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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung eines Mediums, das natürliche Killerzellen
umfasst, zur Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung von Pathologien,
die auf Krebs oder Virusinfektionen bezogen sind. Spezifisch wird
eine bestimmte Zelllinie, NK-92, und deren Modifikationen offenbart.
Diese Zellen sind Befunden zufolge bei der Behandlung dieser Pathologien
hocheffizient.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bestimmte
Zellen des Immunsystems haben zytotoxische Aktivität gegen
bestimmte Zielzellen. Zytotoxische T-Lymphozyten (CTLs) sind über Antigen-abgeleitete Peptide,
die an MHC-Klasse-I-spezifische Marker gebunden sind, spezifisch
auf ihre Ziele gerichtet. Natürliche
Killer (NK)-Zellen sind jedoch nicht so eingeschränkt. NK-Zellen,
die gewöhnlich
etwa 10 bis 15% der zirkulierenden Lymphozyten ausmachen, binden
und töten
Zielzellen, einschließlich
virusinfizierter Zellen und vieler maligner Zellen, nichtspezifisch
in Bezug auf das Antigen und ohne vorherige Immunsensibilisierung
(Herberman et al., Science 214; 24 (1981)). Das Abtöten der
Zielzellen erfolgt durch die Induktion der Zelllyse. Eine MHC-Klassen-Restriktion ist ebenfalls
nicht beteiligt. Auf diese Weise unterscheidet sich die Aktivität der NK-Zellen
von antigenspezifischen und MHC-Klassenspezifischen T-Zellen, wie
zytotoxischen T-Lymphozyten. Die Verwendung von NK-Zellen in der
Immuntherapie von Tumoren und Malignitäten wird durch diese Eigenschaften
erwogen, da viele Tumore MHC-Klasse-I-defizient sind und daher keine
CTL-Aktivität
anziehen. Adhäsionsmoleküle können ebenfalls
an dem Targeting von NK-Zellen beteiligt sein; es wird beispielsweise
beobachtet, dass der Fcγ-Rezeptor
(CD16) auf NK-Zellen exprimiert wird. NK-Zellen sind große granuläre Lymphozyten,
denen CD3 fehlt, und die neben CD16 auch Leu19 exprimieren können (Lanier
et al., J. Immunol. 136; 4480 (1986)).
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NK-Zellen
werden aktiviert, wenn sie Cytokinen, wie Interleukin-2 (IL-2),
IL-7, IL-12 und Interferonen ausgesetzt sind (Alderson et al., J.
Exp. Med. 172: 577–587
(1990); Robertson et al., J. Exp. Med. 175: 779–788 (1992)). Die resultierenden
Zellen werden als lymphokinaktivierte Killer (LAK)-Zellen bezeichnet.
Das Spektrum der Zielzellen ist in aktivierten NK-Zellen verglichen
mit nichtaktivierten Zellen verändert, obschon der
Mechanismus der Abtötung
identisch oder ähnlich
ist (Philips et al., J. Exp. Med. 164: 814–825 (1986)).
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Die
Abtötungsaktivität in den
Zellen des Immunsystems kann allgemeiner induziert werden durch
Behandeln einer Population von Zellen, wie peripheren mononukleären Blutzellen
(PBMCs) mit Lymphokinen. Solche Präparate enthalten LAK-Zellen.
LAK-Zellen können
auch aus autologen Proben von peripheren Blutlymphozyten erzeugt
werden. LAK-Zellen haben eine Antitumorabtötungsaktivität, und haben
im Wesentlichen keine Auswirkung auf normale Zellen. Sie scheinen
eine Leukämie
(Longe et al., Transplantation 46: 433 (1988); Xhou et al., Proc
Am. Assoc. Cancer Res. 34: 469 (1993, Abstract)), Lymphom (Schmidt-Wolf
et al., J. Exp. Med. 174: 139 (1991); Gambacorti-Passerini et al.,
Br. J. Haematol. 18: 197 (1991)) und Neuroblastom (Ades et al.,
Clin. Immunol. Immunopathol. 46: 150 (1988)) zu eliminieren. NK-Zellen,
aktivierte NK-Zellen und LAK-Zellen sind aufgrund ihrer Zelloberflächenmarker
und aufgrund ihrer Identität
der Zielzellen, die sie töten unterscheidbar.
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Aktivierte
und expandierte (d.h. zur Proliferation gezüchtete) NK-Zellen und LAK-Zellen
wurden sowohl bei der Ex-vivo-Therapie als auch bei der In-vivo-Behandlung in Patienten
mit fortgeschrittenem Krebs verwendet. Etwas Erfolg mit der Ex-vivo-Therapie
wurde bei Knochenmarks-spezifischen Erkrankungen beobachtet, wie
bei Leukämie,
Brustkrebs und bestimmten Lymphom-Arten. Die In-vivo-Behandlung kann auf
diese und andere Formen von Krebs gerichtet werden, einschließlich malignem
Melanom und Nierenkrebs (Rosenberg et al., N. Engl. J. Med. 316:
889–897
(1987)): Die LAK-Zellbehandlung erfordert, dass der Patient zuerst
IL-2 erhält,
gefolgt von Leukophorese und anschließend einer Ex-vivo-Inkubation
und Anzucht der geernteten autologen Blutzellen in der Gegenwart
von IL-2 für
einige Tage. Die LAK-Zellen müssen
zusammen mit relativ hohen Dosen von IL-2 reinfundiert werden, damit
die Therapie beendet wird. Die Spülungsbehandlung ist teuer und
kann schwere Nebenwirkungen verursachen. Diese umfassen Flüssigkeitsretention,
Lungenödem,
Blutdruckabfall, und hohes Fieber. Bei einigen Fällen, in denen diese Nebenwirkungen
auftreten, ist eine medizinische Versorgung in der Intensivstation
vonnöten.
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Spülungstechniken
wurden ebenfalls in anderen Fällen
angewendet. Zytotoxische Medikamente oder monoklonale Antikörper, kombiniert
mit Komplement, und Toxine, können
verabreicht werden, damit eine Remission hervorgerufen wird. In
solchen Fällen
werden Knochenmarks- oder Blutstammzellen, die zur Reduktion der
Anzahl der restlichen vorhandenen Leukämiezellen gespült wurden,
nach der Medikamentenbehandlung zurück in den Patienten infundiert
(Uckun et al., Blood 79: 1094 (1992)). Genmarkierungsuntersuchungen zeigten,
dass ungespültes
Knochenmark zu einem Rezidiv bei Patienten führt, von denen man annahm,
dass sie in Remission sind (Brenner et al., Lancet 341: 85 (1993)).
Dies legt nahe, dass eine gewisse Form der Spülung von autologem Mark oder
Blut vor der Transplantation nötig
ist (Klingemann et al., Biol. Blood Marrow Transplant 2: 68–69 (1996)).
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Vor
kurzem zeigten vorklinische Studien auch eine vielversprechende
Antitumoraktivität
in vivo mit einem lethal bestrahlten MHC-unrestringierten, zytotoxischen
T-Zell-Leukämie-Klon
(TALL-104) (Cesano et al., Cancer Immunol. Immunother. 40: 139–151 (1995);
Cesano et al., Blood 87: 393–403
(1996)). Diese Zellen wurden von Leukämie-T-Zellenlinien abgeleitet,
die von Patienten mit akuten T-lymphoblastischen
Leukämien (ALL)
erhalten wurden. Sie tragen im Unterschied zu NK-Zellen, welche
den umgekehrten Immunophänotyp (CD3– CD56+) haben, den Zell-Oberflächenmarker CD3, aber nicht
den CD56-Marker. Eine adoptive Übertragung
dieser Zellen konnte Human-Leukämiezelllinien
in fremdtransplantierten Mäusen
mit schwerer kombinierter Immundefizienz (SCID) eliminieren, und
Remissionen spontaner Lymphome in Hunden induzieren, ohne dass eine
T-Zell-Leukämie
in den Tiermodellen induziert wurde (Cesano et al., (1995); Cesano
et al., (1996); Cesano et al., J. Clin. Invest. 94: 1076–1084 (1994);
Cesano et al., Cancer Res. 56: 3021–3029 (1996)).
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Die
NK-Zellen haben beim Abtöten
der Tumorzellen und virusinfizierten Zellen zwar vorteilhafte Eigenschaften,
jedoch bleiben sie bei der Immuntherapie schwierig zu bearbeiten
und anzuwenden. Es ist schwierig, NK-Zellen ex vivo zu expandieren,
die ihre tumoranzielenden, tumoriziden und viriziden Eigenschaften
in vivo beibehalten. Dies bleibt ein größeres Hindernis bei der Verwendung
bei der adoptiven Zell-Immuntherapie (Melder et al., Cancer Research
48: 3461–3469
(1988); Stephen et al., Leuk. Lymphoma 377–399 (1992); Rosenberg et al.,
New Engl. J. Med. 316: 889–897
(1987)). Untersuchungen der Mechanismen, durch die NK-Zellen ihre
tumoriziden und viriziden Auswirkungen ausüben, sind ebenfalls eingeschränkt durch
Schwierigkeiten bei der Anreicherung der NK-Zellfraktionen, ohne
dass ihre biologischen Funktionen beeinträchtigt werden, und bei der
Gewinnung reiner NK-Zellen,
die nicht durch T-Zellen oder andere Immuneffektorzellen verunreinigt
sind. Bei einem Versuch, diese Probleme zu bewältigen, haben sich viele Forscher
der Verwendung etablierter NK-ähnlicher
Zelllinien zugewandt, um die Mechanismen zu untersuchen, wodurch
die Zielzellen gegenüber
zytotoxischen Zellen anfällig
sind (Hercend et al., Nature 301: 158–160 (1983); Yodoi et al.,
J. Immunol. 134: 1623–1630 (1985);
Fernandez et al., Blood 67: 925–930
(1986); Robertson et al., Exp. Hematol. 24: 406–415 (1996); Gong et al., Leukemia
8; 652–658
(1994)). NK-Zelllinien, die in einer früheren Arbeit beschrieben wurden,
tragen T-Lymphozyten-assoziierte Oberflächenmarker, trotz der Tatsache,
dass sie sich aus einer an T-Zellen abgereicherten Vorläuferzelle
entwickelten (Rosenberg et al. (1987); Hercend et al., (1983)).
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Es
besteht somit weiterhin ein Bedarf für ein Verfahren zur Behandlung
einer mit Krebs oder einer Virusinfektion einhergehenden Pathologie
mit einer natürlichen
Killerzellinie, die die Lebensfähigkeit
und therapeutische Wirksamkeit gegen eine Vielzahl von Tumorklassen
beibehält.
Dieser Bedarf umfasst therapeutische Verfahren, in denen Proben
aus einem Säugetier
ex vivo mit natürlichen
Killerzellen behandelt werden sowie Verfahren zur Behandlung dieser
Pathologien mit natürlichen
Killerzellen in vivo in einem Säugetier.
Es besteht auch ein Bedarf an einer natürlichen Killerzellinie, die
ihre eigene Neigung zum Überleben
und die zytolytische Aktivität
beibehält,
indem ein Cytokin sezerniert wird, das diese Eigenschaften fördert. Es
besteht auch ein Bedarf an solchen natürlichen Killerzelllinien, die
derart modifiziert sind, dass sie bei der Behandlung von Krebs und
Virusinfektion effizienter, zweckdienlicher und/oder geeigneter
sind. Die Aufgabe dieser Erfindung ist die Bereitstellung von NK-Zellen
und Verfahren, die diese Bedürfnisse
angehen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
von Gong et al., (1994) beschriebene Zelllinie mit der Bezeichnung
NK-92, proliferiert in der Gegenwart von IL-2 und hat eine hohe
zytolytische Aktivität
gegen eine Reihe von Krebserkrankungen. Die Erfindung nutzt die
NK-92-Zelllinie, sowie modifizierte NK-92-Zelllinien, für die Bereitstellung
eines Medikamentes zur Krebsbehandlung. Die Beschreibung beschreibt
Vektoren, die NK-92-, sowie modifizierte NK-92-Zellen, transfizieren.
Für erfindungsgemäße Zwecke
und wenn nicht anders angegeben, betrifft der Begriff "NK-92" die ursprüngliche
NK-92-Zelllinien,
sowie die hier offenbarten modifizierten NK-92-Zelllinien.
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Ein
Aspekt der Beschreibung beschreibt einen Vektor zum Transfizieren
von NK-92-Zellen, wobei der Vektor eine Nukleinsäuresequenz beinhaltet, die
ein Protein codiert, das entweder ein Cytokin, das das Wachstum
der NK-92-Zellen fördert,
eine Zellkomponente, die auf ein Mittel reagiert, ein Krebszell-Rezeptormolekül, oder
eine jede Kombination dieser Proteine ist. Bei der Transfektion
mit dem Vektor exprimieren die NK-92-Zellen konstitutiv das Protein.
Das Protein kann das Cytokin Interleukin 2 sein. Die Vektoren können MFG-hIL-2
und pCEP4-LTRhIL-2 sein. Das Protein kann eine Zellkomponente sein,
die auf ein Mittel reagiert, so dass beim Transfizieren des Vektors
mit NK-92-Zellen und bei der Aufnahme des Mittels durch die Zellen, diese
inaktiviert werden. Das Mittel kann entweder Acyclovir oder Gancyclovir
sein.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung stellt eine Zellpopulation bereit, die durch eine
physikalische Behandlung oder durch Transfektion mit einem Vektor
modifizierte NK-92-Zellen enthält.
Bei signifikanten Ausführungsformen
dieser Population macht die physikalische Behandlung diese nicht-proliferativ,
und verringert die Zytotoxizität
der Zellen nicht signifikant, und bei besonders signifikanten Ausführungsformen
ist die Behandlung Bestrahlung. Bei zusätzlichen wichtigen Ausführungsformen
wurden die Zellen mit einem Vektor transfiziert, der ein Cytokin
codiert, das das Wachstum von Zellen fördert. Die Zellen sezernieren
das Cytokin, sowohl wenn sie unter Bedingungen gezüchtet werden,
die die Cytokin-Sekretion fördern,
oder wenn sie in vivo in ein Säugetier
eingebracht werden. Bei besonders wichtigen Ausführungsformen dieses Aspekts
der Erfindung ist das Cytokin Interleukin 2. Bei weiteren wichtigen
Ausführungsformen
sind die NK-92-Zellen die Zellen NK-92MI, die durch Transfektion mit dem
codierenden Vektor MFG-hIL-2 modifiziert wurden, und die Zellen MK-92CI,
die durch Transfektion mit dem Interleukin-2 codierenden Vektor
pCEP4-LTRhIL-2 modifiziert wurden. Die Zelllinien NK-92MI und NK-92CI
sind in der American Type Culture Collection hinterlegt.
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Bei
zusätzlichen
wichtigen Ausführungsformen
werden die NK-92-Zellen durch einen Vektor transfiziert, der eine
Sequenz enthält.
Diese codiert eine auf ein Mittel reagierende Zellkomponente, so
dass die so transfizierte NK-92-Zelle bei Aufnahme des Mittels inaktiviert
wird. Bei besonders wichtigen Ausführungsformen davon ist das
Mittel Acyclovir oder Gancyclovir. Bei weiteren zusätzlichen
Ausführungsformen
wird die Zellpopulation mit einem Vektor transfiziert, der ein Krebszell-Rezeptormolekül codiert.
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Die
Erfindung stellt zudem die Verwendung eines NK-92-Zellen enthaltenden
Mediums zur Herstellung eines Medikamentes zum Behandeln einer Pathologie
in vivo in einem Säugetier
bereit, die geeignet ist zum Verabreichen an ein Säugetier
eines Mediums, das natürliche
Killerzellen, entweder NK-92-Zellen oder NK-92-Zellen, die modifiziert wurden durch
eine physikalische Behandlung, die diese nicht proliferativ macht und
dennoch nicht signifikant ihre Zytotoxizität verringert, durch Behandlung,
die die Expression von HLA-Antigenen auf der NK-92-Zelloberfläche hemmt
oder durch Transfektion mit einem Vektor, enthält. Der Vektor codiert ein
Cytokin, das das Wachstum von Zellen fördert, oder ein Protein, das
auf ein Mittel reagiert oder ein Krebszellrezeptormolekül, oder
sie wurden mit einer beliebigen Kombination dieser Modifikationen
behandelt. Bei wichtigen Ausführungsformen
ist die Pathologie ein Krebs, wie Leukämie, ein Lymphom, oder ein
multiples Myelom. Alternativ ist bei wichtigen Ausführungsformen
die Pathologie eine Infektion durch ein pathogenes Virus, wie HIV,
EBV, CMV oder Herpes. Vorteilhafte Ausführungsformen dieses Verfahrens
umfassen die intravenöse
Verabreichung der Zellen an einen Mensch und das Verabreichen eines
Cytokins, das das Wachstum der Zellen fördert, an das Säugetier
zusammen mit der Verabreichung des Mediums, das die natürliche Killerzelle
enthält.
Die erfindungsgemäßen Verfahren
werden insbesondere an die Behandlung von Leukämie, Lymphom oder multiples
Myelom angepasst.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
der Verwendung eines Mediums, das NK-92-Zellen umfasst, zur Herstellung
eines Medikamentes zum Behandeln von Krebs wird NK-92 durch Transfektion
mit einem Vektor modifiziert, der ein auf ein Mittel reagierendes
Element umfasst, so dass die Zelle bei Aufnahme des Mittels inaktiviert
wird. Gemäß dieser
Verwendung ist eine zur Inaktivierung der Zelle effiziente Menge
des Mittels zur Verabreichung an ein Säugetier geeignet, und zwar
nach einer so langen Dauer, dass die natürliche Killerzelle den Krebs
behandelt, oder nach einer Zeit, an der man die Behandlung effizient
beenden möchte.
Bei einem signifikanten Aspekt dieser Ausführungsform ist das Mittel Acyclovir
oder Gancyclovir. Solche transfizierten Zellen können bei Bedarf eigentlich " durch Verabreichen
des Mittels abgeschaltet" werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNG
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Es
zeigt:
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1 die
zytotoxische Aktivität
von NK-92 gegen verschiedene leukämische Zielzelllinien, die
in einem 4-Std.-51Cr-Freisetzungstest untersucht
wurden. Die Ergebnisse veranschaulichen den Mittelwert ± Standardabweichung
(SD) für
drei wiederholte Experimente.
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2 die
Zytotoxizität
von NK-92 nach IL-2-Entzug. NK-92-Zellen wurden in einem angereicherten
Alphamedium (MyelocultTM, StemCell Technologies,
Vancouver, BC) ohne IL-2 gezüchtet.
Die Zytotoxizität
wurde täglich
mit dem 51Cr-Freisetzungstest gegen K562-neo'- oder Daudi-Zielzellen
gemessen. Die Figur zeigt die Ergebnisse aus einem veranschaulichenden
Experiment bei einem E. T.-Verhältnis
von 10:1.
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3 die
Wirkung verschiedener Dosen der γ-Strahlung
auf das zytolytische Potential von NK-92-Zellen. Die NK-92-Zellen
wurden mit einer 137Cs-Quelle unter Verwendung
von Dosen bestrahlt, die von 200 bis 1000 cGy reichten. Zur Ermöglichung
der Gewinnung wurden die Zellen in einem IL-2-haltigen Medium für 24 Std.
belassen, bevor die Zytoxizität
in einem 4 Std. 51Cr-Freisetzungsassay gegen
die Zielzelllinie K562 gemessen wurde.
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4 die Überlebenskurven
der NK-92-Zellen nach der γ-Bestrahlung.
Die NK-92-Zellen wurden mit einer γ-Strahlenquelle bei Dosen von
300, 500, 1000 und 3000 cGy bestrahlt. Die Überlebensfähigkeit von NK-92-Zellen wurden
mittels Trypan-Blaufärbung bestimmt.
Die maximal erzielbare Konzentration der nichtbestrahlten NK-92-Zellen in der
Kultur betrug etwa 1,5 × 106/ml. Die Zellen mussten zur Verhinderung
des Überwachsens
genährt
werden.
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5 die
Auswirkung der γ-Strahlung
auf die In-vitro-Koloniebildung von NK-92-Zellen. Die NK-92-Zellen wurden in
Medium auf Agarbasis gezüchtet,
das mit rekombinantem Human-IL-2 (rhIL-2) angereichert war.
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6 die Wirkung verschiedener Strahlungsdosen
auf das zytolytische Potential von NK-92-Zellen. Die NK-92-Zellen
wurden γ-bestrahlt
bei Dosen von 300, 500, 1000, und 3000 cGy. 51Cr-markierte
leukämische Zielzellen
K562 (Feld A) und HL60 (Feld B) sowie 2 von Patienten-abgeleitete
Leukämieproben
TA27 (Feld C) und BA25 (Feld C) und BA25 (Feld D) wurden auf Anfälligkeit
gegenüber
Zytolyse durch bestrahlte und nichtbestrahlte (NR) NK-92-Zellen
untersucht. Die Ergebnisse der 4 Std. Chrom-Freisetzungstests sind
ausgedrückt
als 30% Lyseeinheiten/108 Effektorzellen.
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7 die
selektive Abtötung
von aus Patienten stammenden Leukämiezellen durch NK-92-Zellen. 51Cr-markierte Leukämie-Zielzellen, hergeleitet
von 40 Patienten [9 Fälle
mit akuter Myeloidleukämie
(AML), 11 Fälle
mit chronischer Myeloid-Leukämie (CML),
14 Fälle
mit akuter lymphoblastischer B-Familien-Leukämie (ALL) und 6 T-ALL-Fälle] und
T-Zell-abgereicherte normale Knochenmarkszellen aus 14 normalen
Spendern wurden auf die Anfälligkeit
gegenüber
Zytolyse durch NK-92-Zellen
bei vier verschiedenen E/T-Verhältnissen untersucht.
Die Ergebnisse eines 4-Std.
Chrom-Freisetzungstests sind ausgedrückt als 30% Lyseeinheiten/108-Effektor-Zellen bei einem E:T-Verhältnis von...
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8 die In-vitro- (Felder A und B) und In-vivo-
(Felder C und D) Antileukämie-Effizienz
von NK-92-Zellen gegen K562 und HL560-Leukämien verglichen mit humanen
LAK-Zellen und anderen Effektoren. 51Cr-markierte
K562-(Feld A) und
HL60 (Feld B)-Zellen wurden auf ihre Anfälligkeit gegenüber Zytolyse durch
NK-92-Zellen im Vergleich mit verschiedenen bekannten Effektorzellen
[LAK, NK (CD3– CD56+), und T-Zellen (CD3+ CD56–)]
bei den angegebenen E/T-Verhältnissen
in einem 4 Std.-CRA-Test untersucht. Die Ergebnisse sind Mittelwerte ± SD von
drei gesonderten Tests für
NK-92-Zellen und zwei Tests von verschiedenen donor-hergeleiteten
Effektoren für
LAK-, CD56+- und CD3–-Zellen.
SCID-Mäuse
wurden subkutan mit K562-Zellen (Feld C) oder HL60-Zellen (Feld
D) (5 × 106 Zellen pro Maus) allein oder in Kombination
mit NK92-, LAK- oder NK-Zellen bei einem 4:1 E/T-Verhältnis beimpft.
Als Maß für die Tumorgrößen wurden
ihre Oberflächen
einmal pro Woche nach dem Animpfen gemessen (n = 5).
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9 die Antileukämie-Wirkung von NK-92-Zellen,
allogenen zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL)-Zellen und anderen Effektor-Zellen
gegen eine von Patienten hergeleitete akute T-Lymphoblasten-Leukämie (T-ALL),
die in vitro- und in vivo bestimmt wurde. Feld A: Die spezifische
In-vitro-Abtötung
von T-ALL (TA27) Zielzellen durch NK-92-, CTL- und andere Effektor-Zellen,
wurde bestimmt durch einen 4 Std. 51Cr-Freisetzungs-Test
mit Hilfe der angegeben E/T-Verhältnisse.
Die Ergebnisse sind Mittelwerte ± SD von zwei oder drei gesonderte
Tests. Feld B: SCID-Mäuse wurden
subkutan mit TA27-Zellen (5 × 106 für
jede Maus) beimpft, und zwar allein oder zusammen mit NK-92-, CTL-
oder anderen Effektor-Zellen bei einem E/T-Verhältnis
von 4:1. Rekombinantes Human-IL-2 (rhIL-2) wurde an die Mäuse intraperitoneal
für zwei
Wochen bei der Dosis von 5 × 104 U an jedem zweiten Tag verabreicht. Die
Leukämie-Tumorbereiche
wurden einmal wöchentlich nach
der Beimpfung gemessen (n = 5).
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10 das Überleben
von SCID-Mäusen,
die T-ALL (TA27)-Leukämie
hatten, welche gemeinsam mit NK92-Zellen beimpft wurden, verglichen
mit allogenen CTL- oder bestrahlten TALL-104-Zellen.
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11 das Überleben
von SCID-Mäusen,
die T-ALL (TA27) aufweisen, nach der Behandlung mit NK-92-Zellen.
Die Mäuse
erhielten 5 × 106 TA27-Zellen intraperitoneal (I. P.). Die
NK-92-Zellen (2 × 107) wurden einmal I. P. beimpft oder 5 Mal
(an den Tagen 1, 3, 5, 7 und 9) und zwar mit oder ohne Zugabe von
rhIL-2 an jedem zweiten Tag während
zwei Wochen.
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12 das Überleben
von SCID-Mäusen,
die pre-B-ALL (BA31) aufweisen, nach der Behandlung mit NK-92-Zellen.
Die Mäuse
erhielten 5 × 106 BA31-Zellen I. P. NK-92- (2 × 107) Zellen wurden I. P. mit insgesamt 5 Dosen
an den Tagen 1, 3, 5, 7 und 9 beimpft. Die Mäuse in den angegebenen Gruppen
erhielten rhIL-2 an jedem zweiten Tag während zwei Wochen.
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13 das Überleben
von SCID-Mäusen
die Human-AML (MA26) aufweisen, nach der Behandlung mit NK-92-Zellen.
Die Mäuse
erhielten 5 × 106 MA26-Leukämie-Zellen I. P. NK-92 (2 × 107)-Zellen wurden an den Tagen 1, 3, 5, 7 und
9 mit insgesamt 5 Dosen beimpft. Die Mäuse in den angegebenen Gruppen
erhielten rhIL-2 an jedem zweiten Tag während zwei Wochen.
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14 eine
schematische Karte von Plasmid MFG-hIL-2.
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15 eine
schematische Karte von Plasmid pCEP4-LTR.hIL-2.
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16 eine
PCR-Analyse von NK-92, NK-92MI und NK-92CI für Human-IL-2-cDNA. DNA, welche aus dem parentalen
NK-92 und aus den NK-92MI- und NK-92CI-Transfektanten isoliert wurde,
wurde einer PCR-Analyse mit Primern unterworfen, die das erste Exon
des Human-IL-2-Gen flankieren. Die PCR-Produkte wurde auf einem
2% Agarosegel aufgelöst,
mit Ethidiumbromid gefärbt
und auf einem UV-Transilluminator angeschaut (Feld A). Die DNA wurde
auf eine Nylonmembran überführt und
durch Southern-Blot-Analyse mit einer radioaktiv markierten Sonde
für das
hIL-2-Gen analysiert (Feld B).
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17 die
Northern-Blot-Analyse der Cytokin-Expression in NK-92, NK-92MI und
NK-92CI. Die RNA-Proben, isoliert aus den parentalen und transfizierten
Zelllinien, wurden durch Agarosegelelektrophorese getrennt, durch
Kapillartransfer auf eine Nylon-Membran geblottet und mit Sonden
für Human-IL-2
(Feld A) und TNF-α (Feld B)
hybridisiert.
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18 die Zytotoxizität von NK-92, NK-92MI und NK-92CI
gegen K562- und Raji-Zielzellen. Die zytotoxischen Aktivitäten der
IL-2-Transfektanten wurden mit denen der Parentalzelllinie verglichen.
Die NK-Zellen wurden mit
51Cr-markiertem
K562 (Feld A) oder Raji (Feld B)-Zellen bei Effektor-Zielverhältnissen
von 1:1, 5:1, 10:1 und 20:1 für
einen 4 Std. Chrom-Freisetzungstest gemischt. Die Zytotoxizitäten von
NK-92 (
),
NK-92MI (
)
und NK-92CI (
)
sind gezeigt.
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19 die Wirkung von NK-92MI und NK-92CI
auf hämatopoetische
Vorläufer.
Zur Untersuchung der Wirkung der NK-92-Zellen auf normale hämatopoetische
Vorläufer
wurde ein klonogener Test durchgeführt. Normale PBMCs wurden mit
bestrahlten NK-92MI oder NK-92CI bei verschiedenen NK:PBMC-Verhältnissen im
Bereich von 1:1 bis 1:1000 für
48 Std. inkubiert. Die Zellen wurden in Methylcellulose bei Konzentrationen plattiert,
die 10 bis 100 Kolonien pro Schale nach 14 Tagen ergaben. Der klonogene
Output von PBMCs, die mit NK-92MI (weiße Balken) und NK-92CI (graue
Balken) inkubiert wurden, ist ausgedrückt entweder als Gesamtzahl
von Kolonien oder subklassifiziert auf der Basis des Kolonietyps
(BFU-E, CFU-GM und CFU-GEMM).
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20 die Wirkung der Bestrahlung auf die
NK-92-, NK-92MI- und NK-92CI-Proliferation
und die Lebensfähigkeit.
Zur Bestimmung der Wirkung der Bestrahlung auf parentale und transfizierte
NK-92-Zellen wurden die Zellen Strahlungsdosen von 0, 500, 1000,
1500 und 2000 cGy ausgesetzt und auf Proliferation durch einen Standard-
3H-Thymidin-Einbau-Assay untersucht. Feld
A: Die Proliferation von NK-92 (
),
NK-92MI (
) und
NK-92CI (
)
ist ausgedrückt
als Prozentsatz der Kontrolle (unbestrahlte Zellen). Feld B: Die
Zellen wurden 0, 250, 500, 1000 und 2000 cGy Strahlung ausgesetzt
und durch Trypan-Blau-Ausschluss auf die Lebensfähigkeit nach 24 (schwarze Balken,
48 (graue Balken) und 72 Std. (weiße Balken) untersucht.
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21 die Wirkung der Strahlung auf NK-92-,
NK-92MI- und NK-92CI-Zytotoxizität. Zur Bestimmung der
Wirkung der Strahlung auf die Zytotoxizität der NK-Zellen, wurden NK-92, NK-92MI und NK-92CI
bei 0, 1000 und 2000 cGy und nach drei Tagen auf die Zytotoxizität gegen
K562- (Feld A) und Raji (Feld B)-Zellen untersucht.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung eines Mediums, umfassend NK-92-Zellen, für die Herstellung
eines Medikamentes zur Behandlung einer biologischen Probe oder
eines Säugetiers,
das mutmaßlich
eine Pathologie hat, wie Krebs. Bestimmte natürliche Killerzellen, die für die Zellen
zytolytisch sind, welche von der Pathologie betroffen sind, werden
eingesetzt. Die Behandlung führt
zu einer signifikanten Verringerung der Anzahl oder in einigen Fällen, zur
Eliminierung von malignen oder kanzerogenen Zellen oder virus-infizierten
Zellen, in der Probe oder in dem Säugetier. Die erfindungsgemäßen natürlichen
Killerzellen werden als NK-92-Zellen
bezeichnet und umfassen bestimmte behandelte oder transfizierte
Modifikationen von NK-92-Zellen. Diese Zellen sind hocheffizient
bei dem Spülen
von Krebszellen ex vivo und bei der Zerstörung von Krebszellen in vivo.
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Wie
hier zur Beschreibung der Erfindung verwendet betreffen "zytotoxische T-Lymphozyten" (CTL) Immunzellen,
die antigenspezifische Zielzellen abtöten. CTL sind MHC-Klasse-I-restringiert.
Wie zur Beschreibung der Erfindung verwendet betreffen lymphokinaktivierte
Killer (LAK)-Zellen Zellen des Immunsystems, die eine Antitumor-abtötende Aktivität aufweisen.
Sie werden aus einer Population von Zellen erhalten, wie peripheren
mononukleären
Blutzellen, beim Aktivieren durch Behandlung mit Lymphokinen. Die
LAK-Zellen haben im Wesentlichen keine Wirkung auf normale Zellen.
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Wie
hier zur Beschreibung der Erfindung verwendet sind "natürliche Killer
(NK)-Zellen" Zellen
des Immunsystems, die Zielzellen in der Abwesenheit eines spezifischen
Antigenstimulus abtöten
und ohne Restriktion in Bezug auf die MHC-Klasse. Zielzellen können Tumorzellen oder Zellen
sein, die Viren enthalten. NK- Zellen
sind durch die Anwesenheit von CD56 und die Abwesenheit von CD3-Oberflächen-Markern
charakterisiert. Die Erfindung beruht auf einer unsterblichen NK-Zelllinie, NK-92,
die ursprünglich
erhalten wurde von einem Patient mit Non-Hodgkin-Lymphom. Wie zur Beschreibung der Erfindung
verwendet ist eine modifizierte NK-92-Zelle eine NK-92-Zelle, die weiterhin
so behandelt wurde, dass sie Eigenschaften erhielt, die nicht in der
Parentalzelle vorkommen, aus der sie abgeleitet ist. Solche Behandlungen
umfassen beispielsweise physikalische Behandlungen, chemische und/oder
biologische Behandlungen, und dergleichen. Die Behandlungen verleihen
den modifizierten NK-92-Zellen Eigenschaften, die diese vorteilhafter
für die
erfindungsgemäßen Zwecke
machen.
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Wie
hier zur Beschreibung der Erfindung verwendet, sollen die Begriffe "zytotoxisch" und "zytolytisch", wenn sie zur Beschreibung
der Aktivität
der Effektorzellen, wie NK-Zellen, verwendet werden, synonym sein. Im
Allgemeinen betrifft die zytotoxische Aktivität das Abtöten von Zielzellen durch eine
Vielzahl von biologischen, biochemischen oder biophysikalischen
Mechanismen. Die Zytolyse betrifft insbesondere die Aktivität, bei der
der Effektor die Plasmamembran der Zielzelle lysiert, wodurch deren
physikalische Integrität
zerstört wird.
Dies führt
zur Abtötung
der Zielzelle. Man möchte
zwar nicht an die Theorie gebunden sein, jedoch nimmt man an, dass
die zytotoxische Wirkung der NK-Zellen auf der Zytolyse beruht.
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Wie
hier zur Beschreibung der Erfindung verwendet sind "Zielzellen" Zellen, die durch
die zytotoxische Aktivität
der erfindungsgemäßen NK-Zellen
getötet
werden. Diese umfassen insbesondere Zellen, die maligne sind oder
sonst wie von einem Krebs hergeleitet sind, und Zellen, die durch
pathogene Viren infiziert sind, wie HIV, EBV, CMV oder Herpes.
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Wie
hier zur Beschreibung der Erfindung verwendet bedeutet "Spülen" das Töten von
Zielzellen, wie NK-Zellen, ex vivo. Die Zielzellen können in
einer biologischen Probe enthalten sein, die aus einem Säugetier erhalten
wurden, von dem man annimmt, dass es an einer Pathologie leidet,
die auf die Anwesenheit der Zielzelle in der Probe bezogen sind.
Die Pathologie kann ein Krebs oder eine Malignität aufgrund von Tumorzellen in
der Probe sein, und kann behandelt werden durch Spülen der
Probe der Tumorzellen und Rückführen der Probe
in den Körper
des Säugetiers.
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Wie
hier zur Beschreibung der Erfindung verwendet macht eine "Inaktivierung" der NK-92-Zellen
sie unfähig
zum Wachstum und/oder ihre normale Funktion, insbesondere ihre zytotoxische
Aktivität.
Die Inaktivierung kann ebenfalls den Tod der NK-Zellen betreffen.
Es wird angestrebt, dass die NK-92-Zellen inaktiviert werden können, nachdem
sie effizient als Ex-vivo-Probe von Zellen gespült wurden, die bei der therapeutischen
Anwendung einer Pathologie entsprechen oder nachdem sie in dem Körper eines
Säugetiers
solange geruht haben, dass sie viele oder alle im Körper vorhandenen
Zielzellen töten.
Die Inaktivierung kann induziert werden, anhand von einem nichteinschränkenden
Beispiel, indem ein inaktivierendes Mittel verabreicht wird, gegen
das die NK-92-Zellen empfindlich sind.
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Wie
hier verwendet betrifft ein "Vektor" eine Nukleinsäure, die
ein bestimmtes Nukleinsäuresegment aufnimmt,
wie beispielsweise eine Sequenz, die ein bestimmtes Gen codiert,
und dieses in eine Zelle überführt. In
den meisten Fällen
enthält
die Zelle nicht natürlicherweise
das Gen, so dass das bestimmte eingeführte Gen ein heterologes Gen
ist. Ein Vektor kann zusätzliche
Funktionselemente umfassen, die die Transkription des eingeführten Gens
oder Fragments leiten und/oder regulieren. Die regulatorische Sequenz
ist funktionsfähig in
Bezug auf die proteincodierende Sequenz positioniert, so dass wenn
der Vektor in eine geeignete Wirtszelle eingebracht ist und die
regulatorische Sequenz ihre Wirkung ausübt, das Protein exprimiert
wird. Regulatorische Sequenzen können
anhand eines nichteinschränkenden
Beispiels einen Promotor, Regionen stromauf- oder stromabwärts des
Promoters, wie Enhancer, die die Transkriptionsaktivität des Promotors
regulieren können,
und einen Replikationsursprung umfassen. Ein Vektor kann zudem geeignete
Restriktionsstellen, Antibiotika-Resistenzen oder andere Marker
zur Selektion vektorhaltiger Zellen, RNA-Spleißstellen, eine Transkriptionsterminationsregion
usw. umfassen.
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Wie
hier zur Beschreibung der vorliegenden Erfindung verwendet betreffen "Krebs", "Tumor", und Malignität" jeweils äquivalent
eine Hyperplasie eines Gewebes oder Organs. Ist das Gewebe eine
Teil des Lymph- oder Immunsystems, können maligne Zellen nichtfeste
Tumore zirkulierender Zellen umfassen. Malignitäten anderer Gewebe oder Organe
können
feste Tumore umfassen. Im Allgemeinen können die erfindungsgemäßen Verfahren
bei der Behandlung lymphatischer Zellen, zirkulierender Immunzellen
und solider Tumore verwendet werden.
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Natürliche Killerzelle NK-92
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Die
NK-92-Zelllinie wurde von Gong et al. (1994) beschrieben. Es hat
sich herausgestellt, dass sie die Oberflächenmarker CD56bright,
CD2, CD7, CD11a, CD28, CD45 und CD54 aufweist. Sie hat darüber hinaus nicht
die Marker CD1, CD3, CD4, CD5, CD8, CD10, CD14, CD16, CD19, CD20,
CD23 und CD34. Das Wachstum von NK-92-Zellen in der Kultur hängt ab von
der Anwesenheit von rekombinantem Interleukin 2 (rIL-2), wobei eine
Dosis von nur 10 IU/ml hinreicht, dass die Proliferation aufrechterhalten
wird. IL-7 und IL-12 unterstützen
das Langzeitwachstum nicht und auch nicht von anderen untersuchten
Zytokinen, einschließlich
IL-1α, IL-6,
Tumornekrosefaktor α,
Interferon α,
und Interferon γ.
NK-92 ist beim Abtöten
bestimmter Tumorzellen, wie K562 (Erythroleukämie) und Daudi (Burkitt-Lymphom)-Zellen, hocheffizient,
weil es sogar bei einem niedrigen Effektor:Ziel (E/T)-Verhältnis von
1:1 eine hohe Zytotoxizität
hat (Gong et al., (1994)). Zudem haben NK-92-Zellen eine hohe zytotoxische
Aktivität
gegen 8E5-Zellen, die mit HIV infiziert sind, und die HIV-Virionen produzieren.
NK-92 sind bei der American Type Culture Collection hinterlegt.
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NK-92-Zellen
werden leicht in Kulturmedium gehalten, wie in angereichertem essentiellem
Alpha-Minimalmedium (MEM; Sigma Chemical Co., St. Louis, MO), das
mit fötalem
Kalbsserum angereichert ist (Beispielsweise bei 12,5%; Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO), und Pferdeserum (beispielsweise bei 12,5%;
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO). Zu Beginn sind 10–6 M
Hydrocortison erforderlich, aber in anschließenden Durchgängen stellt
sich heraus, dass Hydrocortison weggelassen werden kann. Zudem ist
IL-2, wie rekombinantes Human-IL-2 (500 U/ml; Chiron, Emeryville,
CA) für
das Langzeit-Wachstum erforderlich. Werden Suspensionskulturen auf
diese Weise mit halbwöchentlichem
Mediumswechsel gehalten, weisen die Zellen eine Verdopplungszeit
von etwa 24 Std. auf.
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NK-92-Zellen
zeigen in vitro eine lytische Aktivität gegen einen breiten Bereich
maligner Zielzellen. Diese umfassen Zelllinien, die vonzirkulierenden
Zielzellen hergeleitet sind wie akute und chronische lymphoblastische
Leukämie,
Lymphom, Myelom, Melanom, sowie Zellen von festen Tumoren, wie Prostatakrebs, Neuroblastom,
und Brustkrebs-Zelllinien. Diese Wirkung wird sogar bei sehr niedrigen
Effektor:Ziel-Verhältnissen
beobachtet. Diese Lyse ist besser als die Zytotoxizität, die man
bei normalen peripheren mononukleären Blutzellen erhält, die
vier Tage mit IL-2 stimuliert wurden.
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Vektor zum Transfizieren
der Säugetierzellen
zur Produktion von Cytokin
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Die
Erfindung stellt NK-92-Zellen bereit, die durch Transfektion mit
einem Vektor modifiziert wurden, der die Sekretion eines Cytokins,
wie IL-2, steuert. Damit die NK-92-Zellen ein Langzeitwachstum und
die zytolytische Funktion beibehalten, müssen sie mit IL-2 versorgt
werden. Ein Vektor, der das Gen für Human-IL-2 codiert, und der
ebenfalls ein Steuersegment enthält,
das die Synthese des IL-2-Genprodukts steuert, ist daher von großem Nutzen
in der Erfindung. NK-92-Zellen, die einen solchen Vektor enthalten,
sezernieren das IL-2, das für
die zytolytische Aktivität
in einem therapeutischen Setting erforderlich ist; somit ist IL-2
aus einer exogenen Quelle nicht erforderlich. Das Steuerelement
steuert die Synthese von IL-2 als konstitutives Produkt, d.h. es
ist nicht von der Induktion abhängig.
Verfahren zum Konstruieren und zum Einsatz von Vektoren sind in
allgemeinen Ausdrücken
beschrieben in "Current
Protocols in Molecular Biology",
Ausubel et al., John Wiley and Sons, New York (1987, vierteljährlich aktualisiert)
und "Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2te Auflage",
Sambrook Fritsch and Maniatis, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, NY (1989).
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Modifiziertes NK-92 das
so transfiziert ist, dass Cytokin hergestellt wird, und Transfektionsverfahren.
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Modifizierte
NK-92-Zellen, die ein Cytokin sezernieren, können hergestellt werden durch
Einbringen eines Vektors, der die Synthese und die Sekretion des
Cytokins in die Zellen steuert. Bei wichtigen Aspekten der Erfindung
ist es das Cytokin IL-2. Verfahren zum Einbringen eines Vektors
in eine Säugetierzelle
sind den Fachleuten auf dem Gebiet der Molekularbiologie und Zellimmunologie
bekannt und beschrieben in Ausubel et al. (1987, vierteljährlich aktualisiert)
und Sambrook et al. (1989). Die Vektoren, die das Cytokin codieren, umfassen
auch Steuerelemente, die zu einer konstitutiven Synthese des Cytokins
beim Einbringen in die NK-92-Zellen führen.
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Bei
der Anzucht unter geeigneten Bedingungen, die die Cytokin-Sekretion
fördern,
sezernieren die transfizierten NK-92-Zellen IL-2 oder ein anderes
Cytokin. Da der Vektor die konstitutive Synthese des Cytokins steuert,
sind Nährkulturen,
in denen NK-92-Zellen bekanntlich wachsen und ihre normale zytolytische Funktion
aufweisen, hinreichend für
transfizierte Zellen, damit sie das Cytokin sezernieren. Aus dem
gleichen Grund sezernieren die transfizierten Zellen das Cytokin
in vivo, wenn sie in den Körper
eines Säugetiers
eingebracht werden.
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NK-92-Zellen,
die mit einem Vektor transfiziert sind, der die Sekretion eines
Cytokins, wie IL-2, steuert, eignen sich zur Ex-vivo-Behandlung
einer biologischen Probe, die einem Säugetier entnommen wurde, das unter
dem Verdacht steht, dass es maligne Zellen enthält. Durch Behandeln der malignen
Zellen mit diesen modifizierten NK-92-Zellen wird der Bedarf zur
Anwendung von exogenen IL-2 oder einem anderen Cytokin vermieden.
Diese modifizierten NK-92-Zellen eignen sich aus den gleichen Gründen für die In-vivo-Behandlung
eines Säugetiers,
das an einer Malignität
leidet. Die modifizierten NK-92-Zellen üben ihre zytolytische Wirkung
gegen die malignen Zellen aus, wenn sie in den Körper des Säugetiers eingebracht werden.
Beispiele für solche
Zellen werden in der Erfindung als NK-92MI und NK-92CI bezeichnet.
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NK-92-Zellen, die zytolytisch
sind, die aber nicht proliferieren können
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Eine
zusätzliche
erfindungsgemäße modifizierte
NK-92-Zelle ist derart behandelt, dass sie nicht länger proliferieren
kann, aber deren zytotoxische Aktivität bewahrt bleibt. Ein Weg zur
Erzielung dieses Zustands ist durch γ-Bestrahlung. Zusätzliche
Formen der Bestrahlung, einschließlich beispielsweise Ultraviolettstrahlung, können eingesetzt
werden. Geeignete Quellen zur Verwendung für diesen Zweck umfassen beispielsweise eine 137Cs-Quelle (Cis-USA, Bedford, MA, Gammacell
40, Atomic Energy of Canada, Ltd., Canada). Zusätzlich kann eine proliferative
Aktivität
durch Behandlung mit Chemikalien aufgehoben werden, die die DNA-Synthese hemmen.
Ein Beispiel für
ein solches Mittel ist Mitomycin C.
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Vektor zum Transfizieren
von NK-92 mit einem Element, das auf ein inaktivierendes Mittel
reagiert
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Die
NK-92-Zellen können
auch durch Transfektion mit einem Vektor modifiziert werden, so
dass die Zelle bei der Aufnahme eines spezifischen Mittels inaktiviert
wird. Der Vektor umfasst eine Sequenz, die eine zelluläre Komponente
codiert, die auf das Mittel reagiert, so dass die Zelle, wenn der
Vektor eine Zelle transfiziert und das Mittel von der Zelle aufgenommen
wird, inaktiviert wird. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das Mittel
Acylovir und Gancylovir. Der Vektor enthält auch ein Steuerelement,
das die Synthese der zellulären Komponente
als konstitutives Produkt steuert.
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Die
mit dem Vektor transfizierte NK-92-Zelle, die in dem vorhergehenden
Abschnitt beschrieben wurde, behält
ihr charakteristisches Wachstum und die zytolytische Aktivität in der
Abwesenheit des Mittels. An einem bestimmten Zeitpunkt, wenn eine
Ex-vivo-Probe durch die Wirkung der NK-92-Zellen von malignen Zellen
gespült
wird, oder wenn die in vivo verabreichten NK-92-Zellen effizient
ihre zytolytische Aktivität
in einem Säugetierkörper ausüben, oder
wenn es gewünscht
ist, dass die Behandlung aus einem beliebigen Grund gestoppt wird,
kann das Mittel verabreicht werden. Das Mittel wirkt zusammen mit
der Zellkomponente, die gegenüber
dem im Vektor codierten Mittel empfindlich ist. Das Zusammenwirken
von Mittel und Zellkomponente induziert die Inaktivierung der NK-92-Zellen.
Die Inaktivierung kann vom Verlust der charakteristischen zytolytischen
Funktion bis hin zum Tod der Zellen reichen.
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Die
Eigenschaft der modifizierten NK-92-Zellen ist signifikant, weil
die parentalen NK-92-Zellen hergeleitet sind von einer Tumorzelllinie,
die sich nach der Ex-vivo-Therapie oder in vivo bei einer solchen
Verabreichung in einer Probe weiter fortpflanzt, welche in ein Säugetier
zurück
eingebracht wurde. Es ist daher wichtig, die Zellen nach der Durchführung ihrer
therapeutischen Funktion abzutragen. Das Sensibilisieren der Zelle
gegenüber
einem Mittel, wie Acyclovir oder Gancylovir, ist ein vorteilhafter
Weg zur Erzielung dieser Aufgabe.
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Vektor zum Transfizieren
von NK-92 mit einem veränderten
HLA-Zelloberflächen-Molekül
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Das
HLA-Zelloberflächenprotein,
das an der Präsentation
der Antigene an andere Zellen des Immunsystems beteiligt ist, umfasst
eine nicht-immunospezifische Untereinheit, das Protein β2-Mikroglobulin.
Wenn dieses Protein verändert
oder mutiert wird, verliert das HLA-Protein seine Affinität für den T-Zellrezeptor,
an den es gewöhnlich
bindet. Das β2-Mikroglobulin-Gen in den erfindungsgemäßen NK-92-Zellen kann durch
stellenspezifische Mutagenese mutiert werden, um deren Eigenschaften
auf diese Weise zu transformieren. Das Ergebnis ist eine NK-92-Zelle,
die nicht länger
eine hohe Affinität
für T-Zellrezeptoren
hat. Demnach bleibt die derart modifzierte NK-92-Zelle für eine längere Zeit
in dem Wirtsorganismus und wird nicht durch die Wirkung des zellulären Immunreaktion
des Wirts eliminiert.
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Vektor zum Transfizieren
von NK-92 mit einem Gen, das ein Krebszellrezeptormolekül codiert.
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Die
NK-92-Zellen können
ebenfalls durch Transfektion mit einem Vektor modifiziert werden,
so dass die Zellen konstitutiv einen Rezeptor für eine Krebszelle exprimieren.
Krebszellen exprimieren Zelloberflächenmoleküle, die für den Krebsursprung idiosynkratisch
sind und die häufig
auch für
den einzelnen Wirt idiosynkratisch sind. Die CTL-Population in solchen
erkrankten Patienten kann durch Aussetzen der Zellen des wachsenden
Krebs aktiviert werden. Solche aktivierten CTL exprimieren Zelloberflächenproteine,
die für
den Krebszellen spezifisch sind, oder dies anzielen. Diese CTL können isoliert
werden, das Gen für
den Targeting-Rezeptor identifiziert, isoliert und in die erfindungsgemäßen NK-92-Zellen
transfiziert werden. Dies verleiht den NK-92-Zellen die Fähigkeit,
dass die Krebszellen, die in dem jeweiligen Wirt zugegen sind, entsprechend
spezifisch angezielt werden. Dies bewirkt die Steigerung der Spezifität der zytotoxischen
Aktivität
der NK-92-Zellen gegenüber
den Krebszellen dieses Individuums. Der entsprechende Prozess erfolgt
für jeden
Wirt, der an Krebs leidet, wobei der Vorteil der idiosynkratischen
Spezifität
der CTL-Targeting-Einheit
in jedem Fall ausgenutzt wird.
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Verwendung
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Die
erfindungsgemäßen natürlichen
Killerzellen werden zur Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung
von biologischen Proben eingesetzt, damit diese von Krebszellen,
einer Malignität
oder einem Tumor freigespült
werden. Die NK-Zellen umfassen, anhand von einem nicht-einschränkenden
Beispiel NK-92- und modifizierte NK-92-Zellen, wie NK-92MI, und
NK-92CI, sowie andere modifizierte NK-92-Zellen, die im Schutzbereich
der Erfindung liegen. Die NK-92MI- und NK-92CI-Zellen werden durch
Transfektion mit Vektoren modifiziert, die die Sekretion von IL
bewirken. Zudem kann eine jede der NK-92-, NK-92MI- und NK-92CI-Zellen derart
behandelt werden, dass sie die zytolytische Aktivität der unbehandelten
Zellen behalten, aber nicht proliferieren können. Die so behandelten NK-Zellen
können
ebenfalls äquivalente
Zelllinien sein, die Eigenschaften, wie Zytotoxizität und die
hier beschriebenen NK-spezifischen
Zelloberflächenmarker,
haben. Malignitäten des
Immunsystems, des lymphatischen Systems, und des hämatopoietischen
Systems, können
durch die erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt werden. Zudem können
entstandene Tumore und feste Tumore auch behandelt werden. Infektionen
durch pathogene Viren, wie HIV, EBV, CMV und Herpes, können ebenfalls
behandelt werden.
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Behandlung einer biologischen
Probe.
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Biologische
In-vitro-Proben können
experimentell oder therapeutisch behandelt werden, um maligne Zellen
oder virusinfizierte Zellen auf effiziente Weise zu eliminieren.
Die Probe kann einem Säugetier
entnommen werden und in vitro in einem geeigneten Anzuchtmedium
gehalten werden. Diese Medien sind dem Fachmann auf dem Gebiet der
Zellbiologie, zellulären
Immunologie und Onkologie bekannt. Medien und Zellkulturtechniken
sind allgemein dargestellt in beispielsweise Freshney, R. I., "Culture of Animal
Cells, 3te Aufl.",
Wiley-Liss. New York (1994) und in Martin B. M., "Tissue Culture Techniques,
An Introduction",
Birkhäuser,
Boston, MA (1994). Die biologische Probe wird in vitro in Kultur
etabliert und mit einem Medium zusammengebracht, das die erfindungsgemäßen natürlichen
Killerzellen enthält.
Die zytolytische Aktivität
der NK-Zellen eliminiert
effizient die malignen Zellen oder die virusinfizierten Zellen aus
der Probe. Die Prävalenz
und die Abreicherung der Zielzellen kann durch eine jede einer Anzahl
von Verfahren erfasst werden, die dem Fachmann auf den Gebieten
der Zellbiologie und zellulären
Immunologie bekannt sind. Diese umfassen indirekte Immunfluoreszenzmikroskopie
zur Untersuchung der intakten Tumorzellen oder virustragenden Zellen,
fluoreszenzaktivierte Zellsortierung, Chromfreisetzungstests und
dergleichen.
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Behandeln eines Krebs
oder einer Virusinfektion ex vivo: Spülen.
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Die
Beschreibung beschreibt zudem die Ex-vivo-Behandlung einer biologischen
Probe, die unter dem Verdacht steht, dass sie Krebszellen oder virusinfizierte
Zellen enthält,
durch Zusammenbringen der Probe mit den NK-Zellen. Die biologische
Probe wird dem Körper
eines Säugetiers
entnommen, wie einem Mensch, und sie kann Blut, Knochenmarkzellen
oder ähnliche
Gewebe oder Zellen aus einem Organ, das von Krebs betroffen ist,
sein. Verfahren zur Gewinnung solcher Proben sind den Fachleuten
auf den Gebieten der zellulären Immunologie,
Onkologie und Chirurgie bekannt. Sie umfassen die Blutentnahme auf
bekannte Weise, oder die Gewinnung von Biopsien aus dem Knochenmark
oder einem anderen Gewebe oder Organ. Die Krebszellen oder virusinfizierten
Zellen, die in der Probe enthalten sind, werden effizient eliminiert
aufgrund der zytolytischen Aktivität der NK-92-Zellen. Die Probe
kann dann zu dem Körper
des Säugetiers
zurückgeführt werden, aus
dem sie erhalten wurde.
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Die
NK-92-Zellen, die zur Behandlung der Probe verwendet wurden, können frei
im Medium suspendiert werden. Es ist gewöhnlich bevorzugt, dass die
gespülte
Probe vor dem Rückführen in
den Körper
des Säugetiers,
aus dem sie erhalten wurde, von NK-92-Zellen befreit wird, die weiter
wachsen können,
da die ursprünglich
aus einem proliferierenden Lymphom hervorgingen. Die Beschreibung
sieht mehrere Wege zur Bewerkstelligung dieser Aufgabe vor. Die
NK-Zellen können
vor dem Gebrauch mit γ-Strahlen
oder mit Ultraviolettlicht insoweit bestrahlt werden, dass sie ihre
zytologische Aktivität
beibehalten, aber nicht wachsen können. Die NK-Zellen können permanent
auf einem makroskopischen festen Träger immobilisiert werden. Der
Träger mit
den gebundenen NK-Zellen, kann dann physikalisch von den Zellen
der biologischen Probe getrennt werden, beispielsweise durch Zentrifugation
oder Filtration mit einer Säule,
die es ermöglicht,
dass die ungebundenen Zellen der Probe durchpassen, oder eine ähnliche
Technik. Geeignete feste Träger
umfassen Teilchen von Polyacrylamid, Agarose, Cellulose, SepharoseTM (Pharmacia, Piscataway, NJ), Celit und
dergleichen und können
dann mit Gruppen, wie einem Aldehyd, Carbonyldiimidazol, Bromacetyl,
Epichlorhydrin und dergleichen versehen werden, die zur Reaktion
mit Zelloberflächengruppen
aktiviert werden. Die aktivierten Gruppen auf dem Träger reagieren
mit Gruppen, wie Amino- oder Carboxylgruppen, beispielsweise auf
der Zelloberfläche,
wodurch die Zellen auf dem Träger
immobilisiert werden.
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Die
Zellen können
mit einem Vektor modifiziert werden, der die Synthese einer Zellkomponente
steuert, die gegenüber
einem Mittel empfindlich ist, so dass die NK-92-Zellen bei der Verabreichung des
Mittels zur Ex-vivo-Probe, inaktiviert werden. Beispiele für solche
Mittel sind gemäß einem
nicht-einschränkenden
Beispiel u.a. Acyclovir oder Gancyclovir. Funktionell äquivalente
Vektoren, die die Synthese von alternativen Zellkomponenten zu verschiedenen
Zielen steuern, sind ebenfalls vorgesehen.
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Die
NK-Zellen, die in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden
sollen, können
ein Cytokin erfordern, wie IL-2, so dass ihre funktionelle Wirksamkeit
als zytolytische Zellen gewahrt bleibt. Das Cytokin kann einfach
zu dem Ex-vivo-Präparat gegeben
werden. Alternativ kann wenn gewünscht
eine modifizierte NK-Zelle,
die einen Vektor trägt,
der die konstitutive Synthese des Cytokins steuert, eingesetzt werden.
Auf diese Weise wird die Notwendigkeit zur Bereitstellung von exogenem
Cytokin umgangen.
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Behandlung eines Krebs
oder einer Virusinfektion in vivo: Verabreichung von NK-92.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung eines Mediums,
das NK-92-Zellen umfasst, zur Herstellung eines Medikamentes zur
Behandlung von Krebs in vivo in einem Säugetier. Die Zellen eignen sich
zur Verabreichung auf eine Vielzahl von Wegen. Mit Hilfe eines nicht-einschränkenden
Beispiels können die
Zellen intravenös
abgegeben werden oder in einen Körperhohlraum
nahe der Stelle eines festen Tumors, wie die Intraperitonealhöhle oder
direkt in oder nächst
einem festen Tumor injiziert werden. Die intravenöse Verabreichung
ist beispielsweise vorteilhaft zur Behandlung von Leukämien, Lymphomen
und vergleichbaren Malignitäten
des lymphatischen Systems, sowie bei der Behandlung von Virusinfektionen.
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Wie
eingehend in dem vorhergehenden Abschnitt beschrieben ist es wünschenswert,
Verfahren einzusetzen, die die NK-92-Zellen eliminieren oder abtragen,
nachdem sie die Zielzellen effizient lysiert haben (oder sonst wie
zerstört
haben). Bestimmte vorstehend beschriebene Verfahren können zu
diesem Zweck eingesetzt werden, nämlich die Verwendung bestrahlter
NK-92-Zellen und die Verwendung von NK-92-Zellen, die einen Vektor
enthalten, der die Synthese einer Zellkomponente steuert, die gegenüber einem
Mittel empfindlich ist, so dass die NK- 92-Zellen bei Verabreichung des Mittels
inaktiviert werden, und äquivalente
Verfahren. Wenn die Zellen ein solche Komponente produzieren, die
gegenüber
einem spezifischen Mittel empfindlich ist, inaktiviert die Verabreichung
des Mittels an das Säugetier
die NK-92-Zellen in dem Säugetier.
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Die
NK-92-Zellen können
zusammen mit einem Cytokin, wie IL-2, verabreicht werden, damit
die funktionelle Wirksamkeit der Zellen als zytotoxische Effektoren
gewahrt bleibt. Der Begriff "zusammen
mit", wie er zur
Beschreibung der Erfindung verwendet wird, zeigt, dass das Cytokin
kurz vor der Verabreichung der NK-92-Zellen verabreicht werden kann,
oder es kann zugleich mit den Zellen oder kurz nach der Verabreichung
der Zellen gegeben werden. Das Cytokin kann auch an zwei solchen
Zeitpunkten gegeben werden oder an allen drei Zeitpunkten in Bezug
auf die Zeit der Verabreichung der NK-92-Zellen. Alternativ können die NK-92-Zellen,
die einen Vektor enthalten, der die konstitutive Synthese des Cytokins
steuert, bei dem In-vivo-Verfahren
zur Krebsbehandlung eingesetzt werden. Dies eliminiert effizient
den Bedarf zur Bereitstellung von exogenem Cytokin.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1. NK-92-Zellen.
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NK-92-Zellen
(Gong et al. (1994)) wurden hergeleitet von Zellen, die von einem
Patienten erhalten wurden, der an Non-Hodgkin-Lymphom litt. PBMC aus dem Patient wurden
in angereichertem Alpha-MEM, zusätzlich
versetzt mit fötalem
Kalbsserum (12,5%) und Pferdeserum (12,5%) plus 10–6 M
Hydrocortison und 1000 U/ml rekombinantem Human-IL-2 (rhIL-2) gezüchtet. Die
Zellen wurden bei 37°C
in feuchter Luft mit 5% CO2 gezüchtet. Es
wurden nach 4 Wochen Subkulturen erstellt, und unbegrenzt mit zweimal
wöchentlichem Mediumwechsel
vermehrt. In diesen späteren
Stufen konnte das Hydrokortison ohne jegliche Wirkung auf das Zellwachstum
weggelassen werden. Diese Kultur hatte die Bezeichnung NK-92 und
wurde bei der American Type Culture Collection (ATCC; Rockville,
MD) hinterlegt.
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Die
Zellen haben die Morphologie großer granulärer Lymphozyten. Die Zellen
tragen die Oberflächenmarker
CD56bright, CD2, CD7, CD11a, CD28, CD45
und CD54. Sie haben dagegen nicht die Marker CD1, CD3, CD4, CDS,
CD8, CD10, CD14, CD16, CD19, CD20, CD23 und CD34. Das Wachstum von
NK-92-Zellen in Kultur hängt
ab von der Anwesenheit von rekombinantem Interleukin 2 (IL-2), wobei
eine Dosis von nur 10 IU/ml hinreicht, dass eine Proliferation gewahrt
bleibt. IL-7 und IL-12 unterstützen
genau wie die andern untersuchten Cytokine IL-1α, IL-6, Tumornekrosefaktor α und Interferon γ nicht das
Langzeit-Wachstum.
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Beispiel 2. Zytotoxizitäts-Aktivität von NL-92
gegen verschiedene leukämische
Zelllinien.
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Die
zytotoxische Aktivität
von NK-92- gegen K562-, Daudi-, TF-1-, AML-193-, und SR-91-Zellen wurden
bestimmt (Gong et al., (1994)). K562 (Erythroleukämie) und
Daudi (Burkitt-Lymphom-Zelllinie) wurden von der ATCC erhalten.
Sie wurden in einer kontinuierlichen Suspensionskultur in RPMI 1640-Medium
gehalten, das mit 10% fötalem
Kalbsserum (FCS) angereichert war. TF-1 ist eine myelomonocytische
Zelllinie (Kitamura et al., J. Cell Physiol. 140: 323–334 (1989)),
die die Anwesenheit von Medium erfordert, das 2 ng/ml Human-GM-CSF
enthält.
AML-193 ist eine Myeloid-Zelllinie, die in Gegenwart von 10% 5673-konditioniertem
Medium gehalten wird (Lange et al., Blood 70: 192–199 (1987)).
Sowohl TF-1 als auch AML-193-Zellen wurden von Dr. D. Hogge, Terry
Fox Laboratory, University of British Columbia, Vancouver, Block-Copolymer,
erhalten. SR-91 ist eine Zelllinie mit Eigenschaften von frühen Vorläuferzellen,
die von Gong et al. (1994) aus einem Patienten mit akuter lymphoblastischer
Leukämie
(ALL) etabliert wurde (Klingemann et al., Leuk. Lymphoma, 12, 463–470 (1994).
Sie ist resistent gegenüber
NK- als auch aktivierter NK-(A-NK) Zellzytotoxizität. SR-91
wird ebenfalls gehalten in RPMI 1640/10% FCS. Diese Zelllinie kann
ebenfalls gegenüber
dem Abtöten
durch NK-92 empfindlich gemacht werden. Naki et al., "Induction of sensitivity
to the NK-mediated cytotoxicity by TNF-α-treatment. Possible role of
ICAH-3 und CD44",
Leukemia, (im Druck).
-
Die
zytotoxische Aktivität
von NK-92 (Effektor) gegen diese Zielzellen wurde bestimmt mittels 51-Cr-Freisetzungstest (Gong et al., (1994)),
wobei das von Klingemann et al., (Cancer Immunol. Immunother. 33:
395–397
(1991)) beschriebene Verfahren verwendet wurde. Der Prozentsatz
der spezifischen Zytotoxizität in
dreifachen Proben wurden berechnet als:
-
-
Die 1 veranschaulicht
die Ergebnisse dieser Bestimmung. Es ist ersichtlich, dass NK-92-Zellen K562-
und Daudi-Zellen mit hoher Effizienz töten. Selbst bei dem niedrigen
E/T-Verhältnis
von 1:1, wurden 83% der K562-Zellen und 76% der Daudi-Zellen durch
NK-92-Zellen getötet.
Die Anfälligkeit
gegenüber
dem Abtöten
durch NK-92-Zellen war niedriger für TF-1-Zellen (23% bei E/T
= 1:1) und für AML-193-Zellen
(6% bei E/T = 1:1). SR-91-Zellen scheinen gegenüber der zytotoxischen Wirkung
der NK-92-Zellen resistent zu sein. Man möchte zwar nicht an die Theorie
gebunden sein, jedoch nimmt man an, dass SR-91-Zellen Adhäsionsmoleküle fehlen,
die zum Vermitteln der Anfangsbindung an NK-92-Zellen nötig sind.
-
Beispiel 3. Zytotoxizität von NK-92
gegen Leukämie-,
Lymphom- und Myelom-Zielzelllinien.
-
K562
(Ph-Chromosom-positiv [Ph+] Erythroleukämie), HL60 (promyelocytisch,
U937 (myelomonocytisch), KG1a (variante Sublinie der AML-Zellinie KG1), DHL-10
(B-Zelllymphom), Daudi (Burkitt-Lymphom), Raji (B-Zelllymphom), Jurkat
(T-Zelllymphom), U266 (IgE-Myelom), NCI H929 (IgA-Myelom), und RPMI
8226 (Myelom, leichte Kette sezernierende) Zelllininen wurden von
ATCC erhalten. Die von Lymphom abgeleiteten Zelllinien Ly3 (B-Linie,
diffus großzellig),
Ly8 (immunoblastisch), und Ly13.2 (T-Familie, diffus großzellig)
wurden bereitgestellt von Dr. H. Messner, Toronto, Ontario. Ihre
Eigenschaften wurden beschrieben (Chang et al., Leuk. Lymphoma 19:
165 (1995)). Alle Linien wurden in RPMI 1640 Medium, angereichert
mit 2 mM Glutamin, 1 mM Natriumpyruvat, 0,1 mM nichtessentiellen
Aminosäuren,
50 U/ml Penicillin, 25 mM HEPES (StemCell Technologies) und 5% wärmeinaktiviertem
FCS (RPMI/5% FCS), bei 37°C
in einer feuchten Atmosphäre
mit 5% CO2 in Luft gehalten.
-
Die
Zelllyse wurde bestimmt durch einen 4stündigen 51Cr-Freisetzungstest
mittels verschiedener E/T-Verhältnisse.
Zur Ermöglichung
des Vergleichs, wurden PBMCs aus normalen Donatoren mit IL-2 (500 U/ml)
für 4 Tage
aktiviert, und die 51Cr-Freisetzung gegen die gleichen Zielzellen
gleichzeitig gemessen. Der Mittelwert von zwei gesonderten Experimenten
ist dargestellt.
-
Die
Ergebnisse der NK-92-vermittelten Zytotoxizität (51Cr-Freisetzungs-Test)
gegen verschiedene Leukämie-,
Lymphom-, und Myelom-Zielzelllinien sind in der Tabelle 1 zusammengefasst.
Zum Vergleich wurde ebenfalls die Lyse der gleichen Tumorzielzellen
ebenfalls im gleichen Experiment mit PBMCs untersucht, die von normalen
Spendern erhalten wurde. Solche Zellen wurden durch IL-2 (500 U/ml)
für 4 Tage
vor der Untersuchung aktiviert. Die Ergebnisse zeigen, dass NK-92-Zellen
sehr effizient sämtliche
untersuchten Zielzellen lysieren. Eine hohe Zytotoxizität wird sogar
bei dem niedrigen E/T-Verhältnis
von 1:1 beobachtet. Die mit diesen Zellen erreichte Zytotoxizität ist signifikant
höher als
mit normalen (allogenen) PBMCs, die unter optimalen Bedingungen
mit IL-2 für
sämtliche
Zielzellen außer
RPMI 8226 und U266 erhalten wurden.
-
Tabelle
1. Zytotoxische Aktivität
von NK-92-Zellen gegen verschiedene Leukämie-, Lymphom- und Myelom-Zelllinien.
-
Beispiel 4. Wirkung der
Abreicherung von IL-2 auf die zytotoxische Aktivität von NL-92.
-
Zur
Untersuchung, wie lange NK-92-Zellen ihre zytolytische Aktivität ohne IL-2
im Anzuchtmedium erhalten, wurden die NK-92-Zellen von IL-2 abgereichert,
und die 51Cr-Freisetzung wurde in 24-Stunden-Intervallen
gemessen. Die in der 2 zusammengefassten Ergebnisse
legen nahe, dass die Zellen volle zytotoxische Aktivität für mindestens
48 Std. behalten. Danach fällt
die Aktivität
steil auf vernachlässigbare
Werte. Somit muss IL-2 zum Kurzzeitspülen nicht in den Kulturen zugegen
sein, damit eine geeignete Wirkung erzielt wird.
-
Beispiel 5. Co-Kultur
der K562-neor-Zellen mit PBMCs und NK-92.
-
Die
Transfektion der K562-Zellen mit dem Neomycin-Resistenz (neor)-Gen wurde beschrieben (Wong et al., Bone
Marrow Transplant 18:63 (1966)). Kurz gesagt wurden 5 × 107 K562-Zellen in 0,8 ml RPMI 1640/5% FCS
suspendiert und für
10 min auf Eis mit 30 μg
des pMC1-Neo-Plasmids (von Dr. K. Humphries, Terry Fox Laboratory,
Vancouver, Block-Copolymer zur Verfügung gestellt) inkubiert. Die
Zellen wurden dann einem einzelnen Spannungsimpuls (125 μF/0,4 kV)
bei Raumtemperatur ausgesetzt, 10 min. in Puffer belassen, in 25
cm2 Gewebekulturflaschen (Falcon, Lincoln
Park, NJ) überführt, und
bei 37°C
in einer feuchten Atmosphäre
von 5% CO2 in Luft für 2 Tage inkubiert. Transfizierte
Zellen wurden in 0,8% Iscove's
Methylcellulose-Medium (StemCell Technologies) selektiert, das mit
30% FCS, 104 M 2-Mercaptoethanol und 2 mM
Glutamin angereichert war und 0,8 mg/ml G418 (Neomycin) (Gibco-BRL,
Grand Island, NY) enthielt. Neor-Klone von K562-Zellen
wurden nach 2 Wochen identifiziert, ausgestochen und in RPMI/10%
FCS gehalten, das 0,8 mg/ml Neomycin enthielt. K562-neor-Zellen,
die 2 Tage gezüchtet
wurden, zeigten eine neor-klonogene Zellverdopplungszeit
von 36–42
Stunden.
-
Normale
PBMCs (104/ml) wurden mit 10% K562-neor-Zellen versetzt, und NK-92-Zellen wurden dazu gegeben, so dass
verschiedene Effektor:Ziel- (E/T)-Verhältnisse
von NK-92:K562-neor-Zellen erhalten wurden (Wong
et al., (1996)). Zusammengefasst wurden PBMCs in angereichertem
Alpha-Medium (MyelocultTM) wie oben beschrieben
suspendiert. Dieses Medium stellt optimale Bedingungen zur Unterstützung der
IL-2-Aktivierung von PBMCs und der hämatopoietischen Vorläuferzellfunktion
bereit (Klingemann et al., Exp. Hematol. 21: 1263 (1993)). Die Endkonzentration
von PBMCs in 35 mm-Gewebekulturschalen (Corning, East Brunswick,
NJ) war 1 × 106/ml, und der Anteil von eingegebenen K562-neor-Zellen wurde bei 10% für alle Experimente gehalten.
Verschiedene Zahlen bestrahlter (1000 cGy) NK-92-Zellen (siehe Beispiele
7 und 8) wurden dazu gegeben, was zu verschiedenen E. T.-Verhältnissen
führte,
wie sie in der Tabelle 2 angegeben sind. Diese Gemische wurden in
einer Atmosphäre
von 5% CO2 in Luft für 4 oder 48 Std. bei 37°C mit und
ohne IL-2 (500 Einheiten/ml) gezüchtet.
-
Nach
der Anzucht wurden die Zellen in RPMI/5% FCS gewaschen. 103 Zellen wurden in 0,8% Iscove's Methylcellulose
mit 0,8 mg/ml Neomycin suspendiert, und 1,1 ml Volumina wurden in
3 mm-Petrischalen plattiert. Nach 7 Tagen bei 37°C in einer feuchten Atmosphäre von 5%
CO2 in Luft wurden die Zellen gezählt. Die Anzahl
der neor-Kolonien schuf ein Maß für die Anzahl
der überlebenden
klonogenen K562-neor-Zellen, die in der Zellsuspension ursprünglich plattiert
wurden. Die prozentualen Überlebenswert
für Cokulturen
mit verschiedenen NK-92-Zellen wurden bestimmt durch Vergleich der
Anzahl klonogener K562-neor-Zellen, die
in den Testcokulturen zugegen sind, mit der Anzahl von denjenigen,
die in den Kontrollcokulturen (ohne zugefügte NK-92-Zellen) zugegen sind,
und durch Ernten nach dem gleichen Inkubationszeitraum. Bei einer
Eingangszahl von 103 K562-neor-Zellen
vor dem Spülen
betrug die absolute Anzahl der klonogenen K562-neor-Zellen nach
4 Std. ohne vorhandene NK-92-Zellen 6400 ± 820 Zeilen und nach 48 Std.
28300 ± 2100
Zellen. Der Mittelwert ± SEM
von vier bis acht Experimenten ist aufgeführt.
-
Wurden
nur PBMCs in dem neomycinhaltigen Methylcellulosemedium plattiert,
wurden überhaupt
keine Kolonien beobachtet. Zur Quantifizierung der Spülkapazität von NK-92-Zellen
wurden PBMCs mit 10% K562-neor-Zellen und
4 oder 48 Std. in Medium in der Anwesenheit oder Abwesenheit von
IL-2 gezüchtet.
Die in der Tabelle 2 zusammengefassten Ergebnisse zeigen, dass die
NK-92-Zellen, die bei E/T-Verhältnissen
von 10:1 und 5:1 verwendet wurden, die K562-neor-Zellen
aus den PBMCs eliminierten und dass ein sehr schwaches Überleben
bei einem E/T von 1:1 beobachtet wurde. Die Anwesenheit von IL-2
während
des Spülens führte nicht
zu einem Anstieg der Anzahl von gespülten K562-Zellen, im Vergleich
zum Fehlen von IL-2 (Tabelle 2).
-
Tabelle
2. Spülwirkung
von NK-92-Zellen
-
Beispiel 6. Wirkung von
NK-92-Zellen auf hämatopoetische
Vorläuferzellen.
-
Die
Wirkung von NK-92-Zellen auf PBMCs wurden bestimmt (Cashman et al.
Blood 75, 96 (1990)). Zusammengefasst wurden normale PBMCs mit bestrahlten
(1000 cGy) NK-92-Zellen (siehe Beispiele 7 und 8) für 2 Tage
cokultiviert. Die Zellen wurden dann in wiederholten 1,1 ml-Aliquoten
von Methylcellulose-haltigen Medien bei Dichten plattiert, die so
eingestellt wurden, dass etwa 10 bis 100 große Kolonien erythroider Zellen (aus
burst-bildenden Einheiten-Eryhthroid [BFU-E]), Granulocyten und
Makrophagen (aus koloniebildenden Einheiten-Granulocyt/Makrophage
[CFU-GM], und Kombinationen
von all diesen (aus CFU Granulocyten/Erythroid/Makrophage/Megakaryocyt
[CFU-GEMM]) erhalten wurden. Die Kolonien wurden unter einem inversen Mikroskop
2 Wochen später
gezählt.
-
Die
Zahl und die Wachstumskinetiken der klonogenen hämatopoietischen Zellen wurden
bei einem 1:1-Verhältnis
von NK-92 PBMC nach 2 Tagen Cokultur mit bestrahlten (1000 cGy)
NK-92-Zellen quantifiziert. Die Zellen wurden in Standard-Methylcellulose plattiert
und 2 Wochen später
gezählt.
Die aus diesen drei verschiedenen normalen Spendern erhaltenen Ergebnisse
sind dargestellt als Prozentsatz von normalen Kontrollen in der
Tabelle 3. Es wurde keine wachstuminhibitorische Wirkung auf hämatopoietische
Vorläufer
durch NK-92-Zellen vermerkt.
-
Tabelle
3. Wirkung von NK-92-Zellen auf die Koloniebildung normaler hämatopoetischer
Vorläuferzellen.
-
Beispiel 7. γ-Strahlung
von NK-92-Zellen.
-
NK-92-Zellen
wurden in T25-Kolben
(Corning, Newark, NJ) mit den angegeben Dosen mit Hilfe einer Cäsiumquelle
(Cis-US, Bedford, MA) bestrahlt. Nach der Bestrahlung wurden die
Zellen zweimal in RPMI gewaschen, in Medium resuspendiert und für 72 Std.
bei 37°C
in der Gegenwart von 500 IU/ml IL-2 gezüchtet. Die Zytotoxizität (der 51Cr-Freisetzungstest) wurde mit diesen Zellen
wie oben in Beispiel 2 beschrieben durchgeführt. Vor der Durchführung des 51Cr-Freisetzungstests wurden die Zellen
für 24
Std. in Medium belassen, das mit IL-2 angereichert war, so dass
eine Gewinnung möglich
war. Die Proliferation wurde mit Hilfe eines 3H-Thymidin-Einbau-Tests
bestimmt. Vor der Zugabe von 3H-Thymidin
(0,5 μCi/Zelle)
wurden NK-92-Zellen in Thymidin-freiem RPMI resuspendiert. Die Aufnahme
von 3H-Thymidin wurde in einem Flüssigszintillationszähler 4 Std.
später
gemessen. (Klingemann et al., Leuk. Lymphoma 12: 463 (1994)). Die
Zählimpulse
pro Minute (cpm) aus diesen verschiedenen Experimenten werden veranschaulicht.
-
Die
klinische Verwendung dieser Zelllinie zum Spülen kanzerogener Zellen erfordert,
dass NK-92-Zellen kein signifikantes Wachstum und Proliferation
durchlaufen. Dies wurde durch Bestrahlen der Zellen erzielt. Die
Proliferation, wie sie durch 3H-Einbau gemessen
wurde, wurde bei einer Dosis von 1000 cGy effizient reduziert (Tabelle
4). Die Zytotoxizität
der NK-92-Zellen nach der Verabreichung verschiedener Strahlungsdosen ist
in der 3 dargestellt. Bei Dosen bis zu 1000 cGy wurde
eine im Wesentlichen unverringerte zytolytische Reaktion erhalten.
-
Tabelle
4. Wirkung der Strahlung auf die Proliferation von NK-92-Zellen
-
Beispiel 8. Strahlungsanfälligkeit
von NK-92-Zellen.
-
Die
NK-92-Zellen wurden mit einer γ-Strahlungsquelle
(Gammacell 40, Atomic Energy of Canada, Ltd. Canada) bestrahlt.
Ein Dosisbereich von 100–3000
cGy wurde untersucht. Nach der Bestrahlung wurden die Zellen gewaschen
und in Kulturmedium mit rhIL-2 resuspendiert. Kolonie-Tests, Lebensfähigkeit
und zytotoxische Aktivität
der bestrahlten NK-92-Zellen wurden mit Standard-Techniken durchgeführt. (Yan
et al., Leukemia, 7: 131–139
(1993)). Zur Quantifizierung der klonogenen NK-92-Zellen wurden
die NK-92-Zellen (500 Zellen pro ml Kulturmedium) in einem Medium
auf 0,3% Agarbasis, das mit 12,5% FCS, 12,5% Pferdeserum, 2 mM L-Glutamin,
100 μg/ml
Penicillin, 50 μg/ml
Streptomycin, 10–5 M Mercaptoethanol
und 500 U/ml rhIL-2 angereichert war, bei 37°C für 14 Tage gezüchtet. Ein
zusätzliches
Aliquot von 500 U/ml rhIL-2 wurde an Tag 7 während der Anzucht zugefügt. Es wurden
für jeden
Datenpunkt Dreifachkulturen durchgeführt.
-
Die
Lebensfähigkeit
von NK-92-Zellen, bestimmt durch Trypan-Blau-Färbung, und die Gewinnung der Fähigkeit
der NK-92-Zellen zur Erzeugung von Kolonien nach dem Aussetzen gegenüber verschiedenen Strahlungsdosen
ist in den 4 bzw. 5 gezeigt. Die NK-92-Zellen
hielten ein substantielles Überleben
für 3 oder
4 Tage nach dem Aussetzen gegenüber
hohen Strahlungsdosen (1000–3000
cGy). Die klonogenen In-vitro-NK-92-Zellen wurden jedoch nach niedrigen
Strahlungsdosen signifikant abgereichert und vollständig eliminiert
durch Dosen oberhalb von 300 cGy. Die 6 zeigt
die Zytotoxizität
von NK-92-Zellen gegen K562, HL60 und 2 von Patienten hergeleiteten
Leukämieproben
nach dem Aussetzen gegenüber
verschiedenen Strahlungsdosen. Dosen von 300, 500 und 1000 cGy ermöglichen
eine substantielle Zytolyse gegenüber leukämischen Zelllinien und primären Leukämien 1 bis
2 Tage nach der Bestrahlung.
-
Diese
Experimente legen nahe, dass NK-92-Zellen, die in dem Maße bestrahlt
werden, dass sie nichtklonogen gemacht werden, ihre zytolytische
Aktivität
gegen ein breites Spektrum von Zielzellen behalten. Sie können daher
ex vivo beim Spülen
der Tumorzellen sowie bei der Behandlung verschiedener Krebserkrankungen
in vivo verwendet werden.
-
Beispiel 9. Zytolyse von
humanen primären
Leukämiezellen
durch NK-92
-
a. Von Patienten hergeleitete
Proben.
-
Die
Proben wurden erhalten mit Hilfe einer Einverständniserklärung während routinemäßiger Diagnoseblutuntersuchungen
oder Knochenmarks (BM)-Aspiraten aus Patienten mit neuerlich diagnostizierten
oder rezidivierten Leukämien.
9 Fälle
mit akuter Myeloid-Leukämie
(AML), 11 Fälle
mit chronischer Myeloid-Leukämie
(CML) (6 in der chronischen Phase, 1 in der beschleunigten Phase,
und 4 in der Ausbruchskrise), 14 Fälle mit akuter B-Familen-Lymphoblasten-Leukämie (ALL)
(13 Prä-B-ALLs
und 1 B-ALL) und 6 T-ALL-Fälle,
wurden untersucht (siehe Tabelle 5). Ausbruchs-angereicherte mononukleäre Zellen
wurden durch Ficoll Hypaque- (Pharmacia, Piscataway, NJ) Dichtegradienten-Trennung isoliert
und in RPMI 1640-Medium gewaschen.
-
b. Effektor-Zellen.
-
NK-92-Zellen
wurden gezüchtet
und in α-MEM-Medium
gehalten, das mit 12,5% FCS, 12,5% Pferdeserum und rhIL-2 (500 U/ml
Chiron, Emeryville, CA) angereichert war. TALL-104-Zellen (ein MHC-unrestringierter
zytotoxischer Human-T-Zellklon, freundlicherweise zur Verfügung gestellt
von Dr. D. Santoli und Dr. A. Cesano, The Wistar Institute, Philadelphia)
wurden in Iscove's
modifiziertem Dulbecco's
Medium gehalten, das mit 10% FCS und rhIL-2 (100 U/ml) angereichert
war (Cesano et al., Blood, 87: 393–403 (1996)). Ein weiterer Human-NK-Zellklon YT wurde
in RPMI 1640-Medium mit 10% FCS und rhIL-2 (100 U/ml) gehalten (Yodoi
et al., J. Immunol., 134: 1623–1630
(1985)).
-
c. Zytotoxizitätsassays.
-
Die
zytotoxische Aktivität
nicht-bestrahlter NK-92 und reagierender T-Zellen gegen Leukämie-Ziele wurde
in einem Standard-4-Std.-Chromfreisetzungstest
(CRA) gemessen. Einige der Proben wurden ebenfalls in einem 18-Std.-CRA
gemessen. Eine feste Zahl von 51Cr-markierten
Zielzellen (5 × 103/Vertiefung) wurde auf Anfälligkeit
gegenüber
4 Effektorzellkonzentrationen untersucht. Die 51Cr-Freisetzung
von Zielzellen allein (spontane Freisetzung, bestimmt durch Platzieren
von Zielzellen in 5% Triton) war immer < 25% der maximalen 51Cr-Freisetzung.
Die CRA-Daten wurden ausgedrückt
als spezifische Lyse (%) bei einem gegebenen Eftektor/Ziel (E/T)-Verhältnis oder
wurden umgewandelt in lytische Einheiten (LU), definiert als die
Zahl der Effektoren, die zu einer 30%igen Lyse von Zielzellen führte (Cesano
et al., Cancer Immunol. Immunother. 40: 139–151 (1995)). Der Grad der
Empfindlichkeit der von Patenten abgeleiteten leukämischen
Zielzellen zu jedem Effektor waren definiert als inempfindlich (–/+ < 10/10–19% Lyse),
empfindlich (++/+++/++++: 20–29/30–39/40–49% Lyse)
und hochsensitiv (+++++/++++++: 50–59/> 60% Lyse) bei einem E/T-Verhältnis von
9:1.
-
d. Ergebnisse. Zytolyse
von primären
Human-Leukämie-Zellen
durch NK-92-Zellen.
-
Die
Empfindlichkeit der patienten-abgeleiteten Leukämiezellen gegen die zytotoxische
Wirkung von NK-92-Zellen ist in der Spalte 4 von Tabelle 5 zusammengefasst.
Von den 40 Patienten-abgeleiteten Leukämie-Proben, die in der Tabelle
5 gezeigt sind, sind 26 (65%) empfindlich oder hochempfindlich gegenüber NK-92-vermittelter
In-vitro-Zytotoxizität.
Sechs der Proben, die unempfindlich gegenüber den NK-92-Zellen in den
Standard-4-Std. CRA (einzige oder erste Einträge) waren, wurden nach 18 Std.
Inkubation empfindlich (zweite Einträge, in Klammern). Leukämie-Ausbrüche, hergeleitet
von 6 aus 9 (67%) Ausgangsmaterial, 6 von 6 (100%) T-ALL und 6 von
14 (43%) B-Familien-ALL, waren entweder empfindlich oder hochempfindlich
gegen die NK-92-vermittelte Lyse. 7 von 8 akute-Leukämie-Proben, die eine
hohe Empfindlichkeit gegen die zytotoxische Wirkung von NK-92-Zellen aufwiesen,
wurden von rezidivierten Patienten hergeleitet und 1 stammte von
einem neu diagnostizierten Patient. Von 11 CML-Proben waren 8 (73%)
empfindlich (5 in der chronischen Phase) oder hochempfindlich (2
in der Ausbruchskrise, 1 in der beschleunigten Phase) gegenüber der NK-92-vermittelten
Zytolyse (Tabelle 5).
-
Im
Vergleich veranschaulichen die letzten beiden Spalten in der Tabelle
5 die Ergebnisse, die mit Zelllinien erhalten wurden, von denen
man auf dem Gebiet weiß,
dass sie zytolytische Aktivität
gegen Tumorzellen aufweisen, nämlich
TALL-104-Zellen
und YT-Zellen. Nur 16 der untersuchten 37 Leukämieproben (43%) waren empfindlich
(4 AMLs, 5 B-Familien-ALLs und 3 CMLs) oder hochempfindlich (1 AML,
1 B-Familien-ALL und 2 CMLs) gegenüber der durch den MHC-unrestringierten
zytotoxischen T-Zellklon TALL-104-vermittelten Zytolyse. Leukämien, die
gegenüber TALL-104-Zellen
empfindlich waren, waren nicht konsistent empfindlich gegenüber NK-92-Zellen,
und Zellen, die durch NK-92-Zellen lysiert wurden, wurden nicht
immer durch TALL-104-Zellen lysiert. Zudem wurde die zytolytische
Aktivität
von TALL-104-Zellen
gewöhnlich
nach nur 18 Std. Inkubation erfasst (zweite Einträge, in Klammern).
Nur vier von 16 (25%) Zielproben, die nach 18 Std. lysiert wurden,
wurden auch in der Standard-4-Std. CRA lysiert. Die restlichen 12
(75%) reagierten nur nach der 18-Std.-Inkubation, wobei die Reaktion gewöhnlich niedriger
ist als diejenige, die mit den erfindungsgemäßen NK-92-Zellen beobachtet
wurde. Man möchte
zwar nicht durch die Theorie gebunden sein, jedoch können diese
Beobachtungen auf der Möglichkeit
beruhen, dass 1) verschiedene Zielstrukturen erkannt werden durch TALL-104
vs NK-92-Zellen,
oder 2) ein anderer Weg an der durch NK-92- und TALL-104-Zellen
vermittelten Zytolyse beteiligt ist.
-
Der
Großteil
der mit YT-Zellen behandelten Leukämie-Proben, der andere untersuchte
NK-artige Klon, erwies sich als resistent, mit Ausnahme von 2 Proben
(einer CML in der Ausbruchskrise und 1 T-ALL) (siehe Tabelle 5).
-
Zusammengefasst
sind die erfindungsgemäßen NK-92-Zellen überraschend
und signifikant effizienter bei der Lyse von patienten-abgeleiteten
Tumorzellen, und üben
ihre Wirkung in kürzerer
Zeit aus als die Zellen aus zwei zytolytischen Zelllinien, die im
Stand der Technik bekannt sind.
-
Tabelle
5. Zytotoxizität
von NK-92-, T-ALL104- und YT-Klon gegenüber von Patienten hergeleiteten
Leukämie-Zellen
a
-
-
- Bemerkungen und Abkürzungen
a) Die Spalten zeigen Ergebnisse der Chrom-Freisetzungstests bei
E. T. = 9:1 nach 4 Std. ohne Klammern und (Ergebnisse nach 18 Std.
in Klammern); Neu: neuerlich diagnostiziert; ND nicht durchgeführt, o:
FAB-Klassifizierung, D: Ausbruch und Promyelocyt, BM: Knochenmark;
PB peripheres Blut, I: B-ALL, BC: Ausbruchskrise. AC: beschleunigte
Phase. CP: chronische Phase.
-
Beispiel 10 Zytotoxizität von NK-92
gegenüber
menschlichen Leukämiezelllinien
-
Folgende
menschliche Leukämiezelllinien
wurden gezüchtet
bei 37°C
unter 5% CO2 in RPMI-1640-Medium, ergänzt mit
10% wärmeinaktiviertem
fötalen
Kälberserum
(FCS), L-Glutamin und Antibiotika: K562 (chronische Myeloidleukämie in Blastkrisis),
HL60 (akute promyelozytische Leukämie), KG1 (Erythroleukämie), NALM6
(aktue prä-B
lymphoplastische Leukämie),
Raji (Burkitt-Lymphom), CEM/S (akute T lymphoplastische Leukämiezellinie,
sensitiv auf Methotrexat (MTX), ein gewöhnlich eingesetztes Antitumormedikament)
sowie CEM/T (Methotrexat-resistente Sublinie von CEM/S) (Mini, E.
et al., Cancer Res. 45: 325–330 (1985)).
-
Die
NK-92-Zellen waren hoch-zytotoxisch gegenüber allen 8 Leukämie-Zelllinien, die im
4-Stunden-Standard-CRA (Tabelle 6) getestet wurden. Die MTX-sensitive-T-ALL Zelllinie
CEM/S sowie die MTX-Transport-resistente Sublinie CEM/T zeigten ähnliche
Sensitivität
auf NK-92-Zellen. Dies legt nahe, dass die Tumore nicht auf eine
MTX-Behandlung ansprechen und durch Verabreichen von NK-92-Zellen
gemäß der Erfindung
behandelt werden könnten.
Die Tabelle 6 zeigt eine überraschend
hochwirksame zytolytische Aktivität der NK-92 gegenüber alle
getesteten Zielzellen. Die bei einem niedrigen E/T-Verhältnis von
1:1 erhaltenen Ergebnisse sind besonders hervorzuheben.
-
Im
Gegensatz dazu besaßen
die zytolytischen Zelllinen TALL-104 und YT keine oder scheinbar
keine zytolytische Aktivität
gegen die meisten dieser Zielzellen unter diesen Bedingungen. Falls
vorhanden, war deren Aktivität
in der Regel niedriger als die für
NK-92 bei einem E/T von 1:1. TALL-104 war zytotoxisch für K562, NALM6
und HL60-Zellen. Die Raji-Zellen zeigten nur eine 22,2%ige Lysis
bei einem E/T-Verhältnis von
9:1 und die KG1-Zellen, CEM/S sowie CEM/T waren resistent. Der YT-Klon zeigte keine
signifikante zytotoxische Aktivität. Eine Aktivität wurde
nur gegen K562-Zellen und Raji-Zellen gefunden. Sie zeigten eine
32%ige bzw. 25%ige Lysis bei einem E/T-Verhältnis von 9:1.
-
Siehe
Tabelle 6. Die erfindungsgemäßen NK-92-Zellen
besaßen
einen signifikant breiteren Wirkbereich und höhere Aktivitäten als
die bekannten zytolytischen Zelllinien TALL-104 und YT. Die Aktivitäten sind höher als
die zuvor berichteten Werte im Bereich der Tumor-Zytotherapie.
-
Tabelle
6 Spezifische Lysis von menschlichen Leukämiezelllinien durch die natürlichen
Killerzellklone NK-92, TALL-104 und YT
-
Beispiel 11 – Wirkung
der NK-92-Zellen auf normale hämatopoetische
Zellen des menschlichen Knochenmarks
-
Es
wurden heparinisierte Knochenmarkzellen von normalen Spendern gesammelt
und auf einem Ficoll-Hypaque-Dichtegradienten getrennt und isoliert.
Es wurden mononucleare Zellen erhalten. Die Anreicherung und die
Entfernung der T-Zellen
erfolgte durch eine Sojabohnen-Lektin-Agglutination (SLA) der reifen Markelemente
und Entfernen von verbliebenen T-Zellen durch ein Zurücksetzen
mit roten Blutzellen aus Schaf (Reisner et al., Lancet 2: 327–31 (1981)).
-
Die
Fraktionen mit angereicherten hematopoetischen Zellen aus normalem
Knochenmark von 14 normalen Spendern wurden in einem Standard-CRA
getestet und deren Empfänglichkeit
einer Lysis durch NK-92-Zellen gegenüber bestimmt. Die normalen
Knochenmarkproben waren unempfindlich gegenüber einer NK-92 vermittelten
Zytolyse (7).
-
Beispiel 12 – In-vivo-Leukämiegenese
der NK-92-Zellen in SCID-Mäusen
-
a) Versuchstiere:
-
SCID-Mäuse (SCID – severe
combined immunodeficient) CB17 scid/scid und pfp/Rag-2 im Alter
von 6 bis 8 Wochen (Taconic Farms, Germantown, NY) wurden gehalten
in Mikroisolationskäfigen
unter Sterilbedingungen in einer speziell pathogenfreien Umgebung.
Für die
Bestimmung des Potentials der NK-92-Zellen wurde in vivo eine Leukämie induziert.
Hierzu wurden 2 × 107
lebende NK-92-Zellen in 0,3 mL phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)
entweder intraperitoneal (I. P.) oder intravenös verabreicht, jeden Tag durch fünf Injektionen
in jedem Tier. Die subkutanen (S. C.) Impfungen mit 2 × 107 NK-92-Zellen
erfolgten durch Injektion in die rechte Seite der SCID-Maus, wie
zuvor beschrieben von Yan et al. in Blood 88: 3137–3146 (1996). Danach
wurden allen Versuchstieren jeden Tag über zwei Wochen 5 × 104 Einheiten
rhIL-2 durch subkutane Injektion verabreicht. Das Überleben
der Tiere wurde über
mindestens 6 Monate nach Animpfen verfolgt.
-
b) Gewebeanalyse:
-
Aus
jeder Gruppe wurden 2 SCID-Mäuse
am Ende der Beobachtungszeit geopfert und Gewebe aus peripherem
Blut, Knochenmark, Milz, Leber, Niere, Lunge und Hirn gesammelt
für eine
histopathologische Untersuchung bzw. für ein fluoreszenzaktiviertes
Zellsorten (FACS). Die Gewebeschnitte aus den geopferten SCID-Mäusen wurden
fixiert in 10% neutralem gepufferten Formalin, dehydratisiert und
in Paraffin gebettet, geschnitten und gemäß standardhistologischen Verfahren
gefärbt.
-
Aus
den verschiedenen Geweben gewonnene lebende Zellen wurden mit Fluoresceinisothiocyanat-konjugiertem
(FITC) oder Phycoerythrin-konjugiertem (PE)-Mab angefärbt, wie beschrieben von Yan
et al. (1996). Die Analyse erfolgte mit einem FACS-Reihenfluss-Zytometer
(Becton Dickinson). Es wurden monoklonale Antikörper (Mabs) gegen die jeweiligen
menschlichen Zelloberflächenantigene
verwendet. Es wurde auf die Anwesenheit untersucht von CD2, CD3,
CD5, CD7, HLA-DR, CD45, CD56 (Becton Dickinson). Für die Charakterisierung
der Maus-Leukozyten-Antigen wurde der Fluorescein-isothiocynat (FITC)-konjugierte
Ratte-anti-Maus-Mab mCD45 (Boehringer-Mannheim, Indianapolis, IN)
verwendet.
-
c) Leukämiegenese
-
Es
wurden CB-17 scid/scid-Mäuse
sowie pfp-Rag-2-Mäuse mit
NK-92-Zellen i. v. (n = 3, in den jeweiligen Gruppen), S. C. (n
= 2, in den jeweiligen Gruppen) und I. P. (CB-17, n = 8, pfp-Rag-2
n = 3)-Injektion inokkuliert. Das Überleben der Tiere wurde nach
Animpfen über
6 Monate verfolgt. Am Ende des Sechsmonatszeitraums waren alle Tiere
scheinbar gesund. Es lag keine Hepatosplenomegalie vor, keine Lymphadenopathie
oder ein leukämisches
Knotenwachstum, was das Entstehen einer Leukämie angezeigt hätte. In
der Histopathologie war keine Infiltration mit leukämischen
Zellen in den verschiedenen Geweben der geopferten Mäuse zu sehen.
Es waren keine Zellen menschlichen Ursprungs in den Geweben durch
FACS-Analyse festzustellen.
-
Beispiel 13 – Vergleich
der antileukämischen
Wirkung von NK-92-Zellen mit LAK-, NK-, und T-Zellen gegen menschliche
Leukämiezelllinien
-
Für die Isolierung
der NK-Zellpropulationen wurde ein Ceprate®-Zelltrennsystem,
basierend auf einer Avidin-Biotin-Immunoaffinität (CellPro, Bothel, WA) verwendet.
Es wurde eine Fraktion mit CD56+-Zellen aus kultivierten LAK-Zellen
aufgereinigt. Die geernteten Zellen wurden kurz gesagt gewaschen
und in PBS mit 1% BSA (Rinderserumalbumin) resuspendiert. Zu jeweils
1–2 × 108 Zellen/mL wurden 40 μl primärer monoklonaler Antikörper (Maus-Anti-Human-CD56)
zugesetzt und die Zellen 25 Minuten bei 4°C inkubiert. Nach der Inkubation
wurden die Zellen gewaschen und bei einer Konzentration von 1 × 108 Zellen/mL in PBS mit 1% BSA resuspendiert.
Zu jeweils 1 ml Zellsuspension wurde dann 20 μl Biotin-markierte Ratte-Antimaus-IgG1-Antikörper zugesetzt
und die Zellen dann wiederum 25 Minuten bei 4°C inkubiert. Die Zellen wurden
nach Inkubation gewaschen und bei einer Konzentration von 1 × 108 Zellen/mL in PBS mit 5% BSA resuspendiert
und dann langsam über
eine Avidin-Säule
geschickt. Die CD56+-Zellen banden an; die
anderen Zellen, einschließlich
die T-Zellfraktion wurde von der Säule entfernt. Nach dem Waschen
der Säule
wurden die anhaftenden Zellen von der Säule durch Schütteln und
Entfernen dissoziiert. Nach dem Auftrennen enthielten die NK-Zellreichen
Populationen mehr als > 85%
CD56+CD3-NK-Zellen. Die Mehrzahl der anderen Zellen in der Fraktion
(> 95%) waren CD3+CD56-T-Zellen.
-
Zur
Bildung von Leukämie-reaktiven
allozytotoxischen T-Lymphozyten (CTLs), wurden periphere mononukleare
Blutzellen (PBMC) aus normalen Spendern isoliert und mit zusammen
mit bestrahlten leukämiestimulierten
Zielzellen und bestrahlten autologen PBMC als Feeder-Zellen gezüchtet. Die
Kulturen wurden in Platten mit 60 Vertiefungen bei 1000 Responder-Zellen
pro Vertiefung gestartet in RPMI 1640-Medium, das 15% Humanserum und 100 Einheiten
pro mL rhIL-2 bei 37°C
und 5% CO2. Das Verhältnis von Stimulatorzellen und
Feeder-Zellen zu Responder-Zellen betrug 5:1 bzw. 10:1. Nach 10
bis 12 Tagen Kultur wurden die CTLs aus wachstumspositiven Vertiefungen
geerntet, die spezifische Lyse gegenüber Leukämie-Zielzellen und K562-Zellen
wurde durch einen 51Cr-Freisetzungsassay
quantifiziert. Die CTLs wurden kontinuierlich in Flaschen gezüchtet und
mit Stimulator- und Feeder-Zellen gefüttert. Nach zwei bis drei Wochen
Kultur wurde monoglonaler Antikörper
OKT3 (Ortho Biotech, Raritan, N. J.) zur Kultur zugesetzt, um eine
rasche Expansion der CTL-Linien zu erhalten.
-
Die
antileukämischen
Wirkungen der NK-92-Zellen, der menschlichen LAK-Zellen, der NK-Zellen (CD56+, CD3-,
CD56+ in 8) und T-Zellen (CD3+CD56-,
CD3+ in 8) wurden bestimmt durch Messen der
in vitro zytolytischen Aktivität
im Standard-CRA (8, Felder A und B)
und durch Messen der Inhibierung des Leukämiezellen-Xenotransplantatwachstums
in vivo (8, Felder C und D), wenn
Effektorzellen und Zielzellen subkutan in SCID-Mäusen ko-inokkuliert wurden.
Für die
Bewertung der Wachstumsinhibierung in vivo wurde der Bereich des
subkutanen Wachstums der Leukämieknoten
als Maß für deren
Größe einmal
die Woche nach Inokulation bestimmt und auch das Überleben
der Tiere verfolgt. Die NK-92-Zellen zeigten die höchste in
vitro Zytotoxitität
gegen K562 (8, Feld A) und HL60 (8, Feld B) von den getesteten Zellen bei
einer mittleren spezifischen Lyse von 89% bzw. 78%. Dies lag über der
Tötungsrate
durch menschliche LAK (52% bzw. 11%), NK (72% bzw. 28%) und T-Zellen
(12% bzw. 12%).
-
Die
NK-92-Zellen zeigten eine stärkere
in vivo Inhibierung des Wachstums der K562- (8,
Feld C) und HL60- (8, Feld D) Leukämiezell-Xenotransplantat
als dies be Human-LAK und NK-Zellen der Fall war. Die in 8 gezeigten Ergebnisse zeigen, dass die
erfindungsgemäßen NK-92-Zellen
eine in vitro zytolytische Aktivität besitzen sowie in vivo eine
tumorinhibierende Aktivität,
welche größer sind
als die Aktivitäten
für bekannte
Präparationen
zytolytischer Zellen, wie sie normalerweise in Menschen vorhanden
sind. Diese Wirkungen sind daher für den Fachmann auf dem Gebiet
der Tumorzytotherapie unerwartet.
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Beispiel 14 – Vergleich
der antileukämischen
Wirkung von NK-92-Zellen und allogenesische Leukämie-reaktiver CTL-Zellen
-
Für die Untersuchung
der in vivo Wirkungen von NK-92-Zellen und anderen Effektorzellen
auf das Wachstum von Humanleukämie-Xenotransplantate
wurden 5 × 106 Leukämie-Zielzellen
allein oder gemischt mit 2 × 107 NK-92-Zellen oder anderen Effektorzellen
(E/T-Verhältnis
gleich 4:1) S. C. in SCID-Mäuse
injiziert. Die TALL-104 Effektorzellen wurden vor Animpfen mit 3000
cGy bestrahlt, und um eine Leukämogenese
in SCID-Mäusen
zu verhindern, wurde rhIL-2 wie in Beispiel 13 verabreicht. Der
Log-Rank-Test und der Wilcoxon-Test wurden zum Vergleich der Überlebensrate
der leukämietragenden
SICD-Mäuse
eingesetzt.
-
Die
Antileukämiewirkung
der NK-92-Zellen wurde mit Hilfe von allogeneisch erzeugten Leukämie-reaktiven
CTL-Zellen (stammend aus einem Patienten mit T-ALL (TA27)) bewertet.
Sowohl die NK-92 als auch die CTL-Zellen aktivierten bei einer Exposition
gegen TA27 eine signifikant höhere
spezifische Zytolyse (70 bzw. 58%) bei einem E/T-Verhältnis von
9:1 als die anderen Effektoren (LAK-Zellen: 22%; NK-Zellen (benannt CD56+
in 9): 38%; TALL-104: 8%; und T-Zellen
(CD3+ in 9): 1,5% spezifische Lyse)
gegen die TA27-Leukämiezellen
(9, Feld A). Das subkutane Wachstum
der TA27-Leukämiezellen
wurde entsprechend inhibiert durch Koinjektion von entweder NK-92-Zellen
oder Anti-TA27-CTL-Zellen (9, Feld
B). Das Überleben
dieser Tiere, die mit TA27-Leukämiezellen
plus NK-92 oder mit Anti-TA27-CTL-Zellen
inokkuliert waren, wurde signifikant verlängert über das von Tieren, die allein
TA27-Leukämie
trugen (NK-92-Zellen: p = 0,001; TA27-CTL-Zellen: p = 0,002; siehe 10).
Im Gegensatz dazu zeigten die TALL-104-Zellen keine signifikante
in-vitro-Tötung von
TA27-Leukämiezellen
durch CRA (9, Feld A). Die moderate
Inhibierung des Leukämie-Tumorwachstums
in-vitro (9, Feld B), gekoppelt mit
einer statistisch unbedeutenden (p > 0,05) Erhöhung der Überlebensrate, wurde bei Tieren
beobachtet, die koinokkuliert waren mit TA27-Leukämiezellen und
bestrahlten TALL-104-Zellen (10).
-
Beispiel 15 – Antileukämiewirkung
von NK-92-Zellen im Human-Leukämie-Xenotransplantat-SCID-Mausmodell.
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Für die Untersuchung
der in vivo-tumortötenden
Kapazität
der NK-92-Zellen wurden Leukämiezellen aus
einem T-ALL-Patienten (TA27) einem AML-Patienten (MA26) und einem
präB-ALL-Patienten
(BA31) adaptiv wachsen gelassen und in SCID-Mäusen durch S. C.-Impfung expandiert.
In diesen Versuchen wurden Leukämiezellen
verwendet, die aus Leukämieknoten
von Mäusen
(erste Passage) gewonnen wurden. Die SCID-Mäuse in jeder Gruppe wurden
mit 5 × 106-Leukämiezellen
aus der ersten Passage in 0,2 mL PBS I. P. inokkuliert. 24 Stunden
später
wurden 2 × 107-NK-92-Zellen in 0,4 ml PBS durch I. P.
Injektion verabreicht. Die Tiere erhielten entweder eine Dosis oder
eine Serie Impfdosen NK-92-Zellen. Diese wurden verabreicht an den Tagen
1, 3, 5, 7 und 9 mit und ohne rhIL-2, wie in den Figuren angegeben.
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Alle
menschliche Leukämien
wuchsen in den SCID-Mäusen
aggressiv. Die Leukämiezellen
aus einem Patienten (TA27) mit T-ALL und einem Patienten mit AML-M4-Leukämie waren
in vitro hochsensitiv auf NK-92-Zellen (73% bzw. 66% spezifische
Abtötung
bei einem E/T-Verhältnis
von 9:1, bestimmt durch CRA), wohingegen Zellen aus einem Patienten
mit prä-B-ALL
(BA31) unempfindlich waren auf NK-92-Zellen (4% spezifische Abtötung bei
einem E/T-Verhältnis
von 9:1, bestimmt durch CRA). 11 zeigt,
dass das Überleben
von Mäusen
mit TR-27-Leukämie
signifikant verlängert
wurde durch Verabreichen von NK-92-Zellen. Die mittlere Überlebenszeit
(MST) von Tieren ohne Behandlung oder nur rhIL-2 allein betrug 72
Tage (n = 5) bzw. 63 Tage (n = 5) bei p > 0,05. Alle diese Tiere starben an Leukämie. Die
Behandlung mit NK-92-Zellen (allein oder mit rhIL-2) erhöhte die
MST auf 102 Tage (n = 6) bzw. 114 Tage (n = 6) bei einer einzigen
Injektion von 2 × 107 NK-92-Zellen am Tag 1. Die MST erhöhte sich
auf 160 Tage (n = 6) bzw. 129 Tage (n = 6) mit 5 Dosen NK-92 mit
oder ohne rhIL-2-Injektion (11). Tiere,
welche 5 Dosen NK-92-Zellen injiziert erhielten mit oder ohne rhIL-2 überlebten
ohne Zeichen einer Leukämie
die sechs Monate nach Impfung. Es traten keine merklichen Unterschiede
auf im Überleben
von Mäusen,
mit oder ohne rhIL-2-Behandlung, sei es in der Gruppe mit einer
Dosis NK-92 (p = 0,75) oder der Gruppe mit 5 Dosen (p = 0,45). Verglichen
zur Gruppe mit einer Dosis NK-92-Zellen mit oder ohne rhIL-2-Behandlung
war das Überleben
signifikant länger
in Tieren mit 5 Dosen NK-92-Zellen ohne rhIL-2-Behandlung (p = 0,009 bzw. p = 0,009).
-
Die
MST betrug 63 Tage (n = 5) bzw. 64 Tage (n = 5) – siehe 12 – in SCID-Mäusen, die inokkuliert wurden
mit humaner prä-B-ALL
(BA31)-Leukämie,
mit und ohne rhIL-2-Behandlung. In Tieren mit 5 Dosen 2 × 107 NK-92-Zellen und mit und ohne rhIL-2-Verabreichung
war die MST erhöht
auf 79 Tage (n = 5) bzw. 76 Tage (n = 5). Die Überlebenszeiten waren nicht
signifikant verschieden von denen bei Tieren, die nicht mit NK-92-Zellen
(p > 0,05) behandelt
wurden.
-
In
Tieren, die Human-AML (MA26) trugen, war die MST 97 Tage (n = 6);
siehe 13. Die MST verlängerte sich
auf 173 Tage bei Tieren, die 5 Dosen 2 × 107 NK-92-Zellen erhielten
(p < 0,01) (n =
6). Drei der sechs Tiere, die NK-92-Zellen erhielten überlebten
6 Monate nach Leukämieinokkulation.
Zwei von diesen schienen gesund zu sein, ohne jedes Zeichen einer
Leukämieentwicklung.
Eine Maus hatte einen vergrößerten Unterleib,
was auf Leukämiereste
hinweist. Die sechs Tiere, die NK-92 sowie eine rhIL-2-Behandlung
erhielten, überlebten
alle sechs Monate die Leukämieinokkulation
ohne irgendein Zeichen auf eine Leukämieentwicklung.
-
Die
in den 11 bis 13 gezeigten
Ergebnisse zeigen, dass die in vivo-Behandlung von Leukämietumoren zu einer längeren Lebensdauer
der betroffenen Mäuse
führt.
Das Ausmaß der
Lebensverlängerung
und die Gesundheitsverbesserung der Mäuse ist unabhängig von
dem jeweils involvierten Leukämietumor
und reicht von bescheiden oder nichtsignifikant (12)
bis zu sehr dramatisch (13). Aufgrund
dieser Ergebnisse kann man schließen, dass die Behandlung der
Tumoren in vivo durch Verabreichung von NK-92-Zellen je nach Tumor überraschend
wirksam sein kann.
-
Beispiel 16 – Herstellung
von modifizierten NK-92-Zelllinien, die IL-2 sekretieren.
-
Die
Herstellung von NK-92-Zellen, die konstitutiv Interleukin-2 sekretieren,
erfolgt mit zwei Plasmiden, die humanes Interleukin-2 enthielten.
-
a. Methoden DNA-Klone:
-
Der
MG-hIL-2-Vektor (7) stammte großzügig von
Dr. Craig Jordan (vormals Somatix Corp., Alameda, Kalifornien).
Der pCEP4-LTR-hIL-2-Vektor
(8) wurde hergestellt durch Ausschneiden
des HindIII-BamHI-Fragments
aus dem MG-hIL-2-Vektor, enthaltend das 5'-LTR und das hIL-2-Gen, und Einsetzen
in die Komplementärstelle
der episomalen pCEP4-Vektorstruktur (in vitro-Gen, Carlsbad, CA).
-
Partikel-vermittelter
Gentransfer:
-
NK-Zellen
wurden transduziert durch partikel-vermittelten Gentransfer mit dem Biolistic PDS-1000/He-Particle-Delivery-System
(BioRad Laboratories, Hercules, CA). Die Zellen wurden gemäß den Anweisungen
des Herstellers transduziert. Kurz gesagt wurden 1,0 oder 1,6 μm Goldpartikel
mit 5 μg
DNA mit Hilfe von Calciumchloridspermidin und Ethanol beschichtet.
Die NK-92-Zellen
wurden durch Anheften auf poly-L-Lysin (Sigma, ST. Louis, MO)-beschichteten
35 mm Gewebekulturplatten für
die Bombardierung vorbereitet. Die Zellen wurden in einer evakuierten
Kammer (20 mm Quecksilbervakuum) bombardiert und die DNA-beschichteten Teilchen
durch einen 1100 psi Helium-Impuls beschleunigt. Unmittelbar nach
der Bombardierung wurden die Zellen auf IL-2 supplementiertes Myelocult-Medium zurückgebracht
und sie konnten sich dann 24 Stunden bis zum Transfer in das IL-2-freie
Medium erholen. Das Medium wurde regelmäßig gewechselt. Die Zellen
wurden auf IL-2-unabhängiges
Wachstum selektiert. Die vorläufigen
Ergebnisse zeigen das Wärmeübertragungswirksamkeiten
von 5 bis 15% unter diesen Bedingungen erreicht wurden.
-
PCR und Southernblot-Analyse:
-
Die
Transfektion der NK-92-Zellen wurde durch eine Kettenpolymeraseanalyse
(PCR) der DNA, isoliert sowohl aus dem Eltern- als auch den transfektierten NK-92-Zelllinien,
auf die Gegenwart von genomischer und cDNA-Formen des Human-IL-2-Gens
analysiert. Die DNA wurde mit DNAzol (Gibco Life Technologies Inc.,
Burlington, ON) isoliert. Die Zellen wurden kurz gesagt in DNAzol
lysiert und die DNA bei Raumtemperatur mit Ethanol präzipitiert.
Die DNA-Pellets
wurden gesammelt, in 95% Ethanol gewaschen und kurz an Luft getrocknet.
Die DNA wurde in 8 mM NaOH bei 62°C
resuspendiert und die Lösung
mit HEPES-Puffer
neutralisiert. Die DNA wurde durch Absorption bei 260 nm quantifiziert.
Für die
Amplifikation der DNA (30 Zyklen, 1 Min 95°C, 2 min 50°C und 2 Min 72°C) wurden
Primer verwendet, flankierenden das Exon-1 des Human-IL-2-Gens (vorwärts: 5'-CAA CTC CTG TCT
TGC ATT GC-3' sowie
rückwärts: 5'-GCA TCC TGG TGA GTT
TGG G-3', Gibco
Lift Technologies Inc., Burlington, ON). Die PCR-Produkte wurden
auf einem zweiprozentigen Agarosegel aufgelöst. Für die Southernblot-Analyse
wurde die DNA auf eine Hybond + Nylon-Membran überführt (Amersham Life Sciences,
Arlington Heights, IL), durch Kapillartransfer in 10 × SSC (1,5
M NaCL, 1,5 M NaCitrat) und fixiert durch UV-Quervernetzen (StrataLinker
Stratagene, La Jolla, CA). Der Blot wurde mit 32P-radiomarkierte
Human-IL-2-Probe 8 bis 12 Stunden hybridisiert, gewaschen und entwickelt durch
Autoradiographie bei –70°C auf Kodak
X-Omat XAR-Film.
-
Northernblot-Analyse:
-
Die
Cytokin- und Chemokin-Genexpression wurde durch Northernblot-Analyse
untersucht. Die RNA wurde aus Eltern- und transfektierten NK-92-Zelllinien
mit Triazol-Reagenz extrahiert (Gibco Life Technologies Inc., Burlington,
ON) und zwar entsprechend den Anweisungen des Herstellers. Die Zellen
wurden, kurz gesagt in Triazol lysiert und das Lysat mit Chloroform
extrahiert. Die wässrige
Phase wurde sodann mit Isopropanol extrahiert. Das RNA-Pellet wurde
gesammelt, kurz an Luft getrocknet und in DEPC-behandeltem Wasser
(Diethylpyrocarbonat, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) resuspendiert.
Die RNA wurde quantifiziert durch Bestimmen der OD bei 260 nm. Es
wurden 15 μg
RNA auf einem 1%-igen Formaldehyd-Agarosegel in 1% MOPS (3-[N-Morpholino]propansulfonsäure, Sigma,
St. Louis, MO) aufgelöst
und dann geblottet, wie vorstehend beschrieben bei der Southernblot-Analyse.
Der Blot wurde mit 32P-radiomarkierter Sonden
für Human-IL-2 und TNFα hybridisiert.
-
Die
DNA-Proben für
die Northern- and Southernblot-Analysen wurden durch Random-Primer-Extension
radiomarkiert. Die DNA-Proben für
Human-IL-2 und TNFα wurden
durch Verbau mit geeigneten Restriktionsendonukleasen und durch
Agarose-Gelelektrophorese
aufgereinigt.
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Die
DNA wurde aus dem Gel geschnitten und aufgereinigt durch Zentrifugation
durch einen Spin-X-Tubefilter (Corning Costar, Cambridge, MA), Phenol/Chloroform-Extraktion und Ethanolpräzipitation.
Die DNA-Probe wurde mit α-32P-dCTP (spez. Aktivität 3000 Ci/mmol; ICN, Montreal,
PQ) markiert.
-
Cytokin-Bestimmung:
-
Die
IL-2-Produktion durch die NK-92-Zelllinien wurde mit ELISA bestimmt.
Es wurden Aliquote von 1 × 106-Eltern oder transfektierten NK-92-Zellen in 8 ml IL-2-freien
Myelocult-Medium 1, 2 und 3 Tage gezüchtet. Die Rückstände wurden
bei –20°C gesammelt,
bis alle Überstände aufgesammelt
waren. Die Proben wurden getrocknet und die IL-2-Spiegel mit ELISA
gemäß Herstellerangaben
untersucht (Quantikine; R&D
Systems, Minneapolis, MN). Der ELISA ist ein colorimetrischer Assay
mit Meerrettichperoxidase/Tetramethylbenzidin, und die ELISA-Mikrotiterplatten
wurden bei 450 nm (mit einer 540 nm-Korrektur) in einem Mikroplattenleser (Model
EK309, Bio-Tek Instruments Inc., Winooski, VT) ausgelesen.
-
Bestrahlung der NK-92-Zellen:
-
Zur
Bestimmung der Sensitivität
der Eltern und der transfektierten NK-92-Zellen auf Bestrahlung
wurden die Zellen bestrahlt mit einer Cis-BioInternational 437c-Cäsiumquelle
(Cis-US, Bedford, MA). Die Zellen wurden gesammelt, gewaschen, in
Medium suspendiert und in 15 oder 50 ml konischen Zentrifugenröhrchen (Becton
Dickinson, Franklin Lakes, NJ) bestrahlt. Nach der Bestrahlung wurden
die Zellen gewaschen und in Myelocult mit (für die Eltern-NK-92) oder ohne
(für die
transfektierten Zellen) IL-2 resuspendiert. Die Zellen wurden 24,
48 und 72 Stunden gezüchtet
und getestet auf Lebensfähigkeit
und Trypanblau-Exklusion,
auf Vermehrung durch 3H-Thymidin-Inkorperation
und auf Zytotoxität
durch 51Cr-Freisetzung (wie oben beschrieben).
-
b. Plasmid MFG-hIL-2
-
Bei
NK-Zellen transfektiert mit MFG-hIL-2-Vektor starben 85 bis 95%
der Zellen 4 bis 7 Tagen nach der Überführung in nicht-supplementiertes
Medium. Eine kleine Zahl Zellen blieb jedoch am Leben. Es wird angenommen,
dass diese Zellen erfolgreich transfektiert wurden. Aber auch bei
diesen Zellen waren nach 2 bis 3 Wochen keine lebenden Zellen mehr
zu finden. Es wird angenommen, dass das MFG-hIL-2-Vektorkonstrukt
nicht die genetischen Elemente enthielt für eine Replikation und den
Erhalt in eukaryotischen Zellen wie z.B. den Säugetierzell-Replikationsursprung.
Nachdem die transfektierten Zellen in Kultur gehalten wurden, und
sie sich dann vermehrten, ging das Vektorkonstrukt aus diesen Zellen
verloren und die Zellen konnten wieder in den IL-2-abhängigen Phänotyp zurückkehren.
-
Diese
Kulturen wurden nichts desto trotz für mehrere Wochen propagiert.
Nach etwa 4 bis 5 Wochen nach dem ersten Transfer der Zellen in
IL-2 freiem Medium trat wieder eine kleine Zahl lebensfähiger Zellen
in den Kulturen auf. Diese Zellen waren in der Lage zum IL-2 unabhängigen Wachstum
bei Subkultur in frisches Medium. Sie schienen stabil transfektiert
zu sein und sie hielten ihren IL-2 unabhängigen Phänotyp auch bei längerer Kultur.
Da der Vektor sich nicht replizieren konnte, legt das Auftreten
von stabil transfektierten Zellen nahe, dass der Vektor in das Genom
der transfektierten Zelle sich integriert hatte. Da dies ein sehr
seltenes Ereignis ist, stammten die transfektierten Zellen daher
wahrscheinlich von einer oder einer sehr kleinen Zahl Zellen ab.
Die IL-2 NK-92-Zellen aus der Transfektion mit MFG-hIL-2 wurden
NK-92MI genannt.
-
c. Plasmid pCEP4-LTR.hIL-2.
-
Die
ersten Beobachtungen mit dem episomalen Vektor pCEP4-LTR.hIL-2 transfektierten
Zellen waren identisch zu denen mit NK-92MI. Die Mehrzahl der transfektierten
Zellen starben 4 bis 7 Tage nach Transfer in IL-2-freies Myelokultmedium.
Anders als die NK-92MI-Zellen verloren die verbliebenen Zellen nicht
ihren IL-2-unabhängigen
Phänotyp
oder ihre Vitalität,
und sie starben auch nicht nach den ersten zwei bis drei Wochen.
Statt dessen waren die anfänglich
IL-2-unabhängigen
Zellen sofort zum Langzeit-IL-2-unabhängiges Wachstum und Überleben
fähig.
Dies war zu erwarten, da der pCEP-LTR.hIL-2-Vektor Elemente enthält, die sich in eukaryotischen
Zellen als autonom replizierendes genetisches Element erhalten.
Daher konnten alle anfänglich
transfektierten Zellen ihren IL-2-unabhänigen Phänotyp für eine unbestimmte Zeitdauer
halten. Wenngleich Zellen, die episomale Vektoren beherbergen, nicht
stabil im strikten Sinne transfektiert sind, so sind diese Zellen
bei konstantem Selektionsdruck in IL-2-freiem Medium gegenüber Zellen,
die den Vektor enthalten, im Vorteil. Daher können die Zellen über lange
Zeit gezüchtet
werden. IL-2-unabhänige
NK-92-Zellen aus der Transfektion mit pCEP4-LTR.hIL-2 werden NK-92CI
genannt.
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Zur
Bestätigung,
dass NK-92MI und NK-92CI in der Tat mit dem hIL-2-Gen transfektiert
sind, erfolgte eine PCR-Analyse an Eltern und transfektierten Zelllinien.
Als Primer wurde das flankierende Exon I des hIL-2-Gens mit 88 Basenpaaren
(bp) für
die Amplifikation der DNA verwendet, die aus NK-92, NK-92MI und NK-92CI
isoliert wurde. Diese wurde auf die Anwesenheit von genomischer
und cDNA-Formen untersucht. Die Agarosegelelektrophorese der PCR-Produkte
aus der Elternlinie zeigte ein einzelnes 263 Basenpaarfragment, entsprechend
der Größe des erwarteten
DNA-Fragments, das aus dem genomischen IL-2-Gen amplifiziert wurde
(16, Feld A). Die Analyse der NK-92MI- bzw. der
NK-92CI-Produkte lieferte jedoch zwei Banden, das 263 Basenpaarfragment
gemäß dem genomischen
hIL-2-Gen und auch ein 175 Basenpaarfragment aus der Amplifikation
der hIL-2-cDNA. Die Identität
dieser DNA-Fragmente wurde durch Southernblot-Analyse mit einer
radiomarkierter Probe, spezifisch für hIL-2, bestätigt. Siehe 16,
Feld B. Sowohl das 263 Basenpaar-Genomfragment
als auch das 175 bp cDNA-Fragment hybidisierten mit der Probe. Diese
Daten zeigen, dass sowohl NK-92MI als auch NK-92CI erfolgreich transfektiert
waren und die cDNA für
hIL-2 enthielten.
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d. Analyse der Genexpression.
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Die
Analyse der Expression der spezifischen Cytokine in den Eltern und
transfektierten Zelllinien erfolgte durch Northernblots. Hierzu
aus NK-92, NK-92MI und NK-92CI-Zellen die RNA isoliert und durch
Elektrophorese aufgetrennt. Die DNA wurde auf Nylonmembranen transferiert
und mit Proben auf die Cytokine hIL-2 und hTNFα hybridisiert; siehe 17.
Der Northernblot auf IL-2 in diesen Zellen zeigte, dass in der Elternzelllinie
keine IL-2 RNA war; 17, Feld A, Spur 1. In den RNAs
von NK-92MI und NK-92-CI (Spuren 2 bzw. 3) wurde hIL-2 gefunden.
Zwei mRNA-Transkripte sind in NK-92MI zu sehen, eine größere RNA-Spezies von
etwa 1,9 kDa und ein weniger starkes Transkript bei 2,4 kDa. In
NK-92CI ist das hIL-2 mRNA-Transkript etwa 1,4 kDa. Gleichzeitig
ist auch eine sehr schwache Bande bei 2,5 kDa zu sehen. Diese Daten
bestätigen, dass
die transfektierten Zellen IL2 exprimieren, wohingegen die Eltern-NK92-Zellen
es nicht taten. Die Signifikanz der mehreren hIL-2-mRNA-Transkripten
in den beiden Transfektanten ist nicht klar, wenngleich dies möglicherweise
eine Konsequenz der unterschiedlichen Vektorkonstrukte ist. Zudem
kann im Fall der NK-92MI die Integration des hIL-2-Gen in die genomische
DNA gleichfalls die RNA-Größe beeinflussen.
xxxyyx
-
Die
TNFα-Expression
in NK-Zellen wurde auch untersucht mit Hilfe dieses Verfahrens. 17,
Feld B. Es ist zu sehen, dass alle drei Linien das Gen für dieses
Cytokin exprimieren. Die TNFα-Sonde
hybridisierte mit einer 1,6 kDa-Bande in RNA aus NK92, NK-92MI und
NK-92CI; 17, Feld B. Obwohl die Transfektion der
NK92-Zellen mit dem IL-2-Gen in den Transfektanten zu einer Expression
des IL-2 führte,
zeigten die Ergebnisse, dass dies die Expression des anderen Cytokins
nicht beeinflusste.
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e. Sekretion von hIL-2.
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Nachdem
die Expression des IL-2-Gens durch Northernblot-Analyse feststand, wurden die Zellen
auf die Produktion und Sekretion von hIL-2 im ELISA untersucht.
Es wurde eine Quote von 106 NK-92, NK-92MI und
NK-92CI-Zellen in 8 ml Aliquoten ausplattiert und in Myelokult in
Abwesenheit von IL-2 gezüchtet.
Nach 24, 48 und 72 Stunden wurden für eine IL-2 Analyse durch ELISA
die Überstände gesammelt.
Die IL-2 Hintergrundspiegel wurden im Überstand der NK-92-Zellen zu drei Zeitpunkten
erfasst (2–3
pg/mL). Erhöhte IL-2-Spiegel
wurden sowohl in NK-92MI als auch MK-92CI-Überständen (Tabelle 7) gefunden.
NK-92MI produzierte sehr viel höhere
Spiegel an IL-2 als NK-92CI, wobei die Spiegel nach 24 Stunden 60mal
höher waren (9,3
pg/mL gegenüber
549,3 pg/mL) bis zu 80mal höher
nach 48 Stunden (15,7 pg/mL gegenüber 1.260,3 pg/mL) und 72 Stunden
(27,2 pg/mL gegenüber
2.248,3 pg/mL).
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Tabelle
7 – Synthese
von Human-IL-2 durch NK-92, NK-92MI und NK-92CI
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f. Vergleich der Zelloberflächenantigene
in NK-92, NK-92MI und NK-92CI.
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Für den Vergleich
der IL-2 unabhängigen
Transfektanten mit den Elternzellen wurden NK-92MI und NK-92CI auf CD2, CD3, CD4,
CD8, CD10, CD16, CD28, CD56, ICAM-1, ICAM-2, ICAM-3 und LFA-1-Expression
durch fluoreszenzaktiviertes Zellsorting (FACS) angesehen. Die transfektierten
Zellen zeigten ein Expressionsmuster, welches identisch war zu dem
der nicht-transfektierten Elternzelllinie, ausgenommen dem IL-2-Rezeptor.
Die FACS-Analyse auf CD25 (die IL-2-Rezeptor-α-Kette) auf NK-92-Zellen zeigte,
dass auf der Oberfläche
der NK-92-Zellen der Rezeptor exprimiert wurde und dessen Expression
auf IL-2 hin abgeriegelt wurde. Dies bestätigte ähnliche Befunde früherer Arbeiten
(Gong et al., 1994). Die NK-92-Zellen besaßen daher im nicht-supplementierten
Medium vergleichsweise hohe CD25-Spiegel auf ihrer Oberfläche, wohingegen Zellen
im Medium, das mit 100 U/mL ergänzt
war, einen niedrigen Expressionsspiegel von CD25 auf der Zelloberfläche besaßen.
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Die
CD25-Expression in dem hoch IL-2-produzierenden Transfektanten NK-92MI war sowohl in nicht-supplementiertem
als auch in Medium supplementiert mit 100 Einheiten IL-2 pro mL
oder 1000 Einheiten IL-2 pro mL herabgesetzt. Diese Ergebnisse stimmen überein mit
denen bei den Elternzellen. Da die Spiegel an endogen produziertem
IL-2 in NK-92MI hoch sind, darf erwartet werden, dass in Abwesenheit
von exogen verabreichten IL-2 der IL-2-Rezeptorspiegel abgeregelt
ist.
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Die
Kultur von NK-92CI in Medium supplementiert mit 100 Einheiten IL-2
pro ml und 1000 Einheiten IL-2 pro ml führte zu einer Hochregelung
von CD25 und erhöhter
Zelloberflächenexpression.
Die Ergebnisse für
NK-92CI in nicht-supplementierten Medium sind aber nicht klar. Zwei
unterschiedliche Populationen treten auf: eine Population, die sehr
niedrige CD25-Spiegel exprimiert, ähnlich NK-92MI, sowie eine
Population mit hohen Spiegeln, ähnlich
NK-92-Elternzellen. Dies legt nahe, dass NK-92CI eine polyklonale
Population ist mit hoch und nieder IL-2 exprimierenden Zellen und
nicht eine uniforme Population von Zellen mit einem mittleren bis
niedrigen IL-Spiegel. Werden die Zellen daher in IL-2-freiem Medium
abgezüchtet,
haben Zellen mit einem hohen IL-2-Expressionsspiegel daher niedrige
CD25-Oberflächenspiegel,
wohingegen Zellen mit niederer IL-2-Expression einen hohen CD25-Spiegel
auf ihrer Oberfläche
haben.
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Beispiel 17 – Zytotoxizität von NK-92,
transfektiert für
eine Produktion von IL-2
-
Zur
Bewertung der Zytotoxität
dieser transfektierten Zellen erfolgte ein standardmäßiger 4
Stunden 51Cr-Freisetzungsassay. Es wurde
die Toxizität
der Elternzellen gegenüber
NK-92MI und NK-92CI bestimmt und vergleichen mit den Standard-Testzielzellen
K562 und Raji. Die Zytotoxität
von NK-92MI und NK-92CI war vergleichbar zu der der Elternzellen
(18). Die transfektierten Zelllinien
zeigten zytotoxische Aktivität
gegenüber
K562 und Raji, welche sehr ähnlich
waren zu denen der Elternzellen. Die Zytotoxität von NK-92 gegenüber K562
reichte von 82 bis 67%. Demgegenüber
hatten NK-92MI und NK-92CI Zytotoxizitäten im Bereich von 67 bis 62%
bzw. 82 bis 62%. Bei Raji-Zellen hatten NK-92 eine Zytotoxizität von 81
bis 47%, und NK-92MI von 75 bis 65% und NK-92CI hatten eine Zytotoxizität von 82
bis 52%.
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Beispiel 18 – Wirkung
der transfektierten NK-92-Zellen auf hematopoetische Vorläuferzellen.
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Eine
mögliche
klinische Anwendung der NK-92, NK-92MI und NK-92CI-Zellen ist die
eines ex-vivo-Reinigungsmittel für
autologe Transplantate. Damit sich die NK-Zellen hierfür eignen, müssen sie kranke Zellen entfernen – ohne ein
Abtöten
der hematopoetischen Vorläuferzellen
im Transplantat und ohne deren hematopoetisches Potential zu beeinflussen.
Um dies überprüfen zu können, erfolgte
ein Colony-Forming Cells
(CFC) – Versuch
auf kolonienbildende Zellen – wo
der klonogene Output der PBMCs untersucht wurde nach 48 Stunden
Inkubation mit NK-92MI und NK-92CI bei verschiedenen E/T-Verhältnissen.
Bereits früher wurde
gezeigt, dass NK-92 eine minimale Wirkung auf hematopoetische Stammzellen
(Beispiel 6) besitzt. In diesem Versuch besaßen NK-92MI und NK-92CI geringe
oder keine Wirkung auf das klonogene Resultat. Die Zahl der Kolonien
insgesamt nach Inkubation mit entweder NK-92MI oder NK-92CI war ähnlich der
Kontrolle, wenngleich eine geringe Abnahme zu beobachten war bei
einem maximalen Effektor/PBMC-Verhältnis von 1:1 (19).
Der gesamte klonogene Ertrag von NK-92MI und NK-92CI war etwa 80%
der Kontrolle unter diesen Verhältnissen.
Ein einheitlicher Trend war aber hinsichtlich des klonogenen Ertrags
mit Bezug auf die NK/PBMC-Verhältnisse
nicht zu erkennen. Hinsichtlich der speziellen Kolonietypen gab
es keine merkbaren Unterschiede in der Zahl der resultierenden BFU-E-Kolonien,
welche hier die zahlreichsten waren. Etwas Wirkung war zu beobachten
bei sowohl den CFU-GM- als auch den CFU-GEMM-Kolonien. Die absolute Zahl dieser Kolonien
war jedoch klein, was die Ergebnisbewertung schwierig macht, da
eine kleine Variation in der Kolonienzahl eine große Wirkung
auf die Berechnung des klonogenen Ertrags hat. Ein Einfluss auf
CFU-GM und CFU-GEMM kann bei höheren
Verhältnissen
gesehen werden, aber es war keine einheitliche Korrelation zwischen
Verhältnis
und Ertrag zu sehen.
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Beispiel 19 – Bestrahlung
der transfektierten NK-92-Zellen.
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Um
eine wirksame Strahlungsdosis für
eine Inhibierung der Proliferation und zur Aufrechterhaltung der Zytotoxizität zu finden,
wurden NK-92MI und NK-92CI mit 500, 1000, 1500 und 2000 cGy bestrahlt
und die Proliferation bestimmt über
den 3H-Thymidin-Einbau
(siehe Beispiele 7 und 8). Sowohl NK-92MI als auch NK-92CI waren
gegenüber
der Strahlung empfindlicher als die Eltern-NK-92-Zellen. Die Proliferation
der NK-92MI und NK-92CI war bei allen verwendeten Strahlungsdosen
stärker
unterdrückt
als bei NK-92 (20, Feld A). Eine Dosis
zwischen 500 und 1000 cGy unterdrückte eine Vermehrung der NK-92MI
und NK-92CI völlig.
Die Thymidin einbauhöhe
erreichte ein Plateau von etwa 20% bei den nicht-bestrahlten Kontrollzellen
aus NK-92CI und 10% für
NK-92MI.
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Zur
Bestimmung der Lebensfähigkeit
wurden NK-92, NK-92MI und NK92-CI-Zellen mit 250, 500, 1000 und 2000 cGy
bestrahlt und 24, 48 und 52 Stunden danach in Trypanblau-Exklusion
bestimmt. Bei äquivalenten
Dosen werden größere Prozentsätze von
sowohl NK-92MI als NK-92CI von der Strahlung getötet als bei den Elternzellen; 20, Feld B. Bei allen untersuchten Dosen
war die Endlebensfähigkeit
von NK92 höher als
bei den beiden Transfektanten.
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21 zeigt die Zytotoxizität dieser
Zellen nach der Bestrahlung. Es wurden Zellen, die mit 0, 1000 und
2000 cGy bestrahlt waren, nach drei Tagen auf ihre Zytotoxizität gegen
K562 und Raji-Zellen mit einem Effektor/Target-Verhältnis von
20:1, 10:1, 5:1 und 1:1 untersucht. Die Zytotoxizität der NK-92-Zellen
drei Tage nach der Bestrahlung mit 1000 cGy war in der Untersuchung
etwa 10 bis 30% gegen K562 (21, Feld
A) und 30 bis 50% gegen Raji (21,
Feld B). Die Bestrahlung mit 2000 cGy gab eine Zytotoxizität von 1
bis 5% gegen K562 und 3 bis 13% gegen Raji. Dem gegenüber besaß NK-92MI
nur eine zytotoxische Wirkung von 0 bis 5% und 0 bis 1% gegen K562
und 0 bis 1% und 0 bis 1% gegen Raji drei Tage nach Bestrahlungsdosen
von 1000 bzw. 2000 cGy. NK92-CI hat eine 1- bis 4%-ige Zytotoxizität auf K562
und 2 bis 7% auf Raji drei Tage nach einer Bestrahlung mit 1000
cGy und 0% K562 und 0 bis 2% nach Bestrahlung mit 2000 cGy.
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Die
hier beschriebenen Daten zeigen, dass IL-2-Transfektanten empfindlicher
gegenüber
Strahlung sind als ihre Elternzellen. Die Proliferation und Zytotoxizität von NK92
und NK92CI-Zellen war bei niedrigem Strahlungsspiegel gegenüber den
Elternstämmen
unterdrückt
und die strahlungsinduzierte Letalität war viel größer in IL-2-unabhängig modifizierten
Zellen in NK92 bei äquivalenten
Strahlungsdosen. Der stark IL-2-produzierende NK-92-MI ist auf Strahlung
empfindlicher als die nieder IL-2-produzierende NK-92CI-Variante.
Wegen der höheren
Strahlungssensitivität
würde eine
niedrigere Bestrahlungshöhe
ausreichen, um die Vermehrung adäquat
zu regeln, und gleichzeitig die Letalität der Zellen zu minimieren
und auch deren Zytotoxizität. Der
Fachmann kann die in dem Beispiel beschriebenen Versuche leicht
wiederholen. Durch Verwendung geringer Strahlungsdosen im Bereich
zwischen 0 und 1000 cGy könnte
eine optimale Dosis bestimmt werden, welche die Proliferation inhibiert
und gleichzeitig die Lebensfähigkeit
sowie die zytolytische Wirkung von NK92-MI und NK92-CI erhält.
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Beispiel 20 Transfektion
von NK-92 mit einem Gen für
Thymidinkinase
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Es
sind NK-92-Zellen mit einem Vektor zu transfektieren, der das Gen
für Thymidinkinase
(TK) enthält. Die
resultierenden NK-modifizierten NK-92-Zellen sind somit empfindlich
gegenüber
der toxischen Wirkung von Guanosinanalogen, Gancyclovir und Acyclovir.
Es kann ein Vektor für
die Transfektion von Säugetierzellen konstruiert
werden, bspw. ein retroviraler Vektor mit dem TK-Gen aus Herpes
Simplex-Virus (HSV) unter der Kontrolle des HSV-TK-Promotors und
dessen eigener polyA-Inhibierungsstelle. Die Transfektion kann nach dem
bekannten Verfahren in der Biologie und in der Molekularbiologie
von Säugetierzellen
erfolgen, bspw. durch Elektroporation (BioRad Gene PulserTM) oder durch Lipofektion (Felgner et al.,
Proc Natl. Acad. Sci. USA 84, 7413 (1987)). Die so hergestellten
transfektierten NK-92-Zellen
sind dann empfindlich gegenüber
einer Inaktivierung durch die Verabreichung von Gancyclovir oder
Acyclovir.
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Beispiel 21 Mutation des
NK-92 HLA-Zelloberflächenproteins.
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Es
können
NK-92-Zellen aus der von Gong et al. (1994) beschriebenen Zelllinie
erhalten werden. Das Chromosom mit dem β2-Microglobulin-Gen
ist zu isolieren und die DNA in diesem Chromosom ist von den Histonen
und anderen DNA-Proteinen
wegzureinigen. Das Genfragment mit dem β2-Microglobulin
ist dann mit Restriktionsnukleasen auszuschneiden und es kann eine
ortsspezifische Mutagenese erfolgen mittels einer Oligonukleotid-Kassette,
welche die mutierte Nukleotidsequenz enthält. Diese Verfahren verwenden übliche bekannte
Methoden aus der rekombinanten DNA-Technologie, wie beschrieben
bspw. in "Current
Protocols in Molecular Biology",
Ausubel et al., John Wiley and Sons, New York 1987 und in "Molecular Cloning:
A Laboratory Manual",
2nd Ed., Sambrook, Fritsch and Maniatis, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, NY, 1989). Das mutierte β2-Microglobulin kann
dann wieder in die Zell-DNA eingebaut und in NK-92 zurückgeführt werden.
Die so hergestellten Zellen werden dann HLA-Oberflächenmoleküle exprimieren
mit einem modifizierten β2-Microglobulin-Rest, der nicht länger in
der Lage ist T-Zellrezeptoren zu binden.
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Beispiel 22 NK-92-Zellen,
die Rezeptoren für
eine Krebszelle exprimieren.
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Es
sind die CTL von einem Krebspatienten durch Differentialzentrifugation
zu ernten. Die CTL werden immunoaffinitätsgereinigt und enthalten überwiegend
CTL gegen einen Rezeptor auf den Krebszellen des Patienten. Die
DNA der erhaltenen CTL-Population ist dann zu isolieren und die
Gene für
den MHC-Klasse-I-Rezeptor der gegen den Krebs gerichteten CTL, isoliert
durch Restriktionsnukleaseverbau, zu isolieren. Die so aufgereinigten
Gene werden mit Hilfe einer Kettenpolymerasereaktion amplifiziert
und die resultierenden amplifizierten Gene in einen Vektor eingebaut,
der für
eine konstruktive Expression der Gene in NK-92-Zellen geeignet ist.
Die Vektoren werden dann in NK-92-Zellen gebracht und die so modifizierten
NK-92-Zellen bspw. über einen
Antibiotika-resistenten Marker, der mit dem Vektor eingebracht wurde,
selektiert. Die so selektierten Zellen werden zur Erhöhung ihrer
Zahl angezüchtet.
Sie können
dann eingesetzt werden für
einen spezifischen Angriff auf Krebszellen des Patienten und den
Krebs, der in dem Patienten vorhanden ist, entweder ex vivo oder
in vivo behandeln.
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Beispiel 23 Verwendung
von NK-92-Zellen zum Abtöten
von HIV-infizierten Zellen
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8E5
ist eine Zelllinie, die HIV enthält
und HIV-virale Partikel produziert. 8E5-L ist die mit HIV entsprechend
infizierte Zelllinie, die keine Virionen produziert. Es erfolgte
ein Versuch zur zytoxischen Wirkung, wobei der Chrom-Freisetzungsassay
die Bestimmung der Aktivität
eingesetzt wurde. Es wurden die in Tabelle 8 gezeigten Ergebnisse
erhalten. In diesen Versuchen sind A3.01-Zellen eine nichtinfizierte
Kontrollzelllinie.
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Tabelle
8 – Zytotoxische
Wirkung von NK-92-Zellen auf HIV-infizierte Zellen
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Tabelle
8 ist zu entnehmen, dass 8E5-Zellen, welche HIV-Partikel produzieren,
eine höhere
zytotoxische Wirkung besitzen als 8E5L-Zellen, die keine HIV-Partikel produzieren,
und auch höher
als die Kontrollzellen. Ohne an die Theorie gebunden zu sein, wird
vermutet, dass die antivirale Wirkung der NK-92-Zellen von der direkten
zytotoxischen Wirkung herkommt sowie von einer Inhibierung durch
MIP-1α,
welches von NK-92-Zellen in hoher Konzentration produziert wird
(Bluman et al., J. Clin. Investig. 97, 2722 (1996)). Diese Versuche
zeigen, dass NK-92-Zellen wirksam HIV-produzierende Zellen in vitro lysieren
können.