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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf Zusammensetzungen und Verfahren zur Behandlung
von Krebs, insbesondere Brust- und Prostatakrebs.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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An
Transmembranrezeptoren empfangene extrazelluläre Signale werden über die
Signalübertragungswege
(Pelech et al., Science 25:1335 (1992)), die mit einem weiten Bereich
physiologischer Vorgänge in
Verbindung gebracht werden, wie etwa der Induktion von Zellvermehrung,
-differenzierung oder -apoptosis (Davis et al., J. Biol. Chem. 268:14553
(1993)) in die Zellen weitergeleitet. Die Mitogen aktivierte Protein
Kinase (MAPK)-Kaskade ist ein wichtiges Signalsystem, durch das
Zellen extrazelluläre
Hinweise in intrazelluläre Reaktionen übertragen
(Nishida et al., Trends Biochem. Sci. 18:128 (1993); Blumer et al.,
Trends Biochem. Sci. 19:236 (1994)). Viele Schritte dieser Kaskade
sind konserviert, und Homologe für
MAP-Kinasen sind in verschiedenen Arten entdeckt worden.
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In
Säugetierzellen
sind durch extrazelluläre
Signale regulierte Kinasen (ERK) ERK-1 und ERK-2 die archetypischen
und am besten untersuchten Mitglieder der MAPK-Familie, die alle
das einzigartige Merkmal aufweisen, durch Phosphorylierung an Threonin-
und Tyrosin-Resten durch eine stromaufwärts liegende dualspezifische
Kinase aktiviert zu werden (Posada et al., Science 255:212 (1992);
Biggs III et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:6295 (1992); Garner
et al., Genes Dev. 6:1280 (1992)).
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Neueste
Studien haben eine zusätzliche
Untergruppe von MAPK, bekannt als c-Jun-NH2-terminale Kinasen 1
und 2 (JNK-1 und JNK-2), identifiziert, die unterschiedliche Substratspezifitäten aufweisen
und durch unterschiedliche Stimuli reguliert werden (Hibi et al.,
Genes Dev. 7:2135 (1993)). JNK sind Mitglieder der Klasse von Stress
aktivierten Proteinkinasen (SAPK). Bei JNK hat sich gezeigt, dass
sie durch die Behandlung von Zellen mit UV-Strahlung, entzündungsfördernde
Zytokine und umgebungsbedingte Beanspruchung aktiviert werden (Derijard
et al., Cell 1025 (1994)). Die aktivierte JNK bindet sich an den
Amino-Terminus des c-Jun-Proteins und erhöht die transkriptionale Aktivität des Proteins
durch dessen Phosphorylierung an ser63 und ser73 (Adler et al.,
Proc. Natl. Acad Sci. USA 89:5341 (1992); Kwok et al., Nature 370:223
(1994)).
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Eine
Analyse der abgeleiteten Primärsequenz
der JNK deutet darauf hin, dass sie entfernt mit den ERK verwandt
sind (Davis, Trends Biochem. Sci. 19:470 (1994)). Sowohl ERK als
auch JNK werden als Reaktion auf externe Stimuli an Tyr und Thr
phosphoryliert, was in deren Aktivierung resultiert (Davis, Trends
Biochem. Sci. 19:470 (1994)). Die Stellen der Phosphorylierung (Thr
und Tyr), die bei deren Aktivierung eine kritische Rolle spielen,
sind zwischen ERK und JNK konserviert (Davis, Trends Biochem. Sci.
19:470 (1994)). Diese Stellen der Phosphorylierung befinden sich
jedoch innerhalb ausgeprägter
dualer Phosphorylierungsmotive: Thr-Pro-Tyr (JNK) und Thr-Glu-Tyr
(ERK). Die Phosphorylierung von MAPK und JNK durch ein externes
Signal umfasst oft die Aktivierung von Protein-Tyrosin-Kinasen (PTK)
(Gille et al., Nature 358:414 (1992)), die eine große Proteinfamilie
ausmachen, die mehrere Wachstumsfaktorrezeptoren und andere Signal übertragende
Moleküle
umspannt.
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Protein-Tyrosin-Kinasen
sind Enzyme, die eine wohldefinierte chemische Reaktion katalysieren:
die Phosphorylierung eines Tyrosin-Rests (Hunter of al., Annu Rev
Biochem 54:897 (1985)). Rezeptor-Tyrosin-Kinasen sind besonders
attraktive Ziele für
die Entwicklung von Medikamenten, da es wahrscheinlich ist, dass die
Blocker für
den Substratbereich dieser Kinasen ein wirksames und selektives
antiproliferatives Mittel ergeben. Die potentielle Verwendung von
Protein-Tyrosin-Kinase-Blockern als antiproliferative Mittel wurde
bereits 1981 erkannt, als Querzetin als PTK-Blocker vorgeschlagen wurde (Graziani
et al., Eur J. Biochem. 135:583-589
(1983)).
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Der
am besten verstandene MAPK-Weg umfasst durch extrazelluläre Signale
regulierte Kinasen, die die Ras-Raf-MEK-ERK-Kinase-Kaskade ausmachen
(Boudewijn et al., Trends Biochem. Sci. 20, 18 (1995)). Sobald dieser
Weg durch verschiedene Stimuli aktiviert wird, phosphoryliert MAPK
eine Vielfalt von Proteinen einschließlich mehrerer Transkriptionsfaktoren,
die sich in den Nucleus verlagern und die Transkription von Genen
aktivieren. Eine negative Regulierung dieses Wegs könnte die
Kaskade dieser Ereignisse zum Stillstand bringen.
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Neue
antineoplastische Chemotherapeutika, die auf Rezeptor-Tyrosin-Kinasen abzielen
und die die Ras-Raf-MEK-ERK-Kinase-Kaskade zum Stillstand bringen,
werden benötigt.
Es ist wahrscheinlich, dass Onkoproteine im Allgemeinen und Signal übertragende
Proteine im Besonderen selektivere Ziele für die Chemotherapie sind, da
sie eine Unterklasse von Proteinen repräsentieren, deren Aktivitäten für die Zellvermehrung von
wesentlicher Bedeutung sind, und weil ihre Aktivität bei proliferativen
Störungen
bedeutend verstärkt
wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden neuartige Verbindungen gemäß Formel I bereitgestellt:
wobei
R
1 und R
2 unabhängig aus
der Gruppe, bestehend aus Chlor, Fluor und Brom, ausgewählt sind;
und
R
3 aus der Gruppe, bestehend aus
Wasserstoff und Fluor, ausgewählt
ist;
R
1 und R
2 nicht
beide Chlor sein können,
wenn R
3 Wasserstoff ist; und
R
1 nicht Chlor sein kann, wenn R
2 Fluor
ist und in derselben Verbindung R
3 Wasserstoff
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt,
die einen pharmazeutisch akzeptablen Träger und eine Verbindung der
Formel II beinhaltet,
wobei
n
null oder eins ist;
R
1 aus der Gruppe,
bestehend aus Wasserstoff, Chlor, Fluor und
Brom, ausgewählt ist;
R
2 aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff,
Chlor, Fluor, Brom, Methyl und Methoxy, ausgewählt ist; und
R
3 aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff,
Chlor und Fluor, ausgewählt
ist;
vorausgesetzt, dass:
R
2 nicht
Methyl oder Methoxy sein kann, wenn R
1 und
R
3 beide Wasserstoff sind und n null oder
eins ist; und
R
1, R
2 und
R
3 nicht alle Wasserstoff sein können, wenn
n eins ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
beinhaltet die pharmazeutische Zusammensetzung einen pharmazeutisch
akzeptablen Träger
und eine Verbindung der Formel II, wobei R3 Wasserstoff
ist und R1 und R2 unabhängig aus
der Gruppe, bestehend aus Chlor, Fluor und Brom, ausgewählt sind.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt,
die einen pharmazeutisch akzeptablen Träger und eine Verbindung der
Formel III beinhaltet,
wobei
R
1 aus
der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, Chlor, Fluor und Brom, ausgewählt ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Behandlung einer Einzelperson
gegen Brust- oder Prostatakrebs bereitgestellt, das das Verabreichen
einer wirksamen Menge einer Verbindung gemäß Formel I oder Formel III
allein oder in Verbindung mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger, an
die Einzelperson beinhaltet. In einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Hemmen des Wachstums von Brust- oder Prostatatumorzellen
bei einer Einzelperson, die von Brust- oder Prostatakrebs befallen
ist, bereitgestellt, das das Verabreichen einer wirksamen Menge
einer Verbindung gemäß Formel
III, allein oder in Verbindung mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Träger,
an die Einzelperson beinhaltet. Des Weiteren wird ein Verfahren
zum Induzieren von Apoptosis von Brust- oder Prostatatumorzellen
bei einer Einzelperson, die von Brust- oder Prostatakrebs befallen
ist, bereitgestellt, das das Verabreichen einer wirksamen Menge
einer Verbindung gemäß Formel
III, allein oder in Verbindung mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger, an
die Einzelperson beinhaltet.
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Die
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine pharmazeutische Zusammensetzung
und therapeutische Verfahren wie oben beschrieben, wobei die Verbindung
eine der Formel IV ist:
R
1 ist
aus der Gruppe, bestehend aus Fluor und Brom, ausgewählt, und
R
2 ist aus der Gruppe, bestehend aus 2-Chlorphenyl,
4-Chlorphenyl, 4-Fluorphenyl und 2-Nitrophenyl ausgewählt.
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Beschreibung
der Figuren
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1A und 1B sind
Balkendiagramme der Wirkung der Verbindungen E-2,4-Difluorstyryl-4-fluorbenzylsulfon
(FRI-2), E-4-Fluorstyryl-4- brombenzylsulfon
(FRI-6), E-4-Bromstyryl-4-fluorbenzylsulfon (FRI-7), E-4-Fluorstyryl-4-chlorbenzylsulfon
(FRI-20) und E-4-Chlorstyryl-4-chlorbenzylsulfon
(FR-22) auf NIH3T3-, MCF7-, BT-20- und LnCaP-Zellen. Die Zellen
wurden mit den Verbindungen in Konzentrationen von 2,5 μM (1A)
oder 5,0 μM
(1B) behandelt, und Zelllebensfähigkeit wurde nach 48 Stunden
durch das Trypanblau-Ausschlussverfahren bestimmt. Jeder Datenpunkt
repräsentiert
den Durchschnitt von drei unabhängigen Experimenten.
Die Standardabweichung hat 10 % nicht überschritten.
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2A ist
ein Balkendiagramm der von der Konzentration abhängigen Hemmung von MCF7-, BT20-, LnCaP-
und NIH3T3-Zellen durch die Behandlung mit FRI-20. Die Zellen wurden
mit 0,250 nM, 500 nM, 1 μM, 2,5 μM und 5,0 μM FRI-20
48 Stunden lang behandelt. Der Prozentanteil von lebenden Zellen
wurde durch Trypanblau Ausschluss bestimmt. Der Mittelwert von drei
unabhängigen
Experimenten wird gezeigt.
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2B ist
ein Balkendiagramm der Lebensfähigkeit
von MCF7-, BT20-, LnCaP- und NIH3T3-Zellen nach der Behandlung mit
FRI-20 zu unterschiedlichen Zeitspannen. Alle Zellen wurden mit
FRI-20 bei 2,5 μM behandelt,
und die Anzahl der lebensfähigen
Zellen wurde nach 12, 24, 48 und 72 Stunden durch Trypanblau-Ausschluss
bestimmt. Der Mittelwert von drei unabhängigen Experimenten wird gezeigt.
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3A ist
eine graphische Darstellung der Aktivität der Verbindung FRI-20 auf
den normalen Zelllinien NIH3T3, HeLa und HFL; den Östrogenrezeptor
positiven Brusttumorzelllinien MCF-7 und 361; den Östrogenrezeptor
negativen Brusttumorzelllinien SKBR-3, 435 und BT-20. 3B ist 3A ähnlich,
mit der Ausnahme, dass die behandelten Zellen die Androgen abhängige Prostatazelllinie
LnCaP und die Androgen unabhängigen
Prostatazelllinien DU-145 und PC-3 beinhalten. Alle Zellen wurden
mit 2,5 und 5,0 μM
Konzentrationen von FRI-20 behandelt und nach 48 Stunden durch Trypanblau-Ausschluss
auf Zelllebensfähigkeit
geprüft.
Der Mittelwert von drei Experimenten wird gezeigt. Die Varianz hat
10 % nicht überschritten.
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4 beinhaltet eine Reihe von Blots der
Zellzyklusanalyse von mit FRI-20 behandelten oder kontrollbehandelten
LnCaP-Zellen. LnCaP-Zellen wurden mit 120 ml DMSO (Kontrollzellen)
oder 2,5 μM
FRI-20 in 10 ml DMSO behandelt. Zellen wurden 6, 12, 24 und 48 Stunden
auf die Behandlung folgend entnommen und mit Propidiumiodid gefärbt und
Durchflusscytometrie unterzogen.
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5 ist
ein SDS-PAGE-Autoradiogramm der Wirkung von FRI-20 auf ERK/MAPK-Aktivität. Mit FRI-20
behandelte LnCaP-, MCF-7- und NIH3T3-Zellen wurden gemeinsam mit DMSO behandelten
Zellen (Kontrolle) unter Verwendung von basischem Myelin-Protein
(MBP) als Substrat für
einen ERK/MAPK-Immunkomplex-Kinaseversuch verarbeitet. Die Aktivität von ERK-2
gegenüber
MBP wurde dann in der Anwesenheit von [γ32P]ATP
geprüft.
Das phosphorylierte MBP wurde auf 12 % SDS-PAGE getrennt und durch
Autoradiographie sichtbar gemacht.
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6 ist
ein Blot der Verteilung von ERK-2 und JNK/SAPK-Proteinen in NIH3T3-,
LnCaP- und MCF-7-Zellen. Lysate von gezüchteten Zellen, die 100 mg
Proteine enthalten, wurden pro Spur geladen. Auf die Elektrophorese
und den Transfer auf eine Polyvinylidenmembran folgend wurden Proteine
gegen ERK-2 und JNK-2 polyklonale Antikörper geblottet und durch Chemilumineszenz
sichtbar gemacht.
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7 ist
ein SDS-PAGE-Autoradiogramm der Wirkung von FRI-20 auf JNK/SAPK-Aktivität. JNK wurde
aus 100 mg Lysaten gezüchteter
Zellen mit JNK polyklonalem Antikörper immunpräzipiert,
und eine Immunkomplex-Kinaseprüfung
wurde unter Verwendung von GST-c-Jun (1-79) als Substrat ausgeführt. Die
phosphorylierten Proteine wurden durch SDS-PAGE getrennt und durch
Autoradiographie sichtbar gemacht. Das Experiment wurde dreimal
mit ähnlichen
Ergebnissen wiederholt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung beeinträchtigen
gewisse Styrylsulfon-Derivate
den MAPK-Signalübertragungsweg,
wodurch das Wachstum und die Lebensfähigkeit von Tumorzellen beeinträchtigt werden. Die
Verbindungen hemmen das Wachstum und die Vermehrung von Brust- und Prostatatumorzellen
auf eine dosisabhängige
Weise, ohne das normale Zellwachstum zu beeinträchtigen. Diese Hemmung des
Zellwachstums wird mit der Regulierung der ERK- und JNK-Typen von
MAPK verbunden. Die Fähigkeit
der Styrylsulfone, diese MAPKs zu regulieren und den Einhalt des
Zellwachstums zu induzieren, wird durch die Beschaffenheit und die
Position der in der Verbindung vorliegenden funktionellen Gruppen
vorgeschrieben.
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Die
Behandlung von Brust- und Prostatatumorzellen mit den Styrylsulfon-Verbindungen der
Erfindung führt
zur Hemmung der Zellvermehrung und der Induktion von apoptotischem
Zelltod. Die Wirkung wird sowohl bei Östrogenrezeptor (ER) positiven
als auch bei Östrogenrezeptor
negativen Zellen beobachtet, obwohl eine der getesten Brustkrebszelllinien,
Zelllinie 361, beachtlichen Widerstand gegenüber Styrylsulfonen zeigte.
Die Hemmung der Zellvermehrung und die Induktion von apoptotischem
Zelltod werden ebenfalls sowohl bei Androgen abhängigen als auch bei Androgen
unabhängigen
Prostatatumorzellen beobachtet, obwohl die erstgenannten um einiges
empfindlicher gegenüber
Styrylsulfonen sind.
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Mit
den Verbindungen der Erfindung behandelte Tumorzellen akkumulieren
in der G2/M-Phase des Zellzyklus. Während die Zellen aus der G2/M-Phase
austreten, scheinen sie Apoptosis zu durchlaufen. Die Behandlung
von normalen Zellen mit den Styrylsulfonen produziert keine ähnliche
Wirkung auf das Fortschreiten des Zellzyklus. Normale Zellen besitzen
ein normales Fortschreiten des Zellzyklus in der Anwesenheit und
Abwesenheit eines Styrylsulfon-Arzneimittels.
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Sowohl
die mit den Styrylsulfon-Verbindungen der Erfindung behandelten
Zellen als auch die unbehandelten Zellen besitzen ähnliche
Niveaus intrazellulärer
ERK-2, aber die biochemische Aktivität der ERK-2, beurteilt nach
deren Fähigkeit,
das Substrat basische Myelin-Protein (MBP) zu phosphorylieren, wird,
verglichen mit unbehandelten Zellen, bei mit Arzneimitteln behandelten
Zellen beträchtlich
verringert. Bei Prostatatumorzellen reduzierte FR-20, eine bevorzugte
Verbindung der Erfindung, den Phosphorylierungsstatus von MBP um
mehr als 80 % im Vergleich zu Kontroll behandelten Zellen. Die Western
Blot-Analyse von Lysaten des mit dem Arzneimittel behandelten und
der Kontroll behandelten Zellen mit ERK-2-Antikörper zeigt die gleiche Menge
an Protein in beiden Lysaten, was darauf hindeutet, dass die höheren Niveaus
von phosphoryliertem MBP in Kontroll behandelten Zellen nicht aufgrund
einer ungleichen Menge von ERK-2-Protein in den Lysaten auftraten.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Styrylsulfone der vorliegenden
Erfindung die Phosphorylierungsfähigkeit
von ERK-2 blockieren.
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Die
Styrylsulfone der vorliegenden Erfindung verbessern die Fähigkeit
von JNK, c-Jun-Proteine im Vergleich zu Kontroll behandelten Zellen
zu phosphorylieren. Ohne durch irgendeine Theorie gebunden sein zu
wollen, legt dieses Ergebnis nah, dass die Styrylsulfone wie entzündungsfördernde
Zytokine oder UV-Licht wirken können,
indem sie den JNK-Weg aktivieren, der wiederum Gene anschalten kann,
die für
die Hemmung des Zellwachstums und Apoptosis verantwortlich sind.
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Synthese von
Styrylsulfonen
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Die
Verbindungen der Erfindung sind durch Diastereomerie gekennzeichnet,
die aus dem Vorhandensein von einer oder mehreren Doppelbindungen
resultiert. Die Verbindungen sind gemäß dem Cahn-Ingold-Prelog-System, den IUPAC-Empfehlungen
von 1974, Abschnitt E: Stereochemistry, in Nomenclature of Organic
Chemistry, Pergamon, Elmsford, NY, 1979 (das "Blaue Buch") benannt. Siehe ebenfalls March, Advanced
Organic Chemistry, John Wiley & Sons,
Inc., New York, NY, 4. Ausgabe, 1992, S. 127-138. Sterische Relationen
um eine Doppelbindung werden als „Z" oder „E" bezeichnet.
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(E)-Styryl-
und Benzylsulfone werden durch Knoevenagel-Kondensation von aromatischem
Aldehyden mit aktiven Methylenmolekülen wie beispielsweise Aryl,
Benzyl, Styrylsulfon-Essigsäuren,
Phenacyl-Aryl-Sulfonen
und Sulfonyl-Acetessigsäure
vorbereitet. Die Verfahrensweise wird durch Reddy et al., Acta.
Chim. Hung. 115:269 (1984); Reddy et al., Sulfur Letters 13:83 (1991);
Reddy of al., Synthesis 322 (1984); und Reddy et al., Sulfur Letters
7:43 (1987) beschrieben, deren gesamten Offenbarungen unter Bezugnahme hier
eingeschlossen sind. (Z)-Benzyl- und
(Z)-Styrylsulfone werden durch die nukleophile Zugabe von aromatischen
und aliphatischen Thiolen zu Phenylacetylen und die nachfolgende
Oxidation des Produkts mit 30 % Wasserstoffperoxid synthetisiert.
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Zubereitung von Benzylsulfonyl-
und Arylsulfonvl-Essigsäure
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Aryl-
und Benzylsulfonyl-Essigsäuren
sind die Ausgangsverbindungen für
die Synthese von (E)-Styrylaryl- und (E)-Styrylbenzylsulfonen. Arylsulfonyl-Essigsäuren können durch
die Kondensation von Natriumarylsulfinat mit Chloressigsäure bei
alkalischem pH-Wert zubereitet werden. Ein alternatives Verfahren
für die Synthese
von gleichen Verbindungen umfasst das Oxidieren der durch die Kondensation
von Natriumarylthiolat mit Chloressigsäure erhaltenen Produkte.
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Benzylsulfonyl-Essigsäuren können durch
30 % Wasserstoffperoxid-Oxidation
der Kondensationsprodukte der Kondensation von Benzylchloriden mit
Natrium-Thioglycolat synthetisiert werden. Alternativ können Benzylsulfonyl-Essigsäuren durch
30 % Wasserstoffperoxid-Oxidation
der Produkte der Kondensation von Natriumsalzen von Benzylthiolen
mit Chloressigsäuren
synthetisiert werden.
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Synthese von (E)-Styrylaryl
und (E)-Benzylsulfonen
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Um
die (E)-Styryl-Benzyl- und (E)-Styrylbenzylsulfone vorzubereiten,
wird eine Mischung der geeigneten Sulfonyl-Essigsäure (z.
B. 10 mmol), eines aromatischen Aldehyds (z. B. 10 mmol) und einer
katalytischen Menge von Benzylamin in Essigsäure (z. B. 15 ml) 2-3 Stunden
lang refluxiert. Nach dem Abkühlen
wird trockener Ether hinzugegeben und das Reaktionsgemisch wird über Nacht
gekühlt.
Die etherische Lösung
wird nacheinander mit einer gesättigten
Lösung
aus Natriumhydrogencarbonat, Hydrogensulfit, verdünnter Salzsäure und
schließlich
mit Wasser gewaschen. Das Verdampfen der Natriumsulfat getrockneten
etherischen Lösung
ergibt feste Produkte aus (E)-Styrylaryl oder Benzylsulfonen, die
mit 2-Propanol oder 95 % Ethanol rekristallisiert werden können.
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Synthese
von (Z)-Styrylaryl und (Z)-Styrylbenzylsulfonen (Z)-Styrylaryl und
(Z)-Styrylbenzylsulfone können
durch die Zugabe von Natriumarylthiolat oder Benzylthiolat, das
aus einem geeigneten Thiol (z. B. 10 mmol) und Natriumhydroxid (z.
B. 20 mmol) zubereitet wurde, zu frisch destilliertem Phenylacetylen
in Methanol zubereitet werden. Die Mischung wird 24 Stunden lang
refluxiert und auf zerkleinertes Eis gegossen. Die (Z)-Styrylaryl-
und (Z)-Styrylbenzylsulfide werden mit 30 % Wasserstoffperoxid oxidiert,
um (Z)-Styrylaryl- bzw. (Z)-Styrylbenzylsulfone
bereitzustellen.
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Synthese von (E),(E)-
und (E),(Z)-Bis(styryl)sulfonen
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(E),(E)-bis-(styryl)sulfone
können
durch die Kondensation von Sulfonyl-Acetessigsäure mit aromatischen Aldehyden
in der Anwesenheit von Benzylamin als Katalysator zubereitet werden.
Das Reaktionsgemisch wird 2 Stunden lang in Eisessig refluxiert.
Nach dem Abkühlen
wird absoluter Ether zu dem Reaktionsgemisch hinzugegeben, das nacheinander
mit einer gesättigten
Lösung
aus Natriumhydrogencarbonat, Hydrogensulfit, verdünnter Salzsäure und
Wasser gewaschen wird. Das Verdampfen der getrockneten etherischen
Schicht ergibt (E),(E)-bis(styryl)sulfone.
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(Z),(E)-bis(styryl)sulfone
können
zubereitet werden, indem eine Lösung
aus (Z)-Styrylsulfonyl-Essigsäure
in Eisessig mit Araldehyd und Benzylamin gemischt wird. Die Lösung wird
3 Stunden lang gekocht. Das Reaktionsgemisch wird abgekühlt und
trockener Ether wird hinzugegeben. Jegliches abgesonderte Produkt wird
gefiltert. Das Filtrat wird mit mehr Ether verdünnt und mit einer gesättigten
Lösung
aus Natriumhydrogencarbonat, Hydrogensulfit, verdünnter Salzsäure und
Wasser gewaschen. Die Etherschicht wird getrennt, getrocknet und
verdampft, um (Z),(E)-bis(styryl)sulfone zu ergeben.
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Therapeutische
Verabreichung
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Die
Styrylsulfone der Erfindung können
in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung verabreicht werden,
in Verbindung mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger. Der
aktive Inhaltsstoff in derartigen Formulierungen kann in 0,1 bis
99,99 Gewichtsprozent vorliegen. Mit „pharmazeutisch akzeptablem
Träger" ist jeder beliebige
Träger,
jedes Verdünnungs-
oder Bindemittel gemeint, das mit den anderen Inhaltsstoffen der
Formulierung kompatibel ist und nicht schädlich für den Empfänger ist.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
an Einzelwesen (Säuger,
einschließlich
Tieren und Menschen), die unter Brust- oder Prostatakrebs leiden,
verabreicht werden. Die Verbindungen können auf jede Art verabreicht
werden, einschließlich
oraler und parenteraler Verabreichung. Parenterale Verabreichung
umfasst zum Beispiel intravenöse,
intramuskuläre,
intraarterielle, intraperitoneale, intranasale, rektale oder subkutane Verabreichung.
Das aktive Mittel wird vorzugsweise mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Träger,
der auf der Basis der ausgewählten
Art der Verabreichung und der pharmazeutischen Standardpraxis ausgewählt ist,
verabreicht.
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Das
aktive Mittel kann in Dosierungsformen gemäß der Standardpraxis im Bereich
der pharmazeutischen Zubereitungen formuliert werden. Siehe Gennaro
Alphonso, Hrsg., Remington's
Pharmaceutical Sciences, 18. Ausg., (1990) Mack Publishing Co.,
Easton, PA. Geeignete Dosierungsformen können zum Beispiel Tabletten,
Kapseln, Lösungen,
parenterale Lösungen,
Pastillen, Zäpfchen
oder Suspensionen beinhalten.
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Für die parenterale
Verabreichung kann das aktive Mittel mit einem geeigneten Träger oder
Verdünnungsmittel
wie etwa Wasser, einem Öl, Salzlösung, wässriger
Dextrose (Glukose) und verwandten Zuckerlösungen oder einem Glykol wie
etwa Propylenglykol oder Polyethylenglykol gemischt werden. Lösungen für die parenterale
Verabreichung enthalten vorzugsweise ein wasserlösliches Salz des aktiven Mittels.
Stabilisierungsmittel, Antioxidationsmittel und Konservierungsmittel
können
ebenfalls hinzugegeben werden. Geeignete Antioxidationsmittel umfassen
Sulfat, Ascorbinsäure,
Zitronensäure
und deren Salze, und Natrium-EDTA. Geeignete Konservierungsmittel
umfassen Benzalkoniumchlorid, Methyl- oder Propylparaben und Chlorbutanol.
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Für die orale
Verabreichung kann das aktive Mittel mit einem oder mehreren festen
inaktiven Inhaltsstoffen für
die Zubereitung von Tabletten, Kapseln oder anderen geeigneten oralen
Dosierungsformen kombiniert werden. Das aktive Mittel kann zum Beispiel
mit Carboxymethylcellulose-Calcium, Magnesiumstearat, Mannitol und
Stärke
kombiniert und dann durch herkömmliche
Tablettierungsverfahren zu Tabletten geformt werden.
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Die
spezifische Dosis der Verbindung gemäß der Erfindung zum Erzielen
eines therapeutischen Nutzens wird natürlich von den besonderen Umständen des
individuellen Patienten bestimmt werden, einschließlich der
Größe, des
Gewichts, des Alters und des Geschlechts des Patienten, der Art
und dem Stadium der Krankheit, der Aggressivität der Krankheit und der Art
der Verabreichung. Eine tägliche
Dosierung von ungefähr
0,05 bis ungefähr
50 mg/kg/Tag kann zum Beispiel benutzt werden. Höhere oder niedrigere Dosen
werden ebenfalls in Erwägung
gezogen.
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Die
Anwendung der Erfindung wird durch die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele erläutert.
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Verfahrensweise 1
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Allgemeine Verfahrensweise
zur Synthese von Styryl- und Benzylarylsulfonen
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Zu
einer Lösung
aus (8 g, 0,2 mol) Natriumhydroxid in Methanol (200 ml) wird geeignetes
Thiophenol oder Benzylmercaptan (0,1 mol) langsam hinzugegeben.
Dann wird Chloressigsäure
(0,1 mol) in Anteilen hinzugegeben und das Reaktionsgemisch wird
2-3 Stunden lang refluxiert. Der abgekühlte Inhalt wird auf zerkleinertes
Eis gegossen und mit verdünnter
Salzsäure
(200 ml) neutralisiert. Die resultierenden Aryl- und Benzylthioessigsäuren (0,1
mol) werden Oxidierung mit 30 Wasserstoffperoxid (0,12 mol) in Eisessig
(25 ml) durch Refluxieren 1-2 Stunden lang unterzogen. Der Inhalt
wird abgekühlt
und auf zerkleinertes Eis gegossen. Die abgesonderte Trockensubstanz
wird aus heißem
Wasser rekristallisiert, um reine Aryl- und Benzylsulfonyl-Essigsäuren zu
ergeben.
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Eine
Mischung der geeigneten Aryl- oder Benzylsulfonyl-Essigsäure (0,001
mol), eines aromatischen Aldehyds (0,001 mol) und Benzylamins (1
ml) in Eisessig (15 ml) wird 2-3 Stunden lang refluxiert. Der Inhalt wird
abgekühlt
und mit trockenem Ether (50 ml) behandelt. Jegliches abgesonderte
Produkt wird durch Filtration gesammelt. Das Filtrat wird mit mehr
Ether verdünnt
und nacheinander mit einer gesättigten
Lösung
aus Natriumhydrogencarbonat (20 ml), Hydrogensulfit (20 ml), verdünnter Salzsäure (20
ml) und schließlich
mit Wasser (35 ml) gewaschen. Das Verdampfen der getrockneten etherischen
Schicht ergibt in vielen Fällen
eine Trockensubstanz. In manchen Fällen sondert sich jedoch ein
sirupartiges Material ab und verfestigt sich bei Behandlung mit
2-Propanol. Die Reinheit der Verbindungen wird durch DC (Kieselsäuregel BDH,
Hexan/Ethylacetat 3:1) überprüft.
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Verfahrensweise 2
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Allgemeine Verfahrensweise
zur Synthese von (E)(E)- und (E)(Z)-bis(styryl)sulfonen
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Zu
frisch destilliertem Phenylacetylen (51,07 g, 0,5 mol) wird aus
Thioglykolsäure
(46 g, 0,5 mol) und Natriumhydroxid (40 g, 1 mol) in Methanol (250
ml) zubereitetes Natrium-Thioglycolat hinzugegeben. Die Mischung
wird 24 Stunden lang refluxiert und nach dem Abkühlen auf zerkleinertes Eis
(500 ml) gegossen. Die Styrylthio-Essigsäure, die nach der Neutralisierung
mit verdünnter
Salzsäure
(250 ml) gebildet wird, wird gefiltert und getrocknet; Ertrag 88
g (90 %); Schmelzpunkt 84-86 °C.
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Die
Styrylthio-Essigsäure
wird dann wie folgt zu Styrylsulfonyl-Essigsäure oxidiert. Eine Mischung
aus Styrylthio-Essigsäure
(5 g, 25 mmol) in Eisessig (35 ml) und 30 % Wasserstoffperoxid (15
ml) wird unter Reflux 60 Minuten lang erhitzt und die Mischung wird
nach dem Abkühlen
auf zerkleinertes Eis (200 ml) gegossen. Die abgesonderte Verbindung
wird gefiltert und aus heißem
Wasser rekristallisiert, um weiße
kristalline Flocken aus (Z)-Styrylsulfonyl-Essigsäure zu ergeben;
Ertrag 2,4 g (41 %); Schmelzpunkt 150-51 °C.
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Eine
Lösung
aus (Z)-Styrylsulfon-Essigsäure
(2,263 g, 10 mmol) in Eisessig (6 ml) wird mit einem aromatischen
Aldehyd (10 mmol) und Benzylamin (0,2 ml) gemischt und 3 Stunden
lang refluxiert. Das Reaktionsgemisch wird abgekühlt, mit trockenem Ether (50
ml) behandelt und jegliches abgesonderte Produkt wird durch Filtration
gesammelt. Das Filtrat wird mit mehr Ether verdünnt und nacheinander mit einer
gesättigten
Lösung aus
Natriumhydrogencarbonat (15 ml), Hydrogensulfit (15 ml), verdünnter Salzsäure (20
ml) und schließlich mit
Wasser (30 ml) gewaschen. Das Verdampfen der getrockneten etherischen
Schicht ergibt (E)(Z)-bis(styryl)sulfone.
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(E),(E)-bis(styryl)sulfone
werden nach der gleichen Verfahrensweise wie oben beschrieben zubereitet, mit
der Ausnahme, dass Sulfonyl-Acetessigsäure anstelle
von (Z)-Styrylsulfonyl-Essigsäure
verwendet wird, und dass die doppelte Menge an aromatischem Aldehyd
(20 mmol) verwendet wird.
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Verfahrensweise 3
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Allgemeine Verfahrensweise
zur Synthese von 2-(Arylsulfonyl)-1-phenyl-3-aryl-2-propen-1-onen
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Diese
Verbindungen werden durch zwei Verfahren synthetisiert, die unterschiedliche
Reaktionsbedingungen, Lösungsmittel
und Katalysatoren einsetzen.
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Verfahren
1: Phenacylarylsulfone werden durch das Refluxieren von α-Bromacetophenonen
(0,05 mol) und Natriumarylsulfinaten (0,05 mol) in absolutem Ethanol
(200 ml) über
6-8 Stunden hergestellt. Das Produkt, das sich beim Abkühlen absondert,
wird gefiltert und einige Male mit Wasser gewaschen, um Natriumbromid
zu entfernen. Das Produkt wird dann aus Ethanol rekristallisiert:
Phenacylphenylsulfon, Schmelzpunkt 90-91 °C; Phenacyl-p-fluorphenylsulfon,
Schmelzpunkt 148-149 °C;
Phenacyl-p-bromphenylsulfon, Schmelzpunkt 121-122 °C; Phenacyl-p-methoxyphenylsulfon,
Schmelzpunkt 104-105 °C;
p-Nitrophenacylphenylsulfon, Schmelzpunkt 136-137 °C.
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Eine
Lösung
aus Phenacylarylsulfon (0,01 mol) in Essigsäure (10 ml) wird mit einem
Araldehyd (0,01 mol) und Benzylamin (0,02 ml) gemischt und 3 Stunden
lang refluxiert. Die Lösung
wird abgekühlt
und trockener Ether (50 ml) wird) hinzugegeben. Die etherische Lösung wird
nacheinander mit verdünnter
Salzsäure, wässrigem
10 % NaOH, gesättigter
NaHSO3-Lösung
und Wasser gewaschen. Das Verdampfen der getrockneten etherischen
Schicht ergibt ein festes Produkt, das durch Rekristallisation gereinigt
wird.
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Verfahren
2: Trockenes Tetrahydrofuran (200 ml) wird in einem mit Stickstoff
gespülten
500 ml-Erlenmeyerkolben genommen. Hierzu wird eine Lösung aus
Titan(IV)-chlorid (11 ml, 0,01 mol) in absolutem Tetrachlormethan
tröpfchenweise
unter ständigem
Rühren
hinzugegeben. Der Inhalt des Kolbens wird während des Verlaufs der Zugabe
bei –20 °C gehalten.
Eine Mischung aus Phenacylarylsulfon (0,01 mol) und aromatischem Aldehyd
(0,01 mol) wird zu dem Reaktionsgemisch hinzugegeben und Pyridin
(4 ml, 0,04 mol) in Tetrahydrofuran (8 ml) wird langsam über den
Zeitraum von 1 Stunde hinzugegeben. Der Inhalt wird 10-12 Stunden
lang gerührt,
mit Wasser (50 ml) behandelt, und dann wird Ether (50 ml) hinzugegeben.
Die etherische Schicht wird abgesondert und mit 15 ml gesättigten
Lösungen
aus 10 % Natriumhydroxid, Hydrogensulfit und Salzlake gewaschen.
Das Verdampfen der getrockneten etherischen Schicht ergibt 2-(Arylsulfonyl)-1-phenyl-3-aryl-2-propen-1-one.
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Beispiel 1
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E-Styrylphenylsulfon
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Eine
Lösung
aus Phenylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und Benzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise 1 unterzogen.
Die Titelverbindung wurde mit 68-72 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 2
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E-4-Chlorstyrylphenylsulfon
-
Eine
Lösung
aus Phenylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Chlorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 78-80 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 3
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E-2,4-Dichlorstyrylphenylsulfon
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Eine
Lösung
aus Phenylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 2,4-Dichlorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 60-65 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 4
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E-4-Bromstyrylphenylsulfon
-
Eine
Lösung
aus Phenylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Brombenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 78-80 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 5
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E-4-Chlorstyryl-4-chlorphenylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Chlorphenylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Chlorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 70-72 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 6
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E-4-Methylstyryl-4-chlorphenylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Chlorphenylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Methylbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 60-64 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 7
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E-4-Methoxystyryl-4-chlorphenylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Chlorphenylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Methoxybenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 68-70 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 8
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E-4-Bromstyryl-4-chlorphenylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Chlorphenylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Brombenzaldehyd
(0,01 mol) wurde Verfahrensweise 1 unterzogen. Die Titelverbindung
wurde mit 80 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 9
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E-2-Chlorstyrylbenzylsulfon
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Eine
Lösung
aus Benzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 2-Chlorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 72 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 10
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E-4-Chlorstyrylbenzylsulfon
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Eine
Lösung
aus Benzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Chlorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 78 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 11
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E-4-Fluorstyryl-4-chlorbenzylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Chlorbenzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Fluorbenzaldehyd
(0,01 mol) wurde Verfahrensweise 1 unterzogen. Die Titelverbindung
wurde mit 72 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 12
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E-4-Chlorstyryl-4-chlorbenzylsulfon
-
Eine
Lösung
aus 4-Chlorbenzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Chlorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 80 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 13
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E-4-Fluorstyryl-4-fluorbenzylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Fluorbenzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Fluorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 73 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 14
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E-2,4-Difluorstyryl-4-fluorbenzylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Fluorbenzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 2,4-Difluorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 68 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 15
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E-4-Fluorstyryl-4-brombenzylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Brombenzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Fluorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 82 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 16
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E-4-Bromstyryl-4-brombenzylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Brombenzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Brombenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 88 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 17
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E-4-Bromstyryl-4-fluorbenzylsulfon
-
Eine
Lösung
aus 4-Fluorbenzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Brombenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 82 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 18
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E-4-Chlorstyryl-4-Brombenzylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Brombenzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Chlorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 88 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 19
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E-4-Bromstyryl-4-chlorbenzylsulfon
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Eine
Lösung
aus 4-Chlorbenzylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Brombenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
1 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 92% Ertrag erhalten.
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Beispiel 20
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(Z)-Styryl-(E)-4-fluorstyrylsulfon
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Eine
Lösung
aus (Z)-Styrylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-4-Fluorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
2 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 68 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 21
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(Z)-Styryl-(E)-4-bromstyrylsulfon
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Eine
Lösung
aus (Z)-Styrylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Brombenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
2 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 70% Ertrag erhalten.
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Beispiel 22
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(Z)-Styryl-(E)-4-chlorstyrylsulfon
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Eine
Lösung
aus (Z)-Styrylsulfonyl-Essigsäure
(0,01 mol) und 4-Chlorbenzaldehyd (0,01 mol) wurde Verfahrensweise
2 unterzogen. Die Titelverbindung wurde mit 64 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 23
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2-[(4-Fluorphenyl)sulfonyl]-1-phenyl-3-(4-fluorphenyl)-2-propen-1-on
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Eine
Lösung
aus Phenacyl-4-fluorphenylsulfon (0,01 mol) und 4-Fluorbenzaldehyd
(0,01 mol) wurde Verfahren 1 aus Verfahrensweise 3 unterzogen. Die
Titelverbindung wurde mit 63 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 24
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2-[(2-Chlorphenyl)sulfonyl]-1-phenyl-3-(4-fluorphenyl)-2-propen-1-on
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Eine
Lösung
aus Phenacyl-2-Chlorphenylsulfon (0,01 mol) und 4-Fluorbenzaldehyd
(0,01 mol) wurde Verfahren 1 aus Verfahrensweise 3 unterzogen. Die
Titelverbindung wurde mit 58 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 25
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2-[(2-Chlorphenyl)sulfonyl]-1-phenyl-3-(4-bromphenyl)-2-propen-1-on
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Eine
Lösung
aus Phenacyl-2-chlorphenylsulfon (0,01 mol) und 4-Brombenzaldehyd
(0,01 mol) wurde Verfahren 1 aus Verfahrensweise 3 unterzogen. Die
Titelverbindung wurde mit 66 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 26
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2-[(4-Chlorphenyl)sulfonyl]-1-phenyl-3-(4-bromphenyl)-2-propen-1-on
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Eine
Lösung
aus Phenacyl-4-chlorphenylsulfon (0,01 mol) und 4-Brombenzaldehyd
(0,01 mol) wurde Verfahren 1 aus Verfahrensweise 3 unterzogen. Die
Titelverbindung wurde mit 60 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 27
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2-[(2-Nitrophenyl)sulfonyl]-1-phenyl-3-(4-bromphenyl)-2-propen-1-on
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Eine
Lösung
aus Phenacyl-2-Nitrophenylsulfon (0,01 mol) und 4-Brombenzaldehyd
(0,01 mol) wurde Verfahren 1 aus Verfahrensweise 3 unterzogen. Die
Titelverbindung wurde mit 56 % Ertrag erhalten.
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Beispiel 28
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Tumorzellenwachstumshemmung
durch Styrylsulfone
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A. Zellen
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Die
Wirkung von Styrylsulfonen auf das Wachstum von normalen und Tumorzellen
der Brust und Prostata wurde unter Benutzung von vier Zelllinien,
NIH3T3, MCF-7, BT-20 und LnCaP untersucht. NIH3T3-Zellen repräsentieren
normale Fibroplasten, während
LnCaP eine Androgen abhängige
Prostatatumorzelllinie ist. MCF-7 ist eine Östrogen empfängliche
Brusttumorzelllinie, während
BT-20 eine Östrogen
unempfängliche Brusttumorzelllinie
ist. MCF-7 und BT-20 wurden in DMEM (Dulbecco's modified Eagle's medium) gezüchtet, das 10 % fötales Rinderserum,
supplementiert mit Penizillin und Streptomyzin, enthielt. LnCaP
wurden in RPMI mit 10 % fötalem
Rinderserum, das Penizillin und Streptomyzin enthielt, kultiviert.
NIH3T3-Zellen wurden in DMEM gezüchtet,
das mit Penizillin und Streptomyzin supplementiertes 10 % Kalbsserum
enthielt. Alle Zellkulturen wurden bei 37 °C in einer befeuchteten Atmosphäre von 5
% CO2 gehalten.
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B. Behandlung mit Styrylsulfonen
und Prüfung
der Lebensfähigkeit
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Die
Zellen wurden mit einer Testverbindung bei einer Konzentration von
2,5 μM oder
5,0 μM behandelt, und
die Lebensfähigkeit
der Zellen wurde nach 48 Stunden durch das Trypanblau-Ausschluss-Verfahren
bestimmt. Die in Tabellen 1, 2 und 3 identifizierten Verbindungen
hemmten das Zellwachstum und induzierten Zelltod in variierendem
Ausmaß.
Die Tabellen listen den Prozentsatz lebensfähiger LnCaP- und MCF-7-Zellen auf,
die mit 5,0 μM
Verbindung behandelt wurden.
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Fünf der aktiveren
Verbindungen, die die höchste
Aktivität
besaßen,
wurden als FRI-2 (E-2,4-Difluorstyryl-4-fluorbenzylsulfon), FRI-6
(E-4-Fluorstyryl-4-brombenzylsulfon), FRI-7 (E-4-Bromstyryl-4-fluorbenzylsulfon),
FRI-20 (E-4-Fluorstyryl-4-chlorbenzylsulfon) und FRI-22 (E-4-Chlorstryryl-4-chlorbenzylsulfon)
bezeichnet. Es stellte sich heraus, dass diese Verbindungen im Wesentlichen
das Wachstum von LnCaP-, BT-20- und MCF-7-Zellen hemmen und ihren
Tod bei 2,5 mM (1A) und 5,0 mM (1B)
induzieren, nach 48 Stunden Behandlung mit den Verbindungen. Unter
identischen Bedingungen waren mehr als 80 NIH3T3-Zellen nach 48
Stunden Inkubation lebensfähig
(1A und 1B). E-4-Chlorstyryl-4-brombenzylsulfon
und E-4-Bromstyryl-4-chlorbenzylsulfon
waren ebenfalls hoch aktiv.
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C. Prüfung der Dosisabhängigkeit
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Die
Dosisabhängigkeit
der Styrylsulfone wurde durch das Behandeln der Zellen mit FRI-20,
einer der fünf
aktivsten Verbindungen, ermittelt. NIH3T3-, MCF-7-, BT-20- und LnCaP-Zellen
wurden mit FRI-20 behandelt, das in DMSO in Konzentrationen von
250 nM, 500 nM, 1 μM,
2,5 μM und
5 μM aufgelöst worden
war und nach 48 Stunden auf ihre Vermehrung und Lebensfähigkeit
untersucht (2A). Der Prozentanteil von lebenden
Zellen wurde durch Trypanblau Ausschluss bestimmt. Die Kontrollzellen
wurden mit DMSO behandelt, um die Wirkung von Lösungsmittel auf Zellen zu bestimmen.
Bei einer Konzentration von 250 nM gab es ungefähr 10 % Zelltod bei MCF-7-,
BT-20- und LnCaP-Zellen, und ungefähr 15-20 % Hemmung bei der
Zellteilung verglichen mit unbehandelten Zellen nach 48 Stunden.
Es gab ungefähr
30-50 % Hemmung bei der Zellvermehrung und 25-30 % Zelltod bei LnCaP,
BT-20 und MCF-7 bei 500 nM Konzentration. Unter diesen Bedingungen waren
nur 2-3 % NIH3T3-Zellen bei beiden Konzentrationen nicht lebensfähig. Das
Wachstum von LnCaP-, BT-20- und
MCF-7-Zellen wurde durch die 1 μM
Konzentration von FRI-20 mit gleichzeitigem Verlust der Zelllebensfähigkeit
stark gehemmt. Nach 48 Stunden Inkubation waren 60-75 % der LnCaP-,
BT-20- und MCF-7-Zellen bei einer 2,5 mM FRI-20-Konzentration tot,
während
mehr als 90 % der NIH3T3-Zellen lebensfähig waren (2A).
Die mit 5 μM
FRI-20 (2A) behandelten LnCaP-, BT-20-
und MCF-7-Zellen zeigten fast 90 % Zelltod. NIH3T3 zeigten wenig
oder keine Änderung
in ihrer Fähigkeit
zu wachsen, und > 80
% Lebensfähigkeit
in der Anwesenheit von FRI-2, -6, -7, -20 oder -22 bei einer 5 μM Konzentration
beizubehalten.
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D. Prüfung des Zeitablaufs
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Der
Zeitablauf der Aktivität
von FRI-20 wurde wie folgt demonstriert. NIH3T3, MCF-7, BT-20 und
LnCaP wurden mit FRI-20 bei 2,5 μM
behandelt, und die Anzahl der lebensfähigen Zellen wurde nach 12,
24, 48 und 72 Stunden durch Trypanblau Ausschluss bestimmt. Der
Mittelwert von drei unabhängigen
Experimenten wird in 2B gezeigt. Die Zeitablaufstudie
ergab, dass mehr als 95 % der MCF-7-, LnCaP- und BT-20-Zellen nach
72 Stunden Behandlung mit FRI-20 bei 2,5 μM (2B) tot
waren.
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Beispiel 29
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Tumorzellenwachstumshemmung
durch FRI-20
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A. Zellen
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Die
Wirkung von FRI-20 auf das Wachstum von normalen und Tumorzellen
der Brust und Prostata wurde unter Benutzung von neun Zelllinien
untersucht: NIH3T3 und HFL (normale Fibroplast-Zelllinien); MCF-7
und 361 (Östrogenrezeptor
negative Brusttumorzelllinien); BT-20, 435 und SKBR-3 (Östrogenrezeptor positive
Brusttumorzelllinien); LnCaP (Androgen empfindliche Prostatatumorzelllinie);
PC-3 und DU-145 (Androgen unempfindliche Prostatatumorzelllinie).
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B. Behandlung mit FRI-20
und Prüfung
der Lebensfähigkeit
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Die
Zellen wurden wie in Beispiel 22, A gezüchtet. FR-20 wurde in DMSO
aufgelöst
und zu den Zellen bei 2,5 μM-
und 5,0 μM-
Konzentration hinzugegeben. Zu Kontrollzellen wurde DMSO entsprechend
dem Volumen des Lösungsmittels
(DMSO), das bei der höchsten
Konzentration der Verbindung vorlag, hinzugegeben. Die Aktivität der Verbindung
wurde nach 48 Stunden durch Trypanblau Ausschluss evaluiert. Es
stellte sich heraus, dass NIH3T3- und HFL-Zellen eine Lebensfähigkeit
in Prozent von 85-90 % bei 2,5 und 5,0 μM Konzentration beibehalten.
Von den sieben mit der FRI-20-Verbindung behandelten Brusttumorzelllinien
zeigten MCF-7-, HTB126-, T470- und 435-Zellen eine sehr hohe Mortalität mit weniger
als 25 % und 10 % Lebensfähigkeit
bei 2,5 und 5,0 μM-Konzentrationen
des Arzneimittels (3A). Fast 50 % der SKBR-3- und
BT-20-Zellen waren bei 2,5 μM-
und 75 % bei 5,0 μM-Konzentration
der Verbindung tot. Andererseite zeigte die 361-Brusttumorzelllinie
beträchtliche
Widerstandsfähigkeit
gegen FRI-20, wobei 50-75 % Zellen bei einer 2,5- und 5,0 μM-Konzentration lebensfähig waren.
FRI-20 hatte tiefgreifende Wirkung auf die Lebensfähigkeit
der Androgen abhängigen
LnCaP-Prostatatumorzelllinie
im Vergleich zu den Androgen unanhängigen DU-145- und PC-3-Prostatazelllinien. Bei
2,5 mM FRI-20 wurden 80 % der LnCaP-, 40 % der PC-3- und 20 % der DU-145-Zellen
abgetötet.
Bei 5,0 mM FRI-20 wurden 72 % der LnCaP-, 47 % der PC-3- und 40
% der DU-145-Zellen
abgetötet
(3B).
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Beispiel 30
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Wirkung von FRI-20 auf
die Regulierung des Zellzyklus
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Die
Androgen abhängige
Prostatatumorzelllinie LnCaP wurde wie in Bsp. 22 A. gezüchtet und
mit 2,0 μM
FRI-20, aufgelöst
in DMSO, oder mit entsprechenden Mengen (10 ml) von DMSO allein
behandelt. Zellen wurden 6, 12, 24 und 48 Stunden nach der Behandlung
entnommen und mit Propidiumiodid gefärbt und Durchflusscytometrie
zur Analyse des DNA-Gehalts unterzogen. Wie in 4 gezeigt,
resultiert die Zugabe von FRI-20 zu dem Kulturmedium in der Akkumulierung
von Zellen in der D2/M-Phase des Zellzyklus, und wenn die Zellen
aus dieser Phase des Zellzyklus austaten, schienen sie Apoptosis
zu durchlaufen. Zellen, die mit DMSO allein behandelt wurden, zeigten
keinen derartigen Halt in der G2/M-Phase des Zellzyklus, wodurch nahe
gelegt wird, dass die beobachtete Wirkung mit der Zugabe von FRI-20
assoziiert wird. Die Behandlung der normalen Zelllinien NIH3T3 oder
NFL mit FRI-20 produzierte keine ähnliche Wirkung auf das Fortschreiten des
Zelllzyklus. NIH3T3 und HFL besaßen ein normales Fortschreiten
des Zellzyklus in der Anwesenheit und Abwesenheit des Arzneimittels.
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Beispiel 31
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Wirkung von FRI-20 auf
den MAPK-Weg
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A. Prüfung des Immunkomplexes ERK-2
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Um
die Wirkung von FRI-20 auf den MAPK-Weg zu untersuchen, wurden NIH3T3-,
LnCaP- und MCF-7-Zellen mit FRI-20 bei einer Konzentration von 2,5
mM 48 Stunden lang inkubiert. Folgend auf die Inkubation von Zellen
in der Anwesenheit und Abwesenheit von FRI-20 wurden die Zellen
unter Verwendung von ERK-Lysepuffer, der 20 mM HEPES (pH-Wert 7,4),
50 mM β-Glycerinphosphat,
0,5 % Triton X-100, 2 mM MgCl2, 1 mM EGTA,
1 mM Dithiothreit, 2 μg/ml
Leupeptin, 2 μg/ml
Aprotinin, 100 μM
Phenylmethylsulfonylfluorid und 1 mM Benzamidin enthielt, lysiert.
ERK-2 in 100 mg Zelllysat wurde durch das Inkubieren von Lysatprotein
mit 1 mg polyklonalem ERK-2-Antikörper (Antikörper sc-154 an ERK-2 ist von
Santa Cruz Biotechnology, Inc.) über
eine Stunde, gefolgt von einer zusätzlichen Inkubation von 20 μl von Protein
A-Sepharose (Pharmacia) für
eine Stunde, immunpräzipiert.
Die Immunkomplex gebundenen Protein A-Sepharose-Perlen wurden zweimal mit
Lysepuffer und zweimal mit ERK/MAPK-Puffer, der 20 mM HEPES (pH-Wert
7,4), 50 mM β-Glycerinphosphat,
10 mM MgCl2, 1 mM EGTA, 1 mM Dithiothreit
und 100 MM NA3VO4 gewaschen.
-
Die
Immunpräzipitate
wurden dann durch eine In-Vitro-Prüfung, die basische Myelin-Proteine
(MBP) als Substrat für
ERK-2 in der Anwesenheit von [γ-32P] ATP benutzt, auf MAP-Kinaseaktivität geprüft. Dementsprechend
wurden die Perlen in 40 μl
MAPK-Puffer, der 100 μM
[γ-32P]
ATP (5000 cpm/pmol) enthält,
resuspendiert, und die Kinase-Prüfung
wurde 20 Minuten lang bei 30 °C
unter Verwendung von 5 μg
MBP als Substrat ausgeführt.
Die Reaktion wurde durch die Zugabe von Laemmli-Puffer gestoppt, gefolgt von dem Kochen der
Proben für
3 Minuten. Die Proteine wurden auf 12 % SDS-PAGE aufgelöst, das
Gel wurde getrocknet, und ein Autoradiogramm wurde entwickelt. Die
Ergebnisse zeigen, dass sowohl mit Arzneimittel behandelte als auch
unbehandelte Zellen ähnliche
Niveaus von intrazellulärer
ERK-2 besitzen, aber die biochemische Aktivität von ERK-2, wie durch ihre
Fähigkeit,
MBP zu phosphorylieren, beurteilt, wurde in mit Arzneimittel behandelten
Zellen im Vergleich zu nur mit DIMSO behandelten Zellen beträchtlich
verringert. Bei Prostatatumorzellen reduzierte FRI-20 den Phosphorylierungsstatus
von MBP um mehr als 80 % im Vergleich zu Kontroll behandelten Zellen
(5).
-
B. Westernblot-Analyse
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Zelllysate
aus mit FRI-20 behandelten Zellen wurden für die Westernblot-Analyse wie folgt
vorbereitet. NIH3T3-, LnCaP- oder MCF-7-Zellen wurden mit einer
Dichte von 2 × 105 Zellen/pro Loch in einer Platte mit sechs
Löchern
angeimpft und 24 Stunden lang wachsen gelassen. Frisches Medium
wurde 2 Stunden vor der Behandlung mit FRI-20 zu jedem Loch hinzugegeben.
Die Verbindung wurde in DMSO aufgelöst, um eine 2 mM Vorratslösung herzustellen
und zu dem Medium (2 ml) hinzugegeben, um eine endgültige Konzentration von
2,5 und 5,0 μM
zu erhalten. Nach 48 Stunden bei 37 °C wurden die Zellen zweimal
mit 10 ml eiskalter Phosphat gepufferter Kochsalzlösung gewaschen
und in 400 μl
Lysepuffer, der 25 mM HEPES (pH-Wert 7,6), 0,1 % Triton X-100, 300
mM NaCl, 1,5 mM MgCl2, 20 mM β-Glycerinphosphat,
100 μM NA3VO4, 0,2 mM EDTA, 0,5
mM Dithiothreit, 2 μg/ml
Aprotinin, 2 μg/ml
Leupeptin, 100 μM
Phenylmethylsulfonylchlorid und 1 mM Benzamidin enthielt, entnommen.
Die Zelllysate wurden 30 Minuten lang auf Eis gehalten und 10 Minuten
lang in einer Mikrozentrifuge (16 000 X g) zentrifugiert. Die Zelllysate
wurden von dem Debris getrennt und für den Proteingehalt normalisiert.
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Westernblot-Analyse
wurde an den Lysaten der mit Arzneimittel behandelten Zellen und
den Kontroll behandelten Zellen mit ERK2-Antikörper ausgeführt. Gleiche Mengen Gesamteiweiß (100 μg) wurden
in jeder Spur eines SDS-PAGE-Gels (10-12 %) geladen und auf Immobilon-P
(Millipore, USA) transferiert. Nach dem Transfer wurden die Membrane
in 3 % Milch geblockt, dann mit polyklonalen ERK-2- und JNK-1-Antikörpern vom
Kaninchen (Santa Cruz Biotechnology Inc., Santa Cruz, CA) untersucht
und dann mit Meerrettich-Peroxidase verbundenem sekundärem Anti-Kaninchen-1
g-Antikörper
vom Esel (Amersham) (1:10000 Verdünnung) untersucht. Der Antikörper wurde
unter Verwendung der ECL-Westernblot-Analyse-Ausstattung (Amersham) gemäß den Anweisungen
des Herstellers ermittelt. Die Westernblot-Analyse der Lysate der mit Arzneimittel behandelten
Zellen und den Kontroll behandelten Zellen mit ERK-2-Antikörper zeigt
die gleiche Menge an Protein an beiden Lysaten (6),
was darauf hindeutet, dass höhere
Niveaus von MBP-Phosphorylierung in Kontroll behandelten Zellen
nicht aufgrund einer ungleichen Menge von ERK-2-Protein in den Lysaten
auftraten. Diese Ergebnisse legen nahe, dass FRI-20 die Phosphorylierungsfähigkeit
von ERK-2 blockt.
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Beispiel 32
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Wirkung von FRI-20 auf
die Aktivität
Stress aktivierter Proteine
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Um
weiter zu ermitteln, ob die Aktivität von Stress aktivierten Protein-Kinasen (SAPK), von
denen JNK ein Mitglied ist, in der Anwesenheit von FRI-20 beeinträchtigt wird,
wurden Zellen (NIH3T3, MCF-7 oder LnCaP) mit in DMSO aufgelöstem FRI-20
oder mit DMSO allein behandelt. Achtundvierzig Stunden später wurden
die Zellen mit dem Kinasepuffer lysiert, und die Lysate für die Schätzung der
Menge von JNK, die in jedem Lysat vorlag, durch Westernblot-Analyse
unter Verwendung eines polyklonalen JNK-Antikörpers verwendet. Die biochemische
Aktivität
der JNK, die in den Lysaten von mit FRI-20 behandelten Zelllysaten
und den Kontroll behandelten Zellen vorliegen, wurden ebenfalls
durch Immunpräzipitation
von JNK, gefolgt von Inkubation mit GST-c-Jun-Protein als Substrat für JNK in
der Anwesenheit von [γ-32P]ATP, bestimmt.
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Dementsprechend
wurde JNK-1 in 100 mg Zellextrakten durch das Inkubieren des Lysats
mit 1 mg polyklonalem JNK-1-Antikörper (von Santa Cruz Biotechnology)
eine Stunde lang immunpräzipiert,
gefolgt von einer zusätzlichen
Inkubation mit 20 μl
Protein A-Sepharose (Pharmacia) für eine Stunde. Die Perlen wurden zweimal
mit JNK-Lysepuffer gewaschen (wie oben beschrieben), gefolgt von
zwei Waschungen mit JNK-Reaktionspuffer. Die Perlen wurden in 40 μl JNK-Puffer,
der 20 mM [γ-32P]
ATP (5000 cpm/pmol) enthielt, resuspendiert, und die Kinase-Reaktion
wurde 20 Minuten lang bei 30 °C
unter Verwendung von 3 μg
gereinigtem GST-c-Jun (1-79) als Substrat ausgeführt. Die Reaktion wurde gestoppt,
und die Radioaktivität
in dem phosphorylierten GST-c-Jun-Protein wurde quantitativ bestimmt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die FRI-20-Behandlung die Fähigkeit
der JNK, rekombinante GST-c-Jun-Proteine zu phosphorylieren, um
60-80 % im Vergleich zu Kontroll behandelten Zellen verbesserte
(7).
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Es
hat sich gezeigt, dass JNK durch die Behandlung von Zellen mit UV-Strahlung, entzündungsfördernde
Zytokine und umgebungsbedingte Beanspruchung aktiviert werden (Derijard
et al., Cell 1025 (1994)). Die aktivierte JNK bindet sich an den
Amino-Terminus des c-Jun und erhöht
dessen transkriptionale Aktivität durch
die Phosphorylierung an ser63 und ser73 (Adler et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 39:5341 (1992); Kwok et al., Nature 370:223 (1994)).
Ohne durch irgendeine Theorie gebunden sein zu wollen, demonstrieren
diese Ergebnisse, dass FRI-20 wie ein entzündungsförderndes Zytokin oder UV-Licht
wirken kann, indem es den JNK-Weg aktiviert, der wiederum Gene anschalten
kann, die für
die Hemmung des Zellwachstums und Apoptosis verantwortlich sind.
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Beispiel 33
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Vergleich von FRI-20 und
Cisplatin
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Anti-Tumor Aktivitäten
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Die
tödliche
Wirkung von FRI-20 auf Androgen empfindliche (LnCaP) und Androgen
unempfindliche (DU-145) Prostatatumorzellen wurde mit der Wirkung
von Cisplatin (cis-Diaminodichloroplatin II) verglichen, einem weitläufig verwendeten
Anti-Prostatakrebsmittel. Die Zellen wurden wie in Beispiel 26 gezüchtet. FRI-20 oder
Cisplatin wurde in DMSO aufgelöst
und zu den Zellen in verschiedenen Konzentrationen hinzugegeben. Lebensfähigkeit
wurde nach 72 Stunden durch Trypanblau-Ausschluss bestimmt. Die
erforderliche Konzentration von FRI-20, um LnCaP und DU-145 vollständig abzutöten, war
2,5 μM bzw.
5,0 μM.
Unter identischen Bedingungen erforderte das vollständige Abtöten von
LnCaP- und DU-145-Zellen
durch Cisplatin Konzentrationen von 25 μM bzw. 15 μM.
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Folglich
ist FRI-20 mindestens zehnmal aktiver als Cisplatin beim Abtöten von
sowohl Hormon abhängigen
als auch Hormon unabhängigen
Prostatatumorzellen.