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Technischer
Bereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen ein Verfahren für die Behandlung
von Infektionen, die durch Mikroorganismen bedingt sind, unter Verwendung
kationischer Peptide oder Verbindungen einer Kombination kationischer
Peptide und antibiotischer Mittel und insbesondere die Verwendung
dieser Peptide und antibiotischer Mittel, um erworbene Resistenz,
Toleranz und inherente Resistenz eines infektiven Organismus gegen
ein antibiotisches Mittel zu überwinden.
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Hintergrund der Erfindung
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Für die meisten
gesunden Individuen sind Infektionen störend, aber im allgemeinen nicht
lebensbedrohlich. Viele Infektionen werden erfolgreich durch das
Immunsystem der Person bekämpft.
Die Behandlung ist eine Hilfestellung und im allgemeinen ohne weiteres
in entwickelten Länder
verfügbar.
Infektiöse
Erkrankungen sind jedoch in Entwicklungsländern und in immun-kompromittierten
Personen ein schweres Problem.
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In
Entwicklungsländern
ist das Fehlen angemessener sanitärer Einrichtungen und der sich
daraus ergebenden schlechten Hygiene eine Umgebung, die bakterielle,
parasitäre,
Pilz- und virale Infektionen fördert. Die
schlechte Hygiene und Ernährungsmängel können die
Wirksamkeit natürlicher
Barrieren wie der Haut und der Schleimhautmembran gegenüber der
Besiedelung durch infektiöse
Mittel oder die Fähigkeit
des Immunsystems die Mittel zu entfernen, verringern. Gleichermaßen kann
ein beständiger
Angriff von Pathogenen die Verteidigung des Immunsystems der Antikörperproduktion
und der phagozytotischen Zellen (z.B. der polymorphen Neutrophilen)
auf ein anormales Niveau belasten. Ein Zusammenbruch der Verteidigung
des Wirts kann auch aufgrund solcher Zustände wie Kreislaufstörung, mechanische
Verschlüsse,
Müdigkeit,
Rauchen, übermäßiges Trinken,
genetische Defekte, AIDS, eine Knochenmarkstransplantation, Krebs
und Diabetes auftreten. Ein zunehmend vorherrschendes Problem in
der Welt sind opportunistische Infektionen von Individuen, die HIV-positiv
sind.
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Obwohl
Vakzine erhältlich
sein können,
um gegen einige dieser Organismen zu schützen, sind Vakzinierungen nicht
immer aufgrund von Faktoren wie der unzureichenden Verabreichungsmechanismen
und einer wirtschaftlichen Armut durchführbar oder aufgrund solcher
Faktoren wie der zu späten
Verabreichung während
der Infektion, der Unfähigkeit
des Körpers,
eine Immunantwort gegen das Vakzin auszubilden oder der Evolution
des Pathogens, wirksam. Für
andere pathogene Mittel sind keine Vakzine erhältlich. Wenn der Schutz gegen
die Infektion nicht möglich
ist, wird im allgemeinen auf die Behandlung der Infektion abgezielt. Die
Hauptwaffe im Arsenal der Behandlung sind Antibiotika. Während Antibiotika
sich als wirksam gegen viele Bakterien erwiesen haben und daher
eine unzählige
Anzahl von Leben gerettet haben, sind sie kein Allheilmittel. Die Überverwendung
von Antibiotika in bestimmten Situationen hat die Verbreitung resistenter
bakterieller Stämme
gefördert.
Und von großer
Wichtigkeit ist auch, daß antibakterielle
Mittel gegen virale Infektionen nutzlos sind.
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Eine
Vielzahl von Organismen stellen kationische (positiv geladene) Peptide
her, Moleküle
die als Teil eines nichtspezifischen Verteidigungsmechanismus gegen
Mikroorganismen verwendet werden. Wenn isoliert, sind diese Peptide
gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen, umfassend Bakterien, Pilze
und bestimmte umhüllte
Viren, toxisch. Ein kationes Peptid, das in Neutrophilen gefunden
worden ist, ist das Indolicidin. Während Indolicidin gegen viele
Pathogene wirkt, gibt es beachtenswerte Ausnahmen und verschiedene
Grade der Toxizität.
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Zusätzlich kann
weder die Antibiotikatherapie allein oder die kationische Peptidtherapie
allein wirksam alle Infektionen bekämpfen. Durch die Ausweitung
der Kategorien der Mikroorganismen, die auf die Therapieantwort
reagieren oder durch das Überwinden
der Resistenz eines Mikroorganismus gegenüber einem antibiotischen Mittel,
wird die Gesundheit und das Wohlbefinden verbessert werden. Zusätzlich wird
die Lebensqualität
verbessert, beispielsweise aufgrund einer verkürzten Dauer der Therapie, verkürzter Krankenhausaufenthalte
umfassend Intensivabteilungen mit der gleichzeitigen Verringerung
des Risikos schwerer nosokomikaler (im Krankenhaus erworbener) Infektionen.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart kationische Peptide umfassend Analoge
von Indolizidin und Cecropin-/Melittin-Fusionspeptide in Kombination
mit Antibiotika, so daß die Kombination
entweder synergistisch dazu in der Lage ist, die Toleranz des Mikroorganismus
zu überwinden,
die Resistenz gegenüber
der Antibiotikabehandlung zu überwinden
oder andere verwandte Vorteile zur Verfügung stellt.
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Die
WO-A-9708199, die WO-A-9522338, die WO-A-9222308 offenbaren alle
kationische Peptide. Die WO-A-9638473, die WO-A-9112815, Antibacterial
Agents Chemother., 40(8), 1801-5, 1996 und Clinical Infect. Disease,
24, Suppl. 1, S 148-50 (Jan. 1997) offenbaren alle eine Synergie
zwischen kationischen Peptiden und Antibiotika.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Offenbarung stellt im allgemeinen die gemeinsame Verabreichung
kationischer Peptide mit einem antibiotischen Mittel zur Verfügung und
stellt auch Indolicidinanaloga zur Verfügung. Die Erfindung betrifft
kationische Peptide wie im Anspruch 1 definiert.
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In
anderen Ausführungsformen
weist das kationische Peptidanalog ein oder mehrere Aminosäuren auf,
die zu einer korrespondierenden D-Aminosäure verändert wurden und in bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
ist die N-terminale und/die C-terminale Aminosäure eine D-Aminosäure. Andere
bevorzugte Modifikationen umfassen Analoga, die an der N-terminalen
Aminosäure
acetyliert sind, an der C-terminalen Aminosäure amidiert sind, an der C-terminalen
Aminosäure
esterifiziert sind und die durch die Aufnahme von Homoserin/Homoserinlaktonen
an der C-terminalen Aminosäure
modifiziert sind. In anderen Aspekten wird eine Zusammensetzung
zur Verfügung
gestellt, umfassend ein Indolicidinanalog und ein Antibiotikum.
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Zusätzlich wird
eine Vorrichtung, die eine medizinische Vorrichtung sein kann, zur
Verfügung
gestellt, die mit einem kationischen Peptid und einem antibiotischen
Mittel beschichtet ist.
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Die
Offenbarung stellt im allgemeinen auch Verfahren für die Behandlung
von Infektionen zur Verfügung,
die durch einen Mikroorganismus unter Verwendung einer Kombination
kationischer Peptide und eines antibiotischen Mittels ausgelöst werden.
In einem Aspekt umfaßt
das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Dosis
einer Kombination eines antibiotischen Mittels und eines kationischen
Peptids an einen Patienten, wobei die Verabreichung eines antibiotischen
Mittels allein unwirksam ist. Bevorzugte Antibiotika und Peptide
werden zur Verfügung
gestellt.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren für die Verbesserung der Aktivität eines
antibiotischen Mittels gegen eine Infektion in einem Patienten,
die durch einen Mikroorganismus ausgelöst wird, zur Verfügung gestellt,
umfassend die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
eines antibiotischen Mittels und eines kationischen Peptids an den
Patienten. In noch einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren für die Verbesserung
der antibiotischen Aktivität
von Lysozym oder Nisin, umfassend die Verabreichung von Lysozym oder
Nisin mit einem antibiotischem Mittel, zur Verfügung gestellt.
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In
anderen Aspekten werden Verfahren für die Behandlung von Infektionen
an einem Patienten zur Verfügung
gestellt, die durch ein Bakterium ausgelöst werden, das gegenüber einem
antibiotischen Mittel tolerant ist, die durch einen Mikroorganismus,
der inherent gegenüber
einem antibiotischen Mittel resistent ist, ausgelöst werden
oder die durch einen Mikroorganismus ausgelöst wird, das eine erworbene
Resistenz gegenüber
einem antibiotischen Mittel aufweist; umfassend die Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Dosis des antibiotischen Mittels und
eines kationischen Peptids an den Patienten, wodurch die Toleranz,
die inherente oder erworbene Resistenz gegenüber dem antibiotischen Mittel
ausgeräumt
wird.
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In
noch weiteren verwandten Aspekten werden Verfahren für das Töten eines
Mikroorganismus, der gegenüber
einem antibiotischen Mittel tolerant, inherent resistent ist oder
der eine Resistenz erworben, zur Verfügung gestellt, umfassend das
in Kontakt bringen des Mikroorganismus mit dem antibiotischen Mittel
und einem kationischen Peptid, wobei die Toleranz, die inherente
Resistenz oder erworbene Resistenz gegen das antibiotische Mittel
ausgeräumt
wird.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden durch Verweis
auf die vorhergehend detaillierte Beschreibung und die angefügten Zeichnungen
offensichtlich werden. Zusätzlich
sind verschiedene Referenzen unten dargestellt, die in größerem Detail
bestimmte Verfahren oder Zusammensetzungen beschreiben und die daher
in ihrem gesamten Umfang durch Verweis aufgenommen werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1A-E zeigen die Ergebnisse des Zeit-Abtötungstestverfahrens
für MBI
11CN, MBI 11F3CN, MBI 11B7CN, MBI 11F4CN und MBI 26 plus Vancomycin.
Die Anzahl der koloniebildenden Einheiten × 10–4 über die
Zeit wird dargestellt.
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2 ist
eine graphische Darstellung, die die Stabilität von MBI 11B7CN in Hitze-inaktiviertem
Kaninchenserum darstellt.
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3 zeigt
die HPLC-Spuren, die die Wirkungen von Amastatin und Bestatin auf
den Peptidabbau zeigen.
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4 ist
ein Chromatogramm, das die Extraktion von Peptiden in Kaninchenplasma
zeigt.
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5 ist
eine Zeichnung, die die Änderung
der in vivo MBI 11CN-Mengen im Blut zu verschiedenen Zeiten nach
intraperitonealer Injektion darstellt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Bevor
die Erfindung dargestellt wird, kann es für das Problemverständnis nützlich sein,
Definitionen bestimmter Begriffe, die hierin verwendet werden, darzustellen.
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Die
hierin verwendeten Aminosäurebezeichnungen
sind entweder wie der übliche
Ein- oder Drei-Letter-Code dargestellt. Ein großer Buchstabe deutet auf eine
Aminosäure
der L-Form hin; ein kleiner Buchstabe deutet auf eine Aminosäure der
D-Form hin.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet ein „antibiotisches Mittel" ein Molekül, das dazu
neigt, Leben zu verhindern, zu inhibieren oder zu zerstören. Der
Begriff „antimikrobielles
Mittel" bezeichnet
ein antibiotisches Mittel, das spezifisch gegen einen Mikroorganismus
gerichtet ist.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Begriff „kationisches Peptid" ein Peptid, das
eine positive Nettoladung innerhalb des pH-Bereichs von 4-10 aufweist.
Ein kationisches Peptid weist mindestens eine Länge von 5 Aminosäuren auf
und besitzt mindestens eine basische Aminosäure (z.B. ein Arginin, ein
Lysin, ein Histidin). Vorzugsweise hat das Peptid eine meßbare anti-mikrobielle
Aktivität,
wenn es allein verabreicht wird.
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Wie
hierin verwendet, weist ein „Peptid-Analog", ein „Analog" oder eine „Variante" eines kationischen Peptids
wie Indolicidin mindestens eine Länge von 5 Aminosäuren auf,
weist mindestens eine basische Aminosäure auf (z.B. ein Arginin und
ein Lysin) und weist eine anti-mikrobielle Aktivität auf Wenn
nicht anders angegeben, bezeichnet eine benannte Aminosäure die
L-Form. Basische Aminosäuren
umfassen Arginin, Lysin, Histidin und Derivate. Hydrophobe Reste
umfassen Tryptophan, Phenylalanin, Isoleucin, Leucin, Valin und
Derivate.
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Auch
im Umfang der vorliegenden Erfindung umfaßt sind Aminosäurederivate,
die durch chemische Mittel wie Methylierung (z.B. α-Methylvalin),
Amidierung, insbesondere die C-terminale
Aminosäure
durch Alkylamin (z.B. Ethylamin, Ethanolamin und Ethylendiamin)
und Veränderung
einer Aminosäurenseitenkette,
wie durch Acylierung der ε-Aminosäuregruppe
des Lysins verändert
worden sind. Andere Aminosäuren,
die in das Analog aufgenommen werden können, umfassen alle D-Aminosäuren, die
den 20 L-Aminosäuren,
die üblicherweise
in Proteinen gefunden werden, entsprechen, Iminoaminosäuren, seltene
Aminosäuren
wie Hydroxyllysin oder Nicht-Protein-Aminosäuren wie Homoserin und Ornithin.
Ein Peptidanalog kann auch keine oder eine oder mehrere dieser Derivate
und D-Aminosäuren aufweisen.
Zusätzlich
kann ein Peptid auch als ein Retro-, Inverto- oder Retro-Inverto-Peptid synthetisiert
werden.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet „inhärente Resistenz" eines Mikroorganismus
gegen ein antibiotisches Mittel die natürliche Resistenz gegenüber der
Wirkung des Mittels selbst in Abwesenheit der vorherigen Aussetzung
gegenüber
dem Mittel. (R.C. Moellering Jr., Principles of Anit-infective Therapy;
In: Principles and Practice of Infectious Diseases, 4. Ausgabe,
Hrsg.; G.L. Mandell, J.E. Bennett, R. Dolin. Chruchill Livingstone, New
York, U.S.A., 1995, Seite 200).
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet "erworbene
Resistenz" eines
Mikroorganismus gegenüber
einem antibiotischen Mittel eine Resistenz, die nicht durch normal
erreichbare Serumkonzentrationen eines empfohlenen antibiotischen
Mittels, beruhend auf der empfohlenen Dosierung, inhibiert wird.
(NCCLS-Richtlinien).
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet die „Toleranz" eines Mikroorganismus gegenüber einem
antibiotischen Mittel, wenn es eine mikrostatische statt einer mikrozidalen
Wirkung des Mittels gibt. Die Toleranz wird durch ein MBC:MIC-Verhältnis, das
größer oder
gleich 32 ist, gemessen. (Textbook of Diagnostic Microbiology, Hrsg.,
C.R. Mahon und G. Manuselis, W.B. Saunders Co., Toronto Kanada,
1995, Seite 92).
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Wie
oben erwähnt,
stellt diese Offenbarung Verfahren für die Behandlung von Infektionen
zur Verfügung,
die durch einen Mikroorganismus ausgelöst werden, Verfahren für das Abtöten eines
Mikroorganismus und Verfahren für
die Förderung
der Aktivität
eines antibiotischen Mittels. Insbesondere sind diese Verfahren besonders
verwendbar, wenn der Mikroorganismus gegenüber einem antibiotischen Mittel
durch einen Mechanismus wie Toleranz, inherente Resistenz oder erworbene
Resistenz resistent ist. In dieser Offenbarung werden Infektionen
durch die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Dosierung
eines kationischen Peptids allein oder in Kombination mit einem
antibiotischen Mittel an einen Patienten mit einer Infektion behandelt. Gleichermaßen kann
die Kombination mit den Mikroorganismus in Kontakt gebracht werden,
um das Abtöten zu
bewirken.
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I. KATIONISCHE PEPTIDE
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Wie
oben bemerkt, ist ein kationisches Peptid ein Peptid, das eine positive
Nettoladung innerhalb des pH-Bereiches 4-10 aufweist. Ein Peptid
ist mindestens 5 Aminosäuren
lang und vorzugsweise nicht mehr als 25, 27, 30, 35 oder 40 Aminosäuren lang.
Peptide, die 12 bis 30 Reste aufweisen, sind bevorzugt. Beispiele von
nativen kationischen Peptiden umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf
die beispielhaften Peptide, die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt werden.
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Zusätzlich zu
den oben aufgeführten
Peptiden sind Chimären
und Analoge dieser Peptide im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung nützlich.
Für diese
Erfindung müssen
Analoge nativer kationischer Peptide eine positive Nettoladung beibehalten,
aber können
D-Aminosäuren, Aminosäurederivate,
Einfügungen,
Deletionen und ähnliches,
von denen einige unten diskutiert werden, enthalten. Chimäre umfassen
Fusionen kationischer Peptide, wie die oben aufgeführten Peptide
oder Fragmente davon, und Fusionen kationischer Peptide mit nicht-kationischen
Peptiden.
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Wie
hierin beschrieben, ist die Modifikation jedes der Reste umfassend
den N- oder den C-Terminus im
Umfang der Erfindung. Eine bevorzugte Modifikation des C-Terminus
ist die Amidierung. Andere Modifikationen des C-Terminus umfassen
die Esterifizierung und die Laktonbildung. Die N-terminalen Modifikationen umfassen
Acetylierung, Acylierung, Alkylierung, PEG-ylierung, Myristylierung
und ähnliches.
Zusätzlich
können
die Peptide verändert
sein, so dass sie ein Polymer-modifiziertes Peptid wie unten beschrieben
bilden. Peptide können
auch markiert sein wie durch eine radioaktive Markierung, eine fluoreszente
Markierung, eine massenspektrometrische Markierung, Biotin und ähnliche.
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A. Indolicidin und Analoge
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Wie
hierin verwendet bezeichnet „Indolicidin" ein antimikrobielles
kationisches Peptid. Die Indolicidine können aus einer Vielzahl von
Organismen isoliert werden. Ein Indolicidin wird aus Rinder-Neutrophilen
isoliert und ist ein 13 Aminosäuren
langes Peptid, das in seiner nativen Form am Carboxy-Terminus amidiert
ist (Selsted et al., J. Biol. Chem. 267:4292, 1992). Eine Aminosäuresequenz
des Indolicidins wird in der SEQ ID NR: 1 dargestellt.
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B. Cecropin Peptide
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Die
Cecropine sind kationische Peptide, die eine antimikrobielle Aktivität sowohl
gegen Gram-positive als auch Gram-negative Bakterien aufweisen.
Die Cecropine sind sowohl aus wrbellosen (z.B. Insektenhemolymphe)
als auch aus Wirbeltieren (z.B. Schweinedärme) isoliert worden. Im allgemeinen
weisen diese Peptide 35 bis 39 Reste auf. Ein beispielhaftes Cecropin
weist die Sequenz KWKLFKKIEKVGQNIRDGIIKAGPAVAVVGQATQIAK (SEQ ID
NR. 79). Einige weitere Cecropin Sequenzen werden in der Tabelle
1 aufgeführt.
Im Zu sammenhang mit dieser Erfindung umfassen Cecropine Analoge,
die eine oder mehrere Insertionen, Deletionen, modifizierte Aminosäuren, D-Aminosäuren und ähnliches
aufweisen.
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C. Melittin Peptide
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Melittin
ist ein kationisches Peptid, das in Bienengift gefunden wird. Eine
Aminosäuresequenz
eines beispielhaften Melittinpeptids ist GIGAVLKVLTTGLPALISWIKRKKRQQ
(SEQ ID NR. 80). Wie die Cecropine, zeigt Mellitin eine antimikrobielle
Aktivität
sowohl gegen Gram-positive als auch gegen Gram-negative Bakterien.
Im Zusammenhang mit dieser Erfindung umfaßt Melittin Analoge, die eine
oder mehrere Insertionen, Deletionen, modifizierte Aminosäuren, D-Aminosäuren und ähnliches
aufweisen.
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D. Cecropin-Mellitin chimäre Peptide
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Wie
hierin erwähnt,
umfassen kationische Peptide Fusionspeptide nativer kationischer
Peptide und Analoge der Fusionspeptide. Insbesondere werden Fusionen
von Cecropin und Mellitin zur Verfügung gestellt. Eine beispielhafte
Fusion hat die Sequenz: Cecropin A (Reste 1-8)/Melittin (Reste 1-18). Andere Fusionspeptide,
die im Zusammenhang mit dieser Erfindung nützlich sind, werden durch die
allgemeinen Formeln unten wiedergegeben.
wobei
R
1 ein hydrophober Aminosäurerest,
R
2 ein hydrophiler Aminosäurerest
und X von etwa 14 bis 24 Aminosäurereste
bedeutet.
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E. Drosocin und Analogie
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Wie
hierin angegeben, umfassen die kationischen Peptide Drosocin und
Drosocinanaloge. Die Drosocine werden aus Drosophila melanogaster
isoliert. Ein beispielhaftes Drosocin ist ein 19 Aminosäuren langes Peptid,
das die Sequenz: GKPRPYSPRPTSHPRPIRV (SEQ ID NR: 89; GenBank Zugangsnr.
S35984) aufweist. Analoge des Drosocins umfassen Peptide, die Insertionen,
Deletionen, modifizierte Aminosäuren, D-Aminosäuren und ähnliches
aufweisen.
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F. Peptidsynthese
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Die
Peptide können
durch chemische Standardverfahren, umfassend die Synthese durch
ein automatisches Verfahren, synthetisiert werden. Im allgemeinen
werden Peptidanaloge beruhend auf der Standardfestphase Fmoc-Schutzstrategie,
mit HATU als Kopplungsreagenz synthetisiert. Das Peptid wird von
dem Festphasenharz mit Trifluoressigsäure, die geeignete Fängersubstanzen
enthält,
gespalten, was auch zur Entschützung
der funktionellen Seitenkettengruppen führt. Das Rohpeptid wird weiter
unter Verwendung präparativer
Reverser-Phasen-Chromatographie
gereinigt. Andere Reinigungsverfahren wie Verteilungschromatographie,
Gelfiltration, Gelelektrophorese oder Ionenaustausch-Chromatographie
können
verwendet werden.
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Andere
Syntheseverfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, wie die
tBoc-Schutzstrategie
oder die Verwendung verschiedener Kopplungsreagenzien oder ähnliches
können
verwendet werden, um gleichwertige Peptide zu erzeugen. Die Peptide
können
als ein lineares Molekül
oder als verzweigte Moleküle
synthetisiert werden. Die verzweigten Peptide enthalten üblicherweise
ein Kernpeptid, das eine Anzahl von Anheftungspunkten für weitere
Peptide zur Verfügung
stellt. Lysin wird am häufigsten
als Kernpeptid verwendet, da es eine funktionelle Carboxylgruppe
und zwei funktionelle (Alpha und Epsilon) Amingruppen aufweist.
Andere Diaminsäuren
können
auch verwendet werden. Um diese multimeren Peptide zu synthetisieren,
wird das Festphasenharz mit der Kernmatrix derivatisiert und die
anschließende
Synthese und Spaltung vom Harz folgt dem Standardverfahren. Die
Multimerpeptide können
im Zusammenhang mit dieser Erfindung wie jedes der linearen Peptide
verwendet werden.
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G. Rekombinante Herstellung
der Peptide
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Die
Peptide können
alternativ durch rekombinante Produktion synthetisiert werden (siehe
z.B. US-Patent Nr. 5,593,866). Eine Vielzahl von Wirtsystemen, umfassend
Bakterien (z.B. E. coli), Hefe (z.B. Saccharomyces cerevisiae),
Insekten- (z.B. Sf9) und Säugetierzellen
(z.B. CHO, COS-7), sind für
die Herstellung von Peptidanaloga geeignet. Viele Expressionsvekto ren
sind entwickelt worden und sind für jeden dieser Wirte erhältlich.
Im allgemeinen werden Bakterienzellen und Vektoren, die in Bakterien
funktionell sind, in dieser Erfindung verwendet. Es kann jedoch
manchmal bevorzugt sein, Vektoren zu haben, die in anderen Wirten
funktionell sind. Vektoren und Verfahren für die Klonierung und Expression
in E. coli werden hier diskutiert, sowie beispielsweise in Sambrook
et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1987) und in Ausubel et
al. (Current Protocols in Molecular Biology, Greene Publishing Co.,
1995).
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Eine
DNA-Sequenz, die ein kationisches Peptid kodiert, wird in einen
für den
Wirt geeigneten Expressionsvektor eingefügt. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Gen in einen Vektor kloniert, um ein Fusionsprotein zu
erzeugen. Der Fusionspartner wird so ausgewählt, dass er einen anionischen
Bereich aufweist, so dass ein bakterieller Wirt gegenüber der
toxischen Wirkung des Peptids geschützt wird. Diese Schutzregion neutralisiert
im wesentlichen die antimikrobiellen Wirkungen des Peptids und kann
auch den Peptidabbau durch Wirtsproteasen verhindern. Der Fusionsparner
(das Trägerprotein)
der Erfindung kann des weiteren dazu dienen, das Fusionsprotein
in Einschlusskörper,
in die äußere Membran
oder in die extrazelluläre
Umgebung zu transportieren. Die Trägerproteine, die im Zusammenhang
mit dieser Erfindung geeignet sind, umfassen insbesondere, sind
aber nicht beschränkt
auf Glutathion-S-Transferase
(GST), das Protein A aus Staphylococcus aureus, zwei synthetische
IgG-Bindungsdomänen (ZZ)
des Proteins A, das äußere Membranprotein F,
die β-Galactosidase
(lacZ) und verschiedene Produkte des Bakteriophagen λ und des
Bakteriophagen T7. Des weiteren muss nicht das gesamte Trägerprotein
verwendet werden, solange der schützende anionische Bereich vorhanden
ist.
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Um
die Isolierung der Peptidsequenz zu ermöglichen, werden Aminosäuren, die
gegenüber
einer chemischen Spaltung (z.B. CNBr) oder einer enzymatischen Spaltung
(z.B. V8 Protease, Trypsin) zugänglich
sind, verwendet, um das Peptid und den Fusionspartner zu verbinden.
Für die
Expression in E. coli ist der Fusionspartner vorzugsweise ein normales
intrazelluläres
Protein, das die Expression auf Einschlusskörperbildung hinleitet. In solchen
Fällen
besteht nach der Abspaltung zur Freisetzung des Endproduktes freizusetzen
keine Notwendigkeit für
eine Renaturierung des Peptids.
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In
der vorliegenden Erfindung kann die DNA-Kassette, die den Fusionsparner
und das Peptidgen umfaßt,
in einen Expressionsvektor eingeführt werden, der ein Plasmid,
ein Virus oder ein anderes nach dem Stand der Technik bekanntes
Vehikel sein kann. Zumindest sollte der Expressionsvektor eine Promotersequenz
enthalten. Andere regulatorische Sequenzen können jedoch auch enthalten
sein. Solche Sequenzen umfassen einen Enhancer, eine Ribosomenbindungsstelle,
eine Transkriptionsterminationssignalsequenz, eine Sekretionssignalsequenz,
einen Replikationsursprung, einen selektierbaren Marker und ähnliche.
Die regulatorischen Sequenzen werden wirksam miteinander verbunden,
um die Transkription und die anschließende Translation zu erlauben.
Vorzugsweise ist der Expressionsvektor ein Plasmid, der einen induzierbaren
oder konstitutiven Promotor enthält,
um eine wirksame Transkription der eingefügten DNA-Sequenz in dem Wirt
zu ermöglichen.
Die Transformation der Wirtszelle mit der rekombinanten DNA kann
unter Verwendung von Ca++-vermittelten Verfahren
durch Elektroporation oder andere Verfahren, die dem Fachmann gut
bekannt sind, durchgeführt
werden.
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Das
Peptidprodukt wird durch Standardverfahren wie Affinitäts-, Größenausschluß- oder
Ionenaustauschchromatographie, HPLC und ähnliche isoliert. Ein isoliertes
Peptid sollte vorzugsweise in der Coomassie-Blaufärbung eines
SDS-PAGE eine Hauptbande aufweisen, die mindestens 90% des Materials
beträgt.
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II. TESTEN
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Die
kationischen Peptide der vorliegenden Erfindung werden entweder
allein oder in Kombination mit einem antibiotischen Mittel oder
einem anderen Analog auf ihr Potential als antibiotische therapeutische
Mittel unter Verwendung einer Reihe von Testverfahren untersucht.
Vorzugsweise werden alle Peptide anfänglich in vitro untersucht,
wobei die vielversprechenden Kandidaten für die weitere Bewertung in
vivo ausgewählt
werden und dann Kandidaten für
vorklinische Studien ausgewählt
werden. Die in vitro-Testverfahren umfassen das Messen der antibiotischen
Aktivität,
der Toxizität,
der Löslichkeit,
die Pharmakologie, die Sekundärstruktur, die
liposomale Permeabilisierung und ähnliche. Die in vivo-Testverfahren
umfassen die Bewertung der Wirksamkeit in Tiermodellen, die Antigenizität, die Toxizität und ähnliche.
Im allgemeinen werden in vitro-Testverfahren zuerst durchgeführt, gefolgt
von in vivo-Testverfahren.
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Peptide,
die eine gewisse antimikrobielle Aktivität aufweisen, werden bevorzugt,
obwohl eine solche Aktivität
nicht für
die Förderung
der Aktivität
des antibiotischen Mittels notwendig sein muss. Auch sollten die Peptide
für die
in vivo-Verwendung vorzugsweise annehmbare Toxizitätsprofile,
wie durch Standardverfahren gemessen, aufweisen. Eine niedrigere
Toxizität
ist bevorzugt.
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A. In vitro-Testverfahren
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Die
kationischen Peptide, die Indolicidinanaloge umfassen, werden beispielsweise
durch ein Agaroseverdünnungs-MIC-Testverfahren,
ein Wachstumsmediumverdünnungs-Testverfahren, durch
ein Zeit-Abtötungs-Testverfahren
oder äquivalente
Verfahren untersucht. Die antibiotische Aktivität wird als Inhibierung des Wachstums
oder des Tötens
des Mikroorganismus (z. B. Bakterien, Pilze) gemessen.
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Kurz
gesagt, ein Kandidatenpeptid in Müller-Hinton-Wachstumsmedium,
das mit Calcium und Magnesium ergänzt wurde, wird mit geschmolzener
Agarose vermischt. Andere Wachstumsmedien und Agar können, so
lange wie das Peptid frei durch das Medium diffundieren kann, verwendet
werden. Die Agarose wird in Petrischalen oder Vertiefungen gegossen,
es wird ermöglicht,
dass es sich verfestigt, und ein Teststamm wird auf die Agaroseplatte
aufgetragen. Der Teststamm wird teilweise nach der geplanten Anwendung
des Peptids ausgewählt.
So wird zum Beispiel, wenn ein Indolicinanalog mit Aktivität gegen
S aureus erwünscht
ist, ein S. aureus-Stamm verwendet. Es kann wünschenswert sein, das Analog
auf verschieden Stämme
und/oder auf klinische „Isolate" der Testspezies
zu untersuchen. Die Platten werden über Nacht inkubiert und visuell
auf bakterielles Wachstum kontrolliert. Eine minimale inhibitorische
Konzentration (MIC) eines kationischen Peptids steht für die niedrigste
Konzentration des Peptids, die das Wachstum des Organismus komplett
inhibiert. Peptide, die eine gute Aktivität gegen den Teststamm oder
die Gruppe von Stämmen
aufweisen, und typischerweise einen MIC von weniger oder gleich
16 μg/ml
haben, werden für
das weitere Testen ausgewählt.
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Alternativ
können
Zeit-Abtötungskurven
verwendet werden, um die Unterschiede in den Koloniezahlen über eine
gesetzte Zeitperiode, typischerweise 24 Stunden, zu bestimmen. Kurz
gesagt, es wird eine Suspension von Organismen bekannter Konzentration
hergestellt und ein Kandidatenpeptid hinzugefügt. Aliquots der Suspension
werden zu gesetzten Zeiten entfernt, verdünnt, auf Medium plattiert,
inkubiert und gezählt.
Die MIC wird als die niedrigste Konzentration des Peptids gemessen,
die das Wachstum des Organismus komplett inhibiert. Im allgemeinen
werden niedrigere MIC-Werte bevorzugt.
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Kandidaten
kationischer Peptide können
weiter auf ihre Toxizität
gegenüber
normalen Säugetierzellen getestet
werden. Ein beispielhaftes Testverfahren ist ein Rote-Blutzellen(RBC)
(Erythrozyten)-Hämolysetestverfahren.
Kurz gesagt, werden in diesem Testverfahren rote Blutzellen aus
Gesamtblut isoliert, typischerweise durch Zentrifugation, und frei
von Plasmakomponenten gewaschen. Eine 5 %-ige (v/v) Erythrozyten-Suspension
wird in isotonischer Kochsalzlösung
mit unterschiedlichen Konzentrationen des Peptidanaloges inkubiert. Im
allgemeinen wird das Peptid in einem geeigneten Formulierungspuffer
vorliegen. Nach Inkubation von ungefähr einer Stunde bei 37°C werden
die Zellen zentrifugiert und die Absorption des Überstands bei 540 nm bestimmt.
Eine relative Messung der Lyse wird durch Vergleich zur Absorption
nach kompletter Lyse der Erythrozyten unter Verwendung von NH4Cl oder einem Äquivalent (unter Herstellung
eines 100%-Werts) bestimmt. Ein Peptid mit < 10% Lyse bei 100 μg/ml ist geeignet. Vorzugsweise
ist die Lyse bei 100 μg/ml < 5%. Diejenigen
Peptide, die nicht lytisch oder nur gemäßigt lytisch sind, sind wünschenswert
und für
weiteres Überprüfen geeignet.
Andere in vitro-Toxizitätstestverfahren,
z.B. die Messung der Toxizität
bezüglich
kultivierter Säugetierzellen,
können
verwendet werden, um die in vitro-Toxizität abzuschätzen.
-
Die
Lösbarkeit
des Peptids in dem Formulierungspuffer ist ein zusätzlicher
Parameter, der überprüft werden
kann. Verschiedene unterschiedliche Testverfahren können verwendet
werden, wie z.B. das Sichtbarwerden im Puffer. Kurz gesagt, das
Peptid wird in Lösung
wie Wachstumsmedium oder Formulierungspuffer suspendiert. Das Sichtbarwerden
wird gemäß einer
Skala abgeschätzt,
die sich von (a) klar, kein Präzipitat,
(b) leichtes, diffuses Präzipitat
bis zu (c) trübes,
schweres Präzipitat
erstreckt. Feinere Abstufungen können
verwendet werden. Im allgemeinen ist weniger Präzipitat wünschenswerter. Jedoch kann
einiges Präzipitat
akzeptabel sein.
-
Zusätzliche
in vitro-Testverfahren können
durchgeführt
werden, um das Potential des Peptids als ein Therapeutikum abzuschätzen. Solche
Testverfahren beinhalten die Peptidlöslichkeit in Formulierungen,
die Pharmakologie in Blut oder Plasma, die Serum-Proteinbindung,
die Analyse der Sekundärstruktur,
z.B. durch Zirkulardichroismus, die Liposomendurchlässigkeit
und die bakterielle Innermembrandurchlässigkeit.
-
B. In vivo-Testverfahren
-
Peptide,
einschließlich
Peptidanaloge, die auf der Basis der Resultate von den in vitro-Testverfahren ausgewählt wurden,
können
in vivo auf ihre Wirksamkeit, Toxizität und ähnliches getestet werden.
-
Die
antibiotische Aktivität
der ausgewählten
Peptide kann unter Verwendung von Tiermodellen in vivo auf ihre
Fähigkeit,
mikrobielle Infektionen zu verbessern, abgeschätzt werden. Eine Anzahl von
Verfahren und Tiermodellen sind erhältlich. Innerhalb dieser Testverfahren
ist ein Peptid als ein Therapeutikum nützlich, wenn die Inhibierung
des Wachstums von Mikroorganismen verglichen mit der Inhibierung
eines Vehikels alleine statistisch signifikant ist. Diese Messung
kann direkt aus Kulturen, die von Körperflüssigkeiten oder anderen Stellen
isoliert wurden, oder indirekt durch Abschätzung der Überlebensraten infizierter
Tiere gemacht werden. Zur Abschätzung
der antibakteriellen Aktivität
sind verschiedene Tiermodelle erhältlich, wie akute Infektionsmodelle,
einschließlich
jener, bei denen (a) normale Mäuse
eine letale Dose von Mikroorganismen erhalten, (b) neutropenische
Mäuse eine
letale Dose von Mikroorganismen erhalten oder (c) Kaninchen ein
Inokulum in das Herz erhalten, sowie chronische Infektionsmodelle.
Das ausgewählte
Modell wird zum Teil von der beabsichtigten klinischen Indikation
des Analogs abhängen.
-
Zum
Beispiel werden in einem normalen Mausmodell Mäuse ip. oder iv. mit einer
letalen Dosis von Bakterien inokuliert. Typischerweise ist die Dosis
derart, das 90-100% innerhalb von zwei Tagen sterben. Die Wahl eines
Mikroorganismusstammes für
dieses Testverfahren hängt
zum Teil von der beabsichtigten Anwendung des Analogs ab und in
den begleitenden Beispielen werden Testverfahren mit drei unterschiedlichen
Staphylococcus-Stämmen
durchgeführt.
Kurz gesagt, kurz bevor oder nach Inokulation (im allgemeinen innerhalb 60
Minuten), wird das Analog in einem geeigneten Formulierungspuffer
injiziert. Mehrfache Injektionen des Analogs können verabreicht werden. Die
Tiere werden bis zu acht Tage nach Infektion beobachtet, und das Überleben
der Tiere wird aufgezeichnet. Eine erfolgreiche Behandlung rettet
entweder die Tiere vor dem Tod oder verzögert den Tod in einem statistisch
signifikanten Grad im Vergleich zu Kontrolltieren ohne Behandlung.
-
Die
in vivo-Toxizität
eines Peptids wird durch die Verabreichung eines Dosisbereichs an
die Tiere, typischerweise Mäuse,
gemessen, mittels einer Route, die zum Teil durch die beabsichtigte
klinische Verwendung definiert wird. Das Überleben der Tiere wird aufgezeichnet
und der LD50, LD90-100 und
die maximale tolerierte Dosis (MTD) kann errechnet werden, um einen
Vergleich der Analoge zu ermöglichen.
-
Weiterhin
ist für
die in vivo-Verwendung eine niedrige Immunogenität bevorzugt. Um die Immunogenität zu messen,
werden Peptide in normale Tiere, üblicherweise Kaninchen, injiziert.
Zu verschiedenen Zeitpunkten nach einer einzelnen oder nach mehreren
Injektionen wird Serum gewonnen und auf Antikörperreaktivität gegen
das Peptidanalog getestet. Antikörper
gegen Peptide können
mit Hilfe des ELISAs, Immunpräzipitationstestverfahren,
Western Blots und anderen Methoden identifiziert werden (siehe Harlow
und Lane, Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, NY, 1988). Bevorzugt ist keine oder eine
geringe Antikörperreaktivität. Zusätzlich können die
Pharmakokinetiken der Analoge in Tieren und die Histopathologie
der Tiere, die mit Analogen behandelt wurden, bestimmt werden.
-
Die
Selektion von kationischen Peptiden als potentielle Therapeutika
wird auf in vitro und in vivo-Testverfahrenresultate basiert. Im
allgemeinen sind Peptide, die eine niedrige Toxizität bei hohen
Dosismengen und hohe Effizienz bei niedrigen Dosismengen aufweisen,
bevorzugte Kandidaten.
-
III. ANTIBIOTISCHE MITTEL
-
Ein
antibiotisches Mittel beinhaltet jedes Molekül, das darauf gerichtet ist,
Leben zu verhindern, zu inhibieren oder zu zerstören und beinhaltet als solches
antibakterielle Mittel, Antifungizide, antivirale Mittel und antiparasitäre Mittel.
Diese Mittel können
aus einem Organismus, der das Mittel herstellt, isoliert werden,
oder von einer kommerziellen Quelle beschafft werden (z.B. einer
pharmazeutischen Firma, wie Eli Lilly, Indianapolis, IN; Sigma,
St. Louis, MO).
-
Antibakterielle
antibiotische Mittel schließen
ein, sind aber nicht begrenzt auf, Penizilline, Cephalosporine,
Carbacepheme, Cephamycine, Cabapeneme, Monobactame, Aminoglykoside,
Glykopeptide, Chinoline, Tetrazykline, Makrolide und Fluorchinoline.
Beispiele von antibiotischen Mitteln schließen ein, sind aber nicht begrenzt
auf, Pencillin G, (CAS-Registrierungsnr.:
61-33-6); Methicillin (CAS-Registrierungsnr.: 61-32-5); Nafcillin
(CAS-Registrierungsnr.:
147-52-4); Oxacillin (CAS-Registrierungsnr.: 66-79-5); Cloxacillin
(CAS- Registrierungsnr.:
61-72-3); Dicloxacillin (CAS-Registrierungsnr.: 3116-76-5); Ampicillin
(CAS-Registrierungsnr.: 69-53-4); Amoxicillin (CAS-Registrierungsnr.:
26787-78-0); Ticarcillin (CAS-Registrierungsnr.: 34787-01-4); Carbenicillin
(CAS-Registrierungsnr.: 4697-36-3);
Mezlocillin (CAS-Registrierungsnr.: 51481-65-3); Azlocillin (CAS-Registrierungsnr.:
37091-66-0); Piperacillin (CAS-Registrierungsnr.: 61477-96-1); Imipenem
(CAS-Registrierungsnr.:
74431-23-5); Aztreonam (CAS-Registrierungsnr.: 78110-38-0); Cephalothin
(CAS-Registrierungsnr.: 153-61-7); Cefazolin (CAS-Registrierungsnr.:
25953-19-9); Cefaclor (CAS-Registrierungsnr.: 70356-03-5); Cefamandol
Natriumfomat (CAS-Registrierungsnr.:
42540-40-9); Cefoxitin (CAS-Registrierungsnr.: 35607-66-0); Cefuroxim
(CAS-Registrierungsnr.: 55268-75-2); Cefonicid (CAS-Registrierungsnr.: 61270-58-4); Cefmetazol (CAS-Registrierungsnr.:
56796-20-4); Cefotetan (CAS-Registrierungsnr.: 69712-56-7); Cefprozil
(CAS-Registrierungsnr.: 92665-29-7); Loracarbef (CAS-Registrierungsnr.: 121961-22-6);
Cefetamet (CAS-Registrierungsnr.: 65052-63-3); Cefoperazon (CAS-Registrierungsnr.: 62893-19-0);
Cefotaxim (CAS-Registrierungsnr.: 63527-52-6); Ceftizoxim (CAS-Registrierungsnr.: 68401-81-0);
Ceftriaxon (CAS-Registrierungsnr.: 73384-59-5); Ceftazidim (CAS-Registrierungsnr.: 72558-82-8);
Cefepim (CAS-Registrierungsnr.: 88040-23-7); Cefixim (CAS-Registrierungsnr.:
79350-37-1); Cefpodoxim (CAS-Registrierungsnr.:
80210-62-4); Cefsulodin (CAS-Registrierungsnr.: 62587-73-9); Fleroxacin
(CAS-Registrierungsnr.: 79660-72-3); Nalixidinsäure (CAS-Registrierungsnr.:
389-08-2); Norfloxacin (CAS-Registrierungsnr.: 70458-96-7); Ciprofloxacin
(CAS-Registrierungsnr.: 85721-33-1); Ofloxacin (CAS-Registrierungsnr.:
82419-36-1); Enoxacin (CAS-Registrierungsnr.:
74011-58-8); Lomefloxacin (CAS-Registrierungsnr.: 98079-51-7); Cinoxacin
(CAS-Registrierungsnr.: 28657-80-9); Doxycyclin (CAS-Registrierungsnr.: 564-25-0);
Minocyclin (CAS-Registrierungsnr.: 10118-90-8); Tetracyclin (CAS-Registrierungsnr.:
60-54-8); Amikacin
(CAS-Registrierungsnr.: 37517-28-5); Gentamicin (CAS-Registrierungsnr.:
1403-66-3); Kanamycin (CAS Registriernr.: 8063-07-8); Netilmicin
(CAS Registriernr.: 56391-56-1); Tobramycin (CAS Registriernr.: 32986-56-4);
Streptomycin (CAS Registriernr.: 57-92-1); Azithromycin (CAS Registriernr.:
83905-01-5); Clarithromycin (CAS Registriernr.: 81103-11-9); Erythromycin
(CAS Registriernr.: 114-07-8); Erythromycinestolat (CAS Registriernr.:
3521-62-8); Erythromycinethylsuccinat (CAS Registriernr.: 41342-53-4);
Erythromycinglucoheptonat (CAS Registriernr.: 23067-13-2); Erythromycinlactobionat
(CAS Registriernr.: 3847-29-8); Erythromycinstearat (CAS Registriernr.:
643-22-1); Vancomycin (CAS Registriernr.: 1404-90-6); Teicoplanin
(CAS Registriernr.: 61036-64-4); Chloramphenicol (CAS Registriernr.:
56-75-7); Clindamycin (CAS Registriernr.: 18323-44-9); Trimethoprim (CAS
Registriernr.: 738-70-5); Sulfamethaxazol (CAS Registriernr.: 723-46-6);
Nitrofurantoin (CAS Registriernr.: 67-20-9); Rifampin (CAS Registriernr.:
13292-46-1); Mupirocin (CAS Registriernr.: 12650-69-0); Metronidazol
(CAS Registriernr.: 443-48-1); Cephalexin (CAS Registriernr.: 15686-71-2); Roxithromycin
(CAS Registriernr.: 80214-83-1); Co-Amoxiclavuanat; Kombinationen von Piperacillin
und Tazobactam; und ihre verschiedenen Salze, Säuren, Basen und andere Derivate.
-
Tabelle
2 stellt Kategorien von Antibiotika, ihre Wirkungsweise und Beispiele
von Antibiotika dar.
-
-
-
Anti-fungale
Mittel schließen
ein, sind aber nicht begrenzt auf, Terbinafinhydrochlorid, Nystatin,
Arnphotericin B, Griseofulvin, Ketoconazol, Miconazolnitrat, Flucytosin,
Fluconazol, Itraconazol, Clotrimazol, Benzoesäure, Salicylsäure und
Selensulfid.
-
Anti-virale
Mittel schließen
ein, sind aber nicht begrenzt auf, Amantadinhydrochlorid, Rimantadin,
Acyclovir, Famciclovir, Foscarnet, Ganciclovir-Natrium, Idoxuridin,
Ribavirin, Sorivudin, Trifluridin, Valacyclovir, Vidarabin, Didanosin,
Stavudin, Zalcitabin, Zidovudin, Interferon Alpha und Edoxudin.
-
Anti-parasitäre Mittel
schließen
ein, sind aber nicht begrenzt auf, Priethrine/Piperonylbutoxid,
Permethrin, Iodochinon, Metronidazol, Diethylcarbamazincitrat, Piperazin,
Pyrantelpamoat, Mebendazol, Thiabendazol, Praziquantel, Albendazol,
Proguanil, Chinidingluconat-Injektion, Chininsulfat, Chlorochinphosphat,
Meflochinhydrochlorid, Primachinphosphat, Atovachon, Cotrimoxazol
(Sulfamethoxazol/Trimethoprim) und Pentamidinisothionat.
-
IV. VERSTÄRKTE AKTIVITÄT BEI KOMBINATIONEN
VON KATIONISCHEN PEPTIDEN UND ANTIBIOTISCHEN MITTELN
-
Eine
verstärkte
Aktivität
tritt auf, wenn eine Kombination von Peptid und antibiotischem Mittel,
die Aktivität über die
individuellen Effekte des Peptids oder antibiotischen Mittels alleine
oder über
additive Effekte des Peptids plus des antibiotischen Mittels hinaus
verstärkt.
Eine verstärkte
Aktivität
ist besonders wünschenswert
in mindestens vier Szenarien: (i) der Mikroorganismus ist auf das
antibiotische Mittel sensitiv, aber die Dosierung weist damit assoziierte
Probleme auf; (2) der Mikroorganismus ist auf das antibiotische
Mittel tolerant und wird am Wachstum gehindert, aber nicht getötet; (3)
der Mikroorganismus ist inhärent
resistent gegen das antibiotische Mittel; und (4) der Mikroorganismus
hat eine erworbene Resistenz für
das antibiotische Mittel. Eine verstärkte Wirksamkeit, die aus der
Verabreichung des antibiotischen Mittels in Kombination mit einem kationischen
Peptid in den obigen Szenarios ergibt: (1) erlaubt die Verabreichung
von niedrigeren Dosen des antibiotischen Mittels oder kationischen
Peptids; (2) stellt einen zellzerstörenden Effekt wieder her; (3) überwindet
inhärente
Resistenz und (4) überwindet
erworbene Resistenz.
-
A. Verstärkung der
Aktivität
des antibiotischen Mittels oder kationischen Peptids
-
Eine
synergistische Kombination des kationischen Peptids und des antibiotischen
Mittels kann eine Reduktion in der Dosierung von einem oder beiden
Mitteln ermöglichen,
um einen ähnlichen
therapeutischen Effekt zu erreichen. Dies würde erlauben, dass geringere
Dosen verwendet werden, um so das Auftreten der Toxizität (z.B.
von Aminoglycosiden) zu vermindern und die Kosten der teuren Antibiotika
(z.B. Vancomycin) zu senken. Von einer gleichzeitigen oder sequentiellen
Verabreichung des Peptids und antibiotischen Mittels wird erwartet,
dass sie eine effektivere Behandlung der Infektionen, die durch
Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten) verursacht
werden, liefern. Insbesondere könnte
dies unter Verwendung von Dosen des Peptids oder antibiotischen
Mittels erreicht werden, die alleine keinen therapeutischen Erfolg
erreichen würden.
Wahlweise kann das antibiotische Mittel und das Peptid bei therapeutischen
Dosen von jedem verabreicht werden, wobei aber die Kombination der
beiden Mittel noch stärkere
Effekte liefert.
-
Wie
hier verwendet, bezieht sich „Synergie" auf den in vitro
Effekt der Verabreichung einer Kombination des kationischen Peptids
und eines antibiotischen Mittels, derart, dass (1) die anteilig
inhibitorische Konzentration (FIC) weniger oder gleich 0,5 in einem
hier beschriebenen FIC-Test ist; oder (2) es mindestens eine hundertfache
(2log10) Zunahme im Abtöten nach 24 Stunden für die Kombination,
im Vergleich mit dem antibiotischen Mittel alleine, in einem Zeittötungskurventest,
wie hier beschrieben, gibt.
-
Solche
Synergie wird in geeigneter Weise in einem in vitro-Testverfahren,
wie z.B. in kinetischen Tötungsstudien
oder einem fraktionierten inhibitorischen Konzentrations-(FIC)-Testverfahren, wie
durch Agarose- oder Wachstumsmediumsverdünnungs-Testverfahren, bestimmt.
Das Agaroseverdünnungstestverfahren ist
bevorzugt.
-
Kurz
gesagt, in einem Verdünnungstestverfahren
wird ein Schachbretttestverfahren von kationischen Peptiden und
antibiotischen Mitteln, das in Verdopplungsverdünnungen titriert ist, mit einem
mikrobiellen (z.B. bakteriellen) Isolat angeimpft. Der FIC wird
durch Beobachten des Einflusses eines antibiotischen Mittels auf die
MIC ("minimale inhibitorische
Konzentration")
des kationischen Peptids und umgekehrt bestimmt. Der FIC wird durch
die folgende Formel berechnet:
-
Ein
FIC von ≤ 0,5
ist ein Hinweis auf eine Synergie. Eine zusätzliche Reaktion hat einen
FIC-Wert von > 0,5 und ist kleiner
als oder gleich 1, während
eine indifferente Reaktion einen FIC-Wert von > 1 und ≤ 2
hat. Obwohl ein synergistischer Effekt bevorzugt ist, kann ein zusätzlicher
Effekt anzeigen, dass die Kombination des antibiotischen Mittels
und des kationischen Peptids therapeutisch sinnvoll ist.
-
B. Überwinden der Toleranz
-
Die
Toleranz ist mit einem Defekt in den bakteriellen, zellulären, autolytischen
Enzymen verbunden, derart, dass ein antibakterielles Mittel eher
bakteriostatische als Bakterien-abtötende Aktivität zeigt
(Mahon und Manuselis, Textbook of Diagnostic Microbiology, W.B.
Saunders Co., Toronto, Kanada, S. 92, 1995). Bei antibiotischen
Mitteln, die nur bakteriostatische Aktivität haben, kann die Gabe von
kationischen Peptiden in Kombination mit den antibiotischen Mitteln
die Bakterien-abtötende
Aktivität
wiederherstellen. Alternativ kann das Hinzufügen eines Peptids zu einem
antibiotischen Mittel die Rate eines Bakterien-abtötende Effekts
des Antibiotikums erhöhen.
-
Bakterienabtötende Effekte
von Antibiotika können
in vitro durch eine Vielzahl von Testverfahren gemessen werden. Üblicherweise
ist das Testverfahren eine Messung der MBC („minimale Bakterien-abtötende Konzentration"), die eine Erweiterung
der MIC-Bestimmung ist. Das Agaroseverdünnungs-Testverfahren ist so angepasst,
um jeweils MBC und MIC für
ein antimikrobielles Mittel alleine und für das Mittel in Kombination
mit einem kationischen Peptid zur Verfügung zu stellen. Wahlweise
können
kinetische Zeittötungs-
(oder Wachstums-) Kurven verwendet werden, um MIC und MBC zu bestimmen.
-
Kurz
gesagt, im Anschluss an die Bestimmung von MIC, wird die MBC von
den Testverfahrenplatten durch Abstreichen der Inokula auf Platten,
die antibiotisches Mittel in Konzentration um und oberhalb des MIC beinhalten,
durch Resuspendieren des Abstrichs in Kochsalz oder Medium und Plattieren
eines Aliquots auf Agaroseplatten bestimmt. Wenn die Anzahl von
Kolonien auf diesen Agaroseplatten weniger als 0,1% des anfänglichen
Inokulums ist (wie durch eine Plattenzählung sofort nach Animpfung
der MIC-Testplatten bestimmt), dann ist eine ≥ 99,9%ige Tötung eingetreten. Der MBC-Endpunkt
ist als die niedrigste Konzentration des antimikrobiellen Mittels
definiert, das 99,9% der Testbakterien abtötet.
-
Daher
wird Toleranz von einem Mikroorganismus auf ein antimikrobielles
Mittel dann angezeigt, wenn die Anzahl von Kolonien, die auf Subkulturplatten
wachsen, den 0,1 %igen Cut-Off
(Schwellen)-Wert für
mehrere aufeinander folgende Konzentrationswerte oberhalb des beobachteten
MIC überschreitet.
Eine Kombination des antimikrobiellen Mittels und des kationischen
Peptids, das die Toleranz durchbricht, fuhrt zu einer Abnahme des
MBC:MIC Verhältnisses
auf < 32.
-
C. Überwinden der inhärenten Resistenz
-
Die
Kombination eines kationischen Peptids mit einem antibiotischen
Mittel, für
das ein Mikroorganismus inhärent
resistent ist (d.h. das Antibiotika hat sich niemals therapeutisch
aktiv gegen den in Frage kommenden Organismus gezeigt), wird verwendet,
um die Resistenz des Mikroorganismus gegen das Mittel zu übertragen.
Das Überwinden-
der inhärenten
Resistenz ist besonders sinnvoll für Infektionen, wo der verursachende
Organismus auf die meisten, wenn nicht alle, der gegenwärtig verschriebenen
Antibiotika resistent wird oder geworden ist. Zusätzlich bietet
das Verabreichen einer Kombinationstherapie mehr Möglichkeiten,
wenn die Toxizität
eines antibiotischen Mittels und/oder der Preis ein Gesichtspunkt
ist.
-
Das Überwinden
der Resistenz kann zweckmäßiger Weise
in vitro gemessen werden. Die Resistenz wird überwunden, wenn die MIC für ein bestimmtes
antibiotisches Mittel gegen einen bestimmten Mikroorganismus von
dem resistenten Bereich zu dem sensitiven Bereich reduziert wurde
(gemäß dem Nationalen
Komitee für
Klinische Laborstandards (NCCLS)) (siehe auch Moellering, in Principles
and Practice of Infectious Diseases, 4. Edition, Mandell et al.,
Hrsg., Churchill Livingstone, NY, 1995). NCCLS-Standards sind auf
mikrobiologischen Daten in Bezug auf pharmakokinetische Daten und
klinische Studien basiert. Resistenz wird bestimmt, wenn der Organismus,
der die Infektion verursacht, nicht von den normal erreichbaren
Serumkonzentrationen des antibiotischen Mittels, basierend auf empfohlener
Dosierung, inhibiert wird. Empfänglichkeit
wird bestimmt, wenn der Organismus auf die Therapie mit dem antibiotischen
Mittel, das bei der empfohlenen Dosierung für den Typ der Infektion und
des Mikroorganismus verwendet wird, reagiert.
-
D. Überwinden der erworbenen Resistenz
-
Die
erworbene Resistenz in einem Mikroorganismus, der vorher sensitiv
gegen ein antibiotisches Mittel war, tritt im allgemeinen aufgrund
von Mutationsereignissen in der chromosomalen DNA, der Aneignung
von einem Resistenzfaktor, der über
Plasmide oder einen Phagen übertragen
wurde, oder durch Austausch eines Resistenzgens oder -gene von einem
Plasmid oder Phagen auf die chromosomale DNA, auf.
-
Wenn
ein Mikroorganismus Resistenz gegen ein Antibiotikum erwirbt, kann
die Kombination von einem Peptid und einem antibiotischen Mittel
die Aktivität
des antibiotischen Mittels wiederherstellen, indem der Resistenzmechanismus
des Organismus überwunden
wird. Dies ist besonders nützlich
für Organismen,
die schwierig zu behandeln sind oder wo die gegenwärtige Therapie
teuer oder toxisch ist. Die Befähigung,
ein weniger teures oder weniger toxisches antibiotisches Mittel
zu verwenden, das in der Vergangenheit effektiv gewesen war, ist
eine Verbesserung für
bestimmte augenblickliche Therapien. Die Wiedereinführung eines
antibiotischen Mittels würde
frühere
klinische Studien und Verschreibungsdaten, die in ihrer Bewertung
verwendet wurden, wieder anwendbar werden lassen. Die Aktivität wird in
vitro durch MICs oder kinetische Tötungskurven und in vivo gemessen,
unter Verwendung von Tier- und menschlichen klinischen Studien.
-
E. Verstärkung des
Effekts von Lysozym und Nisin
-
Die
Kombination von Lysozym oder Nisin mit einem Antibiotikum kann deren
antibakterielle Effektivität verbessern
und erlaubt die Verwendung in Situationen, in denen das einzelne
Mittel inaktiv oder ungeeignet ist.
-
Lysozyme
brechen bestimmte Bakterien durch Spaltung der Glykosidbindung zwischen
N-Acetygiucosamin
und N-Acetylmuraminsäure
in der Polysaccharidkomponente der bakteriellen Zellwände auf.
Lysozym besitzt jedoch nur schwache antibakterielle Aktivität innerhalb
eines engen Aktivitätsspektrums.
Die Zugabe von einem Antibiotikum kann die Effektivität dieser
Aktivität
verbessern und das Aktivitätsspektrum
verbreitern.
-
Nisine
sind 34-Reste-Peptidantibiotika mit in erster Linie Anti-Gram-positiver
bakterieller Aktivität.
Nisin wird in der Nahrungsverarbeitungsindustrie als ein Konservierungsmittel
verwendet, speziell für
Käse, Dosenfrüchte und
-gemüse.
Nisin bildet vorübergehende
Potentialabhängige
Poren in den bakteriellen cytoplasmatischen Membranen, aber weist
auch schwache antibakterielle Aktivität mit einem engen Aktivitätsspektrum auf.
Die Zugabe von einem Antibiotikum kann die Effektivität von Nisin
verbessern und das Aktivitätsspektrum verbreitern.
-
F. In vivo Testverfahren
-
Das
in vivo-Testen schließt
die Verwendung von Tierinfektionsmodellen ein. Üblicherweise, aber nicht ausschließlich, werden
Mäuse verwendet.
Der Testorganismus wird ausgewählt
gemäß der beabsichtigten Kombination
von kationischem Peptid und Antibiotikum, das beurteilt werden soll.
Im allgemeinen wird der Testorganismus intraperitoneal (IP) oder
intravenös
(IV) bei 10 bis 100 Mal der 50%igen letalen Dosis (LD50) injiziert.
Der LD50 wird unter Verwendung eines Verfahrens
berechnet, das von Reed und Muench (Reed LJ und Muench H. The American
Journal of Hygiene, 27:493-7.) beschrieben wurde. Das antibiotische
Mittel und das kationische Peptid werden IP, IV oder subkutan (SC)
individuell sowie in Kombination in verschiedene Gruppen von Mäusen injiziert.
Die antimikrobiellen Mittel können
in einer oder in mehrfachen Dosen gegeben werden. Die Tiere werden
für 5 bis
7 Tage beobachtet. Andere Infektionsmodelle können auch gemäß der klinischen
Indikation für
die Kombination der antibiotischen Mittel verwendet werden.
-
Die
Anzahl von Mäusen
in jeder Gruppe, die den infektiösen
Angriff überlebt,
wird nach 5 bis 7 Tagen bestimmt. Wenn die Testorganismen Bakterien
sind, können
zusätzlich
bakterielle Koloniezählungen
vom Blut, peritonealer Spülungsflüssigkeit,
Flüssigkeit
von anderen Körperstellen,
und/oder Gewebe von unterschiedlichen Körperstellen, die zu verschiedenen
Zeitintervallen genommen wurden, verwendet werden, um die Effizienz
zu ermitteln. Die Proben werden seriell in isotonischer Kochsalzlösung verdünnt und
für 20-24
Stunden bei 37°C
in einem für
das Bakterium geeigneten Wachstumsmedium inkubiert.
-
Eine
Synergie zwischen dem kationischen Peptid und dem antibiotischen
Mittel wird unter Verwendung eines Infektionsmodells, wie oben beschrieben,
ermittelt. Für
eine Bestimmung der Synergie sollte einer oder mehrere der folgenden
Punkte auftreten. Die Kombinationsgruppe sollte größere Überlebensraten
zeigen, verglichen mit der Gruppe, die nur mit einem Mittel behandelt
wurde; die Kombinationsgruppe und die Gruppe mit dem antibiotischen
Mittel haben äquivalente Überlebensraten,
wobei die Kombinationsgruppe eine niedrigere Konzentration des antibiotischen
Mittels erhalten hat; die Kombinationsgruppe hat ein äquivalen tes oder
besseres Überleben
zu verschiedenen Zeitpunkten, verglichen mit einer Gruppe mit einem
antibiotischen Mittel mit einer niedrigeren Mikroorganismenbeladung.
-
Das Überwinden
der Toleranz kann durch niedrigere bakterielle Koloniezählungen
zu verschiedenen Zeitpunkten in der Kombinationsgruppe über die
der Gruppe mit dem antibiotischen Mittel gezeigt werden. Dies kann
auch in besseren Überlebensraten
für die
Kombinationsgruppe resultieren.
-
Ähnliche
Tiermodelle zu denen, die oben beschrieben wurden, können verwendet
werden, um festzulegen, wann eine inhärente oder erworbene Resistenz überwunden
wird. Der verwendete Mikroorganismusstamm ist per Definition resistent
gegen das antibiotische Mittel, und so wird die Überlebensrate in der Gruppe des
antibiotischen Mittels nahe, wenn nicht gleich zu 0% sein. Daher
wird das Überwinden
der angeborenen Resistenz des Mikroorganismus zum antibiotischen
Mittel durch erhöhtes Überleben
der Kombinationsgruppe gezeigt. Das Testen auf Umkehr zu erworbener
Resistenz kann in einer ähnlichen
Weise durchgeführt
werden
-
V. KOMBINATIONEN VON PEPTIDEN
UND ANTIBIOTISCHEN MITTELN
-
Wie
hier diskutiert, werden kationische Peptide in Kombination mit antibiotischen
Mitteln verabreicht. Die Kombination verstärkt die Aktivität der antibiotischen
Mittel. Solche Kombinationen können
verwendet werden, um ein synergistisches Ergebnis hervorzurufen,
um Toleranz zu überwinden,
um angeborene Resistenz zu überwinden,
oder um erworbene Resistenz des Mikroorganismus gegen das antibiotische
Mittel zu überwinden.
-
Um
einen synergistischen Effekt zu erreichen, wird einem Patienten
eine Kombination von antibiotischem Mittel und kationischem Peptid
verabreicht oder in solch einer Art verabreicht, um mit dem Mikroorganismus
in Kontakt zu kommen. Jede Kombination von antibiotischem Mittel
und kationischem Peptid kann einen synergistischen Effekt ergeben
und ist daher innerhalb des Zusammenhangs dieser Erfindung nützlich.
-
Insbesondere
sind gewisse Mikroorganismen bevorzugte Angriffsziele. In Verbindung
mit diesen Mikroorganismen, sind gewisse gewöhnlich verwendete antibiotische
Mittel bevorzugt, die verstärkt
werden sollen. Die Tabelle unten stellt diese Mikroorganismen, antibiotischen
Mittel und kationischen Peptidkombinationen, die bevorzugt sind,
dar.
-
-
Um
Toleranz zu überwinden,
wird einem Patienten eine Kombination von antibiotischem Mittel
und kationischem Peptid verabreicht oder in solch einer Weise verabreicht,
um mit dem Mikroorganismus in Kontakt zu kommen. Jede Kombination
von antibiotischem Mittel und kationischen Peptid, die Toleranz überwindet,
ist innerhalb des Zusammenhangs dieser Erfindung nützlich.
Insbesondere sind bestimmte Mikroorganismen, die Toleranz gegen
spezifische antibiotische Mitteln aufweisen, bevorzugte Ziele. Die
Tabelle unten stellt diese Mikroorgansimen, antibiotischen Mittel
und kationischen Peptidverbindungen, die bevorzugt sind, dar.
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Um
die inhärente
Resistenz zu überwinden,
wird einem Patienten eine Kombination von antibiotischem Mittel
und kationischem Peptid verabreicht oder in solch einer Weise verabreicht,
um mit dem Mikroorganismus in Kontakt zu kommen. Jede Kombination
von antibiotischem Mittel und kationischem Peptid, die Resistenz überwindet,
ist im Zusammenhang mit dieser Erfindung nützlich. Insbesondere sind bestimmte
Mikroorganismen, die angeborene Resistenz zu spezifischen antibiotischen
Mitteln besitzen, bevorzugte Ziele. Die Tabelle unten stellt diese
Mikroorganismen, antibiotischen Mittel und kationischen Peptidkombinationen,
die bevorzugt sind, dar.
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Um
erworbene Resistenz zu überwinden,
wird einem Patienten eine Kombination von antibiotischem Mittel
und kationischem Peptid verabreicht oder in solch einer Weise verabreicht
um mit dem Mikroorganismus in Kontakt zu kommen. Jede Kombination
von antibiotischem Mittel und kationischem Peptid, die die Resistenz überwindet,
ist innerhalb des Zusammenhangs mit dieser Erfindung nützlich.
Insbesondere sind gewisse Mikroorganismen, die erworbene Resistenz
zu spezifischen antibiotischen Mitteln aufweisen, bevorzugte Ziele. Die
Tabelle unten legt diese Mikroorganismen, antibiotischen Mittel
und kationischen Peptidkombinationen, die bevorzugt sind, dar.
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Zusätzliche
bevorzugte Kombinationen für
Indolicidinanaloge sind unten aufgelistet:
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VI. FORMULIERUNGEN UND
DARREICHUNG
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Wie
oben bemerkt, stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zur Behandlung
und Verhinderung von Infektionen durch Darreichung einer therapeutisch
effektiven Menge eines Peptidanalogs des Indolicidins, wie hier
beschrieben, an einen Patienten zur Verfügung. Für solche Behandlungen geeignete
Patienten können durch
gut etablierte Kennzeichen einer Infektion, wie z.B. Fieber, Eiterkulturen
von Organismen und ähnliches, identifiziert
werden. Infektionen, die mit Peptidanaloga behandelt werden können, beinhalten
diejenigen, die durch oder aufgrund von Mikroorganismen verursacht
werden. Beispiele für
Mikroorganismen schließen Bakterien
(z.B. Gram-positive, Gram-negative), Pilze (z.B. Hefe und Schimmelpilze),
Parasiten (z.B. Protozooen, Nematoden, Cestoden und Trematoden),
Viren und Prione ein. Spezifische Organismen in diesen Klassen sind
gut bekannt (siehe z.B., Davis et al., Microbiology, 3. Edition,
Harper & Row,
1980). Infektionen beinhalten, sind aber nicht begrenzt auf toxisches
Schocksyndrom, Diphtherie, Cholera, Typhus, Meningitis, Keuchhusten, Botulismus,
Tetanus, eiterbildende Infektionen, Ruhr, Gastroenteritis, Anthrax
(Milzbrand), Lyme-Krankheit, Syphilis, Röteln, Blutvergiftung (Sepsis)
und Pest.
-
Noch
spezifischer schließen
klinische Indikationen ein, sind aber nicht begrenzt auf 1/Infektionen,
die einer Einführung
von intravaskulären
Vorrichtungen oder peritonealen Dialysekathetern folgen; 2/Infektionen, die
mit medizinischen Vorrichtungen oder Prothesen verbunden sind; 3/Infektionen
während
der Hämodialyse; 4/S.
aureus nasale und extranasale Übertragung;
5/Infektionen von Brandwunden; 6/Operationswunden; 7/Akne, einschließlich schwerer
Akne vulgaris; 8/nosokomiale Pneumonie; 9/Meningitis; 10/zystische
Fibrose; 11/infektiöse
Endokarditis; 12/Osteomyelitis und 13/Sepsis in einem abwehrgeschwächten Wirt.
- 1/Infektionen, die auf die Einführung von
kontaminierten intravaskulären
Vorrichtungen, wie z.B. zentralen Venenkathetern oder peritonealen
Dialysekathetern folgen. Diese Katheter sind Stulpen oder Nicht-Stulpen,
obgleich die Infektionsrate höher
für Nicht-Stulpen-Katheter
ist. Sowohl die lokale wie auch die systemische Infektion kann aus
kontaminierten intravaskulären
Vorrichtungen herrühren,
mehr als 25.000 Patienten entwickeln jedes Jahr in den Vereinigten
Staaten die Vorrichtungs-bezogene Bakteriämie. Die hauptverantwortlichen
Organismen sind Koagulase-negative Staphylokokken (CoNS); Staphylococcus
aureus, Entereococcus spp, E. coli und Candida spp.
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Das
Peptid und/oder Antibiotikum, vorzugsweise als eine Salbe oder Creme,
kann an der Katheterseite vor Einführung des Katheters und dann
wieder bei jedem Kleiderwechsel aufgetragen werden. Das Peptid kann
in die Salbe oder Creme bei einer Konzentration vorzugsweise von
etwa 0,5 bis etwa 2% (w/v) eingefügt werden.
- 2/Infektionen,
die mit medizinischen Vorrichtungen oder Prothesen zusammenhängen, z.B.
Katheter, Transplantate, prothetische Herzklappen, künstliche
Gelenke, usw. Ein bis fünf
Prozent der Dauerprothesen werden inftziert, was normalerweise das
Entfernen oder das Ersetzen der Prothesen erfordert. Die Hauptorganismen,
die für
diese Infektionen verantwortlich sind, sind CoNS und S. aureus.
-
Vorzugsweise
kann das Peptid und/oder Antibiotikum beschichtet werden, entweder
kovalent gebunden oder durch irgendwelche anderen Mittel, auf die
medizinische Vorrichtung entweder bei der Herstellung der Vorrichtung
oder nach Herstellung, aber vor der Einführung der Vorrichtung. In solch
einer Anwendung wird das Peptidantibiotikum vorzugsweise als eine
0,5 bis 2%ige Lösung
eingesetzt.
- 3/Infektionen während Hämodialyse. Infektion ist die
zweite führende
Todesursache in Patienten auf chronischer Hämodialyse. Ungefähr 23% der
Bakteriämien
entstehen aufgrund von Zugangsstelleninfektionen. Die Mehrzahl der
Transplantatinfektionen werden durch Gerinnungs-positive (S. aureus)
und Gerinnungs-negative Staphylokokken bewirkt. Um die Infektion
zu bekämpfen,
kann das Peptid alleine oder in Kombination mit einem Antibiotikum
als eine Salbe oder eine Creme an der Dialysestelle vor jedem Hämodialyseverfahren
eingesetzt werden.
- 4/S. aureus nasale und extranasale Übertragung. Infektion durch
diesen Organismus kann in borkigen Verletzungen oder infizierten
Wunden resultieren. Sie ist auch mit erhöhten Infektionsraten im Anschluss
an die Herzchirurgie, die Hämodialyse,
die orthopädische
Chirurgie und Neutropenie verbunden, sowohl Krankheits-induziert
als auch durch ärztliche
Einwirkungen entstanden. Nasale und extranasale Übertragung von Staphylokokken
kann in Krankenhaus-Epidemien des Stamm der gleichen Staphylokokken
resultieren, die die nasale Passage oder die extranasale Stelle
eines Patienten oder Krankenhausarbeiters kolonisieren. Viel Aufmerksamkeit
wurde auf die Ausrottung der nasalen Kolonisierung gelegt, aber
die Resultate der Behandlung waren im allgemeinen unbefriedigend.
Die Verwendung topischer antimikrobieller Substanzen, wie z.B. Bacitracin,
Tetracyclin oder Chlorhexidin, führt
eher zu der Unterdrückung
der nasalen Kolonisierung als zu ihrer Ausrottung.
-
Das
Peptid alleine oder in Kombination mit einem Antibiotikum wird vorzugsweise
intranasal appliziert, für
die nasale Anwendung als eine 0,5 bis 2%ige Salbe, Creme oder Lösung formuliert.
Die Anwendung kann einmal oder mehrere Male stattfinden, bis die
Kolonisierung der Staphylokokken reduziert oder eliminiert ist.
- 5/Brandwundeninfektionen. Obgleich das Auftreten
von invasiven Brandwundeninfektionen signifikant reduziert wurde,
bleibt die Infektion die häufigste
Ursache der Erkrankungsrate und der Sterblichkeit in umfangreich
verbrannten Patienten. Die Infektion ist der vorherrschende bestimmende
Faktor der Wundheilung, Auftreten von Komplikationen und das Ergebnis
bei Patienten mit Brandwunden. Die hauptverantwortlichen Organismen
sind Pseudomonas aeruginosa, S. aureus, Streptococcus pyogenes und
verschiedene Gram-negative Organismen. Häufige Wundreinigungen und die
Bildung einer Epidermis oder eines Surrogates wie z.B. einem Transplantat
oder einem Hautersatz, ist essentiell zur Verhinderung der Infektion.
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Das
Peptid alleine oder in Kombination mit Antibiotika kann als eine
Salbe oder Creme auf Brandwunden angewendet werden und/oder systemisch
verabreicht werden. Die lokale Anwendung kann eine systemische Infektion
nach einer oberflächlichen
Besiedelung verhindern oder eine oberflächliche Infektion beseitigen. Das
Peptid wird vorzugsweise als eine 0,5 bis 2%ige Creme oder Salbe
verabreicht. Die Anwendung auf die Haut könnte einmal am Tag oder so
oft, wie Kleidung gewechselt wird, durchgeführt werden. Die systemische Verabreichung
könnte
durch intravenöse,
intramuskuläre
oder subkutane Injektionen oder Infusionen stattfinden. Andere Wege
der Verabreichung könnten
auch verwendet werden.
- 6/Operationswunden,
insbesondere solche, die mit fremden Material, z.B. Nahtmaterialien,
verbunden sind. Nicht weniger als 71% von allen im Krankenhaus erworbenen
(nosokomialen) Infektionen treten bei Chirurgie-Patienten auf, 40%
von diesen Infektionen an der operativen Stelle. Trotz Anstrengungen
um die Infektion zu verhindern, wird geschätzt, dass zwischen 500.000
und 920.000 chirurgische Wundinfektionen die ungefähr 23 Millionen
chirurgischen Verfahren, die jährlich
in den Vereinigten Staaten durchgeführt werden, erschweren. Die
infizierenden Organismen sind verschieden, aber Staphylokokken sind
wichtige Organismen in diesen Infektionen.
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Das
Peptid alleine oder mit einem Antibiotikum kann als eine Salbe,
Creme oder Flüssigkeit
an die Wundstelle oder als eine Flüssigkeit in der Wunde vor und
während
des Schließens
der Wunde verabreicht werden. Nach Wundschluß könnte das Peptidantibiotikum
bei Kleiderwechseln verabreicht werden. Für Wunden, die infiziert sind,
könnte
das Peptidantibiotikum lokal (topisch) und/oder systemisch verabreicht
werden.
- 7/Akne, einschließlich schwere Akne vulgaris.
Dieser Zustand wird durch Besiedlung und Infektion von Haarfollikeln
und Talg-absondernden Zysten durch das Propionibacterium acne verursacht.
Die meisten Fälle
verbleiben milde und führen
nicht zur Narbenbildung, obgleich eine Untergruppe von Patienten
große entzündliche
Zysten und Knötchen
entwickeln, die sich entleeren können
und in signifikanter Narbenbildung resultieren.
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Das
Peptid alleine oder mit einem Antibiotikum kann in Seife eingefügt werden
oder örtlich
als eine Creme, Lotion oder Gel an die betroffenen Flächen entweder
einmal am Tag oder mehrmals während
des Tages angewendet werden. Die Länge der Behandlung kann so
lang sein, wie die Läsionen
anwesend sind oder verwendet werden, um zurückkehrende Läsionen zu
verhindern. Das Peptidantibiotikum könnte auch oral oder systemisch
verwendet werden, um Akneläsionen
zu behandeln oder zu verhindern.
- 8/Im Krankenhaus
erworbene (nosokomiale) Pneumonie. Nosokomiale Pneumonien machen
beinahe 20% von allen nosokomialen Infektionen aus. Patienten mit
dem höchsten
Risiko die nosokomiale Pneumonie zu entwickeln, sind solche in einer
Intensivstationseinheit, Patienten mit veränderten Graden des Bewusstseins, ältere Patienten,
Patienten mit chronischer Lungenentzündung, künstlich beatmete Patienten,
Raucher und postoperative Patienten. In einem ernsthaft gefährdeten
Patienten sind vermutlich multi-Antibiotika resistente nosokomiale
Pathogene die Ursache der Pneumonie.
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Die
hauptverantwortlichen Organismen sind P. aeruginosa, S. aureus,
Klebsiella pneumoniae und Enterobacter spp. Das Peptid alleine oder
in Kombination mit anderen Antibiotika könnte oral oder systemisch angewendet
werden, um die Pneumonie zu behandeln. Die Anwendung könnte einmal
am Tag oder zahlreiche Anwendungen am Tag sein. Peptidantibiotika
könnten
direkt in die Lunge mittels Inhalation oder mittels Installation
eines endotrachealen Tubus angewendet werden.
- 9/Meningitis.
Die bakterielle Meningitis bleibt eine verbreitete weltweite Erkrankung.
Ungefähr
25.000 Fälle treten
jährlich
auf, von denen 70% in Kindern unter 5 Jahren auftreten. Trotz eines
offensichtlichen kürzlichen
Abfalls des Auftretens der schweren neurologischen Folgeerscheinungen
unter Kindern, die die bakterielle Meningitis überleben, sind die Probleme
des öffentlichen
Gesundheitswesens als ein Resultat dieser Erkrankung weltweit signifikant.
Die hauptverantwortlichen Organismen sind H. influenzae, Streptococcus
pneumoniae und Neisseria meningitidis. Gemeinschaftserworbene medikamentenresistente
S. pneumoniae entwickeln sich als ein weit verbreitetes Problem
in den Vereinigten Staaten. Das Peptid alleine oder in Kombination
mit bekannten Antibiotika könnte
oral oder systemisch zur Behandlung der Meningitis verabreicht werden.
Die bevorzugte Route würde
intravenös
entweder einmal am Tag oder verschiedene Verabreichungen pro Tag
sein. Die Behandlung würde
vorzugsweise bis zu 14 Tage dauern.
- 10/Zystische Fibrose. Zystische Fibrose (CF) ist die am meisten
bekannte genetische Erkrankung der kaukasischen Bevölkerung.
Die Lungenentzündung
ist die am meisten bekannte Ursache des frühzeitigen Todes in zystischen
Fibrosepatienten. Die optimale antimikrobielle Therapie für CF ist
nicht bekannt und es wird im allgemeinen vermutet, dass die Einführung von
besseren antipseudomonalen Antibiotika hauptsächlich dazu beitrug, die Lebenserwartung
von CF-Patienten zunehmen zu lassen. Die am meisten bekannten Organismen,
die mit der Lungenentzündung
in CF verbunden sind, sind S. aureus, P. aeruginosa und H. influenzae.
-
Das
Peptid alleine oder in Kombination mit anderen Antibiotika könnte oral
oder systemisch oder mittels Aerosol verwendet werden, um die zystische
Fibrose zu behandeln. Vorzugsweise erfolgt die Behandlung bis zu
3 Wochen während
der akuten pulmonalen Erkrankung und/oder für bis zu 2 Wochen jede 2 bis
6 Monate, um akute Exazerbationen (Verschlimmerungen) zu verhindern.
- 11/Infektiöse
Endokarditis. Die infektiöse
Endokarditis resultiert aus der Infektion der Herzklappentaschen, obgleich
jeder Teil des Endokardiums oder jedes prothetische Material, das
in das Herz eingeführt
wurde, miteinbezogen sein kann. Sie ist normalerweise tödlich, wenn
unbehandelt. Die meisten Infektionen sind nosokomial vom Ursprung,
verursacht durch Pathogene, die in zunehmendem Maße resistent
auf erhältliche
Medikamente sind. Die hauptverantwortlichen Organismen sind Viridans
streptococci, Enterococcus spp, S. aureus und CoNS.
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Das
Peptid alleine oder in Kombination mit anderen Antibiotika könnte oral
oder systemisch verabreicht werden, um Endokarditis zu behandeln,
obgleich die systemische Anwendung bevorzugt sein würde. Die Behandlung
ist vorzugsweise 2 bis 6 Wochen länger und kann als eine kontinuierliche
Infusion oder mehrere Anwendungen während des Tages gegeben werden.
- 12/Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung).
In der frühen
akuten Erkrankung ist die vaskuläre
Versorgung zum Knochen durch Infektion gefährdet, die sich in das umgebende
Gewebe ausbreitet. Innerhalb dieses nekrotischen und ischämischen
Gewebes können
die Bakterien schwierig auszumerzen sein, selbst nach einer starken
Wirtsreaktion, Operation und/oder antibiotischen Therapie. Die hauptverantwortlichen
Organismen sind S. aureus, E. coli und P. aeruginosa.
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Das
Peptidantibiotikum könnte
systemisch alleine oder in Kombination mit anderen Antibiotika verabreicht
werden. Eine Behandlung würde
2 bis 6 Wochen dauern. Das Peptidantibiotikum könnte als eine kontinuierliche
Infusion oder zahlreiche Anwendungen während des Tages gegeben werden.
Das Peptidantibiotikum könnte
als ein antibiotisch-imprägnierter
Zement oder als antibiotisch beschichtete Kügelchen für die Gelenkersatzverfahren
verwendet werden.
- 13/Sepsis im immungefährdeten
Wirt. Die Behandlung von Infektionen in Patienten, die aufgrund
der Chemotherapie-induzierten Granulozytopenie und der Immunsuppression
bezüglich
der Organ- oder Knochenmarkstransplantation, immungefährdet sind,
ist immer eine große
Herausforderung. Der neutropenische Patient ist besonders anfällig auf
die bakterielle Infektion, daher sollte die antibiotische Therapie
sofort initiiert werden, um mögliche
Pathogene zu erfassen, wenn die Infektion vermutet wird. Organismen,
die voraussichtlich Infektionen in grannulozytopenischen Patienten
hervorrufen, sind: S. epidermis, S. aureus, S. viridans, Enterococcus
spp, E. coli, Klebsiella spp, P. aeruginosa und Candida spp.
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Das
Peptid alleine oder mit einem Antibiotikum wird vorzugsweise oral
oder systemisch für
2-6 Wochen lang verabreicht. Das Peptidantibiotikum könnte als
eine kontinuierliche Infusion oder mehrfache Verabreichung während des
Tages gegeben werden.
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Die
effektive Behandlung der Infektion kann auf mehrere, unterschiedliche
Wege untersucht werden. Der Patient kann reduziertes Fieber, reduzierte
Anzahl von Organismen, einen niedrigeren Grad an entzündlichen
Molekülen
(z.B. IFN-γ,
IL-12, IL-1, TNF) und ähnliches
vorweisen.
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Die
in vivo therapeutische Wirksamkeit der Gabe eines kationischen Peptides
und antibiotischen Mittels in Kombination ist auf einem erfolgreichen
klinischen Ergebnis basiert und erfordert nicht die 100%ige Eliminierung
der Organismen, die in die Infektion eingezogen sind. Das Erreichen
eines Grades von antimikrobieller Aktivität an der Stelle der Infektion,
die erlaubt, dass der Wirt überlebt,
oder der Mikroorganismus ausgemerzt wird, ist ausreichend. Wenn
die Abwehrmaßmahmen
des Wirtes maximal effektiv sind, wie z.B. in einem ansonsten gesunden
Individuum, kann nur ein minimaler antimikrobieller Effekt ausreichend
sein. Daher kann das Reduzieren der Organismusbeladung durch gerade
einen log (ein Faktor 10) den Abwehrkräften des Wirtes möglich machen,
die Infektion zu kontrollieren. Zusätzlich kann der klinische therapeutische
Erfolg mehr von dem Erhöhen
eines frühen
Bakterien-abtötenden
Effekts als von dem langfristigen Effekt abhängen. Diese frühen Maßnahmen
sind ein signifikanter und kritischer Teil des therapeutischen Erfolgs,
weil sie dem Wirt Zeit einräumen,
die Abwehrmechanismen zu aktivieren. Dies ist besonders zutreffend
für lebensbedrohende
Infektion (z.B. Meningitis) und andere schwere chronische Infektionen
(z.B. infektöse
Endokarditis).
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Peptide
und antibiotische Mittel der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise
als eine pharmazeutische Zusammensetzung verabreicht. Kurz gesagt,
die pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
können
eine oder mehrere der Peptidanaloga, die hier beschrieben werden,
umfassen, in Kombination mit einem oder mehreren physiologisch akzeptablen
Trägersubstanzen,
Verdünnungsmitteln oder
Vehikeln. Wie hier bemerkt, kann der Formulierungspuffer die Wirksamkeit
oder Aktivität
des Peptidanalogons beeinflussen.
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Das
antibiotische Mittel kann sein: ein Cytokin, antivirales Mittel
(z.B. Acyclovir; Amantadinhydrochlorid; Didanosin; Edoxudin; Famciclovir;
Foscarnet; Ganciclovir; Idoxuridin; Interferon; Lamivudin; Nevirapin; Penciclovir;
Podophyllotoxin; Ribavirin; Rimantadin; Sorivudin; Stavudin; Trifluridin;
Vidarabin; Zalcitabin und Zidovudin); ein antiparasitäres Mittel
(z.B. 8-Hydroxychinolinderivate; Cinchonaaikaloide; Nitroimidazolderivate;
Piperazinderivate; Pyrimidinderivate und Chinolinderivate); parasitäres Mittel
(z.B. Albendazol; Atovachon; Chlorochinphosphat; Diethylcarbamazincitrat;
Eflornithin; Halofantrin; Iodochinol; Ivermectin; Mebendazol; Meflochinhydrochiorid;
Melarsoprol B; Metronidazol; Niclosamid; Nifurtimox; Paromomycin;
Pentamidinisethionat; Piperazin; Prazichantel; Primachinphosphat;
Proguanil; Pyrantelpamoat; Pyrimethamin; Pyrviniumpamoat; Chinidingluconat;
Chininsulfat; Natriumstibogluconat; Suramin und Thiabendazol); antifungales
Mittel (z.B. Allylamine; Imidazole; Pyrimidine und Triazole, 5-Fluorocytosin;
Amphotericin B; Butoconazol; Chlorphenesin; Ciclopirox; Cliochinol;
Clotrimazol; Econazol; Fluconazol; Flucytosin; Griseofulvin; Itraconazol;
Ketoconazol; Miconazol; Naftifinhydrochlorid; Nystatin; Selensulfid;
Sulconazol; Terbinafinhydrochlorid; Terconazol; Tioconazol; Tolnaftat
und Undecylenat).
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Die
Zusammensetzungen können
in einem Zuführungsvehikel
verabreicht werden. Zum Beispiel kann die Zusammensetzung in einem
Liposom (siehe z.B. WO 96/10585; WO 95/35094) eingeschlossen sein,
komplexiert mit Lipiden, eingeschlossen in langsame Freisetzungs-
oder verzögerte
Freisetzungsvehikel, wie z.B. Polygalactid und ähnliche. In anderen Ausführungsformen
können
die Zusammensetzungen als ein Lyophilisat hergestellt werden, durch
Einsetzen geeigneter Hilfsstoffe, um Stabilität anzubieten.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in
verschiedenen Arten verabreicht werden. Zum Beispiel können kationische
Peptide mit oder ohne antibiotische Mittel durch intravenöse Injektion,
intraperitoneale Injektion oder Implantation, subkutane Injektion
oder Implantation, intradermale Injektion, Spülung, Inhalation, Implantation,
intramuskuläre
Injektion oder Implantation, intrathekale Injektion, Blasenauswaschung,
Suppositorien, Pessarien, topische (z.B. Creme, Salben, Hautpflaster,
Augentropfen, Ohrentropfen, Shampoos) Anwendung, enterischer, oraler
oder nasaler Weg verabreicht werden. Die Zusammensetzung wird vorzugsweise
intravenös
verabreicht. Systemische Wege beinhalten intravenöse, intramuskuläre oder
subkutane Injektionen einschließlich
einem Depot für
die langfristige Freisetzung, intraokulär oder retrobulbär, intrathecal,
intraperitoneal (z.B. durch intraperitoneale Spülung), transpulmonar unter
Verwendung des Sprüh-
oder Zerstäuberwirkstoffes
oder transdermal verabreicht werden. Topische Wege beinhalten die
Verabreichung in der Form von Salben, Augentropfen, Ohrentropfen
oder Spülungsflüssigkeiten
(für z.B.
Spülung
von Wunden). Die Zusammensetzungen können lokal angewendet werden
als eine Injektion, Tropfen, Spray, Tabletten, Creme, Salbe, Gel
und ähnliches.
Sie können
als ein Bolus oder als vielfache Dosen über eine Zeitperiode verabreicht
werden.
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Die
Menge des Peptids im Serum und anderen Geweben nach Verabreichung
kann durch verschiedene bekannte Techniken kontrolliert werden,
wie z.B. bakterielle, chromatographische oder Antikörper-basierte
wie z.B. ELISA, Testverfahren.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden
in einer Art verabreicht, die der Infektion oder der zu behandelnden
Krankheit entspricht. Die Menge und Häufigkeit der Anwendung wird
durch Faktoren bestimmt wie z.B. dem Zustand des Patienten, der
Ursache der Infektion und der Schwere der Infektion. Entsprechende
Dosierungen können
durch klinische Studien ermittelt werden, aber werden im allgemeinen
von etwa 0,1 bis 50 mg/kg reichen. Der allgemeine Bereich der Dosierungen
für die antibiotischen
Mittel wird unten dargestellt.
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Zusätzlich können die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in der Art von gewöhnlichen Desinfektionsmitteln
verwendet werden oder in irgendwelchen Situationen, bei denen Mikroorganismen
unerwünscht
sind. Zum Beispiel können
diese Peptide als Oberflächendesinfektionsmittel
verwendet werden, als Beschichtung einschließlich der kovalenten Bindung,
für medizinische
Vorrichtungen, als Beschichtung für Kleidung, wie z.B. um das
Wachstum von Bakterien zu verhindern oder um Mücken abzuwehren, in Filtern
für die
Luftreinigung, wie z.B. in einem Flugzeug, in der Wasseraufreinigung,
als Bestandteile von Shampoos und Seifen, als Nahrungskonservierungsstoffe,
kosmetische Konservierungsstoffe, Medienkonservierungsstoffe, Herbizide
oder Insektizide, Bestandteile von Baumaterialien, wie z.B. in Silikondichtungsstoffen
und in der Tierproduktherstellung, wie z.B. in der Behandlung von
Tierhäuten.
Wie hier verwendet bezieht sich „medizinische Vorrichtung" auf irgendeine Vorrichtung
für die
Verwendung in einem Patienten, wie z.B. ein Implantat oder eine
Prothese. Solche Vorrichtungen beinhalten Stents, Schläuche, Sonden,
Kanülen,
Katheter, synthetische vaskuläre
Transplantate, Blutuntersuchungsvorrichtungen, künstliche Herzklappen, Nadeln
und ähnliches.
-
Für diese
Zwecke werden üblicherweise
die Peptide alleine oder in Verbindung mit einem Antibiotikum in üblicherweise
verwendeten Zusammensetzungen oder in einem geeigneten Applikator,
wie z.B. zur Anwendung für
die Kleidung, aufgenommen. Sie können
in das Material während
der Herstellung eingeschlossen werden oder imprägniert werden, wie z.B. für einen
Luftfilter, oder anderweitig für
Vorrichtungen angewendet werden. Die Peptide und Antibiotika brauchen
nur in einer Lösung,
die für
die Vorrichtung oder den Artikel geeignet ist, suspendiert werden.
Polymere sind eine Art von Trägermaterial,
das verwendet werden kann.
-
Die
Peptide, insbesondere die markierten Analoga, können in der Bildanalyse verwendet
werden und in diagnostischen Testverfahren oder für Zielstellen
in eukaryontischen, multizellulären
und einzelzell-zellulären
Organismen und in Prokaryonten. Zur Verwendung als ein Zielsystem
können
die Analoga mit anderen Peptiden, Proteinen, Nukleinsäuren, Antikörpern und ähnlichen
gekoppelt werden.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Veranschaulichung und nicht zur Beschränkung angeboten.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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SYNTHESE, AUFREINIGUNG
UND CHARAKTERISIERUNG VON KATIONISCHEN PEPTIDEN UND ANALOGA
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Die
Peptidsynthese basiert auf der Standardfestphasen Fmoc Schutzstrategie.
Das verwendete Instrument ist ein 9050 Plus PepSynthesiser (PerSeptive
Biosystems Inc.). Poylethylenglycolpolystyrol-Graftharze (PEG-PS)
werden als die Festphase verwendet, derivatisiert mit einem Fmoc-geschützten Aminosäurelinker
für die
C-terminale Amidsynthese. HATU (O-(7-Azabenzotriazol-l-yl)-1,1,3,3-Tetramethyluroniumhexafluorphosphat)
wird als das Kopplungsreagenz verwendet. Während der Synthese werden die
Kopplungsschritte kontinuierlich überwacht, um sicherzustellen,
dass jede Aminosäure
in hohen Ausbeuten eingebaut wird. Das Peptid wird von dem Festphasenharz
abgespalten, unter Verwendung von Trifluoressigsäure und geeigneten Empfängersubstanzen
und das Rohpeptid wird unter Verwendung der präparativen reverse Phasenchromatographie
aufgereinigt. Üblicherweise
wird das Peptid als das Trifluoracetatsalz hergestellt, aber andere
Salze, wie z.B. Acetat, Chlorid und Sulfat können auch durch Salzaustausch
hergestellt werden.
-
Alle
Peptide werden durch Massenspektrometrie analysiert, um sicherzustellen,
dass das Produkt die erwartete Molekularmasse hat. Das Produkt sollte
einen einzelnen Peak haben, der mehr als 95% der gesamten Peakfläche darstellt,
wenn es der analytischen Reversephase-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (RP-HPLC)
unterworfen ist, ein Trennungsverfahren, das auf der Hydrophobizität des Peptids
beruht. Zusätzlich
sollte das Peptid eine Einzelbande zeigen, die für mehr als 90% der gesamten
Bandintensität
zählt,
wenn es der Säure-Harnstoff-Gelelektrophorese
unterworfen ist, einer Trennungsmethode, die auf dem Verhältnis Ladung
zu Masse des Peptids basiert.
-
Der
Peptidgehalt, die Menge des Produktes, das eher Peptid als zurückgehaltenes
Wasser, Salz oder Lösungsmittel
ist, wird durch quantitative Aminosäureanalyse, freie Aminderivatisierung
oder spektrophotometrische Mengenbestimmung gemessen. Die Aminosäureanalyse
stellt auch Informationen über
das Verhältnis der
in dem Peptid anwesenden Aminosäuren
zur Verfügung,
das bei der Bestätigung
der Authentizität
des Peptids mithilft.
-
Peptidanaloga
und ihre Namen sind unten aufgelistet. In dieser Liste, und an anderer
Stelle, werden die Aminosäure
durch den Ein-Buchstaben Aminosäurecode
bezeichnet und Kleinbuchstaben repräsentieren die D-Form der Aminosäure.
-
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BEISPIEL 2
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SYNTHESE VON
MODIFIZIERTEN PEPTIDEN
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Kationische
Peptide, wie z.B. Indolicidinanaloge, werden modifiziert, um die
physikalischen Eigenschaften des Originalpeptids zu ändern, entweder
durch Verwendung von modifizierten Aminosäuren in der Synthese oder durch
post-synthetische Modifikation. Solche Modifikationen beinhalten:
Acetylierung an dem N-Terminus, Fmoc-derivatisierter N-Terminus,
Polymethylierung, Peracetylierung und verzweigte Derivate.
-
α-N-terminale
Acetylierung. Vor dem Abspalten des Peptids von dem Harz und dem
Entschützen
wird das vollständig
geschützte
Peptid mit N-Acetylimidazol in DMF für 1 Stunde bei Raumtemperatur
behandelt, was in der selektiven Reaktion an dem α-N-Terminus
resultiert. Das Peptid wird dann entschützt/abgespalten und aufgereinigt,
wie bei einem unmodifizierten Peptid.
-
Fmoc-derivatisierter α-N-Terminus.
Wenn der letzte Fmoc-Entschützungsschritt
nicht ausgeführt
wird, bleibt die α-N-Terminus-Fmoc-Gruppe
an dem Peptid. Das Peptid wird dann an der Seitenkette entschützt/abgespalten
und aufgereinigt, wie bei einem unmodifizierten Peptid.
-
Polymethylierung.
Das aufgereinigte Peptid wird in einer Methanollösung mit einem Überschuss
an Natriumbicarbonat behandelt, gefolgt von einem Überschuss
Methyljodid. Das Reaktionsgemisch wird über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt,
mit organischem Lösungsmittel extrahiert,
neutralisiert und aufgereinigt, wie bei einem unmodifiziertem Peptid.
Unter Verwendung dieses Verfahrens wird ein Peptid nicht vollständig methyliert
sein; Methylierung von MBI 11CN brachte einen Durchschnitt von 6
Methylgruppen ein. Daher wird das modifizierte Peptid ein Gemisch
von methylierten Produkten sein.
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Peracetylierung.
Ein aufgereinigtes Peptid in DMF-Lösung wird mit N-Acetylimidazol
für eine
Stunde bei Raumtemperatur behandelt. Das Rohprodukt wird konzentriert
in Wasser aufgelöst,
lyophilisiert, in Wasser wieder aufgelöst und aufgereinigt, wie bei
einem unmodifiziertem Peptid. Die komplette Acetylierung der primären Amingruppen
wird beobachtet.
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Vier/Acht
verzweigte Derivate. Die verzweigten Peptide werden auf einem vier
oder acht verzweigten Kern, der an das Harz gebunden ist, synthetisiert.
Die Synthese und die Entschützung/Abspaltung
verlaufen wie bei einem unmodifiziertem Peptid. Diese Peptide werden
durch Dialyse gegen 4 M Guadininhydrochlorid, dann Wasser aufgereinigt
und dann durch Massenspektrometrie analysiert.
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BEISPIEL 3
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IN VITRO TESTVERFAHREN,
UM DIE KATIONISCHE PEPTIDAKTIVITÄT
ZU MESSEN
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Ein
kationisches Peptid kann alleine auf antimikrobielle Aktivität vor dem
Feststellen seiner verstärkten Aktivität mit antibiotischen
Mitteln getestet werden. Das Peptid hat vorzugsweise messbare antimikrobielle
Aktivität.
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Agaroseverdünnungstestverfahren
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Das
Agaroseverdünnungs-Testverfahren
misst die antimikrobielle Aktivität von Peptiden und Peptidanaloga,
die als die minimale inhibitorische Konzentration (MIC) der Peptide
ausgedrückt
ist.
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Um
in vivo Bedingungen zu imitieren, wird das Calcium- und Magnesium-ergänzte Mueller-Hinton-Nährmedium
in Verbindung mit einer niedrig-EEO-Agarose als dem bakteriellen
Wachstumsmedium verwendet. Agarose wird eher als Agar verwendet,
da die geladenen Gruppen im Agar die Peptiddiffusion durch das Medium
verhindern. Das Medium wird autoklaviert und dann auf 50-55°C in einem
Wasserbad vor der aseptischen Hinzugabe der antimikrobiellen Lösungen abgekühlt. Dasselbe
Volumen von verschiedenen Konzentrationen der Peptidlösung wird
zu der gekühlten,
geschmolzenen Agarose hinzugefügt,
die dann zu einem Füllstand
von 3-4 mm ausgegossen wird.
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Das
bakterielle Inokulum wird auf einen 0,5 McFarland Trübungsstandard
(PML Microbiological) adjustiert und dann 1:10 vor der Anwendung
auf die Agaroseplatte verdünnt.
Das endgültige
Inokulum, das auf die Agarose aufgetragen wird, ist ungefähr 104 CFU an einer Stelle mit 5-8 mm Durchmesser.
Die Agaroseplatten werden bei 35-37°C für 16 bis 20 Stunden inkubiert.
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Die
MIC wird als die niedrigste Konzentration des Peptids, die das Wachstum
des Organismus vollständig
inhibiert, wie durch visuelle Inspektion bestimmt, aufgezeichnet.
Repräsentative
MICs für
verschiedene Indolicidinanaloga gegen Bakterien sind in Tabelle
8 gezeigt und repräsentative
MICs gegen Candida sind in Tabelle 9 unten gezeigt.
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Nährlösungsverdünnungstestverfahren
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Üblicherweise
wird 100 μl
der Calcium- und Magnesium-ergänzten
Mueller-Hinton-Nährlösung in
jede Vertiefung einer 96-well (Vertiefung) Mikrotiterplatte verabreicht
und 100 μl
Volumen von zweifach serienmäßigen Verdünnungen
des Peptids werden quer über
die Platte hergestellt. Eine Reihe der Vertiefungen erhält kein
Peptid und wird als Wachstumskontrolle verwendet. Jede Vertiefung
wird mit ungefähr
5 × 105 CFU der Bakterien inokuliert und die Platte
wird bei 35-37 °C
16-20 Stunden inkubiert. Die MIC wird bei der niedrigsten Konzentration
des Peptids, das komplett das Wachstum des Organismus inhibiert,
wie durch visuelle Inspektion bestimmt, aufgezeichnet.
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Zeittötungstestverfahren
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Zeittötungskurven
werden verwendet, um die antimikrobielle Aktivität von kationischen Peptiden über ein
Zeitintervall zu bestimmen. Kurz gesagt wird in diesem Testverfahren
eine Suspension von Mikroorganismen, äquivalent zu einem 0,5 McFarland
Standard, in 0.9%iger Kochsalzlösung
hergestellt. Diese Suspension wird dann verdünnt, derart, dass, wenn sie
zu einem Gesamtvolumen von 9 ml der Kationen-adjustierten Mueller-Hinton-Nährlösung hinzu
gegeben wurde, die Inokulumgröße 1 × 106 CFU/ml ist. Ein Aliquot von 0,1 ml wird
von jedem Röhrchen
bei vorbestimmten Intervallen bis zu 24 Stunden entfernt, in 0,9%iger
Kochsalzlösung
verdünnt
und in dreifachen Ansätzen
ausplattiert, um die lebensfähigen
Koloniezahlen zu bestimmen. Die Anzahl von Bakterien, die in jeder
Probe zurückbleiben,
wird über
die Zeit aufgezeichnet, um die Tötungsrate des
kationischen Peptids zu bestimmen. Im allgemeinen zeigt eine drei
oder mehr log10-Reduktion in bakteriellen
Zählungen
in der antimikrobiellen Suspension, verglichen zu den Wachstumskontrollen,
eine adäquate Bakterienabtötende Reaktion
an.
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Wie
in 1A-D gezeigt, weisen die meisten der Peptide eine
drei oder größere log10-Reduktion in den bakteriellen Zählungen
in der antimikrobiellen Lösung
auf, verglichen zu den Wachstumskontrollen, was darauf hinweist,
dass diese Peptide die Kriterien für eine Bakterien-abtötende Reaktion
erfüllt
haben.
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BEISPIEL 4
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VERFAHREN, UM DIE VERSTÄRKTE AKTIVITÄT VON ANTIBIOTISCHEM
MITTEL UND KATIONISCHEN PEPTIDKOMBINATIONEN ZU MESSEN
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Tötungskurven
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Zeittötungskurven,
die sich aus der Kombination von kationischen Peptid und antibiotischem
Mittel ergeben, werden mit denen verglichen, die sich aus dem Mittel
alleine ergeben.
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Das
Testverfahren wird wie oben beschrieben durchgeführt, mit Ausnahme, dass Duplikatröhrchen für jede Konzentration
des antibiotischen Mittels alleine oder für die Kombination des antibiotischen
Mittels und kationischen Peptids aufgestellt sind. Synergie wird
durch mindestens eine 100-fache (2 log10)
Zunahme im Töten
bei 24 Stunden durch die Zusammenstelliung des antibiotischen Mittels
und kationischen Peptids nachgewiesen, verglichen zu dem antibiotischen
Mittel alleine. Ein Zeittötungstestverfahren
wird in 1E für MBI 26 in Kombination mit
Vancomycin gegen einen bakteriellen Stamm gezeigt. Die Kombination
von Peptid und antibiotischem Mittel ergab ein größeres Töten als
entweder das Peptid oder das antibiotische Mittel alleine.
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FIC-Messungen
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In
diesem Verfahren wird die Synergie unter Verwendung der Agaroseverdünnungstechnik
bestimmt. Eine Anordnung von Platten oder Röhrchen, von denen jedes eine
Kombination des Peptids und Antibiotikums in einem einzigartigen
Konzentrationsgemisch enthält,
wird mit bakteriellen Isolaten inokuliert. Wenn Festphasetestverfahren
durchgeführt
werden, wird die Calcium- und Magnesium-ergänzte Mueller-Hinton-Nährlösung in
Kombination mit einer niedrigen EEO Agarose als dem bakteriellen
Wachstumsmedium verwendet. Nährlösungsverdünnungstestverfahren
können
auch verwendet werden, um die Synergie zu bestimmen. Synergie wird
für kationische
Peptide in Kombination mit einer Anzahl von konventionellen antibiotischen
Mitteln bestimmt, z.B. Penicilline, Cephalosporine, Carbapeneme,
Monobactame, Aminoglycoside, Macrolide, Fluorochinolone, Nisin und
Lysozym.
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Synergie
wird ausgedrückt
als eine anteilige inhibitorische Konzentration (FIC), die nach
der Gleichung unten berechnet wird. Ein FIC ≤ 0,5 ist ein Nachweis auf Synergie.
Eine zusätzli che
Reaktion hat einen FIC > 0,5
und ≤ 1,
während
eine indifferente Reaktion eine FIC Wert > 1 und ≤ 2
hat.
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Tabellen
10, 11 und 12 stellen Kombinationen von kationischen Peptiden und
antibiotischen Mitteln dar, die einen FIC Wert von weniger als oder
gleich 1 aufweisen. Obgleich der FIC in vitro gemessen wird, und die
Synergie als ein FIC von weniger als oder gleich 0.5 definiert ist,
kann ein zusätzlicher
Effekt therapeutisch sinnvoll sein. Wie unten gezeigt, obgleich
alle Mikroorganismen empfänglich
(NCCLS Haltepunktdefinitionen) auf die getesteten antibiotischen
Mittel sind, verstärkt
die Hinzugabe des kationischen Peptids die Wirksamkeit des antibiotischen
Mittels.
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BEISPIEL 5
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ÜBERWINDEN DER TOLERANZ DURCH
VERABREICHEN EINER KOMBINATION VON ANTIBIOTISCHEN MITTEL UND KATIONISCHEM
PEPTID
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Toleranz
auf ein antibiotisches Mittel ist mit einem Defekt in bakteriellen,
zellulären
autolytischen Enzymen verbunden, derart, dass ein antimikrobielles
Mittel eher bakteriostatisch als Bakterien-abtötend wirkt. Toleranz wird angezeigt,
wenn ein Verhältnis
der minimalen Bakterien-abtötenden
Konzentration (MBC) zur minimalen inhibitorischen Konzentration
(MIC) (MBC:MIC) ≥ 32
ist.
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Das
Agaroseverdünnungs-Testverfahren
wird angeglichen, um beides, sowohl den MBC und MIC für ein antimikrobielles
Mittel alleine, als auch ein Mittel in Kombination mit einem Peptid
zur Verfügung
zu stellen. Nach der Bestimmung des MIC wird der MBC von dem Agaroseverdünnungs-Testverfahrensplatten
durch Abstreichen der Inokula auf den Platten bei und oberhalb des
MIC und durch Resuspendieren des Abstrichs in 1,0 ml Kochsalzlösung bestimmt.
Ein 0,01 ml Aliquot wird auf Agaraosemedium plattiert (Subkulturplatten)
und die resultierenden Kolonien werden gezählt. Wenn die Anzahl der Kolonien
geringer ist als 0,1% des anfänglichen
Inokulums (wie durch eine Plattenzählung sofort nach Inokulation
der MIC-Testplatten
bestimmt), dann ist > 99,9%
Tötung
eingetreten. Der MBC-Endpunkt wird als die niedrigste Konzentration
des antimikrobiellen Mittels definiert, die 99,9% der Testbakterien
abtötet.
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Daher
tritt Toleranz eines Mikroorganismus gegen ein antimikrobielles
Mittel ein, wenn die Anzahl der Kolonien, die auf Subkulturplatten
wachsen, den 0,1%igen Cutoff (Schwellenwert) für verschiedene fortlaufende
Konzentrationen oberhalb des beobachteten MIC über steigt. Eine Kombination
von antimikrobiellem Mittel und kationischem Peptid, das die Toleranz
bricht, resultiert in einer Abnahme in dem MBC:MIC Verhältnis auf < 32. Tabelle 13
zeigt, dass die Kombination von Vancomycin und MBI 26 die Toleranz
der aufgelisteten Organismen überwindet.
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BEISPIEL 6
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ÜBERWINDUNG DER ANGEBORENEN
RESISTENZ DURCH DARREICHUNG EINER KOMBINATION DES ANTIBIOTISCHEN
MITTELS UND KATIONISCHEN PEPTIDS
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Peptide
werden auf ihre Fähigkeit
getestet, die angeborene antimikrobielle Resistenz der Mikroorganismen
einschließlich
derer, die in Hospitalplätzen
angetroffen werden, auf spezifische antimikrobielle Mittel zu überwinden.
Das Überwinden
der Resistenz wird nachgewiesen, wenn das antibiotische Mittel alleine
geringe oder keine Aktivität
gegen den Mikroorganismus aufweist, aber wenn es, in Kombination
mit einem kationischem Peptid verwendet, in der Anfälligkeit
des Mikroorganismus resultiert.
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Das
Agaroseverdünnungs-Testverfahren,
das oben beschrieben ist, wird verwendet, um die minimale inhibitorische
Konzentration (MIC) der antimikrobiellen Mittel und kationischen
Peptide alleine oder in Kombination zu bestimmen. Alternativ können die
Nährlösungsverdünnungstestverfahren
oder Zeittötungskurven verwendet
werden, um die MICs zu bestimmen. Die Tabellen 14-17 stellen MIC
Werte für
antibiotische Mittel alleine oder in Kombination mit Peptid bei
den gezeigten Konzentrationen dar. In allen Fällen ist der Mikroorga nismus
angeboren resistent zu deren Wirkungsweise, daher ist das antibiotische
Mittel nicht effektiv gegen den getesteten Mikroorganismus. Zusätzlich wird
das antibiotische Mittel nicht klinisch verschrieben gegen den Testmikroorganismus.
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In
den unten dargestellten Daten sind die MIC Werte für die antibiotischen
Mittel, wenn sie in Kombination mit dem Peptid verabreicht werden,
von gleich zu oder oberhalb des Resistenzhaltepunktes, bis zu unterhalb
des Punktes, verringert.
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BEISPIEL 7
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ÜBERWINDEN
DER ERWORBENEN RESISTENZ DURCH VERABREICHUNG EINER KOMBINATION DES ANTIBIOTISCHEN
MITTELS UND KATIONISCHEN PEPTIDS
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Ein
antibiotisches Mittel kann gegen einen vorher sensitiven Mikroorganismus
ineffektiv werden, wenn der Mikroorganismus eine Resistenz gegen
das Mittel erwirbt. Jedoch kann die erworbene Resistenz überwunden
werden, wenn das Mittel in Kombination mit einem kationischen Peptid
verabreicht wird. Zum Beispiel werden Vancomycin-resistente Enterokokken
(VRE) sensitiv für
Vancomycin, wenn es in Verbindung mit einem kationischen Peptid
wie z.B. MBI 26 verwendet wird. Diese Kombination wird wahrscheinlich
effektiv gegen andere Organismen sein, die Resistenz gegen Vancomycin
entwickelt haben, einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, Stämme
des Methycillin-resistenten S. aureus (MRSA).
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In ähnlicher
Weise werden Teicoplanin-resistente Enterokokken sensitiv gegen
Teicoplanin, wenn Teicoplanin in Kombination mit kationischem Peptiden,
wie z.B. MBI 26, verwendet wird.
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Wie
vorher beschrieben, wird das Agaroseverdünnungs-Testverfahren verwendet,
um den MIC für
die antibiotischen, die allein oder in Kombination mit kationischen
Peptiden verabreicht werden, zu bestimmen. Alternativ kann das Nährlösungsverdünnungstestverfahren
oder die Zeittötungskurven
verwendet werden. Tabellen 18 und 19 stellen Ergebnisse dar, die
zeigen, dass die Verabreichung eines kationischen Peptids in Kombination
mit einem antibiotischen Mittel die erworbene Resistenz überwindet.
Tabelle 20 stellt Ergebnisse dar, die die Verabreichung von MBI
26 in Kombination mit Teicoplanin gegen Teicoplanin-resistente Enterokokken
zeigt.
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Diese
Daten zeigen, dass erworbene Resistenz überwunden werden kann. Zum
Beispiel wird die erworbene Resistenz von S. aureus, einem Gram-positiven
Organismus, auf Piperacillin überwunden,
wenn es mit MBI 27 kombiniert wird, und die erworbene Resistenz
auf Ciprofloxacin wird mit den Peptiden MBI 21A1 oder MBI 21A2 überwunden. Ähnliche
Resultate werden für
die Peptide MBI 26 und MBI 31 in Verbindung mit Methycillin und
Erythromycin, und für
Peptid MBI 26 in Kombination mit Vancomycin oder Teicoplanin gegen resistente
Enterokokken erhalten:
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BEISPIEL 8
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SYNERGIE VON KATIONISCHEN
PEPTIDEN UND LYSOZYM ODER NISIN
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Die
Effektivität
von Lysozym oder Nisin wird verbessert, wenn jedes der Mittel in
Kombination mit einem antibiotischen Mittel verabreicht wird. Die
Verbesserung wird durch Messung der MICs von Lysomzym oder Nisin
alleine und in Kombination mit dem Antibiotikum gezeigt, wobei der
Lysozym- oder Nisin- oder Antibiotikum-MIC-Wert kleiner in Kombination
ist als alleine. Die MICs können
durch das Agaroseverdünnungs-Testverfahren,
das Nährlösungsverdünnungstestverfahren
oder durch Zeittötungskurven
gemessen werden.
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BEISPIEL 9
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ERYTHROCYTENHÄMOLYSE DURCH
KATIONISCHE PEPTIDE
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Ein
rotes Blutzellen (RBC)-Lysetestverfahren wird verwendet, um Peptide
nach ihrer Fähigkeit
zu gruppieren, RBC unter standardisierten Bedingungen im Vergleich
mit MBI 11CN und Gramicidin-S zu lysieren. Peptidproben und gewaschene
Schaf-RBC werden in isotonischer Kochsalzlösung hergestellt, mit dem End pH,
der zwischen 6 und 7 eingestellt ist. Peptidproben und RBC-Suspension
werden zusammengemischt, um Lösungen
zu erhalten, die 1%ig (v/v) sind an RBC und 5,50 oder 500μg/ml Peptid
haben. Das Testverfahren wird, wie oben beschrieben, durchgeführt. Jeder
Satz von Testverfahren beinhaltet auch jeweils MBI 11CN (500 μg/ml) und
Gramicidin-S (5 μg/ml)
als „niedrige
Lyse" und „hohe Lyse" Kontrollen.
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MBI11B7CN,
MBI11F3CN und MBI11F4CN werden unter Verwendung dieses Verfahrens
getestet und die Ergebnisse werden in Tabelle 21 unten dargestellt.
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Peptide,
die bei 5 μg/ml
RBC zu einem gleichen oder größerem Maß wie Gramicidin-S,
die „Hochlysekontrolle", lysieren, werden
als hoch-lytisch betrachtet. Peptide, die bei 500 μg/ml RBC
zu einem gleichen oder geringerem Ausmaß als MBI 11CN, die „Niedriglysekontrolle", lysieren, werden
als nicht-lytisch betrachtet. Die drei getesteten Analoga sind alle „mäßig lytisch", da sie eine größere Lysis
als MBI 11CN und eine geringere als Gramicidin-S verursachen. Zusätzlich ist
eine der Analoga, MBI 11F3CN, signifikant weniger lytisch als die anderen
zwei Varianten bei allen drei getesteten Konzentrationen.
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Eine
Kombination von kationischem Peptid und antibiotischem Mittel wird
auf Toxizität
gegenüber
eukaryontischen Zellen durch Messung des Ausmaßes der Lysis von roten Blutzellen
von Säugern
getestet. Kurz gesagt, rote Blutzellen werden von Gesamtblut durch
Zentrifugation abgetrennt, frei von Plasmakomponenten gewaschen
und in isotonischer Kochsalzlösung als
eine 5%ige (v/v) Suspension resuspensiert. Das Peptid und das antibiotische
Mittel werden in isotonischer Kochsalzlösung oder in einer anderen
akzeptablen Lösung vorgemischt
und ein Aliquot von dieser Lösung
wird zu der roten Blutzellsuspension hinzugefügt. Nach Inkubation mit konstanter
Bewegung bei 37°C
für eine
Stunde, wird die Lösung
zentrifugiert und die Absorption des Überstandes bei 540 nm gemessen,
was freigelassenes Hämoglobin
nachweist. Vergleich des A540 für einen 100%igen
lysierten Standard stellt ein relatives Maß der Hämoglobinfreisetzung von roten
Blutzellen zur Verfügung,
das die lytische Fähigkeit
der Kombination des kationischen Peptids und des antibiotischen
Mittels anzeigt.
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BEISPIEL 10
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PHARMAKOLOGIE
VON KATIONISCHEN PEPTIDEN IN PLASMA UND BLUT
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Die
in vitro Lebensdauer von freien Peptiden in Plasma oder in Blut
wird durch Messen der Menge des Peptids, das nach gesetzten Inkubationszeiten
anwesend ist, bestimmt. Blut wird von Schafen gesammelt, mit einem
Antikoagulant (nicht Heparin) behandelt und für die Plasmapräparation
zentrifugiert, um Zellen zu entfernen. Formuliertes Peptid wird
entweder zu der Plasmafraktion oder zu dem Gesamtblut hinzugefügt und inkubiert.
Nach der Inkubation wird das Peptid identifiziert und direkt durch
reverse-Phase-HPLC oder einen Antikörper-basiertes Testverfahren quantifiziert.
Das antibiotische Mittel wird durch ein geeignetes Testverfahren quantifiziert,
ausgewählt
auf der Basis seiner Struktur. Chromatographische Bedingungen sind
wie oben beschrieben. Extraktion ist nicht erforderlich, da der
freie Peptidpeak nicht irgendeinen der Peaks vom Blut oder Plasma überlagert.
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Eine
1 mg/ml Lösung
von MBI 11B7CN in isotonischer Kochsalzlösung wird zu frisch bereitetem,
hitze-inaktivierten Kaninchenserum hinzugefügt, um eine endgültige Peptidkonzentration
von 100 μg/ml
zu ergeben und wird bei 32°C
inkubiert. Die zu verschiedenen Inkubationszeiten nachgewiesenen
Peptidmengen sind in 2 gezeigt.
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Eine
Reihe von Peptidstabilitätsstudien
wird durchgeführt,
um die Wirkung der Proteaseinhibitoren auf den Peptidabbau zu untersuchen.
Das Peptid wird zu Kaninchenserum oder Plasma entweder mit oder
ohne Proteaseinhibitoren hinzugefügt, dann für 3 Stunden bei 22°C inkubiert.
Getestete Proteaseinhibitoren beinhalten Amastatin, Bestatin, COMPLETE
Protease Inhibitor Cocktail, Leupeptin, Pepstatin A und EDTA. Amastatin
und Bestatin verhindern bei 100 μM
den Abbau des MBI 11B7CN im Plasma über 3 Stunden. Für diese Experimente
wurden 10 mM Stammlösungen
von Amastatin und Bestatin in Dimethylsulfoxid hergestellt. Diese
Lösungen
werden 1:100 in Hitze-inaktivierten Kaninchenserum verdünnt und
15 Minuten vor Hinzugabe der Peptide bei 22°C inkubiert. MBI 11B7CN wird
zu dem Serum bei einer Endkonzentration von 100 μg/ml hinzugefügt und 3
Stunden bei 22°C
inkubiert. Nach der Inkubationsperiode werden die Serumproben auf
einer analytischen C8-Säule (Water Nova Pak C8 3.9 × 170
mm) mit Nachweis bei 280 nm analysiert. In 3 eluiert MBI
11B7CN nach 25 Minuten und zeigt unterschiedliche Grade von Degradation.
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Das
Peptid wird vom Plasma unter Verwendung von C8 Sep
Pak Kartuschen bei Peptidkonzentration zwischen 0 und 50 μg/ml extrahiert.
Jede Extraktion enthält
auch MBI 11CN bei 10 μg/ml
als einen internen Standard. Sofort nach Hinzugabe der Peptide zu
frischem Kaninchenplasma werden die Proben gemischt, dann 1:10 mit
einer 1 %igen wässrigen
Trifluoracetat Essigsäure
(TFA) Lösung
verdünnt,
um eine finale TFA-Konzentration von 0,1% zu erhalten. Fünfhundert μl von dieser
Lösung
wird sofort auf eine C8 Sep Pak Kartusche
geladen und mit 0,1%iger TFA in 40% Acetonitril/60% H2O
eluiert. Zwanzig μl
von diesem Eluat wird auf eine 4,6 × 45 mm analytische C18-Säule
geladen und wird mit einem Acetonitrilgradienten von 25% bis 65% über 8 Säulenvolumen
eluiert. Die Peptide werden bei 280 nm nachgewiesen. Wie in 4 gezeigt,
eluiert MBI 11B7CN und MBI 11CN jeweils nach 5 und 3 Minuten. Außerdem wird
MBI 11B7CN über
einen Hintergrund bei Konzentrationen von 5 μg/ml und oberhalb nachgewiesen.
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Die
in vivo Lebensdauer der Kombination aus kationischem Peptid und
antibiotischem Mittelzusammensetzung wird durch Verabreichung, üblicherweise
durch intravenöse
oder interperitoneale Injektion, von 80-100% der maximalen tolerierbaren
Dosis der Kombination in einem geeigneten Tiermodell, üblicherweise eine
Maus, bestimmt. Zu gesetzten Zeiten nach Injektion wird jede Gruppe
von Tieren anästhesiert,
Blut gezogen und Plasma durch Zentrifugation erhalten. Die Menge
des Peptids oder Mittels in dem Plasmaüberstand wird wie für die in
vitro Bestimmung (5) analysiert.
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BEISPIEL 11
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TOXIZITÄT VON KATIONISCHEN
PEPTIDEN IN VIVO
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Die
akute Einzeldosistoxizität
von verschiedenen Indolicidinanaloga wird in Schweizer CD1 Mäusen ausgetestet
unter Verwendung unterschiedlicher Verabreichungswege. Um die anhaftenden
Toxizitäten
der Peptidanaloga in der Abwesenheit von irgendwelchen Effekten
der Formulierung/Freigabevehikel zu bestimmen, werden alle Peptide
in isotonischer Kochsalzlösung
mit dem End pH zwischen 6 und 7 verabreicht.
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Intraperitoneale
Route. Gruppen von 6 Mäusen
werden mit Peptiddosen von zwischen 80 und 5 mg/kg in 500 μl Dosisvolumen
injiziert. Nach Verabreichung des Peptids werden die Mäuse über einen
Bereich von 5 Tagen beobachtet, zu dem Zeitpunkt, wenn die Menge
der Dosis, die 50% Mortalität
bewirkt (LD50), die Menge der Dosis die
90 bis 100% Mortalität
(LD90-100) bewirkt und die maximal tolerierte
Dosis (MDT) Menge bestimmt werden. Die LD50-Werte
werden unter Verwendung des Verfahrens von Reed und Muench (J. of
Amer. Hyg. 27:493-497,
1938) berechnet. Die Ergebnisse, die in Tabelle 22 dargestellt sind,
zeigen, dass sich die LD50-Werte für MBI11CN
und Analoga zwischen 21 bis 52 mg/kg erstrecken.
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Die
Einzeldosis-Toxizität
einer Kombination von kationischem Peptid und antibiotischem Mittel
wird in ausgekreuzten ICR-Mäusen
untersucht. Intraperitoneale Injektion der Kombination in isotonischer
Kochsalzlösung
wird bei zunehmenden Dosismengen durchgeführt. Das Überleben der Tiere wird 7 Tage
lang überwacht. Die
Anzahl der Tiere, die bei jeder Dosismenge überlebt, wird verwendet, um
die maximale tolerierte Dosis (MTD) zu bestimmen. Zusätzlich kann
die MTD nach Verabreichung des Peptids und Mittels durch unterschiedliche
Wege, zu verschiedenen Zeitpunkten und in unterschiedlichen Formulierungen
nachgewiesen werden.
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Intravenöse Route.
Gruppen von 6 Mäusen
werden mit Peptiddosen von ungefähr
20, 16, 12, 8, 4 und 0 mg/kg in 100 μl Volumen (4 ml/kg) injiziert.
Nach Verabreichung werden die Mäuse über eine
Periode von 5 Tagen beobachtet, zu dem Zeitpunkt, wenn die LD50, die LD90-100 und
MDT Mengen bestimmt werden. Die Ergebnisse des IV Toxizitätstestens
der MBI11CN und drei Analoga sind in Tabelle 23 gezeigt. Die LD50, LD90-100 und
MDT Werte erstrecken sich jeweils von 5,8 bis 15 mg/kg, 8 bis 20
mg/kg und < 4 bis
12 mg/kg.
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Zusätzlich werden
Mäuse vielfach
auf intravenösem
Weg mit MBI11CN injiziert. In einem repräsentativen Experiment ist das
Peptid, das in 10 Injektionen von 0,84 mg/kg in 5 Minuten Intervallen
verabreicht wird, nicht toxisch. Jedoch führen zwei Injektionen des Peptids
bei 4,1 mg/kg, verabreicht in einem 10 Minuten Intervall, zu 60%
Toxizität.
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Subkutane
Route. Die Toxizität
von MBI 11CN wird auch nach subkutaner (SC) Verabreichung bestimmt.
Für das
SC Toxizitätstesten
werden Gruppen von 6 Mäusen
mit Peptiddosen von 128, 96, 64, 32 und 0 mg/kg in 300 μl Dosisvolumen
(12 ml/kg) injiziert. Nach Verabreichung werden die Mäuse für eine Periode von
5 Tagen beobachtet. Keines der Tiere starb bei irgendeiner der Dosismengen
innerhalb der 5 Tage Beobachtungsperiode. Daher werden die LD50, LD90-100 und
MDT alle größer als
128 mg/kg genommen. Mäuse,
die höhere
Dosismengen erhalten, zeigten Symptome ähnlich zu denen, die nach IV
Injektionen gesehen wurden, was vermuten lässt, dass das Peptid in die
systemische Zirkulation eingetreten ist. Diese Symptome sind reversibel
und verschwinden bei allen Mäusen
an dem zweiten Tag der Beobachtungen.
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Um
den Einfluss des Dosierens der Mäuse
mit dem Peptidanalog ermitteln zu können, werden eine Reihe von
histopathologischen Untersuchungen durchgeführt. Gruppen von Mäusen wird
das Analog zu Dosismengen gegeben, die entweder an, unter dem MDT
oder über
dem MDT, eine letale Dosis, sind. Zahlreiche Injektionen können verwendet
werden, um mögliche
Behandlungsregime zu imitieren. Gruppen von Kontrollmäusen werden
nicht injiziert oder nur mit Puffer injiziert.
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Nach
Injektion werden die Mäuse
zu bestimmten Zeiten getötet
und ihre Organe sofort in eine 10%ige abgestimmte Formalinlösung platziert.
Von Mäuse,
die als ein Ergebnis der toxischen Effekte des Analogs sterben,
werden sofort ihre Organe konserviert. Gewebeproben werden genommen
und als gefärbte
Mikrosektionen auf Glasplättchen
präpariert,
die dann mikroskopisch untersucht werden. Beschädigung an Geweben wird ermittelt
und diese Information kann verwendet werden, um verbesserte Analoga,
verbesserte Methoden der Darreichung oder verbesserte Dosierungsregime
zu entwickeln.
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Mäuse, denen
eine nicht-letale Dosis gegeben wurde, sind immer lethargisch, mit
aufgerichtetem Fell und Hinweis auf Ödeme und Hypotonie, erholen
sich aber zum Normalzustand innerhalb von zwei Stunden. Gewebe von
diesen Tieren zeigen, dass es dort einige Verletzungen an den Blutgefäßen, besonders
innerhalb der Leber und Lunge, zu beiden Beobachtungszeiten gibt,
aber andere anfängliche
Abnormalitäten
kehrten zum Normalzustand innerhalb der 150 Minuten Beobachtungszeit
zurück.
Es ist möglich,
dass die Blutgefäßverletzung
eine Konsequenz der kontinuierlichen Einwirkung von hohen zirkulierenden
Peptidmengen ist.
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Im
Gegensatz dazu haben Mäuse,
denen eine letale Dosis gegeben wurde, völlig normale Gewebe und Organe,
außer
bei der Leber und dem Herz von jeweils ip und iv dosierten Mäusen. Im
allgemeinen wird diese Beschädigung
als eine Zersetzung der Zellen identifiziert, die die Blutgefäße auskleiden.
Es erscheint als ob der schnelle Tod von Mäusen aufgrund dieser Beschädigung eintritt,
und dass das Peptid nicht über
diesen Punkt durchgedrungen ist. Erhebliche Verletzungen an der
hepatischen Pfortader und an den koronaren Arteriolen im Herzen
werden beobachtet.
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BEISPIEL 12
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IN VIVO EFFIZIENZ
VON KATIONISCHEN PEPTIDEN
-
Kationische
Peptide werden auf ihre Fähigkeit
getestet, Mäuse
von letalen bakteriellen Infektionen zu retten. Das verwendete Tiermodell
ist eine intraperitoneale (ip) Inokulation von Mäusen mit 106-108 Gram-positiven Organismen mit anschließender Verabreichung
des Peptids. Die drei untersuchten Pathogene Methicillin-sensitive
S. aureus (MSSA), Methicillin-resistente
S. aureus (MRSA) oder S. epidermidis werden ip in die Mäuse injiziert.
Bei unbehandelten Mäusen
tritt der Tod innerhalb 12-18 Stunden mit MSSA und S. epidermis und
innerhalb 6-10 Stunden mit MRSA ein.
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Das
Peptid wird auf zwei Routen verabreicht, intraperitoneal nach einer
Stunde Post-Infektion oder intravenös mit einzelnen oder multiplen
Dosen, die zu verschiedenen Zeiten Pre- und Post-Infektion gegeben werden.
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MSSA
Infektion. In einem typischen Protokoll werden Gruppen von 10 Mäusen intraperitoneal
mit einer LD90-100 Dosis (5,2 × 106 CFU/Maus) von MSSA (Smith, ATCC Nr. 19640)
in einer Gehirn-Herz-Infusion, die 5% Mucin enthält, injiziert. Dieser Stamm
von S. aureus ist nicht resistent zu irgendeinem gewöhnlichen
Antibiotikum. 60 Minuten nach Infektion wird formuliertes MBI 10CN
oder MBI 11CN intraperitoneal in einem Bereich von Dosismengen injiziert.
Eine Injektion der Formulierung alleine dient als eine Negativkontrolle
und Verabreichung von Ampicillin dient als eine Positivkontrolle.
Das Überleben
der Mäuse
wird nach 1, 2, 3 und 4 Stunden nach Infektion und zweimal täglich danach
für insgesamt
8 Tage untersucht.
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MBI10CN
ist maximal aktiv gegen MSSA (70-80% Überlebensrate) bei Dosen von
15-38 mg/kg, obgleich die 100% Überlebensrate
nicht erreicht wird. Unter 15 mg/kg gibt es eine klare dosisabhängige Überlebensrate.
Bei diesen niedrigeren Dosismengen erscheint es, dass es einen tierabhängigen Grenzwert
gibt, da die Mäuse
entweder am Tag 2 sterben oder die gesamte 8-Tagesperiode überleben.
MBI 11CN andererseits rettet 100% der Mäuse von einer MSSA Infektion
bei einer Dosismenge von 36 mg/kg und war daher so effektiv wie
Ampicillin. Es gab wenig oder keine Aktivität zu irgendeinem der niedrigeren
Dosismengen, was anzeigt, dass eine minimale Blutstrompeptidmenge
erreicht werden muss, während
der Zeit, in der die Bakterien eine Gefahr für den Wirt sind.
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S.
epidermidis Infektion. Peptidanaloga haben im allgemeinen niedrigere
MIC Werte gegen S. epidermidis in vitro, daher können niedrigere Blutpeptidmengen
gegen Infektionen effektiver sein.
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In
einem typischen Protokoll werden Gruppen von 10 Mäusen intraperitoneal
eine LD90-100 Dosis (2,0 × 108 CFU/Maus) von S. epidermidis (ATCC Nr.
12228) in der Hirn-Herz-Infusionsnährlösung, die
5% Mucin enthält,
injiziert. Dieser Stamm von S. epidermidis ist nach 5 Tagen zu 90%
letal. Nach 15 Minuten und 60 Minuten Post-Infektion werden verschiedene
Dosen von formulierten MBI 11CN intravenös durch die Schwanzvene injiziert.
Eine Injektion der Formulierung alleine dient als die Negativkontrolle
und Injektion von Gen tamicin dient als die Positivkontrolle: beide
werden 60 Minuten Post-Infektion injiziert. Das Überleben der Mäuse wird
1, 2, 3, 4, 6 und 8 Stunden Post-Infektion und zweimal täglich danach
für einen
Gesamtbereich von 8 Tagen beobachtet.
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MBI11CN
verlängert
das Überleben
der Mäuse.
Die Effizienz wird bei allen drei Dosismengen bei Behandlung 15
Minuten nach Infektion beobachtet, jedoch gibt es geringere Aktivität bei 30
Minuten nach Infektion und keinen signifikanten Effekt nach 60 Minuten
Post-Infektion.
Der Zeitpunkt der Verabreichung erscheint in diesem Modellsystem
wichtig zu sein, wobei eine einzelne Injektion von 6 mg/kg 15 Minuten
Post-Infektion die beste Überlebensrate
ergibt.
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MRSA
Infektion. Die MRSA Infektion, die während einer kurzen Zeitperiode
letal ist, erfordert eine viel höhere
bakterielle Beladung als MSSA. In einem typischen Protokoll werden
Gruppen von 10 Mäusen
intraperitoneal mit einer LD
90-100Dosis
(4,2 × 10
7 CFU/Maus)von MRSA (ATCC Nr. 33591) in der
Hirn-Herz-Infusion, die 5% Mucin enthält, injiziert. Die MBI 11CN
Behandlungsprotokolle mit den Behandlungszeiten relativ zur Zeit der
Infektion sind folgendermaßen:
0 mg/kg | Formulierung
alleine (Negativkontrolle), injiziert bei 0 Minuten |
5 mg/kg | Drei
5,5 mg/kg Injektionen bei –5,
+55 und +115 Minuten |
1 mg/kg
(2 h) | Fünf 1,1 mg/kg
Injektionen bei –5,
+55, +115, +175 und + 235 Minuten |
1 mg/kg
(20 Min.) | Fünf 1,1 mg/kg
Injektionen bei –10, –5, 0, +5
und +10 Minuten |
Vancomycin | (Positivkontrolle)
injiziert bei 0 Minuten |
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Das Überleben
der Mäuse
wird bei 1, 2, 3, 4, 6, 8, 10, 12, 20, 24 und 30 Stunden Post-Infektion und zweimal
täglich
danach für
einen Gesamtbereich von 8 Tagen aufgezeichnet. Es gab keine Veränderung
in der Anzahl der überlebenden
Mäuse nach
24 Stunden. Das 1 mg/kg (20 Min.) Behandlungsprotokoll, mit Injektionen
in 5 Minuten Entfernung voneinander um die Infektionszeit herum
zentriert, verzögerte
den Tod der Mäuse in
einem signifikanten Ausmaß,
mit einem Überlebenden,
der am Ende der Studie zurückblieb.
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