-
Technisches
Gebiet
-
Diese
Erfindung stellt transgene Schweine bereit. Insbesondere stellt
die Erfindung die transgenen Schweine bereit, welche das menschliche
Komplement-Inhibitor-(hDAF/CD55)-Gen
tragen. Genauer stellt die Erfindung Haus- und Versuchstiere bereit,
welche das hDAF-Gen tragen.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Vor
kurzem sind hauptsächlich
in Europäischen
Ländern
und in den Vereinigten Staaten Studien zur Tier-zu-Mensch-Organtransplantation
(Xenotransplantation) durchgeführt
worden. Wegen der engen Verwandtschaft mit Menschen können Menschenaffen
bevorzugte Spender sein, aber die Verwendung ihrer Organe kann aufgrund
der Knappheit dieser Tiere und ihrer hohen Intelligenz inpraktikabel
sein. Jedoch weisen Haustiere, insbesondere Schweine, die Vorteile
auf, daß die
Größe und Form
ihre Organe denen des Menschen ähnlich
sind, daß sie
aufgrund Massenaufzucht leicht verfügbar sind und daß etablierte
elementare Techniken zur Verfügung
stehen. Folglich ist vorwiegend die Organtransplantation vom Schwein
zum Menschen untersucht worden.
-
Falls
ein Schweineorgan in einen Menschen transplantiert wird, wird es
sofort (innerhalb von Minuten) und heftig abgestoßen (hyperakute
Abstoßung),
was den Verlust seiner Funktionen zur Folge hat.
-
Man
nimmt an, daß diese
Phänomene
durch eine Reihe von Reaktionen hervorgerufen werden: (1) Menschliches
Blut enthält
endogene Antikörper,
welche gegen Schweinezellen gerichtet sind (bezeichnet als natürliche Antikörper). Falls
ein Schweineorgan in einen Menschen transplantiert wird, erkennen
diese Antikörper
das Schweineorgan und bilden Antigen-Antikörper-Komplexe. (2) Die Antigen-Antikörper-Komplexe
aktivieren das Komplement im menschlichen Serum und lösen die
Komplement-Kaskadenreaktion aus. Die Anlagerung von C1 an die Antigen-Anti körper-Komplexe
löst Reaktionen
von C4 und C2 aus, woraus die Bildung der C3-Konvertase resultiert, welche C3 aktiviert
und in C3b und C3a spaltet. Die Anlagerung von C3b an die Zelloberfläche des
Schweineorgans resultiert in der Bildung der C5-Konvertase, welche
C5 aktiviert und in C5b und C5a spaltet. Die Anlagerung von C5b
an die Zelloberfläche
hat die aufeinanderfolgenden Anlagerungen von C6, C7, C8 und C9
zur Folge. (3) Als Folge der Komplement-Kaskadenreaktion wird der
Membranangriffskomplex (MAC) gebildet (bezeichnet als der klassische
Komplementweg). Der MAC lagert sich an das transplantierte Organ
an und ruft eine Thrombose hervor. (4) Der alternative Komplementweg
löst nach
dem C3-Schritt bekanntermaßen
dieselbe Kaskadenreaktion, wie vorstehend beschrieben, und schließlich die
Bildung des MAC's
aus.
-
Miyagawa
S. et al. (Transplantation, Bd. 46 (6), 825–830, 1988) berichteten das
Folgende: (1) die Komplement-Kaskadenreaktion löste eine hyperakute Abstoßung von
Xenograften über
den klassischen und/oder alternativen Weg aus; (2) keine hyperakute
Abstoßung
trat auf, wenn die Empfänger
vorher mit CVF (dem Kobragift-Faktor) behandelt worden waren, um
einen Entzug von C3 zu bewirken. Aufgrund solcher Erkenntnisse war
es lange wünschenswert,
transgene Tiere zu erzeugen, welche einen membrangebundenen DAF
und/oder MCP exprimieren, insbesondere solche, welche zu der Empfängerspezies
homolog sind, welche die Kaskadenreaktion bei dem C3-Schritt inhibieren
können.
-
Es
ist versucht worden, transgene Schweine zu erzeugen, welche den
Komplement-Inhibitor hDAF (CD55) exprimieren, um die menschliche
C3-Konvertase in den Schweineorganen abzubauen (Rosengard A. M.
et al., Transplantation, Bd. 59 (9), 1325–1333, 1995; Byrne G. et al.,
Transplantation Proceedings, Bd. 28 (2), 759, 1996).
-
Jedoch
ist niemals aufgeklärt
worden, ob diese transgenen Schweine die hyperakute Abstoßung vollständig unterdrücken. Daher
sollten Fragen wie die folgenden beantwortet werden: 1) Exprimieren
diese transgenen Schweine ausreichende Mengen an hDAF in den Zielorganen?
2) Ist es. notwendig, irgendwelche anderen Komplement-Inhibitoren
zu coexprimieren? 3) Ist es überflüssig, ein
Zucker-Transferase-Gen
zu exprimieren, um das Antigen (Zuckerketten-Antigen) zu verringern,
welches auf den Schweinezellen exprimiert wird und an das menschliche
natürliche
Antikörper
binden? 4) Ist es überflüssig, das
vorstehend beschriebene Gen und andere Gene, welche das einer Thrombose
vorbeugende Protein und dergleichen codieren, zu coexprimieren?
Folglich müssen
noch viele Probleme gelöst
werden, um die hyperakute Abstoßung
zu überwinden.
-
Um
diese Probleme zu lösen,
ist es dringend erforderlich, Schweine und/oder andere kleine Versuchtiere,
welche einfacher als Schweine gehandhabt werden können, zu
erzeugen und diese Tiere unter verschiedenen Gesichtspunkten zu
untersuchen. Insbesondere, um Studien auf diesem Gebiet durchzuführen und/oder
um klinische Anwendungen zu entwickeln, ist es vorteilhaft, transgene
Schweine und/oder kleine, einfach zu handhabende Versuchstiere zu
erzeugen, deren Gewebe und Organe hDAF in Mengen exprimieren, welche
mindestens so hoch oder größer als
die in einem Menschen exprimierten Mengen sind.
-
Daher
ist versucht worden, transgene Schweine zu erzeugen, welche die
menschlichen Komplement-Inhibitoren, wie vorstehend beschrieben,
exprimieren. Die Expression wurde durch Methoden wie die folgenden
untersucht: (1) eine immunhistologische in-vitro-Untersuchung, (2)
eine ex-vivo-Untersuchung, indem die Gewebe eines transgenen Schweins
direkt mit menschlichem Blut in Kontakt belassen werden, oder (3) eine
in-vivo-Untersuchung durch Transplantieren der Gewebe eines transgenen
Schweins in Primaten. Anhand der ex-vivo- und in-vitro-Untersuchungen
wurde bestätigt,
daß die
Gewebe aus den transgenen Schweinen [–] überlebten und [länger] funktionsfähig waren
als solche aus nichttransgenen Schweinen.
-
Jedoch
ist nicht notwendigerweise aufgeklärt worden, ob die Mengen der
menschlichen Komplement-Inhibitoren, welche in den Geweben des transgenen
Schweins exprimiert werden, zumindest äquivalent zu oder größer als
die in einem Menschen exprimierten Mengen waren.
-
Um
transgene Schweine zu erzeugen, welche die menschlichen Komplement-Inhibitoren
exprimieren, sind die folgenden als Promotoren für Transgene beschrieben worden:
(1) der nicht von Schweinen abstammende Promotor (Langford G. A.
et al., Transplant. Proc. 26 (1994), 1400; Fodor W. L. et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 91 (1994), 11153–11157; Byrne G. W. et al.,
Transplantation 63 (1997), 149–155)
und/oder (2) der mit Molekülen,
welche im gesamten Körper
von Tieren verteilt sind (z.B. beta-Aktin, H2Kb),
in Beziehung stehende Promotor.
-
Transgene
Mäuse,
welche ein hDAF exprimieren, sind ebenfalls erzeugt worden (Cary
N. et al., Transplant. Proc., Bd. 25 (1), 400–401, 1993; Kagan D. et al.,
Transplant. Proc., Bd. 26 (3), 1242, 1994). Die Regionen und die
Mengen an hDAF, welche in diesen transgenen Mäusen exprimiert werden, variierten
jedoch von Bericht zu Bericht. Genaugenommen ist niemals eine transgene
Maus erzeugt worden, welche den menschlichen Komplement-Inhibitor
in dem vorgesehenen Organ, damit es ausgebildet wird (insbesondere
vaskuläre Endothelzellen),
in einer Menge exprimiert, welche größer als die in dem menschlichen
Organ exprimierte Menge ist.
-
Um
die vorstehenden Probleme zu lösen,
haben die hierin genannten Erfinder transgene Schweine erzeugt,
welche einen oder mehrere Komplement-Inhibitoren in den vorgesehenen Organen,
Geweben und Zellen, insbesondere in den vaskulären Endothelzellen, in denen
die Komplement-Inhibitoren im Wesentlichen exprimiert werden sollen,
exprimieren. Den Erfindern gelang die Erzeugung von transgenen Tieren,
welche diesen Zwecken genügen,
mit dem Promotor des Schweine-Komplement-Inhibitor-(pMCP)-Gens,
welcher bereits durch die Erfinder entwickelt wurde (vgl. Japanische
Patentanmeldung Nr. 142961/1997), durch Einführen des Transgens, welches
konstruiert wurde, um den einen oder die Komplement-Inhibitoren
in den vorgesehenen Organen, Geweben und Zellen, insbesondere in
den vaskulären
Endothelzellen, in denen die Komplement-Inhibitoren im Wesentlichen exprimiert
werden sollen, zu exprimieren, in befruchtete Eier der Tiere, Einpflanzen
der Eier in den Uterus von Empfängertieren
und Erhalten der Jungen.
-
Die
nachstehend beschriebenen Beispiele zeigen, daß die transgenen Mäuse den
hDAF in verschiedenen Organen, Geweben, Endothelzellen, Erythrocyten
sowie zentralen und peripheren Nerven in Mengen exprimierten, welche
größer als
die in menschlichen Zellen exprimierten Mengen waren. Außerdem wurde
die Expression von hDAF in den Erythrocyten und den Nerven der transgenen
Schweine der Erfindung bestätigt.
-
Diese
Erfindung wurde auf der Grundlage dieser Erkenntnisse vollendet.
Der Zweck der Erfindung war die Bereitstellung von transgenen Tieren,
welche auf den Gebieten der Medizin und der Pharmakologie nützlich sind.
-
EP-A1
0 940 467 beschreibt viele Varianten von Schweine-MCP-Gen-Promotoren,
welche in vitro in der Expression eines menschlichen DAF in Schweineendothelzellen
in Kultur wirksam sind. In Übereinstimmung
mit der Lehre von EP-A1 0 940 467 wurde erwartet, daß eine 5,4
kb- sowie eine 0,9 kb-Variante der MPCP-Promotoren bei der Erzeugung von transgenen
Tieren nützlich
sein können.
-
Offenbarung
der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft Schweine, welche das menschliche Komplement-Inhibitor-(DAF/CD55)-Gen tragen
und den Inhibitor in ihren Organen und Geweben exprimieren. Insbesondere
tragen die erfindungsgemäßen transgenen
Schweine das Gen des menschlichen Komplement-Inhibitors (DAF/CD55)
und einen Promotor des Schweine-Komplement-Inhibitor-(pMCP)-Gens
in einem stromaufwärts
des menschlichen Komplement-Inhibitor-(DAF/CD55)-Gens gelegenen
Lokus, wobei der Promotor ein 0,9 kb-Promotor ist, welcher die Sequenz
von Base 4498 bis Base 5397 von SEQ ID NO: 1 umfaßt. Die
Erfindung betrifft außerdem
transgene Schweine, welche das menschliche Komplement-Inhibitor-(DAF/CD55)-Gen
in ihren vaskulären
Endothelzellen von Organen und/oder Geweben des gesamten Körpers exprimieren.
-
Die
transgenen Schweine dieser Erfindung sind als Haus- und Versuchstiere
nützlich.
-
Kurze Beschreibung
der Figuren
-
1 veranschaulicht
die Struktur des Transgens, welches einen pMCP-Promotor (5,4 kb) und die hDAF-cDNA
umfaßt.
-
2 veranschaulicht
die Struktur des Transgens, welches einen pMCP-Promotor (0,9 kb) und die hDAF-cDNA
umfaßt.
-
3 veranschaulicht
die Struktur des zum Vergleich verwendeten Transgens, welches den hDAF-Promotor
und die hDAF-cDNA umfaßt.
-
4 zeigt
die PCR-Profile, welche durch Untersuchen der transgenen und der
nichttransgenen Säugetiere
mit hDAF-cDNA-spezifischen Primern erhalten wurden.
-
Die
Bahnen (1) und (3) von 4 zeigen die PCR-Profile des
Schweins bzw. der Maus, welche bezüglich der hDAF-cDNA positiv
sind. Die Bahnen (2) und (4) zeigen diejenigen für ein Schwein bzw. eine Maus aus
dem gleichen Wurf, welche bezüglich
der hDAF-cDNA negativ sind.
-
5 zeigt
die Expression der mRNA von hDAF in verschiedenen Organen einer
TgF1-Maus, einer für
Vergleichszwecke erzeugten transgenen Maus und einer normalen Maus
(nichttransgenen Maus).
-
Die
Expression der mRNA in verschiedenen Organen der TgF1-Maus ist in 5(A) gezeigt; diejenige der transgenen
Maus für
Vergleichszwecke (erzeugt durch Einführen von Transgen (3), umfassend
den hDAF-Promotor und die hDAF-cDNA)
(vgl. 3) ist in 5(B) gezeigt;
diejenige der nichttransgenen Maus ist in 5(C) gezeigt;
und diejenige von menschlichen Lymphocyten (K562) ist auf der rechten
Seite von 5(C) gezeigt. B, H, K, Li,
Lu, S und T in jeder Figur stehen für das Gehirn, das Herz, die
Niere, die Leber, die Lunge, die Milz bzw. die Hoden.
-
6 zeigt
FACS-Analyse-Profile, welche durch die Behandlung von Erythrocyten
aus einem transgenen Schwein und einem nichttransgenen Schwein aus
dem gleichen Wurf mit monoclonalen anti-hDAF-Antikörpern erhalten
wurden. 6(A) zeigt, daß die Erythrocyten
aus dem transgenen Schwein hDAF exprimierten, während 6(B) zeigt,
daß diejenigen
aus einem nichttransgenen Schwein aus dem gleichen Wurf keine Expression
zeigten.
-
7 zeigt
Hämolyse-Profile,
welche durch die Behandlung von Erythrocyten aus den transgenen
(•) und
normalen (
)
Tieren mit menschlichem Serum erhalten wurden. Die Figuren (a) und
(b) zeigen die Hämolyse-Profile
der Mäuse- bzw. der Schweine-Erythrocyten.
Die horizontalen und die vertikalen Achsen der Figuren geben die
Komplement-Konzentration in dem menschlichen Serum bzw. den Grad
der Hämolyse
an.
-
Beste Art
und Weise für
die Anwendung der Erfindung
-
Wie
vorstehend beschrieben, stellt die vorliegende Erfindung nichtmenschliche,
transgene Schweine bereit, welche den menschlichen Komplement-Inhibitor
(nachstehend bezeichnet als hDAF) tragen und den Inhibitor in ihren
Organen und Geweben, insbesondere in den vaskulären Endothelzellen, exprimieren.
-
Die
erfindungsgemäßen transgenen
Schweine können
durch die folgenden Verfahren erzeugt werden:
Zuerst wird ein
Transgen hergestellt, indem ein Promotor mit der hDAF-cDNA verknüpft wird.
Ein Teil eines geeigneten Vektors (z.B. der pGL-3-Basisvektor, pBluescript
und dergleichen) wird mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen
ausgeschnitten, und die Enden des gespaltenen Vektors werden verkürzt.
-
Die
den hDAF codierende Basensequenz wird aus der hDAF-cDNA (vgl. zum
Beispiel Medof M. E. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84 (1987),
2007) an einem stromaufwärts
des Initiationscodons gelegenen Lokus und an einem stromabwärts des
Terminationscodons gelegenen Lokus mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen
ausgeschnitten, verkürzt
und auf herkömmliche
Weise in den vorstehend beschriebenen Vektor inseriert. Ein geeigneter
Promotor wird ebenfalls inseriert und zwar in einen Lokus, welcher
sich stromaufwärts des
Lokus befindet, in den die hDAF-cDNA eingeführt wurde.
-
Die
Erfinder stellten fest, daß ein
Promotor des Schweine-Komplement-Inhibitor-(pMCP)-Gens
effizienter arbeitete. Die Basensequenz des Promotors des pMCP-Gens
ist definiert als Sequenz Nr. 1 (vgl. Japanische Patentanmeldung
Nr. 142961/1997).
-
Aus
dem auf diese Weise hergestellten Vektor (ringförmiges Gen) wird das Transgen
durch Schneiden der Region, welche den Promotor und die hDAF-Gene
einschließt,
mit einem oder mehreren geeigneten Restriktionsenzymen hergestellt.
-
Die
Methoden zur Durchführung
der vorstehend beschriebenen Verfahren sind den Fachleuten im Allgemeinen
bekannt. Die Verfahren können
auf herkömmliche
Weise durchgeführt
werden.
-
Transgene
Säugetiere
können
herkömmlicherweise
durch Einführen
der vorstehend beschriebenen Transgene mittels Mikroinjektion in
befruchtete Eier der Säugetiere
(solche in der Vorkernphase), Einpflanzen der Eier in den Eileiter
von weiblichen Säugetieren
(Empfänger-Säugetieren)
nach einer weiteren Inkubation oder direkt in den auf eine Scheinschwangerschaft
synchronisierten Uterus und Erhalten der Jungen erzeugt werden.
Falls die Vorkerne aufgrund des Vorhandenseins vieler Fettgranula
in den Eiern schwer zu erkennen sind, können sie auf herkömmliche
Weise abzentrifugiert werden.
-
Um
festzustellen, ob die erzeugten Jungen transgen sind, können die
nachstehend beschriebenen Dot-Blot-, PCR-, immunhistologischen und
Komplement-Inhibition-Analysen
und dergleichen angewendet werden.
-
Die
auf diese Weise erzeugten transgenen Säugetiere können durch herkömmliche
Paarung und Erhalten der Jungen oder durch Übertragen von Kernen (Nucleustransfer)
aus somatischen Zellen des transgenen Säugetieres, welche initialisiert
worden waren oder nicht, in befruchtete Eier, aus denen die Kerne
vorher entfernt wurden, Einpflanzen der Eier in den Eileiter oder
den Uterus der Empfänger-Säugetiere und Erhalten der Clon-Jungen
vermehrt werden.
-
Wie
in den nachstehend beschriebenen Beispielen gezeigt, wurde bestätigt, daß die erfindungsgemäßen transgenen
Säugetiere
das hDAF-Gen trugen, den hDAF in den Endothelzellen aller Organe
exprimierten und gegen das menschliche Komplement resistent waren.
-
Gewerbliche
Anwendbarkeit
-
Die
vorliegende Erfindung ist auf den Gebieten der Medizin und Pharmakologie
nützlich
und hat die folgenden Effekte:
- (1) Falls solche
Organe wie das Herz, die Leber und die Niere der erfindungsgemäßen transgenen
Schweine mit menschlichem Blut in Kontakt gebracht werden oder in
Primaten transplantiert werden, kann bestätigt werden, daß hDAF einer
durch die Xenotransplantation hervorgerufenen hyperakuten Abstoßung wirksam
vorbeugt.
- (2) Falls das Xenotransplantationsmodell durch Inkontaktbringen
solcher Organe wie dem Herz, der Leber und der Niere der erfindungsgemäßen transgenen
Schweine mit menschlichem Blut oder durch Transplantieren der Organe
in Primaten entwickelt wird, ist das Modell nicht nur für die Entwicklung
von Arzneimitteln, Hilfsmitteln und dergleichen zur Verhinderung
einer hyperakuten Abstoßung
nach einer Xenotransplantation nützlich,
sondern auch von solchen, welche einer akuten oder chronischen Abstoßung nach
der hyperakuten Abstoßung
vorbeugen.
- (3) Diese Erfindung ermöglicht
die Untersuchung von Problemen in Beziehung mit einer hyperakuten
Abstoßung,
welche durch die Expression der Komplement-Inhibitoren selbst nur
schwer zu lösen
sind. Und zwar kann die Erfindung die Fragen beantworten, ob es
erforderlich ist, Zucker-Transferasen einzubringen, um die Expression
der Zuckerketten-Antigene zu verringern, an welche menschliche natürliche Antikörper binden,
und/oder um Faktoren einzubringen, um die Homö ostase der vaskulären Endothelzellen
aufrechtzuerhalten (z.B. Thrombomodulin, etc.).
- (4) Falls die erfindungsgemäßen transgenen
Schweine mit solchen gepaart werden, die einen anderen Komplement-Inhibitor
(menschliches MCP oder menschliches CD59) exprimieren, können synergistische Effekte
der Inhibitoren untersucht werden.
- (5) Falls die Organe (z.B. das Herz, die Lunge, Leber, Niere,
Bauchspeicheldrüse,
etc.), deren unterstützende
Gewebe (z.B. die Koronararterie, die harte Hirnhaut, etc.) oder
Zellen (z.B. Insulin produzierende Langerhans-Inseln, Dopamin produzierende
nigrostriatale Zellen, etc.) aus den erfindungsgemäßen transgenen
Schweinen in menschliche Patienten, deren Organe geschädigt worden
sind und ihre Funktionen verloren haben, transplantiert werden,
ergänzen
oder ersetzen sie die Funktionen der Patientenorgane.
- (6) Falls die Zellen aus den Organen der erfindungsgemäßen transgenen
Schweine (z.B. Zellen aus der Leber, Niere und dergleichen; Insulin
produzierende Langerhans-Inseln, Dopamin produzierende nigrostriatale
Zellen, etc.) in Kultur genommen, in eine geeignete Vorrichtung
eingebracht und mit den menschlichen Patienten ex vivo verbunden
werden, ergänzen
oder ersetzen sie die Funktionen der geschädigten Organe der Patienten.
-
Beispiele
-
Die
vorliegende Erfindung wird im Einzelnen anhand von tatsächlichen
Beispielen spezifisch erläutert, aber
der Schutzumfang der Erfindung ist nicht auf diese Beispiele begrenzt.
Jedoch sind andere Beispiele als die transgenen Schweine der Erfindung
als veranschaulichende Beispiele anzusehen.
-
Beispiel 1
-
(1) Konstruktion eines
Transgens
-
Das
Transgen, welches das Promotor-Gen von pMCP und die hDAF-cDNA umfaßt, wird
wie folgt hergestellt:
Aus dem pGL-3-Basisvektor (Promega)
wurde das luc-Gen an den NcoI- und
XbaI-Stellen ausgeschnitten. Die beiden Enden des gespaltenen Vektors
wurden mit der T4-DNA-Polymerase verkürzt. Anschließend wurde
die hDAF-cDNA, welche das erste Intron enthält, an einer AscI-Stelle des
stromaufwärts
des Initiationscodons ATG gelegenen Lokusses und an einer AccI-Stelle
des stromaufwärts
des Terminationscodons TAG gelegenen Lokusses ausgeschnitten, mit
der T4-DNA-Polymerase
verkürzt
und in den vorstehend beschriebenen verkürzten Vektor inseriert. In ähnlicher
Weise wurde eine etwa 5,4 kb große Region, welche dem Promotor-Gen entspricht,
an den EcoRI- und FspI-Stellen aus der Schweine-Phagen-Genombank, enthaltend das pMCP-Gen
(Japanische Patentanmeldung Nr. 142961/1997), ausgeschnitten und
in die EcoRI- und EcoRV-Stellen des pBluescript-Vektors inseriert.
- (1)
Eine in den pBluescript-Vektor inserierte, etwa 5,4 kb große Promotor-Region wurde an den
BstEII- und EcoRI-Stellen (die Sequenz von der zweiten bis zur 5392sten
Base von Sequenz Nr. 1) ausgeschnitten, mit der T4-DNA-Polymerase
verkürzt
(die Sequenz von der zweiten bis zur 5397sten Base von Sequenz Nr.
1) und dann in eine SmaI-Stelle an einem stromaufwärts [–] des vorstehend
beschriebenen Vektors mit der inserierten hDAF-cDNA [gelegenen Lokus]
inseriert. Die den Promotor und die hDAF-cDNA enthaltende Region
wurde an den NotI- und Eco47III-Stellen ausgeschnitten und als Transgen
(1) verwendet (vgl. 1).
- (2) Eine 1,7 kb große
Promotor-Region wurde an den BstEII- und BssH2-Stellen der stromaufwärts des ATG-Initiationscodons
von pMCP gelegenen Lokusse ausgeschnitten, mit der T4-DNA-Polymerase
verkürzt
und dann in die SmaI-Stelle des vorstehend beschriebenen Vektors,
enthaltend die hDAF-cDNA, inseriert. Der Vektor wurde an den BstXI-
und SpeI-Stellen des pBluescript-Vektors an weiteren stromaufwärts des
Promotors gelegenen Lokussen ausgeschnitten und linearisiert. Die
linearisierte Sequenz wurde mit einem Deletionskit für Kilo-Sequenzen
(Takara) geschnitten, um eine Deletionsmutante zu erhalten, welche
den 0,9 kb-Promotor (die Sequenz von der 4498sten bis zur 5397sten
Base von Sequenz Nr. 1) besitzt. Die den vorstehend beschriebenen
Promotor und die hDAF-cDNA enthaltende Region wurde an den NotI-
und Eco47III-Stellen ausgeschnitten und als Transgen (2) verwendet
(vgl. 2).
- (3) Das Transgen (3), welches den hDAF-Promotor und die hDAF-cDNA
umfaßt,
wurde wie folgt hergestellt: Der hDAF-Promotor wurde hergestellt,
indem eine etwa 3,8 kb große
Region, welche dem Promotor entspricht, an den HindIII- und AscI-Stellen
ausgeschnitten, verkürzt
und in eine SmaI-Stelle an einem stromaufwärts [–] des Vektors mit der inserierten
hDAF-cDNA [gelegenen Lokus] inseriert wurde. Eine Region, enthaltend
den vorstehend beschriebenen Promotor und die hDAF-cDNA, wurde an
den NotI- und Eco47III-Stellen ausgeschnitten und als Transgen (3)
verwendet (vgl. 3).
-
Jedes
Transgen wurde vor der Verwendung in einer Menge von 5 μg/ml in phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS) gelöst.
-
(2) Erzeugung von transgenen
Säugetieren
(Mäusen)
-
Die
Transgene wurden in befruchtete Eier der Maus eingeführt, und
die transgenen Mäuse
wurden wie folgt erzeugt.
-
Männliche
CBA- oder C3H-Mäuse
und weibliche C57BL/6-Mäuse
wurden gepaart, um Mäusejungen zu
erhalten, wobei die weiblichen Mäuse
davon (Spendermäuse)
für die
Bereitstellung der befruchteten Eier verwendet wurden. Die Spendermäuse wurden
nach Induktion des Eisprungs (durch Verabreichung von PMSG und hCG)
mit männlichen
ICR-Mäusen
gepaart. Die befruchteten Eier (in der Vorkernphase) wurden gewonnen.
Das vorstehend beschriebene Transgen (1) oder (3) wurde mittels
Mikroinjektion in die Vorkerne eingeführt, bis eine Schwellung nachgewiesen
wurde. Die Eier in der Vorkernphase mit dem injizierten Transgen
wurden unmittelbar nach der Transduktion in den Uterus der Empfängermäuse oder
nach einer weiteren Inkubation für
3 Tage in den Eileiter davon eingepflanzt, und anschließend wurden
die Mäusejungen
erhalten. Bei den Empfängermäusen wurde
eine Scheinschwangerschaft hervorgerufen, indem sie mit männlichen Mäusen gepaart
wurden, deren Samenleiter unterbunden worden war.
-
(3) Erzeugung von transgenen
Säugetieren
(Schweinen)
-
Die
Transgene wurden in befruchtete Eier von Schweinen eingeführt, und
die transgenen Schweine wurden wie folgt erzeugt.
-
Die
befruchteten Eier wurden aus weiblichen Hybridschweinen (Spenderschweinen)
von Landrace, Large White und Duroc gewonnen. Nach der Induktion
des Eisprungs bei den Spenderschweinen (durch Verabreichung von
entweder PMSG oder FSH und hCG) und der künstlichen Befruchtung mit den
Samen eines männlichen
Duroc-Schweines wurden die befruchteten Eier (solche in der Vorkernphase)
gewonnen. Nach dem Abzentrifugieren (für 8 min bei 12.000 × g) der
Eier in der Vorkernphase wurde das Transgen (2) in die Vorkerne
eingeführt,
bis eine Schwellung nachgewiesen wurde. Die Eier mit dem injizierten
Transgen wurden unmittelbar in den Eileiter der Empfängerschweine
eingepflanzt, und anschließend
wurden die Ferkel erhalten. Die Empfängerschweine waren entweder
Schweine, deren Fortpflanzungszyklus mit demjenigen der Spenderschweine
durch die vorstehend beschriebene Ovulationsbehandlung synchronisiert
worden war, oder solche, aus denen die befruchteten Eier gewonnen
worden waren.
-
(4) Identifizierung der
transgenen Säugetiere
-
Die
genomische DNA wurde aus den Schwänzen der Jungen, welche von
den Empfängersäugetieren erhalten
wurden, extrahiert und einer Identifizierung und Selektion der transgenen
Säugetiere
mittels der zwei folgenden Verfahren unterzogen:
- (1)
Dot-Blot-Verfahren: Die genomische DNA (10 μg) aus den Jungen wurde auf
ein Membranstück
aufgetragen und mit einem Gen hybridisiert, welches einen Teil der
biotinmarkierten hDAF-cDNA umfaßt.
Die transgenen Säugetiere
wurden durch Nachweis des eingeführten
Transgens mittels einer von alkalischer Phosphatase abhängigen,
Photonen erzeugenden Reaktion (Sumalight, Sumitomo Metal, Inc.)
identifiziert.
- (2) PCR-Verfahren: Die PCR wurde mit der genomischen DNA aus
den Jungen als Matrize, der Sequenz 5'-GGCCTTCCCCCAGATGTACCTAATGCC-3' aus der hDAF-cDNA
als ein Sense-Primer und der Sequenz 5'-TCCATAATGGTCACGTTCCCCTTG-3' als ein Antisense-Primer
durchgeführt
(Bedingungen: Denaturierung für
30 sec bei 94°C
und Aneinanderlagerung für
2 min und 30 sec bei 68°C;
30mal). Die transgenen Säugetiere
wurden durch Nachweis des eingeführten
Transgens identifiziert. Die in 4 gezeigten Ergebnisse
bestätigten,
daß einige
der Jungen, welche von den Empfänger-Säugetieren
erhalten wurden, die hDAF-cDNA in ihrem Genom trugen. Die Bahnen
1 und 3 von 4 zeigen die Ergebnisse für das Schwein
bzw. die Maus, welche die hDAF-cDNA tragen. Die Bahnen 2 und 4 von 4 zeigen
diejenigen für
ein Schwein bzw. eine Maus aus dem gleichen Wurf, welche die hDAF-cDNA
nicht tragen.
-
(5) Vermehrung der transgenen
Säugetiere
(Mäuse)
-
Die
Mäuse,
für welche
nachgewiesen wurde, daß sie
transgen sind, wurden mit ICR-Mäusen
gepaart, und anschließend
wurden Mäusejungen
erzeugt, welche das Transgen tragen (bezeichnet als TgF1-Mäuse).
-
(6) Bestätigung der
Expression des Transgens (Transkription der mRNA) in den transgenen
Säugetieren
(Mäusen
-
Mit
Hilfe des herkömmlichen
RT-PCR-Verfahrens wurde die mRNA aus verschiedenen Organen der TgF1-Mäuse auf
eine Transkription der hDAF-cDNA untersucht. Zum Vergleich wurde
die mRNA aus den Organen der transgenen Mäuse, welche mit Transgen (3),
umfassend den hDAF-Promotor und die hDAF-cDNA, erzeugt wurden, und
die mRNA aus den Organen von normalen Mäusen (nichttransgenen Mäusen) in ähnlicher
Weise auf eine Transkription der hDAF-cDNA untersucht. Die Ergebnisse
sind in 5 gezeigt. B, H, K, Li, Lu,
S und T in 5 stehen für das Gehirn, das Herz, die
Niere, die Leber, die Lunge, die Milz bzw. die Hoden.
-
Bei
den transgenen Mäusen,
welche durch Einführen
des Transgens (1), umfassend den pMCP-Promotor und die hDAF-cDNA
(vgl. 1), erzeugt wurden, wurden in allen untersuchten
Organen (Gehirn, Herz, Niere, Leber, Lunge, Milz und Hoden) starke
Signale nachgewiesen, welche die Transkription der mRNA von hDAF
anzeigen (5A).
-
Bei
den transgenen Mäusen,
welche durch Einführen
des Transgens (3), umfassend den hDAF-Promotor und die hDAF-cDNA
(vgl. 3), erzeugt wurden, wurde nur in den Hoden ein
Signal der mRNA von hDAF beobachtet, während in den anderen Organen
kein oder nur ein schwaches Signal beobachtet wurde (5B).
-
Bei
den nichttransgenen Mäusen
wurde in keinem Organ eine Transkription der mRNA von hDAF beobachtet
(5C).
-
Mit
Hilfe einer Zelllinie von menschlichen Lymphocyten (K562) wurde
die Transkription der mRNA von hDAF bestätigt (auf der rechten Seite
von 5C).
-
(7) Bestätigung der
Expression des Transgens in den transgenen Säugetieren (Mäusen) (Bestätigung der
Expression des hDAF-Proteins durch ein immunhistologisches Verfahren)
-
Von
den Organen der TgF1-Maus wurden Gefrierschnitte hergestellt und
mit biotinmarkierten, monoclonalen anti-hDAF-Antikörpern und
dann mit Peroxidasemarkiertem Streptavidin behandelt. Nach der Umsetzung
mit einem chromogenen Substrat (Diaminobenzidin; DAB) wurden die
Schnitte mikroskopisch auf die Intensität und den Lokus des exprimierten
hDAF-Proteins untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
-
Bei
den transgenen Mäusen,
welche durch Einführen
des Transgens (1), umfassend den pMCP-Promotor und die hDAF-cDNA,
erzeugt wurden, wurde bestätigt,
daß alle
untersuchten Organe eine starke Expression von hDAF zeigten. Zu
den Organen, welche den hDAF exprimieren, gehörten das atriale und ventrikuläre Myokard
und das Endothel von mittleren, kleinen und kapillaren Blutgefäßen des
Herzens, der Glomerulus, die Nierenkanälchen und das Endothel von
mittleren, kleinen und kapillaren Blutgefäßen der Niere, Hepatocyten,
das Epithel der Gallenwege und das Endothel von mittleren, kleinen
und kapillaren Blutgefäßen der Leber,
die Alveolarwand, das Bronchiolenepithel und das Endothel von mittleren,
kleinen und kapillaren Blutgefäßen der
Lunge, das Darmschleimhautepithel und das Endothel von mittleren,
kleinen und kapillaren Blutgefäßen der
Eingeweide, die exokrinen Drüsen,
die Langershans-Inseln, das Epithel und Endothel von mittleren,
kleinen und kapillaren Blutgefäßen der
Bauchspeicheldrüse,
die weiße
und rote Pulpa, die Trabeculae lienis und das Endothel von mittleren,
kleinen und kapillaren Blutgefäßen der
Milz, der (die) cerebrale und cerebellare Cortex und Medulla sowie
das Endothel von mittleren, kleinen und kapillaren Blutgefäßen des
Gehirns, das Samen produzierende Epithel, die Interstitialzellen,
die Spermien und das Endothel von mittleren, kleinen und kapillaren
Blutgefäßen der
Hoden sowie die peripheren Nerven.
-
Bei
den transgenen Mäusen,
welche durch Einführen
des Transgens (3), umfassend den hDAF-Promotor und die hDAF-cDNA,
erzeugt wurden, wurde die Expression von hDAF nur in den Hoden,
aber nicht in den Endothelzellen der Hoden nachgewiesen.
-
-
(8) Bestätiqunq der
Expression des Transgens in den transgenen Säugetieren (Schweinen) (Bestätigung der Expression
des hDAF-Proteins durch ein immunhistologisches Verfahren)
-
Die
Expression des hDAF-Proteins wurde in den Schweinen beobachtet,
welche mit Hilfe des PCR-Verfahrens, wie in (4) beschrieben, als
transgen identifiziert worden waren.
-
Aus
den Schwänzen
der Schweine wurden Gefrierschnitte hergestellt und mit biotinmarkierten,
monoclonalen anti-hDAF-Antikörpern
und dann mit Peroxidasemarkiertem Streptavidin, wie in (7) beschrieben,
behandelt. Nach der Umsetzung mit dem chromogenen Substrat (Diaminobenzidin;
DAB) wurden die Schnitte mikroskopisch auf die Intensität und die
Region des exprimierten hDAF-Proteins untersucht.
-
Die
Expression von hDAF wurde für
die mittleren, kleinen und kapillaren Blutgefäße der transgenen Schweine,
welche durch Einführen
des Transgens (2), umfassend das Gen des pMCP-Promotors und die hDAF-cDNA,
erzeugt wurden, bestätigt.
Daneben wurde eine Expression von hDAF auch für solche Organe wie die peripheren
Nerven, die Skelettmuskeln und das mehrschichtige Plattenepithel
der Haut bestätigt.
-
(9) Bestätiqunq der
Expression des Transgens in den transgenen Säugetieren (Schweinen) (Bestätiqunq der Expression
des hDAF-Proteins durch eine FACS-Analyse
-
Für die Untersuchung
auf eine Expression des hDAF-Proteins wurden die Organe aus den
transgenen Schweinen, welche mit Hilfe des PCR-Verfahrens, wie in
(4) beschrieben, und durch das immunhistologische Verfahren, wie
in (7) beschrieben, als transgen identifiziert worden waren, einer
FACS-Analyse (einem Sortiergerät
für fluoreszenzaktivierte
Zellen, Becton Dickinson-FACScan) mit monoclonalen anti-hDAF-Antikörpern unterzogen.
-
Aus
dem Blut des transgenen Schweins wurde eine Erythrocytenfraktion
hergestellt, mit biotinmarkierten, monoclonalen Antikörpern und
dann mit Phycoprobe PE-Streptavidin (Biomeda) behandelt und einer FACS-Analyse
unterzogen. Die Ergebnisse sind in 6(A) gezeigt.
Eine ähnliche
Analyse, wie vorstehend beschrieben, wurde mit einem nichttransgenen
Schwein aus dem gleichen Wurf durchgeführt. Die Ergebnisse sind in 6(B) gezeigt. Die horizontalen und vertikalen
Achsen geben die Fluoreszenzintensität, welche die exprimierte Menge
an hDAF angibt, bzw. die Zellzahl wieder.
-
Wie
in 6 gezeigt, wurde bestätigt, daß die Erythrocyten aus dem
transgenen Schwein, das durch PCR und die immunhistologischen Verfahren
identifiziert worden war, sehr große Mengen an hDAF exprimierten,
aber daß diejenigen
aus dem nichttransgenen Schwein keine Expression zeigten.
-
6 zeigt
auch, daß die
transgenen Schweine in diesem Beispiel sowohl Erythrocyten, die
hDAF exprimieren, als auch Erythrocyten, die hDAF nicht exprimieren,
aufwiesen (bezeichnet als Mosaik). Es ist bereits gezeigt worden,
daß die
erste Generation der transgenen Tiere (Gründer), welche mit Hilfe des
Mikroinjektionsverfahrens erzeugt wurden, zuweilen ein Mosaik entwickeln,
und daß ein
solches Mosaik durch solche herkömmliche
Methoden wie Paarung und Züchtung
verschwinden kann.
-
Die
in (8) und (9) gezeigten Ergebnisse bestätigten, daß die transgenen Schweine,
welche durch Einführen
des Transgens, umfassend den pMCP-Promotor und die hDAF-cDNA, erzeugt
wurden, den hDAF durch die hDAF-cDNA in verschiedenen Organen und
Geweben einschließlich
Endothelzellen exprimieren.
-
(10) Bestätigung der
Expression des Transgens in den transgenen Säugetieren (Bestätigung der
Funktion des hDAF-Proteins)
-
Es
wurde bestätigt,
daß das
hDAF-Protein, welches auf den Zellen der transgenen Säugetiere
exprimiert wurde, die wesentliche Funktion des hDAF-Proteins, d.h.
die Suppression der Komplement-Kaskadenreaktion, aufwies. Der Nachweis
erfolgte durch die Bestimmung der Hämolyse, welche nach Behandlung
der Erythrocyten des transgenen Säugetieres mit menschlichem
Serum auftrat. Die Erythrocyten wurden einer solchen Analyse unterzogen,
da die Komplement-Kaskadenreaktion durch die Beobachtung einer Hämolyse (1) ohne
weiteres aufgrund der Bildung eines Membranangriffkomplexes und
(2) eindeutig aufgrund der fragileren Membranstruktur der Erythrocyten
als bei anderen Zellen (z.B. Leukocyten, Endothelzellen und dergleichen) identifiziert
werden konnte.
-
Die
Erythrocytenfraktionen wurden aus Blutproben hergestellt, welche
aus den Schwänzen
einer transgenen und einer nichttransgenen Maus sowie aus der Ohrvene
eines transgenen und eines nichttransgenen Schweins entnommen wurden. Nach
Verdünnen
der Fraktionen mit PBS wurden 30 μl
jeder Fraktion in eine Vertiefung von Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen
(1 × 107 Zellen/Vertiefung) eingebracht; anschließend wurden
70 μl menschliches
Serum mit einer eingestellten Komplement-Konzentration (welches
durch Vermischen von menschlichem Normalserum [HNS] und vorher inaktiviertem
Serum (durch Erwärmen
während
30 min bei 56°C)
[HIS] hergestellt worden war) dazu zugetropft und dann damit reagieren
gelassen (für
1,5 h bei 37°C).
Die optische Dichte des Überstands
jeder Vertiefung wurde mit einem Mikroplattenlesegerät (Bio-Rad) bei
405 nm abgelesen, und die prozentuale Hämolyse, welche durch die Komplement-Kaskadenreaktion
hervorgerufen wurde, wurde berechnet.
-
Die
Ergebnisse sind in
7 gezeigt, wobei die Figuren
(a) und (b) die Ergebnisse für
die Mäuse-
bzw. die Schweine-Erythrocyten zeigen. Die horizontalen und die
vertikalen Achsen geben die HNS-Konzentration in dem menschlichen
Serum bzw. den Grad der Hämolyse
an. Die Symbole • und
in
7 zeigen
die Hämolyse
der Erythrocyten aus den transgenen bzw. den nichttransgenen Tieren.
-
Eine
solche Hämolyse
tritt auf, (1) weil das gleichzeitige Vorhandensein von tierischen
Erythrocyten und menschlichem Serum aufgrund der Anwesenheit der
natürlichen
Antikörper
und dem Komplement in dem menschlichen Serum sofort den klassischen
Komplementweg auslöst,
und (2) weil tierische Erythrocyten (mit Ausnahme der erfindungsgemäßen transgenen
Säugetiere)
die menschliche Komplement-Kaskadenreaktion aufgrund der Speziesspezifität des Komplement-Inhibitors
nicht inhibieren können.
-
Wie
in 7 gezeigt, machen die Erythrocyten aus den nichttransgenen
Tieren ungeachtet der Komplement-Konzentration in dem menschlichen
Serum eine Hämolyse
durch, während
diejenigen aus den transgenen Säugetieren
die Hämolyse
inhibierten. Diese Erkenntnisse bestätigen, daß die Erythrocyten, welche den
hDAF exprimieren, aus den transgenen Säugetieren gegen das menschliche
Komplement resistent waren. Obwohl die Erythrocytenpopulation in
den transgenen Schweinen dieser Erfindung ein Mosaik aufwies, war
sie gegen das menschliche Komplement resistent.
-
-
-