-
Einleitung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Identifizierung
und gegebenenfalls zur Charakterisierung von miteinander wechselwirkenden
Molekülen,
das dazu entworfen wurde, positive Clone aus der relativ großen Anzahl
von falsch-positiven Clonen nachzuweisen, die mit herkömmlichen
Zwei-Hybrid-Systemen isoliert wurden. Das Verfahren der Erfindung
basiert auf einer neuartigen Kombination von Selektionsschritten,
die dazu verwendet werden, Clone, die wechselwirkende Moleküle exprimieren,
gegenüber falsch-positiven
Clonen nachzuweisen. Die vorliegende Erfindung stellt mit hohem
Durchsatzvermögen
versehene Wechselwirkungs-Durchmusterungsverfahren zur zuverlässigen Identifizierung
von miteinander wechselwirkenden Molekülen bereit, die dann wiederum
zur Identifizierung von Substanzen führen können, welche diese Wechselwirkungen
hemmen. Solche Inhibitoren können
bei der Formulierung eines Arzneimittels Verwendung finden. Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Kits, die zur Durchführung des
Verfahrens der Erfindung nützlich
sind.
-
Protein-Protein-Wechselwirkungen
sind für
fast alle biologischen Vorgänge
essentiell, wie zum Beispiel für
Replikation, Transkription, Sekretion, Signaltransduktion und den
Stoffwechsel. Die klassischen Verfahren zur Identifizierung solcher
Wechselwirkungen, wie z. B. die Co-Immunpräzipitation oder die Vernetzung, sind
nicht für
alle Proteine verfügbar,
oder sind unter Umständen
nicht ausreichend empfindlich. Diese Verfahren besitzen weiterhin
den Nachteil, dass potenziell miteinander wechselwirkende Partner
und die entsprechenden Nucleinsäurefragmente
oder -sequenzen nur mit großem
Arbeitsaufwand identifiziert werden können. Gewöhnlich geschieht dies durch
Protein-Sequenzierung oder durch die Herstellung von Antikörpern, gefolgt von
der Durchmusterung einer Expressions-Genbank.
-
Eine
wichtige Entwicklung zur bequemen Identifizierung von Protein-Protein-Wechselwirkungen
war das Hefe-Zwei-Hybrid-(2H)-System, das durch Fields und Song
(1989) vorgestellt wurde. Dieses genetische Verfahren erlaubt nicht
nur das rasche Aufzeigen von in vivo-Wechselwirkungen, sondern auch -die einfache Isolierung
der entsprechenden Nucleinsäuresequenzen,
die die miteinander wechselwirkenden Partner codieren. Das Hefe-Zwei-Hybrid-System
benutzt die Eigenschaften einer großen Zahl eukaryontischer Transkriptionsfaktoren,
die zwei voneinander trennbare funktionelle Domänen tragen: eine DNA-bindende
Domäne,
sowie eine zweite Domäne,
welche den RNA-Polymerase-Komplex aktiviert (die Aktivierungsdomäne). Im
klassischen 2H-System werden ein sogenanntes "Köder"-Protein, das eine
DNA-Bindedomäne
(GAL4bd oder lexA) und ein Protein "X" von
Interesse umfaßt,
als Fusionsprotein in der Hefe exprimiert ("Köder-Hybrid"). Die gleiche Hefezelle
exprimiert gleichzeitig ein sogenanntes "Fisch"-Protein, das eine Aktivierungsdomäne (GAL4ad
oder VP16) und ein Protein "Y" umfaßt ("Fisch-Hybrid"). Bei der Wechselwirkung
eines Köder-Proteins
mit einem Fisch-Protein werden die DNA-Binde- und die Aktivierungsdomäne der Fusionsproteine
in enge Nachbarschaft zueinander gebracht, und der so entstehende
Proteinkomplex löst
die Expression der Reportergene aus, wie zum Beispiel HIS3 oder
lacZ. Diese Expression kann durch die Anzucht der Hefezellen auf selektivem
Medium ohne Histidin, sowie über
die Aktivierung des lacZ-Gens leicht überwacht werden. Die Gensequenz,
die zum Beispiel ein unbekanntes Fisch-Protein codiert, kann durch
die Isolierung des entsprechenden Plasmids und eine anschließende Sequenzanalyse
leicht identifiziert werden. Inzwischen wurden eine Zahl an Varianten
des 2H-Systems entwickelt. Die weitaus Wichtigsten davon sind das "Ein-Hybrid"-System zur Identifizierung
von DNA-bindenden Proteinen, das "Drei-Hybrid" ("tri-hybrid")-System zur Identifizierung
von RNA-Protein-Wechselwirkungen, das "reverse Zwei-Hybrid"-System, sowie einige Systeme, die den 2H-Ansatz
auf andere zelluläre
Systeme als Hefe übertragen,
nämlich
Bakterien und Säuger
(Li und Herskowitz, 1993; SenGupta et al., 1996; Putz et al., 1996;
Vidal et al., 1996; Dove et al., 1997, Fearon et al., 1992). Es
sollte angemerkt werden, das einige 2H-Systeme den transaktivierenden
Ansatz nicht verwenden, (sondern) zum Beispiel die funktionelle
Rekonstitution einer enzymatischen Aktivität.
-
Das
klassische 2H-System zur Identifizierung von Protein-Protein-Wechselwirkungen
wurde bis heute nur im Labormaßstab
durchgeführt.
Obwohl neuere Entwicklungen die Herausforderung einer 2H-Durchmusterung
im Großmaßstab angenommen
haben (z. B. Bartel et al., 1996), wurde eine erfolgreiche Suche
nach miteinander wechselwirkenden Proteinen im Großmaßstab, zum
Beispiel auf Grundlage der Durchmusterung einer Genbank gegen eine
Genbank, nicht berichtet. Im Labormaßstab ist es jedoch nur möglich auf
Wechselwirkungen zwischen Genprodukten hin zu durchmustern, die
bekannt sind und/oder von denen man vermutet, dass sie miteinander
in Wechselwirkung treten, da die Wahrscheinlichkeit eine Wechselwirkung
durch Zufall zu finden, weniger als 10–3 beträgt. Das
wahre Potenzial des 2H-Systems, nämlich das Auffinden von vorher unerwarteten
Wechselwirkungen und sogar von Wechselwirkungen zwischen vorher
unbekannten Proteinen und Proteinfamilien bei der Durchmusterung
ganzer Genome, kann nur über
einen Ansatz im Großmaßstab voran
gebracht werden.
-
Ein
Hauptproblem bei der Durchführung
von 2H-Sytemen im Großmaßstab liegt
in dem Ausschluß der großen Zahl
an Falsch-Positiven, die keine biologisch sinnvolle Wechselwirkung
zwischen den bindenden Partnern darstellen. Bei den derzeit verwendeten
2H-Systemen, bei denen die Proteine von Interesse, gegebenenfalls
in cDNA-Genbanken codiert, mit einer DNA-Bindedomäne beziehungsweise
einer Aktivierungsdomäne
fusioniert sind, können
Falsch-Positive durch mehrere unterschiedliche Mechanismen entstehen:
- • Ein
Peptid oder ein Protein, das in das Köder-Hybrid cloniert wurde,
kann selbst aktivierende Eigenschaften besitzen und die Transkription
eines Reportergens unabhängig
von einer Wechselwirkung mit dem Fisch-Hybrid aktivieren (hierin: "Falsch-Positive der
Klasse 1").
- • Ein
Peptid oder ein Protein, das in das Fisch-Hybrid cloniert wurde,
kann selbst eine DNA-Bindedomäne bilden,
die an die DNA-Bindestelle oder den basalen Teil des Promotors bindet
und die Transkription eines Reportergens unabhängig von einer Wechselwirkung
mit dem Köder-Hybrid
aktivieren (hierin: "Falsch-Positive
der Klasse 2").
- • Ein
Peptid oder ein Protein, das in das Fisch-Hybrid cloniert wurde,
könnte
spezifisch an die DNA-Bindedomäne
des Köder-Hybrids
binden, oder umgekehrt könnte
ein Peptid oder ein Protein, das in das Köder-Hybrid cloniert wurde,
spezifisch an die Aktivierungsdomäne des Fisch-Hybrids binden
und die Aktivierung des Reportergens unabhängig von einer Wechselwirkung
zwischen dem Köder-
und dem Fischprotein wieder herstellen. Dies kann die Bindung an
Epitop-Markierungssequenzen (epitope tags) umfassen, die mit der
DNA-Bindedomäne
oder der Aktivierungsdomäne
fusioniert sind (hierin: "Falsch-Positive der Klasse 3").
- • Bestimmte
Peptide oder Proteine sind in der Lage, unspezifisch an viele unterschiedliche
andere Strukturen zu binden (üblicherweise
als "klebrige Proteine" bezeichnet). Dies
führt zu
einer großen
Zahl an Positiven mit einem gemeinsamen genetischen Element.
-
Vor
Kurzem wurde eine Zahl an Strategien beschrieben, die einige der
vorstehenden Klassen an Falsch-Positiven entfernen (Allen et al.,
1995; Bartel et al., 1993).
- • Die Verwendung
von zwei Reportergenen (Bartel et al., 1993): Eines dieser Gene
exprimiert üblicherweise einen
selektierbaren Marker (z. B. HIS3) und das andere Reportergen eine
meßbare
Markeraktivität
(z. B. lacZ), und die Promotoren der Reportergene sind üblicherweise
unterschiedlich. Durch Auszählen
der Positiven entsprechend der Aktivierung beider Reportergene,
erlaubt dies die Entfernung eines bestimmten Teils der Falsch-Positiven
der Klasse 2, da es wenig wahrscheinlich ist, dass eine Wechselwirkung
mit beiden unterschiedlichen Promotoren stattfindet.
- • Die
Verwendung von selektierbaren Markern und die Vorselektion (Bartel
et al., 1996): Dieses Verfahren verwendet die Replika-Plattierung
der Hefeclone, die ein Fusionsprotein exprimieren, von den Platten,
die das Selektionsmedium enthalten, das dem selektierbaren Marker
entspricht, der mit dem Plasmid eingeführt wurde, welches dieses eine
Fusionsprotein codiert, auf Platten, die das Selektionsmedium enthalten, das
einem Reporter-Genprodukt
entspricht (z. B. LEU2 als Selektionsmarker auf dem Plasmid, HIS3
als Reportergen). Hefeclone, die Wachstum auf dem Selektionsmedium
zeigen, das dem Reporter-Genprodukt entspricht, wurden als Falsch-Positive
der Klasse 1 beziehungsweise der Klasse 2 identifiziert und wurden anschließend für die Wechselwirkungspaarung
nicht verwendet.
- • Die
Verwendung von gegenselektierbaren Genen und die Vorselektion (Vidal
et al., 1996a): Es werden zwei Populationen von paarungskompetenten
Hefewirtszellen mit unterschiedlichen Paarungstypen bereitgestellt,
welche enthalten (a) das Köder-Hybrid-Plasmid und ein gegenselektierbares
Reportergen in der Population der Zellen des ersten Paarungstyps
und (b) das Fisch-Hybrid-Plasmid und das gleiche oder ein anderes
gegenselektierbares Reportergen in der Population der Zellen des
zweiten Paarungstyps. Wenn diese erste und zweite Population individuell
unter Bedingungen gehalten werden, so dass die Expression des gegenselektierbaren
Reportergens das Wachstum der Wirtszellen hemmt, werden die Falsch-Positiven der
Klasse 1 und die Falsch-Positiven der Klasse 2 hypothetisch entfernt.
- • Die
Verwendung eines zweiten unterschiedlichen Köder-Hybrid-Proteins: Es wurden
mehrere Ansätze
beschrieben, die alle mit positiven Clonen nach der Auszählung der
Positiven durchgeführt
wurden: (a) das Kurieren des Köder-Hybrid-Plasmids,
die Transfektion mit einem zweiten Köder-Hybrid-Plasmid, das ein nicht
verwandtes Köderprotein
enthält,
welches mit der gleichen DNA-Bindedomäne wie in dem ursprünglichen
Köder-Hybrid-Plasmid
fusioniert ist; die Expression des/der Reportergens(e) zeigt Falsch-Positive der
Klasse 2 sowie klebrige Proteine oder Falsch-Positive der Klasse
3 an, die mit der Aktivierungsdomäne fusioniert sind (Harper
et al., 1993); (b) das Kurieren des Köder-Hybrid-Plasmids, die Transfektion
mit einem zweiten Köder-Hybrid-Plasmid,
das ein nicht verwandtes Köderprotein
enthält,
welches mit einer unterschiedlichen DNA-Bindedomäne fusioniert ist, die an eine
zweite DNA-Bindestelle bindet, welche eine zweite Stelle kontrolliert,
die das Reportergen umfaßt;
die Expression des Reportergens zeigt ein klebriges Protein oder
bestimmte Typen an Falsch-Positiven der Klasse 3 an, die mit der
Aktivierungsdomäne
fusioniert sind (Le Douarin et al., 1995); (c) die Transfektion
mit einem Kontroll-Hybrid-Plasmid, das ein Fusionsprotein codiert,
welches das Köderprotein
und eine zweite DNA-Bindedomäne
umfaßt,
die an eine zweite DNA-Bindestelle bindet, die ein zweites Reportergen
kontrolliert; das Fehlen der Expression des zweiten Reportergens
zeigt die Falsch-Positiven der Klasse 1 an (Hurd et al., 1997).
-
Alle
diese Strategien sind zeit- und arbeitsaufwendig, was besonders
in den Fällen
unbequem ist, in denen großen
Zahlen an Clonen untersucht werden sollen, und, um alle Falsch-Positiven
auszuschließen, müßte man
eine Kombination verwenden, die sogar noch mehr Handhabungsschritte
erfordern würde.
Ein wirksames Verfahren zur Eliminierung Falsch-Positiver ist jedoch
schon an sich noch notwendiger bei der Durchmusterung einer Genbank
gegen eine Genbank, verglichen mit der Durchmusterung eines Köder-Proteins
gegen eine Genbank von Fisch-Proteinen, weil die Kombination an
zufällig
ausgewählten
Peptiden oder Proteinen/Proteinfragmenten mit einer DNA-Bindedomäne noch
viel wahrscheinlicher in der Lage ist, die Expression eines Reportergens
zu autoaktivieren, als zufällig
ausgewählte
Peptide oder Proteine/Proteinfragmente, die mit einer Aktivierungsdomäne fusioniert
sind. Als Folge werden Raten an Falsch-Positiven von bis zu 50%
bei der Durchmusterung einer Genbank gegen eine Genbank erwartet,
die zusammen mit der hohen Gesamtzahl an Clonen eine solche Durchmusterung
mit den herkömmlichen
2H-Verfahren unausführbar
machen.
-
Da
darüber
hinaus bei einer Vielzahl an Untersuchungen Hefe nicht die Wirtszelle
der Wahl ist (z. B. wenn ein Säugerprotein,
von dem man annimmt, dass es mit einem zweiten Protein in Wechselwirkung
tritt, umfangreiche posttranslationelle Modifizierungen erfordert),
wäre es
für ein
2H-System mit hohem Durchsatzvermögen wünschenswert, wenn es hinsichtlich
der Art der angewendeten Wirtszelle vielseitig ist. Alle bisher vorgeschlagenen
Systeme, die so gestaltet sind, dass sie die Schwierigkeiten bei
einer 2H-Durchmusterung eliminieren, wurden entsprechend den spezifischen
biologischen Eigenschaften des Hefe-Zwei-Hybrid-Systems entworfen und können nicht
notwendigerweise auf zum Beispiel bakterielle oder Säugerzellen-Systeme übertragen
werden, obwohl meist behauptet wird, dass sie auf alle Zellarten
anwendbar sind.
-
Das
technische Problem, das der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegt,
bestand darin, ein Verfahren bereitzustellen, das die schnelle und
verlässliche
Eliminierung von Falsch-Positiven erlaubt. Dieses Verfahren sollte
darüber
hinaus zur Durchmusterung einer Genbank gegen eine Genbank im Großmaßstab unter
Verwendung eines mit einem hohen Durchsatz versehenen Anwendungsverfahrens
geeignet sein. Dieses Verfahren wäre bevorzugt für eine Reihe
an unterschiedlichen Wirtszellsystemen anwendbar, wie z. B. Hefe-,
Bakterien-, Säuger-,
Pflanzen- und Insektenzellen. Ein solches Verfahren könnte routinemäßig für die Identifizierung von
Wegen an molekularen Wechselwirkungen in biologischen Systemen angewendet
werden, sowie auf die Zwischenverbindungen zwischen solchen Wegen.
Als letztes Ziel kann die Identifizierung von Molekülen, die an
Wechselwirkungen beteiligt sind, welche Teil eines solchen Weges
bilden, dazu verwendet werden, um Angriffsziele für Arzneimittel
festzulegen.
-
Die
Lösung
dieses technischen Problems wird durch die Bereitstellung der Ausführungsformen
erreicht, die in den Ansprüchen
beschrieben sind.
-
Genaue Beschreibung
der Erfindung
-
Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung in einem ersten Aspekt ein Verfahren zur
Identifizierung von mindestens einem Mitglied eines Paares oder
eines Komplexes miteinander wechselwirkender Moleküle aus einer
Sammlung möglicherweise
miteinander wechselwirkender Moleküle, umfassend:
- (A) Bereitstellen von mindestens einem Satz von Wirtszellen,
wobei jeder Satz mindestens ein genetisches Element enthält, das
einen selektierbaren Marker umfaßt, der in verschiedenen Sätzen von
Wirtszellen unterschiedlich ist, wobei die genetischen Elemente
jeweils eine genetische Information umfassen, die eines der möglicherweise
wechselwirkenden Moleküle
spezifiziert, wobei die Wirtszellen weiterhin ein Auswertungssystem
("Readout-System") tragen, das durch
die Anwesenheit autoaktivierender Moleküle aktiviert wird;
- (B) Selektieren gegen Wirtszellen, die ein Molekül exprimieren,
das das Auswertungssystem autoaktivieren kann, durch Übertragen
von mindestens einem Satz von Wirtszellen oder Nachkommen von mindestens einem
Satz von Wirtszellen auf mindestens ein selektierbares Medium, das
das Wachstum der Wirtszellen in der Gegenwart des selektierbaren
Markers, der für
jeden Satz von Wirtszellen unterschiedlich ist, und eine visuelle
Unterscheidung der Zellen erlaubt, deren Auswertungssystem aktiviert
worden ist, von den Wirtszellen, deren Auswertungssystem nicht aktiviert
worden ist;
- (C) Kombinieren von mindestens zwei verschiedenen genetischen
Elementen in Wirtszellen, wobei mindestens ein Satz von Wirtszellen
auf dem in (B) spezifizierten selektiven Medium wächst;
- (D) Zulassen des Eintretens von mindestens einer Wechselwirkung,
sofern Wechselwirkungen auftreten;
- (E) Selektieren auf die Wechselwirkung durch Übertragen
der Wirtszelle oder von Nachkommen der Wirtszellen auf ein selektives
Medium, das die Identifizierung der Wirtszellen nach Aktivierung
des Auswertungssystems erlaubt;
- (F) Identifizieren von Wirtszellen, die wechselwirkende Moleküle enthalten,
die das Auswertungssystem auf dem selektiven Medium aktivieren;
- (G) Identifizieren von mindestens einem Mitglied des Paares
oder Komplexes wechselwirkender Moleküle.
-
Es
sollte hierin so verstanden werden, dass wenn auf das "Verfahren der Erfindung" beziehungsweise die "Erfindung" Bezug genommen wird,
sich dies auf alle drei Aspekte der Erfindung wie vorstehend beschrieben
bezieht, wohingegen, wenn auf einen spezifischen Aspekt der Erfindung
Bezug genommen wird, nämlich auf
den ersten, den zweiten und den dritten Aspekt, sich dies nur auf
diesen Aspekt der Erfindung bezieht.
-
Die
Begriffe "Identifizierung" und "Identifizieren", wie sie gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, beziehen sich auf die Fähigkeiten
der Fachleute, aufgrund der Aktivierung des Auswertungssystems auf
dem selektiven Medium, positive Clone, die miteinander wechselwirkende
Moleküle
exprimieren, gegenüber
falsch-positiven Clonen nachzuweisen, und gegebenenfalls zusätzlich mindestens
eines der miteinander wechselwirkenden Moleküle durch eine oder eine Reihe
eindeutige/r Eigenschaft/en zu charakterisieren. Diese Moleküle werden
bevorzugt durch die DNA-Sequenzen, die sie codieren, nach Nucleinsäure-Hybridisierung oder
Isolierung und Sequenzierung der entsprechenden DNA-Moleküle charakterisiert.
Alternativ und weniger bevorzugt können diese Moleküle durch
unterschiedliche Eigenschaften, wie z. B. das Molekulargewicht,
den isoelektrischen Punkt und im Falle von Proteinen, der N-terminalen
Aminosäuresequenz,
usw., charakterisiert werden. Verfahren zur Bestimmung solcher Parameter
sind im Fachgebiet wohlbekannt.
-
Der
Begriff "potenziell
miteinander wechselwirkende Moleküle" wie er gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, bezieht sich auf Nucleinsäuren, Peptide, Domänen von
Proteinen oder Proteine, die nach Transkription und/oder Translation
der genetischen Information gebildet werden, und die in der Lage
sein können,
was aber nicht erforderlich ist, mit einem oder mehreren solcher
Nucleinsäuren,
Peptide oder Proteine in Wechselwirkung zu treten und zusammen ein
Paar oder einen Komplex miteinander wechselwirkender Moleküle zu bilden.
Bevorzugt stellen die potenziell miteinander wechselwirkenden Moleküle Nucleinsäuren, Peptide,
Domänen
von Proteinen oder Proteine dar, die in den Zellen auftreten, aus
denen die genetische Information stammt.
-
Die
potenziell miteinander wechselwirkenden Moleküle, die durch die genetische
Information näher bestimmt
sind, werden bevorzugt mit einer weiteren Einheit verbunden, die
nach der Wechselwirkung die Aktivierung des Auswertungssytems auslöst oder
dazu mit beiträgt.
Es wird weiterhin bevorzugt, dass diese Einheit für jede Art
eines genetischen Elements konserviert ist, und dass die unterschiedlichen
Arten der genetischen Elemente unterschiedliche Einheiten umfassen.
Es wird zusätzlich
bevorzugt, dass dieses potenziell wechselwirkende Molekül, wenn
es als RNA von diesem genetischen Element transkribiert wird, ein RNA-Transkript
bildet, das mit einer RNA fusioniert ist, die diese Einheit näher bestimmt.
Am meisten wird bevorzugt, dass dieses fusionierte RNA-Transkript
translatiert wird, um ein Fusionsprotein zu bilden, das das potenziell
wechselwirkende Molekül
an die Einheit fusioniert enthält.
Wie im Folgenden hierin nachstehend weiter ausgeführt wird,
kann diese Einheit in einer Art eines genetischen Elements eine
DNA-Sequenz sein, die eine DNA-bindende
Domäne
codiert, und in einer anderen Art eines genetischen Elements eine
transaktivierende Proteindomäne
sein. Die genetischen Elemente sind bevorzugt Vektoren, wie z. B.
Plasmide. Die mindestens zwei in der Wirtszelle enthaltenen genetischen
Elemente enthalten bevorzugt die genetische Information aus einer
Genbank, wie z. B. aus einer cDNA- oder einer genomischen Genbank. Daher
erlaubt das Verfahren der Erfindung die Durchmusterung einer Vielzahl
an Wirtszellen, wobei der Vektoranteil dieser genetischen Elemente
für jede
Art eines genetischen Elements bevorzugt der Gleiche ist, aber wohingegen
die potenziell miteinander wechselwirkenden Moleküle, Repräsentanten
einer Genbank darstellen und somit in der Regel, und im Falle, dass
die Genbank vorher nicht amplifiziert wurde, in jeder Wirtszelle
oder in der Mehrzahl der Wirtszellen unterschiedlich sein können. In
diesem Zusammenhang bezieht sich der Ausdruck "Art eines genetischen Elements" auf ein Element,
das die gleiche Einheit, sowie die gleichen selektierbaren und gegebenenfalls
gegenselektierbaren Marker umfaßt.
-
Die
genetischen Elemente, die in der vorliegenden Erfindung näher bestimmt
werden, können
weiterhin und bevorzugt mit Selektionsmarkern ausgestattet sein,
die in Bakterien, wie zum Beispiel E. coli funktionell sind. Die
Selektionsmarker, wie z. B. aphA (Pansegrau et al., 1987) oder bla
erlauben die leichte Trennung dieser genetischen Elemente nach der
Retransformation in E. coli-Stämme.
-
Bei
der Wechselwirkung gemäß der Erfindung
handelt es sich bevorzugt um eine spezifische Wechselwirkung. Die "Wechselwirkung" der Moleküle ist bevorzugt
durch eine hohe Bindungskonstante charakterisiert. Der Ausdruck "Wechselwirkung" kann sich jedoch
auch auf die Bindung zwischen Molekülen mit einer niedrigeren Bindungskonstante
beziehen, die jedoch ausreichend sein muß, um das Auswertungssystem
zu aktivieren. Die Wechselwirkung, die durch das Verfahren der Erfindung
nachweisbar ist, führt
bevorzugt zur Bildung einer funktionellen Einheit, die eine biologische,
physikalische oder chemische Aktivität aufweist, welche in der Wirtszelle
vor dem Auftreten der Wechselwirkung nicht vorlag. Noch bevorzugter
handelt es sich bei dieser Aktivität um eine nachweisbare Aktivität. Am stärksten bevorzugt
ist eine solche funktionelle Einheit ein Protein.
-
Die
Wechselwirkung kann bevorzugt zur Bildung eines funktionellen Transkriptionsaktivators
führen, der
eine DNA-bindende und eine transaktivierende Proteindomäne umfaßt, und
der in der Lage ist, eine darauf reagierende Einheit (Antworteinheit)
zu aktivieren, welche die Aktivierung des Auswertungssystems steuert. Zum
Beispiel kann es sich bei der Einheit um einen Promotor handeln.
Alternativ kann zum Beispiel die Wechselwirkung zu einer nachweisbaren
Fluoreszenz-Resonanz-Energieübertragung
führen,
die durch die Wechselwirkung von Fusionsproteinen erhalten wird,
welche zum Beispiel die fluoreszierenden Proteine GFP-Typ a und
GFP-Typ b enthalten (Cubbitt et al., 1995).
-
Der
Ausdruck "Wachstum
auf Selektionsmedien" bezieht
sich auf die Tatsache, dass Hefezellen, die mindestens ein genetisches
Element enthalten, auf ein Selektionsmedium plaziert werden, welches
das Wachstum dieser Zellen nach der Autoaktivierung des Auswertungssystems
ausschließt,
oder die visuelle Unterscheidung zwischen den Zellen (erlaubt),
deren Auswertungssystem autoaktiviert wurde, und denjenigen Zellen,
deren Auswertungssystem nicht autoaktiviert wurde. Wenn zum Beispiel
ein ura3-Hefestamm, der das URA3-Reportersystem enthält, und
der ebenfalls ein Plasmid enthält,
das ein LexA-Fusionsprotein
exprimiert, welches das URA3-Reportersystem aktiviert, auf einem
Selektionsmedium selektiert wird, das 5-Fluor-Orotsäure (5-FOA)
enthält,
können
die Hefezellen auf diesem Medium nicht wachsen, weil das URA3-Reportersystem
das Enzym Orotidin-5'-phosphat-Decarboxylase
synthetisiert, das 5-FOA in die toxische Verbindung 5-Fluoruracil umwandelt
(Boeke et al., 1984). Im Gegensatz dazu, können auf einem Selektionsmedium,
dem zum Beispiel Tryptophan fehlt und das X-Gal enthält, Hefezellen
wachsen, die Plasmide zur Expression von LexA-Fusionsproteinen enthalten,
die das Auswertungssystem aktivieren oder dies nicht tun. Die Hefezellen jedoch,
in denen das lacZ-Reportersystem
aktiviert ist, werden sich blau färben, weil das Substrat X-Gal
in die farbige Verbindung 5-Brom-4-Chlor-Indigo gespalten wird.
-
Der
Ausdruck "Wachstum
auf Selektionsmedium" bezieht
sich auch auf die Tatsache, dass Hefezellen, die zwei genetische
Elemente enthalten, welche miteinander wechselwirkende Moleküle exprimieren,
die das Auswertungssystem nicht selbst aktivieren, auf Selektionsmedium
selektiert werden. Zum Beispiel können Clone, die miteinander
wechselwirkende LexA- und GAL4ad-Fusionsproteine exprimieren, die
das URA3- und das HIS3-Reportersystem aktivieren, auf einem Selektionsmedium
selektiert werden, dem Tryptophan, Leucin, Histidin und Uracil fehlt.
Auf diesem Selektionsmedium können
nur diejenigen Hefezellen wachsen, die miteinander wechselwirkende
LexA- und GAL4ad-Fusionsproteine
enthalten, die das URA3- und das HIS3-Auswertungssystem aktivieren.
-
Wenn
gemäß der vorliegenden
Erfindung die Wirtszellen auf mindestens einem Selektionsmedium
selektiert werden, welches das Wachstum in Anwesenheit eines gegenselektierbaren
Markers ausschließt,
sollte angemerkt werden, dass jedes der Selektionsmedien mindestens
eine gegenselektierbare Verbindung wie z. B. 5-FOA oder Cycloheximid
enthält,
wobei die gegenselektierbare Verbindung in den verschiedenen Selektionsmedien
unterschiedlich ist; ihnen fehlt typischerweise weiterhin eine Verbindung,
die einen auxotrophen Marker komplementiert, oder sie enthalten
ein Antibiotikum. Die Verbindung oder das Antibiotikum kann für die verschiedenen
Selektionsmedien das Gleiche sein. Es wird bevorzugt, dass mindestens
Eines unterschiedlich ist.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird beabsichtigt, dass eine Gegenselektion gegen Clone,
die ein einzelnes Molekül
exprimieren, welches in der Lage ist, das URA3-Auswertungssystem zu aktivieren, auf
Anzuchtmedien durchgeführt
werden kann, die bevorzugt 5-Fluor-Orotsäure (5-FOA) enthalten. Durch
die Anwendung dieses Selektionsschrittes vor der bevorzugten automatisierten
Wechselwirkungspaarung, können diejenigen
Clone, die autoaktivierende Fusionsproteine enthalten, aus einer
Genbank von Clonen eliminiert werden.
-
Die
Begriffe "autoaktivieren" oder "Autoaktivierung" beziehen sich auf
die Tatsache, dass bestimmte Moleküle, die durch die genetischen
Elemente codiert werden, in der Lage sind, das Auswertungssystem
ohne Bedarf an einem wechselwirkenden Molekül zu aktivieren. Zum Beispiel
ist das einzelne Fusionsprotein LexA-HIP1 in der Lage, das HIS3- und das lacZ-Auswertungssystem
ohne irgendein entsprechendes wechselwirkendes Fusionsprotein mit
einer Aktivierungsdomäne
zu aktivieren (Wanker et al., 1997).
-
Der
Begriff "Vorselektion", wie er gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, bezieht sich auf die Selektion eines Satzes
an Wirtszellen, die ein genetisches Element und ein Auswertungssystem
für diejenigen
Wirtszellen enthalten, die ein einzelnes Fusionsprotein exprimieren,
das nicht in der Lage ist, dieses Auswertungssystem zu autoaktivieren.
Der Ausdruck "genetische
Vorselektion", wie
er gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, bezieht sich auf eine Vorselektion, die eine Gegenselektion
anwendet, welche Gebrauch von einem Auswertungssystem macht, das
ein gegenselektierbares Gen umfaßt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein sehr wirksames Verfahren zur Durchführung von
2H-Durchmusterungen in einer Vielzahl an Wirtszellarten bereit.
Die Erfindung stellt ein verläßliches
Verfahren zum Nachweis von falsch-positiven Clonen bereit, die Fusionsproteine
exprimieren, die in der Lage sind, das Auswertungssystem ohne Wechselwirkung
mit einem zweiten Molekül
zu aktivieren. Weitere Aspekte stellen Verfahren bereit, um Arzneimittel
herzustellen, wobei 2H-Verfahren im Großmaßstab angewendet werden. Schließlich werden
Kits bereitgestellt, die die Durchführung des Verfahrens der Erfindung
erlauben.
-
Bei
der Anwendung von 2H-Techniken für
die Durchmusterung miteinander wechselwirkender Moleküle ist es
sehr wünschenswert,
so viel wie mögliche
Falsch-Positive der Klasse 1 und der Klasse 2 zu entfernen, wie
vorstehend beschrieben, bevor man erlaubt eine Wechselwirkung, sofern
sie überhaupt
erfolgt, stattfinden zu lassen, um die Gesamtzahl an Falsch-Positiven
zu vermindern, die in den weiteren Schritten behandelt werden müssen. Bei
den vorstehenden Aspekten der Erfindung stellt die vorliegende Erfindung
drei Verfahren bereit, um eine solche Entfernung von Falsch-Positiven
zu erreichen, wobei eine Vorselektion angewendet wird. Die Einbeziehung
von mindestens einem Vorselektionsschritt als eine Eigenschaft der
Erfindung besitzt eine Zahl an signifikanten Vorteilen, verglichen
mit den Verfahren des Fachgebiets, die wir nachstehend in Einzelheiten
näher angeführt haben.
-
Obwohl
die genetische Vorselektion für
das Hefe-2H-System gezeigt wurde, wurde dieses Konzept bisher nicht
auf andere zelluläre
Systeme angewendet. Obwohl gegenselektierbare Reportergene für zum Beispiel
bakterielle Systeme leicht verfügbar
sind, und obwohl bakterielle 2H-Systeme verfügbar waren (Dove et al., 1997),
wurde die Verwendung der genetischen Vorselektion in bakteriellen
Systemen nicht deutlich beschrieben. Dies ist überraschend, da bakterielle
Systeme für
bestimmte Anwendungen bei der Protein-Protein-Wechselwirkungs-Durchmusterung
sehr geeignet sind, wie nachstehend weiter ausgeführt wird,
und die genetische Vorselektion vorteilhaft bei 2H-Durchmusterungen
im Großmaßstab angewendet
werden kann. Obwohl zum Beispiel Vidal et al. (1996a) behaupten,
dass das beschriebene System auf einen breiten Bereich an Zellen
angewendet werden kann, wird kein Versuch unternommen zu lehren,
wie die spezifischen Herausforderungen überwunden werden können, die
sich bei der Einrichtung einer genetischen Vorselektion bei einer bakteriellen
2H-Durchmusterung stellen könnten.
-
In
ersten Aspekt der Erfindung verwendet der Vorselektionsschritt für die Wirtszellen,
die ein einzelnes Molekül
exprimieren, das nicht in der Lage ist, das Auswertungssystem zu
aktivieren, die visuelle Unterscheidung zwischen Wirtszellen, deren
Auswertungssystem aktiviert wurde, und Wirtszellen, deren Auswertungssystem
nicht aktiviert wurde. In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Aspekt der
Erfindung umfaßt
das Auswertungssystem mindestens ein nachweisbares Protein. Noch
bevorzugter wird dieses nachweisbare Protein von mindestens einem
der Gene lacZ, gfp, yfp, bfp, cat, luxAB, HPRT oder einem Oberflächen-Markergen codiert.
Es existieren andere solcher Gene, und Fachleute werden solche Gene,
die gemäß dieser
Ausführungsform
angewendet werden können,
leicht identifizieren.
-
In
Bezug auf diesen Aspekt der Erfindung wird weiterhin bevorzugt,
dass die visuelle Unterscheidung in Schritt (B) auf einem Unterschied
zwischen Wirtszellen mit unterschiedlichen Aktivierungszuständen des Auswertungssystems
basiert, die durch visuelle Mittel nachgewiesen werden können. Es
wird besonders bevorzugt, dass dieser Unterschied zwischen den Wirtszellen
in unterschiedlichen Aktivierungszuständen, der durch visuelle Mittel
nachgewiesen werden kann, durch die Aktivierung eines der Gene lacZ,
gfp, yfp, bfp, CAT, luxAB oder eines Oberflächen-Markers bewirkt wird.
-
Am
meisten bevorzugt umfassen die visuellen Mittel die digitale Bildaufnahme,
-speicherung, -verarbeitung und/oder -analyse.
-
Solche
visuellen Mittel können
eine Kamera umfassen, z. B. eine empfindliche CCD-Kamera, die zum Nachweis
von Lumineszenz und Fluoreszenz geeignet ist, oder sie können kolorimetrische
Nachweissysteme umfassen, einschließlich Computer-basierter Scanner
oder spezialisierter Fluoreszenz-, Lumineszenz- oder kolorimetischen
Platten-Lesegeräten,
wie z. B. das Victor II-System von Wallace (Finnland).
-
Eine
Vorselektion, die eines oder mehrere gegenselektierbare Reportergene
verwendet, oder, alternativ den visuellen Nachweis einer Wirtszelle
verwendet, die ein einzelnes Fusionsprotein exprimiert, das in der Lage
ist, das Auswertungssystem zu aktivieren, kann gleichfalls verwendet
werden, um falsch-positive Clone aus dem 2H-System zu entfernen.
Die Verwendung eines gegenselektierbaren Reportergens ist jedoch
aus einer Reihe von Gründen
unbefriedigend, insbesondere, wenn sie auf die Durchmusterung einer
Genbank gegen eine Genbank mit dem Ziel der Erzeugung von Protein-Protein-Wechselwirkungs-Netzwerken
eines eukaryontischen Systems angewendet wird. Erstens ist bekannt,
dass während
der Gegenselektion unter Verwendung von Medien, die gegenselektierbare
Verbindungen, wie z. B. 5-FOA enthalten, viele Hefezellen, die den gegenselektierbaren
Marker exprimieren, nicht abgetötet
werden, sondern im Ruhezustand verbleiben und wieder lebensfähig werden,
wenn sie auf ein Medium übertragen
werden, das frei von der gegenselektierbaren Verbindung ist. Dieser
Effekt kann zu einem "leckenden" genetischen Vorselektionssystem
führen,
das zu einer signifikanten Zahl an falsch-positiven Kolonien führen kann,
die in einer Wechselwirkungs-Genbank gefunden werden. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn die Durchmusterung einer Genbank gegen eine
Genbank durchgeführt
wird, da sogar eine kleine Zahl an z. B. Falsch-Positiven der Klasse
1, von denen jede das Auswertungssystem unabhängig von ihrem Partnerprotein
aktiviert, das Ziel des Herausfindens einer kleinen Zahl von echten
Positiven nahezu unmöglich
macht. Zweitens, da viele Hefekolonien aus einer Bank an Zellen
unterschiedliche Größen aufweisen,
wobei jede (Kolonie) eine unterschiedliche Zahl an Zellen enthält, wird
die Sammlung (Ernte) der überlebenden
Zellen durch Abschaben oder Abwaschen der Kolonien von einer Gegenselektions-Platte,
die Repräsentation
bestimmter Insertionen (DNA-Fragmente) aus einer clonierten und plattierten
Genbank in Schieflage bringen (verfälschen). Drittens, für viele
Arten von Wirtszellen, einschließlich von Säugersystemen, sind gegenselektierbare
Gene nicht verfügbar
oder schwierig in Gang zu setzen. Zu guter Letzt ist die Empfindlichkeit
eines Gegenselektions-Ansatzes niedrig, da Fusionsproteine, die
schwache Autoaktivatoren des Auswertungssystems darstellen, eine
nicht ausreichende Transkription des Reportergens verursachen werden,
die nicht ausreicht, um den Tod der Zellen durch die Gegenselektion
zu bewirken. Im Gegensatz dazu, ist das Auswertungssystem, das üblicherweise
verwendet wird, um irgendeine Protein-Protein-Wechselwirkung zwischen
zwei Fusionsproteinen im 2H-System
abschließend
zu testen, der deutlich empfindlichere β-Gal-Testansatz. Daher würden viele
einzelne Fusionsproteine, die in der Lage sind, das gegenselektierbare
Auswertungssystem zu autoaktivieren, dies aber nicht in ausreichender
Weise tun, um den Zelltod herbeizuführen, ein nachweisbares Signal
mit dem empfindlicheren β-Gal-Auswertungssystem
bei einem späteren
Schritt verursachen.
-
Durch
Gegenselektion auf falsch-positive Clone unter Verwendung des gleichen
Auswertungssystems, das für
das Austesten potenzieller Wechselwirkungen zwischen zwei Fusionsproteinen
in einem späteren
Schritt bei einer 2H-Durchmusterung verwendet wird, kann die Menge
an falsch-positiven Clonen, die den Vorselektionsschritt passieren,
möglicherweise
vermindert werden. Weiterhin könnten,
indem man allen Clonen, die ein Plasmid tragen, erlaubt zu wachsen,
und die visuelle Unterscheidung verwendet, um falsch-positive Clone zu
unterscheiden, die falsch-positiven Clone durch Verwendung eines
automatisierten Kolonien-Picksystems ignoriert werden. Dies würde das
Problem der falsch-positiven
Clone, die durch den Vorselektionsschritt mit übertragen werden, signifikant
vermindern, verglichen mit einem Gegenselektionssytem, das "leckt", da die Lage der
ruhenden, jedoch noch lebensfähigen
Zellen unbekannt ist. Im Fachgebiet ist ebenfalls wohlbekannt, dass
Auswertungssysteme, die eine visuelle Unterscheidung zwischen aktivierten
und nicht-aktivierten Zuständen
ermöglichen,
wie z. B. die β-Galactosidase,
das grün-fluoreszierende
Protein, die Luziferase, die sekretierte alkalische Phosphatase
und die β-Glucuronidase (auch)
nachweisbar sind, wenn sie in unterschiedlichen Arten an Wirtszellen
exprimiert werden, einschließlich
Hefe, Bakterien, Pflanzen- und Insektenzellen. Daher wären Systeme
zur Gegenselektion von falsch-positiven Clonen leichter auf andere
Arten an Wirtszellen zu übertragen,
wenn sie auf diesen Auswertungssystemen basieren würden.
-
Die
mühsame
und sehr wiederholungsreiche Natur der experimentellen Schritte,
die mit 2H-Experimenten im Großmaßstab verbunden
sind, macht die Automatisierung dieser Schritte zu einer offensichtlichen Wahl.
Obwohl mehrere Autoren die Einführung
der Automatisierung von 2H-Verfahren bereits angezeigt haben, wurde
bisher jedoch noch nicht gezeigt, wie eine automatisierte 2H-Durchmusterung
mit hohem Durchsatzvermögen
durchgeführt
werden könnte.
Im Gebiet der Molekularbiologie gibt es ein große Zahl von unterschiedlichen
Wegen, auf denen eine Automatisierung durchgeführt werden könnte, wie
z. B. durch die Verwendung von Pipettier-Robotern, Platten-Lesegeräten, automatisierten
Sequenziermaschinen usw., aber die Meisten davon wurden mit dem
Ziel entwickelt, die Handhabung großer Zahlen an unterschiedlichen
Molekülen
zu automatisieren, statt einer großen Zahl an unterschiedlichen
Zellen oder Clonen. Fachleute könnten
daher aus dem einfachen Vorschlag, die Automatisierung mit einzubeziehen,
nicht folgern, wie eine 2H-Durchmusterung mit
hohem Durchsatz durchzuführen
ist. Vidal et al. (1996), sowie Hurd et al. (1997) erwähnen nur
die Möglichkeit
einer Automatisierung der 2H-Systeme, die sie vorschlagen, ohne
genau zu erklären,
wie diese kleine Großtat
durchzuführen
wäre; Nandabalan
et al. (1997) behaupten, dass sie die Automatisierung für 2H-Durchmusterungen
eingeführt
haben, die einen hohen Durchsatz ermöglicht, doch das System, das
sie entworfen haben, stellt ausschließlich die Hoch-Durchsatz-Identifizierung
von Nucleinsäuresequenzen
dar, die miteinander wechselwirkende Proteine codieren, nachdem
die Clone bis zur Identifizierung von Positiven manuell gehandhabt
wurden. Der Schlüssel
zur Automatisierung hierin, liegt in der Verwendung von regelmäßigen Gittern,
zusammen mit geeigneten Geräten
und Verfahren, welche die regelmäßigen Gitter
automatisch weiterverarbeiten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird das Paar oder der
Komplex der miteinander wechselwirkenden Moleküle ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus RNA-RNA-, RNA-DNA-, RNA-Protein-, DNA-DNA-, DNA-Protein-, Protein-Protein-,
Protein-Peptid- oder Peptid-Peptid-Wechselwirkungen.
-
Demgemäß ist das
Verfahren der Erfindung für
ein großes
Spektrum biologischer Wechselwirkungen anwendbar. Zum Beispiel wird
die Erfindung durch die Verwendung synthetischer Peptid-Genbanken
(Yang et al., 1995) bei der Identifizierung von Peptid-Protein- oder Peptid-Peptid-Wechselwirkungen
nützlich
sein.
-
Zwei
Anwendungen von Interesse sind die Anwendung eines 2H-Systems im
Großmaßstab zum Nachweis
von Protein-Protein-Wechselwirkungen, welche an medizinisch relevanten
Wegen beteiligt sind, die als diagnostische oder therapeutische
Ziele zur Behandlung von Krankheiten nützlich sein könnten, sowie
ein Drei-Hybrid-System im Großmaßstab, das
ein Beispiel für
einen Komplex an miteinander wechselwirkenden Molekülen darstellt,
und das hierin vorstehend zur Identifizierung von zum Beispiel neuen
postranskriptionellen Regulatoren und ihrer Bindestellen erwähnt wurde
(SenGupta et al., 1996; Putz et al., 1996). In dieser Hinsicht sollte
angemerkt werden, dass ein Komplex gemäß der Erfindung mehr als drei
miteinander wechselwirkende Moleküle umfassen kann. Weiterhin
kann ein solcher Komplex aus biologisch oder chemisch unterschiedlichen Mitgliedern
zusammengesetzt sein. Um zum Beispiel miteinander wechselwirkende
RNA-bindende Proteine und
RNA-Moleküle
zu identifizieren, können
ein Plasmid, das ein LexA-HIV-1Rev-Protein
exprimiert, ein Plasmid, das eine RNA-Sequenz in Fusion mit dem
reagierenden Element transkribiert, und ein Plasmid, das ein potenzielles,
mit RNA wechselwirkendes Protein, in Fusion mit einer Aktivierungsdomäne exprimiert,
in einer Zelle vorliegen. Die Plasmide, die das RNA-Fusionsmolekül codieren,
und diejenigen, die das Fusionsprotein mit der Aktivierungsdomäne codieren,
müssen
gemäß dem Verfahren
der Erfindung unterschiedliche selektierbare und gegenselektierbare
Marker enthalten. Wenn das RNA-Fusionsmolekül mit den entsprechenden beiden
Fusionsproteinen in Wechselwirkung tritt, wird das Auswertungssystem
aktiviert. Um zu untersuchen, ob das RNA-Fusionsmolekül oder das
Fusionsprotein mit der Aktivierungsdomäne in Wechselwirkung treten,
wird das Verfahren der Erfindung dazu verwendet, die Aktivierung
des Auswertungssystems bei Abwesenheit jedes einzelnen dieser Fusionsmoleküle zu untersuchen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei den genetischen Elementen um Plasmide, künstliche
Chromosomen, Viren oder andere extrachromosomale Elemente.
-
Obwohl
aufgrund der leichten Handhabung bevorzugt wird, Plasmide zu verwenden,
die die genetischen Elemente gemäß der vorliegenden
Erfindung bestimmen, werden Fachleute in der Lage sein, andere Systeme
zu ersinnen, die die genetischen Elemente tragen. Des weiteren werden
Fachleute beachten, dass das bevorzugte genetische Element von dem
Wirtzellsystem abhängt.
Zum Beispiel könnten
retrovirale Vektoren in Säuger-Wirtszellen
angewendet werden.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Auswertungssystem mindestens ein gegenselektierbares Gen. Da
das biologische Prinzip der Gegenselektion im Fachgebiet wohlbekannt
ist, können Fachleute
aus einer Vielzahl an solchen gegenselektierbaren Genen auswählen. Bevorzugt
handelt es sich bei diesen Genen um URA3, LYS2, sacB, CAN1, CYH2,
rpsL oder lacY. Fachleute werden in der Lage sein, den geeigneten
Marker für
ein bestimmtes Zellsystem auszuwählen,
wie z. B. URA3 bei einem Hefe-2H-System oder sacB bei einem bakteriellen
System.
-
Das
Selektionsmedium in Schritt (B) des Verfahrens der Erfindung umfaßt bevorzugt
eine gegenselektierbare Verbindung. Noch bevorzugter wird diese
gegenselektierbare Verbindung ausgewählt aus 5-FOA, Canavanin, Cycloheximid,
Saccharose, Streptomycin oder tONPG.
-
Bei
dieser Ausführungsform
wird zum Beispiel das URA3-Gen als Bestandteil des Auswertungssystems
mit eingebaut. Clone, die nur eines der genetischen Elemente enthalten,
werden auf ein Selektionsmedium plaziert, das 5-FOA enthält. In dem
Fall, dass Clone (wachsen), die ein einzelnes Molekül exprimieren, das
in der Lage ist, das Auswertungssystem zu aktivieren, wird 5-FOA
in die toxische Verbindung 5-Fluoruracil umgewandelt. Dementsprechend
werden die Wirtszellen, die autoaktivierende Moleküle enthalten,
auf dem Selektionsmedium mit 5-FOA absterben (LeDouarin, 1995; Vidal
et al., 1996a). Die überlebenden
Zellen werden dann durch Abschaben oder Abwaschen der Kolonien von
der Oberfläche
gesammelt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Auswertungssystem gemäß der Erfindung mindestens
ein nachweisbares Protein. Im Fachgebiet sind eine Reihe von Auswertungssystemen
bekannt, und diese können,
wenn nötig,
so angepasst werden, dass sie bei dem Verfahren der Erfindung nützlich sind.
-
Am
meisten bevorzugt wird, dass das nachweisbare Protein durch die
Gene lacZ, beziehungsweise HIS3, URA3, LYS2, sacB, tetA, gfp, yfp,
bfp, CAT, luxAB, HPRT oder einen Oberflächen-Marker codiert wird. Wie
im Fachgebiet wohlbekannt ist, kann die Expression des β-Gal-Enzyms
in Hefe nach der Inkubation in X-Gal-Lösung zur Bildung einer nachweisbaren
blauen Kolonie verwendet werden. Proteine, die eine Resistenz gegenüber einem
Antibiotikum verleihen, stellen eine populäre Wahl für bakterielle Zellsysteme dar
und können
durch Selektion auf Wachstum in Gegenwart des Antibiotikums nachgewiesen
werden. Die Expression fluoreszierender Proteine, sowie die Expression
eines Oberflächen-Markers
und die anschließende
Visualisierung mit einem Fluoreszenz-markierten Antikörper, kann bevorzugt bei Säuger-Systemen
in Verbindung mit einer Fluoreszenz-gestützten Zellsortierung (FACS)
oder der konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopie angewendet werden. Natürlich ist
das Verfahren der Erfindung nicht auf die Verwendung nur eines Auswertungssystems
beschränkt.
Im Gegenteil können,
wenn gewünscht,
eine Reihe solcher Auswertungssysteme miteinander kombiniert werden.
Diese Kombination einer Reihe von Auswertungssystemen ist gemäß der vorliegenden
Erfindung ebenfalls in dem Begriff "Auswertungssystem" enthalten. Eine solche Kombination
wird eine zusätzliches
Vorsichtsmaßnahme
bei der Identifizierung von Clonen bereitstellen, die miteinander
wechselwirkende Partner enthalten.
-
Obwohl
das Zwei-Hybrid-System in Hefe entwickelt wurde, kann das Verfahren
der Erfindung in einer Vielzahl von Wirtssystemen durchgeführt werden.
Darunter werden Hefezellen, Bakterienzellen, Säugerzellen (Wu et al., 1996),
Insektenzellen, Pflanzenzellen oder Hybridzellen bevorzugt. Bei
den Bakterienzellen handelt es sich bevorzugt um E. coli-Zellen.
-
Im
Fachgebiet ist bekannt, dass zur Identifizierung, zum Nachweis oder
zum Austesten der Vielzahl an unterschiedlichen Protein-Protein-Wechselwirkungen,
die in biologischen Systemen existieren, es wahrscheinlich ist,
das eine Vielzahl an Wirtssystemen angewendet werden müssen. Zum
Beispiel besitzen prokaryontische Systeme gegenüber eukaryontischen Systemen
bestimmte Vorteile, einschließlich
der Leichtigkeit der genetischen, der Labor- und der automatisierten
Verfahren. Darüber
hinaus ist, anders als bei herkömmlichen
Hefe-Zwei-Hybrid-Systemen, die Lokalisierung der Fusionsproteine
im Kern für
prokaryontische Zellen nicht relevant, und der Eintritt kleiner
Moleküle
in die Zelle erfolgt typischerweise leichter als bei einer Hefezelle.
Einige Protein-Protein-Wechselwirkungen
hängen
jedoch von posttranslationalen Modifizierungen ab, wie z. B. das
mRNA-Spleißen
oder die Glycosylierung, die in prokaryontischen Zellen, beziehungsweise
in Hefezellen nicht verfügbar
sind. Daher wird man um viele, wenn nicht die meisten, Protein-Protein-Wechselwirkungen
aufzudecken, die in biologischen Systemen existieren, die Durchmusterung
einer Genbank gegen eine Genbank in einer Vielzahl von Wirtsarten
durchführen
müssen.
Das Fachgebiet würde
von einem verbesserten Zwei-Hybrid-System profitieren, mit dem großen Zahlen
an Clonen und falsch-positiven Clonen bekämpft werden können, die
bei der Durchführung
dieser Durchmusterungen in einer Vielzahl von Wirtsarten erzeugt
werden. Es wäre
ein großer
Vorteil, wenn ein solches System verfügbar wäre, das auf eine im Wesentlichen ähnliche
Weise funktionieren würde
oder durchgeführt
werden könnte, die
unabhängig
von der verwendeten Art der Wirtszelle ist. Obwohl andere Verfahren
zur Durchführung
von Zwei-Hybrid-Durchmusterungen im Großmaßstab behaupten, auf alle Zellarten
anwendbar zu sein, sind sie typischerweise nur auf eine Zellart
zugeschnitten, in den meisten Fällen
auf Hefe. Zum Beispiel beschreiben Vidal et al. (1996a) ein genetisches
Verfahren zur Vorselektion gegen Zellen, die einzelne Fusionsproteine
exprimieren, die in der Lage sind, das Auswertungssystem zu aktivieren,
aber es wird keine Lösung
bereitgestellt, wie ein Fachmann diese Vorselektion zum Beispiel
in einem prokaryontischen oder einem Säuger-Zwei-Hybrid-System durchführen könnte. Unter Verwendung
nachweisbarer Proteine, wie z. B. GFP oder β-Galactosidase, die für ein breites
Spektrum an Wirtsarten geeignet sind, als ein Teil des Auswertungssystems,
können
eine im Wesentlichen ähnliche
Prozedur und Verfahren verwendet werden, um gegen falsch-positive
Clone in einer Vielzahl an Wirtsarten visuell zu unterscheiden.
-
Natürlich können die
genetischen Elemente in einem Wirtsorganismus umgebaut und hergestellt
werden, und dann, wie z. B. durch die Verwendung von Austauschvektoren
(shuttle vectors), auf einen unterschiedlichen Wirtsorganismus übertragen
werden, wo sie bei dem Verfahren der Erfindung angewendet werden.
-
Obwohl
Fachleute das Identifikationsverfahren der Erfindung mit vollständig transformierten
oder transfizierten Wirtszellen beginnen können, können sie vorziehen, zuerst
solche Wirtszellen zu erzeugen, die in Einklang mit dem Ziel ihrer
Forschung oder ihren kommerziellen Interessen stehen. Zum Beispiel
können sie
wünschen,
zuerst eine bestimmte Art einer Genbank zu erzeugen, mit der sie
beabsichtigten eine zweite Genbank zu durchmustern, die bereits
in den Wirtszellen vorliegt. Alternativ können sie beabsichtigen, zwei oder
mehrere unterschiedliche Genbanken zu erzeugen, die sie gegeneinander
zu durchmustern wünschen. In
diesem Fall müßten sie
zuerst die Wirtszellen mit beiden oder mit allen Arten der genetischen
Elemente gleichzeitig oder nacheinander transformieren.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren der vorliegenden Erfindung die Transformation, die
Infektion oder die Transfektion mindestens eines Satzes an Wirtszellen
aus den Sätzen
an Wirtszellen mit dem genetischen Element oder den genetischen
Elementen vor Schritt (D).
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren der Erfindung weiterhin die Transformation, die Infektion
oder die Transfektion jedes Satzes an Wirtszellen aus den Sätzen an
Wirtszellen mit den genetischen Elementen vor Schritt (D).
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren der vorliegenden Erfindung die Transformation, die
Infektion oder die Transfektion eines Satzes an Wirtszellen aus
den Sätzen
an Wirtszellen mit mindestens einem genetischen Element vor Schritt
(A), die Selektion gegen Wirtszellen in dem Satz an Wirtszellen,
die ein Molekül
exprimieren, das in der Lage ist, das Auswertungssystem zu aktivieren,
das in Schritt (B) näher
bestimmt wurde, und die Transformation, die Infektion oder die Transfektion
dieses Satzes an Wirtszellen mit mindestens einem weiteren genetischen
Element vor Schritt (D).
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden die Wirtszellen mit den genetischen Elementen durch Zellfusion,
Konjugation oder Wechselwirkungspaarung vor Schritt (D) erzeugt,
bevorzugt in Schritt (C).
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Zellfusion, die Konjugation oder die Wechselwirkungspaarung
durch Automatisierung bewirkt oder unterstützt. Noch bevorzugter wird
die Automatisierung durch ein automatisiertes Pick-, Tüpfel-, Neuanordnungs-,
Pipettier-, Mikropipettier- oder Zellsortiergerät bewirkt. Am meisten bevorzugt
handelt es sich bei dem Gerät
um einen Pickroboter, Tüpfelroboter,
Neuanordnungsroboter, Pipettiersystem, Mikropipettiersystem oder
ein Fluoreszenz-gestütztes Zellsortiersystem (FACS).
-
Die
Wechselwirkungspaarung ist als Werkzeug zur Verwendung im Hefe-2H-System
wohlbekannt, um genetische Elemente zu kombinieren, die potenziell
miteinander wechselwirkende Fusionsproteine exprimieren (Bendixen
et al., 1994). Obwohl die Zellfusion, die Konjugation oder die Wechselwirkungspaarung
beim Kombinieren von genetischem Material zwischen unterschiedlichen
Zellstämmen
wirksam sind, wäre
ein solcher Ansatz bei der Durchmusterung einer Genbank gegen eine
Genbank im Großmaßstab nur
nützlich,
wenn er mit hohem Durchsatz durchgeführt werden könnte, und
zwar aufgrund der großen
Zahl an Kolonien, die geerntet werden müssen. Durch die Verwendung
automatisierter Systeme, die dazu entworfen worden waren, die Handhabung
von E. coli-Zellen
zur Analyse von DNA zu beschleunigen (Lehrach et al., 1997) ist
es möglich eine
automatisierte und mit hohem Durchsatz versehene Wechselwirkungspaarung
in Bakterien und in Hefezellen durchzuführen. Pipettier- oder Mikropipettiersysteme
könnten
zum Beispiel bei der Handhabung von Säugerzellen verwendet werden.
Alternativ könnte
die FACS bei der gleichen Aufgabe angewendet werden.
-
Obwohl
das Picken von E. coli-Kolonien zur DNA-Analyse unter Verwendung
von sichtkontrollierten Robotersystemen, wie sie in Lehrach et al.
(1997) beschrieben werden, wohlbekannt ist, wurde das Picken von Hefeclonen
mit einem Roboter wegen den Schwierigkeiten beim Umgang mit diesem
Organismus durch Fachleute nicht in Betracht gezogen. Zum Beispiel
besitzen die Hefekolonien typischerweise eine variable Größe, Form
und Farbe, wenn sie auf Festagar angezogen werden, und wachsen oft
auf einem undurchsichtigen Rasen von nicht transformierten (Zellen),
was eine visuelle Erkennung der Kolonien beeinträchtigt. Zweitens benötigt man,
verglichen mit E. coli, eine große Menge an Zellmaterial, um
weitere Kulturen erfolgreich anzuimpfen, und schließlich kann
Ethanol alleine, nicht verläßlich dazu
verwendet werden, um die Pick-Werkzeuge zwischen den Pickzyklen
zu sterilisieren.
-
Daher
mußten
zum verläßlichen
Picken von Clonen, zum Beispiel aus einer Hefe-2H-Durchmusterung, geeignete
Veränderungen
gegenüber
dem Standard-Pickroboter, wie er durch Lehrach et al. (1997) beschrieben
wurde, ersonnen werden.
-
Zuerst
wurde die Beleuchtung der Agarschalen, die die plattierten Kolonien
trugen, von einer Dunkelfeld-Beleuchtung von unten, die typischerweise
zum Picken von E. coli-Kolonien
verwendet wird, zur einer Dunkelfeld-Beleuchtung von oben verändert, um
die Hefekolonien durch Unterscheidung von dem Rasen aus nicht transformierten
Zellen erfolgreich visualisieren zu können. Das bestehende, durch
Sicht geleitete, Bewegungssystem (Krishnaswamy & Agapakis, 1997) wurde modifiziert,
um einen größeren Bereich
an "Klümpchen"-Größen ("blob" size, Koloniengrößen) auswählen zu
können,
wenn bei der Auswahl der Hefekolonien, die nach den Kolonie-Eigenschaften
zu picken waren, diese durch die Verbindungs-Algorithmen (connectivity algorithms)
zurückgewiesen
wurden, wenn diese auf ein digitales Bild der Agarschale angewendet
wurden, die Kolonien enthielt. Zweitens wurde das Clon-Beimpfungs-Routineprogramm
neu programmiert, um abzusichern, dass Zellmaterial, das auf den
Picknadeln im Verlauf des Pickprogramms angetrocknet war, zuerst durch
10 Sekunden Eintauchen in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte
wieder befeuchtet wurde, bevor die aktive Bewegung der Nadel in
der Vertiefung erfolgte. Dieses robotisierte Verfahren sicherte
ab, dass ausreichend Zellmaterial von jeder Picknadel in eine individuelle
Vertiefung einer Mikrotiterplatte angeimpft wurde. Schließlich wurden
die Picknadeln nach jeder Beimpfung sterilisiert, um den Pickzyklus
wiederholen zu können,
dies erfolgte durch die Programmierung des Roboters in der Weise,
dass die Picknadeln in einer 0,3%igen (Vol./Vol.) Lösung aus
Wasserstoffperoxid abgebürstet
wurden, darauf folgte eine Spülung
in 70% Ethanol in einem zweiten Waschbad und eine abschließende Trocknung
unter Verwendung eines Hitze-Gewehrs, um alle Reste von Ethanol
von den Nadeln zu verdampfen.
-
Die
Kombination von genetischem Material mit hohem Durchsatz aus allen
Kombinationen von Paaren an Zellen, die Fusionsproteine exprimieren,
könnte
ebenfalls in einer systematischem, statt in einer zufälligen Weise
durchgeführt
werden. Um die Zahl an Falsch-Positiven zu minimieren, die in eine
solche Kombinationsstrategie zur Identifizierung miteinander wechselwirkender
Moleküle
eintreten, würde
bevorzugt die Kombination mit Zellbanken durchgeführt werden,
aus denen falsch-positive Zellen bereits entfernt oder durch genetische
Vorselektion oder visuelle Unterscheidung minimiert worden sind,
wie vorstehend erwähnt.
-
Fachleuten
wird deutlich sein, dass der hier beschriebene Ansatz in der Lage
sein wird, regelmäßige Gittermuster
mit höheren
Dichten als von 2 bis 10, 10 bis 100, 100 bis 500 oder von 500 bis
1.000 Clonen pro Quadratzentimeter zu erzeugen, in Abhängigkeit
von dem automatisierten System und der verwendeten Zellart. Zur
Veranschaulichung können
diese (Gitter) unter Verwendung eines robotisierten Pipettiersystems oder
eines Piezo-Verteilungssystems
erzeugt werden, die einen Clon auf eine spezifische Stelle übertragen, die
bereits einen anderen Clon enthält,
oder durch die Verwendung dieser Ansätze, um die Zellen eines Paarungstyps
mit einem Rasen aus mindestens einem Clon eines anderen Paarungstyps
in Kontakt zu bringen. Dieser Rasen kann als Lage von Zellen aufgetragen
werden, die in einem festen oder einem halbfesten Anzuchtmedium
suspendiert sind, oder er kann durch Aufsprühen einer dünnen und einheitlichen Lage
von Zellen eines Paarungstyps auf die Oberfläche aufgebracht werden, wo
der Kontakt mit den Zellen des alternativen Paarungstyps hergestellt
wird. Von besonderem Vorteil sind Systeme, bei denen individuelle
Clone individuell positioniert oder in Kontakt mit anderen bestimmten
Clonen gebracht werden können.
Dies kann zum Beispiel durch individuell adressierbare (ansteuerbare)
vielköpfige
Verteilungseinheiten ermöglicht
werden, oder durch einen Übertragungskopf
mit individuell adressierbaren und beweglichen Transfernadeln. Ein
solches System kann unter Verwendung der Offenbarungen dieser Erfindung
leicht durch Fachleute in Stand gesetzt werden, und zwar unter Verwendung
von Systemen, wie z. B. den Neuanordnungsrobotern, die durch Stanton
et al. (1995) und Lehrach et al. (1997) beschrieben wurden, oder
durch diejenigen, die von kommerziellen Lieferanten von Robotern,
wie z. B. von Genetix (UK) verfügbar
sind. Es sollte erkannt werden, dass diese Kombinations-Strategie
auf einem ebenen Träger
durchgeführt
werden kann, wie hierin nachstehend offenbart wird. Sie kann ebenfalls
direkt auf festem Anzuchtagar durchgeführt werden oder in den Vertiefungen
von Mikrotiterplatten.
-
Es
kann sein, dass bei einigen Durchmusterung einer Genbank gegen eine
Genbank, die Zahl an positiven Clonen, die durch die Herstellung
aller möglichen
Kombinationen einer Wechselwirkungspaarung erhalten wurde, gering
ist. Für
eine systematische Clon gegen Clon-Wechselwirkungs-Durchmusterung
von zwei Genbanken mit jeweils 10.000 Fusionsproteinen, muß ein Minimum
von 5 × 107 Kombinationen ausgetestet werden. Wenn
man annimmt, dass ein beliebiges Fusionsprotein annähernd 10
mögliche
Wechselwirkungspartner haben wird, werden nur etwa 104 positive
Clone und somit Protein-Protein-Wechselwirkungen
mit einer solchen Durchmusterung nachgewiesen werden. Da die Effektivität einer
Wechselwirkungspaarung so hoch ist (Sherman et al., 1984), wäre es bei
diesen Fällen
möglich,
solche Wechselwirkungs-Durchmusterungen im Großmaßstab noch effizienter durchzuführen, indem
individuelle Zellen aus den unterschiedlichen Genbanken unter Verwendung
von Sammlungen unterschiedlicher Clone in Kontakt gebracht werden.
Die Clone aus einer bestimmten Genbank würden in Anzahlen von 2 bis
10, 10 bis 100, 100 bis 500 oder 500 bis 1.000 zusammengefaßt werden,
und die Sammlungen würden
mit Clonen oder Sammlungen aus einer zweiten Genbank in Kontakt
gebracht. Solche Sammlungen von Clonen sollten bevorzugt unter Verwendung
von vieldimensionalen Sammlungsstrategien entworfen werden, die
im Fachgebiet allgemein bekannt sind (Barillot et al., 1991; Strauss
et al., 1992; Liu et al., 1995), so dass die individuelle Identität der beiden
Clone, die in Kontakt traten und die Aktivierung des Auswertungssystems
verursachten, anschließend
aufgelöst
werden kann. Es ist von Vorteil, dass die meisten oder alle falsch-positiven Clone aus
den beiden Genbanken vor der Kombination entfernt werden, so dass
die Auflösung
möglichst
wirksam durchgeführt
werden kann.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird weiterhin bevorzugt, dass es sich bei den selektierbaren
Markern um auxotrophe oder Antibiotika-Marker handelt.
-
Es
ist wichtig anzumerken, dass einige der Marker, die als Auswertungssystem
verwendet werden, auch als selektierbare Marker verwendet werden
können.
Es ist weiterhin wichtig anzumerken, dass ein und der gleiche Marker
nicht gleichzeitig als selektierbarer Marker und als Teil des Auswertungssystems
verwendet werden kann.
-
Am
meisten bevorzugt wird, dass die auxotrophen oder die Antibiotika-Marker
ausgewählt
werden unter LEU2, TRP1, URA3, ADE2, HIS3, LYS2, kan, bla, Zeocin,
Neomycin, Hygromycin, Puromycin oder G418.
-
Die
Planung der Experimente kann erfordern, dass der Test auf die Wechselwirkung
nicht unmittelbar nach der Bereitstellung der Wirtszellen und, möglicherweise,
dem Auftreten der Wechselwirkungen durchgeführt werden kann. In solchen
Fällen,
kann es wünschenswert
sein, die transformierten Wirtszellen zur weiteren Verwendung zu
lagern. Demgemäß betrifft
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ein Verfahren, in dem die Nachkommenschaft der Wirtszellen,
die in Schritt (C) erhalten wurde, in ein Speicherkompartiment übertragen
wird.
-
In
besonderen Fällen,
bei denen ein große
Zahl an Clonen analysiert werden soll, wird diese Übertragung
in ein Speicherkompartiment vorteilhaft durch Automatisierung bewirkt
oder unterstützt.
Noch bevorzugter wird die Automatisierung durch ein automatisiertes
Anordnungs-, Pick-, Tüpfel-,
Pipettier-, Mikropipettier- oder Zellsortiergerät bewirkt. Am meisten bevorzugt
handelt es sich bei dem Gerät
um einen Anordnungsroboter, Pickroboter, Tüpfelroboter, automatisiertes
Pipettier- oder Mikropipettiersystem oder ein FACS-System. Zum Beispiel
kann ein Pipettier-, Mikropipettier- oder FACS-System vorteilhaft
für die Übertragung
von Säugerzellen
angewendet werden. Es können
auch andere Automatisierungs- oder Robotersysteme verwendet werden,
die die Nachkommenschaft der Wirtszellen verläßlich in vorbestimmte Anordnungen
in den Speicherkompartimenten picken. Wie Fachleute erkennen werden,
wird die Wahl des Geräts
weitestgehend von dem untersuchten Wirtszellsystem abhängen.
-
Die
Wirtszellen können
bei dieser Ausführungsform
in den Speicherkompartimenten vermehrt werden und liefern weitere
Nachkommen für
zusätzliche
Untersuchungen. Es werden bevorzugt Replika-Plattierungen dieser
Speicherkompartimente angelegt, in denen die Anordnung der Clone
beibehalten wird. Die Speicherkompartimente, die die transformierten
Wirtszellen und die geeigneten Medien umfassen, können gemäß den herkömmlichen
Anzuchtprotokollen weiter aufrecht erhalten werden. Alternativ können die
Speicherkompartimente ein Gefrierschutzmittel enthalten und daher
zur Aufbewahrung in einer Gefriertruhe geeignet sein. Diese Ausführungsform
ist besonders nützlich,
wenn die Bewertung der potentiell miteinander wechselwirkenden Partner
aufgeschoben werden muß.
Wie im Fachgebiet wohlbekannt ist, können eingefrorene Wirtszellen
nach dem Auftauen leicht wiedergewonnen werden und gemäß der Erfindung
weiter untersucht werden. Am meisten bevorzugt handelt es sich bei
dem Gefrierschutzmittel um Glycerin, das in dem Medium bevorzugt
in einer Konzentration von 3–25%
(Vol./Vol.) vorliegt, oder um DMSO.
-
In
einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der
Erfindung ist das Speicherkompartiment mindestens eine Mikrotiterplatte.
Am meisten wird bevorzugt, dass diese Mikrotiterplatte 96, 384,
846 oder 1.536 Vertiefungen enthält.
Mikrotiterplatten haben den besonderen Vorteil, dass sie eine vorgefertigte
Anordnung bereitstellen, die eine leichte Replikation/Vermehrung
von Clonen erlaubt, und darüber hinaus
die eindeutige Identifizierung und Zuordnung von Clonen während der
verschiedenen Schritte des Experiments. Die Mikrotiterplatten mit
384, 846 oder 1.536 Vertiefungen sind aufgrund ihrer vergleichsweise
geringen Größe und der
großen
Zahl an Kompartimenten besonders für Experimente geeignet, bei
denen eine große
Zahl von Clonen durchmustert werden muß, aber in Abhängigkeit
von dem Wirtszellsystem können
Platten mit geringeren Zahlen an Zellen erforderlich sein.
-
In
Abhängigkeit
von der Planung des Experiments können die Wirtszellen in dem
Speicherkompartiment, wie z. B. der vorstehend erwähnten Mikrotiterplatte,
bis zur logarithmischen oder bis zur stationären Phase angezogen werden.
Die Anzuchtbedingungen können
durch Fachleute gemäß herkömmlichen
Verfahren eingerichtet werden. Das Wachstum der Zellen wird gewöhnlich zwischen
15 und 45 Grad Celsius durchgeführt.
-
Unter
Bezug auf Schritt (E) wird in einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung die Übertragung der Wirtszellen
oder der Nachkommenschaft der Wirtszellen durch Automatisierung
unter Verwendung eines regelmäßigen Gitters
bewirkt. Noch bevorzugter wird die Automatisierung unter Verwendung der Übertragung
eines regelmäßigen Gitters
der Wirtszellen oder der Nachkommenschaft der Wirtszellen durch
ein automatisiertes Pick-, Tüpfel-,
Replika-, Pipettier- oder Mikropipettiergerät bewirkt. Am meisten bevorzugt
handelt es sich bei dem Gerät
um einen Pickroboter, Replika-Roboter, Tüpfelroboter, Pipettiersystem, Mikropipettiersystem
oder ein Fluoreszenz-gestütztes
Zellsortiersystem (FACS). Wie ein solches Roboter- oder automatisiertes
System geplant werden kann oder wie es ausgestattet ist, wird zum
Beispiel in Lehrach et al. (1997) beschrieben. Es können auch
andere Automatisierungs- oder Robotersysteme verwendet werden, die
die Nachkommenschaft der Wirtszellen verläßlich in vorbestimmte Anordnungen
in den Speicherkompartimenten picken. Durch die Verwendung eines
Computer- kontrollierten
Pipettiersystems gemäß der Erfindung
können
regelmäßige Gitter
mit hoher Dichte erzeugt werden. Gemäß dieser Ausführungsform
der Erfindung werden ebene Träger
mit einem Muster von hoher Dichte an Hefeclonen aus der definierten
Wechselwirkungs-, Genbank bereitgestellt, die in Mikrotiterplatten
mit 384 Vertiefungen enthalten ist, und zwar durch die Verwendung
eines Tüpfelroboters
mit hohem Durchsatzvermögen,
wie z. B. demjenigen, der durch Lehrach et al. (1997) beschrieben
wurde. Weiterhin wird ein regelmäßiges Gitter
aus Hefezellen, die Fusionsproteine exprimieren, mit einer höheren Dichte
als 18 Clone pro Quadratzentimeter in Mikrotiterplatten mit 1.536
Vertiefungen, die alle 2,25 mm eine Vertiefung in einer Anordnung
von 32 auf 48 Vertiefungen besitzen, d. h. ein regelmäßiges Gitter,
bereitgestellt. Die Fachleute werden erkennen, dass die Wahl dieses
Geräts
weitestgehend von dem untersuchten Wirtszellsystem abhängt.
-
Um
die Population an Wirtszellen zu erhöhen, die für das Wachstum auf dem Selektionsmedium
in Schritt (E) verfügbar
sind, ist es am vorteilhaftesten, mehrfache Übertragungen vorzunehmen, die
zusätzliche Wirtszellen
des gleichen Clons auf die gleiche Position auf dem regelmäßigen Gitter übertragen.
Die Zahl der mehrfachen Übertragungen
liegt bevorzugt zwischen 2- und 20-mal. Wenn die mehrfache Übertragung
aus einer Mikrotiterplatte erfolgt und durch Automatisierung bewirkt
oder unterstützt
wird, ist es am vorteilhaftesten, wenn sie von einer leicht unterschiedlichen
Position auf der Mikrotiterplatte erfolgt, die den Clon enthält.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erfolgt die Übertragung
auf mindestens einen Träger.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist dieser mindestens eine Träger
eine Mikrotiterplatte, und das regelmäßige Gittermuster liegt in
Dichten von mehr als 1, bevorzugt von mehr als 4, noch bevorzugter von
mehr als 10 und am meisten bevorzugt von mehr als 18 Clonen pro
Quadratzentimeter vor.
-
In
einer anderen noch bevorzugten Ausführungsform ist dieser mindestens
eine Träger
ein poröser Träger, und
das regelmäßige Gitter
liegt in Dichten im Bereich von 1 bis 10, bevorzugt von 10 bis 50,
noch bevorzugter von 50 bis 100 und am meisten bevorzugt von mehr
als 100 Clonen pro Quadratzentimeter vor.
-
In
einer noch anderen bevorzugten Ausführungsform ist dieser mindestens
eine Träger
ein nicht-poröser
Träger,
und das regelmäßige Gitter
liegt in Dichten im Bereich von 1 bis 100, bevorzugt von 100 bis
500, noch bevorzugter von 500 bis 1000 und am meisten bevorzugt
von mehr als 1.000 Clonen pro Quadratzentimeter vor.
-
Die
Nachkommenschaft der Wirtszellen kann auf eine Vielzahl an Trägem übertragen
werden. Im Fachgebiet ist wohlbekannt, dass viele enzymatische Durchmusterungen
mit hohem Durchsatz in Mikrotiterplatten durchgeführt werden
können.
Mikrotiterplatten werden über
Roboter handgehabt, gefüllt,
inkubiert und irgendein beliebiges Signal aus der enzymatischen
Durchmusterung wird gemessen. Tatsächlich bildet dieser Ansatz
die Grundlage der meisten Durchmusterungen mit hohem Durchsatzvermögen in der
pharmazeutischen Industrie, um primäre Treffer (Ziele) aus großen chemischen
Banken/Sammlungen zu identifizieren. Bei einer solchen Durchmusterung
enthält
jede Vertiefung identische Zellen oder ein anderes biologisches
System, und es ist nur die kleine Menge der zu untersuchenden Chemikalie,
die in jeder Vertiefung der Mikrotiterplatte unterschiedlich ist.
Im Gegensatz dazu, umfaßt
eine Genbank aus Wirtszellen, die Fusionsproteine exprimieren, tatsächlich ein
unterschiedliches biologisches System in jeder Vertiefung (eine
Wirtszelle, die zwei potenziell miteinander wechselwirkende Fusionsproteine
exprimiert), die auf die Aktivität
des Auswertungssystems hin durchmustert werden müssen. Wenn eine Durchmusterung
zur Identifizierung wechselwirkender positiver Zellen, die miteinander
wechselwirkende Moleküle
exprimieren, unter der Verwendung von Mikrotiterplatten durchgeführt werden
könnte,
wäre es
möglich,
im Wesentlichen die ähnlichen
Robotersysteme zu verwenden, die derzeit für enzymatische Durchmusterungen
mit hohem Durchsatz entwickelt wurden.
-
Fachleute
werden erkennen, dass, obwohl der Hefe-Ein-Schritt-Lysepuffer, der
durch Tropix (USA) bereit gestellt wird, ein bequemes Verfahren
darstellt, um Zellen für
eine Durchmusterung im Mikrotiterplattenformat zu lysieren, andere
Verfahren (eher) geeignet sind. Andere Verfahren zur Lyse von Wirtszellen
sind im Fachgebiet wohlbekannt und umfassen die Lyse von Zellen,
die in einer Mikrotiterplatte ohne Gefrierschutz-Medium aufbewahrt
wurden, durch Einfrier-Auftau-Verfahren oder durch die Zugabe einer
kleinen Menge eines Toluol/Chloroform-Gemisches. Es können auch
andere β-Galactosidase-Substrate verwendet
werden, einschließlich
X-Gal, und die Aktivität
des Reportergens durch kolorimetrische Mittel aus der Dichte der erzeugten
Blaufärbung
gemessen werden. Tatsächlich
können
auch andere Auswertungssysteme verwendet werden, die nicht von der
Lyse der Zellen abhängig
sind. Zum Beispiel sekretierte Enzyme, wie z. B. die sekretierte alkalische
Phosphatase oder Zelloberflächen-
oder sekretierte Proteine, die durch einen ELISA-Testansatz nachgewiesen
werden können.
Auswertungssysteme, die nicht von zusätzlichen Substraten abhängig sind,
wie z. B. das grün-fluoreszierende
Protein, können
ebenfalls verwendet werden. Das zum Nachweis verwendete Verfahren
wird von dem verwendeten Auswertungssystem abhängen und kann eine empfindliche CCD-Kamera
umfassen, die zum Nachweis von Lumineszenz und Fluoreszenz geeignet
ist, oder es kann sich um kolorimetrische Nachweissysteme handeln,
einschließlich
Computer-basierten Scannern oder speziellen Fluoreszenz-, Lumineszenz-
oder kolorimetrischen Platten-Lesegeräten, wie
z. B. das Victor II-System von Wallace (Finnland). Fachleute werden
auch in der Lage sein, ein Auswertungssystem zu entwerfen, das auf dem
Nachweis von Radioaktivität
basiert, zum Beispiel unter Verwendung eines Szintillationszählers oder
eines Phosphor-Speicher-Bildsystems (Johnston et al., 1990).
-
Bei
dem Träger
kann es sich auch um einen porösen
Träger
handeln, wie z. B. um eine Membran, die aus Nylon, Nitrocellulose,
Celluloseacetat oder PVDF hergestellt wurde, wobei die Membran für Bakterienzellen
oder Hefezellen besonders vorteilhaft ist. Der feste Träger könnte zum
Beispiel ein Glas-Objektträger
sein, der mit Poly-Lysin beschichtet ist, wobei dieser Glas-Objektträger für Säugerzellen
besonders vorteilhaft wäre. Feste
Träger
können
vorteilhaft sein, da sie die höchsten
Tüpfeldichten
erlauben. Im Allgemeinen sind höhere Tüpfeldichten
bei Durchmusterungen im Großmaßstab vorteilhaft
und werden daher bevorzugt. Wie die Fachleute erkennen werden, wird
die Wahl des Trägers
weitestgehend von dem untersuchten Wirtszellsystem abhängen.
-
Die
Selektionsmedien, die zur Anzucht der geeigneten Clone verwendet
werden, können
in flüssiger oder
in fester Form vorliegen. Die Selektionsmedien werden, wenn sie
in Verbindung mit einem Tüpfelroboter und
mit Membranen als ebenen Trägern
verwendet werden, mit Agar verfestigt, auf den anschließend die
betüpfelten
Membran plaziert werden. Alternativ und ebenfalls bevorzugt, werden
die Selektionsmedien, wenn sie in flüssiger Form vorliegen, in Mikrotiterplatten
angelegt, und die Übertragung
erfolgt durch Replika-Plattierung.
-
Unter
Bezugnahme auf Schritt (F) des Verfahrens kann in einer bevorzugten
Ausführungsform
das Auswertungssystem auf mehreren Wegen analysiert werden. Zum
Beispiel kann es durch visuelle Beobachtung, radioaktive, chemilumineszente,
fluoreszente, photometrische, spektrometrische, Infrarot-, kolorimetrische
oder Resonanz-Nachweisverfahren
analysiert werden.
-
Noch
bevorzugter wird die Identifizierung der Wirtszellen in Schritt
(F), die miteinander wechselwirkende Fusionsproteine exprimieren,
unter Berücksichtigung
des Aktivierungszustandes des Auswertungssystems der Wirtszellen,
die auf dem Selektionsmedien angezogen wurden, das in Schritt (F)
näher bestimmt
wurde, durch visuelle Mittel bewirkt oder unterstützt.
-
Noch
stärker
bevorzugt wird die Identifizierung von Wirtszellen, die miteinander
wechselwirkende Fusionsproteine exprimieren, in Schritt (F) unter
Berücksichtigung
des Aktivierungszustandes des Auswertungssystems der Wirtszellen,
durch automatisierte digitale Bildaufnahme, -speicherung, -analyse
oder -verarbeitung bewirkt oder unterstützt. Hier steht die Automatisierung
für die
Verwendung von elektronischen Geräten, wie z. B. von Computern
in Verbindung mit komplexen Instruktionssätzen wie z. B. Software, die
kommerziell erhältlich
ist oder selbst entworfen wurde und die bei der Durchführung der
großen
Zahl an Berechnungen von Bildern eingesetzt wird, die in ein digitales
Format umgewandelt werden. Bei dieser Ausführungsform werden die positiven
Clone, die bevorzugt auf einem ebenen Träger angeordnet sind, wie z.
B. einer Membran, durch den Vergleich der digitalen Bilder identifiziert,
die von dem Träger
nach der Aktivierung des Auswertungssystems auf den Selektionsmedien
erhalten werden, die in (E) näher
bestimmt sind.
-
Die
Analyse einer kleinen Zahl an Clonen oder Gittern auf die Aktivität des Auswertungssystems
kann durch manuelle Inspektion des Aktivierungszustandes jedes individuellen
Clons durchgeführt
werden. Wenn jedoch mit der Zahl an Clonen umgegangen werden soll,
die durch Durchmusterungen einer Genbank gegen eine Genbank erzeugt
wurden, oder wenn regelmäßige Gitter
untersucht werden, die mit den hier vorgestellten Dichten hergestellt
wurden, wird eine solche manuelle Inspektion zeitaufwendig bis fast
unmöglich.
-
Gemäß der Erfindung
ist es möglich,
regelmäßige Gitter
aus 2H-Clonen unter Verwendung visueller Mittel wirksam zu analysieren.
Daher wird, wenn die eine Wechselwirkung umfassen Mitglieder identifiziert werden,
ein digitales Bild des ebenen Trägers
aufgenommen, und die Analyse wird durch digitale Bildaufnahme, -speicherung,
-verarbeitung oder -analyse bewirkt und zwar unter Verwendung eines
automatisierten oder halb-automatisierten Bildanalysesystems, wie
es z. B. in Lehrach et al. (1997) beschrieben wurde. Es gibt viele Formen
und Kombinationen von Schritten bei der Handhabung digitaler Bilddaten,
so dass Fachleute wissen werden, wie diese auf die Aufgabe angewendet
werden können,
die in der vorliegenden Erfindung dargelegt wurde.
-
Unter
Bezug auf Schritt (G) kann die Identifizierung des mindestens einen
Mitglieds des Paares oder des Komplexes der miteinander wechselwirkenden
Moleküle
durch eine Vielzahl an Mitteln bewirkt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung wird das mindestens eine Mitglied des Paars oder des
Komplexes der miteinander wechselwirkenden Moleküle durch Nucleinsäure-Hybridisierung,
Oligonucleotid-Hybridisierung,
Nucleinsäure-
oder Protein-Sequenzierung, Restriktionsverdau, Spektrometrie oder
Antikörperreaktionen
charakterisiert, wobei die genetische Information bestimmt wird,
die dieses mindestens eine Mitglied codiert. Nachdem das erste Mitglied
einer Wechselwirkung charakterisiert wurde, können das zweite Mitglied oder
weitere Mitglieder ebenfalls durch irgendeines der vorstehend erwähnten Verfahren
identifiziert werden. Die Identifizierung mindestens eines Mitglieds
einer Wechselwirkung wird bevorzugt durch Nucleinsäure-Hybridisierung,
Antikörper-Bindung
oder Nucleinsäure-Sequenzierung
vorgenommen.
-
Noch
bevorzugter wird die Identifizierung des mindestens einen Mitglieds
des Paars oder des Komplexes der miteinander wechselwirkenden Moleküle unter
Verwendung regelmäßiger Gitter
des mindestens eines wechselwirkenden Moleküls oder der genetischen Information
bewirkt, die diese mindestens eine Mitglied codiert. Noch stärker bevorzugt
wird die Konstruktion der regelmäßigen Gitter
in Schritt (G) durch Automatisierung bewirkt oder unterstützt. Noch
bevorzugter wird die Automatisierung in Schritt (G) durch ein automatisiertes
Tüpfel-,
Pipettier- oder Mikropipettiergerät bewirkt. Noch bevorzugter
wird die Automatisierung in Schritt (G) durch die Verwendung eines
Tüpfelroboters,
eines Tüpfelwerkzeuges,
eines Pipettiersystems oder eines Mikropipettiersystems durchgeführt. Noch
bevorzugter wird die Identifizierung durch automatisierte digitale Bildaufnahme,
-speicherung-, -verarbeitung und/oder -analyse bewirkt. Noch bevorzugter
werden die Nucleinsäuremoleküle vor der
Identifizierung in Schritt (G) über
PCR amplifiziert oder werden in einer unterschiedlichen Wirtszelle
als ein Teil der genetischen Elemente amplifiziert, noch bevorzugter
in Bakterien und am meisten bevorzugt in E. coli.
-
Wenn
eine Nucleinsäure-Hybridisierung
durchgeführt
werden soll, werden die Nucleinsäuremoleküle, die
in der Wirtszelle enthalten sind und mindestens eines der miteinander
wechselwirkenden Moleküle
codieren, bevorzugt auf einem ebenen Träger fixiert. Wie im Fachgebiet
wohlbekannt ist, kann es sich bei diesem ebenen Träger, an
dem die Nucleinsäure
befestigt werden kann, zum Beispiel um eine Nylon-, eine Nitrocellulose- oder eine PVDF-Membran,
sowie um ein Glas- oder ein Kieselgel-Substrat handeln (DeRisi et
al., 1996; Lockhart et. al., 1996). Die Wirtszellen, die die Nucleinsäure enthalten,
können
auf den ebenen Träger übertragen
werden und anschließend
auf dem Träger
lysiert werden, und die Nucleinsäure,
die durch diese Lyse freigesetzt wird, wird an der gleichen Stelle
durch eine geeignete Behandlung fixiert. Alternativ kann die Nachkommenschaft
der Wirtszellen in einem Speicherkompartiment lysiert werden, und
die so erhaltene rohe oder gereinigte Nucleinsäure wird dann auf den ebenen
Träger übertragen
und anschließend
daran fixiert. Die Nucleinsäuren
werden vorteilhaft vor dem Transfer auf den ebenen Träger über PCR
amplifiziert. Am meisten bevorzugt wird, dass die Nucleinsäure in einem
regelmäßigen Gittermuster
parallel mit weiteren Nucleinsäuren fixiert
wird, welche unterschiedliche genetische Elemente darstellen, die
miteinander wechselwirkende Moleküle codieren. Wie im Fachgebiet
wohlbekannt ist, können
solche regelmäßigen Gittermuster
in Dichten zwischen 1 und 50.000 Elementen pro Quadratzentimeter
vorliegen und über
eine Vielzahl an Verfahren hergestellt werden. Solche regelmäßigen Gittermuster
werden bevorzugt unter Verwendung der Automation oder eines Tüpfelroboters
hergestellt, wie in Lehrach et al. (1997) und Maier et al. (1997)
beschrieben, und mit definierten Tüpfelmustern, einem Strichcode
und Möglichkeiten
zur Datenaufzeichnung ausgestattet. Damit ist es möglich, korrekt
und eindeutig zu einer aufbewahrten Wirtszelle zurückzufinden,
die die Nucleinsäure
aus einer bestimmten aufgetüpfelten
Position auf dem ebenen Träger
enthält.
Es wird ebenfalls bevorzugt, dass die regelmäßigen Gittermuster durch Pipettiersysteme
hergestellt werden, oder über
Technologien zur Mikroanordnung, wie sie durch Shalon et al. (1996),
Schober et al. (1993) oder Lockart et al. (1996) beschrieben wurden.
Die Identifizierung wird am Günstigsten
erneut durch Nucleinsäure-Hybridisierung
vorgenommen.
-
Nachdem
sie einmal hergestellt worden sind, können die Nucleinsäuren, die
auf den Anordnungen enthalten sind, unter Verwendung einer Vielzahl
an Verfahren nachgewiesen werden. Dieses Verfahren ist bevorzugt
die Hybridisierung unter Verwendung von markierten Hybridisierungssonden.
Es können
jedoch andere Nachweisverfahren, wie z. B. die Massenspektrometrie
angewendet werden. Die markierten Hybridisierungssonden können mit einer
beliebigen nachweisbaren Einheit markiert werden, wie z. B. radioaktiven
Elementen, fluoreszierenden und chemilumineszenten Molekülen oder
mit Molekülen,
die über
einen zweiten enzymatischen oder einen Bindungs-Testansatz nachgewiesen
werden können.
Die Hybridisierungssonde kann DNA-, RNA- oder PNA-Moleküle umfassen,
und sie kann aus einer einzigen Klasse an Molekülen bestehen, wie z. B. einem
kurzen Oligonucleotid, einem Genfragment, einem cDNA-Clon, einem
genomischen Fragment oder einen YAC. Die Hybridisierungssonde kann
ebenfalls ein komplexes Gemisch aus Nucleinsäuren sein, das den Zustand
der Genexpression eines bestimmten Gewebes oder einer Zellart oder
(bestimmte) Entwicklungs- oder Krankheitszustände repräsentieren. Es können zwei
solcher komplexen Gemische an Nucleinsäuren bei zwei getrennten Hybridisierungsexperimenten
mit Replika-Plattierungen
von Nucleinsäure-Anordnungen
verwendet werden, um diejenigen Wechselwirkungen zu identifizieren,
die spezifisch oder im Allgemeinen in den Expressionszuständen eines
bestimmten Gewebes verglichen mit einem Referenz-Gewebe vorgefunden
werden. Die Verfahren zur Herstellung dieser komplexen Mischungen
und ihre Verwendung als Hybridisierungssonden für Nucleinsäure-Anordnungen sind im Fachgebiet
wohlbekannt (zum Beispiel: Gress et al., 1996; Lockhart et al.,
1996; DeRisi et al., 1996). Dieser Ansatz kann geeignet sein, um
krankheitsspezifische Protein-Protein-Wechselwirkungen zu identifizieren,
die durch therapeutische Mittel, welche gegen diese krankheitsspezifische
Protein-Protein-Wechselwirkung gerichtet sind, gezielt angesteuert
werden können.
-
Unter
Verwendung einer nachweisbaren Nucleinsäuresonde von Interesse, können homologe
Nucleinsäuren,
die auf dem ebenen Träger
fixiert sind, durch Hybridisierung identifiziert werden. Aus der
aufgetüpfelten
Position dieser identifizierten, homologen Nucleinsäure auf
dem ebenen Träger,
kann die entsprechende Wirtszelle, die beide oder alle Mitglieder
der Wechselwirkung enthält,
in dem Speicherkompartiment identifiziert werden. Das, zum Beispiel,
zweite Mitglied der Wechselwirkung, kann nun durch irgendeines der
vorstehend beschriebenen Verfahren identifiziert werden. Zum Beispiel
können
durch die Verwendung einer radioaktiv markierten Ras-Sonde, homologe
Nucleinsäuren
auf dem ebenen Träger
durch Hybridisierung identifiziert werden. Die mit Ras wechselwirkenden
Proteine können
nun aus der entsprechenden Wirtszelle identifiziert werden, die
sowohl das erste genetische Element, das zu der Ras-Sonde homolog
ist, als auch das zweite genetische Element enthält, das diese, mit Ras wechselwirkenden
Proteine codiert.
-
Wenn
mehrfache Oligonucleotid-Hybridisierungen mit den Nucleinsäuren, die
an den ebenen Träger fixiert
wurden, durchgeführt
werden, können
Oligo-Fingerprints aller genetischen Elemente erhalten werden, die
die miteinander wechselwirkenden Proteine codieren. Diese Oligo-Fingerprints
können
dazu verwendet werden, alle Mitglieder der Wechselwirkung zu identifizieren,
oder diejenigen Mitglieder, die zu spezifischen Genfamilien gehören, wie
in Maier et al. (1997) beschrieben.
-
Wenn
die Nucleinsäure-Sequenzierung
verwendet wird, werden die Nucleinsäuremoleküle, die die miteinander wechselwirkenden
Proteine codieren, vor der Identifizierung in Schritt (G), durch
PCR oder in den genetischen Elementen in den Wirtszellen und bevorzugt
in E. coli amplifiziert. Die Amplifikation der genetischen Elemente
wird durch die Vermehrung der E. coli-Zellen und die Isolierung
der genetischen Elemente durchgeführt. Verfahren zur Identifizierung
der Nucleinsäuren,
die miteinander wechselwirkende Proteine codieren, durch DNA-Sequenzierung,
und die Analyse, sind im Fachgebiet wohlbekannt. Durch die Amplifikation und
die Sequenzierung der Nucleinsäuren,
die beide oder alle Mitglieder einer Wechselwirkung codieren, aus dem
gleichen Clon, kann die Identität
beider oder aller Mitglieder der Wechselwirkung bestimmt werden.
-
Wenn
ein spezifischer Antikörper
verwendet werden soll, um zu bestimmen, ob ein Protein von Interesse
als Fusionsprotein in einer Wechselwirkungs-Genbank exprimiert wird,
ist es vorteilhaft, alle Fusionsproteine, die in der Wechselwirkungs-Genbank
exprimiert werden, auf einem ebenen Träger zu fixieren. Zum Beispiel
können
Clone der Wechselwirkungs-Genbank, die Fusionsproteine exprimieren,
auf einen ebenen Träger unter
Verwendung eines Tüpfelroboters übertragen
werden, wie in Lehrach et al. (1997) beschrieben wurde. Die Clone
werden anschließend
auf dem Träger
lysiert, und die freigesetzten Proteine werden an der gleichen Stelle
fixiert. Zum Beispiel können
unter Verwendung eines Anti-HIP1-Antikörpers (Wanker et al., 1997)
Clone aus der Wechselwirkungs-Genbank identifiziert werden, die
HIP1-Fusionsproteine und ein unbekanntes mit ihnen wechselwirkendes
Fusionsprotein enthalten. Das unbekannte Mitglied des miteinander
wechselwirkenden Molekülpaars
kann nun aus der entsprechenden Wirtszelle durch irgendeines der
vorstehend erwähnten
Verfahren identifiziert werden. Die Antikörper, die als Sonden verwendet
werden, können
mit einer direkt nachweisbaren Markierung versehen sein. Alternativ
können
diese Antikörper über eine
zweite Sonde nachgewiesen werden oder über einen Antikörper, der
für den
Erstantikörper
spezifisch ist. Es können zahlreiche
alternative Ausführungsformen,
die zum Beispiel Drittantikörper
verwenden, durch die Fachleute je nach Kenntnis ersonnen werden.
-
Es
wäre theoretisch
möglich,
alle Mitglieder, die die Wechselwirkungen umfassen, unter Verwendung der
Verfahren, die vorstehend für
alle positiven Clone beschrieben wurden systematisch zu identifizieren.
Dies wäre
jedoch sehr arbeitsaufwendig und kostenintensiv und würde zur
Folge haben, dass viele identische Wechselwirkungen wiederholt identifiziert
werden müßten. Es
wäre daher
wahrscheinlich, dass irgendein Protein-Protein-Wechselwirkungsweg nur stochastisch
entwickelt werden würde,
da die relevanten Wechselwirkungen während des Identifizierungsvorganges
zufällig
identifiziert würden.
-
Alternativ
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Charakterisierung
der positiven Clone, die bei einer 2H-Suche identifiziert wurden,
in einem stärker
fokussierten (zielgerichteten) Ansatz bereit, wobei bevorzugt direkt
die Hefeclone identifiziert werden, die Wechselwirkungen exprimieren,
welche den nächsten Schritt
in einem Wechselwirkungs-Netzwerk
repräsentieren,
und zwar aus der Kenntnis eines ersten Moleküls, das mit einem bestimmten
Molekül
in Wechselwirkung tritt, und somit werden die Zeit, die Menge und
die Kosten für
die Identifizierung der miteinander wechselwirkenden Mitglieder
vermindert, zum Beispiel durch die systematische DNA-Sequenzierung.
-
Bisher
konnte ein fokussierter Ansatz nur innerhalb des Rahmens der Standard-2H-Techniken verfolgt werden.
Zum Beispiel wurde, ausgehend von einem Gen von Interesse, ein klassisches
2H-Experiment mit einem einzelnen Köder durchgeführt, um
Clone zu identifizieren, die das Auswertungssystem aktivierten.
Diese Clone wurden anschließend
untersucht, um zu bestimmen, ob sie positiv oder falsch-positive
Clone darstellten, und es wurden die miteinander wechselwirkenden
Mitglieder identifiziert, die in den positiven Clonen exprimiert wurden.
Das Gen, welches ein Protein exprimierte, das als mit dem anfänglichen
Köder von
Interesse in Wechselwirkung tretend identifiziert wurde, wurde dann
subcloniert und einem zweiten Hefe-Zwei-Hybrid-Experiment unterworfen,
um zu identifizieren, welche weiteren Proteine mit ihm in Wechselwirkung
treten. D. h. für jeden
einzelnen/getrennten Schritt einer Protein-Protein-Wechselwirkung
in dem Weg würde
ein separates 2H-Experiment durchgeführt werden müssen. Jeder
Schritt eines solchen schrittweise durchgeführten Hefe-2H-Testansatzes
würde über zwei
Wochen benötigen,
und daher wäre
die Erzeugung eines vollständigen oder
sogar eines nur teilweise vollständigen
Wechselwirkungsweges durch einen solchen Ansatz sehr zeit- und kostenaufwendig.
-
Durch
die vorliegende Erfindung wird ein modifizierter Hybridisierungsansatz
gegenüber
denjenigen, die im Fachgebiet bekannt sind (Lennon, Lehrach, 1991;
Ross et al., 1992; Shalon et al., 1996; Lehrach et al., 1997) bereitgestellt.
Dieser Ansatz ist von Vorteil, wenn er auf die Identifizierung von
miteinander wechselwirkenden Mitgliedern in einem Hefe-Zwei-Hybrid-System
angewendet wird. Durch die Hybridisierung einer Sonde, die das Gen
von Interesse repräsentiert,
mit einem regelmäßigen Gitter
der Nucleinsäuren,
einschließlich derer,
die die miteinander wechselwirkenden Mitglieder exprimieren, kann
der Aufwand zu Identifizierung nur auf diejenigen positiven Clone
fokussiert werden, die mit der Sonde von Interesse hybridisierten.
Dies ist deshalb der Fall, weil zugleich mit Expression des Gens
von Interesse, solche bei der Hybridisierung positiven und der Wechselwirkung
positiven Clone ebenfalls ein zweites, wechselwirkendes Protein
exprimieren, das durch einen der 2H-Vektoren codiert wird. Durch
die Isolierung der Plasmide, die diese Hybridisierungs-positiven Clone enthalten,
aus einer aufbewahrten Kopie der Wechselwirkungs-Genbank, und indem
sie weiteren Verfahren zur Charakterisierung unterworfen werden,
d. h. der Identifizierung von Proteinen, die mit dem Gen von Interesse
in Wechselwirkung treten, kann man sich auf die folgenden Identifizierungsverfahren
konzentrieren. Bei jedem Schritt des Wechselwirkungsweges, der identifiziert
werden soll, erfordert dieser Ansatz einfach nur die Nucleinsäure-Hybridisierung,
die Plasmid-Isolierung, die DNA-Sequenzierung und eine zweite Hybridisierung unter
Verwendung des isolierten Inserts (DNA-Fragment). Eine solche Kombination
von Standardverfahren kann in wenigen Tagen durchgeführt werden,
und es können
mehrere unterschiedliche Wege durch die Verwendung von Replika-Nucleinsäure-Anordnungen parallel
untersucht werden. Daher ist der benötigte Zeitraum zur Untersuchung
eines bestimmten Protein-Protein-Wechselwirkungsweges beträchtlich
kürzer
als bei alternativen Ansätzen.
-
Dieser
Hybridisierungsansatz besitzt eine Reihe von Vorteilen. Erstens
liefert er eine interne Kontrolle, da der Clon, aus dem die Sonde
isoliert wurde, ein bei der Hybridisierung positiver Clon sein sollte.
Zweitens kann der Hybridisierungsansatz nicht nur dazu verwendet
werden, diejenigen Clone zu identifizieren, die miteinander wechselwirkende
Fusionsproteine von Interesse exprimieren, sondern auch dazu, diejenigen
Clone zu ignorieren, die Fusionsproteine exprimieren, an denen der
Forscher kein Interesse hat. Zum Beispiel ist bekannt, dass einige
Proteine (zum Beispiel Hitzeschock-Proteine) besonders "klebrig" sind und positive
Clone im Hefe-2H-System erzeugen, die wenig biologische Bedeutung
haben. Positive Clone, die solche "zufälligen" Wechselwirkungen
exprimieren, können
identifiziert und daher bei der weiteren Analyse ignoriert werden,
dies erfolgt durch eine einfache Hybridisierung mit einer Anordnung,
welche die DNA repräsentiert,
die die Fusionsproteine codiert, die in den Zellen der Wechselwirkungs-Genbank
exprimiert werden. Schließlich
kann es sein, dass, wenn beide Mitglieder einer bestimmten Wechselwirkung
identifiziert wurden, der Forscher nicht wünscht, weitere Mittel auf die
erneute Isolierung der gleichen Wechselwirkung zu verschwenden.
Die Identifizierung derjenigen Clone aus der Wechselwirkungs-Genbank,
die für
die beiden Mitglieder einer vorher identifizierten Wechselwirkung
Hybridisierungs-positiv sind, werden es dem Forscher ermöglichen,
diese Clone bei der weiteren Arbeit zu ignorieren. Diese Ausführungsformen
besitzen den Vorteil, dem Forscher sowohl Kosten als auch Zeit zu
sparen. Durch die sorgfältige
Auswahl der Hybridisierungssonde und der Fokussierung nur auf die
bei der Hybridisierung positiven Clone, kann der Forscher schrittweise
seine Suche auf diejenigen Clone einengen, die codierende Bereiche
enthalten, wodurch die Isolierung einer großen Zahl von kurzen Peptidfragmenten
vermieden wird, die durch die Translation der 5'- oder der 3'-Bereiche der Gene verursacht wird.
-
Der
fokussierte Hybridisierungs-Ansatz zur Identifizierung von Wechselwirkungen
auf Grundlage der Hybridisierung wird viele Wechselwirkungen schnell
identifizieren, die einen Protein-Protein-Wechselwirkungsweg ausmachen.
Tatsächlich
wird es sehr wahrscheinlich sein, dass durch die Identifizierung
der meisten Wechselwirkungen, die mehrere unterschiedliche Protein-Protein-Wechselwirkungswege
bilden, von zwei oder mehr Wegen herausgefunden wird, dass sie ein
bestimmtes Protein gemeinsam haben. Solche Wege können dann
kombiniert werden und somit einen Teil eines Netzwerks aus Protein-Protein-Wechselwirkungen bilden.
Da mit diesem Ansatz wirksam mehrere unterschiedliche Protein-Protein-Wechselwirkungswege
parallel untersucht werden können,
ist er deshalb sehr für
die Erzeugung eines Netzwerks aus Protein-Protein-Wechselwirkungen
geeignet.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren bereit, das weiterhin
umfaßt:
- (H) die Bereitstellung mindestens eines der
genetischen Elemente in Schritt (A), das (die) zusätzlich (einen) gegenselektierbaren
Marker umfaßt
(umfassen), wobei die gegenselektierbaren Marker für jeden
Typ des genetischen Elements unterschiedlich sind;
- (I) die Selektion auf eine Wechselwirkung durch die Übertragung
von Wirtszellen oder der Nachkommenschaft von Wirtszellen, wobei
die Übertragung
gegebenenfalls durch Automatisierung in einem regelmäßigen Gitter
in Schritt (E) bewirkt oder unterstützt wird, auf:
- (viii) (i) mindestens ein selektives Medium, das das Wachstum
der Wirtszellen nur bei Abwesenheit eines gegenselektierbaren Markers
erlaubt, der in (H) näher
bestimmt wurde, und in Gegenwart eines selektierbaren Markers; und
- (ix) (ii) ein weiteres selektives Medium, das die Identifizierung
von Wirtszellen nach der Aktivierung des Auswertungssystems erlaubt;
- (J) die Identifizierung von Wirtszellen in Schritt (F), die
miteinander wechselwirkende Moleküle enthalten, die:
- (x) (iii) das Auswertungssystem auf dem mindestens einen selektiven
Medium, das in (i) näher
bestimmt wurde, nicht aktivieren, und
- (xi) (iv) das Auswertungssystem auf dem selektiven Medium, das
in (ii) näher
bestimmt wurde, aktivieren.
-
In
einer noch bevorzugteren Ausführungsform
bestimmt das genetische Element, das zusätzlich einen gegenselektierbaren
Marker umfaßt,
weiterhin ein Fusionsprotein mit Aktivierungsdomäne. Wie vorstehend erwähnt, hat
sich herausgestellt, dass falsch-positive Clone die Gesamt-Nützlichkeit
des 2H-Systems dramatisch vermindern. Durch die Einbeziehung eines
Markers, der auf die Abwesenheit eines genetischen Elements hin gegenselektiert,
das ein (Mitglied) eines Paares der potenziell miteinander wechselwirkenden
Partner bestimmt, können
Clone, die wachsen und daher nur das zweite genetische Element enthalten,
das den zweiten Partner bestimmt, nun auf die Aktivierung des Auswertungssytems
hin untersucht werden. Wenn der Clon, der nur das Fusionsprotein
enthält,
das durch das zweite genetische Element codiert wird, das Auswertungssystem
bei Abwesenheit des anderen genetischen Elements aktiviert, kann
er als falsch-positiver Clon klassifiziert werden. Somit werden
nur die Clone als Positive klassifiziert, die das Auswertungssystem
in Gegenwart beider oder aller genetischen Elemente aktivieren,
das Auswertungssystem aber nicht aktivieren, wenn eines der genetischen
Elemente verloren gegangen ist. Um Zeit und Mühe zu sparen, wird bevorzugt
nur das Plasmid eliminiert, das die Aktivierungsdomäne codiert,
da es wahrscheinlicher ist, dass das Fusionsprotein, welches die DNA-Bindedomäne enthält, autoaktivierende
Eigenschaften besitzt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren bereit, umfassend:
- (K) die Bereitstellung von mindestens zwei
genetischen Elementen in Schritt (A), die zusätzlich unterschiedliche gegenselektierbaren
Marker umfassen;
- (L) die Selektion auf eine Wechselwirkung durch die Übertragung
von Wirtszellen oder der Nachkommenschaft von Wirtszellen in Schritt
(E) auf
- (v) mindestens ein selektives Medium, wobei das selektive Medium
das Wachstum der Wirtszellen in Gegenwart des ersten gegenselektierbaren
Markers der gegenselektierbaren Marker verhindert, die in (K) näher bestimmt
wurden, und das Wachstum in Gegenwart eines ersten selektierbaren
Markers erlaubt;
- (vi) mindestens ein selektives Medium, wobei das selektive Medium
das Wachstum der Wirtszellen in Gegenwart des zweiten gegenselektierbaren
Markers der gegenselektierbaren Marker verhindert, die in (K) näher bestimmt
wurden, und das Wachstum in Gegenwart eines zweiten selektierbaren
Markers erlaubt;
- (vii) ein weiteres selektives Medium, das die Identifizierung
von Wirtszellen nach der Aktivierung des Auswertungssystems erlaubt;
und
- (M) die Identifizierung von Wirtszellen, die Moleküle enthalten,
welche:
- (viii) das Auswertungssystem auf dem mindestens einen selektiven
Medium, das in (v) näher
bestimmt wurde, nicht aktivieren; und
- (ix) das Auswertungssystem auf dem selektiven Medium, das in
(vi) näher
bestimmt wurde, nicht aktivieren; und
- (x) das Auswertungssystem auf dem selektiven Medium, das in
(vii) näher
bestimmt wurde, aktivieren.
-
In
einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
bestimmen die mindestens zwei genetischen Elemente, die zusätzlich einen
gegenselektierbaren Marker umfassen, weiterhin ein Fusionsprotein
mit einer DNA-Bindedomäne
beziehungsweise ein Fusionsprotein mit einer Aktivierungsdomäne.
-
Noch
bevorzugter wird der gegenselektierbare Marker oder die gegenselektierbaren
Marker in den Schritten (H) oder (K) ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus URA3, LYS2, sacB, CAN1, CYH2, rpsL oder lacY.
-
Zusätzlich bevorzugt
wird eine Ausführungsform,
worin die Übertragung
der Wirtszellen oder der Nachkommenschaft von Wirtszellen in den
Schritten (I) oder (L) durch Automatisierung bewirkt oder unterstützt wird.
Noch bevorzugter wird die Automatisierung in den Schritten (I) oder
(L) durch ein automatisiertes Replika-, Pick-, Tüpfel-, Pipettier- oder Mikropipettiergerät oder ein
Zellsortiergerät
bewirkt. Am meisten bevorzugt wird die Automatisierung in den Schritten
(I) oder (L) durch die Verwendung eines Replika-Roboters, Pickroboters,
Tüpfelroboters,
Tüpfelwerkzeuges,
eines automatisierten Pipettier- oder Mikropipettiersystems oder
eines Fluoreszenz-gestützten
Zellsortiersystems (FACS) durchgeführt.
-
Hierin
wird die gleiche Untersuchung auch auf das erste genetische Element
angewendet, wobei auf Abwesenheit des zweiten genetischen Elements
gegenselektiert wird. Wenn die vorliegende Erfindung gemäß dieser
Ausführungsform
angewendet wird, werden nur diejenigen Clone als positive Clone
klassifiziert, die das Auswertungssystem in Gegenwart beider oder
aller genetischen Elemente aktivieren, das Auswertungssystem aber
nicht aktivieren, wenn irgendeines eines der genetischen Elemente
verloren gegangen ist. Durch die Entfernung beider genetischen Elemente
kann eine maximale Zahl an Falsch- Positiven identifiziert werden. Dies wird
bei der wachsenden Gesamtzahl an Clonen besonders nützlich.
-
Die
Verwendung des Gegenselektions-Systems, das in dieser Erfindung
beschrieben wird, hat verglichen mit dem Fachgebiet den Vorteil,
dass nur ein Stamm, der die potenziell miteinander wechselwirkenden Fusionsproteine
exprimiert, erzeugt wird und untersucht werden muß. Im Gegensatz
dazu müssen,
um falsch-positive Clone unter Verwendung des derzeit üblichen
Hefe-2H-Systems nachzuweisen, Plasmide, die Fisch-Proteine codieren, üblicherweise
isoliert und in Hefezellen retransformiert werden, die Plasmide
enthalten, welche nicht-verwandte Köder-Proteine codieren. Weiterhin
schließt
die enorme Zahl an falsch-positiven Clonen, die bei der Verwendung
des klassischen 2H-Systems im Großmaßstab isoliert werden würden, die
jedoch durch das Verfahren dieser Erfindung unterschieden werden
können,
die effektive Analyse von Clonen mit hohem Durchsatz nicht weiter
aus. Langfristig wird erwartet, dass das Verfahren der vorliegenden
Erfindung besonders vorteilhaft für eine Hoch-Durchsatz-Analyse
einer großen
Zahl an Clonen ist, die miteinander wechselwirkende Moleküle enthalten,
da viele spezifischen Wechselwirkungen und die individuellen Mitglieder dieser
Wechselwirkungen in einem parallelen und automatisierten Ansatz
identifiziert werden können.
-
Ein
signifikanter Vorteil des Verfahrens der Erfindung gegenüber bestehenden
Hefe-Zwei-Hybrid-Systemen
ist die Größenordnung,
mit der eine solche Identifizierung der Wechselwirkungen und der
Mitglieder der Wechselwirkung durchgeführt werden kann. Das Verfahren
der Erfindung durchmustert bevorzugt Genbank gegen Genbank-Wechselwirkungen
unter Verwendung angeordneter Wechselwirkungs-Genbanken. Daher ist in
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die genetische Information, die eines
der potenziell miteinander wechselwirkenden Moleküle näher bestimmt,
für jede
Wirtszelle aus einem Satz von Wirtszellen oder einer Mehrheit von
Wirtszellen aus einem Satz von Wirtszellen unterschiedlich.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die genetische Information, die eines der potenziell miteinander
wechselwirkenden Moleküle
näher bestimmt,
in nicht mehr als 10%, bevorzugt in nicht mehr als 5%, noch bevorzugter
in nicht mehr als 2% und am meisten bevorzugt in nicht mehr als
1% der Wirtszellen in einem Satz aus Wirtszellen identisch.
-
Ein
Inhibitor kann gemäß herkömmlichen
Vorschriften identifiziert werden. Des weiteren können Moleküle, die
bestehende Protein-Protein-Wechselwirkungen hemmen, mit dem Hefe-Zwei-Hybrid-System
unter Verwendung des URA3-Auswertungssystems isoliert werden. Hefezellen,
die miteinander wechselwirkende GAL4ad- und LexA-Fusionsproteine
exprimieren, die das URA3-Auswertungssystem aktivieren, sind nicht
in der Lage, auf einem Selektionsmedium zu wachsen, das 5-FOA enthält. Wenn
jedoch ein weiteres Molekül
in diesen Zellen vorhanden ist, das die Wechselwirkung der Fusionsproteine
unterbricht, wird das URA3-Auswertungssystem nicht aktiviert, und
die Hefezellen können
auf einem Selektionsmedium wachsen, das 5-FOA enthält. Unter
Verwendung dieses Verfahrens, können
potenzielle Inhibitoren einer Protein-Protein-Wechselwirkung aus
einer Genbank isoliert werden, die diese Inhibitoren enthält. Es können dem
URA3-System entsprechende Systeme durch Fachleute auf der Grundlage
der Lehren der vorliegenden Erfindung ersonnen werden, und diese
sind dadurch ebenfalls in die Erfindung mit eingeschlossen.
-
Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf ein Kit, umfassend:
- (P) Wirtszellen, die ein Auswertungssystem enthalten, welches
erlaubt, gegen Wirtszellen durch visuelle Unterscheidung nach der
Aktivierung des Auswertungssystems zu selektieren; und
- (Q) mindestens ein genetisches Element, das einen selektierbaren
Marker und die genetische Information umfaßt, die eine Aktivierungsdomäne oder
eine DNA-Bindedomäne codiert,
wobei die Aktivierungsdomäne und
die DNA-Bindedomäne
zusammen in der Lage sind, das Auswertungssystem zu aktivieren;
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Kit Bakterienzellen oder Säugerzellen.
-
Solche
Kits können
dazu verwendet werden, den ersten Aspekt der Erfindung durchzuführen.
-
Diese
Kits können
zum Beispiel für
die schnelle Identifizierung von Inhibitoren von Wechselwirkungen oder
Wegen von Wechselwirkungen, für
die Identifizierung von Wegen, auf die toxische Substanzen wirken, oder
gleichzeitig detoxifizierende Mittel, und für die Identifizierung von Wechselwirkungswegen
verwendet werden.
- (R) Die Spezifizierung beschreibt
weiterhin ein Verfahren zur Identifizierung mindestens eines Mitglieds
eines Paares oder eines Komplexes miteinander wechselwirkender Moleküle, umfassend:
- (S) die Bereitstellung von mindestens zwei Sätzen an Wirtszellen, die mindestens
ein genetisches Element mit einem selektierbaren Marker enthalten,
der für
jeden Satz an Wirtszellen unterschiedlich ist, wobei die genetischen
Elemente jeweils die genetische Information umfassen, die eines
der Moleküle
näher bestimmt,
wobei die Wirtszellen weiterhin ein Auswertungssystem tragen, das
bei Gegenwart autoaktivierender Moleküle aktiviert wird;
- (T) die Durchmusterung oder die Selektion gegen Moleküle, die
das Auswertungssystem autoaktivieren, durch die Übertragung der Nachkommenschaft
mindestens eines Satzes an Wirtszellen auf:
- (U) die Selektion auf die Wechselwirkung durch die Übertragung
der Nachkommenschaft auf ein regelmäßiges Gitter, bewirkt durch
Automatisierung, auf:
- (xi) ein selektives Medium, welches das Wachstum der Wirtszellen
in Gegenwart des selektierbaren Markers erlaubt, der für jeden
Satz an Wirtszellen unterschiedlich ist, und der das Wachstum der
Wirtszellen nach der Auto-Aktivierung des Auswertungssystems ausschließt; oder;
und/oder
- (xii) ein selektives Medium, welches das Wachstum aller Wirtszellen
und die visuelle Unterscheidung zwischen denjenigen Zellen erlaubt,
deren Auswertungssystem autoaktiviert wurde und Denjenigen, deren Auswertungssystem
nicht autoaktiviert wurde;
- (K) das Kombinieren der genetischen Elemente in Wirtszellen
aus mindestens zwei unterschiedlichen Sätzen an Wirtszellen, wobei
mindestens ein Satz an Wirtszellen auf dem selektiven Medium wächst, das
in (xi) näher
bestimmt wurde, oder das Auswertungssystem auf dem selektiven Medium,
das in (xii) näher
bestimmt wurde, nicht autoaktiviert;
- (L) zu Erlauben mindestens eine Wechselwirkung, wenn überhaupt,
stattfinden zu lassen;
- (M) der Identifizierung der Wirtszellen, die in Schritt (C)
erhalten wurden, die miteinander wechselwirkende Moleküle enthalten,
welche das Auswertungssystem aktivieren;
- (N) der Identifizierung mindestens eines Mitglieds des Paares
der miteinander wechselwirkenden Moleküle.
-
Auf
die Daten, die durch die Verwendung des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung erhalten werden, kann bevorzugt durch die Verwendung von
Software-Hilfsprogrammen oder graphischen Benutzer-Oberflächen zugegriffen
werden, die es erlauben, das errichtete Netzwerk aus Wechselwirkungen
mit einer biologischen Fragestellung abzufragen, oder das errichtete
Netzwerk durch die Zufügung
weiterer Daten zu entwickeln. Ein Computer-basiertes System stellt eine robuste
und wirksame Lösung
zur Handhabung der großen Menge
an Protein-Protein-Wechselwirkungs-Daten bereit, die durch das Verfahren
der Erfindung hergestellt werden.
-
Eine
solche Lösung
würde die
folgenden Eigenschaften umfassen: einfache Dateneingabe-Verfahren, effiziente
Verwendung des Speichers und des Raums auf der Diskette zur Speicherung
und Datenverarbeitung, die Fähigkeit
mit verschiedenen Daten-Banken
und/oder Computern über
Intra- oder Internet zu kommunizieren und sie zu verwenden, Benutzeroberflächen, um
die Abfrage der Datenbank durch einen Forscher zu erlauben und die
Ergebnisse der Abfrage visuell darzustellen. Relationale oder objektorientierte
Datenbanken mit Daten-Zerlegungs- und Anzeige-Programmen, die die Datenbank
unterstützen,
sind mögliche
Ausführungsformen,
um eine solche Lösung
zu etablieren. Zum Beispiel stellt 2 ein
Schema und die Eigenschaften einer Gruppe an Datentabellen dar,
die zur Handhabung solcher Wechselwirkungsdaten geeignet sind, die entweder
in eine relationale oder eine Objekt-orientierte Datenbank eingebaut
werden können.
Die primären Verbindungen
zwischen den Tabellen-Schlüsseln
werden angezeigt, sowie die Eingabefelder oder die Elemente, die
in jeder Tabelle enthalten sein sollten. Es wäre möglich, dass bestimmte Elemente
einer Tabelle zu einer weiteren Tabelle erweitert werden, die zusätzliche
Daten enthalten kann. Auf ähnliche
Weise wäre
es möglich, dass
bestimmte Tabellen zur einer weiteren Datenbank erweitert werden,
um weitere Daten aufzubewahren oder handzuhaben. Diese zusätzliche
Datenbank kann in dem gleichen oder in weiter entfernten Computern gelagert
werden. Die Elemente der Tabelle können in einem numerischen,
einem beschreibenden oder in einem vorgegebenen Format aufgezeichnet
werden, je nach dem, was für
die Daten am besten geeignet ist, und um effiziente Abfragen zu
ermöglichen,
ist es von Vorteil, dass wenn geeignet, die Elemente in einem kontrollierten
Vokabular aufgezeichnet werden. 3 zeigt
bei welchem Teil des Arbeitsablaufs während eines Wechselwirkungsexperiments
jede Tabelle am Wichtigsten ist und wo sie die grundlegende Datensammlung
bildet, auf dem die Arbeitsablauf-Organisations-Software für diesen
Teil des Vorgang basiert.
-
Es
können
andere, auf Computern basierende, Verfahren zur Erzeugung visueller
Darstellungen spezifischer Wechselwirkungen, teilweiser oder vollständiger Protein-Protein-Wechselwirkungs-Netzwerke
angewendet werden, um automatisch die gewünschten Wechselwirkungen so
wirkungsvoll wie möglich
zu berechnen und darzustellen. Wie im Fachgebiet wohlbekannt ist,
sind Computerdatenbanken eine wertvolle Quelle für die biologische und die molekularbiologische
Forschung im Großmaßstab.
-
Eine
einmal etablierte Datenbank von Protein-Protein-Wechselwirkungen
besitzt viele nützliche
Anwendungsmöglichkeiten.
Zum Beispiel kann sie dazu verwendet werden, die Existenz von neuen
biologischen Wechselwirkungen oder Wechselwirkungswegen vorherzusagen,
oder um Verbindungen zwischen biologischen Netzwerken zu bestimmen.
Des Weiteren kann mit diesem Verfahren durch die Bestimmung ihrer
Wechselwirkungspartner, die Funktion und die Lokalisierung bislang
unbekannter Proteine vorhergesagt werden. Es kann auch dazu verwendet
werden, die Antwortreaktion einer Zelle auf Veränderungen der Expression bestimmter
Mitglieder eines Netzwerks vorherzusagen, ohne ein molekulares,
zelluläres
oder ein Tier-Experiment durchzuführen. Schließlich können diese
Daten dazu verwendet werden, um Proteine oder Wechselwirkungen zwischen
Proteinen in einer medizinisch relevanten Wirkungskette zu identifizieren,
die für
einen therapeutischen Eingriff, für die Diagnose oder für die Behandlung
einer Krankheit geeignet sind (1).
-
Zusammenfassend
besteht ein signifikanter Vorteil des Verfahrens der Erfindung über bereits
bestehende 2H-Systeme in der Leichtigkeit mit der Falsch-Positive
aus Sätzen
an Wirtszellen entfernt werden können,
die für
2H-Durchmusterungsexperimente entworfen wurden. Ein weiterer Vorteil
liegt in der Größenordnung,
mit der eine solche Identifizierung der Wechselwirkungen und der
Mitglieder der Wechselwirkung vorgenommen werden kann. Aufgrund
der Leichtigkeit, mit der das Verfahren der Erfindung an unterschiedlichen Stadien
automatisiert werden kann, wird eine schnelle und verläßliche Durchmusterung
großer
Zahlen an Clonen möglich
sein.
-
Die
Figuren zeigen:
-
1
-
Die
Anwendungen eines errichteten und erschöpfenden Netzwerks von Protein-Protein-Wechselwirkungen.
Die Identität
der positiven Clone und die Identität der Mitglieder, die die Wechselwirkungen
für die
gesamte Wechselwirkungs-Genbank umfassen, werden in einer Datenbank
aufbewahrt. Diese Daten werden dazu verwendet, ein Netzwerk an Protein-Protein-Wechselwirkungen
zu errichten, das für
eine Vielzahl an Zwecken verwendet werden kann. Zum Beispiel, um
die Existenz neuer biologischer Wechselwirkungen oder Wechselwirkungswege
vorherzusagen oder, um Verbindungen zwischen biologischen Netzwerken
zu bestimmen. Darüber
hinaus kann mit diesem Verfahren die Funktion und die Lokalisierung
bislang unbekannter Proteine durch die Bestimmung ihrer Wechselwirkungspartner
vorhergesagt werden. Es kann auch dazu verwendet werden, die Antwortreaktion
einer Zelle auf Veränderungen
der Expression bestimmter Mitglieder der Netzwerke vorherzusagen.
Schließlich
können
diese Daten dazu verwendet werden, Proteine in einer medizinisch relevanten
Wirkungskette zu identifizieren, die für die Therapie, diagnostische
Eingriffe und die Behandlung einer Krankheit geeignet sind.
-
2
-
Schema
und Eigenschaften für
eine Gruppe an Datentabellen, die zur Aufbewahrung, Handhabung und
Wiedergewinnung von Daten aus einer im Großmaßstab angelegten Protein-Protein-Wechselwirkungs-Durchmusterung
geeignet sind. Das Schema könnte
entweder in relationale oder in objektorientierte Datenbanken eingebaut
werden. Die primären
Verbindungen zwischen den Tabellenschlüsseln sind angezeigt, ebenso
wie Vorschläge
für die
Felder oder die Elemente, die in jeder Tabelle zur Verfügung stehen
sollten.
-
3
-
Ein
Arbeitsablaufschema, das den experimentellen Ablauf und den Informationsfluss
während
einer in großem
Maßstab
angelegten Durchmusterung von Protein-Protein-Wechselwirkungen darstellt. Die Figur
zeigt bei welchem Teil der experimentellen Schritte jede Tabelle
aus der vorstehend beschriebenen Datenbank am Besten anzuwenden
ist. Jede Tabelle bildet eine grundlegende Datensammlung, auf dem
die Software für
die Organisation des Arbeitsablaufs für diesen Teil des Vorgangs
basiert.
-
4
-
Plasmide,
die für
das verbesserte Zwei-Hybrid-System konstruiert wurden.
-
Die
Plasmidkarten der pBTM118 a, b und c-DNA-Bindedomäne-Vektorenreihe
und der pGAD428 a, b, und c-Aktivierungsdomäne-Vektorenreihe. Beide Plasmide
enthalten die jeweils nur einmal vorhandenen Restriktionsenzymschnittstellen
SalI und NotI, die dazu verwendet werden können, ein Genfragment in die
multiple Clonierungsstelle zu clonieren. Die Plasmide werden in
Hefezellen durch die selektierbaren Marker TRP1, beziehungsweise
LEU2 aufrecht erhalten. Auf den Verlust der Plasmide kann durch
die gegenselektierbaren Marker CAN1, beziehungsweise CYH2 selektiert
werden.
-
Polylinker,
die in den multiplen Clonierungsstellen verwendet werden, um die
Expression des genetischen Fragments in jedem der drei Leseraster
zu ermöglichen.
-
5
-
Die
Struktur des URA3-Auswertungssystems, das im Plasmid pLUA enthalten
ist. Wichtige Eigenschaften von pLUA umfassen das URA3-Gen, das
sich unter der Transkriptionskontrolle des lexAop-GAL1-Promotors
befindet, den Selektionsmarker ADE2, der ade2-auxotrophen Hefen
erlaubt auf selektivem Medium ohne Adenin zu wachsen, und das β-Lactamase-Gen
(bla), das Ampicillinresistenz in E. coli verleiht. Das pLUA-Plasmid
repliziert sich sowohl in Hefe unter Verwendung des 2μ-Replikationsursprungs
als auch in E. coli durch Verwendung des ColE1-Replikationsursprungs
autonom.
-
6
-
Eine
schematische Übersicht über eine
Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung. Zur parallelen Analyse eines Netzwerks
von Protein-Protein-Wechselwirkungen unter Verwendung des Verfahrens
der Erfindung, wird eine Genbank an Plasmidkonstrukten bereitgestellt,
die Fusionsproteine mit der DNA-Bindedomäne und Fusionsproteine mit
der Aktivierungsdomäne
exprimieren. Diese Genbanken können
aus spezifischen DNA-Fragmenten
bestehen, oder eine Vielzahl an unbekannten DNA-Fragmenten umfassen,
die in die verbesserten Plasmide mit der Bindedomäne und der
Aktivierungsdomäne
der Erfindung ligiert wurden, welche unterschiedliche selektierbare
und gegenselektierbare Marker enthalten. Beide Genbanken werden
durch Transformation oder Wechselwirkungspaarung in Hefezellen kombiniert,
und Hefestämme,
die potenziell miteinander wechselwirkende Proteine exprimieren,
werden auf Selektionsmedium ohne Histidin selektiert. Die selektierbaren
Marker TRP1 und LEU2 erhalten die Plasmide in den Hefestämmen aufrecht,
die auf Selektionsmedium angezogen werden, wohingegen CAN1 und CYH2
die gegenselektierbaren Marker darstellen, die auf den Verlust jedes
Plasmids hin selektieren. HIS3 und lacZ stellen selektierbare Marker
im Hefegenom dar, die nach der Aktivierung durch miteinander wechselwirkende
Fusionsproteine exprimiert werden. Das Auswertungssystem besteht
im vorliegenden Fall sowohl in der Anzucht auf Medium ohne Histidin
als auch in der enzymatischen Aktivität der β-Galactosidase, auf die anschließend hin
durchmustert werden kann. Ein Kolonien-Pick-Roboter wird dazu verwendet,
die erhaltenen Hefekolonien in die individuellen Vertiefungen einer
Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen zu überführen, und die so erhaltenen
Platten werden bei 30°C
inkubiert, um das Wachstum der Zellen zu erlauben. Die Wechselwirkungs-Genbank,
die in den Mikrotiterplatten aufbewahrt wird, kann gegebenenfalls
repliziert und gelagert werden. Die Wechselwirkungs-Genbank wird untersucht,
um positive Clone nachzuweisen, die miteinander wechselwirkende
Fusionsproteine exprimieren, und sie von falsch-positiven Clonen
unter der Verwendung des Verfahrens der Erfindung zu unterscheiden.
Unter Verwendung eines Tüpfel-Roboters
werden die Zellen auf Replika-Membranen übertragen, die anschließend jeweils auf
eine Platte mit den Selektionsmedien SD-Leu-Trp-His, SD-Leu+CAN
und SD-Trp+CHX plaziert werden. Nach der Inkubation auf den selektiven
Platten werden die Clone, die auf den Membranen gewachsen sind, einem β-Gal-Testansatz
unterzogen, und es wird ein digitales Bild jeder Membran mit einer
CCD-Kamera aufgenommen, das dann im Computer aufbewahrt wird. Unter
Verwendung der digitalen Bildverarbeitung und -analyse können die Clone,
die miteinander wechselwirkende Fusionsproteine exprimieren, unter
Berücksichtigung
des Musters der β-Gal-Aktivität der Clone
identifiziert werden, die auf den unterschiedlichen Selektionsmedien
angezogen wurden. Die individuellen Mitglieder, aus denen sich die
Wechselwirkungen zusammensetzen, können dann durch eines oder
mehrere Verfahren identifiziert werden, einschließlich PCR,
Sequenzierung, Hybridisierung; Oligo-Fingerprinting oder Antikörperreaktionen.
-
7
-
Eine
schematische Übersicht über eine
Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung. Zur parallelen Analyse eines Netzwerks
von Protein-Protein-Wechselwirkungen unter Verwendung des Verfahrens
der Erfindung, werden zwei Genbanken an Plasmidkonstrukten bereitgestellt,
die die DNA-Bindedomäne-
oder die Aktivierungsdomäne-Fusionsproteine exprimieren.
Diese Genbanken können
aus spezifischen DNA-Fragmenten bestehen, oder aus einer Vielzahl
an unbekannten DNA-Fragmenten, die in die Bindedomäne- und Aktivierungsdomäne-Plasmide
ligiert wurden, die die selektierbaren Marker TRP1 und LEU2 und
gegebenenfalls die gegenselektierbaren Marker CAN1, beziehungsweise
CYH2 enthalten. Die Genbanken werden entweder in Mata- oder Matα-Hefestämme transformiert,
die das URA3-Auswertungssystem enthalten, und werden anschließend auf
Selektionsmedium plattiert, das 5-Fluor-Orotsäure (5-FOA) enthält. In Gegenwart
von 5-FOA werden nur diejenigen Hefestämme wachsen, die Fusionsproteine
exprimieren, welche nicht in der Lage sind, das URA3-Auswertungssystem
zu autoaktivieren. Die so erhaltenen Hefestämme, die nur die nicht autoaktivierenden
Proteine exprimieren, können
dann direkt in einer automatisierten Wechselwirkungspaarung verwendet
werden, um geordnete Gitter an diploiden Stämmen zu erzeugen, die auf die
Aktivierung des lacZ-Auswertungssystems hin untersucht werden können.
- a) Individuelle Hefezellen, die einzelne Fusionsproteine
exprimieren, die nicht in der Lage sind, das URA3-Auswertungssystem
zu aktivieren, werden in die Vertiefungen einer 384 Vertiefungen
umfassenden Mikrotiterplatte unter Verwendung eines modifizierten
Pick-Roboters übertragen.
Die in den Mikrotiterplatten aufbewahrten Hefestämme können gegebenenfalls repliziert
und gelagert werden. Die Mikrotiterplatten enthalten ein Anzuchtmedium
ohne Aminosäuren,
das dazu geeignet ist, die entsprechenden Plasmide in den Hefestämmen aufrecht
zu erhalten. Die Wechselwirkungspaarungen werden anschließend durch
die automatische Übertragung
eines Mata- und eines Matα-Hefestammes
an die gleiche Position auf einer Nylonmembran durchgeführt, dies
erfolgt unter Verwendung der durch Lehrach et al. (1997) beschriebenen automatisierten
Systeme. Alternativ kann ein Pipettier- oder ein Mikropipettiersystem (Schober
et al., 1993) dazu verwendet werden, kleine Volumina individueller
Flüssigkulturen
eines Hefestammes zu übertragen, auf
die ein Rasen an Hefezellen, der aus mindestens einem Hefeclon des
anderen Paarungstyps stammt, gesprüht oder aufgetragen wurde.
Die Hefestämme
können
einzeln oder als eine vereinigte Sammlung vieler Clone angewendet
werden. Durch beide Verfahren werden angeordnete Raster an Hefeclonen über Nacht
bei 30°C
inkubiert, um die Wechselwirkungspaarung stattfinden zu lassen.
Die so erhaltenen diploiden Zellen werden dann mit einem β-Gal-Testansatz untersucht,
wie in Breeden & Nasmyth
(1985) beschrieben.
- b) Hefestämme,
die auf 5-FOA enthaltendem Selektionsmedium wuchsen, werden gesammelt,
und es wird eine Wechselwirkungspaarung zwischen den Mata- und den
Matα-Stämmen in
flüssigem
YPD-Medium durchgeführt.
Diejenigen diploiden Hefestämme,
die miteinander wechselwirkende Proteine exprimieren, werden durch
Ausplattieren auf Selektionsmedium ohne Histidin und Uracil selektiert.
Die selektiven Marker TRP1 und LEU2 erhalten die Plasmide in den
Hefestämmen
aufrecht, die auf Selektionsmedien angezogen wurden. HIS3, URA3
und lacZ stellen die Reportergene in den Hefezellen dar, die nach
der Aktivierung durch miteinander wechselwirkende Fusionsproteine
exprimiert werden. Das Auswertungssystem besteht im vorliegenden
Fall aus der Anzucht auf Medium ohne Histidin und/oder Uracil und
der enzymatischen Aktivität
der β-Galactosidase,
die zu einem späteren
Zeitpunkt durchmustert werden kann. Ein modifizierter Kolonien-Pickroboter
wird dazu verwendet, die diploiden Hefekolonien in individuelle
Vertiefungen einer Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen zu picken,
die Selektionsmedium enthält,
und die so erhaltenen Platten werden bei 30°C inkubiert, um das Wachstum
der Zellen zu erlauben. Die Wechselwirkungs-Genbank kann gegebenenfalls
repliziert und gelagert werden. Unter Verwendung eines Tüpfelroboters
werden diploide Zellen auf Replika-Membranen übertragen, die anschließend auf
Anzuchtmedium plaziert werden. Die Replika-Membranen können auf
die gegenselektierbaren Medien SD-Trp+CHX oder SD-Leu+CAN plaziert. Die
so erhaltenen gleichmäßigen Anordnungen
an diploiden Hefeclonen werden auf β-Gal-Aktivität hin untersucht, wie durch
Breeden & Nasmyth
(1985) beschrieben.
-
In
jedem Fall a) und b) wird ein digitales Bild jeder getrockneten
Membran mit einer CCD-Kamera aufgenommen, das dann im Computer aufbewahrt
wird. Unter Verwendung der digitalen Bildverarbeitung und -analyse
können
die Clone, die miteinander wechselwirkende Fusionsproteine exprimieren,
unter Berücksichtigung
der β-Gal-Aktivität der in
einem definierten Muster aufgetüpfelten
Clone, identifiziert werden, die auf den Membranen wuchsen und die
auf den unterschiedlichen Selektionsmedien plaziert worden waren.
Die individuellen Mitglieder die die Wechselwirkungen umfassen,
können
dann durch eines oder mehrere Verfahren identifiziert werden, einschließlich PCR,
Sequenzierung, Hybridisierung, Oligonucleotid-Fingerprinting oder Antikörperreaktionen.
-
8
-
Vorhergesagte
Wechselwirkungen zwischen Fusionsproteinen, die dazu verwendet wurden,
die definierte Wechselwirkungs-Genbank zu erzeugen. Von den Fusionsproteinen,
die in fett gedruckten, runden Umrahmungen stehen, wird angenommen,
dass sie wie gezeigt, miteinander in Wechselwirkung treten. Von
den LexA-HIP1- und den GAL4ad-LexA-Fusionsproteinen, die in den dünn gedruckten,
rechteckigen Umrahmungen stehen, wurde gezeigt, dass sie das lacZ-Auswertungssystem
ohne die Notwendigkeit eines mit ihnen wechselwirkenden Fusionsproteins
aktivieren. Von den beiden Proteinen LexA und GAL4ad und den drei
Fusionsproteinen GAL4ad-HIPCT, GAL4ad-14-3-3 und LexA-MJD (alle
nicht umrahmt) wird angenommen, dass sie nicht miteinander oder
mit anderen Fusionsproteinen, die in diesem Beispiel verwendet werden,
in Wechselwirkung treten.
-
9
-
Die
Identifizierung positiver Clone, die miteinander wechselwirkende
Fusionsproteine enthielten, gegenüber falsch-positiven Clonen
unter Verwendung der Erfindung. Drei unterschiedliche Hefeclone,
von denen jeder ein Paar von Plasmidkonstrukten enthielt (positive
Kontrolle: pBTM117c-SIM1 & pGAD427-ARNT;
negative Kontrolle: pBTM117c & pGAD427
und falsch-positive Kontrolle: pBTM117c-HIP1 & pGAD427), wurden per Hand auf vier
Agarplatten übertragen,
von denen jede ein unterschiedliches Selektionsmedium (SD-Leu-Trp, SD-Leu-Trp-His,
SD-Leu+CAN und SD-Trp+CAN) enthielt, und 48 Stunden bei 30°C inkubiert.
Die Hefekolonien wurden anschließend auf eine Nylonmembran übertragen
und auf β-Gal-Aktivität durch
das Verfahren von Breeden & Nasmyth
(1985) hin untersucht.
-
10
-
Digitale
Aufnahmen von β-Gal-Testansätzen, die
von den Replika-Nylonmembranen aufgenommen wurden, die die definierte
Wechselwirkungs-Genbank enthielten, die von den Selektionsmedien
(a) SD-Leu-Trp-His, (b) SD-Trp+CHX und (c) SD-Leu+CAN erhalten wurde.
In jedem der drei Fälle
enthält
die linke Seite der Membran Kontrollclone und Clone aus der definierten
Wechselwirkungs-Genbank, die rechte Seite jedoch enthält nur Clone
aus der definierten Wechselwirkungs-Genbank. Die beiden auf der
ersten Membran markierten Bereiche stellen die in 11 vergrößerten Clone
dar. Die Gesamtgröße jeder
Membran beträgt
22 × 8
cm, und sie enthält
6912 Tüpfelstellen
mit einem Tüpfelabstand
von 1,4 mm.
-
11
-
Vergrößerung von
Clonen aus der Wechselwirkungs-Genbank, die aus den gleichen Bereichen
der drei Membranen aufgenommen wurde, die von den Selektionsmedien
SD-Leu-Trp-His,
SD-Trp+CHX und SD-Leu+CAN erhalten und auf β-Gal-Aktivität hin untersucht wurden:
-
Clone,
die aus einem Bereich der rechten Seite der Membran aufgenommen
wurden, die die definierte Wechselwirkungs-Genbank enthält. Die
Clone aus der definierten Wechselwirkungs-Genbank, die miteinander wechselwirkende
Proteine exprimieren, sind umringt und entsprechen den Adressen
06L22 und 08N24 in der Mikrotiterplatte.
-
Clone,
die aus einem Bereich der linken Seite der gleichen Membranen aufgenommen
wurden, und die Kontrollclone und Clone aus der Wechselwirkungs-Genbank
enthalten, wobei die Clone um jeden Markierungs-Tintenfleck wie
gezeigt angeordnet sind und entsprechen: 00 Markierungs-Tintenfleck;
01 falsch-positiver Kontrollclon, der das Fusionsprotein GAL4ad-LexA
exprimiert; 02 falsch-positiver Clon, der das Fusionsprotein LexA-HIP1
exprimiert; 03 positiver Kontrollclon, der die miteinander wechselwirkenden
Fusionsproteine LexA-SIM1 & GAL4ad-ARNT
exprimiert; 04 Clon aus der definierten Wechselwirkungs-Genbank.
Der positive Kontrollclon (Tüpfel-Position
03) ist umringt.
-
12
-
Eine
Untergruppe der Liste an Clonen, die durch Computerabfrage von Daten
identifiziert wurden, die durch automatische Bildanalyse und Quantifizierung
der Aktivität
der β-Galactosidase
hergestellt wurden. Jede Aufzeichnung stellt die β-Galactosidase-Aktivität eines
bestimmten Clons dar, der auf drei selektiven Medien angezogen wurde.
Dieses Programm fragte die Daten ab, die dazu dienten, alle Clone
aus der Wechselwirkungs-Genbank
zu identifizieren, die das Reportergen bei Anzucht auf Minimalmedium
ohne Leucin, Tryptophan und Histidin (SD-Leu-Trp-His) (Werte > 0), jedoch nicht auf
einem der Gegenselektionsmedien (die Werte für beide Medien betragen 0)
aktiviert hatten.
-
Zwei
positive Clone 06L22 und 08N24, die durch Hybridisierung charakterisiert
wurden, sind in der Computerdatei vorhanden.
-
13
-
Charakterisierung
der genetischen Fragmente, die in den Clonen 06L22 und 08N24 enthalten
sind, durch Hybridisierung. Es wurden ein 1,3 kb großes SIM1-
und ein 1,4 kb großes
ARNT-DNA-Fragment als Nucleinsäuresonden
zur Hybridisierung mit in hoher Dichte betüpfelten Membranen verwendet,
die DNA aus der definierten Wechselwirkungs-Genbank enthielten. Diese Clone wurden
durch Hybridisierung als diejenigen Clone charakterisiert, die die
genetischen Fragmente SIM1 und ARNT enthalten. Die Bilder sind aus
dem gleichen Bereich der Membranen wie diejenigen, die in 11a gezeigt werden. Die Tüpfel-Positionen
der Clone 06L22 und 08N24 sind umringt.
-
14
-
Identifizierung
der DNA-Fragmente SIM1 und ARNT aus dem Hefe-Zwei-Hybrid-Plasmid, das im Clon 06L22
enthalten ist, durch Duplex-PCR. Die Plasmid-DNA wurde aus einer
Flüssigkultur
des Clons 06L22 über das
QiaPrep-Verfahren (Hilden) isoliert, und die in den Plasmiden enthaltenen
inserierten Fragmente wurden durch PCR unter Verwendung der folgenden
Primerpaare amplifiziert 5'-TCG
TAG ATC TTC GTC AGC AG-3' & 5'-GGA ATT AGC TTG
GCT GCA GC-3' für das Plasmid
pBTM117c und 5'-CGA
TGA TGA AGA TAC CCC AC-3' & 5'-GCA CAG TTG AAG
TGA ACT TGC-3' für pGAD427.
Spur 1 enthält
mit BstEII verdaute Lambda-DNA als Größenmarker; Spur 2 enthält den Duplex-PCR-Reaktionsansatz
von Plasmiden, die aus dem Clon 06L22 isoliert wurden; die Spuren
3 und 4 enthalten jeweils PCR-Kontrollamplifikationen mit dem Plasmid pBTM117c-SIM1
beziehungsweise pGAD427-ARNT.
-
15
-
Die
Aktivierung des Auswertungssystems für Clone aus einer Wechselwirkungs-Genbank, die in einem
regelmäßigen Gittermuster
angeordnet sind. Es wurden 23 Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen
einer Seeigel-Wechselwirkungs-Genbank in einem regelmäßigen "duplizierten 3 × 3"-Gittermuster um
einen Markierungs-Tintenklecks herum auf eine 222 × 222 mm
große
poröse
Membran (Hybond N+, Amersham, UK) unter Verwendung eines Tüpfelroboters
aufgetragen. Die Membran wurde 3 Tage in SD-Leu-Trp-His-Medium inkubiert,
dann unter Verwendung des β-Gal-Testansatzes,
wie durch Breeden & Nasmyth
(1985) beschrieben, auf die Expression von lacZ hin untersucht und über Nacht
an der Luft getrocknet. Es wurde ein digitales Bild unter Verwendung
eines Standard-A3-Computerscanners
aufgenommen.
-
16
-
Hybridisierung
eines Genfragments (Sonde A), das für ein Protein A codiert, mit
einer DNA-Anordnung aus einer Wechselwirkungs-Genbank. Die Sonde
wurde durch Standardverfahren radioaktiv markiert, und die bei der
Hybridisierung positiven Clone der Wechselwirkungs-Genbank wurden über das
automatisierte Bildanalysesystem identifiziert. Die Position des
Clons 5K20, aus dem das Genfragment isoliert worden war, ist angezeigt.
Es tragen auch andere bei der Hybridisierung positiven Clone dieses
Genfragment, und durch die Wiedergewinnung der miteinander wechselwirkenden
Mitglieder aus diesen Clonen kann ein Protein-Protein-Wechselwirkungsweg
für das
Protein A aufgedeckt werden.
-
17
-
Eine
graphische Darstellung der bei der Hybridisierung positiven Clone,
die durch Hybridisierung der Sonde A mit der DNA-Anordnung erzeugt
wurden, die die Wechselwirkungs-Genbank darstellt.
-
18
-
Eine
graphische Darstellung der bei der Hybridisierung und bei der Wechselwirkung
positiven Clone, die durch eine anschließende Hybridisierung mit der
Sonde B (isoliert aus dem Clon, der durch ein graues Kästchen markiert
ist) erzeugt wurden. Es werden auch die Positionen der bei der Hybridisierung
mit der Sonde A positiven Clone gezeigt. Die bei der Wechselwirkung
positiven Clone, die beide Genfragmente tragen, wurden als mit beiden
Sonden hybridisierend identifiziert.
-
19
-
Eine
graphische Darstellung der bei der Hybridsierung und bei der Wechselwirkung
positiven Clone, die durch eine weitere Hybridisierung mit der Sonde
C erzeugt wurden, die aus dem Clon 6D18 isoliert worden war (markiert
durch ein graues Kästchen
und "B/C"). Es werden auch
die Hybridisierungssignale der Sonden A und B gezeigt. Durch die
Berücksichtigung
gemeinsamer Hybridisierungssignale der bei der Wechselwirkung positiven
Clone und der anschließenden
DNA-Sequenzierung, der in diesen Clonen enthaltenen inserierten
Fragmente, können
Protein-Protein-Wechselwirkungen aufgedeckt werden. Die Figur zeigt
auch einen Wechselwirkungsweg, der zwischen den Proteinen A, B und
C aufgedeckt wurde und der auf diesen Daten basiert.
-
20
-
Automatisierte
visuelle Unterscheidung von Hefezellen, die einzelne Fusionsproteine
exprimieren, die in der Lage sind, das LacZ-Auswertungssystem zu
aktivieren. Eine definierte Genbank von L40ccu-Hefeclonen, die unterschiedliche
Fusionsproteine exprimieren und die im Plasmid pBTM117c cloniert
worden waren, wurde auf Minimalmedium ohne Tryptophan ausplattiert,
das mit Kaliumphosphat auf den pH-Wert 7,0 gepuffert war und das
2 μg/ml
X-Gal enthielt (SD-Trp/X-GAL).
Weiße
Kolonien, die das LacZ-Reportergen nicht autoaktiviert haben, werden
automatisch erkannt und mit einem roten horizontalen Kreuz markiert.
Eine Kolonie, die sich aufgrund der Expression eines einzelnen Fusionsproteins
blau färbte,
das in der Lage war, das LacZ-Reportergen autozuaktivieren, wird
aufgrund ihrer dunkleren Färbung
und dem Vorliegen eines "Loches" automatisch erkannt.
Diese Kolonie ist durch einen Pfeil angezeigt. Alle Kolonien, die
für die
weitere Analyse und das Picken ungeeignet sind (einschließlich zu
kleiner oder einander berührender
Kolonien), werden automatisch erkannt und mit einem blauen diagonalen
Kreuz markiert.
-
21
-
Ergebnisse
einer automatisierten Wechselwirkungspaarung, um diploide Hefestämme zu identifizieren,
die miteinander wechselwirkende Fusionsproteine exprimieren.
- a) Die Nachkommenschaft der Hefestämme x1a
und x2a wurden unter Verwendung eines Tüpfelroboters, wie er in Lehrach
et al. (1997) beschrieben wurde, an den Positionen 1 und 2 auf eine
Nylonmembran aufgetüpfelt.
Die Hefestämme
y1α und
y2α des
entgegengesetzten Paarungstyps wurden anschließend an den Positionen 1 und
2 aufgetüpfelt,
die bereits die Zellen der Stämme
x1a und x2a enthielten. Um die Erkennung des duplizierten Tüpfelmusters
zu unterstützen,
wurde Tinte in Position 2 direkt rechts neben den aufgetüpfelten
Hefeclonen aufgetragen.
- b) Die Membran wurde auf YPD-Agarplatten übertragen und bei 30°C über Nacht
inkubiert, um die Wechselwirkungspaarung stattfinden zu lassen.
- c) Die diploiden Hefestämme,
die auf der Membran gewachsen waren, wurden anschließend unter
der Verwendung des Verfahrens von Breeden & Nasmyth (1985) auf ihre β-Galactosidase-Aktivität hin untersucht.
-
22
-
Die
beiden Vektoren, die dazu konstruiert worden waren, weitere genetische
Eigenschaften bereitzustellen, um das Verfahren der Erfindung in
einem prokaryontischen Zwei-Hybrid-System anwenden zu können. Die
Vektoren basieren auf der pBAD- Vektorenreihe,
die eine enge induzierbare Kontrolle der Expression von clonierten
Genen unter Verwendung des Arabinose-Operons ermöglicht (Guzman et al., 1995;
J. Bact. 177: 4141–4130),
und können
in der gleichen E. coli-Zelle aufgrund kompatibler Replikationsursprünge aufrecht
erhalten werden.
-
Das
Plasmid pBAD18-αRNAP
exprimiert unter der Kontrolle des Arabinose-Promotors Fusionsproteine zwischen der α-aminoterminalen
Domäne
(NTD) der α-Untereinheit der
RNA-Polymerase und DNA-Fragmenten, die in die multiple Clonierungsstelle
cloniert wurden. Auf die Anwesenheit dieses Plasmids in Kanamycin-empfindlichen Zellen
kann durch Ausplattieren auf Anzuchtmedium selektiert werden, das
mit Kanamycin ergänzt
wurde, oder es kann auf seine Abwesenheit durch das gegenselektierbare
rpsL-Allel hin selektiert werden, und zwar durch Ausplattieren auf
Medium, das mit Streptomycin ergänzt
wurde (Murphy et al., 1995).
-
Das
Plasmid pBAD30-cI exprimiert unter der Kontrolle des Arabinose-Promotors
Fusionsproteine zwischen dem λcI-Protein
und DNA-Fragmenten, die in die multiple Clonierungsstelle cloniert
wurden. Auf die Anwesenheit dieses Plasmids in Ampicillin-empfindlichen Zellen
kann durch Ausplattieren auf Anzuchtmedium selektiert werden, das
mit Ampicillin ergänzt
wurde, oder es kann auf seine Abwesenheit durch das gegenselektierbare
lacY-Gen hin selektiert werden, und zwar durch Ausplattieren auf
Medium, das mit 2-Nitrophenyl-β-D-thiogalactosid
(tONPG) ergänzt
wurde (Murphy et al., 1995). Darüber
hinaus ermöglicht
die oriT-Sequenz den unidirektionalen genetischen Austausch des
pBAD30-cI-Plasmids und seiner Nachkömmlinge von E. coli-Zellen,
die den F'-Fertilitätsfaktor
enthalten, hin zu F–-Stämmen, denen der Fertilitätsfaktor
fehlt.
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Konstruktion
von Vektor-Hefe-Stämmen
und des Auswertungssystems für
ein verbessertes Hefe-Zwei-Hybrid-System
-
1.1. Die Konstruktion
von Vektoren
-
Die
Plasmide pBTM118 a, b und c und pGAD428 a, b und c, die für ein verbessertes
Hefe-Zwei-Hybrid-System konstruiert wurden, werden in 4 gezeigt. Beide Vektorenreihen können zur
Konstruktion von Hybrid-(Fusions-)Proteinen verwendet werden. Die
Vektoren enthalten die jeweils einmal vorhandenen Restriktionsschnittstellen
SalI und NotI, die sich jeweils im Bereich der multiplen Clonierungsstelle
(MCS) am 3'-Ende
des offenen Leserasters der lexA codierenden Sequenz oder der GAL4ad-Sequenz
befinden (4b).
-
Mit
den beiden Reihen der Plasmide werden Fusionsproteine in hohen Spiegeln
in den Hefe-Wirtszellen durch den konstitutiven ADH1-Promotor (P)
exprimiert, und die Transkription wird am ADH1-Transkriptions-Terminations-Signal
(T) beendet. Die beiden Zwei-Hybrid-Plasmide, die in 4a gezeigt werden, sind Austausch-Vektoren
(shuttle vectors), die sich sowohl in E. coli als auch in S. cerevisiae
autonom replizieren.
-
Die
drei Plasmide pBTM118 a, b und c werden dazu verwendet, Fusionen
zwischen dem LexA-Protein (Aminosäuren 1–220) und einem Protein von
Interesse zu erzeugen, das in die MCS in der korrekten Orientierung
und im korrekten Leseraster cloniert wurde. Die Plasmide pBTM118
a, b und c wurden von pBTM117c (Wanker et al., 1997) durch die Insertion
der Adapter, die in Tabelle 1 gezeigt werden, in die Restriktionsschnittstellen
SalI und NotI abgeleitet, um die verbesserten Vektoren mit drei
unterschiedlichen Leserastern zu erzeugen.
-
Die
Plasmide pBTM118 a, b und c enthalten das Wildtyp-Hefegen CAN1 zur
Gegenselektion, das transformierten Hefezellen eine Empfindlichkeit
gegenüber
Canavanin verleiht (Hoffmann, 1985). Die Plasmide enthalten auch
den Selektionsmarker TRP1, der trp1-auxotrophen Hefen erlaubt, auf
selektivem synthetischem Medium ohne Tryptophan zu wachsen, sowie
den Selektionsmarker bla, der Ampicillin-Resistenz in E. coli verleiht.
-
Die
Plasmide pGAD428 a, b und c werden dazu verwendet, Fusionsproteine
zu erzeugen, die die GAL4-Aktivierungsdomäne (Aminosäuren 768–881) enthalten, die mit einem
Protein von Interesse funktionell verbunden ist. Die Plasmide pGAD428
a, b und c tragen das Wiltyp-Hefegen CYH2, das transformierten Zellen eine
Empfindlichkeit gegenüber
Cycloheximid verleiht (Kaeufer et al., 1983), den Selektionsmarker
LEU2, der leu2-auxotrophen
Hefen erlaubt, auf selektivem synthetischem Medium ohne Leucin zu
wachsen, sowie den bakteriellen Marker aphA (Pansegrau et al., 1987),
der Kanamycin-Resistenz in E. coli verleiht. Die Plasmide pGAD428
a b, und c wurden aus pGAD427 durch Ligierung der Adapter, die in
Tabelle 1 gezeigt werden, in die MCS erzeugt, um die verbesserten
Vektoren mit drei unterschiedlichen Leserastern zu konstruieren.
-
Zur
Konstruktion von pGAD427 wurde ein 1,2 kb großes DdeI-Fragment, das das
aphA-Gen enthielt, aus pFG101u (Pansegrau et al., 1987) isoliert
und in die PvuI-Schnittstelle von pGAD426 unter Verwendung der Oligonucleotid-Adapter
5'-GTCGCGATC-3' und 5'-TAAGATCGCGACAT-3' subcloniert. Das Plasmid pGAD426 wurde
durch Insertion eines 1,2 kb großen EcoRV-CYH2-Genfragments,
das aus pAS2-1 (Clonetech) isoliert worden war, in die PvuII-Schnittstelle
von pGAD425 (Han und Collicelli, 1985) erzeugt.
-
1.2. Die Konstruktion
der Hefestämme
-
Um
die Konstruktion des verbesserten Hefe-Zwei-Hybrid-System zu ermöglichen,
wurden die drei Saccharomyces cerevisiae-Stämme L40cc, L40ccu und L40ccuα erzeugt.
S. cerevisiae L40cc wurde durch ortsspezifisches Ausschalten des
CYH2- und des CAN1-Gens von L40 (Hollenberg et al., Mol. Cell. Biol.
15: 3813–3822)
erzeugt, und L40ccu wurde durch ortsspezifisches Ausschalten des
URA3-Gens von L40cc erzeugt (Current Protocols in Molecular Biology,
Hrsg. Ausubel et al., John Wiley & Sons,
1992). Der Stamm L40ccuα wurde
durch die Durchführung
einer Paarungstyp-Umschaltung (mating-type switch) des Stammes L40ccu über Standardverfahren
erzeugt (Ray BL, White CI, Haber JE (1991)). Der Genotyp des Stammes L40cc
ist: Mata his3Δ200
trp1-901 leu2-3,112 ade2 LYS2::(lex-Aop)4-HIS3 URA3::(lexAop)8-lacZ GAL4 can1 cyh2. Der Genotyp des Stammes
L40ccu ist: Mata his3Δ200
trp1-901 leu2-3,112 ade2 LYS2::(lexAop)4-HIS3 ura3::(lexAop)8-lacZ GAL4 can1 cyh2 und der von L40ccuα ist: Matα his3Δ200 trp1-901
leu2-3,112 ade2 LYS2::(lexAop)4-HIS3 ura3::(lexAop)8-lacZ GAL4 can1 cyh2.
-
1.3. Das Auswertungssystem
-
5 zeigt
das im Plasmid pLUA enthaltene URA3-Auswertungssystem. Dieses URA3-Auswertungssystem
unter der Kontrolle einer bakteriellen, stromaufwärts liegenden
LexAop-Aktivierungssequenz (UAS, upstream activation sequence) kann
im Hefe-2-Hybrid-System
sowohl als gegenselektierbares Reportergen als auch als Reportergen
zu positiven Selektion verwendet werden, um falsch-positive Clone
zu eliminieren. Das Plasmid enthält
die Eigenschaften des UASlexAop-URA3-Auswertungssystems,
den Selektionsmarker ADE2, der ade2-auxotrophen Hefen erlaubt, auf
Selektionsmedium ohne Adenin zu wachsen, sowie das bla-Gen, das
Ampicillin-Resistenz in E. coli verleiht. Das Plasmid pLUA ist ein
Austausch-Vektor (shuttle vector), der sich in E. coli und in der
Hefe autonom repliziert.
-
Zur
Konstruktion von pLUA wurde ein 1,5 kb großes SacI/ClaI-UASlexAop-URA3-Fragment aus pBS-lexURA
isoliert und zusammen mit einem 2,4 kb großen SacI/ClaI-ADE2-Fragment in mit ClaI
verdautes pGAD425Δ ligiert.
pBS-lexURA wurde durch Ligierung des URA3-Fragments zusammen mit
einem UASlexAop-Fragment in pBluescript
SK+ erzeugt. Das URA3- und das UASlexAop-Fragment
wurden durch PCR unter Verwendung genomischer DNA aus dem S. cerevisiae-Stamm
L40c unter Verwendung von Standardverfahren und Ankerprimern erhalten,
die komplementäre Überhänge zwischen
den beiden aufeinanderfolgenden Fragmenten erzeugten, die anschließend einander
angelagert wurden, um die chimäre
Sequenz zu erzeugen (vergleiche zum Beispiel mit Current Protocols
in Molecular Biology, Hrsg., Ausubel et al., John Wiley & Sons, 1992).
Das ADE2-Gen wurde durch PCR unter Verwendung genomischer DNA aus
SEY6210α isoliert. pGAD425Δ wurde durch
Deletion eines 1,2 kb großen
SphI-Fragments aus pGAD425 (Han und Colicelli, 1995) und der Religierung
des Vektors erzeugt.
-
1.4. Die Erzeugung einer
definierten Wechselwirkungs-Genbank
-
Um
zu bestimmen, ob die Erfindung in einem verbesserten Zwei-Hybrid-System
für Hefe,
wie in 6 oder in 7 gezeigt,
verwendet werden kann, wurde eine definierte Wechselwirkungs-Genbank
von Plasmiden, die verschiedene LexA- und GAL4ad- Fusionsproteine von Interesse exprimierten,
unter Verwendung der Vektoren und der Stämme konstruiert, die in den
Abschnitten 1.1. und 1.2. beschrieben wurden. Die Orientierung der
inserierten Fragmente wurde durch Restriktionsanalyse bestimmt,
und das Leseraster wurde durch Sequenzierung kontrolliert. Die erzeugten
Konstrukte und die Original-Plasmide, die vorstehend beschrieben wurden,
sind in der Tabelle 2 aufgelistet. Die Konstruktion von pBTM117c-HD1.6,
-HD3.6 und -SIM1 wurde anderenorts beschrieben (Wanker et al., 1997;
Probst et al., 1997). pBTM117c-HIP1 und pGAD427-HIP1 wurden durch
Ligierung eines 1,2 kb großen
SalI-HIP1-Fragments, das aus pGAD-HIP1 (Wanker et al., 1997) isoliert worden
war, in pBTM117c beziehungsweise in pGAD427 erhalten. pBTM117c-MJD
wurde durch Insertion eines 1,1 kb großen SalI/NotI-MJD1-Fragments
(Kawagushi et al., 1994) in pBTM117c erzeugt, und pGAD427-14-3-3
wurde durch die Insertion eines 1,0 kb großen EcoRI/NotI-Fragments aus
pGAD10-14-3-3 in pGAD427 erzeugt. Zur Konstruktion von pGAD427-HIPCT
wurde ein 0,5 kb großes
EcoRI-HIP1-Fragment, das aus pGAD-HIPCT (Wanker et al., 1997) isoliert
worden war, mit pGAD427 ligiert. pGAD427-lexA und pGAD427-ARNT wurden
durch Insertion eines 1,2 kb großen mit SalI/NotI verdauten
lexA-PCR-Fragments
beziehungsweise eines 1,4 kb großen SalI/NotI-ARNT-Fragments
in pGAD427 erzeugt.
-
Es
wurde gezeigt, dass die Fusionsproteine LexA-SIM1 und GAL4ad-ARNT
im Hefe-Zwei-Hybrid-System
spezifisch miteinander in Wechselwirkung treten (Probst et al.,
1997), da, wenn beide Hybride in einem Saccharomyces cerevisiae-Stamm
zusammen exprimiert werden, der die beiden integrierten Reporterkonstrukte,
d. h. das HIS3-Hefegen und das bakterielle lacZ-Gen enthält, die
beide Bindestellen für
das LexA-Protein im Promotorbereich enthalten, die Wechselwirkung
zwischen diesen beiden Fusionsproteinen zur Transkription der Reportergene
führte.
Die Fusionsproteine alleine waren nicht in der Lage, die Transkription
zu aktivieren, da GAL4ad-ARNT die DNA-Bindedomäne und LexA-SIM1 die Aktivierungsdomäne fehlt
(Probst et al., 1997). Dagegen wurde vor Kurzem gezeigt, dass die
Fusionsproteine LexA-HIP1 und GAL4ad-LexA in der Lage sind, das
HIS3- und das lacZ-Reportergen
ohne Wechselwirkung mit einem spezifischen GAL4ad- beziehungsweise
LexA-Fusionsprotein
zu aktivieren. Daher müssen
die Hefeclone, die das LexA-HIP1-Protein exprimieren, als falsch-positive
Clone bezeichnet werden, da falsch-positive Clone hier als Clone
definiert werden, in denen ein GAL4ad-Fusionsprotein oder ein LexA-Fusionsprotein
alleine ohne entsprechende Partnerproteine die Transkription der
Reportergene aktivieren, ohne dass sie dazu irgendwelcher mit ihnen
wechselwirkender Partnerproteine bedürfen.
-
Die
vorhergesagten Protein-Protein-Wechselwirkungen dieser Fusionsproteine
werden in 8 gezeigt. Es wurde gezeigt,
dass die Fusionsproteine LexA-SIM1 & GAL4ad-ARNT, LexA-HD1.6 & GAL4ad-HIP1 und LexA-HD3.6 & GAL4ad-HIP1 spezifisch
im Hefe-Zwei-Hybrid-System miteinander in Wechselwirkung treten,
weil sie die Reportergene HIS3 und lacZ nur dann aktivieren, wenn
beide Proteine in einer Zelle vorliegen (Probst et al., 1997; Wanker
et al., 1997). Im Gegensatz dazu wurde gezeigt, dass das LexA-HIP1-
und das GAL4ad-LexA-Fusionsprotein in der Lage sind, die Reportergene
ohne Bedarf an irgendeinem mit ihnen wechselwirkenden Fusionsprotein
zu aktivieren. Die Proteine LexA und GAL4ad und die Fusionsproteine
LexA-MJD und GAL4ad-14-3-3, die ebenfalls in der definierten Wechselwirkungs-Genbank
vorliegen, sind nicht in der Lage, die Reportergene weder alleine
noch wenn sie in der gleichen Zelle mit irgendeinem anderen der
Fusionsproteine vorliegen, die die Genbank umfassen, zu aktivieren.
-
Beispiel 2: Nachweis von
Clonen, die bekannte miteinander wechselwirkende Proteine exprimieren,
gegenüber
falsch-positiven Clonen unter Verwendung des verbesserten Zwei-Hybrid-Systems
-
Paare
der Hefe-Zwei-Hybrid-Plasmide pBTM117c-SIM1 & pGAD427-ARNT, pBTM117c & pGAD427 und pBTM117c-HIP1 & pGAD427 wurden
in den Hefestamm L40cc transformiert, und Trp+Leu+-Transformanten,
die mindestens eines der beiden Plasmide enthielten, wurden auf
SD-Leu-Trp-Platten selektiert. Zwei Transformanten aus jeder Transformation
wurden auf das Vorliegen von Protein-Protein-Wechselwirkungen hin
untersucht, dies erfolgte durch Austesten der Fähigkeit der Hefezellen auf
SD-Leu-Trp-, SD-Leu-Trp-His-, SD-Leu+CAN
und SD-Trp+CHX-Platten zu wachsen, sowie durch den β-Galactosidase-Testansatz
(Breeden und Nasmyth, 1985). 9 zeigt,
dass die Zellen der Hefestämme,
die sowohl die Plasmide pBTM117c-SIM1 & GAD427-ARNT als auch pBTM117c-HIP1 & pGAD427 trugen,
auf SD-Leu-Trp-His-Platten wuchsen und sich nach der Inkubation
in X-Gal-Lösung
blau färbten,
was anzeigt, dass das HIS3- und das LacZ-Reportergen in diesen Stämmen aktiviert
sind. Zum Vergleich war der Hefestamm, der die beiden negativen
Kontrollplasmide pBTM117c & pGAD427
trug, nicht in der Lage, auf diesem Medium zu wachsen, und er zeigte
ebenfalls keine lacZ-Aktivität.
Nach der Selektion der Hefestämme,
die die verschiedenen Kombinationen der Zwei-Hybrid-Plasmide trugen, auf
SD-Leu+CAN und SD-Leu+CHX, wurden die so erhaltenen Stämme ebenfalls
mit dem β-Galactosidase-Testansatz
untersucht. Nach der Inkubation der Membran, die alle drei Stämme enthielt, auf
SD-Trp-CHX-Medium, färbte
sich nach der Inkubation in X-GaI-Lösung
nur die Nachkommenschaft des Hefestammes blau, der ursprünglich die
beiden Plasmide pBTM117c-HIP1 & pGAD427
trug, der jedoch das pGAD427-Plasmid durch Gegenselektion verloren
hatte. Dieses Ergebnis zeigt an, dass dieser Clon ein falsch-positiver
Clon ist, da er, obwohl er einen lacZ+-Phänotyp zeigt wenn er auf SD-Leu-Trp-His-Medium
angezogen wird, das LexA-HIP1-Fusionsprotein auch in der Lage war,
das HIS3- und das lacZ-Gen auf SD-Trp+CAN-Medium zu aktivieren,
ohne irgendein anderes in Wechselwirkung tretendes Fusionsprotein
zu benötigen.
Im Vergleich dazu, handelt es sich bei dem Hefestamm, der die beiden
Plasmide pBTM117c-SIM1 & pGAD427-ARNT
enthält,
um einen positiven Clon, der miteinander wechselwirkende LexA- und
GAL4ad-Fusionsproteine
exprimiert, da sowohl das LexA-, als auch das GAL4ad-Fusionsprotein
zur Aktivierung der Reportergene benötigt wird. Wenn entweder das
Plasmid pBTM117c-SIM1 oder das Plasmid pGAD4ad-ARNT durch Gegenselektion
auf SD-Trp+CHX beziehungsweise SD-Leu+CAN aus dem Stamm verloren
geht, sind die so erhaltenen Zellen nicht mehr in der Lage, das
lacZ-Reportergen zu aktivieren und färben sich nach der Inkubation
in X-GaI-Lösung nicht
mehr blau. Mit den Membranen der SD-Leu+CAN-Platten wurden falsch-positive Clone, die
ein autoaktivierendes GAL4ad-LexA-Fusionsprotein exprimierten, ebenfalls
durch den β-Galactosidase-Testansatz
nachgewiesen.
-
Beispiel 3: Die Erzeugung
regelmäßiger Gittermuster
von Wirtszellen, die potenziell miteinander wechselwirkende Fusionsproteine
exprimieren
-
3.1. Die Erzeugung eines
regelmäßigen Gittermusters
von Clonen aus einer Wechselwirkungs-Genbank in Mikrotiterplatten
unter Verwendung der Automatisierung
-
Um
die wohldefinierte Wechselwirkungs-Genbank zu erzeugen, wurden die
Konstrukte zur Expression der Fusionsproteine, die in 8 gezeigt
werden, vereinigt, und es wurden 3 μg des Gemisches in den Hefestamm
L40cc durch das Verfahren von Schiestel & Gietz (1989) kotransformiert. Die
mit den in Tabelle 2 beschriebenen Konstrukten kotransformierten
Hefezellen wurden auf große
24 × 24
cm-Agarschalen (Genetix, UK) plattiert, die Minimalmedium ohne Tryptophan,
Leucin und Histidin (SD-Leu-Trp-His) enthielten. Die Agarschalen
wurden unter Verwendung eines Agar-Autoklaven und einer Pumpe (Integra,
Schweiz) gegossen, um Variation in der Farbe und der Tiefe des Agars
von Schale zu Schale zu minimieren. Um die Wirksamkeit des automatisierten
Pickens zu maximieren, wurde das Transformationsgemisch so plattiert,
dass zwischen 200 und 2000 Kolonien pro Agarschale nach Inkubation
bei 30°C über 4 bis
7 Tage erhalten wurden.
-
Es
wurden geeignete Veränderungen
an der Hardware und der Software eines Standard-Pickroboters vorgenommen,
der zum Picken von E. coli-Zellen, wie in Lehrach et al. (1997)
beschrieben, entworfen worden war, um den speziellen Anforderungen
der Hefezellen Rechnung zu tragen. Die Beleuchtung der Agarschalen, die
die plattierten Kolonien trugen, wurde von einer Dunkelfeld-Beleuchtung
von unten zur einer Dunkelfeld-Beleuchtung
von oben verändert,
um die Hefekolonien von dem Rasen aus nicht transformierten Zellen unterscheiden
zu können.
Das bestehende, durch Sicht geleitete, Bewegungssystem (Krishnaswamy & Agapakis, 1997)
wurde modifiziert, um einen größeren Bereich
an "Klümpchen"-Größen ("blob" size, Koloniengrößen) auswählen zu
können,
wenn bei der Auswahl der Hefekolonien, die nach einer Kolonie-Eigenschaften-Tabelle
zu picken waren, diese durch die Verbindungs-Algorithmen (connectivity
algorithms) zurückgewiesen wurden,
wenn diese auf ein digitales Bild der Agarschale angewendet wurden,
die die Kolonien enthielt. Das Clon-Beimpfungs-Routineprogramm wurde
neu programmiert, um abzusichern, dass Zellmaterial, das auf den Picknadeln
im Verlauf des Pickprogramms angetrocknet war, zuerst durch 10 Sekunden
Eintauchen in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte wieder befeuchtet
wurde, bevor die aktive Bewegung der Nadel in der Vertiefung stattfand.
Dieses robotisierte Verfahren sicherte ab, dass ausreichend Zellmaterial
von jeder Picknadel in eine individuelle Vertiefung einer Mikrotiterplatte
angeimpft wurde. Die Picknadeln wurden nach jeder Beimpfung sterilisiert,
um den Pickzyklus wiederholen zu können, dies erfolgte durch die
Programmierung des Roboters in der Weise, dass die Picknadeln in
einer 0,3%igen (Vol./Vol.) Lösung
aus Wasserstoffperoxid abgebürstet
wurden, darauf folgte eine Spülung
in 70% Ethanol in einem zweiten Waschbad und eine abschließende Trocknung
unter Verwendung eines Hitze-Gewehrs, um alle Reste von Ethanol
von den Nadeln zu verdampfen. Des Weiteren wurde ein Algorithmus
eingebaut, um durch Bezugnahme auf die Höhe der Oberfläche des
Agars in drei Ecken, die Variation in der Höhe des Agars automatisch korrigieren
zu können,
und aus diesen Punkten wurde automatisch die Oberflächenebene
des Agars berechnet. Der Roboter wurde weiterhin so programmiert,
dass er sowohl die Bild- als auch die Pickhöhe entsprechend der Höhe der Oberfläche des Agars
automatisch justierte, so dass, wenn eine Nadel in eine Kolonie
eingestochen wurde, sie nur die Zellen von der Oberfläche der
Kolonie entfernte und nicht die ganze Kolonie in das Anzuchtmedium
eindrückte. Schließlich bauten
wir weitere Auswahlkriterien ein, die zuverlässig zwischen weißen und
blauen Kolonien aussortierten. Obwohl der Roboter ein Verfahren
bereitstellte, mit dem nur diejenigen "Klümpchen" (Kolonien) ausgewählt wurden,
die sich in einem bestimmten Bereich einer Durchschnitts-Grauskala
(z. B. > 80 für weiße Kolonien)
befanden, stellte sich dies als nicht verläßlich heraus, da der tatsächliche
Wert der Durchschnitts-Grauskala, der für eine korrekte Unterscheidung
erforderlich war, aufgrund leichter Variationen in der Beleuchtungsintensität über die
Agarplatte variierte. Daher wurde ein neues Verfahren eingebaut,
das automatisch diesen Unterscheidungswert modifizierte und das
auf dem durchschnittlichen Beleuchtungswert eines (kleinen) Bereichs
der Agarschale basierte, wie er durch die Kamera auf der Grundlage
von Rahmen (Bereich) zu Rahmen (Bereich) gemessen wurde. Oft war
eine "blaue" Kolonie, die das
Auswertungssystem aktivierte, über
ihre gesamte Fläche
nicht einheitlich blau, sondern es war nur das Zentrum blau, und
das umgebende Zellmaterial war weiß. In solchen Fällen entdeckten
die Verbindungs-Algorithmen zwei "Klümpchen" – einen (das blaue Zentrum),
das direkt auf dem anderen (der weißen Umgebung) lag, und obwohl
das Erste ignoriert wurde, weil es blau war, wurde das Letztere
ausgewählt,
da sein durchschnittlicher Grauwert größer als der Unterscheidungswert
war. Solche Fälle
wurde erfolgreich durch Ignorieren jeglicher Kolonien selektiert,
die "Löcher" besaßen, dies
erfolgte unter Verwendung einer "Zahl-an-Löchern"-Funktion des Bildanalyseprogramms, das
diejenigen Klümpchen
markierte, die innerhalb ihrer Grenzen ein zweites Klümpchen aufwiesen.
-
Unter
Verwendung dieser Modifikationen an einem Labor-Pickroboter wurden
individuelle Hefekolonien automatisch aus den Agarschalen in individuelle
Vertiefungen einer sterilen Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen
(Genetix, UK) gepickt, die steriles Minimalmedium ohne Leucin und
Tryptophan (SD-Leu-Trp) und 7% (Vol./Vol.) Glycerin enthielt. Die
so erhaltenen Mikrotiterplatten wurden 36 Stunden bei 30°C inkubiert,
die abgesetzten Kolonien wurden durch kräftiges Mischen unter Verwendung
eines Plastik-Werkzeugs
zu Replikaherstellung aus 384 Vertiefungen (Genetix, UK) verteilt
und dann weitere 2 bis 4 Tage inkubiert. Es wurde ein Pickerfolg
von über
90% der Vertiefungen erreicht, die wachsende Hefekulturen enthielten.
Nach der Anzucht der Hefestämme
in den Mikrotiterplatten wurde jede Platte mit einer unverwechselbaren
Nummer und einem Strichcode markiert. Von jeder Platte wurden außerdem zwei
Replikaplatten hergestellt, um zwei weitere Kopien zu erzeugen,
dies erfolgte unter Verwendung eines sterilen Plastik-Replikators mit 384
Nadeln (Genetix, UK), der dazu verwendet wurde, eine kleine Menge
an Zellmaterial aus jeder Vertiefung in vormarkierte Mikrotiterplatten
mit 384 Vertiefungen zu übertragen,
die mit SD-Leu-Trp-His/7% Glycerin-Flüssigmedium vorher gefüllt worden
waren. Die Replikaplatten wurden 3 Tage bei 30°C inkubiert, wobei eine Durchmischung
der Zellen nach 36 Stunden vorgenommen wurde, anschließend wurden
sie eingefroren und bei –70°C zusammen
mit den ursprünglich
gepickten Mikrotiterplatten der Wechselwirkungs-Genbank gelagert.
-
Auf
diese Weise wurde ein regelmäßiges Gittermuster
an Hefezellen, die potenziell wechselwirkende Hefeclone exprimierten,
unter Verwendung eines robotisierten und automatisierten Pick-Systems
erzeugt. Die Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen besitzen alle
4,5 mm eine Vertiefung in einer Anordnung von 16 auf 24 Vertiefungen.
Daher wurde für
jede Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen ein regelmäßiges Gittermuster
mit einer Dichte von mehr als 4 Clonen pro Quadratzentimeter automatisch
erzeugt.
-
3.2. Die Erzeugung eines
regelmäßigen Gittermusters
mit erhöhter
Dichte
-
Um
Anordnungen mit einer höheren
Dichte zu erzeugen, wurde ein Computer-kontrolliertes Pipettiersystem für 96 Vertiefungen
(Opal-Jena) mit automatischer Plattenstapelung, Spitzen-Waschung,
Flüssigabfall-Entsorgung
und exakter x-y-Positionierung
der Mikrotiterplatte, die gerade mit den Spitzen bearbeitet wird, verwendet.
Die Hefe-Zwei-Hybrid-Zellen, die sich am Boden der Vertiefungen
der vorstehend beschriebenen Wechselwirkungs-Genbank abgesetzt hatten,
wurden resuspendiert, und ein Stapel dieser Platten mit 384 Vertiefungen
wurde in den Eingabe-Stapler des Pipettiersystems gestellt. Das
System wurde so programmiert, dass es eine einzelne Mikrotiterplatte
mit 384 Vertiefungen entnahm, die die angeordneten Hefe-Zwei-Hybrid-Clone
enthielt, und parallel 10 μl
Kulturmedium und Zellen in jede der 96 Pipettenspitzen aus 96 Vertiefungen
der Platte mit 384 Vertiefungen absaugte. Der Abstand zwischen den
96 Spitzen betrug 9 mm und der Abstand zwischen den Vertiefungen
der Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen betrug 4,5 mm, so dass
die Zellen jeweils nur aus jeder zweiten Vertiefung entlang jeder
Dimension der Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen entfernt wurden.
8 μl der
96 abgesaugten Proben, die in den Spitzen enthalten waren, wurden
dann parallel in eine Reihe an Vertiefungen einer sterilen Mikrotiterplatte
mit 1536 Vertiefungen (Greiner, Deutschland) pipettiert. Da der
Abstand zwischen den Vertiefungen dieser Mikrotiterplatte mit 1536
Vertiefungen 2,25 mm betrug, wurden die Hefezellen nur in jeder
vierten Vertiefung jeder entlang der Dimensionen der Mikrotiterplatte
mit 1536 Vertiefungen hinterlegt. Die verbleibenden 2 μl an Kulturmedium
und Zellen wurden in den Abfall abgesaugt, bevor die 96 Spitzen
parallel sterilisiert wurden. Die Sterilisation erfolgte durch zweimaliges
Ansaugen und Waschen mit 50 μl
0,3% (Vol./Vol.) Wasserstoffperoxid, das in einem ersten, wieder
auffüllbaren
Waschbad im System gelagert war, sowie der Entsorgung im Abfall,
und dann durch Ansaugen und Waschen mit 50 μl sterilem destilliertem Wasser,
das in einem zweiten, wieder auffüllbaren Waschbad im System
lagerte, sowie der Entsorgung im Abfall.
-
Dieser
Pipettierzyklus von Platte zu Platte wurde 3 weitere Male wiederholt,
wobei, durch die Bewegung der Mikrotiterplatten relativ zu den 96
Spitzen unter Verwendung der exakten x-y-Positionierung des Systems,
jedesmal eine unterschiedliche Reihe von 96 Clonen aus der Anordnung
mit 384 Vertiefungen der Hefe-2-Hybrid-Clone in eine unterschiedliche
Reihe von 96 Vertiefungen der Mikrotiterplatte mit 1536 Vertiefungen
abgesaugt bzw. überführt wurde.
Wenn alle Clone der ersten Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen
in einer Platte mit 1536 Vertiefungen gesammelt und angeordnet waren,
wurde die erste Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen automatisch
gegen die nächste
Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen ausgetauscht, und die in dieser zweiten
Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen angeordneten Hefe-2-Hybrid-Clone
wurden in ähnlicher
Weise in der Mikrotiterplatte mit 1536 Vertiefungen angeordnet.
Wenn die in vier Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen enthaltenen
Hefe-2-Hybrid-Clone automatisch in der ersten Platte mit 1536 Vertiefungen
angeordnet und alle Vertiefungen gefüllt waren, wurde die Platte
mit 1536 Vertiefungen automatisch gegen eine zweite sterile Platte mit
1536 Vertiefungen ausgetauscht, die in der zweiten Stapeleinheit
des Pipettierssystem lagerte. Der ganze Vorgang wurde wiederholt,
bis alle Hefe-2-Hybrid-Clone der Wechselwirkungs-Genbank aus Mikrotiterplatten mit
384 Vertiefungen in Mikrotiterplatten mit 1536 Vertiefungen automatisch überführt worden
waren.
-
Auf
diese Weise wurde ein regelmäßiges Gittermuster
an Hefezellen, die potenziell miteinander wechselwirkende Hefeclone
exprimierten, unter Verwendung eines Computer-kontrollierten Pipettiersystems erzeugt.
Die Mikrotiterplatten mit 1536 Vertiefungen besitzen alle 2,25 mm
eine Vertiefung in einer Anordnung von 32 auf 48 Vertiefungen. Daher
erzeugten wir für
jede Mikrotiterplatte mit 1536 Vertiefungen automatisch ein regelmäßiges Gittermuster
mit einer Dichte von mehr als 19 Clonen pro Quadratzentimeter.
-
3.3. Die Erzeugung eines
regelmäßigen Gittermusters
von Clonen aus einer Wechselwirkungs-Genbank auf porösen Trägern unter
Verwendung der Automation
-
Ein
Tüpfelroboter
mit hohem Durchsatzvermögen,
wie z. B. der von Lehrach et al. (1997) beschriebene, wurde dazu
verwendet, poröse,
ebene Träger
mit einem regelmäßigen Gittermuster
mit einer hoher Dichte von Hefeclonen aus der definierten Wechselwirkungs-Genbank zu konstruieren,
die in den Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen enthalten war.
Der Roboter zeichnete die Position individueller Clone in dem Gittermuster
hoher Dichte durch die Verwendung eines vordefinierten duplizierten
Tüpfelmusters
und des Strichcodes der Mikrotiterplatte auf. Individuell nummerierte
Membranlagen mit einer Größe von 222 × 80 mm
(Hybond N+, Amersham, UK) wurden vorher in SD-Leu-Trp-His-Medium
angefeuchtet, vorsichtig auf eine Lage 3 mm dicken Filterpapiers
(Whatman) gelegt, das im gleichen Medium vorher angefeuchtet worden
war, und in die Aufnahmeeinheit des Roboters gelegt. Die Wechselwirkungs-Genbank
wurde als Replikakopie auf den Membranen unter Verwendung eines
Tüpfel-Werkzeugs
mit 384 Nadeln, das am Roboter befestigt war, automatisch angeordnet.
Es wurden fünf
unterschiedliche Mikrotiterplatten der ersten Kopie der Wechselwirkungs-Genbank
als Replika in einem "3 × 3 duplizierten" Muster um einen
zentralen Tinten-Markierungsfleck auf 10 Nylonmembranen aufgetüpfelt – was etwa
1900 aufgetüpfelten
Clonen in einer Dichte von etwa 40 Tüpfelpositionen pro cm2 entspricht. Auf jede Replikamembran wurden
drei unterschiedliche Kontrollclone aufgetragen, die jeweils einer
anderen Mikrotiterplatte entnommen wurden, die den gleichen Kontrollclon
in jeder Vertiefung enthielt. Ein Kontrollclon exprimierte die Fusionsproteine
LexA-SIM1 & GAL4ad-ARNT,
ein zweiter Kontrollclon exprimierte das Fusionsprotein LexA-HIP1,
während
ein Dritter das Fusionsprotein GAL4ad-LexA exprimierte, und alle
wurden aufgetüpfelt,
um die Eigenschaften der Selektion, der Gegenselektion und des β-Gal-Testansatzes des
Verfahrens zu testen. Um abzusichern, dass die Anzahl der Hefezellen
in jedem Tüpfel
für die
Membranen ausreichend war, die auf die Gegenselektions-Medienplatten plaziert
werden sollten, wurde der Roboter so programmiert, dass er auf jede
Tüpfelposition
5 Mal aus einer leicht unterschiedlichen Position in den Vertiefungen
der Mikrotiterplatten auftüpfelte,
bzw. die Zellen entnahm. Der Roboter erzeugte eine Datei der Daten in
der das hergestellte Tüpfelmuster
und der Strichcode, der automatisch von jeder Mikrotiterplatte abgelesen worden
war, aufgezeichnet wurden.
-
Jede
Membran wurde vorsichtig auf etwa 300 ml Festagarmedium in 24 × 24 cm
großen
Agarschalen gelegt. Es wurden sechs Membranen auf SD-Leu-Trp-His-Medium überführt, und
zwei der verbleibenden Membranen wurden auf SD-Trp+CHX- oder auf
SD-Leu+CAN-Medium überführt. Die
Hefekolonien wurden auf der Oberfläche der Membranen 3 Tage durch
Inkubation bei 30°C
angezogen.
-
3.4. Die Erzeugung eines
regelmäßigen Gittermusters
von Clonen aus einer Wechselwirkungs-Genbank auf nicht-porösen Trägern unter
Verwendung der Automation
-
Das
Plasmid pGNG1 (MoBiTec, Deutschland) trägt eine Variante des grünfluoreszierenden
Proteins unter der Kontrolle des LexA-Operators. Diese Variante,
GFPuv ist bis zu 16-fach heller als die Wildtyp-Variante, die aus
Aequora victoria isoliert wurde (Ausubel et al., 1995; Short Protocols
in Molecular Biology, 3. Ausgabe, John Wiley & Sons, NY). Der Replikationsursprung
des 2 μm-Plasmids
der Hefe und der auxotrophe Marker URA3 erhält das Plasmid in ura3-mutierten
Hefestämmen
aufrecht. Dieses Plasmid sollte als Auswertungssystem dienen, um
einzelne Fusionsproteine oder miteinander wechselwirkende Fusionsproteine
nachzuweisen, die in der Lage sind, das Auswertungssystem bei dem
hierin beschriebenen Verfahren der Erfindung zu aktivieren. Wie
im Fachgebiet bekannt ist, werden das grün-fluoreszierende Protein und
seine Varianten als geeignete Reportergene in den meisten Wirtszelltypen
angesehen. Daher sollte es für
Fachleute möglich
sein, dieses Gen in andere Wirtzelltypen und Wechselwirkungssysteme
als diejenigen einzubauen, die in dieser Erfindung offenbart werden.
-
Der
Hefestamm L40ccu wurde mit dem Plasmid pGNG1 (MoBiTec, Deutschland)
unter Verwendung des Verfahrens von Schiestel & Gietz (1989) transformiert, und
es wurde ein so erhaltener, stabil transformierter Clon in Minimalmedium
ohne Uracil angezogen und anschließend dazu verwendet, zwei weitere
Hefeclone zu erzeugen, von denen jeder zwei genetische Elemente
enthielt. Der erste Stamm, GNGp, wurde durch Kotransformation eines
Gemisches der Plasmide pBTM117c-SIM1 und pGAD427-ARNT in L40ccu
erzeugt, der bereits das Reporter-Plasmid pGNG1 enthielt. Der zweite
Stamm, GNGp, wurde durch Kotransformation eines Gemisches der Plasmide
pBTM117c-MJD und pGAD427-14-3-3 in L40ccu erzeugt, der bereits das
Reporter-Plasmid pGNG1 enthielt. In beiden Fällen wurden die Transformationen
unter Verwendung des Verfahrens von Schiestel & Gietz (1989) durchgeführt, und
die Transformanten wurden durch Plattierung auf Minimalmedium ohne
Uracil, Tryptophan und Leucin selektiert.
-
Individuelle
Kolonien aus den beiden Transformationen wurden in die individuellen
Vertiefungen von Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen wie in Abschnitt
3.1. beschrieben gepickt, mit der Ausnahme, dass die Mikrotiterplatten
flüssiges
Minimalmedium ohne Uracil, Tryptophan und Leucin enthielten. Es
wurde eine Mikrotiterplatte erzeugt, die individuelle Kolonien des
GNGp-Hefestammes enthielt, und eine andere, die Kolonien des GNGn-Stammes enthielt.
Unter Verwendung eines Tüpfelroboters
(Lehrach et al., 1997), der mit einem hochpräzisen Tüpfel-Werkzeug ausgerüstet war,
das 16 Nadeln in einem 4 × 4-Muster
trug, wurden die Clone auf mit Polylysin beschichteten Glas-Objektträgern (Sigma,
US) angeordnet. Die Clone wurden in einem Abstand von 440 μm mit einem
Tüpfeldurchmesser
von etwa 300 μm
aufgetragen, was eine Dichte von über 490 Clonen pro Quadratzentimeter
ergab. Um die Menge an Zellmaterial zu erhöhen, die in jedem Tüpfel hinterlegt wurde,
wurde der Roboter so programmiert, dass er jeden Tüpfel 10
Mal aus einer leicht unterschiedlichen Position aus den Vertiefungen
der Mikrotiterplatten betüpfelte.
Es ist im Fachgebiet wohlbekannt, dass Piezo-Tintenstrahl-Mikropipettiersysteme
(Kietzmann et al., 1997, Schober et al., 1993) ein regelmäßiges Gittermuster an
Clonen sogar mit einer noch höheren
Dichte erzeugen können.
Tatsächlich
wurden Gitterdichten von über 1600
Tüpfeln
pro Quadratzentimeter mit solchen Systemen erreicht.
-
Das
Fluoreszenz-Auswertungssystem von Zellen im regelmäßigen Gittermuster
der Zellen wurde dann unter Verwendung einer empfindlichen CCD-Kamera
(LAS1000, Fuji, Japan) sichtbar gemacht. Es wurde das geeignete
Anregungslicht bereitgestellt, und ein Emissionsfilter, der sich
für das
Emissionsspektrum des GFPuv eignete, wurde
an der Linse befestigt. Es können
auch andere bilderzeugende Systeme verwendet werden, um das regelmäßige Gittermuster
der Clone zu untersuchen. Zum Beispiel werden Beobachtungssysteme
mit Laserabtastung (laser-scanning systems) einschließlich mit
Laserlicht abtastende konfokale Mikroskope bevorzugt, wenn die Bilderzeugung
mit regelmäßigen Gittermustern
sehr hoher Dichte durchgeführt
wird, oder bei denjenigen Mustern, die aus einer kleinen Zahl an
Wirtszellen gebildet werden, die an jeder Position hinterlegt sind.
-
Es
wurde gezeigt, dass die Fusionsproteine LexA-SIM1 und GAL4ad-ARNT
miteinander in Wechselwirkung treten und ein Auswertungssystem unter
Kontrolle des LexA-Operators
aktivieren können.
Da sich das GNGuv-Reportergen unter der
Kontrolle des LexA-Operators
befindet, sollte eine Zelle, die das pGNG1-Plasmid trägt und diese
Fusionsproteine exprimiert, unter UV-Licht fluoreszieren. Im Gegensatz
dazu wurde gezeigt, dass die Fusionsproteine LexA-MJD und GAL4-14-3-3
nicht in der Lage waren, das gleiche Auswertungssystem zu aktivieren.
Die Bildanalyse der digitalen Aufnahme des regelmäßigen Gittermusters
der Hefezellen zeigte tatsächlich,
dass der GNGp-Hefestamm fluoreszierte, während der GNGp-Stamm dies nicht
tat.
-
Als
Alternative zu pGNG1 könnte
ein Fachmann eine verbesserte GFP-Mutante subclonieren, wie z. B.
in Anderson et al. (1996) beschrieben wurde. Der Ersatz der URA
codierenden Sequenz in pLUA (Abschnitt) durch das GFP wird unter
Verwendung eines geeigneten Ankerprimers durchgeführt, um
die GFP-Mutante zu amplifizieren. Unter Verwendung des geeigneten
Anzuchtmedien kann die Analyse wie vorstehend beschrieben durchgeführt werden.
-
Beispiel 4: Nachweis des
Auswertungssystems in einem regelmäßigen Gittermuster
-
4.1. Nachweis der Aktivierung
des Auswertungssystems in einem regelmäßigen Gittermuster von Clonen
aus einer Wechselwirkungs-Genbank auf ebenen Trägern unter Verwendung der digitalen
Bildaufzeichnung, -verarbeitung und -analyse
-
Es
wurden zwei Membranen von jedem der Selektionsmedien, die in Abschnitt
3.3. beschrieben wurden, auf die Expression von lacZ unter Verwendung
des β-Gal-Testansatzes,
wie durch Breeden & Nasmyth (1985)
beschrieben, hin untersucht und über
Nacht an der Luft getrocknet. Für
jede Membran wurde ein digitales 24-Bit-BMP (Bitmap)-Bild des β-Gal-Testansatzes unter
Verwendung eines Standard-A3-Computerscanners aufgezeichnet, und
die Bilder wurden im Computer aufbewahrt. Der Hefestamm, der dazu
verwendet worden war, die definierte Wechselwirkungs-Genbank zu
erzeugen, war eine ade2-auxotrophe Mutante, und diejenigen Kolonien,
die wuchsen, aber das Auswertungssystem nicht aktivierten, besaßen im reifen
Zustand eine rosa Färbung.
Da die Bildanalyseprogramme, die zu Analyse von DNA-Gittern verwendet
werden, Einkanal (Grauwertskala)-Bilder verwenden, war es nötig, dieses
Farbbild in ein 8-Bit-Grauwertskala-Bild umzuwandeln. Die rosa Färbung der
Kolonien, die das β-Gal-Reportergen
nicht aktivierten, vermindert jedoch den Kontrast zwischen positiven
und negativen Aktivierungszuständen
des Auswertungssystems, wenn die (Bilder der Kolonien) in eine Grauwertskala
umgewandelt werden. Daher wurden die rosa-rötlichen
Farben eines Bildes zu schwach gelb hin neukartiert (umgewandelt),
bevor das neukartierte 24-Bit-Farbbild zu einer farbumgekehrten
8-Bit-Grauwertskala-TIFF-Datei (tagged image file format) unter
Verwendung der Software Photo Magic (Micrografix, USA) weiter verarbeitet
wurde. Ein nicht farbumgekehrtes 8-Bit-Grauwertskala-Bild der definierten
Wechselwirkungs-Genbank, die auf Membranen angezogen worden war,
die auf jedes der 3 Selektionsmedien plaziert und anschließend auf β-Gal-Aktivität hin untersucht
worden war, wird in 10 gezeigt.
-
Es
können
individuelle Clone der Wechselwirkungs-Genbank identifiziert werden
und ihre Position auf dem in hoher Dichte betüpfelten Filter kann spezifischen
Vertiefungen in den Mikrotiterplatten unter Verwendung eines automatisierten
Bildanalyse-Systems, wie in Lehrach et al. (1997) beschrieben, zugeordnet
werden. Hierbei wird die grundlegende Gitter- und Knoten-Position jedes Clons durch
ein iteratives Probensammelschema bestimmt, wie es von Geman & Geman (1984)
vorgeschlagen wurde. Nachdem die Knotenpositionen bestimmt worden
sind, wird der durchschnittliche Grauskalenwert einer Pixelmaske,
die auf den durchschnittlichen Koloniedurchmesser in der Größe angepasst
wurde, für
jede Kolonie auf dem Filter aus dem Bild aufgezeichnet. Aus diesen
Intensitätsdaten,
werden anhand des allgemeinen und des Blockbereich-spezifischen
Hintergrunds Korrekturen vorgenommen, die dem örtlichen Blockbereich-Hintergrund
ein größeres Gewicht
verleihen. Jede Kolonie wird dann in eine von vier β-Galactosidase-Aktivitätsklassen
durch die geeigneten Binnen-Werte der auf den Hintergrund korrigierten
Intensitäten,
eingeordnet.
-
Positive
Clone, die miteinander wechselwirkende Fusionsproteine exprimierten,
wurden gegenüber falsch-positiven
Clonen nachgewiesen, dies erfolgte unter Berücksichtigung der Aktivität der β-Galactosidase der
Clone, die auf den betüpfelten
Membranen gewachsen waren, die auf die unterschiedlichen Selektionsmedien
gelegt worden waren. Positive Clone sollten das LacZ-Reportergen
auf SD-Leu-Trp-His-Medium aktivieren und sich bei der Inkubation
in X-Gal-Lösung
blau färben,
aber nicht auf irgendeinem der beiden anderen Gegenselektionsmedien.
Falsch-positive Clone sollten das Reportergen aktivieren und sich
bei der Inkubation in X-Gal-Lösung
auf mindestens einen Gegenselektionsmedium, sowie auf SD-Leu-Trp-His-Medium
blau färben.
-
11 zeigt vergrößerte Aufnahmen
eines β-Gal-Testansatzes
von Clonen, die auf den Membranen gewachsen waren, die auf die drei
selektiven Medien gelegt worden waren. Im vergrößerten Bereich der Membranen,
die in 11a gezeigt werden, wurden
zwei Clone als positive Clone nachgewiesen, die miteinander wechselwirkende
Fusionsproteine exprimieren, da diese das lacZ-Reportergen auf SD-Leu-Trp-His-Medium aktivierten,
aber nicht auf irgendeinem der beiden Gegenselektionsmedien, und
ihre aufgetüpfelten
Positionen sind umringt. Die beiden Clone wurden durch ihre Adresse
auf der Mikrotiterplatte in der Wechselwirkungs-Genbank als 06L22
beziehungsweise als 08N24 identifiziert. Alle anderen Clone, die
in diesem Bereich der Membran aufgetüpfelt worden waren, wurden
als falsch-positive
Clone nachgewiesen, da sie die β-Galactosidase
sowohl auf SD-Trp+CHX-Medium als auch auf SD-Leu-Trp-His-Medium
exprimierten.
-
Die
Expression des LacZ-Reportergens der drei Kontrollclone, die auf
die gleichen Membranen aufgetragen worden waren, bestätigen diese
Ergebnisse. Der positive Kontrollclon, der die miteinander wechselwirkenden
Fusionsproteine LexA-SIM1 & GAL4ad-ARNT
exprimierte, sollte einen LacZ+-Phänotyp bei Anzucht auf SD-Leu-Trp-His-Medium aufweisen,
aber einen LacZ(minus)-Phänotyp,
wenn er auf irgendeinem der beiden Gegenselektionsmedien angezogen
wird. Dieser Kontrollclon wurde an der Position 03 im Bereich der Membranen
aufgetragen, die in 11b gezeigt werden,
ein Beispiel ist umringt. Das Muster der β-Gal-Aktivität dieses positiven Kontrollclons
auf den drei Selektionsmedien ist wie vorhergesagt. Der falsch-positive Kontrollclon,
der das Fusionsprotein LexA-HIP1 exprimiert, und der falsch-positive
Clon, der das Fusionsprotein GAL4ad-LexA exprimiert, sind an Position
02 beziehungsweise 01 aufgetragen. Beide falsch-positiven Kontrollclone zeigen einen
LacZ+-Phänotyp,
wenn sie auf SD-Leu-Trp-His-Medium
angezogen werden, aber sie werden als falsch-positive Clone durch
das Verfahren der Erfindung nachgewiesen, da sie auch auf SD-Leu+CAN-
beziehungsweise SD-Trp+CHX-Medium
einen LacZ+-phänotyp
aufweisen. Die Clone, die an Position 04 aufgetüpfelt wurden, sind aus der
definierten Wechselwirkungs-Genbank, und aus ihrem LacZ+-phänotyp kann
nach Anzucht auf SD-Leu+CAN-Medium vorhergesagt werden, dass es
sich um falsch-positive
Clone handelt.
-
Das
Bildanalyse-System, das vorstehend beschrieben wurde, wurde dazu
verwendet, automatisch diejenigen individuellen Clone auf jedem
regelmäßigen Gittermuster
hoher Dichte zu identifizieren, die das LacZ-Auswertungssystem aktiviert
hatten. Dies wurde für
jede der Membranen durchgeführt,
die auf die drei Selektionsmedien gelegt worden waren, und die Intensität der β-Galactosidase-Aktivität jedes
Clon, der auf den drei Medien angezogen worden war, wurde durch
das Programm unter Verwendung einer Skala von 0 bis 3 (keine Aktivität, schwache
Aktivität,
mittlere Aktivität,
hohe Aktivität)
automatisch aufgezeichnet. Diese Daten für alle Clone einer bestimmten
Membran wurden in einer Computerdatei gespeichert, und die β-Galactosidase-Aktivität eines
bestimmten Clons wurde zu seiner Aktivität bei der Anzucht auf den beiden
anderen Selektionsmedien unter Verwendung des Computerprogramms
in Beziehung gesetzt. Dieses Programm wurde dazu verwendet, alle
Clone der Wechselwirkungs-Genbank abzufragen und zu identifizieren,
die das Reportergen aktiviert hatten, wenn sie auf SD-Leu-Trp-His
gewachsen waren (Werte über
0), aber nicht auf irgendeinem der Gegenselektionsmedien (Werte
auf beiden Medien gleich 0). 12a zeigt
eine Untergruppe dieser Clone, die unter Verwendung dieses Daten-Abfrage-Verfahrens
identifiziert wurden, und 12b zeigt,
dass die beiden Clone 06L22 und 08N24 innerhalb dieser automatisch
identifizierten Datengruppe positiver Clone zu finden sind.
-
4.2. Nachweis der Aktivierung
des Auswertungssystems in einem regelmäßigen Gittermuster von Clonen
aus einer Wechselwirkungs-Genbank in Mikrotiterplatten unter Verwendung
der digitalen Bildaufzeichnung, -verarbeitung und -analyse
-
Die
Wechselwirkungs-Genbank, die die Hefezellen wie in Abschnitt 3.1
beschrieben, umfaßte,
wurde im Mikrotiterplatten-Format durchmustert, um diejenigen Zellen
zu identifizieren, die miteinander wechselwirkende Fusionsproteine
exprimierten. Zuerst wurden die Mikrotiterplatten, die die Wechselwirkungs-Genbank enthielten,
aus dem Gefrierlager entnommen und auf Zimmertemperatur aufgetaut.
Zum Zweiten wurde jede Platte Replika-plattiert und markiert, wie in Abschnitt
3.1. beschrieben, um zusätzliche
Kopien für
die Durchmusterung jeder Platte in den 3 getrennten Selektionsmedien
zu erzeugen. Die Zellen wurden in Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen übertragen,
die mit 40 μl
der flüssigen Selektionsmedien
SD-Leu-Trp, SD-Leu+CAN oder SD-Trp+CHX vorher gefüllt worden
waren. Zum Dritten wurden nach der Anzucht bei 30°C über 4 Tage 10 μl eines Ein-Schritt-Hefe-Lysepuffers
zugegeben, der Galacton-Star und Sapphire II (Tropix, US) enthielt, die
Zellen wurden unter Verwendung eines Plastik-Replika-Werkzeuges
verteilt, und die Platten wurden 40 Min. bei 37°C inkubiert. Abschließend wurde
eine digitale Aufnahme von sechs Platten gleichzeitig unter Verwendung
einer LAS1000-CCD-Kamera (Fuji, Japan) gemacht, wobei die Platten
Seite an Seite in einer 2 × 3-Anordnung
angeordnet wurden. Die β-Galactosidase-Substrate,
Galacton-Star in Kombination mit Sapphire II (Tropix, US), erzeugen
nach der Aktivierung des β-Gal-Reportergens
ein nachweisbares lumineszentes Licht in den Hefezellen, und es
wurde eine Belichtungszeit von 5 Minuten verwendet, um ein ausreichendes
Signal zu erhalten. Die Grauwertskala-Digitalbilder wurden aufgenommen,
auf einem Computer gespeichert und anschließend unter Verwendung des Bildanalyse-Systems
analysiert, das in Abschnitt 4.1. beschrieben wurde. In diesem Fall
war jedoch die Position jedes Clons aufgrund der geringeren Dichte
des regelmäßigen Gittermusters
der Clone in der Mikrotiterplatte viel einfacher zu bestimmen. Zweitens
betrug die Größe der Pixelmaske,
die dazu verwendet wurde, die durchschnittliche Pixel-Intensität zu messen,
in etwa der Größe einer Vertiefung
in der Mikrotiterplatte. Die positiven Clone in den sechs Mikrotiterplatten
wurden durch eine Bildanalyse der Digitalaufnahmen der Clone identifiziert,
die in den drei Selektionsmedien angezogen worden waren, und diese
Daten wurden durch das in Abschnitt 4.1. beschriebene Computerprogramm
weiter verarbeitet.
-
Beispiel 5: Die Identifizierung
individueller Mitglieder der Wechselwirkung
-
Die
Wechselwirkungs-Genbank, die für
dieses Beispiel konstruiert wurde, setzte sich aus bekannten Fusionsproteinen
mit vorhergesagten Wechselwirkungen zusammen, wie sie in 8 gezeigt
werden. Von einem wirklich positiven Clon aus dieser definierten
Wechselwirkungs-Genbank wird daher erwartet, dass er die wechselwirkenden
Fusionsprotein-Paare LexA-SIM1 & GAL4ad-ARNT,
LexA-HD1.6 & GAL4ad-HIP1
oder LexA-HD3.6 & GAL4ad-HIP1
exprimiert und daher die entsprechenden Paare der Plasmidkonstrukte
enthält,
d. h. pBTM117c-SIM1 & pGAD427-ARNT
beziehungsweise pBTM117c-HD1.6 & pGAD427-HIP1
oder pBTM117c-HD3.6 & pGAD427-HIP1.
Die Identifizierung dieser individuellen Mitglieder, aus denen sich
eine Wechselwirkung zwischen Fusionsproteinen zusammensetzt, die
in einer einzelnen Zelle exprimiert werden, kann über eine
Vielzahl an Mittel erfolgen, wie in 1, 6 und 7 dargelegt.
Es wurden drei voneinander unabhängige
Verfahren angewendet, d. h. die Nucleinsäure-Hybridisierung, die PCR und die DNA-Sequenzierung,
um die individuellen Plasmidkonstrukte, die die miteinander wechselwirkenden
Fusionsproteine exprimierten, in den positiven Clonen 06L22 und
08N24 zu identifizieren.
-
5.1. Die Identifizierung
individueller Mitglieder der Wechselwirkung durch Nucleinsäure-Hybridisierung
-
Die
vier Membranen, die auf SD-Leu-Trp-His-Medium plaziert und nicht
für die
Untersuchung der β-Gal-Aktivität verwendet
worden waren, wurden gemäß der in
Larin & Lehrach
(1990) beschriebenen Prozedur weiter verarbeitet, um die DNA, die
in den Clonen der Wechselwirkungs-Genbank enthalten war, auf die Oberfläche der
Membran zu fixieren. Ein 1,1 kb großes SIM1-DNA-Fragment und ein
1,3 kb großes ARNT-DNA-Fragment
wurden zur Verwendung als Hybridisierungssonde durch das Standard-Verfahren
mit zufallsverteilten Primern (random priming) radioaktiv markiert
(Feinberg & Vogelstein,
1983). Jede Probe wurde 10 Min. bei 95°C hitzedenaturiert und über Nacht
bei 65°C
in 15 ml 5% SDS/0,5 M Natriumphosphat (pH 7,2)/1 mM EDTA mit einer
in hoher Dichte betüpfelten
Membran mit DNA aus der Wechselwirkungs-Genbank hybridisiert, die
wie vorstehend beschrieben an sie fixiert worden war. Die Membranen
wurden einmal 20 Min. in 40 mM Natriumphosphat/0,1% SDS bei Zimmertemperatur
und einmal 20 Min. bei 65°C
gewaschen, bevor jede Membran in Zellophanfolie eingeschlagen und über Nacht
gegenüber
einer Phosphor-Speicher-Folie (Molecular Dynamics, USA) exponiert
wurde. Durch Scannen der Phosphor-Speicher-Folie unter Verwendung eines
Phosphor-Imagers (Molecular Dynamics, USA) wurde eine digitale Aufnahme
jeder hybridisierten Membran erhalten. Die digitale Aufnahme wurde
im Computer gespeichert und analysiert unter Verwendung des Bildanalyse-Systems
zur Analyse von DNA-Anordnungen, wobei positive Hybridisierungssignale
mit quadratischen Kästchen,
wie in Lehrach et al., 1997, beschrieben, markiert wurden. 13 zeigt einen vergrößerten Bereich jeder hybridisierten
Membran, der demjenigen entspricht, der in 11a gezeigt
wurde, und der die Clone 06L22 und 08N24 enthält, deren die aufgetüpfelte Positionen
umringt sind. Es wurde vorhergesagt, dass diese Clone die wechselwirkenden
Paare der Fusionsproteine exprimieren, d. h. entweder LexA-SIM1 & GAL4ad-ARNT,
LexA-HD1.6 & GAL4ad-HIP1
oder LexA-HD3.6 & GAL4ad-HIP1,
und die Hybridisierung mit der spezifischen SIM1- und der ARNT-Sonde
zeigten, dass beide Clone die Plasmidkonstrukte pBTM117c-SIM1 und
pGAD427-ARNT enthielten.
-
5.2. Die Identifizierung
der individuellen Mitglieder der Wechselwirkung durch Nucleinsäure-Amplifikation
und Sequenzierung
-
Der
individuelle Clon 06L22 wurde aus den eingefrorenen Platten der
Original-Wechselwirkungs-Genbank
entnommen und in SD-Leu-Trp-His-Flüssigmedium angeimpft. Diese
Kultur wurde 3 Tage bei 30°C
wachsen gelassen, und die entsprechenden Plasmide, die in dem Clon
enthalten waren, wurden unter Verwendung des QiaPrep-Verfahrens
(Qiagen, Hilden) isoliert. Eine Duplex-PCR wurde dazu verwendet,
die inserierten Fragmente, die in den Plasmidkonstrukten enthalten
waren, unter Verwendung von Primerpaaren, die entweder für das pBTM117-
oder das pGAD427-Plasmid spezifisch waren, gleichzeitig zu amplifizieren.
Die Anwesenheit der SIM1- und der ARNT-Insertion wurde für Clon 06L22
durch Elektrophorese der amplifizierten PCR-Produkte mit getrennten
Kontrollamplifikationen der inserierten Fragmente der Plasmide pBTM117c-SIM1
und pGAD427-ARNT als Größenmarkern
bestätigt
(14).
-
Die
PCR der individuellen inserierten Fragmente der individuellen Plasmide,
die im Clon 06L22 enthalten waren, wurde wie vorstehend beschrieben
durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass nur das entsprechende Primerpaar für ein bestimmtes
Plasmid verwendet wurde. Die individuellen inserierten Fragmente
wurden unter Verwendung eines Gesamt-Hefezellen-PCR-Kits (Bio 101, USA) auch
direkt aus der Hefekultur amplifiziert. Das Paar der inserierten
Fragmente, die aus dem Clon 06L22 entweder durch Amplifikation aus
der extrahierten Plasmid-DNA oder durch direkte PCR des Hefeclons
amplifiziert worden war, wurde einer DNA-Sequenzierung nach Standardprotokollen
unterzogen.
-
Das
1,26 kb große
inserierte Fragment, das unter Verwendung der für das Plasmid pBTM117 spezifischen
Primer amplifiziert worden war, wurde durch Vergleich mit der bekannten
Sequenz für
dieses Gen (Probst et al., 1997) als das erwartete Fragment des
SIM1-Gens bestätigt. In ähnlicher
Weise wurde das 1,37 kb große
inserierte Fragment, das unter Verwendung der für das Plasmid pGAD427 spezifischen
Primer amplifiziert worden war, als das erwartete Fragment des ARNT-Gens
bestätigt.
-
Beispiel 6: Nachweis und
Identifizierung miteinander wechselwirkender Proteine unter Verwendung
einer automatisierten Anwendung des verbesserten 2-Hybridsystems
im Großmaßstab
-
Ein
Schema, das das Verfahren der Erfindung in einem im Großmaßstab angelegten
und automatisierten Ansatz zum parallelen Nachweis von Clonen, die
miteinander wechselwirkende Fusionsproteine exprimieren, und der
Identifizierung von Mitgliedern, aus denen sich die Wechselwirkungen
zusammensetzten, verwendet, wird in 6 gezeigt.
Hefeclone aus einer "Wechselwirkungs-Genbank", die miteinander
wechselwirkende Proteine exprimieren, werden im Großmaßstab durch
die Verwendung der visuellen Inspektion oder der digitalen Bildverarbeitung
und -analyse von in hoher Dichte gerasterten Membranen identifiziert,
auf denen ihre β-Galactosidase-Aktivität nach der
Anzucht auf verschiedenen selektiven Medien untersucht worden ist.
Die in den vorangegangenen Beispielen beschriebenen automatisierten
Verfahren werden dazu verwendet, die Herstellung der Wechselwirkungs-Genbank
und der in hoher Dichte betüpfelten
Membranen, sowie die Analyse der digitalen Aufnahmen des β-Gal-Testansatzes
und der Aufnahmen der Hybridisierung zu vorzunehmen.
-
6.1. Die Herstellung einer
Wechselwirkungs-Genbank für
einen höheren
Eukaryonten
-
Eine
durch Verwendung von zufällig
verteilten Primern hergestellte und größenselektierte (1–1,5 kb) cDNA-Genbank
von Seeigel-Embryonen (Strongylocentrotus purpuratus) im Entwicklungsstadium
40 Stunden nach der Befruchtung, die in die NotI/SalI-Schnittstellen von
pSport1 (Life Technologies, USA) durch Standardverfahren cloniert
worden war, wurde als Geschenk von A. Poustka erhalten. 100 ng dieser
Genbank, die die geschätzten
6000 unterschiedlichen Transkripte repräsentiert, die in diesem Entwicklungsstadium
exprimiert werden (Davidson, 1986), wurde in elektrokompetente E.
coli-Zellen durch Standard-Elektroporationsverfahren transformiert.
Die rekombinierten Clone wurden durch die Plattierung des Transformationsgemisches
auf 2 × YT/100 μg/ml Ampicillin
selektiert, das in 24 × 24
cm großen
Agarschalen (Genetix, UK) enthalten war. Nach 18 Stunden Anzucht
bei 37°C
wurden die so erhaltenen rekombinanten Kolonien (schätzungsweise 20.000
pro Schale) mit 50 ml flüssigem
LB-Medium für
jede Schale von den 5 Schalen abgewaschen. Die amplifizierte cDNA-Genbank,
die in pSport cloniert worden war, wurde aus diesem Wasch-Gemisch
durch das QiaPrep-Plasmid-Extraktionsverfahren (Qiagen, Deutschland)
isoliert. Dann wurden etwa 1 μg
der inserierten Fragmente der Genbank aus der Plasmid-DNA durch
Verdau mit NotI/SalI isoliert und durch Reinigung über ein
Agarosegel unter Verwendung von Standardverfahren der Größe nach
selektiert (1–1,5
kb).
-
Durch
NotI/SalI-Verdau und Vereinigung von jeweils 1 μg der Vektoren pGAD428 a, b & c beziehungsweise
pBTM118 a, b & c
wurden zwei Sammlungen hergestellt, die alle drei Leseraster der
beiden Vektorenreihen pGAD428 und pBTM118 repräsentierten. Das Gemisch der
inserierten Fragmente, das wie vorstehend isoliert worden war, wurde
in zwei gleiche Fraktionen aufgeteilt, und 300 ng wurden mit 50
ng jeder hergestellten Sammlung der Vektorenreihen ligiert. Nach
der Ligierung wurde dann jedes Reaktionsgemisch getrennt in elektrokompetente
E. coli-Zellen transformiert, und rekombinierte Clone jeder Genbank
wurden auf fünf
24 × 24
cm große
Platten unter Verwendung von Kanamycin für die pGAD428- beziehungsweise
Ampicillin für
die pBTM118-Genbank selektiert. Etwa 500 μg der pBTM118- und 500 μg der pGAD428-Genbank
wurden aus den beiden Reihen der E. coli-Transformanten durch Abwaschen
der ausplattierten Zellen und eine anschließende QiaPrep-Plasmid-Extraktion
des Wasch-Gemisches wie vorstehend beschrieben extrahiert.
-
Um
die Wechselwirkungs-Genbank zu erzeugen, wurden äquivalente molare Mengen der
DNA-Binde- und der Aktivierungs-Domäne-Genbank vereinigt, und 20 μg dieses
Gemisches wurden in den Hefestamm L40cc durch das Verfahren von
Gietz et al. (1992) kotransformiert. Das so erhaltene Transformationsgemisch wurde
auf eine einzelne 24 × 24
cm große
Agarschale ausplattiert. Die Agarschalen wurden wie in Abschnitt 1.3.1.
beschrieben hergestellt. Insgesamt wurden 20 Transformationen hergestellt
und auf getrennte Agarschalen plattiert, was durchschnittlich 1500
Hefekolonien pro Schale nach 7 Tagen Inkubation bei 30°C ergab.
-
6.2. Die Erzeugung eines
regelmäßigen Gittermusters
einer Wechselwirkungs-Genbank in Mikrotiterplatten
-
Um
ein regelmäßiges Gittermuster
der Wechselwirkungs-Genbank zu erzeugen, wurden die Agarschalen,
die die Hefekolonien enthielten, in den modifizierten Labor-Pickroboter gestellt,
und individuelle Clone wurden wie in Abschnitt 3.1. beschrieben
automatisch gepickt. Insgesamt wurden 30 Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen
erzeugt, und diese stellten eine Wechselwirkungs-Genbank mit mehr
als 10.000 Clonen des untersuchten Organismus dar. Nach der Anzucht
der Hefeclone in den Vertiefungen der Mikrotiterplatten wurde die
Genbank Replika-plattiert, um 3 weitere Kopien zu erzeugen, dann
wurden diese markiert, und alle Kopien wurden bei –70°C gelagert,
um sie für
eine Analyse zu einem späteren
Zeitpunkt bereitzuhalten, wie in Abschnitt 3.1. beschrieben.
-
6.3. Die Erzeugung eines
regelmäßigen Gittermusters
einer Wechselwirkungs-Genbank auf ebenen Trägern
-
Um
eine wirkungsvolle Analyse der Wechselwirkungs-Genbank bereitzustellen,
wurden die Clone, aus denen sie sich zusammensetzte, in hoher Dichte
auf 222 × 222
mm große
poröse
Membranen (Hybond N+, Amersham, UK) unter Verwendung des in Abschnitt
3.3. beschriebenen Verfahrens angeordnet. Insgesamt wurden zwanzig
Replika-Membranen, von denen jede in einem regelmäßigen "duplizierten 3 × 3" Gittermuster der
Clone angeordnet war, unter Verwendung von 23 Mikrotiterplatten
mit 384 Vertiefungen aus einer aufgetauten Kopie der aufbewahrten
Wechselwirkungs-Genbank angefertigt. Auf jeder Replika-Membran wurde
zusätzlich
eine Mikrotiterplatte in Position 24 angeordnet, die 8 unterschiedliche
Kontrollclone enthielt, die bekannte positive, negative und falsch-positive
Clone repräsentierten.
Dieses Muster entsprach über
9.000 Hefe-Zwei-Hybrid-Clonen, die in einer Dichte von etwa 40 Clonen
pro cm2 aufgetragen wurden. Um abzusichern, dass
die Zahl der Hefezellen in jedem Tüpfel für die vier Membranen ausreichte,
die auf die Platten mit Gegenselektions-Medien gelegt werden sollten,
wurde der Roboter so programmiert, dass er auf jede Tüpfelposition
5 Mal aus einer leicht unterschiedlichen Position in den Vertiefungen
der Mikrotiterplatten auftüpfelte.
Der Roboter erzeugte eine Datei der Daten, in der das hergestellte
Tüpfelmuster
und der Strichcode, der automatisch von jeder Mikrotiterplatte abgelesen
wurden, aufgezeichnet wurde.
-
Jede
Membran wurde vorsichtig auf etwa 300 ml Festagarmedium in 24 × 24 cm
großen
Agarschalen gelegt. Es wurden vierzehn Membranen auf SD-Leu-Trp-His-Medium übertragen
und jeweils drei der Membranen, die fünfmal betüpfelt worden waren, wurden
entweder auf SD-Trp+CHX- oder auf SD-Leu+CAN-Medium übertragen.
Die Hefekolonien wurden durch 3 Tage Inkubation bei 30°C auf der
Oberfläche
der Membran angezogen.
-
6.4. Nachweis des Auswertungssystems
in einem regelmäßigen Gittermuster
und Analyse unter Verwendung der digitalen Bildanalyse zur Identifizierung
positiver Clone
-
Um
die wirkungsvolle Identifizierung individueller Clone bereitzustellen,
die miteinander wechselwirkende Fusionsproteine exprimierten, wurde
der Aktivierungszustand der individuellen Clone, die auf den porösen Trägern angezogen
worden waren, in hochgradig paralleler Weise untersucht. Die Replika-Anordnungen der
Wechselwirkungs-Genbank, die auf den sechs Membranen angezogen worden
waren, welche auf die Gegenselektionsmedien gelegt worden waren,
sowie drei weitere Membranen, die, wie vorstehend beschrieben, auf
SD-Leu-Trp-His-Medium gelegt worden waren, wurden auf ihre lacZ-Aktivität hin untersucht,
und es wurde von jeder Membran ein digitales Bild aufgenommen und
wie in Abschnitt 1.4.1. beschrieben weiter verarbeitet. 15 zeigt ein Grauwertskala-Bild der Aktivierung
des Auswertungssystems für
individuelle Clone aus der Wechselwirkungs-Genbank, die in einem regelmäßigen Gittermuster
auf einem Membranfilter angeordnet und auf SD-Leu-Trp-His-Medium
angezogen worden waren.
-
Der
Aktivierungszustand des Auswertungssystems für jeden individuellen Clon
in dem regelmäßigen Gittermuster,
der auf den drei selektiven Medien angezogen worden war, wurde aus
jeder digitalen Aufnahme unter Verwendung des in Abschnitt 4.1.
beschriebenen Bildanalyse-Systems aufgezeichnet. Diese Daten wurden
für die
Wechselwirkungs-Genbank, die auf den drei Replikamembranen angezogen
worden war, für
jedes der drei Selektionsmedien SD-Leu-Trp-His, SD-Leu+CAN und SD-Trp+CHX
gesammelt und sie wurden für
jeden individuellen Clon unter Verwendung des in 12a gezeigten Computerprogramms zueinander in
Beziehung gesetzt.
-
Dieses
Programm wurde dazu verwendet, die Daten abzufragen und diejenigen
Clone zu identifizieren, die das Auswertungssystem aktiviert hatten,
wenn sie auf zwei von drei SD-Leu-Trp-His-Replika-Membranen
gewachsen waren, aber nicht, wenn sie auf irgendeiner der beiden
Reihen der drei Replika-Membranen gewachsen waren, die auf die beiden Gegenselektionsmedien
SD-Leu+CAN oder SD-Trp+CHX plaziert worden waren. Die Datenbank
identifizierte die acht verschiedenen Kontrollclone korrekt, von
denen jeder in 48 Vertiefungen der 24. Mikrotiterplatte angeordnet
worden war. Insgesamt wurden 7.539 Clone aus der Wechselwirkungs-Genbank,
die in 23 Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen angeordnet war,
als positive Clone identifiziert – Clone, die das Auswertungssystem
nur dann aktiviert hatten, wenn beide Plasmide (und somit die Fusionsproteine)
in der Zelle exprimiert worden waren. 3983 Clone wurden als falsch-positive
Clone identifiziert, da sie das Auswertungssystem auch dann aktiviert
hatten, wenn sie auf SD-Trp+CHX-Medium angezogen worden waren, d.
h. dem Anzuchtmedium, das die Plasmide eliminierte, die das Fusionsprotein
mit der Aktivierungsdomäne
exprimierten. 113 Clone wurden durch Aktivierung des Auswertungssystems
als falsch-positive Clone identifiziert, wenn sie auf SD-Leu+CAN-Medium angezogen
worden waren, d. h. dem Anzuchtmedium, das die Plasmide eliminierte,
die das Fusionsprotein mit der DNA-Bindedomäne exprimierten. Diese Daten
wurden automatisch in einer Tabelle der relationalen Datenbank zur
Verfügung
gestellt, die, wie in Beispiel 7 beschrieben, die Information über jeden
Clon der Wechselwirkungs-Genbank
enthielt.
-
Die
relativ hohe Anzahl an falsch-positiven Clonen, die nach der SD-Trp+CHX-Selektion identifiziert wurde,
kann damit erklärt
werden, dass nach dem Ausschluß des
Plasmids mit der Aktivierungsdomäne,
das Fusionsprotein mit der DNA-Bindedomäne ohne irgendein Partnerprotein
auf seine Fähigkeit
hin ausgetestet wird, das Auswertungssystem zu aktivieren. Es ist
bekannt, dass viele Transkripte, die in Seeigel-Embryonen exprimiert
werden, Transkriptionsfaktoren darstellen, und dass Fragmente von
Transkriptionsfaktoren üblicherweise
zu falsch-positiven Clonen im Hefe-Zwei-Hybrid-System führen, wenn
sie als Fusionsproteine mit der DNA-Bindedomäne exprimiert werden. Daher
zeigen diese Ergebnisse, dass das vorstehende Verfahren große Mengen
falsch-positiver Clonen bei einer im Großmaßstab angelegten Durchmusterung
auf Wechselwirkungen einer Genbank mit einer Genbank wirkungsvoll
ausschließen
kann.
-
6.5. Die Identifizierung
individueller Mitglieder der Wechselwirkung durch Nucleinsäure-Amplifikation und
-Sequenzierung
-
Insgesamt
96 positive Clone wurden aus der Datenbank zufällig ausgewählt, und einer eingefrorenen Kopie
der Clone der Wechselwirkungs-Genbank entnommen, die in Mikrotiterplatten
mit 384 Vertiefungen gelagert worden war. Die DNA-Sequenzen, die
im pGAD428- und im pBTM118-Vektor cloniert worden waren, die in
jedem Clon enthalten waren, wurden, wie in Abschnitt 5.2. beschrieben,
direkt amplifiziert, mit der Ausnahme, dass die direkten PCR-Reaktionen
unter Verwendung einer Wasserbad-Thermozyklus-Maschine mit hohem
Durchsatzvermögen
(Maier et al., 1994) in Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen durchgeführt wurde.
-
Im
Anschluss an die vorstehend beschriebene pBTM428-spezifische PCR
in 96 Vertiefungen wurden Standard-Sequenzierungs-Ansätze durchgeführt, um
die Nucleinsäuren
zu charakterisieren, die die DNA-Bindedomäne-Fusionsproteine der positiven
Clone codierten. In ähnlicher
Weise wurden die Sequenzen der inserierten Fragmente, die für Fusionsproteine
mit der Aktivierungsdomäne
codierten, nach der pGAD118-spezifischen PCR bestimmt. Durch einen
Sequenzvergleich dieser inserierten Fragmente mit veröffentlichten DNA-Sequenzen
unter Verwendung von Standard-Sequenzvergleichs-Programmen (z. B. BLAST) stellte sich heraus,
dass eine Wechselwirkung zwei bislang unbekannte Genfragmente umfaßte, die
durch den positiven Clon exprimiert wurden, der sich in Platte 5
in der Vertiefung K20 befand. Nach der vorhergesagten Proteinsequenz
wurden diese beiden Gene als Protein A und Protein B bezeichnet.
-
6.6. Die Identifizierung
individueller Mitglieder der Wechselwirkung durch Nucleinsäure-Hybridisierung
-
Es
wurden regelmäßige Gittermuster
der Nucleinsäuren
konstruiert, die die Fusionsproteine der Wechselwirkungs-Genbank
codierten. Die Membranen, die auf SD-Leu-Trp-His-Medium gelegt und nicht für die Untersuchung
der β-Gal-Aktivität benutzt
worden waren, wurden gemäß dem in
Larin & Lehrach
(1990) beschriebenen Verfahren weiter verarbeitet, um die DNA, die
in den Clonen der Wechselwirkungs-Genbank enthalten war, auf der
Oberfläche
der Membran zu fixieren. Das DNA-Fragment, das das Protein A codierte und
das wie vorstehend beschrieben isoliert worden war, wurde durch
das Verfahren von Feinberg & Vogelstein
(1983) radioaktiv markiert. Diese markierte Sonde wurde mit einer
Anordnung von DNA aus der Wechselwirkungs-Genbank hybridisiert,
und die Anordnung wurde gewaschen und wie in Abschnitt 5.1. beschrieben untersucht.
-
Die
Anzahl und die Identität
der bei der Hybridisierung positiven Clone wurde für jede Hybridisierung unter
Verwendung des automatischen Bildanalyse-Systems bestimmt, das in
Lehrach et al. (1997) beschrieben wurde. Sieben Clone aus der Wechselwirkungs-Genbank
wurden als positive Clone identifiziert, die mit der das Protein
A codierenden Sonde hybridisierten. 16 zeigt
ein digitales Bild einer DNA-Anordnung, die mit einem Genfragment
hybridisiert worden war, das das Protein A codierte, zusammen mit
den bei der Hybridisierung positiven Clonen, die durch das automatische
Bildanalyse-System identifiziert und markiert worden waren, und 17 stellt eine graphische Darstellung der positiven
Clone dar, die durch diese Analyse gefunden wurden. Die in Beispiel
7 beschriebene Datenbank wurde verwendet, um sich auf die Liste
der Clone zu beziehen, die durch das Bildanalyse-Programm erzeugt
worden war und um diejenigen, bei der Hybridisierung positiven Clone
zu identifizieren, die bei der Wechselwirkung positive Clone waren,
und somit alle falsch-positiven Clone aus der weiteren Analyse auszuschließen. Wie
erwartet, war der Clon 5K20, aus dem die Protein A entsprechende
Sonde stammte, ein bei der Hybridisierung positiver Clon.
-
Um
den Wechselwirkungs-Weg von Protein A ab zu erweitern, wurde ein
zweiter Filter mit einer radioaktiv markierten Sonde hybridisiert,
die aus dem Fragment erzeugt wurde, das das Protein B codierte.
Die Analyse der Hybridisierungssignale mit der in Beispiel 7 beschriebenen
Datenbank führte
zu der Identifizierung von acht bei der Wechselwirkung positiven
Clonen, die das für
das Protein B codierende Genfragment enthielten. 18 zeigt eine graphische Darstellung der Hybridisierungs-positiven
und der Wechselwirkungs-positiven
Clone, die durch Sonde B (offene Kreise) und Sonde A (gefüllte Kreise)
identifiziert wurden. Zwei Clone (5K20 und 3L11, die durch "A/B" markiert sind) ergaben
ein Hybridisierungssignal sowohl mit Sonde A, als auch mit Sonde
B, was anzeigt, dass diese positiven Clone die gleichen miteinander
wechselwirkenden Fusionsproteine exprimierten.
-
Um
die Wechselwirkungs-Wege von Protein A und B weiter fortzusetzen,
wurden die Plasmide mit der DNA-Bindedomäne und der Aktivierungsdomäne aus einem
Wechselwirkungs-positiven Clon extrahiert, der nur mit Sonde B ein
Hybridisierungssignal lieferte (Clon 6D18). Die DNA-Sequenzierung
der inserierten Fragmente, die in diesen genetischen Elementen enthalten
war, bestätigte
die Anwesenheit eines Genfragments, das für Protein B in dem Plasmid
mit der DNA-Bindedomäne
codierte. Die Sequenzanalyse zeigte, dass das Plasmid mit der Aktivierungsdomäne ein Fragment
für ein
anderes unbekanntes Gen enthielt, das für ein Protein C codierte. Dieses
Genfragment wurde als Sonde verwendet, um eine andere Anordnung
zu untersuchen, und die Daten wurden wie vorstehend analysiert. 19 zeigt die Ergebnisse dieser Hybridisierung
(markiert mit Rauten), zusammen mit denen der vorangegangenen beiden
Hybridisierungen. Insgesamt wurden sechs Wechselwirkungs-positive
Clone identifiziert, die genetische Elemente trugen, die das Protein
C codierten. Von dreien dieser Wechselwirkungs-positiven Clone wurde
vorher gezeigt, dass sie mit Sonde B hybridisierten (4G19; 1D7;
6D18), und von zwei Clonen, dass sie mit Sonde A hybridisierten
(1C22; 3A11). Eine graphische Darstellung der Wechselwirkungen,
die durch diese drei einfachen Hybridisierungen identifiziert wurden,
ist in 19 skizziert. Die Fragezeichen
stellen mögliche
weitere Schritte im Netzwerk dar, die durch eine ähnliche Untersuchung
der genetischen Elemente, die durch die verbleibenden, für die Sonden
A, B und C Hybridisierungs-positiven Clone, weiter untersucht werden
könnten.
Tatsächlich
wurden durch die Befolgung dieses gezielten Hybridisierungs-Ansatzes
14 unterschiedliche Protein-Protein-Wechselwirkungen durch insgesamt neun
Hybridisierungen und anschließende
Sequenzierung der inserierten Fragmente identifiziert, die miteinander
wechselwirkende Mitglieder codierten. Alle Daten wurden in die in
Beispiel 7 beschriebene Datenbank eingetragen.
-
6.7. Die automatische
Neuanordnung positiver Clone
-
Die
3443 positiven Clone, die wie vorstehend beschrieben identifiziert
worden waren, waren über
alle 23 Mikrotiterplatten der Wechselwirkungs-Genbank verteilt.
Um die weitere Analyse der positiven Clone bedeutend zu erleichtern,
war es von Vorteil, die Clone per Hand individuell zu isolieren
und ein zweites, neu angeordnetes, regelmäßiges Gittermuster der positiven
Clone zu erzeugen, was vorzugsweise in einer weiteren Reihe an Platten
mit 384 Vertiefungen stattfand.
-
Bereits
existierende Systeme der Neuanordnungs-Roboter, wie sie z. B. durch
Stanton et al. (1996) oder durch Lehrach et al. (1997) beschrieben
wurden, oder solche, die durch kommerzielle Hersteller (Genetix, UK)
verkauft werden, waren nicht in der Lage, eine zufriedenstellende
Beimpfung bereitzustellen, wenn die Hefezellen aus den individuellen
Vertiefungen einer Ursprungs ("Mutter")-Platte mit 384
Vertiefungen, die die Original-Wechselwirkungs-Genbank
enthielt, in die Vertiefungen einer neuen, sterilen Ziel ("Tochter") -Platte mit 384
Vertiefungen, die Anzuchtmedium enthielt, übertragen wurden. Daher wurden die
vorhandenen Nadeln durch gerade Nadeln mit 2 mm Durchmesser ersetzt,
die in ein flaches Ende besaßen.
Zweitens wurde das Animpfverfahren modifiziert, um die Menge an
angetrocknetem Zellmaterial zu maximieren, das die Nadel trug und
das in eine neue Vertiefung einer Tochterplatte übertragen wurde, wie für das automatisierte
Picken von Hefekolonien in Abschnitt 3.1. beschrieben. Die Nadeln
wurden zwischen den Neuanordnungs-Zyklen durch ein Waschbad mit
0,3% Wasserstoffperoxid, ein Waschbad mit 70% Ethanol und ein Hitzetrocknungs-Verfahren
sterilisiert, wie in Abschnitt 3.1. beschrieben.
-
Die
Liste der positiven Clone wurde zusammen mit ihren Platten- und
Vertiefungs-Ortsdaten
aus der in Beispiel 7 beschriebenen Datenbank erzeugt und automatisch
als Computerdatei in den Neuanordnungs-Roboter geladen. Der Roboter
nahm durch Bezugnahme auf die Datei der Daten automatisch die Mutterplatte,
die die ersten positiven Hefe-Zwei-Hybridclone enthielt, las den
Strichcode der Platte und registrierte ihn. Die individuellen und
aufeinander folgenden Nadeln des Neuanordnungskopfes mit 96 Nadeln
wurden darüber plaziert und in die erforderlichen Vertiefungen
dieser ersten Platte herunter gelassen, und die Mutterplatte wurde
automatisch ausgetauscht, wenn alle positiven Clone gesammelt worden
waren. Wenn alle 96 Nadeln benutzt worden waren, um Impfmaterial
der positiven Clone zu sammeln, wurde der Kopf automatisch zur ersten
Tochterplatte mit 384 Vertiefungen hinüber bewegt, die SD-Leu-Trp/7%
Glycerin enthielt, und mit allen 96 Nadeln wurde die erste Reihe
der Vertiefungen wie vorstehend beschrieben beimpft. Dann wurde
die Datenausgabedatei auf den neuesten Stand gebracht, wodurch die
neuen Platte/Vertiefungs-Ortsdaten eines bestimmten positiven Clons
in der neu angeordneten Genbank mit seinen alten Platte/Vertiefungs-Ortsdaten
der ursprünglichen
Wechselwirkungs-Genbank
in Beziehung gesetzt wurden. Dann wurden alle Nadeln wie beschrieben
sterilisiert, und der Zyklus wurde vervollständigt, bis alle positiven Clone
aus der Wechselwirkungs-Genbank
an einen neuen Platten/Vertiefungs-Ort übertragen worden waren, welcher
die neu angeordnete Genbank bildete. Die Datenausgabedatei wurde
dann in die zentrale Computerdatenbank übertragen und einer Tabelle
in der Datenbank hinzugefügt,
die in Beispiel 7 beschrieben wurde, um so die korrekten Ortsdaten eines
bestimmten positiven Clons in der neu angeordneten Wechselwirkungs-Genbank
aufzuzeichnen. Die so erhaltenen Clone in den Tochterplatten wurden
zu zwei weiteren Kopien Replika-plattiert und bei –70°C gelagert,
wie in Abschnitt 3.1. beschrieben.
-
Beispiel 7: Die Erzeugung
einer Datenbank der Wechselwirkungen
-
Zentral
für das
Schema (2) ist eine Datentabelle, die
die relevante Information über
jedes Mitglied einer Wechselwirkung enthält – die cDNA-Tabelle – wobei
eine getrennte Registrierung in der Tabelle jedes Mitglied einer
Wechselwirkung repräsentiert,
und durch einen gemeinsamen Clonnamen wird angezeigt, dass die Mitglieder
Wechselwirkungen bilden. Es ist aus mehreren Gründen von Vorteil, die Kern-Datentabelle
in dieser Weise zu strukturieren. Erstens kann die gleiche Kerntabelle
dazu verwendet werden, die Daten über cDNAs aus unterschiedlichen
Arten genetischer Banken zu enthalten (zum Beispiel, eine Standard-cDNA- oder
eine genomische Genbank), die während
einer umfassenden Analyse unter Verwendung verschiedener genomischer
Verfahren erzeugt werden können,
und wobei es sich nicht nur um Daten zur Wechselwirkung handeln
muß. Zweitens
kann jedes Mitglied einer Wechselwirkung, oder die genetischen Fragmente,
durch eine Reihe an Wegen für
unterschiedliche Datensammlungen weiter charakterisiert werden.
Von direkter Bedeutung für
eine Protein-Protein-Wechselwirkung für ein bestimmtes genetisches
Fragment in der cDNA Tabelle ist zuerst die Gen Tabelle, die eine
direkte Beziehung zu der DNA-Sequenz des Fragments, den Nucleotid-Homologie-Übereinstimmungen
(zum Beispiel durch eine Suche mit BLAST) und den entsprechenden Gennamen
bereitstellt. Zweitens stellt die Domäne Tabelle eine Möglichkeit
dar, um direkt auf die Daten der Translation der Leseraster des
Fragments, die Aminosäure-Homologie-Übereinstimmungen
(zum Beispiel durch eine Suche mit BLASTN) und alle 2- oder 3-dimensionalen
Strukturinformationen, die bekannt oder vorhergesagt werden können, zuzugreifen.
Wie in der Molekularbiologie allgemein bekannt ist, gibt es viele
Wege, auf denen ein bestimmtes genetisches Fragment charakterisiert
werden kann, und diese Struktur der Datenbank bietet die Möglichkeit,
sich von der zentralen cDNA Tabelle auf jede andere Tabelle zu beziehen,
die Daten enthält,
welche diese Charakterisierung je nach Bedarf beschreibt. Zum Beispiel
auf diejenigen Tabellen, welche Daten über Informationen zur Genetik,
Expression, Richtigkeit der Zielsequenz, Proteinbiochemie oder zur
Konstruktion der Genbank enthalten. Von besonderer Relevanz für das Verfahren
der Erfindung ist die Beziehung eines bestimmten cDNA-Fragments zu einer
Tabelle, die Informationen über
Oligofingerprinting-Daten enthält.
Solche Oligofingerprinting-Daten können dazu verwendet werden,
jedes Mitglied einer Wechselwirkung in einer hochgradig parallelen
Weise zu identifizieren, und es umfaßt Felder für Daten, wie z. B. die Gruppennummer,
den Sicherheitsgrad mit dem ein Mitglied einer Gruppe angehört und die
vorhergesagte Genhomologie für
diese Gruppe (Maire et al., 1994). Drittens wird eine solche Datenbankstruktur
es eher erlauben, tertiäre
oder Wechselwirkungen höherer
Ordnung in die gleiche Datenbank mit aufzunehmen. Dies steht im Gegensatz
zu einer Struktur, bei der eher die Wechselwirkungen statt die Mitglieder
einer Wechselwirkung das grundlegende Objekt oder einer Aufzeichnung
in einer Datentabelle darstellen, und für die bei jeder Wechselwirkung
höherer
Ordnung eine neue Datentabelle benötigt oder eine bereits bestehende
Datentabelle modifiziert werden muß.
-
Im
Falle einer Durchmusterung einer Hefe-Zwei-Hybrid-Wechselwirkung
wäre eine
dazu in Beziehung stehende Tabelle die Y2H_Tabelle (Y2H_Table).
Diese Tabelle kann Informationen für einen bestimmten Clon umfassen,
die zur Clonierung und zu den experimentellen Einzelheiten seiner
Erzeugung gehören,
sowie zu dem Gewebe und der Genbank aus der er stammt, seinen physikalischen
Ortsdaten, um einen leichten Zugriff für weitere Studien zu ermöglichen,
und ob er aus der Paarung bestimmter Mata und Matα-Stämme stammt. Es
ist wichtig, dass die Y2H_Tabelle Informationen enthält, die
zu der Wechselwirkungsklasse des Clons gehören, wobei die Wechselwirkungsklasse
danach definiert ist, ob es sich bei dem Clon um einen positiven Clon,
einen negativen Clon oder einen falsch-positiven Clon handelt, jeweils
im Hinblick auf das Fusionsprotein mit der Aktivierungsdomäne (AD)
oder das mit der Bindedomäne
(BD). Der Wert für
diese Wechselwirkungsklasse kann leicht für eine große Zahl an Clonen durch das
in den vorangegangenen Beispielen beschriebene Verfahren der Erfindung
abgeleitet werden.
-
Um
jeden zielgerichteten Ansatz zur Identifizierung von Mitgliedern,
die die Wechselwirkungen umfassen, zu unterstützen, wird die Hyb_Tabelle
bereitgestellt. Diese Tabelle stellt für einen bestimmten Clon eine Beziehung
zu der Hybridisierungsintensität
her, die mit einer bestimmten Sonde in einem Hybridisierungsexperiment
unter Verwendung einer bestimmten Anordnung mit hoher Dichte erhalten
wurde. Diese Anordnung hoher Dichte, die mit Tabellen in Beziehung
gebracht werden soll, die Daten aus dem Tüpfelroboter enthalten, wie
z. B. das definierte verwendete Tüpfelmuster, das Verfahren,
durch das die Anordnung hergestellt wurde, und die Identität der Genbank
und der Clone, die in dieser Anordnung angeordnet sind. Der Einbau
dieser Tabellen in eine Benutzeroberfläche erlaubt es, dass diese
Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung leicht durchgeführt werden kann, dies erfolgt durch
die Angabe der physikalischen Ortsdaten eines bestimmten positiven
Hefe-Zwei-Hybrid-Clons,
der mit einer bestimmten Sonde hybridisierte, für den Benutzer. Dieser Zwei-Hybrid-Clon kann
dann entnommen werden, und die Mitglieder, die die Wechselwirkung
umfassen, können
durch PCR isoliert und sequenziert werden. Diese sequenzierten Mitglieder
einer Wechselwirkung liefern dann die Daten, die in die cDNA Tabelle
und andere verwandte Tabellen bei der weiteren Analyse eingetragen werden.
Ein solches Mitglied kann dann als zweite Hybridisierungssonde mit
einer Anordnung dazu verwendet werden, durch das gleiche Verfahren
den nächsten
Schritt in einem Wechselwirkungsweg zu identifizieren.
-
Nach
der Sammlung einer größeren Zahl
an miteinander wechselwirkenden Mitgliedern in der cDNA Tabelle,
können
diese Daten per Hand und/oder mit Hilfe von Expertensystem-Programmen
kuriert werden, um eine definitive Datentabelle, wie z. B. die WegCode_Tabelle
(PathCode_Table) auf den neuesten Stand zu bringen. Diese definitive
Datenbank dient dazu, die Information mit der größten Qualität über die Wechselwirkungen aus
der cDNA Tabelle aufzunehmen, wobei die Information mit der größten Qualität über Wechselwirkungen
diejenige aus der cDNA Tabelle ist, die einen bestimmten Grad an "Sicherheit" erreicht hat, der
durch den Kurator und/oder das Expertensystem definiert worden ist.
Um den Vorgang der Entscheidungsfindung zu unterstützen, werden
alle relevanten Daten, insbesondere diejenigen über das translatierte Leseraster
der cDNA und die entsprechende Proteindomäne, mit anderen Tabellen in
Beziehung gesetzt und in einer für
den Kurator und/oder das Expertensystem verwendbaren Form dargestellt.
Diese Darstellung erlaubt die leichte Erkennung und den Ausschluß oder die
Korrektur grundlegender Fehler in den Daten, wie z. B. eine schlechte Qualität der Sequenzierung,
oder nicht korrekt clonierte cDNA-Fragmente. Diese können z.
B. verunreinigende Fragmente umfassen, die z. B. als aus einem Organismus
stammend identifiziert werden können,
der nichts mit der cDNA-Genbank zu tun hat.
-
Eine
bestimmte cDNA wird nur einmal für
jede Wechselwirkung, in der sie gefunden wurde, in die WegCode_Tabelle
aufgenommen, zusammen mit einer Aufzeichnung über die entsprechende mit ihr
in Wechselwirkung tretende cDNA (oder die cDNAs bei multimeren Komplexen).
Wenn jedoch eine cDNA unterschiedliche Wechselwirkungen besitzt,
zum Beispiel mit unterschiedlichen Proteinen, oder wenn unterschiedliche Proteindomänen der
cDNA mit verschiedenen Proteinen in Wechselwirkung treten, wird
für jeden
Fall eine neue Aufzeichnung für
die cDNA erzeugt. Diese unterschiedlichen Aufzeichnungen werden über eine
allgemeine und unverwechselbare "Wechselwirkungs-ID" miteinander verbunden.
Eine bestimmte Wechselwirkung wird daher nur einmal in der WegCode_Tabelle
dargestellt, und sie bezieht sich auf vorangegangene Tabellen der
Datenbank über
den Wirtszellen-Clon, der die Wechselwirkung repräsentiert,
und die ID jeder cDNA der Wechselwirkung. Die Wirtszelle, die die
Wechselwirkung repräsentiert,
wird unter Berücksichtigung
und Kurierung aller Wirtszellen und der wechselwirkenden Fragmente
ausgewählt,
die diese Wechselwirkung darstellen, die in der cDNA Tabelle enthalten
sind.
-
Es
kann eine Reihe an Kriterien eingebaut werden, um die Kurierung
und die Auswahl zu unterstützen, und
um daraus ein Maß an
Vertrauen in die Wechselwirkung abzuleiten. Zum Beispiel können solche
Kriterien einen abnehmenden Informationswert besitzen, und sie umfassen
die Folgenden. Erstens, wenn eine bestimmte Wechselwirkung in beiden
Richtungen des Experiments beobachtet wird, d. h. ProteinA-AD tritt
mit ProteinB-BD in Wechselwirkung und ProteinB-BD tritt mit ProteinA-DB
in Wechselwirkung. Zweitens, wenn unterschiedliche Beispiele für die gleiche
Wechselwirkung beobachtet werden. D. h. wenn unterschiedliche Beispiele
der gleichen Wechselwirkung als Proteinfragmente mit deutlich unterschiedlicher
Länge und
Lage (zum Beispiel mit einem Unterschied von mehr als 10%), aber
aus der gleichen der Wechselwirkung zu Grunde liegenden Proteindomäne stammend,
definiert werden, und es wird herausgefunden, dass sie ebenfalls
miteinander in Wechselwirkung treten. Drittens, wenn die gleichen
Beispiele für
die gleiche Wechselwirkung beobachtet werden, zum Beispiel durch
mehrfache Clonierung der gleichen Fragmente, wobei die gleichen
Fragmente im Wesentlichen die gleiche Länge und die gleiche Lage der
zu Grunde liegenden Proteindomäne
aufweisen. Viertens, wenn die miteinander wechselwirkenden Proteindomänen eine
biologische Bedeutung haben. Das heißt, dass ähnliche Domänen oder Gene aus der veröffentlichten
Literatur als miteinander in Wechselwirkung tretend bekannt sind,
oder es ist bekannt, dass beide Gene exprimiert werden, oder es
ist wahrscheinlich, dass sie am gleichen Ort in der Zelle exprimiert
werden. Dieses Kriterium kann auch als interne Qualitätskontrolle
für die
Clonierung der Genbank, des Wechselwirkungsexperiments und der anschließenden Identifizierung
miteinander wechselwirkender Mitglieder verwendet werden, da jedes
Wechselwirkungsexperiment eine bestimmte Reihe an bereits veröffentlichten "Haushalts-Wechselwirkungen" identifizieren sollte,
und die Identifizierung solcher Wechselwirkungen kann daher als
ein Maß für die Qualität des gesamten
Wechselwirkungsexperiments dienen.
-
Ein
Kriterium von besonderer Bedeutung ist die optionale Überprüfung einer
bestimmten Wechselwirkung durch weitere Experimente. Zum Beispiel
können
die cDNA-Fragmente,
die die miteinander wechselwirkenden Proteine repräsentieren,
subcloniert werden, und es können
zusätzliche
Wechselwirkungsexperimente durchgeführt werden. Diese zusätzlichen
Wechselwirkungsexperimente können
die Untersuchung jedes Proteins auf eine Wechselwirkung gegen eine
Reihe nicht verwandter Proteine beinhalten, um die Spezifität dieser Wechselwirkung
zu untersuchen. Diese Untersuchung kann unter Verwendung des gleichen
Wechselwirkungs-(Test)verfahrens vorgenommen werden, mit dem die
Wechselwirkung identifiziert wurde, wie z. B. dem Hefe-Zwei-Hybrid-System,
aber bevorzugt handelt es sich um ein unabhängiges Verfahren. Es wird bevorzugt, dass
wenn eine bestimmte Wechselwirkung unter Verwendung von biochemischen
Verfahren überprüft wird, diese
z. B. eine Co-Northern-Analyse des Gewebe, eine Co-Lokalisierung
des zellulären
(Aufenthaltortes) oder Ko-Präzipitationsuntersuchungen
umfassen.
-
Alle
diese Kriterien werden durch den Kurator und/oder das Expertensystem-Programm berücksichtigt,
um die Entscheidung zu unterstützen,
welche cDNA-Fragmente und welche ihrer Wechselwirkungen in die WegCode_Tabelle
eingegeben werden. Es können
auch andere bekannte oder in der wissenschaftlichen Literatur veröffentlichte
Wechselwirkungen in diese Datenbank während des Kurierungsverfahrens
mit aufgenommen werden, und daher stellt ein Feld der Tabelle die
Herkunft einer Wechselwirkung dar, wobei es sich um eine interne
oder eine externe Referenz handeln kann. Die WegCode-Tabelle besitzt
relationale Verbindungen zu nachgeordneten oder externen Datenbanken,
die Daten über
Nucleotid- und die Proteinsequenzen und biochemische, strukturelle,
biologische oder bibliographische Informationen enthalten. Diese
Daten, welche die vollständigen
Beziehungen zwischen allen Tabellen und Datenbanken darstellen,
können
unter Verwendung einfacher Benutzeroberflächen, wie sie zum Beispiel
durch die Verwendung von Java entworfen werden können, oder durch kompliziertere
Kommandos, wie z. B. solche, die durch SQL bereitgestellt werden,
abgefragt werden. Mögliche
Abfragen umfassen diejenigen, die aus diesen Daten Wechselwirkungen,
Wege oder Netzwerke für
eine bestimmte Nucleotid- oder Aminosäuresequenz oder ein Motiv oder
für eine
bestimmte 3-dimensionale Struktur oder ein Motiv lokalisieren können. Zweitens
können
für bereits
gut etablierte Netzwerke diese Daten abgefragt werden, um einen
bestimmten Weg zwischen zwei vorgegebenen Punkten abzufragen. Es kann
sein, dass einige Abfragen unter Verwendung einer grundlegend anderen
Konstruktion der WegCode_Tabelle wirkungsvoller durchgeführt werden
können,
zum Beispiel, indem eine bestimmte Wechselwirkung statt eines bestimmten
Mitglieds einer Wechselwirkung als grundlegende Aufzeichnung dargestellt wird.
Die Fachleute würden
in der Lage sein, die Daten von einer Tabellenkonstruktion auf ein
anderes unter Verwendung von Standard-Zergliederungs-Systemen zu übertragen,
um eine wirkungsvollere Durchführung der
Abfragen zu ermöglichen.
-
Das
Ergebnis dieser Abfragen wird unter Verwendung graphischer Verfahren
dargestellt, um es dem Forscher zu ermöglichen, diese Daten am wirkungsvollsten
zu interpretieren. Diese graphischen Verfahren umfassen Elemente,
die durch Anklicken der Computer-Maus aktiviert werden können, wie
z. B. wichtige Verknüpfungen
(hotlinks), um diese Daten nahtlos mit anderen Datenquellen zu verbinden,
oder um weitere Ebenen der Wechselwirkungen abzufragen und darzustellen.
Es können
auf Computern basierende Verfahren zur Erzeugung visueller Darstellungen
spezieller Wechselwirkungen und teilweiser oder vollständiger Protein-Protein-Wechselwirkungs-Netzwerke
angewendet werden, um die erforderlichen Wechselwirkungen in der
wirkungsvollsten Weise automatisch zu berechnen und darzustellen.
Sowohl das Auffinden der Wege des Netzwerk, als auch die Berechnung
der optimalen Darstellung der aufgefundenen Wege, kann auf Algorithmen
basieren, die im Fachgebiet der mathematischen Graphentheorie wohlbekannt
sind. Zum Beispiel kann es sich um Algorithmen handeln, die ähnlich denjenigen
sind, die dazu verwendet wurden, andere biologische Verwandtschaftsbeziehungen
darzustellen, wie z. B. die genetische Nachkommenschaft und stammesgeschichtliche
Verwandtschaftsbeziehungen.
-
Eine
einmal errichtete Computer-Datenbank von Protein-Wechselwirkungen
besitzt viele nützliche
Anwendungen. Zum Beispiel kann sie dazu verwendet werden, die Existenz
neuer biologischer Wechselwirkungen oder Wege vorherzusagen, oder
Verbindungen zwischen biologischen Netzwerken zu bestimmen. Des Weiteren
können
mit diesem Verfahren die Funktion und die Lokalisierung bislang
unbekannter Proteine über die
Bestimmung ihrer Wechselwirkungspartner vorhergesagt werden. Sie
kann auch verwendet werden, um die Antwortreaktion einer Zelle auf
Veränderungen
der Expression bestimmter Mitglieder des Netzwerks vorherzusagen,
ohne ein molekularbiologisches, zelluläres oder ein Tier-Experiment
durchführen
zu müssen. Schließlich können diese
Daten dazu verwendet werden, Proteine oder Wechselwirkungen zwischen
Proteinen eines medizinisch relevanten Weges zu identifizieren,
die für
einen therapeutischen Eingriff, eine Diagnose oder zur Behandlung
einer Krankheit geeignet sind.
-
Beispiel 8: Die Vorselektion
von falsch-positiven Clonen und die automatisierte Erzeugung eines
regelmäßigen Gittermusters
aus Hefezellen, die ein Fusionsprotein exprimieren
-
8.1. Die genetische Vorselektion
falsch-positiver Clone
-
Es
wurden drei Hefestämme
mit dem Paarungstyp a unter Verwendung des Verfahrens von Schiestel & Gietz (1989)
in L40ccu konstruiert, dies erfolgte durch Kotransformation mit
dem Plasmid pLUA, das das URA3-Auswertungssystem enthielt, und den
Plasmiden pBTM117c, beziehungsweise pBTM117c-SIM1 oder pBTM117c-HIP1.
Transformanten, die sowohl das pLUA-Plasmid als auch ein Plasmid
mit der DNA-Bindedomäne
enthielten, wurden auf SD-Trp-Ade-Medium selektiert. In ähnlichen
Weise wurden drei Hefestämme
des Paarungstyps α in
L40ccuα konstruiert,
dies erfolgte durch Kotransformation mit pLUA und den Plasmiden pGAD427,
beziehungsweise pGAD427-ARNT oder pGAD427-LexA. Die Transformanten,
die sowohl das pLUA-Plasmid als auch jeweils eines der Plasmide
mit der Aktivierungsdomäne
enthielten, wurden auf SD-Leu-Ade-Medium selektiert. Die so erhaltenen
Hefestämme
sind in Tabelle 3 aufgelistet.
-
Die
Hefestämme
x1a, x2a und x3a wurden auf die selektiven Medien SD-Trp-Ade, SD-Trp-Ade
mit 0,2% 5-FOA und SD-Trp-Ade-Ura Replika-plattiert, während die
Hefestämme
y1α, y2α und y3α auf die
selektiven Medien SD-Leu-Ade, SD-Leu-Ade mit 0,2% 5-FOA und SD-Leu-Ade-Ura
Replika-plattiert wurden. Die Tabelle 4 zeigt, dass die beiden Hefestämme x3a
und y3α,
die die Fusionsproteine LexA-HIP1, beziehungsweise GAL4ad-LexA exprimierten,
nicht in der Lage waren, auf den entsprechenden Medien zu wachsen,
die 5-FOA enthielten, j edoch in der Lage waren, auf den entsprechenden
Medien ohne Uracil zu wachsen. Im Gegensatz dazu konnten alle Hefestämme, die
Plasmide enthielten, die Fusionsproteine exprimierten, welche alleine
nicht in der Lage waren, das Auswertungssystem zu aktivieren, auf
den entsprechenden Medien wachsen, die 5-FOA enthielten, aber sie
konnten nicht auf den Selektionsmedien ohne Uracil wachsen. Dies
zeigt, dass es möglich
ist, durch eine Selektion auf einem 5-FOA enthaltendem Medium, Hefeclone
zu eliminieren, die einzelne Fusionsproteine exprimieren, die das
Auswertungssystem autoaktivieren. Somit eliminierte das URA3-Auswertungssystem
vor der Wechselwirkungspaarung erfolgreich Clone, die autoaktivierende
Fusionsproteine enthielten.
-
8.2. Die Erzeugung eines
regelmäßigen Gittermusters
genetisch vorselektierter Hefezellen, die ein Fusionsprotein exprimierten
-
Es
wurden zwei definierte Genbanken von Clonen erzeugt, die Fusionsproteine
exprimierten. Zuerst wurde der Hefestamm L40ccu mit dem Plasmid
pLUA transformiert, und eine so erhaltene, stabil transformierte Kolonie
wurde in Minimalmedium ohne Adenin angezogen. Die Zellen aus dieser
Kultur wurden kompetent gemacht und mit 3 μg eines vereinigten Gemisches
aus allen sechs pBTM117c-Konstrukten transformiert, die in Tabelle
2 gezeigt werden. Zweitens wurde der Hefestamm L40ccuα mit dem
Plasmid pLUA transformiert, und eine so erhaltene, stabil transformierte
Kolonie wurde in Minimalmedium ohne Adenin angezogen. Die Zellen aus
dieser Kultur wurden kompetent gemacht und mit 3 μg eines vereinigten
Gemisches aus allen sechs pGAD427-Konstrukten transformiert, die
in Tabelle 2 gezeigt werden. In allen Fällen erfolgte die Herstellung der
kompetenten Zellen und die Transformationen unter Verwendung des
Verfahrens von Schiestel & Gietz (1989).
-
Die
beiden Transformationsgemische wurden 2 Stunden bei 30°C in 10 ml
YPD-Flüssigmedium
inkubiert, bevor sie auf große
24 × 24
cm-Agarschalen (Genetix, UK) plattiert wurden. Die Mata-Zellen,
die die pBTM117c-Fusions-Genbank enthielten, wurden auf Minimalmedium
ohne Tryptophan und Adenin aber mit 0,2% 5-FOA (SD-Trp-Ade+FOA)
plattiert, während
die Matα-Zellen,
die die pGAD427-Fusions-Genbank enthielten, auf Minimalmedium ohne
Leucin und Adenin aber mit 0,2% 5-FOA (SD-Leu-Ade+FOA) plattiert
wurden. Die Agarschalen wurden unter Verwendung eines Agar-Autoklaven
und einer Pumpe (Integra, Schweiz) gegossen, um Variationen in der
Färbung
und der Tiefe des Agars von Schale zu Schale zu minimieren. Nach dem
Ausplattieren wurden die Kolonien durch Inkubation der Schalen bei
30°C über 4 bis
7 Tage angezogen, was etwa 1500 Kolonien pro Schale ergab.
-
Die
Mata-Clone, die das Plasmid pBTM117c-HIP1 enthielten, und die Matα-Stämme, die
das Plasmid pGAD427-LexA enthielten, exprimierten die Fusionsproteine
LexA-HIP1, beziehungsweise GAL4ad-LexA. Es wurde gezeigt, dass diese
Fusionsproteine das URA3-Auswertungssystem
ohne irgendein anderes mit ihnen in Wechselwirkung tretendes Fusionsprotein
aktivierten. Daher sollten die Zellen, die diese Plasmide enthielten,
nicht in der Lage sein, auf Selektionsmedium mit 5-FOA zu wachsen.
Somit werden nur diejenigen Hefeclone, die ein einzelnes Fusionsprotein
exprimieren, das nicht in der Lage ist, das URA3-Reportergen zu aktivieren, Kolonien
bilden, die durch das modifizierte Roboter-System gepickt werden
können.
-
Unter
Verwendung des modifizierten Labor-Pick-Roboters wurden individuelle
Hefekolonien automatisch aus den Agarschalen in individuelle Vertiefungen
steriler Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen, wie in Abschnitt
1.3.1. beschrieben, gepickt, mit der Ausnahme, dass die Mata-Hefestämme in Mikrotiterplatten
gepickt wurden, die das Anzuchtmedium SD-Trp-Ade und 7% Glycerin
(Vol./Vol.) enthielten, während
die Matα-Hefestämme in Mikrotiterplatten
gepickt wurden, die das Anzuchtmedium SD-Leu-Ade und 7% Glycerin
(Vol./Vol.) enthielten. Die so erhaltenen Mikrotiterplatten wurden
4 Tage bei 30°C
inkubiert, wobei nach 36 Stunden eine Durchmischung der Zellen stattfand
(Abschnitt 3.1.). Nach der Inkubation wurde jede Platte Replika-plattiert, um
zwei weitere Kopien in markierten Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen
zu erzeugen, die mit dem flüssigen Anzuchtmedium
und 7% Glycerin, das für
jeden Hefestamm geeignet war, vorher gefüllt worden waren. Die Replika-Platten
wurden 4 Tage bei 30°C
inkubiert, wobei nach 36 Stunden wie vorstehend eine Durchmischung
der Zellen stattfand, anschließend
eingefroren und bei –70°C zusammen
mit den ursprünglich
gepickten Mikrotiterplatten der Genbanken der Zellen gelagert, die
Fusionsproteine exprimierten.
-
Es
ist klar, dass regelmäßige Gittermuster
einer solchen Wechselwirkungs-Genbank mit höherer Dichte leicht durch Fachleute
aus diesen Mikrotiterplatten der diploiden Hefezellen unter Verwendung
der Verfahren erzeugt werden können,
die in den Abschnitten 3.2., 3.3. und 3.4. dieser Erfindung offenbart
wurden.
-
8.3. Visuelle Unterscheidung
von falsch-positiven Clonen bei einem verbesserten Hefe-Zwei-Hybrid-System
-
Durch
die Transformation jedes der in Tabelle 2 beschriebenen pBTM117c-Plasmidkonstrukte
in L40ccu nach dem Verfahren von Schiestel & Gietz (1989) wurden sechs Hefestämme erzeugt.
Jeder Stamm wurde auf selektives Anzuchtmedium ohne Tryptophan plattiert,
das mit Kaliumphosphat auf den pH-Wert 7,0 gepuffert war und 2 μg/ml des β- Galactosidase-Substrats
X-Gal enthielt (SD-Trp/X-GAL). In ähnlicher Weise wurden durch
die Transformation jedes der in Tabelle 2 beschriebenen pGAD427-Plasmidkonstrukte
in L40ccuα sechs
weitere Stämme
konstruiert. Diese Stämme
wurden auf selektives Anzuchtmedium ohne Leucin plattiert, das mit
Kaliumphosphat auf den pH-Wert 7,0 gepuffert war und 2 μg/ml X-Gal
enthielt (SD-Leu/X-GAL). Nach 7 Tagen Inkubation bei 30°C wurden
die Stämme
auf Wachstum und Blaufärbung
hin untersucht. Tabelle 5 zeigt, dass, obwohl alle Hefestämme in der
Lage waren, auf den selektiven Medien zu wachsen, sich nur der L40ccu-Stamm,
der das Fusionsproteine LexA-HIP 1 exprimierte, und der L40ccuα-Stamm, der das Fusionsprotein
GAL4ad-LexA exprimierte, blau färbten.
Im Gegensatz dazu, konnten alle anderen Hefestämme, die Plasmide enthielten,
welche Fusionsproteine exprimierten, die nicht in der Lage waren,
alleine das Auswertungssystem zu aktivieren, auf den Selektionsmedien
wachsen, färbten
sich aber nicht blau. Es wurde herausgefunden, dass für die hier
beschriebenen Fusionsproteine, die durch Auto-Aktivierung des β-Galactosidase-Auswertungssystems
erzeugte Blaufärbung
sich schneller entwickelte als die Rosafärbung der anderen Clone, die
aufgrund der ade2-Mutation erfolgte. Die Blaufärbung kann sich jedoch bei
einigen Fusionsproteinen langsamer entwickeln als die Rosafärbung, die
die Verläßlichkeit
der visuellen Unterscheidung bei der Verwendung eines automatisierten
Systems mit einem Grauwertskala-Beobachtungssystem beeinflussen
kann. Daher werden Fachleute in der Lage sein, Farberkennungssysteme
oder Farbfilter einzubauen, oder einen Hefestamm zu konstruieren,
der keine Rosafärbung
entwickelt. Dies kann zum Beispiel durch die Verwendung eines Stammes
geschehen, der das ADE2-Wildtypgen oder die komplementäre ade3-Mutation
trägt.
-
8.4. Die Verwendung der
Automation zur visuellen Unterscheidung der falsch-positiven Hefeclone
und die Erzeugung eines regelmäßigen Gittermusters
an Zellen
-
Es
wurden zwei definierte Fusionsprotein-Genbanken erzeugt. Die in
Tabelle 2 gezeigten sechs pBTM117c-Konstrukte wurden vereinigt,
und 3 μg
des Gemisches wurden in den Hefestamm L40ccu kotransformiert. Die
so erhaltenen Transformanten wurden durch Plattierung des Gemisches
auf fünf
24 × 24
cm große
Agarschalen (Genetix, UK) selektiert, die Minimalmedium ohne Tryptophan,
das mit Kaliumphosphat auf den pH-Wert 7,0 gepuffert war, sowie
2 μg/ml
X-Gal (SD-Trp/X-GAL), enthielten. Zweitens wurden die in Tabelle
5 gezeigten sechs pGAD427-Konstrukte vereinigt, und 3 μg des Gemisches
wurden in den Hefestamm L40ccuα kotransformiert.
Die so erhaltenen Transformanten wurden durch Plattierung des Gemisches
auf fünf 24 × 24 cm
große
Agarschalen (Genetix, UK) selektiert, die Minimalmedium ohne Leucin,
das mit Kaliumphosphat auf den pH-Wert 7,0 gepuffert war, sowie
2 μg/ml
X-Gal (SD-Leu/X-GAL), enthielten. Diese Agarschalen wurden unter
Verwendung eines Agar-Autoklaven und einer Pumpe (Intergra, Schweiz)
gegossen, um Variationen in der Farbe und der Tiefe des Agars von
Schale zu Schale zu minimieren. Die Agarschalen wurden 7 Tage inkubiert,
um das Wachstum und die Blaufärbung
derjenigen Hefeclone zu ermöglichen,
bzw. sich entwickeln zu lassen, die in der Lage waren, das β-Galactosidase-Reportergen
zu aktivieren. In allen Fällen
erfolgte die Herstellung der kompetenten Zellen und die Transformation
unter Verwendung des Verfahrens von Schiestel & Gietz (1989).
-
Unter
Verwendung des modifizierten Labor-Pick-Roboters wurden, wie in
Abschnitt 3.1. beschrieben, individuelle Hefekolonien automatisch
aus den Agarschalen in individuelle Vertiefungen einer sterilen
Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen gepickt, mit der Ausnahme,
dass die Mata-Hefestämme
in Mikrotiterplatten gepickt wurden, die das Anzuchtmedium SD-Trp und 7% (Vol./Vol.)
Glycerin enthielten, während
die Matα-Hefestämme in Mikrotiterplatten
gepickt wurden, die das Anzuchtmedium SD-Leu und 7% (Vol./Vol.)
Glycerin enthielten.
-
Die
automatisierte visuelle Unterscheidung erfolgte unter Verwendung
der Blau/Weiß-Sortierungsparameter,
die in Abschnitt 3.1. beschrieben wurden. Der Roboter wurde programmiert,
nur die weißen
Kolonien in Mikrotiterplatten zu picken, und alle Kolonien zu ignorieren,
die sich durch die Aktivierung des β-Galactosidase-Reportergens
blau gefärbt
hatten. 20 zeigt die automatisierte
visuelle Unterscheidung falsch-positiver Clone unter Verwendung
des modifizierten Pick-Systems, das vorstehend beschrieben wurde.
Die so erhaltenen Mikrotiterplatten wurden 4 Tage bei 30°C inkubiert,
wobei nach 36 Stunden eine Durchmischung der Zellen stattfand (Abschnitt
3.1.). Nach der Inkubation wurde jede Platte in markierte Mikrotiterplatten
mit 384 Vertiefungen Replika-plattiert, die vorher mit dem für jeden
Hefestamm geeigneten Flüssigmedium
mit 7% Glycerin gefüllt
worden waren, um zwei zusätzliche
Kopien zu erzeugen. Die Replika-Platten wurden 4 Tage bei 30°C inkubiert,
wobei nach 36 Stunden, wie vorstehend beschrieben, eine Durchmischung
der Zellen durchgeführt
wurde, anschließend
wurden sie eingefroren und bei –70°C zusammen
mit den ursprünglich
gepickten Mikrotiterplatten der Genbanken der Zellen gelagert, die
Fusionsproteine exprimierten.
-
Es
ist klar; dass regelmäßige Gittermuster
mit höherer
Dichte einer solchen Wechselwirkungs-Genbank durch Fachleute aus
diesen Mikrotiterplatten mit diploiden Hefezellen unter Befolgung
der Verfahren leicht erzeugt werden können, die in den Abschnitten
3.2., 3.3. und 3.4. der Erfindung offenbart wurden.
-
Es
sollten nur diejenigen Kolonien, die das Fusionsprotein LexA-HIP1
oder das Fusionsprotein GAL4ad-LexA exprimierten, in der Lage sein,
das LacZ-Gen zu aktivieren und sich daher bei der Anzucht auf Selektionsmedium
blau färben.
Deshalb wurde von blauen Kolonien der Mata-Genbank erwartet, dass
sie das pBTM117c-HIP1-Konstrukt trugen, während von weißen Kolonien
erwartet wurde, dass sie die anderen pBTM117c-Plasmidkonstrukte enthielten. Ebenso
wurde von blauen Kolonien der Matα-Genbank
erwartet, dass sie das pGAD427-LexA-Konstrukt trugen, während von
weißen
Kolonien erwartet wurde, dass sie die anderen pGAD427-Plasmidkonstrukte
enthielten. Um diese Hypothese zu beweisen, wurden 10 weiße und 10 blaue
Kolonien aus einer bereits gepickten Agarschale der Mata-Genbank
sowie 20 Kolonien aus einer Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen,
die von dieser Platte automatisch gepickt worden waren, zufällig ausgewählt. Alle
40 Kolonien wurden per Hand in individuelle 1 ml-Flüssigkulturen
mit SD-Trp-Medium angeimpft, und die Kulturen wurden 3 Tage bei
30°C angezogen.
Das inserierte Fragment, das jeder Clon trug, wurde durch direkte
PCR-Amplifikation der pBTM117c-Insertionen aus den Hefekulturen
und durch DNA-Sequenzierung nach Standardverfahren kontrolliert.
Alle 10 Hefekolonien, die das Auswertungssystem aktiviert und sich
blau gefärbt
hatten, trugen das 1,2 kb große
HIP1-Fragment, während
die weißen
Kolonien die 1,6 kb große
HD1.6- oder die 1,1 kb große
SIM-Insertion trugen oder mit dem nicht rekombinierten Vektor keine
Amplifikationsreaktion ergaben. Von den 20 Clonen, die aus der Mikrotiterplatte
mit 384 Vertiefungen ausgewählt
worden waren, die automatisch visuell unterschieden worden waren,
trug keiner das 1,2 kb große
HIP1-Fragment. Ein ähnliches
Experiment mit Clonen, die manuell ausgewählt und automatisch aus der
Matα-Genbank
gepickt worden waren, bestätigte,
dass die blauen Kolonien die LexA-Insertion des pGAD427-LexA-Konstrukts
enthielten, und dass keine automatisch gepickten Kolonien diese
Insertion trugen. Von dem pBTM117c-HIP1-Plasmid, das das LexA-HIP1-Fusionsprotein
codierte, und dem pGAD427-LexA-Plasmid,
das das GAL4ad-LexA-Fusionsprotein codierte, war bekannt, dass sie
das Auswertungssystem ohne ein Partnerprotein autoaktivieren können. Somit
hatte die automatische visuelle Unterscheidung diese falsch-positiven
Clone vorselektiert und automatisch ein regelmäßiges Gittermuster an Hefeclonen
erzeugt, die ein einzelnes Fusionsprotein exprimierten, das nicht
in der Lage war, das Auswertungssystem zu aktivieren.
-
Beispiel 9: Automatisierte
Wechselwirkungspaarung zur Kombination genetischer Elemente in Hefezellen
-
9.1. Automatisierte Wechselwirkungspaarung
auf einem festen Träger
in einem regelmäßigen Muster
-
Die
Hefestämme,
die in Abschnitt 8.1. keine autoaktivierenden Fusionsproteine exprimierten,
wurden unter Verwendung eines automatisierten Ansatzes miteinander
gepaart. Jeder der Hefestämme
x1a, x2a, y1α und
y2α wurde
in jeder Vertiefung einer von vier Mikrotiterplatten angezogen,
die SD-Trp-Ade-Medium für
die Mata-Stämme
und SD-Leu-Ade-Medium
für die
Matα-Stämme enthielten.
Jede Platte wurde mit einem unverwechselbaren Strichcode unter Verwendung
eines Tüpfel-Roboters
markiert, wie durch Lehrach et al. (1997) beschrieben, und die Hefestämme x1a
und x2a wurden in einem definierten duplizierten 2 × 2 Muster
mit einem Tüpfelabstand
von 2 mm auf eine Hybond-N+-Membran
(Amersham) übertragen,
die vorher in YPD-Medium eingetaucht worden war. Der Tüpfel-Roboter übertrug
dann automatisch die Hefestämme
y1α und
y2α auf
die gleichen entsprechenden Tüpfelpositionen
auf jede Membran, die bereits die x1a- und x2a-Clone enthielt. Der Roboter sterilisierte
automatisch das Tüpfelwerkzeug,
wechselte die Mikrotiterplatten zwischen jeder Reihe übertragener
Clone und erzeugte eine Datei der Daten, in der das hergestellte
Tüpfelmuster
und der Strichcode, der automatisch von jeder Mikrotiterplatte abgelesen
worden war, aufgezeichnet wurden. Die betüpfelten Membranen wurden auf
YPD-Platten übertragen
und über
Nacht bei 30°C
inkubiert, um die Paarung und das Wachstum stattfinden zu lassen.
Jede Membran wurde unter Verwendung des Verfahrens von Breeden & Nasmyth (1985)
auf β-Gal-Aktivität hin untersucht
und anschließend über Nacht
an der Luft getrocknet. Unter Verwendung eines Standard-A3-Computerscanners
wurde ein digitales Bild jedes getrockneten Filters aufgenommen,
und das Bild wurde wie in Abschnitt 4.1. beschrieben weiter verarbeitet.
Das verarbeitete Bild wurde im Computer gespeichert, und die Identität der Clone,
die die β-Galactosidase
exprimierten, wurde unter Verwendung des in Abschnitt 4.1. beschriebenen
Bildanalysesystems bestimmt. 21 zeigt
die Ergebnisse einer automatisierten Wechselwirkungspaarung zwischen
den Stämmen
x1a & y1α und x2a & y2α. Beide so
erhaltenen diploiden Stämme
wuchsen auf YPD-Medium,
jedoch nur der diploide Stamm, der aus der Wechselwirkungspaarung
zwischen x2a & y2α stammte
und der die Plasmide enthielt, die die miteinander wechselwirkenden
Fusionsproteine LexA-SIM1 beziehungsweise GAL4ad-ARNT codierten,
wies einen LacZ+-Phänotyp auf und
färbte
sich nach der Inkubation mit X-Gal blau. Für den diploiden Stamm, der
aus der Wechselwirkungspaarung zwischen den Stämmen x1a & y1α stammte, und der die Plasmide
enthielt, die die Proteine LexA und GAL4ad codierten, wurde keine β-Galactosidase-Aktivität beobachtet.
-
9.2. Automatisierte Wechselwirkungspaarung
auf Grundlage der Flüssigkultur
-
Es
wurden zwei definierte Genbanken von Clonen erzeugt, die Fusionsproteine
exprimierten. Zuerst wurde der Hefestamm L40ccu mit dem Plasmid
pLUA transformiert, und eine so erhaltene, stabil transformierte Kolonie
wurde in Minimalmedium ohne Adenin angezogen. Die Zellen aus dieser
Kultur wurden kompetent gemacht und mit 3 μg eines vereinigten Gemisches
aller sechs pBTM117c-Konstrukte transformiert, die in Tabelle 2
gezeigt werden. Zweitens wurde der Hefestamm L40ccuα mit dem
Plasmid pLUA transformiert, und eine so erhaltene, stabil transformierte
Kolonie wurde in Minimalmedium ohne Adenin angezogen. Die Zellen
aus dieser Kultur wurden kompetent gemacht und mit 3 μg eines vereinigten
Gemisches aller sechs pGAD427-Konstrukte transformiert, die in Tabelle
2 gezeigt werden. In allen Fällen
erfolgte die Herstellung der kompetenten Zellen und die Transformation
unter Verwendung des Verfahrens von Schiestel & Gietz (1989).
-
Die
Zellen in den beiden so erhaltenen Transformationsgemischen konnten
sich durch 2-Stunden-Inkubation in YPD-Flüssigmedium bei 30°C erholen,
bevor sie auf große
24 × 24
cm-Agarschalen (Genetix, UK) ausplattiert wurden. Die Mata-Zellen,
die die pBTM117c-Fusions-Genbank
enthielten, wurden auf Minimalmedium ohne Tryptophan und Adenin
aber mit 0,2% 5-FOA (SD-Trp-Ade+FOA) plattiert, während die
Matα-Zellen,
die die pGAD427- Fusions-Genbank
enthielten, auf Minimalmedium ohne Leucin und Adenin aber mit 0,2%
5-FOA (SD-Leu-Ade+FOA)
plattiert wurden.
-
Die
Kolonien in den Agarschalen wurden durch 4 bis 7 Tage Inkubation
bei 30°C
angezogen. Um die Zahl der falsch-positiven Kolonien zu minimieren,
die aus ruhenden Zellen entstehen können, wurden die Kolonien aus
den beiden Agarschalen unter Verwendung der Standard-Replika-Plattierung
mit Samttuch auf neue Agarschalen Replikaplattiert, die die gleichen
entsprechenden Selektionsmedien wie die entsprechende Originalschale
enthielten. Dieses Replikaverfahren überführte nur die Zellen aus der
Spitze einer wachsenden Kolonie und verminderte somit die Übertragung
von ruhenden Zellen und damit die Anzahl falsch-positiver Clone
im Hefe-Zwei-Hybrid-System. Diese Replika-Agarschalen wurden 4 bis 7 Tage bei
30°C inkubiert,
um die Hefezellen anzuziehen.
-
Um
die Wechselwirkungspaarung in Flüssigmedium
durchzuführen,
wurden die so erhaltenen Mata- und Matα-Kolonien von den beiden Replika-Schalen
durch Abwaschen mit jeweils 20 ml flüssigem Minimalmedium getrennt
gesammelt. Diese beiden Gemische aus Hefeclonen wurden vorsichtig
resuspendiert, dann pelletiert und mit sterilem, destilliertem Wasser
gewaschen, bevor sie in 100 ml YPD-Medium inkubiert wurden, um sicherzustellen,
dass die Zellen in beiden Gemischen paarungskompetent waren. Die
beiden Populationen der paarungskompetenten Zellen wurden in 500
ml flüssigem
YPD-Medium vereinigt, das in einer 10-Liter-Flasche mit flachem
Boden enthalten war, und bei 30°C
unter sehr sanftem Schütteln
(< 60 UpM) über Nacht
inkubiert, um die Wechselwirkungspaarung stattfinden zu lassen.
Das so erhaltene Gemisch aus diploiden Zellen wurde 5 Min. durch
eine sanfte Zentrifugation bei 3.000 UpM sedimentiert, zweimal mit
50 ml sterilem destilliertem Wasser gewaschen, und anschließend wurden
10 ml der so erhaltenen Zellsuspension auf jeweils eine von fünf 24 × 24 cm
großen
Agarschalen ausplattiert, die 300 ml Minimalmedium ohne Leucin,
Tryptophan, Adenin, Histidin und Uracil enthielten (SD-Leu-Trp-Ade-His-Ura).
Die Agarschalen wurden unter Verwendung eines Agar-Autoklaven und
einer Pumpe (Integra, Schweiz) gegossen, um Variationen in der Farbe und
der Tiefe des Agars von Schale zu Schale zu minimieren. Nach dem
Plattieren wurden die Kolonien 4 bis 7 Tage durch Inkubation der
Schalen bei 30°C
angezogen.
-
Nach
der Inkubation wurden die so erhaltenen diploiden Hefezellen, die
miteinander wechselwirkende Fusionsproteine exprimierten, unter
Verwendung unseres modifizierten Picksystems, wie in Abschnitt 3.1.
beschrieben, automatisch gepickt, mit der Ausnahme, dass die gepickten
Clone in Mikrotiterplatten angeimpft wurden, die das flüssige Selektionsmedium
SD-Leu-Trp-Ade/7% Glycerin enthielten. Die Wechselwirkungs-Genbank, die die
diploiden Hefezellen umfaßte,
die in den Mikrotiterplatten enthalten waren, wurden durch Inkubation
bei 30°C
wie in Abschnitt 3.1. beschrieben angezogen. Es wurden zwei weitere
Kopien der Wechselwirkungs-Genbank in neuen Mikrotiterplatten angefertigt,
die SD-Leu-Trp-Ade/7% Glycerin-Anzuchtmedium enthielten, alle Platten
wurden individuell mit einem unverwechselbaren Strichcode markiert
und bei –70°C gelagert,
bis sie für
die weitere Analyse, wie in Abschnitt 3.1. beschrieben, benötigt wurden.
-
Es
ist klar, dass regelmäßige Gittermuster
einer solchen Wechselwirkungs-Genbank mit höherer Dichte leicht durch Fachleute
aus diesen Mikrotiterplatten mit diploiden Hefezellen unter Befolgung
der Verfahren erzeugt werden können,
die in den Abschnitten 3.2., 3.3. und 3.4. dieser Erfindung offenbart
wurden. Die Erzeugung regelmäßiger Gittermuster
mit hoher Dichte an diploiden Hefezellen kann unter Verwendung der
Verfahren durchgeführt
werden, die in vorangegangenen Abschnitten beschrieben wurden. Diese
Anordnungen können
verwendet werden, um die Aktivität
eines Reportergens zu testen, oder zur Erzeugung von Nucleinsäure-Anordnungen
für eine
Hybridisierung. Es können
Modifikationen des Selektionsmediums erforderlich sein, die die
Fachleute erkennen werden.
-
Beispiel 10: Die Anwendung
des verbesserten Hefe-Zwei-Hybrid-Systems auf ein prokaryontisches
Zwei-Hybrid-System
-
10.1. Stämme, Auswertungssysteme
und Vektoren
-
Es
wurden zwei E. coli-Stämme,
KS1-OR2HF+ und KS1-OR2HF–,
die den gegenselektierbaren Marker sacB unter der Kontrolle des
placOR2-62-Promotors trugen, sowie das selektierbare
Tetracyclin-Gen unter der Kontrolle eines zweiten placOR2-62-Promotors erzeugt.
Beide Stämme
besitzen das gegenselektierbare Reportergen sacB stabil in das E.
coli-Chromosom inseriert, dies erfolgte durch Ausschalten ("knock-out") des Arabinose-Operons,
um durch Arabinose kontrollierte, induzierbare Promotoren verwenden
zu können.
Das selektierbare Tet-Reportergen wurde in das Chromosom durch knock-out
des Lactose-Operons stabil inseriert, wodurch zusätzlich ein
lacY-gegenselektierbarer Marker verwendet werden kann. Der Stamm
KS1-OR2HF+ wurde durch Transformation des
Fertilität
verleihenden F'-Plasmids
in KS1-OR2HF– erzeugt.
KS1-OR2HF– wurde
durch ortsspezifisches Ausschalten und Insertion des sacB-Reportergen-Konstrukts
in das Arabinose-Operon des Stammes KS1-ORTet durch Transformation
mit dem Plasmid pKO3-araOrsacB
und anschließende
Selektion auf eine stabile Insertion unter Verwendung des Verfahrens
von Link et al. (1997) erzeugt. pKO3-araOrsacB wurde durch Ligierung
der glatten Enden eines 1,4 kb großen OrsacB-Fragments in mit
StuI verdautes pKO3-ARA hergestellt, um eine Insertion der OrsacB-Fragmente
herzustellen, die von 2,5 kb und 1,0 kb des 3'- beziehungsweise des 5'-Endes des E. coli-Arabinose-Operons
flankiert wurden. pKO3-ARA enthält
das vollständige
E. coli-Arabinose-Operon, das über
PCR aus der genomischen DNA von E. coli unter Verwendung von mit Überhängen versehenen
Primern amplifiziert, mit SalI verdaut und in die SalI-Schnittstelle von
pKO3 unter Verwendung von Standardverfahren cloniert worden war.
Das OrsacB-Fragment wurde durch Ligierung von PCR-Fragmenten des
placOR2-62-Promotors und des sacB-Gens erzeugt.
Die placOR2-62-Promotor- und sacB-PCR-Fragmente wurden
unter Verwendung von Standardverfahren und Ankerprimern amplifiziert,
die komplementäre Überhänge zwischen
den beiden aufeinander folgenden Fragmenten erzeugten, welche anschließend einander
angelagert wurden, um die chimäre
Sequenz (vergleiche zum Beispiel mit Current Protocols in Molecular
Biology, Hrsg. Ausubel et al., John Wiley & Sons, 1992) aus den Plasmiden KJ306-31
und pKO3 zu erzeugen. Das Derivat placOR2-62
des lac-Promotors, das im Plasmid KJ306-31 enthalten ist, wurde
durch Spaltung des Plasmids KJ306 mit HincII und der Insertion einer
31 Bp langen verbindenden Sequenz erhalten (Dove et al., 1997).
Der Stamm KS1-ORTet wurde durch ortsspezifisches Ausschalten und
Insertion eines Tetracyclin-Reportergens unter Kontrolle des placOR2-62-Promotors in das Lactose-Operon des
Stammes KS1F– sowie
auch durch genomisches Ausschalten unter Verwendung des pKO3-Systems
erzeugt. Das Tetracyclin-Gen
wurde durch PCR aus dem Plasmid pACYC184 erhalten. Es wurden Modifikationen
des vorstehenden Ausschalt-Insertions-Verfahrens vorgenommen, um
ein geeignetes pKO3-Konstrukt
herzustellen, um eine Ausschalt-Insertion des chimären Tetracyclin-Reportergens
in das Lactose-Operon zu ermöglichen,
was Fachleuten ebenso möglich
ist. Der E. coli-Stamm
KS1F– wurde
aus KS1 (Dove et al.) durch Entfernung des F'-Plasmids unter der Verwendung von Standard-Kurierungsverfahren
konstruiert.
-
Die
beiden Vektoren pBAD18-αRNAP
und pBAD30-cI wurden konstruiert, um weitere genetische Eigenschaften
bereitzustellen, die dazu dienten, das Verfahren der Erfindung zu
ermöglichen
(22). Die Vektoren basieren auf der
pBAD-Vektorenreihe, die eine strenge induzierbare Kontrolle der
Expression clonierter Gene unter der Verwendung des Promotors des
Arabinose-Operons (Guzman et al., 1995, J. Bact. 177: 4141–4130) bereitstellen,
und in der gleichen E. coli-Zelle aufgrund kompatibler Replikationsursprünge aufrecht
erhalten werden können.
Das Plasmid pBAD18-αRNAP
exprimiert unter Kontrolle des Arabinose-Promotors Fusionsproteine
zwischen der α-aminoterminalen
Domäne
(NTD) der α-Untereinheit
der RNA-Polymerase und DNA-Fragmenten, die in die multiple Clonierungsstelle
cloniert wurden. Auf die Anwesenheit dieses Plasmids in Kanamycin-sensitiven Zellen,
kann durch Plattierung auf Anzuchtmedium hin selektiert werden,
das mit Kanamycin ergänzt
wurde, oder auf seine Abwesenheit kann durch das gegenselektierbare
rpsL-Allel, durch Plattierung auf mit Streptomycin ergänztem Medium
(Murphy et al., 1995) selektiert werden. Das Plasmid pBAD30-cI exprimiert
unter der Kontrolle des Arabinose-Promotors Fusionsproteine zwischen dem λcI-Protein
und DNA-Fragmenten, die in die multiple Clonierungsstelle cloniert
wurden. Auf die Anwesenheit dieses Plasmids in Ampicillin-sensitiven
Zellen, kann durch Plattierung auf Anzuchtmedium, das mit Ampicillin ergänzt wurde,
oder auf seine Abwesenheit durch das gegenselektierbare lacY-Gen
durch Plattierung auf mit 2-Nitrophenyl-β-D-thiogalactosid (tONPG) ergänztem Medium
(Murphy et al., 1995) hin selektiert werden. Zusätzlich ermöglicht die 288 bp lange oriT-Sequenz
den unidirektionalen genetischen Austausch des pBAD30-cI-Plasmids
und seiner Derivate aus E. coli-Zellen, die den F'-Fertilitätsfaktor
enthalten, hin zu F–-Stämmen, denen der Fertilitätsfaktor
fehlt.
-
Das
Plasmid pBAD18-αRNAP
wurde durch Clonierung eines 0,7 kb großen DNA-Fragments, das die α-aminotermiale Domäne (NTD)
(Reste 1–248)
der α-Untereinheit
der RNA-Polymerase (α-NTD)
codiert, in mit EcoRI verdautes pBAD18-CS konstruiert. Das 0,7 kb
große α-NTD-Fragment
wurde über
PCR aus dem Plasmid pHTf1α (Tang
et al., 1994, Genes Dev. 8: 3058–3067) isoliert. Das Plasmid
pBAD18-CS wurde durch eine ortsspezifische Insertion, die durch
PCR-Clonierung des 400 bp großen
codierenden Bereichs und der Translations-Startstelle des rpsL-Allels
unterstützt
wurde, in pBAD18-Kan (Guzman et al., 1995) vor das Transkriptions-Terminationssignal
des Kanamycin-Gens erhalten, um die polycistronische Transkription
des gegenselektierbaren und des selektierbaren Markers zu ermöglichen.
Das rpsL-Allel wurde durch PCR-Amplifizierung aus dem Plasmid pNO1523
(Murphy et al., 1995) erhalten.
-
Das
Plasmid pBAD30-cI wurde durch Clonierung eines 730 bp langen DNA-Fragments, das das λcI-Protein
codiert, in mit EcoRI verdautes pBAD30-TCS konstruiert. Das 730
bp große
Fragment, das das λcI-Protein
codiert, wurde über
PCR aus dem Plasmid pACλcI
(Dove et al., 1997) isoliert. Das Plasmid pBAD30-TCS wurde durch
eine ortsspezifische Insertion, die durch PCR-Clonierung des 1,3
kb großen
codierenden Bereichs und der Translations-Startstelle des lacY-Gens
unterstützt
wurde, in pBAD30-T vor das Transkriptions-Terminationssignal des
Ampicillin-Gens erhalten, um die polycistronische Transkription
des gegenselektierbaren und des selektierbaren Markers zu ermöglichen.
Das lacY-Gen wurde über
PCR-Amplifikation aus dem Plasmid pCM10 (Murphy et al., 1995) erhalten.
Das Plasmid pBAD30-T wurde durch ortsspezifische Insertion einer
288 bp langen oriT-Sequenz hergestellt, die durch PCR zwischen dem
intergenischen Bereich von M13 und dem cat'-Locus von pBAD30 (Guzman et al., 1995)
aus dem F'-Plasmid
erhalten worden war.
-
10.2. Nachweis und Identifizierung
miteinander wechselwirkender Proteine unter Verwendung eines im
Großmaßstab angelegten
und automatisierten prokaryontischen Zwei-Hybrid-Systems
-
• Die Erzeugung einer Genbank
von E. coli-Zellen, die Fusionsproteine exprimieren
-
Es
wurde ein Extrakt des pSport1-Plasmids verwendet, das die amplifizierte
cDNA-Genbank von Strongylocentrotus
purpuratus enthielt, die in Abschnitt 6.1. beschrieben wurde. Etwa
1 μg der
inserierten Fragmente der Genbank wurden aus der Plasmid-DNA durch
Verdau mit HindIII/SalI und einer nach Größen (1–1,5 kb) selektierenden Reinigung über ein
Agarosegel unter Verwendung von Standardverfahren isoliert.
-
Die
beiden Plasmide pBAD18-αRNAP
und pBAD30-cI wurden durch Verdau mit HindIII/SalI hergestellt.
Das Gemisch der inserierten Fragmente, das wie vorstehend isoliert
worden war, wurde in zwei gleich große Fraktionen aufgeteilt, und
300 ng wurden mit jeweils 50 ng der beiden hergestellten Plasmide
ligiert. Nach der Ligierung wurde die pBAD18-αRNAP-Reaktion
dann in kompetente KS1-OR2HF–-E. coli-Zellen transformiert,
und pBAD30-cI wurde in kompetente KS1-OR2HF+-E.
coli-Zellen transformiert.
-
• Die genetische Vorselektion
falsch-positiver Clone und die automatisierte Erzeugung eines regelmäßigen Gittermusters
aus E. coli-Zellen, die ein Fusionsprotein exprimieren
-
Die
beiden Transformationsgemische wurden auf große 24 × 24 cm-Agarschalen (Genetix,
UK) plattiert, die Selektionsmedien enthielten. Die F–-Zellen,
die die pBAD18-αRNAP-Fusionsgenbank
enthielten, wurden auf selektives LB-Medium plattiert, das mit Kanamycin
(50 μg/ml),
Arabinose (0,2% Gew./Vol.) und Saccharose (5% Gew./Vol.) ergänzt worden
war. Die F+-Zellen, die die pBAD30-cI-Fusions-Genbank
enthielten, wurden auf selektives LB-Medium plattiert, das mit Ampicillin
(100 μg/ml),
Arabinose (0,2%) und Saccharose (5%) ergänzt worden war. Die Agarschalen
wurden unter Verwendung eines Agar-Autoklaven und einer Pumpe (Integra,
Schweiz) gegossen, um Variationen in der Farbe und der Tiefe des
Agars von Schale zu Schale zu minimieren. Nach dem Ausplattieren
wurden die Kolonien durch Inkubation der Schalen bei 37°C über 18 bis
24 Stunden angezogen. Die E. coli-Zellen exprimierten Fusionsproteine
unter der Kontrolle des Arabinose-Promotors, und diejenigen Zellen,
die ein einzelnes Fusionsprotein exprimierten, das in der Lage war,
das sacB-Reportergen zu autoaktivieren, waren nicht in der Lage
zu wachsen, da die Expression des sacB-Gens eine Empfindlichkeit
gegenüber
Saccharose verleiht, die dem Anzuchtmedium in einer hohen Konzentration zugesetzt
worden war.
-
Das
automatisierte Picken der E. coli-Clone für die DNA-Analyse unter Verwendung
Sicht-kontrollierter Robotersysteme, wie z. B. in Lehrach et al.
(1997) beschrieben, ist im Fachgebiet wohlbekannt. Solche Systeme
sollten auch zu Analyse von E. coli-Zellen geeignet sein, die miteinander
wechselwirkende oder potenzielle miteinander wechselwirkende Fusionsproteine
exprimieren. Daher wurde ein Labor-Pick-Roboter verwendet, um individuelle
E. coli-Kolonien aus den selektiven Agarschalen in die individuellen
Vertiefungen einer sterilen Mikrotiterplatte mit 384 Vertiefungen
(Genetix, UK) automatisch zu picken, die steriles Flüssigmedium
enthielt. Die Zellen, die die pBAD18-αRNAP-Fusions-Genbank exprimierten, wurden in flüssiges LB-Selektionsmedium angeimpft,
das mit Kanamycin (50 μg/ml)
und 10% (Vol./Vol.) Glycerin ergänzt
worden war (LB+KAN/10% Gly), während
die Zellen, die die pBAD30-cI-Fusions-Genbank exprimierten, in LB-Selektionsmedium
angeimpft wurden, das mit Ampicillin (100 μg/ml) und 10% (Vol./Vol.) Glycerin
ergänzt
worden war (LB+Amp/10% Gly). Die so erhaltenen Mikrotiterplatten
wurden 18 bis 24 Stunden bei 37°C
inkubiert, und nach dem Wachstum der E. coli-Stämme in den Mikrotiterplatten
wurde jede Platte mit einer unverwechselbaren Nummer und einem Strichcode
markiert. Die Platten wurden ebenfalls repliziert, um zwei weitere
Kopien zu erzeugen, dies erfolgte unter Verwendung eines sterilen
Plastik-Replikators mit 384 Nadeln (Genetix, UK), der dazu verwendet
wurde, eine kleine Menge Zellmaterial aus jeder Vertiefung in vormarkierte
Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen zu übertragen, die vorher mit dem
für jeden
E. coli-Stamm geeigneten flüssigen
Selektionsmedium gefüllt
worden waren, das 10% Glycerin enthielt. Die replizierten Platten
wurden 18 bis 24 Stunden bei 37°C
inkubiert, anschließend
markiert, dann eingefroren und bei –70°C zusammen mit den ursprünglich gepickten
Mikrotiterplatten der Genbanken der E. coli-Zellen gelagert, welche
die Fusionsproteine exprimieren.
-
Auf
diese Weise erzeugten wir unter Verwendung eines automatisierten
Roboter-Picksystems
ein regelmäßiges Gittermuster
an E. coli-Zellen, die Fusionsproteine exprimierten. Mikrotiterplatten
mit 384 Vertiefungen besitzen alle 4,5 mm eine Vertiefung in einer
Anordnung von 16 auf 24 Vertiefungen. Daher erzeugten wir für jede Mikrotiterplatte
mit 384 Vertiefungen automatisch ein regelmäßiges Gittermuster mit einer
Dichte von mehr als 4 Clonen pro Quadratzentimeter. Es ist klar,
dass regelmäßige Gittermuster
mit höherer
Dichte einer solchen Wechselwirkungs-Genbank leicht durch Fachleute
aus diesen Mikrotiterplatten der E. coli-Zellen unter Befolgung
der Verfahren erzeugt werden können,
die in den Abschnitten 3.2., 3.3. und 3.4. dieser Erfindung offenbart
werden. Zum Beispiel können
Dichten von mehr als 19 Clonen pro Quadratzentimeter durch Pipettieren
von Clonen mit einem Roboter in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte
mit 1536 Vertiefungen erhalten werden.
-
• Visuelle Unterscheidung falsch-positiver
Clone und die automatische Erzeugung eines regelmäßigen Gittermusters
von E. coli-Zellen, die ein Fusionsprotein exprimieren
-
Um
zu zeigen, dass eine visuelle Unterscheidung von Zellen, die einzelne
Fusionsproteine exprimieren, die das Auswertungssystem autoaktivieren,
auf ein prokaryontisches Zwei-Hybrid-System angewendet werden kann,
wurden die Genbanken der Fusionsproteine verwendet, die in Abschnitt
10.2.1. beschrieben wurden. Die beiden Transformationsgemische wurden
auf große
24 × 24
cm-Agarschalen (Genetix, UK) plattiert, die Selektionsmedien enthielten.
Die F–-Zellen,
die die pBAD18-αRNAP-Fusions-Genbank enthielten, wurden
auf selektives LB-Medium plattiert, das mit Kanamycin (50 μg/ml), Arabinose
(0,2%) und X-Gal (2 μg/ml)
ergänzt
worden war. Die F+-Zellen, die die pBAD30-cI-Fusions-Genbank enthielten, wurden
auf selektives LB-Medium plattiert, das mit Ampicillin (100 μg/ml), Arabinose
(0,2%) und X-Gal (2 μg/ml)
ergänzt
worden war. Die Agarschalen wurden unter Verwendung eines Agar-Autoklaven
und einer Pumpe (Integra, Schweiz) gegossen, um Variationen in der
Farbe und der Tiefe des Agars von Schale zu Schale zu minimieren.
Nach dem Plattieren wurden die Kolonien 18 bis 24 Stunden bei 37°C angezogen,
um die Blaufärbung
der Kolonien sich entwickeln zu lassen. Die E. coli-Zellen exprimierten
die Fusionsprotein unter der Kontrolle des Arabinose-Promotors,
und diejenigen Zellen, die Fusionsproteine exprimierten, die in
der Lage waren, das lacZ-Reportergen zu autoaktivieren, färbten sich
durch die enzymatische Reaktion des X-Gal-Substrats blau, wie im Fachgebiet
wohlbekannt ist.
-
Unter
Verwendung eines automatisierten Pick-Systems wurden weiße E. coli-Zellen,
die einzelne Fusionsproteine exprimieren, die nicht in der Lage
waren, das Auswertungssystem zu aktiveren, automatisch von falsch-positiven
E. coli-Zellen visuell unterschieden, die sich blau gefärbt hatten,
und es wurden nur weiße
E. coli-Zellen in einem regelmäßigen Gittermuster
angeordnet. Es wurde ein Standard-Labor-Pickroboter (Lehrach et
al., 1997) verwendet, mit der Ausnahme, dass die Verbesserungen,
die die zuverlässige
Aussortierung der weißen
von den blauen Hefeclonen betrafen, wie in Abschnitt 3.1. beschrieben
wurde, ebenfalls dazu verwendet wurde, um zwischen weißen und
blauen E. coli-Kolonien
zuverlässig
zu unterscheiden. Weiße
E. coli-Kolonien aus den beiden Reihen der Agarschalen, die wie
vorstehend beschrieben hergestellt worden waren, wurden automatisch
gepickt und in Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen und geeigneten
Selektionsmedien angeimpft, wie in Abschnitt 10.2. beschrieben.
Fachleute werden erkennen, dass regelmäßige Gittermuster dieser Clone
mit höherer
Dichte leicht hergestellt werden können.
-
• Automatisierte Wechselwirkungs-Konjugation,
um genetische Elemente in E. coli-Zellen zu kombinieren
-
Den
Fachleuten ist offensichtlich, dass die automatisierte Wechselwirkungspaarung
auf einer festen Unterlage, wie sie für die Hefezellen in Abschnitt
9.1. beschrieben wurde, ebenfalls für E. coli-Zellen mit unterschiedlichen
Konjugationstypen geeignet ist, die durch die Verfahren der genetischen
Vorselektion oder der visuellen Unterscheidung, wie in dieser Erfindung
offenbart, selektiert wurden. In solchen Fällen wären geeignete Modifikationen
der selektiven Medien erforderlich. Fachleute sind jedoch in der
Lage, diese Modifikationen der Selektionsmedien unter Befolgung
der hierin vorgelegten Offenbarungen zu erkennen und vorzunehmen.
-
Um
einen automatisierten Ansatz zur Wechselwirkungs-Konjugation aufzuzeigen,
der auf der Flüssigkultur
basiert, wurden wie in Abschnitt 10.1. beschrieben zwei Genbanken
der Clone hergestellt, die Fusionsproteine exprimierten. Die F–-Zellen,
die die pBAD18-αRNAP-Fusions-Genbank enthielten,
wurden auf selektives LB-Medium ausplattiert, das mit Kanamycin
(50 μg/ml),
Arabinose (0,2%) und Saccharose (5%) ergänzt worden war. Die F+-Zellen, die die pBAD30-cI-Fusions-Genbank
enthielten, wurden auf selektives LB-Medium ausplattiert, das mit
Ampicillin (100 μg/ml),
Arabinose (0,2%) und Saccharose (5%) ergänzt worden war.
-
Um
die Wechselwirkungs-Konjugation in Flüssigkeit durchzuführen, wurden
die so erhaltenen F–- und F+-Kolonien
von den Agarplatten durch Abwaschen mit jeweils 20 ml flüssigem LB-Medium
getrennt gesammelt. Diese beiden Gemische der E. coli-Clone wurden
vorsichtig resuspendiert, dann sedimentiert und mit LB-Medium gewaschen.
Die beiden Zell-Populationen
wurden in 500 ml LB-Flüssigmedia
kombiniert und 6 Stunden bei 37°C
unter sanftem Schütteln
inkubiert, um die Wechselwirkungs-Konjugation ablaufen zu lassen. Das
so erhaltene Gemisch der E. coli-Zellen wurde 5 Min. durch sanfte
Zentrifugation bei 3.000 UpM sedimentiert, zweimal mit 50 ml flüssigem LB-Media
gewaschen, und abschließend
wurden 10 ml der so erhaltenen Zellsuspension auf jeweils fünf 24 x
24 cm große
Agarschalen plattiert, die 300 ml des festen LB-Selektionsmediums
enthielten, das mit Ampicillin (100 μg/ml), Kanamycin (50 μg/ml), Arabinose
(0,2%) und Tetracyclin (35 μg/ml)
ergänzt
worden war (LA + Amp + Kan + Tet + Ara). Die Agarschalen wurden
unter Verwendung eines Agar-Autoklaven und eine Pumpe (Integra,
Schweiz) gegossen, um Variationen in der Farbe und der Tiefe des Agars
von Schale zu Schale zu minimieren. Nach dem Plattieren wurden die
Kolonien durch Inkubation der Schalen bei 37°C über 18 bis 24 Stunden angezogen.
-
Nach
der Inkubation wuchsen die so erhaltenen E. coli-Zellen, die miteinander
wechselwirkende Fusionsproteine exprimierten, auf der Oberfläche des
selektiven Agars, und sie wurden unter Verwendung eines Labor-Pick-Systems
wie in Abschnitt 10.2. beschrieben automatisch gepickt, mit der
Ausnahme, dass die gepickten Clone in Mikrotiterplatten angeimpft
wurden, die flüssiges
LB-Medium enthielten, das mit Ampicillin (100 μg/ml), Kanamycin (50 μg/ml) und
10% (Vol./Vol.) Glycerin ergänzt
worden war (LB + AMP + Kan/10% Gly). Die Wechselwirkungs-Genbank,
die die E. coli-Zellen umfaßte,
die in dem Mikrotiterplatten enthalten waren, wurde durch 18 bis
24 Stunden Inkubation bei 37°C
angezogen. Es wurden zwei weitere Kopien der Wechselwirkungs-Genbank
in neuen Mikrotiterplatten hergestellt, die LB + Amp + Kan/10% Gly-Anzuchtmedium
enthielten, alle Platten wurden mit einem unverwechselbaren Strichcode
markiert und bei –70°C gelagert, bis
sie für
die weitere Analyse benötigt
wurden, wie vorstehend beschrieben. Fachleute werden erkennen, dass
regelmäßige Gittermuster
mit einer höheren
Dichte dieser Clone leicht hergestellt werden können.
-
• Die Erzeugung eines regelmäßigen Gittermusters
an Clonen aus einer Wechselwirkungs-Genbank auf ebenen Trägern unter
Verwendung der Automatisierung
-
Ein
Tüpfelroboter
mit hohem Durchsatzvolumen, wie z. B. ein solcher, der durch Lehrach
et al. (1997) beschrieben wurde, wurde dazu verwendet, poröse ebene
Träger
mit einem regelmäßigen Gittermuster
mit hoher Dichte von E. coli-Clonen aus der definierten Wechselwirkungs-Genbank
zu konstruieren, die in den Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen
enthalten war, die vorstehend beschrieben wurde. Der Roboter registrierte die
Positionen individueller Clone in dem Gittermuster hoher Dichte
durch die Verwendung eines vordefinierten duplizierten Tüpfelmusters
und des Strichcodes der Mikrotiterplatte. Die individuell nummerierten
Membranlagen mit der Abmessung 222 × 222 mm (Hybond N+, Amersham,
UK) wurden vorher in LB-Medium eingetaucht, dann auf eine Lage 3MM-Filterpapier (Whatmann,
UK) gelegt, die ebenfalls vorher in LB-Medium eingetaucht worden
war, und dann in die Aufnahmeeinheit des Roboters gelegt. Die Wechselwirkungs-Genbank wurde
automatisch als Replika-Kopien auf diesen Membranen unter Verwendung
eines Tüpfel-Werkzeuges mit
384 Nadeln angeordnet, das an dem Roboter befestigt war. Mikrotiterplatten
aus der ersten Kopie der Wechselwirkungs-Genbank wurden in einem "duplizierten 5 × 5"-Muster um einen
zentralen Markierungs-Tintenfleck herum auf 10 Nylon-Membranen Replika-getüpfelt, was
Positionen für über 27.000
Clonen entspricht, die in einer Dichte von über 100 Tüpfeln pro cm2 aufgetüpfelt wurden.
Der Roboter erzeugte eine Datei der Daten, in der das hergestellte
Tüpfelmuster
und der Strichcode, der automatisch von jeder Mikrotiterplatte abgelesen
worden war, aufgezeichnet wurde.
-
Jede
Membran wurde vorsichtig auf etwa 300 ml festes Agarmedium in 24 × 24 cm
großen
Agarschalen gelegt. Sechs Membranen wurden auf LB + Amp + Kan-Tet-Agar überführt, der
0,2% Arabinose enthielt, und jeweils zwei der verbliebenen Membranen
wurden entweder auf LB-Agar gelegt, der mit Kanamycin (50 μg/ml), Arabinose
(0,2%) und tONPG (1 mM) ergänzt
worden war (LB + Kan + Ara + tONPG), oder auf LB-Agar gelegt, der
mit Ampicillin (100 μg/ml),
Arabinose (0,2%) und Streptomycin (mit einer zur Gegenselektion
geeigneten Konzentration) ergänzt
worden war (LB + Amp + Ara + Sm). Die E. coli-Kolonien wurden durch
18 bis 24 Stunden Inkubation bei 37°C auf der Oberfläche der
Membranen angezogen.
-
• Nachweis des Auswertungssystems
in einem regelmäßigen Gittermuster
-
Zwei
Membranen aus jedem der Selektionsmedien wurden weiter verarbeitet,
um die Aktivität
der β-Galactosidase
unter Verwendung des Verfahrens von Breeden & Nasmyth (1985) nachzuweisen, und
es wurde ein digitales Bild aufgenommen und im Computer gelagert,
wie in Abschnitt 4.1. beschrieben. Unter Verwendung der Bildanalyse-
und Computer-Systeme, die in Abschnitt 4.1. beschrieben wurden,
wurden positive E. coli-Clone unter Berücksichtigung des Aktivierungszustandes
des β-Galactosidase-Auswertungssystems identifiziert,
nachdem die Clone auf den unterschiedlichen Selektionsmedien gewachsen
waren. Die positiven Clone wurden als diejenigen identifiziert,
die sich nach der Anzucht auf dem Selektionsmedium, das LB + Amp +
Kan + Tet + Ara enthielt, blau färbten,
aber nicht, wenn sie auf einem der Gegenselektionsmedien LB + Kan +
Ara + tONPG oder LB + Amp + Ara + Sm gewachsen waren.
-
• Identifizierung individueller
Mitglieder der Wechselwirkung
-
Ein
positiver E. coli-Clon (als 15F09 identifiziert), der miteinander
wechselwirkende Fusionsproteine exprimierte, und der durch die Computersysteme
wie vorstehend beschrieben nachgewiesen worden war, wurde einer
aufbewahrten, eingefroren Kopie der Wechselwirkungs-Genbank entnommen.
Beide Mitglieder, aus denen sich die Wechselwirkung zusammensetzte,
wurden über
eine spezifische PCR-Amplifikation der inserierten Fragmente, die
in den Plasmiden pBAD-αRNAP
und pBAD30-cI enthalten waren, direkt aus der E. coli-Kultur unter
Verwendung Plasmid-spezifischer Primer wiedergewonnen. Beide Mitglieder
der Wechselwirkung wurden durch Standardverfahren sequenziert, und
die Information wie in Beispiel 7 beschrieben in eine Datenbank
eingetragen.
-
Wie
in Abschnitt 4.1. beschrieben, können
Anordnungen an DNA mit hoher Dichte, die Wechselwirkungs-Genbanken
darstellen, oder Mitglieder, die eine Wechselwirkungs-Genbank umfassen,
durch die Übertragung
auf feste Träger über eine
Vielzahl an Mitteln hergestellt werden. Um die Anwendbarkeit der
DNA-Hybridisierung zur Identifizierung von E. coli-Clonen aufzuzeigen,
die Plasmide tragen, welche miteinander wechselwirkende Fusionsproteine
codieren, wurde eine Membran, die dem LB + Amp + Kan + Tet + Ara-Anzuchtmedium entnommen
wurde, weiter verarbeitet, um gemäß dem Verfahren von Hoheisel
et al. (1991) die DNA zu fixieren, die in den E. coli-Zellen enthalten
war, die die Wechselwirkungs-Genbank umfasst. Das im pBAD-cI-Plasmid
enthaltene inserierte Fragment des Clons 15F09 wurde durch das Verfahren
von Feinberg & Vogelstein
(1983) radioaktiv markiert und als Hybridiserungssonde zur Durchmusterung
der DNA-Anordnung verwendet, und positive Signale wurden wie in
Abschnitt 4.1. beschrieben identifiziert. Es wurde ein Clon (2C11)
als mit der Sonde hybridisierend identifiziert, und durch Abfrage
der in Abschnitt 4.1. beschriebenen Datenbank wurde gezeigt, dass
es sich um einen positiven Clon handelte. Auf diese Weise können die
weiteren Schritte eines Protein-Protein-Wechselwirkungs-Weges unter Berücksichtigung
der Aktivierung des Reportergens in Hybridisierungs-positiven Clonen
und der Wiedergewinnung der Plasmide, die die Mitglieder codieren,
welche die Wechselwirkungen bilden, durch Hybridisierung identifiziert
werden. Die Wiedergewinnung der Plasmide erlaubt weitere Untersuchungen,
wie z. B. die DNA-Sequenzierung,
um die Mitglieder zu identifizieren, oder die wiederholte Hybridisierung,
um weitere Schritte des Protein-Protein-Wechselwirkungs-Weges zu
identifizieren und somit ein Protein-Protein-Wechselwirkungs-Netzwerks
wie in Abschnitt 6.6. beschrieben zu entwickeln.
-
Beispiel 11: Die Anwendung
des verbesserten Zwei-Hybrid-Systems auf ein Säuger-Zwei-Hybrid-System
-
11.1. Stämme, Auswertungssysteme
und Vektoren
-
Die
aus menschlichen embryonalen Nieren-Fibroblasten stammende Zelllinie
HEK 293 (oder einfacher 293-Zellen) ist für 2H-Studien in Säugern aufgrund
ihrer hohen Empfänglichkeit
für DNA
während
der Transfektion besonders geeignet (Graham, F. L. und Van der Eb,
A. J. (1973), Virol. 54: 536–539;
Graham, F. L., Smiley, J., Russel, W. C. und Nairn, R. (1977), J.
Gen. Virol. 36: 59–72).
Die Zelllinie ist von der ATCC erhältlich.
-
Es
wurden die Plasmide mit den Namen pG5E1bEGFPneo, pG5E1bEGFPhyg oder
pG5E1bEGFPpur verwendet, die Säuger-Auswertungssysteme
tragen. Diese Plasmide enthalten das TATA-Element des adenoviralen
E1b-Gens und fünf
Tandem-Kopien des auf GAL4-reagierenden Elements (GAL4 responsive
element) UASG (5'-CGGAGTACTGTCCTGCG-3') (Sadowski, I.,
Ma., J., Treizenberg, S. und Ptashne, M. (1988), Nature 335: 559–560), das
direkt stromaufwärts
der codierenden Sequenz für
das verstärkte
grünluoreszierende
Protein (EGFP; Yang, T. T., Cheng, L. und Kain, S. R. (1996), Nucl.
Acids Res. 24 (22): 4592–4593)
positioniert ist. Diese Reporter-Plasmide werden durch den Ersatz
der für
die CAT codierenden Sequenz in G5E1bCAT (Dang, C. V, Barrett, J.,
Villa-Garcia, M., Resar, L. M. S., Kato, G. J. und Fearon, E. R.
(1991), Mol. Cell. Biol. 11: 954–962) durch die EGFP codierende
Sequenz und dem Einbau entweder des Neomycin-, des Hygromycin- oder
des Puromycin-Resistenzmarkergens (neo®, hyg® oder
pur®)
unter Verwendung von Standard-Subclonierungsverfahren erzeugt.
-
Die
Plasmide pMneo1, 2, 3 oder pMhyg1, 2, 3, die aus pM1, 2, 3 (Sadowski,
I., Bell, B., Broad, P. und Hollis, M. (1992), Gene 118: 137–141) durch
Insertion der neo®- oder des hyg®-Markergens
unter Verwendung von Standard-Subclonierungsverfahren abgeleitet
wurden, sind Reihen (1, 2, 3 entspricht den drei möglichen Leserastern)
verbesserter Gal4p-Fusionsvektoren,
die aus dem Plasmid pSG424 abgeleitet wurden, welches zur Expression
von Fusionsproteinen in Säugern
entworfen wurde, die die DNA-Bindedomäne des Hefe-Gal4-Proteins tragen (Sadowski, I. und
Ptashne, M. (1989), Nucl. Acids Res. 17: 7539). Dieser Vektor enthält einen
Polylinker, dem die codierenden Sequenzen für die Aminosäuren 1–147 des
Gal4p vorangestellt sind. Daher kann durch Einbau von cDNA-Sequenzen
in den Polylinker-Bereich der pSG424/pMs-Vektoren ein Hybrid-Leseraster
erzeugt werden, das ein Gal4p-Fusionsprotein codiert. Die Transkripte
des Hybrid-Leserasters werden am frühen SV40-Promotor initiiert,
und ihre Prozessierung wird durch das Polyadenylierungssignal aus
SV40 erleichtert. Alternativ werden die Hybrid-Leseraster in pLXSN
oder irgendeinen anderen ähnlichen retroviralen
Vektor subcloniert, um die durch Verpackungszelllinien unterstützte Infektion
der Zielzellen zu ermöglichen.
-
Die
Plasmide pVP-Nconeo und pVP-Ncohyg wurden von dem Vektor pVP-Nco
abgeleitet (Tsan, J., Wang, Z., Jin., Y., Hwang, L., Bash, R. O.,
Baer, R.: The Yeast Two-Hybrid
System, 1. Ausgabe, Hrsg.: Bartel, P. L., Fields, S., New York,
Oxford University Press (1997), S. 217–232), dies erfolgte durch
den Einbau des neo®- oder des hyg®-Markergens
unter Verwendung von Standard-Subclonierungsverfahren. pVP-Nco wiederum
ist eine verbesserte Version des Plasmids pNLVP16, das zur Expression
von Fusionsproteinen mit dem Herpes-simplex-Virus-Protein VP16 in
Säugerzellen
konstruiert wurde (Dang, C. V, Barrett, J., Villa-Garcia, M., Resar,
L. M. S., Kato, G. J. und Fearon, E. R. (1991), Mol. Cell. Biol.
11: 954–962).
Einer Polylinker-Sequenz ist ein künstliches Leseraster vorangestellt,
das die elf aminoterminalen Reste von Gal4p (MKLLSSIEQAC), das Kern-Lokalisierungs-Signal
des großen
T-Antigens von SV40 (PKKKRKVD) und die saure transaktivierende Domäne (Aminosäuren 411–456) des
VP16-Proteins umfaßt.
Alternativ werden die Gal4 (1–147)
umfassenden Hybrid-Leseraster und individuelle Sequenzen aus einer
cDNA-Genbank in pLXSN oder irgendeinen anderen ähnlichen retroviralen Vektor
subcloniert, um die durch Verpackungszelllinien unterstützte Infektion
der Zielzellen zu ermöglichen.
-
11.2. Nachweis und Identifizierung
miteinander wechselwirkender Proteine
-
Eine
Anzahl monoclonaler 293-Zelllinien, die das pG5E1bEGFPneo-, das
pG5E1bEGFPhyg- oder das pG5E1bEGFPpur-Auswertungssystem stabil enthalten,
werden durch das Verfahren der Calciumphosphat-Transfektion (Chen,
C. und Okayama, H. (1987), Mol. Cell Biol. 7: 2745–2752), über Lipofektamin-Transfektion
oder irgendein anderes übliches
Transfektionsverfahren erzeugt, darauf erfolgt die Selektion mit
G418, beziehungsweise mit Hygromycin B (HygB) oder Puromycin enthaltendem
Medium. Anschließend
wird untersucht, welcher spezielle Clon sich am besten gut für das Verfahren
der Erfindung eignet (die Anzahl der Kopien des Auswertungssystems
und der/die Orte des Einbaus in ein/die Wirtschromosomen können die
Expressionsspiegel und die Induzierbarkeit des Reportergens beeinflussen).
-
Die
ausgewählte
293-G5E1bEGFPneo-, 293-G5E1bEGFPhyg- oder 293-G5E1bEGFPpur-Reporter-Zelllinie wird
als "modifizierter
Wirtszell-Stamm" dazu
verwendet, das Verfahren der Erfindung (Nachweis und Identifizierung
miteinander wechselwirkender Proteine) durchzuführen.
-
Zwei
Sammlungen, die alle drei Leseraster der beiden Vektorenreihen pMneo
oder pMhyg und pVP-Nconeo oder pVP-Ncohyg repräsentierten, wurden durch Verdau
mit NotI/SalI und Vereinigung von jeweils 1 μg der Vektoren pMneo/pMhyg 1,
2, 3, beziehungsweise pVP-Nconeo/pVP-Ncohyg 1, 2, 3 hergestellt. 300
ng eines cDNA-Insertionen-Gemisches,
das wie in Abschnitt 6.1. isoliert worden war, wurde in zwei gleiche Fraktionen
aufgeteilt und mit jeweils 50 ng jeder Sammlung der hergestellten
Vektorenreihen ligiert. Nach der Ligierung wurde jede Reaktion getrennt
in elektrokompetente E. coli-Zellen transformiert, und es wurden
rekombinierte Clone jeder Genbank auf fünf 24 × 24 cm großen Platten mit Ampicillin
selektiert. Durch Abwaschen der plattierten Zellen und anschließende QiaPrep-Plasmid-Extraktion
des Waschgemisches wurden wie vorstehend beschrieben etwa 500 μg der pVP-Nconeo/pVP-Ncohyg-
und 500 μg
der pMneo/pMhyg-Genbank aus den E. coli-Transformanten extrahiert.
16 μg jedes
Vektors wurden dazu verwendet, eine 10 cm-Platte mit 293-Zellen zu transfizieren.
-
11.3. Vorselektion falsch-positiver
Clone durch visuelle Unterscheidung
-
Die
pMneo1, 2, 3- oder die pMhyg1, 2, 3-Plasmide, die die mit der Gal4-DNA-Bindedomäne fusionierte cDNA-Genbank
enthielten, wurden in die ausgewählte
293-Reporter-Zellline
transfiziert. Zur Infektion mit Retroviren werden konstruierte Verpackungs-Zelllinien mit den
entsprechenden retroviralen Vektoren transfiziert, und der die Viren
enthaltende Überstand
solcher Kulturen wird dann dazu verwendet, die Reporter-Zelllinie
zu infizieren (gemäß Standardvorschriften;
z. B. Redemann, N., Holzmann, v. Rüden, T., Wagner, E. F., Schlessinger,
J. und Ullrich, A. (1992), Mol. Cell. Biol., 12: 491–498). Die
Transfektions- und die Infektionsvorschriften können durch die Einstellung
der Plasmidkonzentration zur Transfektion oder des Virus-Titers
während
der Infektion auf solche Weise optimiert werden, dass im Durchschnitt
nur jeweils ein Plasmid pro Zelle eingeführt wird. Die Antibiotika G418
oder HygB werden verwendet, um erfolgreich transfizierte/infizierte
Reporterzellen zu selektieren.
-
Zu
diesem Zeitpunkt ist es nötig,
diejenigen Zellen auszuschließen,
die als Folge davon, dass sie nur ein DNA-Bindedomäne-Fusionsprotein
exprimieren, eine Aktivierung des Auswertungssystems zeigen (in
diesem Fall wird das Fusionsprotein als "Autoaktivator" bezeichnet), statt dass sie die gleichzeitige
Expression eines geeigneten (mit ihnen in Wechselwirkung tretenden)
Fusionsproteins mit der transaktivierenden Domäne benötigen. Daher wird die so erhaltene
polyclonale Sammlung der stabil transfizierten/infizierten Reporter-Zellen
unter Verwendung des Auswertungssystems einer Vorselektions-Durchmusterung unterworfen,
um visuell Zellen zu unterscheiden, die autoaktivierende Fusionsproteine
exprimieren. Bei dem auf EGFP basierenden Auswertungssystem können Zellen,
die Autoaktivatoren exprimieren, durch Durchmusterung auf die Expression
von EGFP hin identifiziert werden, d. h. folglich auf die Fähigkeit
der entsprechenden Zellen, grünes
Fluoreszenz-Licht (507 nm) nach Anregung mit der geeigneten Anregungs-Wellenlänge (488
nm) abzustrahlen (Yang, T. T., Cheng, L. und Kain, S. R. (1996),
Nucl. Acids Res. 24 (22): 4592–4593).
Die Überwachung
der Aktivierung des Auswertungssystems erfolgt entweder über das
Auge unter Verwendung eines Fluoreszenz-Mikroskops oder durch ein
automatisiertes Nachweisgerät.
Die Zellen, die das GFP-Reportersystem aktivierten, wurden visuell
unterschieden und von anderen Zellen aussortiert, die das Reportersystem
nicht aktivieren, dies erfolgte unter Verwendung eines Fluoreszenz-unterstützten Zellsortierungs-Geräts (FACS).
Alternativ kann die Eliminierung falsch-positiver Zellen, die Autoaktivatoren
exprimieren, entweder manuell oder durch Entfernung/Abtötung von
Zellen mittels einer Saugpumpe oder eines Mikromanipulators erfolgen
oder durch ein mit einem Detektor verbundenes automatisiertes System,
das Mikromanipulatoren oder eine Laser-Abtragungs-Vorrichtung benutzt.
-
Nach
dem Ausschluß der
Zellen, die autoaktivierende Fusionproteine exprimieren, wird die
verbleibende polyclonale Sammlung der 293-Reporterzellen, die DNA-bindende
Fusionsproteine exprimieren, dann einem zweiten Transfektions/Infektions-Schritt
unterzogen, wie vorstehend beschrieben wurde, dies erfolgt unter Verwendung
der pVP-Nconeo-
oder der pVP-Neohyg-Plasmide oder der entsprechenden retroviralen
Derivate, die die cDNA-Genbank enthalten, die mit der VP16-Transaktivator-Sequenz
fusioniert ist. Hiernach ist die Selektion erfolgreich transfizierter/infizierter
Zellen unter Verwendung der Antibiotika G418 oder HygB optional. Wenn
eine Selektion gewünscht
wird, muss sichergestellt sein, dass der Resistenzmarker, der einen
Teil des Auswertungssystems darstellt, sich von den Markergenen
in den Vektoren unterscheidet, mit denen vorher transfiziert/infiziert
wurde. Die Zugabe der Antibiotika, die auf den zweiten Transfektions-/Infektions-Vektor
hin selektieren, kann notwendig sein, wenn die anschließenden Durchmusterungsverfahren
und die Verfahren zur abschließenden
Selektion mehrere Tage zur Fertigstellung benötigen, um einen Verlust oder
eine Ausdünnung der
Plasmide bei Abwesenheit des Selektionsdrucks zu verhindern. Eine
vollständige
Selektion eliminiert auch Zellen, die nicht erfolgreich kotransfiziert
wurden (d. h. kein pVP-Nco-Plasmid
erhalten haben), obwohl solche Zellen kein Hauptproblem darstellen
(so lange die Transfektions-/Infektions-Effizienz hoch ist), da
sie durch die Wechselwirkungs-Durchmusterung
sowieso nicht identifiziert werden würden. Man sollte auch anmerken, dass,
je länger
die Zellen bis zur Zelllyse (und molekularen Analysen der miteinander
wechselwirkenden Proteine und ihrer entsprechenden cDNA-Sequenzen)
in Kultur gehalten werden, es immer wahrscheinlicher wird, dass
diejenigen cDNAs verloren gehen, die mehr oder weniger toxische
Fusionsproteine codieren.
-
11.4. Die automatisierte
Identifizierung von Zellen, die miteinander wechselwirkende Proteine
exprimieren
-
Die
so erhaltene polyclonale Sammlung doppelt transfizierter Reporterzellen
wird dann der visuellen Durchmusterung auf miteinander wechselwirkende
Proteine unterworfen, wie sie für
die visuelle Vorselektion beschrieben wurde. Grün fluoreszierende ("positive") Zellen, die die
Expression der beiden miteinander wechselwirkenden Proteine anzeigt,
wurden automatisch aussortiert, dies erfolgte unter Verwendung eines FACS-Systems,
um die Zellen in einem regelmäßigen Gittermuster
in den Vertiefungen einer Mikrotiterplatte anzuordnen. Anschließend wurde
eine PCR der einzelnen Zellen und eine DNA-Sequenzierung durchgeführt, um
die Mitglieder zu identifizieren, die die Wechselwirkungen umfassen.
Alternativ können
die positiven Zellen auf einer Kulturschale in einer regelmäßigen Anordnung,
bzw. einem Gittermuster ausgesät
werden. Die Zellen können
auch einzeln in die kleinen Vertiefungen einer Schale mit mehreren
Vertiefungen gegeben werden und mit einem geeigneten, mit Wachstumsfaktor
ergänzten,
Medium oder mit einem konditionierten Medium versorgt werden, um
den Zellen in Abwesenheit von anderen Zellen Überleben und Wachstum zu ermöglichen.
-
11.5. Die doppelte Vorselektion
und die Zellfusion
-
Die
Vorschrift zur Kotransfektion, die vorstehend beschrieben wurde,
umfaßt
nur eine einzige Vorselektion (anstelle einer doppelten Vorselektion).
Sie enthält
nicht die Möglichkeit
einer Vorselektion falsch-positiver Clone, die durch die pVP-Nco-Plasmide
(die cDNA-Fusions-Genbank
mit der transaktivierenden Domäne)
entstehen. Obwohl die Zahl der falsch-positiven Clone mit den pVP-Nco-Plasmiden
gewöhnlich
viel geringer ist als die mit den pM1, 2, 3-Plasmiden (d. h. der
cDNA-Fusions-Genbank mit der DNA-Bindedomäne), kann es unter Umständen nötig sein,
eine doppelte Vorselektion vorzunehmen.
-
Zu
diesem Zweck werden zwei unterschiedliche polyclonale Sammlungen
stabiler Zelllinien, die entweder Mitglieder der pM- oder Mitglieder
der pVP-Nco-cDNA-Fusions-Genbank
exprimieren, durch Transfektion/Infektion der 293-Reporter-Zelllinie
erzeugt und mittels der entsprechenden (unterschiedlichen) Antibiotika (G418
und HygB), wie vorstehend beschrieben selektiert. Beide Sammlungen
der Zelllinien werden dann getrennt der Vorselektion und dem Ausschluß der falsch-positiven
Clone unterzogen, wie vorstehend in Einzelheiten beschrieben wurde.
-
Um
beide Fusionsvektoren und ihre entsprechenden exprimierten Fusionsproteine
in einer Zelle zu kombinieren, werden individuelle Zellen beider
Sammlungen der Zelllinien unter Verwendung von auf dem neuesten
Stand befindlichen Zellfusions-Vorschriften fusioniert, dies umfaßt die PEG-unterstützte Elektrofusion,
wie in Li, L.-H. und Hui, S. W. (1994), Biophys. J. 67: 2361–2366; Hui,
S. W., Stoicheva, N. und Zhao, Y.-L. (1996), Biophys. J. 71: 1123–1130 und
in Stoicheva, N. und Hui, S. W. (1994), Membrane Biol. 140: 177–182 beschrieben.
Die Fusion zwischen einer Zelle aus jeder Sammlung ist erwünscht. Zu
diesem Zweck wird, wie vorstehend beschrieben, eine Zelle aus jeder
Sammlung in jede Vertiefung einer Schale mit mehreren Vertiefungen
plaziert. Nach der Zellfusion werden die kombinierten Zellen der
visuellen Auswahl unterzogen. Die Zellen werden in der gleichen
Schale zur visuellen oder zur automatisierten Durchmusterung belassen
oder gesammelt und über
FACS sortiert.
-
11.6. Die doppelte Vorselektion
und die Zellfusion unter Verwendung eines induzierbaren Expressionssystems
-
Ein
Nachteil der vorstehend beschriebenen doppelten Vorselektion besteht
darin, dass Proteine mit toxischen oder die Zellteilung hemmenden
Wirkungen, und ihre entsprechenden cDNAs im Verlauf des langwierigen
Selektionsvorgangs verloren gehen, der notwendig ist, um polyclonale
Sammlungen stabiler Zelllinien für
beide cDNA-Fusions-Genbank-Sequenzen
zu errichten. Um den Ausschluß der
cDNA-Sequenzen zu verhindern, die für toxische oder die Zellteilung
hemmende Proteine codieren, kann man die doppelte Vorselektions-Strategie
mit dem folgenden induzierbaren System verbinden.
-
Der
Wirtszell-Stamm ist eine 293-Zelllinie, die einen Tetracyclin (Tet)-kontrollierten
Transaktivator (tTA) exprimiert, der eine Fusion der Aminosäuren 1–207 des
Tetracyclin-Repressors
(TetR) mit der C-terminalen Aktivierungsdomäne (130 Aminosäuren) des
VP16-Proteins des
Herpes-Simplex-Virus darstellt. Die Zelllinie wird als 293-Tet-Aus
(293-Tet-Off) bezeichnet,
da tTA in der Lage ist, die Transkription eines durch die Tet-Operator-Sequenz (tetO) kontrollierten
Gens nur bei Abwesenheit von Tet zu aktivieren. Die umgekehrte Situation besteht
in der 293-Tet-Ein (293-Tet-On)-Zelllinie, die einen reversen tTA
((r)tTA) stabil exprimiert, der die Anwesenheit von Tet erfordert,
um die Transkription der durch tetO regulierten Gene zu induzieren.
Sowohl die 293-Tet-Aus als auch die 293-Tet-Ein-Zelllinie ist resistent gegenüber G418
(neo®).
Diese Zelllinien sind über Clontech
Inc. erhältlich.
Die tTA-Plasmide, die dazu verwendet wurden, die 293-Tet-Aus- und
die 293-Tet-Ein-Zelllinie
zu erzeugen, werden in Gossen, M. und Bujard, H. (1992), Proc. Natl.
Acad. Sci USA 89: 5547–5551
und in Gossen, M., Freundlieb, S., Bender, G., Müller, G., Hillen, W. und Bujard,
H. (1995), Science 268: 1766–1769
beschrieben.
-
Die
293-Tet-Ein- oder -Aus-Zelllinie wird dann mit einem Auswertungssystem
(beschrieben in 11.1.) transfiziert, und es werden die Reporter-Zelllinien
293-Tet-Ein- oder Aus-pG5E1bEGFPhyg/pur durch Selektion mit G418
oder mit HygB erzeugt.
-
Die
Sequenzen der Gal4-DNA-Bindedomäne
und der SV40-Kern-Lokalisierungssignal/VP16-transaktivierenden
Domäne
(Einzelheiten und Referenzen wie in 11.1. beschrieben) werden aus
dem pM- und dem pVP-Nco-Plasmid erhalten und getrennt in den Polylinker
von pREV-TRE subcloniert, einem retroviralen Vektor (Clontech Inc.),
um pREV-TRE-Gal4 und pREV-TRE-VP16 zu erzeugen. pREV-TRE enthält das retrovirale erweiterte
Verpackungssignal Ψ+,
das die Herstellung infektiöser,
aber zur Replikation unfähiger
Viren in Verbindung mit einer Verpackungszelllinie wie z. B. PT67
erlaubt, gefolgt von einem hyg®-Gen (Selektionsmarker) und
sieben Kopien von tetO, die an den minimalen Promotor des Cytomegalievirus
(CMV) direkt 5' des
Polylinkers fusioniert sind. Ψ+
und die Polylinker-Sequenzen werden 5' beziehungsweise 3' von LTRs flankiert. pREV-TRE ist von
Clontech Inc. erhältlich.
Die cDNA-Genbanken werden in den Polylinker von pREV-TRE cloniert.
-
Die
vorstehend beschriebenen Reporter-Zelllinien werden getrennt mit
entweder aus pREV-TRE-Gal4 oder mit aus pREV-TRE-VP 16 stammenden
retroviralen Partikeln infiziert. Eine polyclonale Sammlung neuer stabiler
Zelllinien wird in beiden Fällen
unter Verwendung des Resistenz-Selektions-Markergens hyg® selektiert.
Die vorübergehende
(transiente) Expression der Fusionsproteine von den pREV-TRE-Plasmiden
muß durch
Entzug (Tet-Aus) oder durch Zugabe (Tet-Ein) von Tet induziert werden,
um die doppelte Vorselektion und den Ausschluß falsch-positiver Clone, wie
vorstehend beschrieben, zu ermöglichen.
-
11.7. Die Zellfusion und
die Selektion von Zellen, die miteinander wechselwirkende Proteine
exprimieren
-
Die
verbleibenden polyclonalen Sammlungen der Zelllinien werden dann
wie vorstehend beschrieben der Zellfusion unterworfen. Die Konzentration
an HygB im Anzuchtmedium wird erhöht, um einen möglichen Verlust
jedes Bestandteils des Paares der Fusionsprotein-cDNA-Sequenzen,
die in allen fusionierten Zellen vorliegen, zu minimieren. Zum Nachweis
positiver Clone, d. h. der Zellen, die ein Paar von miteinander
wechselwirkenden Proteinen exprimieren (wie in Einzelheiten vorstehend
beschrieben), muß die
Expression der Fusionsproteine durch Zugabe oder durch Entzug von
Tet induziert werden.
-
Literaturreferenzen
-
- Allen, T. B., Walberg, M. W., Edwards, M. C., Elledge, S.
J. (1995) Finding prospective partners in the library: the two-hybrid system and
phage display find a match. TIBS, 20: 511– 516.
- Anderson, M. T., Tjioe, I. M., Lorincz, M. C. Parks, D. R.,
Herzenberg,
- L. A., Nolan, G. P., Herzenberg, L. A. (1996) Simultaneous fluorescence-activated
cell sorter analysis of two distinct transcriptional elements within
a single cell using engineered green fluorescent proteins. Proc.
Natl. Acad. Sci. USA: 93: 8508–11.
- Barillo, E., Lacroix, B. & Cohen,
D. (1991) Theoretical analysis of library screening using an N-dimensional
pooling strategy. NAR 25: 6241–6247.
- Bartel, P., Chien, C.-T., Sternglanz, R., Fields, S. (1993)
Elimination of false positives that arise in using the two-hybrid system. Biotechniques
14: 920–924.
- Bartel, P. L., Roecklein, J. A., SenGupta, D., Fields, S. (1996)
A protein linkage map of Escherichia coli bacteriophage T7. Nat.
Genet. 12: 72–77.
- Bendixen, C., Gangloff, S., Rothstein, R. (1994) A yeast mating-selection
scheme for detection of protein-protein interactions. Nucl. Acids
Res., 22: 1778–1779.
- Benton, D. (1996) Bioinformatics principles and potential of
a new multidisciplinary tool. Trends in Biotechnology 14: 261–272.
- Breeden, L. und K. Nasmyth, K. (1985). Regulation of yeast HO
gene. Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol. 50: 643–650. Boeke,
J. D., LaCroute, F. und Fink, G. R. (1984). A positive selection
for mutants lacking orotidine-5'-phosphate
decarboxylase activity in yeast: 5-fluoro-orotic acid resistance.
Mol. Gen. Genet. 197: 345–346.
- Cubbitt, A. B., Heim, R., Adams, S. R., Boyd, A. E., Gross,
L. A. und Tsien, R. Y. (1995). Understanding, improving and using
green fluorescent proteins. Trends Biochem. Sci. 20: 448–455. Davidson,
1986. Gene Activity in Early Development, Dritte Ausgabe, Academic
press, Orlando Florida.
- DeRisi, J., Penland, L., Brown, P. O., Bittner, M. L., Meltzer,
P. S., Ray, M., Chen, Y., Su, Y. A. und Trent, J. M. (1996). Use
of a cDNA microarray to analyse gene expression patterns in human
cancer. Nat. Genet. 14: 457–460.
- Dove, S., Joung, J. K., Hochschild, A. (1997) Activation of
prokaryotic transcription through arbitrary protein-protein contacts.
Nature, 386: 627–630.
- Dramanac, R., Labat, I., Brukner, I., Crkvenjakov, R. (1989)
Sequencing of megabase plus DNA by hybridisation: theory of the
method. Genomics, 4: 114–128.
- Fearon, E., Finkel, T., Gillison, M. L., Kennedy, S. P., Casella,
J. F., Tomaselli, G. F., Morrow, J. S., Van Dang, C. (1992) Karyoplasmic
interaction selection strategy: A general strategy to detect protein-protein
interactions in mammalian cells. Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89:
7958–7962.
- Feinberg, A. P. and Vogelstein, B. (1983). A technique for radiolabelling
DNA restriction endonuclease fragments to high specifity activity.
Anal. Biochem. 132: 6–13.
- Fields, S. und Song, O. (1989). A novel genetic system to detect
protein-protein interactions. Nature 340: 245–246. Fleischmann, R. D., Adams,
M. D., (1995) Whole genome random sequencing and assembly of Haemophilus
influenza Rd. Science 269: 496–512.
- Gietz, D., St. Jean, A., Woods, R. A., Schiestl, R. H. (1992)
Improved method for high efficiency transformation of intact yeast
cells. Nucleic Acids Research 20: 1425.
- Gress, T. M., Müller-Pillasche,
F., Geng, M., Zimmerhack, F., Zehetner, G., Friess, H., Büchler, M.,
Adler, G., Lehrach, H. (1996) A cancer-specific expression profile.
Oncogene 13: 1819–1830.
- Han, L. und Colicelli, J. (1995). A human protein selected for
interference with Ras function interacts directly with Ras and competes
with Rafl. Mol. Cell. Biol. 15: 1318–1323.
- Harper, J. W., Adami, G. R., Wei, N., Keyomarsi, K., Elledge,
S. J. (1993) The p21 Cdk-interacting protein Cip1 is a potent inhibitor
of G1 Cyclin-dependent kinases. Cell, 75: 805–816.
- Hoffmann, W. (1985). Molecular characterisation of the CAN1
locus in Saccharomyces cerevisiae. J. Biol. Chem. 260: 11831–11837.
- Hoheisel, J. D., Lennon, G. G., Zehetner, G. & Lehrach, H. 1991.
Use of reference libraries of Drosophila melanogaster for relational
data analysis; a step towards mapping and sequencing of the genome.
J. Mol. Biol. 20: 903–914.
- Hurd, D., Fallon, R. A., White, M., Jones, N. (1997). Improvements
relating to assay systems. WO 97/23609 Johnson, R. F., Pickett,
S. C., Barker, D. L. (1990) Autoradiography using storage phosphor
technology. Electrophoresis 11: 355–360.
- Kaeufer, N. F., Fried, H. M., Schwindinger, W. F., Jasin, M.
und Warner, J. R. (1983). Cycloheximide resistance in yeast: the
gene and its protein. Nucleic Acids Res. 11: 3123–3135.
- Kawaguchi, Y., Okamoto, T., Taniwaki, M., Aizawa, M., Inoue,
M., Katayama, S., Kawakami, H., Nakamura. S., Nishimura, M., Akiguchi,
I., Kimura, J., Narumiya, S. und Kakizuka, A. (1994). CAG expansions
in a novel gene for Machado-Joseph disease at chromosome 14g32.1.
Nat. Genet. 8: 221–228.
- Kietzmann, M., Kalkum, M., Maier, E., Bancroft, David, Eickhoff,
H., Ivanov, I., Przewieslik, T., Horn, M. & Lehrach, H. (1997) Pizo-ink-jet
based pipetting-system for high density gridding and nanowell filling,
Poster-Präsentation
bei: Automation in mapping and DNA sequencing. EMBL Heidelberg,
16.–19.
März 1997.
- Larin, Z. und Lehrach, H. (1990). Yeast artificial chromosomes:
an alternative approach to the molecular analysis of mouse developmental
mutations. Genet. Res. 56: 203–208.
- Lehrach, H., Bancroft, D. und Maier, E. (1997). Robotics, computing,
and biology: An interdisciplinary approach to the analysis of complex
genomes. Interdisp. Science Rev. 22: 37–42.
- Le Douarin, B., Pierrat, B., vom Baur, E., Chambon, P., Losson,
R. (1995) A new version of the two-hybrid assay for detection of
protein-protein interactions. Nucl. Acids Res., 23: 876–878.
- Lennon, G. G., Lehrach, H. (1991) Hybridisation analysis of
arrayed cDNA libraries. Trends in Genetics 7: 375–388.
- Li, M. (1997) Compounds and related methods for modulating potassium
ion channels and assays for such compounds. WO 97/31112.
- Li, J. J. und Herskowitz, I. (1993). Isolation of ORC6, a component
of the yeast origin recognition complex by a one-hybrid system. Science 262: 1870–1874.
- Link A. J., Phillips D. & Church
G. M. (1997) Methods for generating precise deletions and insertions
in the genome of wild-type Escherichia coli: application to open
reading frame characterisation. J. Bacteriol. 179: 6228–6237
- Liu, J., Stanton, V. P., Fujiwara, T. M., Wang, J. X., Rezonzew,
R. Crumley, M. J., Morgan, K., Gros, P., Housman, D. & Schurr, E. (1995)
large-scale cloning of human chromosome 2-specific yeast artificial
chromosomes (YACs) using an interspersed repetitive sequences (IRS) – PCR approach.
Genomics 26: 178–191.
- Lockhart, D. J., Dong, H., Byrne, M. C., Follettie, M. T., Gallo,
M. V., Chee, M. S., Mittmann, M., Wang, C., Kobayashi, M., Horton,
H. und Brown, E. L. (1996) Expression monitoring by hybridisation
to high-density oligonucleotide arrays. Nature Biotechnology 12:
1675–1680.
- Maier, E., Maier-Ewert, S., Bancroft, D., Lehrach, H. (1997)
Automated array technologies for gene expression profiling. Drug
Discovery Today, 2: 315–324.
- Meier-Ewert, S., Maier, D., Ahmadi, A., Curtis, J. & Lehrach, H. (1993)
An automated approach to generating expressed sequence catalogues.
Nature 361: 375–376.
- Murphy, C. K., Stewart, E. J. & Beckwith J. (1995) A double counter-selective
system for the study of null alleles of essential genes in Escherichia
coli. Gene 155: 1–7.
- Nandabalan, K., Rothberg, J. M., Yang, M., Knight, J. R., Kalbfleisch,
T. (1997) Identification and comparison of protein-protein interactions
and inhibitors thereof, WO 97/47763.
- Pansegrau, W., Miele, L., Lurz, R. und Lanka E. (1987). Nucleotide
sequence of the kanamycin resistance determinant of plasmid RP4:
homology to other aminoglycoside 3'-phosphotransferases. Plasmid 18: 193–204.
- Probst, M. R., Fan, C. M., Tessier-Lavigne, M. und Hankinson,
O. (1997). Two murine homology of the Drosophila single-minded protein
that interact with the mouse aryl. Hydrocarbon receptor nuclear
translocator protein. J. Biol. Chem. 272: 4451–4457.
- Putz, U., Skehel, P. und Kuhl, D. (1996). A tri-hybrid system
for the analysis and detection of RNA-protein interactions. Nucleic
Acids Res. 24: 4838–4840.
- Ray B. L., White C. I., Haber J. E. (1991) Heteroduplex formation
and mismatch repair of the "stuck" mutation during
mating-type switching in Saccharomyces cerevisiae. Mol. Cell Biol.
11: 5372–80
- Ross, M. T., Hoheisel, J. D., Monaco, A. P., Larin, Z., Zehetner,
G., & Lehrarch,
H. (1992) High density gridded YAC filters: their potential as genome
mapping tool In: Anand, R. (Hrsg.) Techniques for the analysis of
complex genomes. Academic Press, New York, S. 137–154.
- Schiestl, R. H. and Gietz, R. D. (1989). High efficiency transformation
of intact yeast cells using single stranded nucleic acids as a carrier.
Curr. Genet. 16: 339–346.
- Schober, A., Guenther, R., Schwienhorst, A., Doering, M. und
Lindemann, B. F. (1993). Accurate high-speed liquid handling of
very small biological samples. Biotechniques 15: 324–329.
- SenGupta, D. J., Zhang, G., Kreamer, B., Pochart, P., Fields,
S., Wickens, M. (1996). A three-hybrid system to detect RNA-protein interactions
in vivo. PNAS. 93: 8496–501.
- Shalon, D., Smith, S. J. und Brown, P. O. (1996). A DNA microarray
system for analysing complex DNA samples using two-colour fluorescent
probe hybridisation. Genome Research 6, 639–645.
- Sherman, F., Fink, G. R. & Hicks,
J. B. Methods in Yeast Genetics. Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, New York.
- Stanton, R., Jansee, A., Meinhof, C.-G., Johnson, J., Giles,
J. & Hamilton,
S. (1995). Automating the mechanical subtraction of cDNA libraries.
Präsentation
bei der dritten Internationalen Konferenz über: Automation in Mapping
and DNA Sequencing, Lawrence Berkeley National Laboratories, Berkeley
California. 5.–8.
November 1995.
- Strauss, W. M., Jaenisch, E. & Jaenisch,
R. (1992). A strategy for rapid production and screening of yeast
artificial chromosome libraries. Mamm. Genome 2: 150–157.
- Vidal, M., Boeke, J. D., Harlow, E. (1996a) Reverse two-hybrid
system. WO 96/32503.
- Vidal, M., Brachmann, R. K., Fattaey, A., Harlow, E., Boeke,
J. D. (1996b) Reverse two-hybrid and one-hybrid systems to detect
dissociation of protein-protein and protein-DNA interactions. Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 93: 10315–10320.
- Wanker, E. E., Rovira, C., Scherzinger, E., Hasenbank, R., Waelter,
S., Tait, D., Colicelli, J. und Lehrach H. (1997). HIP-I: a huntingtin
interacting protein isolated by the yeast two-hybrid system. Hum.
Mol. Genet. 6: 487–495.
- Went, G., (1996) Quantitative Expression Analysissm of
cancer: new prospects for discovery and Therapy guidance. Präsentation
bei: Advances in Gene Amplification & detection: New technology, Research & Clinical Applications.
The Ritz-Carlton,
McLean, Virginia. 17.–19.
Juni.
- Wu, L. C., Wang, Z. W., Tsan, J. T., Spillman, M. A., Phung,
A., Xu, X. L., Yang, M. C., Hwang, L. Y., Bowcock, A. M. und Baer,
R. (1996). Identification of a RING protein that can interact in
vivo with the BRCA1 gene product. Nat. Genet. 14: 430–440.
- Yang, M., Wu, Z. und Fields (1995). Protein-peptide interactions
analyzed with the yeast two-hybrid system. Nucleic Acids Res. 23:
1152–1156.
- Zhang, J. und Lautar, S. (1996). A yeast three-hybrid method
to clone ternary protein complex components. Anal. Biochem. 241:
68–72.
-
Tabelle
1
Oligonucleotid-Adaptoren zur Konstruktion der neuen Hefe-Zwei-Hybrid-Vektoren pBTM118a,
b und c sowie pGAD428 a, b und c
-
Tabelle
2
Zwei-Hybrid-Vektoren, die zur Expression von Fusionsproteinen
verwendet wurden
-
Tabelle
3
Hefestämme,
die zur Gegenselektion mit 5-FOA und der automatisierten Wechselwirkungs-Paarung
verwendet wurden
-
Tabelle
4
Identifizierung von Fusionsproteinen, die das URA3-Auswertungssystem
aktivieren
-
- SD-Trp-Ade: Selektionsmedium ohne Tryptophan und Adenin.
- SD-Trp-Ade+5-FOA: Selektionsmedium mit 0,2% 5-FOA.
- SD-Trp-Ade-Ura: Selektionsmedium ohne Tryptophan, Adenin und
Uracil.
-
-
- SD-Leu-Ade : Selektionsmedium ohne Leucin und
Adenin.
- SD-Leu-Ade+5-FOA: Selektionsmedium mit 0,2%5-FOA.
- SD-Leu-Ade-Ura: Selektionsmedium ohne Leucin, Adenin und Uracil.
-
Tabelle 5 Identifizierung
von Fusionsproteinen, die das LacZ-Auswertungssystem aktivieren
-
A.
L40ccu-Hefezellen, die mit den pBTM117c-Plasmidkonstrukten transformiert
worden waren, die ein Fusionsprotein exprimierten, das die LexA-DNA-Bindedomäne umfasst,
wurden auf Minimalmedium ohne Tryptophan plattiert, das mit Kaliumphosphat
auf den pH-Wert 7,0 gepuffert war und 2 μg/ml X-Gal enthielt (SD-Trp/X-Gal):
Ergebnisse über
den Zustand des Auswertungssystems für verschiedene autoaktivierende und
nicht autoaktivierende Fusionsproteine.
-
-
Tabelle 5 – Fortsetzung
-
B.
L40ccuα-Hefezellen,
die mit den pGAD427-Plasmidkonstrukten transformiert worden waren,
die ein Fusionsprotein exprimierten, das die GAL4ad-Aktivierungsdomäne umfasst,
wurden auf Minimalmedium ohne Leucin plattiert, das mit Kaliumphosphat
auf den pH-Wert 7,0 gepuffert war und 2 μg/ml X-Gal enthielt (SD-Leu/X-Gal):
Ergebnisse über
den Zustand des Auswertungssystems für verschiedene autoaktivierende und
nicht autoaktivierende Fusionsproteine.
-