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Fachgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft klonale Viren, die in der Lage sind,
sich selbst zu replizieren und den Tod von neoplastischen Zellen
verursachen, die eine Defizienz in der Interferon (IFN)-vermittelten
antiviralen Reaktion aufweisen. Diese Erfindung betrifft ebenfalls
die Verwendung dieser Viren zur Behandlung von neoplastischen Krankheiten
einschließlich
Krebs und große
Tumoren.
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Hintergrund der Erfindung
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Neoplastische
Erkrankungen, die Krebs miteinschließen, sind eine der häufigsten
Todesursachen beim Menschen. In den USA werden jährlich über 1,3 Millionen neue Krebserkrankungen
diagnostiziert und 550000 Todesfälle
treten auf. Die Früherkennung
von Krebs, bevor sich Metastasen ausgebildet haben, erhöht die Überlebenschancen
erheblich. Eine Früherkennung
ist jedoch nicht immer möglich
und falls doch, sind Behandlungen unbefriedigend, insbesondere in
Fällen
von hochmalignen Krebsarten. Krebstherapien, einschließlich Chemotherapie
und Bestrahlung, sind viel weniger wirksam in späten Stadien, insbesondere wenn die
neoplastischen Wucherungen groß sind
und/oder eine große
Tumorlast darstellen. (Siehe Hillard Stanley, Cancer Treat. Reports,
Vol. 61, No. 1, Jan/Feb 1977, S. 29-36, Tannock, Cancer Research,
42, 4921-4926, Dec. 1982).
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Über Tumorrückbildung
in Verbindung mit der Exposition gegenüber verschiedenen Viren wurde
bereits berichtet. Die meisten der beschriebenen Viren, einschließlich Mumps
und Masern sind pathogen für
den Menschen. Die Wirkung von verschiedenen anderen Viren auf bestimmte
Typen von Krebszellen wurde ebenfalls beschrieben. Smith et al,
(1956) Cancer, 9, 1211 (die Wirkung des Adenovirus auf zervixkarzinome); Holzaepfel
et al, (1957) Cancer, 10, 557 (die Wirkung des Adenovirus auf Epithelialtumoren);
Taylor et al, (1970) J. Natl. Cancer Inst., 44, 515 (die Wirkung
des bovinen Enterovirus-1 auf Sarkoma-1); Shingu et al, (1991) J.
General Virology, 72, 2031 (die Wirkung des bovinen Enterovirus
MZ-468 auf F-647a Leukämiezellen);
Suskind et al, (1957) PSEBM, 94, 309 (Wirkung des Coxsackie B3 Virus
auf HeLa Tumorzellen); Rukavishnikova et al, (1976) Acta Virol.,
20, 387 (die Wirkung des Influenza A Stammes auf Aszitestumoren).
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Die
frühesten
Zitate beschrieben eine teilweise Tumorregression in Patienten,
die mit einem abgeschwächten
viralen Lebendimpfstoff behandelt wurden, mit dem Ziel, sie gegen
Pocken und Tollwut zu impfen. Siehe DePace, N.G. (1912) Ginecologia,
9, 82- 88; Salmon,
P. & Baix (1922)
Compt. Rend. Soc. Biol., 86, 819-820. Die Teilregression von Tumoren
und die Regression von Leukämien
wurden auch während
natürlich auftretenden
Maserninfektionen beobachtet. Siehe Pasquinucci, G. (1971) Lancet,
1, 136; Gross, S. (1971) Lancet, 1, 397-398; Bluming, A.Z. and Ziegler,
J.L. (1971) Lancet, 2, 105-106. Während einer Studie, im Laufe dessen
90 Krebspatienten gezielt mit lebendem Mumpsvirus infiziert wurden,
wurde eine teilweise Tumorregression in 79 Fällen beobachtet. Siehe Asada
(1994) Cancer, 34, 1907-1928. Während
die Nebenwirkungen dieser Viren temporär waren, so sind ernsthafte
Spätfolgen
der Infektion mit diesen Humanpathogenen von großem Interesse.
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Viren
werden wie folgt unterteilt [siehe Murphy A and Kingsbury DW, 1990,
In: Virology, 2. Auflage (Herausg. Fields, B.N.), Raven Press, New
York, Seiten 9-35]:
Unterscheidungsmerkmale | | Name
der Virusfamilie |
| | |
RNA
Viren | | |
| | |
ssRNA, | positiv-sense | Picornaviridae,
Calciviridae |
| nichtsegmentiert | |
| ohne
Hülle | |
ssRNA, | positiv-sense | Togaviridae,
Flaviviridae, |
| nichtsegmentiert | Coronaviridae |
| mit
Hülle | |
ssRNA, | negativ-sense | Rhabdoviridae,
Filoviridae, |
| nichtsegmentiert | Paramyxoviridae |
| mit
Hülle | |
ssRNA, | negativ-sense | Orthomyxoviridae |
| segmentiert | |
| mit
Hülle | |
ssRNA, | ambisense | Bunyaviridae,
Arenaviridae |
| segmentiert | |
| mit
Hülle | |
dsRNA, | positiv-sense | Reoviridae,
Birnaviridae |
| segmentiert | |
| ohne
Hülle | |
ssRNA, | DNA
Schritt bei | Retroviridae |
| Replikation | |
| Positiv-sense | |
| nichtsegmentiert | |
| mit
Hülle | |
DNA
Viren | | |
| | |
ss/ds
DNA | ohne
Hülle | Hepadnaviridae |
ssDNA | ohne
Hülle | Parvoviridae |
dsDNA | ohne
Hülle | Papovaviridae,
Adenoviridae |
dsDNA, | mit
Hülle | Herpesviridae,
Poxviridae, |
| | Iridoviridae |
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Teil
der Familie der Herpesviridae (oder Herpesviren) sind die Subfamilien
Alphaherpesvirus (einschließlich
Genus Varicellavirus und Genus Simplexvirus), Betaherpesvirus und
Gammaherpesvirus.
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Das
Newcastle Disease Virus (NDV) gehört zur Familie der Paramyxoviridae
(oder Paramyxoviren). Die natürlichen
Wirte des NDV sind Hühner
und andere Vögel.
NDV bindet an bestimmte Moleküle
auf der Oberfläche
der tierischen Wirtszellen, verschmilzt mit der Zelloberfläche und
injiziert sein genetisches Material in den Wirt.
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NDV
ist ein zellzerstörendes
Virus. Einmal innerhalb der Zelle, veranlassen die viralen Gene
die Wirtszelle Viruskopien zu produzieren, was zu dem Tod der Wirtszelle
führt und
NDV Kopien freisetzt, die andere Zellen infizieren. Anders als von
anderen Viren ist von NDV nicht bekannt, ernsthafte Krankheiten
im Menschen hervorzurufen. Anders als von anderen Virusarten (z.B.
HTLV-1, Hepatitis B ist von Paramyxoviren nicht bekannt, karzinogen
zu sein.
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Über eine
vorübergehende
Tumorregression bei einer kleinen Zahl von Patienten, die NDV ausgesetzt waren,
wurde berichtet. Siehe Csatary, L.K. (1971) Lancet, 2, 825. Csatary
stellte die Rückbildung
von Magen-Darm-Krebs bei einem Hühnerfarmer
während
einer Newcastle Disease Epidemie unter seinen Hühnern fest. In einem ähnlichen
anekdotenhaften Bericht, stellten Cassel, W.A. und Garrett, R.E.
(1965) Cancer, 18, 863-868. die Rückbildung von primärem Gebärmutterhalskrebs,
der sich auf die Lymphknoten ausgebreitet hatte, fest, nachdem NDV
in den Gebärmutterhalstumor
injiziert wurde. Da angenommen wurde, dass der Mechanismus der tumoriziden
Wirkung immunologischer Natur ist, wurden keine Arbeiten durchgeführt, die
direkte Tumortoxizität
des Virus direkt zu untersuchen. Stattdessen konzentrierte man sich
auf die immunmodulierenden Wirkungen von NDV. Siehe z.B.
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Murray,
D.R., Cassel, W.A., Torbin, A.H., Olowski, Z.L & Moore, M.E. (1977) Cancer, 40, 680;
Cassel, W.A., Murray, D.R. & Phillips,
H.S. (1983) Cancer, 52, 856; Bohle, W., Schlag, P.J., Liebrich,
W., Hohenberger, P., Manasterski, M., Miller, P. and Schirrmacher,
V. (1990) Cancer, 66, 1517-1523.
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Die
Auswahl eines bestimmten Virus für
die Tumorregression, beruhte in den oben genannten Publikationen
auf Zufall oder der Versuch und Irrtum Methode. Erst seit kurzem
werden rationale, mechanismusbasierte Herangehensweisen bezüglich der
Verwendung von Viren in der Krebstherapie entwickelt, indem DNA-Viren
verwendet werden. Beispiele für
diese Art von Ansatz finden sich in der Entwicklung von rekombinanten,
adenoviralen Vektoren die sich nur in Tumoren, die aus ganz bestimmten
Gewebetypen stammen, replizieren (Rodriguez, R. et al, 1997 Cancer
Res., 57:2559-2563), oder denen bestimmte regulatorische Schlüsselproteine
fehlen (Bischoff, J.R. et al, 1996 Science, 274:373-376). Ein weiterer
aktueller Ansatz war die Verwendung eines replikationsinkompetenten,
rekombinanten, adenoviralen Vektors, um eine wichtige, in bestimmen
Tumorzellen verloren gegangene Proteinfunktion, wiederherzustellen
(Zhang, W.W., et al, 1994 Cancer gene therapy, 1:5-13). Schließlich wurde
das Herpes Simplex Virus dahingehend modifiziert, um sich bevorzugt
in rasch teilenden Zellen, die charakteristisch für Tumoren
sind, zu replizieren (Mineta, T., et al, 1994 Cancer Res. 54:3963-3966).
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WO 94/25627 offenbart die
Verwendung von NDV und anderen Paramyxoviren zur Behandlung von Krebs.
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Virale IFN-Transgenexpression
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Eine übliche Herangehensweise
bei der Behandlung von Krebs mit viraler Therapeutika war die Verwendung
von Virusvektoren, um bestimmte Gene in die Tumormasse zu transportieren.
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Rekombinante
Adenoviren, adenoasoziierte Viren, Vacciniaviren und Retroviren
wurden allesamt modifiziert, um ein Interferongen allein oder in
Kombination mit anderen Cytokingenen zu exprimieren.
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In
Zhang et al. ((1996) Proc. Natl. Acad. Sci., US 93:4513-4518) wurde
ein rekombinantes Adenovirus, das in der Lage ist, ein humanes Interferonkonsensusgen
(synthetisches Gen) zu exprimieren, verwendet, um humane Brustkrebstranplantate
(sowie andere Fremdimplantate) in Nacktmäusen zu behandeln. Die Autoren schlussfolgerten
dass „..
eine Kombination von viraler Onkolyse und einem Virus niedriger
Pathogenität,
das selbst resistent gegenüber
IFN und IFN-Gentherapie ist, ein erfolgreicher Ansatz für die Behandlung
einer Anzahl von verschiedenen Tumoren, insbesondere Brustkrebs,
sein könnte." Im Gegensatz zu
der vorliegenden Erfindung, die Interferon-empfindliche Viren betrifft,
lehrt Zhang et al. (1996) die Verwendung eines Interferon-resistenten
Andenovirus zur Behandlung von Tumoren.
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In
Zhang et al. ((1996) Cancer Gene Ther., 3:31-38) wurden adenoasoziierte
Viren (AAV) die Konsensus-IFN exprimierten, verwendet, um humane
Tumorzellen in vitro zu transduzieren, und sie anschließend Nackmäusen zu
injizieren. Die transduzierten Tumoren formten entweder keine weiteren
Tumoren mehr oder wuchsen langsamer als die nichttransduzierten
Kontrollen. Ebenso resultierte das Injizieren einer transduzierten
humanen Tumorzelle in die Tumormasse eines anderen nichtransduzierten
Tumors in einer leichten Größenverringerung.
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In
Peplinski et al. ((1996) Ann. Surg. Oncol., 3:15-23,) wurde IFN
gamma (und andere Cytokine, die entweder allein oder in Kombination
exprimiert wurden) in einem Brustkrebsmodell an Mäusen getestet.
Die Mäuse
wurden mit Tumorzellen, die mit einem rekombinanten Vaccinia Virus
viral modifiziert wurden, immunisiert. Wurden den immunisierten
Mäusen
erneut herkömmliche
Tumorzellen injiziert, so wiesen die Mäuse mit viral modifizierten
Zellen eine statistische Verlängerung
der krankheitsfreien Lebensdauer auf.
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Gast,
et al. ((1992) Cancer Res., 52:6229-6236) verwendeten IFN gamma
exprimierende retrovirale Vektoren um Nierenkarzinomzellen in vitro
zu transduzieren. Diese Zellen zeigten eine gesteigerte Produktion von
für die
Funktion des Immunsystems wichtigen Proteinen.
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Restifo
et al. ((1992) J. Exp. Med., 175:1423-1431) verwendeten IFN gamma
exprimierende retrovirale Vektoren um eine Maussarkomzelllinie zu
transduzieren, was der der Tumorzelllinie ermöglichte, CD8+ T Zellen effizienter
virale Antigene zu präsentieren.
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Howard,
et al. ((1994) Ann. NY Acad. Sci., 716:167-187) verwendeten IFN
gamma exprimierende retrovirale Vektoren, um murine und humane Melanomtumorzellen
zu transduzieren. Für
diese Zellen wurde eine Zunahme der Expression von Proteinen, die
wichtig für
die Immunfunktion sind, beobachtet. Diese Zellen waren ebenfalls
weniger karzinogen in Mäusen
verglichen mit der nichttransduzierten Ausgangszelllinie und führten in
vivo zur Aktivierung einer tumorspezifischen CTL Antwort.
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Die Verwendung von therapeutischen Interferondosen
als Hilfsmittel zur viralen Krebstherapie
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Wegen
der bekannten immunverbessernden Eigenschaften von IFN, haben verschiedene
Studien die Verwendung des IFN-Proteins in Kombination mit anderen
Viralimpfstoffkrebstherapien untersucht.
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In
Kirchner et al ((1995) World J. Urol., 13:171-173) wurden 208 Patienten
mit autologen, NDV-modifizierten und letal bestrahlten, aus Nierenkrebszellen
stammenden Tumorzellen immunisiert und parallel mit niedrigen Dosen
IL-2 oder IFN alpha behandelt. Die Autoren erklärten, dass dieses Behandlungschema
zu einer Verbesserung gegenüber
dem natürlichen
Verlauf bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen Nierenzellkarzinomen
führte.
Die Dosis betrug ungefähr
3,3 × 103 bis 2,2 × 105 PFU/kg.
Hierbei handelte es sich, im Gegensatz zu einem systemischen Ansatz,
um eine lokale Therapie, mit dem Ziel eine Antitumorimmunantwort
zu induzieren.
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Tanaka
et al. ((1994) J. Immunother. Emphasis Tumor Immunol., 16:283-293),
verabreichten IFN alpha zusammen mit einem rekombinanten Vaccinia
Virus als ein Krebstherapieimpfmodell in Mäusen. Diese Studie zeigte eine
statistische Verbesserung der Überlebensrate
in Mäusen
die IFN erhalten hatten, verglichen mit denjenigen die es nicht
erhalten hatten. Die Autoren schrieben die Effizienz von IFN der
Induktion von CD8-positiven T-Zellen in diesen Tieren zu.
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Arroyo
et al. ((1990) Cancer Immunol. Immunother., 31:305-311) verwendeten
ein Mausmodell für Dickdarmkrebs,
um die Wirkung einer IFN alpha und/oder IL-2 Begleittherapie auf
die Wirksamkeit eines Vaccinia Virus und Dickdarmonkolysates (VCO)
zur Krebsbehandlung zu testen. Es wurde festgestellt, dass die Dreifachbehandlung
von VCO+IL-2+IFN in diesem Mausmodell am effizientesten war. Dieser
Ansatz beruht auf Immunisierung als Mechanismus der Antitumoraktivität.
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IFN
wurde in diesen Studien verwendet, um die Erkennbarkeit der Krebszellen
durch das Immunsystem zu erhöhen.
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Intervirology
(1993) 36/4 (193-214) stellt eine wissenschaftliche Abhandlung über Virustherapien
zur Behandlung von Krebs zur Verfügung.
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Proceedings
of the American Association for Cancer Research Annual, Band. 36,
1995, Seite 439 enthält
einen Vergleich der onkolytischen Newcastle Disease Virenstämme.
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WO 96/26285 beschreibt Verfahren
und Zusammensetzungen zur Verabreichung von Gentherapievektoren.
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Chemical
Abstract Service, DN 116:104333, & CN
1054192 A beschreiben ein Verfahren zur Vorbereitung der Induktion
von Interferon im menschlichen Körper.
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Nature,
23 August 1969, Vol 223, Seiten 844-845 beschreibt exogenes Interferon
und Interferoninducer zur Behandlung von Balb/c Mäusen inokuliert
mit RC19 Tumorzellen.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, Viren zur Behandlung von Krankheiten,
einschließlich
Krebs, bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Viren zur Behandlung von
neoplastischen Krankheiten, einschließlich Krebs, bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Hilfsmittel zur Verfügung zu
stellen, die es ermöglichen,
geeignete Viren zur Therapie von neoplastischen Krankheiten, auszuwählen und/oder
zu screenen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Anleitung für das gentechnische
Bearbeiten von Viren bereitzustellen, um deren therapeutischen Nutzen
zur Behandlung von neoplastischen Krankheiten zu verbessern.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Mittel zur Verfügung zu
stellen, um potentielle Zellen als Ziel für die virale Therapie zu screenen,
mit dem Ziel die Empfindlichkeit für Abtöten durch Viren, der in Frage kommenden
Zielzellen, festzustellen.
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Es
ist ebenso eine weitere Aufgabe der Erfindung, Richtlinien für das Management
einer viralen Therapie zur Verfügung
zu stellen.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, die Behandlung von großen Tumoren
zu gewährleisten.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, gereinigtes Virus und Verfahren
um selbigen zu erhalten, zur Verfügung zu stellen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung eines Interferon-empfindlichen,
replikationskompetenten klonalen RNA Virus zur Herstellung eines
Medikamentes zur Behandlung eines Neoplasmas in einem Säuger, zur
Verfügung.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft demnach die Infektion eines Neoplasmas
in einem Säuger
mit Virus, umfassend die Verwendung eines Interferon-empfindlichen,
replikationskompetenten klonalen Virus, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus RNA Viren und den DNA Virenfamilien des Adenovirus, Parvovirus,
Papovavirus und Iridovirus zur Herstellung eines Medikaments.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Behandlung eines Neoplasmas
in einem Säuger
mit einem Virus, umfassend die systematische Verabreichung eines
Interferon-empfindlichen, replikationskompetenten klonalen Virus
an den Säuger.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Behandlung eines Neoplasmas
einschließlich
Krebs in einem Säuger,
umfassend die Verwendung einer therapeutisch effektiven Menge an
Interferon-empfindlichem, replikationskompetentem klonalem Virus,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus RNA Viren und den DNA Virenfamilien
des Adenovirus, Parvovirus, Papovavirus und Iridovirus zur Herstellung
eines Medikaments.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Infektion
eines Neoplasmas in einem Säuger
mit einem Virus, umfassend die Verwendung eines Interferon-empfindlichen,
replikationskompetenten klonalen Vaccinia Virus mit einer oder mehreren
Mutationen in einem oder mehreren viralen Genen, welche beteiligt
sind an der Hemmung der antiviralen Aktivität von Interferon, und aus der
Gruppe von Genen, bestehend aus K3L, E3L und B18R ausgewählt sind,
zur Herstellung eines Medikaments.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung einer therapeutischen
wirksamen Menge an Interferon-empfindlichem, replikationskompetentem
Vaccinia Virus mit einer oder mehreren Mutationen in einem oder mehreren
viralen Genen, welche beteiligt sind an der Hemmung der antiviralen
Aktivität
von Interferon, und aus einer Gruppe von Genen, bestehend aus K3L,
E3L und B18R, ausgewählt
sind zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines Neoplasmas,
einschließlich
Krebs, in einem Säuger.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Infektion eine Neoplasmas von wenigstens
1 cm Größe mit einem Virus
in einem Säuger,
umfassend die Verwendung eines klonalen, Interferon-empfindlichen
Virus, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus (1) RNA Viren; (2) Hepadenavirus; (3) Parvovirus;
(4) Papovavirus; (5) Pockenvirus; und (6) Iridovirus zur Herstellung
eines Medikaments.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung einer therapeutisch
wirksamen Menge eines klonalen, Interferon-empfindlichen Virus,
ausgewählt
aus einer Gruppe bestehend aus 1) RNA Viren; (2) Hepadenavqirus;
(3) Parvovirus; (4) Papovavirus; (5) Poxvirus; und (6) Iridovirus
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines Neoplasmas
in einem Säuger,
wobei das Neoplasma mindestens 1 cm groß ist.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Interferon-empfindlichen klonalen RNA Virus,
die zellzerstörend
für den
Tumor ist, zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines
Tumors in einem Säuger,
wobei der Säuger
eine Tumorlast trägt,
die mindestens 1,5% des Gesamtköpergewichts
ausmacht.
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Die
Erfindung beschreibt ebenfalls ein Screeningverfahren für Tumorzellen
oder dem Patienten frisch entnommenen Gewebe, um die Empfindlichkeit
der Zellen oder des Gewebes gegenüber des Abtötens durch ein Virus, umfassend
die Unterziehung der Zellen oder des Gewebes eines differentiellen
Zytotoxizitätsassays unter
Verwendung eines Interferon-empfindlichen Virus, zu bestimmen.
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Die
Erfindung beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Identifizierung
eines Virus mit antineoplastischer Aktivität in einem Säuger, umfassend
a) die Verwendung des Testvirus um i) Zellen die defizient in IFN-vermittelter
antiviraler Aktivität
sind und ii) Zellen die kompetent in IFN-vermittelter antiviraler
Aktivität
sind, zu infizieren, und b) um zu bestimmen ob das Testvirus bevorzugt
die Zellen, die defizient in IFN-vermittelter
antiviralen Aktivität
sind, abtötet
und nicht die Zellen die kompetent in IFN-vermittelter antiviraler Aktivität sind.
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Die
Erfindung beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von
Viren zur Verwendung in der antineoplastischen Therapie umfassend:
a) Modifizieren eines existierenden Virus durch Abschwächung oder Entfernung
eines viralen Mechanismus zur Inaktivierung der antiviralen Wirkungen
des IFN und optional b) Entwerfen einer abschwächenden Mutation, die in einer
niedrigeren Virulenz als die des genannten Virus resultiert.
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Die
Erfindung beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Kontrolle der Virusreplikation
in Säugern,
die mit Viren behandelt wurden, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus RNA Viren, Adenoviren, Pockenviren, Iridoviren, Parvoviren,
Hepadnaviren und Varicellaviren, umfassend die Verabreichung eines
antiviralen Präparates.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Behandlung oder Infektion eines
Neoplasmas in einem Säuger
umfassend die Unterziehung einer Probe (z.B. Serum, Tumorzellen,
Tumorgewebe, Tumorschnitt) eines Säugers einem Immunoassay zur
Detektion der Menge an anwesendem Virusrezeptor, um zu bestimmen,
ob das Neoplasma es dem Virus ermöglichen wird zu binden und
die Zytolyse zu verursachen, und falls der Rezeptor vorhanden ist,
ein Interferon-empfindliches, replikationskompetentes klonales Virus
zu verwenden, das an den Rezeptor bindet, zur Herstellung eines
Medikaments.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Infektion eines Neoplasmas in einem
Säuger
mit einem Virus, umfassend die systemische Verabreichung einer desensibilisierenden
Dosis eines Interferon-empfindlichen, replikationskompetenten klonalen
Virus an den Säuger.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Infektion eines Neoplasmas in einem
Säuger
mit einem Virus, umfassend die Verabreichung eines Interferon-empfindlichen,
replikationskompetenten klonalen Virus über einen Zeitraum von mindestens
4 Minuten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Infektion eines Neoplasma
in einem Säuger
mit einem Virus umfassend die Verabreichung eines replikationskompetenten
klonalen Virus, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus dem Newcastle Disease Virusstamm MK
107, Newcastle Disease Virusstamm NJ Roakin, Sindbis Virus und Vesicular
Stomatitis Virus.
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Die
Erfindung schließt
mit ein:
- i) ein Paramyxovirus aufgereinigt über Ultrazentrifugation
ohne Pelletieren;
- ii) ein Paramyxovirus aufgereinigt bis zu einem Gehalt von mindestens
2 × 109 PFU pro mg Protein;
- iii) ein Paramyxovirus aufgereinigt bis zu einem Gehalt von
mindestens 1 × 1010 PFU pro mg Protein;
- iv) ein Paramyxovirus aufgereinigt bis zu einem Gehalt von mindestens
6 × 1010 PFU pro mg Protein;
- v) ein RNA Virus aufgereinigt bis zu einem Gehalt von mindestens
2 × 109 PFU pro mg Protein;
- vi) ein RNA Virus aufgereinigt bis zu einem Gehalt von mindestens
1 × 1010 PFU pro mg Protein;
- vii) ein RNA Virus aufgereinigt bis zu einem Gehalt von mindestens
6 × 1010 PFU pro mg Protein;
- viii) ein zellzerstörendes
DNA Virus, das Interferon-empfindlich ist und bis zu einem Gehalt
von mindestens 2 × 109 PFU/mg Protein aufgereinigt ist;
- ix) ein replikationskompetentes Vaccinia Virus mit a) einer
oder mehr Mutationen in einem oder mehreren der K3L, E3L und B18R
Genen und b) einer abschwächenden
Mutation in einem oder mehreren der Gene die für Thymidinkinase, Ribonukleotidreduktase,
Vacciniawachstumsfaktor, Thymidylatkinase, DNA-Ligase, dUTPase kodieren;
- x) ein replikationskompetentes Vaccicinia Virus mit einer oder
mehr Mutationen in zwei oder mehr Genen aus der Gruppe bestehend
aus K3L, E3L und B18R;
- xi) ein Herpesvirus mit einer Modifikation in der Expression
des (2'-5')A Analogs, wodurch
das Herpesvirus eine erhöhte
Interferonempfindlichkeit aufweist und
- xii) ein Reovirus mit einer abschwächenden Mutation in Omega 3,
wodurch das genannte Virus Interferon-empfindlich wird.
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Ebenfalls
in die Erfindung miteingeschlossen sind folgende Verfahren:
- i) ein Verfahren zur Aufreinigung eines RNA
Virus, das folgende Schritte umfasst: a) Erzeugen eines klonalen
Virus und b) Aufreinigen des klonalen Virus durch Ultrazentrifugation
ohne Pelletieren, oder c) Aufreinigen des Virus über tangentiale Flow-Filtration
mit oder ohne anschließender
Gelpermeationschromatographie und
- ii) ein Verfahren zur Aufreinigung eines Paramyxovirus, umfassend
die Aufreinigung des Virus über
Ultrazentrifugation ohne Pelletieren oder über tangentiale Flow-Filtration
mit oder ohne anschließender
Gelpermeationschromatographie.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Behandlung einer Krankheit in einem
Säuger,
wobei die erkrankten Zellen Defekte in der Interferon-vermittelten
antiviralen Antwort aufweisen, umfassend die Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Interferon-empfindlichen, replikationskompetenten
klonalen Virus an den Säuger.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
die Wirkung eines Antiinterferon-beta-Antikörpers auf virale Antigenexpression
und den infektiösen
Titer in NHEK (normale humane Epithelkeratinozyten) Zellen.
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2 zeigt
die Wirkung von Interferon beta auf die virale Antigenexpression
in verschiedenen Zellen (normale humane Hautfibroblasten CCD922-sk)
and zwei Typen von Kopf- und Halskarzinomzellen (KB und Hep2 Zellen).
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3A zeigt die Wirkung von Interferon auf
virale Antigenexpression in CCD922-sk Zellen
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3B zeigt die Wirkung von Interferon auf
virale Antigenexpression in KB Zellen.
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4 zeigt
die Kurven der Überlebsensrate
für thymuslose
Mäuse,
die humane ES-2 Eierstockkrebszellen in sich tragen und die entweder
mit Kochsalzlösung
oder dem NDV Stamm PPMK107 behandelt wurden.
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5 zeigt
die Interferonempfindlichkeit einer Anzahl humaner Tumor- und normaler
Zelllinien.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Auffinden eines neuen Mechanismus,
wobei durch virale Replikation selektiv neoplastische Zellen, die
eine Defizienz in einer Interferon (IFN) vermittelten antiviralen
Antwort aufweisen, abgetötet
werden. Diese Erfindung stellt ebenfalls Verfahren für die Selektion,
Design, Aufreinigung und die Verwendung von Viren zur Behandlung
von neoplastischen Krankheiten, einschließlich Krebs und großen Tumoren,
zur Verfügung.
Die Viren der Erfindung replizieren sich selektiv in neoplastischen
Zellen und töten
diese neoplastischen Zellen, basierend auf der selektiven Defizienz
einer IFN-vermittelten antiviralen Antwort in diesen Zellen. Die
Verabreichung einer geeigneten Virendosis resultiert im Absterben
neoplastischer Zellen, während
normale Zellen, die eine intakte IFN-vermittelte antivirale Antwort
besitzen, die Virusreplikation beschränken und nicht abgetötet werden.
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Miteingeschlossen
in das Gebiet der Erfindung ist die Verwendung von Paramyxoviren
wie NDV und anderen Viren zur Behandlung von Krankheiten einschließlich einer
neoplastischen Erkrankung wie Krebs. Die Erfindung lehrt das Screening
und das gentechnische Bearbeiten von anderen Viren, geeignet, um
zur Therapie von neoplastischen Krankheiten verwendet zu werden.
Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung umfasst eine Verfahren zur Identifikation von Tumorgewebe
die als Kandidaten für
die virale Therapie in Frage kommen. Schließlich beschreibt die Erfindung
die Herstellung von hochreinen Viren.
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Grundprinzip für die Verwendung von Interferon-empfindlichen
Viren, einschließlich
NDV, zur Behandlung neoplastischer Erkrankungen.
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NDV zeigt ein selektives Abtöten von
Tumorzellen
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Das
Newcastle Disease Virus verursacht selektive zytotoxische Effekte
gegen viele humane Tumorzellen mit deutlich weniger Auswirkungen
auf die meisten normalen humanen Zellen. In einem differenziellen Zytotoxizitätsassay
wurde festgestellt, dass humane Krebszellen die von Sarkomen, Melanomen,
Brustkarzinomen, Eierstockkarzinomen, Blasenkarzinomen, Dickdarmkarzinomen,
Prostatakarzinomen, Kleinzell- und Nichtkleinzelllungenkarzinomen
und Glioblastomen stammen, um 3 bis 4 Größenordnungen empfindlicher
gegenüber
NDV waren, als viele normale humane Zellen [Nierenepithelzellen,
Fibroblasten, Keratinozyten, Melanozyten, und Endothelzellen (siehe
Beispiel 1)]. Das differentielle Zytotoxizitätsassay kann ebenfalls an frischen
Isolaten aus Zellen oder Tumorgewebe des Patienten angewendet werden.
Ein in vitro Assay, wie in Beispiel 1 beschreiben, wird verwendet
um die tumorizide Aktivität
von NDV zu bestimmen. Das Assay misst die Menge an Virus die notwendig
ist, um 50% der getesteten Zellkultur in einem Zeitraum von 5 Tagen
abzutöten.
Die Beispiele 2 und 3 zeigen die Ergebnisse von in vivo Experimenten,
wo thymuslosen Mäusen,
die humane Tumorfremdtransplantate in sich trugen, Viren entweder über den
intratumoralen (Beispiel 2) oder intravenösen (Beispiel 3) Weg verabreicht
wurden. Diese Ergebnisse demonstrieren, dass NDV die Regression einer
Auswahl humaner Tumortypen in einem Standardtiermodell, geeignet
zum Testen von möglichen
chemotherapeutischen Wirkstoffen, verursachen kann.
-
Einen
Beweis, dass NDV sich spezifisch innerhalb des Tumors repliziert,
wurde durch immunhistochemisches Färben von Virusantigen, erbracht
(Beispiel 2). Innerhalb von 30 Minuten nach intratumoraler Virusinjektion,
war das Tumorgewebe negativ für
virales Antigen. Zwei Tage nach Behandlung jedoch, wurde deutliche
Immunfärbung
für virales
Antigen innerhalb des Tumors gesehen, was auf Virusreplikation im
Tumor hinweist. Bedeutenderweise war die Virusreplikation spezifisch
für das
Tumorgewebe, da das benachbarte Bindegewebe und Haut Virusantigen-negativ
waren.
-
Bedeutenderweise
ist die effiziente Replikation von NDV entscheidend für die Fähigkeit
des Virus, infizierte Zellen abzutöten, wie in Studien, unter
Verwendung eines UV- inaktivierten,
nichtklonalen Virus, demonstriert wurde (Lorence, R., et al, 1994
J Natl Cancer Inst, 86:1228-1233).
-
NDV
kann ebenfalls die Regression von großen Tumoren nach intratumoraler
und intravenöser
Verabreichung verursachen. (Beispiele 4 bis 9). Intratumorale NDV
Behandlung von großen
intradermalen A375 humanen Melanomfremdtransplantaten (≥ 10 mm maximale
Größe; Tumorvolumen ≥ 300 mm3) in thymuslosen Mäusen ergab hohe Tumorregressionsraten
(Beispiele 4 bis 8). Intravenöse
NDV Behandlung von großen subkutanen
HT1080 humanen Fibrosarkomafremdtransplantaten (≥ 10 mm maximale Größe) in thymuslosen Mäusen führte zur
kompletten oder teilweisen Tumorregression in fünf von sechs Mäusen (Beispiel
9).
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Die Klasse I Interferonfamilie der Cytokine
sind wichtige negative Modulatoren der viralen Infektion
-
Die
Klasse I Interferone bestehen aus IFNα, hauptsächlich in Zellen hämatopoietischen
Ursprungs vorkommend und IFNβ,
hauptsächlich
vorkommend in Fibroblasten und Epithelzellen. [Joklik, W.K. 1990.
Interferons. Seiten 383-410. Virology, zweite Auflage, Herausg.
B.N. Field, D.M. Knipe et al, Raven Press Ld., New York, and Sreevalsan,
T. 1995. Biological Therapy with Interferon-α and β: Preclinical Studies. Seiten 347-364.
Biologic Therapy of Cancer, zweite Auflage, Herausg. V.T. DeVita,
Jr., S. Hellman und S.A. Rosenber, J.B. Lippincott Company, Philadelphia.]
Beide IFN Typen funktionieren anscheinend über einen gemeinsamen Wirkmechanismus,
der die Degradierung von doppelsträngigen RNA-Intermediaten der
viralen Replikation und die Inhibierung der zellulären Translation
durch die Aktivität
einer Proteinkinase, die durch doppelsträngige RNA aktiviert ist, einschließt. (Joklik,
W.K. 1990. Interferons. Seiten 383-410. Virology. Zweite Auflage,
Herausg. B.N. Fields, D.M. Knipe et al., Raven Press Ltd., New York;
und darin enthaltene Referenzen). Mehrere Viren (Influenza, EBV,
SV40, Adenovirus, Vaccinia) haben Mechanismen entwickelt, durch
die einer oder mehrere Pfade des IFN Systems inaktiviert werden,
um eine effiziente Replikation des Virus zu ermöglichen (Katze, M.G. 1995.
Trends in Microbiol. 3:75-78).
-
Eine breite Auswahl von Tumorzellen ist
defizient in der Fähigkeit
die virale Infektion durch einen IFN-abhängigen Mechanismus zu begrenzen
-
Humane
Zervixkarzinomzellen (HeLa) waren über dreihundertmal weniger
empfindlich für
die Inhibierung einer Vesicular Stomatitis Virusreplikation, die
auf eine Vorbehandlung mit IFN folgte, als eine nichttransformierte
Fibroblastenkontrollzelllinie. (Maheshwari R.K., 1983. Biochem,
Biophys. Res. Comm. 17:161-168). Die Erfinder fanden heraus, dass
die Infektion einer Kokultur von humanen Kopf- und Halskarzinomzellen
(KB) aus Tumormaterial und normalen humanen Hautfibroblastenzellen
(CCD922-sk zunächst
zu viraler Replikation in beiden Zelltypen führt, gefolgt von einer Begrenzung
der Infektion in den normalen Zellen gegenüber der fortdauernden Replikation
und Abtöten
der Tumorzellen (Beispiel 10). Ferner, obwohl bei normalen Zellen
IFN in das Kulturmedium sekretiert wurde, waren die Tumorzellen
nicht in Lage auf die IFN-Konzentrationen, die produziert wurden,
um einen antiviralen Zustand zu etablieren, zu reagieren. Weitere
Beweise für
die Rolle des IFN in der unterschiedlichen Empfindlichkeit gegenüber dem
Abtöten
durch NDV von Tumorzellen verglichen mit normalen Zellen, wurde
in zwei getrennten Experimenten erhalten, in denen für normale
Fibroblastenzellen (CCD922-sk) oder normale Epithelkeratinozytenzellen
(NHEK) gezeigt wurde, dass sie in der Anwesenheit eines IFN neutralisierenden
Antikörpers
empfindlich für
eine Infektion mit NDV wurden (Beispiele 11 und 12). Schließlich, zeigte
die parallele Infektion von normalen Fibroblasten (CCD922-sk) und
humanen Tumorzellen (KB) in der Anwesenheit von IFN, dass die normalen
Zellen wenigsten 100-mal empfindlicher gegenüber antiviralen Wirkungen von
hinzugefügtem
IFN als die Tumorzellen waren (Beispiele 13 und 14). Eine ähnliches Testen
einer Anzahl von Tumorzelllinien (insgesamt 9) zeigte ein eindeutige
Korrelation in der relativen Empfindlichkeit einer Zellline von
NDV abgetötet
zu werden und der Unfähigkeit
einer Zelllinie eine Interferon-vermittelte antivirale Antwort zu
zeigen (Beispiel 26).
-
Interferon und Zellwachstum
-
Es
gibt mehrere Spezies von Interferon (IFN), einschließlich natürlicher
und rekombinanter Formen von α-IFN, β-IFN, ω-IFN und γ-IFN als
auch synthetischer Konsensusformen (z.B. beschrieben in Zhang et
al. (1996) Cancer Gene Therapy, 3:31-38). Zusätzlich zu den antiviralen Aktivitäten, die
zu seiner Entdeckung führten,
ist von IFN mittlerweile bekannt, eine wichtige Rolle in der normalen
Regulation von Zellwachstum und -differenzierung zu spielen. IFN
wird als negativer Wachstumsregulator betrachtet und für mehrere
Schlüsselproteine,
die in die Funktion und Regulation der IFN Aktivität involviert
sind, wurde gezeigt, dass sie als Tumorsupressorproteine in normalen
Zellen wirken. (Tanaka et al, 1994 Cell 77:829-839). Außerdem wurde für mehrere
weitere Proteine, von denen bekannt ist, dass sie der antiviralen
Aktivität
von IFN entgegenwirken, gezeigt, dass sie onkogenes Potential haben,
wenn sie nicht korrekt exprimiert werden (siehe unten, Barber, GN, 1994,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:4278-4282). Für Zellen die von einer Anzahl
von humanen Krebsarten stammen, zeigte sich, dass Gene die für IFN kodieren,
deletiert waren (James, CD, et al, 1991, Cancer Res., 51:1684-1688)
und partieller oder kompletter Verlust der IFN Funktion wurde beobachtet
in humanen Gebärmutterhalskarzinomen
(Petricoin, E, et al, 1994 Mol, Cell. Bio., 14:1477-1486) bei chronischer
lymphozytärer Leukämie (Xu,
B., et al, 1994, Blood, 84:1942-1949) und malignen Melanomzellen,
(Linge, C., et al, 1995, Cancer Res., 55:4099-4104).
-
Für die IFN-induzierbare
Proteinkinase (p68) wurde gezeigt, dass diese ein wichtiger Regulator
von zellulärer
und viraler Proteinsynthese ist. Eine Korrelation zeichnete sich
ab, die die Expression oder Aktivität der p68 Kinase mit dem zellulären Differenzierungszustand
verbindet. Daher sind schwach ausdifferenzierte Zellen, wie sie
in vielen Krebsarten vorkommen, defizient in ihrer p68 Funktion.
(Haines, G.K., et al, 1993 Virchows Arch B Cell Pathol. 63:289-95).
Zellen mit fehlender p68 Aktivität
sind generell empfindlicher gegenüber viral vermitteltem Abtöten, da
die p68 Kinase ein wichtiger Effektor des IFN-induzierbaren viralen
Zustandes ist. Die antivirale Aktivität von p68 kann durch eine direkte
Interaktion mit einem zellulären
Protein, das als p58 identifiziert wurde, antagonisiert werden.
Wenn in NIH3T3 Zellen kloniert und überexprimiert, so veranlasst
p58 die Zellen, einen transfomierten Phänotyp und fixierungsunabhängiges (anchorage-independent)
Wachstum zu zeigen (Barber GN et al., 1994 Proc Natl Acad Sci USA
91:4278-4282) und für
eine Anzahl von humanen Leukämiezelllinien
wurde gezeigt, dass sie p58 Protein überexprimieren (Korth MJ, et
al., 1996 Gene 170:181-188). Die Empfindlichkeit gegenüber viralem
Abtöten
in nicht ausdifferenzierten Zellen kann durch die Induktion eines
differenzierteren Phänotyps
umgekehrt werden (Kalvakolanu, DVR und Sen, G.C. 1993 Proc Natl
Acad Sci USA 90:3167-3171).
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Definitionen
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Zellen die kompetent in einer Interferon-vermittelten
antiviralen Antwort sind.
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Wie
hierin verwendet, meint der Begriff „Zellen die kompetent in einer
Interferonvermittelten antiviralen Antwort sind" Zellen, die auf niedrige Konzentrationen
(z.B. 10 Units pro ml) von exogenem Interferon reagieren, indem
sie signifikant die Replikation eines Interferon-empfindlichen Virus
reduzieren (wenigstens 10-fach, insbesondere wenigstens 100-fach,
bevorzugt wenigstens 1000-fach und besonders bevorzugt wenigstens 10000-fach),
verglichen mit der Abwesenheit von Interferon. Der Grad der Virusreplikation
wird bestimmt durch Messen der Virusmenge (z.B. infektiöses Virus,
virales Antigen, virale Nukleinsäure).
Normale CCD922 Fibroblasten sind Zellen, die kompetent für eine Interferon-vermittelte
antivirale Antwort sind.
-
Zellen die defizient in einer Interferon-vermittelten
antiviralen Antwort sind.
-
Wie
hierin verwendet, meint der Begriff „Zellen die defizient in einer
Interferon-vermittelten antiviralen Antwort sind" Zellen, die nicht den oben gelisteten
Kriterien für
eine Zelle, die kompetent in einer Interferon-vermittelten antiviralen
Antwort ist, entsprechen, was heißt, sie sind nicht in der Lage
auf niedrige Konzentrationen (z.B. 10 Units pro ml) von exogenem
Interferon, indem sie die Replikation eines Interferon-empfindlichen
Virus signifikant reduzieren, zu reagieren, verglichen mit der Abwesenheit
von Interferon. KB Mundhöhlenkarzinomzellen
sind Zellen, die defizient sind in einer Interferonvermittelten
antiviralen Antwort.
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Klonal.
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Die
Verwendung des Begriffs „klonales" Virus ist nachstehend
definiert als Virus, das von einem einzelnen infektiösen Viruspartikel
abgeleitet ist und wofür
individuelle molekulare Klone eine signifikante Nukleinsäurensequenzhomologie
haben. Die Sequenzhomologie ist z.B. so festgelegt, dass bei wenigstens
acht individuellen molekularen Klonen von einer Population von Virionen
die Sequenzhomologie größer als
95%, insbesondere größer als
97%, bevorzugt größer als
99% und besonders bevorzugt 100% bei 300 zusammenhängenden
Nukleotiden ist.
-
Zellzerstörend.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „zellzerstörendes" Virus auf ein Virus das Zellen infiziert, was
deren Tod zur Folge hat.
-
Desensibilisierende Dosis.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „desensibilisierende Dosis" auf die Menge an
Virus die benötigt
wird, um die Nebenwirkungen von nachfolgenden Virusdosen zu verringern.
-
Differenzielles Zvtotoxizitätsassay.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „differenzielles Zytotoxizitätsassay" zum Screenen von Tumorzellen
oder Gewebe unter Verwendung eines Virus auf (a) die Virusinfektion
von Tumorzellen und eine oder mehr Kontrollzellen oder Gewebe; (b)
eine Bestimmung von Zellviabilität
oder -tod für
jede Probe (zum Beispiel durch die Verwendung eines Farbindikators
für Zellviabilität wie in
Beispiel 1) ausgeführt
an einem oder mehreren Tagen nach Infektion; und (c) basierend auf
den Ergebnissen, auf eine Abschätzung
der Empfindlichkeit (zum Beispiel, die IC50 Bestimmung,
der Virusprobe verglichen mit der (den) Kontrolle(n) wie in Beispiel
1) ausgeführt).
-
Infektion eines Neoplasmas.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Infektion eines Neoplasmas" auf das Endringen
der viralen Nukleinsäure
in die neoplastischen Zellen oder Gewebe.
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Interferon-empfindlich.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Ausdruck „Interferonempfindliches" Virus (z.B. NDV)
ein Virus, das sich in der Anwesenheit von Interferon signifikant
weniger repliziert (wenigstens 10fach weniger, insbesondere wenigstens
100fach weniger, besonders bevorzugt wenigstens 100fach weniger
und besonders bevorzugt wenigstens 10000fach weniger), verglichen
mit der Abwesenheit von Interferon. Dies wird bestimmt durch das Messen
der Virusmenge (z.B. infektiöses
Virus, virales Antigen, virale Nukleinsäure) erhalten aus Zellen, die kompetent
sind in einer Interfereon-vermittelten antiviralen Antwort in der
Anwesenheit oder Abwesenheit von niedrigen Konzentrationen an exogenem
Interferon (z.B. 10 Units pro ml).
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Neoplasma und Neoplastische Krankheit.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet „Neoplasma" das neue Wachstum
von Gewebe, einschließlich
Tumoren, gutartige Wucherungen (z.B. Kondylome, Papillome) und bösartige
Wucherungen (z.B. Krebs). Wie hierin verwendet, bezieht sich „neoplastische
Krankheit" auf eine
Krankheit, die sich durch die Anwesenheit eines Neoplasmas offenbart.
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Replikationskompetent.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „replikationskompetent" auf ein Virus, das
infektiöse Nachkommen
in neoplastischen Zellen produziert.
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Im Wesentlichen frei von kontaminierenden
Eiproteinen.
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Der
Begriff „im
Wesentlichen frei von kontaminierenden Eiproteinen" bezieht sich auf
einen Virusreinheitsgrad, bei dem Ovalbumin nicht nachweisbar in
einem vom Fachmann durchgeführten
Westernblot ist durch (1) Verwenden von 1,7 × 109 PFU
Virus pro Vertiefung (3,3 cm Durchmesser) gelaufen auf einem SDS-PAGE
(Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgelelektrophorese) Gel (1 mm
dick); (2) Transferieren der viralen Proteine von dem Gel auf eine
Nitrocellulosemembran und (3) Immunfärbung für Ovalbumin unter Verwendung
eines Kaninchenantiovalbumins [Kaninchen IgG Fraktion bei 1:2000
Verdünnung
einer 4mg/ml Antikörperkonzentration
(von Cappel, Inc) oder äquivalentem
polyklonalem Antikörper].
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Therapeutisch wirksame Menge.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „therapeutisch wirksame Menge", wenn bezogen auf
die Behandlung von neoplastischen Krankheiten, auf die Menge an
Virus, das die gewünschte
Wirkung hervorruft, z.B. Einstellen des neoplastischen Wachstums,
Tumorregression, verbesserte klinische Zustände und gesteigerte Überlebensraten.
-
Bestandteile der Erfindung
-
Eine
Gruppe von unterschiedlichen Viren wird verwendet, um selektiv neoplastische
Zellen abzutöten. Natürliche oder
modifizierte Viren können
als antineoplastische Agentien funktionieren. Diese Viren i) infizieren neoplastische
Zellen, was zu deren Tod führt;
ii) sind replikationskompetent in den neoplastischen Zellen; und iii)
töten im
normalen Zellen durch die antiviralen Wirkungen von Interferon nur
begrenzt ab.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung, induzieren die Viren, die die oben genannten drei
Merkmale besitzen [(i) sie infizieren neoplastische Zellen, was
zu dern Tod führt;
(ii) sie sind replikationskompetent in neoplastischen Zellen; und
(iii) sie töten
normale Zellen durch die antiviralen Wirkungen von Interferon nur
begrenzt ab], Interferon.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung, verursachen
die Viren, die die oben genannten drei Merkmale besitzen, die Regression
von humanen Neoplasmen; und/oder werden in der humanen Zielpopulation
aufgrund der Anwesenheit von bereits existierender Immunität nicht
neutralisiert.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform, sind die Viren,
die die oben genannten drei Merkmale besitzen, zellzerstörend für Tumorzellen.
-
Ein
Paramyxovirus (wie hierin verwendet, bezieht sich „Paramyxovirus" auf ein Mitglied
der Paramyxoviridae) kann gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, um ein Neoplasma einschließlich eines großen Tumors
oder einen Wirt mit einer hohen Tumorlast zu behandeln. Die Familie
der Paramyxoviridae umfasst drei Gattungen: (1) Paramyxoviren; (2)
masernartige Viren (Morbilliviren); und (3) Respiratorische Synzytial-Viren
(Pneumoviren). Diese Viren enthalten ein RNA Genom. Die Verwendung
von Paramyxoviridaeviren die zellzerstörend sind, speziell Paramyxoviren,
z.B. Newcastle Disease Virus („NDV") und andere aviäre Paramyxoviren
wie der aviäre
Paramyxovirus Typ 2 ist ein vorteilhaftes Verfahren um die Erfindung
durchzuführen.
Abgeschwächte
Stämme
dieser Viren sind besonders nützlich
für die
Behandlung von Neoplasmen gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
NDV
ist ein besonders vorteilhaftes Virus gemäß der vorliegenden Erfindung.
NDV wird in drei verschiedene Klassen eingeteilt, gemäß seiner
Auswirkungen auf Hühner
und Hühnerembryonen. „Niedrige
Virulenz" Stämme werden
als lentogen bezeichnet und benötigen
90 bis 150 Stunden um Hühnerembryonen
mit der minimalen letalen Dosis (MLD) zu töten; „moderate Virulenz" Stämme werden
als mesogen bezeichnet und benötigen
60 bis 90 Stunden um Hühnerembryonen
mit der MLD zu töten; „hohe Virulenz" Stämme werden
als velogen bezeichnet und benötigen
40 bis 60 Stunden um Hühnerembryonen
mit der MLD zu töten.
S. auch z. B. Hanson und Brandly, 1955 (Science, 122:156-157), und
Daridiri et al., 1961 (Am. J. Vet. Res., 918-920). Alle drei Klassen
sind nützlich,
vorteilhafterweise mesogene NDV Stämme wie Stamm MK107, Stamm
NJ Roakin und Stamm Connecticut-70726. (siehe Beispiele 21-23).
Siehe, z.B. Schloer und Hanson, 1968 (J. Virol., 2:40-47) für eine Auflistung
weiterer mesogener Stämme.
-
Es
ist erstrebenswert ein klonales Virus zu erhalten, um die genetische
Homogenität
eines bestimmten Virusstammes zu gewährleisten oder zu verbessern
und fehlerhafte interferierende Partikel zu entfernen. Das Entfernen
von fehlerhaften interferierenden Partikeln durch Klonen ermöglicht eine
höhere
Reinheit des Endproduktes, was durch die Anzahl sämtlicher
Viruspartikel pro infektiösem
Partikel (z.B. die Partikelzahl pro PFU) bestimmt werden kann.
-
Klonale
Viren können
gemäß jeglicher
Verfahren, die dem Fachmann zugänglich
sind, hergestellt werden. So wird z.B. Plaqueaufreinigung routinemäßig verwendet,
um klonale Viren zu erhalten. Siehe z.B. Maassab et al., In: Plotkin
und Mortimer, Herausg. Vaccines. Philadelphia: W.B. Saunders Co.,
1994, Seiten 78-801. Eine dreifache Plaqueaufreinigung ist besonders
wünschenswert,
wobei ein Plaque mit den wünschenswerten Merkmalen,
wie bevorzugte Größe, Form,
Erscheinung oder als Repräsentant
des parentalen Virenstammes in jeden Reinigungsgang selektiert wird.
Ein weiteres Mittel zur Erzeugung von klonalen Viren ist durch rekombinante
DNA-Techniken, anzuwenden
von einem Fachmann. Eine weiteres Mittel, um ein klonales Virus
zu erhalten, verwendet die Technik der limitierenden Verdünnung (z.B.
durch Hinzufügen
von Virusprobenverdünnungen,
um einen Mittelwert von einer oder weniger infektiösen Viruspartikeln
pro Vertiefung, die eine Monoschicht einer suszeptiblen Zelle enthält, zu haben).
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung, wird aufgereinigtes Virus verwendet um neoplastische
Krankheiten zu behandeln. Ein vorteilhaftes Verfahren zur Aufreinigung
für aus
Eiern gewonnene Viren ist die folgende (das Virus wird während keinem
Verfahrensschritt pelletiert):
-
Reinigungserfahren A
-
- a) Erzeugen eines klonalen Virus (z.B. durch
Plaqueaufreinigung)
- b) Inokulieren von Eiern mit dem klonalen Virus
- c) Inkubieren der Eier
- d) Kühlen
der Eier
- e) Ernten der Allantoisflüssigkeit
aus den Eiern
- f) Entfernen der Zelltrümmer
aus der Allantoisflüssigkeit
- g) Ultrazentrifugation der Allantoisflüssigkeit ohne Pelletieren (z.B.
unter Verwendung eines diskontinuierlichen Sucrosegradienten)
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, beinhalten zusätzliche
Schritte, die nach dem Entfernen der Zelltrümmer, hinzugefügt wurden:
- • Einfrieren
und dann Auftauen der Allantoisflüssigkeit
- • Entfernen
von kontaminierendem Material aus der Virussuspension (z.B. mittels
Zentrifugation)
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, wird die Ultrazentrifugation mittels einer continous-flow-Ultrazentrifugation
durchgeführt.
-
Eine
Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines replikationskompetenten
DNA Virus, folgende Schritte:
- a) Erzeugen klonalen
Virus und
- b) Reinigung des Virus durch Ultrazentrifugation ohne Pelletieren
-
Eine
andere Anwendungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung
eines Paramyxovirus (z.B. NDV) und umfasst die Reinigung des Virus
durch Ultrazentrifugation ohne Pelletieren.
-
Optional
umfasst der Reinigungschritt vor der Ultrazentrifugation:
- a) Plaqueaufreinigung, um ein klonales Virus
zu generieren
- b) Inokulieren von Eiern mit dem klonalen Virus
- c) Inkubieren der Eier
- d) Kühlen
der Eier
- e) Ernten von Allantoisflüssigkeit
aus den Eiern
- f) Entfernen der Zelltrümmer
aus der Allantoisflüssigkeit
-
Eine
weitere Anwendungsform der Erfindung betrifft ein Reinigungsverfahren
für einen
replikationskompetenten klonalen Virus aus Eiern und umfasst den
Ultrazentrifugationschritt ohne einen Schritt, bei dem das Virus
pelletiert wird.
-
Eine
weitere Anwendungsform der Erfindung betrifft ein Reinigungsverfahren
für einen
Paramyxovirus (z.B. NDV) und umfasst die Reinigung des Virus über sequentielle
tangentiale Flow-Filtration (TFF).
-
Optional,
kann das Virus zusätzlich über Gelpermeationschromatographie
aufgereinigt werden, wobei jeder dieser Schritte in der Anwesenheit
eines stabilisierenden Puffers stattfindet (Beispiel 15):
- a) Plaque-Reinigung um ein klonales Virus zu
erzeugen
- b) Inokulieren von Eiern mit dem klonalen Virus
- c) Inkubieren der Eier
- d) Kühlen
der Eier
- e) Ernten von Allantoisflüssigkeit
aus den Eiern und Verdünnen
der
- Allantoisflüssigkeit
mit Puffer
- f) Entfernen der Zelltrümmer
aus der Allantoisflüssigkeit
- g) Reinigung des Virus über
TFF und
- h) Reinigung des Virus über
Gelpermeationschromatographie
-
Optional
kann das nach der Gelpermeationschromatographie erhaltenen Virus
durch Verwendung von TFF aufkonzentriert werden.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft die Reinigung eines replikationskompetenten
klonalen Virus aus Eiern oder Zellkultur, umfassend den Schritt
zur Reinigung des Virus über
tangentiale Flow-Filtration (TFF), optional gefolgt von Gelpermeationschromatographie,
optional gefolgt von TFF, um das Virus aufzukonzentrieren.
-
Klonaler Virus
-
Die
Anwendung dieser Verfahren ermöglicht
die Reinigung eines klonalen Virus [einschließlich Paramyxovirus (z.B.,
NDV)] bis zu wenigstens 2 × 109 PFU/mg Protein, insbesondere bis zu wenigstens
3 × 109 PFU/mg Protein, bevorzugt bis zu wenigstens
5 × 109 PFU/mg Protein, bevorzugt bis zu wenigstens
1,0 × 1010 PFU/mg Protein, bevorzugt bis zu wenigstens
2,0 × 1010 PFU/mg Protein, bevorzugt bis zu wenigsten
3 × 1010 PFU/mg Protein, bevorzugt bis zu wenigstens
4 × 1010 PFU/mg Protein, bevorzugt bis zu wenigstens
5 × 1010 PFU/mg Protein und besonders bevorzugt
bis zu wenigstens 6 × 1010 PFU/mg.
-
Die
Anwendung dieser Verfahren ermöglicht
die Reinigung eines klonalen Virus [einschließlich Paramyxovirus (z.B.,
NDV)] bis zu einer Konzentration, bei dem die Zahl der Viruspartikel
pro PFU kleiner als 10, insbesondere kleiner als 5, bevorzugt kleiner
als 3, bevorzugt kleiner als 2 und besonders bevorzugt kleiner als
1,2 ist. (Niedrigere Viruspartikelzahlen pro PFU weisen auf einen
höheren
Reinheitsgrad hin.)
-
RNA Viren
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ermöglichen
diese Verfahren die Aufreinigung (bis auf die oben angeführten Konzentrationen
für klonale
Viren) eines RNA Virus [einschließend (a) ein zellzerstörendes Virus;
(b) ein einzelsträngiges
nichtsegmentiertes, unbehülltes
RNA Virus; (c) ein einzelsträngiges,
segmentiertes, behülltes
RNA Virus; (d) ein doppelsträngiges,
segmentiertes, unbehülltes
RNA Virus; (e) und ein einzelsträngiges
nichtsegmentiertes, behülltes
RNA Virus (z.B. Paramyxovirus (z.B., NDV) und z.B. Retroviren)].
-
DNA Viren
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ermöglichen
diese Verfahren die Reinigung (bis auf die oben angeführten Konzentrationen
für klonale
Viren) eines Interferonempfindlichen zellzerstörenden Virus ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus (a) behüllten,
doppelsträngigen
DNA Viren (einschließlich
Pockenviren); (b) unbehüllten,
einzelsträngigen
DNA Viren; und (c) unbehüllten,
doppelsträngigen
DNA Viren.
-
Aus Eiern stammende Viren
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ermöglichen
es diese Verfahren die Aufreinigung von aus Eiern stammenden Viren
bis zu einem Niveau, das im Wesentlichen frei von kontaminierenden
Eiproteinen ist. Vorzugsweise ist die Menge an Eiproteinen in Viruspräparationen
zur Verwendung in der Humantherapie zu limitieren, da wichtige Eiproteine
wie Ovalbumin Allergene sind.
-
Viren,
die nützlich
in der Therapie von neoplastischen Krankheiten einschließlich Krebs
sind, sind in Tabelle 1 gezeigt. Diese Viren sind optional auf natürlich vorkommende
Variationen gescreent (bestimmte Stämme oder Isolate) die einer
veränderten
IFN Produktion relativ zum parentalen Stamm resultieren. Tabelle 1 Natürlich
vorkommende Viren zur Verwendung in der Krebstherapie
Virusklasse | Virusfamilie | Virusbeispiel |
| | |
RNA,
negativ strangorientiert | Paramyxoviridae | Newcastle
Disease Virus |
| | Aviäres Paramyxovirus
Typ 2 |
| | Mumps |
| | Humane
Parainfluenza |
| | |
| Rhabdoviridae | Vesicular
Stomatitis Virus |
| | |
RNA,
positiv strangorientiert | Togaviridae | Sindbis
Virus |
| | |
| Flaviviridae | Gelbfiebervirus
(abgeschwächt) |
| | |
| Picornaviridae | Rhinovirus |
| | Bovines
Enterovirus |
| | Echovirus |
| | |
| Coronaviridae | Aviäres Infektiöses Bronchitisvirus |
| | Humanes
Coronavirus |
-
In
einer weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung werden in Betracht kommende Viren, sowohl natürlich vorkommend
als auch modifiziert, auf ihre Fähigkeit,
von therapeutischem Nutzen zur Behandlung von Neoplasmen zu sein,
getestet. In einer Ausführungsform,
wird die Menge von in Betracht kommenden Viren, die benötigt werden
um 50% einer Menge von Zellen, die defizient in einer Interferon-vermittelten
antiviralen Antwort sind, z.B KB Kopf- und Halskarzinomzellen, abzutöten, verglichen
mit der Menge an Virus, die benötigt wird
um 50% einer ähnlichen
Anzahl an Zellen, kompetent in einer Interferon-vermittelten Antwort,
zum Beispiel normale Hautfibroblasten, abzutöten. Die Abtötungsrate
wird quantifiziert durch eine Reihe von Möglichkeiten, einschließlich Trypanblau-Exklusion
oder MTT-Assay (siehe Beispiel 1). Eine signifikante Reduktion (z.B.
wenigstens 5fach) der Menge an Virus, benötigt um Zellen zu töten, die
defizient in einer Interferon-vermittelten antiviralen Antwort sind,
relativ zu der benötigten
Menge an Virus um Zeilen zu töten,
die kompetent sind in einer Interferon-vermittelten antiviralen
Antwort, deutet darauf hin, dass das getestete Virus die Aktivität zeigt,
die im Hinblick auf den therapeutischen Nutzen zur Behandlung von
Neoplasmen benötigt
wird. Andere NDV Viren und das Sindbis Virus sind solche natürlich vorkommende
Viren die Tumoren selektiv abtöten
(siehe Beispiele 21-23 und 25).
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Ein
Verstehen der Faktoren, die an der Etablierung eines antiviralen
Zustandes beteiligt sind, ermöglicht
das Ausarbeiten eines Screeningassays für Tumoren, für die wahrscheinlich
ist, dass sie auf eine virale Therapie ansprechen. Im Prinzip wird
vom Patienten stammendes, durch eine Biopsie erhaltenes Tumorgewebe
auf die Expression von p68 Kinase, p58 oder anderen Faktoren, die
an der Regulation eines antiviralen Zustandes oder Zelldifferenzierung
beteiligt sind, gescreent. Andere Faktoren schließen Interferon-Regulator-Faktor-1
(IRF-1), Interferon-stimulierender-Genfaktor-3 (ISGF-3), c-Myc-, c-Myb-
und IFN-Rezeptoren mit ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Im
Fall von C-Myc, C-Myb oder p58, weisen hohe Expressionsraten darauf
hin, dass das Tumorgewebe oder die -zellen Behandlungskandidaten
für eine
Virustherapie sind. Im Fall von p68, IRF-1, ISGF-3 und der IFN Rezeptoren
zeigen niedrige Expressionsraten, dass das Tumorgewebe und die -zellen
Behandlungskandidaten für
eine Virustherapie sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung, werden primäre
Tumorgewebe oder -zellen, die über
eine Patientenbiopsie erhalten wurden, kultiviert und auf ihre Empfindlichkeit
durch eine geeignete virale Therapie abgetötet zu werden, getestet. In
einer Anwendungsform dieser Erfindung, wird die Menge an Virus, die
benötigt
wird 50% der Tumorzellkultur abzutöten, verglichen mit der Menge
an Virus die benötigt
wird um 50% einer normalen Zellkultur abzutöten, wie oben für das Screening
von geeigneten Viren beschrieben. Eine 10fache oder noch stärkere Zunahme
der Empfindlichkeit der Tumorzellen relativ zu normalen Zellen,
durch das virale Agens abgetötet
zu werden, deutet darauf hin, dass die Tumorzellen spezifisch empfindlich
gegenüber
den zellzerstörenden
Wirkungen des viralen Behandlung sind. In einer weiteren Anwendungsform
dieser Erfindung, wird die Fähigkeit
der Zieltumorzellen auf endogen oder exogen verabreichtes IFN zu
reagieren, bestimmt, indem der oben genannte Screen in der Anwesenheit
von IFN durchgeführt
wird (alpha oder beta Form, unter Verwendung von z.B. 10 Units pro
ml, siehe Beispiel 27).
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Ein
Verstehen der zellulären
Rezeptoren, die für
das Anheften und Eindringen des Virus benötigt werden, ermöglicht zusätzliche
Screenings für
Tumoren, die eine hohe Rezeptorexpression und somit eine gesteigerte
Empfindlichkeit gegenüber
dem Interferon-empfindlichen Virus haben. Dies ist eine zusätzliche
Screeningstufe für
Patienten, für
die anzunehmen ist, dass sie auf die Virustherapie reagieren. Vorteilhaft für eine Therapie
mit einem Interferon-empfindlichen Virus ist, dass der Tumor des
Patienten resistent gegenüber
Interferon ist und auch eine hohe Expression des zellulären Virusrezeptors
aufweist. Im Prinzip, werden vom Patienten stammendes Serum, Tumorzellen,
Gewebe oder Gewebeschnitte, über
ein Immunoassay oder Immunfärbung
auf die Menge an Virusrezeptor, vorhanden in dem Serum oder auf
den Tumorzellen oder Tumorgewebe, gescreent. Zum Beispiel verwendet
das Sindbis Virus den Hochaffinitätslamininrezeptor um Säugerzellen
zu infizieren (Wang et al., 1992, J. Virol., 66, 4992-5001). Von
demselben Rezeptor ist bekannt, dass er in größeren Mengen in vielen verschiedenen
Typen von metastasierendem Krebs exprimiert wird. Von der PANC-1
Nierenkrebszelllinie und der Dickdarmadenokarzinomzelllinie SW620
ist bekannt, dass sie auf hohem Niveau mRNA des high affinity Lamininrezeptors
exprimieren (Campo et al, 1992, Am J Pathol 141:107301983; Yow et
al., (1988) Proc. Natl. Acad. Sci, 85, 6394-6398) und hochempfindlich
gegenüber
dem Sindbis Virus sind (Beispiel 25). Im Gegensatz dazu, ist die
Kolorektaladenokarzinomzelllinie dafür bekannt, auf sehr niedrigem
Niveau high affinity Lamininrezeptor zu exprimieren (Yow et al.,
(1988) Proc. Natl Acad Sci, 85, 6394-6398) und sie ist um 4 Größenordnung
resistenter gegenüber
dem Abtöten
durch PPSINDBIS-Ar339 als SW620 Zellen.
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Existierende
Stämme
von NDV oder anderen Viren, einschließlich RNA und DNA Viren, werden
in normalen Zellen im Hinblick auf veränderte Reaktionen bezüglich IFN
(z.B. vorteilhaft gesteigerte IFN-Antworten) gescreent oder gentechnisch
bearbeitet. Zusätzlich
zu der Fähigkeit
eine starke IFN-Antwort auszulösen,
wird für
andere virale Charakteristika des Virus gescreent oder diese gentechnisch
in das Virus hineingearbeitet. Viren mit veränderter Rezeptorspezifität (z.B.
Sindbis Virus PPSINDBIS-Ar339, siehe Beispiel 25) oder niedriger
Neovirulenz sind eingeschlossen in die vorliegende Erfindung (z.B.
NDV Virus PPNJROAKIN, siehe Beispiel 24). Vorteilhafterweise, haben
die Viren der Erfindung die Fähigkeit
sich durch direkten Kontakt von Zelle zu Zelle auszubreiten.
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Die
hier beschriebene Erfindung umfasst eine breite Gruppen von Viren
(s. Tabelle 1), die nützlich
sind zur Behandlung von Neoplasmen auf eine Art und Weise die der
Indikation für
NDV analog ist. Zusätzlich
werden Viren, die aufgrund der Anwesenheit von einem oder mehreren
Mechanismen zur Inaktivierung der IFN Antwort, in normalen Zellen
normalerweise nicht als Kandidaten zur Verwendung in Frage kommen,
optional gentechnisch bearbeitet, um die oben genannten Einschränkungen
zu umgehen. Würde
man sie unmodifiziert belassen, so wären Viren mit Mechanismen zur
Inaktivierung der Interferonantwort, toxischer gegenüber normalen
Zellen, als Viren denen diese Mechanismen entfernt wurden. Die vorliegende
Erfindung stellt (1) die Entwicklung eines Vektors der leicht manipuliert
werden kann und (2) die Erschaffung eines Satzes therapeutischer
Viren zur Verfügung.
Manipulationen schließen
das Hinzufügen
eines IFN Genes, um die virale Expression eines Transgenes, das
IFN exprimiert zu ermöglichen
oder anderer Aktivatoren des Antwortpfades mit ein. Zusätzliche
Permutationen schließen
die gentechnisch bearbeitete Expression von Wirkstoffvorstufen aktivierenden
Enzymen wie die Herpesvirus-Thymidinkinase oder die Cytosindeaminase
(Blaese RM et al., 1994. Eur J. Cancer 30A:1190-1193) und die Expression
von geeignetem Markerantigen um den Angriff des Immunsystem auf
die Tumorzellen zu ermöglichen,
mit ein. Eine zusätzliche
Permutation schließt
die gentechnisch bearbeitete Expression von Rezeptorliganden um
Zellen mit diesen Rezeptoren anzugreifen, mit ein [z.B. Expression
von Rezeptoren für
andere Viren um Zellen, die mit diesen Viren infiziert sind, anzugreifen
[siehe Mebastsion et al., 1997, Cell 90:841-847 und Schnell MJ et
al., 1997 Cell 90:849-857].
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Mehrere
Newcastle Disease Virenstämme
sind in der Lage Tumorzellen selektiv abzutöten. In einem differentiellen
Zytotoxizitätsassay
wurde unter Verwendung eines zweiten Stammes des mesogenen Newcastle
Disease Virus, festgestellt, dass Tumorzellen um 3 Größenordnungen
empfindlicher als normale Zellen gegenüber dem Abtöten durch das Virus sind (Beispiel
21). Zusätzlich,
wenn ein dritter mesogener Newcastle Disease Virusstamm in einem
differentiellen Zytotoxizitätsassay
verwendet wurde, wurde für
Tumorzellen festgestellt, dass sie 80 bis 5000fach empfindlicher
als normale Zellen gegenüber
dem Abtöten
durch das Virus waren (Beispiel 22). Beide dieser mesogenen Newcastle
Disease Virenstämme
verursachten ebenfalls eine Regression des Tumorwachstums als Folge
einer intratumoralen Verabreichung an thymuslose Mäuse, die
humane Tumorfremdimplantaten in sich trugen (Beispiel 23).
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In
getrennten Experimenten, wurde die Sicherheit der drei verschiedenen
Newcastle Disease Virenstämme
studiert, folgend einer intrazerebralen Inokulation in thymuslosen
und immunkompetenten Mäusen. Die
Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass alle drei Virenstämme gut
in Mäusen
mit einem intakten Immunsystem toleriert wurden. Eine intrazelrebrale
Inokulation in das Gehirn von thymuslosen Mäusen zeigte, dass eines der
Viren signifikant besser toleriert wurde als die andern beiden (Beispiel
24). Diese Ergebnisse zeigen, dass innerhalb einer einzigen Virusfamilie
wichtige Unterschiede in den viralen Eigenschaften auftreten können, die
zur größeren Wirksamkeit
oder erhöhten
Sicherheit, therapeutisch genutzt werden können.
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Eine
anderes Mittel wodurch eine gesteigerte Wirksamkeit und niedrigere
Toxozität,
als Folge einer Behandlung mit onkolytischen Viren erreicht werden
kann, ist durch die Verwendung von Interferon-empfindlichen Viren,
die spezifische Zelloberflächenrezeptoren,
die bevorzugt an Tumorzellen exprimiert werden, benötigen. Das
Sindbis Virus ist ein Beispiel für
diese Art der Einschränkung.
Das Sindbis Virus infiziert Säugerzellen
unter Verwendung des high affinity Lamininrezeptors (Wang et al.,
(1992) J. Virol. 66, 4992-5001). Wenn normale Zellen und Tumorzellen
in einem differentiellen Zytotoxizitätsassay mit dem Sindbis Virus
infiziert wurden, so wurde festgestellt, dass Zellen die sowohl
tumorigen waren, als den high affinity Lamininrezeptor exprimierten,
empfindicher gegenüber
dem Abtöten
durch das Virus waren, als andere Zellen (Beispiel 25). Normale
Keratinozyten exprimieren den high affinity Lamininrezeptor (Hand
et al., (1985) Cancer Res., 45, 2713-2719), aber waren in diesem
Assay resistent gegenüber
dem Abtöten
durch das Sindbis Virus.
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Das
Vesicular Stomatitis Virus (VSV) liefert Hinweise von tumorselektivem
Töten durch
onkolytische Viren, d.h. eine inhärente Defizienz von Interferonempfindlichkeit
in Tumorzellen, macht diese Zellen empfindlich gegenüber dem
Abtöten
durch Interferonempfindliche replikationskompetente Viren, wenn
VSV verwendet wird, um nichttumorigene humane WISH Zellen und tumorigene
HT1080 oder KB Zellen in der Anwesenheit von exogenem Interferon,
zu infizieren.
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Nachstehend
findet sich eine Liste von Viren, die wenn sie modifiziert werden
um natürlich
vorkommende Antiinterfereonaktivitäten zu entfernen, nützlich für die virale
Krebstherapie sind (siehe Tabelle 2). Modifizierte Viren (die vorteilhaft
aber nicht notwendigerweise, zusätzlich
zu der anti-Interferon Modifikation abgeschwächt sind, siehe Tabelle 3)
deren endogene Antiinterferonaktivitäten zerstört oder reduziert wurden, sind
nützlich
in der Krebstherapie. Diese Liste schließt die nachstehend beschriebenen
Viren mit ein, ist aber nicht darauf beschränkt. Aufgrund der Ähnlichkeit
unter den Viren einer gemeinsamen Klasse, sind die identifizierten
Mechanismen für
jeden der spezifischen, unten aufgeführten Viren, als identische
oder funktional analoge Mechanismen ebenso vorhanden in anderen
Mitgliedern dieser Virusklasse. Die breitere Gruppe dieser Viren
ist in Klammern hinzugefügt.
Viren, wie die nachstehend beschriebenen, die einen funktionellen
Verlust der Antiinterferonaktivität aufweisen, der auf jedwelche
Weise, einschließlich
natürlich
auftretender Mutationen als auch gentechnisch erzeugten Deletionen
oder Punktmutationen erhalten wurde, sind nützlich für die Verfahren der vorliegenden
Erfindung.
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Viren
die mehr als einen Mechanismus ausüben, werden optional modifiziert,
um Mutationen in einer, einigen oder allen Aktivitäten zu enthalten.
Mutationen für
einige der beschriebenen Aktivitäten
sind in der allgemeinen wissenschaftlichen Gemeinschaft verfügbar.
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Isolate
von natürlich
vorkommenden oder gentechnisch berbeiteten Viren die langsamer wachsen, verglichen
mit der Wachstumsrate eines Wildtypvirus sind besonders vorteilhaft,
da eine langsamere Viruswachstumsrate es einer Zelle oder einer
Zellpopulation, die kompetent in einer Interferonantwort ist, es
ermöglichen
wird, einen effizienten antiviralen Zustand zu etablieren, bevor
die virale Replikation die Zelle oder die Zellpopulation abtöten kann.
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Das
Ausschalten von Antiinterferonaktivitäten als eine spezifische Abänderung
des viralen Charakters, die in der Zunahme der Interferonantwort
in einer infizierten Zelle resultiert, aber immer noch die virale Replikation
in neoplastischen Zellen ermöglicht,
ist in der vorliegenden Erfindung miteingeschlossen.
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Tabelle
2 zeigt existierende Viren, die genetisch modifiziert wurden, um
die Antiinterferonaktivität
zu entfernen.
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Tabelle
3 listet Viren auf, genetisch modifiziert wurden, um eine abgeschwächte Virulenz
zu haben. Tabelle 2 Existente Viren die gentechnisch bearbeitet
sind, um die Antiinterferonaktivität zu entfernen
Virusklasse | Virusfamilie | Virus | Anti-IFN-Aktivität | Referenz |
| | | | |
RNA | Reoviridae | Reovirus | σ3 | Imani
F und Jacobs b (1988) Proc Natl Acad Sci USA 85:7887-7891 |
| | | | |
DNA | Poxviridae | Vaccinia | K3L | Beattie
E et al. (1991) Virology 183:419 |
| | | E3L | Beattie
E et al. (1996) Virus Genes 12:89-94 |
| | | B18R | Symons
JA et al. (1995) Cell 81:551-560 |
| | | | |
| Adenoviridae | Verschiedene
Subtypen | VA1 Transkripte | Mattews
MB und Shenk T 1991 (1991) J Virol 64:5657-5662 |
| | | | |
| Alphaherpesviridae | HSV-1 | Gamma
34.5 Gen-Produkt | Chou
J et al. (1996) Proc Natl Acad Sci USA 92:10516-10520 |
Tabelle 3 Bekannte abschwächende Mutationen in ausgewählten Viren
Virusklasse | Virusfamilie | Virus | Abschwächung | Referenz |
| | | | |
RNA | Reoviridae | Reovirus | σ1 | Spriggs
DR und Fields BN (1982) Nature 297:68-70 |
| | Rotavirus | Bovine
Stämme (WC3) | Clark
HF (1988) J Infect Dis 158:570-587 |
| | | | |
DNA | Poxviridae | Vaccinia | Vacciniawachstumsfaktor | Buller
RML et al (1988) Virology 164:182 |
| | | Thymidinkinase | Buller
RML et al (1985) Nature 317:813-815 |
| | | Thymidylatkinase | Hughes
SJ et al (1991) J Biol Chem 266:20103-20109 |
| | | DNA
Ligase | Kerr
SM et al (1991) EMBO J 10:4343-4350 |
| | | Ribonukleotid-reduktase | Child
SJ et al (1990) Virology 174:625-629 |
| | | dUTPase | Perkus
ME et al (1991) Virology 180:406-410 |
| | | | |
| Adenoviridae | Verschiedene Subtypen | Ad-4,
Ad-7, Ad-21 | Takafugi
ET et al (1979) J Infect Dis 140:48-53 |
| | | | |
| Alphaherpes-viridae | HSV-1 | Thymidinkinase | Field
HJ und Wildy P (1978) J Hyg 81:267-277 |
| | | Ribonukleotid-reduktase | Goldstein
DJ und Weller SK (1988) Virology 166:41-51 |
| | | Gamma
34.5 Genprodukt | Chou
J et al (1995) Proc Natl Acad Sci USA 92:10516-10520 |
| | | b'a'c invertierte Repeats | Meignier
B et al (1988) J Infect Dis 162:313-322 |
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Behandlung von Neoplasmen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die virale Therapie von Neoplasmen,
speziell in Tieren die Krebs haben. In einer vorteilhaften Ausführungsform
bezieht sich die Erfindung auf die Behandlung von Tumoren die 1 Zentimeter
(cm) oder größer sind,
wenn an der Stelle der größten Ausdehnung
gemessen. Wie hierin verwendet, deutet „ein 1 cm Tumor" darauf hin, dass
der Tumor wenigstens in einer Richtung 1 cm lang ist. Solche Tumoren
sind empfindlicher als erwartet gegenüber der viralen Therapie, oft
wenigstens so empfindlich dem Virus gegenüber, wenn nicht noch empfindlicher,
als Tumoren, die kleiner sind. In einem etwas vorteilhafteren Aspekt
der Erfindung, werden Tumoren die größer als 1 cm behandelt, z.B.
Tumoren die 2 cm oder größer sind, zwischen
etwa 2 cm und etwa 5 cm und größer als
5 cm.
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Die
vorliegende Erfindung kann ebenso dafür verwendet werden, um Wirte
mit einer hohen Tumorlast zu behandeln. Wie hierin verwendet, bezieht
sich der Ausdruck „Tumorlast" auf die vollständige, im
Körper
exprimierte Tumormenge ausgedrückt
in Prozent bezogen auf das Körpergewicht.
Die virale Therapie von Wirten mit einer Tumorlast, z.B. zwischen
etwa 1% bis etwa 2% bezogen auf das Gesamtkörpergewicht, ist überraschend
effektiv, z.B. in dem Hervorrufen von Tumorregression und einer
Reduktion der Gesamttumorlast. Dies ist besonders unerwartet, denn
eine Tumorlast von ungefähr
2% bezogen auf das Gesamtkörpergewicht
(z.B. ein 1 kg Tumor in einem 60 kg schweren Menschen) ist ungefähr das Maximum
an Krebsmasse die noch vereinbar mit Lebenfähigkeit ist. Siehe z.B. Cotran
et al., in Robbins Pathological Basis of Diseases, 4. Auflage, WB
Saunders, 1989, Seite 252. In den Beispielen zeigte sich, für Volumina
bis zu 397 mm3 eines Melanomkrebses (z.B.
A373) in einem Mauswirt eine vollständige Regression als Antwort
auf eine Behandlung mit einem Newcastle Disease Virus (z.B. ein
dreifach plaqueaufgereinigtes Virus). Davon ausgehend, dass für Gewebe
1000 mm3 1 Gramm entsprechen, so umfasst
ein Tumor mit einem Volumen von 397 mm3 ungefähr 2% des
Gesamtköpergewichts
einer 20 Gramm Maus.
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Wie
in den Beispielen 4 bis 9 untenstehend gezeigt, wurde die Tumorregression
bei mindestens 1 cm großen
Tumoren erreicht, während
unbehandelte Kontrolltiere begannen, aufgrund der Tumorlast innerhalb mehrerer
Wochen zu sterben. Demnach, wurden dermaßen erkrankte Tiere erfolgreich
behandelt, obwohl sie zwei Wochen vor dem Tod standen. Demnach,
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, kann ein Tier das aufgrund seiner
Tumorlast nahe dem Endstadium ist, effektiv mit einer viralen Therapie
behandelt werden. Folglich kann die vorliegende Erfindung dazu verwendet
werden, um Patienten zu behandeln, die nicht auf konventionelle
Therapie reagiert haben, z.B. Chemotherapie mit Methotrexat, 5-Fluorouracil
und Bestrahlungstherapie.
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Die
Wirksamkeit von NDV zur Behandlung von Krebs, nach Verabreichung über die
intraperitonealen Route, wurde ebenfalls untersucht. Unter Verwendung
eines Eierstockkrebs-Aszitespräventionsmodells,
resultierte die intraperitoneale Injektion von NDV in Mäusen, die
humane ES-2 Eierstocktumoren in sich trugen, in einer verbesserten Überlebensrate,
verglichen mit Mäusen,
die mit Kochsalzlösung
behandelt wurden (Beispiel 16). Wenn ES-2 Zellen in einem Eierstockkrebstumormodell
verwendet wurden, wo die Behandlung initiiert wurde, sobald sich
Aszites gebildet hatte, so war die Produktion von Aszitesflüssigkeitsmengen
in virusbehandelten Tieren deutlich reduziert, verglichen mit den
kochsalzlösungsbehandelten
Kontrollen (Beispiel 17).
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung resultiert die Verabreichung von Virus 1) in dem Abschwächen von
tumorbezogenen Symptomen, wie – aber
nicht darauf beschränkt – einer
verminderter Rate von Aszitesflüssigkeitsproduktion,
Schmerzlinderung, Erleichterungen bei Obstruktionen und 2) einer
Lebensverlängerung.
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Dreiundzwanzig
Patienten bekamen das plaqueaufgereinigte NDV Isolate intravenös verabreicht
(Beispiel 20). Das Ansprechen. auf die Behandlung schließen die
Regression eines tastbaren Tumors, die Stabilisierung der Krankheit
bei 47% der Patienten und eine Reduktion der Schmerzbehandlung mit
ein.
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Verabreichung und Formulierung
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden Tumorzellen oder Gewebe in vitro gescreent,
um die Patienten mit virusempfindlichen Tumoren zu ermitteln. Dem
Patienten entnommene Tumorzellen (durch Verfahren wie das Absaugen
mit einer feinen Nadel bei soliden Tumoren oder einer Punktion von
Eierstockaszitestumoren) werden in vitro kultiviert und zusammen
mit dem Virus inkubiert. In dieser Ausführungsform der Erfindung, werden
Patienten für
die Therapie ausgewählt,
falls das Virus eine hohe Aktivität gegenüber deren Tumorzellen hat.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
dieser Erfindung, resultiert die Menge an verabreichtem Virus in
der Regression des Tumors oder der Tumoren. Soweit der Begriff Verwendung
findet, bedeutet der Begriff „Regression", dass der Tumor
schrumpft z.B. in Größe, Masse
oder Volumen. Das Schrumpfen der Tumorgröße, wird durch verschiedene
Verfahren gezeigt, einschließlich
physischer Untersuchung, Röntgenbilder
des Brustkorbs oder Röntgenaufnahmen
anderer Art, Sonographie, CT-Scan,
MRI oder einer Radionukleotid-Scan-Prozedur.
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Verschiedene
Neoplasmentypen einschließlich
Krebs sind behandelbar in Übereinstimmung
mit der Erfindung. Die Viren der vorliegenden Erfindung sind nützlich um
eine Anzahl von Krebsarten zu behandeln, einschließend – aber nicht
darauf beschränkt – Lungenkarzinom,
Brustkarzinom, Prostatakarzinom, Dickdarmkarzinom, Zervixkarzinom,
Endometrialkarzinom, Ovarkarzinom, Blasenkarzinom, Wilms-Tumor,
Fibrosarkom, Osteosarkom, Melanom, Synovialsarkom, Neuroblastom,
Lymphom, Leukämie,
Hirnkrebs einschließlich
Glioblastom, neuroendokrines Karzinom, Nierenkarzinom, Kopf- und
Halskarzinom, Magenkarzinom, Osophaguskarzinom, Vulvakarzinom, Sarkoma,
Hautkrebs, thyroider Bauchspeicheldrüsenkrebs und Mesotheliom. Die Viren
der vorliegenden Erfindung sind ebenfalls nützlich um eine Vielzahl von
gutartigen Tumoren zu behandeln, einschließlich – aber nicht darauf beschränkt – Kondylomen,
Papillomen, Meningiomen und Adenomen.
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Einem
Wirt mit einem Neoplasma wird eine therapeutisch wirksame Menge
an Virus verabreicht. Es ist für
den Fachmann nachvollziehbar, dass die verabreichte Virusdosis in
Abhängigkeit
von dem ausgewählten
Virus, der Art des Neoplasmas, das Ausmaß des neoplastischen Wachstums
oder der Metastasierung, der biologischen Lokalisation oder Körperteil
in dem das Neoplasma auftritt, dem Virusstamm, der Weg der Verabreichung,
dem Zeitplan der Verabreichung, die Art der Verabreichung und die
Identität
eines jeden anderen Wirkstoffes oder Behandlung, wie Bestrahlung,
Chemotherapie oder operative Behandlung, die dem Säuger verabreicht
wird, variieren wird. Diese Parameter sind definiert durch eine
maximal tolerierte Dosisermittlung in Tiermodellen und eine Skalierung
auf eine Humandosis als eine Funktion der relativen Körperoberfläche oder
Körpermasse.
Es ist ebenfalls nachvollziehbar, dass unter bestimmten Bedingungen,
mehr als eine Virusdosis verabreicht wird. Das optimale Intervall
zwischen solchen multiplen Virusdosen kann empirisch bestimmt werden
und entspricht dem Stand der Technik. Die verabreichte Menge an
NDV liegt generell zwischen etwa 3 × 106 und
etwa 5 × 1012 PFU des Virus. For eine lokales Verabreichen
(z.B. direkt in den Tumor), werden üblicherweise Gesamtmengen,
die zwischen etwa 3 × 106 und etwa 5 × 1010 PFU
des Virus liegen, verwendet. Für
die systemische Verabreichung, werden Mengen zwischen etwa 1 × 108 und etwa 4 × 1011 PFU
des Virus pro Quadratmeter Körperoberfläche verwendet.
Für die
intravenöse
Verabreichung, werden Dosierschemata zur einmaligen, zweimaligen
und dreimaligen Verabreichung pro Woche verwendet. Ein erfindungsgemäßes Virus
kann gegebenenfalls mit einem chemotherapeutischen Mittel und über verschiedene
Wege verabreicht werden, z.B. enteral, parenteral, oral, nasal,
rektal, intrathekal, intravenös
(z.B. unter Verwendung eines Katheters), subkutan, intratumoral,
(z.B. direkt in das Gewebe oder in die Gefäße die es durchbluten), peritumoral,
lokal, sublingual, bukkal, topisch, intramuskulär, durch Inhalieren, perkutan,
vaginal, intraarteriell, intrakranial, intradermal, epidural, systemisch,
topisch, intraperitoneal, intrapleural etc. Für Lungentumoren kann ein bronchialer
Weg verwendet werden (z.B. bronchiale Verabreichung). Sowohl endoskopische
Injektionen in gastrointestinale Tumoren als auch Zäpfchen zur
Behandlung von Rektaltumoren werden falls geeigntet, ebenso verwendet.
-
Maustoxizitätsstudien
mit NDV haben gezeigt, dass die akute Toxizität als Folge intravenöser Verabreichung
von Virus, wahrscheinlich durch Cytokin-vermittelte Reaktionen verursacht
werden. Von Cytokinantworten ist bekannt, das sie auf wiederholte
Stimuli hin, unempfindlich gemacht oder herunterreguliert werden, als
Folge des initialen Induktionsereignisses (Takahashi et a., (1991)
Cancer Res. 51, 2366-2372). Mäuse,
denen intravenös
eine desensibilisierende Virusdosis injiziert wurde, waren in der
Lage 10mal mehr Virus nach einer zweiten Dosis zu tolerieren, als
Mäuse die
nur die Trägersubstanz
als erste Injektion erhalten hatten (Beispiel 18). Die Verabreichungsrate
des Virus über
den intravenösen
Weg kann die Toxizität
deutlich beeinflussen. Zwei Gruppen von thymuslosen Mäusen wurden
intravenös
mit identischen NDV Dosen behandelt, die entweder langsam (0,2 ml über einen
Zeitraum von 4 Minuten) oder schnell (0,2 ml über einen Zeitraum von 30 Sekunden)
verabreicht wurden. Der Vergleich des maximalen Gewichtverlustes
in jeder Gruppe zeigte 50% weniger Gewichtsverlust für die Gruppe,
die die langsame Injektion bekommen hatte im Vergleich zu einer schnellen
Injektion (Beispiel 19).
-
In
einer Gruppe einer klinischen Studie, erhielten Patienten drei Injektionen
des plaqueaufgereinigten NDV-Isolates über den Zeitraum von einer
Woche (Beispiel 20). Unter diesen Bedingungen, verminderte ein desensiblisierende
Wirkung der ursprünglichen
Dosis, die mit der zweiten und dritten Dosis verbundene Toxizität. Diese
Daten entsprechen denen die anhand von Tierstudien erhalten wurden,
welche in Beispiel 18 gezeigt sind. Ein Bedenken, das mit der Verwendung
von onkolytischen Viren zur Behandlung von Krebs zusammenhängt, ist
der potentiell inhibierende Effekt, den die Humorale Immunantwort
auf die Therapie ausüben kann.
In klinischen Studien sind Patienten, die nach einem Monat ein stabiles
Krankheitsbild aufweisen, geeignet für eine zweite Behandlungsrunde,
die dann in der Anwesenheit von neutralisierenden NDV Antikörpern durchgeführt wird.
Trotzdem konnte sieben Tage nach einer Dosierung für die zweite
Behandlungsrunde infektiöses
Virus im Patientenurin gefunden werden, was Hinweise liefert, dass
die Verabreichung von hohen Virusdosen die Wirkung von neutralisierenden
Antikörpern überwinden
und zu einer Infektion im Patienten führen kann.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird eine desensibilisierende Dosis verabreicht, bevor
darauf folgende höhere
Dosen verabreicht werden. Für
die Desensibilisierung werden Virusdosen von zwischen 1 × 108 und 2,4 × 1010 PFU/m2 verwendet. Der Zeitrahmen zwischen den
Dosen, einschließlich
der Zeitrahmen zwischen desensibilisierender Dosis und der nächsten Dosis
beträgt
1 bis 14 Tage, vorteilhaft 1 bis 7 Tage. Die desensibilisierende
Dosis kann über
verschiedene Wege verabreicht werden z.B. intravenös, enteral,
parenteral, oral, nasal, rektal, intrathekal, intravenös, subkutan,
intratumoral, peritumoral, lokal, sublingual, bukkal, topisch, intramuskulär, durch
Inhalieren, perkutan, vaginal, intraarteriell, intrakranial, intradermal,
epidural, systemisch, topisch, intraperitoneal, intrapleural, endoskopisch,
intrabronchial etc. Die darauf folgenden Dosen können über den gleichen Weg wie die
desensibilisierende Dosis oder jeden anderen Weg verabreicht werden,
z.B. intravenös,
enteral, parenteral, oral, nasal, rektal, intrathekal, intravenös, subkutan, intratumoral,
peritumoral, lokal, sublingual, bukkal, topisch, intramuskulär, durch
Inhalieren, perkutan, vaginal, intraarteriell, intrakranial, intradermal,
epidural, systemisch, topisch, intraperitoneal, intrapleural, endoskopisch,
intrabronchial etc.
-
Optional
kann mehr als ein Verabreichungsweg auf sequentielle oder simultane
Art und Weise verwendet werden. Wege für die sequentielle oder simultane
Verabreichung schließen – aber sind
nicht darauf beschränkt – intravenös, enteral,
parenteral, oral, nasal, rektal, intrathekal, intravenös, subkutan,
intratumoral, peritumoral, lokal, sublingual, bukkal, topisch, intramuskulär, durch
Inhalieren, perkutan, vaginal, intraarteriell, intrakranial, intradermal,
epidural, systemisch, topisch, intraperitoneal, intrapleural, endoskopisch,
intrabronchial etc. mit ein. Ein Beispiel wäre die Verabreichung einer
intravenösen,
desensibilisierenden Dosis gefolgt von einer intraperitonealen Dosis.
-
In
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird das Virus durch eine langsame Infusion verabreicht,
einschließend
die Verwendung einer intravenösen
Pumpe oder einer langsamen Injektion über den Zeitraum von 4 Minuten
bis zu 24 Stunden.
-
Ein
Virus und optional ein oder mehrere chemotherapeutische Wirkstoffe
werden über
eine einzige Injektion, mehrere Injektionen oder kontinuierlich
verabreicht. Das Virus wird vor, gleichzeitig oder nach der Verabreichung
von chemotherapeutischen Wirkstoffen (wie, aber nicht darauf beschränkt: Busulfan,
Cyclophosphamid, Methotrexat, Cytarabin, Bleomycin, Cisplatin, Doxorubicin,
Melphalan, Mercaptopurin, Vinblastin, 5-Fluorouracil, Taxol und
Retinolsäure)
verabreicht. Eine virale Therapie in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung wird optional kombiniert mit anderen Behandlungen, umfassend
Operationen, Bestrahlung, Chemotherapie (siehe, z.B. Current Medical
Diagnosis and Treatment, Herausgeber Ed. Tierny et al., Appleton & Lange, 1997,
speziell Seiten 78-94) und biologische Therapie. Das Virus wird
bevor, gleichzeitig oder nach der Verabreichung von biologischen
Agenzien wie (1) anderen onkolytischen Agenzien [wie, aber nicht
darauf beschränkt:
Adenoviren mit einem ihrer Gene unter Transkriptionskontrolle eines
prostatazellspezifischen Antwortelements (siehe Rodriques, R. et
al, 1997, Cancer Res, 57:2559-2563; Adenoviren die nicht für ein E1b Polypeptid,
das in der Lage ist an p53 zu binden, kodieren (siehe Bischoff,
J.R., et al, 1996, Science 274:373-376); ein Herpes Simplex Virus,
das nicht in der Lage ist, ein funktionales gamma 34.5 Genprodukt zu
exprimieren (siehe Mineta, T. et al, 1995, Nature Medicine, 1:938-943)];
(2) Cytokinen (wie, aber nicht darauf beschränkt: koloniestimulierende Faktoren
wie GM-CSF; Tumornekrosisfaktoren und Interleukine wie IL-1, IL-2,
IL-6 und II-10; (3) viralen Vektoren (wie – aber nicht darauf beschränkt – Adenoviren,
die für
p53 kodieren (siehe Zhang, WW et al, 1994, Cancer Gene Therapy,
1:5-13)] und (4) Krebsimpfstoffen, verabreicht. In einer anderen
Ausführungsform
der Erfindung, besteht die Therapie aus der fortlaufenden Behandlung
mit antigenetisch verschiedenen Viren, die zytotoxisch und tumorselektiv
via den IFN Mechanismus sind. Diese Ausführungsform ermöglicht die
virale Therapie über
eine ausgedehnte Periode ohne immunologische Beeinträchtigung.
-
Eine
andere Ausführungsform
beinhaltet die Behandlung von Patienten mit IFN (z.B. αIFN, βIFN oder γIFN) vor,
gleichzeitig oder nach der Verabreichung von NDV (oder eines anderen
Virus). Das IFN wird ausgewählt
aus der Gruppe Klasse I (alpha, beta oder Omega) und Klasse II (gamma)
und rekombinanten Versionen und Analoga hiervon, was z.B. diskutiert
ist in Sreevalsoun, T., 1995 (In: Biologic Therapy of Cancer, Zweite
Auflage, herausgegeben von V.T. DeVita, Jr., S. Hellman und S.A
Rosenberg, J.B. Lippincott Company, Philadelphia, Seiten 347-364).
Normale Zellen reagieren auf die IFN Vorbehandlung mit einer gesteigerten
IFN Antwort auf die virale Infektion, was eine noch größere Sicherheit
für diese
Zellen gewährleistet.
Tumorzellen, die defizient bezüglich
des IFN Signalwegs sind, bleiben empfindlich gegenüber dem
Abtöten
durch das Virus. Das IFN wird in Übereinstimmung mit klinischen
Standardrichtlinien für Dosen
und Kuren, von denen bekannt ist, dass sie wirksam zur Behandlung
von viralen Infektionen sind, verabreicht. In einer anderen Ausführungform
der Erfindung, werden andere Wirkstoffe, von denen bekannt ist,
das sie den IFN-Signalpfad beeinflussen, optional verwendet, um
die Empfindlichkeit von Tumorzellen oder die Widerstandsfähigkeit
von normalen Zellen gegenüber
den zellsterstörenden
Wirkungen der viralen Infektion, zu steigern. Diese Klasse von Wirkstoffen
schießt – ist aber
nicht darauf beschränkt – Tyrosinkinase
Inhibitoren, Cimetidin und mitochondriale Inhibitoren mit ein. Von
Hypoxie und Hyperthermie ist ebenfall bekannt, die Empfindlichkeit
für Interferon
zu modulieren.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung werden Immunsuppressiva wie Cyclosporin A, Azathioprin
und Leflunomid, verschiedene Kortikosteroidpräparate und anti-CD-40 Ligandantikörper (Foy,
T.M., et al., 1993, J. Exp. Med 178:1567-1575) zusammen mit dem
Virus verabreicht. Alternativ kann eine immunstimulierende Verbindung,
z.B. Lipopetide, zusammen mit dem Virus verabreicht werden.
-
Ein
unabhängiger
Mechanismus, durch den die Menge an Interferon, die als Antwort
auf die virale Infektion, produziert wird, gesteigert wird durch
die Verwendung von Nukleosiden (Machida, H., 1979. Microbiol, Immunol.
23:643-650), Nukleosidvorläufern
oder Wirkstoffen, die die zelluläre
Konzentration eines oder mehrerer Nukleoside steigern, wird optional
als Ergänzung
zur viralen Therapie verwendet.
-
Bestimmte
Purinnukleosidanaloga, wie z.B. 2-Chlorodeoxyadenosin und 2'-Deoxycoformycin reduzieren die Interferonproduktion
in vivo. Solche Verbindungen werden verwendet, um verglichen mit
normalen Zellen, weitere Unterschiede in der Interferonempfindlichkeit
von Tumorzellen herbeizuführen
und werden optional als Ergänzung
zur viralen Therapie benutzt.
-
Unter
einem Aspekt kann eine wirksame Virusmenge in kleinere Dosen unterteilt
werden und gleichzeitig an verschiedenen Stellen in denselben Tumor
injiziert werden. Für
eine kontinuierliche Verabreichung, kann das Agens oder die Agenzien über eine
implantierte Minipumpe verabreicht werden oder ein gewünschtes,
damit imprägniertes
Polymer wird dann für
eine langsame oder verzögerte
Freisetzung an der gewünschten
Stelle implantiert (z.B. direkt in den Tumor).
-
Ein
Virus der vorliegenden Erfindung wird als ein pharmazeutisches Präparat formuliert,
indem es zusammen mit wenigstens einem Arzneiträger und wenn gewünscht mit
einem oder mehreren aktiven Präparaten,
in eine geeignete Dosisform gebracht wird. Die Präparate werden
sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin verwendet. Geeignete
Arzneiträger
schließen
z.B. organische und anorganische Substanzen mit ein, die geeignet
sind für
die enterale und parenterale Verabreichung, z.B. Wasser, Kochsalzlösung, Zellkulturmedium,
Puffer, Lysin, Citrat, Gyzerintriacetat und andere Fettsäureglyzeride,
Gelatine, Sojalecithin, Kohlenhydrate wie Mannitol, Sucrose, Laktose
oder Stärke,
Magnesiumstearat, Talkum, Zellulose oder Proteinträger, oder
eine Kombination der vorausgehend genannten Verbindungen, wie Mannitol/Lysin
oder Mannitol/Lysin/Sucrose. Die Präparate werden sterilisiert
und/oder enthalten Zusätze,
wie Konservierungsstoffe oder Stabilisatoren. Für die parenterale Verabreichung,
z.B. durch systemische oder lokale Injektion, wird eine Viruspräparation
z.B. als wässrige
Suspension oder Emulsion formuliert.
-
Die
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein Verfahren zur Behandlung
einer Krankheit in einem Säuger,
dessen erkrankte Zellen Defekte in einer Interferon-vermittelten
antiviralen Antwort haben, umfassend die Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Interferon-empfindlichen, replikationskompetenten,
klonalen Virus. So sind z.B. Zellen, die mit vielen Viren, die die
Interferonantwort inaktivieren, darunter auch Hepatitis B infiziert
sind, anfällig
gegenüber
den Viren der vorliegenden Erfindung. Es existieren Hiweise, dass
das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) die Interferonantwort inaktiviert.
Die Interferon-empfindlichen Viren dieser Erfindung sind nützlich zur
Behandlung solcher chronischen Virusinfektionen wie z.B. jener ausgelöst durch
Hepatitis B, Hepatitis C, HIV, Epstein-Barr Virus, Humes Papilloma
Virus und Herpes Virus.
-
Die
folgenden Beispiele sind illustrativ, aber beschränken nicht
die Verfahren und Zusammensetzungen der Erfindung. Andere geeignete
Modifikationen und Anpassungen einer Reihe von in der klinischen
Therapie vorkommenden Bedingungen und Parametern die für den Fachmann
offensichtlich sind, sind im Rahmen dieser Erfindung mitumfasst.
-
Beispiel 1
-
PPMK107, (ein dreifach plaqueaufgereinigtes
Isolat des NDV Stammes MK107) zeigt eine selektive zytotoxische
Aktivität
gegenüber
vielen humanen Krebszellen verglichen mit normalen humanen Zellen.
-
Humane
Tumorzellen und normale Zellen wurden in 24-Loch-Zellkulturplatten
bis zu einer Konfluenz von ungefähr
80% kultiviert. Das Wachstumsmedium wurde entfernt und PPMK wurde
10fach verdünnt
in einem Konzentrationsbereich von 106 Plaque forming
units (PFU)/Vertiefung bis zu 10–1 PFU/Vertiefung
hinzugefügt.
Das Virus wurde für
90 Minuten auf einem Schüttler
bei 37°C
absorbiert. Nach Ablauf der Inkubationsperiode, wurden die viralen
Verdünnungen
entfernt und durch 1 ml Wachstumsmedium ersetzt. Die Platten wurden
anschließend
für 5 Tage
bei 37°C
in einer 5%igen CO2 Atmosphäre inkubiert,
um dann qualitativ das Ausmaß der
zytophatischen Wirkungen (CPE) festzustellen. Die Zytotoxizität wurde
durch die Verwendung eines kolorimetrisches MTT (2-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyltetrazoliumbromid)
Assays (Cell Titer 96, Katalognummer G4000, Promega Corporation,
Madison, WI 53711), womit die mitochondriale Enzymaktivität bestimmt
wird, bei 570 nm detektiert und quantifiziert (Mosman, T., 1983,
J. Immunol. Methods 65:55). Die Viabilität in den virusbehandelten Vertiefungen
wurde als Prozentsatz bezogen auf die Aktivität in unbehandelten Kontrollvertiefungen
ausgedrückt.
Der IC50 bestimmte sich als die Menge an Virus in PFU/Vertiefung,
die eine 50%ige Reduktion der Menge an viablen Zellen zur Folge
hat.
-
Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 4, 5 und 6 gezeigt. PPMMK107 zeigte
eine hohes Maß an
zytotoxischer Aktivität
gegenüber
einer verschiedenartigen Gruppe von humanen Krebszellen, wobei 30
von 39 malignen Zelllinien, verglichen mit der relativen Unempfindlichkeit
von normalen humanen Zelltypen, einen IC50 Wert kleiner als 1000
hatten. Die Mehrheit der humanen Krebszellen hatte IC50 Werte, die
um 2 bis 3 Größenordnungen
niedriger waren als die der meisten normalen humanen Zelltypen. Tabelle 4.Zusammnenfassug der Ztotoxizitätserebnisse
Tumortyp | Zelllinie | IC50 (PFU/Vertiefung) |
| | |
Fibrosarkom | HT1080 | 2 |
Melanom | SKMEL2 | 8 |
| SKMEL3 | 2 |
| SKMEL5 | 4 |
| A375 | 37 |
| MALME-3M | 778 |
| HT144 | 28 |
Brustkarzinom | SKBR3 | 10 |
| MDA-MB-468 | 44 |
| ZR75-1 | 78 |
Eierstockkarzinom | SW626 | 4 |
| PA-1 | 4 |
| ES-2 | 13 |
| SKOV-3 | 24 |
| OVCAR3 | 34 |
Lungenkarzinom
(Große
Zelle, niedrige Passage) | H-1299 | 26 |
Glioblastom | U87MG | 25 |
| U373MG | 765 |
| U138 | 38 |
| A172 | 207 |
Blasenkarzinom | HT1197 | 3 |
| UM-UC-3 | 54 |
| HT1376 | 422 |
Neuroblastom | IMR32 | 41 |
Zervixkarzinom | HeLa | 4 |
Prostatakarzinom | DU-145 | 31 |
| PC3 | 3,1 × 103 |
Dickdarmkarzinom | SW620 | 55 |
| HT29 | > 1,0 × 106 |
Kopf-
und Halskarzinom | KB | 4 |
| A253 | 2,7 × 103 |
| FaDu | 2,9 × 103 |
| Hep-2 | 1,5 × 104 |
Neuroepitheliom | SK-N-MC | 20 |
Kleinzelllungenkarzinom | DMS-114 | 48 |
| DMS-153 | 1,1 × 105 |
| NCI-H345 | 1,2 × 106 |
Kleinzellprostatakarzinom | NCI-H660 | 1,0 × 105 |
Leukämie (AML) | K562 | 5,4 × 104 |
Tabelle 5. Zusammenfassung der Zytotoxizitätsergebnisse
unter Verwendung von normalen Zellen
Zelltyp | Zelle | IC50 (PFU/Vertiefung) |
| | |
Keratinozyten | NHEK | 9,0 × 106 |
Fibroblasten | CCD-922 | 1,4 × 105 |
| NHDF | 8,1 × 103 |
Endothelzellen | HPAEC | 5,2 × 104 |
Nierenzellen | RPTEC | 2,7 × 104 |
Melanozyten | NHEM | 5,1 × 104 |
Astrozyten | NHA | 3,8 × 103 |
Tabelle 6. Zusammenfassung der Zytotoxizitätsergebnisse
unter Verwendung von rasch proliferierenden normalen humanen Zellen
| Proliferationsrate |
Zelltyp | IN
VIVO | IN
VITRO | IC50 |
| | | (PFU/Vertiefung) |
Knochenmarkzellen | Mittel
bis hoch | Hoch | 6,2 × 103 |
CD34+
angereichert bis 50% | | | |
Brustepithelzellen | Sehr
niedrig1 | Hoch1 | 30 |
1Getestete humane Brustepithelzellen (HMEC)hatten
eine hohe Proliferationsrate nach Stimulation mit bovinem Hypophysenextrakt
und humanem Epidermalem Wachstumsfaktor. In deutlichem Gegensatz
dazu, haben normale Brustepithelzellen fast immer eine sehr niedrige
Proliferationsrate in erwachsenen Frauen mit Krebs. |
-
Beispiel 2
-
Die Verwendung von PPMK107 zur intratumoralen
Behandlung von humanen Tumorfremdtransplantaten (< 10 mm und > 5 mm) in thymuslosen
Mäusen.
-
Thymuslosen
Mäusen
wurden intradermal 10 Millionen humane Tumorzellen injiziert. Nachdem
die Tumoren eine Größe zwischen
5 und 10 mm erreicht hatten, wurde eine einzelne Injektion mit PPMK107
(eine Dosis von 3 × 108 PFU) oder Kochsalzlösung verabreicht. Fast alle
Tumortypen in mit PPMK107 behandelten Mäusen zeigten eine komplette
oder teilweise Regressionsrate, die zwischen 50% und 100% lag. Die
einzige Ausnahme ist im Fall des U87MG Experimentes aufgetreten
(Experiment I): Obwohl nur einer von 9 mit PPMK107 behandelten Tumoren
sich vollständig
zurückgebildet
hat, zeigten zwei weitere virusbehandelte Tumoren eine Regression
von 32% und 20% und zwei weitere virusbehandelte Tumoren zeigten
ein langsameres Wachstum als alle 8 Tumoren, die mit der Kontrollkochsalzlösung behandelt
wurden. Eine Tumorregression war in dem mit Kontrollkochsalzlösung behandelten
Tumoren so gut wie nicht vorhanden: In all diesen Experimenten (A
bis I aufgelistet in Tabelle 7) zeigte nur eine von 73 Kontrollen
eine Regression. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass verschiedenartige
Tumortypen Antworten auf die intratumorale PPMK107 Behandlung zeigen.
-
Um
die Virusreplikation innerhalb des Tumors zu untersuchen, wurde
unter Verwendung des subkutanen HT1080 Fibrosarkommodells, das immunohistchemische
Färbeverfahren
zur Detektion eines viralen Antigens (Verwendung eines monoklonalen
Antikörpers
gegen das NDV P Protein) angewandt. Dreißig Minuten nach intratumoraler
Injektion von 3 × 108 PFU PPMK107, war das Tumorgewebe negativ
für virales
Antigen. Zwei Tage nach der Behandlung jedoch, wurde eine intensive
Immunfärbung
für virales
Antigen innerhalb des Tumors beobachtet, was auf eine Virusreplikation
innerhalb des Tumors hindeutet. Bedeutenderweise war die Virusreplikation
spezifisch für
das Tumorgewebe, da das benachbarte Bindegewebe und Haut negativ
für virales
Antigen waren.
-
Beispiel 3
-
Die Verwendung von PPMK107 für die intravenöse Behandlung
von humanen Tumorfremdtransplantaten (< 8,5 mm und > 5,5 mm ) in thymuslosen Mäusen.
-
Thymuslosen
Mäusen
wurde intrademal 10 Millionen HT1080 Firbrosarkomzellen injiziert.
Nachdem die Tumoren eine Größe zwischen
5 und 8 mm erreicht hatten, wurde eine oder mehrere intravenöse Injektionen
mit PPMK107 oder Kochsalzlösungen
verabreicht. Wie in Tabelle 8 gezeigt, wurde für die höchste Virusdosis (1 × 10
9 PFU) eine komplette Tumorregression in
allen sieben Mäusen
beobachtet. Einzelne Injektionen von 3 × 10
8 und
6 × 10
7 resultierten in Regressionsraten von über 90%.
Während
eine einzelne IV Injektion von 3 × 10
8 nur
eine 55%ige Regressionsrate zur Folge hatte, so ergab sich für drei IV
Injektionen bei dieser Dosis eine 100%ige Antwortrate. Mäuse die
mit IV Kochsalzlösung
behandelt wurden, zeigten keine Anzeichen für eine Tumorregression. Diese
Ergebnisse zeigen, dass subkutane HT1080 Tumoren sehr empfindlich
auf die IV Behandlung mit PPMK107 reagieren.
Tabelle
7. Intratumorale Behandlung von subkutanen humanen Tumorfremdtransplantaten
(< 10 mm und > 5 mm) in thymuslosen
Mäusen
mit PPMK107 |
| | | | | | |
Tumor | Tumortyp | Exp.Nr | Dosis | N | Vollständige Regression | Vollständige +
partielle Regression |
HT1080 | Fibrosarkom | A | 3,00E
+ 08 | 12 | 11 | 11 |
| | B | 3,00E
+ 08 | 9 | 8 | 8 |
| | C | 3,00E
+ 08 | 8 | 8 | 8 |
| | | | | | |
PA-1 | Eierstockkarzinom | D | 3,00E
+ 08 | 9 | 9 | 9 |
| | | | | | |
KB | Munhöhlenkarzinom | E | 3,00E
+ 08 | 12 | 7 | 10 |
| | | | | | |
SKMEL5 | Melanom | F | 3,00E
+ 08 | 8 | 5 | 7 |
| | | | | | |
A375 | Melanom | G | 3,00E
+ 08 | 8 | 5 | 7 |
| | H | 3,00E
+ 08 | 8 | 1 | 4 |
| | | | | | |
U87MG | Glioblastom | I | 3,00E
+ 08 | 9 | 1 | 1 |
Tabelle
8. Intravenöse
Behandlung von subkutanenhumanen HT1080 Firbosakomfremdtransplantaten
(< 8,5 mm und > 5,5 mm) in thymuslosen
Mäusen
mit PPMK107 |
| | | | | |
Dosis | Zeitplan | N | Vollständige Regression | Vollständige + partielle
Regression | %
Regression |
1,00E
+ 09 | Eine
Injektion | 7 | 7 | 7 | 100% |
3,00E
+ 08 | Eine
Injektion | 10 | 9 | 10 | 100% |
6,00E
+ 07 | Eine
Injektion | 11 | 10 | 10 | 91% |
2,00E
+ 07 | Eine
Injektion | 11 | 5 | 6 | 55% |
2,00E
+ 07 | Drei
Injektionen jeweils am anderen Tag | 7 | 5 | 7 | 100% |
Kochsalzlösung | Eine
Injektion | 10 | 0 | 0 | 0% |
Kochsalzlösung | Drei
Injektionen jeweils am anderen Tag | 6 | 0 | 0 | 0% |
-
Beispiel 4
-
Erstes Experiment, das PPMK107 zur intratumoralen
Behandlung von großen
A375 Melanomfremdtransplantaten in thymuslosen Mäusen verwendet
-
Thymuslosen
Mäusen
wurden intradermal 10 Millionen A375 humane Melanomzellen injiziert.
Zehn Tage später,
wurden Tumoren unterschiedlicher Größe mit einer einzelnen PPMK107-(Dosen
von 3 × 108, 9 × 108 und 1,5 × 109 PFU)
oder Kochsalzlösunginjektion
behandelt. Die neun Tumoren, die an der Stelle der größten Ausdehnung
10 bis 11 mm maßen,
bildeten sich als Antwort auf die intratumorale Behandlung mit diesen PPMK107
Dosen alle vollständig
zurück,
während
12 von 24 Tumoren, die an der Stelle der größten Ausdehnung 8 bis 9,5 mm
maßen,
sich als Antwort auf die Virustherapie vollständig zurückbildeten (P < 0,008; Tabelle 9,
Abschnitt A). In allen Mäusen
die mit Kochsalzlösung
behandelt wurden, wurde keinerlei Tumorregression beobachtet.
-
Für die gleichen
Tumoren zeigte sich, wenn nach Tumorvolumen sortiert, ein hoher
Prozentsatz vollständiger
Regression für
das höhere
Volumen. Als Antwort auf diese PPMK107 Dosen, trat eine vollständige Regression
für 14
von 17 Tumoren mit einem Volumen > 300
mm3 (im Bereich von 304 bis 397 mm3) und für 7
von 16 Tumoren mit Volumina < 300
mm3 (im Bereich von 144 bis 295 mm3; P < 0.023;
Tabelle 9, Abschnitt B) ein.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass Tumoren mit wenigsten 1 cm Länge oder
300 mm3 Volumen wenigstens ebenso, wenn
nicht noch empfindlicher, gegenüber
der intratumoralen Behandlung mit PPMK107 sind, als kleinere Tumoren.
-
Beispiel 5
-
Zweites Experiment, das PPMK107 zur intratumoralen
Behandlung von großen
A375 Melanomfremdtransplantaten in thymuslosen Mäusen verwendet
-
Die
Tumoren wurden wie in Beispiel 4 zehn Tage nach der Inokulation
mit Tumorzellen, etabliert. Die Behandlung bestand aus verschiedenen
Dosen PPMK107 (3 × 106 PFU, 3 × 107,
3 × 108 und 1,5 × 109)
oder Kochsalzlösung.
Für Tumoren,
die an der Stelle der größten Ausdehnung
10 bis 11,5 mm maßen,
trat eine vollständige
oder teilweise (wenigstens 50%) Regression in allen 28 Tumoren auf,
die mit PPMK107 unter Verwendung dieser Dosen behandelt wurden,
im Gegensatz zu keinerlei Regression in kochsalzlösungsbehandelten
Mäusen
(Tabelle 10, Abschnitt A).
-
Wenn
die gleichen Tumoren nach Tumorvolumen sortiert wurden, so bildeten
sich alle 26 Tumoren die größer als
300 mm3 (im Bereich von 309 bis 525 mm3) vollständig
oder teilweise (wenigstens 50%) als Antwort auf PPMK107 zurück, im Gegensatz
zu keiner der kochsalzlösungsbehandelten
Mäuse (Tabelle
10, Abschnitt B).
-
Diese
Ergebnisse bestätigen,
dass Tumoren mit wenigsten 1 cm Länge oder 300 mm
3 Volumen
empfindlich für
eine intratumorale PPMK107 Behandlung sind.
Tabelle
9. Intratumorale PPMK107 Behandlung von intradermalen A375 Melanomfremdtransplantaten |
|
A. Tumoren
sortiert basierend auf der einzelnen längsten Ausdehnung |
| | Tumordimension:
8 bis 9,5 mm | Tumordimension:
10 bis 11 mm | |
Behandlung | Dosierung | N | Vollständige Regression | % | N | Vollständige Regression | % | |
PPMK107 | 1,5 × 109 | 8 | 2 | 25% | 3 | 3 | 100% | |
PPMK107 | 9,0 × 108 | 8 | 7 | 88% | 3 | 3 | 100% | |
PPMK107 | 3,0 × 108 | 8 | 3 | 38% | 3 | 3 | 100% | |
Total | | 24 | 12 | 50% | 9 | 9 | 100% | a |
| | | | | | | | |
Kochsalzlsng | | 6 | 0 | 0% | 3 | 0 | 0% | |
| | | | | | | | |
B. Tumoren
sortiert basierendauf dem Tumorvolumen |
| | Tumorvolumen: < 300 mm3 | Tumorvolumen: > 300 mm3 | |
Behandlung | Dosierung | N | Vollständige Regression | % | N | Vollständige Regression | % | |
PPMK107 | 1,5 × 109 | 6 | 2 | 33% | 5 | 3 | 60% | |
PPMK107 | 9,0 × 108 | 4 | 3 | 75% | 7 | 7 | 100% | |
PPMK107 | 3,0 × 108 | 6 | 2 | 33% | 5 | 4 | 80% | |
Total | | 16 | 7 | 44% | 17 | 14 | 82% | b |
| | | | | | | | |
Kochsalzlsng | | 8 | 0 | 0% | 1 | 0 | 0% | |
|
a – P < 0,008 für die vollständige Regression
in der PPMK107 behandelten 10-11 mm Gruppe im Vergleich zur PPMK107
behandelten 8-9,5 mm Gruppe |
b – P < 0,008 für die vollständige Regression
in der PPMK107 behandelten > 300
mm3 Gruppe im Vergleich mit der PPMK107
behandelten < 300
mm3 Gruppe |
Tabelle
10. Intratumorale PPMK107 Behandlung von intradermalen A375 Melanomfremdtransplantaten |
|
A. Tumoren
10 bis 11,5 mm (sortiert basierendauf der größten Ausdehnung) |
| | | Regressionen |
Behandlung | Dosis | N | Vollständig | % | Vollständig + partial | % |
| 1,5 × 108 | 7 | 7 | 100% | 7 | 100% |
| 3,0 × 108 | 7 | 6 | 86% | 7 | 100% |
| 3,0 × 107 | 7 | 5 | 71% | 7 | 100% |
| 3,0 × 106 | 7 | 5 | 71% | 7 | 100% |
| Alle
PPMK107 Gruppen | 28 | 23 | 82% | 28 | 100% |
| Kochsalzlösung | 6 | 0 | 0% | 0 | 0% |
| | | | | | |
B. Tumoren > 300 mm3 (sortiert
basierend auf dem Tumorvolumen) |
| | | Regressionen |
Behandlung | Dosis | N | Vollständig | % | Vollständig + partial | % |
| 1,5 × 108 | 7 | 7 | 100% | 7 | 100% |
| 3,0 × 108 | 7 | 6 | 86% | 7 | 100% |
| 3,0 × 107 | 6 | 4 | 67% | 6 | 100% |
| 3,0 × 106 | 6 | 4 | 67% | 6 | 100% |
| Alle
PPMK107 Gruppen | 26 | 21 | 81% | 26 | 100% |
| Kochsalzlösung | 5 | 0 | 0% | 0 | 0% |
-
Beispiel 6
-
Drittes Experiment, das PPMK107 zur intratumoralen
Behandlung von großen
A375 Melanomfremdtransplantaten in thymuslosen Mäusen verwendet
-
Die
Tumoren wurden wie in Beispiel 4 neunzehn Tage nach der Inokulation
mit Tumorzellen, etabliert. Die Behandlung bestand aus verschiedenen
Dosen PPMK107 (3 × 108, 3 × 106, 3 × 105, 3 × 104, 3 × 103, 3 × 102 PFU) oder Kochsalzlösung. Für Tumoren, die an der Stelle
der größten Ausdehnung
12,5 bis 14 mm maßen
(Volumenbereich: 632 bis 787 mm3, durchschnittliches
Volumen: 698 mm3), traten mindestens 50%ige
Tumorregressionen in zwei von drei Mäusen, die mit 3 × 108 PFU behandelt wurden, auf. Dies stand im
Gegensatz zu keinerlei Regression in kochsalzlösungsbehandelten Mäusen (Tabelle
11). Unter Verwendung der gleichen PPMK107 Dosis (3 × 108 PFU) zur Behandlung von Tumoren, die die
an der Stelle der größten Ausdehnung
10 bis 12 mm maßen
(Volumenbereich: 320 bis 600 mm3, durchschnittliches
Volumen: 411 mm3), zeigten sieben von acht
Mäusen
eine Regression von wenigstens 25% (P < 0,001 für eine Regression von wenigstens 25%
verglichen mit den kochsalzlösungbehandelten
Mäusen,
die keinerlei Regression zeigten, Tabelle 11). Regressionen von
mindestens 25% für
Tumoren von 10 bis 12 mm Länge
wurde ebenfalls bei Mäusen
die mit 3 × 106, 3 × 105, 3 × 104, 3 × 103 PFU behandelt wurden, aber nicht bei Mäusen die
mit 3 × 102 PFU oder Kochsalzlösung behandelt wurden, festgestellt
(Tabelle 11).
-
Die
Ergebnisse bestätigen
dass Tumoren von wenigsten 1 cm Länge oder 300 mm3 Volumen
empfindlich für
eine intratumorale PPMK107 Behandlung sind.
-
Beispiel 7
-
Viertes Experiment, das PPMK107 zur intratumoralen
Behandlung von großen
A375 Melanomfremdtransplantaten in thymuslosen Mäusen verwendet
-
Tumoren,
deren größte Ausdehnung
10 bis 12 mm betrug, wurden wie in Beispiel 4 dreizehn Tage nach
der Inokulation mit Tumorzellen, etabliert. Die intratumorale Behandlung
bestand aus einer einzigen Injektion von 3 × 10
8 PFU
PMMK107 oder Kochsalzlösung.
Die Volumina der mit PMMK107 behandelten Tumoren lagen im Bereich
von 295 bis 600 mm
3 (bei einem durchschnittlichen
Tumorvolumen von 437 mm
3). Eine Anzahl von
Mäusen
aus einer jeden Behandlungsgruppe wurde zur Untersuchung der Tumorhistologie,
am Tag 0, 2, 3, 4, 7 und 14 eingeschläfert. Für die Mäuse, die mindesten über einen
Zeitraum von 4 Tagen beobachtet wurden, zeigte sich bei elf von
zwölf Mäusen, die
mit PPMK107 behandelt wurden, eine Regression von mindestens 25%,
verglichen mit keiner Regression bei 8 Mäusen in der Kochsalzgruppe
(P < 0,0001, Tabelle 12).
Zwei Tage nach der PPMK107 Behandlung, zeigten zwei Tumoren bereits
Anzeichen einer Regression, doch betrug der Grad der Regression
weniger als 25%.
Tabelle
11. Drittes Experiment, das PPMK107 zur intratumoralen Behandlung
vo n großen
A375 Melanom fremdtransplantaten verwendet (mindestens 10 mm groß) |
|
Größe: 12,5
bis 14 mm |
| | | | Regressionen | | | |
Behandlung | N | Volumenbereich | Durchschnittliches
Volumen | Vollstän-dig | Partiella | > 25% & < 50%b | Gesamtzahl
der Regressionenc | %
Regressinnc | |
3,0E
+ 8 | 3 | 632
bis 787 | 698 | 1 | 1 | 0 | 2 | 67% | |
| 2 | 717
bis 860 | 788 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0% | |
| | | | | | | | | |
Größe: 10 bis
12 mm |
| | | | Regressionen | | | |
Behandlung | N | Volumenbereich | Durchschnittliches
Volumen | Vollstän-dig | Partiala | > 25% & < 50%b | Gesamtzahl
der Regressionenc | %
Regressinnc | |
3,0E
+ 8 | 8 | 320
bis 600 | 411 | 0 | 0 | 4 | 7 | 88% | a |
3,0E
+ 6 | 8 | 425
bis 662 | 502 | 0 | 0 | 2 | 2 | 25% | |
3,0E
+ 5 | 8 | 245
bis 600 | 421 | 0 | 0 | 1 | 1 | 13% | |
3,0E
+ 4 | 8 | 336
bis 600 | 477 | 0 | 0 | 1 | 1 | 13% | |
3,0E
+ 3 | 8 | 281
bis 542 | 349 | 2 | 0 | 0 | 2 | 25% | |
3,0E
+ 2 | 8 | 281
bis 662 | 372 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0% | |
Kochsalzlösung | 8 | 379
bis 666 | 518 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0% | |
| | | | | | | | | |
a – Partielle
Regression ist definiert als Regression kleiner als 100% und gleich
oder größer als
50% |
b – „Regression > 25% & < 50%" ist definiert als
eine Tumorregression größer als
25% und weniger als 50% |
c – Schließt jegliche
Tumorregression mit ein, die größer als
25% ist |
d – P < 0,001 für eine Regression,
die verglichen mit der Kochsalzgruppe, in der 3E + 08 Gruppe größer als 25%
ist, |
Tabelle
12. Viertes Experiment, das PPMK107 zur intratumoralen Behandlung
von großen
A375 Melanomfremdtransplantaten verwendet (mindestens 10 mm groß) |
|
Tumorgröße: 10 bis
12 mm |
| | | Regressionen | | | |
Behand-lung | Tag
der Euthanasierung nach Behandlung | N | Vollständig | Partiella | > 25% & < 50%b | Gesamtzahl
der Regressionenc | %
Regressinnc | |
3,0E
+ 8 | 14
Tage | 3 | 0 | 2 | 1 | 3 | 10% | |
3,0E
+ 8 | 7
Tage | 3 | 0 | 2 | 1 | 3 | 100% | |
3,0E
+ 8 | 4
Tage | 3 | 0 | 2 | 1 | 3 | 100% | |
3,0E
+ 8 | 3
Tage | 3 | 0 | 0 | 2 | 3 | 67% | |
3,0E
+ 8 | Alle
PPMK107 Gruppen | 12 | 0 | 6 | 5 | 11 | 92% | d,
e |
| | | | | | | | |
Kochsalzlsng | 14
Tage | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0% | |
Kochsalzlsng | 7
Tage | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0% | |
Kochsalzlsng | 4
Tage | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0% | |
Kochsalzlsng | 3
Tage | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0% | |
Kochsalzlsng | Alle
Kochsalzlösungsgruppen | 8 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0% | |
a – Partielle
Regression ist definiert als Regression kleiner als 100% und gleich
oder größer als
50% |
b – „Regression > 25% & < 50%" ist definiert als
Tumorregressiongrößer als
25% und weniger als 50% |
c – Schließt eine
Tumorregression mit ein, die wenigstens 25% beträgt |
d – P < 0,03 für vollständige oder
partielle Regression in der PPMK107 Gruppe bestehend aus 12 Mäusen verglichen
mit der Kochsalzgruppe bestehend aus 8 Mäusen |
e – P < 0,001 für eine Regression
von wenigstens 25% in der PPMK107 Gruppe bestehend aus 12 Mäusen verglicheqn
mit der Kochsalzgruppe bestehend aus 8 Mäusen |
-
Beispiel 8
-
Fünftes
Experiment, das PPMK107 zur intratumoralen Behandlung von großen A375
Melanomfremdtransplantaten in thymuslosen Mäusen verwendet
-
Tumoren,
deren größte Ausdehnung
10 bis 12 mm betrug, wurden wie in Beispiel 4 zwanzig Tage nach der
Inokulation mit Tumorzellen, etabliert. Die intratumorale Behandlung
bestand aus einer einzigen Injektion von 3 × 108 PFU
PMMK107 oder Kochsalzlösung.
Die Volumina der mit PMMK107 behandelten Tumoren lagen im Bereich
von 361 bis 756 mm3 (bei einem durchschnittlichen
Tumorvolumen von 551 mm3). Neun von zehn
Mäusen
die mit PPMK107 behandelt wurden zeigten eine Regression von mindestens
25% verglichen mit keiner der 10 Mäuse in der Kochsalzgruppe (P < 0,0001, Tabelle
13).
-
Beispiel 9
-
Erstes Experiment, das PPMK107 zur intravenösen Behandlung
von großen
HT1080 Fibrosakomfremdtransplantaten verwendet
-
Thymuslosen
Mäusen
wurden subkutan 10 Millionen HT1080 humane Fibrosarkomzellen injiziert. Sechs
Tage später,
wurden die Tumoren mit einer einzelnen PPMK107-(1,5 × 10
9 PFU) oder Kochsalzlösunginjektion behandelt. Fünf von sechs
Tumoren, die an der Stelle der größten Ausdehnung 10 bis 11 mm
maßen,
bildeten sich vollständig
oder teilweise zurück,
als Antwort auf eine einzige intravenöse Injektion von PPMK107, verglichen
mit keinem der kochsalzlösungbehandelten
Tumoren (Tabelle 14, P < 0,025).
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Tumoren von mindestens
1 cm Länge
auf die intravenöse
PPMK107 Behandlung reagieren.
Tabelle
13. Fünftes
Experiment, das PPMK107 zur intratumoralen Behandlung von großen A375
Melanomfrem dtransplantaten verwendet (mindestens 10 mm groß) |
|
Größe: 10 bis
12 mm |
| | Regressionen | | | |
Behandlung | N | Vollständig | Partiella | > 25% & < 50%b | Gesamtzahl
der Regressionenc | %
Regressionc | |
3,0E
+ 8 | 10 | 0 | 4 | 5 | 9 | 90% | d,
e |
Kochsalzlösung | 10 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0% | |
a – Partielle
Regression ist definiert als eine Regression kleiner als 100% und
gleich oder größer als
50% |
b – „Regression > 25% & < 50%" ist definiert als
Tumorregression größer als
25% und weniger als 50% |
c – Schließt jegliche
Tumorregression die wenigstens 25% ist mit ein |
d – P<0,05 für vollständige oder
partielle Regression in der PV701 Gruppe verglichen mit der Kochsalzgruppe |
e – P < 0,0001 für alle Tumorregressionen
von wenigstens 25% in der PV701 Gruppe verglichen mit der Kochsalzgruppe |
Tabelle
14. Intravenöse
Behandlung von subkutanen HT1080 Fibrosakomfremdtransplantaten in
thymuslosen Mäusen
humanen |
|
Größe: 10 bis
11 mm |
| | | Regressionen | | |
Behandlung | Dosis | N | Vollständig | % | Vollständig + partiell | % | |
PPMK107 | 1,5E
+ 09 | 6 | 4 | 67% | 5 | 83% | a |
Kochsalzlösung | | 4 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| | | | | | | |
a – P < 0,025 (nach dem
exakten Test von Fisher) für
vollständige
oder partielle Regression (wenigstens 50% Regression) in der PPMK107
behandelten Gruppe verglichen mit der Kochsalzgruppe |
-
Beispiel 10
-
Spezifische Beseitigung einer PPMK107
Infektion aus normalen Zellen aber nicht aus Tumorzellen
-
Um
den Mechanismus des tumorspezifischen Abtötens durch den NDV Stamm PPMK107
zu untersuchen, wurden repräsentative
Tumorzellen basierend auf den folgenden Kriterien ausgesucht: a)
die Fähigkeit Tumoren
als Fremdtransplantate in Mäusen
auszubilden; b) die Tumorfremdimplantate werden nach Verabreichung
von PPMK107 spezifisch in vivo abgetötet; c) die Tumorzellen werden
in vitro durch PPMK107 abgetötet,
bei Viruskonzentration die mehrere log-Einheiten unter der Konzentration,
die notwendig ist, um resistente, normale Zellen abzutöten und
d) Tumorzellen müssen,
wenn eine Kokultur vorliegt, leicht von den normalen Zellen zu unterscheiden
sein. Fremdtransplantierte Tumoren, die KB Hopf- und Halskarzinomzellen
umfassten, zeigen zu 83% eine vollständige oder partielle Regression
als Antwort auf eine einzige intratumorale Injektion mit PPMK107,
sind mehr als vier log-Einheiten empfindlicher gegenüber dem
Abtöten
mit PPMK107 in vitro, als es normale primäre Haufibroblasten (CCD922-sk)
sind und sind leicht zu unterscheiden von CCD922-sk Zellen, wenn
als Kokultur vorhanden.
-
Dementsprechend,
wurden Kokulturen von KB und CCD922-sk Zellen mit einer Multiplizität der Infektion
(moi, multiplicity of infection, das Verhältnis von hinzugefügtem Virus
pro Zelle) von 0,0005 infiziert und die Infektion wurde über einen
Zeitraum von 5 Tagen mit Hilfe von immunhistochemischem Färben auf
virales Antigen (NDV P Protein) hin überprüft. Die Infektion von normalen
Zeilen erreichte ihren Höhepunkt
nach zwei Tagen mit wenig oder keinem offenkundigem Zellsterben,
was anhand einer Sichtprüfung
der Zellmonoschicht, festgestellt wurde. Am dritten Tag nach Infektion
nahm das Ausmaß der
viralen Infektion deutlich ab, während die
Infektion der Tumorzellen deutlich vorhanden war. Die Menge an viralem
Antigen verschwand in den normalen Zellen an den Tagen 4 und 5,
währen
die Infektion der Tumorzellen sich rasch in der gesamten Tumorzellenpopulation
ausbreitete und in der Zerstörung
der Mehrheit der in der Kokultur anwesenden Tumorzellen resultierte.
-
Demnach
wurden normale Zellen infiziert doch diese beseitigten die Infektion
umstandslos, auf eine Art und Weise die konsistent mit den antiviralen
Wirkungen von IFN ist. Die Tumorzellen waren nicht in der Lage einen
antiviralen Zustand als Antwort zu etablieren und wurden durch die
ungehinderte Virusvermehrung abgetötet, trotz der Anwesenheit
von physiologisch wirkungsvollen Konzentrationen von IFN, die von
den normalen Zellen in das Medium sekretiert wurden.
-
Beispiel 11
-
Beweisführung, dass Interferon in CCD922-sk
Zellen, ein wichtiger Bestandteil zur Beseitigung von Viren ist.
-
Die
Hypothese, dass Interferon die Fähigkeit
der CCD922-sk Zellen vermittelt, die Infektion mit PPMK107 zu beseitigen,
wurde überprüft. Polyklonale,
neutralisierende Antikörper
für das
humane Interferon-α oder
Interferon-β,
allein oder in Kombination verwendet, wurden täglich zu CCD922-sk Kulturen,
die mit PPMK107 mit einer moi von 0,0005 infiziert waren, hinzugefügt und der
Verlauf der Infektion wurde über
einen Zeitraum von drei Tagen beobachtet. Die Menge an in den Zellen
vorhandenem Virusantigen nahm proportional mit der Konzentration
des neutralisierenden Antikörpers
zu, wobei die Wirkung des Antiinterferon-β-Antikörpers, deutlicher war als der
des Antiinterferon-α-Antikörpers; was
konsistent ist mit Berichten, dass Fibroblasten hauptsächlich die
beta-Form des Interferons produzieren.
-
Die
Fähigkeit
normal unempfindliche Zellen durch die Zugabe eines neutralisierenden
Antikörpers
für Interferon
suszeptibler für
eine Infektion mit PPMK107 zu machen, unterstützt die Hypothese, dass ein
Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen der Empfindlichkeit von normalen
Zellen, aber nicht Tumorzellen gegenüber dem Abtöten durch PPMK107, in der Fähigkeit
von normalen Zellen, aber nicht Tumorzellen, eine Interferon-vermittelte
antivirale Antwort zu etablieren, liegt.
-
Beispiel 12
-
Beweisführung, dass Interferon-β in anderen
normalen Zellen ein wichtiger Bestandteil zur Beseitigung von Viren
ist.
-
In
diesem Experiment, wurde bestimmt, dass andere normale Zellen (NHEK,
normale humane Epithelzellen), von denen bekannt war, das sie durchaus
resistent gegenüber
dem Abtöten
durch PPMK107 sind, durch die Zugabe von polyklonalem Antiinterferon-β-Antikörper zu einer Kultur infizierter
Zellen, empfindlicher gemacht wurden. NHEK (normale human Epithelkeratinocyten)
Zellen wurden mit einer moi von entweder 0,0005 oder 0,05 infiziert
und Antikörper
wurde täglich über einen
Zeitraum von fünf
Tagen hinzugefügt.
-
In
Kulturen, die mit einer niedrigen moi (0,0005) infiziert wurden,
war eine antiköperabhängige Zunahme
der viralen Antigenexpression fünf
Tage nach Infektion klar, aber zu einem früheren Zeitpunkt des Experimentes
weniger klar. Die Zugabe von Antikörper zu Kulturen, die mit PPMK107
mit einer moi von 0,05 infiziert wurden, resultierte in einer deutlichen
Zunahme an viralem Antigen am vierten und fünften Tag nach Infektion. Am
Tag zwei und drei nach der Infektion ergab sich nach der Zugabe
von neutralisierendem Antiköper
eine geringere Akkumulation von viralem Antigen (Figur. 1).
-
Die
Kulturüberstände der
hohen moi Proben wurden ebenso auf die Menge an infektiösem Virus
titiriert, das wie durch ein Plaqueassay bestimmt, auf HT1080 Fibrosakomtumorzellen
anwesend war; dem Standardassaysystem in unserem Labor. Die Ergebnisse
dieser Analysen zeigten, dass fünf
Tage nach der Infektion, eine 19fache Zunahme in der Menge an infektiösem Virus
in den antikörperbehandelten
Kulturen relativ zu den scheinbehandelten Kontrollen, aufgetreten
war (Figur. 1).
-
Diese
Ergebnisse suggerieren einen allgemeinen Mechanismus, durch den
normale Zellen durch einen Interferon-bezogenen Mechanismus vor
dem Abtöten
durch PMMK107 geschützt
sind.
-
Beispiel 13
-
Vergleich der Wirkung von Interferon-β auf die
PPMK107 Infektion von Tumor- und
normalen Zellen
-
Es
wurde ein Vergleich bezüglich
der Wirkung von exogen hinzugefügtem
Interferon-β auf
die Infektion von normalen (CCD922-sk) und Tumorzellen von hoher
(KB) oder mittlerer (HEp2) Empfindlichkeit für PPMK107 durchgeführt. Separate
Kulturen dieser drei Zellarten wurden mit Interferon-β bei Konzentrationen von
20, 200 oder 2000 Units/ml einen Tag vor der Infektion und 2 Tage
nach einer Infektion mit einer moi von 0,0005, behandelt.
-
Drei
Tage nach Infektion war das niedrige Niveau der viralen Antigenexpression,
die in normalen Zellen vorhanden ist, bei allen verwendeten Interferondosen,
eliminiert. Umgekehrt, senkte die Zugabe von Interferon zu den hochempfindlichen
KB Tumorzellen bei Konzentrationen von 2 oder 200 Units/ml die relativen
Niveaus der viralen Antigenexpression um das zweifache, mit einer
vollständigen
Suppression bei 1000 Units/ml Interferon. Die mittelempfindlichen
HEp-2 Zellen reagierten auf das exogene Interferon mit dem Verschwinden der
viralen Antigenexpression bei sämtlichen
verwendeten Interferondosen (Figur. 2).
-
Das
Empfindlichkeitsmuster in den KB und CCD922-sk Zellen gegenüber der.
antiviralen Wirkung von exogen hinzugefügtem Interferon-β war umgekehrt proportional
zur Empfindlichkeit dieser Zellen durch PPMK107 abgetötet zu werden.
Die Fähigkeit
der HEp-2 Zellen auf die Wirkungen des Interferons zu reagieren,
deutet darauf hin, dass diese Zellen in der Lage sind, die in diesem
Experiment verwendeten Interferonkonzentrationen effizient zu nutzen. Ähnlich weist
die Antwort der KB Zellen auf die hohen Interferondosen darauf hin,
dass die Unfähigkeit
eine Interferonvermittelte antivirale Antwort zu etablieren, nicht
das Ergebnis eines absoluten Defekts im Interferonpfad ist, sondern
eher einer relativen Unempfindlichkeit verglichen mit normalen Zellen.
-
Beispiel 14
-
Die Wirkung von niedrigen Interferon-β-Konzentrationen
auf die die PPMK107 Infektion von normalen Zellen und Tumorzellen
-
In
diesem Experiment wurden normale (CCD922-sk) Zellen und Tumorzellen
(KB) mit niedrigen Interferon-β-Konzentrationen
(0,2, 2 und 20 Units/ml) einen Tag bevor und 2 Tage nach der Infektion
mit PPMK107 mit einer moi von 0,05, behandelt.
-
Unter
diesen Bedingungen nahm in normalen Zellen die virale Antigenmenge
dosisabhängig
ab, wohingegen die relativen Niveaus von viralem Tumorantigen in
Tumorzellen nicht von der Zugabe von exogenem Interferon betroffen
waren (Figur. 3).
-
Beispiel 15
-
PPMK107 Aufreinigung
-
Verfahren A
-
PPMK107
wurde über
eine dreifache Plaqueaufreinigung aus dem mesogenen Newcastle Disease
Virusstamm Mass-MK107 erhalten. Ungefähr 1000 PFUs (plaque forming
units, infektiöse
Einheiten) von lebendem Virus wurden in die Allantoisflüssigkeitshöhle eines
jeden zehn Tage alten embryotragenden Hühnereis inokuliert. Nach einer
Inkubation bei 36°C
für 46
Stunden, wurden die Eier gekühlt
und die Allantoisflüssigkeit geerntet.
Zellen und Zelltrümmer
wurden durch Zentrifugation bei 1750 × g für 30 Minuten aus der Allantoisflüssigkeit
entfernt. Die geklärte
Allantoisflüssigkeit
(der virusenthaltende Überstand)
wurde anschließend
auf einen 20%/55%igen Sucrosestufengradienten aufgetragen und bei
ungefähr
100000 × g
für 30
Minuten zentrifugiert. Das gereinigte Virus wurde der 20%55% Grenzfläche entnommen
und um die Sucrose zu entfernen, gegen Kochsalzlösung dialysiert.
-
Verfahren B
-
In
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wurde die geklärte
Allantoisflüssigkeit bei –70°C eingefroren.
Nach dem Auftauen, wurde die Flüssigkeit
bei über
Nacht bei 1 bis 4°C
aufbewahrt und anschließend
wurde das kontaminierende Material mittels Zentrifugation (1750 × g für 30 Minuten)
aus der Virussuspension entfernt. Dieses Material wurde unter Verwendung
des diskontinierlichen Sucrosegradienten in der Ultrazentrifuge
wie oben beschreiben weiter aufbereitet.
-
Verfahren C
-
In
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform,
wird die Ultrazentrifugation des kontinuierlichen Sucrosegradienten
mittels einer kontinuierlichen Ultradurchlaufzentrifugation durchgeführt.
-
Verfahren D
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wurde die geerntete
Allantoisflüssigkeit
mit einem Puffer, der 5% Mannitol und 1,0% L-Lysin, pH 8.0 (ML Puffer)
enthält,
verdünnt
und über
eine tangentiale Flow-Filtration (TFF) durch Filter mit einer nominalen
Porengröße von 45 μm, geklärt und vollständig in
ML Puffer aufgenommen. Das Permeat, das das geklärte Virus in ML Puffer enthält, wird
gesammelt und das Virus wird über TFF
durch Filter mit einer nominalen Ausschlussgröße von 300000 Daltons weiter
aufgereinigt. Das aufkonzentrierte, gereinigte, in ML Puffer enthaltene
Virus wird als das Retentat dieses Schrittes gesammelt und erneut
mit ML Puffer verdünnt,
bevor aus auf eine Sephacryl S55 (Pharmacia) Gelpermeationssäule, die
mit ML Puffer equilibriert ist, aufgetragen wird.
-
Ergebnisse
-
* Klonaler Virus
-
Nach
Generierung von PPMK107 über
Plaqueaufreinigung, wurden acht individuelle molekulare Klone in
der Virionpopulation gefunden, die eine identische Sequenz (z.B.
ein Homologie von 100%) über
300 zusammenhängende
Nukleotide innerhalb des Fusionsproteingens von NDV aufwiesen. PPMK107
ist ein klonales Virus mit einem hohen Grad genetischer Homogenität.
-
* PFU/mg Protein
-
Ein
quantitatives Verfahren, die Reinheit zu messen, ist die Bestimmung
der PFU/mg Protein. Höhere Werte
deuten auf einen größeren Reinheitsgrad
hin. Unter Verwendung des Verfahrens A, wurden PFU/mg Werte von
mindestens 4.8 × 1010 erreicht (siehe Tabelle 15). Unter Verwendung
von Verfahren C, wurden PFU/mg Protein Werte von mindestens 2,0 × 1010 erreicht. Für einen mesogenen NDV Stamm
wurde kein Literaturwert für
diese Art von Reinheitsbestimmung gefunden. Die beste Abschätzung für einen
mesogenen NDV Stamm ist die Viruspräparation (NDV MassMK107, Charge
RU2, hergestellt wie in Faaberg KS und Peeples, ME, 1988, J Virol
62:586; und Bratt, MA und Rubin, H, 1967, Virology 33:598-608).
Für die
RU2 Charge wurde ein PFU/mg von 1,3 × 109 PFU/mg
Protein bestimmt. Die über
das Verfahren A erreichten Reinheitswerte sind ungefähr 40mal
besser als die, die mit dem Verfahren nach Peeples erhalten wurden
(siehe Tabelle 15).
-
* Partikel pro PFU Verhältnis
-
Ein
weiteres quantitatives Hilfsmittel, den Reinheitgrad zu bestimmen,
ist durch die Bestimmung des Verhältnisses der Partikel pro PFU.
Niedrigere Werte weisen auf einen höheren Reinheitsgrad hin. Partikelzählungen
wurden anhand eines Elektronenmikroskops unter Verwendung von Standardverfahren
durchgeführt. Unter
Verwendung von Verfahren A oder Verfahren B, wurden Partikel pro
PFU Werte von annähernd
eins erreicht (Tabelle 15). Tabelle 15. Virusreinheit
Viruspräparationsverfahren | Virus | Chargennummer | PFU
pro mg Protein | Partikel
pro PFU |
| | | | |
Bevorzugtes
Verfahren A | PPMK107 | L2 | 4,8 × 1010 | 0,80 |
| | L4 | 6,9 × 1010 | NGa |
| | L5 | 6,6 × 1010 | NG |
| | L6 | 7,7 × 1010 | 0,55 |
| | L7 | 6,1 × 1010 | NG |
| | | | |
Bevorzugtes
Verfahren C | PPMK107 | D004 | 2,0 × 1010 | |
| | D005 | 4,5 × 1010 | 0,32 |
| | D010 | 4,4 × 1010 | 0,52 |
| | | | NG |
Bevorzugtes
Verfahren D | PPMK107 | RD2 | 5,6 × 1010 NG | NG |
| | RD3 | 5,0 × 1010 | NG |
| | | | |
aNG, nicht getestet | | | | |
-
Viruspräparationen
die die Verfahren A und C verwenden, ermöglichten ebenfalls die Aufreinigung
von NDV auf ein Niveau, das im Wesentlichen frei war von kontaminierenden
Eiproteinen ist. Für
die Präparation der
PPMK107 Charge 7 über
die Verfahren A, war Ovalbumin in einem Westernblot nicht detektierbar
unter Verwendung von (1) 1,7 × 109 PFU aufgereinigtes Virus pro Vertiefung
(Durchmesser 3,3 cm) gelaufen auf einem SDS-PAGE (Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgelelektrophorese)
Gel (1 mm dick); (2) einer Nitrocellulosemembran für den Transfer;
(3) und anti-Ovalbumin aus Kaninchen (Cappel IgG Fraktion bei 1:200
Verdünnung
einer 4 mg/ml Antikörperkonzentration).
Für PPMK107
Präparationen
wurden unter Verwendung des Verfahrens D und Analyse über SDS-PAGE
gefolgt von Silberfärbung,
keine Ovalbumin entsprechende Bande beobachtet.
-
Beispiel 16
-
Die
Verwendung von PPMK107 zur Verhinderung von Todesfällen aufgrund
von ES-2 Eierstockkarzinomaszites in thymuslosen Mäusen In
diesem Experiment wurde allen thymuslosen Mäusen (weiblich, NCR nu/nu,
8 Wochen alt) eine intraperitoneale Injektion mit 106 ES-2
Zellen verabreicht. Sieben Tage später, bevor Aszites sich entwickelt
hatte, wurden sie intraperitoneal mit Kochsalzlösung oder PPMK107 (bei 1 × 109 PFU) behandelt. Wie in 4 gezeigt,
nahm die Überlebensrate
der Tiere die mit PPMK107 behandelt wurden, verglichen mit der Behandlung
mit Kochsalzlösung
deutlich zu. Die Mehrheit der Mäuse
der Kochsalzgruppe hatten Aszites ca. 7 Tage nach der Behandlung
entwickelt und am Tag 38 nach Behandlung waren alle Tiere verstorben.
In deutlichem Gegensatz dazu, waren 92% der Mäuse, die mit pPMK107 behandelt
worden waren, am Tag 38 noch am Leben und 25% dieser Tiere waren
Langzeitüberlebende
(> 120 Tage Überlebensdauer).
-
Beispiel 17
-
PPMK107 Behandlung von ES-2 Eierstockkarzinomen
in thymuslosen Mäusen
wenn Aszites besteht
-
In
diesem Experiment, wurde allen thymuslosen Mäusen (weiblich, NCR nu/nu,
8 Wochen alt) eine intraperitoneale Injektion mit 106 ES-2
Zellen verabreicht. Vierzehn Tage später, als die Mehrheit der Mäuse Aszites
entwickelt hatte, wurden die Mäuse
ohne Aszites ausgeschlossen und die Mäuse mit Aszites wurden zufällig in
sieben intraperitoneale Behandlungsgruppen eingeteilt (PPMK107 – eine Behandlung
am Tag 0; PPMK107 – zwei
Behandlungen in der ersten Woche; PPMK107 – eine Behandlung jede Woche;
PPMK107 – zwei
Behandlung jede Woche; Kochsalzlösung – eine Behandlung
am Tag 0; Kochsalzlösung – zwei Behandlungen
in der ersten Woche; Kochsalzlösung – zwei Behandlungen
jede Woche). Eine Dosis von 1 × 109 PFU/Maus wurde für jede Virusbehandlung verwendet.
Allen Mäusen
wurde vor der ersten Behandlung und allen zusätzlichen Behandlungen die Aszitesflüssigkeit
entnommen. Tag 0 bezieht auf den Tag der ersten Behandlung.
-
Der
Aszitesgrad einer jeden Maus wurde wie folgt quantifiziert und notiert:
Asziteswert | Aszitesgrad |
1,0 | Tiere
erscheinen normal, kein oder nur wenig Aszites vorhanden |
2,0 | Abdomen
leicht vergrößert; Tier
ist in der Lage normal zu funktionieren |
3,0 | Abdomen
vergrößert; Tier
bewegt sich langsam, ist gekrümmt
und hat einen schwankenden Gang |
4,0 | Abdomen
stark vergrößert, Tier
ist moribund |
5,0 | Tod
nach Entwicklung von Aszites |
-
Wie
Tabelle 16 gezeigt, hatten alle mit Kochsalzlösung behandelten Tiere sowohl
am Tag sieben als auch am Tag zehn einen weiter fortgeschrittenen
Aszites als die PPMK107-behandelten Tiere. Am Tag sieben nach der
Erstbehandlung, hatte jede der Kochsalzgruppe einen durchschnittlichen
Asziteswert, der über
3,5 lag, während
alle PPMK107-behandelten Gruppen einen Asziteswert von 3,0 oder
niedriger aufwiesen.
-
Ähnlich hatte
am Tag zehn nach der Erstbehandlung, jede der Kochsalzgruppen einen
durchschnittlichen Asziteswert über
4,5, während
all PPMK einen durchschnittlichen Asziteswert von 4,1 oder niedriger
aufwiesen. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Aszitesflüssigkeitsproduktion
in virusbehandelten Tieren verglichen mit den Kochsalzkontrollen
deutlich verringert war. Tabelle 16. PPMK107 Behandlung von ES-2
Eierstockarzinomen in thymuslosen Mäusen wenn Aszites vorliegt
Behandlung | Anzahl
der Mäuse | Durchschnittlicher
Asziteswert, Tag 7 | Durchschnittlicher
Asziteswert, Tag 10 |
Kochsalzlösung ×1 | 12 | 4,3 | 4,7 |
Kochsalzlösung ×2 | 12 | 3,7 | 4,6 |
Kochsalzlösung ×2 jede Woche | 12 | 4,3 | 4,8 |
PPMK107 ×1 | 17 | 3,0 | 4,1 |
PPMK107 ×2 | 17 | 2,3 | 3,6 |
PPMK107 ×1 jede
Woche | 17 | 2,6 | 2,6 |
PPMK107 ×2 jede
Woche | 17 | 2,2 | 3,6 |
-
Beispiel 18
-
Die Verwendung einer desensibilisierenden
Dosis PPMK107 um die Letalität
einer nachfolgenden Dosis PPMK107 zu reduzieren.
-
C57BL/6
Mäusen
(sieben Wochen alt) wurde intravenös am Tag 0 entweder Kochsalzlösung oder
eine desensibilisierende Dosis PPMK107 (3 × 10
8 PFU/Maus)
injiziert. Zwei Tage später
wurde jede, zur intravenösen
Dosierung mit Kochsalzlösung
oder PPMK107 vorgesehene Mausgruppe (bei Dosen von 1 × 10
9, 2,5 × 10
9, 5 × 10
9 und 1 × 10
10 PFU/Maus) in weitere Gruppen unterteilt.
Wie aus Tabelle 17 hervorgeht, wurden, wenn Kochsalzlösung zur
Vorbehandlung verwendet wurde, für
Mäuse,
die mit nachfolgenden Dosen von 2,5 × 10
9,
5 × 10
9 und 1 × 10
10 PFU behandelt wurden, Sterbefälle registriert.
Die 5 × 10
9 und 1 × 10
10 Dosen PFU Dosen waren zu 100% letal für die Mäuse, die
mit Kochsalzlösung
vorbehandelt wurden. Diese Daten deuten darauf hin, dass PMMK107
verwendet werden kann, um die Letalität von nachfolgenden Dosen des
gleichen Agens zu verhindern. Weiterhin, kann die maximal tolerierte
PPMK107 Dosis um ungefähr
eine Größenordnung
gesteigert werden, wenn dieses Virus als ein desensibilisierendes
Agens verwendet wird. Tabelle 17. Die Verwendung einer desensibilisierenden
Dosis PPMK107 um die Letalität
einer nachfolenden PPMK107 Dosis zu reduzieren
Gruppe | Injektion
an Tag 0 | Dosis
an Tag 2 | Anzahl
der Mäuse | Anzahl
der Todesfälle | %
Letalität |
1 | Kochsalzlösung | Kochsalzlösung | 8 | 0 | 0 |
2 | Kochsalzlösung | PPMK107, 1,0E
+ 09 | 8 | 0 | 0 |
3 | Kochsalzlösung | PPMK107, 2,5E
+ 09 | 8 | 3 | 38 |
4 | Kochsalzlösung | PPMK107, 5,0E
+ 09 | 8 | 8 | 100 |
5 | Kochsalzlösung | PPMK107, 1,0E
+ 10 | 8 | 8 | 100 |
6 | PPMK107,
3E + 08 | Kochsalzlösung | 8 | 0 | 0 |
7 | PPMK107,
3E + 08 | PPMK107, 1,0E
+ 09 | 8 | 0 | 0 |
8 | PPMK107,
3E + 08 | PPMK107, 2,5E
+ 09 | 8 | 0 | 0 |
9 | PPMK107,
3E + 08 | PPMK107, 5,0E
+ 09 | 8 | 0 | 0 |
10 | PPMK107,
3E + 08 | PPMK107, 1,0E
+ 10 | 8 | 0 | 0 |
-
Beispiel 19
-
Eine langsamere Injektionsrate reduziert
die Toxizität
von PPMK107
-
Zweiundzwanzig
thymuslose Mäuse
(acht Wochen alt) wurden mit einer Ketamin/Xylazin Kombination narkotisiert
und um ihre Bewegungen während
des Injektionsvorgangs zu hemmen in einer Haltevorrichtung plaziert,
um entweder eine langsame oder schnelle Injektion mit PPMK107 zu
ermöglichen.
Der langsamen Injektionsgruppe wurden 0,2 ml 4 × 10
9 PFU
PPMK107 in Kochsalzlösung
intravenös über eine
Zeitspanne von 4 Minuten injiziert, wobei 0,01 ml alle 10 bis 15
Sekunden verabreicht wurden. Die schnelle Injektionsgruppe erhielt
gleiche Dosis und Volumen, aber innerhalb eines Zeitraums von 30
Sekunden. Wie in Tabelle 18 gezeigt, hatten die Tiere, die ihre
PPMK107 Dosis innerhalb von vier Minuten erhalten hatten, nur halb
so viel maximalen Gewichtsverlust, als die Tiere die die gleiche
IV Dosis innerhalb von 30 Sekunden erhalten hatten. Diese Ergebnisse
deuten darauf hin, dass PPMK107 weniger Toxizität aufweiset und sicherer für die intravenösen Verabreichung
ist, wenn es mit einer geringeren Geschwindigkeit injiziert wird. Tabelle 18. Langsameres IV Injizieren
von PPMK107 resultiert in einer geringeren Toxizität
Gruppe | Zeitdauer über die
die Dosis verabreicht wurde | Anzahl
der Mäuse | Maximaler
Gewichtsverlust in % |
Schnelle
Injektion von 4E + 09 | 30
Sekunden | 11 | 12% |
Langsame
Injektion von 4E + 09 | 4
Minuten | 11 | 6% |
-
Beispiel 20
-
Die Verwendung von PPMK107 zur Behandlung
von Patienten mit fortgeschrittenem Krebs
-
PPMK107
wurde in einer klinischen Studie Phase I in de USA über die
intravenöse
Route getestet. Dreiundzwanzig Patienten mit fortgeschrittenen soliden
Tumoren, die etablierten Therapien nicht mehr zugänglich waren,
wurden mit PPMK107 behandelt.
-
Siebzehn
dieser Patienten erhielten eine einzige Dosis als initiales Behandlungsschema.
Sechs andere Patienten erhielten eine Woche lang drei Dosen pro
Woche als initiales Behandlungsschema. Die Größe eines jeden Patiententumors
wurde einmal pro Monat bestimmt. Patienten, deren Erkrankung am
wenigsten stabil war (weniger als 25% Zunahme und weniger als 50%
Abnahme in der Summe der Produkte aller messbaren Tumoren in der
Abwesenheit jeglicher neuer Läsion),
waren geeignet für
zusätzliche,
monatliche Behandlungsrunden.
-
Regression eines tastbaren
Tumors
-
Eine
68 Jahre alte Frau mit Dickdarmkarzinom hatte einen tastbaren abdominalen
Tumor neben ihren weit verbreiteten Metastasen. Nach einer einzigen
IV Behandlung mit PPMK107, trat bei dieser Patientin innerhalb von
zwei Wochen eine 91%ige Regression dieses bestimmten abdominalen
Wandtumors ein (Tabelle 19).
-
Messungen
des Tumors einen Tag nach der Dosierung (3,75 × 3 cm) waren den Basislinienmessungen
von 4 × 3
cm ähnlich.
Hingegen hatte sich der Tumor am Tag sieben nach der Dosierung bis
auf eine Größe von 2 × 2 cm zurückgebildet
und schrumpfte weiter bis auf eine Größe von 1,5 × 1,5 cm am Tag 14 nach der
PPMK107 Dosierung. Vor der PPMK107 Behandlung, vermehrte sich diese
Tumormasse rasch, mit einer Zunahme des Tumorvolumens um 1065% in
den zwei Wochen vor der PPMK107 Dosierung. Diese Patientin verließ die Studie,
aufgrund von verstärktem
Tumorwachstum an anderer Stelle. Tabelle 19. Die Größe eines tastbaren abdominalen
Wandtumors in Patient Nr. 123 (68 Jahre alte Frau mit metastasierendem
Dickdarmkarzinom) nach einer einzigen IV PPMK107 Dosis von 12 Milliarden
PFU/m
2.
Datum | Zeit
nach Dosierung | Tumorausdehnung
(L × B,
cm3) | Tumorvolumen (0,5 × L × B × H, cm3) | %
Reduktion des Tumorvolumens |
23.07.98 | Tag
0 | 4 × 3 | 18 | - |
24.07.98 | Tag
1 | 3,75 × 3 | 16,9 | 6% |
30.07.98 | Tag
7 | 2 × 2 | 4,0 | 78% |
06.08.98 | Tag
14 | 1,5 × 1,5 | 1,7 | 91% |
-
Krebsstabilisierung
-
Acht
andere Patienten, für
die alle eine Tumorprogression während
der konventionellen Krebstherapien zu beobachten war, erfuhren eine
Verbesserung in Form von Stabilisierung ihres fortgeschrittenen
Krebses nach einer PPMK107 Dosierung. Diese Patienten mit einem
stabilen Krankheitsbild repräsentieren
solche mit verschiedenen Krebstypen einschließlich Nierenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Brustkrebs und Lungenkrebs. Nach drei Monaten Behandlung mit PPMK107,
hatte ein 67 Jahre alter Mann mit fortgeschrittenem und stark metastasierendem
Kebs, zu diesem Zeitpunkt eine stabile Krankheit ohne Anzeichen
eines neuen Wachstums und ohne Anzeichen einer Zunahme der Tumorgröße. Mit
höheren
PPMK107 Dosen war Anteil bezüglich
einer stabilen Krankheit höher:
zwei von sechs Patienten mit einer stabilen Krankheit (33% der Patienten)
für die
ersten beiden einzelnen Dosisniveaus (5.9 und 12 Milliarden PFU
pro m
2) und 4 von 5 Patienten (80% der Patienten)
mit stabilem Krankheitsbild für
das höchste
einzelne Dosisniveau (24 Milliarden PFU pro m
2,
Tabelle 20). Tabelle 20. Behandlung mit PPMK107 von
Patienten mit fortgeschrittenem Krebs
Dosisniveau (Milliarden
PFU pro m2) | Anzahl
der Patienten die mit diesem Dosisniveau behandelt wurden | Anzahl
der Patienten mit einer stabilen Krankheit | %
der Patienten mit einer stabilen Krankheit | Krebsarten
mit einem stabilen Krankheitsbild für mindestens einen Monat & Fortdauer des
stabilen Krankheitsbildes |
5.9 | 6 | 2 | 33% | Nierenkrebs – anhaltend
seit 3 Monaten Lungenkrebs – anhaltend
seit 2 Monaten |
12 | 6 | 2 | 33% | Bauchspeicheldrüsenkrebs – anhaltend
seit 2 Monaten Eierstockkrebs – anhaltend
sein 1 Monat |
24 | 5 | 4 | 80% | Brustkrebs – anhaltend
seit 1 Monat Brustkrebs – anhaltend
seit 1 Monat Lungenkrebs – anhaltend seit
1 Monat Bauchspeicheldrüsenkrebs – anhaltend
seit 1 Monat |
Total | 17 | 8 | 47% | Siehe
oben |
-
Reduktion der Schmerzmedikation
-
Ein
Patient, behandelt mit einer einzigen Dosis von 5.9 PFU/m2, kam die PPMK107 Behandlung in Form von
symptomatischer Entlastung von krebsverursachten Schmerzen, wie
aus einer Reduktion der narkotischen Schmerzmedikation ersichtlich
wird, zugute.
-
Desensibilisierung
-
Ein
deutlicher Desensibilisierungseffekt hervorgerufen durch die erste
Dosis (bei 5,9 Milliarden PFU/m2), wird
für alle
nachfolgenden Dosen beobachtet. Generell, waren die beobachteten
Nebenwirkungen der zweiten und dritten Dosis weit geringer. So trat
z.B. bei den ersten vier Patienten dieses Multidosis-Behandlungsprotokolls
(drei Dosen pro Woche über
einen einwöchigen
Zeitraum) nach Verabreichung der ersten Dosis Fieber auf, trotz
prophylaktischer antipyretischer Behandlung mit Acetaminophen und
Ibuprofen. Die Mehrzahl dieser Patienten hatte sogar in Fällen in
denen sie keine Antipyretika erhielten, kein Fieber nach Erhalt
der zweiten und dritten Dosen. Dies zeigt, dass die Verabreichung
der ersten Dosis während
des Wochenplans, der drei Verabreichungen pro Woche vorsieht, die
Toxizität
der zweiten und dritten Dosis reduziert.
-
Dosierung durch neutralisierende Antikörper im
Serum
-
Durch
die Verwendung des Dosierungsbereichs in dieser Phase I Studie (≥ 5,9 Milliarden
PFU/m2), wird auch deutlich, dass das Virus
effektiv an den Patienten abgeben werden kann, sogar wenn diese
neutralisierende Antikörper
gebildet hatten. Eine 72 Jahre alte Frau mit Bauschspeicheldrüsenkrebs
hatte mit einem einzelnen 12 Milliarden PFU/m2 Dosisniveau
seit zwei Monaten nach Beginn der PPMK107 Behandlung ein stabiles
Krankheitsbild. Eine zweiter Behandlungslauf (bestehend aus einer
einzigen IV Dosis PPMK107) wurde einen Monat nach der ersten Dosis,
als die Patientin neutralisierende Antikörper in ihrem Serum gebildet hatte,
verabreicht. Sieben Tage nach dieser zweiten Runde, war ihr Urin
positiv für
PPMK107 mit einem Titer von wenigstens 40 PFU pro ml. Dieses Ergebnis
zeigt, dass die neutralisierenden Antikörper für PPMK107 in diesem Patientenserum
nicht in der Lage waren, das Virus mit einer zweiten Behandlungsrunde
vollständig
zu inhibieren.
-
Beispiel 21
-
Zusammenfassung der Zytotoxitätsassayergebnisse
mit dem Newcastle Disease Virus PPNJROAKIN
-
Humane
Tumorzellen und normale Zellen wurden bis zu ungefähr 80% Konfluenz
in 24-Loch-Zellkulturplatten kultiviert. Das Wachstumsmedium wurde
entfernt und PPNJROAKIN, ein plaqueaufgereinigter Klon des mesogenen
Newcastle Disease Virus Stammes New Jersey Roakin-1946, wurde in
10facher Verdünnung, in
einem Konzentrationsbereich zwischen 10 PFU/Vertiefung (infektiösen Einheiten,
Plaque forming units) und 1 PFU/Vertiefung, hinzugefügt. Kontrollvertiefungen,
denen kein Virus hinzugefügt
wurde, wurden in jede Platte integriert. Das Virus wurde für 90 Minuten
auf einer Schüttelplattform
bei 37°C
absorbiert. Nach Beenden der lnkubationsperiode, wurden die viralen
Verdünnungen
entfernt und durch 1 ml Wachstumsmedium ersetzt. Die Platten wurden
anschließend
für 5 Tage
bei 37°C
in einer 5%igen CO2 Atmosphäre
inkubiert. Die Zytotoxizität
wurde durch Verwendung eines kolorimetrisches MTT (2-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyletrazoliumbromid)
Assays (Cell Titer 96, Katalognummer G4000, Promega Corporation,
Madison, WI 53711), womit die mitochondriale Enzymaktivität bestimmt
wird, bei 570 nm detektiert und quantifiziert (Mosman, T., 1983,
J. Immunol. Methods 65:55). Die Viabilität in den virusbehandelten Vertiefungen
wurde als Prozentsatz bezogen auf die Aktivität in unbehandelten Kontrollvertiefungen
ausgedrückt.
Die Daten wurden graphisch als PFU/Vertiefung gegen die Viabilität, die eine
auf die Kontrolle bezogene Prozentzahl ist, aufgetragen.. Der IC50
wurde als die Menge an Virus, die eine 50%ige Reduktion der Menge
der viablen Zellen zur Folge hat, in PFU/Vertiefung berechnet. Tabelle 21. Zusammenfassung der Zytotoxitätsassayergebnisse
mit PPNJROAKIN
Zelltyp | Zelllinie | IC50 (PFU/Vertiefung) |
Fibrosarkom | HT1080 | 13,8 |
Kopf-
und Halskarzinom | KB | 2,4 |
Normaler
Fibroblast | CCD922sk | 1,2 × 104 |
-
Diese
Ergebnisse (Tabelle 21) zeigen, dass PPNJROAKIN in der Lage ist,
mindestens zwei verschiedene humane Tumorzellen (HT1080 und KB)
relativ zu normalen Hautfibroblasten selektiv abzutöten. Die
IC50 Werte für
die zwei Tumorzelllinien liegen zwischen 800 und 5000fach niedriger
als die für
normale Zellen.
-
Beispiel 22
-
Zusammenfassung der Zytotoxitätsassayergebnisse
mit dem Newcastle Disease Virus PPCONN70726
-
Humane
Tumorzellen und normale Zellen wurden bis zu ungefähr 80% Konfluenz
in 24-Loch-Zellkulturplatten kultiviert. Das Wachstumsmedium wurde
entfernt und PPCONN70726, ein plaqueaufgereinigter Klon des mesogenen
Newcastle Disease Virus Stammes Connecticut 70726-1946, wurde in
10facher Verdünnung,
in einem Konzentrationsbereich zwischen 107 PFU/Vertiefung (infektiösen Einheiten,
plaque forming units) und 1 PFU/Vertiefung, hinzugefügt. Kontrollvertiefungen,
denen kein Virus hinzugefügt
wurde, wurden in jede Platte integriert. Das Virus wurde für 90 Minuten
auf einer Schüttelplattform
bei 37°C
absorbiert. Nach Beenden der Inkubationsperiode, wurden die viralen
Verdünnungen
entfernt und durch 1 ml Wachstumsmedium ersetzt. Die Platten wurden
anschließend
für 5 Tage
bei 37°C
in einer 5%igen CO2 Atmosphäre
inkubiert. Die Zytotoxizität
wurde durch Verwendung eines kolorimetrisches MTT (2-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-d iphenyletrazoliumbromid)
Assays (Cell Titer 96, Katalognummer G4000, Promega Corporation,
Madison, WI 53711), womit die mitochondriale Enzymaktivität bestimmt
wird, bei 570 nm detektiert und quantifiziert (Mosman, T., 1983,
J. Immunol. Methods 65:55). Die Viabilität in den virusbehandelten Vertiefungen
wurde als Prozentsatz bezogen auf die Aktivität in unbehandelten Kontrollvertiefungen
ausgedrückt.
Die Daten wurden graphisch als PFU/Vertiefung gegen die Viabilität, die eine
auf die Kontrolle bezogene Prozentzahl ist, aufgetragen. Der IC50
wurde als die Menge an Virus, die eine 50%ige Reduktion der Menge
der viablen Zellen zur Folge hat, in PFU/Vertiefung berechnet. Tabelle 22. Zusammenfassung der Zytotoxitätsassayergebnisse
mit PPCONN70726
Zelltyp | Zelllinie | IC50 (PFU/Vertiefung) |
Kopf-
und Halskarzinom | KB | 18,1 |
Glioblastom | U87MG | 12,7 |
Glioblastom | U373MG | 879 |
Normaler
Fibroblast | CCD922sk | 7,3 × 104 |
-
Diese
Ergebnisse (Tabelle 22) zeigen, dass PPNJROAKIN in der Lage ist,
mindestens drei verschiedene humane Tumorzellen (KB, U87MG und U373MG)
relativ zu normalen Hautfibroblasten selektiv abzutöten. Die
IC50 Werte für
die zwei Tumorzelllinien liegen zwischen 800 und 5000fach niedriger
als die für
normale Zellen.
-
Beispiel 23
-
Intratumorale Behandlung von HT1080 Fibrosarkomfremdtransplantaten
in thymuslosen Mäusen
unter Verwendung von PPMK107, PPNJROAKIN oder PPCONN70726.
-
In
diesem Experiment, erhielten thymuslose Mäuse (weiblich, NCR nu/nu, fünf bis sechs
Wochen alt) eine subkutane Injektion mit 107 HT1080
Tumorzellen. Vier Tage später,
als die Tumoren eine Größe von 6
bis 8,5 mm erreicht hatten, wurden die Mäuse intratumoral mit Kochsalzlösung, PPMK107
(bei 1 × 108 PFU), PPNJROAKIN (bei 1 × 108 PFU) oder PPCONN70726 (bei 1 × 108 PFU) behandelt. Wie aus Tabelle 23 hervorgeht,
so wurde Tumorregression in Mäusen,
die mit diesen drei Viren (PPMK107, PPNJROAKIN und PPCONN70726)
behandelt wurden, beobachtet. Nach der PPMK107 Behandlung von 12
Mäusen,
erfuhren vier eine vollständige
und sechs eine partielle Tumorregression. Auf die PPNJROAKIN Behandlung
hin, erfuhr eine Maus eine vollständige Tumorregression und zwei
erfuhren eine partielle Regression.
-
Nach
der PPCONN70726 Behandlung von 12 Mäusen, erfuhren drei eine vollständige und
zwei eine partielle Tumorregression. Es wurde keine Tumorregression
in keinem der mit Kochsalzlösung
behandelten Tiere beobachtet. Diese Ergebnisse zeigen, dass die
drei mesogenen NDV Stämme
eine Tumorregression verursachen können. Tabelle 23. Regression eines HT1080 Fibrosakomtumors
in thymuslosen Mäusen
nach der Behandlung mit einem der drei Viren (PPMK107, PPNJROAKIN
und PPCONN70726), jedes bei einer Dosis von 1 × 10
8 PFU.
| | | Regression |
Behandlung | Anzahl
der Mäuse | Partiell
(PR) | Vollständig (VR) | PR
+ VR (%) |
PPMK107 | 12 | 6 | 4 | 10
(83%) |
PPNJROAKIN | 12 | 2 | 1 | 3
(25%) |
PPCONN70726 | 12 | 2 | 3 | 5
(42%) |
Kochsalzlösung | 11 | 0 | 0 | 0
(0%) |
-
Beispiel 24
-
Wirkungen von PPMK107, PPNJROAKIN und
PPCONN70726 nach intracerebraler Injektion in immunodefizienten
thymuslosen (nu/nu) und immunokompetenten heterozygotischen (nu/+)
Mäusen.
-
Sechsundfünfzig thymuslosen
Mäusen
(nu/nu) und 56 immunkompetenten, heterozygotischen (nu/+) Mäusen wurden
stereotaxische intracerebrale Injektionen entweder mit Kochslazlösung, PPMK107,
PPNJROAKIN oder PPCONN70726 verabreicht. Acht zusätzliche
Mäuse eines
jeden Typs wurden als unbehandelte Kontrollen verwendet. Viren wurden
bei einem von zwei Dosisniveaus (2 × 104 oder
3,5 × 106 PFU/Maus) verwendet. Wie in Tabelle 24
gezeigt, überlebten
alle heterozygotischen nu/+ Mäuse,
die mit jedem der drei Viren mit beiden Dosisniveaus behandelt wurden
bis Tag 39, ausgenommen einer Maus bei der niedrigeren PPCONN70726
Dosis, die wegen nichtneurologischer Symptome euthanasiert wurde.
-
Thymuslose
nu/nu Tiere, die entweder mit PPMK107 oder PPCONN70726 behandelt
wurden, hatte eine deutlich schlechtere Überlebensrate als die Heterozygoten.
Dies traf besonders für
die höchste
PPMK107 oder PPCONN70726 Virendosis von 3,5 × 10
6 PFU/Maus
zu, wo nur 13% (eine von acht) der thymuslosen Mäuse in jeder Virusgruppe bis
zum Tag 39 überlebten.
Im Gegensatz dazu, überlebten
75% der PPNJROAKIN-behandelten, thymuslosen Mäuse bei diesem Dosisniveau
(3,5 × 10
6 PFU/Maus). Diese Daten zeigen, dass PPNJROAKIN
im Gehirn von thymuslosen Mäusen
besser toleriert wird, als die anderen beiden Virusstämme. Tabelle 24. Überleben von Mäusen nach
intracerebraler Injektion von PPMK107, PPCONN70726 und PPNJROAKIN
| Intrakraniale
Injektion | Anzahl
der Mäuse | % Überlebensrate an
Tag 39 |
nu/+ | Unbehandelt | 8 | 100 |
nu/+ | Kochsalzlösung | 8 | 100 |
nu/+ | PPMK107,
2E + 04 | 8 | 100 |
nu/+ | PPMK107,
3,5E + 06 | 8 | 100 |
nu/+ | PPCONN70726,
2E + 04 | 8 | 88* |
nu/+ | PPCONN70726,
3,5E + 06 | 8 | 100 |
nu/+ | PPNJROAKIN,
2E + 04 | 8 | 100 |
nu/+ | PPNJROAKIN,
3,5E + 06 | 8 | 100 |
| | | |
nu/nu | Unbehandelt | 8 | 100 |
nu/nu | Kochsalzlösung | 8 | 100 |
nu/nu | PPMK107,
2E + 04 | 8 | 75 |
nu/nu | PPMK107,
3,5E + 06 | 8 | 13 |
nu/nu | PPCONN70726,
2E + 04 | 8 | 75 |
nu/nu | PPCONN70726,
3,5E + 06 | 8 | 13 |
nu/nu | PPNJROAKIN,
2E + 04 | 8 | 100 |
nu/nu | PPNJROAKIN,
3,5E + 06 | 8 | 75 |
- * – Die
einzige Maus die in dieser Behandlungsgruppe nicht überlebt
hatte, wurde wegen nichtneurologischer Symptome euthanasiert.
-
Beispiel 25
-
Zusammenfassung der Zytotoxitätsassayergebnisse
mit dem Sindbis Virus PPSINDBIS-Ar339
-
Humane
Tumorzellen und normale Zellen wurden bis zu ungefähr 80% Konfluenz
in 24-Loch-Zellkulturplatten kultiviert. Das Wachstumsmedium wurde
entfernt und PPSINDBIS-Ar339, ein plaqueaufgereinigter Klon des
Sindbis Ar-339, wurde in 10facher Verdünnung, in einem Konzentrationsbereich
zwischen 10 PFU/Vertiefung (infektiösen Einheiten, Plaque forming
units) und 1 PFU/Vertiefung, hinzugefügt. Kontrollvertiefungen, denen
kein Virus hinzugefügt
wurde, wurden in jede Platte integriert. Das Virus wurde für 90 Minuten auf
einer Schüttelplattform
bei 37°C
absorbiert. Nach Beenden der Inkubationsperiode, wurden die viralen
Verdünnungen
entfernt und durch 1 ml Wachstumsmedium ersetzt. Die Platten wurden
anschließend
für 5 Tage bei
37°C in
einer 5%igen CO2 Atmosphäre
inkubiert. Die Zytotoxizität
wurde durch Verwendung eines kolorimetrisches MTT (2-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyletrazoliumbromid)
Assays (Cell Titer 96, Katalognummer G4000, Promega Corporation,
Madison, WI 53711), womit die mitochondriale Enzymaktivität bestimmt
wird, bei 570 nm detektiert und quantifiziert (Mosman, T., 1983,
J. Immunol. Methods 65:55). Die Viabilität in den virusbehandelten Vertiefungen
wurde als Prozentsatz bezogen auf die Aktivität in unbehandelten Kontrollvertiefungen
ausgedrückt.
Die Daten wurden graphisch als PFU/Vertiefung gegen die Viabilität, die eine
auf die Kontrolle bezogene Prozentzahl ist, aufgetragen. Der IC50
wurde als die Menge an Virus, die eine 50%ige Reduktion der Menge
der viablen Zellen zur Folge hat, in PFU/Vertiefung berechnet. Tabelle 25. Zusammenfassung der Zytotoxitätsassayergebnisse
mit dem Sindbis Virus PPSINDBIS-Ar339
Zelltyp | Zelllinie | IC50 (PFU/Vertiefung) |
Bauchspeicheldrüsenkarzinom | Panc-1 | 69 |
Kolorektalkarzinom | SW620 | 13 |
Kolorektalkarzinom | SW1463 | 1.8 × 105 |
Nichtkleinzelllungenkarzinom | A427 | > 1 × 106 |
Nichtkleinzelllungenkarzinom | A549 | 5,2 × 104 |
Nierenkarzinom | A498 | 2,4 × 104 |
Nierenkarzinom | Caki-1 | 3,4 × 104 |
Fibrosarkom | HT1080 | 7,4 × 105 |
Normaler
Keratinozyt | NHEK | 2,0 × 105 |
Normaler
Fibroblast | CCD922sk | 1,6 × 105 |
-
Der
zelluläre
Rezeptor auf Säugerzellen
für das
Sindbis Virus ist der high affinity Lamininrezeptor, der hauptsächlich auf
Zellen epithelialer Abstammung exprimiert wird, aber oft in vielen
metastasierenden Krebszellen wie der Panc-1 Baauchspeicheldrüsenkarzinomzellline
und der SW620 Dickdarmadenokarzinomzelllinie (Campo et al., (1992).
Am. J. Pathol. 141, 1073-1083; Yow et al., (1988) Proc Natl Acad
Sci, 85, 6394-6398) überexprimiert
wird. Im Gegensatz dazu, ist von der Kolorektaladenokarzinomzellline
SW1423 bekannt, sehr niedrige Niveaus von high affinity Lamininrezeptor
mRNA (Yow et al., (1988) Proc Natl Acad Sci, 85, 6394-6398) zu exprimieren
und dass sie mehr als 4 Größenordnungen
resistenter gegenüber
dem Abtöten durch
PPSINDBIS-Ar339 als SW620 Zellen ist.
-
Diese
Ergebnisse (Tabelle 25) zeigen, dass Zellen, die tumorigen sind
und hohe Niveaus des high affinity Lamininrezeptors exprimieren,
empfindlicher gegenüber
dem Abtöten
durch den Sindbis Klon PPSINDBIS-Ar339 sind, als andere Tumorzellen
oder normale Zellen.
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Beispiel 26
-
Abtöten
von tumorigenen und nichttumorigenen Zellen in der Anwesenheit von
Interfereon durch VSV.
-
In
96-Loch-Zellkulturplatten wurden tumorigene KB und HT1080 Zellen
(3 × 10
4 Zellen pro Vertiefung) und nichttumorgene
WISH Zellen (2,5 × 10
4 Zellen pro Vertiefung) in Anwesenheit von
einem Bereich von 2800 bis 22 Units/ml reihenverdünntem Interferon-α angezüchtet und
für 24
Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden anschließend mit dem Vesicular Stomatitis
Virus (VSV, Indiana Stamm) bei einer moi von 10 infiziert. Es wurden
Kontrollen für
die Zellen ohne Interferon und Zellen ohne Interferon oder Virus
einbezogen. Die Zytotoxizität
wurde durch Verwendung eines kolorimetrisches MTT (2-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyletrazoliumbromid)
Assays (Cell Titer 96, Katalognummer G4000, Promega Corporation,
Madison, WI 53711), womit die mitochondriale Enzymaktivität bestimmt
wird, bei 570 nm detektiert und quantifiziert (Mosman, T., 1983, J.
Immunol. Methods 65:55). Die Viabilität in den virusbehandelten Vertiefungen
wurde als Prozentsatz bezogen auf die Aktivität in Kontrollvertiefungen,
die kein Virus erhalten hatten, ausgedrückt. Tabelle 26. Vergleich der Zelltötungsaktivität von VSV
in Zellen die mit exogenem Interferon behandelt wurden.
| Prozentsatz
viabler Zellen | | |
| WISH | HT1080 | KB |
100
U/ml IFN | 50 | 6 | 0 |
1000
U/ml IFN | 95 | 20 | 12 |
-
Diese
Ergebnisse (Tabelle 26) zeigen, dass VSV in der Lage ist, selektiv
Tumorzellen abzutöten,
die eine Defizienz in ihrer Interferonempfindlichkeit aufweisen
(siehe Beispiel 27). WISH Zellen (humane Amnionzellen) sind eine
gängige
Zeilline um, in einem Interferonbioassay verwendet werden zu werden,
da sie die Fähigkeit
haben effizient auf Interferone zu reagieren.
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Beispiel 27
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Interferonempfindlichkeit in Zellen die
empfindlich oder resistent gegenüber
dem Abtöten
durch PPMK107 sind
-
Individuelle
Zelllinien wurden in 96-Loch-Zellkulturplatten kultiviert, bis sie
annähernd
konfluent waren und für
24 h mit IFNαA
Mengen, die zwischen 5 und 5000 U/ml lagen, behandelt. Die Kulturen
wurden anschließend
mit PPMK107 bei einer moi von 1,0 infiziert und für 24 weitere
Stunden kultiviert. Nach chemischer Fixierung wurde das Ausmaß der viralen
Expression unter Verwendung einer löslichen Indikatorfarbe durch
Immunhistochemie quantifiziert. Das Ausmaß des Viruswachstums wird dargestellt
als der Prozentsatz des P Antigens, das relativ zu nicht mit Interferon
behandelten Kontrollzellen (5) exprimiert
wird. In diesem Assay, zeigten Interferonempfindliche Zellen wenigstens
50% Abnahme bezüglich
des viralen Antigens als Antwort auf Interferon. Zellen in 5 die
empfindlich für
PPMK107 sind, sind mit durchgezogenen Linien dargestellt; Zellen
die weniger empfindlich sind, sind mit gestrichelten Linien dargestellt.
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Die
Ergebnisse dieses Experimentes zeigen eine deutliche Korrelation
zwischen der Resistenz der Zelllinie gegenüber die antiviralen Wirkungen
von exogenem Interferon and der relativen Empfindlichkeit der Zelle
gegenüber
dem Abtöten
durch PPMK107 (hervorgehend aus dem IC50 Wert, in der Bildbeschriftung
neben dem Namen der Zelllinie in Klammern stehend, siehe 5).
So sind z.B. nach Vorbehandlung mit 5 U/ml Interferon, 6 von 7 (86%)
der Zelllinien, die unempfindlich für Interferon sind, empfindlich
gegenüber
dem Abtöten
durch PPMK107; wenn mit 500 U/ml behandelt, so sind alle (4 von
4) der unempfindlichen Zelllinien empfindlich für das Abtöten durch PPMK107 gegenüber. Die
obigen Daten stellen ebenfalls ein Beispiel eines Screeningassays
zur Indentifikation von geeigneten Zellen dar, von denen anzunehmen
ist, dass sie empfindlich gegenüber
dem Abtöten
durch PPMK107 oder anderen Interferon-empfindlichen Viren sind.
So würden z.B.
infizierte Zellen, die signifikante Mengen (mehr als 50% als die
Kontrollen) an viralem Gen nach Vorbehandlung mit exogenem Interferon
exprimieren, als Interferon-defizient und somit als empfindlich
der viralen Onkolyse gegenüber,
betrachtet werden.
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Das
Vorhergehende ist gedacht als Erläuterung der vorliegenden Erfindung,
aber nicht als Einschränkung.
Zahlreiche Variationen und Modifikationen können vorgenommen werden, ohne
sich von dem tatsächlichen
Schutzumfang der Erfindung zu entfernen.