse jeder Sequenz auf einen Modulator angewendet werden,
der das Trägerfrequenzsignal
in charakteristischer Weise verändert.
- – das
elektronische Etikett außerdem
einen Feststellschaltkreis der Impulse mit charakteristischer Modulation
und einem Interpretationsschalkreis der Impulssequenz umfasst und
- – jede
Impulssequenz in den Schaltungen des elektronischen Etiketts eine
unterschiedliche Aktion bedeutet.
Weitere Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung gehen aus der Lektüre der nachfolgenden Beschreibung
eines besonderen Realisierungsbeispiels hervor, wobei die besagte
Beschreibung im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen erfolgt, in
denen:
- – 1 ein Funktionsschema eines
kontaktlosen elektronischen Etikettes und des Lesegeräts eines
derartigen, erfindungsgemäßen Etiketts
darstellt,
- – die 2a bis 2f Signaldiagramme darstellen, die vom
Lesegerät
an das kontaktlose elektronische Etikett zur Umsetzung bestimmter
Funktionen im elektronischen Etikett gesendet werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand
einer Anwendung zur Sperrung bestimmter Funktionen im kontaktlosen
elektronischen Etikett ausgehend vom Lesegerät beschrieben, wobei jedoch
klar ist, dass sie sich auch für
kompliziertere Systeme eignet, die einen echten Dialog zwischen
dem Lesegerät
und dem elektronischen Etikett erlauben.
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Ein kontaktloses elektronisches Etikett 10 enthält eine
Antenne 12 mit einem abgestimmten Schaltkreis, bestehend
aus einer Induktionsspule 14 und einem Kondensator 16.
Die abgestimmte Frequenz F0 der Antennen 12 ist
beispielsweise 13,56 MHz.
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Dieser abgestimmte Antennenschaltkreis
ist an verschiedene Schaltungen 18 bis 24 angeschlossen,
die jeweils besondere Funktionen ausführen. So realisiert der Schaltkreis 24 die
Gleichrichtungsfunktion doppelter Wechselfolge des Signals an den Buchsen
des abgestimmten Schaltkreises, zu Beispiel durch eine Diodenbrücke B. Diesem
Gleichrichtungsschaltkreis folgt ein Filterkondensator 26 des gleichgerichteten
Signals, das die Versorgungsspannung Vdd aller
anderen Schaltkreise des elektronischen Etikettes liefert, insbesondere
die in 1 abgebildeten.
Die Schaltung 18 liefert die sogenannte Uhr und deren Synchronisation
mit derselben ausgehend von der Frequenz F0.
Mit Ausnahme des Gleichrichterschaltkreises 24 werden die
vo dem Uhrenschaltkreis 18 gelieferten Signale unterschiedlicher
Frequenzen auf die anderen, in 1 dargestellten
oder nicht dargestellten Schaltkreisen des elektronischen Etiketten
angewendet.
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Der Schaltkreis 20 realisiert
die Demodulation und Dekodierung der Signale, die das Signal mit der
Trägerfrequenz
F0 modulieren, wobei diese Signale die vom Etikett empfangenen Informationen
darstellen.
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Die Schaltung 22 setzt eine
für die
Erfindung typische Funktion um, nämlich die Erkennung und Messung
der Ausschaltsequenzen der magnetischen Antennenfeldstärke, die
nachstehend noch im Einzelnen betrachtet wird.
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Die Schaltung 26 bildet
ebenfalls eine für
die Erfindung typische Funktion, nämlich die Interpretation der
Ausschaltsequenzen der magnetischen Feldstärke, die ebenfalls nachstehend
in Verbindung mit den Diagrammen der 2 noch
genauer erklärt wird.
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Die sich aus der Interpretation der
Ausschaltsequenzen der magnetischen Feldstärke ergebenden Signale werden über eine
Logikschaltung 30 auf eine Antennenmodulationsschaltung 28 angewendet.
Dieser Modulationsschaltkreis 28 empfängt darüber hinaus die vom Schaltkreis 32 gelieferten Meldungen,
der die Synthese der digitalen Meldungen realisiert, die das Etikett
an das Lesegerät übertragen
kann.
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Der Rntennenmodulator wurde schematisch durch
den Schaltkreis 28 und durch einen Schalter 38 parallel
zum abgestimmten Schaltkreis dargestellt, der durch den Schaltkreis 28 gesteuert
wird. Ein Belastungswiderstand 6 wurde in Serie mit dem
Schalter 38 dargestellt.
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Neben diesen, zum Verständnis der
Funktionsweise der Erfindung nötigen
Schaltungen, enthält das
Etikett auch noch weitere elektronische Schaltungen, wie beispielsweise
einen Speicher 34, der die verschiedenen Informationen
des mit dem Etikett versehenen Produkts und die Schaltkreise 36 beinhaltet.
Diese Leseschaltkreise 36 werden von den vom Schaltkreis 20 festgestellten
und dekodierten Signalen gesteuert und liefern Signale, die auf
den Syntheseschaltkreis der Meldungen 32 angewendet werden.
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Diese Lese- oder Ablesevorrichtung
des Etiketts 10 umfasst auf bekannte Weise eine aus einem abgestimmten
Schaltkreis bestehende Antenne 42, der eine Induktionsspule 44 und
einen Kondensator 66 umfasst, wobei die abgestimmte Frequenz
F0 ist. Die zwei Antennen 12 und 44 koppeln
sich magnetisch wie per Pfeil 46 dargestellt, und "k" wird dabei als der Kopplungsfaktor
bezeichnet.
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Die Antenne 42 wird auf
der Trägerfrequenz F0 mit den elektrischen, digitalen Niederfrequenz-Modulationssignalen
gespeist, welche die ans Etikett 10 zu übertragenden Informationen übertragen.
Diese elektrischen Signale werden von einem Modulator 50 erzeugt,
der einerseits vom Oszillator 48 die Trägerfrequenz F0 und
andererseits vom Nachrichtensynthesizer 52 die NF-Modulationssignale
enthält.
Die Ausgangssignale de Modulators 50 werden auf einen Leistungsverstärker 54 angewendet,
dessen Ausgangsbuchse direkt an die Antenne 42 angeschlossen
ist.
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Die von der Antenne 42 gesendeten
Signale werden auf den Empfängerschaltkreis 56 angewendet,
der ihre Feststellung, Demodulation und Dekodierung realisiert.
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Erfindungsgemäß enthält das Lesegerät 40 ferner
einen Ausschaltequenzgenerator 58 für die elektromagnetische Feldstärke, dessen
Ausgangssignale den Modulator 50 steuern. Diese Ausschaltsequenzen werden
mit dem vom Oszillator 48 gelieferten Signalen synchronisiert
und können
die in den 2b bis 2f gezeigten Formen annehmen.
Die Schaltkreise 52 und 58 des Lesegeräts 40 werden vom
Mikroprozessor 62 gesteuert, der auch die Analyse und Interpretation
der vom Schaltkreis 56 gelieferten Signale vornimmt.
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Diese Ausschaltungen des elektromagnetischen
Feldes werden durch Sperrung der Ausgabe des Signals mit der Trägerfrequenz
F0 bewirkt. Anstelle der vollständigen Sperrung
des Trägers
kann man jedoch auch eine Amplitudenmodulation des Trägers eines
bestimmten Wertes, z. B. bei 50% aufweisende Signale verwenden.
Damit diese Ausschaltungen des elektromagnetischen Feldes verschiedene
Informationen übertragen
können,
schlägt
die Erfindung vor, sie je nach ihrer Bedeutung mit unterschiedlichen
Frequenzen vorzunehmen.
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So haben in 2b die vom LGenerator 58 erzeugten
Löschimpulse 60 eine
Frequenz Fr und bedeuten beispielsweise eine vollständige und
endgültige
Sperrung des elektronischen Etikettes 10. Die Frequenz
Fr ist ein Unter-Vielfaches der Frequenz
F0.
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In ähnlicher Weise haben die Löschimpulse 60 der
in 2c gezeigten Sequenz
des Diagramms eine Frequenz von Fr/1,5 und
bedeuten beispielsweise eine endgültige Sperrung bestimmter Funktionen, d.
h. eine teilweise, endgültige
Sperrung des elektronischen Etiketts.
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Im Diagramm der 2d werden Löschimpulse 60 mit
der Frequenz Fr/2 gezeigt, die beispielsweise
eine vollständige
aber vorübergehende
Sperrung der Etikettenfunktionen bedeuten.
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Die Löschimpulse 60 des
Diagramms der 2e besitzen
die Frequenz Fr/2,5 und bedeuten beispielsweise
eine vorübergehende
Sperrung bestimmter Funktionen, d.h. eine teilweise, vorübergehende
Sperrung.
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Die im Diagramm der 2f dargestellten Löschimpulse der Frequenz Fr/3
schließlich
können beispielsweise
die komplette Sperrung aller Funktionen bis zur nächsten Abfrage
des Etiketts bedeuten.
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Eine vorübergehende Sperrung würde zum Beispiel
die Umsetzung einer Diebstahlsicherung ermöglichen. Somit kann eine Operatorin,
zum Beispiel eine Kassiererin das Etikett bei der Zahlung vor seinem
Durchgang unter der Ausgangssperre entwerten Das Etikett kann entweder
nach Ablauf eines bestimmten, automatisch gezählten Zeitintervalls, der automatisch
gezählt
wird und dessen Dauer mit der im Etikett gespeicherten Energie gekoppelt
ist, oder durch eine Ableseanweisung erneut validiert werden.
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Eine endgültige, teilweise oder komplette Sperrung
kann beispielsweise gegen die betrügerische Wiederverwendung von
Betriebsmitteln wie Verpackungen oder Tonerkassetten von Photokopiermaschinen
oder Druckerpatronen eingesetzt werden.
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Im Etikett wird dies nach der ersten
Benutzung durch Betätigung
eines Sperrkodes bewerkstelligt, was eine Wiederverwendung unmöglich macht.
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Wenn das Elektroniketikett 10 die
vom Lesegerät 90 gesendeten
Impulse in der Schaltung 22 empfängt, werden diese vom Schaltkreis 26 ausgewertet,
damit der vom Lesegerät
verlangte Typ der Sperre festgelegt werden kann.
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Zur Information sei noch angeführt, daß die Frequenz
Fr 10 kHz beträgt, bzw. eine Periodendauer von
100 μs hat
und die Dauer aller in 2 dargestellten
Impulse (60) 5 bis 20 μs
beträgt.
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Gemäß eines weiteren Merkmals der
Erfindung werden diese Impulssequenzen vom Lesegerät zu einem
ganz bestimmten Zeitpunkt des Dialogs zwischen Lesegerät und elektronischem
Etikett gesendet, nämlich
beispielsweise nach Ablauf des festen Zeitintervalls τ nach dem
Empfang der letzten, vom elektronischen Etikett übertragenen Meldung. Ferner
schaltet das elektronische Etikett nach der Aussendung der letzten
Mitteilung jeweils für
die Dauer T auf Empfangsbetrieb, wobei diese Zeit T ausreichend
lang sein muss, beispielsweise einige Millisekunden, damit die ankommenden
Impulssequenzen ausgewertet werden können.
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Die Erfindung wurde vorstehend anhand
ihrer Anwendung zur Umsetzung von Sperrfunktionen beschrieben, es
ist jedoch offensichtlich, daß sie
sich auch zur Verwirklichung aller anderen Sonderfunktionen in einem
elektronischen Etikett eignet.
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Die Erfindung wurde ferner in Verbindung
mit einer Codierung beschrieben, die anhand der Frequenzen von Impulssequenzen
vorgenommen wird, aber sie kann selbstverständlich auch mit anderen Kodierungsarten
vorgenommen werden; beispielsweise durch Amplitudenmodulation des
Signals der Trägerfrequenz
F0 oder Indexmodulation innerhalb eines
beschriebenen Zeitfensters der Dauer T oder durch eine Kombination
dieser verschiedenen Parameter.
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Das erfindungsgemäße System und Verfahren können auch
parallel mit dem klassischen Kommunikationssystem zwischen Lesegerät und elektronischem
Etikett eingesetzt werden. Dieser Informationsaustausch besteht
in der in der Übertragung
digitaler Kodes, die auch die Amplitude des Signals der Trägerfrequenz
F0 modulieren, doch diese digitalen Kodes
sind häufig
lang, was ihre vollständige
Dekodierung häufig
verzägert.
Im erfindungsgemäßen System
und Verfahren sind keine derartigen Verzögerungen vorhanden, so dass
die Lese- und Schreibvorgänge im elektronischen
Etikett sehr schnell ausgeführt
werden können.