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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verwendungen zur Behandlung von Aufmerksamkeitsmangelerkrankung,
Aufmerksamkeitsmangelhyperaktivitätserkrankung bzw. hyperkinetischem
Syndrom des Kindesalters und kognitivem Verfall, der mit dem erworbenen
Immunschwächesyndrom
einhergeht.
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Die
Aufmerksamkeitsmangelerkrankung (ADD), eine häufig diagnostizierte Erkrankung
des Nervensystems bei Kindern, wird im Allgemeinen mit Methylphenidat-Hydrochlorid
(z.B. als Ritalin® erhältlich) behandelt. Symptome
der ADD umfassen Ablenkbarkeit und Impulsivität. Eine verwandte Erkrankung,
die als Aufmerksamkeitsmangelhyperaktivitätserkrankung (ADHD) bezeichnet
wird, ist ferner durch Symptome der Hyperaktivität gekennzeichnet und wird ebenfalls
mit Methylphenidat-Hydrochlorid behandelt. Methylphenidatarzneistoffe
wurden auch zur Behandlung des kognitiven Verfalls in Patienten
mit erworbenem Immunschwächesyndrom
(AIDS) oder mit AIDS zusammenhängenden
Zuständen
verwendet, vgl. z.B. G. Brown, Intl. J. Psych. Med. 25(1), 21-37
(1995); Holmes et al., J. Clin. Psychiatry 50, 5-8 (1989).
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Methylphenidat
liegt in Form von vier separaten optischen Isomeren wie folgt vor:
wobei
R
2 Phenyl ist. Pharmazeutisch verträgliche Salze
werden im Allgemeinen klinisch verabreicht. Andere Phenidatarzneistoffe,
die erfindungsgemäß ebenfalls
verabreicht werden können,
umfassen diejenigen, bei denen die Methylgruppe in den vorstehend
genannten Strukturen durch C
2-C
4-Alkyl
ersetzt ist, und diejenigen, bei denen R
2 gegebenenfalls
mit C
1-C
4-Alkyl substituiert ist.
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Klinisch
wird das threo-Paar von Enantiomeren von Methylphenidat-Hydrochlorid
im Allgemeinen zur Behandlung von ADD und ADHD verabreicht. Das
Hydrochloridsalz wird gebräuchlich
einfach als „Methylphenidat" bezeichnet. Falls
nichts anderes angegeben ist, wird der Begriff „Methylphenidat" hier breit verwendet, so
dass er Methylphenidat und pharmazeutisch verträgliche Salze davon, einschließlich Methylphenidat-Hydrochlorid,
umfasst.
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Das
threo-Racemat (Enantiomerenpaar) von Methylphenidat ist ein mildes
Stimulans des Zentralnervensystems mit einer pharmakologischen Aktivität, die derjenigen
von Amphetaminen qualitativ ähnlich
ist. Unerwünschte
Nebenwirkungen, die mit der Verwendung des DL-threo-Racemats von Methylphenidat einhergehen,
umfassen Anorexie, Gewichtsverlust, Schlaflosigkeit, Schwindel und
Dysphorie. Ferner erzeugt das Racemat, bei dem es sich um eine „Schedule
II"-kontrollierte
Substanz handelt, einen euphorischen Effekt, wenn es intravenös oder durch
Einatmen oder Verschlucken verabreicht wird, und trägt folglich
ein hohes Potenzial für
einen Missbrauch in sich.
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Srinivas
et al. haben die Verabreichung von DL-threo-, D-threo- und L-threo-Methylphenidat
an Kinder, die an ADHD litten, untersucht und berichtet, dass die
pharmakodynamische Aktivität
von DL-threo-Methylphenidat auf dem D-threo-Isomer beruht (Clin.
Pharmacol. Ther., 52, 561-568 (1992)). Während DL-threo-Methylphenidat
im Allgemeinen therapeutisch verwendet wird, umfasst dieses Racemat
das L-Isomer, das offenbar keinen signifikanten Beitrag zur pharmakologischen
Wirksamkeit des Arzneistoffs leistet. Die Entfernung des L-Isomers ist teuer,
jedoch gab es keinen Grund, dies durchzuführen.
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Ein
zusätzliches
Problem besteht darin, dass Kinder, die mit dl-threo-Methylphenidat
behandelt werden, im Allgemeinen eine oder mehr Dosierungen während des
Tags zu sich nehmen müssen,
um von der Behandlung optimal zu profitieren. Dies erzeugt ein Problem
für die
Schulverwaltung, die eine kontrollierte Substanz in Schuleinrichtungen
aufbewahren muss, mit dem damit zusammenhängenden Risiko, dass sie für einen
illegalen Gebrauch gestohlen werden kann. Ferner können Kinder
dadurch, dass sie von Gleichaltrigen ausgelacht werden, wenn sie
in der Schule Medikamente nehmen müssen, traumatisiert werden.
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Formulierungen
von DL-threo-Methylphenidat mit einer Freigabe mit Langzeitwirkung
wurden entwickelt, die eine langsame Freigabe des Arzneistoffs im
Laufe des Tages bereitstellen. Es wurde jedoch gefunden, dass die
Plasmaspitzenkonzentrationen des Arzneistoffs verglichen mit herkömmlichen
Dosierungsformen, die im Laufe des Tages verabreicht werden, niedriger
sind, wenn Formulierungen mit einer Freigabe mit Langzeitwirkung
verwendet werden. In einigen Studien wurde gezeigt, dass Formulierungen
von DL-threo-Methylphenidat mit einer Freigabe mit Langzeitwirkung
eine geringere Wirksamkeit aufweisen als herkömmliche Dosierungsformen.
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Dosierungsformen
mit Stoßfreigabe,
bei denen eine Einzeldosierungsform zwei Dosierungen enthält, wobei
eine davon kurz nach dem Einnehmen freigegeben wird und die andere
nach einer Verzögerung
von mehreren Stunden freigegeben wird, wurden kürzlich als ein Verfahren zum
Verabreichen einer maximal wirksamen Dosierungsart vorgeschlagen.
Während
Stoßdosierungsformen
eine effiziente Freigabe mehrerer Dosierungen eines Medikaments
bei vorgegebenen Intervallen bereitstellen, können solche Dosierungsformen komplex
und teuer herzustellen sein. Während
ferner Dosierungsformen mit Stoßfreigabe
für eine
Verabreichung von Medikamenten, wie z.B. Methylphenidat, an Kinder
geeignet sind, sind mehrere Freigaben des Medikaments nicht für alle Patienten
erforderlich. Es ist jedoch erwünscht,
an alle Patienten die effektivste und wirksamste Dosierung eines
Medikaments zu verabreichen, und in dem Fall von Methylphenidat
wird nunmehr davon ausgegangen, dass dieses Ziel am Besten durch
Verabreichen des einzelnen, effektiven Isomers, d.h. D-threo-Methylphenidat,
erreicht wird.
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WO 97/03671 beschreibt die
Verwendung von d-threo-Methylphenidat für die Behandlung einer Aufmerksamkeitsmangelhyperaktivitätserkrankung
in einer Kombination mit einem anderen Arzneistoff, der dem P
450-Metabolismus unterliegt oder diesen stört. Vorzugsweise
ist die verwendete Formulierung eine Formulierung mit einer Freigabe
mit Langzeitwirkung, die eine Serumkonzentration von d-threo-Methylphenidat
von mindestens 50 % von C
max während eines
Zeitraums von mindestens 8 Stunden ermöglicht. Gemäß
WO 97/03671 kann die Serumkonzentration
von d-threo-Methylphenidat so gesteuert werden, dass sie während des
Tages hoch bleibt, nachdem am Morgen eine Dosierung genommen worden
ist, und dass sie am Abend verringert ist, bevor sie jedweden unerwünschten
Effekt auf das Schlafmuster haben kann.
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Gemäß der
WO 97/03672 wurde gefunden,
dass Patienten, die eine Leberdysfunktion zeigen oder bezüglich einer
solchen empfindlich sind, zufrieden stellend mit d-threo-Methylphenidat
behandelt werden können,
da es weniger hepatotoxisch ist als racemisches Methylphenidat.
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Wie
bei der
WO 97/03671 kann
das d-threo-Methylphenidat in einer Formulierung mit einer Freigabe mit
Langzeitwirkung mit ähnlichen
Eigenschaften, wie es darin beschrieben ist, verabreicht werden.
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WO 97/03673 beschreibt eine
Formulierung mit einer Freigabe mit Langzeitwirkung (z.B. eine beschichtete
Tablette) von d-threo-Methylphenidat, vorzugsweise mindestens 95
% in der d-threo-Form, für
die Behandlung von ADD oder ADHD. Eine Serumkonzentration des d-threo-Methylphenidats
kann von mindestens 50 % von C
max eines
Zeitraums von mindestens 8 Stunden erreicht werden.
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Während gezeigt
wurde, dass das D-threo-Isomer von Methylphenidat das pharmakodynamisch
aktive Isomer ist, wurde weder die Verabreichung des einzelnen Isomers
untersucht, noch wurde es klinisch auf einer chronischen Basis verabreicht.
WO-A-99/03471 ,
bei der es sich um ein Dokument gemäß Art. 54(3) handelt, beschreibt
die Verwendung des D-threo-Isomers,
obwohl sich dessen Verwendung von derjenigen der vorliegenden Erfindung
ziemlich unterscheidet. Folglich wurden die Effekte der Verabreichung
eines einzelnen Isomers auf einer chronischen Basis verglichen mit
dem herkömmlich
verabreichten Racemat bisher nicht erkannt oder verstanden.
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Es
verbleibt ein Bedarf für
Verfahren zur Abgabe von Methylphenidat mit maximaler Wirksamkeit
und einem minimalen Potenzial für
einen Missbrauch. Ferner besteht ein Bedarf für eine Dosierungsform, die
in einer einzelnen Verabreichung die täglichen Dosierungsanforderungen
eines Patienten von optimal wirksamem Methylphenidat bereitstellt
und den Bedarf zum Einnehmen einer zweiten Dosis ausschließt, während unerwünschte Nebenwirkungen
minimiert wird und die Einfachheit der Verabreichung maximiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Verwendung gemäß Anspruch 1 zur Behandlung
von mindestens einer der folgenden Erkrankungen bereit: Aufmerksamkeitsmangelerkrankung
(ADD), Aufmerksamkeitsmangelhyperaktivitätserkrankung (ADHD) oder AIDS-verbundene
Demenz. Es wird nunmehr davon ausgegangen, dass es wahrscheinlich
ist, dass das L-threo-Isomer
von Methylphenidat zu den Nebenwirkungen beiträgt, die mit dem käuflichen
Arzneistoff einhergehen. Es ist folglich erwünscht, nur die aktive D-threo-Form
des Arzneistoffs zu verabreichen. Das D-threo-Methylphenidat wird
in einzelnen Bolusdosierungen verabreicht, wobei eine Dosis in einer
Periode bzw. einem Zeitraum von jeweils 24 Stunden verabreicht wird.
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Die
Verabreichung nur der pharmakodynamisch aktiven D-threo-Form von
Methylphenidat kann eine wirksame Behandlung für einen ganzen Tag ohne unerwünschte Nebenwirkungen,
wie z.B. einer Störung
des Schlafmusters des Patienten oder eines anorektischen Verhaltens,
bereitstellen. Es wurde überraschend
und in unerwarteter Weise gefunden, dass die vorteilhaften Effekte
des D-threo-Isomers für
einen längeren
Zeitraum anhalten, wenn das D-threo-Isomer
allein verabreicht wird, wie wenn es in einer Kombination mit dem L-threo-Isomer verabreicht
wird.
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Während bezüglich der
vorliegenden Erfindung eine Bindung an irgendeine spezielle Theorie
nicht erwünscht
ist, wird davon ausgegangen, dass das L-Isomer als Antagonist für das D-Isomer wirkt. Folglich
haben die Erfinder auch Verfahren zur Linderung oder Bekämpfung der
Effekte von Methylphenidatarzneistoffen entwickelt, welches das
Verabreichen von L-threo-Methylphenidat
an einen Patienten umfasst, der eine Serumkonzentration von D-threo-Methylphenidat aufweist.
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Die
vorliegenden Erfinder haben festgestellt, dass es 6 bis 8 Stunden
nach der Verabreichung von DL-threo-Methylphenidat oder eines Placebos
Patienten, denen das D-threo-Isomer,
das frei von dem L-Isomer war, verabreicht worden ist, in objektiven
Tests besser ging als Patienten, die das DL-threo-Racemat oder ein
Placebo erhalten hatten. Im Gegensatz dazu ging es den Patienten,
die das DL-threo-Racemat erhielten, nach dem Zeitraum nicht besser
als denjenigen, die ein Placebo erhielten. Ferner zeigten subjektive
Untersuchungen der gleichen Patienten, dass diejenigen, die nur
das D-threo-Isomer erhielten, vorteilhafte Effekte des Arzneistoffs
für einen
längeren
Zeitraum zeigten als diejenigen, die das DL-threo-Racemat erhielten.
Demgemäß wird nunmehr
davon ausgegangen, dass die Bolusverabreichung von D-threo-Methylphenidat
zu vorteilhaften Effekten für
einen viel längeren
Zeitraum führen
kann, als die Verabreichung des Racemats. Darüber hinaus ist es nunmehr möglich, dass
diese Effekte für
gesamte Arbeits- oder Schultage nach der Verabreichung einer Bolusdosierung
auf einer chronischen Basis anhalten.
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Es
wird davon ausgegangen, dass D-threo-Methylphenidat insbesondere
bei der Behandlung von Patienten nützlich sein wird, die von ADD
betroffen sind, wenn sie sich in einer strukturierten Umgebung,
wie z.B. einer Schule oder am Arbeitsplatz, betätigen müssen. Jedwede Formulierung,
die eine Dosierung bereitstellt, die ausreichend ist, um etwa 6
bis etwa 8 Stunden Wirksamkeit bereitzustellen, sollte es einer
von ADD betroffenen Person ermöglichen,
sich in einer strukturierten Umgebung zu betätigen, ohne dass während des
Tages eine weitere Dosis eingenommen werden muss.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Bolusdosierungsformen von D-threo-Methylphenidat
verabreicht, die im Wesentlichen frei von L-threo-Methylphenidat
und von erythro-Methylphenidaten sind. „Im Wesentlichen frei" bedeutet hier, dass
die Dosierungsformen mindestens etwa 95 %, vorzugsweise mindestens
etwa 97 % und mehr bevorzugt mindestens etwa 99 % des D-threo-Isomers
umfassen, um die L-threo- und erythro-Formen auszuschließen. Die D-threo-Form kann
mit bekannten Verfahren isoliert werden.
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„Chronisch" bezieht sich hier
auf eine kontinuierliche, regelmäßige therapeutische
Langzeitverabreichung, d.h. eine periodische Verabreichung ohne
wesentliche Unterbrechung, wie z.B. täglich, für einen Zeitraum von mindestens
mehreren Wochen oder Monaten bis mehrere Jahre zum Zwecke der Behandlung
einer Nervenerkrankung in einem Patienten, der einer Behandlung
bedarf.
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„Bolus" bezieht sich hier
auf die Verabreichung eines Arzneistoffs als Einzelgabe. Der Begriff „Bolus" soll Dosierungsformen
wie z.B. eine Freigabe mit Langzeitwirkung, eine Stoßfreigabe
und eine Zeitfreigabe ausschließen
und umfasst jedwede Dosierungsform, die verwendet werden kann, um
eine Einzeldosis abzugeben. Erfindungsgemäß wird ein Bolus an einen Patienten,
der einer Behandlung bedarf, einmal täglich, vorzugsweise am Morgen,
verabreicht. Die Bolusdosierungen der vorliegenden Erfindung können in
jedweder, dem Fachmann bekannten herkömmlichen Form verabreicht werden.
Geeignete Verabreichungsverfahren umfassen orale Dosierungsformen,
eine Injektion und eine Infusion.
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Für eine pharmazeutische
Verwendung können
die hier beschriebenen Verbindungen in pharmazeutisch verträglichen
Trägern,
wie z.B. Lösungen,
Suspensionen, Tabletten, Kapseln, Salben, Elixieren und injizierbaren
Zusammensetzungen aufgenommen werden. Pharmazeutische Präparate können im
Allgemeinen etwa 1 Gew.-% bis etwa 90 Gew.-% Wirkstoff enthalten.
Präparate,
die in einer Einzeldosierungsform, „Einheitsdosierungsform", vorliegen, enthalten
vorzugsweise etwa 20 % bis etwa 90 % Wirkstoff. Der Begriff „Wirkstoff" bezieht sich hier
auf hier beschriebene Verbindungen, Salze davon und Gemische von
hier beschriebenen Verbindungen mit anderen pharmazeutisch wirksamen
Verbindungen. Dosierungseinheitsformen, wie z.B. Tabletten oder
Kapseln, enthalten typischerweise etwa 0,001 bis etwa 1,0 g Wirkstoff.
Pharmazeutische Präparate
können
oral, parenteral oder lokal verabreicht werden.
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Pharmazeutische
Präparate,
die hier beschriebene Verbindungen enthalten, können mit bekannten Verfahren
hergestellt werden, wie z.B. durch herkömmliches Mischen, Granulieren,
Lösen oder
Lyophilisieren. Orale Dosierungsformen umfassen Kapseln, Pillen,
Tabletten, Pastillen, Lutschtabletten, Schmelzen, Pulver, Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Die durch die Erfindung bereitgestellten
oralen Dosierungsformen können
in der Form von Tabletten oder Kapseln vorliegen und können in
jedweder Form vorliegen, die für
eine orale Verabreichung eines Arzneistoffs geeignet ist, wie z.B.
kugelförmig,
würfelförmig, oval,
bohnenförmig oder
ellipsenförmig.
Für orale
Dosierungsformen können
z.B. die Verbindungen mit einem oder mehreren festen pharmazeutisch
verträglichen
Trägern)
kombiniert werden, wobei das resultierende Gemisch gegebenenfalls
granuliert wird. Pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe können gegebenenfalls
einbezogen werden, wie z.B. Fließreguliermittel und Schmiermittel.
Geeignete Träger
umfassen z.B. Füllstoffe,
wie z.B. Zucker, Cellulosepräparate,
Calciumphosphate, und Bindemittel, wie z.B. Methylcellulose, Hydroxymethylcellulose
und Stärken,
wie z.B. Maisstärke,
Kartoffelstärke,
Reisstärke
und Weizenstärke.
Die Dosierungsform kann in der Form von Körnern vorliegen, die unregelmäßig geformt
sein können.
Die Dosierungsform kann eine Kapsel, die Teilchen enthält, umfassen.
Beispiele für
oral verabreichbare pharmazeutische Präparate sind trocken gefüllte Kapseln,
die aus Gelatine bestehen, und welch versiegelte Kapsein, die aus
Gelatine und einem Weichmacher, wie z.B. Glycerin oder Sorbit, bestehen.
Die trocken gefüllten
Kapseln können
den Wirkstoff in der Form eines Granulats, z.B. im Gemisch mit Füllstoffen,
Bindemitteln, Gleitmitteln und Stabilisatoren, enthalten. In weichen
Kapseln ist der Wirkstoff vorzugsweise in einem geeigneten flüssigen Zusatz,
wie z.B. einem fetten Öl,
Paraffinöl
oder flüssigem
Polyethylenglykol, gegebenenfalls in der Gegenwart von Stabilisatoren,
gelöst oder
suspendiert. Andere oral verabreichbare Formen umfassen Sirupe,
die einen Wirkstoff z.B. in suspendierter Form bei einer Konzentration
von etwa 0,01 % bis 20 %, oder in einer entsprechenden Konzentration
enthalten, die bei der Verabreichung in Dosen von z.B. etwa 2 bis
etwa 5 ml eine geeignete Einzeldosierung bereitstellt. Geeignete
Träger
zur Verwendung in oralen flüssigen
Dosierungsformen umfassen Verdünnungsmittel,
wie z.B. Wasser und Alkohole, wie z.B. Ethanol, Benzylalkohol und
Polyethylenalkohole, entweder mit oder ohne Zugabe eines pharmazeutisch
verträglichen
grenzflächenaktiven
Mittels, Suspendiermittels oder Emulgators. Ebenfalls geeignet sind
pulverförmige
oder flüssige
Konzentrate zum Kombinieren mit Flüssigkeiten, wie z.B. Milch.
Solche Konzentrate können
auch in Einzeldosismengen verpackt werden.
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Die
hier beschriebenen Verbindungen können parenteral, d.h. subkutan,
intravenös,
intramuskulär oder
interperitoneal, als injizierbare Dosierungen der Verbindung in
einem physiologisch verträglichen
Verdünnungsmittel
mit einem pharmazeutischen Träger
verabreicht werden. Lösungen
zur parenteralen Verabreichung können
in der Form von Infusionslösungen
vorliegen. Ein pharmazeutischer Träger kann z.B. eine sterile
Flüssigkeit
oder ein Gemisch von Flüssigkeiten,
wie z.B. Wasser, Kochsalzlösung,
wässriger
Dextrose und entsprechender Zuckerlösungen, eines Alkohols, wie
z.B. Ethanol, Glykolen, wie z.B. Propylenglykol oder Polyethylenglykol,
Glycerinketalen, wie z.B. 2,2-Dimethyl-1,3-dioxolan-4-methanol,
Ethern, wie z.B. Poly(ethylenglykol)400, Ölen, Fettsäuren, Fettsäureestern oder -glyceriden,
mit oder ohne den Zusatz eines pharmazeutisch verträglichen
grenzflächenaktiven
Mittels, wie z.B. einer Seife oder eines Detergenzes, eines Suspendiermittels,
wie z.B. Pektin, von Carbomeren, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose
oder Carboxymethylcellulose, oder eines Emulgators oder anderer
pharmazeutisch verträglicher
Zusätze
sein. Beispiele für Öle, die
in parenteralen Formulierungen verwendet werden können, umfassen
Petroleum, tierische, pflanzliche oder synthetische Öle, wie
z.B. Erdnussöl,
Sojabohnenöl,
Sesamöl,
Baumwollsamenöl,
Maisöl,
Olivenöl,
Vaseline und Mineralöl.
Geeignete Fettsäuren
umfassen z.B. Ölsäure, Stearinsäure und
Isostearinsäure.
Geeignete Fettsäureester
umfassen z.B. Ethyloleat und Isopropylmyristat. Geeignete Seifen
umfassen Alkalimetall, Ammonium- und Triethanolaminsalze von Fettsäuren. Geeignete
Detergenzien umfassen kationische Detergenzien, wie z.B. Dimethyldialkylammoniumhalogenide
und Alkylpyridiniumhalogenide, anionische grenzfiächenaktive
Mittel, wie z.B. Alkyl-, Aryl- und Olefinsulfonate, Monoglyceridsulfonate
und -sulfosuccinate, nichtionische Detergenzien, wie z.B. Fettaminoxide,
Fettsäurealkanolamide
und Polyoxyethylenpropylencopolymere, und amphotere Detergenzien,
wie z.B. Alkyl-(aminopropionate) und quartäre 2-Alkylimidazolin-Ammonium-salze,
sowie Gemische von Detergenzien. Parenterale Präparate werden typischerweise
mindestens etwa 0,01 Gew.-% Wirkstoff in Lösung enthalten. Konservierungsmittel
und Puffer können
ebenfalls vorteilhaft verwendet werden. Injektionssuspensionen können Viskositäts-erhöhende Substanzen
umfassen, wie z.B. Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbit oder Dextran,
und sie können
auch Stabilisatoren umfassen. Um eine Reizung an der Injektionsstelle
zu minimieren, können
injizierbare Zusammensetzungen ein nichtionisches grenzflächenaktives
Mittel mit einem hydrophil-lipophilem Gleichgewicht (HLB) von etwa
12 bis etwa 17 enthalten. Die Menge des grenzflächenaktiven Mittels in solchen
Formulierungen reicht von etwa 5 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-%. Das
grenzflächenaktive
Mittel kann eine einzelne Komponente mit dem vorstehend genannten
HLB oder ein Gemisch von zwei oder mehr Komponenten mit dem gewünschten
HLB sein. Spezielle Beispiele für geeignete
grenzfiächenaktive
Mittel umfassen Polyethylensorbitanfettsäureester, wie z.B. Sorbitanmonooleat.
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Die
bevorzugte Menge des D-threo-Methylphenidats, die in einer Dosierung
zur Behandlung eines bestimmten Patienten verwendet wird, kann vom
Fachmann einfach festgelegt werden. Faktoren, welche die geeignete
Dosierung bestimmen, umfassen das Gewicht und das Alter des Patienten,
die Art und das Ausmaß der
behandelten Erkrankung und andere Zustände des Patienten, einschließlich anderer
Erkrankungen und gegebenenfalls anderer Medikamente, die der Patient
einnimmt. Im Allgemeinen wird die Dosierung von D-threo-Methylphenidat etwa
0,01 mg/kg Patientenkörpergewicht
bis etwa 1 mg/kg Patientenkörper gewicht betragen.
Geeignete Mengen können
vom Fachmann festgelegt werden. Beispielsweise wird ein relativ
kleines Kind im Allgemeinen eine Dosis von etwa 0,03 bis etwa 0,3
mg/kg benötigen,
während
ein größeres Kind oder
ein Erwachsener gegebenenfalls eine Dosis von etwa 0,1 mg/kg bis
etwa 0,4 oder 0,5 mg/kg benötigt.
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Ein
Arzt, der einen Patienten mit ADD behandelt, wird im Allgemeinen
die Dosis von Methylphenidat einstellen, bis die gewünschten
therapeutischen Effekte erreicht sind. Beispielsweise wird ein Patient
mit ADD mit der Einnahme von 2,5 mg d-MPH etwa 30 bis 60 min vor
dem Beginn der Schule oder der Arbeit beginnen. Wenn das Verhalten
des Patienten durch diese Dosis nach zwei oder drei Tagen nicht
gut kontrolliert wird und der Patient keine „Unfähigkeits"-Angst hat, wird die Dosis auf 5 mg
erhöht.
Nach zwei Tagen wird ein Mangel an therapeutischem Effekt das Erhöhen der
Dosis auf 10 mg oder höhere
sichere Dosierungen erfordern. Sobald eine Dosis von d-MPH als wirksam
bestimmt worden ist, wird diese Dosis stabil bleiben, bis das Kind wächst. Es
ist nicht unüblich,
dass die Dosis von Methylphenidat, die in einem 7-jährigen wirksam
war, erhöht wird,
wenn das Kind 9 oder 10 Jahre alt wird. Andererseits können die
meisten Teenager von einer bestimmten Dosis über viele Jahre hinweg eine
geeignete Wirksamkeit erreichen.
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Die
Reaktion durch Patienten mit ADD oder ADHD wird im Allgemeinen durch
zwei Arten von Messungen bestimmt: Objektive Messungen des Vermögens eines
Patienten, sich zu konzentrieren und auf ein Ziel fokussiert zu
bleiben, wie z.B. ein Mathematiktest, und subjektive Bewertungen
der Leistung eines Patienten. Die Erfinder haben gefunden, dass
Kinder, die mit racemischem Methylphenidat (DL-threo-Methylphenidat) behandelt
worden sind, viel bessere Reaktionen zeigten, wenn sie mit einer
Formulierung behandelt wurden, die nur das D-Enantiomer enthielt. Ferner wurde überraschenderweise
festgestellt, dass die vorteilhaften Wirkungen des Verabreichens
des D-Enantiomers allein, wenn sie sowohl durch objektive als auch
durch subjektive Tests gemessen wurden, für eine signifikant längere Zeit
anhielten als dann, wenn die gleichen Patienten mit dem racemischen
Gemisch behandelt wurden.
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Beispiel 1: Randomisierte Patienten-Doppelblindstudie
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Insgesamt
35 Kinder mit einem Alter von 9 bis 12 Jahren mit ADHD (von denen
31 bewertungsfähig waren)
wurden an drei Orten in einer randomisierten, placebokontrollierten
Doppelblind-Crossover-Studie erfasst, die aus neun aufeinander folgenden
wöchentlichen
Visiten bestand (d.h. mit einer Dauer von insgesamt neun Wochen).
Bei jeder Visite wurden für
pharmakokinetische Analysen Reihenblutproben entnommen. Es wurde
eine Gruppe von Sicherheitsmessungen und pharmakodynamischen Messungen
durchgeführt.
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Bei
der Visite 1 (die als Grundwertvisite diente) wurde allen Personen
in einer Einzelblindweise ein Placebo verabreicht. Für die Visiten
2 bis 8 erhielten die Personen eine von zwei Behandlungen und ein
Placebo in einer randomisierten Doppelblindweise. Die Randomisierung
fand innerhalb jeder Behandlung statt. Eine Personengruppe erhielt
drei Einzeldosierungen von DL-Methylphenidat (DL-MPH) und dann gekreuzt
drei Einzeldosierungen von D-MPH,
während
die andere Gruppe drei Einzeldosierungen von D-MPH gefolgt von drei Einzeldosierungen
von DL-MPH erhielt. Das Placebo wurde bei einer der Visiten innerhalb
jeder Behandlung verabreicht. Das D-MPH wurde in Kapseln von 2,5,
5 und 10 mg bereitgestellt. Das DL-MPH wurde angepasst und in Kapseln
von 5, 10 und 20 mg bereitgestellt, wobei die äquimolare Gegenwart von zwei
Isomeren berücksichtigt
wurde. Ein passendes Placebo wurde ebenfalls bereitgestellt. Alle
Kapseln wurden oral verabreicht.
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Bei
der Visite 9 wurde Personen statistisch eine der Behandlungen verabreicht,
soweit sie keine Studienvisite versäumt hatten. In diesem Fall
wurde die Visite 9 genutzt, um die versäumte Studienvisite zu wiederholen.
Minimal 6 Tage trennten jede der 9 Visiten, wobei Personen während dieser
Zeit ihre Standardmedikation erhielten.
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Mittlere Plasmakonzentration
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Es
wurde gefunden, dass D-MPH und DL-MPH äquivalente Pharmakokinetiken
und Sicherheitsprofile aufwiesen und zu keinen schweren nachteiligen
Wirkungen führten.
Die Menge an D-MPH, die durch eine 2,5 mg-Dosis von nur D-MPH abgegeben
wurde, ist etwa gleich der Menge an D-MPH, die durch die 5 mg-Dosis von
racemischem DL-MPH abgegeben wurde. Entsprechend stellt eine 5 mg-Dosis
von nur D-MPH die gleiche Menge des D-Isomers bereit, wie eine 10
mg-Dosis des racemischen DL-Gemischs. Nachstehend sind die mittleren
Plasmakonzentrationen von D-MPH angegeben, die 4, 6, und 8 Stunden
nach der Einnahme bestimmt worden sind. Tabelle 1: Mittlere Plasmakonzentration,
Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) D-MPH nach der Einnahme von D-MPH
oder DL-MPH
Formulierung | 4
Stunden | 6
Stunden | 8
Stunden |
2,5
mg D-MPH | 3,00 | 1,82 | 0,67 |
5
mg DL-MPH | 2,94 | 1,91 | 0,85 |
5
mg D-MPH | 5,86 | 3,75 | 1,84 |
10
mg DL-MPH | 7,66 | 5,20 | 2,66 |
10
mg D-MPH | 11,73 | 7,65 | 3,81 |
20
mg DL-MPH | 12,50 | 8,15 | 3,85 |
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Objektives Maß: Mathematiktest
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Ein
computergestützter
Mathematiktest stellte ein Maß für die Aufmerksamkeit,
die Konzentration und die Arbeitsleistung bereit. Dieser Test wurde
30 min vor und 4 Stunden, 6 Stunden und 8 Stunden nach der Verabreichung
des Medikaments durchgeführt.
Die Tabelle 2 gibt die statistische Signifikanz (p-Werte) für Vergleiche
zwischen Testergebnissen, die nach dem Verabreichen von D-MPH oder
DL-MPH erhalten worden sind, und Testergebnissen, die nach dem Verabreichen
eines Placebos erhalten worden sind, an. Entsprechende Angaben werden
in anderen, nachstehenden Datentabellen verwendet. Die Daten in
der Tabelle 2 wurden 30 min vor und bei 4, 6 und 8 Stunden nach
der Verabreichung erhalten.
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Vier
Stunden nach der Verabreichung waren 10 mg des D-Isomers so wirksam
wie 20 mg des DL-Racemats, gemessen durch Verbesserung des Mathematiktests.
Die Wirksamkeit, die durch die Verbesserung des Mathematiktests
gemessen wurde, trat nur mit 10 mg D-MPH 6 und 8 Stunden nach der Verabreichung des
Medikaments und nicht mit dessen äquivalenter Dosis auf, die
in 20 mg DL-MPH enthalten war. Die bessere Wirkung bezogen auf das
Placebo wurde mit Dosierungen von D-MPH von weniger als 10 mg nicht
festgestellt und kein signifikanter Effekt wurde selbst mit der
zweifachen Dosis von racemischem DL-MPH über 4 Stunden hinaus festgestellt.
Bei 6 Stunden und 8 Stunden nach der Verabreichung wurde eine bessere
Wirkung bezogen auf das Placebo mit niedrigeren Dosierungen als
10 mg D-MPD oder mit jedweder Dosis von DL-MPH, die in dieser Studie
verwendet worden ist, nicht erreicht. Tabelle 2: P-Werte der Vergleiche von
Mathematikergebnissen, die bei verschiedenen Zeitintervallen nach
der Einnahme von Placebo erreicht worden sind, mit Mathematikergebnissen,
die nach der Einnahme von 20 mg DL-threo-Methylphenidat oder 10
mg D-threo-Methylphenidat
erreicht worden sind
| Test
1 (–30
min) | Test
4 (4 Stunden) | Test
5 (6 Stunden) | Test
6 (8 Stunden) |
Placebo – DL 20 mg | NS* | < 0,001 | NS | NS |
Placebo – D 10 mg | NS | < 0,001 | < 0,001 | 0,289 |
- * Hier und nachstehend zeigt NS keinen
statistisch signifikanten Unterschied. Wenn Ergebnisse des Vergleichs statistisch
signifikant sind (p < 0,05),
ist der p-Wert angegeben.
-
Connors, Loney und Milch (CLAM)-Bewertung
-
Die
CLAM-Bewertungsskala ist ein subjektives Standardmaß für Unaufmerksamkeit, Überaktivität, Aggression
und Trotz. Die Bewertung war 6 Stunden nach der Arzneistoffverabreichung
durch Beobachter, die nicht wussten, welches Medikament der Studie
jede Person erhielt, abgeschlossen. Die Skala enthält 16 Punkte:
- 1. Ruhelos oder überaktiv
- 2. Stört
andere Kinder
- 3. Die Stimmung ändert
sich schnell und dramatisch
- 4. Schreit häufig
und leicht
- 5. Bedürfnisse
müssen
sofort erfüllt
werden
- 6. Ärgert
andere Kinder und stört
deren Aktivitäten
- 7. Zappeln
- 8. Summen
- 9. Erregbar, impulsiv
- 10. Unaufmerksam, leicht abgelenkt
- 11. Kann angefangene Dinge nicht fertig stellen
- 12. Zänkisch
- 13. Handelt geschickt
- 14. Zornausbrüche
- 15. Trotzig
- 16. Unkooperativ
-
Während alle
drei Dosierungen von D-MPH das CLAM-Gesamtergebnis signifikant verminderten,
was den klinischen Nutzen bezüglich
des Placebos zeigt, blieben nur die 10 mg- und 20 mg-Dosierungen
von DL-MPH sechs Stunden nach der Arzneistoffverabreichung wirksam. Tabelle
3: P-Werte für
einen Vergleich der CLAM-Gesamtergebnisse 6 Stunden nach der Verabreichung
von D-MPH oder DL-MPH mit CLAM-Gesamtergebnissen 6 Stunden nach
der Verabreichung von Placebo
- * NS, kein signifikanter Unterschied; wenn
der Unterschied statistisch signifikant ist (p < 0,05), ist der p-Wert angegeben.
-
Zwei
Subskalen wurden aus der CLAM berechnet: Die Aggression/Trotz (A/D)-Subskala
und die Unaufmerksamkeit/Überaktivität (I/O)-Subskala.
Alle Dosierungen von D-MPH waren bezüglich der A/D-Subskala dem
Placebo überlegen.
Nur die höchste
Dosis (20 mg) von DL-MPH
war dem Placebo bezüglich
der A/D-Subskala überlegen.
Die höchsten
Dosierungen sowohl der D-MPH- als auch der DL-MPH-Formulierungen
waren bezüglich
der I/O-Subskala dem Placebo überlegen.
Während
die 5 mg-Dosis von D-MPH dem Placebo überlegen war, war es das Äquivalent,
das in einer 10 mg-Dosis von DL-MPH verabreicht wurde, nicht.
-
Nachstehend
sind p-Werte für
die Vergleiche von Ergebnissen der zwei CLAM-Subskalen, die 6 Stunden
nach der Verabreichung von DL- oder D-MPH erhalten worden sind,
mit Ergebnissen, die 6 Stunden nach der Verabreichung eines Placebos
erhalten worden sind, gezeigt. Tabellen
4 und 5: Vergleich der Ergebnisse von CLAM-Subskalen 6 Stunden nach
der Verabreichung von DL- oder D-MPH oder eines Placebos Aggression-Trotz
(A/D)-Ergebnis
Unaufmerksamkeit-Überaktivität (I/O)-Ergebnis
-
Ergebnisse
für die
individuellen Verhaltensweisen wurden ebenfalls bestimmt. Gemäß mehrerer
beobachteter individueller Verhaltensweisen (Zappeln, zänkisch und
trotzig) wurde festgestellt, dass 2,5 mg D-MPH eine Wirksamkeit
bereitstellt, die derjenigen eines Placebos überlegen ist, jedoch waren
5 mg DL-MPH nicht entsprechend wirksam. Auch 5 mg D-MPH stellten
eine Wirkung bereit, die derjenigen eines Placebos überlegen
war, während
dies bei 10 mg DL-MPH nicht der Fall war, und zwar bezüglich der
folgenden Verhaltensweisen: Störungen,
Bedürfnisse,
Zappeln, Erregbarkeit, Unaufmerksamkeit und Trotz.
-
Für zwei Verhaltensweisen,
nämlich
zänkisch
und handelt geschickt, stellten 10 mg d-MPH eine Wirksamkeit bereit,
die derjenigen eines Placebos überlegen
war, während
dies bei 20 mg DL-MPH nicht der Fall war.
-
Die
Ergebnisse für
die individuellen Verhaltensweisen sind nachstehend zusammengefasst.
In den Tabellen sind p-Werte für
die Vergleiche der Ergebnisse der Bewertung individueller Verhaltensweisen,
wie sie 6 Stunden nach der Verabreichung von D-MPH und DL-MPH erhalten
worden sind, mit den Ergebnissen, die 6 Stunden nach der Verabreichung
eines Placebos erhalten worden sind, gezeigt. Tabellen
6 bis 13: P-Werte für
einen Vergleich der Wirksamkeit von D-MPH und DL-MPH mit derjenigen
eines Placebos, angegeben durch die individuellen Verhaltensweisen Störungen
Bedürfnisse
Zappeln
Erregbar
Unaufmerksam
Zänkisch
Handelt
geschickt
Trotzig
-
Bei
einer Dosis von 5 mg stellte das D-Isomer eine Wirksamkeit für mindestens
6 Stunden nach der Verabreichung bereit, und zwar verglichen mit
dem DL-Racemat, welches das Doppelte dieser Dosierung erforderte,
um 6 Stunden Wirksamkeit bereitzustellen. Es war noch signifikanter,
dass eine 2,5 mg-Dosis des D-Isomers eine Wirksamkeit bei der Kontrolle
verschiedener Verhaltensweisen bereitstellte, während selbst die doppelte Dosis
des DL-Racemats
gegen die gleichen Verhaltensweisen ineffektiv war. Für zwei Verhaltensweisen
(Zappeln und zänkisch)
zeigte selbst die vierfache Dosis des Racemats, d.h. 10 mg, keine
statistisch signifikante Verbesserung bezüglich des Placebos im Vergleich
zu 2,5 mg des D-Isomers.
-
Die
Daten zeigen deshalb, dass gemäß sowohl
objektiver als auch subjektiver Maße D-MPH bei der Kontrolle
subjektiver Verhaltensweisen und bei der Verbesserung der objektiven
Leistung bei einem Mathematiktest nicht nur effektiver war, sondern
auch klar eine Wirksamkeit für
einen signifikant längeren
Zeitraum bereitstellte, als dies bei einer äquivalenten Dosis von DL-MPH
der Fall war. Beispiel 2: Exemplarische D-MPH-Formulierungen
Formulierungen
für 2,5
mg D-MPH | Formulierung
(mg/Tablette) |
Bestandteil | #1 | #2 | #3 |
Stärke 1500,
NF (vorgelatinisierte Stärke) | 30,0 | 30,0 | 23,4 |
Aktiver
Arzneistoff | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
D&C Yellow Lake
#10 | 0,9 | 0,6 | 1,5 |
Lactosemonohydrat,
NF (schnell fließend
#316) | 61,9 | 61,6 | 75,0 |
Natriumstärkeglykolat,
NF | 1,5 | 4,0 | 27,35 |
Mikrokristalline
Cellulose, NF | 42,7 | 50,0 | 30,0 |
Magnesiumstearat,
NF | 0,5 | 1,3 | 0,25 |
Gesamtgewicht
pro Tablette | 140 | 150 | 160 |
Formulierungen
für 5 mg D-MPH | Formulierung
(mg/Tablette) |
Bestandteil | #1 | #2 | #3 |
Aktiver
Arzneistoff | 5 | 5 | 5 |
D&C Yellow Lake
#10 | 0,9 | 0,6 | 1,5 |
Lactosemonohydrat,
NF (schnell fließend
#316) | 59,4 | 61,6 | 72,5 |
Natriumstärkeglykolat,
NF | 1,5 | 4,0 | 27,35 |
Mikrokristalline
Cellulose, NF | 42,7 | 47,5 | 30,0 |
Magnesiumstearat,
NF | 0,5 | 1,3 | 0,25 |
Gesamtgewicht
pro Tablette | 140 | 150 | 160 |
Formulierungen
für 10
mg D-MPH | Formulierung
(mg/Tablette) |
Bestandteil | #1 | #2 | #3 |
Stärke 1500,
NF (vorgelatinisierte Stärke) | 30,0 | 30,0 | 23,4 |
Aktiver
Arzneistoff | 10 | 10 | 10 |
D&C Yellow Lake
#10 | 0,9 | 0,6 | 1,5 |
Lactosemonohydrat,
NF (schnell fließend
#316) | 54,4 | 61,6 | 67,5 |
Natriumstärkeglykolat,
NF | 1,5 | 4,0 | 27,35 |
Mikrokristalline
Cellulose, NF | 42,7 | 42,5 | 30,0 |
Magnesiumstearat,
NF | 0,5 | 1,3 | 0,25 |
Gesamtgewicht
pro Tablette | 140 | 150 | 160 |