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Die
Erfindung betrifft ein Implantatsystem, insbesondere ein Zahnimplantatsystem
für einen
teilweise oder vollständig
zahnlosen Patienten, das eine Fixtur zur Implantation in das Knochengewebe
des Ober- oder Unterkiefers des Patienten und einen Aufbau zur Anordnung
an der Fixtur aufweist, der seinerseits eine Zahnrestoration mit
einem oder mehreren künstlichen
Ersatzzähnen
trägt oder
bildet. Als Beispiel kann der Aufbau eine Angrenzung sein, die im Gebrauch
geeignet ist, mit der implantierten Fixtur verbunden zu sein, um
die über
dem Ober- oder Unterkiefer liegende Weichgewebsschicht (Zahnfleisch) für eine solche
Restorationsstruktur wie eine Krone oder Brücke zu überbrücken, die daran zu befestigen ist.
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In
einem typischen Zahnimplantatsystem wird der Aufbau durch Verschrauben
an der Fixtur gehalten. Dazu hat die Fixtur eine Innengewindefassung,
die sich in einem hinteren Ende der Fixtur öffnet. Das Innengewinde kann
in der gesamten Fassung oder alternativ nur in einem Teilstück der Fassung
vorhanden sein. Dann ist der Aufbau entweder (i) in einem Stück mit einem
Außengewindevorsprung
zum Einschrauben in die Innengewindefassung ausgebildet, um den
Aufbau an der Fixtur zu befestigen, oder (ii) verfügt über ein
Hülsenteil
mit einem Lumen, in dem eine Querauflagefläche vorgesehen ist, und ein
Schraubteil zum Durchgang durch das Lumen der Hülse in die Innengewindefassung, wobei
die Schraube einen vergrößerten Kopf
hat, der im Gebrauch geeignet ist, an der Querauflagefläche im Lumen
der Hülse
anzuliegen, was gewährleistet, daß der Aufbau
nach Einschrauben der Schraube in die Innengewindefassung an der
Fixtur befestigt ist.
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In
anderen Zahnimplantatsystemen ist der Aufbau an der Fixtur über Verbindungen
ohne Schraubgewinde befestigt, z. B. durch Zementieren.
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Ungeachtet
der Befestigungsform des Aufbaus an der Fixtur überträgt der Aufbau eine Last auf die
Fixtur in Implantationsrichtung über
aneinandergrenzende bzw. einander kontaktierende Flächen.
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Die
Fixation einer Fixtur eines Zahnimplantatsystems im Knochengewebe
des Ober- oder Unterkiefers beruht primär auf mechanischem Ineinandergreifen
von Knochengewebe in die Außenfläche der
Fixtur. Zu wesentlichem Ineinandergreifen zwischen der Außenfläche einer
Fixtur und dem Knochengewebe des Ober- oder Unterkiefers kommt es, wenn
die Außenfläche aufgerauht
ist, z. B. durch Versehen der Fixturaußenfläche mit Schraubgewinden, Vertiefungen,
Löchern
usw. (Makroaufrauhung), Bilden von Grübchen in der Fixturaußenfläche durch Abstrahlen,
Plasmaspritzen, Ätzen,
Hydroxylapatitbeschichten, durch Bereitstellung von Kügelchen
auf der Außenfläche usw.
(Mikroaufrauhung) oder spanendes Bearbeiten der Fixturaußenfläche. Durch
das Ineinandergreifen zwischen der Außenfläche einer Fixtur und Knochengewebe
des Ober- oder Unterkiefers, in das die Fixtur implantiert ist,
vermag die Fixtur größeren Scherspannungen
zu widerstehen. Betrachten läßt sich
dies als Folge dessen, daß Knochengewebe
in die Vertiefungen in der Fixturaußenfläche einwächst, die durch das Aufrauhen
erzeugt sind.
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Eine
makroaufgerauhte Fixturaußenfläche erzeugt
ein wirksameres Ineinandergreifen als eine mikroaufgerauhte Fixturaußenfläche, die
ihrerseits ein wirksameres Ineinandergreifen als eine spanend bearbeitete
Fixturaußenfläche erzeugt.
Jedoch erzeugen alle ein wirksameres Ineinandergreifen als Fixturen
mit einer Außenfläche, die
glatt ist, z. B. einer polierten Außenfläche. Mehr als eine Form von Flächenaufrauhung
kann auf eine Fixtur angewendet werden, um das Ineinandergreifen
zu fördern.
Beispielsweise ist bekannt, eine Fixtur sowohl mit einer makro-
als auch mit einer mikroaufgerauhten Außenfläche zu versehen.
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Die
WO 85/02337 offenbart ein Implantat, das zur leichteren Befestigung
einer Zahnprothese an einem Kieferknochen bestimmt ist. Ziel ist
die Verbesserung der Abdichtung und Justierung einer an einem Implantat
befestigten Brücke
und ferner die Realisierung einer Befestigung der Brücke, die
der Befestigung natürlicher
Zähne entspricht.
Die WO 85/02337 schlägt
ein Implantat mit einem schraubenförmigen Außengewindeteil vor, das zur
Befestigung an einem Gewindeloch bestimmt ist, das im Kieferknochen
aufgenommen ist. Das schraubenförmige Teil
weist einen konischen Innenabschnitt auf. Ein am schraubenförmigen Teil
zu befestigender Pfeiler hat einen konischen Abschnitt mit einer
Konizität,
die dem konischen Innenabschnitt entspricht. Der Kieferknochen kann über die
Außen-
und Oberkantenabschnitte des schraubenförmigen Teils wachsen. Die Spannungsbedingungen
im Kieferknochen benachbart zu einer Zahnprothese werden nicht diskutiert.
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1892
wies J. Wolff (Das Gesetz der Transformation der Knochen. Berlin:
A. Hirschald 1892) darauf hin, daß sich Knochengewebe als Reaktion
auf die mechanische Belastungsgeschichte des Knochens und in Übereinstimmung
mit mathematischen Gesetzen selbst remodelliert. Seither erwies
sich dies als richtig und ist daher heute als Wolff-Gesetz bekannt.
Einige Konsequenzen aus dem Wolff-Gesetz sind:
- 1.
Bei Verringerung der Spannungen oder Dehnungen, denen Knochengewebe
ausgesetzt ist, kommt es zu einem Nettoverlust von Knochengewebe
(Knochenresorption), bis sich ein neuer stabiler Zustand einstellt,
in dem die Spannungen oder Dehnungen normal sind.
- 2. Sind die Spannungen oder Dehnungen, denen Knochengewebe ausgesetzt
ist, normal, so kommt es zu keiner Nettoänderung am Knochengewebe.
- 3. Bei Erhöhung
der Spannungen oder Dehnungen, denen Knochengewebe ausgesetzt ist,
innerhalb physiologischer Grenzen kommt es zu Knochengewebeaufbau,
bis sich ein neuer stabiler Zustand einstellt, in dem die Spannungen
oder Dehnungen normal sind.
- 4. Sind die Spannungen oder Dehnungen, denen Knochengewebe ausgesetzt
ist, extrem hoch, so kommt es zu Knochenresorption.
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Somit
verweist das Wolff-Gesetz auf die Notwendigkeit von Spannungsbedingungen
im Knochengewebe benachbart zu einer Implantatfixtur, die zur Wahrung
eines stabilen Zustands im Knochengewebe günstig sind. Ansonsten kommt
es zu marginaler Knochenresorption, die Destabilisierung der Osseointegration
der Fixtur in das Knochengewebe und Verringerung der ästhetischen
Attraktivität
des Zahnimplantatsystems im implantierten Zustand, ein wichtiger
kommerzieller Aspekt, verursacht.
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Vor
diesem Hintergrund identifizierten die Anmelder eine wechselseitige
Abhängigkeit
zwischen den Spannungsbedingungen im Knochengewebe benachbart zu
einer Implantatfixtur und der Position der Grenz- bzw. Kontaktflächen, über die
eine Fixtur in Implantationsrichtung durch einen Aufbau belastet
wird, im Hinblick auf das Niveau auf der Fixturaußenfläche, wo
das Ineinandergreifen beginnt. Die Erfindung schlägt die Bereitstellung
eines Zahnimplantatsystems vor, das diese wechselseitige Abhängigkeit
berücksichtigt,
um die Spannungsbedingungen im Knochengewebe benachbart zur Außenfläche einer
implantierten Fixtur zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird ein
Zahnimplantatsystem mit folgendem bereitgestellt:
- a)
einer Fixtur zur Implantation in Knochengewebe des Ober- oder Unterkiefers
durch Verlagerung der Fixtur in apikaler Richtung, wobei die Fixtur folgendes
aufweist:
ein apikales Ende, ein okklusales Ende, das eine Aufnahmevertiefung
mit einer okklusalen Öffnung und
einer Grenzwand bereitstellt, und eine Außenfläche, die sich zwischen dem
apikalen und okklusalen Ende erstreckt und die apikal zu einem Befestigungsniveau
("Attachment Level"), an dem Knochengewebe
beginnt, mit der Fixtur bei Implantation ineinanderzugreifen, zum
Ineinandergreifen mit Knochengewebe des Ober- oder Unterkiefers
geeignet ist,
wobei sich die Grenzwand der Aufnahmevertiefung
von der Vertiefungsöffnung
und über
den Attachment Level hinaus apikal erstreckt; und
- b) einem Aufbau zum Anordnen an der Fixtur, wobei der Aufbau
ein apikales Ende hat, das einen Steckvorsprung mit einer Grenzwand
bereitstellt, wodurch die Grenzwand der Aufnahmevertiefung der Fixtur
und die Grenzwand des Vorsprungs des Aufbaus jeweils eine vorbestimmte
Kontaktfläche bilden,
die einander kontaktieren können,
wobei jede der Kontaktflä chen
apikal zum Attachment Level angeordnet ist und jede der Kontaktflächen durch
ein vorbestimmtes apikales Teilstück der jeweiligen Grenzwand
gebildet ist und jede der Kontaktflächen ein allgemein konisches
Profil mit Flankenflächen
hat, die in apikaler Richtung mit einem gemeinsamen Winkel oder
im wesentlichen gemeinsamen Winkel konvergieren,
dadurch gekennzeichnet,
daß
die
Grenzwand des Vorsprungs des Aufbaus und die Grenzwand der Aufnahmevertiefung
der Fixtur ab der Stelle voneinander okklusal beabstandet sind,
wo die vorbestimmten apikalen Teilstücke einander kontaktieren,
wenn sie sich in vollständig angeordneter
Position befinden.
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Das
Ergebnis dieser Anordnung ist, daß bei implantierter Fixtur
der Aufbau eine Last auf die Fixtur in apikaler Richtung über Kontaktflächen auf
einem Niveau ausübt,
das apikal zur vorbestimmten Position auf der Fixturaußenfläche angeordnet
ist, wobei es sich um den Attachment Level handelt, auf dem Knochengewebe
beginnt, mit der Fixtur bei Implantation ineinanderzugreifen. Eine
Finite-Elemente-Analyse zeigt, daß eine Belastung einer Fixtur
in apikaler Richtung apikal zum Attachment Level zu einer verbesserten
Spannungsverteilung im benachbarten Knochengewebe des Ober- oder
Unterkiefers führt.
Beispielsweise verlagert eine Ausübung einer apikal gerichteten
Last über
Kontaktflächen
apikal zum Attachment Level die maximale Grenzflächen- bzw. Kontaktscherspannung
apikal, wo das Risiko geringer ist, daß spannungsinduzierte Knochenresorption
ausgelöst
wird. Zusätzlich
sind die Längsdruckspannungen
(relativ zum Ober- oder Unterkieferkamm) im Knochengewebe und die
durch die horizontalen Lasten oder Biegemomente auf die Fixtur verursachten
Spannungen kleiner, wenn man sich apikaler in das Knochengewebe
bewegt, weshalb der im Knochengewebe erzeugten maximalen Kontaktscherspannung
dort leichter Rechnung getragen werden kann. Ferner ist auch allgemein
der maximale Kontaktscherspannungswert reduziert.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die vorbestimmten Kontaktflächen der Fixtur und des Aufbaus
die einzigen Kontaktflächen
der Fixtur und des Aufbaus, die geeignet sind, einander in apikaler Richtung
zu kontaktieren. Somit liegt die gesamte apikal gerichtete Last,
die durch die Fixtur vom Aufbau aufgenommen wird, auf einem Niveau
unter dem Attachment Level. Aus der Finite-Elemente-Analyse geht
hervor, daß eine
Ausübung
der gesamten apikal gerichteten Last auf die Fixtur apikal zum Attachment Level
zur größten Verbesserung
der Spannungsverteilung im benachbarten Knochengewebe des Ober- oder
Unterkiefers führt.
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Den
Nutzen der Erfindung erreicht man aber immer noch, wenn die Fixtur
in apikaler Richtung über
Kontaktflächen
apikal zum Attachment Level und Kontaktflächen auf dem Attachment Level
oder okklusal dazu belastet wird. Folglich sind in einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung die vorbestimmten Kontaktflächen der Fixtur und des Aufbaus vorbestimmte
apikale Kontaktflächen,
und das apikale Ende des Aufbaus und das okklusale Ende der Fixtur
sind so aufgebaut und bemessen, daß das apikale Ende des Aufbaus
eine vorbestimmte okklusale Kontaktfläche zum Kontaktieren in apikaler
Richtung mit einer vorbestimmten okklusalen Kontaktfläche bildet, die
durch das okklusale Ende der Fixtur auf einem Niveau gebildet ist,
das an der vorbestimmten Position auf der Fixturaußenfläche oder
okklusal dazu angeordnet ist. In diesem Fall ist bevorzugt, daß ein Großteil der
kollektiven apikal gerichteten Belastung, die auf die Fixtur ausgeübt wird,
auf einem Niveau apikal zur vorbestimmten Position auf der Fixturaußenfläche oder
zum Attachment Level liegt. Sofern aber eine apikal gerichtete Last
auf die Fixtur apikal zum Attachment Level ausgeübt wird, ergibt sich unabhängig davon,
ob dies der größere Teil
oder der kleinere Teil einer apikal gerichteten Last ist, die auf
beiden Seiten eines mit dem Attachment Level zusammenfallenden Niveaus
verteilt wird, eine verbesserte Spannungsverteilung im Knochengewebe
benachbart zur Fixtur verglichen mit dem Fall, in dem die gesamte
apikal gerichtete Last auf dem Attachment Level oder okklusal dazu
wie im Stand der Technik ausgeübt
wird, was später
veranschaulicht wird.
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Ein
verbesserter Spannungszustand im Knochengewebe benachbart zur Fixtur
wird auch dann erhalten, wenn die vorbestimmte Kontaktfläche der Fixtur
nur geringfügig
apikal zur vorbestimmten Position auf der Fixturaußenfläche angeordnet ist,
z. B. auf einem Niveau, das etwa 0,1-1 mm apikal zur vorbestimmten
Position auf der Fixturaußenfläche liegt. Freilich
ist eine stärkere
Verbesserung zu erwarten, wenn die vorbestimmte Kontaktfläche der
Fixtur weit apikal zur vorbestimmten Position auf der Fixturaußenfläche liegt.
Somit sind vorzugsweise die Fixtur und der Aufbau im Gebrauch geeignet,
einander auf einem Niveau zu kontaktieren, das mehr als 1 mm apikal
zur vorbestimmten Position auf der Fixturaußenfläche liegt, stärker bevorzugt
mehr als 3 mm apikal zur vorbestimmten Position auf der Fixturaußenfläche und
noch stärker
bevorzugt mehr als 5 mm apikal zur vorbestimmten Position auf der
Fixturaußenfläche, z.
B. etwa 10 mm apikal zur vorbestimmten Position auf der Fixturaußenfläche.
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In
später
zu beschreibenden Ausführungsformen
der Erfindung ist eine Aufnahmevertiefung im okklusalen Ende der
Fixtur mit einer Grenzwand vorgesehen, die sich von einer Öffnung im
okklusalen Ende zu einem Niveau apikal zur vorbestimmten Position
auf der Fixturaußenfläche erstreckt,
die vorbestimmte Kontaktfläche
der Fixtur ist eine vorbestimmte Fläche der Grenzwand der Aufnahmevertiefung, die
apikal zur vorbestimmten Position auf der Fixturaußenfläche angeordnet
ist, und die vorbestimmte Kontaktfläche des Aufbaus ist eine vorbestimmte
Fläche
einer Grenzwand eines Steckvorsprungs, der am apikalen Ende des
Aufbaus vorgesehen ist.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung haben die vorbestimmten Flächen der Grenzwände der Aufnahmevertiefung
und des Steckvorsprungs ein allgemein konisches Profil mit Flankenflächen, die
in apikaler Richtung mit einem gemeinsamen Winkel oder im wesentlichen
gemeinsamen Winkel konvergieren.
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In
einer später
zu beschreibenden Ausführungsform
der Erfindung sind die vorbestimmten Flächen der Grenzwände des
Steckvorsprungs und der Aufnahmevertiefung durch vorbestimmte apikale Teilstücke der
jeweiligen Grenzwände
gebildet, und die Grenzwände
des Steckvorsprungs und der Aufnahmevertiefung haben jeweils okklusale
Teilstücke, die
sich vom vorbestimmten apikalen Teilstück okklusal erstrecken und
die so aufgebaut und bemessen sind, daß sie voneinander beabstandet
sind, wenn die vorbestimmten apikalen Teilstücke einander kontak tieren.
Dazu kann das okklusale Teilstück
der Grenzwand der Aufnahmevertiefung ein konisches Profil mit Flankenflächen haben,
die in apikaler Richtung mit dem gemeinsamen Winkel oder im wesentlichen
gemeinsamen Winkel konvergieren, und das okklusale Teilstück des Steckvorsprungs
kann ein konisches Profil mit Flankenflächen haben, die in apikaler
Richtung mit einem Winkel konvergieren, der relativ zur apikalen
Richtung spitzer als der gemeinsame Winkel ist.
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In
einer später
zu beschreibenden Ausführungsform
der Erfindung erstreckt sich das okklusale Teilstück der Grenzwand
der Aufnahmevertiefung okklusal zum okklusalen Ende der Fixtur.
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In
einer weiteren später
zu beschreibenden Ausführungsform
der Erfindung sind die vorbestimmten Flächen der Grenzwände der
Aufnahmevertiefung und des Steckvorsprungs durch vorbestimmte apikale
Teilstücke
der jeweiligen Grenzwände
gebildet, die vorbestimmte okklusale Kontaktfläche der Fixtur ist durch ein
vorbestimmtes okklusales Teilstück
der Grenzwand der Aufnahmevertiefung gebildet, das an der vorbestimmten
Position auf der Fixturaußenfläche oder
okklusal dazu angeordnet ist, und die vorbestimmte okklusale Kontaktfläche des Aufbaus
ist durch ein vorbestimmtes okklusales Teilstück der Grenzwand des Steckvorsprungs
gebildet. Indem man die Ausdehnung des vorbestimmten apikalen Teilstücks der
Grenzwand der Aufnahmevertiefung in apikaler Richtung größer als
die Ausdehnung des vorbestimmten okklusalen Teilstücks der Grenzwand
der Aufnahmevertiefung in apikaler Richtung gestaltet, wird der
Großteil
der apikal gerichteten Belastung, die auf die Fixtur durch den Aufbau ausgeübt wird,
apikal zur vorbestimmten Position auf der Fixturaußenfläche ausgeübt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung haben die vorbestimmten okklusalen Teilstücke der Grenzwände der
Aufnahmevertiefung und des Steckvorsprungs ein allgemein konisches
Profil mit Flankenflächen,
die in apikaler Richtung mit dem gemeinsamen Winkel oder im wesentlichen
gemeinsamen Winkel konvergieren.
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In
einer später
zu beschreibenden alternativen Ausführungsform der Erfindung ist
die vorbestimmte Fläche
der Grenzwand der Aufnahmevertiefung durch ein Querteilstück der Grenzwand
gebildet. Das Querteilstück
der Grenzwand der Aufnahmevertiefung kann ein Querboden der Aufnahmevertiefung sein.
Beispielsweise kann die Aufnahmevertiefung einen okklusalen konischen
Abschnitt, der sich im okklusalen Ende der Fixtur öffnet, und
ein polygonales apikales Teilstück
aufweisen, das mit dem okklusalen konischen Abschnitt an seinem
okklusalen Ende kommuniziert und das das Querteilstück an seinem apikalen
Ende bildet. Eine Innengewindebohrung könnte sich vom Querteilstück in die
Fixtur apikal erstrecken, ohne den durch die Erfindung gewährleisteten
Nutzeffekt zu beeinträchtigen.
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Der
Aufbau des Systems der Erfindung kann die Form eines Pfeilers zum Überbrücken der
Weichgewebsschicht haben, die über
dem Ober- oder Unterkiefer liegt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist mindestens ein Teilstück der Außenfläche der Fixtur zum Ineinandergreifen
mit dem Knochengewebe aufgerauht, wobei das mindestens eine Teilstück der Außenfläche eine
okklusale Kante und eine apikale Kante hat, und die vorbestimmte
Position auf der Außenfläche ist
durch die okklusale Kante oder eine Position zwischen der okklusalen
und apikalen Kante festgelegt. Das zuletzt genannte Beispiel wäre der Fall,
in dem die okklusale Kante vom Ober- oder Unterkiefer nach Implantation
der Fixtur vorsteht. Erreichen läßt sich
das Aufrauhen durch Makroaufrauhung, z. B. durch die Bereitstellung
von Schraubgewinden, Vertiefungen, Löchern usw., oder durch Mikroaufrauhung über Abstrahlen,
Plasmaspritzen, Ätzen,
Hydroxylapatitbeschichten, durch Bereitstellung von Kügelchen
auf der Außenfläche usw.,
oder durch eine Mischung aus beiden. Außerdem kann das Aufrauhen durch
spanende Bearbeitung erreicht werden.
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Je
okklusaler der Attachment Level auf der Fixturaußenfläche angeordnet ist, um so mehr
Knochengewebe ist an der Lastaufnahme beteiligt. Aus der Finite-Elemente-Analyse
geht auch hervor, daß mit
okklusalerer Anordnung des Attachment Levels auf der Fixturaußenfläche der
maximale Kontaktscherspannungswert sinkt. Somit ist ein okklusal
angeordneter Attachment Level bevorzugt, und folglich ist in einer
Ausfüh rungsform
der Erfindung mindestens ein apikales Teilstück der Fixtur, das das apikale Ende
bildet, im Gebrauch geeignet, in Knochengewebe zur Implantation
der Fixtur eingesetzt zu sein, das mindestens eine apikale Teilstück hat eine
okklusale Kante, und die vorbestimmte Position auf der Fixturaußenfläche ist
an der okklusalen Kante des mindestens einen apikalen Teilstücks angeordnet, wodurch
die vorbestimmte Position auf der Fixturaußenfläche mit der Außenfläche des
Ober- oder Unterkiefers übereinstimmt
oder im wesentlichen übereinstimmt,
wenn die Fixtur implantiert ist.
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Vorzugsweise
ist die Fixturaußenfläche geeignet,
mit dem Knochengewebe zwischen der vorbestimmten Position auf der
Fixturaußenfläche und dem
apikalen Ende der Fixtur ineinanderzugreifen. Die vorbestimmte Position
auf der Fixturaußenfläche kann
mit dem okklusalen Ende der Fixtur zusammenfallen.
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In
einer später
zu beschreibenden Ausführungsform
der Erfindung sind die vorbestimmten Kontaktflächen der Fixtur und des Aufbaus
gewindefreie Flächen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung kontaktieren die Kontaktflächen der Fixtur und des Aufbaus
einander über
direkten Kontakt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Fixtur eine wurzelförmige endostale Fixtur. Unter "wurzelförmig" versteht man, daß die Fixtur
einen allgemein zylindrischen Schaft hat, der im Gebrauch der Fixtur
in das Knochengewebe des Ober- oder Unterkiefers implantiert ist.
Die Außenfläche des Schafts
ist zum Ineinandergreifen mit dem Knochengewebe aufgerauht, z. B.
kann der Schaft die Form einer Schraube haben. "Wurzelförmig" dient zur Unterscheidung der Fixtur
von anderen endostalen Fixturen, z. B. der Blattform. Dargestellt
sind die verschiedenen endostalen Fixturformen in Biomaterials Science:
An Introduction to Materials in Medicine, Ratner, Buddy D. et al.,
Kapitel 7.4, Academic Press, 1996.
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Im
folgenden werden Ausführungsformen der
Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen exemplarisch beschrieben.
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1 ist
eine Schnittansicht eines Teils eines hinteren Endes einer Fixtur
eines bekannten Zahnimplantatsystems, die in das Knochengewebe eines
Ober- oder Unterkiefers implantiert ist, wobei die Außenfläche der
Fixtur ein glattes okklusales Teilstück und ein ineinandergreifendes
apikales Teilstück aufweist
und mit der ein Aufbau des Systems so in Kontakt steht, daß er eine
Last auf die Fixtur in Implantationsrichtung über Kontaktflächen ausübt, die okklusal
zum ineinandergreifenden apikalen Teilstück der Außenfläche angeordnet sind.
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2 ist
eine Finite-Elemente-Analyse der Spannungsverteilung im Knochengewebe
benachbart zur Fixtur von 1, wenn
der Aufbau die Fixtur kontaktiert, wobei eine Last von 1000 N auf
die Fixtur in Implantationsrichtung über die Kontaktflächen ausgeübt wird.
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3 ist
eine Schnittansicht eines Teils eines hinteren Endes einer weiteren
Fixtur eines bekannten Zahnimplantatsystems, die in das Knochengewebe
eines Ober- oder Unterkiefers implantiert ist und eine ineinandergreifende
Außenfläche mit
einem Attachment Level hat, der mit dem Fixtureintrittspunkt in
das Knochengewebe zusammenfällt,
und mit der ein Aufbau des Systems so in Kontakt steht, daß er eine
Last auf die Fixtur in Implantationsrichtung über Kontaktflächen ausübt, die
mit dem Attachment Level zusammenfallend angeordnet sind.
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4 ist
eine Finite-Elemente-Analyse der Spannungsverteilung im Knochengewebe
benachbart zur Fixtur von 3, wenn
der Aufbau die Fixtur kontaktiert, wobei eine Last von 1000 N auf
die Fixtur in Implantationsrichtung über die Kontaktflächen ausgeübt wird.
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5A ist
eine schematische Ansicht eines bekannten Zahnimplantatsystems mit
einer Fixtur, die ein okklusales Ende hat, das bei Implantation
der Fixtur okklusal zur Außenfläche des
Knochengewebes des Ober- oder Unterkiefers vorsteht, und in der eine
Aufnahmevertiefung vorgesehen ist und die ferner eine ineinandergreifende
Außenfläche mit
einem Attachment Level, der am Eintrittspunkt der Fixtur in das
Knochengewebe bei Implantation beginnt, und einen Pfeiler zum Überbrücken der über dem
Ober- oder Unterkiefer liegenden Weichgewebsschicht hat, um eine
Restoration mit einem Steck vorsprung an ihrem apikalen Ende zu tragen,
der im Hinblick auf die Aufnahmevertiefung so aufgebaut und bemessen
ist, daß sich
die Fixtur und die Angrenzung so kontaktieren, daß die Fixtur
in Implantationsrichtung über
Kontaktflächen
belastet wird, die okklusal zum Attachment Level angeordnet sind.
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5B ist
eine Explosionsansicht des Grenzflächenkontakts zwischen der Fixtur
und der Angrenzung von 5A.
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6 ist
eine Finite-Elemente-Analyse der Spannungsverteilung im Knochengewebe
benachbart zur Fixtur von 5A und 5B,
wenn die Angrenzung die Fixtur kontaktiert, wobei eine Last von 1000
N auf die Fixtur in Implantationsrichtung über die Kontaktflächen ausgeübt wird.
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7 ist
eine Schnittansicht eines Teils eines hinteren Endes einer Fixtur
eines erfindungsgemäßen Zahnimplantatsystems,
die im Knochengewebe eines Ober- oder Unterkiefers implantiert ist und
eine ineinandergreifende Außenfläche mit
einem Attachment Level hat, der mit dem Fixtureintrittspunkt in
das Knochengewebe zusammenfällt,
und mit der ein Aufbau des Systems so zum Kontakt geeignet ist,
daß die
Fixtur in Implantationsrichtung über
Kontaktflächen
an einer Position belastet wird, die vor dem Attachment Level liegt.
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8A bis 8C sind
Finite-Elemente-Analysen der Spannungsverteilungen im Knochengewebe
benachbart zur Fixtur von 7, wenn eine
Last von 1000 N auf die Fixtur durch den Aufbau in Implantationsrichtung über die
Kontaktflächen
ausgeübt
wird, wenn sie an unterschiedlichen Positionen apikal zum Attachment
Level angeordnet sind oder sich über
den Attachment Level erstrecken.
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9A ist
eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Zahnimplantatsystems mit
einer Fixtur, die ein okklusales Ende hat, das bei Implantation
der Fixtur okklusal zur Außenfläche des
Knochengewebes des Ober- oder Unterkiefers vorsteht, und in der
eine Aufnahmevertiefung vorgesehen ist und die ferner eine ineinandergreifende
Außenfläche mit
einem Attachment Level, der am Eintrittspunkt der Fixtur in das
Knochengewebe bei Implantation beginnt, und einer Angrenzung zum Überbrücken der über dem
Ober- oder Unterkiefer liegenden Weichgewebsschicht hat, um eine
Restoration mit einem Steck vorsprung an ihrem apikalen Ende zu tragen, der
im Hinblick auf die Aufnahmevertiefung so aufgebaut und bemessen
ist, daß sich
die Fixtur und der Pfeiler so kontaktieren, daß die Fixtur in Implantationsrichtung über Kontaktflächen belastet
wird, die an einer Position apikal zum Attachment Level angeordnet
sind.
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9B ist
eine explodierte Ansicht des Grenzflächenkontakts zwischen der Fixtur
und der Angrenzung von 9A.
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10 ist
eine Schnittansicht einer weiteren Fixtur eines erfindungsgemäßen Zahnimplantatsystems,
die im Knochengewebe eines Ober- oder Unterkiefers implantiert ist
und eine ineinandergreifende Außenfläche mit
einem Attachment Level hat, der mit dem Fixtureintrittspunkt in
das Knochengewebe zusammenfällt,
und die ein Aufbau des Systems so kontaktieren kann, daß die Fixtur
in Implantationsrichtung über
Kontaktflächen
belastet wird, die vor dem Attachment Level liegen.
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11 ist
eine Finite-Elemente-Analyse der Spannungsverteilung im Knochengewebe
benachbart zur Fixtur von 10, wenn
der Aufbau die Fixtur kontaktiert, wobei eine Last von 1000 N auf
die Fixtur in Implantationsrichtung über die Kontaktflächen ausgeübt wird.
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In
den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszahlen gleiche Teile.
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1 zeigt
eine Schnittansicht eines Teils eines hinteren Endes einer wurzelförmigen endostalen Fixtur 1 eines
bekannten Zahnimplantatsystems, die in den Ober- oder Unterkiefer
in einem Maß implantiert
ist, das sowohl Rindenknochengewebe 12 als auch spongiöses Knochengewebe 14 umfaßt. Die Fixtur 1 hat
einen Körper 6,
der die Außenfläche der Fixtur 1 bildet,
die zum Knochengewebe 12, 14 weist, und in dem
sich eine Fassung 8 von einer Öffnung im hinteren Ende der
Fixtur 1 zu einer Position zwischen dem hinteren Ende und
einem apikalen Ende der Fixtur 1 zum Gebrauch beim Verbinden
eines Aufbaus (nicht gezeigt), z. B. einer Angrenzung, mit dem hinteren
Ende der Fixtur 1 apikal erstreckt.
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Die
Außenfläche der
Fixtur 1 unterteilt sich in ein glattes okklusales Teilstück 3 benachbart
zum Rindenknochen 12 und ein ineinandergreifendes apikales
Schraubgewindeteil stück 5 mit
einer axialen Ausdehnung, die sowohl das Rindenals auch das spongiöse Knochengewebe 12, 14 umfaßt. Dadurch beginnt
ein wesentliches Ineinandergreifen zwischen der Fixturaußenfläche und
umgebendem Knochengewebe 12, 14 auf einem Niveau 7 (dem "Attachment Level"), das auf einem
Niveau unter dem Eintrittspunkt der Fixtur 1 in das Knochengewebe 12, 14 oder apikal
dazu angeordnet ist.
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In
diesem Zahnimplantatsystem bildet der Aufbau eine gewindefreie Kontaktfläche, die
die Fixtur 1 an einer gewindefreien Kantenfläche 9 der
Fassung 8 kontaktiert. Dadurch wird die implantierte Fixtur 1 in
Implantations- oder apikaler Richtung durch den Aufbau weit über dem
Attachment Level 7 oder okklusal dazu belastet, was der
Pfeil in 1 zeigt.
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2 ist
eine Finite-Elemente-Analyse der Spannungsverteilung, die sich im
Knochengewebe benachbart zur Fixtur 1 des Zahnimplantatsystems von 1 ergibt,
wenn eine apikal gerichtete Last von 1000 N auf die Fixtur 1 an
der Kantenfläche 9 ausgeübt wird.
Die x-Achse in der Analyse bezeichnet den Abstand von der Fixturaußenfläche D1,
während
die y-Achse den Abstand in das Knochengewebe D2 von der Knochengewebefläche B bezeichnet. Das
senkrechte Balkendiagramm auf der rechten Seite ist die Legende
für die
in der Analyse dargestellten Spannungen (MPa).
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Gemäß 2 tritt
eine relativ hohe Grenzflächen-
bzw. Kontaktscherspannungsspitze im Knochengewebe des Ober- oder
Unterkiefers benachbart zur Fixtur 1 auf dem Attachment
Level 7 oder knapp darunter auf. Aus der Finite-Elemente-Analyse geht
auch hervor, daß eine
sehr geringe Spannung im Knochengewebe benachbart zum glatten okklusalen
Außenflächenteilstück 3 vorliegt.
Das Wolff-Gesetzt trägt
zur Erklärung
bei, weshalb man marginale Knochenresorption in der Praxis um das
okklusale Teilstück 3 beobachtet,
d. h. weil der Kontakteingriff des Aufbaus und der Fixtur 1 zu
Spannungsbedingungen im Knochengewebe benachbart zum glatten okklusalen
Außenflächenteilstück 3 und
Attachment Level 7 führt,
die zur Wahrung eines stabilen Zustands im Knochengewebe ungünstig sind.
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In 3 sind
die Bedingungen der Kontaktbelastung und des Ineinandergreifens
mit Knochengewebe für
eine wurzelför mige
endostale Fixtur 101 eines weiteren bereits vorgeschlagenen
Zahnimplantatsystems gezeigt. Die Fixtur 101 ist mit einer
ineinandergreifenden spanend bearbeiteten Außenfläche 105 mit einem
Attachment Level 107 versehen, der dort beginnt, wo die
Fixtur 101 in das Knochengewebe eintritt, und der Aufbau
(nicht gezeigt) hat eine gewindefreie Fläche, die eine gewindefreie
Kantenfläche 109 der
Fassung 108 der Fixtur 101 kontaktiert, die auf
einem dem Attachment Level 107 entsprechenden Niveau liegt.
Dadurch tritt ebenfalls Belastung der Fixtur 101 in Implantations-
oder apikaler Richtung auf dem Niveau des Attachment Levels 107 auf.
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Eine
Finite-Elemente-Analyse der Spannungsverteilung, die sich im Knochengewebe
benachbart zur Fixtur 101 des Zahnimplantatsystems von 3 ergibt,
wenn eine apikal gerichtete Last von 1000 N auf die Fixtur 101 an
der Kantenfläche 109 ausgeübt wird,
ist in 4 gezeigt. Immer noch fällt die maximale Kontaktscherspannung
mit dem Attachment Level 107 zusammen, wenngleich sie gegenüber dem
System von 1 reduziert ist, bei dem der
Attachment Level auf der Fixturaußenfläche apikaler angeordnet ist.
Außerdem
vermag der gesamte koronale Kortex in dieser Anordnung, die Last des
Aufbaus zu tragen. Somit ist bei dieser Anordnung das Risiko marginaler
Knochenresorption infolge von Inaktivitätshypotrophie gemindert.
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Freilich
ist die maximale Kontaktscherspannung immer noch sehr hoch. Außerdem liegt
die Position der maximalen Kontaktscherspannung im Knochengewebe
unvorteilhaft knapp unter dem Fixtureintrittspunkt in das Knochengewebe.
Ungünstig
ist diese Positionierung der maximalen Kontaktscherspannung deshalb,
weil der Eintrittspunkt der Fixtur 101 in das Knochengewebe
empfindlich ist, was Folge von leichten Entzündungsprozessen als Resultat operativer
Verletzung ist.
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5A und 5B veranschaulichen
eine wurzelförmige
endostale Fixtur 201 und einer Angrenzung 202 eines
weiteren bekannten Zahnimplantatsystems. Die Fixtur 201 des
Systems verfügt über eine
Fassung 208 in einem okklusalen Ende 230 mit einem
konischen gewindefreien okklusalen Abschnitt 211 und einem
apikalen Innengewindeabschnitt 213 für einen Vor sprung am apikalen
Ende der Angrenzung 202, die einen gewindefreien konischen
okklusalen Abschnitt 215 und einen apikalen Außengewindeabschnitt 217 zum
Kontakt zwecks Eingriff der Angrenzung 202 in die Fixtur 201 hat.
Ferner ist die Fixtur 201 mit einer ineinandergreifenden Außenfläche 205 mit
einem Attachment Level 207 versehen, der dort beginnt,
wo die Fixtur 201 in das Knochengewebe eintritt.
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Wie 5B deutlicher
zeigt, sind die Winkel der Flankenflächen der konischen okklusalen
Abschnitte 211, 215 der Fassung und des Vorsprungs so,
daß der
konische okklusale Abschnitt 215 eine Kantenfläche 209 des
konischen okklusalen Abschnitts 211 am offenen Ende der
Fassung 208 kontaktiert, die auf einem Niveau liegt, das
sowohl zum Attachment Level 207 als auch zur Knochengewebe-Außenfläche 216 okklusal
liegt. Dieser Kontakteingriff in Implantations- oder apikaler Richtung
hat einen "Zugeffekt" auf die Angrenzung 202 im
eingeschraubten Zustand in die Fixtur 201. Als Ergebnis dieses "Zugeffekts" ergreifen nur hintere
Flankenflächen
des Schraubgewindes 217 apikale Flankenflächen des
Innenschraubgewindes 213, d. h., die Schraubverbindung übt eine
okklusal gerichtete Last auf die Fixtur 201 aus. Dadurch
findet eine Belastung der Fixtur 201 durch die Angrenzung 202 in
apikaler Richtung nur okklusal zum Attachment Level 207 statt.
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Zu
beachten ist, daß die
Angrenzung 202 auch die Form einer Angrenzungsanordnung
haben könnte,
die ein Hülsenteil
mit dem konischen Abschnitt 215 an seinem apikalen Ende
und ein Schraubteil aufweist, das das Hülsenteil durchläuft, um
den apikalen Schraubgewindeabschnitt 217 zu bilden. In
diesem Fall hat das Schraubteil einen vergrößerten Kopf zum Anliegen an
einer Schulter o. ä. im
Hülsenteil,
wenn es in die Fixtur eingeschraubt ist, um das Hülsenteil
an der Fixtur zu befestigen. Daher ergibt sich auch in diesem Fall
der gleiche "Zugeffekt" auf die Schraubverbindung,
wie er zuvor beschrieben wurde.
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Eine
Finite-Elemente-Analyse der Spannungsverteilung, die sich im Knochengewebe
benachbart zur Fixtur 201 des Zahnimplantatsystems von 5A und 5B ergibt,
wenn eine apikal gerichtete Last von 1000 N auf die Fixtur 201 an
der gewinde freien Kontaktfläche 209 durch
den Pfeiler 202 ausgeübt
wird, ist in 6 gezeigt. Der Kontakt der Fixtur 201 und
der Angrenzung 202 in diesem System führt zu einer Verringerung der
Spitzenspannung im Knochengewebe um die Fixtur 201 unter
einer Belastung von 1000 N und zu einer Verlagerung der maximalen
Kontaktscherspannung geringfügig
apikal zum Attachment Level 207, vergleicht man sie mit den
bekannten Systemen, die zuvor anhand von 1 bis 4 diskutiert
wurden. Die maximale Kontaktscherspannung liegt aber immer noch
nahe dem Attachment Level 207 und damit dem Eintrittspunkt
der Fixtur 201 in das Knochengewebe.
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7 zeigt
eine erfindungsgemäße wurzelförmige endostale
Fixtur 301, die in das Knochengewebe des Ober- oder Unterkiefers
implantiert ist. Die Fixtur 301 hat eine ineinandergreifende
Außenfläche 305 mit
einem Attachment Level 307, der mit dem Eintrittspunkt
der Fixtur 301 in das Knochengewebe übereinstimmt, und ein okklusales
Ende 330, das vom Knochengewebe vorsteht und in dem eine
Fassung oder Aufnahmevertiefung 308 für einen Steckvorsprung am apikalen
Ende eines Aufbaus, z. B. einer Angrenzung (nicht gezeigt), zum
Eingriff darin vorgesehen ist. Die Fähigkeit der Außenfläche zum Ineinandergreifen
ist durch Aufrauhen der Außenfläche der
Fixtur erreicht, z. B. durch Makroaufrauhen, Mikroaufrauhen, spanendes
Bearbeiten oder eine Kombination aus beliebigen dieser Oberflächenmerkmale.
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Die
Fixturvertiefung 308 weist einen gewindefreien okklusalen
konischen Abschnitt 311 für einen gewindefreien konischen
Abschnitt des Aufbauvorsprungs zum Kontakt damit auf. Die Flankenwinkel
der konischen Abschnitte der Vertiefung 308 und des Vorsprungs
sind so, daß sie
sich mindestens teilweise kontaktieren können, wodurch die gesamte oder
ein Teil der apikal gerichteten Last, die auf die Fixtur 301 durch
den Aufbau ausgeübt
wird, an einem oder mehreren der Knoten auf der Flankenfläche des konischen
Abschnitts 311 der Fixturvertiefung 308 angreift,
die apikal zum Attachment Level 307 angeordnet sind.
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8A bis 8C sind
jeweilige Finite-Elemente-Analysen der Spannungsverteilungen im
Knochengewebe benachbart zur im plantierten Fixtur 301 von 7,
wenn die Flankenflächen
der konischen Abschnitte der Fixturvertiefung 308 und des
Aufbauvorsprungs so gestaltet sind, daß folgendes gilt:
- – Der
Aufbau übt
eine apikal gerichtete Last von 1000 N ausschließlich auf den Knoten 4 auf
der Vertiefungsflankenfläche
aus.
- – Der
Aufbau übt
eine apikal gerichtete Last von 1000 N ausschließlich auf den Knoten 7 auf
der Vertiefungsflankenfläche
aus.
- – Der
Aufbau verteilt eine apikal gerichtete Last von 1000 N über die
Knoten 1 bis 5 auf der Vertiefungsflankenfläche.
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Die
Finite-Elemente-Analyse zeigt, daß durch solche Gestaltung der
Kontaktenden der Fixtur 301 und des Aufbaus, daß eine apikal
gerichtete Belastung der Fixtur 301 durch den Aufbau über Kontaktflächen stattfindet,
die apikal zum Attachment Level 307 angeordnet sind, dazu
führt,
daß die
maximale Kontaktscherspannung im Knochengewebe benachbart zur Fixtur 301 zunehmend
weiter apikal zum Attachment Level 307 angeordnet und auch
allgemein im Wert reduziert ist, vergleicht man sie mit den bekannten
Systemen.
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Als
Beispiel dafür,
wie der zuvor anhand von 7 und 8A-8C beschriebene
Grenzflächenkontakt
erreicht werden kann, zeigen 9A und 9B eine
wurzelförmige
endostale Fixtur 401 und eine Angrenzung 402 eines
erfindungsgemäßen Systems
mit Kontaktflächen,
die sich auf einem Niveau apikal zu einer okklusalen Kante 407 des
ineinandergreifenden Teilstücks 405 der
Außenfläche kontaktieren,
das nach der Implantation mit dem Eintrittspunkt der Fixtur 401 in
das Knochengewebe übereinstimmt.
Die Fähigkeit
der Außenfläche zum Ineinandergreifen
ist durch Aufrauhen der Außenfläche der
Fixtur erreicht, z. B. durch Makroaufrauhen, Mikroaufrauhen, spanendes
Bearbeiten oder eine Kombination aus beliebigen dieser Oberflächenmerkmale.
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Die
Fixtur 401 bildet ein okklusales Ende 430, das
vom Knochengewebe bei Implantation vorsteht und in dem eine Fassung 408 mit
einem gewindefreien okklusalen konischen Abschnitt 411 vorgesehen
ist. Die Angrenzung 402 hat einen Steckvorsprung an seinem
apikalen Ende mit einem gewindefreien okklusalen konischen Abschnitt 415 zum
Kontaktieren der Fassung 408 in der Fixtur 401.
Die Flankenfläche
des konischen Abschnitts 415 des Angrenzungsvorsprungs
unterteilt sich in zwei Teilstücke 421, 423 mit
etwas unterschiedlichen Winkeln, so daß der Grenzflächenkontakt
der Angrenzung 402 und der Fixtur 401 in Implantations-
oder apikaler Richtung zwischen dem Teilstück 423 des Angrenzungsvorsprungs
und einem Teilstück 409 des
konischen Abschnitts 411 der Fassung 408 apikal
zur okklusalen Kante oder zum Attachment Level 407 auftritt.
Somit erfolgt eine wesentliche Übertragung
der apikal gerichteten Last auf einem Niveau apikal zur okklusalen
Kante oder zum Attachment Level 407, weil der wesentliche
Grenzflächenkontakt
zwischen der Angrenzung 402 und der Fixtur 401 apikaler
im konischen Abschnitt 411 der Fassung 408 in
der Fixtur 401 liegt. Zum Grenzflächenkontakt kommt es im Bereich
von 0,1-5 mm apikal zur okklusalen Kante oder zum Attachment Level 407.
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Deutlich
ist, daß der
Winkel der Flankenfläche
des konischen Abschnitts 411 der Fixturfassung 408 auch
unterteilt sein könnte,
um vorteilhaften Grenzflächenkontakt
zwischen Flächen
der Fixtur 401 und des Pfeilers 402 apikal zur
okklusalen Kante oder zum Attachment Level 407 zu ermöglichen.
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Ein
weiches Puffermaterial, z. B. Silikongummi, könnte im Ringraum zwischen dem
okklusalen Teilstück 421 des
okklusalen konischen Abschnitts 415 des Steckvorsprungs
der Angrenzung 402 und dem konischen Abschnitt 411 der
Fassung 408 in der Fixtur 401 plaziert sein, um
die Angrenzung 402 zu stützen, ohne ein Medium dafür bereitzustellen,
daß eine
spürbare
apikal gerichtete Last auf die Fixtur 401 übertragen
wird. Als Beispiele läßt sich
der Gebrauch eines extrem dünnen
weichen O-Rings auf Polymer oder einer Anstrichschicht auf dem konischen
Abschnitt 411 der Fassung 408 nennen.
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Ist
der Flankenwinkel des konischen Abschnitts 415 des Pfeilervorsprungs
gleich oder im wesentlichen gleich dem Flankenwinkel des konischen Abschnitts 411 der
Fassung 408 in der Fixtur 401 ausgebildet, wird
eine apikal gerichtete Last über
den Attachment Level 407 verteilt, weil sich die koni schen Abschnitte 411, 415 der
Fassung 408 und der Steckvorsprung über den Attachment Level 407 kontaktieren.
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Für beide
Fälle ergibt
sich eine reduzierte Kontaktscherspannungsspitze und eine vorteilhaftere
Spannungsverteilung im Knochengewebe benachbart zur Fixtur 401,
da die Fixtur 401 in apikaler Richtung auf Flächen apikal
zum Attachment Level 407 belastet wird.
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In 10 ist
eine weitere erfindungsgemäße wurzelförmige endostale
Fixtur 501 gezeigt, die eine ineinandergreifende Außenfläche 505 mit
einem Attachment Level 507, der bei Implantation mit der
Knochengewebefläche
zusammenfällt,
und ein hinteres Ende 530 hat, das bei Implantation der
Fixtur vom Knochengewebe okklusal vorsteht und in dem eine Fassung 508 für einen
Vorsprung an einem Aufbau, z. B. einer Angrenzung (nicht gezeigt),
zum Einsetzen vorgesehen ist. Wiederum ist die Fähigkeit der Außenfläche zum
Ineinandergreifen durch Aufrauhen der Außenfläche der Fixtur erreicht, z.
B. durch Makroaufrauhen, Mikroaufrauhen, spanendes Bearbeiten oder
eine Kombination aus beliebigen dieser Oberflächenmerkmale.
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In
diesem Fall sind die Fassung 508 in der Fixtur 501 und
der Angrenzungsvorsprung so gestaltet, daß es zu Grenzflächenkontakt
zwischen der Fixtur 501 und dem Aufbau in apikaler Richtung
nur auf einer Bodenfläche 525 der
Fassung 508 kommt, die darstellungsgemäß apikal zum Attachment Level 507 angeordnet
ist. Somit kommt es zu axialer Belastung der Fixtur in apikaler
Richtung nur apikal zum Attachment Level 507. Die Bodenfläche 525 liegt
im Bereich von 0,1 mm bis etwa 10 mm apikal zum Attachment Level 507,
wobei stärker
verbesserte Spannungsbedingungen erhalten werden, wenn man sich
weiter zur Obergrenze dieses Bereichs bewegt.
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11 ist
eine Finite-Elemente-Analyse der Spannungsverteilung im Knochengewebe
benachbart zur implantierten Fixtur 501 von 10,
wenn eine apikal gerichtete Last von 1000 N auf die Bodenfläche 525 der
Fassung 508 durch den Aufbau ausgeübt wird. Daraus geht hervor,
daß die
Spannungen im Knochengewebe benachbart zur Fixtur 501 wiederum
vorteilhaft verteilt sind, weil die apikal gerichtete Last unter
dem Attachment Level 507 ausgeübt wird. Zum gleichen Ergebnis
käme man,
wenn dieser Grenzflächenkontakt
mit einem Schraubgewindevorsprung am apikalen Ende des Aufbaus gewahrt
bliebe, das sich in eine Innengewindebohrung einschraubt, die sich
von der Bodenfläche 525 in
die Fixtur 501 apikal erstreckt.
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Deutlich
ist, daß der
Fall vorliegen kann, in dem ein okklusales Teilstück der ineinandergreifenden
Außenfläche einer
Fixtur vom Ober- oder Unterkiefer vorsteht. In einem solchen Fall
ist der Attachment Level am Fixtureintrittspunkt in den Ober- oder Unterkiefer
zwischen dem okklusalen und apikalen Ende der ineinandergreifenden
Außenfläche angeordnet,
wenn die Fixtur implantiert ist. Erfindungsgemäß findet eine axiale Belastung
der Fixtur durch den Aufbau in Implantations- oder apikaler Richtung über Kontaktflächen statt,
die vor der Position zwischen dem okklusalen und apikalen Ende der
ineinandergreifenden Außenfläche liegen.
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Dem
Fachmann wird ferner klar sein, daß die Komponenten des Systems
der Erfindung aus herkömmlichen
Materialien der Technik, z. B. aus technisch reinem Titan, sowie
durch herkömmliche
Verfahren hergestellt sein können.
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Zusammenfassend
stellt die Erfindung ein Zahnimplantatsystem bereit, das eine Fixtur
mit einer ineinandergreifenden Außenfläche und einen Aufbau aufweist,
der mit der Fixtur kontaktierbar ist, wobei die Spannungsverteilung
um die Fixtur bei Implantation verbessert ist, indem der Grenzflächenkontakt zwischen
der Fixtur und dem Aufbau so gestaltet ist, daß der Aufbau eine apikal gerichtete
Last auf die Fixtur über
Kontaktflächen
an einer Position ausübt, die
auf einem Niveau apikal zum Attachment Level der ineinandergreifenden
Außenfläche der
Fixtur angeordnet ist.