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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen die Behandlung und
Beobachtung von Prostatakrebs. Die Erfindung betrifft ganz besonders
Polypeptide, die mindestens einen Teil eines Prostata-Proteins umfassen.
Derartige Polypeptide können
für die
Herstellung von Verbindungen, wie zum Beispiel Antikörpern, verwendet
werden, die für
das Diagnostizieren und die Beobachtung des Verlaufs von Prostatakrebs
und möglicherweise
anderen Tumorarten in einem Patienten nützlich sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Prostatakrebs
ist die häufigste
Form von Krebs unter Männern,
mit einem geschätzten
Vorkommen von 30% bei Männern
im Alter von über
50. Überwältigende
klinische Evidenz zeigt, dass menschlicher Prostatakrebs die Neigung
hat, Knochen zu metastasieren, und die Erkrankung scheint unvermeidlich
von einem Androgen-abhängigen
in einen Androgen-unempfänglichen
Zustand fortzuschreiten, was zu erhöhter Patientensterblichkeit
führt.
Diese vorherrschende Erkrankung ist derzeit an zweiter Stelle als
Ursache von Krebstod unter Männern
in den USA.
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Trotz
beträchtlicher
Forschung in Richtung Diagnose und Therapie der Erkrankung bleibt
Prostatakrebs schwierig zu detektieren und zu behandeln. Gewöhnlich beruht
die Behandlung auf chirurgischem Eingriff und/oder Bestrahlungstherapie,
aber diese Verfahren sind bei einem signifikanten Prozentsatz der
Fälle unwirksam.
Zwei früher
identifizierte Prostata-spezifische Proteine – Prostata-spezifisches Antigen
(PSA) und saure Prostataphosphatase (PAP) – haben begrenztes diagnostisches
und therapeutisches Potential. PSA-Niveaus korrelieren beispielsweise
nicht immer gut mit der Gegenwart von Prostatakrebs, indem sie in
einem Prozentsatz von nicht-Prostatakrebs-Fällen positiv sind, einschließlich benigner
Prostatahyperplasie (BPH). Überdies
korrelieren PSA-Messungen mit dem Prostatavolumen und zeigen den
Grad der Metastase nicht an.
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Demgemäß verbleibt
im Fachgebiet ein Bedarf für
verbesserte und diagnostische Verfahren für Prostatakrebs.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur Immundiagnose von Prostatakrebs
bereit, zusammen mit Kits zur Verwendung in derartigen Verfahren.
Es werden Polypeptide offenbart, die mindestens einen immunogenen
Teil eines Prostatatumor-Proteins oder eine Variante des besagten
Proteins umfassen, die sich nur in konservativen Substitutionen
und/oder Modifikationen unterscheidet, wobei das Prostatatumor-Protein eine
Aminosäuresequenz
umfasst, die durch ein DNA-Molekül
kodiert wird, welches eine Sequenz hat, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus den Nukleotidsequenzen rezitiert in SEQ ID NOs: 2–3, 74 und
107 und Varianten davon. Derartige Polypeptide können in der Diagnose und Beobachtung
von Prostatakrebs nutzbringend eingesetzt werden.
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In
einem spezifischen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Verfahren
für das
Detektieren von Prostatakrebs in einem Patienten bereitgestellt,
umfassend: (a) Das Kontaktieren einer biologischen Probe, welche
von einem Patienten erhalten wurde, mit einem Bindungsmittel, das
in der Lage ist, an eines der oben erwähnten Polypeptide zu binden;
und (b) Das Detektieren eines Proteins oder Polypeptids in der Probe,
das an das Bindungsmittel bindet. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Bindungsmittel ein Antikörper,
am meisten bevorzugt wird ein monoklonaler Antikörper.
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In
verwandten Aspekten werden Verfahren zur Beobachtung des Verlaufs
von Prostatakrebs in einem Patienten bereitgestellt, umfassend:
(a) Das Kontaktieren einer biologischen Probe, welche von einem
Patienten erhalten wurde, mit einem Bindungsmittel, das in der Lage
ist, an eines der oben erwähnten
Polypeptide zu binden; (b) Die Bestimmung der Menge von einem Protein
oder Polypeptid in der Probe, das an das Bindungsmittel bindet;
(c) Die Wiederholung der Schritte (a) und (b); und das Vergleichen
der Mengen an Polypeptid, das in den Schritten (b) und (c) detektiert
wurde.
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In
verwandten Aspekten stellt die vorliegende Erfindung Antikörper, vorzugsweise
monoklonale Antikörper,
bereit, die an die erfinderischen Polypeptide binden, ebenso wie
diagnostische Kits, umfassend derartige Antikörper, und Verfahren zur Verwendung
derartiger Antikörper,
um die Entwicklung von Prostatakrebs zu hemmen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt überdies
Verfahren für
das Detektieren von Prostatakrebs bereit, umfassend: (a) Das Erhalten
einer biologischen Probe von einem Patienten; (b) Das Kontaktieren
der Probe mit einem ersten und einem zweiten Oligonukleotid-Primer
in einer Polymerase-Ketten-Reaktion, wobei mindestens der eine von
den Oligonukleotid-Primern spezifisch ist für ein DNA Molekül, welches
eines der oben erwähnten
Polypeptide kodiert; und (c) Das Detektieren einer DNA Sequenz in
der Probe, welche in Gegenwart des ersten und zweiten Oligonukleotid-Primers
amplifiziert. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst mindestens
einer der Oligonukleotid- Primer
mindestens etwa 10 zusammenhängende
Nukleotide eines DNA Moleküls,
welches eine partielle Sequenz hat, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus SEQ ID NOs: 2–3, 74
und 107.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Detektion von Prostatakrebs
in einem Patienten bereit, umfassend: (a) Das Erhalten einer biologischen
Probe von dem Patienten; (b) Das Kontaktieren der Probe mit einer
Oligonukleotidprobe, welche spezifisch ist für ein DNA Molekül, das eines
der oben erwähnten
Polypeptide kodiert; und (c) Das Detektieren einer DNA Sequenz in
der Probe, welche an die Oligonukleotidprobe hybridisiert. Vorzugsweise
umfasst die Oligonukleotidprobe mindestens etwa 15 zusammenhängende Nukleotide
eines DNA Moleküls,
welches eine partielle Sequenz hat, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus SEQ ID NOs: 2–3,
74 und 107.
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In
verwandten Aspekten werden diagnostische Kits bereitgestellt, umfassend
die oben erwähnten
Oligonukleotidproben oder -primer.
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Diese
und andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nach Bezugnahme auf die folgende
detaillierte Beschreibung und die angefügten Zeichnungen offensichtlich
werden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
oben angemerkt richtet sich die vorliegende Erfindung im Allgemeinen
auf Zusammensetzungen und Verfahren für die Immundiagnose und Beobachtung
von Prostatakrebs. Die erfinderischen Zusammensetzungen sind im
Allgemeinen Polypeptide, die mindestens einen Teil eines Prostatatumor-Proteins
umfassen. In der vorliegenden Erfindung sind auch Moleküle (wie
zum Beispiel ein Antikörper
oder ein Fragment davon) eingeschlossen, die an die erfinderischen
Polypeptide binden. Derartige Moleküle werden hierin als "Bindungsmittel" bezeichnet.
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Insbesondere
offenbart die gegenständliche
Erfindung Polypeptide, umfassend mindestens einen Teil eines menschlichen
Prostatatumor-Proteins, oder eine Variante von einem derartigen
Protein, wobei das Prostatatumor-Protein eine Aminosäuresequenz
einschließt,
die durch ein DNA Molekül
kodiert wird, welches eine Sequenz hat, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Nukleotidsequenzen, die in SEQ ID NOs: 2–3, 4 und 107 rezitiert werden,
den Komplementen der besagten Nukleotidsequenzen und Varianten davon,
die mindestens 70% Identität
zu der besagten Nukleotidsequenz aufweisen. Wie hierin verwendet,
umfasst der Begriff „Polypeptid" Aminosäureketten
jeder Länge,
einschließlich
Proteinen voller Länge,
wobei die Aminosäurereste durch
kovalen te Peptidbindungen verbunden sind. Daher kann ein Polypeptid,
umfassend einen Teil eines der oben erwähnten Prostata-Proteine, ganz
aus dem Teil bestehen, oder der Teil kann in einem größeren Polypeptid
vorliegen, das zusätzliche
Sequenzen enthält.
Die zusätzlichen
Sequenzen können
aus dem nativen Protein abgeleitet sein oder können heterolog sein, und derartige
Sequenzen können
immunreaktiv und/oder antigen sein.
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Wie
hierin verwendet, ist ein „immunogener
Teil" eines menschlichen
Prostatatumor-Proteins ein Teil, der in der Lage ist, eine Immunreaktion
in einem Patienten, dem Prostatakrebs auferlegt ist, auszulösen, und der
als solcher an Antikörper
bindet, die in den Seren aus einem Prostatakrebs-Patienten vorliegen.
Immunogene Teile der hierin beschriebenen Proteine können daher
in Antikörper-
Bindungsassays identifiziert werden. Derartige Assays können im
Allgemeinen unter Verwendung jedes beliebigen aus einer Vielzahl
von Mitteln durchgeführt
werden, die Fachleuten bekannt sind, wie zum Beispiel in Harlow
und Lane, Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, NY, 1988, beschrieben. Ein Polypeptid kann beispielsweise
auf einem festen Untergrund immobilisiert werden (wie nachstehend
beschrieben) und mit Patientenseren kontaktiert werden, um das Binden
von Antikörpern
in Seren an das immobilisierte Polypeptid zuzulassen. Ungebundene
Seren können
dann entfernt und gebundene Antikörper unter Verwendung von beispielsweise 125I-markiertem Protein A detektiert werden.
Alternativ dazu kann ein Polypeptid verwendet werden, um monoklonale
und polyklonale Antikörper
zur Verwendung bei der Detektion des Polypeptids in Blut und anderen
Flüssigkeiten
von Prostatakrebs-Patienten zu erzeugen.
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Die
Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung umfassen
auch Varianten der oben erwähnten
Polypeptide und DNA Moleküle.
Eine Polypeptid„variante" ist, wie hierin
verwendet, ein Polypeptid, dass sich von dem rezitierten Polypeptid
nur in konservativen Substitutionen und/oder Modifikationen unterscheidet,
sodass die therapeutischen, antigenen und/oder immunogenen Eigenschaften
des Polypeptids erhalten bleiben. Polypeptidvarianten weisen mindestens
etwa 70%, stärker
bevorzugt mindestens etwa 90% und am meisten bevorzugt mindestens
etwa 95% Identität
zu den identifizierten Polypeptiden auf. Für Prostatatumor-Polypeptide
mit immunreaktiven Eigenschaften können Varianten alternativ dazu
durch das Modifizieren der Aminosäuresequenz eines der oben erwähnten Polypeptide
und durch das Auswerten der Immunreaktivität des modifizierten Polypeptids
identifiziert werden. Für
Prostatatumor-Polypeptide, die nützlich
zur Erzeugung diagnostischer Bindungsmittel sind, kann eine Variante
durch das Auswerten eines modifizierten Polypeptids bezüglich seiner
Fähigkeit,
Antikörper
zu erzeugen, die die Gegenwart oder Abwesenheit von Prostatakrebs
detektieren, identifiziert werden. Derartige modifizierte Sequenzen
können beispielsweise
unter Verwendung der hierin beschriebenen repräsentativen Verfahren hergestellt
und getestet werden.
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Wie
hierin verwendet ist eine "konservative
Substitution„ eine,
in welcher eine Aminosäure
durch eine andere Aminosäure,
die ähnliche
Eigenschaften hat, substituiert wird, sodass ein Fachmann in Peptidchemie erwarten
würde,
dass die Sekundärstruktur
und hydropathische Beschaffenheit des Polypeptids im Wesentlichen
unverändert
sein würde.
Im Allgemeinen stellen die folgenden Gruppen von Aminosäuren konservative Änderungen
dar: (1) ala, pro, gly, glu, asp, gln, asn, ser, thr; (2) cys, ser,
tyr, thr; (3) val, ile, leu, met, ala, phe; (4) lys, arg, his; und
(5) phe, tyr, trp, his.
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Varianten
können
auch oder alternativ dazu andere Modifikationen enthalten, einschließlich der
Deletion oder Hinzufügung
von Aminosäuren,
die einen minimalen Einfluss auf die antigenen Eigenschaften, die Sekundärstruktur
und die hydropathische Beschaffenheit des Polypeptids haben. Ein
Polypeptid kann beispielsweise an eine Signal-(oder Leader-)Sequenz
am N-terminalen Ende des Proteins konjugiert sein, die kotranslational
oder posttranslational den Transfer des Proteins steuert. Das Polypeptid
kann auch an einen Linker oder eine andere Sequenz zur Erleichterung
der Synthese, Reinigung oder Identifikation des Polypeptids (z.
B. poly-His) konjugiert werden, oder um die Bindung des Polypeptids
an einen festen Untergrund zu verbessern. Ein Polypeptid kann beispielsweise
an eine Immunglobulin-Fc-Region konjugiert werden.
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Eine
Nukleotid„variante" ist eine Sequenz,
die sich von der rezitierten Nukleotidsequenz darin unterscheidet,
dass sie eine oder mehrere Nukleotiddeletionen, -substitutionen
oder -hinzufügungen
hat. Derartige Modifikationen können
unter Verwendung von Standard-Mutagenesetechniken leicht eingeführt werden,
wie zum Beispiel Oligonukleotid-gesteuerte ortsspezifische Mutagenese,
wie beispielsweise von Adelman et al. (DNA, 2: 183, 1983) gelehrt
wird. Nukleotidvarianten können
natürlich
vorkommende allelische Varianten oder nicht natürlich vorkommende Varianten
sein. Variante Nukleotidsequenzen weisen mindestens etwa 70%, stärker bevorzugt
mindestens etwa 80% und am meisten bevorzugt mindestens etwa 90%
Identität
zu der rezitierten Sequenz auf. Derartige variante Nukleotidsequenzen
werden im Allgemeinen unter stringenten Bedingungen an die rezitierte
Sequenz hybridisieren. Wie hierin verwendet, bezieht sich „stringente
Bedingungen" auf das
Vorwaschen in einer Lösung
von 6 × SSC,
0,2% SDS; das Hybridisieren bei 65°C, 6 × SSC, 0,2% SDS über Nacht;
gefolgt von zwei Waschungen von jeweils 30 Minuten in 1 × SSC, 0,1%
SDS bei 65°C
und zwei Waschungen von jeweils 30 Minuten in 0,2 × SSC, 0,1%
SDS bei 65°C.
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Wie
hierin verwendet schließt "Polypeptide„ auch
Kombinations- oder Fusionspolypeptide ein. Ein „Kombinationspolypeptid" ist ein Polypeptid,
das mindestens einen der oben erwähnten immunogenen Teile und
eine oder mehrere zusätzliche
immunogene Prostatatumor-spezifische Sequenzen umfasst, die mittels
einer Peptidverbindung zu einer einzigen Aminosäurekette verbunden sind. Die
Sequenzen können
direkt verbunden sein (d. h. ohne dazwischenliegende Aminosäuren) oder
können
durch eine gebundene Sequenz (z. B. Gly-Cys-Gly), die die immunogenen
Eigenschaften der Polypeptid-Komponenten nicht signifikant verringert, verbunden
werden.
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Die
Prostatatumor-Proteine der vorliegenden Erfindung und DNA Moleküle, die
derartige Proteine kodieren, können
aus Prostatatumor-Gewebe unter Verwendung jedes beliebigen einer
Vielzahl von Verfahren, die im Fachgebiet wohlbekannt sind, isoliert
werden. DNA Sequenzen, die einem Gen entsprechen (oder einem Teil
davon), das eines der erfinderischen Prostatatumor-Proteine kodiert,
können
aus einer Prostatatumor-cDNA-Bank unter Verwendung einer Subtraktionstechnik
wie nachstehend im Detail beschrieben isoliert werden. Beispiele
derartiger DNA Sequenzen werden in SEQ ID NOs: 1–107, 109–111, 115–171, 173–175, 177 und 179–224 bereitgestellt.
So erhaltene partielle DNA Sequenzen können verwendet werden, um Oligonukleotid-Primer für die Amplifikation
von DNA Sequenzen voller Länge
in einer Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR)
unter Verwendung von Techniken, die im Fachgebiet wohlbekannt sind
(siehe zum Beispiel Mullis et al., Cold Spring Harbor Symp. Quant.
Biol., 51: 263, 1987; Erlich, Hrsg. PCR Technology, Stockton Press,
NY, 1989), zu gestalten. Sobald eine DNA Sequenz, die ein Polypeptid
kodiert, erhalten wird, kann jede oben erwähnte Modifikation unter Verwendung
von Standard-Mutagenesetechniken leicht eingeführt werden, wie zum Beispiel
Oligonukleotid-gesteuerte ortsspezifische Mutagenese, wie von, beispielsweise,
Adelman et al. (DNA, 2: 183, 1983) gelehrt wird.
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Die
hierin offenbarten Prostatatumor-Polypeptide können auch durch synthetische
oder rekombinante Mittel erzeugt werden. Synthetische Polypeptide,
die weniger als etwa 100 Aminosäuren
und im Allgemeinen weniger als etwa 50 Aminosäuren haben, können unter
Verwendung von Techniken, die Fachleuten wohlbekannt sind, erzeugt
werden. Derartige Polypeptide können
beispielsweise unter Verwendung jeder im Handel erhältlichen
Festphasen-Technik synthetisiert werden, wie zum Beispiel des Merrifield-Verfahrens
für Festphasen-Synthese,
wo die Aminosäuren
nacheinander zu einer wachsenden Aminosäurekette hinzugefügt werden (siehe
beispielsweise Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 85: 2149–2146, 1963).
Eine Anlage für
die automatisierte Synthese von Polypeptiden ist von Händlern,
wie zum Beispiel Perkin Elmer/Applied BioSystems Division (Foster
City, CA), im Handel erhältlich
und kann gemäß den Anleitungen
des Herstellers betrieben werden.
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Alternativ
dazu kann jedes der oben erwähnten
Polypeptide durch das Einfügen
einer das Polypeptid kodierenden DNA Sequenz in einen Expressionsvektor
und das Exprimieren des Proteins in einem geeigneten Wirt rekombinant
hergestellt werden. Jeder beliebige aus einer Vielzahl von Expressionsvektoren,
die Fachleuten bekannt sind, kann eingesetzt werden, um rekombinante
Polypeptide dieser Erfindung zu exprimieren. Die Expression kann
in jeder passenden Wirtszelle erreicht werden, die mit einem Expressionsvektor
transformiert oder transfiziert worden ist, der ein DNA Molekül enthält, das
ein rekombinantes Polypeptid kodiert. Geeignete Wirtszellen schließen Prokaryoten,
Hefe und höhere
eukaryotische Zellen ein. Vorzugsweise sind die eingesetzten Wirtszellen
E. coli, Hefe oder eine Säugerzelllinie,
wie zum Beispiel CHO-Zellen. Die auf diese Weise exprimierten DNA
Sequenzen können
natürlich
vorkommende Polypeptide, Teile natürlich vorkommender Polypeptide
oder andere Varianten davon kodieren.
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Im
Allgemeinen werden die hierin offenbarten Polypeptide ungeachtet
ihres Herstellungsverfahrens in im Wesentlichen reiner Form hergestellt
(d. h. die Polypeptide sind, wie durch Aminosäurezusammensetzung und Analyse
der Primärsequenz
bestimmt, homogen). Vorzugsweise sind die Polypeptide mindestens
etwa 90% rein, stärker
bevorzugt mindestens etwa 95% rein und am meisten bevorzugt mindestens
etwa 99% rein. In bestimmten Ausführungsformen, die nachstehend
detaillierter beschrieben werden, werden die im Wesentlichen reinen
Polypeptide zur Verwendung in einem oder mehreren der hierin offenbarten
Verfahren in pharmazeutische Zusammensetzungen oder Impfstoffe eingebracht.
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In
einem verwandten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Fusionsproteine
bereit, die ein erstes und zweites erfinderisches Polypeptid umfassen
oder alternativ dazu ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung und
ein bekanntes Prostata-Antigen, zusammen mit Varianten derartiger
Fusionsproteine. Die Fusionsproteine der vorliegenden Erfindung
können
auch ein Linker-Peptid zwischen dem ersten und zweiten Polypeptid
einschließen.
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Eine
DNA Sequenz, die ein Fusionsprotein der vorliegenden Erfindung kodiert,
wird unter Verwendung bekannter rekombinanter DNA Techniken konstruiert,
um getrennte DNA Sequenzen, die das erste und zweite Polypeptid
kodieren, zu einem geeigneten Expressionsvektor zusammenzusetzen.
Das 3' Ende einer
DNA Sequenz, die das erste Polypeptid kodiert, wird mit oder ohne
Peptid-Linker an das 5' Ende
einer DNA Sequenz, die das zweite Polypeptid kodiert, ligiert, sodass
die Leserahmen der Sequenzen in Phase sind, um die mRNA-Translation
der beiden DNA Sequenzen zu einem einzigen Fusionsprotein zu erlauben,
das die biologische Aktivität
sowohl des ersten als auch des zweiten Polypeptids beibehält.
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Eine
Peptid-Linkersequenz kann eingesetzt werden, um das erste und zweite
Polypeptid durch einen ausreichenden Abstand zu trennen, um sicherzustellen,
dass sich jedes Polypeptid in seine Sekundär- und Tertiärstruktur
faltet. Eine derartige Peptid-Linkersequenz
wird in das Fusionsprotein unter Verwendung von Standardtechniken,
die im Fachgebiet wohlbekannt sind, eingebracht. Geeignete Peptid-Linkersequenzen können auf
den folgenden Faktoren beruhend ausgewählt werden: (1) Ihre Fähigkeit,
eine flexible ausgestreckte Konformation einzunehmen; (2) Ihre Unfähigkeit,
eine Sekundärstruktur
anzunehmen, die mit bifunktionellen Epitopen auf dem ersten und
zweiten Polypeptid interagieren könnte; und (3) Das Fehlen hydrophober
oder geladener Reste, die mit den funktionellen Polypeptid-Epitopen
reagieren könnten.
Bevorzugte Peptid-Linkersequenzen
enthalten Gly-, Asn- und Ser-Reste. Andere fast neutrale Aminosäuren, wie
zum Beispiel Thr und Ala können
auch in der Linkersequenz verwendet werden. Aminosäuresequenzen,
die als Linker nutzbringend eingesetzt werden können, schließen jene
in Maratea et al., Gene 40: 39–46,
1985; Murphy et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 8258–8262, 1986;
US Patent Nr. 4.935.233 und US Patent Nr. 4.751.180 offenbarten
ein. Die Linkersequenz kann 1 bis etwa 50 Aminosäuren lang sein. Peptidsequenzen
sind nicht erforderlich, wenn das erste und zweite Polypeptid nicht
essentielle N-terminale Aminosäureregionen
haben, die verwendet werden können,
um die funktionellen Domänen
zu trennen und sterische Interferenz zu verhindern.
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Die
ligierten DNA Sequenzen sind mit geeigneten transkriptionellen oder
translationalen regulatorischen Elementen funktionell verbunden.
Die für
die Expression von DNA verantwortlichen regulatorischen Elemente
befinden sich nur 5' von
der DNA Sequenz, die das erste Polypeptid kodiert. Auf ähnliche
Weise liegen Stopp-Kodons, die zum Beenden der Translation erforderlich
sind, und Transkriptionsterminationssignale nur 3' der DNA Sequenz,
die das zweite Polypeptid kodiert.
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Polypeptide
und/oder Fusionsproteine der vorliegenden Erfindung können verwendet
werden, um Bindungsmittel zu erzeugen, wie zum Beispiel Antikörper oder
Fragmente davon, die in der Lage sind, metastatische menschliche
Prostatatumoren zu detektieren. Bindungsmittel der vorliegenden
Erfindung können
im Allgemeinen unter Verwendung von Verfahren, die Fachleuten bekannt
sind, hergestellt werden, einschließlich der hierin beschriebenen
repräsentativen
Verfahren. Bindungsmittel sind in der Lage, unter Verwendung des hierin
beschriebenen repräsentativen
Assays zwischen Patienten mit und ohne Prostatakrebs zu unterscheiden.
Mit anderen Worten werden Antikörper
oder andere Bindungsmittel, die gegen ein Prostatatumor-Protein oder
einen geeigneten Teil davon erzeugt werden, ein Signal erzeugen,
dass die Gegenwart eines primären oder
metastatischen Prostatakrebses in mindestens etwa 20% der Patienten
anzeigt, die von der Erkrankung befallen sind, und wird ein negatives
Signal erzeugen, das die Abwesenheit der Erkrankung in mindestens etwa
90% der Individuen ohne primären
oder metastatischen Prostatakrebs anzeigt. Geeignete Teile derartiger Prostatatumor-Proteine sind Teile,
die ein Bindungsmittel erzeugen können, das die Gegenwart von
primärem oder
metastatischem Prostatakrebs in im Wesentlichen allen (d. h. mindestens
etwa 80%, und vorzugsweise mindestens etwa 90%) Patienten anzeigt,
für die
Prostatakrebs unter Verwendung des Proteins voller Länge angezeigt
würde,
und das die Abwesenheit von Prostatakrebs in im Wesentlichen allen
Proben anzeigt, die negativ wären,
wenn sie mit dem Protein voller Länge getestet würden. Die
nachstehend beschriebenen repräsentativen
Assays, wie zum Beispiel der Sandwich Assay mit zwei Antikörpern, können im
Allgemeinen eingesetzt werden, um die Fähigkeit eines Bindungsmittels,
metastatische menschliche Prostatatumoren zu detektieren, auszuwerten.
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Die
Fähigkeit
eines wie hierin beschrieben hergestellten Polypeptids und/oder
Fusionsproteins, Antikörper
zu erzeugen, die in der Lage sind, primäre oder metastatische Prostatatumoren
zu detektieren, kann im Allgemeinen durch das Erzeugen eines oder
mehrerer Antikörper
gegen das Polypeptid (beispielsweise unter Verwendung eines hierin
beschriebenen repräsentativen
Verfahrens) und das Bestimmen der Fähigkeit derartiger Antikörper, derartige
Tumoren in Patienten zu detektieren, ausgewertet werden. Diese Bestimmung
kann durch das Analysieren biologischer Proben aus Patienten mit
und ohne primärem
oder metastatischem Prostatakrebs auf die Gegenwart eines Polypeptids,
das an die erzeugten Antikörper
bindet, gemacht werden. Derartige Testassays können beispielsweise unter Verwendung
eines nachstehend beschriebenen repräsentativen Verfahrens durchgeführt werden.
Polypeptide, die zum Detektieren von mindestens 20% der primären oder
metastatischen Prostatatumoren fähige
Antikörper
durch derartige Verfahren erzeugen, werden als nützlich bei Assays für die Detektion
primärer
oder metastatischer Prostatatumoren betrachtet. Polypeptidspezifische
Antikörper
können
allein oder in Kombination verwendet werden, um die Empfindlichkeit
zu verbessern.
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Zur
Detektion primärer
oder metastatischer menschlicher Prostatatumoren fähige Polypeptide und/oder
Fusionsproteine können
als Marker für
das Diagnostizieren von Prostatakrebs oder für das Beobachten des Krankheitsverlaufs
bei Patienten verwendet werden. In einer Ausführungsform kann Prostatakrebs
bei einem Patienten durch das Auswerten einer von dem Patienten
erhaltenen biologischen Probe auf die Menge eines oder mehrerer
oben erwähnter
Polypeptide relativ zu einem vorbestimmten Grenzwert diagnostiziert werden.
Wie hierin verwendet, schließen
geeignete „biologische
Proben" Blut, Seren,
Urin und/oder Prostatasekrete ein.
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Der
Spiegel eines oder mehrerer der oben erwähnten Polypeptide kann unter
Ver wendung eines für das/die
Polypeptid/e spezifischen Bindungsmittels ausgewertet werden. Ein „Bindungsmittel" im Zusammenhang
dieser Erfindung ist ein Mittel (wie zum Beispiel eine Verbindung
oder eine Zelle), das wie oben beschrieben an ein Polypeptid bindet.
Wie hierin verwendet, bezieht sich „Bindung" auf eine nicht kovalente Assoziation zwischen
zwei getrennten Molekülen
(von denen jedes frei (d. h. in Lösung) sein oder auf der Oberfläche einer Zelle
oder auf einem festen Untergrund vorliegen kann), so dass sich ein „Komplex" bildet. Ein derartiger
Komplex kann frei oder auf einem Untergrundmaterial (entweder kovalent
oder nicht kovalent) immobilisiert sein. Die Bindungsfähigkeit
kann im Allgemeinen durch das Bestimmen einer Bindungskonstante
für die
Komplexbildung ausgewertet werden. Die Bindungskonstante ist der
Wert, der erhalten wird, wenn die Konzentration des Komplexes durch
das Produkt der Konzentrationen der Komponenten dividiert wird.
Im Allgemeinen sagt man von zwei Verbindungen, dass sie im Zusammenhang
der vorliegenden Verbindung „binden", wenn die Bindungskonstante
für die
Komplexbildung etwa 103 l/mol übersteigt.
Die Bindungskonstante kann unter Verwendung von Verfahren, die Fachleuten
wohlbekannt sind, bestimmt werden.
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Jedes
Mittel, das den oben angegebenen Erfordernisse genügt, kann
ein Bindungsmittel sein. Ein Bindungsmittel kann beispielsweise
ein Ribosom mit oder ohne Peptidkomponente, ein RNA Molekül oder ein Peptid
sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Bindungspartner ein Antikörper oder ein Fragment davon.
Derartige Antikörper
können
polyklonal oder monoklonal sein. Zusätzlich können die Antikörper einzelkettig,
chimär,
CDR-transplantiert oder humanisiert sein. Antikörper können durch die hierin beschriebenen Verfahren
und durch andere Verfahren, die Fachleuten wohlbekannt sind, hergestellt
werden.
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Es
gibt eine Vielzahl von Assayformaten, die dem Fachmann bekannt sind,
für die
Verwendung eines Bindungspartners, um Polypeptidmarker in einer
Probe zu detektieren. Siehe z. B. Harlow and Lane, Antibodies: A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, 1988. In einer
bevorzugten Ausführungsform
bezieht der Assay die Verwendung eines Bindungspartners, der auf
einem festen Untergrund immobilisiert ist, ein, um an das Polypeptid
zu binden und es vom Rest der Probe zu entfernen. Das gebundene
Polypeptid kann dann unter Verwendung eines zweiten Bindungspartners,
der eine Reporter-Gruppe enthält,
detektiert werden. Geeignete zweite Bindungspartner schließen Antikörper ein,
die an den Bindungspartner-/Polypeptid-Komplex binden. Alternativ
dazu kann ein kompetitiver Assay verwendet werden, bei dem ein Polypeptid
mit einer Reporter-Gruppe markiert wird und man es nach Inkubation
des Bindungspartners mit der Probe an den immobilisierten Bindungspartner
binden lässt.
Das Ausmaß,
mit dem Komponenten der Probe das Binden des markierten Polypeptids
an den Bindungspart ner hemmen, zeigt die Reaktivität der Probe
mit dem immobilisierten Bindungspartner an.
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Der
feste Untergrund kann jedes Material, das Fachleuten bekannt ist,
sein, an das sich das Antigen anlagern kann. Der feste Untergrund
kann beispielsweise eine Testvertiefung in einer Mikrotiterplatte
oder eine Nitrozellulose oder andere geeignete Membran sein. Alternativ
dazu kann der Untergrund eine Kugel oder Scheibe, wie zum Beispiel
Glas, Fiberglas, Latex oder ein Plastikmaterial, wie zum Beispiel
Polystyrol oder Polyvinylchlorid, sein. Der Untergrund kann auch
ein magnetisches Teilchen oder ein faseroptischer Sensor, wie zum
Beispiel die in beispielsweise US Patent Nr. 5.359.681 offenbarten,
sein. Das Bindungsmittel kann auf dem festen Untergrund unter Verwendung
einer Vielzahl von Techniken, die Fachleuten bekannt sind, immobilisiert
werden, die im Patent und der wissenschaftlichen Literatur reichlich
beschrieben werden. Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bezieht
sich der Ausdruck „Immobilisierung" sowohl auf nicht
kovalente Assoziation, wie zum Beispiel Adsorption, als auch auf
kovalente Anlagerung (die eine direkte Verbindung zwischen dem Antigen
und funktionellen Gruppen auf dem Untergrund oder eine Verbindung
durch ein Vernetzungsmittel sein kann). Immobilisierung durch Adsorption
an eine Vertiefung in einer Mikrotiterplatte oder an eine Membran
wird bevorzugt. In derartigen Fällen
kann die Adsorption durch das Kontaktieren des Bindungsmittels mit
dem festen Untergrund für
einen geeigneten Zeitraum in einem geeigneten Puffer erreicht werden. Die
Kontaktzeit variiert mit der Temperatur, liegt aber typischerweise
zwischen etwa 1 Stunde und etwa 1 Tag. Im Allgemeinen genügt das Kontaktieren
einer Vertiefung einer Plastik-Mikrotiterplatte (wie zum Beispiel
Polystyrol oder Polyvinylchlorid) mit einer von etwa 10 ng bis etwa
10 μg und
vorzugsweise etwa 100 ng bis etwa 1 μg reichenden Menge an Bindungsmittel,
um eine adäquate
Menge an Bindungsmittel zu immobilisieren.
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Kovalente
Anlagerung des Bindungsmittels an einen festen Untergrund kann im
Allgemeinen erreicht werden, indem man den Untergrund zuerst mit
einem bifunktionellen Reagenz reagieren lässt, das sowohl mit dem Untergrund
als auch mit einer funktionellen Gruppe, wie zum Beispiel einer
Hydroxyl- oder Aminogruppe auf dem Bindungsmittel reagieren wird.
Das Bindungsmittel kann beispielsweise unter Verwendung von Benzochinon
oder durch Kondensation einer Aldehydgruppe auf dem Untergrund mit
einem Amin oder einem aktiven Wasserstoff auf dem Bindungspartner
kovalent an Untergründe
angelagert werden, die eine passende Polymer-Beschichtung haben
(siehe zum Beispiel Pierce Immunotechnology Katalog und Handbuch,
1991, bei A12–A13).
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist der Assay ein Sandwich Assay mit zwei Antikörpern. Dieser Assay kann durchgeführt werden,
indem zuerst ein Antikörper,
der auf einem festen Untergrund immobilisiert worden ist, gewöhnlich der
Vertiefung einer Mikrotiterplatte, mit der Probe kontaktiert wird,
sodass man Polypeptide in der Probe an den immobilisierten Antikörper binden
lässt.
Ungebundene Probe wird dann von den immobilisierten Polypeptid-Antikörper-Komplexen
entfernt und ein zweiter (eine Reporter-Gruppe enthaltender) Antikörper, der
in der Lage ist, an eine andere Stelle auf dem Polypeptid zu binden,
wird hinzugefügt.
Die Menge an zweitem Antikörper,
die an dem festen Untergrund gebunden bleibt, wird dann unter Verwendung
von einem für
die spezifische Reporter-Gruppe passenden Verfahren bestimmt.
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Genauer
gesagt, sobald der Antikörper
wie oben beschrieben auf dem Untergrund immobilisiert wird, werden
die verbleibenden Proteinbindungsstellen auf dem Untergrund typischerweise
blockiert. Jedes geeignete, Fachleuten bekannte Blockierungsmittel,
wie zum Beispiel Rinderserumalbumin oder Tween 20TM (Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO). Der immobilisierte Antikörper wird dann mit der Probe
inkubiert, und man lässt Polypeptid
an den Antikörper
binden. Die Probe kann vor der Inkubation mit einem geeigneten Verdünnungsmittel,
wie zum Beispiel phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS), verdünnt werden.
Im Allgemeinen ist eine passende Kontaktzeit (d. h. Inkubationszeit)
der Zeitraum, der ausreicht, um die Gegenwart von Polypeptid in einer
Probe zu detektieren, die von einem Individuum mit Prostatakrebs
erhalten wurde. Vorzugsweise reicht die Kontaktzeit aus, um einen
Bindungsgrad zu erreichen, der mindestens etwa 95% von dem ist,
der im Gleichgewicht zwischen gebundenem und ungebundenem Polypeptid
erreicht wird. Fachleute werden erkennen, dass die zum Erreichen
des Gleichgewichts notwendige Zeit leicht durch Analysieren des
Bindungsgrades, der über
einen Zeitraum auftritt, bestimmt werden kann. Bei Raumtemperatur
reicht eine Inkubationszeit von etwa 30 Minuten im Allgemeinen aus.
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Ungebundene
Probe kann dann durch Waschen des festen Untergrunds mit einem passenden
Puffer, wie zum Beispiel PBS, das 0,1% Tween 20TM enthält, entfernt
werden. Der zweite Antikörper,
der eine Reporter-Gruppe enthält,
kann dann dem festen Untergrund hinzugefügt werden. Bevorzugte Reporter-Gruppen schließen Enzyme
(wie zum Beispiel Meerrettich-Peroxidase), Substrate, Kofaktoren,
Inhibitoren, Farbstoffe, Radionuklide, lumineszierende Gruppen,
fluoreszierende Gruppen und Biotin ein. Die Konjugation von Antikörper an
die Reporter-Gruppe kann unter Verwendung von Standardverfahren,
die Fachleuten bekannt sind, erreicht werden.
-
Der
zweite Antikörper
wird dann mit dem immobilisierten Antikörper-/Polypeptid-Komplex für eine Zeitdauer
inkubiert, die ausreicht, das gebundene Polypeptid zu detektieren.
Eine passende Zeitdauer kann im Allgemeinen durch das Analysieren
des Bindungsgrades bestimmt werden, der über einen Zeitraum auftritt.
Ungebundener zweiter Antikörper
wird dann entfernt und gebundener zweiter Antikörper wird unter Verwendung der
Reporter-Gruppe detektiert. Das für das Detektieren der Reporter-Gruppe
eingesetzte Verfahren hängt
von der Beschaffenheit der Reporter-Gruppe ab. Für radioaktive Gruppen sind
Szintillationszählung
oder autoradiographische Verfahren im Allgemeinen passend. Spektroskopische
Verfahren können
verwendet werden, um Farbstoffe, lumineszierende Gruppen und fluoreszierende
Gruppen zu detektieren. Biotin kann unter Verwendung von Avidin,
das an eine andere Reporter-Gruppe (gewöhnlich eine radioaktive oder
fluoreszierende Gruppe oder ein Enzym) gekoppelt ist, detektiert
werden. Enzym-Reporter-Gruppen können
im Allgemeinen durch die Hinzufügung
von Substrat (im Allgemeinen für
einen spezifischen Zeitraum) detektiert werden, gefolgt von spektroskopischer
oder anderer Analyse der Reaktionsprodukte.
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Um
die Gegenwart oder Abwesenheit von Prostatakrebs zu bestimmen, wird
das detektierte Signal der Reporter-Gruppe, die an den festen Untergrund
gebunden bleibt, im Allgemeinen mit einem Signal verglichen, das
einem vorbestimmten Grenzwert entspricht. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Grenzwert das durchschnittliche mittlere Signal, das erhalten
wird, wenn der immobilisierte Antikörper mit Proben von Patienten
ohne Prostatakrebs inkubiert wird. Im Allgemeinen wird eine Probe,
die ein Signal erzeugt, das drei Standardabweichungen über dem
vorbestimmten Grenzwert liegt, als positiv für Prostatakrebs betrachtet.
In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform wird der Grenzwert
unter Verwendung einer Receiver-Operator-Kurve gemäß dem Verfahren
von Sackett et al., Clinical Epidemiology: A Basic Science for Clinical
Medicine, Little Brown und Co., 1985, S. 106–7, bestimmt. Kurz gesagt,
kann in dieser Ausführungsform
der Grenzwert aus einer grafischen Darstellung von Paaren von Raten
der wirklich Positiven (d. h. Empfindlichkeit) und Raten der falsch
Positiven (100 Spezifität),
die jedem möglichen
Grenzwert für
das diagnostische Testergebnis entsprechen, bestimmt werden. Der
Grenzwert auf der grafischen Darstellung, der der oberen linken
Ecke am nächsten
ist (d. h. der Wert, der die größte Fläche umschließt) ist
der genaueste Grenzwert, und eine Probe, die ein Signal erzeugt,
das höher
als der durch dieses Verfahren bestimmte Grenzwert ist, kann als
positiv betrachtet werden. Alternativ dazu kann der Grenzwert entlang
der grafischen Darstellung nach links verschoben werden, um die
Rate der falsch Positiven zu minimieren, oder nach rechts, um die
Rate der falsch Negativen zu minimieren. Im Allgemeinen wird eine
Probe, die ein Signal erzeugt, das höher als der durch dieses Verfahren
bestimmte Grenzwert ist, als positiv für Prostatakrebs betrachtet.
-
In
einer verwandten Ausführungsform
wird der Assay in einem Durchfluss- oder Streifentest-Format durchgeführt, wobei
der Antikörper
auf einer Membran, wie zum Beispiel Nitrozellulose, immobilisiert
ist. Im Durchflusstest binden Polypeptide in der Probe an den immobilisierten
Antikörper,
während
die Probe durch die Membran tritt. Ein zweiter, markierter Antikörper bindet
dann an den Antikörper-/Polypeptid-Komplex,
während
eine den zweiten Antikörper
enthaltende Lösung
durch die Membran fließt.
Das Detektieren von gebundenem zweiten Antikörper kann dann wie oben beschrieben
durchgeführt
werden. Im Streifentest-Format wird ein Ende der Membran, an die
Antikörper
gebunden ist, in eine Lösung
getaucht, die die Probe enthält.
Die Probe wandert entlang der Membran durch eine Region, die zweiten
Antikörper
enthält,
und zum Bereich des immobilisierten Antikörpers. Eine Konzentration von
zweitem Antikörper
im Bereich des immobilisierten Antikörpers zeigt die Gegenwart von
Prostatakrebs an. Typischerweise erzeugt die Konzentration von zweitem
Antikörper
an jener Stelle ein Muster, wie zum Beispiel eine Linie, die visuell
abgelesen werden kann. Die Abwesenheit eines derartigen Musters
zeigt ein negatives Ergebnis an. Im Allgemeinen wird die Menge an
Antikörper,
die auf der Membran immobilisiert ist, so gewählt, dass ein visuell unterscheidbares
Muster erzeugt wird, wenn die biologische Probe eine Menge an Polypeptid
enthält,
die ausreichen würde,
in dem oben diskutierten Format ein positives Signal im Sandwich
Assay mit zwei Antikörpern
zu erzeugen. Die auf der Membran immobilisierte Menge an Antikörper reicht
von etwa 25 ng bis etwa 1 μg,
und stärker
bevorzugt von etwa 50 ng bis etwa 500 ng. Derartige Tests können typischerweise
mit einer sehr kleinen Menge der biologischen Probe durchgeführt werden.
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Natürlich existieren
zahlreiche andere Assayprotokolle, die zur Verwendung mit den Antigenen
oder Antikörpern
der vorliegenden Erfindung geeignet sind. Die oben erwähnten Beschreibungen
sollen nur exemplarisch sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die oben erwähnten
Polypeptide als Marker für
den Verlauf von Prostatakrebs verwendet werden. In dieser Ausführungsform
können
Assays, wie sie oben für
die Diagnose von Prostatakrebs beschrieben wurden, über die
Zeit durchgeführt
werden, und die Änderung
in der Menge des reaktiven Polypeptids (der reaktiven Polypeptide)
ausgewertet werden. Die Assays können
beispielsweise alle 24–72
Stunden für
einen Zeitraum von 6 Monaten bis 1 Jahr durchgeführt werden, und danach anschließend nach
Bedarf durchgeführt
werden. Im Allgemeinen schreitet Prostatakrebs in jenen Patienten
voran, bei denen die Menge an durch das Bindungsmittel detektiertem
Polypeptid mit der Zeit zunimmt. Im Gegensatz dazu schreitet Prostatakrebs
nicht voran, wenn die Menge an reaktivem Polypeptid mit der Zeit
entweder konstant bleibt oder abnimmt.
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Antikörper zur
Verwendung in den oben erwähnten
Verfahren können
durch jede beliebige einer Vielzahl von Techniken, die Fachleuten
bekannt sind, hergestellt werden. Siehe z. B. Harlow and Lane,
Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory,
1988. Bei einer derartigen Technik wird ein Immunogen, das das antigene
Polypeptid umfasst, anfänglich
in einen beliebigen einer großen
Vielzahl von Säugern
(z. B. Mäuse,
Ratten, Kaninchen, Schafe und Ziegen) injiziert. In diesem Schritt
können
die Polypeptide dieser Erfindung ohne Modifikation als Immunogen
dienen. Alternativ dazu kann, besonders für relativ kurze Polypeptide,
eine überlegene
Immunantwort ausgelöst
werden, wenn das Polypeptid mit einem Trägerprotein verbunden ist, wie
zum Beispiel Rinderserumalbumin oder Keyhole-Limpet-Hämocyanin.
Das Immunogen wird in den tierischen Wirt injiziert, vorzugsweise
gemäß einem
vorbestimmten Plan, der eine oder mehrere Booster-Immunisierungen
einbringt, und die Tiere werden von Zeit zu Zeit geblutet. Für das Polypeptid
spezifische polyklonale Antikörper
können
dann aus derartigen Antiseren durch beispielsweise Affinitätschromatographie
unter Verwendung des an einen geeigneten festen Untergrund gekoppelten
Polypeptids gereinigt werden.
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Für das antigene
Polypeptid von Interesse spezifische monoklonale Antikörper können beispielsweise unter
Verwendung der Technik von Kohler und Milstein, Eur. J. Immunol.
6: 511–519,
1976, und Verbesserungen dazu hergestellt werden. Kurz gesagt beziehen
diese Verfahren die Herstellung von unsterblichen Zelllinien ein,
die in der Lage sind, Antikörper
herzustellen, die die gewünschte
Spezifität
haben (d. h. Reaktivität
mit dem Polypeptid von Interesse). Derartige Zelllinien können beispielsweise
aus Milzzellen hergestellt werden, die von einem Tier erhalten werden,
das wie oben beschrieben immunisiert wurde. Die Milzzellen werden
dann beispielsweise durch Fusion mit einem Myelomzell-Fusionspartner
unsterblich gemacht, vorzugsweise einem, der syngen mit dem immunisierten
Tier ist. Eine Vielzahl von Fusionstechniken kann eingesetzt werden.
Die Milzzellen und Myelomzellen können mit einem nichtionischen
Detergenz einige Minuten lang kombiniert werden und dann bei niedriger
Dichte auf einem selektiven Medium ausplattiert werden, das das
Wachstum von Hybridzellen, aber nicht von Myelomzellen unterstützt. Eine
bevorzugte Selektionstechnik verwendet die HAT (Hypoxanthin, Aminopterin,
Thymidin) – Selektion.
Nach einer ausreichenden Zeit, normalerweise etwa 1 bis 2 Wochen,
werden Hybridkolonien beobachtet. Einzelne Kolonien werden selektiert
und auf Bindungsaktivität gegen
das Polypeptid getestet. Hybridome, die hohe Reaktivität und Spezifität haben,
werden bevorzugt.
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Monoklonale
Antikörper
können
aus den Überständen wachsender
Hybridomkolonien isoliert werden. Zusätzlich können verschiedene Techniken
eingesetzt werden, um die Ausbeute zu verbessern, wie zum Beispiel
Injektion der Hybridom-Zelllinie in die Peritonealhöhle eines
geeigneten Wirtsvertebraten, wie zum Beispiel der Maus. Monoklonale
Antikörper
können
dann aus der Ascitesflüssigkeit
oder dem Blut isoliert werden. Verunreinigungen können von
den Antikörpern
durch übliche
Techniken, wie zum Beispiel Chromatographie, Gelfiltration, Fällung und
Extraktion entfernt werden. Die Polypeptide dieser Erfindung können im
Reinigungsvorgang bei beispielsweise einem Affinitätschromatographieschritt
verwendet werden.
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Monoklonale
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
auch als therapeutische Reagenzien verwendet werden, um Prostatatumore
zu verringern oder zu eliminieren. Die Antikörper können allein (beispielsweise
um Metastasen zu hemmen) oder an ein oder mehrere therapeutische
Mittel gekoppelt verwendet werden. Geeignete Mittel in dieser Hinsicht
schließen
Radionuklide, Differenzierungsinduktoren, Arzneistoffe, Toxine und
Derivate davon ein. Bevorzugte Radionuklide schließen 90Y, 123I, 125I, 131I, 186Re, 188Re, 211At und 212Bi ein.
Bevorzugte Arzneistoffe schließen
Methotrexat und Pyrimidin- und
Purin-Analoga ein. Bevorzugte Differenzierungsinduktoren schließen Phorbolester
und Buttersäure
ein. Bevorzugte Toxine schließen
Ricin, Abrin, Diphtherietoxin, Choleratoxin, Gelonin, Pseudomonas-Exotoxin,
Shigellatoxin und das antivirale Protein aus Kermesbeere ein.
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Ein
therapeutisches Mittel kann an einen geeigneten monoklonalen Antikörper entweder
direkt oder indirekt (z. B. mittels einer Linker-Gruppe) gekoppelt
(z. B. kovalent gebunden) werden. Eine direkte Reaktion zwischen
einem Mittel und einem Antikörper
ist möglich,
wenn jeder einen Substituenten besitzt, der in der Lage ist, mit
dem anderen zu reagieren. Eine nukleophile Gruppe, wie zum Beispiel
eine Amino- oder Sulfhydrylgruppe, auf einem kann beispielsweise
in der Lage sein, mit einer carbonylhaltigen Gruppe, wie zum Beispiel
einem Anhydrid oder einem Säurehalogenid,
oder mit einer Alkylgruppe, die eine guten Abgangsgruppe (z. B.
ein Halogenid) enthält,
auf dem anderen zu reagieren.
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Alternativ
dazu kann es wünschenswert
sein, ein therapeutisches Mittel und einen Antikörper mittels einer Linker-Gruppe
zu koppeln. Eine Linker-Gruppe kann als ein Abstandshalter funktionieren,
um einen Antikörper
von einem Mittel fernzuhalten, um Interferenz mit den Bindungsfähigkeiten
zu vermeiden. Eine Linker-Gruppe kann auch dazu dienen, die chemische
Reaktivität
eines Substituenten auf einem Mittel oder einem Antikörper zu
erhöhen,
und daher die Kopplungseffizienz zu erhörten. Eine Erhöhung in
der chemischen Reaktivität
kann auch die Verwendung von Mitteln, oder funktionellen Gruppen
auf Mitteln, erleichtern, die ansonsten nicht möglich wäre.
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Es
wird Fachleuten offensichtlich sein, dass eine Vielzahl von bifunktionellen
oder polyfunktionellen Reagenzien, sowohl homo- als auch heterofunktionell
(wie zum Beispiel die im Katalog der Pierce Chemical Co., Rockford,
IL beschriebenen) als Linker-Gruppe
eingesetzt werden können.
Das Koppeln kann beispielsweise durch Amino gruppen, Carboxylgruppen,
Sulfhydrylgruppen oder oxidierte Kohlenhydratreste bewirkt werden.
Es gibt zahlreiche Referenzen, die eine derartige Methodik beschreiben,
z. B. US Patent Nr. 4.671.958 an Rodwell et al.
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Wo
ein therapeutisches Mittel wirksamer ist, wenn es von dem Antikörperteil
der Immunkonjugate der vorliegenden Erfindung befreit ist, kann
es wünschenswert
sein, eine Linker-Gruppe zu verwenden, die während oder nach der Internalisierung
in eine Zelle abspaltbar ist. Etliche verschiedene abspaltbare Linker-Gruppen
sind beschrieben worden. Die Mechanismen für die intrazelluläre Freisetzung
eines Mittels von diesen Linker-Gruppen schließen Spaltung durch Reduktion
einer Disulfidbindung (z. B. US Patent Nr. 4.489.710 an Spitler),
durch Bestrahlung einer photolabilen Bindung (z. B. US Patent Nr.
4.625.014 an Senter et al.), durch Hydrolyse derivatisierter Aminosäureseitenketten
(z. B. US Patent Nr. 4.638.045 an Kohn et al.), durch Serum-Komplementvermittelte
Hydrolyse (z. B. US Patent Nr. 4.671.958 an Rodwell et al.) und
säurekatalysierte Hydrolyse
(z. B. US Patent Nr. 4.569.789 an Blattler et al.) ein.
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Es
kann wünschenswert
sein, mehr als ein Mittel an einen Antikörper zu koppeln. In einer Ausführungsform
werden mehrere Moleküle
eines Mittels an ein Antikörpermolekül gekoppelt.
In einer anderen Ausführungsform
kann mehr als eine Art von Mittel an einen Antikörper gekoppelt werden. Ungeachtet
der jeweiligen Ausführungsform
können
Immunkonjugate mit mehr als einem Mittel auf eine Vielzahl von Weisen
hergestellt werden. Beispielsweise kann mehr als ein Mittel direkt
an ein Antikörpermolekül gekoppelt
werden, oder Linker, die mehrere Stellen für die Anlagerung bereitstellen,
können
verwendet werden. Alternativ dazu kann ein Träger verwendet werden.
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Ein
Träger
kann die Mittel auf eine Vielzahl von Weisen tragen, einschließlich kovalentem
Binden, entweder direkt oder mittels einer Linker-Gruppe. Geeignete
Träger
schließen
Proteine, wie zum Beispiel Albumine (z. B. US Patent Nr. 4.507.234
an Kato et al.), Peptide und Polysaccharide, wie zum Beispiel Aminodextran (z.
B. US Patent Nr. 4.699.784 an Shih et al.), ein. Ein Träger kann
ein Mittel auch durch nicht kovalente Bindung oder durch Einkapseln,
wie zum Beispiel in einem Liposomvesikel (z. B. US Patent Nr. 4.429.008
und 4.873.088), tragen. Für
Radionuklid-Mittel spezifische Träger schließen kleine radiohalogenierte
Moleküle
und chelatbildende Verbindungen ein. US Patent Nr. 4.735.792 offenbart
beispielsweise repräsentative
kleine radiohalogenierte Moleküle
und ihre Synthese. Ein Radionuklid-Chelat kann aus chelatbildenden
Verbindungen gebildet werden, die jene einschließen, die Stickstoff und Schwefelatome
als Donoratome zur Bindung von Metall- oder Metalloxid-Radionukliden
enthalten. US Patent Nr. 4.673.562 an Davison et al. offenbart beispielsweise
repräsentative
chelatbildende Verbindungen und ihre Synthese.
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Eine
Vielzahl von Verabreichungswegen für die Antikörper und Immunkonjugate können verwendet werden.
Die Verabreichung wird typischerweise intravenös, intramuskulär, subkutan
oder an die Unterlage eines herausgeschnittenen Tumors sein. Es
wird offensichtlich sein, dass die genaue Dosis des Antikörper/Immunkonjugates
in Abhängigkeit
von dem verwendeten Antikörper,
der Antigendichte auf dem Tumor, und der Clearance-Rate des Antikörpers variieren
wird.
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Diagnostische
Reagenzien der vorliegenden Erfindung können auch DNA Sequenzen umfassen,
die eines oder mehrere der oben erwähnten Polypeptide kodieren,
oder einen oder mehrere Teile davon. Beispielsweise können mindestens
zwei Oligonukleotid-Primer in einem auf einer Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR)
beruhenden Assay eingesetzt werden, um von einer biologischen Probe
abgeleitete Prostatatumor-spezifische cDNA zu amplifizieren, wobei
mindestens einer von den Oligonukleotid-Primern für ein DNA
Molekül spezifisch
ist, das ein Prostatatumor-Protein der vorliegenden Erfindung kodiert.
Die Gegenwart der amplifizierten cDNA wird dann unter Verwendung
von Techniken, die im Fachgebiet wohlbekannt sind, wie zum Beispiel
Gelelektrophorese, detektiert. Auf ähnliche Weise können Oligonukleotidproben,
die spezifisch für
ein DNA Molekül
sind, das ein Prostatatumor-Protein der vorliegenden Erfindung kodiert,
in einem Hybridisierungsassay verwendet werden, um die Gegenwart
eines erfindungsgemäßen Polypeptids
in einer biologischen Probe zu detektieren.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Ausdruck für ein DNA Molekül spezifische/r
Oligonukleotid-Primer/-Probe" eine
Oligonukleotidsequenz, die mindestens etwa 80%, vorzugsweise mindestens
etwa 90% and stärker
bevorzugt mindestens etwa 95% Identität zu dem besagten DNA Molekül hat. Oligonukleotid-Primer und/oder
-Proben die in den erfinderischen diagnostischen Verfahren nutzbringend
eingesetzt werden können, haben
vorzugsweise mindestens etwa 10–40
Nukleotide. In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Oligonukleotid-Primer
mindestens etwa 10 zusammenhängende
Nukleotide eines DNA Moleküls,
das eine Sequenz hat, ausgewählt
aus SEQ ID NOs: 1–107,
109–111,
115–171,
173–175,
177 und 179–224.
Vorzugsweise umfassen Oligonukleotidproben zur Verwendung in den
erfinderischen diagnostischen Verfahren mindestens etwa 15 zusammenhängende Oligonukleotide
eines DNA Moleküls,
das eine Sequenz hat, die in SEQ ID NOs: 1–107, 109–111, 115–171, 173–175, 177 und 179–224 bereitgestellt
wird. Techniken für
sowohl auf PCR beruhende Assays als auch Hybridisierungsassays sind
im Fachgebiet wohlbekannt (siehe beispielsweise Mullis et al. ebd.;
Ehrlich, ebd.). Primer oder Proben können daher verwendet werden,
um Prostatatumor-spezifische Sequenzen in biologischen Proben, einschließlich Blut,
Samen, Prostatagewebe und/oder Prostatatumor-Gewebe, zu detektieren.
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Polypeptide
der vorliegenden Erfindung, die einen immunogenen Teil eines Prostatatumor-Proteins umfassen,
können
auch für
die Immuntherapie von Prostatakrebs verwendet werden, wobei das
Polypeptid die eigene Immunreaktion des Patienten gegen Prostatatumor-Zellen
stimuliert. In weiteren Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zur Verwendung von einem
oder mehreren der immunreaktiven Polypeptide, die durch ein DNA
Molekül
kodiert werden, das eine Sequenz hat, die in SEQ ID NO: 2, 3, 74
und 107 bereitgestellt wird, (oder von DNA, die derartige Polypeptide
kodiert) für
die Immuntherapie von Prostatakrebs in einem Patienten bereit. Wie
hierin verwendet, bezieht sich ein „Patient" auf jedes warmblütige Tier, vorzugsweise einen
Menschen. Ein Patient kann von einer Erkrankung befallen sein, oder
er kann frei von detektierbarer Erkrankung sein. Demgemäß können die
oben erwähnten
immunreaktiven Polypeptide verwendet werden, um Prostatakrebs zu
behandeln oder die Entwicklung von Prostatakrebs zu hemmen. Die
Polypeptide können
entweder vor oder nach dem chirurgischen Entfernen von Primärtumoren
und/oder der Behandlung durch Verabreichung von Strahlentherapie
und gewöhnlichen
chemotherapeutischen Arzneistoffen verabreicht werden.
-
In
diesen Ausführungsformen
liegt das Polypeptid im Allgemeinen in einer pharmazeutischen Zusammensetzung
und/oder einem Impfstoff vor. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
ein oder mehrere Polypeptide umfassen, von denen jedes eine oder
mehrere der oben erwähnten
Sequenzen (oder Varianten davon) und einen physiologisch verträglichen
Träger
enthalten kann. Die Impfstoffe können
ein oder mehrere derartige Polypeptide und einen unspezifischen
Enhancer der Immunreaktion, wie zum Beispiel ein Adjuvans, eine
biologisch abbaubare Mikrokugel (z. B. Polylactid-co-glycolid) oder
ein Liposom (in welches das Polypeptid eingebracht ist) umfassen.
Pharmazeutische Zusammensetzungen und Impfstoffe können auch
andere Epitope von Prostatatumor-Antigenen enthalten, entweder in
ein Kombinationspolypeptid (d. h. ein einzelnes Polypeptid, das
mehrere Epitope enthält)
eingebracht oder in einem getrennten Polypeptid vorliegend.
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Alternativ
dazu kann eine pharmazeutische Zusammensetzung oder ein Impfstoff
DNA enthalten, die eines oder mehrere der oben erwähnten Polypeptide
kodiert, sodass das Polypeptid in situ erzeugt wird. In derartigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen und Impfstoffen kann die DNA
in jedem beliebigen aus einer Vielzahl von Abgabesystemen, die Fachleuten
bekannt sind, vorliegen, einschließlich Expressionssystemen für Nukleinsäuren, Bakterien
und viralen Expressionssystemen. Passende Expressionssysteme für Nukleinsäuren enthalten
die für
Expression im Patienten notwendigen DNA Sequenzen (wie zum Beispiel
einen geeigneten Promotor). Bakterielle Abgabesysteme beziehen die
Verabreichung eines Bakteriums (wie zum Beispiel Bacillus-Calmette-Guerrin) ein, das
ein Epitop eines Prostatazell-Antigens auf seiner Zelloberfläche exprimiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die DNA unter Verwendung eines viralen Expressionssystems eingeführt werden
(z. B. Vaccinia oder ein anderes Pockenvirus, Retrovirus oder Adenovirus),
was die Verwendung eines nicht pathogenen (fehlerhaften), replikationskompetenten
Virus einbeziehen kann. Geeignete Systeme werden beispielsweise
in Fisher-Hoch et al., PNAS 86: 317–321, 1989; Flexner et al.,
Ann. N.Y. Acad. Sci. 569: 86–103,
1989; Flexner et al., Vaccine 8: 17–21, 1990; US Patente Nr. 4.603.112,
4.769.330, und 5.017.487; WO 89/01973; US Patent Nr. 4.777.127;
GB 2.200.651; EP 0.345.242; WO 91/02805; Berkner, Biotechniques
6: 616–627,
1988; Rosenfeld et al., Science 252: 431–434, 1991; Kolls et al., PNAS
99: 215–219,
1994; Kass-Eisler et al., PNAS 90: 11498–11502, 1993; Guzman et al.,
Circulation 88: 2838–2848, 1993;
und Guzman et al., Cir. Res. 73: 1202–1207, 1993, offenbart. Techniken
für das
Einbeziehen von DNA in derartige Expressionssysteme sind Fachleuten
wohlbekannt. Die DNA kann auch „nackt" sein, wie beispielsweise in der veröffentlichten
PCT Anmeldung WO 90/11092, und in Ulmer et al., Science 259: 1745–1749, 1993,
rezensiert von Cohen, Science 259: 1691–1692, 1993, beschrieben. Die
Aufnahme nackter DNA kann durch das Beschichten der DNA auf biologisch
abbaubare Kugeln erhöht
werden, die effizient in die Zellen transportiert werden.
-
Wege
und Häufigkeit
der Verabreichung ebenso wie Dosierung werden von Individuum zu
Individuum variieren und können
den derzeit in der Immuntherapie anderer Erkrankungen verwendeten
gleichen. Im Allgemeinen können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen und Impfstoffe durch Injektion
(z. B. intrakutan, intramuskulär,
intravenös
oder subkutan), intranasal (z. B. durch Aspiration) oder oral verabreicht
werden. Zwischen 1 und 10 Dosen können über einen Zeitraum von 3–24 Wochen
verabreicht werden. Vorzugsweise werden 4 Dosen in einem Abstand
von 3 Monaten verabreicht, und Booster-Verabreichungen können danach
regelmäßig gegeben
werden. Alternative Protokolle können
für einzelne
Patienten passend sein. Eine geeignete Dosis ist eine Menge Polypeptid
oder DNA, die wirksam ist, eine (zelluläre oder humorale) Immunreaktion
gegen Prostatatumor-Zellen in einem behandelten Patienten zu erzeugen.
Eine geeignete Immunreaktion liegt mindestens 10–50% über dem basalen (d. h. unbehandelten)
Niveau. Im Allgemeinen reicht die in einer Dosis vorliegende (oder
in situ durch die DNA in einer Dosis hergestellte) Menge Polypeptid
von etwa 1 pg bis etwa 100 mg pro kg des Wirts, typischerweise von
etwa 10 pg bis etwa 1 mg, und vorzugsweise von etwa 100 pg bis etwa
1 μg. Geeignete
Dosisgrößen werden
mit der Größe des Patienten
variieren, werden aber typischerweise von etwa 0,01 ml bis etwa
5 ml reichen.
-
Während jeder
geeignete Träger,
der Fachleuten bekannt ist, bei den pharmazeutischen Zusammensetzungen
dieser Erfindung eingesetzt werden kann, wird die Art des Trägers abhängig von
der Verabreichungsweise variieren. Zur parenteralen Verabreichung,
wie zum Beispiel subkutanen Injektion, umfasst der Träger vorzugsweise
Wasser, Kochsalzlösung,
Alkohol, ein Lipid, ein Wachs und/oder Puffer. Zur oralen Verabreichung
kann jeder oben erwähnte
Träger
oder ein fester Träger,
wie zum Beispiel Mannitol, Lactose, Stärke, Magnesiumstearat, Natriumsaccharin,
Talk, Cellulose, Glucose, Saccharose und/oder Magnesiumcarbonat,
eingesetzt werden. Biologisch abbaubare Mikrokugeln (z. B. Polylactid-co-glycolid)
können
auch als Träger
für die
pharmazeutischen Zusammensetzungen dieser Erfindung eingesetzt werden.
Geeignete biologisch abbaubare Mikrokugeln werden beispielsweise
in US Patent Nr. 4.897.268 und 5.075.109 offenbart.
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Jeder
beliebige aus einer Vielzahl von nicht spezifischen Immunreaktions-Enhancern
kann in den Impfstoffen dieser Erfindung eingesetzt werden. Beispielsweise
kann ein Adjuvans eingeschlossen werden. Die meisten Adjuvantien
enthalten einen Stoff, der so gestaltet ist, dass das Antigen vor
schnellem Abbau geschützt
wird, wie zum Beispiel Aluminiumhydroxid oder Mineralöl, und einen
unspezifischen Stimulator der Immunreaktion, wie zum Beispiel Lipid
A, Bordella pertussis oder Mycobacterium tuberculosis. Derartige
Adjuvantien sind beispielsweise als Freund's Incomplete Adjuvant und Complete Adjuvant
(Difco Laboratories, Detroit, Mi) und Merck Adjuvant 65 (Merck and
Company, Inc., Rahway, NJ) im Handel erhältlich.
-
Hierin
offenbarte Polypeptide können
auch bei der ex vivo Behandlung von Prostatakrebs eingesetzt werden.
Zellen des Immunsystems, wie zum Beispiel T-Zellen, können beispielsweise
unter Verwendung eines im Handel erhältlichen Zelltrennungssystems,
wie zum Beispiel das CEPRATETM System von
CellPro Incorporated (Bothell, WA) (siehe US Patent Nr. 5.240.856;
US Patent Nr. 5.215.926; WO 89/06280; WO 91/16116 und WO 92/07243)
aus dem peripheren Blut eines Patienten isoliert werden. Die getrennten
Zellen werden mit einem oder mehreren der immunreaktiven Polypeptide
stimuliert, die in einem Abgabevehikel, wie zum Beispiel einer Mikrokugel,
enthalten sind, um Antigen-spezifische T-Zellen bereitzustellen.
Die Population von Tumorantigenspezifischen T-Zellen wird dann unter
Verwendung von Standardtechniken ausgeweitet und die Zellen werden
zurück
an den Patienten verabreicht.
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Die
folgenden Beispiele werden als Illustration und nicht als Beschränkung angeboten.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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ISOLIERUNG
UND CHARAKTERISIERUNG VON PROSTATATUMOR-POLYPEPTIDEN
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Dieses
Beispiel beschreibt die Isolierung von Prostatatumor-Polypeptiden
aus einer Prostatatumor-cDNA-Bank.
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Eine
menschliche Prostatatumor-cDNA-Expressionsbank wurde aus Prostatatumor-poly
A+-RNA unter Verwendung eines Superscript
Plasmidsystem für
cDNA-Synthese und
Plasmidklonierungs-Kits (BRL Life Technologies, Gaithersburg, MD
20897) nach dem Protokoll des Herstellers konstruiert. Genau gesagt
wurden Prostatatumor-Gewebe mit Polytron (Kinematica, Schweiz) homogenisiert
und Gesamt-RNA wurde unter Verwendung des Trizol-Reagenzes (BRL
Life Technologies) wie durch den Hersteller angewiesen extrahiert.
Die poly A+-RNA wurde dann unter Verwendung
eines Qiagen Oligotex Spin-Säulen
mRNA Reinigungs-Kits (Qiagen, Santa Clarita, CA 91355) gemäß dem Protokoll
des Herstellers gereinigt. Die Erststrang-cDNA wurde unter Verwendung
des NotI/Oligo-dT18 Primers synthetisiert. Doppelsträngige cDNA
wurde synthetisiert, mit EcoRI/BAXI Adaptoren (Invitrogen, San Diego,
CA) ligiert und mit NotI verdaut. Nach der Größenfraktionierung mit Chroma
Spin-1000 Säulen
(Clontech, Palo Alto, CA 94303) wurde die cDNA in die EcoRI/NotI
Stelle von pCDNA3.1 (Invitrogen) ligiert und durch Elektroporation
in ElectroMax E. coli DH10B Zellen (BRL Life Technologies) transformiert.
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Unter
Verwendung des gleichen Verfahrens wurde eine cDNA-Expressionsbank
aus normalem menschlichem Pankreas aus einem Pool von sechs Gewebeexemplaren
(Clontech) hergestellt. Die cDNA-Banken wurden durch Bestimmen der
Zahl der unabhängigen
Kolonien, des Prozentsatzes von Klonen, die Inserts trugen, der
durchschnittlichen Insertgröße und durch
Sequenzanalyse charakterisiert. Die Prostatatumor-Bank enthielt
1,64 × 107 unabhängige
Kolonien, wobei 70% der Klone ein Insert hatten und die durchschnittliche
Insertgröße 1745
Basenpaare betrug. Die cDNA-Bank aus normalem Pankreas enthielt
3,3 × 106 unabhängige
Kolonien, wobei 69% der Klone Inserts hatten und die durchschnittliche
Insertgröße 1120
Basenpaare betrug. Eine Sequenzanalyse zeigte für beide Banken, dass die Mehrheit
der Klone eine cDNA Sequenz voller
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Länge hatten
und aus mRNA mit minimaler rRNA- und mitochondrialer DNA-Kontamina
tion synthetisiert waren.
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Eine
Subtraktion der cDNA-Bank wurde unter Verwendung der oben erwähnten cDNA-Banken
aus Prostatatumor und normalem Pankreas wie von Hara of al. (Blood,
84: 189–199,
1994) beschrieben mit einigen Modifikationen durchgeführt. Genau
gesagt wurde eine Prostatatumor-spezifische subtrahierte cDNA-Bank wie
folgt erzeugt. Die cDNA-Bank aus normalem Pankreas (70 μg) wurde
mit EcoRI, NotI und SfuI verdaut, gefolgt von einer Auffüllreaktion
mit dem Klenow-Fragment der DNA-Polymerase. Nach Phenol-Chloroform-Extraktion
und Ethanolfällung
wurde die DNA in 100 μl
H2O gelöst,
hitzedenaturiert und mit 100 μl
(100 μg)
Photoprobe Biotin (Vector Laboratories, Burlingame, CA) gemischt.
Wie vom Hersteller empfohlen wurde die so erhaltene Mischung 20
Minuten lang mit einer 270 W Sonnenlampe auf Eis bestrahlt. Zusätzliches
Photoprobe Biotin (50 μl)
wurde hinzugefügt
und die Biotinylierungsreaktion wurde wiederholt. Nach fünfmaliger Extraktion
mit Butanol wurde die DNA mit Ethanol gefällt und in 23 μl H2O gelöst,
um die Treiber-DNA zu bilden.
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Um
die Tracer-DNA zu bilden, wurden 10 μg Prostatatumor-cDNA-Bank mit
BamHI und XhoI verdaut, mit Phenol-Chloroform extrahiert und durch
Chroma Spin-400 Säulen
(Clontech) durchgeleitet. Nach der Ethanolfällung wurde die Tracer-DNA
in 5 μl
H2O gelöst.
Die Tracer-DNA wurde mit 15 μl
Treiber-DNA und 20 μl
2 × Hybridisierungspuffer
(1,5 M NaCl/10 mM EDTA/50 mM HEPES pH 7,5/0,2% Natriumdodecylsulfat)
gemischt, mit Mineralöl überlagert,
und vollständig
hitzedenaturiert. Die Probe wurde sofort in ein 68°C warmes Wasserbad
transferiert und 20 Stunden lang inkubiert (lange Hybridisierung
[LH]). Das Reaktionsgemisch wurde dann einer Streptavidin-Behandlung
unterzogen, gefolgt von Phenol/Chloroform-Extraktion. Dieser Vorgang
wurde noch dreimal wiederholt. Die subtrahierte DNA wurde gefällt, in
12 μl H2O gelöst,
mit 8 μl
Treiber-DNA und 20 μl
2 × Hybridisierungspuffer
gemischt, und 2 Stunden lang einer Hybridisierung bei 68°C unterzogen
(kurze Hybridisierung [SH]). Nach dem Entfernen der biotinylierten
doppelsträngigen
DNA wurde die subtrahierte cDNA in die BamHI/XhoI-Stelle von Chloramphenicol
resistentem pBCSK+ (Stratagene, La Jolla, CA 92037) ligiert und
durch Elektroporation in ElectroMax E. coli DH10B Zellen transformiert,
um eine Prostatatumor-spezifische subtrahierte cDNA-Bank zu erzeugen
(Prostata Subtraktion 1).
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Um
die subtrahierte cDNA-Bank zu analysieren, wurde Plasmid-DNA aus
100 unabhängigen
Klonen hergestellt, die zufällig
aus der subtrahierten Prostatatumorspezifischen Bank gewählt wurden
und auf der Insertgröße beruhend
eingruppiert wurden. Repräsentative
cDNA-Klone wurden überdies
durch DNA Sequenzierung mit einem Perkin Elmer/Applied Biosystems
Division Automatischen Sequenzierer Modell 373A (Foster City, CA)
charakterisiert. Für
sechs cDNA-Klone, im Folgenden als F1-13, F1-12, F1-16, H1-1, H1-9
und H1-4 bezeichnet, wurde gezeigt, dass sie in der subtrahierten
Prostata-spezifischen cDNA-Bank reichlich vorhanden waren. Die bestimmten
3' und 5' Sequenzen für F1-12
werden in SEQ ID NO: 2 bzw. 3 bereitgestellt, wobei die bestimmten
3' cDNA Sequenzen
für F1-13,
F1-16, H1-1, H1-9 und H1-4 in SEQ ID NO: 1 bzw. 4–7 bereitgestellt
werden.
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Die
cDNA Sequenzen für
die isolierten Klone wurden mit bekannten Sequenzen in der Genbank
unter Verwendung der EMBL und GenBank Datenbanken (Ausgabe 96) verglichen.
Von vier der Prostatatumor-Klone, F1-13, F1-16, H1-1 und H1-4, wurde
bestimmt, dass sie die folgenden früher identifizierten Proteine
kodierten: Prostataspezifisches Antigen (PSA), menschliches glanduläres Kallikrein,
menschliches Tumor expression enhanced-Gen und Untereinheit 11 der
mitochondrialen Cytochrom C Oxidase. Es wurde festgestellt, dass
H1-9 identisch zu einer früher
identifizierten menschlichen autonom replizierenden Sequenz ist.
Zu der cDNA Sequenz für
F1-12 wurden keine signifikanten Homologien festgestellt.
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Anschließende Untersuchungen
führten
zur Isolierung einer cDNA Sequenz voller Länge für F1-12. Diese Sequenz wird
in SEQ ID NO: 107 bereitgestellt, wobei die korrespondierende vorhergesagte
Aminosäuresequenz
in SEQ ID NO: 108 bereitgestellt wird.
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Um
weniger reichlich vorhandene Prostatatumor-spezifische Gene zu klonieren,
wurde eine cDNA-Bank Subtraktion durch das Subtrahieren der oben
beschriebenen Prostatatumor-cDNA-Bank mit der normalen Pankreas-cDNA-Bank
und mit den drei am reichlichsten vorhandenen Genen in der vorher
subtrahierten Prostatatumor-spezifischen cDNA-Bank, menschliches
glanduläres
Kallikrein, Prostata-spezifisches Antigen (PSA) und Untereinheit
II der mitochondrialen Cytochrom C Oxidase, durchgeführt. Genau
gesagt wurde je 1 μg
von den cDNAs von menschlichem glandulärem Kallikrein, Prostata-spezifischem
Antigen (PSA) und von der Untereinheit II der mitochondrialen Cytochrom
C Oxidase in pCDNA3.1 zu der Treiber-DNA hinzugefügt und eine
Subtraktion wurde wie oben beschrieben durchgeführt, um eine zweite subtrahierte
cDNA-Bank bereitzustellen, die im Folgenden als "subtrahierte Prostatatumor-spezifische
cDNA-Bank mit Spike" bezeichnet wird.
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Zweiundzwanzig
cDNA-Klone wurden aus der subtrahierten Prostatatumor-spezifischen
cDNA-Bank mit Spike isoliert. Die bestimmten 3' und 5' cDNA Sequenzen für die als J1-17, L1-12, N1-1862,
J1-13, J1-19, J1-25, J1-24, K1-58, K1-63, L1-4 und L1-14 bezeichneten
Klone werden in SEQ ID NOs: 8–9,
10–11,
12–13, 14–15, 16–17, 18–19, 20–21, 22–23, 24–25, 26–27 bzw.
28–29
bereitgestellt. Die bestimmten 3' cDNA Sequenzen
für die
als J1-12, J1-16, J1-21, K1-48, K1-55, L1-2, L1-6, N1-1858, N1-1860,
N1-1861, N1-1864 bezeichneten Klone werden in SEQ ID NOs: 30–40 bereitgestellt.
Ein Vergleich dieser Sequenzen mit denen in der Genbank, wie oben
beschrieben, deckte keine signifikanten Homologien zu drei der fünf am reichlichsten
vorhandenen DNA Spezies (J1-17, L1-12 und N1-1862; SEQ ID NOs: 8–9, 10–11 bzw.
12–13)
auf. Es wurde festgestellt, dass eine der beiden verbleibenden am
reichlichsten vorhandenen Spezies (J1-12; SEQ ID NO: 30) identisch
zu dem früher
identifizierten menschlichen pulmonalen oberflächenassoziierten Protein war,
und von der anderen (K1-48; SEQ ID NO: 33) wurde bestimmt, dass
sie Homologie zur R. norvegicus mRNA für 2-Arylpropionyl-CoA-Epimerase
hatte. Es wurde festgestellt, dass von den 17 weniger reichlich
vorhandenen cDNA-Klonen, die aus der subtrahierten Prostatatumor-spezifische
cDNA-Bank mit Spike
isoliert worden waren, vier (J1-16, K1-55, L1-6 und N1-1864; SEQ
ID NOs: 31, 34, 36 bzw. 40) identisch zu früher identifizierten Sequenzen
waren, von zweien (J1-21 und N1-1860; SEQ ID NOs: 32 bzw. 38) wurde
festgestellt, dass sie Homologie zu nicht menschlichen Sequenzen
zeigten und von zweien (L12 und N1-1861; SEQ ID NOs: 35 bzw. 39) wurde
festgestellt, dass sie Homologie zu bekannten menschlichen Sequenzen
zeigten. Keine signifikanten Homologien wurden zu den Polypeptiden
J1-13, J1-19, J1-24, J1-25, K1-58, K1-63, L1-4, L1-14 (SEQ ID NOs:
14–15,
16–17,
20–21,
18–19,
22–23,
24–25,
26–27,
bzw. 28–29)
festgestellt.
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Anschließende Untersuchungen
führten
zur Isolierung von cDNA Sequenzen voller Länge für J1-17, L1-12 und N1-1862
(SEQ ID NOs: 109–111).
Die korrespondierenden vorhergesagten Aminosäuresequenzen werden in SEQ
ID NOs: 112–114
bereitgestellt.
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In
einem weiteren Experiment wurden vier zusätzliche Klone durch Subtrahieren
einer Prostatatumor cDNA-Bank mit cDNA aus normaler Prostata, die
aus einem Pool von drei poly-A+ RNAs aus
normaler Prostata hergestellt wurde, identifiziert (Prostata Subtraktion
2). Die bestimmten cDNA Sequenzen für diese Klone, die im Folgenden
als U1-3064, U1-3065, V1-3692 and 1A-3905 bezeichnet werden, werden
in SEQ ID NO: 69–72 bereitgestellt.
Ein Vergleich der bestimmten Sequenzen mit denen in der Genbank
deckte keine signifikanten Homologien zu U1-3065 auf.
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Eine
zweite Subtraktion mit Spike (Prostata Subtraktion Spike 2) wurde
durch das Subtrahieren einer Prostatatumor-spezifischen cDNA-Bank
mit Spike mit einer cDNA-Bank
aus normalem Pankreas durchgeführt und überdies
mit PSA, J1-17, pulmonalem oberflächenassoziiertem Protein, mitochondrialer
DNA, Untereinheit II der Cytochrom C Oxidase, N1-1862, autonom replizierender
Sequenz, L1-12 und dem Tumor expression enhanced-Gen, mit Spike
subtrahiert. Vier zusätzliche
Klone, im Folgenden als V1-3686, R1-2330, 1B-3976 und V1-3679 bezeichnet,
wurden isoliert. Die bestimmten cDNA Sequenzen für diese Klone werden in SEQ
ID NO: 73–76
bereitgestellt. Ein Vergleich dieser Sequenzen mit denen in der
Genbank deckte keine signifikanten Homologien zu V1-3686 und R1-2330
auf.
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Die
weitere Analyse der drei oben beschriebenen Prostata Subtraktionen
(Prostata Subtraktion 2, sutstrahierte Prostatatumor-spezifische
cDNA-Bank mit Spike und Prostata Subtraktion Spike 2) führte zur
Identifizierung von sechzehn zusätzlichen
Klonen, die als 1G-4736, 1G-4738, 1G-4741, 1G-4744, 1G-4734, 1H-4774,
1H-4781, 1H-4785,
1H-4787, 1H-4796, 1I-4810, 1I-4811, 1J-4876, 1K-4884 und 1K-4896
bezeichnet werden. Die bestimmten cDNA Sequenzen für diese
Klone werden in SEQ ID NOs: 77–92
bereitgestellt. Ein Vergleich dieser Sequenzen mit denen in der
Genbank, wie oben beschrieben, deckte keine signifikanten Homologien
zu 1G-4741, 1G-4734, 1I-4807, 1J-4876
and 1K-4896 (SEQ ID NOs: 79, 81, 87, 90 bzw. 92) auf. Die weitere
Analyse der isolierten Klone führte
zur Bestimmung ausgedehnter cDNA Sequenzen für 1G-4736, 1G-4738, 1G-4741, 1G-4744,
1H-4774, 1H-4781, 1H-4785, 1H-4787, 1H-4796, 1I-4807, 1J-4876, 1K-4884 und
1K-4896, bereitgestellt in SEQ ID NOs: 179–188 bzw. 191–193, und
zur Bestimmung zusätzlicher
partieller cDNA Sequenzen für
1I-4810 and 1I-4811, bereitgestellt in SEQ ID NOs: 189 bzw. 190.
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Eine
weitere Subtraktion wurde durch das Subtrahieren einer cDNA-Bank
aus normaler Prostata mit cDNA aus normalem Pankreas durchgeführt (Prostata
Subtraktion 3). Dies führte
zur Identifizierung von sechs zusätzlichen Klonen, die als 1G-4761,
1G-4762, 1H-4766,
1H-4770, 1H-4771 und 1H-4772 (SEQ ID NOs: 93–98) bezeichnet werden. Ein
Vergleich dieser Sequenzen mit denen in der Genbank deckte keine
signifikanten Homologien zu 1G-4761 und 1H-4771 (SEQ ID NOs: 93
bzw. 97) auf. Die weitere Analyse der isolierten Klone führte zur
Bestimmung ausgedehnter cDNA Sequenzen für 1G-4761, 1G-4762, 1H-4766
und 1H-4772 bereitgestellt in SEQ ID NOs: 194–196 bzw. 199, und zur Bestimmung
zusätzlicher
partieller cDNA Sequenzen für
1H-4770 und 1H-4771,
bereitgestellt in SEQ ID NOs: 197 bzw. 198.
-
Die
Subtraktion einer aus einem Pool von polyA-RNA aus drei Prostatakrebs-Patienten hergestellten Prostatatumor
cDNA-Bank mit einer cDNA-Bank aus normalem Pankreas (Prostata Subtraktion
4) führte
zur Identifizierung von acht Klonen, die als 1D-4297, 1D-4309, 1D.1-4278, 1D-4288, 1D-4283,
1D-4304, 1D-4296 und 1D-4280 (SEQ ID NOs: 99–107) bezeichnet werden. Diese
Sequenzen wurden wie oben beschrieben mit denen in der Genbank verglichen.
Keine signifikanten Homologien wurden zu 1D-4283 und 1D-4304 (SEQ ID NOs: 103 bzw.
104) festgestellt. Die weitere Analyse der isolierten Klone führte zur
Bestimmung von ausgedehnten cDNA Sequenzen für 1D- 4309, 1D.1-4278, 1D-4288, 1D-4283, 1D-4304,
1D-4296 und 1D-4280, bereitgestellt in SEQ ID NOs: 200–206).
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cDNA-Klone,
die in der oben beschriebenen Prostata Subtraktion 1 und Prostata
Subtraktion 2 isoliert wurden, wurden durch Colony-PCR amplifiziert
und ihre mRNA Expressionsniveaus in Prostatatumor, normaler Prostata
und in verschiedenen anderen normalen Geweben unter Verwendung der
Mikroarray-Technologie (Synteni, Palo Alto, CA) bestimmt. Kurz gesagt
wurden die PCR-Amplifikationsprdukte in einem Arrayformat auf Objektträger gepunktet,
wobei jedes Produkt eine einzigartige Position auf dem Array besetzt.
Aus den zu testenden Gewebeproben wurde mRNA extrahiert, revers
transkribiert und fluoreszenzmarkierte cDNA-Proben wurden erzeugt.
Die Mikroarrays wurden mit den markierten cDNA-Proben sondiert,
die Objektträger
abgetastet und die Fluoreszenzintensität wurde gemessen. Diese Intensität korreliert
mit der Hybridisierungsintensität.
Es wurde festgestellt, dass zwei neuartige Klone (als P509S und
P510S bezeichnet) in Prostatatumor und normaler Prostata überexprimiert
und in allen anderen normalen getesteten Gewebe (Leber, Pankreas, Haut,
Knochenmark, Hirn, Brust, Nebenniere, Blase, Hoden, Speicheldrüse, Dickdarm,
Niere, Eierstock, Lunge, Rückenmark,
Skelettmuskel und Kolon) auf niedrigen Niveaus exprimiert wurden.
Die bestimmten cDNA Sequenzen für
P509S und P510S werden in SEQ ID NO: 223 bzw. 224 bereitgestellt.
Ein Vergleich dieser Sequenzen mit denen in der Genbank, wie oben
beschrieben, deckte Homologie zu früher identifizierten ESTs auf.
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BEISPIEL 2
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BESTIMMUNG
DER GEWEBESPEZIFITÄT
VON PROSTATATUMOR-POLYPEPTIDEN
-
Unter
Verwendung spezifischer Primer wurden die mRNA Expressionsniveaus
für die
repräsentativen Prostatatumor-Polypeptide
F1-16, H1-1, J1-17, L1-12, F1-12 und N1-1862 in einer Vielzahl von normalen
und Tumorgeweben unter Verwendung von RT-PCR geprüft.
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Kurz
gesagt wurde Gesamt-RNA aus einer Vielzahl von normalen und Tumorgeweben
unter Verwendung des Trizol-Reagenzes wie oben beschrieben extrahiert.
Die Erststrang-Synthese wurde unter Verwendung von 1–2 μg Gesamt-RNA
mit Superscript II reverser Transkriptase (BRL Life Technologies)
bei 42°C
eine Stunde lang ausgeführt.
Die cDNA wurde dann durch PCR mit genspezifischen Primern amplifiziert.
Um die semiquantitative Beschaffenheit der RT-PCR sicherzustellen,
wurde β-Aktiv
als interne Kontrolle für
jedes geprüfte
Gewebe verwendet. Zuerst wurden serielle Verdünnungen der Erststrang-cDNAs
hergestellt und RT-PCR-Assays wurden unter Verwendung von Primern,
die für β-Aktiv spezifisch
sind, durchgeführt.
Dann wurde eine Verdünnung
gewählt,
die die Amplifikation der β-Aktiv-Vorlage
im linearen Bereich ermöglichte
und die empfindlich genug war, die Unterschiede in der anfänglichen
Kopienzahl widerzuspiegeln. Unter Verwendung dieser Bedingungen
wurden die Spiegel von β-Aktiv
für jede
reverse Transkriptionsreaktion von jedem Gewebe bestimmt. DNA-Kontamination
wurde durch DNAse-Behandlung minimiert und durch Absichern eines negativen
PCR-Ergebnisses
bei der Verwendung von Erststrang-cDNA, die ohne Hinzufügen von
reverser Transkriptase hergestellt wurde.
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mRNA-Expressionsniveaus
wurden in vier verschiedenen Arten von Tumorgewebe (Prostatatumor von
2 Patienten, Brusttumor von 3 Patienten, Kolontumor, Lungentumor)
und 16 verschiedenen normalen Geweben, einschließlich Prostata, Kolon, Niere,
Leber, Lunge, Eierstock, Pankreas, Skelettmuskel, Haut, Magen, Hoden,
Knochenmark und Hirn geprüft.
Es wurde festgestellt, dass F1-16 auf hohen Niveaus in Prostatatumor-Gewebe, Kolontumor
und normaler Prostata exprimiert wurde, und auf niedrigeren Niveaus
in normaler Leber, Haut und Hoden, wobei die Expression in den anderen
Geweben nicht detektierbar war. Es wurde festgestellt, dass H1-1
auf hohen Niveaus in Prostatatumor, Lungentumor, normaler Prostata,
normalem Kolon und normalem Hirn exprimiert wurde, auf viel niedrigeren
Niveaus in normaler Lunge, Pankreas, Skelettmuskel, Haut, Dünndarm,
Knochenmark und in den anderen getesteten Geweben nicht detektiert
wurde. J1-17 und L1-12 scheinen in Prostata spezifisch überexprimiert
zu werden, wobei beide Gene auf hohen Niveaus in Prostatatumor und
normaler Prostata, aber auf niedrigem bis nicht detektierbarem Niveau
in allen anderen geprüften
Geweben exprimiert werden. Es wurde festgestellt, dass N1-1862 in
60% der Prostatatumoren überexprimiert
wurde und in nomalem Kolon und normaler Niere detektierbar war.
Die RT-PCR Ergebnisse zeigen daher an, dass F1-16, N1-1, J1-17,
N1-1862 und L1-12 entweder Prostata-spezifisch sind oder auf signifikant
erhöhten
Niveaus in Prostata exprimiert werden.
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Weitere
RT-PCR Untersuchungen zeigten, dass F1-12 in 60% der Prostatatumoren überexprimiert wird,
in normaler Niere nachweisbar, aber in allen anderen getesteten
Geweben nicht detektierbar ist. In ähnlicher Weise wurde gezeigt,
das R1-2330 in 40%
der Prostatatumoren überexprimiert
wurde, in normaler Niere und Leber detektierbar, aber in allen anderen
getesteten Geweben nicht detektierbar war. Es wurde festgestellt,
dass U1-3064 in 60% der Prostatatumoren überexprimiert und auch in Brust-
und Kolontumoren exprimiert wurde, aber in normalen Geweben nicht
detektierbar war.
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Die
Charakterisierung von R1-2330, U1-3064 und 1D-4279 durch RT-PCR
zeigte, dass diese drei Antigene in Prostata und/oder Prostatatumoren überexprimiert
wurden. Die Northern-Analyse mit vier Prostatatumoren, zwei normalen
Prostataproben, zwei BPH-Prostatas und normalen Kolon, Niere, Leber,
Lunge, Pankreas, Skelettmuskel, Hirn, Magen, Hoden, Dünndarm und
Knochenmark zeigte, dass L1-12 in Prostatatumoren und normaler Prostata überexprimiert
wird, während
es in anderen normalen getesteten Geweben nicht detektierbar ist.
J1-17 wurde in zwei Prostatatumoren und nicht in den anderen getesteten
Geweben detektiert. Es wurde festgestellt, dass N1-1862 in drei Prostatatumoren überexprimiert
und in normaler Prostata, Kolon und Niere, aber nicht in den anderen
getesteten Geweben exprimiert wird. Es wurde festgestellt, dass
F1-12 in zwei Prostatatumoren stark exprimiert wurde und in allen
anderen getesteten Geweben nicht detektierbar war.
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Die
oben beschriebene Mikroarray-Technologie wurde verwendet, um die
Expressionsniveaus repräsentativer
hierin beschriebener Antigene in Prostatatumor, Brusttumor und den
folgenden normalen Geweben zu bestimmen: Prostata, Leber, Pankreas,
Haut, Knochenmark, Hirn, Brust, Nebenniere, Blase, Hoden, Speicheldrüse, Dickdarm,
Niere, Eierstock, Lunge, Rückenmark,
Skelettmuskel und Kolon. Es wurde festgestellt, dass L1-12 in normaler
Prostata und Prostatatumor überexprimiert
wird, wobei Expression im normalen Skelettmuskel detektiert wurde.
Es wurde festgestellt, dass sowohl J1-12 als auch F1-12 in Prostatatumor überexprimiert
wurden, wobei die Expression in allen anderen getesteten Geweben
geringer oder nicht detektierbar war. Es wurde festgestellt, dass
N1-1862 in Prostatatumor und normaler Prostata auf hohen Niveaus
und in normalem Dickdarm und normalem Kolon auf niedrigeren Niveaus
exprimiert wurde, wobei die Expression in allen anderen getesteten
Geweben nicht detektierbar war. Es wurde festgestellt, dass R1-2330
in Prostatatumor und normaler Prostata überexprimiert und in allen
anderen getesteten Geweben auf niedrigeren Niveaus exprimiert wurde.
Es wurde festgestellt, dass 1D-4279 in Prostatatumor und normaler
Prostata überexprimiert, in
normalem Rückenmark
auf niedrigeren Niveaus exprimiert wurde, und in allen anderen getesteten
Geweben nicht detektierbar war.
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BEISPIEL 3
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ISOLIERUNG
UND CHARAKTERISIERUNG VON PROSTATATUMOR-POLYPEPTIDEN DURCH AUF PCR BERUHENDE
SUBTRAKTION
-
Eine
cDNA-Subtraktionsbank, die cDNA aus normaler Prostata enthielt,
die mit cDNAs aus zehn anderen normalen Geweben (Hirn, Herz, Niere,
Leber, Lunge, Eierstock, Plazenta, Skelettmuskel, Milz und Thymus)
subtrahiert und dann einer ersten Runde von PCR-Amplifikation unterzogen
worden war, wurde von Clontech gekauft. Diese Bank wurde einer zweiten
Runde von PCR-Amplifikation nach dem Protokoll des Herstellers unterzogen.
Die sich ergebenden cDNA-Fragmente wurden in den Vektor pT7 Blue
T-vector (Novagen, Madison, WI) subkloniert und in XL-1 Blue MRF' E. coli (Stratagene)
transformiert. DNA wurde aus unabhängigen Klonen isoliert und
mit einem Perkin Elmer/Applied Biosystems Division Automatischen
Sequenzierer Modell 373A sequenziert.
-
Neunundfünfzig positive
Klone wurden sequenziert. Ein Vergleich der Sequenzen dieser Klone
mit denen in der Genbank, wie oben beschrieben, deckte keine signifikanten
Homologien zu 25 dieser Klone, im Folgenden als P5, P8, P9, P18,
P20, P30, P34, P36, P38, P39, P42, P49, P50, P53, P55, P60, P64,
P65, P73, P75, P76, P79 und P84 bezeichnet, auf. Die bestimmten
cDNA Sequenzen für
diese Klone werden in SEQ ID NO: 41–45, 47–52 bzw. 54–65 bereitgestellt. Es wurde
festgestellt, dass P29, P47, P68, P80 und P82 (SEQ ID NO: 46, 53
bzw. 66–68)
einen gewissen Grad an Homologie zu früher identifizierten DNA Sequenzen
hatten. Nach bestem Wissen der Erfinder ist von keiner dieser Sequenzen
bisher gezeigt worden, dass sie in Prostata vorliegt. Weitere Untersuchungen
unter Verwendung der auf PCR beruhenden oben beschriebenen Methodik führten zur
Isolierung von mehr als 180 zusätzlichen
Klonen, von denen für
23 Klone festgestellt wurde, dass sie keine signifikanten Homologien
zu bekannten Sequenzen zeigten. Die bestimmten cDNA Sequenzen für diese
Klone werden in SEQ ID NO: 115–123,
127, 131, 137, 145, 147–151,
153, 156–158
und 160 bereitgestellt. Es wurde festgestellt, dass dreiundzwanzig
Klone (SEQ ID NO: 124–126,
128–130,
132–136,
138–144, 146,152,154,155
und 159) Homologie zu früher
identifizierten ESTs zeigten. Es wurde festgestellt, dass zehn zusätzliche
Klone (SEQ ID NO: 161–170)
einen gewissen Grad an Homologie zu bekannten Genen hatten. Es wurde
festgestellt, dass ein zusätzlicher
Klon, mit P703 bezeichnet, fünf
Spleißvarianten
hatte. Die bestimmten DNA Sequenzen für die Varianten, die als DE1,
DE13 und DE14 bezeichnet werden, werden in SEQ ID NOs: 171, 175
bzw. 177 bereitgestellt, wobei die korrespon dierenden vorhergesagten
Aminosäuresequenzen
in SEQ ID NO: 172, 176 bzw. 178 bereitgestellt wird. Die DNA Sequenzen
für die
als DE2 und DE6 bezeichneten Spleißvarianten werden in SEQ ID
NOs: 173 bzw. 174 bereitgestellt.
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Für repräsentative
Klone wurden die mRNA-Expressionsniveaus in Tumorgeweben (Prostata
(n = 5), Brust (n = 2), Kolon und Lunge), normalen Geweben (Prostata
(n = 5), Kolon, Niere, Leber, Lunge (n = 2), Eierstock (n = 2),
Skelettmuskel, Haut, Magen, Dünndarm
und Hirn) und aktivierten und nicht aktivierten PBMC durch RT-PCR wie oben beschrieben
bestimmt. Die Expression wurde, wenn nicht anders angegeben, in
einer Probe von jeder Gewebeart untersucht.
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Es
wurde festgestellt, dass P9 in normaler Prostata und Prostatatumor
im Vergleich zu allen normalen gesteten Geweben stark exprimiert
wurde, mit Ausnahme von normalem Kolon, das vergleichbare Expression zeigte.
Es wurde festgestellt, dass P20 in normaler Prostata und Prostatatumor
im Vergleich zu allen zwölf
normalen gesteten Geweben stark exprimiert wurde. Eine mäßige Erhöhung in
der Expression von P20 in Brusttumor (n = 2), Kolontumor und Lungentumor
wurde im Vergleich zu allen normalen Geweben außer Lunge (1 von 2) gesehen.
Erhöhte
Expression von P18 wurde in normaler Prostata, Prostatatumor und
Brusttumor im Vergleich zu anderen normalen Geweben außer Lunge
und Magen festgestellt. Eine mäßige Erhöhung in
der Expression von P5 wurde in normaler Prostata im Vergleich zu
den meisten anderen normalen Geweben beobachtet. Eine etwas erhöhte Expression
wurde jedoch in normaler Lunge und PBMC gesehen. Erhöhte Expression
von P5 wurde auch in Prostatatumoren (2 von 5), Brusttumor und einer
Lungentumorprobe beobachtet. Für
P30 wurden ähnliche
Expressionsniveaus in normaler Prostata und Prostatatumor im Vergleich
zu sechs von zwölf
anderen normalen getesteten Geweben gesehen. Erhöhte Expression wurde in Brusttumoren, einer
Lungentumorprobe und einer Kolontumorprobe, und auch in normalen
PBMC gesehen. Es wurde festgestellt, dass P29 in Prostatatumor (5
von 5) und normaler Prostata (5 von 5) im Vergleich zur Mehrheit
der normalen Gewebe überexprimiert
wurde. Eine wesentliche Expression von P29 wurde jedoch in normalem
Kolon und normaler Lunge (2 von 2) beobachtet. Es wurde festgestellt,
dass P80 in Prostatatumor (5 von 5) und normaler Prostata (5 von
5) im Vergleich zu allen anderen normalen getesteten Geweben überexprimiert
wurde, wobei erhöhte
Expression auch in Kolontumor gesehen wurde.
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Weitere
Untersuchungen unter Verwendung der oben erwähnten Methodik führten zur
Isolierung von zwölf
zusätzlichen
Klonen, im Folgenden als 10-d8, 10-h10, 11-c8, 7-g6, 8-b5, 8-b6,
8-d4, 8-d9, 8-g3, 8-h11, g-f12 und g-f3 bezeichnet. Die bestimmten
DNA Sequenzen für
10-d8, 10-h10, 11-c8, 8-d4, 8-d9, 8-h11, g-f12 und g-f3 werden in SEQ
ID NO: 207, 208, 209, 216, 217, 220, 221 bzw. 222 bereitgestellt.
Die bestimmten vorwärts
und rückwärts verlaufenden
DNA Sequenzen für
7-g6, 8-b5, 8-b6 und 8-g3 werden in SEQ ID NO: 210 und 211; 212
und 213; 214 und 215; bzw. 218 und 219, bereitgestellt. Ein Vergleich
dieser Sequenzen mit denen in der Genbank deckte keine signifikanten
Homologien zu den Sequenzen von 7-g6 und g-f3 auf. Es wurde festgestellt,
dass die Klone 10-d8, 11-c8 und 8-h11 Homologie zu früher isolierten
ESTs zeigten, während
festgestellt wurde, dass 10-h10, 8-b5, 8-b6, 8-d4, 8-d9, 8-g3 und
g-f12 Homologie zu früher
identifizierten Genen hatten.
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BEISPIEL 4
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POLYPEPTIDSYNTHESE
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Polypeptide
können
auf einem Applied Biosystems 430A Peptid Sythetisierer unter Verwendung
von FMOC-Chemie mit HPTU (O-Benzotriazol-N,N,N',N'-tetramethyluroniumhexafluorphosphat)-Aktivierung
synthetisiert werden. Eine Gly-Cys-Gly-Sequenz kann an den Aminoterminus
des Peptids angelagert werden, um ein Verfahren für die Konjugation,
das Binden an eine immobilisierte Oberfläche oder das Markieren des
Peptids bereitzustellen. Die Spaltung des Peptids von dem festen
Untergrund kann unter Verwendung des folgenden Spaltungsgemisches
ausgeführt
werden: Trifluoressigsäure:
Ethandithiol: Thioanisol: Wasser: Phenol (40:1:2:2:3). Nach 2 Stunden
langem Spalten können
die Peptide in kaltem Methyl-t-butylether gefällt werden. Die Peptidpellets
können
dann in 0,1% Trifluoressigsäure
(TFA) enthaltendem Wasser gelöst
und vor der Reinigung durch C18 Reverse Phase HPLC lyophilisiert
werden. Ein Gradient von 0%–60%
Acetonitril (0,1% TFA enthaltend) in Wasser (0,1% TFA enthaltend)
kann verwendet werden, um die Peptide zu eluieren. Nach dem Lyophilisieren
der reinen Fraktionen können
die Peptide unter Verwendung von Elektrospray oder anderen Arten
von Massenspektrometrie und durch Aminosäureanalyse charakterisiert
werden.
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