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VERWANDTE
ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung ist mit folgenden Anmeldungen (die alle zur Bezugnahme
in diese Anmeldung aufgenommen wurden) verwandt: US-Patentanmeldung
Serie Nr. 08/_,_ (Anwaltsbeglaubigung 2372-4), betitelt „Transfer
of Calling Party Identification in a Mobile Communication System", angemeldet 15.
August 1997; US-Patentanmeldung
Serie Nr. 08/_,_ (Anwaltsbeglaubigung 2372-8), betitelt „Method
and Apparatus for Providing Network-Specific Mobile Services", angemeldet _, 1997;
und US-Patentanmeldung Serie Nr. 08/_,_ (Anwaltsbeglaubigung 2372-10),
betitelt „Providing
Notification of Location Dependent Services to Mobile Stations", angemeldet_, 1997.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Bereitstellung von Mobilkommunikationen
und insbesondere auf die Koordination bei der Bereitstellung von
ergänzenden
Diensten für
Mobilfunkteilnehmer durch ein Mobilkommunikationsnetz und durch ein
intelligentes Netz.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
Mobilfunkkommunikationsnetzen wie zellularen Telefonsystemen sorgen
benachbarte Funkzellen für
die Deckung eines zu bedienenden geografischen Bereichs. Jede Zelle
weist eine Basisstation (BS) auf, die über einen Satz von Funkkanälen betrieben
wird. Auf diesen Funkkanälen
werden Kommunikationen zu und von Mobilfunkteilnehmern bereitgestellt.
Eine Mobilfunkvermittlungsstelle (MSC – Mobile Switching Center)
steuert Anrufe zwischen einer Gruppe von Basisstationen und dem öffentlichen Telefonnetz
(PSTN – Public
Switched Telephone Network), dem Dienste integrierenden digitalen
Fernmeldenetz (ISDN – Integrated
Services Digital Network) und einem oder mehreren öffentlichen
terrestrischen Mobilfunknetzen (PLMN – Public Land Mobile Radio Networks).
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Alle
Mobilkommunikationsnetze stellen grundlegende Anrufdienste bereit,
die für
das Tätigen und
Empfangen von Anrufen in Heimnetzen und besuchenden Mobilkommunikationsnetzen
erforderlich sind. In der Tat haben bekannte zellulare Systeme wie
NMT (Nordic Mobile Telephone System), TACS (Total Access Communication
System), ADC (American Digital Cellular System), GSM (Global System
for Mobile Communication) und PDC (Pacific Digital Cellular System)
Standardtechniken adoptiert, um solche grundlegenden Dienste bereitzustellen.
Neben dem Verbinden von Anrufen zu/von individuellen Mobilfunkteilnehmern
gehören
zu grundlegenden Diensten auch Dienste, die allen Mobilfunkteilnehmern
zur Verfügung
stehen, ohne eine individuelle Dienstsubskription zu benötigen.
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Mobilkommunikationsnetze
bieten Mobilfunkteilnehmern aber auch typischerweise die Gelegenheit,
sich zu ergänzenden
Diensten an zu melden. Diese ergänzenden
Dienste brauchen im Allgemeinen eine individuelle Subskription.
Außer
solchen Funktionen wie Anrufvermittlung, Anrufrouting und Anruffakturierung
kann die MSC auch mit der Durchführung
dieser ergänzenden
Dienste beauftragt werden, wozu zum Beispiel Anklopfen (Call Waiting),
Rufumleitung (Call Forwarding) und Anrufsperre (Call Barring) gehören kann.
Die Vertragsinformationen für ergänzende Dienste
für Mobilfunkteilnehmer
werden gewöhnlich
in entsprechenden Datenbanksätzen
in einer zentralen Datenbank innerhalb des Mobilkommunikationsnetzes
gespeichert. Des Weiteren kann der Betreiber des Mobilkommunikationsnetzes
im Datenbanksatz des Mobilfunkteilnehmers Informationen speichern,
die sich auf betreiberbestimmte oder betreiberausgelöste Dienste
wie betreiberbestimmte Anrufsperre (ODB – Operator-Determined Call Barring) beziehen. Zum
Zwecke dieser Beschreibung werden ergänzende Dienste, für die Informationen
im Datenbanksatz eines Mobilfunkteilnehmers gespeichert wird, kollektiv
als „Ergänzende Dienste" für ein Mobilkommunikationsnetz
(MCN – Mobile
Communications Network)) bezeichnet.
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Seit
Kurzem kann Mobilfunkteilnehmern eine weitere Kategorie von Diensten
mittels des intelligenten Netzes (IN) bereitgestellt werden. Mit
Hilfe von Standarddienst-Logikblöcken
gestatten Dienste, die auf dem intelligenten Netz basieren, die
relativ schnelle und flexible Erstellung und Implementierung neuer
ergänzender
Dienste für
Teilnehmer. Eine IN-Datenbank speichert Subskriptionen (Subscriptions)
individueller Teilnehmer. Um diese Dienste von ergänzenden
MCN-Diensten zu
unterscheiden, wird in der folgenden Beschreibung der Ausdruck „IN-basierte
ergänzende
Dienste" (IN-based
Supplementary Services) verwendet.
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Bei
einer solchen Vielfalt von ergänzenden Diensten
aus verschiedenen Quellen fehlt manchmal die Übereinstimmung und Koordination
zwischen diesen Diensten. Dies führt
zu der Möglichkeit,
dass ein Anruf falsch gehandhabt wird. Eins der Hindernisse im Erreichen
dieser Übereinstimmung
und Koordination ist darauf zurückzuführen, dass
der Dienstesteuerungsknoten SCP – Service Control Point) im intelligenten
Netz (der SCP enthält
die Logik, die in den ausgeführten
IN-basierten ergänzenden
Diensten verwendet wird) nicht die MCN-Teilnehmerinformationen kennt,
die in der zentralen Datenbank des MCN gespeichert ist. In der Tat
kann dieser Mangel an Koordination/Kommunikation Mobilfunkteilnehmern
sogar erlauben, Einschränkungen
und andere Begrenzungen eines bestimmten ergänzenden Dienstes (absichtlich
oder unabsichtlich) zu umgehen, indem der andere Dienst benutzt
wird. Das folgende Beispiel veranschaulicht dieses Problem.
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In
diesem Beispiel speichert die zentrale MCN-Datenbank in einem bestimmten
Datenbanksatz eines Mobilfunkteilnehmers eine betreiberbestimmte
Kategorie für
Anrufsperre (ODB – Operator-Determined
Call Barring), die diesen Mobilfunkteilnehmer daran hindert, internationale
Anrufe zu tätigen
oder eingehende Anrufe an internationale Zielorte umzuleiten. Ein
Dienstesteuerungsknoten (SCP) im intelligenten Netz bietet dem gleichen
Mobilfunkteilnehmer unabhängig
von den MCN-basierten Diensten einen Rufumleitungsdienst an. Der
SCP im intelligenten Netz hat nicht die Möglichkeit, den Status eines
betreiberbestimmten Anrufsperrdienstes für diesen bestimmten Mobilfunkteilnehmer
in der zentralen MCN-Datenbank zu prüfen. Im Rahmen des IN-basierten
Rufumleitungsdienstes gibt der Mobilfunkteilnehmer eine gewünschte Rufumleitungsnummer
an. Angenommen, der Mobilfunkteilnehmer gibt eine internationale
Nummer als Rufumleitungsnummer an. Dann speichert die IN-basierte
Rufumleitung eine internationale Umleitungsnummer, ohne dass die
angegebene Nummer mit dem ODB-Dienst verglichen wird. Folglich baut
der IN-basierte Dienst, ohne zu wissen, dass internationale Anrufe
vom ODB-Dienst nicht
erlaubt sind, einen internationalen Anruf für die internationale Rufumleitungsnummer auf.
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Dieses
Problem kann einmal dadurch verhindert werden, dass Bedienungspersonen
eine manuelle Prüfung
durchführen.
Bei einer manuellen Prüfung
wird jedoch vorausgesetzt, dass die Daten in der MCN-Datenbank mit
den Daten in der IN-basierten Datenbank für jeden Mobilfunkteilnehmer
verglichen werden. Dies ist sowohl zeitaufwendig als auch teuer. Dieser
Nachteil wird ferner dadurch verstärkt, dass viele IN-basierten
Dienste Teilnehmern gestatten, ihre Vertragsparameter nach Belieben
zu ändern.
Im IN-basierten Rufumleitungsdienst kann der Mobilfunkteilnehmer
die Rufumleitungsnummer so oft, wie er will, ändern, einfach indem er eine
automatisierte IN-Dienst-Schnittstelle
anwählt
und die Rufumleitungsnummer ändert.
Häufige Änderungen
der Teilnehmerdaten machen die manuelle Prüfung unwirksam, da manuelle
Prüfungen
auf kontinuierlicher Basis nicht realistisch durchgeführt werden
können.
Die Fähigkeit,
umgangene Diensteeinschränkungen
oder nicht übereinstimmende
Dienste zu erkennen, wird auch noch durch einen anderen Faktor erschwert. Die
kommerziellen oder geschäftlichen
Entitäten,
denen verschiedene Netzwerkknoten gehören, können ebenfalls verschieden
sein. Die Koordination einer manuellen Prüfung zwischen solchen verschiedenen Entitäten kann
schwierig sein.
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Die
WO 97/31473 offenbart ein verteiltes Servicemanagementsystem (Service
Management System) zur Bereitstellung von Kommunikationsdiensten,
welches mehrere individuelle Servicemanagementsysteme aufweist,
die von mehreren verschiedenen Serviceprovidern betrieben werden.
Jedes Servicemanagementsystem weist seine eigene lokale Datenbank
und eine interaktive verteilte Transaktionsüberwachungsschnittstelle in
einem Computer auf, die lokal laufenden Anwendungen den Zugriff auf
die lokale Datenbank sowie auf entfernte Datenbanken erlaubt, die
entfernten Servicemanagementsystemen gehören. Diese Schnittstellen dienen
dazu, mehrere individuelle Servicemanagementsysteme zu einem einzelnen
Multidatenbank-Transaktionsmanagementsystem (Multidatabase Transaction
Management System) zu integrieren. Ferner wird offenbart, dass das
verteilte Servicemanagementsystem einen SCP aufweist, und dass HLR-Informationen auf
den SCP heruntergeladen werden kann.
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Ein
Nachteil des obigen Standes der Technik ist, dass dafür signifikante
Modifikationen am Kommunikationssystem erforderlich sind.
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Benötigt wird
ein Mechanismus, mit dem ergänzende
Dienste verschiedener Serviceprovider an Mobilfunkteilnehmer koordiniert
werden können.
Ferner wäre
eine Koordination dieser Dienste wünschenswert, um die nicht übereinstimmende
oder ansonsten ungeeignete Erbringung ergänzender Dienste zu verhindern.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Bereitstellung
ergänzender
Dienste für
Mobilfunkteilnehmer, die von mehreren Providern ergänzender
Dienste angeboten werden, zu koordinieren.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Bereitstellung
und Erbringung von MCN-basierten
und IN-basierten ergänzenden Diensten
an Mobilfunkteilnehmer zu koordinieren.
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Ein
wiederum weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin,
die nicht übereinstimmende oder
ungeeignete Bereitstellung ergänzender
Dienste an Mobilfunkteilnehmer zu verhindern.
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Ein
Mobilkommunikationsnetz stellt Mobilfunkteilnehmern Mobilkommunikationsdienste
verschiedener Provider von ergänzenden
Diensten bereit. In einer ersten Datenbank ist erste Teilnehmerinformationen
der Mobilfunkteilnehmer gespeichert. Ein erster Serviceprovider
stellt einem der Mobilfunkteilnehmer einen ersten ergänzenden
Dienst unter Einsatz der ersten Teilnehmerinformationen bereit, die
in der ersten Datenbank für
den Mobilfunkteilnehmer gespeichert ist. In einer zweiten Datenbank
ist zweite Teilnehmerinformationen von Teilnehmern gespeichert.
Ein zweiter Serviceprovider stellt dem Mobilfunkteilnehmer einen
zweiten ergänzenden
Dienst unter Einsatz der zweiten Teilnehmerinformationen bereit,
die in der zweiten Datenbank für
diesen Mobilfunkteilnehmer gespeichert ist. Der zweite Serviceprovider
koordiniert die Bereitstellung des zweiten ergänzenden Dienstes für den Mobilfunkteilnehmer
unter Einsatz einiger der ersten Teilnehmerinformationen, die von
der ersten Datenbank erhalten wurde.
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Die
erste Teilnehmerinformationen kann Mobilidentifikation, Mobilstandort,
Mobilstatus, Mobilnetzbetreiberdaten und ergänzende Vertragsinformationen
beinhalten. Die ersten Teilnehmerinformationen können zum Beispiel eine Art
Anrufeinschränkung
angeben, und die zweiten Teilnehmerinformationen können sich
auf das Umleiten von Anrufen beziehen. In dieser Situation benutzt
der zweite Serviceprovider einige erste Teilnehmerinformationen
mit Bezug auf Anrufeinschränkungen,
die von der ersten Datenbank erhalten wurden, um möglichen
Missbrauch des zweiten ergänzenden
Rufumleitungsdienstes zu erkennen. Danach kann der Serviceprovider
den zweiten ergänzenden
Dienst modifizieren oder den zweiten ergänzenden Dienst überhaupt nicht
bereitstellen.
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In
einer beispielhaften bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung im Zusammenhang mit einem Mobilfunknetz vom GSM-Typ kann
die erste Datenbank eine Mobilkommunikationsnetz-Datenbank (MCN)
sein, und der erste Serviceprovider kann eine MCN-Mobilfunkvermittlungsstelle
(MSC) sein. Der zweite Serviceprovider kann ein Dienstesteuerungs-Netzknoten
des intelligenten Netzes (IN) sein, der Dienstelogik zur Bereitstellung eines
IN-basierten ergänzenden
Dienstes enthält. Genauer
gesagt, kann die MCN-Datenbank
einem Standortverzeichnis (HLR – Home
Location Register) und der IN-Dienstesteuerungs-Netzknoten (IN Service Control Node)
einem Dienstesteuerungsknoten (SCP – Service Control Point) entsprechen,
der auch eine IN-Datenbank enthält,
die IN-Teilnehmerinformationen speichert. Die Kommunikationen zwischen dem
HLR und dem SCP können
gemäß des MAP-Kommunikationsprotokolls
(Mobile Applications Part) formatiert werden.
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Ein
Verfahren zur Bereitstellung von Diensten für Mobilfunkteilnehmer gemäß der Erfindung
koordiniert vorteilhafterweise die Bereitstellung eines IN-basierten Dienstes
für einen
Mobilfunkteilnehmer durch den Einsatz von MCN-Teilnehmerinformationen,
die von dem mit diesem Mobilfunkteilnehmer verknüpften HLR eingeholt wurden.
Genauer gesagt, wird ein Anruf, an dem einer der Mobilfunkteilnehmer beteiligt
ist, ausgewertet, um einen Trigger im IN-basierten Dienst zu erkennen.
Der entdeckte Trigger führt
dazu, dass der IN-basierte Dienst am Dienstesteuerungsknoten aufgerufen
wird. Der SCP fordert vom HLR einen oder mehrere Parameter der MCN-Teilnehmerinformationen
an, die den einen Mobilfunkteilnehmer betreffen. In Reaktion auf
die Anforderung wertet der SCP den/die vom HLR zurückgegebenen
Parameter aus. Insbesondere bestimmt der SCP die IN-basierten Dienste,
die dem/den vom HLR zurückgegebenen
Parameter/n entsprechen. Wenn der IN-basierte Dienst nicht mit dem/den
vom HLR zurückgegebenen
Parameter/n übereinstimmt,
modifiziert der SCP den IN-basierten Dienst oder führt ihn nicht
aus. Wenn demnach der IN-basierte ergänzende Dienst Rufumleitung
ist und die dem einen Mobilfunkteilnehmer entsprechenden MCN-Teilnehmerinformationen
sich auf Rufumleitung, zum Beispiel Anrufsperre, auswirken, wird
der IN-basierte Rufumleitungsdienst unter Einsatz der MCN-Teilnehmerinformationen
bereitgestellt, um den betreiberbestimmten Anrufsperrdienst nicht
zu umgehen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Diese
und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
in Verbindung mit den Zeichnungen beschrieben, in denen:
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1 ein
Funktionsblockdiagramm eines beispielhaften Mobilkommunikationssystems
ist, in dem die vorliegende Erfindung eingesetzt werden kann;
-
2 ein
Funktionsblockdiagramm ist, das beispielhafte erfindungsgemäße Prozeduren
veranschaulicht;
-
3 ein
Ablaufdiagramm ist, das Dienstezusammenwirkungs-Prozeduren veranschaulicht;
-
4 eine
beispielhafte Datenstruktur der HLR-Datenbank und eine beispielhafte Kommunikationsschnittstelle
zwischen dem HLR und der IN-Dienste-Steuerfunktion (SCF – Service
Control Function) darstellt;
-
5 ein
Signalfluss ist, der einen beispielhaften erfindungsgemäßen Anmeldevorgang
eines Rufumleitungsdienstes veranschaulicht;
-
6 ein
Signalfluss ist, der einen beispielhaften erfindungsgemäßen Rufumleitungsdienst
veranschaulicht;
-
7 und 8 veranschaulichen,
wie eine vorhandene MAP Any Time-Abfragemeldung (ATI – Any Time
Interrogation) eingesetzt werden kann, um jeweils die Kommunikationen
zwischen der SCF und dem HLR in den Beispielen von 5 und 6 zu implementieren;
und
-
9 ein
Ablaufdiagramm ist, das einen beispielhaften erfindungsgemäßen Einsatz
zur Überwachung
und Steuerung möglicher
betrügerischer
Umgehung eines ergänzenden
betreiberbestimmten (ODB) MCN-Anrufsperrdienstes
veranschaulicht.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
In
der folgenden Beschreibung wurden zum Zwecke der Erklärung, nicht
Einschränkung,
spezifische Details, wie zum Beispiel bestimmte Ausführungsformen,
Datenflüsse,
Signalisierungsimplementierungen, Schnittstellen, Techniken usw.,
definiert, um ein gründliches
Verständnis
der vorliegenden Erfindung zu ermöglichen. Für einen Fachmann ist jedoch
offensichtlich, dass auch andere Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung möglich sind,
die von diesen spezifischen Details abweichen. Während zum Beispiel die vorliegende
Erfindung manchmal im Zusammenhang mit einem beispielhaften zellularen
Telefonnetz unter Einsatz von GSM-Terminologie beschrieben wird,
wird der Fachmann erkennen, dass die vorliegende Erfindung in jedem
beliebigen zellularen Telefonsystem eingesetzt werden kann, wobei
eine Vielfalt von Verfahren zur Implementierung ergänzender
Mobilfunkdienste zum Einsatz kommt. In anderen Fällen wurden detaillierte Beschreibungen
gut bekannter Verfahren, Schnittstellen, Geräte und Signalisierungstechniken
ausgelassen, um die Beschreibung der vorliegenden Erfindung nicht
durch unnötige
Details zu verschleiern.
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1 veranschaulicht
ein beispielhaftes Mobilkommunikationssystem 10, in dem
die vorliegende Erfindung implementiert werden kann. Eine Gateway-Mobilfunkvermittlungsstelle
(GMSC – Gateway Mobile
Switching Center) 12 oder eine Mobilfunkvermittlungsstelle
(MSC) 14 ist an andere Telekommunikationsnetze wie das öffentliche
Telefonnetz (PSTN), das Dienste integrierende digitale Fernmeldenetz (ISDN)
oder ein zellulares Netz usw. angeschlossen. Die GMSC 12,
die an eine oder mehrere andere MSCs 14 angeschlossen ist,
ist der Punkt, an dem Anrufe an die Mobilfunkteilnehmer in das Mobilkommunikationssystem 10 eintreten.
Jeder mobil terminierende Anruf muss daher über die GMSC 12 geroutet
werden. Die GMSC 12 enthält Signalisierungsfunktionen
zum Abrufen von Informationen aus einem Standortverzeichnis (HLR) 16,
die für
einen mobilen Verbindungsaufbau benötigt werden. Aufgrund der Ergebnisse
der Abfrage identifiziert die GMSC 12 eine MSC, die gerade
die angerufene Mobilstation bedient, und routet den Anruf an die
bedienende MSC. Obwohl die GMSC 12 aus Gründen der
Klarheit als separater Knoten dargestellt ist, kann sie auch mit
einem MSC-Knoten zusammenliegen.
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Jede
MSC 14 führt
Telefonvermittlungsfunktionen für
Anrufe durch, an denen mindestens eine als Mobilstation(en) 24 bezeichnete
mobile oder tragbare Kommunikationseinheit beteiligt ist, einschließlich des
Anschlusses an andere Telekommunikationsnetze und einschließlich Routen
von MO-Anrufen (MO – Mobile
Originating). Zu jeder Mobilstation gehören ein Lautsprecher, ein Display,
ein Tastenfeld und ein Mikrofon sowie Datenverarbeitungs- und Funkkommunikationsschaltungen.
Mit jeder Mobilfunkvermittlungsstelle 14 ist ein Besuchsregister (VLR – Visiting
Location Register) 18 verbunden, welches eine Datenbank
aufweist, die temporäre
Identifikations- und Teilnehmerinformationen über alle Mobilstationen enthält, die
sich gegenwärtig
im Aufenthaltsbereich der MSC befinden. Wenn die Mobilstation einen
neuen Aufenthaltsbereich betritt und sich bei der mit diesem Aufenthaltsbereich
verknüpften MSC
anmeldet, fordert das mit dieser MSC verknüpfte VLR Daten über die
Mobilstation von dem HLR 16 dieser Mobilstation an und
speichert sie. Wenn danach die Mobilstation einen Anruf tätigt, ist
das VLR 18 bereits im Besitz der für den Verbindungsaufbau benötigten Informationen.
Obwohl das VLR 18 ein alleinstehender Knoten sein kann,
ist es vorzugsweise mit der MSC 14 integriert, um die Netzwerksignalisierung
zwischen den beiden Knoten zu eliminieren.
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Das
HLR 16 ist ein Datenbankknoten, der Vertragsinformationen
speichert und verwaltet. Für jeden
Heimat-Mobilfunkteilnehmer (Home Mobile Subscriber) speichert das
HLR 16 permanente Teilnehmerdaten wie eine Mobilstations-ISDN-Nummer (MSISDN),
die die Mobiltelefonteilnehmerinformationen im Plan der PSTN-Nummern
und eine internationale Mobilfunkteilnehmerkennung (International
Mobile Subscriber Identity - IMSI) eindeutig identifiziert – eine eindeutige
Kennung, die jedem Teilnehmer zugewiesen wird und zum Signalisieren
im Mobilkommunikationsnetz verwendet wird. Das HLR 16 enthält ferner
eine Liste der Dienste, die ein Mobilfunkteilnehmer benutzen kann,
sowie eine aktuelle Teilnehmeraufenthaltsnummer, die einer VLR-Adresse
entspricht.
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Ein
für eine
der Mobilstationen 24 bestimmter Anruf wird zur bedienenden
MSC/VLR geroutet, die daraufhin den Anruf zur Basisstation 22 routet, die
mit der Zelle verknüpft
ist, in der sich die angerufene Mobilstation 24 gegenwärtig aufhält. Unter
Einsatz gut bekannter, etablierter Protokolle und Prozeduren wird
der Anruf über
die Funkschnittstelle durch diese Basisstation 22 zu der
angerufenen Mobilstation 24 umgeleitet.
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GMSC 12,
HLR 16, MSC 14, VLR 18, BS 22 und
MSs 24 sind einige der grundlegenden Elemente in einem
Mobilkommunikationsnetz (MCN) vom GSM-Typ. Der Fachmann wird selbstverständlich erkennen,
dass sich die vorliegende Erfindung auf jedes beliebige Mobilkommunikationsnetz
anwenden lässt.
Ferner zeigt 1 Entitäten, die, zumindest als Konzept,
in ein intelligentes Netz gehören,
welches getrennt vom Mobilkommunikationsnetz ist. Das intelligente
Netz beinhaltet den Dienstesteuerungsknoten (SGP) 26, der
eine Dienstesteuerungsfunktion (SCF – Service Control Function) 28 mit IN-Dienstelogik 30 und
einer IN-Datenbank 32 aufweist.
Die MSCs 14 und die GMSC 12 beinhalten eine IN-Dienstevermittlungsfunktion
(SSF – Service Switching
Function) 20, die die MSCs 14 und die GMSC 12 mit
dem Dienstesteuerungsknoten 26 verbindet. An verschiedenen
Anrufverarbeitungspunkten, die als Triggerpunkte oder Erkennungspunkte bezeichnet
werden, führt
die Dienstevermittlungsfunktion gut bekannte IN-Triggerfunktionen aus. Das intelligente
Netz ist lediglich ein Beispiel eines anderen Serviceproviders als
MCN für
ergänzende
Mobilfunkdienste.
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Die
SCF 28 weist eine Schnittstelle mit dem HLR 16 auf.
Im GSM kann diese Schnittstelle dazu benutzt werden, den Standort
und Status (ruhend, belegt oder nicht erreichbar) eines Teilnehmers
vom HLR 16 (und der MSC 14 über das HLR 16) abzurufen.
Siehe zum Beispiel GSM Phase 2+ Functionality Customized Applications
for Mobile Network Enhanced Logic (CAMEL), 03.78, Version 5.1.0.
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Unter
Einsatz der Definitionen im obigen, den Stand der Technik betreffenden
Abschnitt führt die
vorliegende Erfindung die Koordination zwischen MCN-basierten ergänzenden
Diensten und IN-basierten ergänzenden
Diensten für
Mobilfunkteilnehmer durch. Diese Koordination (1) ermöglicht effiziente
und wirkungsvolle Erbringung von ergänzenden Diensten und (2) verhindert
die Erbringung von nicht übereinstimmenden
oder ungeeigneten Diensten. Obwohl die vorliegende Erfindung auf
zwei (oder mehr) beliebige Serviceprovider von ergänzenden Mobilfunkdiensten
anwendbar ist, stellen die MSCs 14, lediglich zum Zwecke
der Beschreibung, MCN-basierte ergänzende Dienste unter Einsatz
der im HLR 16 und VLR 18 gespeicherten Informationen bereit,
und der SCP 26 stellt IN-basierte ergänzende Dienste unter Einsatz
der IN-Dienstelogik 30, der Teilnehmerinformationen in
der IN-Datenbank 32 und der im HLR 16 gespeicherten
Teilnehmerinformationen bereit. Selbstverständlich kann die MSC auch MCN-basierte
ergänzende
Dienste unter Einsatz von Teilnehmerdiensten unter Einsatz von Teilnehmerinformationen
im VLR und in der IN-Datenbank 32 bereitstellen.
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Die
Koordination der ergänzenden
Mobilfunkdienste wird nun in Verbindung mit dem vereinfachten Funktionsblockdiagramm
von 2 beschrieben. Ein von Teilnehmer A initiierter,
an die als Teilnehmer B identifizierte Mobilstation (MS) gerichteter
Anruf ist bei Bezugsziffer 1 gezeigt. Ein dem Teilnehmer
B entsprechender Datenbanksatz existiert sowohl im HLR 16 als
auch in der IN-Datenbank 32. Der Anruf wird in der GMSC
nach Erkennung eines entsprechenden IN-Trigger/Erkennungspunkts zur Dienstevermittlungsfunktion
(SSF – Service
Switching Function) (in 2 zum Zwecke der Veranschaulichung
als separater Knoten dargestellt) geroutet, wie bei Bezugsziffer 2 gezeigt.
Die Dienstevermittlungsfunktion kann mit einer Diensteressourcenfunktion
(SRF – Service
Resource Function) verknüpft
sein. In Reaktion auf die Erkennung eines IN-Trigger/Erkennungspunkts
sendet die SSF eine Nachricht an die SCF, wie bei Bezugsziffer 3 dargestellt,
um den IN-Dienst aufzurufen. Die SCF setzt die entsprechende IN-Dienstelogik 30 und
die Teilnehmerinformationen aus der IN-Datenbank 32 ein,
um den entsprechenden IN-basierten Dienst zu erbringen.
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Im
Rahmen der Aufrufung des Dienstes sendet die SCF eine Nachricht
an das bei Bezugsziffer 4 gezeigte HLR und fordert einen
oder mehrere im Datenbanksatz von Teilnehmer A gespeicherte MCN-Teilnehmerparameter
an. Das HLR gibt den einen oder die mehreren angeforderten MCN-Teilnehmerparameter
zurück,
wie bei Bezugsziffer 5 gezeigt. Der SCP wertet jetzt die
zurückgegebenen
MCN-Teilnehmerparameter
aus, um zu bestimmen, ob es im Hinblick auf die ausgewerteten MCN-Teilnehmerparameter
eine Nichtübereinstimmung
oder Ungeeignetheit in der Erbringung des getriggerten IN-basierten Dienstes
gibt.
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Wenn
die SCF bestimmt, dass der angeforderte IN-basierte Dienst mit dem/den zurückgegebenen
MCN-Vertragsparameter/n übereinstimmt,
wird der Dienst erbracht, wie bei Bezugsziffer 7 gezeigt. Unter
Einsatz des früheren
Beispiels kann die SCF die SSF anweisen, einen Anruf von Teilnehmer
A an eine internationale Anrufumleitungsnummer, die Teilnehmer C
in einem anderen Land entspricht, umzuleiten. Wenn andererseits
ein zurückgegebener MCN-Vertragsparamater
anzeigt, dass von Teilnehmer B getätigte internationale Anrufe
zu sperren sind, würde
die bei Bezugsziffer 7 gezeigte SCF-Handlung die Umleitung
des Anrufs zu Teilnehmer C blockieren. Eine dritte Handlung, die
von der SCF unternommen werden könnte,
wäre die
Modifizierung des IN-basierten Dienstes aufgrund des/der zurückgegebenen
MCN-Vertragsparameter/s und dann die Erbringung des Dienstes in
der modifizierten Form.
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3 zeigt
ein Ablaufdiagramm, welches die Schritte zur Implementierung einer
Dienstezusammenwirkungs-Routine
(Block 50) gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung angibt. Die Dienstevermittlungsfunktion
erkennt, wenn ein Anruf mit einem IN-basierten Dienst verknüpft ist,
zu dem Teilnehmer A (Block 52) sich angemeldet hat. Die
Teilnehmervermittlungsfunktion ruft den entsprechenden IN-basierten
Dienst an der SCF (Block 54) auf. Dann fragt die SCF das
HLR auf MCN-Teilnehmerinformationen ab, die für den angeforderten IN-basierten
Dienst (Block 56) relevant sein können. Aufgrund einer Analyse
der zurückgegebenen
MCN-Teilnehmerinformationen wird eine Entscheidung getroffen, ob
der IN-basierte Dienst erbracht werden sollte (Block 58).
Wenn nicht, stellt die SCF den IN-basierten Dienst (Block 60)
nicht bereit, und bei Block 62 wird ein Bericht erstellt,
der den MCN-Betreiber über
diese Tatsache informiert. Der Netzwerkbetreiber kann nun weitere
Untersuchungen anstellen und die Situation auf andere Weise berichtigen.
Andererseits, wenn entschieden wird, dass der IN-basierte Dienst
zu erbringen ist, koordiniert die SCF den IN-basierten Dienst mit
der MCN-Teilnehmerinformationen
(Block 64). Der IN-basierte Dienst kann so wie er steht,
ohne Modifikation, oder in einer modifizierten Form erbracht werden,
so dass er mit jedem entsprechenden ergänzenden MCN-Dienst oder einer
ergänzenden
MCN-Diensteinschränkung, die
innerhalb von MCN wirksam ist, übereinstimmt.
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4 veranschaulicht
einen beispielhaften Teilnehmerdatensatz im HLR und eine Protokollschnittstelle
für die
Kommunikationen zwischen dem HLR und der SCF. Jeder Teilnehmerdatensatz
enthält
MCN-Teilnehmerparameter, beispielsweise Mobilstationsidentifizierungsdaten
wie MSISDN- und IMSI-Nummern, Mobilfunkteilnehmer-Standortinformationenen,
Mobilteilnehmerstatus, eine Telediensteliste, eine Trägerdiensteliste,
betreiberbestimmte Anrufsperrdaten (ODB), ergänzende Dienstedaten usw. Die
Standortinformationen identifizieren die aktuelle MSC/VLR, an der
die Mobilstation gerade angemeldet ist. Der Status gibt an, ob die
Mobilstation in Betrieb steht (das heißt eingeschaltet ist) oder
außer
Betrieb steht (das heißt
ausgeschaltet ist). Die Telediensteliste definiert bestimmte Vertragstypen
für den
Mobilfunkteilnehmer, wie Nur-Sprachendienst, Sprachen- und Faksimile-Dienst,
Kurznachrichtendienst (SMS), usw. Die Trägerdiensteliste definiert Vertragsparameter,
die sich auf Datendienste, wie die Geschwindigkeit der Datenübertragung,
zum Beispiel 9,6 kbps, 2,4 kbps, 1,4 kbps, usw., beziehen. Die Teledienste-
und Trägerdienstelisten
beziehen sich typischerweise auf ISDN-Typ-Dienste. Die betreiberbestimmten
Anrufsperrdaten (ODB) sind ein Beispiel für eine für einen bestimmten Teilnehmer geltende
betreiberausgelöste
Einschränkung.
Betreiberausgelöste
Dienste können
ebenfalls enthalten sein. Ergänzende Dienstedaten
definieren ergänzende
Dienste, die der Teilnehmer steuern kann, wie zum Beispiel Rufumleitung,
Anklopfen, Anrufsperre usw. Bei diesen teilnehmergesteuerten Diensten
bestimmt der Teilnehmer, ob die Dienste aktiv/inaktiv sind, und
nimmt steuerende Eingaben vor, wie zum Beispiel, an welche Nummern
Anrufe umgeleitet werden sollen, welche Nummern gesperrt sind, usw.
-
In
dem Beispiel von 4 beinhaltet die an das HLR
gesendete SCF-Abfrage einen Mobilstationsidentifikator, wie die
MSISDN oder die IMSI und vorzugsweise einen oder mehrere Parameter,
die bestimmte Teilnehmerparameter identifizieren können, die
von Interesse für
die SCF sind, wie zum Beispiel eine Anforderung für ODB-Daten,
wenn der IN-Dienst Rufumleitung ist. In Reaktion auf die Abfrage
gibt das HLR ein Ergebnis mit einem oder mehreren MCN-Teilnehmerdatensatzparametern
zurück.
In diesem Beispiel werden die Abfrage und das Ergebnis zwischen
der SCF und dem HLR unter Einsatz der MAP-ATI-Nachricht übertragen,
entweder indem ein Erweiterungsmechanismus des MAP-Protokolls verwendet
wird, welches die Hinzufügung
bestimmter Informationensfelder gestattet, oder indem die ATI-Standardnachricht
verbessert wird, um die Übertragung
bestimmter Informationensparameter zu unterstützen. Es kann selbstverständlich jede
geeignete Kommunikationsübertragung
bzw. jedes geeignete Protokoll verwendet werden.
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5 und 6 zeigen
beispielhafte Einsätze
der vorliegenden Erfindung für
einen IN-basierten Rufumleitungsdienst. 5 zeigt
einen Signalfluss beim Anmelden eines Rufumleitungsdienstes. Die senkrechten
Linien stellen die Blöcke
von 2 dar. Beim Anmelden der Rufumleitung wählt der
Mobilfunkteilnehmer einen allgemeinen IN-Dienst und erreicht einen
Benutzerdialogdienst, der mit Hilfe der spezialisierten Ressourcenfunktion
(SRF) implementiert wird. Die SRF kann mit der SSF zusammenliegen
oder als alleinstehende Netzwerkentität, wie als intelligentes Peripheriegerät (IP),
implementiert werden. Eine anfängliche
Adressennachricht (IAM – Initial
Address Message) wird gemäß des ISDN-Benutzerteils
(ISUP – ISDN
User Part) gesendet. In Reaktion auf die IAM-Nachricht sendet die
SSF eine anfängliche
Erkennungs- oder Triggerpunktnachricht an die SCF, wobei das gut
bekannte SS7 INAP (Intelligent Network Application Part) zum Einsatz
kommt.
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Die
Dienstelogik in der SCF implementiert Benutzerzusammenwirkungsprozeduren
für die
Anmeldung einer Rufumleitungsnummer. Insbesondere fordert die Dienstelogik
die SSF auf, den anrufenden Mobilfunkteilnehmer mit der SRF zu verbinden,
und die SRF bittet den Mobilfunkteilnehmer um Eingabeinformationen.
Die Zusammenwirkung zwischen dem Mobilfunkteilnehmer und der SRF
kann auf dem Zweitonverfahren (DTMF – Dual-Tone Multiple Frequency)
basieren, wobei die Töne
von einem Telefon oder einem Sprechdialog gesendet werden, in dem die
SRF die Fähigkeit
der Spracherkennung besitzt. Andere Möglichkeiten zur Übermittlung
dieser Informationen, ohne wie im aktuellen Beispiel eine Verbindung
aufzubauen, beinhalten den Einsatz von Kurznachrichtendienst (SMS – Short
Message Service) oder USSD (Unstructured Supplementary Service Data),
welcher im GSM verfügbar
ist.
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Die
Dienstelogik in der SCF empfängt
die neue Rufumleitungsnummer und bestimmt gemäß der vorliegenden Erfindung,
dass Anrufsperrdaten vom HLR angefordert werden sollten. Die Anforderung
erfolgt unter Einsatz eines ATI-Vorgangs (Any Time Interrogation),
der in der vorliegenden Erfindung eine erweiterte Datenschnittstelle
bereitstellt. Wenn im HLR ein betreiberbestimmter Anrufsperrdienst
(ODB) aktiv ist, gibt das HLR diese ODB-Informationen an die Dienstelogik
in der SCF zurück.
Aufgrund des ATI-Ergebnisses
bestimmt die Dienstelogik in der SCF, ob die Rufumleitungsnummer
erlaubt ist. Auf diese Weise wird ein möglicher Betrug, d.h. durch
einen Teilnehmer, der eine eingeschränkte Rufumleitungsnummer anzumelden
versucht, verhindert. Dann benachrichtigt die Dienstelogik den Mobilfunkteilnehmer
in entsprechender Weise von dem Ergebnis der angeforderten Anmeldung.
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In 6 wurde
ein MCN-Anrufsperrdienst aktiviert, nachdem ein Mobilfunkteilnehmer
eine Rufumleitungsnummer beim IN-basierten Rufumleitungsdienst angemeldet
hat. In dieser Situation empfängt
der Mobilfunkteilnehmer einen eingehenden Anruf, die SSF versucht
die Verbindung aufzubauen, und in der SSF wird ein Trigger erkannt,
der bewirkt, dass eine anfängliche
Erkennungspunktnachricht an die SCF gesendet wird. Die SCF-Dienstelogik
prüft den
Status aller aktiven Anrufsperrdienste im HLR unter Einsatz der
MAP-ATI (Any Time Interrogation), wie dargestellt. Die SCF-Dienstelogik
vergleicht die gespeicherte Rufumleitungsnummer in der IN-Datenbank
für diesen
Teilnehmer mit der vom HLR empfangenen Anrufsperrinformationen und
bestimmt, ob die Rufumleitung erlaubt sein sollte. Falls ja, wird
ein Verbindungssignal von der SCF an die SSF gesendet. Auf diese
Weise stellt die Erfindung eine sichere Zusammenwirkung zwischen
den IN-basierten Rufumleitungs- und den MCN-basierten Anrufsperrdiensten bereit,
wenn der Anrufsperrdienst aktiviert wird, nachdem der Teilnehmer
die Rufumleitungsnummer für
den IN-basierten Rufumleitungsdienst angemeldet hat.
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7 und 8 veranschaulichen
beispielhaft, wie die Standard-MAP-ATI-Nachricht (bereitgestellt
in der GSM MAP Spezifikation 09.02, Version 5.5.0) verwendet werden
kann, um die Erfindung im Zusammenhang mit dem Anfordern (durch
den SCP) und Übertragen
(von dem HLR) von ODB-Informationen zu implementieren. Die MAP-ATI- Anforderungsnachricht
von 7 beinhaltet ein Teilnehmerkennungsfeld, welches
die MSISDN- oder IMSI-Nummer des
Teilnehmers enthält,
ein angeforderte-Informationen-Feld
mit den Teilfeldern Standortinformationen, Teilnehmerstatus und
Erweiterungs-Container (Extension Container), sowie ein Erweiterungs-Container-Feld.
Die MAP-ATI-Ergebnisnachricht
von 8 beinhaltet ein Teilnehmerinformationensfeld
mit den Teilfeldern Standort informationen, Teilnehmerstatus und
Erweiterungs-Container, sowie ein Erweiterungs-Container-Feld. Im Beispiel der gesperrten
Rufumleitung dient das Erweiterungs-Container-Teilfeld zum Speichern
der ODB-Parameter-Anforderungs- und Ergebnisinformationen. Selbstverständlich kann jede
andere Teilnehmerdiensteinformationen mit dem Erweiterungs-Container-Mechanismus
angefordert und zurückgegeben
werden. Das Erweiterungs-Container-Teilfeld kann, falls von der ATI-Empfangsausrüstung nicht
verstanden oder nicht erkannt, einfach ignoriert werden. Oder das
ATI-Nachrichtenformat kann modifiziert werden, um diese Parameteranforderungen
und Ergebnisse als Standard einzurichten.
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9 veranschaulicht
einen spezifischen beispielhaften Einsatz der vorliegenden Erfindung zur
Erkennung und Verhinderung von unzulässiger Umgehung eines betreiberbestimmten
Anrufsperrdienstes gemäß einer
ODB-Betrugskontrollroutine (Block 70). Ein eingehender
Anruf wird empfangen, der einen IN-basierten Rufumleitungsdienst an der SCF
(Block 72) aufruft. Die SCF bestimmt die Rufumleitungsnummer
für den
Verbindungsaufbau und prüft
das Format der Rufumleitungsnummer (Block 74). Von der
SCF-Dienstelogik
wird bei Block 76 eine Entscheidung getroffen, ob die Rufumleitungsnummer
ein internationales Format aufweist. Wenn nicht, baut die SCF den
umgeleiteten Anruf über
die SSF (Block 78) auf. Wenn die Rufumleitungsnummer ein internationales
Format aufweist, sendet die SCF eine Abfrageanforderung an das HLR
für ODB-artige
Daten unter Einsatz der MSISDN (oder IMSI) des anrufenden Mobilfunkteilnehmers
(Block 80). Das HLR holt die angeforderten ODB-Daten für den betreffenden
Mobilfunkteilnehmer mit Hilfe der MSISDN, um den Datenbanksatz des
Mobilfunkteilnehmers zu identifizieren (Block 82). Das
HLR sendet diese ODB-Daten
an die SCF, und bei Block 84 wird eine Entscheidung getroffen,
ob die ODB-Daten angeben, dass ausgehende internationale Anrufe
gesperrt werden sollten. Wenn nicht, wird eine Entscheidung getroffen,
dass kein Betrug vorliegt (Block 86) und der Verbindungsaufbau
für den
umgeleiteten Anruf erfolgt (Block 78). Andernfalls wird
bestimmt, dass ein Betrug vorliegt, der Verbindungsaufbau wird blockiert,
und der Servicebetreiber wird benachrichtigt (Block 88).
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine automatische Lösung von Dienstezusammenwirkungen
zwischen MCN-basierten
und IN-basierten ergänzenden Diensten
bereit. Die Nachteile der manuellen Prüfung von Zusammenwirkungen
zwischen MCN-basierten und IN-basierten
ergänzenden
Diensten sind beseitigt. Im obigen ATI-Beispiel wird ein vorhandener Standardmechanismus
in einem GSM-Mobilfunknetz, das heißt, der MAP-ATI-Schnittstelle,
in überschaubarer
und kosteneffektiver Weise erweitert, um eine solche automatische
Dienstelösung
zu erzielen.