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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abscheidung von
feinkörnigen,
kristallinen Al2O3-Beschichtungen
(Aluminiumoxid) auf Schneidwerkzeugen mit einem Hartmetall-, Cermet-
oder Keramikkörper
mit Hilfe eines plasmaaktivierten chemischen Abscheideverfahrens
aus der Dampfphase (PACVD) mit den chemischen Reaktionspartnern
AlCl3, O2, H2 und Ar. Das Plasma wird durch Anlegen einer
bipolaren gepulsten Gleichstromspannung an zwei Elektroden oder
zwei Elektrodensätzen
erzeugt. Es ist möglich,
mit der Methode nach der Erfindung glatte, qualitativ hochwertige
Beschichtungen mit hoher Abscheidungsgeschwindigkeit abzuscheiden,
wobei diese Beschichtungen entweder aus einer einzelnen γ-Al2-O3-Phase oder einem Gemisch
von γ- und α-Al2O3-Phasen besteht,
und die Beschichtungen eine gute Verschleißbeständigkeit haben, wenn sie auf
Schneidwerkzeugen aufgebracht werden. Mit der erfinderischen Methode
können
kristalline Al2O3-Beschichtungen
bei Abscheidungstempearturen so niedrig wie 500°C erhalten werden.
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Es
ist bekannt, daß für Hartmetallschneidwerkzeuge,
die bei der Metallbearbeitung verwendet werden, die Verschleißbeständigkeit
des Werkzeuges beachtlich erhöht
werden kann, indem man dünne,
harte Oberflächenschichten
von Metalloxiden, -carbiden oder -nitriden aufbringt, wobei das
Metall entweder unter den Übergangsmetallen
aus den Gruppen IV, VB und VI des Periodensystems oder unter Silicium,
Bor und Aluminium ausgewählt
wird. Die Beschichtungsdicke variiert gewöhnlich zwischen 1 und 15 μm, und die
verbreitetsten Methoden zur Abscheidung solcher Beschichtungen sind
PVD (Physical Vapour Deposition) und CVD (Chemical Vapour Deposition).
Hartmetallschneidwerkzeuge, die mit Aluminiumoxidschichten überzogen
sind, sind seit über
zwei Jahrzehnten im Handel erhältlich.
Die CVD-Technik verwendete gewöhnlich
die Abscheidung von Material aus einer reaktiven Gasatmosphäre von AlCl3, CO2 und H2 auf einer Substratoberfläche, die bei
erhöhten
Temperaturen um 1000°C
gehalten wird.
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Al2O3 kristallisiert
in mehreren verschiedenen Phasen, so als α (Alpha), κ (Kappa) und χ (Chi) genannte „α-Serie" mit hcp (hexagonal
dichteste Packung) unter Anhäufung
der Sauerstoffatome und als γ (Gamma), θ (Theta), ή (Eta)
und δ (Delta)
genannte „γ-Serie" mit fcc (flächenzentriert,
kubisch)-Anhäufung
der Sauerstoffatome. Die am häufigsten
vorkommenden Al2O3-Phasen
in Überzügen, die
mit den CVD-Methoden auf Hartmetallen bei Temperaturen von 1000
bis 1050°C
abgeschieden wurden, sind die stabile α- und die metastabile κ-Phase, doch
wurde gelegentlich auch die metastabile θ-Phase beobachtet. Diese Al2O3- Beschichtungen der α-, κ- und/oder θ-Phase sind
vollständig
kristallin mit einer Korngröße im Bereich
von 0,5 bis 5 μm,
und die Beschichtungen haben eine gut facettierte Kornstruktur.
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Die
inhärent
hohe Abscheidungstemperatur von etwa 1000°C macht die Gesamtspannung in CVD-Al2O3-Beschichtungen
auf Hartmetallsubstraten streckbar. Somit wird die gesamte Spannung
durch Wärmespannungen
dominiert, die durch den Unterschied der Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen dem Hartmetallsubstrat und der Beschichtung verursacht
werden. Die Zugspannungen können
die Bruchgrenze von Al2O3 überschreiten
und bewirken, daß die
Beschichtung umfangreich bricht und ein Netzwerk von Kühlrissen über der
gesamten Al2O3-Schicht ergibt.
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Alternative
Abscheidungsverfahren für
die Herstellung hitzebeständiger Überzüge, wie
aus Aluminiumoxid, sind erwünscht
aufzufinden und besonders Verfahren, die bei niedrigen Substrattemperaturen
arbeiten können
und daher nicht nur stärker
temperaturempfindliche, zu beschichtende Werkzeugsubstrate, wie Hochgeschwindigkeitsstahl,
sondern auch Kühlrisse
vermeiden, die in der Beschichtung durch Wärmespannungen verursacht werden.
Ein hitzebeständiger Überzug,
der bei niedrigeren Temperaturen abgeschieden wurde, würde auch
zu einer feineren Kornstruktur und gegebenenfalls einer höheren Härte des Überzuges
führen.
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Potentielle
Niedertemperaturabscheidungstechnologien für die Herstellung von hitzebeständigen Überzügen, wie
TiC, TiN und Al2O3,
auf Schneidwerkzeugen sind PVD (physikalische Abscheidung aus der Dampfphase)
und PACVD (plasmaaktiviertes CVD). Bestimmte Probleme entstehen
jedoch, wenn man diese plasmagestützten Techniken für die Abscheidung
hochisolierender Schichten, wie Al2O3, verwendet. Die Aluminiumoxidschicht wächst nicht
nur auf den Substraten, sondern gleichermaßen auf allen Oberflächen in
der Nachbarschaft des Plasmas sowie auf den Kathoden/Elektroden.
Außerdem
werden diese Isolierschichten geladen, was elektrisches Versagen
und Lichtbogenbildung verursachen kann. Dieses letztere Phänomen bewirkt
natürlich
sowohl bei der Wachstumsgeschwindigkeit als auch der Qualität des Überzuges
einen schädlichen
Weg.
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Eine
Lösung
der obigen Probleme war die Erfindung der bipolaren gepulsten DMS-Technik (Dual Magnetron
Sputtern), die in der
DD 252 205 und
der US-5,698,314 beschrieben ist. In dem bipolaren Dual Magnetron-System
wirken die beiden Magnetrone alternativ als eine Anode und als eine
Kathode und konservieren die Magnetrontargets in einem metallischen
Zustand über
eine lange Arbeitszeit hin. Bei genügend hohen Frequenzen werden
mögliche
Oberflächenladungen
auf den Isolierschichten unterdrückt,
und das anderweitig nachteilige Phänomen der Lichtbogenbildung
wird begrenzt. Gemäß der
US 5,698,314 ist die DMS-Sputtertechnik
in der Lage, gut anhaftende, kristalline dünne α-Al
2O
3-Filme bei Substrattemperaturen geringer
als 800°C
abzuscheiden.
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Die
PVD-Techniken haben im allgemeinen infolge des niedrigen Verfahrensdruckes
den Nachteil, sogenannte „Sichtlinien"-Methoden zu sein,
d.h. es wird nur die Oberfläche,
die zu der Ionenquelle hinblickt, beschichtet. Dieser Nachteil kann
in einem bestimmten Umfang kompensiert werden, indem man die Substrate während der
Abscheidung rotieren läßt.
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Eine
bekannte plasmagestützte
CVD-Methode für
die Abscheidung von Al
2O
3-Schichten
der α- und/oder γ-Al
2O
3-Polymorphen bei
Substrattemperaturen zwischen 450 und 700°C ist in der
US 5,516,588 und
5,587,233 beschrieben. Dieses PACVD-Verfahren
schließt
die Umsetzung zwischen einem Al-Halogenid, Al
2O
3, und CO
2, H
2 und Ar in einem Plasma ein, welches durch
Anlegen einer unipolaren gepulsten Gleichstromspannung an den Substratkörper erzeugt
wird, der als eine Kathode verbunden ist, was bedeutet, daß das Substrat
konstant auf einem negativen Potential gehalten wird. Ein Nachteil
der Gleichstrom-Spannungserzeugung von Plasma einschließlich der
unipolaren gepulsten Gleichstromspannungstechnik ist jener, daß die Oberflächenladung
auf den nichtleitenden Schichten vollständig unterdrückt werden
kann. Speziell ist die Ladung am stärksten auf scharfen Ecken und
entlang Kanten des Substrates, was zu einer signifikanten Abnahme
der Schichtdicke und auch der Qualität der Beschichtung führt.
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Allgemeiner
ausgedrückt
heißt
dies, die Tatsache, daß die
isolierende Aluminiumoxidschicht nicht nur auf den Substraten, sondern
gleichermaßen
auf allen Oberflächen
in der Nachbarschaft des Plasmas sowie auf den Elektroden wächst, wird
die Stabilität
des Plasmas nicht negativ beeinflussen, und das gesamte Abscheidungsverfahren
kann gegebenenfalls in der Extinktion der Ladung enden.
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Noch
ein anderer Faktor, der die Wachstumsgeschwindigkeit der Beschichtung
bewirkt, ist jener, daß das
Abscheidungsverfahren jederzeit unterbrochen werden kann und die
unipolare gepulste Gleichstromspannung sich auf dem Nullpotential
befindet. In der
US 5,093,151 wird
die unipolare gepulste Gleichstromspannung, die verwendet wird,
das Plasma zu erzeugen, bewußt
nicht ein Nullpotential zwischen den Impulsen erreichen darf, sondern
auf einem Restpotential gehalten wird, welches immer größer als
das niedrigste Ionisierungspotential irgendeines der Elemente in
dem Reaktionsgemisch H, H
2, Ar, O, O
2 und AlCl
3 gehalten
wird. Das Verhältnis
der Restspannung und der Maximalspannung des Impulses ist jenes,
das 0,02 bis 0,5 beträgt. Indem
man die Spannung nicht das Nullpotential erreichen läßt, kann
dies eine bevorzugte Wirkung auf die Abscheidungsgeschwindigkeit
haben, führt
aber gleichzeitig zu einer ernsthafteren Ladungsansammlung auf den
nichtleitenden Flächen.
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Die
DE 195 13 614 beschreibt
ein Verfahren, bei dem für
Plasma-CVD eine Kohlenstoffschicht auf einem Substrat ausgetragen
wird, indem man (a) das Substrat mit einer bipolaren Spannungsquelle
verbindet, (b) eine positive Impulsdauer geringer als die negative
Impulsdauer verwendet und (c) einen Verfahrensdruck von 50 bis 1000
Pa benutzt. Auch beansprucht ist eine Kohlenstoffschicht auf einem
Substrat, wobei die Schicht durch das obige Verfahren gewonnen wird
und eine Dicke von 10 nm bis 10 μm
auf Ultramikrohärte von
15 bis 40 Gpa hat.
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Die
US-5,173,329 beschreibt ein Verfahren zur Beschichtung eines metallischen
Grundsubstrates mit einer nichtmetallischen Beschichtung durch eine
plasmaaktivierte CVD- Abscheidung,
die durch Anlegen einer gepulsten Gleichstromspannung zwischen dem
Substrat und einer anderen Elektrode und durch Aufrechterhaltung
eines Potentials von Rest-Gleichstromspannung
zwischen den Impulsen der angelegten Spannung erzeugt wird.
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Es
ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, die Probleme bekannter
PACVD-Techniken und demnach der vorliegenden Erfindung zu vermeiden
oder wenigstens zu lindern. Es gibt nun ein Verfahren zur Abscheidung
harter und dichter, feinkörniger
kristalliner Beschichtungen von α-Al2O3 und/oder γ-Al2O3 bei Substrattemperaturen
zwischen 500 und 800°C.
Nach der erfinderischen Methode erzeugte Beschichtungen sind transparent
und haben eine sehr glatte Oberfläche. Diese Beschichtungen sind
weiterhin durch eine hohe Härte
größer als
oder gleich wie 19 Gpa und eine Korngröße, die zwischen 5 und 200
nm geschätzt
wird.
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Die
erfinderische Methode basiert auf einer Plasmaaktivierung des Reaktionsgemisches
der chemischen Reaktionspartner AlCl3, H2 und Ar zusammen mit einem Sauerstoffdonor
O2. Das Plasma wird erzeugt, indem man eine
bipolare gepulste Gleichstromspannung über zwei Elektroden oder zwei
Elektrodensätzen
anlegt, auf welchen die zu beschichtenden Substratkörper fixiert
und elektrisch verbunden werden. Alternativ kann die Reaktorwand
als eine Elektrode dienen. Die beiden Elektroden oder die beiden
Elektrodensätze
wirken alternativ als Anode(n) und Kathode(n). Das Alternieren des
Spannungsimpulses, der auf die Elektroden zwischen dem positiven
und negativen Potential ausgeübt
wird, hat verschiedene Vorteile. Erstens wird die unerwünschte sich
während
der negativen Impulsperiode auf nichtleitenden Oberflächen aufbauende
elektrische Ladung während
der positiven Impulsperiode entladen, und durch Auswahl genügend hoher
Frequenz > 5 kHz der
bipolaren gepulsten Gleichstromspannung kann Lichtbogenbildung verhindert
werden. Dies wird ein stabiles Langzeitverfahren erlauben. Zweitens,
wenn keine Zeitpause zwischen den positiven und den negativen Impulsen
zugelassen wird, wird das Plasma konstant aktiviert, was zu einer
höheren
Abscheidungstechnik führt.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist der, daß es die
Wachstumsrate der Beschichtung praktisch konstant auf allen Oberflächen, Kanten,
Ecken und flachen Oberflächen
des zu beschichtenden Körpers ist.
Das Verfahren nach der Erfindung, bipolare gepulste Gleichstromspannung
-PACVD – kann
auch erfolgreich für
die Abscheidung von nichtisolierenden Beschichtungen, wie TiC, TiN,
TiCN und TiAlN oder anderer Karbide und/oder Nitride, wobei das
Metallelement unter Nb, Hf, V, Ta, Mo, Zr, Cr und W ausgewählt wird.
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1 zeigt
eine Mikrofotografie der oberen Oberfläche und eine andere Mikrofotografie
eines polierten Querschnittes einer α-Al2O3-Beschichtung, die auf einem Hartmetallschneidwerkzeug
mit der bipolaren gepulsten Gleichstromspannungs-PACVD-Technik deponiert
ist.
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2 zeigt
ein Röntgenstrahlenbeugungsbild
(XRD) des gleichen α-Al2O3-Überzuges
wie in 1. Die α-Phase
von Aluminiumoxid ist unzweideutig durch die Reflexe der Ebenen
(012), (104), (110), (113), (024) und (116) definiert.
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Die
für das
erfinderische Verfahren verwendete Beschichtungsvorrichtung in ihrer
einfachsten Form ist in 3 mit einer Reaktorröhre (1),
einem Ofen (2) mit Widerstandsbeheizung, Elektroden (3),
einem Gasverteiler (4), einem Schild (5) und Energiezufuhr
(6) dargestellt.
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Die
zu beschichtenden Substrate können
als Beschichtung auf einer der beiden Elektroden oder auf beiden
Elektroden aufgebracht werden. Aus praktischen Zwecken werden die
Substrate auf der unteren Elektrode in dieser speziellen Elektrodenanordnung
angeordnet.
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4a und 4b zeigen
ein anderes Beschichtungssystem mit einer Reaktorretorte (1),
einem Ofen mit Widerstandsheizung (2), Elektroden (3),
einer Gaseinlaßröhre (4),
einem Schild (5), Energiezufuhr (6) und zu beschichtenden
Werkzeugsubstraten (7). Das Beschichtungssystem kann zweckmäßig für die Massenproduktion
von beispielsweise mit Aluminiumoxid beschichteten Metallschneidwerkzeugen
sein. In diesem System dienen alle Elektroden in dem Reaktor als
Substrattische/Halter, und die Reaktionspartner werden in den Reaktor über eine
Mittelröhre
eingespeist. Alternativ dient die Reaktorwand als eine Elektrode.
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Um
optimale Überzugsqualität und Wachstumsgeschwindigkeit
zu erhalten, wenn man die bipolare gepulste Gleichstromspannungstechnik
anwendet, können
die Frequenz, die Impulsamplituden, positiver und negativer Impuls
An-Ab-Zeiten variiert werden, was in
5 erläutert ist.
Eine Frequenz im Bereich von 5 bis 100 KHz kann verwendet werden,
vorzugsweise von 8 bis 20 KHz. Die Impulsamplituden können zwischen 300
und 1000 Volt, vorzugsweise zwischen 600 und 900 Volt, variiert
werden, und der negative und positive Impuls An wie der negative
und positive Impuls Ab können
(Nullpotential) in der Periode T der gepulsten Gleichstromspannung
auch in der Größenordnung
variiert werden, um die Beschichtungseigenschaften und die Stabilität des Verfahrens
zu modifizieren. Nach den Definitionen der Parameter P
+,
P
–,
t
+, t
–, A
+ und
A
– folgendermaßen:
Impulszeit
An positiv = P+ | Impulszeit
An negativ = P– |
Impulszeit
Ab positiv = t+ | Impulszeit
Ab negativ = t– |
Positive
Impulsamplitude = A+ | Negative
Impulsamplitude = A– |
wobei P
– ≥ P
+ ≥ 0,1 P
–,
vorzugsweise 0,5 P
– ≥ P
+ ≥ 0,1 P
–;
und worin auch P
– ≥ 0,1 T.
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Die
negativ- und positiv-Impulszeiten Ab sollten größer oder gleich 0 sein, d.h.
t– ≥ 0 und t+ ≥ 0.
Die Amplitude A+ ist im wesentlichen von
gleicher Größenordnung
wie die Amplitude A–.
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Die
folgende Gaszusammensetzung, der Verfahrensdruck und die Sustrattemperatur
können
verwendet werden:
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Es
liegt innerhalb des Fachwissens des Fachmannes zu bestimmen, ob
die erforderliche Korngröße und die
Phasenzusammensetzungen erhalten wurden, und die Abscheidungsbedingungen
gemäß der vorliegenden
Spezifikation zu modifizieren, wenn erforderlich, um die Struktur
der Al2O3-Beschichtung
innerhalb des Rahmens der Erfindung zu bewirken.
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Die
Vorteile der erfinderischen Methode werden durch die Beispiele 1
bis 3 demonstriert.
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Beispiel 1
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- A) Hartmetalleinsätze vom Stil CNMA 120412-KR
mit einer Zusammensetzung von 6 Gew.-% Co und Rest WC, beschichtet
mit einer ersten Schicht von 6 μm
TiCN und danach mit einer Deckschicht von 1,5 μm κ-Al2O3. Sowohl die TiCN- als auch die Al2O3-Schicht wurden
nach herkömmlicher
CVD-Technik abgeschieden. Die Al2O3-Schicht hatte eine mittlere Korngröße von 1 μm.
- B) Hartmetalleinsätze
des gleichen Stils und der gleichen Zusammensetzung wie in A, zunächst beschichtet
mit einem etwa 2,5 μm
dicken TiN-Überzug
durch eine Ionenplattiertechnik.
- C) Einsätze
von B, beschichtet mit 5,3 μm
feinkörniger α-Al2O3-Schicht in einem
getrennten Experiment mit der bipolaren gepulsten Gleichstromspannungs-PACVD-Technik
unter den nachfolgend angegebenen Bedingungen:
- D) Einsätze
aus B, beschichtet mit 5,9 μm
feinkörniger γ-Al2O3-Schicht in einem
getrennten Experiment mit der bipolar gepulsten Gleichstromspannungs-PACVD-Technik
unter den nachfolgend angegebenen Bedingungen:
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- Die Impulszeit Ab positiv (t+) =
0.
- Die Impulszeit Ab negativ (t–)
= 0.
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Röntgenstrahlenbeugungsanalyse
(XRD) bei Verwendung von Cu
κα-Bestrahlung, Chlorkonzentrationsanalyse
und Härtemessungen
HV (0,02) ergaben die folgenden Ergebnisse:
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Beschichtete
Einsätze
aus A, C und D wurden dann in einer kontinuierlichen Dreharbeit
in einem Kugellagerstahl (Ovako 825) unter den folgenden Bedingungen
getestet:
Geschwindigkeit: | 250
m/min |
Vorschub: | 0,25
mm/rev |
Schnittiefe: | 2,0
mm |
| Kühlmittel
wurde verwendet |
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Die
Schneidarbeit wurde periodisch unterbrochen, um den Kraterverschleiß der Schneidkanten
zu messen. Der Kraterverschleiß wurde
in einem optischen Mikroskop gemessen. Die Bearbeitungszeit, bis
die Al2O3-Schicht
zerschlissen war, wurde registriert (d.h., wenn die innere TiC-Beschichtung
gerade sichtbar wurde). Um eine Wertzahl für die eigene Verschleißbeständigkeit
der Al2O3-Schichten
zu bekommen, wurde die Dicke (μm)
der Al2O3-Schicht durch die
oben definierte Bearbeitungszeit (min) geteilt. Die nachfolgenden
Ergebnisse drücken
die Verschleißgeschwindigkeitszahl
aus.
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Aus
den obigen Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Verschleißbeständigkeit
der feinkörnigen γ-Al2O3- und der α-Al2O3-Schicht, die
nach der erfinderischen Methode hergestellt waren, überraschenderweise
wenigstens so gut wie die Verschleißbeständigkeit der groberkörnigen κ-Al2O3-Schicht war, die nach CVD-Technik abgeschieden
wurde.
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Die
folgenden beiden Beispiele demonstrieren weiter die Möglichkeiten
des Verfahrens nach der Erfindung, um Al2O3-Beschichtungen mit leicht unterschiedlicher
Kornmorphologie und XRD-Bild zu erhalten.
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Beispiel 2
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- E) Hartmetalleinsätze vom Stil CNMA 120412-KR
mit einer Zusammensetzung von 6 Gew.-% Co und Rest WC, beschichtet
mit einer ersten Schicht von etwa 2,5 μm TiN mit einer Ionenplattiertechnik
und danach beschichtet mit 0,3 μm
feinkörniger
Al2O3-Schicht in
einem getrennten Experiment mit der bipolaren gepulsten Gleichstromspannungs-PACVD-Technik
unter den folgenden Abscheidungsbedingungen:
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XRD-Analyse
(7b) zeigte einen breiten Peak bei dem 2θ-Winkel
66,8° entsprechend
der (440)-Ebenen von γ-Al2O3. Der breite XRD-Peak
zeigt ein sehr feinkörniges γ-Al2O3. Die Mikrohärte HV (0,02) der
Beschichtung wurde mit 19 GPa bestimmt. Eine Chlorkonzentration
von 1,5 Atom-% wurde bestimmt. Die Beschichtung sah vollständig transparent
aus.
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Beispiel 3
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- F) Hartmetalleinsätze vom Stil CNMA 120412-KR
mit einer Zusammensetzung von 6 Gew.-% Co und Rest WC, beschichtet
mit einer ersten Schicht von etwa 2,5 μm TiN-Schicht durch einen Ionenplattiertechnik
und danach beschichtet mit einer 2,5 μm feinkörnigen Al2O3-Schicht
in einem getrennten Experiment mit der bipolaren gepulsten Gleichstromspannungs-PACVD-Technik unter
den folgenden Abscheidungsbedingungen:
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- Impulszeit Ab positiv (t+) = 0
- Impulszeit Ab negativ (t–) = 75 μs
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XRD-Analyse
(8b) zeigte einen deutlichen Peak beim 2θ-Winkel
von 66,8° entsprechend
den (440)-Ebenen von γ-Al2O3. Die Mikrohärte HV (0,02)
wurde mit 22 GPa bestimmt.