DE69906117T2 - Verfahren zur herstellung von papier mit einem dreidimensionalen muster - Google Patents

Verfahren zur herstellung von papier mit einem dreidimensionalen muster

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Description

    Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Papiers mit einem dreidimensionalen Muster aus alternierenden angehobenen und ausgenommenen Abschnitten, das in Verbindung mit Impulstrocknen geschaffen wurde, wobei die nasse Papierbahn durch wenigstens einen Pressspalt mit einer drehbaren Walze geführt wird, die erwärmt ist, und dass der Papierbahn während des Durchgangs durch den Pressspalt ein dreidimensionales Muster aus alternierenden angehobenen und ausgenommenen Abschnitten entweder mittels eines gemusterten Siebes, Bandes oder Gurtes und/oder durch ein Muster an der erwärmten Walze gegeben wird, und wobei das Muster in die Papierbahn gegen eine Gegeneinrichtung gepresst wird.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Feuchte Papierbahnen werden üblicherweise gegen eine oder mehrere erwärmte Walzen getrocknet. Ein Verfahren, das üblicherweise für Tissuepapier verwendet wird, ist Yankeetrocknen. Beim Yankeetrocknen wird die feuchte Papierbahn gegen einen mit Dampf erwärmten Yankeezylinder gepresst, der einen sehr großen Durchmesser aufweisen kann. Weitere Wärme zum Trocknen wird durch Zublasen von erwärmter Luft zugeführt. Wenn das herzustellende Papier weiches Papier ist, wird die Papierbahn üblicherweise gegen den Yankeezylinder gekreppt. Dem Trocknen gegen den Yankeezylinder geht ein Vakuumentwässern und ein Nasspressen voraus, bei dem das Wasser mechanisch aus der Papierbahn gepresst wird.
  • Ein weiteres Trocknungsverfahren ist sogenanntes Durchlufttrocknen (through-air-drying; TAD). Bei diesem Verfahren wird das Papier mittels heißer Luft getrocknet, die durch die feuchte Papierbahn geblasen wird, oftmals ohne einem vorausgehenden Nasspressen. Die Papierbahn, welche in den Durchlufttrockner eintritt, ist dann lediglich vakuumentwässert und weist einen Trockenanteil von etwa 25-30% auf, und wird in dem Durchlufttrockner auf einen Trockenanteil von etwa 65-95% getrocknet. Die Papierbahn wird zu einem besonderen Trocknungsstoff übertragen und wird über einen sogenannten TAD-Zylinder mit einer offenen Gestalt geführt. Heiße Luft wird durch die Papierbahn während ihres Durchgangs über den TAD-Zylinder geblasen. Papier, das auf diese Weise hergestellt wird, in erster Linie weiches Papier, wird sehr weich und voluminös. Das Verfahren ist jedoch äußerst energieaufwendig, da sämtliches Wasser, das entfernt wird, verdampft werden muss. In Verbindung mit den TAD- Trocknen wird die Mustergestaltung des Trocknungsstoff auf die Papierbahn übertragen. Diese Gestaltung wird im wesentlichen auch in einem nassen Zustand des Papiers aufrechterhalten, da sie der nassen Papierbahn erteilt wurde. Eine Beschreibung der TAD-Technik kann beispielsweise in der US-A-3,301,746 gefunden werden.
  • Impulstrocknen einer Papierbahn ist beispielsweise in der SE- B-423 118 offenbart und bringt in Kürze mit sich, dass die feuchte Papierbahn durch den Pressspalfc zwischen einer Presswalze und einer erwärmten Walze durchgeführt wird, die auf eine derartig hohe Temperatur erwärmt ist, dass eine schnelle und starke Dampfentwicklung in der Zwischenfläche zwischen der feuchten Papierbahn und der erwärmten Walze auftritt. Die Erwärmung der Walze wird beispielsweise durch Gasbrenner oder andere Erwärmungsvorrichtungen erreicht, beispielsweise mittels elektromagnetischer Induktion. Durch die Tatsache, dass die Wärmeübertragung zu dem Papier in erster Linie in einem Pressspalt auftritt, wird eine äußerst hohe Wärmeübertragungsgeschwindigkeit erhalten. Sämtliches Wasser, das von der Papierbahn während des Impulstrocknens entfernt wird, wird nicht verdampft, sondern der Dampf trägt lediglich auf seinem Weg durch die Papierbahn mit sich Wasser aus den Poren zwischen den Fasern in der Papierbahn. Die Trocknungseffizienz wird hierdurch besonders hoch.
  • In der EP-A-0 490 655 ist die Herstellung einer Papierbahn offenbart, insbesondere von weichem Papier, bei der dem Papier gleichzeitig mit dem Impulstrocknen eine geprägte Oberfläche erteilt wird. Diese Prägung wird dadurch ausgeführt, dass ein Muster in das Papier von einer oder beiden Seiten gegen einen harten Anhalter gepresst wird. Dies führt zu einer Komprimierung des Papiers und hierdurch zu einer höheren Dichte in bestimmten Abschnitten unmittelbar entgegensetzt zu den Eindrückungen und einer geringeren Dichte in den Zwischenabschnitten.
  • Aufgabe und wichtigste Merkmale der Erfindung
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines impulsgetrockneten Papiers mit einem dreidimensionalen Muster, beispielsweise ein weiches Papier, das als Toilettenpapier, Küchenrollen, Papiertaschentücher, Papierservietten und ähnliches vorgesehen ist, zu schaffen, und bei dem das Papier ein hohes Volumen (Bulk), eine hohe Elastizität und eine hohe Weichheit aufweist. Die Gestalt des Papiers sollte ferner im wesentlichen auch im nassen Zustand aufrechterhalten werden. Es ist eine weitere Aufgabe, dass das Verfahren ein so vollständiges Trocknen der Papierbahn in unmittelbarer Verbindung mit dem Impulstrocknen, wie möglich schaffen sollte, um die Notwendigkeit eines weiteren Trocknungsschrittes zu eliminieren oder zu verringern. Dies wurde gemäß der Erfindung durch die Tatsache erreicht, dass die Papierbahn nach dem Pressspalt um einen wesentlichen Teil des Umfangs der erwärmten Walze geführt wird, um eine zusätzliche Trocknung der Papierbahn zu schaffen, während sie sich immer noch in Berührung mit dem dreidimensionalen Muster befindet.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung schließt die Papierbahn wenigstens 180º, vorzugsweise wenigstens 270º des Umfangs der erwärmten Walze ein.
  • Ein weiteres Erwärmen der Papierbahn findet in dem Nachtrocknungsbereich neben dem Erwärmen statt, das durch die erwärmte Walze stattfindet.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung und in den abhängigen Ansprüchen offenbart.
  • Beschreibung der Zeichnungen
  • Die Erfindung wird nachfolgend im einzelnen und unter Bezugnahme auf einige Ausführungsformen erläutert, die in den beigefügten Zeichnungen gezeigt sind.
  • Fig. 1 und 2 sind schematische Seitenansichten einer Impulstrocknungsvorrichtung gemäß zweier unterschiedlicher Ausführungsformen.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Durchführen von Impuls trocknen einer Papierbahn. Die nasse Papierbahn 10, die über (nicht gezeigten) Saugboxen entwässert wird, wird durch ein Sieb oder einen Filz 11 getragen und wird in einen Pressspalt 12 zwischen zwei drehbaren Walzen 13 und 14 gebracht, wobei die Walze 13, die sich in Berührung mit der Papierbahn befindet, durch eine Heizvorrichtung 15 auf eine Temperatur erwärmt ist, die hinreichend hoch ist, um für eine Trocknung der Papierbahn zu sorgen. Die Oberflächentemperatur der erwärmten Walze kann in Abhängigkeit von derartigen Faktoren, wie z. B. dem Feuchtigkeitsgehalt der Papierbahn, der Dicke der Papierbahn, der Berührungszeit zwischen der Papierbahn und der Walze und dem gewünschten Feuchtigkeitsgehalt der fertigen Papierbahn variieren. Die Oberflächentemperatur sollte selbstverständlich nicht so hoch sein, dass die Papierbahn beschädigt wird. Eine geeignete Temperatur sollte in dem Bereich 100-400ºC, vorzugsweise 150-350ºC und am bevorzugtesten 200-350ºC liegen.
  • Die Papierbahn wird mittels der Walze 14 gegen die erwärmte Walze 13 gepresst. Die Pressvorrichtung kann selbstverständlich auf viele andere Arten gestaltet sein. Zwei und mehr Pressvorrichtungen können ebenso nacheinander angeordnet sein. Der Gegenhalter 14 kann ebenso ein Pressschuh sein. Es ist ferner möglich, dass die Papierbahn 11 in den Pressspalt nicht getragen, d. h. nicht durch irgendein Sieb oder einen Filz getragen geführt wird.
  • Eine sehr schnelle, gewaltsame und nahezu explosive Dampferzeugung tritt in der Zwischenfläche zwischen der erwärmten Walze 13 und der feuchten Papierbahn auf, wobei der erzeugte Dampf auf seinem Weg durch die Papierbahn Wasser wegträgt. Für eine weitere Beschreibung der Impulstrocknungstechnik wird auf die oben genannten SE-B-423 118 und beispielsweise auf die EP-A-0 337 973 und die US-A-5,556,511 Bezug genommen.
  • Die Papierbahn 10 wird nach dem Pressspalt 12 um einen wesentlichen Teil des Umfangs der erwärmten Walze 13 geführt, um ein Nachtrocknen der Papierbahn zu schaffen, während sie sich immer noch in Berührung mit dem dreidimensionalen Muster der Walze 13 befindet. Die Papierbahn sollte wenigstens 180º, vorzugsweise wenigstens 270º des Umfangs der erwärmten Walze 13 umschließen. Hierdurch wird sich die Papierbahn in Berührung mit dem Muster der Walze 13 während des gesamten Trocknungsvorgangs befinden, was bedeutet, dass eine weitere Stabilisierung der Musterstruktur, die dem Papier in Verbindung mit dem Impulstrocknen gegeben wurde, auftritt.
  • Eine weitere Erwärmung der Papierbahn kann auch in der Nachtrocknungsstation neben dem Erwärmen auftreten, das durch die erwärmte Walze 13 durchgeführt wird. Gemäß der Ausführungsform in Fig. 1 wird dieses Erwärmen mittels einer Infraroteinheit 17 durchgeführt, die um den Umfang der Walze 13 angeordnet ist, während die Walze 13 gemäß Fig. 2 durch eine sogenannte Hochgeschwindigkeitshaube 18 umgeben ist, die bei der Tissueherstellung üblich ist, und in der Heißluftgase von einem Gasbrenner weitere Trocknungsenergie zu dem Papier zuführen.
  • Das Papier wird nach dem Trocknen auf eine Aufwickelwalze 16 gewickelt. Es ist anzumerken, dass die Notwendigkeit für ein Kreppen des Papiers, um diesem Weichheit und Bulk zu erteilen, die für weiches Papier angestrebt werden, verringert wird, wenn das Impulstrocknungsverfahren gemäß der Erfindung verwendet wird, da dem Papier durch die dreidimensionale Gestaltung und das gewählte Muster Bulk und Weichheit erteilt werden.
  • Die Papierbahn kann, bevor sie in den Impulstrockner gebracht wird, entweder lediglich über Saugboxen entwässert werden, oder daneben ein wenig gepresst werden.
  • Gleichzeitig mit dem Impulstrocknen wird dem Papier eine dreidimensionale Struktur gegeben. Dies kann so durchgeführt werden, wie in Fig. 1 durch die Tatsache gezeigt ist, dass die erwärmte Walze 13 mit einem Prägemuster versehen ist, das aus alternierenden angehobenen und ausgenommenen Bereichen besteht. Diese Gestalt wird im wesentlichen auch in einem späteren, nassen Zustand des Papiers aufrechterhalten, da sie der nassen Papierbahn in Verbindung mit der Trocknung derselben erteilt wurde. Da der Begriff Prägen üblicherweise für eine Formung verwendet wird, die an getrocknetem Papier durchgeführt wird, wird nachfolgend der Begriff Pressformen für die dreidimensionale Formung des Papiers verwendet, die gleichzeitig mit dem Impulstrocknen stattfindet. Durch das Pressformen wird der Bulk und die Absorptionsfähigkeit des Papiers vergrößert, die wichtige Eigenschaften für weiches Papier sind.
  • Das Papier kann gegen eine nicht feste Oberfläche, d. h. einen komprimierbaren Pressfilz 11 gepresst werden. Die Walze 14 kann auch eine elastische nachgiebige Oberfläche aufweisen, beispielsweise eine Hüllfläche aus Gummi. Dem Papier wird hierdurch eine dreidimensionale Gestalt gegeben, dessen Gesamtdicke größer ist als die Dicke des nicht gepressten Papiers. Hierdurch wird dem Papier ein hoher Bulk und hierdurch eine hohe Absorptionsfähigkeit und eine hohe Weichheit erteilt. Daneben wird das Papier elastisch sein. Gleichzeitig wird eine lokal variierende Dichte in dem Papier erhalten.
  • Das Papier kann ferner gegen eine harte Oberfläche gepresst werden, z. B. ein Sieb 11 und/oder eine Walze 14 mit einer harten Oberfläche, bei der das Muster der erwärmten Walze 13 in die Papierbahn unter einer starken Kompression des Papiers entgegensetzt zu den Eindrückungen gepresst wird, während die Abschnitte dazwischen unkomprimiert bleiben.
  • Die Musterstruktur in dem Papier kann ferner mittels eines Musterbandes oder -gurtes durchgeführt werden, das/der sich um die Walze 13 erstreckt und durch diese erwärmt wird, und durch den Pressspalt 12 zwischen der Walze 13 und der Papierbahn 10 geführt wird.
  • Alternativ kann die Papierbahn 10 während des Trocknens durch ein Sieb 11 getragen werden, das ein Muster aufweist, das in die Papierbahn pressgeformt wird, wenn diese durch den Pressspalt 12 zwischen den Walzen 13 und 14 tritt. Die Walze 13 kann entweder glatt sein oder ein Prägemuster aufweisen. In dem Fall, dass die Walze 13 glatt ist, wird das pressgeformte Papier eine glatte Oberfläche und eine Oberfläche mit Eindrückungen aufweisen. In dem Fall, dass die Walze 13 ein Prägemuster aufweist, wird dies ebenso in das Papier gepresst, was somit an einer Seite ein Muster entsprechend der Gestaltung des Siebes 11 und an der entgegengesetzten Seite ein Muster entsprechend dem Prägemuster der Walze aufweisen wird. Das Muster kann, muss jedoch nicht damit zusammenfallen, und/oder kann das gleiche oder ein unterschiedliches sein.
  • Es ist möglich, dass die Papierbahn nach dem ersten Pressspalt und vor dem Aufwickeln auf die Aufwickelwalze 16 durch einen (nicht gezeigten) zweiten Pressspalt geführt wird, wo ein zweites Impulstrocknen der Papierbahn stattfindet. Dies bedeutet selbstverständlich, dass die Papierbahn vor dem zweiten Pressspalt nicht vollständig trocken ist, sondern einen Feuchtigkeitsanteil von wenigstens 10 und vorzugsweise wenigstens 20 Gew.-% aufweist. Dies kann erreicht werden, wenn das Trocknen in dem ersten Impulstrocknungsschritt in dem Pressspalt 12 nicht vollständig ist, und/oder durch Befeuchten der Papierbahn vor dem zweiten Impulstrocknungsschritt.
  • Gleichzeitig mit den beiden Impulstrocknungsschritten wird der Papierbahn eine dreidimensionale Gestaltung gegeben. Die Muster können in die Papierbahn von entgegengesetzten Seiten gepresst werden. Es ist selbstverständlich ebenso möglich, unterschiedliche Muster in die Papierbahn von der gleichen Seite zu pressen. Die in die Papierbahn in den beiden Impulstrocknungsschritten gepressten Muster sind vorzugsweise unterschiedlich.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann ein Material der Papierbahn hinzugefügt werden, wobei das Material in dem Temperaturbereich 100-400ºC aufweicht oder schmilzt. Das Material können synthetische oder natürliche Polymere mit thermoplastischen Eigenschaften, chemisch modifiziertes Lignin und/oder synthetische oder natürliche Polymere in der Anwesenheit von Aufweichmitteln sein. Das Material kann entweder in der Form von Pulver, Flocken, Fasern oder einer wässerigen Lösung, beispielsweise einer Latexdispersion vorliegen. Beispiele thermoplastischer Polymere sind Polyolefine, wie z. B. Polyethylen und Polypropylen, Polyester usw.. Das Material kann entweder zu der gesamten Papierbahn oder nur zu den Abschnitten derselben zugeführt werden, die dafür vorgesehen sind, am nächsten zu der erwärmten Walze 13 angeordnet zu werden.
  • Indem das genannte Material dem Papier hinzugefügt wird, das dazu gebracht wird, aufzuweichen oder zu schmelzen, wird eine erhöhte Menge von Verbindungsstellen in der Papierbahn erreicht. Hierdurch wird die Variation der Flächenmasse und die dreidimensionale Gestaltung, die der Papierbahn in Verbindung mit dem kombinierten Impulstrocknen und dem Pressformen erteilt wird, wirksam dauerhaft gemacht. Diese dreidimensionale Gestalt wird auch in dem nassen Zustand des Papiers aufrechterhalten.
  • Papier kann aus einer Anzahl unterschiedlicher Pulpenarten hergestellt werden. Wenn man Regenerationspulpe außer Acht lässt, die heutzutage in erster Linie im großen Ausmaß für Toilettenpapier und Küchenrollen verwendet wird, ist die am verbreitetsten verwendete Pulpenart für weiches Papier chemische Pulpe. Der Ligninanteil in einer derartigen Pulpe ist praktisch gleich null, und die Fasern, die in erster Linie aus reiner Zellulose bestehen, sind vergleichsweise dünn und nachgiebig. Chemische Pulpe ist eine Niederertragspulpe, da sie zu einem Ertrag von nur etwa 50% führt, berechnet anhand des verwendeten Holz-Rohmaterials. Sie ist deshalb eine vergleichsweise kostenintensive Pulpe.
  • Es ist deshalb üblich, kostengünstigere, sogenannte Hochertragspulpe, beispielsweise mechanische, thermomechanische Pulpe, chemomechanische Pulpe (CMP) oder chemothermomechanische Pulpe (CTMP) in weichem Papier sowie auch in anderen Arten von Papier, beispielsweise Zeitungspapier, Karton usw. zu verwenden. Bei Hochertragspulpen sind die Fasern rauher und enthalten einen hohen Anteil von Lignin, Harz und Hemizellulose. Das Lignin und die Harze geben den Fasern stärker wasserabweisende Eigenschaften und eine verringerte Fähigkeit, Wasserstoffverbindungen zu formen. Die Hinzufügung einer bestimmten Menge von chemothermomechanischer Pulpe in weichem Papier weist infolge der verringerten Faser-Faserverbindung eine vorteilhafte Wirkung auf Eigenschaften wie Bulk und Absorptionsfähigkeit auf.
  • Eine besondere Variante von chemothermomechanischer Pulpe (CTMP) ist sogenannte hochtemperatur-chemothermomechanische Pulpe (HT-CTMP), deren Herstellung sich von der Herstellung von CTMP der herkömmlichen Art in erster Linie dadurch unterscheidet, dass für die Imprägnierung, Vorerwärmung und Raffinierung eine höhere Temperatur verwendet wird, vorzugsweise nicht geringer als 140ºC. Für eine ausführlichere Beschreibung des Herstellungsverfahrens für HT-CTMP wird auf die WO95/34711 Bezug genommen. Charakteristisch für HT-CTMP ist, dass sie eine langfaserige, leicht entwässerte und voluminöse Hochertragspulpe mit einem geringen Schabe-Anteil und einem geringen Abrieb-Anteil ist.
  • Es wurde gemäß der Erfindung herausgefunden, dass Hochertragspulpe besonders für das Impulstrocknen geeignet ist, da sie gegen Druck unempfindlich ist, leicht entwässert werden kann, und eine offene Struktur aufweist, welche es für den erzeugten Dampf ermöglicht, dass er hindurchtritt. Dies minimiert die Gefahr, dass das Papier übererhitzt wird, und infolge des Impulstrocknens zerstört wird, das bei erheblich höheren Temperaturen durchgeführt wird als bei anderen Trocknungsverfahren. Die Druckunempfindlichkeit und die offene Gestaltung hängen davon ab, dass die Fasern in Hochertragspulpe vergleichsweise rauh und steif verglichen mit den Fasern in chemischer Pulpe sind.
  • Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das dreidimensionale Muster, das dem Papier gegeben wird, im wesentlichen auch im nassen Zustand des Papiers aufrechterhalten wird, da es der nassen Papierbahn gleichzeitig mit der Trocknung derselben erteilt wird. Impulstrocknen findet ferner bei einer erheblich höheren Temperatur als beispielsweise Yankeetrocknen oder Durchlufttrocknen statt, so dass gemäß einer Theorie, auf welche die Erfindung jedoch nicht festgelegt ist, die Aufweichungstemperatur des Lignins, das in der Hochertragspulpe vorhanden ist, während des gleichzeitigen Impulstrocknens und Pressformens erreicht wird. Wenn das Papier wieder kühler wird, versteift sich das Lignin wieder und trägt dazu bei, dass die dreidimensionale Struktur, die dem Papier gegeben wurde, dauerhaft gemacht wird. Diese wird deshalb im wesentlichen auch im nassen Zustand des Papiers aufrechterhalten, was den Bulk und die Absorptionseigenschaften des Papiers umfangreich verbessert.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung enthält das Papier eine bestimmte Menge einer Hochertragspulpe, wobei der Anteil wenigstens 10 Gew.-%, berechnet anhand des trocknen Fasergewichtes, vorzugsweise wenigstens 30 Gew.-% und insbesondere wenigstens 50 Gew.-% sein sollte. Eine Zumischung einer bestimmten Menge einer anderen Pulpe mit hohen Festigkeitseigenschaften, wie z. B. chemischer Pulpe, vorzugsweise langfaseriger Kraftpulpe oder rezyklierter Pulpe ist ein Vorteil, wenn auf eine hohe Festigkeit des Papiers abgezielt wird. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung einer bestimmten Art von Pulpe in dem Papier beschränkt, sondern kann mit einer beliebigen optionalen Pulpenart oder einer Mischung von Pulpenarten angewendet werden.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Papierbahn 10 in Verbindung mit dem Formen und Entwässern eine Variation in der Flächenmasse und ein nicht-zufälliges Muster erteilt werden. Dies kann beispielsweise dadurch geschaffen werden, dass die Papierbahn an einem Sieb, einem Gurt oder Band ausgebildet und entwässert wird, deren Entwässerungsfähigkeit gemäß einem bestimmten Muster variiert, und wo die Unterschiede bei der Entwässerungsfähigkeit zu einer gewissen Versetzung der Fasern führen, und hierdurch zu einer lokalen Veränderung der Flächenmasse der Papierbahn.
  • Die Variation der Flächenmasse, die der Papierbahn 10 in Verbindung mit dem Formen und dem Entwässern gegeben wird, wird in dem nachfolgenden Impulstrocknungsschritt dauerhaft gemacht, wobei die Struktur im wesentlichen auch in dem nassen Zustand des Papiers aufrechterhalten wird.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Papierbahn eine variierende Materialzusammensetzung gesehen in der Dickenrichtung derart auf, dass sie wenigstens in der Schicht/den Schichten, die am nächsten zu der erwärmten Walze 13 in Verbindung mit dem Impulstrocknen angeordnet sind, eine bestimmte Menge von Material aufweist, das in dem Temperaturbereich 100-400ºC aufweicht, schmilzt oder härtet. Hierdurch wird das Papier eine Oberflächenschicht erhalten, die zur Verstärkung der strukturellen Stabilität des Papiers auch im nassen Zustand beiträgt. Die Pulpenzusammensetzung in dem Rest der Papierschichten kann andererseits für die Optimierung anderer Eigenschaften, wie z. B. Weichheit, Festigkeit, Bulk und Saugeigenschaften gewählt werden.
  • Das Material, das in Verbindung mit dem Impulstrocknen aufweicht, schmilzt oder härtet, kann aus einem Nassfestigkeitsmittel, synthetischen oder natürlichen Polymeren mit thermoplastischen Eigenschaften, chemisch modifiziertem Lignin und/oder synthetischen oder natürlichen Polymeren in der Anwesenheit von Aufweichmitteln oder aus einer Lignin enthaltenden Hochertragspulpe bestehen.
  • Herkömmliche Zusätze, wie z. B. Nassfestigkeitsmittel, Aufweichmittel, Füller usw. können selbstverständlich ebenso in dem Papier verwendet werden. Die Papierbahn kann nach dem Impulstrocknen unterschiedlichen Arten von an sich bekannten Behandlungen, wie z. B. der Hinzufügung unterschiedlicher Chemikalien, weiterem Prägen, Laminierung usw. unterworfen werden. Es ist ferner möglich, dass, wenn die Papierbahn zwischen zwei unterschiedlichen Sieben übertragen wird, beispielsweise von einem Entwässerungssieb zu einem Trocknungssieb, eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Sieben zu haben, so dass die Papierbahn in Verbindung mit der Übertragung verlangsamt wird. Hierdurch wird die Papierbahn zu einem gewissen Ausmaß kompakter gemacht, was die Weichheitseigenschaften usw. verbessert.

Claims (6)

1. Verfahren zur Herstellung eines Papiers mit einem dreidimensionalen Muster aus alternierenden angehobenen und ausgenommenen Abschnitten, das in Verbindung mit Impuls trocknen geschaffen wurde, wobei die nasse Papierbahn (10) durch wenigstens einen Pressspalt (12) mit einer drehbaren Walze (13) geführt wird, die erwärmt ist, und dass der Papierbahn während des Durchgangs durch den Pressspalt ein dreidimensionales Muster aus alternierenden angehobenen und ausgenommenen Abschnitten entweder mittels eines gemusterten Siebes, Bandes oder Gurtes und/oder durch ein Muster an der erwärmten Walze (13) gegeben wird, und wobei das Muster in die Papierbahn gegen eine Gegeneinrichtung (11, 14) gepresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierbahn (10) nach dem Pressspalt (12) um einen wesentlichen Teil des Umfangs der erwärmten Walze (13) geführt wird, um eine zusätzliche Trocknung der Papierbahn zu schaffen, während sie sich immer noch in Berührung mit dem dreidimensionalen Muster befindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierbahn (10) wenigstens 180º, vorzugsweise wenigstens 270º des Umfangs der erwärmten Walze (13) umschließt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Erwärmung der Papierbahn (10) in dem Nachtrocknungsbereich neben der Erwärmung stattfindet, die durch die erwärmte Walze (13) stattfindet.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegeneinrichtung (11, 14) mit einer nicht festen Oberfläche versehen ist, so dass der Papierbahn eine dreidimensionale Gestalt mit einer Gesamtdicke gegeben wird, die größer ist als die Dicke der nicht gepressten Papierbahn.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierbahn durch einen komprimierbaren Pressfilz (11) durch den Pressspalt (12) getragen wird, wobei der Pressfilz die nicht feste Gegeneinrichtung bildet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressfilz (11) gegen eine nachgiebige Oberfläche (14) in dem Pressspalfc (12) gepresst wird.
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