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Verdunkelungsvorrichtung für Fenster- oder sonstige Lichtöffnungen
Gegenstand der Erfindung ist eine Verdunkelungsvorrichtim,g. für Fenster oder sonstige
Lichtöffnungen.
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Das einfachste und billigste Verdunklungsmittel besteht in der Abdeckung
der lichtausstrahlenden Flächen mittels schwarzen Papieres. Die Anbringung solcher
Papierflächen ist ziemlich mühselig, weil die dünnen Blätter längs der Kanten an
zahlreichen Stellen mittels Reißnägel o.,dgl. befestigt werden müssen. Im übrigen
hat die Erfahrung - gezeigt, daß das Papier nach wenigen Benutzungsfällen unbrauchbar
wird. Für die Abdunklung von großen Hallen, Fabrikgebäuden o.,dgl. scheiden derartige
leicht schadhaft werdende Mittel von vornherein aus. Man hat auch daran gedacht,
in solchen Fällen die empfindlichen Papierverkleidungen durch festere Papptafeln
zu ersetzen: Aber die Befestigung solcher Täfeln an den Fensterrahmen oder den Einfassungen
sonstiger Lichtöffnungen bedingt #das Vorhandensein einer größeren Anzahl von anpressenden
Blattfedern, die an Ort und Stelle bleiben müssen, weil sonst .die Ambringung in
jedem Gebrauchsfalle zu umständlich ist. Solche -dauernd vorhandenen Befestigungsmittel
sind verhältnismäßig teuer und winken auch verunzierend und störend, weil sie beispielsweise
die Reinigung ider Rahmen erschweren. Weil ,die Pappe eine gewisse Stärke nicht
unterschreiten darf, ist auch der Aufwand an ab-,deckendem Stoff ihm Verhältnis
viel zu groß. Schließlich ist auch die Aufbewahrung sowie das Hinundzurüoksohaffen
der großen Tafeln unbequem. .
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Vorhänge aus .dichten Gewebestoffen kommen aus wirtschaftlichen Gründen
noch weniger in Betracht. Die Schwierigkeiten für das Anbringen sind außerdem ;de
gleichen wie bei Papiervorhängen. Man hat - allerdings- auch schon baulich sorgfältig
durchgebildete Rollvorhänge aus Gewebestoffen geschaffen, die bequem niedergezogen
und in beliebiger Lage durch mechanische Schnappvorrichtungen festgehalten werden
körnen; derartige Vorrichtengen
finden beispielsweise in Laboratorien,
Hörsälen o. dgl. Anwendung. Die Anlagekosten für solche Vorrichtungen sind hoch,
so daß ihre Anschaffung nur dort möglieh ist, wo entsprechende Mittel zur Verfügung
stehen. Solche Vorrichtungen kommen für den Massenbedarf zur Verdunklung ganzer
Ortschaften nicht in Betracht.
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Nach der Erfindung wird. :eine Verdunkelungsvorrichtung für Fenster-
oder sonstige Lichtöffnungen dadurch geschaffen, daß die Abdeckung mittels einer
aufrollbaren Bahn einer zweischichtigen, d. h. aus je einer glatten und je einer
gewellten Schicht bestehenden Wellpappe erfolgt, die mit ihrer glatten Schicht !durch
eine in der Längs- oder Winkelrichtung wirkende Spannvorrichtung in -dichter Anlage
an die Umrahmung der- Lichtöffnung gehalten und bei waagerechtn oder schrägen Lichtöffnungen
.gegebenenfalls än den Kanten durch Tragleisten gestützt wird.
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Es empfiehlt sich, die Wellpappe oder wenigstens ihre glatte Schicht
mit einem die Aufsaugung von Feuchtigkeit verhütenden Stoff zu tränken oder mit
einem wasserabweisenden Überzug zu versehen. Wird ein Lacküberzug benutzt, so hat
dieser den Vorzug, ,daß dadurch,die Festigkeit und Steifheit noch eine Erhöhung
erfährt. Auf jeden Fall verhütet die Tränkung oder der überzug; -daß die Pappmasse
durch Eindringen von niedergeschlagener Feuchtigkeit .zerstört werden kann.
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Die einzelnen Bahnender Wellpappe werden an ihren beiden Enden zweckmäßig
mit Verstärkungsleisten aus Pappe o. dgl. versehen, die beispielsweise Querschnitt
haben und in welche die Enden jeder Bahn eingeleimt oder durch Heftnieten befestigt
sind. Auf diese Weise erhalten die beiden Endkanten eine genügende Festigkeit gegen
Verbiegen, auch gestatten sie, den auf einzelnen Stellen ausgeübten Spannzug auf
die ganze Breite der Bahn zu übertragen. Die Verstärkungsleisten dienen zugleich
zur Anbringung metallener Befestigungsösen, wobei diese Ösen zweckmäßig in Form
von Hohlnietenausgeführt sind, welche die Enden der Bahn, die umfassenden Leisten
und gegebenenfalls andere Verstärkungseinlagen fest miteinander verbinden. An ,den
so gebürdeten Ösen können bei Verwendung für abrollbare Abdeckungen die dann erforderlichen
Zugmittel angreifen; bei der Verwendung als ausspannbare Fenstervorhänge :dienen
die Ösen zum Durchstecken der am Fensterrahmen angebrachten Haken, Knöpfe o. @dgl.
Wesentlich ist, daß im . letzteren Falle nur die Befestigung an jedem Ende mittels.
zweier derartiger äsen erforderlich ist, so daß die Anbringung rasch erfolgen kann
und hierfür im ganzen nur vier Haken; Knöpfe o. dgl. je Bahn gebraucht werden. Um
dabei zugleich eine Ausspannung der Wellpappembahn zu erzielen, ist noch eine federnde
Spannvorrichtung vorgesehen, die .aber im vorliegenden Fall nicht an dem Tragrahmen
angebracht zu sein braucht, sondern mit einfachen Mitteln an Odem Abdeckungsmittel
selbst ausgebildet sein kann. Zu diesem Zweck sind zwei Befestigungsösen, am besten
die beiden oberen, mit einem federnden Aufhängeglied versehen; besonders vorteilhaft
ist noch eine Anordnung; bei welcher eine Feder innerhalb der Öffnung der Öse so
angebracht ist, däß sie in rder Spannrichtung der Wellpappe ausweichen kann.
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Die Verdunkelungsvorrichtung nach der Erfindung vereinigt die Vorzüge
von aus dünnem Papier und aus dicker Pappe bestehenden Abdeckungen miteinander,
ohne deren Nachteile zu besitzen. Mit den aus Papier gebildeten Verdunkelungsvorrichtungen
hat sie den Vorzug des geringen Gewichts, der Aufrollbarkeit, der bequemen Aufbewahrbarkeit
und Transportfähigkeit gemein; übereinstimmend mit den aus diCkex fester Pappe gebildeten
Abdeckvorrichtungen weisst sie die Vorteile größerer Festigkeit und Steifheit sowie
geringer Empfindlichkeit gegen unvorsichtige Behandlung auf, außerdem auch die günstige
Eigenschaft, keine Falten zu werfen, nicht zerknittert werden zu können. Gegenüber
beiden besteht aber außerdem noch der Vorzug; daß eine wirklich einwandfreie Abblendung
mit größerer Sicherheit erreicht werden kann. Steife Papptafeln verziehen und verwerfen
sich, so daß umständliche Befestigungen an den Rändern zur Herstellung genügender
Lichtdichte notwendig werden würden; mittels einfacher 'Spannvorrichtungen würde
; sich eine dichte Anlage nicht bewerkstelligen lassen. Wird eine glatte Papierbahn
gespannt, vorausgesetzt, daß sie starke Zugbeanspruchungen überhaupt aufnehmen kann,
so besteht die Gefahr, -daß sie sich durch ungleichmäßig auftretende Spannung quer
-zur Zugrichteng wirft, wobei ,dann keine dichtende Anlage besteht. Erst der aus
Wellpappe zweier verschiedener Schichten bestehende Rollvorhang läßt sich durch
Ausspannung in ,der Längsrichtung zur lichtdichten Auflage bringen, weil er sich
nicht verwirft, nicht zerknittert, keine Falten schlägt und insbesondere in der
Querrichtung eine so große Steifheit aufweist, daß beim Ausspannen keine störende
Formveränderung auftritt. Da die allseitige feste Anlage durch Befestigung an vier
Punkten erzielt werden kann, kann der einwandfreie lichtdichte Abschluß schnell
mit wenigen Handgriffen bewirkt werden.
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In ider Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an einigen Ausführungsbeispielen
veranschaulicht.
Fig. i und z zeigen die Anordnung eines Rollvorhangs
zur Verdunklung der Lichtöffnungen von Hallendächern. In Fig. 3 und 4 ist die Ausbildung
einer hinter Fensterscheiben ausspannbaren Verdunklungsmatte dargestellt. Fig. 5
und 6 zeigen in größerem Maßstabe die Einzelheiten der oberen Befestigungsöse, während
in Fig. 7 eine zweckmäßige Form der am Fensterrahmen anzubringenden Befestigungsmittel
veranschaulicht ist.
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Zur Verwendung gelangt in allen Fällen eine entsprechend lange Bahn
a aus Wellpappe, idie aus einer glatten Schicht a° und einer gewellten Schicht a'
zusammengesetzt. ist. Die Endkanten dieser Bahn sind mit Versteifungen versehen.
Bei der Ausführung nach Fig. i dient die Rundstange oder Welle b, auf welche --die
Bahn aufgerollt werden -kann, als Versteifung für eine Endkante, während die andere
in eine zweckmäßig ebenfalls aus Pappe :gebildete Teiste c so eingebettet ist, daß
-sie eine genügende Festigkeit gegen Verbiegen und eine gleichmäßige Übertragung
,der Zugkräfte gewährleistet. Bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4'sinid beide Endkanten
in derartige Leisten e gefaßt. - Für die Bahn a und die Leisten c wird zweckmäßig
eine Papiermasse verwendet, die ,dunkel gefärbt ist und mit. einem wasserabwehrenden
oder die Saugfähigkeit aufhebenden Stoff -getränkt ist. Unter Umständen genügt es
aber, die Schicht a° auf der Außenseite mit einem Überzug aus geeignetem Lack o.
.dgl. zu versehen. Die Verbindung der Teile erfolgt zweckmäßig durch Nietösend,,
die im Falle der Fig. i zugleich zum Anbringen der Zugmittel und im Fälle der in
Fig. 3_ und 4 dargestellten Ausführung zur Befestigung der Matte an den Fensterrahmen
dienen.
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Bei waagerecht angeordneten Lichtöffnungen genügt es, den vorziehbaren
Vorhang an den Seiten .auf einfachen Führungsleisten aufzulagern,` an welche er
durch sein.Eigengewicht in Anlage gehalten wind; es ist dann nur dafür zu sorgen,
daß die Wellpappenbahn an .belden Seiten die Führungsleisten genügend weit übergreift,
damit kein Licht durchtreten kann. In anderen Fällen, insbesondere bei gekrümmten
Lichtöffnungen von Hallendächern, empfiehlt es sich, die Seitenkanten in Führungsleisten
e von U-förmigem Querschnitt zu fassen, .um eine dichte Anlage zu erzielen. Diese
Anordnung ist in Fig. i und 2 veranschaulicht. -In diesem Falle bedarf es keiner
besonderen Spannvorrichtungen. Bei plötzlichem Verdunklungsalarm braucht ,die Bahn
a nur mittels 'der an den Ösen d angreifenden f, die über Rolleng .geführt sein-,können
, abgerollt zu werden; dasWiederaufwickelnkannmitHilfe kleineri#Rollen h an den
Enden der Rundstange b`bewirkt werden.
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Gleichartige Vorrichtungen können auch für Fenster in- solchen Fällen
Anwendung linden, wo die Verdui#.kelungsvorricbtung dauernd an ihrem Platze bleiben
soll. Im allgemeinen ist aber eine solche Vorrichtung für gewöhnliche Fenster zu
umständlich, zu teuer und überhaupt störend. Empfehlenswerter ist die Benutzung
oder Wellpappenbahn in Form von anknüp.fbaren Matten, von -denen ein Beispiel in
Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Die Befestigung- einer solchen Matte am Fensterrahmen
kann mittels vier Nietösen geschehen. Die unteren Nietösen d haben eine gewöhnliche
Form und eine runde Öffnung, während die oberen Nietösen d' zweckmäßig Langlöcher
und eine besondere Ausbildung aufweisen. Um kräftige Kanten zu erzielen, kann die
Bahn der Wellpappe an beiden Enden umgelegt und 'auf der ganzen Breite oder an den
Befestigungsstellen -der Nietösen noch mit Pappzwischenlager i versehen sein. Zum
Zusammenhalten der offenen Naht der im U-Profil- .gebogenen J Leiste c dienen Heftklammern
k.
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Während die unteren Nietösen d nur aus a Teilen zusammengefügt zu
sein - brauchen, werden die oberen Nietösen d' vorteilhaft aus 3 Teilen gebildet.
Auf der Anlageseite befindet sich die ovale Seheibe l (Fig. 5), in welche der Nietschaft
m mit seinem umgebördelten. Ende eingreift. Der Schaft ist hohl; der Hohlraum bildet
ddie gleichfalls ovale Öffnung der Öse. Am anderen Ende geht der Schaft in die Auflagescheibe
n über. Diese wird an ihren Kanten von dem umgebördelten äußeren Rande der aufgelegten
Blechplatte o so umfaßt, daß zwischen den Teilen n und o ein flacher Hohlraum verbleibt."
Die Platte o -hat in oder Mitte gleichfalls. eine längliche Öffnung; ihre inneren
Ränder sind ebenso wie die äußeren einwärts gebogen, doch so, daß zwischen ihnen
und dem Teil n ein Schlitz p verbleibt, der durch Lappen q begrenzt wind. In dem
Hohlraum ist die z. B., aus Draht bestehende Feder r gelagert, die. um den eingenieteten
Zapfens gewunden ist.. Der bewegliche Teil r der Feder ist im Schlitz p geführt
und kann aus der gezeichneten Lage,' bei weicher sie an dem einen Lappen anliegt,
bis -zum anderen, d. h, bis in die gestrichelte Lage, ausschwingen.
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Mittels der Ösen d und d' wird die Welrpappenbahn a an geeigneten
Knöpfen befestigt. Diese werden von den Köpfen der in Fig. 7 dargestellten Schrauben
t gebildet. Wesentlich ist, daß diese Köpfe an den Seiten abgerundet sind, damit
sie beim Einschieben wie Druckknöpfe wirken können, und daß. sie mit einer konisclw;n
Haltefläche u versehen sind.
Die Befestigung der Matte erfolgt in
der Weise, daß sie zunächst mit ihren oberen Ösen d' an die im, Rahmen angebrachten
Schrauben t angeknöpft wird. Die unteren Schrauben sind so angebracht; daß auf die
Matte ein ,gewisser Zug ausgeübt werden muß, um die Ögen d überschieben zu können.
Hierbei weichen idie Federn r der oberen Ösen in die gestrichelte Lage aus. Durch
den Druck der Federn wird die Matte strammgezogen; infolge der konischen Form der
Befestigungsknöpfe wird sie dabei gleichzeitig selbsttätig in dichte Anlage an den
Fensterrahmen gebracht, an welchen sie sich förmlich ansaugt. Infolgedessen genügt
ein geringfügiges Übergreifen der Rahmen, um vollkommene Lichtdichtheit zu erzielen.
Wenn es nötig ist, kann zur Verbesserung der Dichtheit an den Seitenlängskanten
noch je ein aufgeklebter Filzstreifen o.,dgl. vorgesehen sein, insbesondere ,in
allen Fällen, wo bei großer Fensterbreite mehrere Bahnen a nebeneinander anzubringen
sind. Der weite Spielraum, den die Federn gewähren, gleicht auch Längenänderungen
aus, welche durch Dehnung der Wellpappe entstehen können, so daß in allen Fällen
ein genügender Spannzug gewährleistet ist.
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Zweckmäßig ist an der Innenseite , der oberen Verstärkungsleiste c
noch ein Knopf v und auf der Außenseite ein- Knöpfband w vorgesehen. Diese Einrichtung
gestattet, die Matte oder Blende an Tagen der Alarmbereitschaff in aufgerolltem
Zustande am Fenster zu belassen sowie sie bei Nichtgebrauch im zusammengerollten
Zustand aufzubewahren.