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Die
Arbeiten, die zu der vorliegenden Erfindung führten, wurden teilweise durch
die Regierung der Vereinigten Staaten finanziell unterstützt, NIH-Subvention
DK 36079 und DK 49870.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Behandlung von essentieller
Hypertonie durch Verabreichung einer gegen Hypertonie wirksamen
Menge an 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidinyloxy (Tempol oder TMPN).
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Systemische
Hypertonie ist in den Vereinigten Staaten die am häufigsten
vorkommende kardiovaskuläre
Erkrankung, an der mehr als 50 Millionen Personen leiden. Dementsprechend
bleiben Anstrengungen zur Prävention,
Diagnose und Behandlung von Hypertonie ein wichtiges Thema der nationalen
Gesundheitsfürsorge.
Obgleich sehr große
Fortschritte hinsichtlich des öffentlichen
Bewusstseins für
die Bedeutung von Hypertonie gemacht wurden, waren bei der Einführung von
Therapien gegen Hypertonie und bei der Kontrolle der Hypertonie
die nachteiligen Stoffwechselwirkungen einiger Klassen der Arzneimittel
gegen Hypertonie und die enttäuschenden
Resultate bei der Verhinderung damit einhergehender Erkrankungen
der Herzkranzgefäße, die
traditionellen Ansätze
zur Behandlung des Patienten gegen Hypertonie beeinträchtigten.
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Essentielle
Hypertonie
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Essentielle
Hypertonie stellt eine Sammlung genetisch begründeter Krankheiten und/oder
Syndrome mit einer Reihe zu Grunde liegender vererbter biochemischer
Abnormalitäten,
die noch nicht geklärt
wurden, dar. Hypertonie führt
durch Schädigung
des Endothels zu Arterosklerose und anderen Formen der Gefäßpathologie.
Eine Endothelschädigung
produziert eine Kaskade von Veränderungen.
Außerdem
kann eine nicht-atherosklerotische, durch Hypertonie induzierte
vaskuläre
Schädigung
zu einem Schlaganfall und zu terminaler Niereninsuffizienz führen. Die
Messung des Blutdrucks (BP) ist eines der Hauptverfahren zum Diagnostizieren
essentieller Hypertonie. Blutdruck ist gerade ein Faktor, der bei
der Wahl der Therapie und der Arzneimittelauswahl zur Behandlung
der komplexen Pathologie, die essentielle Hypertonie ist, berücksichtigt
wird.
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Reaktive Sauerstoffspezies
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Reaktive
Sauerstoffspezies (ROS), z.B. Superoxidanionen (O2 –),
Hydroxylradikale und Wasserstoffperoxid (H2O2) sind bei Atherosklerose, Diabetes, Ischämie-Reperfusionsschädigung und
Hypertonie beteiligt (Giugliano et al., 1995 Metab. 44: 363-368; Harrison et
al., 1995 Am. J. Cardiol. 75: 75B-81B; McCord et al., 1985 312:
159-163; und Kitiyakara et al., Curr. Opin. Nephrol Hypertens.,
im Druck). Im Vergleich zu Personen mit normalem Blutdruck haben
hypertensive Patienten höhere
Plasmawerte für
Wasserstoffperoxid, Superoxidanion und Lipidperoxide, während sie
niedrigere Level für
das Antioxidans Ascorbinsäure
haben (Lacy et al., 1998 J. Hypertens. 16: 291-303; Kumar et al.,
1993 Free Rad. Res. Commun. 19: 59-66; Tse et al., 1994 J. Hum.
Hypertens. 89: 843-849; Bulpitt et al., J. Hypertens. 8: 1071-1075).
Allerdings bleibt der molekulare Mechanismus für die Sauerstofftoxizität bei Gefäßerkrankungen,
z.B. essentielle Hypertonie, noch zu klären.
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Enzyme
wie Superoxiddismutase (SOD) katalysieren die Dismutation von Superoxidradikalen,
um die Radikale aus dem System der Person zu entfernen, wo die Radikale
Gewebe zerstören
können.
Experimente, in denen SOD Ratten verabreicht wurde, verringerten
in normalen Ratten oder in spontan hypersensitiven Ratten (SHR)
den Blutdruck nicht. Allerdings haben ein SOD-Fusionsprotein und
Oxypurinol, ein Inhibitor der Xanthinoxidase, bei getrennter Verabreichung
den Blutdruck bei SHR, aber nicht bei normalen Ratten gesenkt (Nakazono
et al., 1991 Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 88: 10045-10048). Andere Kurzzeitstudien zur ROS-Inhibierung haben
angezeigt, dass Blutdruck im SHR-Tiermodell gesenkt werden kann
(Yoshioka et al., 1985 Int. J. Vitam. Nutri. Res. 55: 301-307; Nakazono
et al., 1991 Proc. Natl Acad. Sci. USA 88: 10045-10048; Suzuki et
al., 1998 Proc. Natl Acad. Sci. USA 95: 4754-4759; Susuki et al.,
1995 Hypertens. 25: 1083-1089). Ein anderes Antioxidans, Ascorbinsäure, hat
ebenfalls den Blutdruck im SHR-Tiermodell gesenkt. Allerdings hat
das SHR-Modell auch Abnormalitäten
beim Ascorbinsäuremetabolismus
angezeigt (Yoshioka et al., 1985 Internat. J. Vit. Nutr. Res. 55:
301-307). Dieser Beweis zeigt, dass Superoxidradikale in und um
Gefäßendothelzellen
bei der Pathogenese der Hypertonie im SHR-Modell eine Rolle spielen.
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Stickstoffoxid
(NO), auch als endothelium-derived relaxing factor (EDRF) bezeichnet,
wird durch Stickstoffoxidsynthase (NOS) in vielen Zelltypen, einschließlich Gefäßendothelzellen,
glatten Gefäßmuskelzellen, aktivierten
Makrophagen, neuronalen Zellen und Glialzellen synthetisiert (Miyamato
et al., 1996 Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 211: 366-373). Gryglewski
et al., (1986 Nature 320: 454-456) zeigte, dass O2 – mit
NO unter Bildung der potentiell toxischen Molekülspezies Peroxynitrit (ONOO–)
reagiert, die in Gefäßendothelzellen wirksam
eine Verarmung an NO herbeiführen
kann. Rubanyi et al. (1986) bewies, dass O2 – EDRF
in koronaren Arterienringen inaktiviert (Am. J. Physiol. 250: H822-H827).
Ein Abfangen von O2 – verstärkt die
Endothel-abhängige
Vasodilation und erhöht
die NO-Freisetzung aus Mesenteri arterioles (Tschudi et al., 1996
Hypertens. 27: 32-35) und Endothelzellen (Grunfeld et al., 1995
Hypertens. 26: 854-857) in SHR. Allerdings wurde der komplette Mechanismus
für die
vasodilatorischen Wirkungen von O2 –-Abfangmitteln
noch nicht geklärt.
Obgleich ein in vitro-Beweis existiert, der nahelegt, dass O2 – zu einem verstärkten systemischen
vaskulären
Ton bei SHR beiträgt,
bleibt die spezifische Rolle von O2 – beim
verstärkten
Nieren gefäßwiderstand
(RVR) und beim mittleren arteriellen Grundliniendruck (MAP) bei
SHR in vivo unklar (Schnackenberg et al., 1998 Hypertens. 32: 59-64).
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Es
gibt viele andere Beispiele, in denen ein schwerer oxidativer Stress
ohne Hypertonie gefunden wird. Diese umfassen z.B. eine Vergiftung
mit Tetrachlorkohlenstoff, Diabetes mellitus und Hypercholesterinämie. In der
Tat sind die Anzeichen für
oxidativen Stress unter diesen Bedingungen besser als bei Hypertonie.
Daher ist die Feststellung, dass eine Korrektur von oxidativem Stress
auch Blutdruck reduziert, nicht vorhersagbar (Kitiyakara et al.,
im Druck).
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Nitroxide
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Nitroxide
wurden bei der Verbesserung der nachteiligen Wirkungen von toxischen,
mit Sauerstoff verwandten Spezies, z.B. O2,
verwendet (siehe Mitchell et al., 1995 U.S. Patent-Nr. 5 462 946;
Hsia 1997 und 1998 U.S. Patent-Nrn. 5 591 710; 5 725 839; 5 741
893; 5 767 089; 5 804 561; und 5 807 831; und Lee et al., 1996 U.S.
Patent-Nr. 5 516 881). Einige Nitroxide, z.B. Tempol (4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidinyloxy),
wurden zur Verwendung bei der Behandlung von Nierenhypertonie-Krankheiten
indiziert (Carney et al., 1997 U.S. Patent-Nr. 5 622 994; WO 92/22290).
Allerdings tritt Nierenhypertonie als Resultat eines reduzierten Blutstroms
in die Niere auf und ist keine essentielle Hypertonie.
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Das
Dokument V.V. KHRRMTSOV ET AL.: "In
vitro- und in vivo-Studien
an Derivaten von 1,2-Diazetin und Nitronylnitroxid als Donoren und
Akzeptoren von Stickstoffoxid".
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BIOKHIMIYA,
Bd. 61, Nr. 10, 1996, Seiten 1731-1742, XP002089419 offenbart die
intraperitoneale Injektion von NO-Derivaten im Allgemeinen bei erblich
hypertensiven Ratten, um den Blutdruck zu senken.
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Das
Dokument WO 98/53835, das am 3. Dezember 1998 veröffentlicht
wurde, offenbart ein Verfahren zur Behandlung von Krebs, das die
Verabreichung eines Nitroxids, z.B. Tempol, umfasst.
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Das
Dokument C.G. Schnackenberg et al.: "Normalisation of blood pressure and
renal vascular resistance in SHR with a membrane-permeable superoxide
dismutase mimetic",
Hypertension, Bd. 32, Nr. 1, 1998, Seiten 59-64, wurde von der Anmelderin
zwischen dem Prioritätsdatum
und dem Anmeldedatum der vorliegenden Erfindung veröffentlicht.
Es zeigt, dass Tempol bei SHR, einem Modell der essentiellen Hypertonie, Wirkung
gegen Hypertonie hat.
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Das
Dokument C.G. Schnackenberg et al.: "Long-term tempol administration attenuates
the hypertension and production of 8-iso prostaglandin F2a in SHR", Hypertension, Bd.
32, Nr. 3, 1998, Seite 622, das ebenfalls von der Anmelderin zwischen
dem Prioritätsdatum
und dem Anmeldedatum der vorliegenden Anmeldung veröffentlicht
wurde, zeigt, dass die Verabreichung von Tempol gleichzeitig essentielle
Hypertonie und oxidativen Stress abschwächt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Behandlung essentieller Hypertonie hat für den medizinischen Beruf lange
Zeit ein ernstes Problem dargestellt. Die vorliegende Erfindung
schlägt
die Verwendung von 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidinyloxy
(Tempol) für
die Herstellung einer Zusammensetzung zur Behandlung von essentieller
Hypertonie bei einem Subjekt, z.B. einem Menschen, vor.
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Die
vorliegende Erfindung fasst die Verwendung einer blutdrucksenkenden
Menge von Tempol, vorzugsweise im Gemisch mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger
und/oder einem Exzipiens, zur Herstellung einer Zusammensetzung
zur Behandlung von essentieller Hypertonie ins Auge.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die Tempol enthalten, zur Behandlung essentieller
Hypertonie werden auf oralen, transdermalen, parenteralen und intravenösen Verabreichungswegen
verabreicht.
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Kurze Beschreibung der
Figuren (NUR ERLÄUTERND)
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1.
(fällt
nicht in den Rahmen der Anmeldung): MAP während der Grundlinienbedingungen
(Basal) und während
einer Bolusinjektion von Tempol (24 und 72 μmol/kg, i.v.) bei anästhesierten
WKY (?, n=6) und SHR (
n=6).
*P<0,05 vs. Basal; ✝ P<0,05 vs. WKY.
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2.
(fällt
nicht in den Rahmen der Anmeldung): MAP während Grundlinienbedingungen
(Basal) und während
intravenöser
(i.v.) Infusion von Tempol (1,8, 18, 180 und 1.800 μmol· kg
–1·h
–1)
in anästhesierten
WKY (?, n=6) und SHR (
n=6).
*P<0,05 vs. Basal; ✝ P<0,05 vs. WKY.
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3.
(fällt
nicht in den Rahmen der Anmeldung): Prozentuale Änderung bei MAP nach 7 Tagen
Tempol-Verabreichung (1,5 mmol·kg–1·h–1,
i.p.) in WKY (n=7) und SHR (n=7). ✝ P<0,05 vs. WKY.
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4.
(fällt
nicht in den Rahmen der Anmeldung): Mittlerer arterieller Blutdruck
(MAP) bei WKY und SHR während
Kontrollbedingungen (Kontrolle) und nach zwei Wochen oraler Tempol-Behandlung (1 mM
Tempol, dem Trinkwasser zugesetzt). *p<0,05 vs. WKY. # p<0,05 vs. Kontrolle.
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Beschreibung der Erfindung
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1. Definitionen
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Mit "essentieller Hypertonie" ist essentielle,
primäre
oder idiopathische Hpyertonie gemeint, die eine systemische Hyper tonie
unbekannter Ursache ist. Essentielle Hypertonie ist die Ursache
für 95%
aller Fälle
an diagnostizierter Hypertonie. Sie umfasst Hypertonie jeden Grades,
einschließlich
solcher an der Grenze, milder, moderater und schwerer. Sie umfasst
auch hypertensiven Harndrang und Notfälle oder hypertensive Krisen
und tatsächlich
alle Fälle
der Hypertonie, bei denen es keine bekannte Ursache gibt. Sekundäre Hypertonie
ist eine systemische Hypertonie bekannter und reversibler Ursache.
Sekundäre
Ursachen sind sehr häufig solche,
die auf Nierenkrankheiten oder Nierenarterienkrankheiten oder endokrinen
Störungen
beruhen. Diese machen weniger als 2-10% der diagnostizierten Hypertoniefälle aus.
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Mit "blutdrucksenkender
Menge" ist die Menge
einer Verbindung gemeint, die eine therapeutisch wirksame Konzentration
erzeugt, welche den Blutdruck einer Person deutlich senkt. Eine
klinisch signifikante BP-Senkung wäre ein Abfallen des BP von
mehr als 5% im Vergleich zu dem Grundlinien-BP eines normalen Patienten
oder dem BP eines Patienten unter Placebotherapie.
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Mit "wirksamer Konzentration
an Tempol" ist die
Konzentration an Tempol gemeint, die den Blutdruck der hypertensiven
Person deutlich senkt. Bei einem Menschen wird ein normaler diastolischer
Blutdruck (BP) als normal angesehen, wenn der diastolische Blutdruck
bei zwei Visiten des Arztes unter 90 mmHg liegt oder der systolische
Blutdruck bei zwei Visiten des Arztes unter 140 mmHg liegt. Unter
bestimmten Umständen,
z.B. bei Patienten mit schwerer Proteinurie oder diabetischer Nephropathie,
wird derzeit ein niedrigerer Zielwert für den BP von 120 bis 125 (systolisch)
und 70 bis 75 (diastolisch) mmHg als optimal angesehen.
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Diese
Definitionen, Therapieziele und Verwendungen herkömmlicher
Mittel gegen Hypertonie wurden kürzlich
in einem Übersichtsdokument
zusammengefasst, das von den National Institutes of Health mit dem Titel "The Sixth Report
of the Joint Commission on the Detection, Evaluation and Treatment
of Hy pertension" (National
Institutes of Health, National Heart, Lung and Blood Institute,
1998) veröffentlicht
wurde.
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Die
bevorzugteste Ausführungsform
der Erfindung zur Behandlung von essentieller Hypertonie ist das Nitroxid
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidinyloxy
(Tempol).
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Tempol
kann entweder auf oralem, parenteralem oder topischem Weg und auf
anderen Verabreichungswegen, die dem Fachmann bekannt sind, verabreicht
werden. Tempol wird am bevorzugtesten in den in Beispiel 2 diskutierten
Dosierungen verabreicht, obgleich Variationen notwendigerweise vom
Gewicht, Alter und Zustand der Person, die behandelt wird, und dem
Vorliegen von co-morbiden Bedingungen, die die Pharmakokinetik und
Pharmakodynamik der Mittel beeinträchtigen können, auftreten werden. Diese
werden entsprechend dem besonderen gewählten Verabreichungsweg variieren.
Andere Variationen können
auch in Abhängigkeit
von der Tierspezies, die behandelt wird, und ihrer individuellen
Reaktion auf das Medikament, wie auch vom Typ der gewählten pharmazeutischen
Formulierung und dem Verabreichungszeitraum und -intervall, bei
denen eine solche Verabreichung durchgeführt wird, variieren. In einigen
Fällen
können
Dosierungskonzentrationen unter der Untergrenze des vorstehend genannten
Bereichs mehr als adäquat
sein, während
in anderen Fällen
noch höhere
Dosen angewendet werden können,
ohne dass gefährliche
Nebenwirkungen verursacht werden, vorausgesetzt, dass solch höhere Dosen
zuerst in mehrere kleine Dosen zur Verabreichung über den
Tag aufgeteilt werden oder über
Formulierungen mit verzögerter
Freisetzung oder durch kontinuierliche Verabreichung durch intravenöse Infusion
oder dermale Anwendung verabreicht werden.
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Beispielsweise
können
Tabletten unbeschichtet sein oder sie können durch bekannte Techniken
beschichtet sein, um einen Zerfall und eine Absorption im gastrointestinalen
Trakt zu verzögern,
wodurch eine verzögerte
Wirkung über
einen längeren
Zeitraum bereitgestellt wird. Potentiell verzögernde Ma terialien umfassen
Glycerylmonostearat oder Glyceryldistearat. Sie können auch
durch die in den US-Patenten Nr. 4 256 108; 4 166 452; und 4 265
874 beschriebenen Techniken beschichtet sein, um osmotische therapeutische
Tabletten zur kontrollierten Freisetzung zu bilden.
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Tempol
kann allein oder in Kombination mit pharmazeutisch annehmbaren Trägern oder
Verdünnungsmitteln
auf einem der vorher angegebenen Wege verabreicht werden, und eine
solche Verabreichung kann in einer einzelnen Dosis oder in mehreren
Dosen erfolgen. Tempol kann insbesondere in einer weiten Vielzahl unterschiedlicher
Dosierungsformen verabreicht werden, d.h., es kann mit verschiedenen
pharmazeutisch annehmbaren, inerten Trägern in Form von Tabletten,
Kapseln, Lutschbonbons, Pastillen, harten Süßigkeiten, Pulvern, Sprays,
Cremes, Salben, Suppositorien, Gelees, Gelen, Pasten, Lotionen,
Salben, wässrigen
Suspensionen, injizierbaren Lösungen,
Elixieren, Sirupen und dergleichen kombiniert werden. Solche Träger umfassen
feste Verdünnungsmittel
oder Füllstoffe,
sterile wässrige
Medien und verschiedene nicht-toxische organische Lösungsmittel,
usw. Darüber
hinaus können
orale pharmazeutische Zusammensetzungen geeigneterweise gesüßt und/oder
aromatisiert werden.
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Zur
oralen Verabreichung können
Tabletten, die verschiedene Exzipientien, wie mikrokristalline Cellulose,
Natriumcitrat, Calciumcarbonat, Dicalciumphosphat und Glycin enthalten,
zusammen mit verschiedenen Zerfallsmitteln, wie Stärke (z.B.
vorzugsweise Mais-, Kartoffel- oder Tapioca-Stärke), Alginsäure und
bestimmten komplexen Silicaten, zusammen mit Granulierungsbindemitteln,
wie z.B. Polyvinylpyrrolidon, Saccharose, Gelatine und Akaziengummi,
verwendet werden. Zusätzlich
sind Gleitmittel wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat und Talk
zu Tablettierzwecken oft sehr nützlich.
Feste Zusammensetzungen eines ähnlichen
Typs können
auch als Füllstoffe
in Gelatinekapseln verwendet werden. In diesem Zusammenhang bevorzugte
Materialien umfassen auch Lactose oder Milchzucker, wie auch Polyethylenglykole
mit hohem Molekulargewicht.
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Wenn
wässrige
Suspensionen und/oder Elixiere zur oralen Verabreichung gewünscht werden,
kann das aktive Ingrediens mit verschiedenen Süßungsmitteln oder Aromamitteln,
Farbmitteln und Farbstoffen und, wenn es gewünscht wird, Emulgatoren und/oder
Suspendiermitteln, zusammen mit Verdünnungsmitteln, wie Wasser,
Ethanol, Propylenglykol, Glycerin und verschiedenen ähnlichen
Kombinationen davon, kombiniert werden. Wässrige Suspensionen können die
aktiven Materialien auch im Gemisch mit Exzipientien, die für wässrige Suspensionen
geeignet sind, enthalten. Einsetzbare Suspendiermittel umfassen
z.B. Natriumcarboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon, Tragacanthgummi und Akaziengummi;
Dispergier- oder Netzmittel können
natürlich
vorkommendes Phosphatid, z.B. Lecithin, oder Kondensationsprodukte
von Alkylenoxid mit Fettsäuren,
z.B. Lecithin, oder Kondensationsprodukte eines Alkylenoxids mit
Fettsäuren
(z.B. Polyoxyethylenstearat) oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit langkettigen aliphatischen Alkoholen (z.B. Heptadecaethylenoxycetanol)
oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit Partialestern, abgeleitet
von Fettsäuren
und einem Hexit (z.B. Polyoxyethylensorbitmonooleat), oder Kondensationsprodukte
von Ethylenoxid mit Partialestern, abgeleitet von Fettsäuren und
Hexitanhydriden (z.B. Polyoxyethylensorbitanmonooleat), sein. Die
wässrigen
Suspensionen können auch
ein Konservierungsmittel oder mehrere Konservierungsmittel (z.B.
Ethyl- oder n-Propyl-p-hydroxybenzoat) enthalten.
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Zur
parenteralen Verabreichung können
Lösungen
einer erfindungsgemäßen therapeutischen
Verbindung als gebrauchsfertige Lösung in einem isotonischen
Vehikel, z.B. eine normale Kochsalzlösung, die geeignete Stabilisatoren
enthält,
formuliert werden. Das aktive Agens kann auch als trockenes steriles
Pulver oder als lyophilisiertes Pulver formuliert werden, das eine
Rekonstitution mit einer akzeptablen, isotonischen, sterilen Flüssigkeit
erfordert. Diese wässrigen
Lösungen
sind für
intravenöse,
intramuskuläre
oder subkutane Injektionszwecke geeignet. Die Herstellung all dieser
Lösungen
unter sterilen Bedingungen wird durch pharmazeutische Standardtechniken,
die dem Fachmann gut bekannt sind, in einfacher Weise erreicht.
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Ein
beliebiges der obigen Verfahren zur Verabreichung des aktiven Ingrediens
(z.B. Tempol) wird zur Behandlung von Personen, die an essentieller
Hypertonie leiden (auch bekannt als primäre oder idiopathische Hypertonie)
ins Auge gefasst. Es wird in Betracht gezogen, diese Agentien bei
Patienten mit allen Graden der Hypertonie von Grenzlinien-Hypertonie
bis schwerer Hypertonie, bei Patienten mit beschleunigter oder maligner
Hypertonie und bei Patienten mit hypertensivem Harndrang, hypertensiven
Notfällen
oder hypertensiven Krisen zu verwenden.
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Zur
Beurteilung der jüngeren
Feststellung, dass eine fehlende TGF-Antwort auf eine NOS-Blockade
in Salz-restringierter Sprague-Dawley-Ratte durch eine lokale Mikroperfusion
von L-Arginin in JGA wieder hergestellt werden könnte, wurden verschiedene Studien
durchgeführt.
Als Teil der Studie wurde eine defektive NO-Wirkung in JGA von SHR
aus der TGF-Reaktion auf eine Mikroperfusion des Nitroxids 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidinyloxy
(Tempol) mit niedrigem Molekulargewicht analysiert. Tempol ist ein nicht-metallisches,
Zellmembran-permeables Superoxiddismutase (SOD)-Mimetikum, das gegen
eine Herzreperfusionsschädigung
oder eine oxidative Kardiomyozytenschädigung wirkt (Iannone et al.,
1989 Biochem. Pharm. 38: 2581-2586; Nilsson et al., 1989 J. Biol.
Chem. 19: 11131-11135). Es wurde bewiesen, dass Tempol eine stabile
Spin Trap für
O2 – ist und eine mit O2 – in Verbindung stehende
Verletzung, die aus Ischämie/Reperfusion,
Entzündung
und Strahlung resultiert, vermindert (Goffman et al., 1992 Radiat.
Oncol. Biol. Phys. 22: 803-806; Hahn et al., 1992 Cancer Res. 52:
1750-1753; und Mitchell et al., 1991 Arch. Biochem. Biophys. 289: 62-70).
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Die
folgenden Arbeitsbeispiele offenbaren Verfahren zur Verabreichung
von Tempol-Zusammensetzungen.
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BEISPIEL 1
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Materialien
und Verfahren. Es wurden Untersuchungen an männlichen SHR und WKY, die 235-300
g wogen und mit einem Standard-Rattenfutter (Purina Rat Chow, St.
Louis; MO) mit einem Natriumgehalt von 0,3 g·100 g–1 gehalten
wurden, durchgeführt.
Bis zum Tag der Untersuchung hatten sie freien Zugang zu Nahrung
und Wasser.
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Serie
1: RT-PCR-Analyse auf mRNA-Abundanz von ecNOS- und bNOS-Transkripten
in Glomeruli oder Nierencortex von SHR und WKY. Da die Menge an
NOS bei Hypertonie, speziell im SHR-Modell, eine Rolle spielt, waren die
Untersuchungen so konzipiert, dass die Hypothese untersucht wurde,
dass Transkripte für
konstitutive NOS im Cortex der SHR im Vergleich zu WKY-Ratten verringert
waren. bNOS-Transkripte und Protein werden reichlich in der Macula
densa des Nierencortex exprimiert, und frühere Studien haben eine enge
Korrelation zwischen bNOS-mRNA-Transkript-Abundanz in Nierencortex
und bNOS-Transkript-Abundanz
in der isolierten Macula densa gezeigt. Folglich wurden Studien
der bNOS-mRNA-Expression im äußeren Cortexgewebe
unter der Annahme durchgeführt,
dass Unterschiede wahrscheinlich Veränderungen vornehmlich bei der
bNOS-mRNA der Macula densa widerspiegeln. Endothelialzell-NOS(ecNOS)-mRNA wird im Gefäßsystem
in größerem Umfang
exprimiert, und daher wurde seine Abundanz in einzelnen Glomeruli,
die aus äußeren corticalen
Nephronen mikroseziert worden waren, bestimmt.
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Unter
Thiobarbital-Anästhesie
(Pentobarbital 100 mg·kg–1,
i.p.) wurde das Abdomen geöffnet,
und in die Aorta wurde eine Kanüle
eingeführt,
um die Nieren mit eiskalter Dissektionslösung zu spülen. Diese Flüssigkeit
enthielt 135 mM NaCl, 1 mM Na2HPO4 mit pH 7,4. Zur Isolierung von RNA aus
der äußeren corticalen Niere
wurde eine Niere aus 6 SHR und eine aus 6 WKY längs aufgeschnitten, und ein
Segment des äußeren Cortex
wurde entfernt und für
30 min bei 37°C
mit Kollagenase (1%) verdaut. Glomeruli wurden unter einem Stereomikroskop
in Spüllösung bei
4°C seziert.
Diese Lösung
enthielt (200 μl
Volumen): 170 μl
Dissektionslösung,
20 μl 5 μM DTT, 10 μl 10 mM Vanadylribonucleosid-Komplex.
Sezierte Glomeruli wurden außerdem
unter dem Stereomikroskop bei 4°C
in Puffer weiter gereinigt. Dieser Puffer enthielt (200 μl Volumen):
170 μl Dissektionslösung, 20 μl 5 μM DTT und
10 mM 2 E/μl
RNA sin +. Schließlich
wurden Glomeruli in Zentrifugenröhrchen transferriert,
die Lyselösung
enthielten. Diese Lyselösung
enthielt (200 μl
Volumen): 166 μl
entionisiertes Wasser, 4 μl
2% Triton X-100, 20 μl
5 mM DTT und 10 μl
2 E/μl RNA
sin +. Die gesamte RNA wurde unter Verwendung von RNA-ATAT-60TM (Tel-test B, Inc., Friendswood, TX) extrahiert.
Die mRNA wurde mit Oligo(dT)16 als Primer
und MuLV als reverse Transkriptase revers transkribiert, wobei ein
RNA-PCR-Kit (Perkin Elmer, Inc., Branchburg, NJ) verwendet wurde.
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Die
für eine
PCR des bNOS-Genprodukts verwendeten Primer waren die vorher Beschriebenen.
Für bNOS
war der Senseprimer: 5'-GTCGAATTCCGAATACCAGCCTGRTCCATGGAA-3' (Seq. #1) und der
Antisenseprimer war 5'-CGCGGATCCCATGCGGTGGACTCCCTCCTGGA-3' (Seq. #2). Das vorausgesagte
Produkt hatte eine Länge
von 599 Basenpaaren. β-Actin
wurde als "housekeeper
gene" zum Vergleich
ausgewählt.
Die für β-Actin-mRNA
verwendeten Primer waren: Senseprimer: 5'-GATCAAGATCATTGCTCCTC-3' (Seq. #3) und Antisenseprimer:
5'-TGTACAATCAAAGTCCTCAG-3' (Seq. #4). Das PCR-Produkt
hatte eine vorhergesagte Länge
von 426 bp. Die Mengen an NOS-cDNAs wurden durch die Mengen an β-Actin-cDNA normalisiert.
Das Reaktionsgemisch enthielt 50 pmol jedes Primers, 1,25 mM Deoxynucleotidgemisch,
2,5 μl Taq-DNA-Polymerase, 10 mM
Tris-HCl (pH 10), 50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2, 0,001%
(Gew./Vol.) Gelatine in einem Endvolumen von 50 μl. Die PCR wurde wie folgt durchgeführt: Nach
einer Anfangsschmelztemperatur von 94°C für 4 min erfolgte eine Denaturierung über 30 s
bei 94°C;
ein Anlagern bei 60°C
für 45
s und eine Verlängerung über 45 s
bei 72°C
für wiederholte
Amplifikationszyklen, gefolgt von einer abschließenden Extension für 7 min
bei 72°C.
Die PCR-Produkte wurden an einem 1,5% Agarosegel, das mit Ethidiumbromid
gefärbt
wurde und unter UV-Licht
visualisiert wurde, analysiert. Die Größe der Produkte wurde mit einer
Rattennieren-cDNA-Sonde für
bNOS verglichen. Um die Authentizität der PCR-Produkte zu bestätigen, wurden
die amplifizierten bNOS-cDNAs aus dem Rattennierencortex einer SHR-
und WKY-Ratte durch MICROCONTM (Amicon Co.,
Beverly, MA) gereinigt und mit einem AmliTaq-cycle sequencing-Kit
(Perkin Elmer, Inc., Branchburg, NJ) sequenziert.
-
Die
Transkript-Abundanz für
ecNOS wurde in einzelnen Glomeruli des äußeren Cortex nach dem Verfahren
von Pelayo et al. (1994) Am. J. Physiol. 267: F497-F503, bestimmt.
Es wurden getrennte Gruppen aus SHR (n=6) und WKY (n=6) wie oben
beschrieben präpariert.
Für diese
Studien wurde die mRNA-Abundanz pro
einzelnem Glomerulus untersucht. Nach Anästhesie und Vorbereitung des
Tiers wurden 1-5 μm-Latexmikrokügelchen
(Polysciences, Warrington, PA) in HEPES-Puffer (pH 7,4) in die linke
Niere infundiert. Nach Perfusion wurde die Niere herausgeschnitten,
in kranzförmige
Scheiben geschnitten, auf Eis gelegt, und dann wurde ein Glomerulus
aus dem äußeren Cortex
unter Stereomikroskopie mikroseziert. Danach wurde die mRNA extrahiert,
revers transkribiert und wie oben beschrieben amplifiziert. Die
für ecNOS
verwendeten Primer waren: Senseprimer: 5'-GTCGAATTCCTGGCGGCGGAAGAGAAGGAGC-3' (Seq. #5) und Antisenseprimer:
5'-CGCGGRTCCGGGGCTGGGTGGGGAGGTGATGTC-3' (Seq. #6). Die vorausgesagte
Produktlänge war
691 Basenpaare und wurde mit einer Rattennieren-cDNR-Sonde für ecNOS
aus unserem Labor verglichen.
-
Es
wurde für
eine Optimierung der Bedingungen für die RT-PCR gesucht. Für jede Studie
wurden Parallelanalysen mit reihenverdünnten Mengen an cDNA durchgeführt, um
sicherzustellen, dass das Produkt (bestimmt durch Densitometrie)
log-linear mit der cDNA-Menge in den verwendeten Bereichen zunahm.
Es wurden negative Kontrollen durch PCR ohne vorherige RT und durch
RT-PCR des verwendeten Puffers durchgeführt.
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Serie
2: Vergleich der ecNOS-, bNOS- und iNOS-Proteinexpression in Nieren
von SHR und WKY. Diese Studien in WKY- und SHR-Ratten wurden durchgeführt, um
die Hypothese zu untersuchen, dass Veränderungen in der Nierencortexgen-Transkript-Abundanz
von Veränderungen
bei NOS-Gen-Translationsprodukten begleitet sind. Sechs SHR- und
sechs WKY-Ratten
wurden anästhesiert,
und ihre Nieren wurden wie oben beschrieben präpariert. Scheiben des äußeren Nierencortex
wurden seziert und auf Eis in 1 ml Puffer, der 20 mM Tris pH 7,2,
0,5 mM EDTA, 0,5 mM EGTA, 1 mM Leupeptin, 1 mM DDT, 0,1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid enthielt,
unter Verwendung eines Potter-Elvehjem-Teflon-Glas-Gewebehomogenisators
homogenisiert. Die Homogenate wurden dreimal für 40 s beschallt, für 15 min
bei 12.000 g zentrifugiert und in Natriumdodecylsulfat (SDS)-Puffer
(0,5 M TRIS-HCl pH 6,8, 20% (Vol./Vol.), Glycerol, 4,6% (Gew./Vol.)
SDS) verdünnt.
Es wurde eine Probe hergestellt, die 350 μg Protein enthielt, und sie
wurde auf ein 8% SDS-Gel aufgetragen. Die Proteine wurden durch
SDS-PAGE getrennt
und einem Elektroblotting auf einer Nitrocellulosemembran (Pierce, Rockford,
IL) unterworfen, wobei diese vorher durch Ponceau-Lösung gefärbt war;
auf diese Weise wurde bestätigt,
dass der Proteintransfer auf die Membran vollständig war. Die Nitrocellulosemembranen
wurden mit 3% fettfreier Trockenmilch in Tris-gepufferter Kochsalzlösung mit
0,1% Tween-20 (TBST) für
1 h inkubiert, danach folgte eine Inkubation über Nacht mit einem monoklonalen
Maus-Antikörper
für bNOS,
iNOS oder ecNOS in einer Verdünnung
1:400. Nach Spülen
in TBST wurden Membranen für
1 h mit Anti-Maus-IgG-Antikörper-konjugierter
Meerrettichperoxidase in einer Ver dünnung von 1:10.000 inkubiert.
Die Membranen wurden dann mit TBST gespült, und bNOS-, iNOS- oder ecNOS-Protein
wurde durch die Aminobenzidin (DAB) mit 0,3% Wasserstoffperoxid
detektiert.
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Serie
3: Immunhistochemische Untersuchung der ecNOS- und bNOS-Verteilung
in der Niere von SHR und WKY. Diese Studien wurden durchgeführt, um
die Verteilung der ecNOS-Immunreaktivität im vaskulären und glomerulären Kapillarendothel
und von bNOS im Macula densa-Zellcytoplasma in SHR- und WKY-Ratten zu bestimmen.
Spezifisch ausgedrückt,
Unterschiede in der konstitutiven und induzierbaren NOS-Expression in
verschiedenen Geweben könnten
auch die Rolle von NOS bei Hypertonie anzeigen. Nach Anästhesie
wurde die abdominale Aorta von 5 SHR und 5 WKY mit einer Kanüle versehen,
und die Nieren wurden mit 0,154 M NaCl, anschließend mit Paraformaldehydlysinperiodat
(PLP)-Lösung
für 5 min
perfundiert, in Scheiben geschnitten und über Nacht bei 4°C in PLP
eingetaucht, bevor sie in Wachs (Polyethylenglykol 400-Distearat;
Polysciences, Inc., Warrington, PA) oder Paraffin eingebettet wurden.
-
Zwei μm-Wachs-Schnitte
wurden für
eine lichtmikroskopische Immunhistochemie unter Verwendung der Streptavidin-Biotin-Meerrettichperoxidase-Komplex-Technik
(LSAB-Kit, Dako, CA) verarbeitet. Kurz ausgedrückt, Schnitte wurden entwachst,
rehydratisiert und mit 3% H2O2 für 10 min
inkubiert, um endogene Peroxidaseaktivität zu eliminieren. Nach Spülen in Trisgepufferter
Salzlösung
mit 0,1% Tween-20 (TBST) wurden die Schnitte für 10 min mit Blockierungsserum
behandelt und mit primärem
monoklonalen Maus-Antikörper
in einer Verdünnung
von 1:100 für
bNOS und ecNOS (beide von Transduction Laboratories Inc., Lexington,
KY) 1 h lang inkubiert. Nach Spülen
mit TBST wurden die Schnitte mit dem sekundären Antikörper, biotinilierter polyklonaler
Kaninchen-Antikörper-gegen-Maus-Immunglobulin
(Dako, Dänemark)
in einer Verdünnung
von 1:600 für
30 min inkubiert, gespült
und für
20 min mit Meerrettichperoxidase (HRP)-markiertem Straptavidin inkubiert.
Nach Spülen mit
TBST wurde HRP durch Diaminobenzidin (DAB) mit Wasserstoffperoxid
detektiert. Die Schnitte wurden mit Hämatoxylin gegengefärbt und
unter dem Lichtmikroskop untersucht.
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Zur
elektronenmikroskopischen (EM) Immuncytochemie unter Verwendung
des Immunogoldverfahrens nach Einbettung wurden 1 mm3-Blöcke Nierencortex
dehydratisiert und in Lowicryl eingebettet. Ultradünne Schnitte
wurden an einem Ultramikrotom geschnitten, an Colloidin-beschichteten
Nickelgittern montiert und zur Immungoldmarkierung verarbeitet.
Die Schnitte wurden mit 0,1 M NH4Cl 1 h
lang inkubiert, mit Pufferlösung (0,02
M Tris-HCl, 0,15 M NaCl, 0,05 Tween 20, eingestellt auf pH 7,2)
für 15
min gespült
und mit monoklonalem Maus-Antikörper gegen
ecNOS (Transduction Laboratories Inc., Lexington, KY) über Nacht
bei 4°C
in einer Konzentration von 1:100 inkubiert. Nach drei 10-minütigen Pufferwaschgängen wurden
30 nm sekundärer, Gold-markierter
Ziegen-anti-Maus-IgG-Antikörper (Amersham
Life Science, Buckinghamshire, U.K.) für 2 h bei einer Verdünnung von
1:50 angewendet. Danach wurden die Schnitte mit Puffer gewaschen,
mit 2% Glutaraldehyd/PBS-Lösung
für 30
min inkubiert, mit destilliertem Wasser gespült, mit Uranylacetat und Bleicitrat
gegengefärbt
und mit einem Elektronenmikroskop (Hitachi 7000-Transmissions-Elektronenmikroskop)
untersucht. Um den Grad der ecNOS-Immungoldmarkierung halbquantitativ
zu bestimmen, beurteilte ein unabhängiger Betrachter durch Vergleiche
EM-Bilder von Schnitten von 3 SHR- und 3 WKY-Ratten. Die Anzahl
von Immungoldpartikeln, die über
Epithelzellen liegend detektiert wurden, wurden gezählt und
als die Anzahl an Partikeln/μm
glomerulärer
Basismembran ausgedrückt.
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Serie
4. Inhibierungseffekte von bNOS auf maximale TGF-Antworten in SHR und WKY. Diese Experimente
untersuchten das SHR-Hypertonie-Modell weiter, und auch, ob der
erhöhte
TGF der SHR-Niere auf einer abgschwächten Bildung von NO durch
bNOS in der Macula densa beruht, oder ob die NOS-Inhibierung im SHR-Modell
vermindert ist. Gruppen aus SHR- und im Alter passender WKY-Ratten
wurden für
eine in vivo Mikropunktion, Mikroperfusion und TGF-Studie, wie vorstehend
detailliert beschrieben, vorbereitet. Kurz ausgedrückt, die
Tiere wurden mit Thiobarbital (Inactin, 100 mg·kg–1;
Research Biochemicals, Inc., Natick, MA) anästhesiert. In die Jugularvene
wurde ein Katheter zur Fluidinfusion eingesetzt und in die femorale
Arterie wurde ein Katheter zur Aufzeichnung des mittleren arteriellen
Blutdrucks (MAP) aus dem elektrisch gedämpften Output eines Druckwandlers
(Statham, Inc.) eingesetzt. Es wurde ein Tracheotomierohr eingesetzt,
und die Tiere wurden spontan atmen gelassen. Durch einen Lendenschnitt
wurde die linke Niere freigesetzt, von Bindegewebe gereinigt und
in einem Lucite-Becher stabilisiert. Diese Niere wurde in 0,154
M NaCl, die bei 37°C
gehalten wurde, gebadet. Nach Beendigung der Operation erhielten
die Ratten eine Infusion mit einer Lösung von 0,154 M NaCl und 1%
Albumin, und zwar mit 1,5 ml h–1, um so einen ausgeglichenen
Zustand des Blutvolumens aufrecht zu erhalten. Die Mikropunktionsstudien
begannen nach 60 min zur Stabilisierung.
-
Für eine orthograde
Mikroperfusion der Henle-Schleife (LH) wurde eine Mikropipette (8 μm Außendurchmesser),
die künstliches
tubuläres
Fluid (ATF), gefärbt
mit FD- und C-Farbstoff, enthielt, in einen späten proximalen Tubulus insertiert.
Injektionen des gefärbten
ATF identifizierten das Nephron und die Strömungsrichtung. Ein unbeweglicher
Knochenwachsblock wurde über
eine Mikropipette (10-15 μm)
in diese Mikropunktionsstelle eingesetzt und mit einem hydraulischen
Antrieb (Trent Wells, Inc., LaJolla, CA) verbunden, um den tubulären Fluidstrom
zu halten. Eine Perfusionsmikropipette (6-8 μm), die ATF und Testverbindungen
oder Vehikel enthielt, wurde in den proximalen Tubulus stromabwärts vom
Wachsblock eingesetzt und mit einer Nanoliter-Perfusionspumpe (WPI,
Sarasota, FL) verbunden. Eine Druck-Mikropipette (1-2 μm) wurde
in den proximalen Tubulus stromaufwärts vom Wachsblock eingesetzt,
um den proximalen Strömungsabbruchdruck (PSF)
zu messen. Änderungen
beim PSF sind ein Index für
Veränderungen
beim glome rulären
hydraulischen Kapillardruck (PGC). Messungen
des PSF wurden während
der Null-Schleifenperfusion in jedem Nephron und während der
Perfusion mit ATF bei 40 nl·min–1 durchgeführt, wobei
dieser eine maximale TGF-Reaktion erzeugt, welche als die Differenz
zwischen PSF-Werten, die während
der Perfusion der Schleife mit ATF mit 0 und 40 nl·min–1 aufgezeichnet
werden.
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Die
maximalen TGF-Antworten wurden in SHR (n=4) und WKY-Ratten (n=4) für Perfusion
der LH mit ATF + Vehikel bestimmt, und den maximalen TGF-Antworten
während
Perfusion mit ATF + 7-Nitroindazol (7-NI; 10–4 M)
gegenübergestellt.
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Serie
5: Maximale TGF-Reaktionen während
der Mikroperfusion von L-Arginin in SHR und WKY. Von L-Arginin wurde
früher
gezeigt, dass es den Blutdruck oder die glomeruläre Filtrationsrate im SHR-Modell
nicht senkt. Allerdings kann L-Arginin eine TGF-Antwort auf die
NOS-Blockade in untersuchten Ratten, die an eine geringe Salzaufnahme
adaptiert waren, wieder herstellen. Daher wurde die Rolle von L-Arginin
im SHR-Modell untersucht. Diese Serie untersuchte die Wirkung einer
reduzierten Abgabe von L-Arginin an die Macula densa bei NO-Erzeugung, wie es
in Serie 4 bestimmt worden war. Gruppen von SHR- (n=4) und WKY-Ratten
(n=3) wurden zur Mikroperfusion vorbereitet. PSF wurde während einer
orthograden LH-Perfusion bei 0 und 40 nl·min–1 mit
ATF + Vehikel und ATF + L-Arginin (10–3 M)
aufgezeichnet. (Frühere
Studien hatten gezeigt, dass dies eine maximal wirksame Dosis ist).
-
Serie
6: Effekte auf maximale TGF-Reaktionen bei Mikroperfusion von Tempol
in die JGA von SHR und WKY. Der Zweck dieses Beispiels besteht darin,
zu bestimmen, ob von Sauerstoff abgeleitete freie Radikale in der
JGA TGF in SHR potenzieren und ob dieser Effekt durch das Nitroxid
Tempol moduliert werden kann. Gruppen von SHR (n=5) und WKY-Ratten
(n=5) wurden für
Studien der retrograden Mikroperfusion in die Macula densa vorbereitet.
Wie aus seiner hohen Membranpermeabilität er wartet wurde, hatte Tempol
eher inkonsistente Resultate, wenn es orthograd aus dem späten proximalen
Tubulus perfundierte. Daher wurden diese Untersuchungen an TGF mit
retrograder Perfusion aus dem frühen
distalen (ED)-Tubulus in die Macula densa durchgeführt. Nach
Identifizierung des Nephron mit FD & C-Grün wurde die letzte proximale
Windung ausgelassen, und stromaufwärts wurde ein Wachsblock plaziert.
In den ED-Tubulus
wurde stromaufwärts
von einem Öltröpfchen eine
Mikropipette (8-10 μm
Außendurchmesser)
insertiert. Die Henle-Schleife
wurde retrograd mit Perfusat perfundiert, das direkt in das Macula
densa-Segment mit 0-20 nl·min–1 eintrat.
Dies stellt eine maximale Aktivierung für TGF durch retrograde Perfusion
dar. Vorhergehende Studien zeigten, dass eine Tempol-Dosis von 10–3 M
maximal wirksam war und die Effekte reversibel waren. Daher wurde
diese Dosis nachher bei den Testtieren verwendet (Dosierung/kg wäre bei größeren Tieren üblicherweise
niedriger). Es wurden Vergleiche bei den maximalen TGF-Reaktionen
durchgeführt,
welche während
Perfusion von ATF + Vehikel (Ethanol) und ATF + Tempol erhalten
worden waren.
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Statistische
Methoden. Werte sind als Mittelwert ± SEM angegeben. Eine Varianzanalyse
(ANOVA) wurde auf die Daten innerhalb einer Gruppe für SHR und
WKY angewendet; wenn es passend war, wurden danach Dunnett-t-Tests
durchgeführt.
Werte wurden als statistisch signifikant bei p<0,05 angenommen.
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Resultate.
Für die
Serie 1 war die ecNOS-mRNA-Abundanz in den äußeren corticalen Glomeruli
von SHR ständig
größer als
bei WKY, obgleich für β-Actin-mRNA ähnliche
Dichten offensichtlich waren. Dies wurde durch die densitometrische
Analyse bestätigt.
Die aus einem Glomerulus erhaltene cDNA wurde analysiert, und es
wurde festgestellt, dass sie der veröffentlichten Sequenz für Ratten-ecNOS
vollständig
entspricht.
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RT-PCR-Produkte,
die cDNAs für
bNOS entsprechen, wurden aus dem äußeren Cortex von 6 SHR- und
6 WKY-Rattennieren erhalten. Die Dichte der Banden, die von SHR
erhalten wurde, war ständig
größer als
die für
WKY, obgleich ähnliche
Dichten für β-Actin gezeigt
wurden. Diese Differenz wurde durch densitometrische Analyse bestätigt. Die
Analyse des PCR-Produktes aus einer Niere bestätigte, dass es vollständig der
veröffentlichten
Sequenz für
Ratten-bNOS entspricht.
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Für Serie
2 zeigte eine Western-Analyse von Proteinen, die aus dem äußeren Cortex
von Nieren von SHR- und WKY-Ratten extrahiert worden waren, dass
Immunreaktivitätsbanden
iNOS und bNOS entsprachen. Eine Bande für ecNOS wurde im Cortex nicht
konstant detektiert. Die Expression der immunreaktiven Proteine bNOS
und iNOS war im Cortex der SHR im Vergleich zu dem der WKY um 50-65%
erhöht.
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Für die Serie
3 entsprach die Verteilung der ecNOS- und bNOS-Immunreaktivität im Nierencortex von SHR und
WKY den früher
veröffentlichten
Daten von Sprague-Dawley-Ratten. Die ecNOS-Immunreaktivität war im Endothel der Arterie
arcuate im Nierencortex von WKY und SHR leicht nachweisbar. In WKY
hatte die Immunreaktivität
eine relativ moderate Intensität,
wohingegen die Immunreaktivität
im Endothel bei SHR dichter zu sein schien. Eine Immunfärbung auf
ecNOS trat auch im Endothel der äußeren corticalen
Arteriolen auf, wobei sie bei WKY weniger dicht als bei SHR zu sein
schien. Eine quantitativere Bestimmung der immunreaktiven ecNOS-Expression
im glomerulären
Kapillarendothel unter Verwendung der EM-Immuncytochemie war die
Anzahl der Immungoldpartikel entlang der Kapillarwände der äußeren corticalen
Glomeruli bei SHR deutlich größer als
bei WKY (SHR: 0,51 ± 0,05,
n=41 vs. WKY: 0,32 ± 0,05,
n=40, Goldpartikel·μm–1;
p<0,01). Eine Untersuchung
der bNOS-Immunreaktivität
zeigte eine starke Färbung
des Macula densa-Zellplaques. Bei WKY schien die Färbung weniger
deutlich zu sein als bei SHR. Nieren aus 5 SHR- und 5 WKY-Ratten
wurden systematisch auf immuncytochemische Färbung untersucht. Die Resultate
zeigten eine deutlich stärkere
Macula densa-Färbung
für bNOS
in SHR als in WKY, und zwar bei jedem Paar, das von einem unabhängigen Untersucher,
dem sogenannten "blinded
observer" untersucht
wurde.
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Die
Grundlinien-Daten für
die Mikropunktions-/Mikroperfusions-Studien an Ratten der Serien
4-6 sind in Tabelle 1 gezeigt. Es wird deutlich, dass SHR-Ratten
im Vergleich zu WKY-Ratten bei gleichem Körpergewicht und Nierengewicht
einen ständig
höheren
Blutdruck und leicht höhere
Herzfrequenz hatten. Die tubuloglomerulären Feedback(TGF)-Parameter
zeigten bei SHR ständig
höhere
Werte für
den proximalen Strömungsabbruchdruck
während
Perfusion der Henle-Schleife mit 0 und 90 nl·min–1 und
eine größere maximale TGF-Reaktion,
wie es aus Differenzen zwischen PSF während Perfusion bei 0 und 40
nl· min–1 bestimmt
wurde, wobei Mittelwerte von 135 der WKY-Kontrolle erhalten wurden.
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Für Serie
4 wurden maximale TGF-Reaktionen bei SHR- und WKY-Ratten während Zusatz
von Vehikel oder 7-NI zu aufrechten LH-Perfusaten gegenübergestellt. Wie in Tabelle
2 gezeigt ist, waren die maximalen TGF-Reaktionen während Perfusion
von ATF + Vehikel in SHR größer als
in WKY. Der Zusatz von 7-NI erhöhte
die maximalen TGF-Antworten bei WKY konstant um durchschnittlich
39%, hatte aber keine signifikanten Wirkungen auf TGF-Reaktionen
von SHR.
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Für Serie
5 wurden die TGF-Reaktionen bei SHR und WKY während Zusatz von L-Arginin
zu orthograden LH-Perfusaten einander gegenübergestellt. Wie in Tabelle
3 gezeigt ist, waren die maximalen TGF-Reaktionen bei SHR im Vergleich
zu WKY während
einer Perfusion von ATF + Vehikel größer. Der Zusatz von L-Arginin schwächte die
ATF-Reaktionen von WKY signifikant, nämlich durchschnittlich um 18%,
hatte aber keine signifikanten Wirkungen auf TGF-Antworten bei SHR.
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Für Serie
6 wurden die TGF-Reaktionen bei SHR und WKY während Zusatz des membranpermeablen Nitroxid-SOD-Mimetikums
Tempol zu LH-Perfusaten gegenübergestellt.
Wie in Tabelle 4 gezeigt ist, waren die maximalen TGF-Reaktionen
in SHR wiederum größer als
in WKY, und zwar während
der retrograden Perfusion von ATF + Vehikel. Ein Zusatz von Tempol
(103 M) zu den retrograden Perfusionen von
ATF verminderte die TGF-Reaktionen bei SHR- und WKY-Ratten deutlich.
Allerdings war die Abschwächung
von TGF in SHR-Ratten deutlich höher
(p<0,01) als in
WKY-Ratten. Bei Normalisierung auf die Anfangsreaktion war die prozentuale
Verringerung bei TGF mit Tempol für SHR erneut größer (SHR: –26 ± 2 vs.
WKY: –17 ± 3%; p<0,05).
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In
Anbetracht der Befunde aus den Beispielen ist zu erkennen, dass
die Expression von konstitutiven wie auch induzierbaren NOS-Isoformen
in der SHR-Niere verstärkt
ist und dass die Erhöhung
bei den konstitutiven NOS-Isoformen im Cortex und der JGA transkriptional
reguliert zu sein scheinen, da ihr Auftreten mit einer Erhöhung bei
der mRNA-Abundanz begleitet ist. Trotz dieses Beweises für eine verstärkte NOS-Expression
in der JGA und/oder dem Nierencortex sind die TGF-Reaktionen von
SHR übermäßig und
nicht für
eine lokale Blockade von nNOS durch Mikroperfusion von 7-NI in die
Macula densa oder die lokale Bereitstellung von NOS-Substrat durch
Mikroperfusion von L-Arginin in die Macula densa ansprechend. Diese
verstärkten Reaktionen
halten nach Normalisierung des renalen Perfusionsdrucks mit einer
suprarenalen Aortaklemme an und sind daher keine direkte Folge des
erhöhten
BP.
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Diese
Resultate mit dem relativ bNOS-selektiven Antagonisten 7-NI zeigen,
dass er keine Wirkung auf TGF-Reaktionen von SHR trotz einer Potenzierung
der TGF-Reaktionen von WKY hat. Demnach ist die funktionale Reaktion
auf eine NOS-Inhibierung bei SHR verringert.
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-
-
-
-
Ergebnis.
Eine Mikroperfusion von L-Arginin in die JGA reduzierte die maximalen
TGF-Reaktionen bei WKY, modifizierte jedoch Reaktionen bei SHR nicht
signifikant. Dies beinhaltet, dass die L-Arginin-Abgabe für die NO-Erzeugung
in der JGA der SHR nicht limitierend war. Dies steht mit früheren Feststellungen,
dass L-Arginin den BP nicht senkt oder die glomeruläre Filtrationsrate
(GFR) der SHR nicht verbessert, in Übereinstimmung. Die vorliegenden
Feststellungen zeigen, dass eine defiziente Abgabe von L-Arginin
an die JGA den TGF von äußeren corticalen
Nephronen der SHR nicht erklären
kann.
-
Tempol
ist eine nicht-toxische Verbindung mit niedrigem Molekulargewicht,
die schnell zwischen extra- und intrazellulären Compartiments ins Gleichgewicht
kommt, wodurch ein viel größerer Schutz
gegen eine postischämische,
zelluläre
Schädigung
als durch SOD verliehen wird. Anders als andere SOD-Mimetika ist
es nicht von Metallen abhängig
und ist daher in der intrazellulären
Umgebung, die hohe Mg+2-Konzentrationen enthält, stabil.
-
Da
eine Endothel-abhängige
Vasodilatation bei SHR verschlechtert wird, wurden in vitro-Studien
für SHR
durchgeführt,
um den Effekt von Tempol auf eine Nierenvasokonstriktion, -Vasodilatation
und Hypertonie genauer zu beurteilen.
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In
der ersten Gruppe wurden die Kurzzeitwirkungen von Tempol in anästhesierten
Ratten bestimmt. Der mittlere arterielle Grundliniendruck (MAP)
und der renale vaskuläre
Widerstand (RVS) waren bei SHR (n=6) im Vergleich zu WKY (n=6) deutlich
erhöht.
Es wurden die folgenden Daten erhalten:
MAP: SHR = 145 ± 4 vs.
WKY = 118 ± 3
mm Hg,
RVR: SHR = 32 ± 4
vs. WKY = 10 ± 8
mm Hg/ml/min,
Tempol wurde intravenös mit 4 mg/kg gegeben, und
die Tiere wurden untersucht
MAP: SHR = 108 ± 8 vs. WKY = 98 ± 6 mm
Hg,
RVR: SHR = 17 ± 2
vs. WKY = 15 ± 1
mm Hg/ml/min,
Tempol wurde intravenös gegeben:
MAP : SHR =
8 0 ± 5
vs. WKY = 99 ± 7
mm Hg,
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Der
Langzeiteffekt der Verabreichung von Tempol mit einer Rate von 250
mg/kg/Tag, intraperitoneal über
7 Tage verabreicht, zeigte keine Wirkung auf den MAP bei WKY-Ratten,
aber einen gesenkten MAP bei SHR (p<0,01), und zwar von 133 ± 2 auf
120 ± 3
mm Hg.
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BEISPIEL 2
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Die
Feststellung, dass Tempol im Modell der genetisch übertragenen
essentiellen Hypertonie eine wirksame Behandlung ist, legt nahe,
dass Tempol zur Behandlung essentieller Hypertonie bei Menschen
verwendet werden kann.
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Die
folgenden Zusammensetzungen sind lediglich Vorschläge. Orale
Zusammensetzungen können Füllstoffe
und zusätzlich
Konservierungsstoffe, zusammen mit anderen inerten oder aktiven
Agentien, enthalten.
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A. Zusammensetzungen zur
oralen Verabreichung
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- 500 mg Tempol
- 500 mg Stärke
- 5 mg Magnesiumstearat
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Die
Zusammensetzung kann in Kapseln gegeben werden, die enterisch beschichtet
werden können.
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B. Zusammensetzungen zur
parenteralen Verabreichung [NUR ERLÄUTERND]
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Ab
etwa 1 Gramm Tempol wird zu etwa 50 bis etwa 100 ml 5%iger Dextroselösung oder
normaler Kochsalzlösung
oder einer anderen geeigneten isotonischen Lösung zur intravenösen (i.v.)
Verabreichung gegeben. Weitere Zusammensetzungen, die zur pa renteralen
Verwendung vorgesehen sind, umfassen etwa 0,5 mM bis etwa 100 mM
Tempol. Bevorzugter wären
etwa 0,5 mM bis etwa 10 mM Tempol, verabreicht in einem isotonischen
Vehikel auf intravenösem
Weg (i.v.).
-
Tempol
kann auf einem festen Träger
verabreicht werden. Ein Beispiel für einen festen Träger sind Pflaster.
Pflaster für
die Verabreichung von Tempol können
als Klebepflaster, die Tempol enthalten, formuliert werden. Beispielsweise
kann das Pflaster scheibenartig sein, wobei eine druckempfindliche
Siliconklebermatrix, die das aktive Agens enthält, mit einer nicht-permeablen
Rückseite
bedeckt sein kann. Die Scheibe (Discoid) kann das aktive Agens entweder
im Kleber enthalten oder kann darauf einen Träger befestigt haben, der aus
einem Material, wie Polyurethanschaum oder Gaze besteht, welcher
das aktive Agens halten wird. Vor Verwendung wird das Material,
das das aktive Agens enthält,
bedeckt, um das Pflaster zu schützen.
-
C. Zusammensetzungen zur
intravenösen
Verabreichung [NUR ERLÄUTERND]
-
Bei
Ratten umfassen wirksame Dosierungen, die intravenös (i.v.)
verabreicht werden: (1) etwa 0,25 bis etwa 800 mg/kg durch i.v.
Bolusdosierung, bevorzugter etwa 0,25 bis etwa 80 mg/kg durch i.v.
Bolusdosierung, und am vorteilhaftesten etwa 2,5 mg/kg bis etwa
8 mg/kg durch i.v. Bolusdosierung; und (2) etwa 0,5 bis etwa 2.000
mg/kg/h durch i.v. Infusion, bevorzugter etwa 0,5 bis etwa 200 mg/kg/h
durch i.v. Infusion, und am bevorzugtesten etwa 5 bis etwa 20 mg/kg/h
durch i.v. Infusion. Beim Menschen umfassen die intravenös verabreichten,
wirksamen Dosierungen für
Tempol wegen des langsameren Metabolismus: (1) etwa 0,025 bis etwa 400
mg/kg durch i.v. Bolusdosierung, bevorzugter etwa 0,025 bis etwa
40 mg/kg durch i.v. Bolusdosierung, und am bevorzugtesten etwa 0,25
mg/kg bis etwa 4 mg/kg durch i.v. Bolusdosierung; und (2) etwa 0,05
bis etwa 1.000 mg/kg/h durch i.v. Infusion, bevorzugter etwa 0,05
bis etwa 100 mg/kg/h durch i.v. Infusion, und am bevorzugtesten
etwa 0,5 bis etwa 10 mg/kg/h durch i.v. Infusion.
-
D. Zusammensetzungen zur
dermalen Verabreichung
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Ein
Pflaster oder ein anderer fester Träger, der aus einem Trilaminat
aus einer Klebermatrix, die zwischen einer nicht-permeablen Trägerschicht und einer schützenden
Deckschicht angeordnet ist, besteht, wird wie folgt hergestellt:
Zwei Gramm Tempol werden auf etwa 5 Gramm einer druckempfindlichen
Siliconklebstoffzusammensetzung BIOPSATM Q7-2920
(Dow Corning Corp., Midland, Michigan, U.S.A.) aufgetragen. Der Klebstoff
wird auf einen Polyesterfilm in sukzessiven Schichten aufgetragen,
um so etwa 200 mg aktives Agens pro cm2 bereitzustellen.
Der Film, der den Kleber enthält,
wird dann zu einem Pflaster mit 10 cm2 verarbeitet. Das
Pflaster wird mit einer Schutzschicht bedeckt, die vor Anbringung
des Pflasters zu entfernen ist.
-
Es
können
Pflaster hergestellt werden, die Permeationsverstärker, wie
z.B. Cyclodextrin, butyliertes Hydroxyanisol oder butyliertes Hydroxytoluol
enthalten. Allerdings sollte daran gedacht werden, dass das aktive
Agens der vorliegenden Erfindung bei Aufbringung auf das epidermale
Gewebe wirksam ist. Wenn die Pflaster auf dünne oder abgeschürfte Haut
aufgebracht werden sollen, besteht wenig Notwendigkeit, einen Permeationsverstärker zuzusetzen.
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BEISPIEL 3 [NUR ERLÄUTERND,
FÄLLT NICHT
IN DEN RAHMEN DER ANMELDUNG]
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Materialien
und Verfahren. In den Beispielen 3 bis 6 wurden Gruppen männlicher
SHR- und WKY-Ratten (200 bis 300 g) bei Leitungswasser und Standardfutter
(Harlan-Teklad Inc.) gehalten. In Beispiel 3 wurden Nierenhämodynamik
und MAP während
intravenöser
Bolusinjektion von Tempol in anästhesierten
SHR und WKY verglichen. Zur Durchführung dieses Experiments wurden
WKY (n=6) und SHR (n=6) mit Thiobutabarbital (100 mg/kg i.p., Inactin,
Research Biochemicals International) anästhesiert und bei 37°C auf einem
Servo-kontrollierten, gewärmten
Nager-Operationstisch gehalten. Mit einer Polyethylen PE-240-Röhre wurde eine Tracheostomie
durchgeführt,
und in die linke Jugularvene und die Arteria carotis wurde eine
PE-50-Röhrenkanüle eingesetzt.
Um einen ausgeglichenen Zustand des Gesamtblutvolumens aufrecht
zu erhalten, wurde eine intravenöse
Infusion von 1% Albumin, gelöst
in 0,154 M NaCl-Lösung,
mit 2 ml/h i.v. durchgeführt.
Es wurde ein Mittellinienschnitt gemacht, und die linke Nierenarterie
wurde isoliert. Um die Nierenarterie wurde eine Blutflusssonde gelegt
und mit einem Durchgangszeit-Blutströmungs-Messgerät (1RB,
Transonic Systems Inc.) verbunden. Wir haben früher gezeigt, dass dieses Verfahren
der Messung von Realzeitänderungen
des RBF bei Ratten gültig
ist (Welch et al., 1995 Am. J. Physiol. 37: F175-F178).
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Der
MAP wurde aus der Arteria carotis unter Verwendung eines Statham-Druckwandlers
(Modell P23, Gould Instruments) und eines MACLab-Datenerfassungsprogramms
kontinuierlich aufgezeichnet. Nach 60 Minuten Äquilibrierung gab es einen
Basiszeitraum zur Messung von MAP und RBF über 30 Minuten. Dann wurden
die MAP- und RBF-Reaktionen auf Tempol bei 24 und 72 μmol/kg i.v.
bestimmt.
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Statistik.
Alle Werte sind als Mittelwert ± SE angegeben. ANOVA wurde
verwendet, um die statistische Signifikanz in Gruppe 1 und 2 zu
bestimmen. Der Student-t-Test wurde verwendet, um die Signifikanz
in den Gruppen 3 und 4, in denen der Vergleich auf zwei Beobachtungen
beschränkt
war, zu bestimmen. P<0,05
wurde als statistisch signifikant angesehen. Die verwendeten statistischen
Methoden sind dieselben wie für
Beispiele 3 bis 6.
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Resultate. 1 zeigt
den MAP während
Grundlinienbedingungen und nach intravenösen Injektionen von Tempol
mit 24 und 72 μm/kg
in WKY und SHR. Der Grundlinien-MAP war bei SHR im Vergleich zu
WKY deutlich erhöht
(145 ± 4
vs. 118 ± 3
mm Hg, P<0,05).
Tempol in niedriger Dosis (24 μmol/kg
IV) hatte bei WKY (114 ± 5
mm Hg) oder SHR (147 ± 4
mm Hg) keine Wirkung. Allerdings normalisierte Tempol in höherer Dosis den
MAP der SHR auf den Level der WKY. Tempol (72 μmol/kg IV) senkte den MAP deutlich
(P<0,05), und zwar
um 11% bei WKY (96 ± 6
mm Hg) und um 38% bei SHR (104 ± 9 mm Hg).
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Während der
Grundbedingungen und der Infusion von Tempol mit 24 und 72 μmol/kg wurde
die Nierenhämodynamik
bei WKY und SHR untersucht. Grundlinien-RBF war zwischen den Gruppen ähnlich (WKY, 7,1 ± 0,7;
SHR, 6,8 ± 1,0
ml/min) und wurde während
der Tempol-Verabreichung nicht beeinflusst (WKY, 6,6 ± 0,7;
SHR, 6,7 ± 0,8
ml/min). Dagegen waren die Grundlinien-RVR-Werte bei SHR im Vergleich
zu WKY deutlich erhöht
(24 ± 3
vs. 17 ± 1
mm Hg·ml–1·min–1,
P<0,05). Tempol
hatte in niedriger Dosis in keiner Gruppe eine Wirkung auf RVR (WKY,
17 ± 1,
SHR, 24 ± 3
mm Hg·ml–1·min–1).
Allerdings normalisierte Tempol in höherer Dosis den RVR-Wert der
SHR auf den Level der WKY. Tempol senkte mit 72 μmol/kg die RVR-Werte bei SHR signifikant
(P<0,05), nämlich um
29% in SHR (17 ± 2
mm Hg·ml–1 min–1),
während
WKY nur eine minimale Wirkung zeigte (15 ± 1 mm Hg·ml–1·min–1).
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Frühere Studien,
die die Kurzzeitwirkungen von O2 – auf
den Blutdruck bei SHR untersuchten, zeigten, dass eine Bolusinjektion
eines Xanthinoxidase-Inhibitors zur Blockierung der Bildung von
O2 – aus Xanthin oder von
CuZn-SOD den MAP bei SHR stark senkte; allerdings wurden keine Resultate
für WKY
beschrieben (Miyamoto et al., 1996; Nakazono et al. 1991 Proc. Nat'l Acad. Sci. USA
88: 10045-10048). Diese Behandlung korrigiert eine O2 –-Bildung
lediglich aus Xanthinoxidase, wohingegen der vorgeschlagene Wirkmechanismus
von Tempol als SOD-Mimetikum
voraussagt, dass es eine O2 –-Überproduktion
aus al len Quellen korrigieren sollte. Darüber hinaus hat es Zugang sowohl
zu intra- als auch extrazellulären
Stellen und wird daher oxidativen Stress, der intra- oder extrazellulär entsteht,
korrigieren. Die meisten anderen Antioxidantien, z.B. Vitamin C und
SOD, wirken nur extrazellulär.
Daher verglichen wird die Wirkung des Abfangens von O2 – auf
den MAP in SHR mit ihrer genetischen Kontrolle WKY. Wir zeigen,
dass eine akute Tempol-Verabreichung die Werte für MAP und RVR in SHR auf den
Level von WKY normalisierte.
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Frühere Studien
haben eine Rolle für
O2 – in der Aorta und in
mesenterischen Arteriolen von SHR entwickelt (Auch-Schwelk et al.,
1989 Hypertens. 13: 859-864; Miyamoto et al., 1996; Grunfeld et
al., 1995; und Susuki et al., 1995 Hypertens. 25: 1083-1089). Allerdings
spielen die Nieren eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung
von Hypertonie. Tempol erweiterte die Gefäße des Nierengefäßsystems
bei SHR stärker
als bei WKY. Unter Kontrollbedingungen war der RVR-Wert bei SHR deutlich
erhöht,
und Tempol normalisierte den RVR-Wert bei SHR auf den Level des
Wertes von WKY. Da Tempol den MAP ohne Änderung bei RBF reduzierte,
war die Nierenvasodilation beeinträchtigt. Die RVR-Reaktion auf
Tempol kann das Resultat einer RBF-Autoregulierung sein. Ob Tempol
RVR direkt oder indirekt in SHR verringert, bleibt weiter zu klären. Dies
ist der erste Beweis, dass der erhöhte renale vaskuläre Widerstand
(RVR) eines Hypertonie-Modells (z.B. SHR) durch eine Therapie korrigiert
werden kann, die sich auf das Abfangen von intrazellulärem und
extrazellulärem
O2 – richtet.
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BEISPIEL 4 [NUR ERLÄUTERND,
FÄLLT NICHT
IN DEN RAHMEN DER ANMELDUNG]
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Materialien
und Verfahren. In Beispiel 4 wurde der MAP während der konstanten intravenösen Infusion von
Tempol in anästhesierten
SHR und WKY verglichen. Um die Dosis-Antwort-Beziehung für Tempol zu bestimmen, wurde
der MAP während
der Grundbedingungen und während
der intravenösen
Infusion von Tempol mit 1, 8, 18, 180 und 1800 μmol·kg–1·h1 für
30 Minuten in anästhesierten
WKY (n=6) und SHR (n=6) gemessen.
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2 veranschaulicht
die Dosis-Antwort-Beziehung zwischen Tempol bei 1, 8, 18, 180, 1800 μmol·kg–1·h–1 und
MAP in WKY und SHR. Der Grundlinien-MAP war bei SHR (166 ± 7 mm
Hg) im Vergleich zu WKY (121 ± 4
mm Hg) deutlich (P<0,05)
erhöht.
Tempol senkte den MAP dosisabhängig
in WKY und SHR, wobei SHR eine größere Empfindlichkeit und Ansprechbarkeit
auf eine Tempol-Infusion haben. Die höchste Tempol-Dosis (1.800 μmol kg–1·h–1)
normalisierte den MAP von SHR (72 ± 10 mm Hg) auf den Level
desjenigen von WKY (71 ± 3
mm Hg).
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BEISPIEL 5 [NUR ERLÄUTERND,
FÄLLT NICHT
IN DEN RAHMEN DER ANMELDUNG]
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Materialien
und Verfahren. In Beispiel 5 wurde die Rolle von NO bei der MAP-Reaktion
bzw. -Antwort auf eine konstante Tempol-Infusion bei SHR untersucht.
Um zu bestimmen, ob O2 – dem
MAP durch Wechselwirkung mit dem NO-Weg erhöht, wurde die MAP-Reaktion
auf Tempol in anästhesierten
SHR (n=6) und in SHR, die mit dem NO-Synthase-Inhibitor L-NAME (11 μmol·kg–1 ·min–1,
n=5) vorbehandelt worden waren, bestimmt. Um sicherzustellen, dass
eine Änderung
bei der MAP-Reaktion auf Tempol bei SHR während einer L-NAME-Verabreichung
nicht nur Folge einer Erhöhung
beim MAP und dem Gefäßtonus war,
wurde das Protokoll bei SHR, denen Norepinephrin (31 μmol·kg–1·min–1,
n=6) durch Infusion verabreicht worden war, wiederholt. In allen
Ratten wurde der MAP während
Grundbedingungen; während
20-minütiger
Vorbehandlung, entweder mit Kochsalzvehikel, L-NAME oder Norepinephrin, und nach 30-minütiger konstanter
Tempol-Infusion (180 μmol·kg–1·h–1)
gemessen.
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Resultate.
Die prozentuale Änderung
beim MAP wurde bei SHR verglichen, die mit isotonischem Kochsalzvehikel
(2 ml/h, i.v.) oder dem NO-Synthese-Inhibitor L-NAME (11 μmol·kg–1 h–1,
i.v.) vorbehandelt worden waren. Wie in der vorherigen Gruppe senkte
eine Tempol-Infusion (180 μmol·kg–1·min–1)
für 30
Minuten den MAP in SHR deutlich, nämlich um 32% (121 ± 17 mm
Hg, P<0,05). Im
deutlichen Gegensatz dazu hob der NO-Synthese-Inhibitor L-NAME die MAP-Reaktion
auf Tempol auf. Eine 20-minütige
L-NAME-Infusion alleine erhöhte
den MAP um 18% von 158 ± 11
auf 187 ± 8
mm Hg, und MAP blieb während
der Tempol-Infusion unverändert
(186 ± 4
mm Hg). Zeit-Kontrollstudien
in einer getrennten SHR-Gruppe zeigten, dass der MAP während der
L-NAME-Infusion konstant blieb (Veränderung beim MAP bei 50 min,
0,3 ± 3,3%;
NS).
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Um
zu untersuchen, dass die Unfähigkeit
von Tempol, den MAP bei Ratten mit L-NAME-Infusion zu senken, eine
Folge der schweren Vasokonstriktion und Hypertonie war, wurde das
Protokoll bei SHR wiederholt, denen Norepinephrin (31 nmol· kg–1·min–1)
anstelle von L-NAME durch Infusion verabreicht worden war. Norepinephrin
erhöhte
den MAP um 15%, nämlich
von 164 ± 4
auf 188 ± 7
mm Hg. Dies war ähnlich
wie die Erhöhung
mit L-NAME. Allerdings senkte Tempol den MAP bei SHR, denen eine
Norepinephrin-Infusion verabreicht worden war, deutlich, nämlich um
14% (161 ± 7
mm Hg, P<0,05).
Zeit-Kontrollstudien in einer getrennten SHR-Gruppe zeigten, dass
MAP während
einer Norepinephrin-Infusion konstant blieb (Änderung des MAP bei 50 min,
2,0 ± 0,0%;
NS).
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Daher
zeigt dieses Beispiel, dass die antihypertensive Reaktion von NOS
abhängen
muss, da sie durch NO-Synthese-Inhibierung
blockiert wurde. Die intravenöse
Infusion von Tempol senkte den MAP in SHR um 32%, und diese Reaktion
wird in SHR-Ratten, die mit dem NO-Synthase-Inhibitor L-NAME vorbehandelt worden
waren, blockiert. Es wurde auch gezeigt, dass die negative Antwort
auf Tempol während
L-NAME nicht nur auf einer Erhöhung
des systemischen vaskulären
Widerstands und des Blutdrucks beruhte, und zwar wegen der MAP-Reaktion
auf Tempol bei SHR, die eine Infusion mit Norepinephrin erhalten
hatten. Bei SHR, die mit Norepinephrin vorbehandelt worden waren,
welches eine ähnliche
Erhöhung
beim MAP produ zierte, reduzierte Tempol den MAP um 14%. Forscher
hatten früher
gezeigt, dass Katecholamine, einschließlich Norepinephrin, Antioxidans-Eigenschaften
haben. Da Norepinephrin ein Antioxidans ist, würde der Zusatz eines anderen
Antioxidans keinen so markanten Effekt haben wie Tempol, das alleine
an Ratten verabreicht wird. Aus diesem Grund war Tempol bei der
Senkung des MAP in SHR, die mit Norepinephrin behandelt worden waren, weniger
wirksam (14%) als in normalen SHR (32%). Insgesamt legen diese Daten
nahe, dass NO eine wichtige Rolle bei der Vermittlung der antihypertensiven
Wirkungen des Abfangens von O2 – spielt.
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Es
gibt mehrere mögliche
zu beachtende Mechanismen, durch welche NO die antihypertensiven
Wirkungen von Tempol vermittelt. Erstens, könnte Tempol direkt NO liefern?
Dieser mögliche
Mechanismus hat sich als unrichtig erwiesen, da Tempol sich nicht
zu NO zersetzt (Landino et al., 1996 Proc. Natl Acad. Sci. USA 93:
15069-15074). Zweitens, ein Abfangen von O2 – erhöht die Halbwertszeit
von NO. Gryglewski et al. (1986 Nature 320: 454-456) zeigte, dass
O2 – beim Abbau von NO zu
Peroxynitrit wichtig ist, und Rubanyi et al. (1986) zeigte, dass
O2 – NO in Koronararterienringen
inaktiviert. Es gibt mehrere mögliche
Quellen für
O2 –, einschließlich Xanthinoxidase,
NADPH-Oxidase, unvollständiger
Elektronentransport und sogar Gehirn-NOS (Samuni et al., 1991 Clin.
Invest. 1526-1530).
Die Quelle für
O2 – in dieser Studie bleibt
unklar. Da allerdings frühere
Studien eine Rolle von O2 –,
das aus dem Gefäßsystem
freigesetzt wird, in SHR nahelegen, scheint NOS nicht die Hauptquelle
für O2 – zu sein. Als Resultat
der kräftigen
Wechselwirkung zwischen O2 – und
NO kann Tempol die Halbwertszeit von NO verlängern und macht es möglich, dass
es eine kräftigere
vasodilatorische Wirkung ausüben
kann. Schließlich
kann Tempol durch Blockierung der Bildung von Peroxynitrit die Produktion
von Vasokonstriktor-Endoperoxiden, die durch Peroxynitrit in Makrophagen
stimuliert werden, inhibieren (Landino et al., 1996). Dennoch ist
dies die erste Studie, die zeigt, dass ein Abfangen von O2 – sowohl extrazellulär als auch intrazellulär mit einem
membranpermeablen SOD-Mimetikum, wie Tempol, die RVR- und MAP-Werte
von SHR normalisiert (siehe Schnackenberg et al., 1998).
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BEISPIEL 7 [NUR ERLÄUTERND,
FÄLLT NICHT
IN DEN RAHMEN DER ANMELDUNG]
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Materialien
und Verfahren. Gruppen männlicher
SHR- und WKY-Ratten
(250 ± 10
g) wurden bei Leitungswasser und Standardfutter (Ralston-Purina
Co., Natriumgehalt 0,3 g/100 g) gehalten. Die Ratten wurden in vier
Gruppen eingeteilt: WKY, denen Vehikel gegeben wurde, (n=7), SHR,
denen Vehikel gegeben wurde, (n=8), WKY, denen Tempol gegeben wurde,
(n=6), und SHR, denen Tempol gegeben wurde, (n=8). Tempol ist in
Wasser leicht löslich
und wurde zwei Wochen lang im Trinkwasser verabreicht (1 mM). Nach
Verabreichung von Kontrolle oder Tempol wurden die Ratten für 24 Stunden
in Stoffwechselkäfigen
gehalten. Urin wurde in Behältern
mit 10 μl
2 mM Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTR) gesammelt, um eine ex vivo-Produktion von 8-Isoprostaglandin F2α (8-ISO)
zu verhindern. Urin wurde 10 min lang bei 4°C mit 1.000 UpM zentrifugiert
und bis zur Analyse in Aliquots bei –80°C gelagert.
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Danach
wurden WKY und SHR mit Thiobutabarbital (100 mg/kg, i.p., Inactin,
Research Biochemicals International) anästhesiert und auf einem Servo-kontrollierten,
erwärmten
Nager-Operationstisch
bei 37°C
gehalten. Es wurde eine Tracheostomie mit einem Polyethylen PE-240-Röhrchen durchgeführt, und
in die linke Jugularvene und in die Arteria carotis wurde eine Kanüle aus PE-50-Röhrchen bzw.
-Schlauch eingesetzt. Eine 1% Albuminlösung wurde in 0,154 M NaCl
mit 2 ml/h, i.v., infundiert, um den ausgeglichenen Zustand des
Gesamtblutvolumens aufrecht zu erhalten. Es wurde ein Mittellinienschnitt
durchgeführt,
und die linke Nierenarterie wurde isoliert. Eine Blutstromsonde
wurde um die Nierenarterie gelegt und an ein Durchgangszeit-Blutfluss-Messgerät (IRB,
Transonic Systems, Inc.) angeschlossen. Wir haben vorher gezeigt,
dass dieses Verfahren der Messung der Realzeitänderungen im Nierenblutfluss
(RBF) bei Ratten gültig
ist. Der mittlere arterielle Druck (MAP) und die Herzfrequenz (HR)
wurden unter Verwendung eines Statham-Druckwandlers (Modell P23,
Gould Instruments) und MACLab-Datenerfassungsprogramms für die Arteria
carotis kontinuierlich aufgezeichnet. Die glomeruläre Filtrationsrate
(DFR) wurde aus der Clearance von [3H]-Inulin
bestimmt. Nach Operation und einem 60-minütigen Äquilibrierungszeitraum wurden
MAP, HR, GFR und RBF über
30 Minuten gemessen, und die Daten wurden gemittelt.
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Statistik.
Alle Werte sind Mittelwerte ± SE.
ANOVA wurde verwendet, um die statistische Signifikanz in Gruppe
1 und 2 zu bestimmen. Der Student-t-Test wurde eingesetzt, um die
Signifikanz in Gruppe 3 und 4 zu bestimmen, in denen der Vergleich
auf zwei Beobachtungen beschränkt
war. P<0,05 wurde
als statistisch signifikant angesehen.
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Resultate.
Ratten, die bei Tempol, das in Trinkwasser gegeben wurde, 2 Wochen
lang gehalten worden waren, hatten einen ähnlichen Nahrungsverzehr wie
Kontrollratten, die nur Trinkwasser erhielten. Es gab keine signifikante
Differenz zwischen der Nahrungsaufnahme (Kontrolle: 25 ± 1 vs.
Tempol: 24 ± 1
g/Tag) oder bei der Körpergewichtszunahme
(Kontrolle: 69 ± 4
vs. Tempol: 66 ± 3
g/14 Tage), allerdings war die Wasseraufnahme bei den mit Tempol
behandelten Gruppen mäßig erhöht (Kontrolle:
34 ± 2
vs. Tempol: 43 ± 3
ml/Tag, p<0,05).
Die Wasseraufnahme war bei Tempol-behandelten WKY und SHR gleichermaßen erhöht.
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Der
mittlere arterielle Druck in WKY und SHR ist in 4 dargestellt.
Unter normalen Bedingungen war der MAP bei SHR im Vergleich zu WKY
um 41% erhöht
(SHR: 162 ± 8
vs. WKY: 115 ± 5
mm Hg, p<0,001). Nach
zweiwöchiger
Tempol-Verabreichung war der MAP bei SHR auf einen Wert reduziert,
der sich nicht signifikant von dem bei WKY unterschied (SHR 134 ± 6 vs.
WKY: 118 ± 7
mm Hg). Der MAP bei SHR, denen Tempol gegeben wurde, war im Vergleich
zu normalen SHR deutlich niedriger, nämlich um 18%. Eine Varianzanalyse
zeigte, dass Tempol den MAP in SHR spezifisch und deutlich senkte
(p<0,05). Die Herzfrequenz
war bei SHR (420 ± 6
Schläge/min)
im Vergleich zu WKY (374 ± 9
Schläge/min)
unter Kontrollbedingungen erhöht (p<0,001) und wurde
durch Tempol nicht verändert
(SHR: 414 ± 9
vs. WKY: 373 ± 8
Schläge/min).
Eine zweiwöchige
Verabreichung von Tempol im Trinkwasser (1 mM) an SHR (n=8) senkte
den MAP um 18% (162 ± 8 auf
134 ± 6
mm Hg, p<0,05),
erhöhte
den GFR-Wert um 17 (1,6 ± 0,2
auf 1,9 ± 0,3
ml/min) und senkte UV8-ISO um 39% (9,8 ± 0,7 auf 6,0 ± 0,7 ng/24
h, p<0,05).
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Tabelle
5 zeigt die Nierenhämodynamik
und die Ausscheidungsfunktion unter Normalbedingungen und nach zweiwöchiger Tempol-Verabreichung
im Trinkwasser. Unter normalen Bedingungen war der RBF-Wert von
SHR um 34% gesenkt (SHR: 5,8 ± 0,6
vs. WKY: 8,8 ± 0,7
ml/min, p<0,01),
der GFR-Wert war um 47% gesenkt (SHR: 1,6 ± 0,2 vs. WKY: 3,0 ± 0,4 ml/min,
p<0,05) und der
RVR-Wert war um 117% erhöht (SHR:
29,4 ± 2,7
vs. WKY: 13,5 ± 1,0
mm Hg/ml/min, p<0,001).
Nach zweiwöchiger
Tempol-Verabreichung
gab es keine signifikanten Veränderungen
bei der Nierenhämodynamik
von SHR, obgleich es Tendenzen zu einer Senkung des RVR-Werts (16%)
und einer Erhöhung
des GFR-Werts (17%) gab, so dass nicht länger eine signifikante Differenz beim
GFR-Wert zwischen SHR und WKY bestand. Tempol hatte bei WKY keine
deutlichen Wirkungen auf die Nierenhämodynamik. Die Nierenausscheidungsfunktion
war unter Kontrollbedingungen oder Tempol-Verabreichung zwischen
WKY und SHR nicht signifikant verschieden.
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Dieses
Beispiel beweist, dass eine längere
orale Tempol-Therapie
den BP in einem Ratten-Modell für essentielle
Hypertonie selektiv senkt, aber keine Wirkung auf die WKY-Kontrollratten hat.
Von Bedeutung ist, dass der Marker der O2 –-Bildung
(z.B. Ausscheidung von 8-ISO) im SHR-Modell erhöht war, Tempol diesen über den
zweiwöchigen
Zeitraum seiner Verabreichung selektiv auf den Wert reduzierte,
der bei den WKY-Kontrollratten beobachtet wurde. Dies ist der erste
Beweis, dass eine Steady-State-Verabreichung eines Agenses (z.B.
Tempol) Hypertonie selektiv in einem Modell für humane essentielle Hypertonie
korrigieren kann. Es wird eine starke rationale Basis für diese
Therapieformen bei humaner essentieller Hypertonie bereitgestellt.
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In
unseren Untersuchungen des Ratten-Modells für milde/moderate essentielle
Hypertonie (z.B. die SHR-Ratte) wurde ein erhöhter ROS-Wert detektiert. Es
ist wahrscheinlich, dass ROS stärker
und ROS umgekehrt wichtiger und dringlicher in schwereren Formen
der Hypertonie, z.B. beschleunigter, Arzneimittel-resistenter oder
maligner Hypertonie, oder bei hypertensiven Nöten, Notfällen und Krisen ist. Daher
können
die schwereren Formen der Hypertonie, die oft von einer Dysfunktion
des Herzens oder Gehirns begleitet sind, die Hypertonieformen sein,
die durch Tempol-enthaltende Zusammensetzungen am besten behandelt
werden können.
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Die
Erfindung wird nur durch die folgenden Ansprüche beschränkt.