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Polkörper für Zündpillen elektrischer Zünder ° Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Polkörpern für Zündpillen elektrischer
Zünder unter Verwendung von Kunststoffen als Isolierkörper für die Metallfolien.
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Bei der Herstellung von Polkörpern für Zündpillen elektrischer Zünder
ging man bisher von dünnen Platten aus Hartpappe mit einer Kantenlänge von etwa
3o bis 40 cm aus, auf welche beiderseitig mittels Leim die Metallfolien aufgeklebt
wurden. Diese Metallfolien bestehen z. B. aus Nickel oder verzinntem Kupfer und
sind zur Erhöhung der Haftfestigkeit an der dem Isolierkörper zugekehrten Seite
zweckmäßig aufgerauht oder mit einer rauhen Metallschicht aus Zink oder einem anderen
Metall. versehen. Die beiderseits mit Metallfolien beklebten, unter dem mäßigen
Druck einer Presse getrockneten Hartpappeplatten werden dann auf kurze, schmale
Streifen von etwa 2 bis 3 mm Breite und 6 bis r4. mm Länge ausgestanzt und dann
die Metallfolien an dem einen Ende dieser Streifen beiderseits durch. einen -aufgelösten
Metalldraht, die sogenannte Brücke, miteinander verbunden. Dieses Ende mit dem Brückendraht
wird nunmehr so weit in die Zündpaste getaucht, daß die Brücke ganz in den Zündsatz
eingebettet ist, und dann getrocknet. An den -anderen Enden der Metallfolien werden
die Zuleitungsdrähte angelötet.
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Dieses bekannte Herstellungsverfahren besitzt aber verschiedene Nachteile,
die in der Eigenart des zur Verwendung gelangenden Isoliermittels, nämlich Hartpappe,
bedingt sind. Einer dieser Nachteile besteht darin, daß die. Hartpappe durch Feuchtigkeitsaufnahme
quillt und dadurch 'ein Zerreißen des Brückendrahtes hervorrufen kann. Genannter
Übelstand macht sich aber in gleicher Weise an der anderen.Seite der- Isolierplatte
bemerkbar, an welcher die- Metallzuleitungsdrähte angelötet werden.
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Da ferner zur Lötung der Brückendrähte und Zuleitungsdrähte aus fabrikatorischen
Gründen meist Chlorzinklös4ng, ; also eine chemisch stark aggressive Flüssigkeit
Verwendung-findet, besteht immer .die Gefahr,
daß . diese Flüssigkeit
besonders an Iden Schnittflächen der aus einer Platte ausgestanzten Hartpappeplatte
stark aufgesaugt wird, wobei sie dann im Laufe der Zeit nicht nur korrodierend-
auf die Metallplatten, son=: lern auch zerstörend auf den Zündsatz ein-* wirkt.
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Ein weiterer Übelstand bei- diesen Hartpappeisolierplatten zeigt sich
darin, daß diese bei der örtlichen Erwärmung, wie sie durch den Lötvorgang bedingt
ist, sich leicht von den Metallfolien lösen, ganz abgesehen davon, daß es an sich
schon große Schwierigkeiten bereitet, die Metallfolien in genügend feste Verbindung
mit Hartpappe zu bringen..
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Zur Vermeidung dieser Übelstände hat. man bereits vorgeschlagen, bei
der Herstellung,vön derartigen Polkörpern die aus Blechstreifen gestanzten Pole
des Zündköpfchens in einen Block aus Celluloid, Cellon oder aus einem in der Wärme
plastisch werdenden Material derart einzubetten, daß Streifen aus diesen Stoffen
in erhitzten Formen um die Blechpole gepreßt werden. Dieses bekannte Verfahren bedingt
aber wegen der Natur der genannten -Isolierstoffe die Verwendung von Lösungsmitteln,
wodurch wieder andere Schwierigkeiten entstehen. So ist es einerseits nicht möglich;
Kunststoffplatten in der. Größe von 30 mal 40 cm mit Metallfolien auf diese
Weise zu vereinen, da die Entfernung des Lösungsmittels bei dieser großen Flächeerhebliche
Schwierigkeiten verursachen würde. Ein nachheriges Entfernen des Lösungsmittels
an den Schnittflächen- der wesentlich kleineren ausgestanzten Polkörper ist aber
sehr unerwünscht, da das entweichende Lö-,sungsmittel den Zündsatz physikalisch
und chemisch verändern kann.
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Es. ist bei .dem bekannten Verfahren .daher nicht möglich, .die- Metallfolien
nur einseitig auf die Kunststoffplatte mit genügender Haftfestigkeit aufzubringen,
da Lösungsmittel wohl. genügen, um eine. Verbindung von Kunststoff -mit Kunststoff
zu bewerkstelligen, erfahrungsgemäß . aber nicht, um Metallfolien mit Kunststoff
zu verbinden. Das bekannte. Verfahren trägt diesem Übelstand insofern Rechnung,
`als der Kunststoff um die Polkörper herumgepreßt und diese somit in der erstarrten
Kunststoffmasse eingebettet werden, Dieses Einbetten, ist aber umständlich und bedingt
die Verwendung von verhältnis-mäßig großen Mengen von Kunststoff sowie auch besondere
Preßverfahren.
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Es wurde nun gefunden, daß durch Warmpressen. eine sehr feste Verbindung
zwischen bestimmten Arten von thermoplastischen Kunststoffen einerseits und Metallen
andererseits erzielt werden kann. Gemäß der Erfindunz- wird daher vorgeschlagen,
bei der Herstellung von 'Polkörpern für. Zündpillen elektrischer Zünder, unter Verwendung
von Kunststoffen als Isolierkörper für die Metallfolien in der Weise zu verfahren,
daß diese «'Folien mit aus -Benzyl- oder Acetylcellulose oder Polymerisationsprodukten
der Vinylhalogenide allein oder in Mischung mit anderen Polyrnerisaten ungesättigter
organischer Verbindungen bestehenden Isolierkörpern durch Warmpressen verbunden
werden.
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Dieses Warmpreßverfahren ermöglicht nicht nur die Verbindung größerer
Flächen miteinander, sondern auch das beiderseitige Aufbringen der Metallfolien
auf eine dazwischenliegende Kunststoffplatte in einem einzigen Arbeitsgang und unter
Ausschluß irgendwelcher Lösemittel, die später wieder entfernt werden müßten. Zur
Erhöhung der Haftfestigkeit sind dabei die Metallfolien auf einer Seite in an sich
bekannter Weise aufgeraubt-Die Erklärung für die gute Haftfestigkeit bei der lösemittelfreien
Vereinigung genannter Kunststoffe mit Metall kann in dem Umstand erblickt werden,
daß durch die von der Metallseite her erfolgende Erwärmung an der Kunststoffoberfläche
sehr schnell innerhalb einer dünnen Zone der Erweichungspunkt erreicht wird, so
daß _ der Kunststoff leicht in die-Poren und Unebenheiten des Metalles eindringt,
während nach der Mitte des Metallquerschnittes zu nur eine geringfügige Erweichung
.eintritt.
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In Weiterbildung des Verfahrens werden die Kunststoffe zunächst auf
die Metallfolien aufgespritzt oder durch Tauchen aufgebracht, worauf dann die Vereinigung
von zwei derart mit Kunststoffen bedeckten Metallfolien durch Warmpressen erfolgt.
-Durch die Anwendung .des Spritz- oder Tauchverfahrens bei dem Aufbringen der Kunststoffschicht
auf die Metallfolien wird eine besonders feste Haftung erzielt und in vielen Fällen
auch die Verarbeitung erleichtert, während.- andererseits durch die nachfolgende
Warmpressung nicht nur die Haftung noch verbessert, sondern auch in sehr einfacher
Weise die beiden Kunststoffschichten der Metallfolien zu einer einzigen gemeinsamen
Isolierschicht vereinfacht werden.: Die Verwendung von Vinylchlorid oder Mischpolymerisaten
des Vinylchlorids als Isolierung für elektrische Drähte, wobei diese Drähte mit
dem thermoplastischen Kunststoff umspritzt werden, ist zwar bekannt. Nach diesem
Verfahren wird jedoch keine feste Haftung auf den regelmäßig blanken Leitungsdrähten
erzielt, vielmehr umgibt der Kunststoff Gien Leitungsdraht als schlauchförmige Hülle,
die verhältnismäßig leicht abgezogen werden kann. 1:-