Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung eines Papiers mit einem dreidimensionalen Muster
aus alternierenden angehobenen und ausgenommenen Abschnitten,
das in Verbindung mit Impulstrocknen geschaffen wurde, wobei
die nasse Papierbahn durch wenigstens einen Pressspalt mit
einer drehbaren Walze geführt wird, die erwärmt ist, und dass
der Papierbahn während des Durchgangs durch den Pressspalt
ein dreidimensionales Muster aus alternierenden angehobenen
und ausgenommenen Abschnitten entweder mittels eines
gemusterten Siebes, Bandes oder Gurtes und/oder durch ein
Muster an der erwärmten Walze gegeben wird, und wobei das
Muster in die Papierbahn gegen eine Gegeneinrichtung gepresst
wird.
Hintergrund der Erfindung
-
Feuchte Papierbahnen werden üblicherweise gegen eine oder
mehrere erwärmte Walzen getrocknet. Ein Verfahren, das
üblicherweise für Tissuepapier verwendet wird, ist
Yankeetrocknen. Beim Yankeetrocknen wird die feuchte
Papierbahn gegen einen mit Dampf erwärmten Yankeezylinder
gepresst, der einen sehr großen Durchmesser aufweisen kann.
Weitere Wärme zum Trocknen wird durch Zublasen von erwärmter
Luft zugeführt. Wenn das herzustellende Papier weiches Papier
ist, wird die Papierbahn üblicherweise gegen den
Yankeezylinder gekreppt. Dem Trocknen gegen den
Yankeezylinder geht ein Vakuumentwässern und ein Nasspressen
voraus, bei dem das Wasser mechanisch aus der Papierbahn
gepresst wird.
-
Ein weiteres Trocknungsverfahren ist sogenanntes
Durchlufttrocknen (through-air-drying; TAD). Bei diesem
Verfahren wird das Papier mittels heißer Luft getrocknet, die
durch die feuchte Papierbahn geblasen wird, oftmals ohne
einem vorausgehenden Nasspressen. Die Papierbahn, welche in
den Durchlufttrockner eintritt, ist dann lediglich
vakuumentwässert und weist einen Trockenanteil von etwa
25-30% auf, und wird in dem Durchlufttrockner auf einen
Trockenanteil von etwa 65-95% getrocknet. Die Papierbahn
wird zu einem besonderen Trocknungsstoff übertragen und wird
über einen sogenannten TAD-Zylinder mit einer offenen Gestalt
geführt. Heiße Luft wird durch die Papierbahn während ihres
Durchgangs über den TAD-Zylinder geblasen. Papier, das auf
diese Weise hergestellt wird, in erster Linie weiches Papier,
wird sehr weich und voluminös. Das Verfahren ist jedoch
äußerst energieaufwendig, da sämtliches Wasser, das entfernt
wird, verdampft werden muss. In Verbindung mit den TAD-
Trocknen wird die Mustergestaltung des Trocknungsstoff auf
die Papierbahn übertragen. Diese Gestaltung wird im
wesentlichen auch in einem nassen Zustand des Papiers
aufrechterhalten, da sie der nassen Papierbahn erteilt wurde.
Eine Beschreibung der TAD-Technik kann beispielsweise in der
US-A-3,301,746 gefunden werden.
-
Impulstrocknen einer Papierbahn ist beispielsweise in der SE-
B-423 118 offenbart und bringt in Kürze mit sich, dass die
feuchte Papierbahn durch den Pressspalfc zwischen einer
Presswalze und einer erwärmten Walze durchgeführt wird, die
auf eine derartig hohe Temperatur erwärmt ist, dass eine
schnelle und starke Dampfentwicklung in der Zwischenfläche
zwischen der feuchten Papierbahn und der erwärmten Walze
auftritt. Die Erwärmung der Walze wird beispielsweise durch
Gasbrenner oder andere Erwärmungsvorrichtungen erreicht,
beispielsweise mittels elektromagnetischer Induktion. Durch
die Tatsache, dass die Wärmeübertragung zu dem Papier in
erster Linie in einem Pressspalt auftritt, wird eine äußerst
hohe Wärmeübertragungsgeschwindigkeit erhalten. Sämtliches
Wasser, das von der Papierbahn während des Impulstrocknens
entfernt wird, wird nicht verdampft, sondern der Dampf trägt
lediglich auf seinem Weg durch die Papierbahn mit sich Wasser
aus den Poren zwischen den Fasern in der Papierbahn. Die
Trocknungseffizienz wird hierdurch besonders hoch.
-
In der EP-A-0 490 655 ist die Herstellung einer Papierbahn
offenbart, insbesondere von weichem Papier, bei der dem
Papier gleichzeitig mit dem Impulstrocknen eine geprägte
Oberfläche erteilt wird. Diese Prägung wird dadurch
ausgeführt, dass ein Muster in das Papier von einer oder
beiden Seiten gegen einen harten Anhalter gepresst wird. Dies
führt zu einer Komprimierung des Papiers und hierdurch zu
einer höheren Dichte in bestimmten Abschnitten unmittelbar
entgegensetzt zu den Eindrückungen und einer geringeren
Dichte in den Zwischenabschnitten.
Aufgabe und wichtigste Merkmale der Erfindung
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Herstellung eines impulsgetrockneten Papiers mit einem
dreidimensionalen Muster, beispielsweise ein weiches Papier,
das als Toilettenpapier, Küchenrollen, Papiertaschentücher,
Papierservietten und ähnliches vorgesehen ist, zu schaffen,
und bei dem das Papier ein hohes Volumen (Bulk), eine hohe
Elastizität und eine hohe Weichheit aufweist. Die Gestalt des
Papiers sollte ferner im wesentlichen auch im nassen Zustand
aufrechterhalten werden. Es ist eine weitere Aufgabe, dass
das Verfahren ein so vollständiges Trocknen der Papierbahn in
unmittelbarer Verbindung mit dem Impulstrocknen, wie möglich
schaffen sollte, um die Notwendigkeit eines weiteren
Trocknungsschrittes zu eliminieren oder zu verringern. Dies
wurde gemäß der Erfindung durch die Tatsache erreicht, dass
die Papierbahn nach dem Pressspalt um einen wesentlichen Teil
des Umfangs der erwärmten Walze geführt wird, um eine
zusätzliche Trocknung der Papierbahn zu schaffen, während sie
sich immer noch in Berührung mit dem dreidimensionalen Muster
befindet.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
schließt die Papierbahn wenigstens 180º, vorzugsweise
wenigstens 270º des Umfangs der erwärmten Walze ein.
-
Ein weiteres Erwärmen der Papierbahn findet in dem
Nachtrocknungsbereich neben dem Erwärmen statt, das durch die
erwärmte Walze stattfindet.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind in der
nachfolgenden Beschreibung und in den abhängigen Ansprüchen
offenbart.
Beschreibung der Zeichnungen
-
Die Erfindung wird nachfolgend im einzelnen und unter
Bezugnahme auf einige Ausführungsformen erläutert, die in den
beigefügten Zeichnungen gezeigt sind.
-
Fig. 1 und 2 sind schematische Seitenansichten einer
Impulstrocknungsvorrichtung gemäß zweier
unterschiedlicher Ausführungsformen.
Beschreibung der Erfindung
-
Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Durchführen von
Impuls trocknen einer Papierbahn. Die nasse Papierbahn 10, die
über (nicht gezeigten) Saugboxen entwässert wird, wird durch
ein Sieb oder einen Filz 11 getragen und wird in einen
Pressspalt 12 zwischen zwei drehbaren Walzen 13 und 14
gebracht, wobei die Walze 13, die sich in Berührung mit der
Papierbahn befindet, durch eine Heizvorrichtung 15 auf eine
Temperatur erwärmt ist, die hinreichend hoch ist, um für eine
Trocknung der Papierbahn zu sorgen. Die Oberflächentemperatur
der erwärmten Walze kann in Abhängigkeit von derartigen
Faktoren, wie z. B. dem Feuchtigkeitsgehalt der Papierbahn,
der Dicke der Papierbahn, der Berührungszeit zwischen der
Papierbahn und der Walze und dem gewünschten
Feuchtigkeitsgehalt der fertigen Papierbahn variieren. Die
Oberflächentemperatur sollte selbstverständlich nicht so hoch
sein, dass die Papierbahn beschädigt wird. Eine geeignete
Temperatur sollte in dem Bereich 100-400ºC, vorzugsweise
150-350ºC und am bevorzugtesten 200-350ºC liegen.
-
Die Papierbahn wird mittels der Walze 14 gegen die erwärmte
Walze 13 gepresst. Die Pressvorrichtung kann
selbstverständlich auf viele andere Arten gestaltet sein.
Zwei und mehr Pressvorrichtungen können ebenso nacheinander
angeordnet sein. Der Gegenhalter 14 kann ebenso ein
Pressschuh sein. Es ist ferner möglich, dass die Papierbahn
11 in den Pressspalt nicht getragen, d. h. nicht durch
irgendein Sieb oder einen Filz getragen geführt wird.
-
Eine sehr schnelle, gewaltsame und nahezu explosive
Dampferzeugung tritt in der Zwischenfläche zwischen der
erwärmten Walze 13 und der feuchten Papierbahn auf, wobei der
erzeugte Dampf auf seinem Weg durch die Papierbahn Wasser
wegträgt. Für eine weitere Beschreibung der
Impulstrocknungstechnik wird auf die oben genannten SE-B-423 118
und beispielsweise auf die EP-A-0 337 973 und die US-A-5,556,511
Bezug genommen.
-
Die Papierbahn 10 wird nach dem Pressspalt 12 um einen
wesentlichen Teil des Umfangs der erwärmten Walze 13 geführt,
um ein Nachtrocknen der Papierbahn zu schaffen, während sie
sich immer noch in Berührung mit dem dreidimensionalen Muster
der Walze 13 befindet. Die Papierbahn sollte wenigstens 180º,
vorzugsweise wenigstens 270º des Umfangs der erwärmten Walze
13 umschließen. Hierdurch wird sich die Papierbahn in
Berührung mit dem Muster der Walze 13 während des gesamten
Trocknungsvorgangs befinden, was bedeutet, dass eine weitere
Stabilisierung der Musterstruktur, die dem Papier in
Verbindung mit dem Impulstrocknen gegeben wurde, auftritt.
-
Eine weitere Erwärmung der Papierbahn kann auch in der
Nachtrocknungsstation neben dem Erwärmen auftreten, das durch
die erwärmte Walze 13 durchgeführt wird. Gemäß der
Ausführungsform in Fig. 1 wird dieses Erwärmen mittels einer
Infraroteinheit 17 durchgeführt, die um den Umfang der Walze
13 angeordnet ist, während die Walze 13 gemäß Fig. 2 durch
eine sogenannte Hochgeschwindigkeitshaube 18 umgeben ist, die
bei der Tissueherstellung üblich ist, und in der Heißluftgase
von einem Gasbrenner weitere Trocknungsenergie zu dem Papier
zuführen.
-
Das Papier wird nach dem Trocknen auf eine Aufwickelwalze 16
gewickelt. Es ist anzumerken, dass die Notwendigkeit für ein
Kreppen des Papiers, um diesem Weichheit und Bulk zu
erteilen, die für weiches Papier angestrebt werden,
verringert wird, wenn das Impulstrocknungsverfahren gemäß der
Erfindung verwendet wird, da dem Papier durch die
dreidimensionale Gestaltung und das gewählte Muster Bulk und
Weichheit erteilt werden.
-
Die Papierbahn kann, bevor sie in den Impulstrockner gebracht
wird, entweder lediglich über Saugboxen entwässert werden,
oder daneben ein wenig gepresst werden.
-
Gleichzeitig mit dem Impulstrocknen wird dem Papier eine
dreidimensionale Struktur gegeben. Dies kann so durchgeführt
werden, wie in Fig. 1 durch die Tatsache gezeigt ist, dass
die erwärmte Walze 13 mit einem Prägemuster versehen ist, das
aus alternierenden angehobenen und ausgenommenen Bereichen
besteht. Diese Gestalt wird im wesentlichen auch in einem
späteren, nassen Zustand des Papiers aufrechterhalten, da sie
der nassen Papierbahn in Verbindung mit der Trocknung
derselben erteilt wurde. Da der Begriff Prägen üblicherweise
für eine Formung verwendet wird, die an getrocknetem Papier
durchgeführt wird, wird nachfolgend der Begriff Pressformen
für die dreidimensionale Formung des Papiers verwendet, die
gleichzeitig mit dem Impulstrocknen stattfindet. Durch das
Pressformen wird der Bulk und die Absorptionsfähigkeit des
Papiers vergrößert, die wichtige Eigenschaften für weiches
Papier sind.
-
Das Papier kann gegen eine nicht feste Oberfläche, d. h. einen
komprimierbaren Pressfilz 11 gepresst werden. Die Walze 14
kann auch eine elastische nachgiebige Oberfläche aufweisen,
beispielsweise eine Hüllfläche aus Gummi. Dem Papier wird
hierdurch eine dreidimensionale Gestalt gegeben, dessen
Gesamtdicke größer ist als die Dicke des nicht gepressten
Papiers. Hierdurch wird dem Papier ein hoher Bulk und
hierdurch eine hohe Absorptionsfähigkeit und eine hohe
Weichheit erteilt. Daneben wird das Papier elastisch sein.
Gleichzeitig wird eine lokal variierende Dichte in dem Papier
erhalten.
-
Das Papier kann ferner gegen eine harte Oberfläche gepresst
werden, z. B. ein Sieb 11 und/oder eine Walze 14 mit einer
harten Oberfläche, bei der das Muster der erwärmten Walze 13
in die Papierbahn unter einer starken Kompression des Papiers
entgegensetzt zu den Eindrückungen gepresst wird, während die
Abschnitte dazwischen unkomprimiert bleiben.
-
Die Musterstruktur in dem Papier kann ferner mittels eines
Musterbandes oder -gurtes durchgeführt werden, das/der sich
um die Walze 13 erstreckt und durch diese erwärmt wird, und
durch den Pressspalt 12 zwischen der Walze 13 und der
Papierbahn 10 geführt wird.
-
Alternativ kann die Papierbahn 10 während des Trocknens durch
ein Sieb 11 getragen werden, das ein Muster aufweist, das in
die Papierbahn pressgeformt wird, wenn diese durch den
Pressspalt 12 zwischen den Walzen 13 und 14 tritt. Die Walze
13 kann entweder glatt sein oder ein Prägemuster aufweisen.
In dem Fall, dass die Walze 13 glatt ist, wird das
pressgeformte Papier eine glatte Oberfläche und eine
Oberfläche mit Eindrückungen aufweisen. In dem Fall, dass die
Walze 13 ein Prägemuster aufweist, wird dies ebenso in das
Papier gepresst, was somit an einer Seite ein Muster
entsprechend der Gestaltung des Siebes 11 und an der
entgegengesetzten Seite ein Muster entsprechend dem
Prägemuster der Walze aufweisen wird. Das Muster kann, muss
jedoch nicht damit zusammenfallen, und/oder kann das gleiche
oder ein unterschiedliches sein.
-
Es ist möglich, dass die Papierbahn nach dem ersten
Pressspalt und vor dem Aufwickeln auf die Aufwickelwalze 16
durch einen (nicht gezeigten) zweiten Pressspalt geführt
wird, wo ein zweites Impulstrocknen der Papierbahn
stattfindet. Dies bedeutet selbstverständlich, dass die
Papierbahn vor dem zweiten Pressspalt nicht vollständig
trocken ist, sondern einen Feuchtigkeitsanteil von wenigstens
10 und vorzugsweise wenigstens 20 Gew.-% aufweist. Dies kann
erreicht werden, wenn das Trocknen in dem ersten
Impulstrocknungsschritt in dem Pressspalt 12 nicht
vollständig ist, und/oder durch Befeuchten der Papierbahn vor
dem zweiten Impulstrocknungsschritt.
-
Gleichzeitig mit den beiden Impulstrocknungsschritten wird
der Papierbahn eine dreidimensionale Gestaltung gegeben. Die
Muster können in die Papierbahn von entgegengesetzten Seiten
gepresst werden. Es ist selbstverständlich ebenso möglich,
unterschiedliche Muster in die Papierbahn von der gleichen
Seite zu pressen. Die in die Papierbahn in den beiden
Impulstrocknungsschritten gepressten Muster sind vorzugsweise
unterschiedlich.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann ein Material
der Papierbahn hinzugefügt werden, wobei das Material in dem
Temperaturbereich 100-400ºC aufweicht oder schmilzt. Das
Material können synthetische oder natürliche Polymere mit
thermoplastischen Eigenschaften, chemisch modifiziertes
Lignin und/oder synthetische oder natürliche Polymere in der
Anwesenheit von Aufweichmitteln sein. Das Material kann
entweder in der Form von Pulver, Flocken, Fasern oder einer
wässerigen Lösung, beispielsweise einer Latexdispersion
vorliegen. Beispiele thermoplastischer Polymere sind
Polyolefine, wie z. B. Polyethylen und Polypropylen, Polyester
usw.. Das Material kann entweder zu der gesamten Papierbahn
oder nur zu den Abschnitten derselben zugeführt werden, die
dafür vorgesehen sind, am nächsten zu der erwärmten Walze 13
angeordnet zu werden.
-
Indem das genannte Material dem Papier hinzugefügt wird, das
dazu gebracht wird, aufzuweichen oder zu schmelzen, wird eine
erhöhte Menge von Verbindungsstellen in der Papierbahn
erreicht. Hierdurch wird die Variation der Flächenmasse und
die dreidimensionale Gestaltung, die der Papierbahn in
Verbindung mit dem kombinierten Impulstrocknen und dem
Pressformen erteilt wird, wirksam dauerhaft gemacht. Diese
dreidimensionale Gestalt wird auch in dem nassen Zustand des
Papiers aufrechterhalten.
-
Papier kann aus einer Anzahl unterschiedlicher Pulpenarten
hergestellt werden. Wenn man Regenerationspulpe außer Acht
lässt, die heutzutage in erster Linie im großen Ausmaß für
Toilettenpapier und Küchenrollen verwendet wird, ist die am
verbreitetsten verwendete Pulpenart für weiches Papier
chemische Pulpe. Der Ligninanteil in einer derartigen Pulpe
ist praktisch gleich null, und die Fasern, die in erster
Linie aus reiner Zellulose bestehen, sind vergleichsweise
dünn und nachgiebig. Chemische Pulpe ist eine
Niederertragspulpe, da sie zu einem Ertrag von nur etwa 50%
führt, berechnet anhand des verwendeten Holz-Rohmaterials.
Sie ist deshalb eine vergleichsweise kostenintensive Pulpe.
-
Es ist deshalb üblich, kostengünstigere, sogenannte
Hochertragspulpe, beispielsweise mechanische,
thermomechanische Pulpe, chemomechanische Pulpe (CMP) oder
chemothermomechanische Pulpe (CTMP) in weichem Papier sowie
auch in anderen Arten von Papier, beispielsweise
Zeitungspapier, Karton usw. zu verwenden. Bei
Hochertragspulpen sind die Fasern rauher und enthalten einen
hohen Anteil von Lignin, Harz und Hemizellulose. Das Lignin
und die Harze geben den Fasern stärker wasserabweisende
Eigenschaften und eine verringerte Fähigkeit,
Wasserstoffverbindungen zu formen. Die Hinzufügung einer
bestimmten Menge von chemothermomechanischer Pulpe in weichem
Papier weist infolge der verringerten Faser-Faserverbindung
eine vorteilhafte Wirkung auf Eigenschaften wie Bulk und
Absorptionsfähigkeit auf.
-
Eine besondere Variante von chemothermomechanischer Pulpe
(CTMP) ist sogenannte hochtemperatur-chemothermomechanische
Pulpe (HT-CTMP), deren Herstellung sich von der Herstellung
von CTMP der herkömmlichen Art in erster Linie dadurch
unterscheidet, dass für die Imprägnierung, Vorerwärmung und
Raffinierung eine höhere Temperatur verwendet wird,
vorzugsweise nicht geringer als 140ºC. Für eine
ausführlichere Beschreibung des Herstellungsverfahrens für
HT-CTMP wird auf die WO95/34711 Bezug genommen.
Charakteristisch für HT-CTMP ist, dass sie eine langfaserige,
leicht entwässerte und voluminöse Hochertragspulpe mit einem
geringen Schabe-Anteil und einem geringen Abrieb-Anteil ist.
-
Es wurde gemäß der Erfindung herausgefunden, dass
Hochertragspulpe besonders für das Impulstrocknen geeignet
ist, da sie gegen Druck unempfindlich ist, leicht entwässert
werden kann, und eine offene Struktur aufweist, welche es für
den erzeugten Dampf ermöglicht, dass er hindurchtritt. Dies
minimiert die Gefahr, dass das Papier übererhitzt wird, und
infolge des Impulstrocknens zerstört wird, das bei erheblich
höheren Temperaturen durchgeführt wird als bei anderen
Trocknungsverfahren. Die Druckunempfindlichkeit und die
offene Gestaltung hängen davon ab, dass die Fasern in
Hochertragspulpe vergleichsweise rauh und steif verglichen
mit den Fasern in chemischer Pulpe sind.
-
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das dreidimensionale
Muster, das dem Papier gegeben wird, im wesentlichen auch im
nassen Zustand des Papiers aufrechterhalten wird, da es der
nassen Papierbahn gleichzeitig mit der Trocknung derselben
erteilt wird. Impulstrocknen findet ferner bei einer
erheblich höheren Temperatur als beispielsweise
Yankeetrocknen oder Durchlufttrocknen statt, so dass gemäß
einer Theorie, auf welche die Erfindung jedoch nicht
festgelegt ist, die Aufweichungstemperatur des Lignins, das
in der Hochertragspulpe vorhanden ist, während des
gleichzeitigen Impulstrocknens und Pressformens erreicht
wird. Wenn das Papier wieder kühler wird, versteift sich das
Lignin wieder und trägt dazu bei, dass die dreidimensionale
Struktur, die dem Papier gegeben wurde, dauerhaft gemacht
wird. Diese wird deshalb im wesentlichen auch im nassen
Zustand des Papiers aufrechterhalten, was den Bulk und die
Absorptionseigenschaften des Papiers umfangreich verbessert.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung enthält das Papier
eine bestimmte Menge einer Hochertragspulpe, wobei der Anteil
wenigstens 10 Gew.-%, berechnet anhand des trocknen
Fasergewichtes, vorzugsweise wenigstens 30 Gew.-% und
insbesondere wenigstens 50 Gew.-% sein sollte. Eine
Zumischung einer bestimmten Menge einer anderen Pulpe mit
hohen Festigkeitseigenschaften, wie z. B. chemischer Pulpe,
vorzugsweise langfaseriger Kraftpulpe oder rezyklierter Pulpe
ist ein Vorteil, wenn auf eine hohe Festigkeit des Papiers
abgezielt wird. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die
Verwendung einer bestimmten Art von Pulpe in dem Papier
beschränkt, sondern kann mit einer beliebigen optionalen
Pulpenart oder einer Mischung von Pulpenarten angewendet
werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der
Papierbahn 10 in Verbindung mit dem Formen und Entwässern
eine Variation in der Flächenmasse und ein nicht-zufälliges
Muster erteilt werden. Dies kann beispielsweise dadurch
geschaffen werden, dass die Papierbahn an einem Sieb, einem
Gurt oder Band ausgebildet und entwässert wird, deren
Entwässerungsfähigkeit gemäß einem bestimmten Muster
variiert, und wo die Unterschiede bei der
Entwässerungsfähigkeit zu einer gewissen Versetzung der
Fasern führen, und hierdurch zu einer lokalen Veränderung der
Flächenmasse der Papierbahn.
-
Die Variation der Flächenmasse, die der Papierbahn 10 in
Verbindung mit dem Formen und dem Entwässern gegeben wird,
wird in dem nachfolgenden Impulstrocknungsschritt dauerhaft
gemacht, wobei die Struktur im wesentlichen auch in dem
nassen Zustand des Papiers aufrechterhalten wird.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die
Papierbahn eine variierende Materialzusammensetzung gesehen
in der Dickenrichtung derart auf, dass sie wenigstens in der
Schicht/den Schichten, die am nächsten zu der erwärmten Walze
13 in Verbindung mit dem Impulstrocknen angeordnet sind, eine
bestimmte Menge von Material aufweist, das in dem
Temperaturbereich 100-400ºC aufweicht, schmilzt oder
härtet. Hierdurch wird das Papier eine Oberflächenschicht
erhalten, die zur Verstärkung der strukturellen Stabilität
des Papiers auch im nassen Zustand beiträgt. Die
Pulpenzusammensetzung in dem Rest der Papierschichten kann
andererseits für die Optimierung anderer Eigenschaften, wie
z. B. Weichheit, Festigkeit, Bulk und Saugeigenschaften
gewählt werden.
-
Das Material, das in Verbindung mit dem Impulstrocknen
aufweicht, schmilzt oder härtet, kann aus einem
Nassfestigkeitsmittel, synthetischen oder natürlichen
Polymeren mit thermoplastischen Eigenschaften, chemisch
modifiziertem Lignin und/oder synthetischen oder natürlichen
Polymeren in der Anwesenheit von Aufweichmitteln oder aus
einer Lignin enthaltenden Hochertragspulpe bestehen.
-
Herkömmliche Zusätze, wie z. B. Nassfestigkeitsmittel,
Aufweichmittel, Füller usw. können selbstverständlich ebenso
in dem Papier verwendet werden. Die Papierbahn kann nach dem
Impulstrocknen unterschiedlichen Arten von an sich bekannten
Behandlungen, wie z. B. der Hinzufügung unterschiedlicher
Chemikalien, weiterem Prägen, Laminierung usw. unterworfen
werden. Es ist ferner möglich, dass, wenn die Papierbahn
zwischen zwei unterschiedlichen Sieben übertragen wird,
beispielsweise von einem Entwässerungssieb zu einem
Trocknungssieb, eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den
Sieben zu haben, so dass die Papierbahn in Verbindung mit der
Übertragung verlangsamt wird. Hierdurch wird die Papierbahn
zu einem gewissen Ausmaß kompakter gemacht, was die
Weichheitseigenschaften usw. verbessert.