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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neuartige antimikrobielle
Peptide, die aus dem Milchprotein Casein erhalten werden können oder
chemisch synthetisiert oder durch rekombinante DNA Technologie hergestellt
werden können.
Diese Peptide können
in Nahrungsmitteln als antimikrobielle Konservierungsstoffe, in Zahlpflegeprodukten
(z.B. Zahnpasta, Mundspülung,
Zahnseide) für
die Kontrolle von Zahnplaque und Suppremierung von Pathogenen, die
mit Zahnkaries und periodontalen Krankheiten assoziiert sind, verwendet
werden. Die antimikrobiellen Peptide können auch in pharmazeutischen
Zubereitungen für
die topische oder parenterale Anwendung oder orale Verabreichung
zur Kontrolle von oropharyngealen und gastro-intestinalen Pathogenen
wie auch systemischen oder lokalen Infektionen verwendet werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Periodontale
Krankheiten sind bakterienassoziierte inflammatorische Krankheiten
der unterstützenden
Gewebe der Zähne
und sind ein Hauptproblem der öffentlichen
Gesundheit. Fast die gesamte menschliche Bevölkerung ist durch periodontale
Krankheiten bis zu einem gewissen Grad betroffen. In einer kürzlich vorgenommenen
Untersuchung in Melbourne (Spencer et al., 1985) benötigten nur
20% der adulten Zahnmaterialprobe keine periodontale Behandlung,
während
62% unmittelbare Behandlung benötigten
und 18% eine komplexe Behandlung benötigten. Brown et al. (1989)
berichteten aus einer umfangreichen US Zahlgesundheits-Untersuchung,
dass nur 15% der untersuchten Bevölkerung frei von periodontalen
Krankheiten war. Die Hauptform der periodontalen Erkrankung ist
Gingivitis, die mit der nichtspezifischen Anhäufung dentaler Plaque an dem
Zahnfleischrand assoziiert ist. Im Gegensatz dazu, ist die weniger
prävalente,
destruktive Form der periodontalen Erkrankung (Parodontose) mit
einer subgingivalen Infektion mit spezifischen Gram-negativen Bakterien
assoziiert. Parodontose ist die Hauptursache für Zahlverlust bei australischen
Erwachsenen. Obgleich Gingivitis nicht einer notwendige Vorbedingung
für die
Entwicklung von Parodontose sein braucht (Christersson et al. 1989)
prädisponiert
Gingivitis wahrscheinlich anfällige
Stellen für
schwerere Formen der periodontalen Erkrankungen, da die spezifischen
Gram-negativen Bakterien, die bei Parodontose vorherrschen, die
aber nicht im gesunden Zahnfleische detektierbar sind, in geringen
Anteilen bei Gingivitis nachgewiesen wurden (Moore et al., 1987).
Weiterhin werden die Umweltbedingungen, die sich während Gingivitis entwickeln, wahrscheinlich
die nachfolgende Kolonisierung oder das Wachstum mit bzw. von Spezies
fördern, denen
bei der Parodontose eine Rolle zugesprochen wird. Die Kontrolle
der supragingivalen Plaque wird daher als ein wichtiger Teil einer
präventiven
Strategie zur Kontrolle von periodontalen Erkrankungen betrachtet
und tatsächlich
erwiesen sich zahlreiche Plaquekontrollprogramme als erfolgreich
bei der Prävention
von periodontalen Krankheiten (Loesche, 1976). Bei der Mehrzahl
der Individuen ist die übliche
Mundhygiene-Methode des Zähneputzens
für gewöhnlich alleine
nicht ausreichend, um über
längere
Perioden ein Niveau der Plaquekontrolle bereitzustellen, das mit
der Zahngesundheit verträglich
ist. Konsequenterweise wurde die Aufnahme von animikrobiellen Agenzien
in Dentalprodukte als ein Hilfsmittel, um die Zahnplaque und Gingivitis
zu kontrollieren befürwortet
(Addy, 1988); Marsh, 1991) und ist für Zahnpasta- und Mundwasserunternehmen
von beträchtlichem
Interesse. Eine Anzahl von Agenzien wurden als Antiplaque Zahnpastazusätze vorgeschlagen
(z.B. Bisbiguanide, Phenole, Metallionen, quaternäre Ammoniumsalze),
besitzen aber entweder eine vernachlässigbare intraorale Aktivität, unerwünschte Nebenwirkungen
(z.B. mukosale Reizung, Zahnverfärbung), und/oder
sind mit den Zahnpastaformulierungen inkompatibel. Triclosan (2,4,4'-Trichlor-2'-Hydroxydiphenylether), ein antimikrobielles
Agens, das häufig
in Deodorants, Seifen und anderen dermatologischen Zubereitungen
verwendet wird, wird gegenwärtig
als ein Antiplaque Zahnpastazusatz in einigen Ländern verwendet, es gibt jedoch
ein beträchtliches
Interesse ein klinisch wirksames, sicheres und natürliches
Antiplaque-Agens zu finden.
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Antimikrobielle
Peptide sind in der Natur weit verbreitet und spielen eine Rolle
in der Wirtsverteidigung von Pflanzen und Tieren (Boman und Hultmark,
1987); Bevins und Zasloff, 1990). Zu ihnen gehören, neben anderen, die amphiphatische
Kanäle
bildenden Peptide, zum Beispiel, die Cecropine, aus der Cecropia-Motte isoliert
werden (Boman und Hultmark, 1987), die Magainine, die aus den Hautsekreten
des afrikanischen Krallenfrosches Xenopus lavis isoliert werden
(Bevins und Zasloff, 1990), die Dermaseptine, aus der Haut des Waldfrosches
isoliert werden (Mor und Nicolas, 1994) und Bombinine, die aus der
Haut von Bombina variegata (Simmaco et al., 1991) lavis isoliert
werden. Andere antimikrobielle Peptide schließen die zyklischen kationischen
Peptide ein, die ein intramolekulares Disulphid enthalten, zum Beispiel,
Ranalexin aus der Haut des Bullenfrosches (Clark et al., 1994) und
Bactenecin aus bovinen Neutrophilen (Romeo et al., 1988). Prolin
enthaltende antimikrobielle Peptide wurden auch identifiziert und
diese schließen
die Apidaecine aus der Lymphflüssigkeit
der Honigbiene ein (Casteels et al., 1989) und das Schweine myeloide
antimikrobielle Peptid PMAP-23 ein (Zanetti et al., 1994).
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Es
wird jetzt allgemein angenommen, dass das Milchprotein Casein nicht
nur als ein Nahrungsmittel, sondern auch als gegen bakterielle Infektion
der Mucosa von Neugeborenen schützende
Agens angesehen werden sollte, da bei spezifischen Peptide, die
durch tryptischen oder in situ Verdau freigesetzt wurden, gezeigt wurde,
dass sie eine merkliche biologische Aktivität besitzen. Diese bioaktiven
Peptide sind relativ resistent gegenüber weiterem proteolytischem
Abbau und wurden im distalen Abschnitt des Dünndarms und im Blut von Menschen
nach Aufnahme von Kuhmilch entdeckt (Svedberg et al., 1985). Migliore-Samour
et al. (1989) zeigten, dass die Peptide β-Casein (63-68) PGPIPN und αs1-Casein
(194-199) TTMPLW bei Konzentrationen so niedrige wie 0.1 μM einen signifikanten
schützenden
Effekt in Mäusen
gegen Klebsiella pneumoniae Infektion vermitteln, wenn sie bei 0.3
mg/kg intravenös,
vor dem letalen Infektionstest, injiziert werden. Ein antibakterielles
Peptid aus bovinem αs2-Casein [αs2-Casein (f172-203)],
das durch Behandlung von Milch mit Eisessigsäure freigesetzt wurde, wurde
vor kurzem charakterisiert, und es wurde gezeigt, dass es das Wachstum
von Escherichia coli und Staphylococcus carnosus (Zucht et al.,
1995) inhibierte.
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Antimikrobielle
Peptide, die Aktivität
gegen einen breite Anzahl von Gram-positiven und Gram negativen
Bakterien besitzen, besitzen Potential in dem Gebiet der Zahnpflege,
funktionalen Lebensmittel, Nahrungskonservierungsmittel und Pharmazeutika.
Zahnpflegeprodukte schließen
Zahnpasta, Mundwasser, Zahnseide, und professionell angewendete
Materialien ein. Funktionale Nahrungsmittel, schließen Kaugummi, Süßwaren,
Frühstückscerealien,
Nahrungsmittel für
Neugeborene, Getränke,
Pastillen usw. ein. Nahrungsmittelkonservierungsmittel könnten Milchprodukte,
Suppen, Salatdressings, verarbeitetes Fleisch, Backwaren, Soßen usw.
einschließen.
Die pharmazeutische Verwendung würde
systemisch und topisch angewendete Antibiotika und Anti-Infektionsmittel
und Medikamente für
die Behandlung von Geschwüren
und anderen Erkrankungen des gastrointestinalen Trakts einschließen.
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Bei
Nahrungsmittelanwendungen werden natürliche antimikrobielle Mittel
typischerweise für
den Erhalt und die Verlängerung
der Haltbarkeit von Soßen,
nassen Salaten, Backwaren und Kuchen, verarbeitetem Fleisch, gekühlten Milchprodukten,
Salatsoßen
und Seifen verwendet. Nisin besitzt eine begrenzte Anwendung als
ein Nahrungskonservierungsmittel wegen eines relativ engen Spektrums
der antimikrobiellen Aktivität und
hoher Kosten. Nahrungsmittelhersteller, die antimikrobielle Peptide
von Casein als ein Konservierungsmittel verwenden, können „rein natürlich" Etikettenangaben
verwenden, die nicht erlaubt sind, falls künstliche oder chemische Konservierungsmittel
verwendet werden. Ein Haupttrend in der Nahrungsmittelindustrie
ist der ansteigende Bedarf nach Produkten mit geringem Fettgehalt,
die im Allgemeinen dazu neigen, einen erhöhten Feuchtigkeitsgehalt zu
besitzen. Dies erzeugt einen Bedarf nach besseren Nahrungsmittelkonservierungssystemen,
wie die Aufnahme von natürlichen
antimikrobiellen Substanzen.
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Der
globale Markt für
Medikamente für
Wundheilung, Behandlung von Geschwüren des oberen Darmbereichs
und entzündungsbasierte
Krankheiten stellt einen Hauptmarkt für Pharmazeutika dar. Klinikärzte, die in
dem Gebiet der duodenalen und gastrischen Geschwüre arbeiten, konzentrieren
sich gegenwärtig
auf das Bakterium Helicobacter pylori als das verursachende Agens
bei Geschwüren
der oberen Verdauungstraktes. Kanal bildende antimikrobielle Peptide,
die es H+ ermöglichen, in die Bakterienzelle
zu treten, besitzen das Potential H. pylori Infektionen durch Verstärkung der
Sensitivität
des Bakteriums gegenüber
den Säureausscheidungen
des Magens zu behandeln.
- Adeo et al., Biochemie, 1977; 59:
375-379 offenbaren die Aminosäuresequenz
einer natürlich
vorkommenden Caseins aus dem italienischem Büffel.
- Datenbank Uniprot P79093, 1997 offenbarte ein Kappa-Casein Fragment
aus dem amerikanischem Bison.
- Datenbank Uniprot P79094, 1997 offenbarte ein Kappa-Casein Fragment
aus Bos gaurus.
- Nagaune et al., Agric. Biol. Chem., 1988; 52(10): 2577-2581
offenbarte ein Peptid von 184 bis 202 Resten von β-Casein,
das an einen monoklonalen Antikörper
gegen β-Casein
binden kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfinder haben hier neue Peptide entwickelt, die antimikrobielle
Aktivität
besitzen. Diese Peptide können
jedoch synthetisch hergestellt werden; sie können auf sehr einfache Weise
von Casein abgeleitet werden.
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Entsprechend
besteht in einem ersten Aspekt die vorliegende Erfindung aus einem
antimikrobiellem Peptid, wobei das Peptid nicht glykosyliert ist,
weniger als ungefähr
100 Aminosäuren
besitzt, vorzugsweise weniger als ungefähr 70 Aminosäuren, und
eine Aminosäuresequenz
enthält,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus:
AVESTVATLEAΣPEVIESPPE,
AVESTVATLEDΣPEVIESPPE.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht das Peptid aus einer Aminosäuresequenz,
die ausgewählt
ist, aus der Gruppe bestehend aus:
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AVESTVATLEAΣPEVIESPPE
und AVESTVATLEDΣPEVIESPPE
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
das Peptid eine Aminosäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus:
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Peptid ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus:
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Wie
für diejenigen,
die in diesem Gebiet Fachleute sind, kann das Peptid der vorliegenden
Erfindung mit anderen Molekülen
konjugiert werden, wie Acylderivaten, um das Verabreichungsprofil
oder die Pharmacokinetiken des Peptids zu ändern. Solche Konjugate werden
in
PCT/AU90/00599 beschrieben.
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In
einem zweiten Aspekt besteht die vorliegende Erfindung aus einer
chimären
Verbindung, wobei die Verbindung das Peptid des ersten Aspektes
der vorliegenden Erfindung enthält,
das mit einem Nicht-Peptid Molekül
konjugiert ist. Es ist bevorzugt, dass das Nicht-Peptidmolekül Acylgruppen
beinhaltet.
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In
einem dritten Aspekt stellt die Erfindung eine antimikrobielle Zusammensetzung
bereit, die das Peptid des ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung
zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger enthält. Solche Zusammensetzungen
können
dentale, intraorale Zusammensetzungen, therapeutische gegen Infektionen
gerichtete Zusammensetzungen für
die topische und systemische Anwendung sein. Dentale Zusammensetzungen
oder therapeutische Zusammensetzungen können in der Form eines Gels,
einer Flüssigkeit,
eines Feststoffes, Puders, Creme oder Pastille sein. Therapeutische
Zusammensetzungen können
auch in der Form von Tabletten oder Kapseln sein.
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In
einem vierten Aspekt wird die Verwendung eines Peptids gemäß der Erfindung
bereitgestellt, für
die Herstellung eines Medikaments, das in einem Verfahren zum Behandeln
oder Verhindern von Zahnkaries oder einer periodontalen Krankheit
in einem Subjekt zu verwenden ist, wobei das Verfahren den Schritt
des Verabreichens eines Peptids oder Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung an die Zähne
oder den Gaumen eines Subjektes umfasst, dass solcher Behandlungen
bedarf. Topische Verabreichung des Peptids ist bevorzugt.
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Ohne
an wissenschaftliche Theorien gebunden zu sein, wird angenommen,
dass die Peptide der vorliegenden Erfindung ihr antimikrobielle
Wirkung mittels ihrer amphiphatischen Natur ausüben. Es wird angenommen, dass
die Peptide in die Bakterienmembran aufgenommen werden, in der sie
Aggregate bilden. Diese Aggregate stellen Poren oder Kanäle durch
die Membran bereit oder bilden solche, durch die Ionen hindurch treten
können.
Der unkontrollierte Durchtritt von Ionen durch die Bakterienmembran
resultiert in dem Tod der Bakterienzelle. Σ ist ein Phophoserylrest.
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Die
Peptide der vorliegenden Erfindung haben eine Reihe von Anwendungen,
zum Beispiel, können sie
in Nahrungsmitteln als antimikrobielle Konservierungsstoffe, in
Mundpflegeprodukten (Zahnpasten und Mundspülungen) zur Kontrolle der Zahnplaque
und Unterdrückung
von Pathogenen verwendet werden, die mit Zahnkaries und Parodontosekrankheiten
assoziiert sind. Die antimikrobiellen Peptide der vorliegenden Erfindung
können
auch in pharmazeutischen Zubereitungen verwendet werden (z.B. topischen
und systemischen gegen Infektionen gerichteten Medikamenten).
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Überall in
dieser Beschreibung wird das Wort „umfassen" oder Variationen wie „umfasst" oder „umfassend" das Einschließen eines
angeführten
Elements oder einer Gesamtheit oder Gruppe von Elementen oder der
gesamten Elemente bedeuten aber nicht den Ausschluss irgendeines
anderen Elementes oder Gesamtheit oder Gruppe von Elementen oder
der gesamten Elemente.
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Eingehende Beschreibung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die neuartigen antimikrobiellen
Peptdide. Diese Peptide wurden anfangs von Casein, κ-Casein (106-169)
und β-Casein
(184-202) [Tabelle 1] abgeleitet. Diese Peptide besitzen das Potential
für die
folgenden Mikroorganismen inter alia verwendet zu werden.
Streptococcus
mutans
Staphylococcus aureus
Streptococcus sanguinis
Escherichia
coli
Salmonella typhimurium
Pseudomonas aeruginosa
Porphyromonas
gingivalis
Campylobacter jejuni
Listeria monocytogenes
Helicobacter
pylori
Clostridium botulinum
Streptococcus pyogenes
Streptococcus
pneumoniae
Candida albicans
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Die
antimikrobiellen Peptide Ser(P)149 ϰ-Casein
B (106-169) und Ser(P)149 ϰ-Casein
B (117-169) besaßen
beide eine minimale inhibitorische Konzentration (MIC) von 2.4 μM gegen die
oralen Pathogene Streptococcus mutans und Streptococcus sobrinus
und eine zehnfache niedrigere Konzentration (0.24μM) inhibierte das
Wachstum dieser Bakterien um 41%.
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Die
antimikrobiellen Peptide Ser(P)
149 ϰ-Casein
(117-169) und Ser(P)
127, Ser(P)
149 ϰ-Casein
(117-169) und β-Casein (184-202)
können
aus einem tryptischen Verdau von bovinem Casein mittels Standart-chromatographischer
Verfahren wie Anionenaustauscher und reverser Phase Chromatographie
(HPLC) aufgereinigt werden. Ser(P)
149 ϰ-Casein
(106-169) und Ser(P)
127, Ser(P)
149 ϰ-Casein
(106-169) können
auch aus Käsemolke
und Labmolke hergestellt werden, indem die Molkeproteine durch Ultrafiltration,
oder saurer Fällung
gefolgt von reverser Phase HPLC Aufreinigung der Phosphopeptide
entfernt werden. Die Peptide können
aus Casein anderer Spezies, z.B. Ziege, Schaf usw. hergestellt werden. Tabelle 1: Antimikrobielle Casein-Peptide
Peptid | Sequenza |
Ser(P)149 κ-Casein
B (106-169) | MAIPPKKNQDKTEIPTINTIASGEPTSTPTIEAVESTVA
TLEAZPEVIESPPEINTVQVTSTAV |
Ser(P)127, Ser(P)149 κ-Casein B
(106-169) | MAIPPKKNQDKTEIPTIAΣGEPTSTPTIEAVESVA TLEAΣPEVIESPPEINTVQVTSTAV |
Ser(P)149, κ-Casein
A (106-169) | MAIPPKKNQDKTEIPTIASGEPTSTPTTEAVESTVA
TLEDΣPEVIESPPEINTVQVTSTAV |
Ser(P)127, Ser(P)149 κ-Casein A
(106-169) | MAIPPKKNQDKTEIPTINTIAΣGEPTSTPTTEAVESTV
ATLEDΣPEVIESPPEINTVQVTSTAV |
Ser(P)149 κ-Casein
B (117-169) | TEIPTINTIASCEPTSTPTIEAVESTVATLEAΣPEVIESPP
EINTVQVTSTAV |
Ser(P)127, Ser(P)149 x-Casein
B (117-169) | TEIPTINTIAΣGEPTSTPTIEAVESTVATLEAΣPEVIESP PEINTVQVTSTAV |
Ser(P)149 x-Casein A (117-169) | TEIPTINTIASGEPTSTPITTAVESTVATAEDΣPEVIESP PEINTVQVTSTAV |
Ser(P)127, Ser(P)149 κ-Casein A
(117-169) | TEIPTINTIAΣGEPTSTPTTEAVESTVATLEDΣPEVIESP PEINTVQVTSTAV |
a. Sequenz
wurde unter Verwendung des Einbuchstaben-Aminosäurecodes identifiziert, wobei Σ = Ser(p) |
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Das
Peptid κ-Casein
(106-169) liegt in Käsemolke
oder Labmolke in zahlreichen verschiedenen Formen vor. Das Peptid
hat zwei genetische Hauptvarianten (A und B) und wird durch Glykosylierung
und Phosphorylierung postranslational modifiziert. Die glykosylierten
Formen, bekannt als das Kappa-Caseino-Glycopeptid oder Glycomacropeptid
wurde durch Neeser [
US Patent
Nr. 4,992,420 und
4,994,441 ]
wegen der Oligosaccharidketten, die mit den Threoniresten des Peptids
verbunden sind, als Antiplaque- und
Antikariesagenzien beschrieben. Neeser behauptet, dass die Oligosaccharidketten
des Glycopeptids durch spezifische Bindung an plaquebildende orale
Bakterien das Anheften dieser Bakterien an den speichelbedeckten
Zahnschmelz blockieren. Die glykosylierten Formen von κ-Casein (106-169)
können
von den nicht-glykosylierten Formen durch Chromatographie (z.B.
Anionenaustausch und reverse Phase HPLC) oder durch selektive Fällung oder
Ultrafiltration getrennt werden. Nur die nicht-glykolisierten Formen
von κ-Casein (117-169)
oder κ-Casein
(106-169) zeigten antimikrobielle Aktivität. Da die Glykosylierung die
antimikrobielle Aktivität
zerstört ist
es wünschenswert
die Glyco- und Aglycoformen von κ-Casein
(117-169) oder κ-Casein
(106-169) zu trenne, was mit Chromatographie, selektiver Fällung oder
Ultrafiltration erreicht werden kann. Phosphorylierung von Ser
149 und zu einem geringeren Ausmaß von Ser
127 sind wichtig für die antimikrobielle Aktivität und die
phosphorylierten Formen der zwei genetischen Hauptvarianten (A und
B) scheinen gleiche Aktivität
zu besitzen [Tabelle 1]. Die Neeser Patente offenbaren weder die
antimikrobielle Aktivität
von κ-Casein
(106-169) noch die Verwendung der nicht-glykolysierten Formen des
Peptids zur Unterdrückung
von bakteriellen Pathogenen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das antimikrobielle Peptid in Zahnputzmittel
wie Zahnpasta, Mundspülungen
oder Formulierungen für
den Mund aufgenommen, um bei der Prävention und/oder Behandlung
von Zahnkaries und periodontalen Krankheiten zu helfen. Das Peptid
kann 0.01-50 Gewichts-% der Zusammensetzung enthalten, vorzugsweise
0.1-10 Gewichts-%. Für
orale Zusammensetzungen wird es bevorzugt, dass die Menge des verabreichten
Peptids 0.01-50 Gewichts-% ist, vorzugsweise 0.1-10 Gewichts-% der
Zusammensetzung. Die orale Zusammensetzung dieser Erfindung, die
die oben genannten Peptide enthält
kann in zahlreichen Formen, die für den Mund geeignete sind hergestellt
und verwendet werden, wie einem Zahnputzmittel, einschließend Zahnpasten,
Zahnpuder und flüssige
Zahnputzmittel, Mundspülungen,
Tabletten, Kaugummis, dentalen Pasten, gingivalen Massagecremen,
Gurgeltabletten, Pastillen, Milchprodukten und anderen Nahrungsmitteln.
Die orale Zusammensetzung gemäß dieser
Erfindung kann weiterhin zusätzliche
bekannte Inhaltsstoffe beinhalten abhängig vom Typ und der Form einer
bestimmten oralen Zusammensetzung.
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In
bestimmten hoch bevorzugten Formen der Erfindung kann die orale
Zusammensetzung im Wesentlichen flüssige Eigenschaften besitzen,
wie eine Mündreinigungslösung oder
Spülung.
In solche einer Zubereitung ist das Vehikel typischerweise eine
Wasser-Alkoholmischung wünschenswerter
weise ein Feuchthaltemittel wie unter beschrieben enthaltend. Im
Allgemeinen ist das Gewichtsverhältnis
von Wasser zu Alkohol im Bereich von ungefähr 1:1 bis ungefähr 20:1.
Die Gesamtmenge der Wasser-Alkoholmischung bei diesem Typ der Zubereitung
ist typischerweise in dem Bereich von ungefähr 70 bis ungefähr 99.9
Gewichts-% der Zubereitung. Der
Alkohol ist typischerweise Ethanol oder Isopropanol. Ethanol wird
bevorzugt.
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Der
pH solcher flüssiger
oder anderer Zubereitungen er Erfindung ist im Allgemeinen im Bereich
von ungefähr
4.5 bis ungefähr
9 und typischerweise von ungefähr
5.5 bis 8. Der pH ist vorzugsweise in dem Bereich von ungefähr 6 bis
ungefähr
8.0, vorzugsweise 7.4. Der pH kann mit Säure (z.B. Zitronensäure oder
Benzosäure)
oder Base (z.B. Natriumhydroxid) kontrolliert werden oder gepuffert
sein (wie mit Natriumcitrat, Benzoat, Carbonat, oder Bicarbonat,
Dinatrium-Hydrogenphosphat, Natrium-Dihydrogenphosphat, usw.).
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In
anderen wünschenswerten
Formen der Erfindung kann die orale Zusammensetzung im Wesentlichen
feste oder pastige Eigenschaften besitzen, wie Zahnpuder, ein Dentaltablette
oder ein Zahnputzmittel, das eine Zahnpaste (Zahncreme) oder Gelzahnputzmittel
ist. Das Vehikel solcher festen oder pastigen oralen Zubereitungen
enthält
im Allgemeinen zahnverträgliches
polierendes Material. Beispiele für polierende Materialien sind
wasserunlösliches
Natrium-metaphosphat,
Kalium-metaphosphat, Trikalzium-phosphat, Kalzium-phosphat-dihydrat,
wasserfreies Dikalzium-phosphat, Kalzium-pyrophosphat, Magnesium-orthophosphat, Trimagnesium-phosphat,
Kalzium-carbonat, Aluminiumhydrat, calciniertes Aluminium, Aluminium-silicat,
Zirconium-silicat, Kieselerden, Bentonit, und Mischungen davon.
Andere geeignete polierende Materialien beinhalten die partikuläre hitzehärtbaren
Harze wie Melamin-, Phenol und Harnstoffe-Formaldehyde, und quervernetzte
Polyepoxide und Polyester. Bevorzugte polierende Materialen beinhalten
kristaline Kieselerden mit Partikelgrößen bis zu ungefähr 5 Micron,
einer Durchschnitspartikelgröße von bis
zu ungefähr
1.1 Micron, und einer Oberfläche
von bis zu 50,000 cm2/gm., Kieselerden-Gel
oder kolloidale Kieselerde, und komplexe amorphe Alkalimetall Aluminiumsilikate.
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Wenn
durchsichtige Gele eingesetzt werden, sind ein polierendes Agens
oder kolloidale Kieselerden, wie diejenigen, die unter der Handelsmarke
SYLOID wie Syloid 72 und Syloid 74 oder unter der Handelsmarke SANTOCEL
wie Santocel 100, Alkalimetall-Aluminiumsilikat-Komplexe besonders nützlich, da sie Brechungsindizes
besitzen, die nahe den Brechungsindizes gelierender Agens-Flüssigkeit-Systeme
(, die Wasser und/oder Feuchthaltemittel enthalten,) sind, die gewöhnlich in
Zahnputzmitteln verwendet werden.
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Viele
der so genannten „wasserunlöslichen" polierenden Materialien
besitzen anionische Eigenschaften und beinhalten auch kleine Mengen
löslichen
Materials. Somit kann unlösliches
Natrium-metaphosphat auf jede geeignete Weise gebildet werden, wie
in Thorpe's Dictionary
of Applied Chemistry, Band 9, 4te Ausgabe, S. 510-511 veranschaulicht.
Die Formen unlöslichen
Natrium Metaphosphats, bekannt als Madrells Salz und Kurrols Salz,
sind weitere Beispiele geeigneter Materialien. Diese Metaphosphatsalze
weisen nur eine geringe Löslichkeit
in Wasser auf, und werden daher gemeinhin als unlösliche Metaphosphate
(IMP) bezeichnet. Es gibt darin ein geringe Menge löslichen
Phosphatmaterials wie Unreinheiten, gewöhnlich ein paar Prozent bis zu
4 Gewichts-%. Die Menge des gelösten
Phosphatmaterials, von der man annimmt, dass ein lösliches
Natrium-trimetaphosphat im Fall von unlöslichem Metaphosphat beinhaltet,
kann durch Waschen mit Wasser reduziert oder eliminiert werden,
wenn das gewünscht
ist. Das unlösliche
Alkalimetall-metaphosphat wird typischerweise in Puderform einer
Partikelgröße eingesetzt,
so dass nicht mehr als 1% des Materials größer als 37 Micron sind.
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Das
polierende Material wird im Allgemeinen in den festen oder pastrigen
Zusammensetzungen in Gewichtskonzentrationen von ungefähr 10% bis
ungefähr
99% eingesetzt. Vorzugsweise liegt es in Mengen von 10% bis ungefähr 75% in
Zahnpasta, und von ungefähr
70% bis ungefähr
99% in Zahnpuder vor. In Zahnpasten liegt, wenn das polierende Material
siliziumartig ist, es im Allgemeinen in einer Menge von ungefähr 10-30 Gewichts-%
vor. Andere polierende Materialien liegen typischerweise in einer
Menge von ungefähr
30-75 Gewichts-% vor. In einer Zahnpaste kann das flüssige Vehikel
Wasser und ein Feuchthaltemittel typischerweise in einer Menge im
Bereich von ungefähr
10 Gewichts-% bis ungefähr
80 Gewichts-% der Zubereitung enthalten. Glyzerin, Propylene-Glykol,
Sorbitol und Polypropylen-glykol sind Beispiele für geeignete
Feuchthaltemittel/Träger.
Vorteilhaft sind auch flüssige
Mischungen von Wasser, Glyzerin und Sorbitol. Bei klaren Gelen,
bei den der Brechungsindex eine wichtige Erwägung ist, werden ungefähr 2.5-30%
w/w Wasser, 0 bis ungefähr 70%
w/w Glyzerin und ungefähr
20-80% w/w Sorbitol vorzugsweise eingesetzt.
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Zahnpaste,
Cremes, und Gele enthalten typischerweise ein natürliches
oder synthetisches Verdickungsmittel oder gelierendes Agens in Verhältnissen
von ungefähr
0.1 bis ungefähr
10, vorzugsweise ungefähr
0.5 bis ungefähr
5% w/w. Ein geeignetes Verdickungsmittel ist synthetisches Hectorit,
ein synthetischer kolloidaler Magnesium-Alkalimetallsilikatkomplex-Lehm, der zum Beispiel
als Laponit (z.B. CP, SP 2002, D) verfügbar ist, der von Laporte Industries
Limited vertrieben wird. Laponit D besteht aus ungefähr 58.00
Gewichts-% SiO2, 25.40 Gewichts-% MgO, 3.05
Gewichts-% Na2O, 0.98 Gewichts-% Li2O, und etwas Wasser und Spurenmetalle. Seine
wahre Schwerkraft ist 2.53 und es hat eine apparente Bruttodichte
von 1.0 g/ml bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 8%.
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Andere
geeignete Verdickungsmittel beinhalten irisches Moos, Iota Carrageenan,
Tragantgummi, Stärke,
Polyvinylpyrrolidon, Hydroxyethylpropylzellulose, Hydroxybutyl-methyl-zellulose,
Hydroxypropyl-methyl-zellulose, Hydroxyethyl-zellulose (z.B. erhältlich als
Natrosol), Natrium-carboxymethyl-zellulose,
und kolloidale Kieselerde wie fein gemahlenes Syloid (z.B. 244).
Solubilisierende Agenzien können
auch aufgenommen werden, wie Feuchthaltemittel Polyole wie Propylen-glycol,
Dipropylen-glycol und Hexylen-glycol, Cellosolve wie Methyl-cellosolve
und Ethyl-cellosolve, pflanzliche Öle und Waxe, die mindestens
ungefähr
12 Kohlenstoffatome in gerader Kette enthalten, wie Olivenöl, und Petrolatum
und Ester wie Amyl-acetat, Ethyl-acetat und Benzyl-benzoat.
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Es
versteht sich, dass, wie es üblich
ist, die oralen Zubereitungen in geeignet etikettierten Verpackungen
verkauft oder auf andere Weise vertrieben werden sollen. Somit wird
ein Glas mit einer Mundspülung
ein Etikett haben, das es inhaltlich als eine Mundspülung oder
Mundreinigungsmittel beschreibt und Anweisungen für seinen
Gebrauch enthält;
und eine Zahnpasta, Creme oder Gel wird gewöhnlich in einer zusammendrückbaren
Tube sein, typischerweise aus Aluminium, überzogenem Blei oder Plastik,
oder in einer anderem Drück-, Pump-
oder unter Druck stehendem Spender zum Abmessen seiner Inhaltsstoffe,
mit einem Etikett, das es inhaltlich als eine Zahnpasta, Gel oder
Dentalcreme beschreibt.
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Organische
oberflächenaktive
Substanzen werden in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
verwendet, um eine erhöhte
prophylaktische Wirkung zu erreichen, dabei zu helfen, eine durchdringende
und vollständige
Verteilung des aktiven Agens überall
in der Mundhöhle
zu erreichen und um die vorliegenden Zusammensetzungen kosmetisch
verträglicher
zu machen. Das organische oberflächenaktive
Material ist vorzugsweise anionisch, nicht ionisch oder ampholytisch,
und denaturiert nicht das antimikrobielle Peptid der Erfindung,
und es ist bevorzugt als das oberflächenaktive Agens ein reinigendes
Material einzusetzen, das der Zusammensetzung reinigende und schäumende Eigenschaften
verleiht, während
es das Peptid nicht denaturiert. Geeignete Beispiel für anionische
oberfächenaktive
Stoffe sind wasserlösliche
Salze von höheren
Fettsäure-Monoglyzerid-Monosulfaten,
wie dem Natriumsalz des einfach sulfatiertem Monoglycerids von gehärteten Kokusnussölfettsäuren, höheren Alkylsulfaten
wie Natrium-lauryl-sulfat, Alkyl-aryl-sulfonaten wie Natrium-dodecyl-benzen-sulfonat,
höheren
Alkylsulfo-Acetaten, höheren
Fettsäureestern
von 1,2-Dihydroxy-propan-sulfonat, und die im Wesentlichen gesättigten
höheren
aliphatischen Acyl-amide von niedrigen aliphatischen Amino-Carbonsäure-Verbindungen
wie denjenigen, die 12 bis 16 Kohlenstoffatome in der Fettsäure besitzen,
Alkyl- oder Acylradikale und dergleichen. Beispiele der zuletzt
erwähnten
Amide sind N-lauroyl-sarcosin, und die Natrium, Kalium und Ethanoamindsalze
von N-lauroyl-, N-myristoyl-,
or N-palmitoyl-sarcosin, die im Wesentlichen frei von Seife oder ähnlichen
höheren
Fettsäurematerialien
sein sollten. Die Verwendung dieser Sarconit-Verbindungen in den
oralen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung ist besonders
vorteilhaft, da diese Materialien einen andauernden merklichen Effekt
bei der Inhibierung von Säurebildung
in der Mundhöhle
wegen dem Abbau von Kohlenhydraten aufweisen zusätzlich zu dem Aufweisen einer gewissen
Reduktion in der Löslichkeit
des Zahnschmelzes in sauren Lösungen.
Beispiele für
wasserlösliche nicht
ionische oberflächenaktive
Substanzen, die für
die Verwendung mit den Peptiden geeignet sind, sind Kondensationsprodukte
von Ethylenoxid mit zahlreichen reaktiven Wasserstoff enthaltenden
Verbindungen, die mit diesen reaktiv sind, mit langen hydrophoben
Ketten (z.B. aliphatische Ketten von ungefähr 12 bis 20 Kohlenstoffatomen),
wobei diese Kondensationsprodukte („Ethoxamere") hydrophile Polyoxyethylen-Einheiten
enthalten, wie Kondensationsprodukte von Poly(Ethylenoxid) mit Fettsäuren, Fettalkoholen,
Fettamiden, polyhydrischen Alkoholen (z.B. Sorbitan-monostearat)
und Polypropylenoxid (z.B. pluronischen Materialien).
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Das
oberflächenaktive
Agens liegt typischerweise in einer Menge von ungefähr 0.1-5
Gewichsts-% vor.
Es ist anzumerken, dass das oberflächenaktive Agens beim Lösen des
Peptids der Erfindung helfen kann und dadurch die Menge des benötigten solubisierenden
Feuchthaltemittels reduziert.
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Zahlreiche
andere Materialien können
in die oralen Zubereitungen dieser Erfindung aufgenommen werden,
wie weißmachende
Agenzien, Konservierungsstoffe, Silikone, Chlorophyllverbindungen
und/oder Ammonium enthaltendes Material wie Harnstoff, Diammonium-phosphat,
und Mischungen davon. Diese Adjuvanzien, wenn vorhanden, werden
in die Zubereitungen in Mengen aufgenommen, die nicht im Wesentlichen die
gewünschten
Eigenschaften und Charakteristika beeinflussen.
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Jegliches
geeignete aromatisierende oder süßende Material
kann auch verwendet werden. Beispiele für geeignete aromatisierende
Bestandteile sind aromatisierende Öle, z.B. Öl der grünen Mime, Pfefferminze, des
Immergrüns,
Sassafras, der Nelke, des Salbeis, Eucalyptus, Marjorams, Zimt,
der Zitrone und Orange und des Methyl-salicylats. Geeignete süßende Agenzien
beinhalten Saccharose, Lactose, Maltose, Sorbitol, Xylitol, Natrium-cyclamat,
Perillartin, AMP (Aspartyl-phenyl-alanin,
Methyl-ester), Saccharin und ähnliche.
In geeigneter Weise können
Aroma und süßende Agenzien
jeweils oder zusammen von ungefähr
0.1% bis 5% der Zubereitung ausmachen.
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Bei
der bevorzugten Ausübung
dieser Erfindung wird eine orale Zusammensetzung gemäß dieser
Erfindung wie ein Mundreinigungsmittel oder Zahnputzmittel, die
die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthalten, vorzugsweise
regelmäßig am Gaumen
und den Zähnen
angewendet, d.h. jeden Tag oder jeden zweiten oder dritten Tag oder
vorzugsweise 1 bis 3 Mal täglich,
bei einem pH von ungefähr
4.5 bis ungefähr 9,
im Allgemeinen von ungefähr
5.5 bis ungefähr
8, vorzugsweise von ungefähr
6 bis 8, für
mindestens 2 Wochen bis zu 8 Wochen oder mehr bis zu ein Leben lang.
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Die
Zusammensetzungen dieser Erfindung können in Pastillen aufgenommen
sein, oder in Kaugummi oder andere Produkte, z.B. durch Rühren in
einer warme Gummibasis oder Beschichten der äußeren Oberfläche einer
Gummibasis, für
die zur Veranschaulichung genannt werden können Jelutong, Gummitlatexs,
Vinylitharz usw., wünschenswerterweise
zusammen mit konventionellen Weichmachern oder Weichmachern, Zucker
oder anderen Süßstoffen
wie Glucose, Sorbitol und ähnliche.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist das Peptid der Erfindung in Nahrungsmitteln formuliert, um als ein
Konservierungsmittel zu wirken, wobei es 0.01-10% w/w, noch bevorzugter
0.1-5% w/w, am meisten bevorzugt 1-5% und insbesondere 2% w/w enthält.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen bereit, die pharmazeutische
Zusammensetzungen umfassen, die antimikrobielle Peptide zusammen
mit, wie beschrieben, einem pharmazeutisch verträglichen Träger enthalten. Solche Zusammensetzungen
können
aus der Gruppe ausgewählt
sein bestehend aus dentalen, intraoralen Zusammensetzungen, therapeutischen
gegen Infektionen gerichtete Zusammensetzungen für topische und systemische
Anwendung. Dentalzusammensetzungen oder therapeutische Zusammensetzungen
können
in der Form eines Gels, einer Flüssigkeit,
eines Feststoffs, Puders, einer Creme oder Pastille sein. Therapeutische
Zusammensetzungen können
auch in der Form von Tabletten oder Kapseln sein. Die topische Verabreichung
des Peptids wird bevorzugt.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren bereit zum Herstellen des antimikrobiellen
Peptids aus Casein oder Molke. κ-Casein
(106-169) kann aus Käse
oder Labmolke durch Ultrafiltration oder saure Fällung gewonnen werden. Ultrafiltration
von Molke durch einen Membranfilter mit einem nominalen Molekulargewichtsausschluss
(NMCO) von 10,000-30,000 bei neutralem oder bevorzugt saurem pH
(3-5) behält
die Mehrzahl der Molkeproteine zurück, wobei ein Permeat produziert
wird, das reich an Casein-Peptiden, Lactose und Minerealien ist.
Ultrafiltration und Konzentration des Permeats mit einem 1000 NMCO
Membranfilter produziert eine Fraktion, die reich an κ-Casein (106-169)
ist. Diese Fraktion wird dann mit Trypsin inkubiert und das resultierende
Hydrosulat wird reverser Phase HPLC unterzogen, wobei eine relativ
reines κ-Casein
(106-169) Peptid hergestellt wird. Alternativ können die Peptide κ-Casein (117-169)
und 13(184-202) aus einem tryptischen Verdau von Casein mit reverser
Phase HPLC gewonnen werden. Peptid κ-Casein (138-158) kann durch
einen partiellen Verdau von κ-Casein
(106-169) mit endo-Glu-C gewonnen werden, gefolgt von Aufreinigung
mit reverser Phase HPLC.
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Es
wird klar verstanden werden, dass, obwohl diese Beschreibung sich
spezifisch auf Anwendungen bei Menschen bezieht, die Erfindung auch
bei veterinären
Zwecken nützlich
ist. Somit ist die Erfindung in allen Aspekten nützlich für domestizierte Tiere wie Vieh,
Schafen, Pferden und Geflügel;
für Haustiere
wie Katzen und Hunde; und für
Zootiere. Um zu erreichen, dass das Wesen der vorliegenden Erfindung
besser verstanden werden kann, werden bevorzugte Ausführungsformen
von ihr nun unter Bezug auf die folgenden nicht beschränkenden
Beispiele beschrieben.
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Legenden der Figuren
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1.
Reverse Phase HPLC eines tryptischen Verdaus eines Molkeproteinkonzentrats
(WPC). Der tryptische WPC Verdau (8 mg) wurde auf eine Brownlee
RP-300 C8 Säule
aufgetragen. Die Probe wurde mit einem linearen Stufengradienten
mit 0-20% B für
2 Min. gefolgt von 20-45% B für
40 Min. bei einer Flussrate von 1 ml/min eluiert. Eluant A war 0.1%
(v/v) TFA in Wasser und Eluant B war 80% (v/v) Acetonitril in 0.1% (v/v)
TFA in Wasser.
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2.
Anionenaustauscherchromatographie von Peak 9 von der RP-HPLC des
tryptischen WPC Verdaus. Peak 9 wurde auf eine Mono Q Säule, die
an ein SMARTTM System angeschlossen war,
aufgebracht und mit 0-75% Elutant B für 40 Min. bei einer Flussrate
von 100 μl/min
eluiert. Elutant A war 20 mM Tris-HCl pH 8.0, 10 mM KCl und Elutant
B war 20 mM Tris-HCl pH 8.0, 500 mM KCl.
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3.
Bestimmung des MIC von ϰ-Casein A Ser(P)149 (f117-169)
für Streptococcus
mutans Ingbritt. Der MIG war 2.4 μM.
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4.
Analytische reverse Phase HPLC Elutionsprofil von UF-Molke. Eine
Probe der UF-Molke
wurde in Lösungsmittel
A gelöst
und auf eine analytische Säule
aufgebracht (C18) und mit einem linearen Gradienten von 0-35% Lösungsmittel
B für 5
Min. gefolgt von 35%-80% Lösungsmittel
B für 40
Min bei einer Flussrate von 1.0 ml/min eluiert. Lösungsmittel
A bestand aus 0.1% TFA in Wasser und Lösungsmittel B enthielt 90%
Acetonitril (v/v/0.1% TFA in Wasser). Die Peaks wurden bei 215 nm
detektiert, per Hand bei 215 nm gesammelt und lyophilisert.
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5.
Aufreinigung von Peak 4 (von der RP-HPLC) mit Gelfiltration. Peak
4 wurde auf eine Gelfiltrationssäule
aufgebracht, die mit einem ABI System verbunden war. Material wurde
mit 30% Acetonitril (v/v)/0.1% TFA bei einer Flussrate von 1 ml/min
eluiert und bei 215 nm beobachtet.
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6.
Aufreinigung von Peptiden, die durch Hydrolyse von TCA-löslicher
UF-Molke durch Endopeptidase Glu-C erzeugt wurden. Eine Probe wurde
in Lösungsmittel
A gelöst
(0.1% TFA v/v in Wasser) und auf eine analytische Säule aufgebracht
(C18). Die Peaks wurden mit einem Gradienten aus 0-20% Lösungsmittel B
(90% Acetonitril v/v/0.1% TFA in Wasser) für 4 min gefolgt von 20%-40%
Lösungsmittel
B für 40
min eluiert. Peaks wurden bei 215 nm beobachtet.
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Spezifische
Beispiele für
Formulierungen, die das antimikrobielle Peptid der Erfindung enthalten,
werden unten angeführt.
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Beispiel 1
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Zubereitung von antimikrobiellen Peptiden
aus einem tryptischen Verdau von Molkeproteinkonzentrat
-
Molkeproteinkonzentrat
(50 mg/ml) in Wasser (pH 8.0) wurde mit Novo trypsin (1 mg/ml) bei
50°C für 2 h hydrolysiert,
wobei ein pH von 8.00 ± 0.01
durch die Zugabe von 1N NaOH beibehalten wurde. Die Hydrolyse wurde
durch Zugabe von 1 M HCl auf pH 4.6 beendet. Das Hydrolysat wurde
zentrifugiert (11,600 g für
10 min) und dann durch ein 0.2 μm
PVDF Filter filtriert bevor es auf eine 7 μm C8 (Brownlee) reverse Phase
Säule (4.6 × 220 mm)
aufgebracht wurde. Die Probe wurde mit einem „Applied Biosystems 140 A
Solvent Delivery System" eluiert,
um einen linearen Stufengradienten mit 0-20% B für 2 Min. gefolgt von 20-45%
B für 40
Min. bei einer Flussrate von 1 ml/min zu erzeugen. Eluant A war
0.1% (v/v) TFA in Wasser und Eluant B war 80% (v/v) Acetonitril
in 0.1% (v/v) TFA in Wasser. Das Eluant wurde mit einem „Applied
Biosystems 1000S Diode Array" Detektor
bei einer primären
Wellenlänge
von 215 nm beobachtet. Das Chromatogram wird in 1 gezeigt.
Die Peaks wurden gesammelt und auf antimikrobiellen Aktivität hin getestet.
Die antimikrobiellen Assays wurden in flüssigem Anzuchtmedium unter
Verwendung von Platten mit 96 Nocken durchgeführt, wobei jede Nocke eine
Kapazität
von 300 μl
besitzt. Das Anzuchtmedium bestand aus Todd Hewit Brühe (36.4
g/L), Hefextract (5.0 g/L) mit 100 mmol/L Kalium-phosphat Puffer.
Routinemäßig wurde
der pH in dem Anzuchtmedium auf 6.3 eingestellt. Ein Inoculum von
ungefähr
1.5 × 102 Zellen (Streptococcus sanguis, Streptococcus
mutans, Porphyromonas gingivalis), das während der exponentiellen Wachstumsphase
geerntet worden war, wurde zu jeder Nocke hinzugegeben. Das Ionophor
Gramicidin (40 μmol/L
Endkonzentration) wurde zu einer Reihe von Nocke als Negativkontrolle
hinzugegeben. Positivkontrollen enthielten nur das Inoculum und
Anzuchtmedium. Das Wachstum wurden über eine 30 Stunden Periode
nach Animpfung bestimmt, indem die optische Dichte der Zellsuspensionen
bei einer Wellenlänge
von 650 nm (OD650) mit einem Mikroplattenleser (Biorad, Modell 450)
gemessen wurde. Wachstum wurde bestimmt, indem die Anfangsmessung,
genommen unmittelbar nach Animpfung von der Endmessung abgezogen
wurde (maximale Kultur-OD).
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Antimikrobielle
Assays wurden auch auf Agarplatten durchgeführt, die geeignetes Anzuchtmedium enthielten,
das mit einem Rasen der Test-Bakterienspezies angeimpft war. Papierfilterscheiben
(6 mm Durchmesser), zu denen 50 μl
der Peptidlösung
hinzugegeben waren, wurden auf der Oberfläche der Agarplatte platziert.
Der Durchmesser der Zone der Wachstumsinhibierung um jede Scheibe
wurde nach drei Tagen Inkubation bestimmt und mit einer Kontrolle
verglichen, bei der nur Puffer hinzugefügt worden war. Die Anzuchtsbedingungen
hingen von der getesteten Bakterienspezies ab, jedoch wurden sie
routinemäßig in einer
anaeroben Arbeitsstation bei 37°C
kultiviert. Nur Peak 9 aus 1 zeigte
antimikrobielle Aktivität.
Analyse dieses Peaks mittels Aminosäuresequenz-Analyse (ein automatischer
Hewlett Packard Proteinsequenzierer) und Massenanalyse (Perseptive
Voyager MALDI-TOF Massenspektrometer) enthüllten, dass der Peak heterogen war
und daher wurde die Probe Anionenaustauscherchromatographie auf
einer Mono Q PC 1.6/5 (10 μm)
Säule unterzogen,
die mit einem SMARTTM (Pharmacia) System
verbunden war. Die Probe wurde mit einem linearen Gradienten aus
0-75% Eluant B für
40 Min. bei einer Flussrate von 100 μl/min eluiert. Eluant A war
20 mM Tris-HCl pH 8.0, 10 mM KCl und Elutant B war 20 mM Tris-HCl
pH 8.0, 500 mM KCl. Das Eluant wurde bei 215 und 280 nm mit dem μ Peak Monitor
beobachtet. Das Anionenaustaucher-Chromatogram für Peak 9 von der RP-HPLC wird
in 2 gezeigt. Die Peaks wurden gesammelt und auf
antimikrobielle Aktivität
hin getestet und nur Peaks 9, 10 und 11 zeigten Aktivität. N-terminale
Sequenz- und Massenanalysen enthüllten,
dass Fraktion 9 Ser(P)149 ϰ-Casein
A (113-169) enthielt, Fraktion 10 Ser(P)149 ϰ-Casein A
(124-169) enthielt and Fraktion 11 Ser(P)149 ϰ-Casein A
(117-169) enthielt. Massenanalyse enthüllte, dass keines der Peptide
glykosyliert war. Die minimale inhibitorische Konzentration (MIC)
des reinen Ser(P)149 ϰ-Casein A
(117-169) wurde dann für
das Bakterium Streptococcus mutans bestimmt und ist in 3 gezeigt.
Die erhaltene MIC war 2.4 μM.
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Beispiel 2
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A. Zubereitung von antimikrobiellen Peptiden
aus Käsemolke
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Käsemolke
wurde durch eine Membran mit einem Molekulargewichtsausschluss von
20,000 ultrafiltriert (UF). Das Filtrat wurde gesammelt und die
Proteine wurden durch Zugabe von Trichloressigsäure (TCA) auf eine Endkonzentration
von 11% w/v zu gefällt.
Die gefällten
Proteine wurden durch Zentrifugation (10,000g, 5 min) entfernt und
der neutralisierte Überstand
wurde lyophilsiert. Die getrocknete TCA lösliche UF Molke wurden in 0.1%
TFA in Wasser gelöst
und RP-HPLC unterzogen. Die Probe wurde auf eine analytische Brownlee-Aquapore- (C18) reverse Phase
Säule (220 × 4.6 mm)
oder eine Brownlee (C18) präparative
Säule (25
cm × 10
mm) aufgebracht. Lösungsmittel
B enthielt 90% Acetonitril enthaltend 0.1% v/v TFA und Lösungsmittel
A bestand aus 0.1% TFA in Wasser. Das Eluant wurden mit einem Applied
Biosystems Incorporated (ABI; Melbourne, Vic., Australien) 1000S
Diodenarraydetektor bei einer Wellenlänge von 215 nm beobachtet.
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Die
Probe wurde auf die Brownlee analystische Säule aufgebracht und mit einem
Gradienten von 0-35% Lösungsmittel
B für 2
min., 35% Lösungsmittel
B für 2.
Min. gefolgt von 35%-80% Lösungsmittel
B für 40
Min. bei einer Flussrate von 1.0 ml/min. eluiert. Die Fraktionen
wurden gesammelt und auf antibakterielle Aktivität getestet. Die Fraktionen
wurden auf die Gram-positiven
Bakterien Streptococcus mutans Ingbritt, Streptococcus sanguinis
(früher
S. sanguis), Streptococcus sobrinus 6715 WT15, Staphylococcus aureus ATCC
25923 und das Gram-negative Bakterium, Escherichia coli NCTC 10418,
Salmonella typhimurium ATCC 13311, und Pseudomonas aeruginosa ATCC
25619 getestet. Die Bakterien wurden in 30% Glyzerinbrühen bei –20°C aufbewahrt.
Der antibakterielle Assay wurde in sterilen Platten mit 96 Nocken
durchgeführt
(Becton Dickinson, Melbourne, Australien). Das Anzuchtmedium für die Gram-positiven
Bakterien bestand aus Todd Hewitt Brühe (TH; 36.4 g/l), Hefeextract
(YE; 5 g/l) und 100 mM Kaliumhosphat, pH 6.28 (TYPB). Das Medium
für Gram-negative
Bakterien bestand aus Nährbrühe bei pH
6.28 und für
P. gingivalis, aus "Brain
Heart Infusion" Medium
(mit 1 μg/ml
Haem und 0.5g/l Cystein) bei pH 7.0. Ein Inoculum wurde durch Verdünnen von
exponentiell wachsenden Zellen in Anzuchtmedium hergestellt, so
dass das Inoculum ungefähr
2.7 × 104 lebende Zellen/ml enthielt. Zu jeder Nocke
wurden 250 μl
Medium, das das Peptid in variierenden Konzentrationen und 50 μl des Bakteriuminoculums
enthielt. Kontrollassays enthielten alle Komponenten außer dem
Peptid. Die Nocken der Negativkontrolle enthielten jeweils 250 μl Medium,
50 μl Inoculum
und 5 μl
Gramicidin D (2.5 mM). Wachstum des Bakteriums wurde als Differenz
zwischen der finalen und anfänglichen
optischen Dichte (OD) 650 nm Messungen mit einem Mikroplatten Messgerät (BIORAD,
Modell 450, NSW, Australien) bestimmt. Die finale OD stellte die
maximale Kultur OD dar und wurde normalerweise 20-30 h nach Inokulierung
aufgezeichnet, wobei während
dieser Zeit die Zellen bei 37°C
unter aeroben Bedingungen inkubiert wurden mit der Ausnahme von
P. gingivalis, das bei anaeroben Bedingungen bei der gleichen Temperatur
inkubiert wurde. Die minimale inhibitorische Konzentration (MIC)
wurde bei der geringsten Konzentration des Peptids bestimmt, die benötigt wird,
um das Wachstum des Bakteriums zu inhibieren. Die Peptidkonzentration
variierte zwischen 0.05 μM-500 μM.
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Die
antimikrobielle Aktivität
des neutralisierten Ausgangsmaterials (TCA lösliche UF Molke) wird in Tabelle
2 gezeigt. Tabelle 2. Wachstumsinhibierung von Gram-positiven
und Gram-negativen Bakterien durch TCA-lösliche UF-Molke. Mikrobielles
Wachstum wurde durch die optische Dichte bei einer Wellenlänge von
650 nm nach 30 h Inkubation bei 37°C bestimmt.
Spezies | Wachstumsinhibierung
durch TCA-lösliche
UF-Molke % |
| 3.7
mg/ml | 1.9
mg/ml |
Gram-positive
Bakterien | | |
S.
mutans | 89 ± 6a | 42 ± 11 |
S.
aureus | 47 ± 18 | 18 ± 18 |
S.
sanguinis | KIb | KI |
Gram-negative
Bakterien | | |
E.coli | 14 ± 8 | 12±15 |
S.
typhimurium | 8 ± 7 | KI |
P.
aeruginosa | 9 ± 6 | KI |
a – % Durchschnittsinhibierung
des Wachstums ± Standartabweichung
(n = 3-6)
b – keine
Inhibierung |
-
4 zeigt
die RP-HPLC der TCA-löslichen
UF Molke. Fünf
Peaks wurden gesammelt und auf antibakterielle Aktivität hin analysiert.
Peak 4 wies die höchste
spezifische antimikrobielle Aktivität auf, wie in Tabelle 3 gezeigt.
Peak 4 (RP4) wurde ferner einer Gelfiltrationschromatographie mit
einer Gelfiltrationssäule (Supelco
30 × 7.8
cm) unterzogen und mit 30% Acetonitril v/v 0.1% TFA in Wasser bei
einer Flussrate von 1 ml/min eluiert. Tabelle 3. Wachstumsinhibierung von Steptokokken-Spezies
durch RP-HPLC Peaks von UF-Molke. Die erzeugten Peaks wurden in
dem antibakteriellen Assay getestet. Mikrobielles Wachstum wurde
durch die optische Dichte bei einer Wellenlänge von 650 nm nach 30 h Inkubation
bei 37°C
bestimmt.
Probe | Menge✝ (mg) | Assaykonzentration∞ (mg/ml) | % Wachstumsinhibierung |
| | | S.
mutans | S.
sobrinus | S.
sanguinis |
RP1
+ | 1.7 | 1.4 | 23 ± 16a | –b | KIc |
RP2 | | | | | |
RP3 | 1.0 | 0.90 | 17 ± 16 | 23 ± 20 | 17 ± 7 |
RP4 | 0.64 | 0.53 | 91 ± 3 | 81 ± 5 | 26 ± 7 |
RP5 | 0.60 | 0.50 | 79 ± 7 | 79 ± 14 | 23 ± 5 |
a – % Durchschnittsinhibierung
des Wachstums ± Standartabweichung
(n = 3-6)
b – nicht
bestimmt
c – keine
Inhibierung
✝ – Menge
jedes Peaks bestimmt bei 215nm Absorption
∞ – Konzentration des Peaks in
antibakteriellem Assay |
-
5 zeigt
die Gelfiltrationschromatographie von Peak 4 (RP4) von der RP-HPLC
der TCA-löslichen UF-Molke.
Vier Peaks aus der Chromatographie wurden gesammelt und auf antimikrobielle
Aktivität
gegen S. mutans hin getestet, wie in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4. Die Inhibierung des Wachstums
von S. mutans durch Gelfiltrationspeaks von Peak 4 der RP-HPLC von
TCA-löslicher
Molke.
Probe | Menge✝ (mg) | Assaykonzentration∞ (mg/ml) | %
Wachstumsinhibierung |
RP4GF1 | 3.12 | 2.6 | 46 ± 9a. |
RP4GF2 | –b | – | KIc |
RP4GF3 | 19.2 | 16 | 26 ± 12 |
RP4GF4 | 2.88 | 2.4 | 41 ± 11 |
a – % Durchschnittsinhibierung
des Wachstums ± Standartabweichung
(n = 3-6)
b – nicht
bestimmt
c – keine
Inhibierung
✝ – Menge
jedes Peaks bestimmt bei 215nm Absorption
∞ – Konzentration des Peaks in
antibakteriellem Assay |
-
Die
vier Peaks wurden auch durch Aminosäuresequenzanalyse und durch
Massenspektroskopie analysiert. Massenspektrometrische Analyse (MS)
Der Peptide wurde mit einer Perspective Biosystems (Framingham,
MA, USA) Voyager linear Matrix unterstütztem Laser Desorptions/Ionisierungs
Flugzeit (MALDI-TOF) Massenspektrometer durchgeführt, der mit einer verzögerten Extraktion
ausgestattet war. Proben wurden auf der Probenanalyseplatte mit
einer 5 mg/ml Lösung
von 2-5, Dihydroxybenzosäure
in 50% wässrigem
Acetonitril, enthaltend 0.25% v/v TFA in Wasser gemischt (1:1 v/v).
Alle Spektren wurden in linearem positiven Modus bei einer Beschleunigungsspannung
von 20 kV, Gitterspannung von 92% und einer Pulsverzögerungszeit
von 125 ns erhalten. Die Calibrierung wurde mit bovinem Insulin
(MW 5733.54 Da) durchgeführt.
Für die
Sequenzanalyse wurden Peptide auf eine voreingestellte Hewlett-Packard
(HP; Blackburn, Vic, Australien) Sequenzierungssäule in 1 ml Probenladungslösung (2%
v/v TFA in Wasser) geladen und dann mit einem HP G1005A Proteinsequenzierer
analysiert. Tabelle 5. Vergleich der Peaks der Gelfiltrationchromatographie
von Peak 4 (RP
4) von TCA-löslicher
UF Molke, wie sie durch Sequenz- und Massenspektrometeranalyse bestimmt
wurden.
Peak | Gemessene
Masse (Da) | Berechnete
Masse (Da) | Zuordnung✝ |
RP4GF1 | 6756 | 6755 | Ser(P)149 κ-Casein-B-(106-169) |
| 6788 | 6787 | Ser(P)149 κ-Casein-A-(106-169) |
| 6736 | 6835 | Ser(P)127, Ser(P)149 κ-Casein-B-(106-169) |
Peak | Gemessene
Masse (Da) | Berechnete
Masse (Da) | Zuordnung✝ |
| 6869 | 6867 | Ser(P)127, Ser(P)149 κ-Casein-A-(106-1169) |
RP4GF2 | – | – | β–Lactoglobulin,
geringe Spuren von α-Lactalbumin
und κ-Casein
(106-169) |
RP4GF3 | – | – | α-Lactalbumin |
RP4GF4 | 6758 | 6755 | Ser(P)149 κ-Casein-B-(106-169) |
| 6788 | 6787 | Ser(P)149 κ-Casein-A-(106-169) |
| 6738 | 6835 | Ser(P)127, Ser(P)149 κ-Casein-B-106-169 |
| 6869 | 6867 | Ser(P)127, Ser(P) 149 κ-Casein-A-(106-169) |
✝ – durch
N-terminale Aminosäuresequenzierung
zugeordnet |
-
Die
Gelfiltrationspeaks mit der gleichen spezifischen antimikrobiellen
Aktivität
RP4 GF1 und RP4 GF4 (Tabelle 4) enthielten die gleichen Peptide,
vermutlich die höher
molekulargewichtige Fraktion RP4 GF1, die eine aggregierten Zustand
der Phosphopeptide darstellten. Die aktiven Peptide wurden identifiziert
als:
Ser(P)149 ϰ-Casein-B-(106-169)
Ser(P)149 ϰ-Casein-A-(106-169)
Ser(P)127 Ser(P)149 ϰ-Casein-B-(106-169)
Ser(P)127, Ser(P)149 ϰ-Casein-A-(106-169)
-
Die
Identifikation von antimikrobieller Aktivität mit der phosphorylierten
nicht glykolysierten Form von ϰ-Casein (106-169) ist konsistent
mit der Identifizierung des tryptischen Caseinpeptids Ser(P)149 ϰ-Casein-(117-169) als ein antimikrobielles
Peptid in Beispiel 1.
-
B. Präparation
von antimikrobiellen Peptiden aus TCA-löslicher UF Molke, die mit Endopeptidase
Glu-C behandelt wurde
-
Endopeptidase
Glu-C (Sigma Chemical Co, St. Louis, MO, USA) wurde zu einer Lösung von
TCA-löslicher
UF-Molke (1.0 mg/ml) in Ammonium-acetat (0.05 M, pH 4.0) hinzugefügt (5.0 μg/ml) und
bei 37°C
für 24 h
inkubiert. Die Reaktion wurde gestoppt durch Erniedrigen des pHs
auf 3.0 durch Zugabe von Eisessig. Produkte des enzymatischen Verdaus
wurden durch RP-HPLC
getrennt.
-
6 zeigt
die RP-HPLC des Endo Glu-C-Verdaus von TCA-löslicher UF Molke. Zwölf Peaks
wurden gesammelt und nur Peak 12 wies antimikrobielle Aktivität gegen
S. mutans auf, wie in Tabelle 6 gezeigt. Peak 12 enthielt drei Peptide,
wie durch Sequenz und Massenspektrometeranalysen gezeigt (Tabelle
7). Diese Peaks wurden weiter gereinigt durch analytische RP-HPLC
und nur Peptid Ser(P)
149 ϰ-Casein
A (138-158) wies antimikrobielle Aktivität auf, wobei eine 100 μM Konzentration
eine fast 100% Wachstumsinhibierung von S. mutans ergab. Tabelle 6. Antimikrobielle Aktivität gegen
S. mutans von lyophilisierten Peaks 9-12 aus einer RP-HPLC eines Endo
Glu-C Hydrolysats von TCA-löslicher
Molke
Probe | Menge✝ (mg) | Assaykonzentration∞ (mg/ml) | %
Wachstumsinhibierung |
9 | 0.64 | 0.53 | KIa |
10 | 0.30 | 0.25 | KI |
11 | 0.32 | 0.27 | KI |
12 | 0.40 | 0.34 | 84 ± 9b |
a – keine
Inhibierung
b – %
Durchschnittsinhibierung des Wachstums ± Standartabweichung (n =
3)
✝ – Menge
jedes Peaks bestimmt bei 215nm Absorption
∞ – Konzentration des Peaks in
antibakteriellem Assay |
Tabelle 7. Zusammensetzung von Peaks 9-12
aus einer RP-HPLC eines Endo Glu-C Hydrolysats von TCA-löslicher
UF-Molke
Peak | Gemessene
Molekularmasse (Da)a | Berechnete
Molekularmasse (Da) | Zuordnung |
9 | 3056.5 | 3050.2 | Ser(P)140 ϰ-Casein-B-(141-151) |
| 4080.9 | 4076.2 | ϰ-Casein-A-1
GalNAC, 1 Gal-(106-140) |
| 4373.7 | 4367.2 | ϰ-Casein-A-1
GalNAc, 1Gal, 1NeuAc-(106-140) + Methionin-sulfoxid |
| 4750.9 | 4748.0 | ϰ-Casein-A-2
GalNAc, 2Gal, 1NeuAc-(106-140) |
| 5040.8 | 5039.0 | ϰ-Casein-A-2
GalNAC, 2Gal, 2NeuAc-(106-140) + Methionin-sulfoxid |
10 | 2438.2 | 2432.4 | ϰ-Casein-A-1
GalNAC-(119-140) |
| 2481.9 | 2474.0 | Ser(P)149 ϰ-Casein-A-1 GalNAc, 1 NeuAc-(141-158) |
| 3423.8 | 3423.0 | ϰ-Casein-B-(106-137) |
| 4092.5 | 4092.2 | ϰ-Casein-A-1
GalNAc, 1 Gal-(106-140)
+ Methionin-sulfoxid |
Peak | Gemessene
Molekularmasse (Da)a | Berechnete
Molekularmasse (Da) | Zuordnung |
| 4383.7 | 4383.2 | ϰ-Casein-A-1
GalNAc, 1 Gal, 1 NeuAc-(106-140) + Methionin-sulfoxid |
11 | 1890.1 | 1884.1 | ϰ-Casein-A-(152-169)
and ϰ-Casein-B-(152-169) |
| 2938.4 | 2931.2 | ϰ-Casein-A-(119-147) |
| 3427.4 | 3423.8 | ϰ-Casein-B-(106-137) |
| 4094.2 | 4088.0 | ϰ-Casein-B-1
GaINAc, 1 Gal-(106-140) |
| 4385.3 | 4379.0 | ϰ-Casein-B-1
GalNAc, 1 Gal, 1 NeuAc-(106-140) |
12 | 2285.6 | 2279.3 | Ser(P)149 ϰ-Casein-A-(138-158) |
| 2356.8 | 2348.4 | Ser(P)149 κ-Casein-B-(148-169) |
| 2398.3 | 2392.5 | Ser(P)149 ϰ-Casein-A-(148-169) |
a – Molekularmasse
durch MS bestimmt |
-
Diese
Ergebnisse zeigten, dass ein nur 20 Reste langes Fragment von Ser(P)149 ϰ-Casein A (106-169), Ser(P)149 ϰ-Casein A (138-158) antimikrobielle
Aktivität
aufwies, obgleich sie weniger stark (100 μM MIC) verglichen mit dem längeren Peptid
(2.5 μM
MIC) war. Das zwanzig Reste Fragment der zwei genetischen Hauptvarianten
A und B wird gezeigt:
Ser(P)149 ϰ-Casein
A (138-158)
Ser(P)149 ϰ-Casein
B (138-158)
-
Das
zwanzig Reste-Fragment ist amphipatisch und ist in der Lage eine
amphipatische Helix und daher einen Kanal in der bakteriellen Membran
zu bilden. Ein Molekularmodell von ϰ-Casein (130-158) als
eine Hexamer, das einen polaren Kanal mit einem nicht polaren Äußeren bildet,
das den Durchtritt von Kationen (Na+, K+, H+, usw.) durch
eine bakterielle Zellmembran ermöglichen
könnte,
wodurch die elektrochemischen Transmembrangradienten zerstört würden, wurde
konstruiert. Es war interessant zu bemerken, dass das Molekularmodell
der glyskosylierten Form von ϰ-Casein (130-158), das keine
antimikrobielle Wirkung besitzt, den Kanal durch Zuckerreste blockiert
hat, was möglicherweise
den Mangel an Aktivität
mit den glykosylierten Peptiden erklärt.
-
C. Synthese von Ser(P)149 ϰ-Casein
(138-160)
-
Um
die antimikrobielle Aktivität
von Ser(P)149 ϰ-Casein (138-158)
zu bestätigen,
wurden verwandte Peptide mit und ohne Phosphorylierung synthetisiert
und auf ihre antimikrobielle Aktivität hin getestet.
-
Ein
Peptid, das Ser(P)149 ϰ-Casein
A (138-160) entsprach, das eine Phosphoryl-Gruppe am Ser149 enthielt,
und ϰ-Casein A (130-158) wurden manuell mittels Standart-Festphasen-Peptidsyntheseprotokollen für die Fmoc
Chemie synthetisiert. Die Peptide wurden in der Carboxyl-Form mit
Pac-Peg-PS Träger
(PerSeptive Biosystems) zusammengebaut. Nachfolgende Zugaben der
verbleibenden Fmoc Aminosäuren
enthaltend Fmoc-Ser(PO(OBzl)OH)-OH wurden mit HBTU/HOBt Aktivierung
mit 4 Äquivalenten
Fmoc-Aminosäure
und 6 Äquivalenten
DIPEA erreicht. Die Fmoc Gruppe wurden mit einem kontinuierlichen
Fluss von 2% v/v DBU in DMF enthaltend 2% v/v Piperidin für 5 Min
entfernt. Spaltung des Peptids vom Träger wurde mit TFA:TIPS:Wasser
(95:2.5:2.5) Spaltungscocktail für
2.5 h unter N2 im Dunklen durchgeführt. Nach
Spaltung wurde der Träger
durch Filtration entfernt und das Filtrat wurde unter einem Strom
von Stickstoff konzentriert. Nachdem die Peptidprodukte in kaltem
Ether gefällt
waren, wurden sie zentrifugiert und drei Mal gewaschen. Das Peptidpräzipitat
wurde dann in Wasser enthaltend 0.1% v/v TFA gelöst und der unlösliche Rest
wurde durch Zentrifugation entfernt.
-
Aufreinigung
der synthetisierten Peptide wurde mit einer präparativen Brownlee C-18 Säule durchgeführt. Chromatogramme
wurden bei einer Flussrate von 4.0 ml/min entwickelt und die Peptide
wurden mit einem Gradienten mit 0-100 % Lösungsmittel B in 43 Min eluiert.
Die Peptidfraktionen, die von der Säule gesammelt wurden, wurden
auf die analytische Brownlee C-18
Säule aufgetragen
und mit einem Gradienten von 0-100 % Lösungsmittel B in 40 Min eluiert.
Alle gesammelten Peptidfraktionen wurden lyophilisiert und der Analyse
durch MS unterzogen. Tabelle 8 zeigt die antimikrobielle Aktivität der zwei
synthetischen Peptide. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Phosphorylierung
von Ser
149 essentiell für die volle antimikrobielle
Aktivität
ist. Der Phosphoseryl-Rest Ser(P)
149 kann
für die
Bildung eines Ionenkanals in der Bakterienmembran notwendig sein
oder kann für
die Löslichkeit
notwendig sein. Weiterhin legen die höhere MIC (100-150 μM) für das Ser(P)
149 ϰ-Casein A (138-160) verglichen
mit dem größeren Peptid
Ser(P)
149 ϰ-Casein A (117-169)
(2.5 μM MIC)
nahe, dass die flankierenden Reste von Ser(P)
149 ϰ-Casein
(138-158) für
die Löslichkeit
und/oder Interaktion mit der Bakterienzelle und Bildung des Ionenkanals
notwendig sein können. Tabelle 8. Inhibierung von S. mutans Wachstum
durch synthetische Peptide ϰ-Casein-A-(130-158) (nicht phosphoryliert) und
Ser(P)
149 ϰ-Casein-A-(138-160).
Peptid | MIC | % Wachstumsinhibierung
Konzentration
der synthetischen Peptide (mM) |
| | 100 | 75 | 50 | 25 | 10 |
ϰ-Casein-A(130-158) | 1.2
mM | 17 ± 13a | –b | 14 ± 13 | 11 ± 7 | KIc |
Ser(P)149 ϰ-Casein-A(138-160) | 150 μM | – | 69 ± 6 | 52 ± 5 | 17 ± 9 | 6 ± 10 |
a – % Durchschnittsinhibierung
des Wachstums ± Standartabweichung
(n = 3-6)
b – nicht
bestimmt
c – keine
Inhibierung |
-
Beispiel 3
-
A. Trypsin-Hydrolyse
-
Natrium-caseinat
wurde in 150 mM NH4HCO3 pH
8.0 mit 10% (w/v) gelöst
und mit Novo Trypsin (2 g/L) bei 50 °C für 2 h hydrolysiert. Die Hydrolyse
wurde durch die Zugabe von 1N HCl auf pH 4.6 beendet und das unverdaute
Protein wurde durch Zentrifugation entfernt. Eine Probe des Hydrolysats
wurde auf eine 7 μm
Applied Biosystems C8 Säule
(4.6 × 220
mm) aufgetragen und wie in Beispiel 1 beschrieben eluiert. Die Peaks wurden
gesammelt und auf antimikrobielle Aktivität gegen Streptococcus sanguinis
getestet. Zwei Peptide zeigten Aktivität, Ser(P)149 ϰ-casein
(117-169) und β-casein
(184-702).
-
B. Lab-Hydrolyse
-
Casein
HCl (5 g) wurde in 100 ml 100 mM Ammonium-bicarbonat pH 8.0 gelöst. Sobald
das Casein gelöst
war, wurde der pH auf 6.3 mit 1 M HCl gesenkt und 1 mg Lab (Chymosin,
Sigma) wurde hinzugefügt und
die Mischung wurde für
1 h bei 37°C
inkubiert.
-
TCA
(11% w/v) wurde zu der Lösung
hinzugegeben oder der pH wurde auf 4.5 durch die Zugabe von 1 M
HCl verringert und die gefällten
Proteine wurden durch Zentrifugation entfernt. Der Überstand
wurde gesammelt, neutralisiert und lyophilisiert. Die getrocknete
Probe wurde in Lösungsmittel
A (0.1% TFA in Wasser) gelöst
und auf eine präparative
Brownlee C18 RP-HPLC Säule
geladen. Die Säule
wurde mit einem Gradienten aus 15% Lösungsmittel B für 5 Min.
15-60% Lösungsmittel
B für 225
Min. gefolgt von 60-100% Lösungsmittel
B für 1
Min, bei einer Flussrate von 4.0 ml/min eluiert. Das Eluant wurde
bei 215 nm beobachtet. Vier Peaks wurden erhalten, von denen zwei
antimikrobielle Aktivität
hatten und dem nicht glykolysierten, phosphorylierten ϰ-Casein
(106-169) entsprachen.
-
Die
aktiven Peptide wurden identifiziert als:
Ser(P)
149 ϰ-Casein
A (106-169).
Ser(P)
127, Ser(P)
149 ϰ-Casein A (106-169) und
Ser(P)
149 ϰ-Casein B (106-169).
Ser(P)
127, Ser(P)
149 ϰ-Casein
B (106-169). Beispiel 4 – Vorgeschlagene Zahnpastaformulierungen
Formulierung
1 | |
| |
Inhaltsstoff | %
w/w |
Dikalzium-phosphat-dihydrat | 50.0 |
Glyzerin | 20.0 |
Natrium-carboxymethyl-zellulose | 1.0 |
Natrium-lauryl-sulphat | 1.5 |
Natrium-lauroyl-sarconisat | 0.5 |
Aromastoff | 1.0 |
Natrium-saccharin | 0.1 |
Chlorhexidin-gluconat | 0.01 |
Dextranase | 0.01 |
Ser(P)149 ϰ-Casein(106-169) | 1.0 |
Wasser | zum
Auffüllen |
| |
Formulierung
2 | |
| |
Inhaltsstoff | %
w/w |
Dikalzium-phosphat-dihydrat | 50.0 |
Sorbitol | 10.0 |
Glyzerin | 10.0 |
Natrium-carboxymethyl-zellulose | 1.0 |
Natrium-lauryl-sulphat | 1.5 |
Natrium-lauroyl-sarconisat | 0.5 |
Aromastoff | 1.0 |
Natrium-saccharin | 0.1 |
Natrium-monofluorophosphat | 0.3 |
Chlorhexidin-gluconat | 0.01 |
Formulierung
2 | |
Dextranase | 0.01 |
Ser(P)149 ϰ-Casein(106-169) | 2.0 |
Wasser | zum
Auffüllen |
| |
Formulierung
3 | |
| |
Inhaltsstoff | %
w/w |
Dikalzium-phosphat-dihydrat | 50.0 |
Sorbitol | 10.0 |
Glyzerin | 10.0 |
Natrium-carboxymethyl-zellulose | 1.0 |
Lauroyl-diethanolamid | 1.0 |
Saccharose-monolaurat | 2.0 |
Aromastoff | 1.0 |
Natrium-saccharin | 0.1 |
Natrium-monofluorophosphat | 0.3 |
Chlorhexidin-gluconat | 0.01 |
Dextranase | 0.01 |
Ser(P)149 K-Casein(106-169) | 5.0 |
Wasser | zum
Auffüllen |
| |
Formulierung
4 | |
| |
Inhaltsstoff | %
w/w |
Sorbitol | 10.0 |
Irisches
Moos | 1.0 |
Natrium-hydroxid
(50%) | 1.0 |
Gantrez | 19.0 |
Wasser
(entionisiert) | 2.69 |
Natrium-monofluorophosphat | 0.76 |
Natrium-saccharin | 0.3 |
Pyrophosphat | 2.0 |
Hydratisiertes
Aluminium | 48.0 |
Aromaöl | 0.95 |
Ser(P)149 ϰ-Casein(106-169) | 1.0 |
Formulierung
4 | |
Wasser | zum
Auffüllen |
| |
Formulierung
5 | |
| |
Inhaltsstoff | %
w/w |
Natrium-polyacrylat | 50.0 |
Sorbitol | 10.0 |
Glyzerin | 20.0 |
Natrium-saccharin | 0.1 |
Natrium-monofluorophosphat | 0.3 |
Chlorhexidin-gluconat | 0.01 |
Ethanol | 3.0 |
Ser(P)149 ϰ-Casein(106-169) | 2.0 |
Linolsäure | 0.05 |
Wasser | zum
Auffüllen |
Beispiel 5 – Vorgeschlagene Mundreinigungslösungsformulierungen
Formulierung
1 | |
| |
Inhaltsstoff | %
w/w |
Ethanol | 20.0 |
Aromastoff | 1.0 |
Natrium-saccharin | 0.1 |
Natrium-monofluorophosphat | 0.3 |
Chlorhexidin-gluconat | 0.01 |
Lauroyl-diethanolamid | 0.3 |
Ser(P)149 ϰ-Casein(106-169) | 2.0 |
Wasser | zum
Auffüllen |
| |
Formulierung
2 | |
| |
Inhaltsstoff | %
w/w |
Gantrez
S-97 | 2.5 |
Glyzerin | 10.0 |
Aromaöl | 0.4 |
Natrium-monofluorophosphat | 0.05 |
Formulierung
2 | |
Chlorhexidin-gluconat | 0.01 |
Lauroyl-diethanolamid | 0.2 |
Ser(P)149 ϰ-Casein(106-169) | 2.0 |
Wasser | zum
Auffüllen |
Beispiel 6. Vorgeschlagene Pastillenformulierung
Inhaltsstoff | %
w/w |
Zucker | 75-80 |
Maissirup | 1-20 |
Aromaöl | 1-2 |
NaF | 0.01-0.05 |
Ser(P)149 ϰ-Casein(106-169) | 3.0 |
Mg-stearat | 1-5 |
Wasser | zum
Auffüllen |
Beispiel 7 – Vorgeschlagene gingivale
Massagecremeformulierungen
Inhaltsstoff | %
w/w |
Weißes Petrolatum | 8.0 |
Propylen-glycol | 4.0 |
Stearyl-alkohol | 8.0 |
Polyethylenglycol
4000 | 25.0 |
Polyethylenglycol
400 | 37.0 |
Saccharose-monostearat | 0.5 |
Chlorohexidin-gluconat | 0.1 |
Ser(P)149 ϰ-Casein(106-169) | 3.0 |
Wasser | zum
Auffüllen |
Beispiel 8 – Vorgeschlagene Kaugummiformulierungen
Inhaltsstoff | %
w/w |
Gummibasis | 30.0 |
Kalziumcarbonat | 2.0 |
Kristallines
Sorbitol | 53.0 |
Inhaltsstoff | %
w/w |
Glyzerin | 0.5 |
Aromaöl | 0.1 |
Ser(P)149 ϰ-Casein(106-169) | 2.0 |
Wasser | zum Auffüllen |
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-
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In
jeder der obigen Sequenzen stellt Σ Phosphoseryl dar.
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