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UMFANG DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ungleich lange komplementäre Sonden, die einen Fluorophor
auf der einen Sonde und einen Quencher auf der anderen Sonde aufweisen.
Der Fluorophor und der Quencher liegen auf eine Weise nebeneinander,
dass die Nähe
des Quenchers zu dem Fluorophor die Fluoreszenz des Fluorophors
quencht. Diese Sonden sind zur Detektion von Nukleotiden mit Sequenzkomplementarität verwendbar. Die
Fähigkeit
zur Detektion liegt in der kompetitiven Hybridisierung, die aus
der Verwendung ungleichlanger Sonden Resultiert, sowie der anschließenden Verminderung
im Quenchen, das durch diese kompetitive Hybridisierung hervorgerufen
wird.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Verfahren
zur Nukleinsäureamplifikation
wurden zu der Gruppe von Techniken hinzugefügt, durch die sehr kleine Mengen
eines Nukleotids zu einer Konzentration vervielfältigt werden können, bei
der sie durch einige Mitteln detektiert werden können. Mehrere Amplifikationsverfahren
wurden verfügbar.
Die am meisten verbreitete Technik ist die der Polymerasekettenreaktion
oder PCR, wie sie nunmehr üblicherweise
bezeichnet wird. Während
die Amplifikationsverfahren die zur Detektion zur Verfügung stehende
Anzahl von Targetnukleotidsequenzen oder deren Wiedergewinnung und
Verwendung erhöhen,
wird eine sensitive Methode benötigt, um
das Amplifikationsprodukt zu detektieren. Ferner profitieren Amplifikationsverfahren
von der Überwachung des
Amplifikationsprozesses in Echtzeit. Eine Überwachung in Echtzeit kann
nicht-reaktive Amplifikationsläufe oder
Ineffizienzen im Prozess detektieren. Eine Quantifizierung der Olionukleotidmenge
(oligonucleotide burden) könnte
ebenfalls mit einer Überwachung
in Echtzeit möglich
sein, falls solch eine Überwachung
ohne Beeinträchtigung
der Amplifikationsreaktion durchgeführt werden kann.
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Das
Verfahren dieser Erfindung basiert auf dem Fluoreszenzenergietransfer
zwischen einer mit einem Fluorophor markierten Sonde und einer mit
einem Quencher markierten Sonde, mit Sequenzkomplementarität zueinander.
Die verwendeten Sonden weisen ungleiche Längen auf, was die Hybridisierung
(annealing) einer Sonde an die Targetnukleinsäuresequenz gegenüber einer
Hybridisierung an ihre komplementäre Sonde begünstigt.
In der Abwesenheit von Nukleinsäuren
mit Sequenzen, die zu den Sondensequenzen (Targetsequenz) komplementär oder identisch
sind, würden
die beiden Sonden aneinander hybridisieren. Wenn die beiden Sonden
aneinander hybridisiert sind, erzeugt die Nähe des Quenchers zu dem Fluorophor
ein Quenchen der Fluoreszenz des Fluorophors. In der Gegenwart einer
Nukleinsäure
mit Sequenzen, die zu der Sondensequenz komplementär oder identisch
sind, wird ein Teil der mit dem Fluorophor markierten Sonde mit
der komplementären
Sequenz an die Nukleinsäure
binden und vom Quencher getrennt werden und eine erhöhte (ungequenchte)
Fluoreszenz ergeben. Dieser Unterschied in der Fluoreszenz kann
zur spezifischen Detektion der Gegenwart von Nukleinsäuren mit
den Targetsequenzen verwendet werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einem ersten Aspekt betrifft diese Erfindung ein Verfahren zur Überwachung
der Nukleinsäureamplifikation,
das umfasst: Durchführen
einer Nukleinsäureamplifikation
eines Targetpolynukleotids mit Hilfe eines beliebigen Verfahrens,
wobei die Amplifikation in der Gegenwart einer ersten Olionukleotidsonde
und einer zweiten, kürzeren
Olionukleotidsonde, die in ihrer Länge um mindestens zwei Basenpaare
variieren, durchgeführt
wird, was die Überwachung
der Nukleinsäureamplifikation
ermöglicht;
die erste Sonde, die einen Fluorophor aufweist; die zweite Sonde,
die zur ersten Sonde komplementär
ist, und die ein Quencher-Molekül
aufweist, das zum Quenchen der Fluoreszenz eines Fluorophors in
der Lage ist, wobei der Fluorophor und der Quentscher an ihre entsprechenden
Sonden an Positionen angeheftet sind, was in dem Quencher-Molekül ein Quenchen
der Fluoreszenz des Fluorophors zur Folge hat, wenn die Sonden aneinander
hybridisiert sind; wobei die längere
Sonde vorzugsweise an das Targetpolynukleotid bindet, und wobei,
wenn sie das Targetpolynukleotid vorzugsweise gebunden hat, die
Fluoreszenzintensität
des Fluorophors größer ist
als die Fluoreszenzintensität
des Fluorophors, wenn sie an die zweite hybridisiert hat; und Überwachen
der Fluoreszenz des Fluorophors, wobei die Erzeugung von Fluoreszenz
mit dem Auftreten einer Nukleinsäureamplifikation
korrespondiert.
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Sie
betrifft ferner ein Verfahren zur Detektion der Gegenwart eines
Targetpolynukleotids unter Verwendung ungleich langer Sonden.
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Die
hybridisierten Sonden mit dem Fluorophor und dem Quencher sind ebenfalls
Teil dieser Erfindung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
das Fluoreszenzsignal dar, das aus einer PCR Amplifikation einer
HCV Target-RNA unter Verwendung ungleich langer Sonden erhalten
wurde, wobei die längere
Sonde einen Fluorophor auf dem 5'-terminalen
Kohlenstoffatom aufwies, und die kürzere Sonde einen Quencher
auf dem 3'-terminalen Kohlenstoffatom
aufwies und durch Deletion von drei Basenpaaren vom 5'-Terminus der längeren Sonde
erzeugt wurde.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung wird in Verbindung mit der Amplifikation eines Targetpolynukleotids
durch ein beliebiges Verfahren verwendet. Diese Amplifikationsverfahren
umfassen PCR, Ligasekettenreaktion (LCR), Gap LCR, transkriptionsvermittelte
Amplifikation (TAM), nukleinsäuresequenz-basierte
Amplifikation (NASBA) und Strangverdrängungsamplifikation (SDA, strand
displacement amplification).
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Die
PCR ist von größtem Interesse.
Die PCR wird in vielen Referenzen beschrieben, zum Beispiel in Innis
et al., Hrsg., PCR Protocols (Academic Press, New York, 1989); Sambrook
et al., Molecular Cloning, Second Edition (Cold Spring Harbor Laboratory,
New York, 1989). Die Bindungsstelle der Olionukleotidsonde liegt zwischen
den zur Amplifikation des Targetpolynukleotids verwendeten PCR Primern.
Die PCR kann mit Hilfe einer beliebigen Polymerase durchgeführt werden.
Da sich die Intensität
des Fluoreszenzsignals intensiviert, je mehr Kopien (replicates)
des Targetpolynukleotids hergestellt werden, wird eine beliebige
Polymerase, welche die Anzahl von Targetpolynukleotiden erhöht, in diesem
Verfahren funktionieren. Vorzugsweise wird die PCR unter Verwendung
einer thermostabilen Polymerase durchgeführt. Das bevorzugte Enzym ist
eine Taq DNA-Polymerase,
z.B. AmplitaqTM (Perkin-Elmer, Norwalk,
Connecticut), oder eine äquivalente
thermostabile DNA-Polymerase.
Die Hybridisierungstemperatur der PCR liegt etwa 5 bis 10 Grad Celsius
unterhalb der Schmelztemperatur der verwendeten Olionukleotidsonden.
Die Polymerase Pwo kann ebenfalls mit Erfolg in dieser Erfindung
verwendet werden.
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Der
Begriff "Oligonukleotid", wie hier verwendet,
umfasst lineare Oligomere natürlicher
oder modifizierter Monomere oder Verknüpfungen einschließlich Deoxyribonukleosiden,
Ribonukleosiden und dergleichen, die zu einer spezifischen Bindung
eines Targetpolynukleotids mittels eines regulären Musters von Monomer-zu-Monomer-Interaktionen
im Stande sind, wie z.B. dem Watson-Crick-Typ der Basepaarung. Üblicherweise
sind Monomere durch Phospordiesterbrücken oder Analoga davon verknüpft, um
Oligonukleotide zu bilden, die in der Größe von einigen monomeren Einheiten,
z.B. 3-4, bis zu mehreren Zehn monomeren Einheiten reichen. Wann
immer ein Oligonukleotid durch eine Buchstabensequenz repräsentiert
wird, wie z.B. "ATGCCTG", ist es selbstverständlich,
dass die Nukleotides von links nach rechts in der 5' → 3'-Richtung angegeben sind, und dass "A" Deoxyadenosin, "C" Deoxycytidin, "G" Deoxyguanosin und "T" Deoxythymidin
bezeichnet, außer,
es ist etwas anderes angegeben. Analoga von Phosphodiesterverknüpfungen
umfassen Phosphorthioat, Phosphordithioat, Phosphoranilidat, Phosphoramidat
und dergleichen. Im Allgemeinen weisen die Oligonukleotidsonden
der Erfindung an ihrem 5'-Ende
eine ausreichende Anzahl von Phosphodiesterverknüpfungen auf, sodass die verwendete
5' → 3'-Exonukleaseaktivität die gebundene
Sonde effizient degradieren kann, um die Reporter- und Quencher-Moleküle zu trennen.
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"Perfekt übereinstimmend
(matched)" in Bezug
auf einen Duplex bedeutet, dass die den Komplex bildenden Poly-
oder Oligonukleotidstränge
eine doppelsträngige
Struktur miteinander bilden, sodass jedes Nukleotid in jedem Strang
eine Watson-Crick-Basenpaarung mit einem Nukleotid in dem anderen
Strang ausbildet. Der Begriff umfasst ferner die Paarung von Nukleosidanaloga,
wie z.B. Deoxyinosin oder Nukleoside mit 2-Aminopurinbasen und dergleichen,
die verwendet werden können.
Umgekehrt bedeutet ein "Mismatch" in einem Duplex
zwischen einem Targetpolynukleotid und einer Oligonukleotidsonde
oder einem Primer, dass ein Paar von Nukleotiden im Duplex keine
Watson-Crick-Bindung ausbildet.
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Die
Oligonukleotidsonden der Erfindung können mit Hilfe einer Reihe
von Ansätzen
synthetisiert werden, siehe z.B. Ozaki et al., Nucleic Rcids Research,
20: 5205-5214 (1992); Agrawal et al., Nucleic Acids Research, 18:
5419-5423 (1990) oder dergleichen. Die Oligonukleotidsonden der
Erfindung können
auf bequeme Weise mit Hilfe eines automatischen DNA-Synthesegeräts synthetisiert
werden, z.B. einem DNA/RNA-Synthesizer
von Applied Biosystems, Incorporated Foster City, Kalifornien, Modell
392 oder 394, unter Verwendung einer Standardchemie, wie z.B. der
Phosphoramiditchemie, welche z.B. in den folgenden Referenzen offenbart ist:
Beaucage and Iyer, Tetrahedron, 48: 2223-2311 (1992); Molko et al.,
U.S. Pat. Nr. 4,980,460; Koster et al., U.S. Pat. Nr. 4,725,677;
Caruthers et al., U.S. Pat. Nr. 4,415,732; 4,458,066; und 4,973,679;
und dergleichen. Eine alternative Chemie, die z.B. nicht-natürliche Gruppen
in der Gerüststruktur
zur Folge hat, wie z.B. Phosphorthioat, Phosphoramidat und dergleichen,
können
ebenfalls verwendet werden, vorausgesetzt, dass die Hybridisierungseffizienzen
der resultierenden Oligonukleotide und/oder die Spaltungseffizienzen
der verwendeten Exonuklease nicht negativ beeinträchtigt werden.
Vorzugsweise weist die Oligonukleotidsonde eine Länge im Bereich
von 15-60 Nukleotiden auf. Noch bevorzugter weist die Oligonukleotidsonde
eine Länge
im Bereich von 18-30 Nukleotiden auf. Die genaue Sequenz und die
Länge einer
Oligonukleotidsonde der Erfindung hängen zum Teil von der Natur
des Targetpolynukleotids ab, an das sie bindet. Die Bindestelle
und die Länge können variiert
werden, um die geeigneten Hybridisierung- und Schmelzeigenschafen
für eine
bestimmte Ausführungsform
zu erreichen. Vorzugsweise ist das 3'-terminale Nukleotid der Oligonukleotidsonde
blockiert oder ist zur Extension durch eine Nukleinsäurepolymerase
nicht im Stande. Solch eine Blockierung wird üblicherweise durch das Anheften
eines Reporter- oder Quencher-Moleküls an das 3'-terminale
Kohlenstoffatom der Oligonukleotidsonde über eine Linkereinheit durchgeführt. Vorzugsweise
sind Reporter-Moleküle fluoreszierende
organische Farbstoffe, die für
das Anheften an das 3'-terminale
Kohlenstoffatom oder das 5'-terminale Kohlenstoffatoms
einer Sonde über
eine Linkereinheit derivatisiert wurden. Vorzugsweise sind Quencher-Moleküle ebenfalls
organische Farbstoffe, die fluoreszierend sein können oder nicht, abhängig von
der Ausführungsform
der Erfindung. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
z.B. das Quencher-Molekül fluoreszierend.
Ob das Quencher-Molekül
fluoreszierend ist oder die transferierte Energie vom Reporter einfach über nicht-strahlenden
Zerfall freisetzt, im Allgemeinen sollte die Absorptionsbande des
Quenchers im Wesentlichen mit der fluoreszierenden Emissionsbande
des Reportermoleküls überlappen.
Nicht fluoreszierende Quencher-Moleküle, die Energie von angeregten
Reportermolekülen
absorbiern, die aber die Energie nicht über Strahlung freisetzen, werden
hier als chromogene Moleküle
bezeichnet. In der Literatur ist im hohen Maße praktische Anleitung zur
Auswahl geeigneter Reporter/Quencher-Paare für spezielle Sonden verfügbar, wie
z B. exemplarisch in den nachfolgenden Referenzen dargestellt: Clegg "Fluorescence resonance
energy transfer and nucleic acids, " Methods of Enzymology, 221: 353-389
(1992), Wu et al.; "Resonance
energy transfer: methods and applications", Anal. Biochem. 218: 1-13 (1994).;
Pesce et al., Hrsg., Fluorescence Spectroscopy (Marcel Dekker, New
York, 1971); White et al., Fluorescence Analysis: A Practical Approach (Marcel Dekker,
New York, 1970); und dergleichen. Die Literatur umfasst ferner Referenzen
mit erschöpfenden
Listen fluoreszierender und chromogener Moleküle sowie deren relevanter optischer
Eigenschaften zur Auswahl von Reporter/Quencher-Paaren, z.B. Berlman,
Handbook of Fluorescence Sprectra of Aromatic Molecules, 2nd Edition
(Academic Press, New York, 1971); Griffiths, Colour and Consitution
of Organic Molecules (Academic Press, New York 1976); Bishop, Hrsg.,
Indicators (Pergamon Press, Oxford, 1972); Haugland, Handbook of Fluorescent
Probes and Research Chemicals (Molecular Probes, Eugene, 1992);
Pringsheim, Fluorescence and Phosphorescence (Interscience Publishers,
New York, 1949); und dergleichen. Ferner gibt es in der Literatur
umfassende Anleitungen zur Derivatisierung von Reporter- und Quencher-Molekülen für die kovalente Anheftung über herkömmliche
reaktive Gruppen, die an ein Oligonukleotid angefügt werden
können,
wie exemplarisch in den folgenden Referenzen dargestellt: Haugland
(oben zitiert); Ullman et al., U.S. Pat. Nr. 3,996,345; Khanna et
al., U.S. Pat. Nr. 4,351,760.
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Exemplarische
Reporter/Quencher-Paare können
aus den Xanthen-Farbstoffen einschließlich der Fluoresceine und
der Rhodamin-Farbstoffe ausgewählt
werden. Viele geeignete Formen dieser Verbindungen sind mit Substituenten
an ihren Phenyleinheiten, die als Bindungsstellen oder als Bindungsfunktionalität zur Anheftung
eines Oligonukleotids verwendet werden könne, verbreite kommerziell
verfügbar.
Eine weitere Gruppe fluoreszierender Verbindungen sind die Naphthylamine,
die eine Aminogruppe in der Alpha- oder der Beta-Position aufweisen.
Eingeschlossen in solche Naphthylaminoverbindungen sind 1-Dimetylaminonaphthyl-5-sulfonat, 1-Anilin-8-naphthalensulfonat
und 2-p-Touidinyl-6-naphthalensulfonat.
Weitere Farbstoffe umfassen 3-Phenyl-7-isocyanatocoumarin, Acridine, wie z.B.
9- Isothiocyanatoacridin
und Acridinorange, N-(p-(2-Benzoxazolyl)phenyl)maleimid,
Benzoxadiazole, Stilbene, Pyrene und dergleichen. Vorzugsweise werden
die Reporter- und Quencher-Moleküle
aus Fluorescein- und Rhodamin-Farbstoffen ausgewählt. Diese Farbstoffe und geeignete
Verknüpfungsverfahren
zur Anheftung an Oligonukleotide werden in vielen Referenzen beschrieben,
z.B. in Khanna et al. (oben zitiert); Marshall, Histochemical J.,
7: 299-303 (1975); Mechnen et al., U.S. Pat. Nr. 5,188,934; Mechnen
et al., Europäische
Patentanmeldung Nr. 87 310 256.0; und Bergot et al., Internationale
Anmeldung PCT/US90/05565. Die letzteren vier Dokumente werden hier
durch Bezugnahme eingeschlossen.
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Es
gibt zahlreiche Verknüpfungseinheiten
und Verfahren zur Anheftung von Reporter- oder Quencher-Molekülen an die
5'- oder 3'-Termini von Oligonukleotiden,
wie beispielhaft in den folgenden Referenzen dargestellt: Eckstein,
Hrsg., Oligonucleotides and Analogues: A Practical Approach (IRL
Press, Oxford, 1991); Zuckerman et al., Nucleic Acids Research 15:
5305-5321 (1987) (3'-Thiolgruppe
an das Oligonukleotid); Sharma et al., Nucleic Rcids Research 19:
3019 (1991) (3'-Sulfhydryl);
Giusti et al., PCR Methods and Applications, 2:223-227 (1993) und
Fung et al., U.S. Pat. Nr. 4,757,141 (5'- Phosphoaminogruppe via AminolinkTM.II verfügbar von Applied Biosystems,
Foster City, Kalif.); Stabinsky U.S. Pat. No. 4,739,044 (3'-Aminoalkylphosphorylgruppe);
Agrawal et al., Tetrahedron Letters 31: 1543-1546 (1990) (Anheftung
via Phosphoramidatverknüpfungen);
Sproat et al., Nucleic Acids Research, 15: 4837 (1987) (5'-Mercaptogruppe);
Nelson et al., Nucleic Acids Research 17: 7187-7194 (1989) (3'-Aminogruppe); und dergleichen. Vorzugsweise
werden kommerziell verfügbare
Verknüpfungseinheiten
verwendet, die während
der Synthese an das Oligonukleotid angeheftet werden können, z.B.
verfügbar
von Clontech Laboratories (Palo Alto, Kalifornien).
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Rhodamin-
und Fluorescein-Farbstoffe werden ebenfalls am Ende der Festphasensynthese
mit Hilfe von Farbstoffen, die mit einer Phosphoramiditeinheit derivatisiert
wurden, auf einfache Weise an das 5'-Hydroxyl eines Oligonukleotids angeheftet,
siehe z.B. Woo et al., U.S. Pat. Nr. 5,231,191, und Hobbs, Jr. U.S.
Pat. Nr. 4,997,928.
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Die
Auswahl der in dieser Erfindung verwendeten Primer und Sonden liegt
in der Hand des Ausführenden.
Diese Erfindung beinhaltet keine besonderen Erfordernisse oder Einschränkungen
hinsichtlich der Auswahl der Primer oder der Sonden. Solche Auswahlverfahren
sind im Stand der Technik bekannt.
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Die
Sonden können
eine beliebige Länge
aufweisen, solange dies die Durchführung der Erfindung ermöglicht.
Als Minimum (baseline) muss die längere Sonde mindestens drei
Basenpaare aufweisen. Aus praktischer Überlegung wird die längere Sonde
jedoch aus mehr als drei Basenpaaren bestehen. Es gibt jedoch kein
oberes Limit, wie durch die Verwendung von FETCH gezeigt wurde.
Die Länge
der längeren
Sonde wird durch die Anwendung von FETCH nicht vorgeschrieben, da
dieses mit einer beliebigen Sondenlänge ober- und unterhalb des
Grunderfordernisses einer Länge
von mindestens drei Basenpaaren funktioniert. Aus praktischen Gründen wird
die längere
Sonde eine Länge
aufweisen, die sicherstellt, dass sie auf einzigartige Weise mit
dem Targetpolynukleotid und der kürzeren Sonde hybridisiert.
Die kürzere
Sonde weist mindestens zwei Basenpaare weniger auf als die längere Sonde.
Dies ist der Minimalstandard (basic standard) zur Herstellung der
kürzeren
Sonde. Es wurde festgestellt, dass ein gutes Zusammenpassen im Hinblick
auf die Längendifferenz
zwischen den Sonden durch Berechnen der Dissoziationstemperatur
der hybridisierten Sonden erreicht werden kann. Als allgemeine Regel
muss die Dissoziationstemperatur der Primer höher als etwa 55°C und niedriger
als 90°C
sein. Ein geeignetes Mittel zur Durchführung dieser Berechnung ist
die Verwendung einer Software mit der Bezeichnung Gene Runner (Hastings
Software, Inc.), z.B. die Version 3.04.
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Das
kürzere
Gen kann eine 5'-trunkierte
Form des längern
Gens sein, oder es kann eine 3'-trunkierte Form
sein. Eine dritte Option ist die Herstellung der kürzeren Sonde
durch Trunkieren sowohl des 5'-
als auch des 3'-Endes
des längeren
Gens. Jede dieser drei Formen der kürzeren Sonde funktioniert.
Während
zwei oder mehr trunkierte Formen verwendet werden könnten, ist
es am einfachsten, nur eine Form zu verwenden, vorzugsweise die
5'-trunkierte Form.
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Der
Fluorophor und der Quencher können
auf einer beliebigen Kombination von Basenpaaren lokalisiert sein,
solange die Fluoreszenz des Fluorophors durch den Quencher effektiv
gequencht wird, wenn die beiden Sonden hybridisiert sind. Der einfachste
Ansatz ist es, den Fluorophor auf das 5'-terminale Nukleotid der längern Sonde
und den Quencher auf das 3'-terminale
Nukleotid der kürzeren
Sonde zu setzen. Dieser Ansatz kann den Effekt des Quencher-Moleküls auf die
Fluoreszenz des Fluorophors optimieren. Vorzugsweise werden Fluorophor
und Quencher-Moleküle über 5'- und 3'-Linkereinheiten an das 5'-terminale Kohlenstoffatom
und das 3'-terminale
Kohlenstoffatom der Sonde angeheftet. Es wurde jedoch zumindest
mit einer Reihe hier zweckdienlicher Fluorophore gezeigt, dass der
Fluorophor und der Quencher auch voneinander entfernt und doch operativ
positioniert sein können.
Siehe dazu z.B. das U.S. Patent Nr. 5,538,848, das offenbart, dass ein
Fluorophor und ein Quencher mehrere Nukleotide voneinander getrennt
sein können.
Dieses Patent offenbart eine Arbeit, in der ein Fluorophor und ein
Quencher mindestens 15 Nukleotide oder mehr voneinander entfernt
sind, und zeigt vermeintlich dennoch eine Verwendbarkeit. In ähnlicher
Weise können
hier der Fluorophor und der Quencher zahlreiche Nukleotide voneinander
getrennt sein, solange diese Trennung die Fähigkeit des Quenchers, das
Signal des Fluorophors zu beeinflussen, wenn die beiden Sonden hybridisiert
sind, nicht wesentlich reduziert. Natürlich könnte der Fluorophor und/oder
Quencher an ein Nukleotid im Inneren der Sonden gebunden werden.
Aus Gründen
der Einfachheit der Synthese und zur Optimierung der Hybridisierung von
Sonde/Target und Sonde/Sonde wird es jedoch bevorzugt, den Fluorophor
und den Quencher an die 5'- und 3'-terminalen Enden
der Sonden zu setzen, wie oben angemerkt. Der Assay ist auch funktionell,
wenn sowohl der Fluorophor als auch der Quencher auf den 5'- oder 3'-terminalen Nukleotiden ihrer entsprechenden Oligonukleotide
liegen. Eine alternative Anordnung wäre es, den Fluorophor auf die
kürzere
Sonde und den Quencher auf die längere
Sonde zu setzen. In dieser Anordnung würde die länger Sonde wiederum vorzugsweise
an das Target binden, und dadurch ausreichend von der Sonde mit
dem Fluorophor getrennt sein, um dessen Fluoreszenz nicht effektiv
zu quenchen. Das bevorzugte Konstrukt ist es jedoch, den Fluorophor
auf der längeren
Sonde zu haben.
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Der
Assay kann durch Variieren des Verhältnisses zwischen der Sonde
mit dem Quencher und der Fluorophor-Sonde optimiert werden. Ein
1:1 Verhältnis
ergab gute Ergebnisse. Es wurde jedoch festgestellt, dass ein 2:1
Verhältnis
der Quencher-Sonde zur Fluorophor-Sonde bessere Ergebnisse erbrachte.
Während
dieser Aspekt der Erfindung nicht optimiert wurde, wurde festgestellt,
dass ein Fachmann in der Lage ist, einen gegebenen Assay durch Routineuntersuchung
verschiedener Verhältnisse
zu optimieren.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen der Illustration der Erfindung und
sind nicht als Einschränkung des
beanspruchten Schutzumfangs der Erfindung zu verstehen.
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BEISPIELE
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Allgemeine
Beschreibung
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Die
Verwendung des Fluoreszenzenergietransfers durch kompetitive Hybridisierung
(FETCH) wurde als ein Assay zur Detektion des Hepatitis C Virus
(HCV) in humanen Proben mit Hilfe von PCR entwickelt. Die "Vorwärts"-Sonde (forward probe),
die längere
Sonde, wies einen 6-FAM Farbstoff (Carboxyfluorescein) an der 5'-Position und eine
Phosphatgruppe an der 3'-Position
auf (um die Extension während
der PCR zu verhindern). Die "Rückwärts"-Sonde (reverse probe),
die kürzere
Sonde, wies einen TAMRA Farbstoff (N,N,N',N'-Tetramethyl-6-carboxyrhodamin)
an der 3'-Position
auf (kein 3'-OH,
sodass keine Extension während
der PCR möglich
ist). FAM, ein üblicherweise
verwendeter fluoreszierender Farbstoff, wurde als Fluorophor verwendet. TAMRA,
ein fluoreszierender Farbstoff mit einer Absorptionsbande, welche
die Emissionsbande von FAM überlagert,
wurde als Quencher in dieser Anwendung verwendet.
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BEISPIEL 1
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Selektion
der Primer und Sonden
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Die
HCV Polynukleotidsequenzen wurden anhand der Literatur identifiziert.
Um einen Assay zu haben, der alle bekannten HCV Stämme abdeckt,
wurden zwei Primer und zwei Sonden ausgewählt, die Polynukleotidsequenzen
aufwiesen, welche den RNA-Sequenzen aller bekannten Stämme gemeinsam
sind. Die Primer wurden so ausgewählt, dass sie an alle bekannten
HCV Stämme
hybridisieren würden,
und dass sie entsprechende Eigenschaften besitzen, wie zum Beispiel
eine ähnliche
Dissoziationstemperatur, keine extensive 3'-Komplementarität zueinander
usw. Die ausgewählten
Primer flankieren ein 254 Basenpaarsegment in der 5' nicht-kodierenden Region
von HCV von Nukleotid Nummer 3290 bis 3543, wie in der Literatur
beschrieben. Die verwendeten HCV Sequenzdaten, die Primer und die
ausgewählten
Sonden werden in den nachfolgenden Tabellen I(beigefügt), II
und IV dargestellt. Tabelle
II
Tabelle
III
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Die
unkonventionelle Darstellung der Sequenz von C2 (von 3' → 5') dient der Veranschaulichung ihrer Komplementarität zu C1. Tabelle
IV
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Die
Molekulargewichte wurden mit Hilfe der Gene Runner Version 3.04
(Hasting Software, Inc.) berechnet.
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BEISPIEL 2
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Synthese der Sonden
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Zwei
Sonden wurden in Auftragssynthese bei TriLink Biotechnologies, Inc.
(11585 Sorrento Valley Rd., Suite 105, San Diego, CA 92121) synthetisiert.
Sie wurden wie folgt hergestellt:
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Schritt 1: Synthese des
Oligonukleotids
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Das
Oligonukleotid wurde auf einem Träger hergestellt, der nach dem
Entschützen
eine 3'-Phosphatgruppe ergab
(Glen Research Katalog Nr. 20-2913).
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Schritt 2: Hinzufügen von
6-FAM
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Das
an den Träger
gebundene Oligonukleotid wurde im Anschluss manuell mit 15 Äquivalenten
6-FAM Amidit (Glen Research Katalog Nr. 10-5901) umgesetzt, um eine hohe Effizienz
sicherzustellen.
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Schritt 3: Entschützen des
Oligonukleotids
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Das
mit FAM markierte Oligonukleotid wurde 36 Stunden bei Raumtemperatur
mit frischem konzentrierten Ammoniumhydroxid entschützt. Nach
dem Entschützen
wurde das Reagenz dekantiert, die Partikel (beads) gewaschen, und
die vereinigten Lösungen
getrocknet.
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Schritt 4: Reinigung
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Das
mit FAM markierte Oligonukleotid wurde mit Hilfe einer Reversphasen
HPLC gereinigt. Das FAM lag nur auf dem vollständigen Material vor und war
eine hilfreiche lipophile Handhabe, die eine gute Abtrennung ermöglichte.
Nach der Reinigung wurde die Verbindung in der Präparation
für die
Präzipitation
getrocknet. Die Verbindung wurde unter Verwendung von Ethanol aus
0.3 M NaOAc präzipitiert.
Das Produkt wurde durch Hochgeschwindigkeitszentrifugation gewonnen
und zweimal mit Ethanol gewaschen.
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Schritt 5: Finale Analyse
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Das
getrocknete Produkt wurde in Wasser resuspendiert, quantifiziert
und mittels HPLC auf seine Reinheit untersucht. Die Verbindung wurde
im Anschluss erneut in der Präparation
für die
Auslieferung getrocknet.
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BEISPIEL 3
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Detektion von HCV-RNA
mittels Reverser Transkriptase-PCR unter Verwendung von FETCH
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Dieser
Assay wurde als eine Einschritt-Reaktion aus reverser Transkription
und Polymerasekettenreaktion durchgeführt. Die HCV-RNA wurde aus
humanen Serum oder Plasma isoliert und gereinigt. Die Serum- oder
Plasmaprobe wurde unter hochgradig denaturierenden Bedingungen lysiert,
um RNasen zu inaktivieren und die Isolation intakter RNA sicherzustellen.
Die RNA wurde mit Ethanol präzipitiert
und auf eine QIAmp Zentrifugationssäule (Qiagen, Chatsworth, CA)
transferiert, die RNA bindet. Die Säule wurde im Anschluss gewaschen
und die RNA mit Wasser isoliert. Das gereinigte RNA- Template (10 μl) wurde
mit dem HCV Mastemix (40 μl,
siehe Tabelle V) gemischt und im Anschluss revers in DNA transkribiert,
mittels PCR amplifiziert und im gleichen Röhrchen in einem Perkin Elmer
7700 Sequenzanalysegerät
detektiert, wie in Tabelle VI dargestellt. Während der PCR hybridisierten
ein Teil der mit FAM markierten Sonde und ein Teil der mit TAMRA
markierten Sonde mit dem PCR-Produkt, wodurch das Quenchen der FAM-Floureszenz
reduziert und die Detektion einer höheren Floureszenz ermöglicht wurde.
Die Fluoreszenz von FAM steigt mit der Anzahl an Zyklen im Thermocycler,
was mit einem Anstieg der Menge an PCR Produkt einhergeht, wie in
1 dargestellt. Tabelle
V
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TaqMan
ist eine eingetragene Marke von Roch Molecular Systems, Inc. Tabelle
VI