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Gebiet der Erfindung:
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Antibeschlagmischungen zur Verwendung
mit Verpackungsfolien, welche Polyolefine enthalten, ein Verfahren
zur Herstellung dieser Verpackungsfolien und hiermit hergestellte
beschlagsbeständige
Folien.
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Hintergrund der Erfindung:
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Polymerfolien
bzw. -filme, wie Cellophan, orientiertes Polypropylen, Blaspolyethylen,
Polyvinylchlorid (PVC) und eine Vielzahl anderer Folien, welche
Polymere mit niedriger Oberflächenenergie
bzw. Oberflächenspannung
enthalten, sind über
Jahrzehnte zur Verpackung einer großen Vielzahl von Waren verwendet
worden. Diese Folien sind durch einen hohen Wasserdampfdurchgangswiderstand
gekennzeichnet, wodurch sie zur Verpackung feuchter Produkte, wie
Fleisch, Gemüse,
verarbeitete Nahrungsmittel etc., geeignet sind, denn der Feuchtigkeitsgehalt
dieser Nahrungsmittel verbleibt im wesentlichen in der Verpackung.
Eine weitere wünschenswerte
Eigenschaft dieser Folien ist ihre Transparenz, was die visuelle
Identifizierung von hiermit verpackten Nahrungsmittelprodukten ermöglicht.
Wenn jedoch sättigendes
Wasser von dem feuchten Nahrungsmittel verdampft, kann es die Lufträume zwischen
der Folie und dem Nahrungsmittel absättigen und auf der inneren
Oberfläche
der Folie als winzige Wassertröpfchen
kondensieren. Wenn sich eine höhere
Kondensation oder mehr Wassertröpfchen
auf der Folie bilden, wird ein Gesamttrübungseffekt beobachtet, welcher
die Durchsichtqualität
der Folie stört.
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Um
eine Kondensation von Wasser zu Tröpfchen zu vermeiden, wird der
Folie häufig
ein Antibeschlagmittel zugegeben. Das Antibeschlagmittel erhöht die Oberflächenenergie
bzw. Oberflächenspannung
der Folie und/oder reduziert die Oberflächenspannung von Wasser und
verursacht, daß das
Wasser eine kontinuierliche Schicht bildet, welche dann transparent
ist. Eine große
Anzahl an Antibeschlagmittel wurde als Zusatzstoffe für Folien
vorgeschlagen, beispielsweise wurden verschiedene Glycerylester
von Fettsäuren
in dem U.S.-Patent Nr. 3 048 263 als Antibeschlagmittel für Polyolefinfolien
in einer Menge zwischen 0,5 Gew.-% bis 1 Gew.-% vorgeschlagen. Das
U.S.-Patent Nr. 4 835 194 offenbart die Verwendung von bestimmten
ethoxylierten Nonyl- oder Decylphenolen in linearen Ethylenpolymeren.
U.S.-Patent Nr. 4 486 552 offenbart eine Antibeschlagmischung von
Glycerylestern, alkoxylierten Alkylphenolen und polyalkoxylierten
Fettsäureestern.
Die Antibeschlagmittel des Standes der Technik benötigen allesamt
einige Zeit, bevor sie wirksam werden und in Erscheinung treten.
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Am
Markt besteht ein spürbarer
Bedarf in bezug auf polymere Folien mit verbesserten Antibeschlagseigenschaften.
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Zusammenfassung der Erfindung:
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Verpackungsfolie, welche gegenüber Beschlagen
unter Einwirkung einer feuchten Atmosphäre beständig ist, bereit, aufweisend:
- a) ein Polyolefinmaterial;
- b) ein Antibeschlagmittel, umfassend: (i) einen C8-
oder höheren
Ester, Diester und/oder Triester eines C2-C8-Polyalkohols; (ii) ein mono- oder dialkoxyliertes
C10- oder höheres Amin; und (iii) ein alkoxyliertes
Alkylphenol oder dessen Derivat.
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Vorteilhafterweise
umfaßt
das Polyolefinmaterial ein Material, welches ausgewählt ist
aus Polyethylen niedriger Dichte, Polyethylen hoher Dichte, linearem
Ethylencopolymer niedriger Dichte, Ethylen/α-Olefin-Copolymer, Ethylen/Vinylacetat-Copolymer,
Mischungen von linearem Ethylencopolymer niedriger Dichte mit verzeigtem
Polyethylen niedriger Dichte, Mischungen von linearem Ethylencopolymer
niedriger Dichte mit einem linearen Polymer hoher Dichte, Polypropylen
und einem Propylen/α-Olefin-Copolymer.
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Vorzugsweise
ist das Antibeschlagmittel in den folgenden Mengen, gewichtsbezogen
auf das Polyolefinmaterial, vorhanden:
- a) der
C8- oder höhere Ester, Diester oder Triester
eines C2-C8-Polyalkohols
mit 0,05 bis 2,0%;
- b) das mono- oder dialkoxylierte C10-
oder höhere
Amin mit 0,01 bis 1%; und
- c) das alkoxylierte Alkylphenol oder dessen Salz mit 0,01 bis
1%.
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Besonders
bevorzugt ist das Antibeschlagmittel in einer Menge von 0,1 bis
4 Gew.-%, bezogen auf das Polyolefinmaterial, vorhanden.
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Die
Erfindung stellt gleichermaßen
ein Verfahren zur Herstellung einer im wesentlichen transparenten Folie
mit verbesserten Beschlagsbeständigkeitseigenschaften
bereit, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Mischen eines Polyolefinmaterials mit einem
Antibeschlagmittel unter Aufschmelzen, wobei das Antibeschlagmittel
umfaßt:
(i) einen C8- oder höheren Ester, Diester und/oder
Triester eines C2-C8-Polyalkohols, (ii)
ein mono- oder dialkoxyliertes C10- oder
höheres
Amin und (iii) ein alkoxyliertes Alkylphenol oder dessen Derivat;
und
- b) Bildung einer Folie hieraus.
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Weiterhin
stellt die Erfindung ein Antibeschlagmittel zur Verwendung mit einer
Polyolefinverpackungsfolie bereit, aufweisend:
- a)
eine Komponente A eines C8- oder höheren Esters,
Diesters und/oder Triesters eines C2-C8-Polyalkohols;
- b) eine Komponente B eines mono- oder dialkoxylierten C10- oder höheren Amins; und
- c) eine Komponente C eines alkoxylierten Alkylphenols oder dessen
Derivate.
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Vorzugsweise
werden die Komponenten in den folgenden Mengen, gewichtsbezogen
auf das Polyolefinharz, gemischt:
- a) Komponente
A mit 0,05 bis 2,0 Teilen auf 100 Teile (parts per hundred parts,
pph);
- b) Komponente B mit 0,01 bis 1 pph; und
- c) Komponente C mit 0,01 bis 1 pph.
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Das
Gewichtsverhältnis
von Komponente A zu Komponente B zu Komponente C beträgt vorzugsweise
20 : 2 : 1 bis 2 : 1 : 1.
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Beschreibung der Erfindung:
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Die
mit den erfindungsgemäßen Antibeschlagmischungen
eingesetzten Verpackungsfolien sind als Verpackungsfolien, welche
mindestens eine Polyolefinschicht, wie orientiertes Polypropylen,
Blaspolyethylen, Schrumpfpolyethylen, Streckpolyethylen, Gießpolypropylen,
Coextrusionenen von Propylen- und Ethylenpolymeren und dergleichen,
aufweisen, breit definiert. Beispielhafte Folien zur Verwendung
mit den erfindungsgemäßen Antibeschlagmischungen
sind bestimmte Produkte mit orientiertem Polypropylen und Folien
auf Basis von Schrumpfpolyethylen, wie Cryovac® RD-106,
erhältlich
von W.R. Grace & Co.
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Die
Definition eines Polyolefins, wie sie hier verwendet wird, betrifft
ein solches Polymer, welches in einer signifikanten Prozentzahl,
vorzugsweise 50% oder mehr, mindestens ein olefinisches Monomer
aufweist. Die Definition eines Copolymers, wie sie hier verwendet
wird, betrifft ein aus zwei oder mehr Monomeren zusammengesetztes
Polymer. Diese Polymere können
Polyethylenhomopolymere, Ethylen/α-Olefin-Copolymere,
Polypropylen/α-Olefin-Copolymere,
Polypropylenhomopolymere, Ethylen/Vinylacetat-Copolymere, Ethylen/Methacrylsäure-Copolymere
und deren Salze, Ethylen/Styrol-Copolymere, Mischungen dieser Polymere und
dergleichen umfassen, sie sind aber nicht hierauf beschränkt. Die
Polymere können
mit jedem Mittel bzw. Verfahren hergestellt werden, einschließlich Freie-Radikal-Polymerisation
(z. B. Peroxyverbindungen), Metallocenkatalyse, Koordinationskatalyse
(z. B. Ziegler- oder Natta-Katalysatoren
oder deren Abwandlungen) oder andere Verfahren.
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Soweit
nicht anders vermerkt, sind die für die interessanten Verpackungsfolien
verwendeten Polymerharze im allgemeinen kommerziell in Form von
Pellets bzw. Kügelchen
erhältlich
und können,
wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, unter Aufschmelzen
gemischt oder mechanisch mittels wohlbekannter Verfahren unter Verwendung
kommerziell erhältlicher
Vorrichtungen, wie Trockenvorrichtungen, Mischvorrichtungen oder
Vermischer, gemischt werden. Die Harze können weitere zusätzliche,
mit diesen gemischte Harze aufweisen, ge meinsam mit wohlbekannten
Zusatzstoffen, wie Prozeßhilfen,
Pigmente, etc. Die Herstellung von Polyolefinverpackungsfolien ist
wohlbekannt und umfaßt
die Technik des Gießens
bzw. Ziehens von Folien als dünne
Filme durch enggeschlitzte Düsen
und die Blasfilmtechniken, bei denen ein extrudierter Schlauch eines geschmolzenen
Polymers zu dem gewünschten "Blasen"-Durchmesser und/oder
zu der Foliendicke aufgeblasen wird. In einem beispielhaften Verfahren
werden die Harze und Zusatzstoffe in einen Extruder gegeben, in welchem
die Harze durch Erwärmen
schmelzplastifiziert bzw. -erweicht und anschließend zu einer Extrusionsdüse zur Bildung
eines Folienschlauches überführt werden.
Die Extrusions- und Düsentemperaturen
hängen im
allgemeinen von dem speziellen verarbeiteten Harz ab, und geeignete
Temperaturbereiche sind im Stand der Technik im allgemeinen bekannt
oder werden in technischen Mitteilungen bereitgestellt, welche über Harzhersteller
bereitgestellt werden. Die Verfahrenstemperaturen können in
Abhängigkeit
von den gewählten
Verfahrensparametern variieren.
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Polyolefinverpackungsfolien
von speziellem Interesse sind streckbare und hitzeschrumpfbare Folien (Streck-
und Hitzeschrumpffolien), welche Ethylenpolymere umfassen und zur
Verpackung von Nahrungsmitteln, insbesondere proteinhaltigen Produkten,
verwendet werden. Das Ethylenpolymer ist vorzugsweise vom linearen
Typ geringer Dichte ("LLDPE"). Die erfindungsgemäß verwendeten
LLDPE-Folien weisen typischerweise eine Dicke von 4 bis 150 Micron
mit einer bevorzugten Dicke von 8 bis 40 Micron auf. Die Folien
können gegebenenfalls
mit beliebigen Mitteln bzw. Verfahren vernetzt werden, vorzugsweise
mittels Elektronenstrahlvernetzung. Diese LLDPE-Polymerfolien sind
an ihrer ausgezeichneten Stärke
und Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Zerreißen
oder Durchstoßen
unter Belastung durch Gegenstände
mit Erhöhungen
(Ausstülpungen, Überhängen) zu
erkennen.
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Das
erfindungsgemäße Antibeschlagmittel
zur Zugabe zu dem Polyolefinharz der Verpackungsfolie ist vorzugsweise
eine nachfolgend beschriebene Mischung, gewichtsbezogen auf das
Polyolefinharz, in welche die Komponenten gemischt werden:
- 1) 0,05 bis 2,0 Teile auf hundert Teile (parts
per hundred parts, pph), vorzugsweise 0,2 bis 1,0 pph einer ersten
Komponente, welche ausgewählt
ist aus einem C8- oder höheren Ester, Diester und Triester
eines C2-C8-Polyalkohols oder
deren Mischungen. Bevorzugte Alkohole sind Glycerol und Sorbitol.
Bevorzugte C8- oder höhere Verbindungen sind Olein-
oder Stearinsäure.
Besonders bevorzugt ist eine Mischung von Glycerylmonostearat und
Glycerylmonooleat.
- 2) 0,01 bis 1,0 pph einer zweiten Komponente, welche ausgewählt ist
aus mono- oder dialkoxylierten C10- oder
höheren
Aminen der Formel RN((O(CH2)a)b)2, wobei R ein
C10- oder höheres Alkyl ist, a 2 bis 4
ist und b 1 oder mehr ist, oder deren Mischungen. Vorzugsweise ist
R von Stearinsäure,
Talg oder Kokosnußöl abgeleitet.
Der Alkoxylierungsgrad (b) kann im Bereich von 1 bis etwa 200 liegen.
Ein Diethoxylat mit dem Grad 1 ist bevorzugt.
- 3) 0,01 bis 1,0 pph einer dritten Komponente, welche ausgewählt ist
aus alkoxylierten Alkylphenolen oder deren Derivaten. Besonders
bevorzugt sind Ethoxylate mit dem Grad 2 bis etwa 100; Octyl- oder
Nonylphenole; und Phosphatester von ethoxyliertem Alkylphenol, vertrieben
von Rhone-Poulenc
unter dem Handelsnamen Rhodafac® RE-610.
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Die
Gesamtmenge an erfindungsgemäßem Antibeschlagmittel,
welches zu der Verpackungsfolie zugegeben wird, liegt vorzugsweise
im Bereich von 0,1% bis 4%, bezogen auf das Polyolefinharz, und
ist besonders bevorzugt eine Menge im Bereich von 0,5 bis 3%. Die
Komponenten sind vorzugsweise in einem Verhältnis (gewichtsbezogen) der
Komponente 1 zu Komponente 2 zu Komponente 3 von 20 : 2 : 1 bis
2 : 1 : 1, vorzugsweise 10 : 1 : 1 bis 5 : 1 : 1, vorhanden. Die
eingesetzten Anteile der oben genannten Materialien können hinsichtlich
einer Kostenabwägung
und verschiedener Folieneigenschaften abgestimmt werden. Beispielsweise
können
die Foliengleiteigenschaften durch Verwendung von relativ viel Glycerolmonostearat
oder bevorzugtem Amin verbessert werden. Währenddessen kann die Antibeschlagseigenschaft
von Folien, welche rotes Fleisch umhüllen, mit zunehmenden Mengen
an Amin und Alkylphenol verbessert werden.
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Die
erfindungsgemäßen Antibeschlagverbindungen
bzw. -zusammensetzungen können
auf die Oberfläche
der Folien mit aus dem Stand der Technik wohlbe kannten Beschichtungsverfahren,
wie Aufsprühen, Gravieren,
Streichen, Rollen oder dergleichen, aufgebracht werden. Lösemittel,
Verdünnungsmittel
und Hilfs- bzw.
Zusatzstoffe können
gegebenenfalls in diesen Verfahren verwendet werden. Die Verbindungen
können auch
durch direktes Inkorporieren in die polymeren Materialien von mindestens
einer Folienschicht mittels Kompoundieren, Mischen, Injektion oder
anderen geeigneten Verfahren, die aus dem Stand der Technik zur Bildung
einer Folie bekannt sind, zugegeben werden. Es kann auch möglich sein,
mehr als eines der vorgenannten Verfahren für eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Antibeschlagmischungen
einzusetzen. Das heißt,
daß mindestens
eine der Verbindungen in das Harz vor der Herstellung der Folie
inkorporiert werden kann und mindestens eine andere Verbindung auf
die Oberfläche
aufgebracht werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Antibeschlagmischung
wird anstelle ihres Auftrags als Beschichtung vorzugsweise zu dem
Polyolefinharz gegeben, bevor die Folie hergestellt wird. Die Inkorporierung
der Mischung in das Harz ist weniger teuer, weniger laborintensiv
und beständiger
als es für
auf die Oberfläche
der Folie aufgebrachte Beschichtungen der Fall ist. Wenn die Mischung
dem Polyolefinharz zugegeben wird, erfolgt die Mischung der Bestandteile
bzw. Reagenzien in das Polyolefinharz, indem sie mittels herkömmlich eingesetzter Verfahren,
wie Walzenvermahlung, Mischen in einer Mischvorrichtung vom Typ
Banbury oder Mischen in einem Extruderfaß oder dergleichen, in das
geschmolzene Polymer gemischt werden. Die Mischzeit kann verkürzt werden,
indem das Antibeschlagmittel mit nichterwärmten Polymerteilchen vermischt
wird, so daß im
wesentlichen eine einheitliche Verteilung der Bestandteile in der
Polymermasse erreicht wird, wobei die für das intensive Mischen bei
einer Schmelztemperatur benötigte
Zeit reduziert wird. Das besonders bevorzugte Verfahren besteht
darin, die Bestandteile bzw. Reagenzien mit Polyolefin in einem
Zweischraubenextruder zur Bildung von Konzentraten zu kompoundieren,
welche dann mit den Harzen der Folienstruktur unmittelbar vor der Extrusion
gemischt werden.
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Geeigneterweise
kann das erfindungsgemäße Antibeschlagmittel
auch im wesentlichen oder gleichzeitig oder nacheinander mit jedem
anderen Zusatzmittel oder oberflächenaktiven
Mittel zu der Verpackungsfolie hinzugegeben werden, beispielsweise
Farbstoffen, Klebrigmachern, Gleitmitteln, antistatischen Mitteln, Block-
bzw. Blockierungsmitteln und dergleichen. Das Antibeschlagmittel
kann auch mit anderen Zusatzstoffen vorgemischt werden und die Mischung
wird dann zu dem Polymer hinzugegeben. Es ist in Betracht zu ziehen, daß die erfindungsgemäße Antibeschlagmischung
unter bestimmten Umständen
die zusätzliche
Eigenschaft aufweisen soll, die Eigenschaften von anderen Zusatzstoffen
oder oberflächenaktiven
Substanzen zu unterstützen
oder zu verbessern.
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Die
Antibeschlagmischung der vorliegenden Formulierungen ist auch für mittels
Coextrusionsverfahren hergestellte Folien, bei denen zwei oder mehr
Folien eine Multilayer-Struktur (Vielschichtstruktur) aufweisen,
geeignet. Das erfindungsgemäße Antibeschlagmittel
kann durch eine angrenzende Folienschicht auf die Verpackungsfolie,
welche kein Antibeschlagmittel enthält, übertragen werden, wobei die
angrenzende Schicht antibeschlagsbeständig ausgestattet wird.
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Die
Antibeschlagmittel der vorliegenden Erfindung verleihen Polyolefinverpackungsfolien
Antibeschlagseigenschaften. Es wird angenommen, daß die Antibeschlagmaterialien
die Oberfläche
der Folien belegen, so daß die
gewünschten
Antibeschlagseigenschaften innerhalb einer überraschend kurzen Zeitdauer von
einer Stunde oder weniger erreicht werden. Antibeschlagseigenschaften
sind an einer Zunahme der Oberflächenspannung
zu erkennen, infolgedessen das Wassers stärker bestrebt ist, eine transparentere
Schicht auf den inneren Oberflächen
einer Folie zu bilden, als es ohne Gegenwart der Verbindungen zu
erwarten wäre. Es
ist anzumerken, daß Antibeschlagmittel,
welche mittels Wasser oder Abreiben leicht von der Folienoberfläche entfernt
werden können,
nicht geeignet sind, denn die Folie würde nach einer verlängerien
Zeitdauer, wie einigen Tagen, nicht beschlagsbeständig sein.
Als Folge eines Nichteinschlusses von Antibeschlagmitteln oder eines
Entfernens von Antibeschlagmitteln von der Folie kondensiert das
Wasser auf den inneren Oberflächen der
Folien als winzige Wassertröpfchen.
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Zum
Zwecke dieser Erfindung werden die Antibeschlagseigenschaften derart
eingestuft, wie in Tabelle 1 zu erkennen ist, sofern nicht anders
beschrieben. Eine 0 bedeutet keine Antibeschlagseigenschaft, während eine
10 die bestmögliche
Wertung ist und anzeigt, daß keine
Feuchtigkeit auf der Folie unter normalen Sichtbedingungen gesehen
werden kann. Eine Wertung von 2 oder mehr wird im allgemeinen für eine Folie
benötigt,
um herkömmliche
Nahrungsmittelverpackungseigenschaften aufzuweisen, während 5
oder mehr bevorzugt ist und 8 oder mehr insbesondere gewünscht ist.
Die Unterscheidung der Erscheinung zwischen den Folien mit einem
Wertungsunterschied von 1, beispielsweise zwischen einer 2 und einer
3, ist klar erkennbar.
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Die
nachfolgenden Beispiele veranschaulichen einige spezielle Ausführungsformen,
die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf diese speziellen,
beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt.
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Beispiele:
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In
sämtlichen
Beispielen wurde eine Mischung von Ethylenpolymeren auf einer Walzenmühle mit
einem Antibeschlagmittel unter Aufschmelzen gemischt. Die Mischung
umfaßt
in Gewichtsprozent: a) 55% Ethylen/Octen-ULDPE mit einer Dichte
von 0,912 g/cm3 und einem Schmelzindex von
1,0 dg/min, gemessen in Übereinstimmung
mit ASTM 1238, Bedingung D, unter Verwendung von 2,16 kg bei 190°C, erhältlich von
Dow Chemical Company aus Midland, Michigan, USA als Dow Attane® 4201;
b) 20% Polyethylen niedriger Dichte mit einer Dichte von 0,923 g/cm3 und einem Schmelzindex von 1,9 dg/min,
gleichermaßen
erhältlich
von Dow Chemicals als Dow® 5031 oder 503A; c) 17%
Ethylen/Octen-LLDPE mit einer Dichte von 0,920 g/cm3 und
einem Schmelzindex von 1 dg/min, erhältlich als Dowlex® 2045A
von Dow Chemical; und d) 8% Ethylen/Vinylacetat (EVA) mit einer
Dichte von 12% VA und einem Schmelzindex von 0,35 dg/min, erhältlich als
Elvax® 3135X von
E.I. du Pont de Nemours and Company aus Wilmington, Delaware, USA
("DuPont"). EVA-Polymere werden
typischerweise mittels des Gewichtsprozentanteils von Vinylacetat
beschrieben und nicht durch die Dichte.
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Das
unter Aufschmelzen mit dem Polyethylenharz gemischte Antibeschlagmittel
ist entweder ein Kontrollantibeschlagmittel, wie im Stand der Technik
beschrieben, oder stellt erfindungsgemäße Mischungen dar, welche (a)
einen Glycerylester von Fettsäuren;
(b) ein Amin; und (c) eine Verbindung, welche ein alkoxyliertes Alkylphenol
enthält,
umfassen. Die Kontroll- und Testantibeschlagmittel der Beispiele
sind Mischungen, welche Zusatzstoffe gemäß der folgenden Auflistung
enthalten:
GMS: | 95% α-Glycerylmonostearat,
erhältlich
von American Ingredients, Kansas City, Missouri, USA unter dem Handelsnamen
Pationic® 901; |
GMO: | 90% α-Glycerylmonoleat,
erhältlich
von Grinsted Products A/S, Kopenhagen, Dänemark unter dem Handelsnamen
Danisco® MO90; |
BHETA: | N,N'-Bis(2-hydroxyethyl)alkylamin,
kommerziell erhältlich
von Akzo Nobel Inc., Chicago, Illinois, USA, als Armostat® 310; |
PEAPE: | ein
gemischter PO4-Ester von ethoxyliertem Alkylphenol,
erhältlich
von Rhone-Poulenc Basic Chemicals Co., Shelton, Conneticut, USA,
unter dem Handelsnahmen Rhodafac® RE-610; |
OPE: | 5
mol Octylphenolethoxylat, ebenfalls erhältlich von Rhone-Poulenc als
Igepal® CA-520; |
NPE: | 4
mol Nonylphenolethoxylat, ebenfalls erhältlich von Rhone-Poulenc als
Igepal® CO-430; |
ERUC: | Erucamid,
welches cis-13-Docosenamid ist, erhältlich von Witco Corp., Greenwich,
Conneticut, USA als Kemamide® E. |
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Folien,
welche Antibeschlagmittel mit den oben genannten Zusatzstoffen enthalten,
wurden mit verschiedenen Dicken unter Verwendung eines Doppelblasenorientierungsverfahrens
gemäß dem in
dem U.S.-Patent Nr. 3 456 044 beschriebenen Typ formuliert. In diesem
Verfahren wird der Primärschlauch,
welcher die ringförmige
Düse verläßt, durch
Eintritt von Luft aufgeblasen, gekühlt, kollabiert und dann durch
Wiederaufblasen zur Bildung einer Sekundärblase unter Wiedererwärmung auf
die Orientierungstemperatur der Folie, welche im allgemeinen oberhalb
des Erweichungspunkts und unterhalb des Schmelzpunktes der gemischten Komponenten
liegt, orientiert. Die Maschinenrichtung (Richtung in der das Produkt
durch die Maschine läuft, MD)
wurde hergestellt, indem der Folienschlauch durch zwei Walzenpaare,
welche sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegten, gezogen
wurde, und die Orientierung in Transversalrichtung (Querrichtung,
TD) wurde durch eine radiale Blasenorientierung erhalten. Die erhaltene
Folie wies etwa ein Orientierungsverhältnis von 4 MD × 5 TF auf
und war zwischen etwa 20 und 25 Micron dick. Kontrollfolienbeispiele
zu Vergleichszwecken umfassen Folien, welche Antibeschlagmittel
aufweisen, wie sie in den US-Patenten des Standes der Technik Nr.
3 048 263, 4 835 194 und 4 486 552 beschrieben sind.
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Jede
Folie wurde hinsichtlich ihrer Antibeschlagseigenschaften getestet,
indem die Folie zunächst
um einige Fleischschalen in einer L-Stab-Versiegelungsvorrichtung
gewickelt wurde, die Verpackungen heißer Luft ausgesetzt wurden,
um ein Schrumpfen der orientierten Folie zu erreichen und anschließend die
fertiggestellten Verpackungen in einer gekühlten offenen Truhe bei einer
eingestellten Temperatur von 0°C
(32°F),
wie sie in einem Supermarkt aufzufinden ist, plaziert wurden. Nach
etwa einer Stunde und bei nachfolgend für die folgenden 72 Stunden
gleichbleibenden Zeitintervallen wurden die verpackten Fleischverpackungen
genau durch denselben Bewertungstechniker begutachtet und mittels
numerischer Bewertungen mit Bewertungsschrittweiten von 0,5 gemäß Tabelle
1 beurteilt. Die Bewertungen für
umhüllende
Verpackungen wurden anschließend
gemittelt und für
jeden Folientyp ermittelt.
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Die
Folien, welche die erfindungsgemäßen Mischungen
enthalten, zeigten Beschlagsbeständigkeitseigenschaften,
welche von überraschender Überlegenheit
und unerwarteter Wirksamkeit innerhalb eines kurzen Zeitraums im
Vergleich zu den Vergleichsbeispielen und gleichermaßen zu den
Folien, welche die Antibeschlagmittel des Standes der Technik enthielten,
waren. Tabelle 2 zeigt die in den Antibeschlagmitteln vorhandenen
Konzentrationen der Zusatzstoffe auf, wie sie in den Beispielen
verwendet wurden, und zeigt die Ergebnisse nach dem ersten Tag in
bezug auf Schalen- bzw. Tablettprodukte, welche Schweinekoteletts (knochenhaltige
Schweinekoteletts in tiefen Schalen ohne Fleisch-zu-Folien-Kontakt) enthalten: Tabelle
2
- * Folie enthaltend das Antibeschlagmittel
gemäß dem US-Patent
Nr. 3 048 263 mit einem Gesamtgehalt von 45% Glycerylester.
- ** Folie enthaltend das Antibeschlagmittel gemäß dem US-Patent
Nr. 4 486 552 mit Glycerylester und ethyloxyliertem Alkylphenol
- *** Folie enthaltend das Antibeschlagmittel gemäß dem US-Patent
Nr. 4 835 194 mit einem bestimmten ethoxylierten Alkylphenol.
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Die
Beispiele wurden mit knochenfreien Hähnchenbrüsten in flachen Schalen wiederholt,
und die Ergebnisse bestätigen
die überraschende Überlegenheit
der erfindungsgemäßen Antibeschlagmittel
mit einer unerwarteten Wirksamkeit nach einer kurzen Zeitdauer,
wie Tabelle 3 zeigt. Tabelle
3
- * Folie enthaltend das Antibeschlagmittel
gemäß dem US-Patent
Nr. 3 048 263 mit einem Gesamtgehalt von 45% Glycerylester.
- ** Folie enthaltend das Antibeschlagmittel gemäß dem US-Patent
Nr. 4 486 552 mit Glycerylester und ethyloxyliertem Alkylphenol
- *** Folie enthaltend das Antibeschlagmittel gemäß dem US-Patent
Nr. 4 835 194 mit einem bestimmten ethoxylierten Alkylphenol.
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Die
Experimente wurden für
zwei weitere Tage fortgesetzt, um die Langzeitwirksamkeit der erfindungsgemäßen Antibeschlagmittel
zu ermitteln. Die Antibeschlagmittel waren weiterhin nach einem
verlängerten Zeitraum
wirksam. Die Ergebnisse lauten wie folgt: Tabelle
4
- * Folie enthaltend das Antibeschlagmittel
gemäß dem US-Patent
Nr. 3 048 263 mit einem Gesamtgehalt von 45% Glycerylester.
- ** Folie enthaltend das Antibeschlag gemäß dem US-Patent Nr. 4 486 552
mit Glycerylester und ethyloxyliertem Alkylphenol
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Wie
hier beschrieben, weisen die erfindungsgemäßen Antibeschlagmittel einen
speziellen Nutzen in der Verbesserung der Antibeschlagseigenschaften
von Polyolefinfolien auf. Obwohl erfindungsgemäße Ausführungsformen illustriert und
beschrieben worden sind, können
Abwandlungen durchgeführt
werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Somit ist es nicht vorgesehen, daß die Erfindung hierdurch beschränkt wird.