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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Leukotrien-A4-Hydrolase-Inhibitoren,
die Mercaptoacylprolin-Derivate als Wirkstoffe enthalten, und stellt
insbesondere als therapeutische Mittel für entzündliche Erkrankungen wie rheumatische
Erkrankungen nützliche
Arzneimittel bereit.
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Stand der
Technik
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Leukotrien-A4-(anschließend als LTA4 abgekürzt)Hydrolase,
die eine Epoxidhydrolase ist, ist ein metallhaltiges Enzym, das
in seinem aktiven Zentrum Zink benötigt.
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LTA4-Hydrolase spielt eine katalysatorartige
Rolle bei der biochemischen Umwandlung von LTA4 in Leukotrien
B4 (anschließend abgekürzt als LTB4),
das eine stark entzündungsfördernde
Substanz ist.
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LTB4 ist ein Arachidonsäuremetabolit, der auf dem 5-Lipoxygenase-Weg
produziert und in verschiedenen Zellen, einschließlich beispielsweise
Mastzellen, neutrophilen Zellen, Monocyten und Makrophagen, biosynthetisiert
wird und eine Rolle als bedeutender Vermittler bei Entzündungen
spielt. LTB4 löst Chemotaxis, Aggregation
und Degranulation von Leukocyten und die Ansammlung polymorph kerniger
Leukocyten aus und beschleunigt die Blutgefäßdurchlässigkeit und Ödembildung.
Aus diesem Grund ist mitgeteilt worden, dass besonders hohe LTB4-Spiegel an verletzten Stellen bei entzündlichen
Erkrankungen wie rheumatischen Erkrankungen (J. Clin. Invest., 66,
1166-1170 [1980]), Psoriasis (Br. J. Pharmacol., 83, 313-317 [1984]),
entzündlichen
Darmerkrankungen (Gastroenterology, 86, 453-460 [1984]) und Gicht
(Lancet, 2, 1122-1124 [1982]) und im Sputum bei der cystischen Fibrose
(Lancet, 342, 465-469 [1993]) nachgewiesen wurden.
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Dementsprechend
wird erwartet, dass Verbindungen, welche die LTA4-Hydrolase
inhibieren, die Produktion von LTB4 verhindern
und therapeutische Wirkungen auf entzündliche Erkrankungen wie rheumatische Erkrankungen
aufweisen.
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Mercaptoacylprolin-Derivate,
die erfindungsgemäße Wirkstoffe
sind, sind mitgeteilt im US-Patent Nr. 4 316 906 und in J. Med.
Chem., 31, 875-885 (1988) als blutdrucksenkende Mittel mit inhibierenden
Wirkungen auf ACE. Es wird dort jedoch nichts über inhibierende Effekte von
Verbindungen mit einem Substituenten in 4-Position des Prolingerüstes dieser
Mercaptoacylprolin-Derivate auf die LTA4-Hydrolase mitgeteilt.
Verbindungen mit einer (niederen Cycloalkylphenyl-)Alkylgruppe in
4-Position des Prolingerüstes
sind neue Verbindungen, die in der Literatur bisher noch nicht beschrieben
worden sind.
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Wie
weiter oben erwähnt,
sind Mercaptoacylprolin-Derivate dafür bekannt, dass sie inhibierende
Wirkungen auf ACE haben und als blutdrucksenkende Mittel nützlich sind.
Es ist jedoch ein sehr interessanter Gegenstand, neue medizinische
Verwendungen dieser Verbindungen aufzufinden.
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Von
den Erfindern ist geforscht worden, um neue medizinische Verwendungen
der bekannten Mercaptoacylprolin-Derivate und von neu synthetisierten
Mercaptoacylprolin-Derivaten zu finden. Im Ergebnis davon wurde
festgestellt, dass diese Verbindungen ausgezeichnete inhibierende
Wirkungen auf die LTA4-Hydrolase haben.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen mit der folgenden
allgemeinen Formel [I] oder Salzen davon als Wirkstoffe bei der
Herstellung eines therapeutischen Mittels für entzündliche Erkrankungen oder eines
therapeutischen Mittels für
rheumatische Erkrankungen:
- – worin
R1 ein Wasserstoffatom, eine niedere Alkylgruppe,
eine Phenyl-niedere Alkylgruppe, eine niedere Alkanoylgruppe oder
eine Benzoylgruppe bedeutet und jeder Phenylring der Phenyl-niederen
Alkylgruppe und der Benzoylgruppe durch eine niedere Alkylgruppe,
eine niedere Alkoxygruppe oder ein Halogenatom substituiert sein
kann,
- – R2 und R3 jeweils
ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe bedeuten,
- – R4 eine Hydroxylgruppe, eine niedere Alkoxygruppe,
eine Phenyl-niedere Alkoxygruppe, eine Aminogruppe, eine niedere
Alkylaminogruppe oder eine Phenylniedere Alkylaminogruppe,
- – R5 eine Phenylgruppe oder eine Naphthylgruppe,
wobei die Phenylgruppe und die Naphthylgruppe jeweils durch eine
niedere Alkylgruppe, eine niedere Cycloalkylgruppe, eine niedere
Alkoxygruppe, eine niedere Alkylthiogruppe oder ein Halogenatom
substituiert sein kann,
- – Z
ein Schwefel- oder Sauerstoffatom,
- – A
eine niedere Alkylengruppe und
- – n
0, 1 oder 2 bedeutet.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verbindungen mit der Formel [II]
- – worin
R6 ein Wasserstoffatom, eine niedere Alkylgruppe,
eine Phenyl-niedere Alkylgruppe, eine niedere Alkanoylgruppe oder
eine Benzoylgruppe bedeutet und jeder Phenylring der Phenyl-niederen
Alkylgruppe und der Benzoylgruppe durch eine niedere Alkylgruppe,
eine niedere Alkoxygruppe oder ein Halogenatom substituiert sein
kann,
- – R7 und R8 jeweils
ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe bedeuten,
- – R9 eine Hydroxylgruppe, eine niedere Alkoxygruppe,
eine Phenyl-niedere Alkoxygruppe, eine Aminogruppe, eine niedere
Alkylaminogruppe oder eine Phenylniedere Alkylaminogruppe,
- – R10 eine niedere Cycloalkylgruppe,
- – Z
ein Schwefel- oder Sauerstoffatom,
- – A
eine niedere Alkylengruppe und
- – n
0, 1 oder 2 bedeutet, wobei dieselben Definitionen anschließend benutzt
werden.
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Die
zuvor definierten Gruppen werden anschließend näher beschrieben. Niederes Alkyl
bedeutet geradkettiges oder verzweigtes niederes Alkyl mit 1 bis
6 Kohlen stoffatomen wie Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Hexyl oder
Isobutyl. Niederes Alkanoyl bedeutet geradkettiges oder verzweigtes
Alkanoyl mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen wie Acetyl, Propionyl, Butyryl,
Hexanoyl, Isobutyryl oder Pivaloyl. Niederes Alkoxy bedeutet geradkettiges
oder verzweigtes niederes Alkoxy mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen wie
Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy oder Hexyloxy. Niederes Cycloalkyl
bedeutet cyclisches niederes Cycloalkyl mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen
wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl
oder Cyclooctyl. Halogenatom bedeutet Fluor, Chlor, Brom und Iod.
Niederes Alkylen bedeutet geradkettiges oder verzweigtes niederes
Alkylen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen wie Methylen, Ethylen, Propylen
oder Butylen.
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Bevorzugte
Beispiele für
diese Verbindungen umfassen Folgende.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [I], worin R1 ein
Wasserstoffatom, eine niedere Alkanoylgruppe oder eine Benzoylgruppe
und besonders bevorzugt ein Wasserstoffatom bedeutet, und deren
Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [I], worin R2 ein
Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe und besonders bevorzugt
ein Wasserstoffatom bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [I], worin R3 ein
Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe und besonders bevorzugt
die Methylgruppe bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [I], worin R4 eine
Hydroxylgruppe oder eine niedere Alkoxygruppe und besonders bevorzugt
die Hydroxylgruppe bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [I], worin R5 eine
Phenylgruppe oder eine Naphthylgruppe, die durch eine niedere Alkylgruppe,
eine niedere Cycloalkylgruppe, eine niedere Alkoxygruppe oder eine
niedere Al kylthiogruppe substituiert sein kann, noch bevorzugter
eine Phenylgruppe, die durch eine niedere Alkylgruppe oder eine
niedere Cycloalkylgruppe substituiert sein kann, und besonders bevorzugt eine
Phenylgruppe, die durch eine Isopropylgruppe, eine tert.-Butylgruppe
oder eine Cyclohexylgruppe substituiert sein kann, bedeutet, und
deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [I], worin Z ein Schwefel- oder Sauerstoffatom
und besonders bevorzugt ein Schwefelatom bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [I], worin A eine niedere Alkylengruppe
und besonders bevorzugt eine Methylengruppe bedeutet, und deren
Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [I], worin n 0, 1 oder 2 und besonders
bevorzugt 1 bedeutet, und deren Salze.
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Spezielle
Beispiele für
besonders bevorzugte Verbindungen sind (4S)-4-(4-Isopropylbenzylthio)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin,
(4S)-4-(4-tert.-Butylbenzylthio)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin
und (4S)-4-(4-Cyclohexylbenzylthio)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin,
die repräsentiert
werden von den folgenden Formeln [III], [IV] bzw. [V], und deren
Salze.
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Von
den von der obigen allgemeinen Formel [II] repräsentierten neuen Verbindungen
werden folgende Verbindungen als bevorzugte Verbindungen exemplifiziert.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [II], worin R6 ein
Wasserstoffatom, eine niedere Alkanoylgruppe oder eine Benzoylgruppe
und besonders bevorzugt ein Wasserstoffatom bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [II], worin R7 ein
Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe und besonders bevorzugt
ein Wasserstoffatom bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [II], worin R8 ein
Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe und besonders bevorzugt
die Methylgruppe bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [II], worin R9 eine
Hydroxylgruppe oder eine niedere Alkoxygruppe und besonders bevorzugt
die Hydroxylgruppe bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [II], worin R10 eine
niedere Cycloalkylgruppe und besonders bevorzugt eine Cyclohexylgruppe
bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [II], worin Z ein Schwefel- oder Sauerstoffatom
und besonders bevorzugt ein Schwefelatom bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [II], worin A eine niedere Alkylengruppe
und besonders bevorzugt die Methylengruppe bedeutet, und deren Salze.
- – Verbindungen
mit der obigen allgemeinen Formel [II], worin n 0, 1 oder 2 und
besonders bevorzugt 1 bedeutet, und deren Salze.
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Ein
spezielles Beispiel für
eine besonders bevorzugte Verbindung ist (4S)-4-(4-Cyclohexylbenzylthio)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin,
das von der folgenden Formel [V] repräsentiert wird, und dessen Salze.
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Diese
Salze können
beliebige pharmazeutisch verträgliche
Salze sein. Beispiele dafür
sind Hydrochloride, Sulfate, Phosphate, Lactate, Maleate, Fumarate,
Oxalate, Methansulfonate und p-Toluolsulfonate. Zusätzlich dazu
umfassen die zuvor genannten Verbindungen Diastereoisomere und optische
Isomere, wobei alle davon im Erfindungsumfang enthalten sind. Weiterhin
können
die obigen Verbindungen in Form von beispielsweise Solvaten, beispielsweise
Hydraten, und Addukten mit Ethanol vorliegen.
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Zur
Untersuchung der Nützlichkeit
der Mercaptoacylprolin-Derivate mit der allgemeinen Formel [I] (anschließend als
erfindungsgemäße Verbindungen
bezeichnet) wurden Untersuchungen zu den Wirkungen der erfindungsgemäßen Verbindungen
auf die LTA4-Hydrolase durchgeführt. Die
Einzelheiten dazu werden in den weiter unten beschriebenen pharmakologischen
Versuchen erläutert.
Als Ergebnis der Untersuchungen der erfindungsgemäßen Verbindungen
unter Verwendung von LTA4 als Substrat und
Messung der LTA4-Menge, die sich durch die
enzymatische Reaktion gebildet hat, als Anzeige, zeigten die erfindungsgemäßen Verbindungen eine
hohe inhibierende Wirkung auf die LTA4-Hydrolase.
Dementsprechend wird erwartet, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
für die
Behandlung verschiedener Erkrankungen, an welchen LTA4 beteiligt
ist, insbesondere entzündlichen
Erkrankungen wie rheumatischen Erkrankungen, Psoriasis, entzündlichen
Darmerkrankungen, Gicht und cystische Fibrose nützlich sein werden.
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Die
Ergebnisse der pharmakologischen Versuche sind solche, welche ausschließlich Verbindungen betreffen,
in welchen R1 ein Wasserstoffatom und R4 eine Hydroxylgruppe bedeutet, so genannte
aktive Verbindungen unter den Verbindungen mit der allgemeinen Formel
[I]. Diese Verbindungen können
jedoch selbstverständlich
auch in Form von Prodrugs verabreicht werden. Dementsprechend ist
es selbstverständlich,
dass Verbindungen, in welchen R1 eine Gruppe
bedeutet, die in breitem Umfang als Schutzgruppe für eine Mercaptogruppe
verwendet wird, das heißt
eine niedere Alkylgruppe, eine Phenyl-niedere Alkylgruppe, eine
niedere Alkanoylgruppe oder eine Benzoylgruppe, auch im Erfindungsumfang
enthalten sind. Zusätzlich
dazu wird ein Verfahren zur Umwandlung einer Carboxylgruppe in einen
Ester oder ein Amid, um Prodrugs zu bilden, auch in breitem Umfang
angewendet. Verbindungen, in welchen R4 eine
niedere Alkoxygruppe, eine Phenyl-niedere Alkoxygruppe, eine Aminogruppe,
eine niedere Alkylaminogruppe oder eine Phenylniedere Alkylaminogruppe bedeutet,
sind ebenfalls im Erfindungsumfang enthalten.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
kann oral oder parenteral verabreicht werden. Beispiele für Darreichungsformen
sind Tabletten, Kapseln, Körnchen,
Pulver und Injektionen. Die erfindungsgemäße Verbindung kann durch herkömmliche
Verfahren zu Präparaten
formuliert werden. So lassen sich beispielsweise orale Präparate wie
Tabletten, Kapseln, Körnchen
und Pulver durch den wahlweisen Zusatz von Verdünnungsmitteln wie Lactose,
kristalline Cellulose, Stärke
und Pflanzenöl,
Gleitmitteln wie Magnesiumstearat und Talk, Bindemitteln wie Hydroxypropylcellulose
und Polyvinylpyrrolidon, einem Sprengmittel wie Calciumcarboxymethylcellulose
oder einer niedrig substituierten Hydroxypropylmethylcellulose,
einem Beschichtungsmittel wie Hydroxypropylmethylcellulose, Makrogol
bzw. einem Siliconharz oder einem einen Gelatinefilm bildenden Mittel
herstellen.
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Die
Dosierung der erfindungsgemäßen Verbindung
kann geeigneterweise beispielsweise je nach Symptom, Alter und Darreichungsform
gewählt
werden. Bei einem oralen Präparat
kann die erfindungsgemäße Verbindung
einmal bis mehrmals täglich
mit einer Tagesdosis von 0,1 bis 5000 mg und vorzugsweise 1 bis 1000
mg verabreicht werden.
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Beste Ausführungsform
der Erfindung
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Anschließend werden
Beispiele für
erfindungsgemäße Präparate und
Ergebnisse erfindungsgemäßer pharmakologischer
Versuche gegeben. Durch diese Beispiele soll der Erfindungsumfang
nicht beschränkt
werden, sondern sie sollen die Erfindung näher erläutern.
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Herstellung
von Verbindungen Bezugsbeispiel
1 (4S)-4-(4-Cyclohexylbenzylthio)-L-prolin
(Bezugsverbindung Nr. 1)
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Zu
(4S)-4-Mercapto-L-prolin-hydrochlorid (300 mg) wurde eine wässrige 2
N Natriumhydroxidlösung (1,6
ml) gegeben und das Gemisch bei 0 °C gerührt. Dazu wurde eine Lösung von
4-Cyclohexylbenzylchlorid (340 mg) in einem Lösungsmittelgemisch aus Ethanol
(5 ml)/Chloroform (1 ml) zugegeben und das Gemisch bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde unter Unterdruck aufkonzentriert, und die
ausgeschiedenen Kristalle wurden abfiltriert. Die Kristalle wurden
nacheinander mit Wasser, Ethanol und Diethylether gewaschen, wobei
sie 470 mg (91 %) der Titelverbindung ergaben.
Fp. 208,9 bis
210,3 °C.
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Beispiel
1 1-[(2S)-3-Benzoylthio-2-methylpropionyl]-(4S)-4-(4-cyclohexylbenzylthio)-L-prolin (Verbindung
Nr. 1)
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Dimethylformamid
(4,5 ml) wurde zu (4S)-4-(4-Hexylbenzylthio)-L-prolin (430 mg) zugegeben
und das Gemisch auf 0 °C
abgekühlt.
Zu dem Gemisch wurden nacheinander Triethylamin (0,21 ml) und 4-Nitrophenyl-(2S)-3-(benzoylthio)-2-methylpropionat zugegeben,
und das erhaltene Gemisch wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Zu dem Reaktionsgemisch wurde 10%ige Zitronensäure zugegeben und das Ganze mit
Ethylacetat extrahiert. Die organische Schicht wurde mit Wasser
gewaschen und eine gesättigte
wässrige Natriumchloridlösung allmählich zugegeben
und über
Natriumsulfat getrocknet. Der durch Aufkonzentrieren unter Unterdruck
erhaltene Rückstand
wurde durch Silicagel-Säulenchromatographie
gereinigt, wobei 580 mg (81 %) der Titelverbindung als amorphe Substanz
erhalten wurden.
[α]D 20 – 73,4° (c = 0,5,
Methanol)
IR (Film, cm–1) 2924, 1744, 1659,
1447, 1207, 915, 755, 689
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Beispiel
2 (4S)-4-(4-Cyclohexylbenzylthio)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin
(Verbindung Nr. 2)
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Unter
einer Stickstoffatmosphäre
wurde 28%iges wässriges
Ammoniak (9 ml) zu 1-[(2S)-3-Benzoylthio-2-methylpropionyl]-(4S)-(4-cyclohexylbenzylthio)-L-prolin
(500 mg) zugegeben und das Gemisch eine Stunde lang bei Raumtemperatur
gerührt.
Zu dem Reaktionsgemisch wurde Ethylacetat zugegeben und das Ganze
mit Wasser extrahiert. Die wässrige
Schicht wurde auf 0 °C
abgekühlt,
6 N Salzsäure
zugegeben, um den pH-Wert auf 2 einzustellen, und das Ganze mit
Ethylacetat extrahiert. Die organische Schicht wurde mit einer gesättigten
wässrigen
Natriumchloridlösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Der durch Aufkonzentrieren unter Unterdruck
erhaltene Rückstand
wurde durch Silicagel-Säulenchromatographie gereinigt,
was 340 mg (87 %) der Titelverbindung als amorphe Substanz ergab.
[α]D 20 – 50,4° (c = 0,5,
Methanol)
IR (Film, cm–1) 2924, 1736, 1641,
1612, 1463, 1446, 756.
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(4S)-4-Mercapto-L-prolin-hydrochlorid
und 4-Nitrophenyl-(2S)-3-(benzoylthio)-2-methylpropionat, die als Ausgangsmaterialien
bei der zuvor beschriebenen Herstellung von Verbindungen verwendet
worden waren, sind in J. Org. Chem., 46, 4182-4187 (1981) bzw. in der offengelegten
japanischen Patentveröffentlichung 301840/1996
beschrieben.
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Pharmakologischer
Versuch
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Von
Izumi et al. ist ein Verfahren zur Messung der LTA4-Hydrolaseaktivität durch
Messung der LTB4-Menge, die von der enzymatischen
Reaktion unter Verwendung von LTA4 als Substrat
produziert wird, mitgeteilt worden (Biochem. Biophys. Res. Commun.,
135, 139-145 [1986]). Die Wirkungen der erfindungsgemäßen Verbindungen
auf die LTA4-Hydrolase wurden entsprechend
dem in der Literatur beschriebenen Verfahren untersucht.
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Experimentelles
Verfahren
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Das
in diesem pharmakologischen Versuch verwendete Enzympräparat wurde
herbestellt, indem es aus der Lunge von Meerschweinchen ohne Reinigung
gemäß dem Verfahren
von Izumi et al. (Biochem. Biophys. Res. Commun., 135, 139-145 [1986])
und dem Verfahren von Evans et al. (Biochem. Biophys. Acta, 840, 43-50
[1985]) extrahiert wurde. Das experimentelle Verfahren war Folgendes:
Es
wurden die Lungen von Hartley-Meerschweinchen (Körpergewicht 330 g) entnommen.
Die Lungen wurden in einem Phosphorsäurepuffer (50 mM, pH 7,4, enthielt
1 mM Ethylendiamintetraessigsäure
[EDTA] und 1 mM Dithiothreitol [DTT]) mit dem dreifachen Gewicht
von demjenigen der Lungen unter Eiskühlung homogenisiert. Das Homogenisat
wurde 20 Minuten lang bei niedriger Geschwindigkeit (800 g) und
20 Minuten lang bei hoher Geschwindigkeit (10000 g) zentrifugiert
und 60 Minuten lang ultrazentrifugiert (100000 g), um den Überstand zu
ergeben. Der Überstand
wurde durch tropfenweise Zugabe einer gesättigten wässrigen Ammoniumsulfatlösung (pH
7,0 bis 7,2, enthielt 1 mM DTT) unter Eiskühlung auf eine 40%ige Sättigung
gebracht und 20 Minuten lang bei hoher Geschwindigkeit (10000 g)
zentrifugiert. Der erhaltene Überstand
wurde auf eine 70%ige Sättigung
durch tropfenweise Zugabe einer gesättigten wässrigen Ammoniumsulfatlösung (pH
7,0 bis 7,2, enthielt 1 mM DTT) gebracht und 20 Minuten lang bei
hoher Geschwindigkeit (10000 g) zentrifugiert. Der erhaltene Zentrifugenrückstand
wurde in 2 ml Tris-Essigsäure-Puffer
(20 mM, pH 7,8, enthielt 1 mM DTT) gelöst und in 2 Litern der Lösung dialysiert,
um das Enzympräparat
zu ergeben.
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Das
verwendete LTA4, das das Substrat war, wurde
durch Hydrolysieren des LTA4-Methylesters hergestellt
und in Ethanol gelöst.
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Zur
Untersuchung der Wirkungen der Testverbindungen auf das Enzympräparat wurden
Reaktionen unter den folgenden Bedingungen unter Verwendung von
Lösungsmittelgemischen,
die aus den in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzungen bestanden,
durchgeführt.
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Diese
Lösung
(50 μl)
wurde eine Minute lang bei 37 °C
inkubiert. Zu dem Reaktionsgemisch wurden 100 μl eines Lösungsmittelgemischs aus Acetonitril-Ethanol-Essigsäure (150
: 50 : 3, Volumenverhältnis)
unter Eiskühlung
zugegeben. Das Gemisch wurde 30 Minuten bei –20 °C stehen gelassen und fünf Minuten
lang mit hoher Geschwindigkeit (10000 g) zentrifugiert, wobei sich
ein Überstand
ergab. Die LTB4-Menge, die im Überstand
produziert worden war, wurde durch Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie
gemessen.
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Der
Grad der inhibierenden Wirkung jeder Testverbindung auf die LTA
4-Hydrolase wird durch die Inhibitionsrate
angegeben, die mit folgender Gleichung berechnet wird.
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- A: LTB4-Menge, die sich ohne die
Testverbindung gebildet hat
- B: LTB4-Menge, die sich in Gegenwart
der Testverbindung gebildet hat
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Ergebnisse
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Die
Versuchsergebnisse, die unter Verwendung der folgenden Verbindungen
als repräsentative
Beispiele für
die Testverbindung erhalten worden waren, sind in Tabelle 2 mitgeteilt.
- Verbindung a: 1-[(2S)-3-Mercapto-2-methylpropionyl]-(4S)-4-(2-methylbenzylthio)-L-prolin.
- Verbindung b: (4S)-4-(4-Isopropylbenzylthio)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin.
- Verbindung c: (4S)-4-(4-Isopropylphenethylthio)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin.
- Verbindung d: (4R)-4-(4-Isopropylbenzylthio)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin.
- Verbindung e: (4R)-4-(4-Isopropylbenzyloxy)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin.
- Verbindung f: (4S)-4-(4-tert.-Butylbenzylthio)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin.
- Verbindung g: 1-[(2S)-3-Mercapto-2-methylpropionyl]-(4S)-4-[4-(methylthio)benzylthio]-L-prolin.
- Verbindung h: (4S)-4-(4-Cyclohexylbenzylthio)-1-[(2S)-3-mercapto-2-methylpropionyl]-L-prolin.
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Die
Ergebnisse sind als die Konzentration der Verbindungen angegeben,
die erforderlich waren, um die LTA
4-Hydrolase-Aktivität um 50
% zu senken, das heißt
IC
50. Tabelle
2
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Wie
Tabelle 2 zu entnehmen, ist festgestellt worden, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
bei niedriger Konzentration die LTA4-Hydrolase-Aktivität beträchtlich
hemmen.
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Da
dieser pharmakologische Versuch zeigt, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
eine ausgezeichnete inhibierende Wirkung auf die LTA4-Hydrolase
haben, wird von den Erfindungen erwartet, dass sie insbesondere
therapeutische Mittel für
entzündliche
Erkrankungen wie rheumatische Erkrankungen, Psoriasis, entzündliche
Darmerkrankungen, Gicht und cystische Fibrose, an welchen LTB4 beteiligt ist, sein werden.
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Industrielle Verwendbarkeit
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Die
Erfindung betrifft Leukotrien-A4-Hydrolase-Inhibitoren,
die Mercaptoacylprolin-Derivate als Wirkstoff enthalten, und sie
stellt insbesondere therapeutische Mittel für entzündliche Erkrankungen wie rheumatische
Erkrankungen, Psoriasis, ent zündliche
Darmerkrankungen, Gicht und cystische Fibrose, am welchen LTB4 beteiligt ist, bereit.