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Technisches
Gebiet der Anmeldung
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Die vorliegende Anmeldung betrifft
ein Verfahren zum Modernisieren (Nachrüsten) einer Anlage zur Harnstoffproduktion
nach dem Verfahren des Kohlendioxidstrippens.
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Insbesondere betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Modernisieren von einer Anlage für die Harnstoffproduktion
von der Bauart, die umfasst:
- – einen
Reaktor für
die Harnstoffsynthese;
- – Mittel
zum Zuführen
von Ammoniak und Kohlendioxid zu dem Reaktor für die Harnstoffsynthese;
- – eine
Trenneinheit mit Kohlendioxid zum Unterwerfen eines Reaktionsgemischs
umfassend Harnstoff, Carbamat und freies Ammoniak in wässriger
Lösung,
das den Reaktor verlässt,
einer Behandlung zur teilweisen Zersetzung von Carbamat und teilweisen
Abtrennung von freiem Ammoniak, um so einen Ammoniak und Kohlendioxid in
der Dampfphase umfassenden Strom bzw. einen Harnstoff und Restcarbamat
in wässriger
Lösung
umfassenden Strom zu erhalten;
- – eine
Rückgewinnungszone
für den
Harnstoff und Restcarbamat in wässriger
Lösung
umfassenden Strom, der die Trenneinheit verlässt, zum Abtrennen des Harnstoffs
von dem Restcarbamat in wässriger
Lösung;
- – mindestens
eine vertikale Kondensationseinheit vom Dünnschichttyp, die ein Rohrbündel umfasst, zum
Unterwerfen des Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase umfassenden
Stroms, der die Trenneinheit verlässt, einer teilweisen Kondensation,
um so einen flüssigen,
Carbamat in wässriger
Lösung
umfassenden Strom und einen gasförmigen,
Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase umfassenden Strom zu
erhalten;
- – Mittel
zum jeweiligen Zuführen
des Carbamat in wässriger
Lösung
umfassenden Stroms und des gasförmigen,
Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase umfassenden Stroms zu
dem Reaktor für
die Harnstoffsynthese;
- – Mittel
zum Zuführen
eines gasförmigen,
ein oder mehr Passivierungsmittel umfassenden Stroms, die bezüglich der
Synthesereaktion von Harnstoff inert sind, zur Trenneinheit und
von der Trenneinheit zum Reaktor für die Harnstoffsynthese durch die
mindestens eine Kondensationseinheit;
In der nachfolgenden
Beschreibung und den angeschlossenen Ansprüchen ist mit dem Begriff „Modernisierung" die Modifikation
einer vorhandenen Anlage mit dem Zweck gemeint, ihre Leistung zu
verbessern und, zum Beispiel, einen Anstieg der Produktionskapazität und/oder
des Umsetzungsertrags, wie auch eine Reduktion des Energieverbrauchs
zu erhalten. Insbesondere, sieht die Modernisierung einer Harnstoffanlage
entsprechend der Erfindung vor, die Kapazität bei Beibehaltung der Hauptausrüstung des
Hochdrucksynthesesektors (Syntheseschleife) zu erhöhen.
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In der nachfolgenden Beschreibung
und den angeschlossenen Ansprüchen
ist mit dem Begriff „Kondensationseinheit
vom Dünnschichttyp" eine Vorrichtung
gemeint, worin die Kondensation der Gasphase im Flüssigfilm
eintritt, der innerhalb einer Vielzahl von Rohren in Gegenstrom
zur Gasphase abwärts
fließt.
Der Flüssigfilm
fließt
in Kontakt mit der Rohrwand, wohingegen die Gasphase innerhalb der Rohre
strömt.
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Entsprechend einem weiteren Aspekt
hiervon, betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Harnstoffproduktion
wie auch eine Anlage zum Ausführen
eines solchen Verfahrens.
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Wie hinsichtlich der Harnstoffproduktion
bekannt ist, besteht einerseits mehr und mehr der Bedarf nach Anlagen
mit immer größeren Kapazitäten und
möglichen
Betriebseffizienz, andererseits nach Anlagen mit niedrigeren und
niedrigeren Investitions- und Betriebskosten wie auch geringeren
Energieverbrauch.
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Stand der
Technik
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Verfahren zur Modernisierung von
bestehenden Anlagen zur Harnstoffproduktion nach dem Strippingverfahren
mit Kohlendioxid sind kürzlich
dargelegt worden, im Wesentlichen basierend auf der Modifikation
des Synthesereaktors, auf den Austausch von Vorrichtungen, die dem
Synthesereaktor nachgeschaltet sind durch Vorrichtungen mit größerer Kapazität und/oder
Zuschalten von neuen Vorrichtungen parallel zu den bestehenden Vorrichtungen.
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Zum Beispiel wird in der EP-A-0 796
244 ein Verfahren zum Modernisieren einer Anlage zur Harnstoffproduktion
offenbart, das das Hinzufügen
einen teilweisen Zersetzungsschritt des Carbamats in wässriger
Lösung
und zurückgeführt in den
Synthesereaktor vorsieht. Mit diesem Modernisierungsverfahren ist
es möglich,
deutlich die in den Synthesereaktor zurückgeführte Wassermenge zu reduzieren, wodurch
ermöglicht
wird, einen Anstieg des Umsetzungsertrags und dadurch der Produktionskapazität der Anlage
zu erhalten.
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Als eines der Hauptprobleme, dem
man beim Erhöhen
der Produktionskapazität
in bestehenden Anlagen zur Harnstoffproduktion nach dem Strippingverfahren
mit Kohlendioxid gegenübersteht, wird
die Erhöhung
der Kapazität
der Hochdruchkondensationssektion, die ein oder mehrere Kondensationseinheiten
umfassen kann, angesehen.
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Die bis heute vorgeschlagenen Verfahren zum
Modernisieren zur Erhöhung
der Kapazität
der Kondensationssektion sehen immer den parallelen Einsatz von
zusätzlichen
Kondensationseinheiten des Schichttyps oder einer Einheit mit einem
hohen Austauschkoeffizienten, zum Beispiel eine horizontale Kondensationseinheit
der Kettle-Art (Beckenkondenser), vor.
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In einigen Fällen muss der Austausch bestehender
Einheiten durch neue Einheiten mit größerer Kapazität beachtet
werden.
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Solche Voraussetzungen haben einen
sehr negativen Einfluss sowohl auf die Investitionskosten als auch
auf den Konstruktionsaufwand hinsichtlich der Modernisierung der
Kondensationssektion nach den oben genannten Verfahren nach dem
Stand der Technik.
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Wegen dieser Nachteile hat die Modernisierung
von Anlagen zur Harnstoffproduktion nach dem Strippingverfahren
mit Kohlendioxid bis heute relativ geringe Anwendung gefunden, ungeachtet
dem immer steigenden Interesse der Industrie, bestehende Anlagen
zu modifizieren – anstelle
sie durch neue Anlagen zu ersetzen – mit dem Zweck die Produktionskapazität zu erhöhen und
die Energiekosten zu senken.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Deshalb ist das der vorliegenden
Erfindung zugrunde liegende technische Problem ein Verfahren zum
Modernisieren einer Anlage zur Harnstoffproduktion bereitzustellen,
das eine Erhöhung
der Produktionskapazität
der Anlage erlaubt, geringere Ener gieverbrauchs- und Investitionskosten
auslöst
und technisch einfach implementiert werden kann.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird dieses Problem durch ein Verfahren der vorgenannten Art gelöst, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass es die Schritte umfasst:
- – Bereitstellen
von Mitteln zum direkten Zuführen eines
kleinen Teils des Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase umfassenden
Stroms zusammen mit einem kleinen Teil des gasförmigen, ein oder mehr Passivierungsmittel
umfassenden Stroms, der die Trenneinheit verlässt, zu dem Reaktor für die Harnstoffsynthese;
- – Bereitstellen
von Mitteln zum Zuführen
eines Hauptteils des Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase
umfassenden Stroms zusammen mit einem Hauptteil des gasförmigen,
ein oder mehr Passivierungsmittel umfassenden Stroms, der die Trenneinheit
verlässt,
zu der mindestens einen Kondensationseinheit;
- – Bereitstellen
von Mitteln in der mindestens einen Kondensationseinheit zum Unterwerfen
des Hauptteils des Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase umfassenden
Stroms einer im Wesentlichen vollständigen Kondensation, wobei
ein Strom erhalten wird, der Harnstoff und Carbamat in flüssiger Lösung umfasst.
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So fern der Begriff Hauptteil betroffen
ist, bezeichnet dieser einen Teil der größer als 50% des Gesamtstroms
des Ammoniaks und Kohlendioxids in der aus der Trenneinheit herauskommenden
Dampfphase ist. Abhängig
von den Betriebsbedingungen im Synthesereaktor kann der Hauptteil
in einem Bereich zwischen 65 und 85% eines solchen Stroms, zum Beispiel
zwischen 70 und 75 %, liegen.
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Vorteilhaft erlaubt die vorliegende
Erfindung einen bemerkenswerten Anstieg des Austauschkoeffizienten
und daher der Effizienz der Kondensationssektion, erlaubend eine
Engpassauflösung
der bestehenden Anlage zum vollen Vorteil der Gesamtproduktionskapazität, die dadurch
optimal erhöht
wird.
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All das wird auf eine einfache und
effektive Weise erreicht, mit minimalen und ziemlich unbedeutenden
Eingriffen in die Hochdrucksynthesesektion, die deshalb im Wesentlichen
unverändert
beibehalten wird, und mit einem geringen Energiegverbrauch.
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Demgemäß sind die Investitions-, Implementations-,
und Betriebskosten beträchtlich
geringer als die Kosten, die durch die Verfahren der Modernisierung
nach dem Stand der Technik auftreten.
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Tatsächlich, Dank des vorliegenden
Verfahrens, wird die vorhandene Kondensationssektion weder aufgerüstet noch
durch neue Vorrichtungen ersetzt, aber vorteilhaft erhalten, wobei
nur kleine interne Modifikationen der Kondensationseinheit nötig sind,
um eine im Wesentlichen vollständige
Kondensation der zugeführten
Gasphase darin zu erhalten.
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Aufgrund der Tatsache, dass Mittel
zum Teilen in einen kleinen bzw. Hauptteil des Stroms, der Ammoniak
und Kohlendioxid in Dampfphase umfasst (kommend von der Trenneinheit),
bereitgestellt werden, muss der für die Kontrolle der Reaktionstemperatur
innerhalb des Synthesereaktors notwendige Teil von Reaktanten in
Gasphase nicht mehr länger
die Kondensationseinheit zusammen mit der Flüssigphase passieren, wie im
Stand der Technik. Dadurch kann die Kondensationseinheit auf eine
Weise intern modifiziert werden, die eine beträchtliche Kondensation aller
gasförmiger
Reaktanten, die vom Hauptteil umfasst sind, erlaubt und daher mit
der maximal erhältlichen
Effizienz gefahren werden kann.
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In dieser Hinsicht umfasst das Verfahren zum
Modernisieren entsprechend der vorliegenden Erfindung den Schritt,
der Mittel zum Umwandeln der vertikalen Kondensationseinheit der
Dünnschicht-Art in
eine vertikale Kondensationseinheit der Submersions-Art aufweist.
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In der nachfolgenden Beschreibung
und den angeschlossenen Ansprüchen
wird der Ausdruck „Kondensationseinheit
der Submersions-Art" verstanden
als eine Vorrichtung worin die Flüssigphase das Rohrbündel füllt (Submersion)
und wodurch die Kondensation der Gasphase beim Durchströmen der Flüssigphase
eintritt. In anderen Worten, in diesem Fall arbeitet die Kondensationseinheit
mit den mit Flüssigkeit
gefüllten
Rohren des Rohrbündels
unterschiedlich von der Kondensationseinheit der Dünnschicht-Art,
worin die Rohre im Wesentlichen leer sind.
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Im speziellen wird die bestehende
Kondensationseinheit vorteilhaft modifiziert durch Bereitstellen
von Mitteln zum Zuführen
des Hauptteils des Stroms, der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase
umfasst, an einem unteren Ende des Rohrbündels von mindestens einer
solchen Einheit und Mitteln zum Zirkulieren eines Stroms der Kondensationsflüssigkeit,
die Carbamat in wässriger
Lösung und
Ammoniak innerhalb der Kondensationseinheit umfasst, mit einer thermosiphonartigen
Bewegung.
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Aufgrund der vorliegenden Erfindung
wird die vertikale Position und die Abmessung der bestehenden Kondensationseinheit
ausgenützt,
das – einmal
transformiert – einen
hohen Flüssigkeitsspiegel (Höhe) und
dadurch natürliche
Zirkulation der Flüssigkeit
innerhalb des Tubenbündels
garantiert (thermosiphonartige Bewegung).
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Die Zirkulation entsprechend der
thermosiphonartigen Bewegung der Flüssigphase entsteht aufgrund
des Unterschieds im spezifischen Gewicht zwischen dem in der Vorrichtung
aufwärts
strömenden
Strom, der Flüssigkeit
und Dampf umfasst, und dem nur abwärts gerichteten Flüssigstroms
durch die entsprechenden Teile des Rohrbündels.
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In dieser Hinsicht wurden besonders
befriedigende Ergebnisse erhalten durch Bereitstellen eines Gasverteilers
in der Nähe
zum unteren Ende des Rohrbündels
in Flüssigverbindung
mit den Mitteln zum Zuführen
des Hauptteils des Stroms, der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase
umfasst, so dass das Ammoniak und das Kohlendioxid in einem vorbestimmten,
bevorzugt zentralen, Teil des Rohrbündels verteilt werden.
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Auf diese Weise tritt die Kondensation
von Ammoniak und Kohlendioxid vorteilhaft nur in einem gut definierten
Teil des Rohrbündels
ein, dadurch eine optimale Zirkulation in einer thermosiphonartigen
Bewegung der Flüssigphase
innerhalb der Kondensationseinheit zwischen den Teil des Rohrbündels durch
den der Strom mit geringem spezifischen Gewicht fließt (Gasphase
gemischt mit Flüssigphase)
und dem Teil des Rohrbündels
(vorzugsweise in einer peripheren Position) durch den der Strom
mit hohem spezifischen Gewicht fließt (nur Flüssigphase) fördernd.
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Hinsichtlich der Kondensationseinheit
vom Dünnschicht-Typ
wird durch das vorliegende Verfahren zum Modernisieren eine Kondensationseinheit bereitgestellt,
die ein effektives Mischen der Gasphase in der Flüssigphase
erlaubt und auf diese Weise ein bemerkenswerter Anstieg des Austauschkoeffizienten
innerhalb der Rohre erhalten wird, wodurch der Gesamtaustauschkoeffizient
und die Effizienz der vorhandenen Kondensationssektion erhöht wird.
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Das erlaubt die Kapazität der bestehenden Kondensationssektion
zu erhöhen.
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Testergebnisse haben gezeigt, dass
es sogar möglich
ist, den Gesamtaustauschkoeffizienten der bestehenden Kondensationseinheit
zu verdoppeln.
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Ferner, aufgrund des Schritts der
Modifizierung der vertikalen Kondensationseinheit(en) vom Dünnschicht-Typ
zum „Submersions"-Typ mit einer thermosiphonartigen
Zirkulation der Flüssigphase,
ist es – auf
eine einfache und effektive Weise – möglich, die Verbleibdauer des
in diesen Einheiten bereitgestellten Carbamats zu erhöhen, welches
daher reagieren kann und teilweise in Harnstoff umgeformt wird.
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Wenn so vorgegangen wird, ist es
möglich, einen
Anstieg von sogar 10–20%
des Gesamtreaktionsvolumens zu erhalten, das ergibt sich aus der Verbleibzeit
des Carbamats in der Kondensationseinheit und im Reaktionsraum.
Dieser Faktor fördert
vorteilhaft einen korrespondierenden Anstieg des Umsetzungsertrags
des Kohlendioxids in Harnstoff.
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Um den Strom, der Carbamat in wässriger Lösung und
den so erhaltenen Harnstoff umfasst, aus der Kondensationssektion
abzuziehen, ohne deutliche Modifikationen in der Originalkonstruktion zu
veranlassen, umfasst das Verfahren zum Modernisieren entsprechend
der vorliegenden Erfindung vorteilhaft in den Kondensationseinheiten
bereitgestellte Mittel zum Sammeln und Zuführen des zuvor genannten Stroms
von einem Bereich oberhalb des Rohrbündels zu einem unteren Ende
der Kondensationseinheit in Flüssigverbindung
mit den Mitteln zum Zuführen
der Flüssigphase
zum Reaktor für
die Harnstoffsynthese.
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Es ist wichtig zu bemerken, dass
das Verfahren zum Modernisieren entsprechend der vorliegenden Erfindung
erlaubt, die glei chen (wenn nicht größere) Kapazitätsanstiege
mit den bestehenden Kondensationseinheiten zu erzielen, die vom
Konstruktionsstandpunkt vorteilhaft nur gering modifiziert aber hinsichtlich
des Betriebs dramatisch verändert
sind, konträr
zur herrschende Lehre des Standes der Technik, die anregt, die Kondensationssektion
durch Hinzufügen
neuer Kondensationseinheiten oder durch Ersetzen der Bestehenden
durch neue Einheiten mit einem größeren Austauschkoeffizienten
aufzurüsten.
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Dieses Ergebnis ist völlig überraschend, wenn
man bedenkt, dass entsprechend der Verfahren zum Modernisieren aus
dem Stand der Technik es nicht vorstellbar war, eine wesentliche
Kapazitätserhöhung in
der Kondensationssektion allein mit den bestehenden Vorrichtungen
zu erhalten.
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Entsprechend einer besonders vorteilhaften und
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das vorliegende Verfahren zum Modernisieren
ferner den Schritt:
- – Bereitstellen von Mitteln
zum Abziehen und Zuführen
des Hauptteils des gasförmigen,
ein oder mehr Passivierungsmittel umfassenden Stroms zusammen mit
möglichen
Spuren von Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase von der mindestens
einen Kondensationseinheit zu einer Wascheinheit, die dem Reaktor
für die
Harnstoffsynthese nachgeschaltet ist.
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In anderen Worten, durch die Einführung von geeigneten
Mitteln, wird der Hauptteil des gasförmigen Stroms, der die von
der Trenneinheit zur Kondensationseinheit zugeführten Passivierungsmittel umfasst,
vorteilhaft zu einer der Wascheinheiten, die in der Anlage dem Reaktionsraum
nachgeschaltet angeordnet sind, abgezweigt, anstatt den Reaktionsraum
zu passieren.
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Deshalb erlaubt das Verfahren zum
Modernisieren entsprechend der vorliegenden Erfindung vorteilhaft
dem Reaktor für
die Harnstoffsynthese nur einen kleinen Teil des gasförmigen Stroms,
der die Passivierungsmittel umfasst, zuzuführen, wodurch die Gegenwart
von für
die Umwandlungsreaktion fremden Substanzen auf ein Minimum reduziert
wird – zum
vollen Vorteil des Gesamtumsetzungsertrags, der um 1 bis 3 Prozentpunkte
erhöht
wird – und gleichzeitig
ein geeigneter Schutz gegen Korrosion für den Reaktionsraum garantiert
wird.
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Auf die selbe Weise wie für den Strom,
der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase umfasst, wird auch in
diesem Fall mit der Bezeichnung „Hauptteil" ein Teil gemeint, der größer als
50% des gesamten Stroms der aus der Trenneinheit kommenden Passivierungsmittel
ist.
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Zum Beispiel, im Fall eines Hauptteils,
der zwischen 65–85%
des inerten Gasstroms umfasst, wird nur 15–35% eines solchen inerten
Gases zum Synthesereaktor geleitet, verglichen mit 100% im Stand
der Technik, wobei deutliche Vorteile hinsichtlich großer Umsetzungserträge sichergestellt
werden.
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Diesbezüglich soll bemerkt werden wie
die Praxis in diesem Gebiet zum Zuführen einer vorbestimmten Menge
Passivierungsmittel (zum Beispiel Luft oder Sauerstoff) zusammen
mit dem Kohlendioxidstrom ist, um die Vorrichtung der Synthesesektion der
Harnstoffanlagen – und
in besonderen der Trenneinheit – vor
der schnellen Zerstörung
durch die Korrosivität
der an einer solchen Reaktion beteiligten Substanzen zu schützen. Deshalb
passieren die Passivierungsmittel und andere mögliche inerte Substanzen, die
im Kohlendioxidstrom enthalten sein können, durch die Kondensationseinheit
en) und werden dann zum Reaktor für die Harnstoffsynthese geleitet.
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Da die Betriebsbedingungen weniger
kritisch sind als für
die Trenneinheit, ist die theoretisch benötigte Menge an Passivierungsmittel
zum Schutz der Kondensationssektion und des Reaktionsraumes wesentlich
geringer als die tatsächlich
in der Syntheseschleife Zirkulierende.
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Folglich werden beide, das Verfahren
für die Harnstoffproduktion
mit Strippen in Kohlendioxid und die Verfahren zum Modernisieren
der Anlage für
die Harnstoffproduktion entsprechend dem Stand der Technik, beeinflusst
von einer Abnahme des Umsetzungsertrags im Reaktionsraum und, deshalb,
von einer fehlenden Produktionskapazität wegen des Überschusses
an inerten Substanzen in einem solchen Reaktionsraum.
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Aufgrund der vorliegenden Erfindung,
erlaubt der Anstieg der Umsetzung wegen einer geringeren im Reaktionsraum
gegenwärtigen
Menge inerter Substanzen zusammen mit dem Umsetzungsanstieg aufgrund
des Anstiegs des zuvor beschriebenen Gesamtreaktionsvolumen den
Anstieg des Umsetzungsertrags im Reaktionsraum, und, deshalb, die
Produktionskapazität
der bestehenden Anlage und, insbesondere, Überladungen der bestehenden Kondensationseinheit
zu maximieren, ohne auf diese Weise dem Reaktionsraum nachgeschaltet,
Ungleichgewichte oder Störungen
zu erzeugen.
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Ferner ist es wert zu erwähnen, dass
es durch den zuvor genannten Anstieg des Umsetzungsertrags vorteilhaft
möglich
ist, den Energieverbrauch gering zu halten und, in einigen Fällen, sogar den
Dampfverbrauch hinsichtlich der zu modernisierenden, bestehenden
Anlage zu reduzieren.
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Der Hauptteil und die kleinen Teile
des Stromes, der Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase, bzw.
des gasförmigen
Stroms, der ein oder mehr Passivierungsmittel umfasst, wird entsprechend
diesem Verfahren zum Modernisieren bevorzugt dem Schritt angepasst,
der geeignete Steuermittel in den Mitteln zum Abziehen und Zuführen des Hauptteils
des gasförmigen
Stroms bereitstellt, der ein oder mehrere Passivierungsmittel zusammen
mit möglichen
Spuren von Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase umfasst und von
der Kondensationseinheit zu einer solchen Wascheinheit fließt.
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Entsprechend einem weiteren Aspekt
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Harnstoffproduktion
nach der Art, die die Schritte umfasst:
- – Reagieren
von Ammoniak und Kohlendioxid in einem Reaktionsraum, Gewinnen eines
Harnstoff, Carbamat und freies Ammoniak in wässriger Lösung umfassenden Reaktionsgemischs;
- – Zuführen des
Reaktionsgemischs zu einer Trenneinheit mit Kohlendioxid und Unterwerfen
des Gemischs einer Behandlung zur teilweisen Zersetzung von Carbamat
und teilweisen Abtrennung von freiem Ammoniak, Gewinnen eines Ammoniak
und Kohlendioxid in der Dampfphase umfassenden Stroms und eines
Harnstoff und Restcarbamat in wässriger
Lösung
umfassenden Stroms;
- – Zuführen des
Harnstoff und Restcarbamat in wässriger
Lösung
umfassenden Stroms zu einer Harnstoff-Rückgewinnungszone; und das dadurch
gekennzeichnet ist, dass es weiter die Schritte umfasst:
- – direktes
Zuführen
eines kleinen Teils des Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase
umfassenden Stroms zu dem Reaktionsraum;
- – Zuführen eines
Hauptteils des Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase umfassenden Stroms
zu der mindestens einen Kondensationseinheit und Unterwerfen dieses
Hauptteils einer im Wesentlichen vollständigen Kondensation, um so
einen Strom zu erhalten, der Harnstoff und Carbamat in wässriger
Lösung
umfasst;
- – Zuführen des
Harnstoff und Carbamat in wässriger
Lösung
umfassenden Stroms zu dem Reaktionsraum.
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Diese Erfindung betrifft ferner eine
Anlage, die zum Ausführen
des zuvor genannten Verfahrens für
die Harnstoffproduktion bestimmt ist, umfassend:
- – einen
Reaktor für
die Harnstoffsynthese;
- – Mittel
zum Zuführen
von Ammoniak und Kohlendioxid zum Reaktor für die Harnstoffsynthese;
- – eine
Trenneinheit mit Kohlendioxid zum Unterwerfen eines Harnstoff, Carbamat
und freies Ammoniak in wässriger
Lösung
umfassenden Reaktionsgemischs, das den Reaktor verlässt, einer Behandlung
zur teilweisen Zersetzung von Carbamat und teilweisen Abtrennung
von freiem Ammoniak, um so einen Ammoniak und Kohlendioxid in der
Dampfphase umfassenden Strom und einen Harnstoff und Restcarbamat
in wässriger
Lösung
umfassenden Strom zu erhalten;
- – eine
Rückgewinnungszone
des Harnstoff und Restcarbamat in wässriger Lösung umfassenden Stroms, der
die Trenneinheit verlässt,
zum Abtrennen von Harnstoff aus dem Restcarbmat in wässriger
Lösung;
und welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie weiters umfasst:
- – mindestens
eine Kondensationseinheit vom "Submersions"-Typ zum Unterwerfen
von mindestens einem Teil des Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase
umfassenden Stroms, der die Trenneinheit verlässt, einer im Wesentlichen
vollständigen
Kondensation, um so einen Strom zu erhalten, der Harnstoff und Carbamat
in wässriger Lösung umfasst;
- – Mittel
zum Zuführen
eines kleinen Teils des Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase
umfassenden Stroms, der die Trenneinheit verlässt, direkt zu dem Reaktor
für die
Harnstoffsynthese;
- – Mittel
zum Zuführen
eines Hauptteils des Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase
umfassenden Stroms, der die Trenneinheit verlässt, zu der mindestens einen
Kondensationseinheit;
- – Mittel
zum Zuführen
des Harnstoff und Carbamat in wässriger
Lösung
umfassenden Stroms, der die mindestens eine Kondensationseinheit verlässt, zu
dem Reaktor für
die Harnstoffsynthese.
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Entsprechend der Erfindung können die
Anlagen, die zum Ausführen
des Verfahrens für
die Harnstoffproduktion bestimmt sind, sowohl als Neuanlagen als
auch durch Modifizierung bestehender Anlagen realisiert werden,
um einen Anstieg in der Produktionskapazität und in einigen Fällen eine
verbesserte Leistung hinsichtlich des Energieverbrauchs zu erhalten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden deutlich aus der nachfolgenden, nicht
einschränkenden
Beschreibung einer Ausführungsform
eines Verfahrens zum Modernisieren und eines Harnstoffsyntheseverfahrens
entsprechend der Erfindung unter Bezugnahme auf die angeschlossenen
Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die Zeichnungen zeigen:
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1 stellt
schematisch und partiell eine Anlage für die Harnstoffproduktion nach
dem Strippingverfahren mit Kohlendioxid gemäß dem Stand der Technik dar;
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2 zeigt
einen schematischen Längsschnitt
durch eine vertikale Kondensationseinheit der Dünnschicht-Art der Anlage von 1 gemäß dem Stand der Technik;
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3 stellt
schematisch und partiell eine Anlage für die Harnstoffproduktion nach
dem Strippingverfahren mit Kohlendioxid dar, die durch die Modernisierung
der Anlage von 1 entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zum Modernisieren entsprechend der Erfindung realisiert
wurde;
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4 zeigt
einen schematischen Längsschnitt
durch die vertikale Kondensationseinheit der „Submersions"-Art der Anlage von 3, erhalten durch Modifizieren
der Kondensationseinheit der 2 entsprechend
der vorliegenden Erfindung;
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5 stellt
schematisch und partiell eine Anlage für die Harnstoffproduktion nach
dem Strippingverfahren mit Kohlendioxid dar, die als Neuanlage zum
Ausführen
des Verfahrens entsprechend der Erfindung realisiert wurde;
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6 zeigt
einen schematischen Längsschnitt
durch die vertikale Kondensationseinheit der „Submersions"-Art der Anlage von 5 entsprechend der vorliegenden
Erfindung.
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Detaillierte
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
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Um die Offenbarung der vorliegenden
Erfindung zu vereinfachen, wird nur ein Teil einer Anlage zur Harnstoffproduktion
in 1 schematisch dargestellt
und zwar genauer die Hochdrucksynthesesektion (Syntheseschleife),
da die übrigen
Sektionen nicht bedeutsam für
das Verständnis
der vorliegenden Erfindung ist.
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Ferner werden spezielle Verweise
zu den an sich konventionellen Verbindungsrohren der verschiedenen
Teile der nachfolgend beschriebenen und in 1 dargestellten Anlage nur gemacht, sofern
sie unbedingt notwendig sind.
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Mit Bezug auf 1 wird eine bestehende Anlage für die Harnstoffproduktion
nach dem Strippingverfahren mit Kohlendioxid, die die Rückführung der
Reaktanten in den Reaktionsraum aufweist, generell mit der Bezugnummer 1 bezeichnet.
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Anlage 1, und spezieller
die Hochdrucksynthesesektion, umfassen einen Reaktor 2 (oder
Reaktionsraum) für
die Harnstoffsynthese, eine Trenneinheit 3 mit Kohlendioxid,
eine Kondensationssektion, umfassend eine vertikale Kondensationseinheit 4 von
der Dünnschicht-Art,
die mehr detailliert im Zusammenhang mit 2 beschrieben wird, und eine Wascheinheit 5 für das Passivierungsmittel
und anderer möglicher
für die
Reaktion inerte Substanzen.
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Darüberhinaus umfasst die Anlage 1 eine Rückgewinnungszone
für den
produzierten Harnstoff, nicht dargestellt in 1, und eine Vorrichtung 6 für die Trennung
des produzierten Dampfs durch die Kühlflüssigkeit, die der Kondensationseinheit 4 zugeführt wird.
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Der Reaktor 2 wird üblicherweise
bei einer Temperatur von 180 bis 185°C mit einem molaren NH3/CO2-Verhältnis von
2,8 bis 3,0, einem molaren H2O/CO2-Verhältnis
von 0,4 bis 0,5 und einem Umsetzungsertrag von 58 bis 60% betrieben.
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Der (isobare) Verfahrensdruck in
der Synthesesektion der 1 ist
normalerweise von 140 bis 145 bar. So ein Druck wird üblicherweise
in den Harnstoffsyntheseverfahren als „Hoch"-Druck bezeichnet, verglichen mit der
Bezeichnung „Mittel"-Druck (etwa 18 bar)
bzw. „Nieder"-Druck (3–4 bar),
in diesem Bereich verwendet für
die Bezeichnung des Drucks in den der Syntheseschleife nachgeschalteten
Abschnitten.
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In 1 werden
mit den Nummern 7–21
generell entsprechende Mittel für
das Zuführen
verschiedener Ströme
zu den Vorrichtungen der Anlage 1 für die Harnstoffproduktion bezeichnet.
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Solche Zuführmittel umfassen Rohrleitungen,
Verbindungsrohre, Pumpen, Kompressoren, Düsen und andere Vorrichtungen
bekannter Art, die generell in Anlagen solcher Art eingesetzt werden und,
daher, in der folgenden Beschreibung nicht weiter beschrieben werden.
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Generell werden in der vorliegenden
Beschreibung, den eingeschlossenen Ansprüchen und dort wo es nicht anders
angezeigt wird mit den Ausdrücken: "Zufuhr-, Verbindungs-
oder Extraktionsmittel" beabsichtigt,
Rohrleitungen, Verbindungsleitungen oder Rohre, Pumpen, Kompressoren,
Düsen oder
andere Vorrichtungen bekannter Art, die zum Transportieren eines
flüssigen
oder gasförmigen Stroms
von einem Ort zu einem anderen in der Anlage verwendet werden, zu
bezeichnen.
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Insbesondere werden mit 7 und 8 entsprechende
Mittel zum Zuführen
eines gasförmigen Stroms,
der Kohlendioxid umfasst, zu der Trenneinheit 3, und eines
Stroms, der Ammoniak (in Flüssigphase)
umfasst, zu der Kondensationseinheit 4 bezeichnet.
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Das durch die Mittel 7 zu
der Trenneinheit 3 geschickte Kohlendioxid wird als Strippingmittel
der Reaktionsmischung eingesetzt die Harnstoff, Carbamat und freies
Ammoniak in wässriger
Lösung
den Reaktor 2 verlassend umfasst, und durch die Mittel 9 der
Einheit 3 zugeführt
wird.
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Die Trenneinheit 3 ist von
der Dünnschicht-Art
mit einem externen Dampfheizer. Mittel zum Zuführen und Abziehen des Dampfs
zum Heizen der Trenneinheit 3 an der Außenhülle werden generell mit 22
bezeichnet.
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Die in der Einheit 3 abwärts fließende Reaktionsmischung
in Gegenstrom mit dem gasförmigen Strom,
der Kohlendioxid umfasst, wird einer Behandlung der partiellen Zersetzung
von Carbamat und einer partiellen Trennung des freien Ammoniaks
unterworfen, wobei ein Strom, der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase
umfasst, sowie ein Strom, der Harnstoff und Rest-Carbamat in wässriger Lösung umfasst, erhalten werden.
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Der Strom, der Harnstoff und Rest-Carbamat in
wässriger
Lösung
umfassen, wird vom Boden der Trenneinheit 3 abgezogen und
zur Harnstoff-Rückgewinnungszone
(nicht dargestellt) durch die Zuführmittel 10 geschickt.
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Der gasförmige Strom, der in der Trenneinheit 3 erhalten
wird und auch Wasser zusätzlich
zu Ammoniak und Kohlendioxid umfasst, fließt von einem oberen Ende einer
solchen Einheit 3 aus und wird einem oberen Ende der Kondensationseinheit 4 durch
die Zuführmittel 11 zugeführt.
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Die Kondensationseinheit 4 ist
von der vertikalen Dünnschicht-Art zum Unterwerfen
des gesamten Stroms, der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase
umfasst und aus der Einheit 3 durch die Mittel 11 kommt,
einer partiellen Kondensation.
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Ferner wird der Strom, der den zugeführten Ammoniak
umfasst, am oberen Ende der Kondensationseinheit 4 durch
die Mittel 8 zusammen mit einem rezyklierten Strom, der
Ammoniak und Carbamat in wässriger
Lösung
umfasst, zugeführt.
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Wie in 2 gezeigt,
findet die partielle Kondensation der Gasphase als ein Ergebnis
des Kontakts dieser Phase mit der Flüssigphase statt, die im Gleichstrom
innerhalb der Vielzahl von Rohren des Rohrbündels 23, eingeschlossen
in der Hülle 24 der Kondensationseinheit 4,
abwärts
fließt.
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In dieser Figur werden die Details
der Anlage 1, die strukturell und operativ äquivalent
sind mit jenen der 1 mit
den gleichen Bezugsnummern bezeichnet und werden nicht weiter beschrieben.
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Das Rohrbündel 23 wird an seinem
Ober- und Unterteil durch Rohrplatten 25 bzw. 26 begrenzt, zu
denen die oberen und unteren Köpfe 27, 28 der Kondensationseinheit
entsprechend fixiert werden.
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Insbesondere, wird die Flüssigphase,
die den zugeführten
Ammoniak und das zurückgeführte Carbamat
in wässriger
Lösung
umfasst, durch die Einlassdüse 30 in
den Raum 29, der durch das obere Kopfende 27 definiert
wird, eingeleitet, über
die obere Rohrplatte 25 verteilt und durch Schwerkraft
entlang der Rohre des Rohrbündels 23 unter
Filmbildung hinunter fließen
gelassen. Auch die gasförmige
Phase, die Ammoniak und Kohlendioxid umfasst und der oberen Platte 25 durch
die Einlassdüse 31 zugeführt wird,
fließt
innerhalb solcher Rohre (die im Wesentlichen leer sind).
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Als Folge der teilweisen Kondensation
wird ein Flüssigstrom,
der Carbamat in wässriger
Lösung umfasst,
und einen gasförmiger
Strom, der dampfförmiges
Ammoniak und Kohlendioxid umfasst, an den Rohrausgängen des
Rohrbündels 23 erhalten.
Solche Ströme
passieren den Raum 32, der innerhalb des unteren Kopfendes 28 definiert
ist, und strömen aus
der Kondensationseinheit 4 durch die Auslassdüsen 33, 34 für die flüssige bzw.
gasförmige
Phase.
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Deshalb werden die Phase, die Ammoniak und
Kohlendioxid in gasförmiger
Phase umfasst, wie auch die Phase, die Carbamat in wässriger
Lösung umfasst,
getrennt vom Boden der Kondensati onseinheit 4 zum Reaktor 2 für die Harnstoffsynthese
durch entsprechende Leitungsmittel 14, 15 geschickt.
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In 2 werden
die Ströme
der gasförmigen Phase
und der Flüssigphase
innerhalb der Kondensationseinheit generell mit Fg bzw Fl bezeichnet.
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Es ist klar, dass in der Kondensationseinheit 4 entsprechend
dem Stand der Technik die Verbleibzeiten der Phasen innerhalb der
Rohre des Rohrbündels 23 sehr
kurz sind, wie auch eine gleichförmige Verteilung
der Flüssigphase
auf der oberen Rohrplatte 26 nur sehr schwer erreicht werden
kann. All das ist nachteilig für
eine effektive Kondensation der Reaktanten in der gasförmigen Phase.
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Die Wärme, die während der teilweisen Kondensation
des Stroms, der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase umfasst,
innerhalb der Einheit 4 entsteht, wird durch Strömenlassen
einer Kühlflüssigkeit,
d. h. Wasser, durch das Rohrbündel 23 – an der
Außenhülle – entfernt,
wobei Dampf zurückgewonnen
wird (generell bei 4.5 bar).
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Der Wasserstrom wird an der Außenhülle der Kondensationseinheit 4 durch
die Mittel 16 zugeführt und
aus dieser Einheit durch die Mittel 17 abgezogen.
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Der aus der Einheit 4 herauskommende Wasserstrom,
der auch den durch indirekten Wärmeaustausch
mit den innerhalb der Kondensationseinheit 4 auf der Röhrenseite
fließenden
Prozessflüssigkeit
erzeugten Dampf umfasst, wird durch die Mittel 17 der Vorrichtung 6 zur
Trennung des erzeugten Dampfes vom Wasser zugeführt. Dieses Wasser wird deshalb
durch die Mittel 16 der Kondensationseinheit 4 an
der Außenhülle zurückgeführt, wobei
der Dampf von der Trennungsvorrichtung 6 durch die Mittel 18 abgezogen
wird.
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In der technischen Fachsprache wird
die Trennungsvorrichtung 6 auch mit dem Begriff „Dampftrommel" bezeichnet.
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Um die Vorrichtungen der Hochdrucksynthesesektion
vor Korrosion zu schützen,
umfasst die Anlage 1 ferner die Möglichkeit, ein oder mehrere
Passivierungsmittel, zum Beispiel Sauerstoff oder Luft, die inert
gegenüber
der Harnstoffsynthesereaktion sind, durch diese Vorrichtungen fließen zu lassen.
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Zu diesem Zweck werden generell Mittel
bereitgestellt zum Zuführen
eines gasförmigen
Stroms, der Passivierungsmittel umfasst, zur Trenneinheit 3 und
von dieser Trenneinheit, die Kondensationseinheit 4 passierend,
zum Harnstoffsynthesereaktor 2.
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Im Beispiel der 1 werden die Passivierungsmittel direkt
mit dem gasförmigen
Strom, der das zuzuführende
Kohlendioxid umfasst, gemischt, wodurch die zuvor erwähnten Mittel
zum Zuführen des
gasförmigen
Stroms, der Passivierungsmittel umfasst, den Zuführmittel 7 entsprechen.
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Da die Betriebsbedingungen der Trenneinheit 3 aus
der Sicht bezüglich
der Korrosion am kritischsten sind, benötigt diese Einheit eine Menge
an Passivierungsmittel, die wesentlich größer ist als die die in der
Praxis für
die Passivierung der anderen Vorrichtungen benötigt wird. Demzufolge werden
neben der Trenneinheit 3 den anderen Vorrichtungen der
Synthesesektion ein Überschuss
an Passivierungsmittel zugeführt.
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Darüberhinaus enthält der gasförmige Strom,
der das der Trenneinheit 3 durch die Mittel 7 zugeführte Kohlendioxid
umfasst, eine bestimmte Menge der anderen inerten Substanzen, zum
Beispiel 1–3
Volums-%, die – zusammen
mit den Passivierungsmittel – die
verschiedenen Vorrichtungen der Hochdrucksynthesesektion passieren.
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Besonders wird die Menge an Passivierungs-
und inerten Mittel normalerweise dem Harnstoffsynthesereaktor 2 so
zugeführt,
dass der Umsetzungsertrag des Kohlendioxid in Harnstoff um einige Prozentpunkte
in bezug auf den erreichbaren Ertrag mit einem geringeren Gehalt
an gegenüber
der Synthesereaktion inerten Stoffen reduziert wird.
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Der Strom der inerten Stoffe passiert
durch den Harnstoffreaktor 2 einen Teil des unreagierten Ammoniaks
und Kohlendioxids in Dampfphase ladend, und wird deshalb durch die
Mittel 19 von einem oberen Ende des Reaktors 2 der
Wascheinheit 5 zugeführt.
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In der Wascheinheit 5 werden
Ammoniak und Kohlendioxid in der Dampfphase mittels eines Waschstroms
kondensiert, der – im
Beispiel der 1 – Carbamat
in wässriger
Lösung
umfasst und vom Harnstoffrückgewinnungssektor
(nicht dargestellt) kommend der Einheit 5 durch die Mittel 20 zugeführt wird.
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Von der Wascheinheit 5 findet
die Extraktion der Passivierungsmittel und der inerten Stoffe im
allgemeinen von der Hochdrucksynthesesektion durch Mittel 21 statt,
wobei der Waschstrom entsprechend angereichert mit Ammoniak und
Kohlendioxid zu der Kondensationseinheit 4 durch die Mittel 13 geschickt wird.
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Unter Bezugnahme auf 3 wird die Anlage zur Harnstoffproduktion
der 1, vorteilhaft geeignet
modifiziert, entsprechend einer ersten Ausführungsform des Verfahrens zur
Modernisierung der vorliegenden Erfindung dargestellt.
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Die Besonderheiten, betreffend der
in die bestehende Kondensationseinheit eingebrachten Modifikation,
werden in bezug auf 4 besser
hervorgehoben.
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In 3 und 4 sind die Details der Anlage 1 und
der Kondensationseinheit äquivalent
hinsichtlich Struktur und Betrieb jenen, die in den 1 und 2 dargestellt
sind, und werden mit den selben Bezugsnummern bezeichnet und nicht
erneut beschrieben.
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Aufgrund des vorliegenden Verfahrens
zur Modernisierung sind die Zuführmittel
zu der Kondensationseinheit 4 des Stroms, der Ammoniak
und Kohlendioxid in der Dampfphase umfasst und aus der Trenneinheit 3 kommt,
geeignet auf eine Weise so modifiziert, dass nur ein Hauptteil eines
solchen Stroms einer Kondensation mit der Flüssigphase unterzogen wird.
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Ferner ist die Kondensationseinheit 4 in
ihrem Inneren vorteilhaft so modifiziert, dass eine im Wesentlichen
vollständige
Kondensation eines solchen Hauptteils erlaubt wird.
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Zu diesem Zweck sind entsprechend
der Ausführungsform
der 3 die Mittel 11 der
bestehenden Anlage der 1 modifiziert
und die Mittel 35 und 36 werden bereitgestellt,
um einen kleinen Teil des Stroms, der Ammoniak und Kohlendioxid
in Dampfphase umfasst, von der Trenneinheit 3 direkt dem
Harnstoffsynthesereaktor 2, bzw. um einen Hauptteil eines
solchen Stroms der Kondensationseinheit zuzuführen. Mittel 35 und 6 umfassen
zum Beispiel entsprechende Verbindungsleitungen.
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Es wird deutlich, dass durch Strömenlassen des
gasförmigen
Stroms, der ein oder mehrere Passivierungsmittel umfasst, innerhalb
der Zuführmittel 11 zusammen
mit dem Strom, der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase umfasst,
die Vorkehrung der Mittel 36 und 35 unabdingbar
eine entsprechende Trennung in einen kleinen und einen Hauptteil
der dem Reaktor 2 bzw. der Kondensationseinheit 4 zugeführten Passivierungsmittel
bedingt.
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Innerhalb der Kondensationseinheit
sind Mittel vorgesehen, die detailliert in 4 beschrieben sind, um die Kondensation
von im Wesentlichen allen Reaktanten der darin zugeführten gasförmigen Phase
auf eine einfache und effektive Weise zu erlauben.
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In anderen Worten, die vorhandene
vertikale Kondensationseinheit der Dünnschichtart wird vorteilhaft
in eine vertikale Kondensationseinheit der „Submersions"-Art, d.h. mit einer
Kondensationsflüssigkeit
gefülltem
Rohrbündel,
transformiert, wobei die Effizienz einer solchen Einheit und damit
ihre Kapazität
beträchtlich
verbessert wird. Darüberhinaus
erlaubt diese Veränderung
einen Anstieg der Verbleibzeit des gebildeten Carbamats in der Kondensationseinheit 4,
das teilweise in Harnstoff reagiert.
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Besonders wird die Kondensationsflüssigkeit,
die Carbamat in wässriger
Lösung
und Ammoniak umfasst, vorteilhaft zum Zirkulieren innerhalb des Rohrbündels 23 in
einer thermosiphonartigen Bewegung gebracht. Der Hauptteil des Stroms,
der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase umfasst, wird stattdessen
durch die Mittel 36 in den unteren Raum 32 in
der Nähe
des unteren Endes des Rohrbündels 23,
genauer in der unmittelbaren Nähe
zur unteren Rohrplatte 26, zugeführt.
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Dadurch durchquert Ammoniak und Kohlendioxid
in Dampfphase die Kondensationseinheit 4 aufwärts – innerhalb
der voll mit Flüssigkeit
gefüllten Rohre
des Rohrbündels 23 gluckernd
und daher mit einem erheblichen Austauschkoeffizienten auf der Rohrseite.
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Um eine korrekte Zirkulation in einer
thermosiphonartigen Bewegung der Kondensationsflüssigkeit innerhalb der Kondensationseinheit 4 zu
erlauben, umfasst das vorliegende Verfahren zur Modernisierung die
Vorkehrung eines Gasverteilers 37, der eine perforierte
Wand 37a in der unmittelbaren Nähe zur unteren Rohrplatte 26 in
Flüssigverbindung
mit den Zuführmitteln 36 des
Hauptteils des Stroms, der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase
umfasst, aufweist.
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Der Verteiler 37 ist auf
eine solche Weise dimensioniert, dass das Ammoniak und das Kohlendioxid
in Dampfphase vorteilhaft nur in einem bestimmten Teil des Rohrbündels 23 verteilt
werden.
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Auf diese Weise wird das Rohrbündel 23 inhärent unterteilt
in einen ersten Teil 38 (ein Zentralteil in 4) durch den flüssiger/gasförmiger Strom
von geringem spezifischen Gewicht aufwärts fließt, und in einen zweiten Teil 39 (ein äußerer Teil
in 4) durch den nur
der Flüssigstrom
mit hohem spezifischen Gewicht abwärts fließt, der deshalb in einer thermosiphonartigen
Bewegung innerhalb der Kondensationseinheit 4 zirkuliert.
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Wie in 4 dargestellt,
wird ein weiterer äußerer Teil 40 des
Rohrbündels 23 für die Querung von
dem oberen Raum 29 zu den Zuführmitteln 15 des Stroms,
der Harnstoff und Carbamat in wässriger Lösung zum
Schicken an den Synthesereaktor 2 umfasst.
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Diesbezüglich weist das Verfahren zur
Modernisierung entsprechend der Erfindung jene geeigneten Mittel
auf, die in 4 mit 41
und 42 bezeichnet sind und innerhalb der Kondensationseinheit 4 vorgesehen
sind zum Sammeln und Zuführen
eines solchen Stroms, der Harnstoff und Carbamat in wässriger
Lösung umfasst,
vom Raum 29 zu den Mitteln 15 durch den dritten
Teil 40 des Rohrbündels 23.
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Solche Sammel- und Zuführmittel
umfassen eine Wand 41, die nicht perforiert ist und sich
vertikal von der oberen Rohrplatte 25 zu einem Teil des
oberen Raums 29 erstreckt, und Verbindungsmittel 42 zwischen
dem Teil der unteren Rohrplatte 26, die den Strom, der
die zum Reaktor 2 geschickten und Harnstoff und Carbamat
in wässriger
Lösung
umfasst, und die Zuführmittel 15 aufnimmt.
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Die Wand 41 definiert einen
Flüssigkopf
im oberen Raum 29 der Flüssigphase, die entsprechend einer
thermosiphonartigen Bewegung zirkuliert, und trennt als Wehr den
Strom, der das zu den Mittel 42 durch den Teil 40 des
Rohrbündels 23 zu
schickende Harnstoff und Carbamat in wässriger Lösung umfasst.
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Es soll darauf hingewiesen werden,
wie es möglich
ist, durch Erhöhen
der Höhe
der Wand 41 und damit des Niveaus der Flüssigphase
im Raum 29, die Verbleibdauer einer solchen Phase in der Kondensationseinheit
4 zum vollen Vorteil einer höheren
Produktionsrate des Harnstoffs in einer solchen Einheit zu steigern.
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Der Reihe nach, Mittel 42 können zum
Beispiel eine Vorrichtung in Gehäuseform
umfassen, die an die untere Rohrplatte montiert ist, um die aus
dem Teil 40 des Rohrbündels 23 kommende
Flüssigphase zu
sammeln, und mit Mittel 15 durch ein Rohr, das die Düse 33 quert,
verbunden ist.
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Der Strom der Kondensationsflüssigkeit,
die Carbamat in wässriger
Lösung
und Ammoniak umfasst und der Kondensationseinheit 4 durch
Mittel 8 zugeführt
wird, führt
in den oberen Raum 29 durch die Einlassdüse 30 und
wird durch einen toroidalen Ver teiler 43 in unmittelbarer
Nähe zu
der oberen Rohrplatte 25 in den Teil 39 des Rohrbündels 23 verteilt.
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Die Passivierungsmittel und andere
für die Harnstoffsynthesereaktion
inerte Substanzen, die der Kondensationseinheit 4 durch
die Mittel 34 zugeführt
werden, passieren das Rohrbündel 23 aufwärts und
getrennt von der Flüssigphase
in den oberen Raum 29 der Einheit 4 zusammen mit
möglichen nicht
kondensierten Spuren von Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase.
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Vorteilhaft wird die gasförmige Phase,
die sich von der Flüssigphase
im oberen Raum 29 abtrennt, abgezogen von der Kondensationseinheit 4 und
der dem Reaktor 2 nachgeschalteten Wascheinheit 5 zugeführt aufgrund
der Vorkehrung – entsprechend
des vorliegenden Verfahrens zur Modernisierung – von geeigneten Mittel 44.
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Solche Mittel 44 , zum Beispiel,
bestehen aus einem Rohr in Flüssigverbindung
mit einem oberen Raum 29 der Kondensationseinheit 4 durch
die Düse 31.
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Wie man unter Bezugnahme auf die
Zusammenfassung der Erfindung sieht, ist es aufgrund dieses Merkmals
möglich
den Umsetzungsertrag im Harnstoffsynthesereaktor 2 um einige Prozentpunkte (1–3%) mit
erheblichen Vorteilen, soweit ein Anstieg der Produktionskapazität der bestehenden
Anlage betroffen ist, zu erhöhen.
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Dadurch wird nicht nur der Umsetzungsertrag
erhöht,
sondern kann der Reaktor 2 auch unter vorteilhafteren Bedingungen
betrieben werden und der Anlagenenergieverbrauch ist geringer als
vor der Modernisierung.
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Ein weiterer Vorteil, der von dieser
Ausführungsform
des vorliegenden Verfahrens der Erfindung resultiert, besteht darin, dass
das Zuführen
ausschließlich
eines kleinen Teils der inerten Substanzen in den Synthesereaktor 2 die
Menge an Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase, die den Reaktor 2 verlässt, bedeutend
niedriger sein wird, als wenn die gesamten inerten Substanzen dem
Reaktor 2 zugeführt
werden.
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Dementsprechend, da der Hauptteil
der aus der Kondensationseinheit 4 kommenden inerten Substanzen
nur Spuren von Ammoniak und Kohlendioxid enthält, wird ferner eine Abnahme
der Beladung der Wascheinheit 5 erreicht; daher wird diese Einheit
geringere Mengen von Reaktanten in gasförmiger Phase (zum Trennen von
dem Strom der inerten Substanzen geringerer Mengen an Ammoniak und
Kohlendioxid in Dampfphase) zurückgewinnen müssen, wobei
bessere Betriebsbedingungen der Einheit 5 und dadurch ein
Anstieg der Kapazität
einer solchen Einheit erlaubt werden.
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Entsprechend weiteren Ausführungsformen (nicht
dargestellt) ist es vorgesehen, Mittel zum Zuführen des aus der Kondensationssektion 4 kommenden
Stroms der inerten Substanzen in die dem Reaktor 2 nachgeschalteten
Wascheinheiten 5 bereitzustellen, die in der bestehenden
Anlage zur Harnstoffproduktion vorhanden sind. Alternativ ist es möglich, wann
immer der Gehalt an Ammoniak und Kohlendioxid im Strom der aus der
Einheit 4 kommenden inerten Substanzen Null oder im Wesentlichen
Null ist, den Schritt vorzusehen, Mittel (nicht dargestellt) zum
Entleeren eines solchen Stroms unmittelbar in die Umgebung bereitzustellen,
zum Beispiel ein mit der Gasauslassdüse 31 verbundenes Auslassventil.
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Bevorzugt ist vorgesehen, entsprechend
des vorliegenden Verfahrens zur Modernisierung, in Mittel 44,
geeignete Mittel 45, dargestellt in 3 durch ein Steuerventil, zur Steuerung
des Haupt- und des kleinen Teils des gasförmigen Stroms, der Ammoniak und
Kohlendioxid in Dampfphase umfasst, bzw. des gas förmigen Stroms,
der ein oder mehrere Passivierungsmittel umfasst, bereitzustellen.
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Wenn die Mittel 44 die Flüssigverbindung des
Oberteils der Kondensationseinheit 4 mit dem Oberteil des
Reaktors 2 herstellen, erlaubt das Steuerventil 45 die
Menge von Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase, die zur Kondensationseinheit 4 bzw.
zum Harnstoffsynthesereaktor 2 geleitet wird, zu steuern.
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Abhängig von der Größe und der
spezifischen Geometrie des Rohrbündels 23,
weist die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Modernisierung auf,
dass ein weiteres Erhöhen
des Gesamtaustauschkoeffizienten der Kondensationseinheit 4 erlaubt,
wobei der Wärmeaustauschkoeffizient
außerhalb
des Rohrbündels 23 (Hüllenseite),
wo das Kühlwasser
zum Fließen
gebracht wird, zusätzlich
zum Anstieg innerhalb der Rohre (Rohrseite), wo die Prozessströme fließen, zum
vollen Vorteil der Kondensationseinheitskapazität dadurch verbessert wird.
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Es wurde überraschend gefunden, dass
es bevorzugt ist, um die Entfernung der während der Kondensation des
Ammoniaks und Kohlendioxids in Dampfphase gebildeten Wärme zu verbessern
und dadurch den Wärmeaustauschkoeffizienten
zu erhöhen,
keinen Dampf beim Kreuzen der Hüllenseite
des Rohrbündels 23 durch
das Kühlwasser
zu erzeugen.
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Tatsächlich scheint in dem speziellen
Fall, worin das Rohrbündel 23 der
Kondensationseinheit 4 eine sehr hohe, eng beieinander
liegende Rohrzahl aufweist und der verfügbare Raum für die Passage des
Wassers an der Hüllenseite
klein ist, das Vorhandensein von in an der Hüllenseite in der Kondensationseinheit 4 fließenden Wasser
gebildeten Dampf abträglich
der Zirkulation der Flüssigkeit
zu sein. Das würde
eine Abnahme des Wärmeaustauschs
und eine entsprechend reduzierte Entfernung der Kondensationswärme zwischen
den Strömen,
die an der Rohrseite fließen,
und dem Kühlwasser
bedeuten.
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Es ist bemerkenswert, dass dieses
Merkmal stark im Kontrast zu der Lehre des Standes der Technik steht,
worin die Verdampfung der Kühlflüssigkeit zur
Entfernung der Kondensationswärme
während des
Kreuzens auf der Hüllenseite
des Rohrbündels mit
dem Zweck ausgeführt
wird, die Wärmeentfernung
zu fördern
und eine guten Austauschkoeffizienten an der Hüllenseite zu haben.
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Deshalb weist die vorliegende Erfindung,
in dem speziellen Fall der Kondensationseinheiten mit einer hohen
Zahl an Rohren, die eng aneinander angeordnet sind, vorteilhaft
die Anordnung von geeigneten Mitteln zum Erhöhen der Flussrate der Kühlflüssigkeit
auf eine solche Weise auf, die die Bildung von Dampf innerhalb der
Kondensationseinheit 4 und, ferner, den Anstieg des Gesamtwärmeaustauschkoeffizienten
verhindert.
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Der Anstieg der Flussrate und daher
der Zirkulation des Wassers innerhalb des Kühlkreislaufs wird erhalten,
zum Beispiel, durch die Anordnung einer Rezirkulierungspumpe (nicht
dargestellt) in den Mitteln 16 oder, alternativ, durch
Erhöhen
der Höhe der
Vorrichtung 6, d. h. Vergrößern des Höhenunterschieds zwischen der
Vorrichtung 6 und der Einheit 4, so dass der Flüssigkeitsstand
erhöht
wird.
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Dadurch wird der Eingangsdruck an
der Hüllenseite
der Einheit 4 erhöht
und der Temperaturanstieg wird geringer, so dass Dampf nur am Ausgang einer
solchen Einheit 4 gebildet wird.
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Aufgrund dieser Modifikationen des
Kühlkreislaufs,
können
hohe Austauschkoeffizienten an der Hüllenseite erreicht werden,
selbst in den speziellen Fällen,
wenn die Kondensationseinheit ein Rohrbündel mit den oben erwähnten Eigenschaften hat.
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Allgemein erlaubt das Verfahren zur
Modernisierung entsprechend der vorliegenden Erfindung nicht nur
die Kapazität
der Kondensationseinheit 4 zu erhöhen, sondern auch einen Druckanstieg
des produzierten Dampfs zu erhalten, und deshalb eine Wärmerückgewinnung
auf einem höheren
thermischen Niveau.
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Der so erhaltene Dampf mit höherem Druck kann
vorteilhaft in anderen Teilen der Anlage 1 zur Harnstoffproduktion
verwendet werden, zum Beispiel in den der Synthesesektion nachgeschalteten
Wärmetauschern
oder in der CO2-Kompressorturbine, wobei
die Beladung und der Energieverbrauch solcher Vorrichtungen reduziert
wird.
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Unter Bezugnahme auf 5 wird eine Anlage 46 zur Harnstoffproduktion
entsprechend dem Strippingverfahren mit Kohlendioxid vorteilhaft
dargestellt, die als Neuanlage verwirklicht wurde, um ein Verfahren
entsprechend der Erfindung auszuführen.
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Die Einzelheiten bezüglich der
Kondensationseinheit 4 der neuen Anlage sind besser in 6 dargestellt.
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In 5 und 6 werden die Details der
Anlage 46 und der Kondensationseinheit 4, die
strukturell und funktionell äquivalent
zu jenen sind, die in den vorangegangenen Figuren dargestellt sind,
mit den selben Bezugsnummern bezeichnet und werden nicht weiter
beschrieben.
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In anderen Worten, sofern die Beschreibung der
verschiedenen Mittel und Vorrichtungen der Anlage 46 so
wie auch die Beschreibung ihres Betriebs betroffen sind, wird die
Bezugnahme im Wesentlichen auf die 3 und 4 gemacht.
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Der einzige relevante Unterschied
besteht im anderen Einlass in die Einheit 4 des Stroms,
der Ammoniak und Carbamat in flüssiger
Lösung
umfasst, (Mittel 8) und im anderen Auslass aus einer solchen Einheit
des Stroms, der Harnstoff und Carbamat in wässriger Lösung umfasst und zum Reaktor 2 geleitet
wird, (Mittel 15).
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Diese Unterschiede sind durch die
Tatsache bedingt, dass die Anordnung der Einlass- und Auslassdüsen für die verschiedenen
Ströme
optimiert wurde, da die Konstruktion einer neuen Kondensationseinheit
möglich
war.
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Auf diese Weise werden Sammel- und
Zuführmittel 41, 42 in
den oberen bzw. unteren Räumen 29 und 30 vermieden.
Ferner wird die Verwendung eines Teils des Rohrbündels 23 für das Abziehen
des Stroms, der Harnstoff und Carbamat in wässriger Lösung umfasst, von der Kondensationseinheit 4 vermieden.
Deshalb wird ein Maximum des Innenvolumens der Einheit 4 für die Kondensation
des Ammoniaks und Kohlendioxids in Dampfphase ausgenützt.
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Besonders wird nun die Phase, die
Ammoniak und Carbamat in wässriger
Lösung
umfasst, – durch
die Mittel 8 – zur
Einheit 4 durch die Düse 34, die
am Boden einer solchen Einheit angeordnet ist, zugeführt. Darüberhinaus
verlässt
der Strom, der Harnstoff und Carbamat in wässriger Lösung umfasst und dem Reaktor 2 durch
die Mittel 15 zugeführt
wird, die Einheit 4 durch eine Düse 48, die in unmittelbarer Nähe zum oberen
Ende der Einheit 4 angeordnet ist.
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Um einen konstanten Fluss der die
Düse 48 verlassenden
Flüssigkeit
sicherzustellen, weist die obere Sammelkammer 29 ferner
einen Sammelbehälter 47 auf,
der als Sammler der Flüssigphase,
die an den Reaktor 2 geliefert wird, betrieben wird.
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Das Schema der 5 repräsentiert nur eine bevorzugte
Ausführungsform
einer neuen Anlage zur Harnstoffproduktion entsprechend der vorliegenden
Erfindung. Tatsächlich
gibt es nichts, dass gegen eine Realisierung von neuen Anlagen auf
eine vorteilhafte Weise entsprechend dem Schema der 3 spricht.
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Die im Zusammenhang mit der Modernisierung
bestehender Anlagen beschriebenen Vorteile treten wieder bei der
von Neuem realisierten Anlage der 5 auf,
mit der Ausnahme, dass die Investitionskosten natürlich für die neue
Anlage viel höher sind.
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Aufgrund der Anlage nach 3, die nach der Modernisierung
einer bestehenden Anlage erhalten wird und der neuen Anlage nach 5 ist es vorteilhaft möglich, das
beschriebene und in den angeschlossenen Ansprüchen 9–13 beanspruchte Verfahren
zur Harnstoffproduktion auszuführen.
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Besonders ist ein solches Verfahren
dadurch charakterisiert, dass es umfasst die Schritte des Zuführens (Mittel 35)
eines kleinen Teils des Stroms, der Ammoniak und Kohlendioxid in
Dampfphase umfasst, direkt zum Reaktionsraum 2, des Zuführens (Mittel 36)
eines Hauptteils des Stroms, der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase
umfasst, zu zumindest einer Kondensationseinheit 4 und
Unterwerfen dieses Hauptteils einer im Wesentlichen vollständigen Kondensation,
wobei ein Strom, der Harnstoff und Carbamat in wässriger Lösung umfasst, erhalten wird,
des Zuführens
(Mittel 15) des Stroms, der Harnstoff und Carbamat in wässriger
Lösung
umfasst, zum Reaktionsraum 2.
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Bevorzugt umfasst das Verfahren entsprechend
der Erfindung den Schritt des Strömens eines solchen Hauptteils
in die Kondensationseinheit 4 durch einen Strom oder Flüssigkeit,
die Carbamat in wässriger
Lösung
und Ammoniak umfasst und innerhalb einer solchen Einheit in einer
thermosiphonartigen Bewegung zirkuliert, um die oben erwähnte im Wesentlichen
vollständige Kondensation
des Hauptteils der der Kondensationseinheit 4 zugeführten gasförmigen Phase
zu fördern.
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Noch genauer umfasst das Verfahren
den Schritt des Strömens
eines Hauptteils des Stroms, der Ammoniak und Kohlendioxid in Dampfphase
umfasst, zusammen mit dem Flüssigkeitsstrom,
der Carbamat in wässriger
Lösung
und Ammoniak umfasst, aufwärts
innerhalb einer bevorzugt zentralen, vorbestimmten Teil 38 eines
vertikalen Rohrbündels 23 der Kondensationseinheit 4.
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Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren vorteilhaft die
Schritte des Abziehens und Zuführens
(Mittel 44) des Hauptteils des gasförmigen Stroms, der ein oder
mehrere Passivierungsmittel zusammen mit möglichen Spuren von Ammoniak
und Kohlendioxid in Dampfphase umfasst, von der Kondensationseinheit 4 zu
einer dem Reaktionsraum 2 nachgeschalteten Wascheinheit
5, um die Spuren von Ammoniak und Kohlendioxid mit einem Waschstrom
zurückzugewinnen,
bevorzugt einen Strom, der Carbamat in wässriger Lösung von der Rückgewinnungssektion
für Harnstoff
kommend.
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Ferner kann es in einigen speziellen
Fällen vorteilhaft
sein, den Strom, der Kühlwasser
umfasst, (Mittel 16) der Kondensationseinheit 4 (an
der Hüllenseite)
mit einer solchen Flussrate zuzuführen, dass die Dampfbildung
innerhalb der Einheit zumindest teilweise eingeschränkt ist.
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Die Vorteile, die mit dem Verfahren
entsprechend der vorliegenden Erfindung erhalten werden, sind vielfältig. Besonders
soll betont werden, dass ein solches Verfahren – einfach und effektiv – erlaubt,
einen hohen Austauschkoeffizienten in der Kondensationseinheit 4 sowie
hohe Umsetzungserträge
und daher hohe Produktionskapazitäten zu erhalten. Ferner ist
die Reali sierung technisch einfach mit geringen Energieverbrauch
und Investitionskosten.
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Schließlich soll der durch das Verfahren
der Modernisierung entsprechend der vorliegenden Erfindung definiert
Schutzumfang – neben
der Modifikation bestehender Strukturen – auch auf den speziellen Fall
des Austauschs erweitert – aufgrund
von Abnutzung- der bestehenden Kondensationseinheit gegen eine neue
Einheit, die eine Konfiguration nach der in den 4 und 6 dargestellten
Art hat, berücksichtigt
werden. Dieser spezielle Fall tritt auf, wann immer die bestehende
Einheit das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und nicht mehr einen
zuverlässigen
verbleibenden Betrieb garantiert.