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Die
vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Zusammensetzungen
oder Nährstoffformulierungen,
welche einen wasser- oder öllöslichen Grüntee-Extrakt
und wenigstens ein Cyclosporin und/oder wenigstens ein Ascomycin
umfassen, und die Verwendung eines wasser- oder öllöslichen Grüntee-Extrakts bei der Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung oder Nährstoffformulierung für die prophylaktische
und/oder therapeutische Behandlung einer Nierenfunktionsstörung, die durch
Cyclosporin und/oder Ascomycin ausgelöst ist.
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Cyclosporine
umfassen eine Klasse strukturell eindeutiger, cyclischer, poly-N-methylierter
Endecapeptide, die allgemein, jeweils in einem höheren oder geringeren Grad,
eine immunsuppressive, entzündungshemmende,
antivirale und/oder antiparasitäre
Aktivität
besitzen. Das erste der Cyclosporine, das identifiziert wurde, war
der Metabolit Cyclosporin A oder Ciclosporin aus Pilzen, und seine
Struktur ist in The Merck Index, 11
th Edition,
Merck & Co.,
Inc.; Rahway, New Jersey, USA (1989) unter Notierung 2759 angegeben.
Cyclosporine, die später
identifiziert wurden, sind die Cyclosporine B, C, D und G, die ebenso
in The Merck Index unter Notierung 2759 eingetragen sind. Es ist
auch eine große
Zahl synthetischer Analoga bekannt, und repräsentative Beispiele sind in
EP 296 123 ,
EP 484 281 und
GB 2222770 offen gelegt. Cyclosporin
A und seine strukturell ähnlichen
Analoga und Derivate sowie Metabolite davon werden für die Zwecke
dieser Beschreibung generell als "Cyclosporine" bezeichnet.
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Ascomycine,
von denen FK-506 am besten bekannt ist, sind eine andere Klasse
generell immunsuppressiver Substanzen und werden auch als Makrolid-Immunsuppressiva
bezeichnet. FK-506 ist ein Makrolid-Immunsuppressivum, welches von
Streptomyces tsukubaensis No. 9993 erzeugt wird. Die Struktur von
FK-506 ist im Anhang zu The Merck Index, siehe oben, als Objekt
A5 angegeben. Es ist eine auch große Zahl verwandter Verbindungen,
die die grundlegende Struktur und die immunologischen Eigenschaften
von FK-506 beibehalten, bekannt. Diese Verbindungen sind in vielen
Publikationen beschrieben, zum Beispiel
EP 184162 ,
EP 315973 ,
EP 323042 ,
EP 423714 ,
EP 427680 ,
EP 465426 ,
EP 474126 ,
WO 91/13889 ,
WO 91/19495 ,
EP 484935 ,
EP 532088 ,
EP 532089 ,
WO 93/5059 und ähnliche. Ascomycin, FK-506
und ihre strukturell ähnlichen Analoga
und Derivate sowie Metabolite davon werden in dieser Beschreibung
gemeinsam als "Ascomycine" bezeichnet.
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Auf
Grund ihrer äußerst nützlichen
pharmakologischen Eigenschaften finden Cyclosporine (Cyclosporine
A und G im Besonderen) und Ascomycine (zum Beispiel FK-506) breite
Anwendung bei, zum Beispiel, der Prävention von Transplantatabstoßung, bei
der Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis
und Psoriasis und auch bei der Behandlung der Multidrug Resistenz.
Cyclosporine und Ascomycine haben auch bestimmte Nebenwirkungen,
wobei die beträchtlichste
die Nierenfunktionsstörung,
im Besonderen die Nephrotoxizität
vornehmlich bei höheren
Dosen, ist. Nephrotoxizität
wird charakterisiert durch verminderten renalen Blutfluss und verminderte
glomeruläre
Filtration mit entsprechenden Erhöhungen des Serum-Kreatinins,
der alkalischen Phosphatase und des Harnstoffs ebenso wie Anschwellen
proximaler Zellen sowie Nekrose und Infiltration von Makrophagen.
In einigen Studien wurde gezeigt, dass Hypoxie die proximalen Tubuli eher
selektiv schädigt,
und eine Verminderung des Blutflusses kann zu einer Hypoxie führen. Es
wurde der Nachweis erbracht, dass intrazelluläres Calcium mit dieser Pathologie
in Verbindung steht, und Calciumkanal-Blocker können den Schaden minimieren. Jedoch
können
Calciumkanal-Blocker nicht ohne Straflosigkeit gegeben werden. Folglich
ist derzeit keine brauchbare Therapie für diese wichtige Nebenwirkung
auf die Niere bekannt.
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Daher
ist es die Problemstellung, die der Erfindung zugrunde liegt, eine
pharmazeutische Zusammensetzung oder Nährstoffformulierung für die prophylaktische
und/oder therapeutische Behandlung einer Nierenfunktionsstörung, die
durch Cyclosporine oder Ascomycine ausgelöst sein kann, zur Verfügung zu
stellen.
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Die
Lösung
dieses Problems ist eine pharmazeutische Zusammensetzung oder Nährstoffformulierung,
umfassend
einen wasser- oder öllöslichen Grüntee-Extrakt und
eine
prophylaktisch und/oder therapeutisch wirksame Menge von wenigstens
einem Cyclosporin oder wenigstens einem Ascomycin.
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Eine
andere Lösung
dieses Problems ist eine pharmazeutische Zusammensetzung oder Nährstoffformulierung,
umfassend
einen wasser- oder öllöslichen Grüntee-Extrakt und
mindestens
eine Aminosäure
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Glycin, Alanin, Serin, L-Arginin, einer
physiologisch akzeptablen Verbindung, die mit der Synthese von Stickoxid
verbunden ist, physiologisch akzeptablen Salzen davon und Mischungen davon.
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Der
wasser- oder öllösliche Grüntee-Extrakt wird
im Folgenden als ´"Grüntee-Extrakt" bezeichnet werden.
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Der
gemäß der Erfindung
verwendete Grüntee-Extrakt
umfasst vorzugsweise Nährstoffkomponenten
des Grüntees
wie zum Beispiel Aminosäuren, Polyphenole,
Vitamine, Fluoride, Saccharide, Mineralien und Coffein. Die Aminosäure kann
Theanin sein und die Polyphenole können vorzugsweise ausgewählt sein
aus der Gruppe bestehend aus sechs Derivaten des Catechins, und
zwar (–)-Epigallocatechingallat
(EGCg), (–)-Epigallocatechin
(EGC), (–)-Epicatechingallat
(ECg), (+)-Gallocatechin (GC), (–)-Epicatechin (EC) und (+)-Catechin
(C) und Mischungen davon. Kommerziell erhältliche Grüntee-Extrakte, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind Ryokucha GT-1, Sunflavon P, Sunphenon 100S, Sunphenon DCF-1, Suntheanine
und Sunkatol, die alle bei der Firma Taiyo Kagaku erhältlich sind.
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Der
Grüntee-Extrakt,
der gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden soll, kann gewonnen werden, indem man
Grünteeblätter in
zehn Gewichtsanteilen heissen Wassers bei 95°C über 30 Minuten unter leichtem
Rühren
ziehen lässt.
Die erhaltene Mischung wird ausgepresst, der Saft wird filtriert,
und das Filtrat wird auf über
ein Viertel des Volumens im Vakuum konzentriert. Der Wasserextrakt wird
mit einem gleichen Volumen Ethylacetat dreimal aufgeteilt, und die
Ethylacetat-Schicht wird im Vakuum getrocknet, und dadurch wird
ein Grüntee-Extrakt gewonnen.
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Für die Verwendung
in pharmazeutischen Zusammensetzungen oder Nährstoffformulierungen wird
Grüntee-Extrakt
in geeigneter Weise in getrockneter oder flüssiger, öliger Form eingesetzt. Grüntee-Extrakt
kann auch in Form konzentrierter Lösungen gemäß der Erfindung verwendet werden.
Wenn Grüntee-Extrakt
in Nährstoffformulierungen
verwendet wird, wird die Verwendung eines wasserlöslichen Grüntee-Extrakts
bevorzugt.
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Nach
einer ersten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung oder Nährstoffformulierung
einen wasser- oder öllöslichen
Grüntee-Extrakt und wenigstens
ein Cyclosporin und/oder wenigstens ein Ascomycin.
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Der
Grüntee-Extrakt
liegt in den pharmazeutischen Zusammensetzungen oder Nährstoffformulierungen
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise in einer Menge von 0,001
bis 20 Gramm, vorzugsweise 0,01 bis 10 Gramm pro 100 Gramm der pharmazeutischen
Zusammensetzung oder Nährstoffformulierung
vor.
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Die
Cyclosporine oder Ascomycine, die in den pharmazeutischen Zusammensetzungen
oder Nährstoffformulierungen
der vorliegenden Erfindung vorliegen, können ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend
aus Cyclosporin A, B, C, G, PSC 833 ([3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]-1-(Val]-2-Cyclosporin, FK-506,
ASM (33-Epi-chloro-33-desoxy-Ascomycin) oder Kombinationen davon,
am bevorzugtesten Cyclosporin A, G, FK-506, immunsuppressive Cyclosporine
oder Ascomycine und Kombinationen davon.
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Das
Cyclosporin kann in den pharmazeutischen Zusammensetzungen oder
Nährstoffformulierungen
der vorliegenden Erfindung in einer Menge von 5 bis 200 mg, vorzugsweise
10 bis 100 mg pro Dosierungseinheit, wie zum Beispiel pro Weichgelkapsel
oder pro ml einer Trinklösung
vorliegen.
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Das
Ascomycin, im Besonderen FK506, kann in den pharmazeutischen Zusammensetzungen oder
Nährstoffformulierungen
der vorliegenden Erfindung in einer Menge von 0,1 bis 50 mg, vorzugsweise
0,5 bis 5 mg pro Dosierungseinheit, wie zum Beispiel pro Weichgelkapsel
oder pro ml einer Trinklösung
vorliegen.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen oder Nährstoffformulierungen der Erfindung
können
dem Patienten oral, enteral oder parenteral verabreicht werden.
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Der
orale Weg der Verabreichung wird bevorzugt, im Besonderen für nachfolgende
oder prophylaktische Behandlung. Typische pharmakologisch akzeptable
Formen einer Rezeptur für
orale Verabreichung werden ferner pharmakologisch akzeptable Verdünnungsmittel,
Träger,
Mikroemulsionen, Vitamine, Pigmente und/oder andere Hilfsstoffe,
deren Eignung für
die Aufnahme in solche Rezepturen dem Fachmann gut bekannt ist,
und optional ein Cyclosporin oder ein immunsuppressives Makrolid-Arzneimittel
umfassen.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung oder Nährstoffformulierung wird in
geeigneter Weise in Form einer wässrigen
Trinklösung
unter Verwendung von Ethanol oder Speiseölen als Träger für die hydrophoben Ciclosporine
oder Ascomycine oder in Form galenischer Formulierungen für orale
Gabe verabreicht. Die pharmazeutische Zusammensetzung oder Nährstoffformulierung
in einer für
die orale Anwendung geeigneten Form wird folglich in wässriger
Form oder in Form einer weichen Gelatinekapsel bevorzugt.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen oder Nährstoffformulierungen der Erfindung
können
so formuliert werden, dass an den Patienten zwischen 0,01 und 20
g, vorzugsweise 0,1 bis 15 g, besonders bevorzugt 0,25 bis 10 g
des Grüntee-Extrakts
der Erfindung pro 24 Stunden, entsprechend einer Tagesdosis von
5×100
mg/kg Körpergewicht (Spannweite
des Körpergewichts
50–100
kg), abgegeben werden. Die Menge der zu verabreichenden pharmazeutischen
Zusammensetzungen oder Nährstoffformulierungen
hängt in
einem hohem Maße
von den spezifischen Erfordernissen des Pa tienten ab. Solche täglichen
Mengen von Grüntee-Extrakt
sind für
die Behandlung der gewünschten
Effekte und auch für
prophylaktische Vorbehandlung geeignet.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen oder Nährstoffformulierungen der Erfindung
sind nützlich
bei der prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung einer
Nierenfunktionsstörung, die
durch Cyclosporin und/oder Ascomycin, im Besonderen durch Cyclosporin
A, FK-506 und PSC 833, ausgelöst
ist, wobei die Nierenfunktionsstörung
bevorzugt eine Nephrotoxizität
ist.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen oder Nährstoffformulierungen der Erfindung
können
dem Patienten vor, während
und/oder nach dem Auftreten einer von Cyclosporin und/oder Ascomycin auslösten Nierenfunktionsstörung verabreicht
werden.
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Wo
die Nährstoffformulierung
der Erfindung für
die Verwendung als Nahrungsergänzung
vorgesehen ist, sollte die Menge der von ihr gelieferten Energie
nicht zu überhöht sein,
um den Appetit des Patienten nicht unnötigerweise zu unterdrücken. Die
Ergänzung
sollte in geeigneter Weise Energiequellen umfassen, überwiegend
oder ausschließlich
Kohlenhydrate und Aminosäuren,
in einer Menge, die 5 bis 500 kcal/Tag, vorzugsweise 10 bis 250
kcal/Tag, liefert. Der Beitrag der Kohlenhydrat-Quelle, der Stickstoff-Quelle
und der Fett-Quelle zur gesamten täglichen Kalorienzahl kann innerhalb
weiter Bereiche variieren. Für
eine Verwendung als Nahrungsergänzung
kann die Verabreichung als Pulver oder in flüssiger Form erfolgen.
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Die
Behandlungsperiode wird mit der Behandlung mit dem immunsuppressiven
Arzneimittel zusammenfallen.
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Die
Ergänzung
wird in geeigneter Weise in Form von Dosierungseinheiten, die für eine Verabreichung
der Ergänzung
1- bis 4-mal pro Tag geeignet sind, verabreicht werden. Wo die Nährstoffformulierungen
der Erfindung Energiequellen umfassen, ist es angemessen, nicht
mehr als 500 kcal/Tag abzugeben. Abgesehen von dieser Einschränkung in
Bezug auf die Energiezufuhr können
und werden Nahrungsergänzungen
der Erfindung für
die Prävention und/oder
Behandlung einer durch Cyclosporin oder immunsup pressive Makrolid-Arzneimittel
ausgelösten
Nephrotoxizität
in geeigneter Weise in Form von Trinklösungen bereitgestellt werden.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen oder Nährstoffformulierungen der Erfindung
können
auf eine an sich bekannte Art, zum Beispiel durch Vermischen der
Inhaltsstoffe, erhalten werden.
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Eine
zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines wasser- oder öllöslichen
Grüntee-Extrakts
für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung oder Nährstoffformulierung
für die
prophylaktische und/oder therapeutische Behandlung einer Nierenfunktionsstörung, die
durch Cyclosporin und/oder Ascomycin ausgelöst ist.
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Die
Menge des zu verwendenden Grüntee-Extrakts
ist wie oben für
die pharmazeutischen Zusammensetzungen oder Nährstoffformulierungen der Erfindung
beschrieben.
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Es
wurde festgestellt, dass Grüntee-Extrakt eine
der wichtigen Nebenwirkungen einer chronischen Anwendung von Cyclosporin
A und von FK-506 – Nephrotoxizität – verhindert
und/oder abmildert. Grüntee-Extrakt
verhindert die Abnahme der glomerulären Filtrationsrate. Grüntee-Extrakt
verhindert auch den Anstieg des Serum-Kreatinins und des Harnstoffs
und neigt dazu, den Anstieg der alkalischen Phosphatase auf Grund
von Cyclosporin A und FK-506 zu minimieren. Das Anschwellen und
die Nekrose der proximalen Tubuli und die Infiltration von Makrophagen
werden auch durch Grüntee-Extrakt
in wasser- und öllöslicher
Form vollständig
unterbunden. Somit ist es klar, dass Grüntee-Extrakt eine bedeutende
protektive Wirkung auf Nephrotoxizität auf Grund von Cyclosporin
A oder FK-506 hat.
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Die
Erfindung wird ferner durch die folgenden Beispiele, die sich auf 1 bis 6 beziehen, veranschaulicht.
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1 zeigt
Auswirkungen von Cyclosporin A (CsA) und wasserlöslichem Grüntee-Extrakt auf Änderungen
des Körpergewichts.
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2 zeigt
Auswirkungen von Cyclosporin A (CsA) und wasserlöslichem Grüntee-Extrakt (GTE) auf glomeruläre Filtrationsraten.
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3 zeigt
die Dosisabhängigkeit
der Wirkung von wasserlöslichem
Grüntee-Extrakt
auf glomeruläre
Filtrationsraten.
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4 zeigt
Auswirkungen von Cyclosporin A (CsA) und öllöslichem Grüntee-Extrakt (OSGTE) auf glomeruläre Filtrationsraten.
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5 zeigt
Auswirkungen von Cyclosporin A (CsA) und Grüntee-Extrakt (GTE) auf histologische Veränderungen
in der Niere.
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6 zeigt
Auswirkungen von FK-506 und Grüntee-Extrakt
(GTE) auf glomeruläre
Filtrationsraten.
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BEISPIEL 1
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Unterbindung der durch
Cyclosporin A ausgelösten Nephrotoxizität durch
Grüntee-Extrakt
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Reagenzien
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Cyclosporin
A (Sandimmun orale Lösung) war
das Produkt von Norvatis (Basel, Schweiz). Wasserlöslicher
Grüntee-Extrakt
(Sunphenon) und öllöslicher
(Sojabohnenöl)
Grüntee-Extrakt
(Sunkatol) wurden von Taiyo Kagaku Co. (Yokkaichi, Mie, Japan) geschaffen.
Kreatinin-Analyse-Kits und a-(4-Pyridyl I-oxid)-N-tert-butylnitron
(4-POBN) wurden von Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, bezogen.
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Tiere und Behandlung
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Männliche
Sprague-Dawley Ratten (200–250
g) wurden mit einer halbsynthetischen gepulverten Kost (AIN 76),
die 0–0,1%
wasserlöslichen Grüntee-Extrakt
(GTE) enthielt, über
3 Tage vor Cyclosporin A gefüttert. Öllöslicher
Grüntee-Extrakt
(OSGTE) wurde Cyclosporin A/Olivenöl-Lösungen mit Konzentrationen
von 0–2,8%
zugegeben und einigen Ratten täglich über Sondenernährung gegeben.
Frühere
Studien haben gezeigt, dass Cyclosporin A bei Dosierungen von 25–50 mg/kg
typische Nephrotoxizität
einschließlich
reduzierter glomerulärer
Filtrationsraten, erhöhtem
Serum-Kreatinin und pathologischer Veränderungen verursachte. Dementsprechend
wurden in dieser Untersuchung Cyclosporin A (25 mg/kg in Olivenöl bei einer
Konzentration von 10 mg/m gelöst)
oder ein entsprechendes Volumen des Olivenöl-Vehikels über orale Sondenernährung gegeben.
Der Nahrungsverbrauch war bei den untersuchten Ratten 8,2 g/100
g Körpergewicht/Tag.
Alle Tiere erhielten menschliche Pflege in Übereinstimmung mit den Richtlinien
des Instituts.
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Glomeruläre Filtrationsraten
und Serum-Kreatinin
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Die
Tieren wurden in Stoffwechselkäfige
gesetzt, und es wurde täglich
Urin gesammelt. Die Kreatinin-Spiegel im Urin und im Serum wurden
unter Verwendung kommerziell erhältlicher
Kits bestimmt, und die glomerulären
Filtrationsraten wurden aus dem Verhältnis von Kreatinin im Urin/Blut,
dem Volumen des 24-Stunden-Urins und dem Körpergewicht berechnet.
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Histologie
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Am
Tag der Tötung
wurden die Tiere mit Pentobarbital (50 mg/kg, i.p.) betäubt, das
Abdomen wurde eröffnet
und die Aorta wurde mit einer 24-Gauge i.v.-Kanüle kanüliert, wobei die Spitze in
die Nähe
der Nierenarterienäste
gelegt wurde. Die Aorta wurde über
den Nierenästen
abgeklemmt und darunter ligiert, und die linke Niere wurde mit 5
ml physiologischer Kochsalzlösung
gespült
und mit 10% Formaldehydlösung
in phosphatgepufferter Salzlösung
pertusionsfixiert. Die Niere wurde entfernt, in 0,5 mm dicke Scheiben
geschnitten und für
48 Stunden in 10% Formalin gelegt. Die Schnitte wurden mit Haematoxylin-Eosin
gefärbt
und mikroskopisch untersucht.
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Statistische
Untersuchung
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Alle
Gruppen wurden unter Verwendung der Varianzanalyse – Student-Newman-Keuls
post-hoc Test – wie
jeweils anwendbar verglichen. Unterschiede wurden auf dem Niveau
von p<0,05 als
signifikant betrachtet.
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Auswirkungen von Cyclosporin
A und Grüntee-Extrakten
auf Körpergewicht
und Nierenfunktion
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Ratten,
die – bezogen
auf die Kost – mit 0–0,1% wasserlöslichem
Grüntee-Extrakt
gefüttert wurden,
erreichten in den Tagen der Vorfütterungs-Periode ähnliche
Körpergewichte.
Einen Tag nach der Behandlung mit Cyclosporin A verloren die Ratten,
die mit Kontrolldiäten
gefüttert
wurden, etwa 20 g Körpergewicht.
Wasserlöslicher
Grüntee-Extrakt (0,003–0,1%) senkte
die Abnahmen in einer dosisabhängigen
Weise ab (1), was anzeigte, dass Grüntee-Extrakte
den durch Cyclosporin A verursachten Verlust von Körpergewicht
verhindern.
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Ratten
wurden mit AIN 76 gepulverter Kost, die 0–0,1% wasserlöslichen
Grüntee-Extrakt
(GTE) enthielt, gefüttert,
wie in den ´"Methoden" beschrieben. Cyclosporin
A (25 mg/kg) wurde allen Ratten täglich über Sondenernährung gegeben. 1 stellt die Änderungen
des Körpergewichts
24 Stunden nach der ersten Dosis Cyclosporin A dar. Die Werte sind
Mittelwerte ± Standardfehler
des Mittelwerts (Varianzanalyse; n = 5–6 in jeder Gruppe). *, p<0,05 im Student-Newman-Keuls
post-hoc Test verglichen mit Ratten, die Kontrolldiät erhielten.
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Während die
Ratten mit einer halbsynthetischen gepulverten Kost, die 0% (Kontrolle)
oder 0,1% wasserlöslichen
Grüntee-Extrakt
enthielt, beginnend 3 Tage vor Cyclosporin A (25 mg/kg, über Sonde über 3 Wochen)
gefüttert
wurden, wurden unter Verwendung von Stoffwechselkäfigen Urinproben gesammelt,
und die glomerulären
Filtrationsraten wurden aus dem Verhältnis von Kreatinin im Urin/Blut,
dem Volumen des 24-Stunden-Urins
und dem Körpergewicht
berechnet, wie in 2 gezeigt. Die Werte sind Mittelwerte ± Standardfehler
des Mittelwerts (Varianzanalyse; n = 5–6 in jeder Gruppe). a, p<0,05 im Vergleich
mit der Kontrolle; b, p<0,05
im Student-Newman-Keuls post-hoc Test verglichen mit der CsA-Gruppe.
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Die
glomerulären
Filtrationsraten, Indikatoren für
die Nierenfunktion, waren etwa 0,6 ml/min/100 g Körpergewicht
in den Kontrollen und wurden durch wasserlöslichen Grüntee-Extrakt nicht geändert (2).
Die glomerulären
Filtrationsraten nahmen schrittweise mit der Zeit der Behandlung
mit Cyclosporin A ab. Nach 5 Tagen Behandlung waren die glomerulären Filtrationsraten
wie erwartet etwa um 70% (2) zurückgegangen.
Bei Ratten, die mit 0,1% Grüntee-Extrakt
gefüttert
wurden, waren die Abnahmen der glomerulären Filtrationsraten halb so umfassend
wie bei den Ratten, die die Kontrolldiät erhielten (2).
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Während die
Ratten mit einer halbsynthetischen gepulverten Kost, die 0, 0,003,
0,01, 0,03 und 0,1% wasserlöslichen
Grüntee-Extrakt
(GTE) enthielt, unter den selben Bedingungen wie in 2 gezeigt
gefüttert
wurden, und alle Ratten eine Behandlung mit Cyclosporin A über 3 Wochen
erhielten, senkten glomeruläre
Filtrationsraten die von Cyclosporin A verursachten Abnahmen der
glomerulären Filtrationsraten
in einer dosisabhängigen
Weise ab (3). Die Werte sind Mittelwerte ± Standardfehler des
Mittelwerts (Varianzanalyse; n = 5–6 in jeder Gruppe), und "*" zeigt p<0,05 im Student-Newman-Keuls post-hoc Test verglichen
mit der Kontrolldiät
an.
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Wasserlöslicher
Grüntee-Extrakt (0,003–0,1%) in
der Kost senkte die von Cyclosporin A verursachten Abnahmen der
glomerulären
Filtrationsraten in einer dosisabhängigen Weise ab (3).
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Der
Prozentsatz des Grüntee-Extrakts
in der Kost, der zur Hälfte
der maximalen Wirkung führte, lag
bei etwa 0,008% (3, eingefügtes Bild).
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Auch
der fettlösliche
Grüntee-Extrakt
minimierte die von Cyclosporin A verursachte Hemmung der glomerulären Filtrationsraten
in einer dosisabhängigen
Weise ab (4).
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Wie
in 4 gezeigt wurde Ratten täglich öllöslicher Grüntee-Extrakt (0–2,8%) über Sondenernährung verabreicht,
beginnend 3 Tage vor der Behandlung mit Cyclosporin A (25 mg/kg, über Sonde über 3 Wochen).
Ein gleiches Volumen an Sojabohnenöl-Vehikel wurde der Kontrollgruppe
gegeben. Unter Verwendung von Stoffwechselkäfigen wurden Urinproben gesammelt,
und die glomerulären
Filtrationsraten wurden aus dem Verhältnis von Kreatinin im Urin/Blut,
dem Volumen des 24-Stunden-Urins und dem Körpergewicht berechnet. Die
Werte sind Mittelwerte ± Standardfehler
des Mittelwerts (Varianzanalyse; n = 5–6 in jeder Gruppe); a, p<0,05 im Student-Newman-Keuls
post-hoc Test verglichen
mit der Kontrollgruppe; b, p<0,05
im Student-Newman-Keuls post-hoc
Test verglichen mit der CsA-Gruppe; c, p<0,05 im Student-Newman-Keuls post-hoc
Test verglichen mit der 0,28% OSGTE-Gruppe.
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Bei
Ratten, die mit 2,8% Sunkatol behandelt wurden, wurden die von Cyclosporin
A verursachten Abnahmen der glomerulären Filtrationsraten um –45% abgesenkt
(4).
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Auswirkungen
von Cyclosporin A und Grüntee-Extrakten
auf die Histologie der Nieren
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In 5 wird
die Histologie der Nieren aus der Untersuchung gezeigt.
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Die
Ratten wurden mit einer halbsynthetischen gepulverten Kost, die
0% (Kontrolle) oder 0,1% wasserlöslichen
Grüntee-Extrakt
(GTE) enthielt, gefüttert,
beginnend 3 Tage vor der Behandlung mit Cyclosporin A (25 mg/kg, über Sonde über 3 Wochen).
Schnitte der Nieren wurden mit Haematoxylin und Eosin gefärbt und
mikroskopisch untersucht – die Ausgangsvergrößerung war
100x. Typische Schnitte von mindestens 4 Tieren in jeder Gruppe.
A, Kontrolle; B, Sunphenon; C, CsA-behandelte Gruppe; und D, CsA – GTE.
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In
der oberen Reihe ist (A) normale Nierenrinde aus einer Ratte mit
Kontrolldiät
abgebildet. Fütterung
mit wasserlöslichem
Grüntee-Extrakt
(0,1%) verursachte keine histologischen Veränderungen (B). Cyclosporin
A (C) verursachte den Verlust des Bürstensaums und ein Anschwellen
der proximalen Tubuli, Nekrose, Degeneration und eine Infiltration
mit weißen
Blutkörperchen,
wie es früher
berichtet wurde. Diese Effekte wurden durch eine Kost, die 0,1% Grüntee-Extrakt
enthielt, minimiert (D).
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BEISPIEL 2
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Unterbindung der durch
FK506 ausgelösten
Nephrotoxizität
durch Grüntee-Extrakt
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Reagenzien
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FK-506
(Tacrolimus i.v. Lösung)
war von Fujisawa Ireland, Ltd. (Killorglin, Irland). Wasserlöslicher
Grüntee-Extrakt
(Sunphenon) und öllöslicher (Sojabohnenöl) Grüntee-Extrakt
(Sunkatol) waren von Taiyo Kagaku Co. (Yokkaichi, Mie, Japan). Kreatinin-Analyse-Kits und a-(4-Pyridyl
I-oxid)-N-tert-butylnitron (4-POBN) wurden von Sigma Chemical Co., St.
Louis, MO, bezogen.
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Tiere und
Behandlung
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Männliche
Sprague-Dawley Ratten (200–250
g) wurden mit einer halbsynthetischen gepulverten Kost (AIN76),
die 0–0,1%
wasserlöslichen Grüntee-Extrakt
(GTE) enthielt, über
3 Tage vor der Behandlung mit FK-506 gefüttert. Öllöslicher Grüntee-Extrakt (OSGTE) wurde
täglich über Sondenernährung gegeben.
Frühere
Studien haben gezeigt, dass FK-506 im Bereich von 3–10 mg/kg
typische Nephrotoxizität
einschließlich
reduzierter glomerulärer
Filtrationsraten, erhöhtem
Serum-Kreatinin und pathologischer Veränderungen verursachte. Dementsprechend
wurde in dieser Untersuchung FK-506 (3 mg/kg, i.p.) in physiologischer
Kochsalzlösung
gelöst
und über
21 Tage täglich
injiziert. Der Nahrungsverbrauch war bei den untersuchten Ratten
8,2 g/100 g Körpergewicht/Tag.
Alle Tiere erhielten menschliche Pflege in Übereinstimmung mit den Richtlinien des
Instituts.
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Glomeruläre Filtrationsraten
und Serum-Kreatinin
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Die
Tieren wurden in Stoffwechselkäfige
gesetzt, und es wurde täglich
Urin gesammelt. Die Kreatinin-Spiegel im Urin und im Serum wurden
unter Verwendung kommerziell erhältlicher
Kits bestimmt, und die glomerulären
Filtrationsraten wurden aus dem Verhältnis von Kreatinin im Urin/Blut,
dem Volumen des 24-Stunden-Urins und dem Körpergewicht berechnet.
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Statistische
Untersuchung
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Alle
Gruppen wurden unter Verwendung der Varianzanalyse – Student-Newman-Keuls
post-hoc Test – wie
jeweils anwendbar verglichen. Unterschiede wurden auf dem Niveau
von p<0,05 als
signifikant betrachtet.
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Ergebnisse
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Auswirkungen von FK-506
und Grüntee-Extrakten auf
die Nierenfunktion (6)
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Die
Ratten wurden täglich
mit einer halbsynthetischen gepulverten Kost, die 0% (Kontrolle)
oder 0,1% wasserlöslichen
Grüntee-Extrakt
(GTE) enthielt, gefüttert,
beginnend 3 Tage vor der Behandlung mit FK-506 (3 mg/kg, i.p. über 5 Tage).
Unter Verwendung von Stoffwechselkäfigen wurden Urinproben gesammelt,
und die glomerulären
Filtrationsraten wurden aus dem Verhältnis von Kreatinin im Urin/Blut,
dem Volumen des 24-Stunden-Urins und dem Körpergewicht berechnet. Die
Werte sind Mittelwerte ± Standardfehler
des Mittelwerts (Varianzanalyse; n = 5–6 in jeder Gruppe), p<0,05 im Student-Newman-Keuls
post-hoc Test verglichen mit der FK506-Gruppe.
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Die
glomerulären
Filtrationsraten, Indikatoren für
die Nierenfunktion, waren etwa 0,6 ml/min/100 g Körpergewicht
in den Kontrollen und wurden durch öllöslichen Grüntee-Extrakt nicht geändert (6). Die
glomerulären
Filtrationsraten nahmen schrittweise mit der Zeit unter der Behandlung
mit FK-506 ab. Nach 5 Tagen Behandlung waren die glomerulären Filtrationsraten
wie erwartet etwa um 70% zurückgegangen. Öllöslicher
Grüntee-Extrakt
(0,28–2,8%)
in der Kost senkte die von FK-506 verur sachten Abnahmen der glomerulären Filtrationsraten
in einer dosisabhängigen
Weise ab (6).